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Repräsentative Umfrage in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach. MLP Gesundheitsreport 2007 » MLP GESUNDHEITSREPORT 2007

Gesundheitsreport

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Page 1: Gesundheitsreport

Repräsentative Umfrage in Kooperation mit dem

Institut für Demoskopie Allensbach.

MLP Gesundheitsreport 2007

» MLP GESUNDHEITSREPORT 2007

Page 2: Gesundheitsreport

3

MLP GESUNDHEITSREPORT 2007

2

Inhalt

Skeptische Einschätzung der Entwicklung des Gesundheitssystems 8

Gesundheitsreform 2007 – bei Vielen noch nicht angekommen 12

Mehrheit sieht eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung 20

Weiterhin hohe Ansprüche an Krankenhäuser 24

Zufriedene Patienten – zunehmend Kritik an personeller Ausstattung 31

Positive Erfahrungen mit Krankenhausärzten 39

Absicherung in der privaten Krankenversicherung 44

deutlich positiver beurteilt

Verbreitete Sorgen über die Absicherung im Pflegefall 56

Untersuchungssteckbrief

Methodische Gesamtverantwortung und Durchführung: Institut für Demoskopie Allensbach

Methode: Face-to-face-Interviews

Zeitraum der Befragung: 27. September bis 9. Oktober 2007

Stichprobe: 1.879 Befragte, repräsentativ für die

Bevölkerung ab 16 Jahre

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MLP GESUNDHEITSREPORT 2007

2

Inhalt

Skeptische Einschätzung der Entwicklung des Gesundheitssystems 8

Gesundheitsreform 2007 – bei Vielen noch nicht angekommen 12

Mehrheit sieht eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung 20

Weiterhin hohe Ansprüche an Krankenhäuser 24

Zufriedene Patienten – zunehmend Kritik an personeller Ausstattung 31

Positive Erfahrungen mit Krankenhausärzten 39

Absicherung in der privaten Krankenversicherung 44

deutlich positiver beurteilt

Verbreitete Sorgen über die Absicherung im Pflegefall 56

Untersuchungssteckbrief

Methodische Gesamtverantwortung und Durchführung: Institut für Demoskopie Allensbach

Methode: Face-to-face-Interviews

Zeitraum der Befragung: 27. September bis 9. Oktober 2007

Stichprobe: 1.879 Befragte, repräsentativ für die

Bevölkerung ab 16 Jahre

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MLP GESUNDHEITSREPORT 2007

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die Bundesbürger beurteilen den aktuellen Zu-

stand und vor allem die Zukunftsperspektiven

des Gesundheitssystems zunehmend skeptisch:

Mehr als jeder Zweite ist der Meinung, dass die

Versorgung in den letzten Jahren schlechter ge-

worden ist. Gleichzeitig rechnen drei Viertel

mit weiteren Reformen und lediglich 17 Prozent

glauben, dass es der Politik gelingt, länger-

fristig eine gute Gesundheitsversorgung für

alle sicherzustellen.

Diese Ergebnisse des zweiten MLP Gesundheits-

reports unterstreichen, wie hoch der Reformbedarf

im Gesundheitssystem weiterhin ist – trotz der

am 1. April in Kraft getretenen Neuregelungen.

Viele Bürger wissen sehr genau, dass die Politik

bislang keine ausreichenden Antworten auf die

beiden zentralen Herausforderungen gegeben

hat: den medizinischen Fortschritt sowie den

demografischen Wandel. Beide Entwicklungen

sind für sich genommen sehr erfreulich, führen

aber in einem umlagefinanzierten System wie

der gesetzlichen Krankenversicherung zu nach-

haltigem Anpassungsbedarf.

Trotz zahlreicher kostendämpfender Maßnahmen

sind die Ausgaben pro Versicherten zwischen

1991 und 2oo6 nach Berechnungen des Instituts der

deutschen Wirtschaft um 6o Prozent gestiegen.

Aufgrund des demografischen Wandels rücken

zudem immer mehr Versicherte in eine Alters-

klasse vor, in der die Ausgaben deutlich über

dem Durchschnitt liegen. Zugleich dünnt die

Generation der Beitragszahler wegen der niedrigen

Geburtenraten immer weiter aus.

Um diese Herausforderungen dauerhaft zu meis-

tern, bedarf es nachhaltiger Reformen. Statt auf

teilweise planwirtschaftliche Elemente und Ratio-

nierungen zu setzen, gilt es Eigenverantwortung,

Kostenbewusstsein und Wettbewerb zu stärken.

Kernelement einer solchen Reform ist – ähnlich

wie bei der Rente in den vergangenen Jahren vor-

gemacht – die Absenkung des gesetzlichen Leis-

tungskatalogs auf eine Basisversorgung. Für darü-

ber hinausgehende Leistungen können die Bürger

je nach Bedarf private Zusatzversicherungen

abschließen.

Noch größer als im Gesundheitssystem ist die Not-

wendigkeit für grundlegende Neuregelungen in

der Pflegeversicherung. Nicht nur führende Exper-

ten sind sich einig, dass das System in seiner

heutigen Form nicht dauerhaft tragbar ist. Auch

die überwiegende Mehrheit der Befragten in

unserem Gesundheitsreport fordert eine umfang-

reiche Reform.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre des

MLP Gesundheitsreports.

Dr. Uwe Schroeder-Wildberg

Vorstandsvorsitzender MLP AG

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

bisher hat nur eine Minderheit der Bevölkerung

feststellen können, dass die Gesundheitsreform

unmittelbare Auswirkungen auf ihre persönliche

Versorgung hat. 28 Prozent der Bevölkerung

sehen unmittelbare Auswirkungen – vor allem bei

der Auswahl von Medikamenten, bei denen Ärzte

und Apotheker verstärkt auf billigere Ersatzpräpa-

rate übergegangen sind.

Zum Teil werden jedoch auch Veränderungen

genannt, die mit der letzten Gesundheitsreform

nichts zu tun haben, sondern auf frühere Refor-

men zurückgehen. Dass viele nicht zwischen der

letzten und früheren Gesundheitsreformen tren-

nen, ist für sich genommen nicht bedenklich –

sehr wohl aber der generell niedrige Informations-

stand über die bereits durchgeführten wie über

geplante Reformen. Nur 5 Prozent der Bevölke-

rung halten sich in Bezug auf die Gesundheitsre-

form 2007 für gut informiert; 40 Prozent wissen

„so ungefähr“, welche Veränderungen diese

Reform mit sich bringt. Die Mehrheit bekennt

freimütig, dass sie über die Details der Gesund-

heitsreform 2007 kaum informiert ist. Von der bis

2009 geplanten Einführung eines Gesundheits-

fonds, der über Wochen in der Öffentlichkeit sehr

kontrovers diskutiert wurde, hat bisher nur die

Hälfte der Bevölkerung gehört. Gleichzeitig sind

die Vorstellungen von den Auswirkungen eines

solchen Fonds diffus.

Man kann für diesen niedrigen Informationsstand

zwar gute Gründe anführen wie die mangelnde

Transparenz des Gesundheitswesens und die

Komplexität der Materie. Der geringe Informati-

onsstand verhindert jedoch, dass die Bevölkerung

auf wirksame Weise an der Diskussion und Ent-

scheidungsfindung über die künftige Gestaltung

des Gesundheitswesens Anteil nimmt und ihre

Prioritäten deutlich macht, zum Beispiel: dass ihr

eminent wichtig ist, dass Ärzte und Pflegepersonal

nicht überlastet sind und ausreichend Zeit für die

Patienten haben.

Die Bürger sind jedoch in hohem Maße von der

fatalistischen Überzeugung geprägt, dass ihre

Bedürfnisse bei der künftigen Umgestaltung des

Gesundheitswesens nur eine untergeordnete Rolle

spielen. Sie erwarten steigende Beiträge bei gleich-

zeitig sinkendem Leistungsniveau, die Herausbil-

dung einer Zwei-Klassen-Medizin und immer grö-

ßere Zeitknappheit bei den Ärzten. Angesichts

dieser Zukunftsszenarien wenden viele lieber den

Blick ab und verzichten darauf, sich mit gesund-

heitspolitischen Themen intensiver zu beschäfti-

gen. Gleichzeitig zählt die überwältigende Mehr-

heit die Sicherung einer guten Gesundheitsversor-

gung zu den vorrangigen politischen Prioritäten.

Das Thema ist zu wichtig, als dass man sich mit

dem weit verbreiteten Fatalismus und niedrigen

Informationsstand abfinden könnte.

Prof. Dr. Renate Köcher

Institut für Demoskopie Allensbach

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Text ist zu lang

Page 5: Gesundheitsreport

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MLP GESUNDHEITSREPORT 2007

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die Bundesbürger beurteilen den aktuellen Zu-

stand und vor allem die Zukunftsperspektiven

des Gesundheitssystems zunehmend skeptisch:

Mehr als jeder Zweite ist der Meinung, dass die

Versorgung in den letzten Jahren schlechter ge-

worden ist. Gleichzeitig rechnen drei Viertel

mit weiteren Reformen und lediglich 17 Prozent

glauben, dass es der Politik gelingt, länger-

fristig eine gute Gesundheitsversorgung für

alle sicherzustellen.

Diese Ergebnisse des zweiten MLP Gesundheits-

reports unterstreichen, wie hoch der Reformbedarf

im Gesundheitssystem weiterhin ist – trotz der

am 1. April in Kraft getretenen Neuregelungen.

Viele Bürger wissen sehr genau, dass die Politik

bislang keine ausreichenden Antworten auf die

beiden zentralen Herausforderungen gegeben

hat: den medizinischen Fortschritt sowie den

demografischen Wandel. Beide Entwicklungen

sind für sich genommen sehr erfreulich, führen

aber in einem umlagefinanzierten System wie

der gesetzlichen Krankenversicherung zu nach-

haltigem Anpassungsbedarf.

Trotz zahlreicher kostendämpfender Maßnahmen

sind die Ausgaben pro Versicherten zwischen

1991 und 2oo6 nach Berechnungen des Instituts der

deutschen Wirtschaft um 6o Prozent gestiegen.

Aufgrund des demografischen Wandels rücken

zudem immer mehr Versicherte in eine Alters-

klasse vor, in der die Ausgaben deutlich über

dem Durchschnitt liegen. Zugleich dünnt die

Generation der Beitragszahler wegen der niedrigen

Geburtenraten immer weiter aus.

Um diese Herausforderungen dauerhaft zu meis-

tern, bedarf es nachhaltiger Reformen. Statt auf

teilweise planwirtschaftliche Elemente und Ratio-

nierungen zu setzen, gilt es Eigenverantwortung,

Kostenbewusstsein und Wettbewerb zu stärken.

Kernelement einer solchen Reform ist – ähnlich

wie bei der Rente in den vergangenen Jahren vor-

gemacht – die Absenkung des gesetzlichen Leis-

tungskatalogs auf eine Basisversorgung. Für darü-

ber hinausgehende Leistungen können die Bürger

je nach Bedarf private Zusatzversicherungen

abschließen.

Noch größer als im Gesundheitssystem ist die Not-

wendigkeit für grundlegende Neuregelungen in

der Pflegeversicherung. Nicht nur führende Exper-

ten sind sich einig, dass das System in seiner

heutigen Form nicht dauerhaft tragbar ist. Auch

die überwiegende Mehrheit der Befragten in

unserem Gesundheitsreport fordert eine umfang-

reiche Reform.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre des

MLP Gesundheitsreports.

Dr. Uwe Schroeder-Wildberg

Vorstandsvorsitzender MLP AG

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

bisher hat nur eine Minderheit der Bevölkerung

feststellen können, dass die Gesundheitsreform

unmittelbare Auswirkungen auf ihre persönliche

Versorgung hat. 28 Prozent der Bevölkerung

sehen unmittelbare Auswirkungen – vor allem bei

der Auswahl von Medikamenten, bei denen Ärzte

und Apotheker verstärkt auf billigere Ersatzpräpa-

rate übergegangen sind.

Zum Teil werden jedoch auch Veränderungen

genannt, die mit der letzten Gesundheitsreform

nichts zu tun haben, sondern auf frühere Refor-

men zurückgehen. Dass viele nicht zwischen der

letzten und früheren Gesundheitsreformen tren-

nen, ist für sich genommen nicht bedenklich –

sehr wohl aber der generell niedrige Informations-

stand über die bereits durchgeführten wie über

geplante Reformen. Nur 5 Prozent der Bevölke-

rung halten sich in Bezug auf die Gesundheitsre-

form 2007 für gut informiert; 40 Prozent wissen

„so ungefähr“, welche Veränderungen diese

Reform mit sich bringt. Die Mehrheit bekennt

freimütig, dass sie über die Details der Gesund-

heitsreform 2007 kaum informiert ist. Von der bis

2009 geplanten Einführung eines Gesundheits-

fonds, der über Wochen in der Öffentlichkeit sehr

kontrovers diskutiert wurde, hat bisher nur die

Hälfte der Bevölkerung gehört. Gleichzeitig sind

die Vorstellungen von den Auswirkungen eines

solchen Fonds diffus.

Man kann für diesen niedrigen Informationsstand

zwar gute Gründe anführen wie die mangelnde

Transparenz des Gesundheitswesens und die

Komplexität der Materie. Der geringe Informati-

onsstand verhindert jedoch, dass die Bevölkerung

auf wirksame Weise an der Diskussion und Ent-

scheidungsfindung über die künftige Gestaltung

des Gesundheitswesens Anteil nimmt und ihre

Prioritäten deutlich macht, zum Beispiel: dass ihr

eminent wichtig ist, dass Ärzte und Pflegepersonal

nicht überlastet sind und ausreichend Zeit für die

Patienten haben.

Die Bürger sind jedoch in hohem Maße von der

fatalistischen Überzeugung geprägt, dass ihre

Bedürfnisse bei der künftigen Umgestaltung des

Gesundheitswesens nur eine untergeordnete Rolle

spielen. Sie erwarten steigende Beiträge bei gleich-

zeitig sinkendem Leistungsniveau, die Herausbil-

dung einer Zwei-Klassen-Medizin und immer grö-

ßere Zeitknappheit bei den Ärzten. Angesichts

dieser Zukunftsszenarien wenden viele lieber den

Blick ab und verzichten darauf, sich mit gesund-

heitspolitischen Themen intensiver zu beschäfti-

gen. Gleichzeitig zählt die überwältigende Mehr-

heit die Sicherung einer guten Gesundheitsversor-

gung zu den vorrangigen politischen Prioritäten.

Das Thema ist zu wichtig, als dass man sich mit

dem weit verbreiteten Fatalismus und niedrigen

Informationsstand abfinden könnte.

Prof. Dr. Renate Köcher

Institut für Demoskopie Allensbach

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Text ist zu lang

Page 6: Gesundheitsreport

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MLP GESUNDHEITSREPORT 2007

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die Gesundheitsreform des Jahres 2007 war ein

Kraftakt für alle Beteiligten. Nach der Ankündi-

gung einer umfassenden Reform des deutschen

Krankenversicherungswesens im Koalitionsvertrag

konnte die Große Koalition, um ihr Gesicht zu

wahren, nicht anders, als den kleinsten gemein-

samen Nenner zu suchen, den es zwischen den

regierenden Parteien zum Thema Gesundheit gab.

Und obwohl alle gesellschaftlichen Gruppen,

angefangen bei den Gewerkschaften über Arbeitge-

berverbände bis hin zur Wissenschaft, das Kuddel-

muddel heftig kritisierten, klopfte man sich recht

zufrieden auf die Schultern. Man glaubte entschei-

dende Weichen für die Tragfähigkeit des deutschen

Krankenversicherungswesens gestellt zu haben.

Der MLP Gesundheitsreport 2007 zeigt jedoch,

dass der Souverän dies nicht so sieht. 84 Prozent

der Deutschen glauben, dass die Beiträge zur

GKV trotz des GKV-Wettbewerbsstärkungsge-

setzes in den nächsten 10 Jahren steigen werden.

Dabei gibt über die Hälfte der Befragten zudem

an, eigentlich gar nicht so genau zu wissen, was

denn mit dem Gesundheitsfonds und den mit ihm

verbundenen Regelungen bezweckt worden ist.

Ein erfreuliches Ergebnis der Befragung stellen

die Antworten zur generellen Leistungsfähigkeit

des deutschen Gesundheitssystems dar. Zwar mit

abnehmender Tendenz, aber immer noch mehr-

heitlich scheinen die Deutschen im Allgemeinen

zufrieden mit dem Gesamtsystem. Hierauf kön-

nen zukünftige Reformen aufbauen, vor allem,

wenn den Bürgern mehr Eigenverantwortung

zugestanden werden soll. Gerade der Bereich der

Zahnmedizin scheint hierfür ein ideales Experi-

mentierfeld zu sein, denkt doch bereits heute ein

Drittel der Bevölkerung über eine Zusatzversiche-

rung für zahnmedizinische Leistungen nach. Eine

wirkliche Weichenstellung wäre somit auch eine

komplette Loslösung der Dentalmedizin aus dem

Leistungskatalog der GKV, wie es bspw. unser

Nachbar Schweiz bereits praktiziert.

Letztenendes bleibt die große Frage: Wer soll es

richten – der Markt oder der Staat? Der mündige

Bürger oder der Gesundheitsplaner? Leider gibt

die Studie hier widersprüchliche Antworten. Auf

der einen Seite wollen die Deutschen nicht auf

ihr Recht auf freie Krankenhauswahl oder eine

gehobene Ausstattung der Krankenhauszimmer

verzichten, auf der anderen Seite wächst die Angst

vor der Zwei-Klassen-Medizin. Markt bedeutet

aber Wahlfreiheit mit mehreren Klassen, staatli-

che Rationierung, dass wir zwar alle im gleichen

Krankenhauszimmer liegen, vielleicht aber dann

doch ohne die gehobene Ausstattung auskommen

müssen. So langsam müssen wir uns entscheiden,

was es denn nun sein soll.

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen

Direktor des Forschungszentrums Generationen-

verträge (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

Rund ein halbes Jahr nach Inkrafttreten der

Gesundheitsreform beurteilen die Bundesbürger

die aktuelle Gesundheitsversorgung zunehmend

kritisch. Gleichzeitig ist die Skepsis gegenüber der

künftigen Entwicklung des Gesundheitssystems

weiter gestiegen, während die konkreten Ände-

rungen der letzten Reform bislang nur bei einem

geringen Teil der Bürger spürbar angekommen

sind. Sorgenvoll blicken die meisten Deutschen

zudem auf die Entwicklung in der Pflegeversiche-

rung. Dies sind einige Kernergebnisse des zweiten

MLP Gesundheitsreports.

Demnach sagen 56 Prozent der Befragten, dass die

Gesundheitsversorgung in den letzten zwei, drei

Jahren schlechter geworden ist. Lediglich 57 sind

der Überzeugung, im Krankheitsfall ausreichend

abgesichert zu sein. Die Leistungsfähigkeit des

deutschen Gesundheitssystems insgesamt bewer-

ten 64 Prozent als „gut“ oder „sehr gut“ – 18 Pro-

zentpunkte weniger als 1994. Noch deutlicher

wird die Skepsis bei der Frage nach der künftigen

Entwicklung. 84 Prozent rechnen mit weiter stei-

genden Beiträgen in der gesetzlichen Krankenver-

sicherung, 81 Prozent mit erhöhten Zuzahlungen

für Medikamente. Gleichzeitig sind 76 Prozent der

Deutschen skeptisch, dass es der Politik gelingt,

längerfristig eine gute Gesundheitsversorgung für

alle sicherzustellen.

Die Neuerungen der Gesundheitsreform sind

bislang erst bei einem geringen Teil der Bürger

spürbar angekommen. Lediglich fünf Prozent wis-

sen „ziemlich genau“ wie die Neuerungen aussehen,

4o Prozent „ungefähr“. Konkrete Änderungen ha-

ben bislang 28 Prozent der Deutschen festgestellt,

hauptsächlich bei der Medikamentenversorgung.

Nur 23 Prozent der gesetzlich Versicherten haben

bislang ein Angebot ihrer Krankenkasse für einen

neuen Wahltarif erhalten; drei Prozent von ihnen

haben dies in Anspruch genommen. Unter den

Privatversicherten hat lediglich die Hälfte der Be-

fragten bislang davon gehört, Anfang 2oo9 unter

Mitnahme der Alterungsrückstellungen in Höhe

des Basistarifs den Anbieter wechseln zu können.

Im geplanten Gesundheitsfonds, einem zentralen

Element der Gesundheitsreform, sieht nur jeder

Zehnte Vorteile. Wie ist man im Krankheitsfall

besser abgesichert? 64 Prozent sind der Über-

zeugung, dass dies in der privaten Krankenver-

sicherung (PKV) der Fall ist. Insgesamt würden

derzeit 22 Prozent der gesetzlich Versicherten gerne

in die PKV wechseln. Gleichzeitig ist das Interesse

an privaten Zusatzversicherungen deutlich auf

4o Prozent gestiegen.

Bei der Pflegeversicherung wissen lediglich 19 Pro-

zent der Befragten, welche Reformmaßnahmen

die Große Koalition im Juni beschlossen hat. Von

diesen 19 Prozent sind lediglich elf Prozent der

Meinung, dass die beschlossenen Maßnahmen

ausreichen; 73 Prozent fordern eine umfassendere

Neuregelung. Trotz der angekündigten Leistungs-

verbesserungen der letzten Reform geben 46 Pro-

zent der Deutschen an, sich Sorgen über die finan-

zielle Versorgung im Pflegefall zu machen.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Zusammenfassung

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MLP GESUNDHEITSREPORT 2007

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die Gesundheitsreform des Jahres 2007 war ein

Kraftakt für alle Beteiligten. Nach der Ankündi-

gung einer umfassenden Reform des deutschen

Krankenversicherungswesens im Koalitionsvertrag

konnte die Große Koalition, um ihr Gesicht zu

wahren, nicht anders, als den kleinsten gemein-

samen Nenner zu suchen, den es zwischen den

regierenden Parteien zum Thema Gesundheit gab.

Und obwohl alle gesellschaftlichen Gruppen,

angefangen bei den Gewerkschaften über Arbeitge-

berverbände bis hin zur Wissenschaft, das Kuddel-

muddel heftig kritisierten, klopfte man sich recht

zufrieden auf die Schultern. Man glaubte entschei-

dende Weichen für die Tragfähigkeit des deutschen

Krankenversicherungswesens gestellt zu haben.

Der MLP Gesundheitsreport 2007 zeigt jedoch,

dass der Souverän dies nicht so sieht. 84 Prozent

der Deutschen glauben, dass die Beiträge zur

GKV trotz des GKV-Wettbewerbsstärkungsge-

setzes in den nächsten 10 Jahren steigen werden.

Dabei gibt über die Hälfte der Befragten zudem

an, eigentlich gar nicht so genau zu wissen, was

denn mit dem Gesundheitsfonds und den mit ihm

verbundenen Regelungen bezweckt worden ist.

Ein erfreuliches Ergebnis der Befragung stellen

die Antworten zur generellen Leistungsfähigkeit

des deutschen Gesundheitssystems dar. Zwar mit

abnehmender Tendenz, aber immer noch mehr-

heitlich scheinen die Deutschen im Allgemeinen

zufrieden mit dem Gesamtsystem. Hierauf kön-

nen zukünftige Reformen aufbauen, vor allem,

wenn den Bürgern mehr Eigenverantwortung

zugestanden werden soll. Gerade der Bereich der

Zahnmedizin scheint hierfür ein ideales Experi-

mentierfeld zu sein, denkt doch bereits heute ein

Drittel der Bevölkerung über eine Zusatzversiche-

rung für zahnmedizinische Leistungen nach. Eine

wirkliche Weichenstellung wäre somit auch eine

komplette Loslösung der Dentalmedizin aus dem

Leistungskatalog der GKV, wie es bspw. unser

Nachbar Schweiz bereits praktiziert.

Letztenendes bleibt die große Frage: Wer soll es

richten – der Markt oder der Staat? Der mündige

Bürger oder der Gesundheitsplaner? Leider gibt

die Studie hier widersprüchliche Antworten. Auf

der einen Seite wollen die Deutschen nicht auf

ihr Recht auf freie Krankenhauswahl oder eine

gehobene Ausstattung der Krankenhauszimmer

verzichten, auf der anderen Seite wächst die Angst

vor der Zwei-Klassen-Medizin. Markt bedeutet

aber Wahlfreiheit mit mehreren Klassen, staatli-

che Rationierung, dass wir zwar alle im gleichen

Krankenhauszimmer liegen, vielleicht aber dann

doch ohne die gehobene Ausstattung auskommen

müssen. So langsam müssen wir uns entscheiden,

was es denn nun sein soll.

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen

Direktor des Forschungszentrums Generationen-

verträge (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

Rund ein halbes Jahr nach Inkrafttreten der

Gesundheitsreform beurteilen die Bundesbürger

die aktuelle Gesundheitsversorgung zunehmend

kritisch. Gleichzeitig ist die Skepsis gegenüber der

künftigen Entwicklung des Gesundheitssystems

weiter gestiegen, während die konkreten Ände-

rungen der letzten Reform bislang nur bei einem

geringen Teil der Bürger spürbar angekommen

sind. Sorgenvoll blicken die meisten Deutschen

zudem auf die Entwicklung in der Pflegeversiche-

rung. Dies sind einige Kernergebnisse des zweiten

MLP Gesundheitsreports.

Demnach sagen 56 Prozent der Befragten, dass die

Gesundheitsversorgung in den letzten zwei, drei

Jahren schlechter geworden ist. Lediglich 57 sind

der Überzeugung, im Krankheitsfall ausreichend

abgesichert zu sein. Die Leistungsfähigkeit des

deutschen Gesundheitssystems insgesamt bewer-

ten 64 Prozent als „gut“ oder „sehr gut“ – 18 Pro-

zentpunkte weniger als 1994. Noch deutlicher

wird die Skepsis bei der Frage nach der künftigen

Entwicklung. 84 Prozent rechnen mit weiter stei-

genden Beiträgen in der gesetzlichen Krankenver-

sicherung, 81 Prozent mit erhöhten Zuzahlungen

für Medikamente. Gleichzeitig sind 76 Prozent der

Deutschen skeptisch, dass es der Politik gelingt,

längerfristig eine gute Gesundheitsversorgung für

alle sicherzustellen.

Die Neuerungen der Gesundheitsreform sind

bislang erst bei einem geringen Teil der Bürger

spürbar angekommen. Lediglich fünf Prozent wis-

sen „ziemlich genau“ wie die Neuerungen aussehen,

4o Prozent „ungefähr“. Konkrete Änderungen ha-

ben bislang 28 Prozent der Deutschen festgestellt,

hauptsächlich bei der Medikamentenversorgung.

Nur 23 Prozent der gesetzlich Versicherten haben

bislang ein Angebot ihrer Krankenkasse für einen

neuen Wahltarif erhalten; drei Prozent von ihnen

haben dies in Anspruch genommen. Unter den

Privatversicherten hat lediglich die Hälfte der Be-

fragten bislang davon gehört, Anfang 2oo9 unter

Mitnahme der Alterungsrückstellungen in Höhe

des Basistarifs den Anbieter wechseln zu können.

Im geplanten Gesundheitsfonds, einem zentralen

Element der Gesundheitsreform, sieht nur jeder

Zehnte Vorteile. Wie ist man im Krankheitsfall

besser abgesichert? 64 Prozent sind der Über-

zeugung, dass dies in der privaten Krankenver-

sicherung (PKV) der Fall ist. Insgesamt würden

derzeit 22 Prozent der gesetzlich Versicherten gerne

in die PKV wechseln. Gleichzeitig ist das Interesse

an privaten Zusatzversicherungen deutlich auf

4o Prozent gestiegen.

Bei der Pflegeversicherung wissen lediglich 19 Pro-

zent der Befragten, welche Reformmaßnahmen

die Große Koalition im Juni beschlossen hat. Von

diesen 19 Prozent sind lediglich elf Prozent der

Meinung, dass die beschlossenen Maßnahmen

ausreichen; 73 Prozent fordern eine umfassendere

Neuregelung. Trotz der angekündigten Leistungs-

verbesserungen der letzten Reform geben 46 Pro-

zent der Deutschen an, sich Sorgen über die finan-

zielle Versorgung im Pflegefall zu machen.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Zusammenfassung

Page 8: Gesundheitsreport

9

SKEPTISCHE EINSCHÄTZUNG DER ENTWICKLUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS

8

Die Einschätzung der weiteren Entwicklung des

Gesundheitssystems in Deutschland ist weit über-

wiegend von Skepsis und Befürchtungen geprägt.

Bereits im Vorfeld der aktuellen Gesundheits-

reform äußerten sich mehr als drei Viertel der

Bevölkerung pessimistisch, mehr als die Hälfte

sahen Mitte des vergangenen Jahres der geplanten

Gesundheitsreform ausdrücklich mit Befürchtun-

gen entgegen, weniger als jeder Zehnte verband

mit der Reform Hoffnungen.

Trotz der bisher beschlossenen Reformmaßnah-

men gehen rund drei Viertel der Bevölkerung

davon aus, dass es im Verlauf der kommenden zehn

Jahre zu weiteren Reformen des Gesundheitssys-

tems kommen wird. Dabei werden die Erwartun-

gen von weiter steigenden Belastungen in Form

steigender Kassenbeiträge und erhöhter Zuzahlun-

gen bei Medikamenten bei gleichzeitiger Reduzie-

rung der Leistungen bestimmt. Jeweils mehr als

8o Prozent der Bevölkerung gehen davon aus, dass

die gesetzlichen Krankenkassen ihre Beiträge

weiter erhöhen werden und dass Patienten sich

an den Kosten für Medikamente künftig stärker

beteiligen müssen. Zugleich sind mehr als 7o Pro-

zent davon überzeugt, dass die Krankenkassen

mittelfristig nur noch die Kosten für die medizini-

sche Grundversorgung übernehmen können. Zwei

Drittel rechnen damit, dass eine Gesundheitsver-

sorgung auf dem heutigen Niveau für die gesamte

Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden

kann. 78 Prozent erwarten, dass sich immer mehr

eine Zwei-Klassen-Medizin herausbilden wird,

bei der Wohlhabende eine gute Versorgung erhal-

ten, die breite Mittelschicht und die ökonomisch

schwächeren Schichten dagegen schlechter ver-

sorgt werden.

Auch rechnen mehr als zwei Drittel damit, dass

Ärzte immer weniger Zeit für die Patienten haben

werden, 42 Prozent befürchten, dass bei der Kran-

kenversorgung Maschinen eine immer wichtigere

Rolle zu Lasten des Menschlichen spielen werden.

Skeptische Einschätzung der Entwicklungdes Gesundheitssystems

Einschätzung der künftigen Entwicklung des Gesundheitssystems –

höhere Kosten, geringere Leistungen

Frage: „Was glauben Sie, wie wird es mit unserem Gesundheitssystem weitergehen?Wie stellen Sie sich das Gesundheitssystem in zehn Jahren vor?“

7

Es erwarten innerhalb der nächsten zehn Jahre –

Die Beiträge werden steigen, die gesetzliche Krankenversicherung wird immer teurer 84 %

Die Zuzahlungen für Medikamente werden sich erhöhen 81

Es wird immer mehr zu einer Zwei-Klassen-Medizin kommen, also eine gute Versorgung für Wohlhabende und eine schlechtere für alle anderen geben

78

Es wird zu weiteren Reformen des Gesundheitswesens kommen 74

Die Kassen übernehmen nur noch die Kosten für die medizinische Grundversorgung 72

Die Ärzte werden immer weniger Zeit für die Patienten haben 68

Eine Gesundheitsversorgung auf dem heutigen Niveau ist nicht mehr für alle gewährleistet

66

Es wird immer schwieriger, sich teure Medikamente verschreiben zu lassen 63

Bei der Krankenversorgung spielen die Maschinen eine immer größere Rolle, das Menschliche kommt dabei zu kurz

42

Gesetzliche Krankenkassen werden in finanzielle Schwierigkeiten kommen 31

Man wird sich seine Krankenversicherung nach eigenen Wünschen zusammenstellenkönnen, so dass man genau bestimmen kann, was man im Einzelnen versichern will

29

Man wird immer mehr auf Naturheilkunde setzen, natürliche Heilverfahren fördern 22

Die Ärzte werden sich mehr um die Patienten kümmern 7

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 9: Gesundheitsreport

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SKEPTISCHE EINSCHÄTZUNG DER ENTWICKLUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS

8

Die Einschätzung der weiteren Entwicklung des

Gesundheitssystems in Deutschland ist weit über-

wiegend von Skepsis und Befürchtungen geprägt.

Bereits im Vorfeld der aktuellen Gesundheits-

reform äußerten sich mehr als drei Viertel der

Bevölkerung pessimistisch, mehr als die Hälfte

sahen Mitte des vergangenen Jahres der geplanten

Gesundheitsreform ausdrücklich mit Befürchtun-

gen entgegen, weniger als jeder Zehnte verband

mit der Reform Hoffnungen.

Trotz der bisher beschlossenen Reformmaßnah-

men gehen rund drei Viertel der Bevölkerung

davon aus, dass es im Verlauf der kommenden zehn

Jahre zu weiteren Reformen des Gesundheitssys-

tems kommen wird. Dabei werden die Erwartun-

gen von weiter steigenden Belastungen in Form

steigender Kassenbeiträge und erhöhter Zuzahlun-

gen bei Medikamenten bei gleichzeitiger Reduzie-

rung der Leistungen bestimmt. Jeweils mehr als

8o Prozent der Bevölkerung gehen davon aus, dass

die gesetzlichen Krankenkassen ihre Beiträge

weiter erhöhen werden und dass Patienten sich

an den Kosten für Medikamente künftig stärker

beteiligen müssen. Zugleich sind mehr als 7o Pro-

zent davon überzeugt, dass die Krankenkassen

mittelfristig nur noch die Kosten für die medizini-

sche Grundversorgung übernehmen können. Zwei

Drittel rechnen damit, dass eine Gesundheitsver-

sorgung auf dem heutigen Niveau für die gesamte

Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden

kann. 78 Prozent erwarten, dass sich immer mehr

eine Zwei-Klassen-Medizin herausbilden wird,

bei der Wohlhabende eine gute Versorgung erhal-

ten, die breite Mittelschicht und die ökonomisch

schwächeren Schichten dagegen schlechter ver-

sorgt werden.

Auch rechnen mehr als zwei Drittel damit, dass

Ärzte immer weniger Zeit für die Patienten haben

werden, 42 Prozent befürchten, dass bei der Kran-

kenversorgung Maschinen eine immer wichtigere

Rolle zu Lasten des Menschlichen spielen werden.

Skeptische Einschätzung der Entwicklungdes Gesundheitssystems

Einschätzung der künftigen Entwicklung des Gesundheitssystems –

höhere Kosten, geringere Leistungen

Frage: „Was glauben Sie, wie wird es mit unserem Gesundheitssystem weitergehen?Wie stellen Sie sich das Gesundheitssystem in zehn Jahren vor?“

7

Es erwarten innerhalb der nächsten zehn Jahre –

Die Beiträge werden steigen, die gesetzliche Krankenversicherung wird immer teurer 84 %

Die Zuzahlungen für Medikamente werden sich erhöhen 81

Es wird immer mehr zu einer Zwei-Klassen-Medizin kommen, also eine gute Versorgung für Wohlhabende und eine schlechtere für alle anderen geben

78

Es wird zu weiteren Reformen des Gesundheitswesens kommen 74

Die Kassen übernehmen nur noch die Kosten für die medizinische Grundversorgung 72

Die Ärzte werden immer weniger Zeit für die Patienten haben 68

Eine Gesundheitsversorgung auf dem heutigen Niveau ist nicht mehr für alle gewährleistet

66

Es wird immer schwieriger, sich teure Medikamente verschreiben zu lassen 63

Bei der Krankenversorgung spielen die Maschinen eine immer größere Rolle, das Menschliche kommt dabei zu kurz

42

Gesetzliche Krankenkassen werden in finanzielle Schwierigkeiten kommen 31

Man wird sich seine Krankenversicherung nach eigenen Wünschen zusammenstellenkönnen, so dass man genau bestimmen kann, was man im Einzelnen versichern will

29

Man wird immer mehr auf Naturheilkunde setzen, natürliche Heilverfahren fördern 22

Die Ärzte werden sich mehr um die Patienten kümmern 7

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 10: Gesundheitsreport

1110

SKEPTISCHE EINSCHÄTZUNG DER ENTWICKLUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS

Diese kritische Einschätzung hat sich gerade in

den letzten zwei Jahren zum Teil noch einmal

deutlich verstärkt. Dies betrifft vor allem die

Erwartungen im Hinblick auf die Entwicklung

zu einer Zwei-Klassen-Medizin, eine Überzeu-

gung, die zwar bereits in früheren Jahren von

einer breiten Mehrheit geteilt wurde, sich aber

von 69 Prozent auf aktuell 78 Prozent weiter ver-

festigt hat. Noch stärker sind in kurzer Zeit die

Befürchtungen gestiegen, dass die Ärzte nicht

mehr genügend Zeit für die Patienten aufbringen

können. Davon ging 2oo5 rund die Hälfte der

Bevölkerung aus, inzwischen sind 68 Prozent von

einer solchen Entwicklung überzeugt.

Zunehmend kritischere Einschätzung der künftigen Entwicklung

Es erwarten innerhalb der nächsten zehn Jahre –

2000 2002 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6098, 7020, 7083, 10012

81

78

72

68

76

69

76

70

63

60

53

66

Die Zuzahlungen für Medika-mente werden sich erhöhen

Es wird immer mehr zu einer Zwei-Klassen-Medizin kommen

Die Kassen übernehmen nurnoch die Kosten für die medi-zinische Grundversorgung

Die Ärzte werden immer weniger Zeit für die Patientenhaben

Das Vertrauen in die Politik, diesen Entwicklun-

gen mit geeigneten Reformmaßnahmen entgegen-

zuwirken und damit langfristig eine gute Gesund-

heitsversorgung für alle sicherzustellen, ist nur

gering und hat in den vergangenen Jahren weiter

abgenommen. Bereits vor zwei Jahren ging nur

knapp jeder Vierte davon aus, dass mit entspre-

chenden Maßnahmen eine Sicherung der Gesund-

heitsversorgung gelingen kann; inzwischen glau-

ben das nur noch 17 Prozent. Umgekehrt äußern

sich aktuell rund drei Viertel der Bevölkerung

prinzipiell skeptisch.

Wachsende Zweifel an einer dauerhaften Sicherung der Qualität der Gesundheitsversorgung

Frage: „Glauben Sie, dass es der Politik gelingen wird, auch längerfristig eine gute Gesundheitsversorgung für alle sicherzustellen, oder sind Sie da eher skeptisch?“

Sicherung der Gesundheits-versorgung wird gelingen Bin skeptisch

2005 2007 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

23 % 17 65 76

71 %

54

46

Page 11: Gesundheitsreport

1110

SKEPTISCHE EINSCHÄTZUNG DER ENTWICKLUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS

Diese kritische Einschätzung hat sich gerade in

den letzten zwei Jahren zum Teil noch einmal

deutlich verstärkt. Dies betrifft vor allem die

Erwartungen im Hinblick auf die Entwicklung

zu einer Zwei-Klassen-Medizin, eine Überzeu-

gung, die zwar bereits in früheren Jahren von

einer breiten Mehrheit geteilt wurde, sich aber

von 69 Prozent auf aktuell 78 Prozent weiter ver-

festigt hat. Noch stärker sind in kurzer Zeit die

Befürchtungen gestiegen, dass die Ärzte nicht

mehr genügend Zeit für die Patienten aufbringen

können. Davon ging 2oo5 rund die Hälfte der

Bevölkerung aus, inzwischen sind 68 Prozent von

einer solchen Entwicklung überzeugt.

Zunehmend kritischere Einschätzung der künftigen Entwicklung

Es erwarten innerhalb der nächsten zehn Jahre –

2000 2002 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6098, 7020, 7083, 10012

81

78

72

68

76

69

76

70

63

60

53

66

Die Zuzahlungen für Medika-mente werden sich erhöhen

Es wird immer mehr zu einer Zwei-Klassen-Medizin kommen

Die Kassen übernehmen nurnoch die Kosten für die medi-zinische Grundversorgung

Die Ärzte werden immer weniger Zeit für die Patientenhaben

Das Vertrauen in die Politik, diesen Entwicklun-

gen mit geeigneten Reformmaßnahmen entgegen-

zuwirken und damit langfristig eine gute Gesund-

heitsversorgung für alle sicherzustellen, ist nur

gering und hat in den vergangenen Jahren weiter

abgenommen. Bereits vor zwei Jahren ging nur

knapp jeder Vierte davon aus, dass mit entspre-

chenden Maßnahmen eine Sicherung der Gesund-

heitsversorgung gelingen kann; inzwischen glau-

ben das nur noch 17 Prozent. Umgekehrt äußern

sich aktuell rund drei Viertel der Bevölkerung

prinzipiell skeptisch.

Wachsende Zweifel an einer dauerhaften Sicherung der Qualität der Gesundheitsversorgung

Frage: „Glauben Sie, dass es der Politik gelingen wird, auch längerfristig eine gute Gesundheitsversorgung für alle sicherzustellen, oder sind Sie da eher skeptisch?“

Sicherung der Gesundheits-versorgung wird gelingen Bin skeptisch

2005 2007 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

23 % 17 65 76

71 %

54

46

Page 12: Gesundheitsreport

13

GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN

12

Der Informationsstand der Bevölkerung über die

Gesundheitsreform 2oo7 ist gering. Nur fünf

Prozent wissen nach eigener Auskunft ziemlich

genau über die neuen Regelungen Bescheid.

Immerhin 4o Prozent bezeichnen sich als einiger-

maßen informiert. Die Mehrheit weiß dagegen

über die neuen Regelungen nur wenig. Auch in

den gehobenen Bildungsschichten und bei den

politisch überdurchschnittlich Interessierten ist

der Informationsstand nur geringfügig höher.

Direkte Auswirkungen der im Rahmen der Gesund-

heitsreform 2oo7 beschlossenen Maßnahmen hat

die Bevölkerung bisher nur in geringem Umfang

wahrgenommen. Lediglich 28 Prozent haben im

Krankheitsfall bei Arztbesuchen oder beim Kauf

von Medikamenten nach eigener Auskunft Ände-

rungen im Zusammenhang mit der Gesundheits-

reform festgestellt. Diese Wahrnehmung geht vor

allem auf die gesetzlich Krankenversicherten

zurück, von denen 3o Prozent von Änderungen

berichten, unter den privat Krankenversicherten

ist dieser Anteil mit 18 Prozent deutlich geringer.

Geringer Kenntnisstand über die Gesundheitsreform 2007

Frage: „Am 1. April ist ein Teil der Gesundheitsreform in Kraft getreten. Wie ist das bei Ihnen: Wissen Sie ziemlich genau, welche Regelungen da in Kraft getreten sind, oder wissen Sie so ungefähr darüber Bescheid, oder wissen Sie nur wenig über die neuen Regelungen?“

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Weiß nur wenig

So ungefähr

Weiß ziemlich genau Bescheid

Für die Mehrheit hat sich durch die Gesundheitsreform 2007 bisher nichts verändert

Frage: „Wenn Sie einmal an die Zeit seit dem 1. April dieses Jahres denken, also seitdem die Gesundheitsreform in Kraft getreten ist: Haben Sie da selbst schon festgestellt, dass sich beispielsweise beim Arzt oder in der Apotheke etwas geändert hat, oder haben Sie da noch keine Änderungen festgestellt?“

Bevölkerung Gesetzlich Privat insgesamt Krankenversicherte Krankenversicherte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

55 69

30 1828 %

53

Gesundheitsreform 2007 – bei Vielen noch nicht angekommen

55 %

5 %

40 %

Page 13: Gesundheitsreport

13

GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN

12

Der Informationsstand der Bevölkerung über die

Gesundheitsreform 2oo7 ist gering. Nur fünf

Prozent wissen nach eigener Auskunft ziemlich

genau über die neuen Regelungen Bescheid.

Immerhin 4o Prozent bezeichnen sich als einiger-

maßen informiert. Die Mehrheit weiß dagegen

über die neuen Regelungen nur wenig. Auch in

den gehobenen Bildungsschichten und bei den

politisch überdurchschnittlich Interessierten ist

der Informationsstand nur geringfügig höher.

Direkte Auswirkungen der im Rahmen der Gesund-

heitsreform 2oo7 beschlossenen Maßnahmen hat

die Bevölkerung bisher nur in geringem Umfang

wahrgenommen. Lediglich 28 Prozent haben im

Krankheitsfall bei Arztbesuchen oder beim Kauf

von Medikamenten nach eigener Auskunft Ände-

rungen im Zusammenhang mit der Gesundheits-

reform festgestellt. Diese Wahrnehmung geht vor

allem auf die gesetzlich Krankenversicherten

zurück, von denen 3o Prozent von Änderungen

berichten, unter den privat Krankenversicherten

ist dieser Anteil mit 18 Prozent deutlich geringer.

Geringer Kenntnisstand über die Gesundheitsreform 2007

Frage: „Am 1. April ist ein Teil der Gesundheitsreform in Kraft getreten. Wie ist das bei Ihnen: Wissen Sie ziemlich genau, welche Regelungen da in Kraft getreten sind, oder wissen Sie so ungefähr darüber Bescheid, oder wissen Sie nur wenig über die neuen Regelungen?“

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Weiß nur wenig

So ungefähr

Weiß ziemlich genau Bescheid

Für die Mehrheit hat sich durch die Gesundheitsreform 2007 bisher nichts verändert

Frage: „Wenn Sie einmal an die Zeit seit dem 1. April dieses Jahres denken, also seitdem die Gesundheitsreform in Kraft getreten ist: Haben Sie da selbst schon festgestellt, dass sich beispielsweise beim Arzt oder in der Apotheke etwas geändert hat, oder haben Sie da noch keine Änderungen festgestellt?“

Bevölkerung Gesetzlich Privat insgesamt Krankenversicherte Krankenversicherte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

55 69

30 1828 %

53

Gesundheitsreform 2007 – bei Vielen noch nicht angekommen

55 %

5 %

40 %

Page 14: Gesundheitsreport

1514

GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN

Die detaillierte Analyse zeigt zudem, dass die

wahrgenommenen Änderungen sich teilweise auf

Erfahrungen beziehen, die nur bedingt mit den

seit April geltenden Regelungen in Verbindung

stehen, sondern auf Maßnahmen im Rahmen

früherer Reformen zurückzuführen sind. Hierin

dürften sich zum einen frühere Erfahrungen und

auch die bei der großen Mehrheit vorherrschende

Überzeugung widerspiegeln, dass bei Reformen

im Gesundheitswesen generell mit Leistungsein-

schränkungen und Kostensteigerungen zu rech-

nen ist. So ist rund ein Viertel derjenigen, die

Änderungen bemerkt haben, überzeugt, dass sich

aufgrund der aktuellen Gesundheitsreform die

Zuzahlungen bei Medikamenten und auch die

Rezeptgebühren weiter erhöht haben.

Zugleich zeigen sich in den Antworten aber auch

erste Auswirkungen der zwischen verschiedenen

Krankenversicherungen und Arzneimittelherstel-

lern abgeschlossenen Rabattverträge. Diese ver-

pflichten die Apotheken, an die Versicherten

Präparate des Herstellers auszugeben, mit dem die

jeweilige Krankenkasse einen Vertrag geschlossen

hat. 26 Prozent haben den Eindruck, dass häufiger

billigere Ersatzpräparate verordnet und ausgegeben

werden, 14 Prozent haben erlebt, dass bestimmte

Medikamente nicht mehr verschrieben werden

bzw. erhältlich sind. Die wahrgenommenen Verän-

derungen bei Arztbesuchen machen sich haupt-

sächlich an dem Eindruck fest, dass der Arzt sich

weniger Zeit nimmt.

Immerhin 51 Prozent der Bevölkerung haben von

einem zentralen Bestandteil der aktuellen Gesund-

heitsreform, der für 2oo9 geplanten Einführung

eines Gesundheitsfonds zur zukünftigen Finanzie-

rung der gesetzlichen Krankenkassen, zumindest

schon gehört. Allerdings geht nur die Minderheit

davon aus, dass sich durch den Gesundheitsfonds

an der Situation der gesetzlich Krankenversicher-

ten etwas ändern wird. Jeweils mehr als ein Drittel

erwartet weder Vor- noch Nachteile oder traut sich

in dieser Frage kein Urteil zu. Unter denjenigen,

die konkrete Auswirkungen für die gesetzlich

Krankenversicherten erwarten, überwiegen die

skeptischen Erwartungen. 17 Prozent rechnen mit

Nachteilen, nur zehn Prozent mit Vorteilen.

Es haben Änderungen festgestellt - (Mehrfachnennungen)

Personen, die Veränderungen aufgrund der Gesundheitsreform festgestellt haben

Bei Medikamenten 80 %

und zwar:

Verordnung und Ausgabe billigerer Ersatzpräparate

Erhöhte Zuzahlungen, höhere Rezeptgebühren

Einige Medikamente werden nicht mehr verordnet, ausgegeben

Mehr Medikamente müssen selbst bezahlt werden

26

24

14

6

Bei Arztbesuchen 19

Genereller Eindruck von Leistungsreduzierungen und höheren Kosten 15

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Personen, die Veränderungen festgestellt haben (28 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Diffuse Vorstellungen über Auswirkungen des Gesundheitsfonds

Frage: „Bringt die Einführung des Gesundheitsfonds für die gesetzlich Versicherten alles in allem mehr Vorteile oder mehr Nachteile, oder würden Sie sagen weder noch?“

Der Gesundheitsfonds bringt –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Mehr Vorteile

Mehr Nachteile

Weder noch

Unentschieden

37 %

17 %

10 %

36 %

Page 15: Gesundheitsreport

1514

GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN

Die detaillierte Analyse zeigt zudem, dass die

wahrgenommenen Änderungen sich teilweise auf

Erfahrungen beziehen, die nur bedingt mit den

seit April geltenden Regelungen in Verbindung

stehen, sondern auf Maßnahmen im Rahmen

früherer Reformen zurückzuführen sind. Hierin

dürften sich zum einen frühere Erfahrungen und

auch die bei der großen Mehrheit vorherrschende

Überzeugung widerspiegeln, dass bei Reformen

im Gesundheitswesen generell mit Leistungsein-

schränkungen und Kostensteigerungen zu rech-

nen ist. So ist rund ein Viertel derjenigen, die

Änderungen bemerkt haben, überzeugt, dass sich

aufgrund der aktuellen Gesundheitsreform die

Zuzahlungen bei Medikamenten und auch die

Rezeptgebühren weiter erhöht haben.

Zugleich zeigen sich in den Antworten aber auch

erste Auswirkungen der zwischen verschiedenen

Krankenversicherungen und Arzneimittelherstel-

lern abgeschlossenen Rabattverträge. Diese ver-

pflichten die Apotheken, an die Versicherten

Präparate des Herstellers auszugeben, mit dem die

jeweilige Krankenkasse einen Vertrag geschlossen

hat. 26 Prozent haben den Eindruck, dass häufiger

billigere Ersatzpräparate verordnet und ausgegeben

werden, 14 Prozent haben erlebt, dass bestimmte

Medikamente nicht mehr verschrieben werden

bzw. erhältlich sind. Die wahrgenommenen Verän-

derungen bei Arztbesuchen machen sich haupt-

sächlich an dem Eindruck fest, dass der Arzt sich

weniger Zeit nimmt.

Immerhin 51 Prozent der Bevölkerung haben von

einem zentralen Bestandteil der aktuellen Gesund-

heitsreform, der für 2oo9 geplanten Einführung

eines Gesundheitsfonds zur zukünftigen Finanzie-

rung der gesetzlichen Krankenkassen, zumindest

schon gehört. Allerdings geht nur die Minderheit

davon aus, dass sich durch den Gesundheitsfonds

an der Situation der gesetzlich Krankenversicher-

ten etwas ändern wird. Jeweils mehr als ein Drittel

erwartet weder Vor- noch Nachteile oder traut sich

in dieser Frage kein Urteil zu. Unter denjenigen,

die konkrete Auswirkungen für die gesetzlich

Krankenversicherten erwarten, überwiegen die

skeptischen Erwartungen. 17 Prozent rechnen mit

Nachteilen, nur zehn Prozent mit Vorteilen.

Es haben Änderungen festgestellt - (Mehrfachnennungen)

Personen, die Veränderungen aufgrund der Gesundheitsreform festgestellt haben

Bei Medikamenten 80 %

und zwar:

Verordnung und Ausgabe billigerer Ersatzpräparate

Erhöhte Zuzahlungen, höhere Rezeptgebühren

Einige Medikamente werden nicht mehr verordnet, ausgegeben

Mehr Medikamente müssen selbst bezahlt werden

26

24

14

6

Bei Arztbesuchen 19

Genereller Eindruck von Leistungsreduzierungen und höheren Kosten 15

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Personen, die Veränderungen festgestellt haben (28 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Diffuse Vorstellungen über Auswirkungen des Gesundheitsfonds

Frage: „Bringt die Einführung des Gesundheitsfonds für die gesetzlich Versicherten alles in allem mehr Vorteile oder mehr Nachteile, oder würden Sie sagen weder noch?“

Der Gesundheitsfonds bringt –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Mehr Vorteile

Mehr Nachteile

Weder noch

Unentschieden

37 %

17 %

10 %

36 %

Page 16: Gesundheitsreport

1716

GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN

Von der ebenfalls für 2oo9 geplanten zeitlich be-

fristeten Möglichkeit, unter Mitnahme von Alters-

rückstellungen zwischen den privaten Kranken-

versicherungen wechseln zu können, hat rund die

Hälfte der privat Krankenversicherten bereits

gehört. 49 Prozent wissen, dass ab Januar 2oo9 ein

Wechsel in den Basistarif einer anderen privaten

Krankenversicherung möglich sein wird. Das Inte-

resse an einem solchen Wechsel ist aus heutiger

Sicht, auch unter denjenigen, die von dieser Rege-

lung schon gehört haben, gering. Für lediglich

16 Prozent der privat Krankenversicherten käme

ein solcher Wechsel prinzipiell in Betracht, zwei

Drittel schließen ihn aus.

Mit einer weiteren, bereits ab diesem Jahr gelten-

den zentralen Regelung der Gesundheitsreform,

der Möglichkeit der gesetzlichen Krankenkassen

und Ersatzkassen, ihren Versicherten verschiedene

Wahltarife anzubieten und ihnen damit zumin-

dest eingeschränkt einen Einfluss auf Umfang

und damit auch auf die Kosten des Versicherungs-

schutzes zu bieten, hat bisher nur eine Minderheit

Erfahrungen gemacht. Lediglich 23 Prozent der

gesetzlich Krankenversicherten haben von ihrer

Krankenkasse bisher ein Angebot über entspre-

chende Tarifmodelle erhalten. Dabei fällt die

Nutzung dieser Angebote bis jetzt äußerst zurück-

haltend aus. Nicht einmal jeder Siebte, der ein

Angebot erhalten hat – dies sind drei Prozent der

gesetzlich Krankenversicherten insgesamt –, hat

ein solches Angebot in Anspruch genommen.

Davon hat sich der weitaus größte Teil für einen

Hausarzttarif entschieden, um von der Kranken-

kasse Prämien oder Zuzahlungsvergünstigungen

zu erhalten, wenn im Krankheitsfall prinzipiell

zuerst der Hausarzt kontaktiert wird.

Geringes Interesse an einem Wechsel in den Basistarif einer anderen privaten Krankenversicherung

Frage: „Der Basistarif der privaten Krankenversicherung entspricht ja den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Käme es für Sie in Frage, in den Basistarif einer anderen privaten Krankenversicherung zu wechseln, oder käme das für Sie nicht in Frage?“

Ein Wechsel käme –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, privat KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

In Frage

Nicht in Frage

Unentschieden

Bisher nur in geringem Umfang Angebote für Wahltarife

Frage: „Seit dem Inkrafttreten der Gesundheitsreform können die gesetzlichen Krankenversicherungen ihren Versicherten so genannte Wahltarife anbieten, also unterschiedliche Tarife, je nachdem, wie umfassend man sich absichern will und wie hoch die Kostenbeteiligung sein soll. Wie ist das bei Ihnen: Haben Sie von Ihrer Krankenversicherung ein solches Angebot erhalten, oder ist das nicht der Fall?“

Habe Angebot über Wahltarife erhalten und –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

In Anspruch genommen

Nicht in Anspruch genommen

Kein Angebot erhalten

Weiß nicht

16

61

20

3 %

16 %17 %

67 %

Page 17: Gesundheitsreport

1716

GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN

Von der ebenfalls für 2oo9 geplanten zeitlich be-

fristeten Möglichkeit, unter Mitnahme von Alters-

rückstellungen zwischen den privaten Kranken-

versicherungen wechseln zu können, hat rund die

Hälfte der privat Krankenversicherten bereits

gehört. 49 Prozent wissen, dass ab Januar 2oo9 ein

Wechsel in den Basistarif einer anderen privaten

Krankenversicherung möglich sein wird. Das Inte-

resse an einem solchen Wechsel ist aus heutiger

Sicht, auch unter denjenigen, die von dieser Rege-

lung schon gehört haben, gering. Für lediglich

16 Prozent der privat Krankenversicherten käme

ein solcher Wechsel prinzipiell in Betracht, zwei

Drittel schließen ihn aus.

Mit einer weiteren, bereits ab diesem Jahr gelten-

den zentralen Regelung der Gesundheitsreform,

der Möglichkeit der gesetzlichen Krankenkassen

und Ersatzkassen, ihren Versicherten verschiedene

Wahltarife anzubieten und ihnen damit zumin-

dest eingeschränkt einen Einfluss auf Umfang

und damit auch auf die Kosten des Versicherungs-

schutzes zu bieten, hat bisher nur eine Minderheit

Erfahrungen gemacht. Lediglich 23 Prozent der

gesetzlich Krankenversicherten haben von ihrer

Krankenkasse bisher ein Angebot über entspre-

chende Tarifmodelle erhalten. Dabei fällt die

Nutzung dieser Angebote bis jetzt äußerst zurück-

haltend aus. Nicht einmal jeder Siebte, der ein

Angebot erhalten hat – dies sind drei Prozent der

gesetzlich Krankenversicherten insgesamt –, hat

ein solches Angebot in Anspruch genommen.

Davon hat sich der weitaus größte Teil für einen

Hausarzttarif entschieden, um von der Kranken-

kasse Prämien oder Zuzahlungsvergünstigungen

zu erhalten, wenn im Krankheitsfall prinzipiell

zuerst der Hausarzt kontaktiert wird.

Geringes Interesse an einem Wechsel in den Basistarif einer anderen privaten Krankenversicherung

Frage: „Der Basistarif der privaten Krankenversicherung entspricht ja den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Käme es für Sie in Frage, in den Basistarif einer anderen privaten Krankenversicherung zu wechseln, oder käme das für Sie nicht in Frage?“

Ein Wechsel käme –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, privat KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

In Frage

Nicht in Frage

Unentschieden

Bisher nur in geringem Umfang Angebote für Wahltarife

Frage: „Seit dem Inkrafttreten der Gesundheitsreform können die gesetzlichen Krankenversicherungen ihren Versicherten so genannte Wahltarife anbieten, also unterschiedliche Tarife, je nachdem, wie umfassend man sich absichern will und wie hoch die Kostenbeteiligung sein soll. Wie ist das bei Ihnen: Haben Sie von Ihrer Krankenversicherung ein solches Angebot erhalten, oder ist das nicht der Fall?“

Habe Angebot über Wahltarife erhalten und –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

In Anspruch genommen

Nicht in Anspruch genommen

Kein Angebot erhalten

Weiß nicht

16

61

20

3 %

16 %17 %

67 %

Page 18: Gesundheitsreport

1918

GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN

Das Interesse an der Inanspruchnahme verschie-

dener Wahltarife dürfte bei ausreichender Informa-

tion durch die Krankenkassen und entsprechender

Ausgestaltung der Angebote bei den gesetzlich

Krankenversicherten wesentlich höher sein, als es

die bisherigen Abschlüsse zeigen. Unter denjeni-

gen, die bisher von ihrer Krankenkasse keine

entsprechenden Angebote erhalten haben, wären

z. B. 52 Prozent grundsätzlich an einem Hausarzt-

tarif interessiert. Vor allem für ältere Kassenpa-

tienten wäre ein solcher Tarif attraktiv. Auch für

andere Tarifmodelle bestehen erhebliche Poten-

ziale. 45 Prozent äußern prinzipiell Interesse an

Tarifen zur integrierten Versorgung, um durch

die Vermeidung von Doppeluntersuchungen

Prämien oder Vergünstigungen ihrer Kranken-

kasse in Anspruch nehmen zu können.

Mehr als ein Drittel der gesetzlich Krankenversi-

cherten wäre an einem Tarif interessiert, bei dem

bei Nichtinanspruchnahme von Leistungen für

einen bestimmten Zeitraum Beiträge zurückerstat-

tet werden, eine Möglichkeit, die vor allem für

jüngere Versicherte attraktiv ist.

Deutlich zurückhaltender fällt dagegen das Inte-

resse an Tarifmodellen aus, bei denen durch

zusätzliche Beiträge der Leistungsumfang der

gesetzlichen Krankenkasse erweitert wird bzw.

durch eine Selbstbeteiligung an den Behand-

lungskosten niedrigere Beiträge anfallen. Nur

knapp jeder Fünfte findet einen Kostenerstat-

tungstarif interessant, lediglich acht Prozent

einen Selbstbehalttarif.

Die durch die Gesundheitsreform geschaffenen

Möglichkeiten zum Angebot verschieden ausge-

stalteter Wahltarife bieten den gesetzlichen Kran-

kenkassen und Ersatzkassen die Chance, über

die Gestaltung der reinen Beitragssätze hinaus den

Wettbewerb um neue Mitglieder zu intensivieren.

Die Potenziale für die Gewinnung neuer Mitglie-

der sind, vor allem in mittleren und höheren Ein-

kommensschichten, beträchtlich. Zwar schließt

die Mehrheit der gesetzlich Krankenversicherten

einen Wechsel in eine andere Krankenkasse aus,

aber für immerhin 29 Prozent, für gut ein Drittel

der Versicherten aus Haushalten mit einem

Einkommen von mehr als 2.ooo Euro käme ein

Wechsel prinzipiell in Betracht, 13 Prozent sind

sich in dieser Frage nicht schlüssig.

Potenziale vor allem für Hausarzttarife und Tarife zur integrierten Versorgung

Es wären interessiert an – Gesetzlich Krankenversicherte, die bisher keine Angebote überWahltarife erhalten haben

Hausarzttarif 52 %

Tarif für integrierte Versorgung 45

Tarif für Nichtinanspruchnahme von Leistungen 37

Chronikerprogrammen 19

Kostenerstattungstarif 17

Selbstbehalttarif 8

An keinem davon 10

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die bisher keine Angebote über Wahltarife erhalten haben (61 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Potenziale für einen Wechsel innerhalb der gesetzlichen Krankenkassen

Frage an gesetzlich Krankenversicherte: „Käme es für Sie in Frage, Ihre Krankenkasse zu wechseln, oder käme das für Sie nicht in Frage?“

Ein Wechsel –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Käme nicht in Frage

Käme in Frage

Unentschieden

29 %

58 %

13 %

Page 19: Gesundheitsreport

1918

GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN

Das Interesse an der Inanspruchnahme verschie-

dener Wahltarife dürfte bei ausreichender Informa-

tion durch die Krankenkassen und entsprechender

Ausgestaltung der Angebote bei den gesetzlich

Krankenversicherten wesentlich höher sein, als es

die bisherigen Abschlüsse zeigen. Unter denjeni-

gen, die bisher von ihrer Krankenkasse keine

entsprechenden Angebote erhalten haben, wären

z. B. 52 Prozent grundsätzlich an einem Hausarzt-

tarif interessiert. Vor allem für ältere Kassenpa-

tienten wäre ein solcher Tarif attraktiv. Auch für

andere Tarifmodelle bestehen erhebliche Poten-

ziale. 45 Prozent äußern prinzipiell Interesse an

Tarifen zur integrierten Versorgung, um durch

die Vermeidung von Doppeluntersuchungen

Prämien oder Vergünstigungen ihrer Kranken-

kasse in Anspruch nehmen zu können.

Mehr als ein Drittel der gesetzlich Krankenversi-

cherten wäre an einem Tarif interessiert, bei dem

bei Nichtinanspruchnahme von Leistungen für

einen bestimmten Zeitraum Beiträge zurückerstat-

tet werden, eine Möglichkeit, die vor allem für

jüngere Versicherte attraktiv ist.

Deutlich zurückhaltender fällt dagegen das Inte-

resse an Tarifmodellen aus, bei denen durch

zusätzliche Beiträge der Leistungsumfang der

gesetzlichen Krankenkasse erweitert wird bzw.

durch eine Selbstbeteiligung an den Behand-

lungskosten niedrigere Beiträge anfallen. Nur

knapp jeder Fünfte findet einen Kostenerstat-

tungstarif interessant, lediglich acht Prozent

einen Selbstbehalttarif.

Die durch die Gesundheitsreform geschaffenen

Möglichkeiten zum Angebot verschieden ausge-

stalteter Wahltarife bieten den gesetzlichen Kran-

kenkassen und Ersatzkassen die Chance, über

die Gestaltung der reinen Beitragssätze hinaus den

Wettbewerb um neue Mitglieder zu intensivieren.

Die Potenziale für die Gewinnung neuer Mitglie-

der sind, vor allem in mittleren und höheren Ein-

kommensschichten, beträchtlich. Zwar schließt

die Mehrheit der gesetzlich Krankenversicherten

einen Wechsel in eine andere Krankenkasse aus,

aber für immerhin 29 Prozent, für gut ein Drittel

der Versicherten aus Haushalten mit einem

Einkommen von mehr als 2.ooo Euro käme ein

Wechsel prinzipiell in Betracht, 13 Prozent sind

sich in dieser Frage nicht schlüssig.

Potenziale vor allem für Hausarzttarife und Tarife zur integrierten Versorgung

Es wären interessiert an – Gesetzlich Krankenversicherte, die bisher keine Angebote überWahltarife erhalten haben

Hausarzttarif 52 %

Tarif für integrierte Versorgung 45

Tarif für Nichtinanspruchnahme von Leistungen 37

Chronikerprogrammen 19

Kostenerstattungstarif 17

Selbstbehalttarif 8

An keinem davon 10

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die bisher keine Angebote über Wahltarife erhalten haben (61 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Potenziale für einen Wechsel innerhalb der gesetzlichen Krankenkassen

Frage an gesetzlich Krankenversicherte: „Käme es für Sie in Frage, Ihre Krankenkasse zu wechseln, oder käme das für Sie nicht in Frage?“

Ein Wechsel –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Käme nicht in Frage

Käme in Frage

Unentschieden

29 %

58 %

13 %

Page 20: Gesundheitsreport

2120

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist über-

zeugt, dass sich die Qualität der Gesundheitsver-

sorgung in den vergangenen zwei, drei Jahren ver-

schlechtert hat. Nur eine kleine Minderheit von

fünf Prozent sieht eine Verbesserung. Die pessi-

mistische Einschätzung überwiegt in allen Bevöl-

kerungskreisen und wird vor allem von denen

geteilt, die besonders auf eine gute Gesundheits-

versorgung angewiesen sind und über aktuelle

Erfahrungen verfügen dürften. Drei Viertel der-

jenigen, die ihren Gesundheitszustand als ziem-

lich oder sogar sehr schlecht einstufen, sind der

Ansicht, dass sich die Situation in den letzten

Jahren verschlechtert hat.

Mehrheit sieht eine Verschlechterung derGesundheitsversorgung

MEHRHEIT SIEHT EINE VERSCHLECHTERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG

Trotz der verbreiteten Überzeugung einer Ver-

schlechterung der Gesundheitsversorgung in

den letzten Jahren, zeigt die Langzeitanalyse, dass

die Urteile über das Gesundheitssystem und die

Gesundheitsversorgung insgesamt in den letzten

zwei Jahren weitgehend stabil geblieben sind.

Auch die zunehmend pessimistischen Erwartun-

gen über die Entwicklung des Gesundheitssystems

spiegeln sich in der Bewertung bisher kaum wider.

Die Meinung über die Gesundheitsversorgung in

der Bundesrepublik ist nach wie vor weit überwie-

gend positiv. 64 Prozent der Bevölkerung bewer-

ten die Gesundheitsversorgung aktuell als gut

oder sehr gut, ein Drittel äußert sich skeptisch,

darunter acht Prozent ausgesprochen kritisch.

Im Vergleich zu 2oo5 ist die Einschätzung der

Gesundheitsversorgung weitgehend unverändert

und liegt sogar noch über dem Niveau von 2oo4.

In der langfristigen Entwicklung fallen die Urteile

allerdings signifikant schlechter aus. 1994 beur-

teilten noch 82 Prozent der Bevölkerung das

Gesundheitssystem als (sehr) gut.

Die Mehrheit sieht eine Verschlechterung in der Gesundheitsversorgung

Frage: „Ist die Qualität der Gesundheitsversorgung in den letzten zwei, drei Jahren eher besser geworden oder eher schlechter, oder ist sie in etwa gleich geblieben?“

Gesundheitsversorgung ist –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Eher schlechter geworden

In etwa gleich geblieben

Eher besser geworden

Unentschieden

Überwiegend Zutrauen in die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist –

1994 2001 2002 2003 2004 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5099, 7014, 7020, 7043, 7054, 7083, 10012

82 %

60

6764

61

77

60

15

3437

21

38

3034

(Sehr) gut

Nicht so, gar nicht gut

56 %35 %

5 %4 %

Page 21: Gesundheitsreport

2120

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist über-

zeugt, dass sich die Qualität der Gesundheitsver-

sorgung in den vergangenen zwei, drei Jahren ver-

schlechtert hat. Nur eine kleine Minderheit von

fünf Prozent sieht eine Verbesserung. Die pessi-

mistische Einschätzung überwiegt in allen Bevöl-

kerungskreisen und wird vor allem von denen

geteilt, die besonders auf eine gute Gesundheits-

versorgung angewiesen sind und über aktuelle

Erfahrungen verfügen dürften. Drei Viertel der-

jenigen, die ihren Gesundheitszustand als ziem-

lich oder sogar sehr schlecht einstufen, sind der

Ansicht, dass sich die Situation in den letzten

Jahren verschlechtert hat.

Mehrheit sieht eine Verschlechterung derGesundheitsversorgung

MEHRHEIT SIEHT EINE VERSCHLECHTERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG

Trotz der verbreiteten Überzeugung einer Ver-

schlechterung der Gesundheitsversorgung in

den letzten Jahren, zeigt die Langzeitanalyse, dass

die Urteile über das Gesundheitssystem und die

Gesundheitsversorgung insgesamt in den letzten

zwei Jahren weitgehend stabil geblieben sind.

Auch die zunehmend pessimistischen Erwartun-

gen über die Entwicklung des Gesundheitssystems

spiegeln sich in der Bewertung bisher kaum wider.

Die Meinung über die Gesundheitsversorgung in

der Bundesrepublik ist nach wie vor weit überwie-

gend positiv. 64 Prozent der Bevölkerung bewer-

ten die Gesundheitsversorgung aktuell als gut

oder sehr gut, ein Drittel äußert sich skeptisch,

darunter acht Prozent ausgesprochen kritisch.

Im Vergleich zu 2oo5 ist die Einschätzung der

Gesundheitsversorgung weitgehend unverändert

und liegt sogar noch über dem Niveau von 2oo4.

In der langfristigen Entwicklung fallen die Urteile

allerdings signifikant schlechter aus. 1994 beur-

teilten noch 82 Prozent der Bevölkerung das

Gesundheitssystem als (sehr) gut.

Die Mehrheit sieht eine Verschlechterung in der Gesundheitsversorgung

Frage: „Ist die Qualität der Gesundheitsversorgung in den letzten zwei, drei Jahren eher besser geworden oder eher schlechter, oder ist sie in etwa gleich geblieben?“

Gesundheitsversorgung ist –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Eher schlechter geworden

In etwa gleich geblieben

Eher besser geworden

Unentschieden

Überwiegend Zutrauen in die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist –

1994 2001 2002 2003 2004 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5099, 7014, 7020, 7043, 7054, 7083, 10012

82 %

60

6764

61

77

60

15

3437

21

38

3034

(Sehr) gut

Nicht so, gar nicht gut

56 %35 %

5 %4 %

Page 22: Gesundheitsreport

2322

Trotz der Leistungseinschränkungen bei den

gesetzlichen Krankenkassen in den vergangenen

Jahren äußert sich auch die Mehrheit der gesetz-

lich Versicherten nach wie vor positiv. Allerdings

fallen die Urteile derjenigen, die privat kranken-

versichert sind, deutlich günstiger aus. Drei Viertel

der privat Versicherten gegenüber 61 Prozent der

ausschließlich gesetzlich Versicherten stufen

das Gesundheitssystem als gut oder sehr gut ein.

Zugleich zeigt aber auch die aktuelle Untersu-

chung, dass das überwiegend positive Bild

vor allem von den Personen geprägt wird, die

bisher aufgrund ihres Gesundheitszustands nur

eingeschränkte Erfahrungen mit dem Gesund-

heitssystem haben dürften. Diejenigen, die ihren

Gesundheitszustand als schlecht beschreiben

und in besonderem Maße auf eine funktionie-

rende Gesundheitsversorgung angewiesen sind,

äußern sich deutlich negativer. Von ihnen sehen

39 Prozent das derzeitige System der Gesund-

heitsversorgung positiv, eine deutliche Mehrheit

äußert sich kritisch.

MEHRHEIT SIEHT EINE VERSCHLECHTERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG

Das Urteil über den eigenen Gesundheitszustand

fällt unverändert überwiegend positiv aus und

bewegt sich auf einem höheren Niveau als noch

Mitte der 9oer Jahre. Aktuell beschreiben 66 Pro-

zent der Bevölkerung gegenüber 61 Prozent 1994

ihren Gesundheitszustand als gut oder sogar sehr

gut, lediglich vier Prozent als ziemlich oder sehr

schlecht. Naturgemäß ist dieses Urteil in hohem

Maße altersabhängig. Von den über 6o-Jährigen

beschreiben lediglich 38 Prozent ihren Gesund-

heitszustand als (sehr) gut. Allerdings bezeichnen

auch von ihnen nur acht Prozent ihre Gesundheit

als ziemlich oder sehr schlecht.

Es beurteilen die Gesundheitsversorgungin Deutschland als (sehr) gut

2005 2007

Bevölkerung insgesamt 67 % 64

Art der Krankenversicherung

Ausschließlich gesetzlich

Gesetzlich mit Zusatzversicherung

Privat

65

69

78

61

68

75

Gesundheitszustand

Sehr, ziemlich gut

Es geht

Ziemlich oder sehr schlecht

71

60

48

67

59

39

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Positive Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands

Es schätzen ihren Gesundheitszustand ein als –

1994 1997 2000 2003 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5021, 6003, 6051, 7043, 7083, 10012

61 %

67 66

31

4

61 6259

31 2934

3135

845 76

Sehr oder ziemlich gut

Es geht

Ziemlich oder sehr schlecht

Page 23: Gesundheitsreport

2322

Trotz der Leistungseinschränkungen bei den

gesetzlichen Krankenkassen in den vergangenen

Jahren äußert sich auch die Mehrheit der gesetz-

lich Versicherten nach wie vor positiv. Allerdings

fallen die Urteile derjenigen, die privat kranken-

versichert sind, deutlich günstiger aus. Drei Viertel

der privat Versicherten gegenüber 61 Prozent der

ausschließlich gesetzlich Versicherten stufen

das Gesundheitssystem als gut oder sehr gut ein.

Zugleich zeigt aber auch die aktuelle Untersu-

chung, dass das überwiegend positive Bild

vor allem von den Personen geprägt wird, die

bisher aufgrund ihres Gesundheitszustands nur

eingeschränkte Erfahrungen mit dem Gesund-

heitssystem haben dürften. Diejenigen, die ihren

Gesundheitszustand als schlecht beschreiben

und in besonderem Maße auf eine funktionie-

rende Gesundheitsversorgung angewiesen sind,

äußern sich deutlich negativer. Von ihnen sehen

39 Prozent das derzeitige System der Gesund-

heitsversorgung positiv, eine deutliche Mehrheit

äußert sich kritisch.

MEHRHEIT SIEHT EINE VERSCHLECHTERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG

Das Urteil über den eigenen Gesundheitszustand

fällt unverändert überwiegend positiv aus und

bewegt sich auf einem höheren Niveau als noch

Mitte der 9oer Jahre. Aktuell beschreiben 66 Pro-

zent der Bevölkerung gegenüber 61 Prozent 1994

ihren Gesundheitszustand als gut oder sogar sehr

gut, lediglich vier Prozent als ziemlich oder sehr

schlecht. Naturgemäß ist dieses Urteil in hohem

Maße altersabhängig. Von den über 6o-Jährigen

beschreiben lediglich 38 Prozent ihren Gesund-

heitszustand als (sehr) gut. Allerdings bezeichnen

auch von ihnen nur acht Prozent ihre Gesundheit

als ziemlich oder sehr schlecht.

Es beurteilen die Gesundheitsversorgungin Deutschland als (sehr) gut

2005 2007

Bevölkerung insgesamt 67 % 64

Art der Krankenversicherung

Ausschließlich gesetzlich

Gesetzlich mit Zusatzversicherung

Privat

65

69

78

61

68

75

Gesundheitszustand

Sehr, ziemlich gut

Es geht

Ziemlich oder sehr schlecht

71

60

48

67

59

39

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Positive Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands

Es schätzen ihren Gesundheitszustand ein als –

1994 1997 2000 2003 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5021, 6003, 6051, 7043, 7083, 10012

61 %

67 66

31

4

61 6259

31 2934

3135

845 76

Sehr oder ziemlich gut

Es geht

Ziemlich oder sehr schlecht

Page 24: Gesundheitsreport

2524

Bei der Einschätzung der Gesundheitsversorgung

und Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems

spielen neben den Erfahrungen bei der ambulan-

ten Behandlung und Versorgung vor allem die

Urteile über die Versorgung in den Krankenhäu-

sern eine wichtige Rolle.

Die Ansprüche, die die Bevölkerung an einen

Krankenhausaufenthalt stellt, beschränken sich

nicht nur auf die ärztliche und medizinische

Behandlung und Betreuung. Für die Mehrheit ist

es wichtig, dass sie im Krankenhaus darüber

hinaus auch ein gewisses Maß an Komfort gebo-

ten bekommt. 51 Prozent, tendenziell überdurch-

schnittlich Frauen, legen Wert darauf, dass sie

sich bei einem Krankenhausaufenthalt so wohl

wie möglich fühlen können, dass etwa die Zimmer

freundlich und schön eingerichtet sind und dass

es ein möglichst hohes Maß an Bequemlichkeit

gibt. Dagegen teilen nur 4o Prozent die Ansicht,

dass eine gute ärztliche Behandlung und eine gute

Pflege ausreichen und man dann auf andere

Dinge weitgehend verzichten kann. Auch wenn

Privatpatienten im Hinblick auf Komfort und

Bequemlichkeit tendenziell überdurchschnittliche

Erwartungen äußern, unterscheiden sich die gene-

rellen Anforderungen von gesetzlich und privat

Versicherten nur unwesentlich. Auch die Mehrheit

der gesetzlich Versicherten möchte ein möglichst

hohes Maß an Komfort nicht missen.

Die Wünsche, unabhängig von der medizinischen

Versorgung und Betreuung auch über ein gewisses

Maß an Bequemlichkeit und Komfort zu verfü-

gen, haben sich in den letzten 3o Jahren kaum

verändert. Bereits 1977 legten 55 Prozent Wert

darauf, sich trotz der Krankheit im Krankenhaus

auch wohlfühlen zu können.

Weiterhin hohe Ansprüche an Krankenhäuser

WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER

43 4036

Anforderungen an einen Krankenhausaufenthalt – nicht nur ärztliche Behandlung und Pflege wichtig

Frage: „Hier unterhalten sich zwei darüber, was sie von einem Krankenhaus erwarten. Welche(r) von beiden sagt eher das, was auch Sie denken?“ (Vorlage eines Bildblatts)

1977 1992 2007

1977 1992 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 3050, 5068, 10012

Für mich wäre bei einem Krankenhausaufenthalt wichtig, dassich mich dort trotz der Krankheit so wohl wie möglich fühle. Somüssten z. B. die Zimmer schön eingerichtet sein und freundlichwirken und auch sonst müsste man so viel Bequemlichkeithaben wie nur möglich.

Ich finde, wenn man im Krankenhaus liegt, kommt es auf dasäußere Drum und Dran weniger an. Als Kranker hat man dafürsowieso keinen Sinn. Wenn ich nur richtig ärztlich behandeltund gut gepflegt werde, dann kann ich gerne auf sonstigeBequemlichkeiten verzichten.

49 5155 %

Page 25: Gesundheitsreport

2524

Bei der Einschätzung der Gesundheitsversorgung

und Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems

spielen neben den Erfahrungen bei der ambulan-

ten Behandlung und Versorgung vor allem die

Urteile über die Versorgung in den Krankenhäu-

sern eine wichtige Rolle.

Die Ansprüche, die die Bevölkerung an einen

Krankenhausaufenthalt stellt, beschränken sich

nicht nur auf die ärztliche und medizinische

Behandlung und Betreuung. Für die Mehrheit ist

es wichtig, dass sie im Krankenhaus darüber

hinaus auch ein gewisses Maß an Komfort gebo-

ten bekommt. 51 Prozent, tendenziell überdurch-

schnittlich Frauen, legen Wert darauf, dass sie

sich bei einem Krankenhausaufenthalt so wohl

wie möglich fühlen können, dass etwa die Zimmer

freundlich und schön eingerichtet sind und dass

es ein möglichst hohes Maß an Bequemlichkeit

gibt. Dagegen teilen nur 4o Prozent die Ansicht,

dass eine gute ärztliche Behandlung und eine gute

Pflege ausreichen und man dann auf andere

Dinge weitgehend verzichten kann. Auch wenn

Privatpatienten im Hinblick auf Komfort und

Bequemlichkeit tendenziell überdurchschnittliche

Erwartungen äußern, unterscheiden sich die gene-

rellen Anforderungen von gesetzlich und privat

Versicherten nur unwesentlich. Auch die Mehrheit

der gesetzlich Versicherten möchte ein möglichst

hohes Maß an Komfort nicht missen.

Die Wünsche, unabhängig von der medizinischen

Versorgung und Betreuung auch über ein gewisses

Maß an Bequemlichkeit und Komfort zu verfü-

gen, haben sich in den letzten 3o Jahren kaum

verändert. Bereits 1977 legten 55 Prozent Wert

darauf, sich trotz der Krankheit im Krankenhaus

auch wohlfühlen zu können.

Weiterhin hohe Ansprüche an Krankenhäuser

WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER

43 4036

Anforderungen an einen Krankenhausaufenthalt – nicht nur ärztliche Behandlung und Pflege wichtig

Frage: „Hier unterhalten sich zwei darüber, was sie von einem Krankenhaus erwarten. Welche(r) von beiden sagt eher das, was auch Sie denken?“ (Vorlage eines Bildblatts)

1977 1992 2007

1977 1992 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 3050, 5068, 10012

Für mich wäre bei einem Krankenhausaufenthalt wichtig, dassich mich dort trotz der Krankheit so wohl wie möglich fühle. Somüssten z. B. die Zimmer schön eingerichtet sein und freundlichwirken und auch sonst müsste man so viel Bequemlichkeithaben wie nur möglich.

Ich finde, wenn man im Krankenhaus liegt, kommt es auf dasäußere Drum und Dran weniger an. Als Kranker hat man dafürsowieso keinen Sinn. Wenn ich nur richtig ärztlich behandeltund gut gepflegt werde, dann kann ich gerne auf sonstigeBequemlichkeiten verzichten.

49 5155 %

Page 26: Gesundheitsreport

2726

Über die selbstverständlichen Erwartungen und

Anforderungen an einen hohen medizinischen

Standard und die ärztliche Betreuung in den Kran-

kenhäusern hinaus bestehen vielfältige Wünsche

an Ausstattung und Einrichtung. Noch vor einer

möglichst aktuellen medizinisch-technischen Aus-

stattung des Krankenhauses, die mehr als drei

Viertel der Bevölkerung bei einem Krankenhaus-

aufenthalt für unverzichtbar halten, richten sich

die Ansprüche vor allem an die sanitäre Einrich-

tung der Krankenzimmer. Jeweils mehr als 8o Pro-

zent legen unbedingt Wert darauf, dass Toilette

sowie Bad oder Dusche direkt am Zimmer liegen,

nur Minderheiten wären bereit, auf diesen Stan-

dard zu verzichten.

In hohem Maße bestehen aber auch Anforderun-

gen an die technische Ausstattung der Kranken-

zimmer. Mehr als zwei Drittel möchten auf keinen

Fall auf ein Telefon am Bett verzichten, mehr als

die Hälfte hält ein Fernsehgerät im Krankenzim-

mer bei einem Krankenhausaufenthalt für unab-

dingbar. Die Anforderungen an die Ausstattung

der Krankenzimmer mit Telefon und Fernseher

liegen noch vor den von jeweils rund der Hälfte

als unverzichtbar bezeichneten Ansprüchen, mög-

lichst in einem Einzel- oder Zweibettzimmer und

nicht zusammen mit Schwerkranken unterge-

bracht zu sein. Hinzu kommt der Wunsch nach

einer zumindest beschränkten Wahlmöglichkeit

beim Essen sowie zu jeder Tageszeit Besuch emp-

fangen zu können.

In erheblichem Umfang bestehen zudem Wün-

sche an Einrichtungen im Krankenhaus, die

den Aufenthalt auch außerhalb des eigenen

Krankenzimmers angenehmer machen. Jeweils

rund 4o Prozent möchten auf keinen Fall auf

einen Raum, in dem sie sich mit Besuchern unge-

stört unterhalten können, bzw. einen gemütli-

chen Aufenthaltsraum für Patienten verzichten.

In gleichem Maße wird besonders auf Einkaufs-

möglichkeiten für den täglichen Bedarf und ein

Restaurant oder Café im Krankenhaus Wert

gelegt. Im Gegensatz zu den Anforderungen an

die Ausstattung der Krankenzimmer wäre die

Mehrheit im Zweifelsfall in diesen Punkten aber

bereit, Abstriche in Kauf zu nehmen.

Was dagegen für den größten Teil der Bevölke-

rung außer Frage steht, ist der Anspruch von

Eltern, bei einem Krankenhausaufenthalt ihres

Kindes zusammen mit dem Kind untergebracht

zu werden. 7o Prozent halten eine solche Möglich-

keit für unverzichtbar, 85 Prozent derjenigen,

bei denen noch eigene Kinder im Haushalt leben.

WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER

Wünsche an das Krankenhaus

Darauf möchte ich bei einem Krankenhausaufenthalt auf keinen Fall verzichten

Toilette direkt am Zimmer 88 %

Dusche oder Bad direkt am Zimmer 82

Dass das Krankenhaus über die neuesten Geräte verfügt 78

Die Möglichkeit, dass Vater oder Mutter bei einem Kind im Krankenhaus wohnen kann, wenn es notwendig ist

70

Ein Telefon am Bett 68

Ein Fernsehapparat im Zimmer 55

Dass ich in einem Einzel- oder Zweibettzimmer liege 49

Dass ich beim Essen mindestens zwischen zwei Menüs auswählen kann 48

Dass man zu jeder Tageszeit im Krankenhaus besucht werden kann 48

Dass ich nicht mit Schwerkranken auf einem Zimmer liege 43

Ein Raum, wo man sich mit seinem Besuch ungestört unterhalten kann 42

Dass es auch einen gemütlichen Aufenthaltsraum für Patienten gibt 39

Dass es einen Kiosk, einen Laden im Krankenhaus gibt, wo man Sachen für den täglichen Bedarf kaufen kann

38

Dass es ein kleines Restaurant, Café gibt, wo man gemütlich sitzen kann 38

Dass es in meinem Zimmer bequeme Sitzmöglichkeiten gibt 37

Dass es einen schönen Garten gibt, wo man spazieren gehen kann 30

Klimaanlage im Zimmer 20

Dass man im Krankenhaus auch von einem Pfarrer betreut wird, wenn man es möchte 19

Dass mich der Chefarzt persönlich behandelt 16

Ein extra Speiseraum, dass man nicht immer auf seinem Zimmer essen muss, wenn man aufstehen kann

16

Dass es einen Andachtsraum gibt, in den man sich zurückziehen kann 15

Dass es im Krankenhaus eine Bücherei gibt 13

Dass ich die Möglichkeit habe, ins Internet zu gehen 9

Balkon 6

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 27: Gesundheitsreport

2726

Über die selbstverständlichen Erwartungen und

Anforderungen an einen hohen medizinischen

Standard und die ärztliche Betreuung in den Kran-

kenhäusern hinaus bestehen vielfältige Wünsche

an Ausstattung und Einrichtung. Noch vor einer

möglichst aktuellen medizinisch-technischen Aus-

stattung des Krankenhauses, die mehr als drei

Viertel der Bevölkerung bei einem Krankenhaus-

aufenthalt für unverzichtbar halten, richten sich

die Ansprüche vor allem an die sanitäre Einrich-

tung der Krankenzimmer. Jeweils mehr als 8o Pro-

zent legen unbedingt Wert darauf, dass Toilette

sowie Bad oder Dusche direkt am Zimmer liegen,

nur Minderheiten wären bereit, auf diesen Stan-

dard zu verzichten.

In hohem Maße bestehen aber auch Anforderun-

gen an die technische Ausstattung der Kranken-

zimmer. Mehr als zwei Drittel möchten auf keinen

Fall auf ein Telefon am Bett verzichten, mehr als

die Hälfte hält ein Fernsehgerät im Krankenzim-

mer bei einem Krankenhausaufenthalt für unab-

dingbar. Die Anforderungen an die Ausstattung

der Krankenzimmer mit Telefon und Fernseher

liegen noch vor den von jeweils rund der Hälfte

als unverzichtbar bezeichneten Ansprüchen, mög-

lichst in einem Einzel- oder Zweibettzimmer und

nicht zusammen mit Schwerkranken unterge-

bracht zu sein. Hinzu kommt der Wunsch nach

einer zumindest beschränkten Wahlmöglichkeit

beim Essen sowie zu jeder Tageszeit Besuch emp-

fangen zu können.

In erheblichem Umfang bestehen zudem Wün-

sche an Einrichtungen im Krankenhaus, die

den Aufenthalt auch außerhalb des eigenen

Krankenzimmers angenehmer machen. Jeweils

rund 4o Prozent möchten auf keinen Fall auf

einen Raum, in dem sie sich mit Besuchern unge-

stört unterhalten können, bzw. einen gemütli-

chen Aufenthaltsraum für Patienten verzichten.

In gleichem Maße wird besonders auf Einkaufs-

möglichkeiten für den täglichen Bedarf und ein

Restaurant oder Café im Krankenhaus Wert

gelegt. Im Gegensatz zu den Anforderungen an

die Ausstattung der Krankenzimmer wäre die

Mehrheit im Zweifelsfall in diesen Punkten aber

bereit, Abstriche in Kauf zu nehmen.

Was dagegen für den größten Teil der Bevölke-

rung außer Frage steht, ist der Anspruch von

Eltern, bei einem Krankenhausaufenthalt ihres

Kindes zusammen mit dem Kind untergebracht

zu werden. 7o Prozent halten eine solche Möglich-

keit für unverzichtbar, 85 Prozent derjenigen,

bei denen noch eigene Kinder im Haushalt leben.

WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER

Wünsche an das Krankenhaus

Darauf möchte ich bei einem Krankenhausaufenthalt auf keinen Fall verzichten

Toilette direkt am Zimmer 88 %

Dusche oder Bad direkt am Zimmer 82

Dass das Krankenhaus über die neuesten Geräte verfügt 78

Die Möglichkeit, dass Vater oder Mutter bei einem Kind im Krankenhaus wohnen kann, wenn es notwendig ist

70

Ein Telefon am Bett 68

Ein Fernsehapparat im Zimmer 55

Dass ich in einem Einzel- oder Zweibettzimmer liege 49

Dass ich beim Essen mindestens zwischen zwei Menüs auswählen kann 48

Dass man zu jeder Tageszeit im Krankenhaus besucht werden kann 48

Dass ich nicht mit Schwerkranken auf einem Zimmer liege 43

Ein Raum, wo man sich mit seinem Besuch ungestört unterhalten kann 42

Dass es auch einen gemütlichen Aufenthaltsraum für Patienten gibt 39

Dass es einen Kiosk, einen Laden im Krankenhaus gibt, wo man Sachen für den täglichen Bedarf kaufen kann

38

Dass es ein kleines Restaurant, Café gibt, wo man gemütlich sitzen kann 38

Dass es in meinem Zimmer bequeme Sitzmöglichkeiten gibt 37

Dass es einen schönen Garten gibt, wo man spazieren gehen kann 30

Klimaanlage im Zimmer 20

Dass man im Krankenhaus auch von einem Pfarrer betreut wird, wenn man es möchte 19

Dass mich der Chefarzt persönlich behandelt 16

Ein extra Speiseraum, dass man nicht immer auf seinem Zimmer essen muss, wenn man aufstehen kann

16

Dass es einen Andachtsraum gibt, in den man sich zurückziehen kann 15

Dass es im Krankenhaus eine Bücherei gibt 13

Dass ich die Möglichkeit habe, ins Internet zu gehen 9

Balkon 6

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 28: Gesundheitsreport

2928

Die Trendanalyse zeigt, dass vor dem Hintergrund

der durch Renovierungen, Aus- und Neubauten

stetig verbesserten baulichen Situation der Kran-

kenhäuser vor allem die Ansprüche an die Ein-

richtung und Ausstattung der Krankenzimmer in

den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sind.

Während z. B. die Erwartungen an eine möglichst

moderne, dem neuesten Standard entsprechende

medizinisch-technische Ausstattung oder auch

an eine großzügige und flexible Gestaltung der

Besuchsregelungen nahezu unverändert geblieben

sind, haben sich etwa die Forderungen nach einem

Fernsehgerät im Zimmer oder ein Telefon direkt

am Bett seit 1977 mehr als verdoppelt. Auch die

Anforderungen bezüglich der sanitären Einrich-

tungen lagen 1977 und auch noch 1987 deutlich

unter dem heutigen Niveau. Deutlich zugenom-

men haben aber auch die Wünsche nach einem

Café bzw. Restaurant innerhalb des Krankenhau-

ses; vor 3o Jahren wollten nur 13 Prozent ungern

darauf verzichten, heute 39 Prozent.

Die Ansprüche von gesetzlich und privat Kran-

kenversicherten unterscheiden sich in weiten

Bereichen nur geringfügig. So sind die Erwartun-

gen im Hinblick auf die sanitäre Einrichtung der

Krankenzimmer nahezu identisch, die Wünsche

an die Ausstattung mit Telefon und Fernsehgerät

bei den privat Versicherten nur unwesentlich

weiter verbreitet. Dass das Krankenhaus über die

neuesten medizinisch-technischen Geräte verfü-

gen sollte, ist für beide Versichertengruppen

gleich selbstverständlich.

Deutlich häufiger äußern die privat Krankenversi-

cherten erwartungsgemäß den Anspruch auf die

Unterbringung in einem Einzel- oder Zweibettzim-

mer. 7o Prozent möchten darauf auf keinen Fall

verzichten, 46 Prozent der gesetzlich Versicherten.

Privat Versicherte legen in diesem Zusammenhang

auch überdurchschnittlich Wert darauf, nicht mit

Schwerkranken in einem Zimmer zu liegen. Zudem

sind die Erwartungen im Hinblick auf die ärztliche

Betreuung deutlich höher. Für mehr als ein Drittel

gegenüber 13 Prozent der gesetzlich Versicherten

ist die persönliche Behandlung durch den Chefarzt

besonders wichtig.

Umgekehrt legen die gesetzlich Krankenversicher-

ten überdurchschnittlich Wert auf die Bereiche

außerhalb des eigenen, zumeist stärker belegten

Krankenzimmers. So betonen etwa 41 gegen-

über 25 Prozent der privat Versicherten die hohe

Bedeutung eines gemütlichen Aufenthaltsraums

für die Patienten. Deutlich häufiger halten sie

auch ein Café oder ein kleines Restaurant oder

einen Garten, in dem man spazieren gehen kann,

für unverzichtbar.

WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER

Gestiegene Ansprüche vor allem an die Ausstattung der Krankenzimmer

Darauf möchte ich bei einem Krankenhausaufenthalt auf keinen Fall verzichten

(Auszug)

1977 1987 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre; 1977 und 1987 nur WestdeutschlandQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 3050, 4096, 10012

57 %

48

28

89

81

68

51

39

Toilette direkt am Zimmer

Dusche oder Bad direkt amZimmer

Ein Telefon am Bett

Ein Fernsehapparat im Zimmer

Dass es ein kleines Restau-rant, Café gibt, wo mangemütlich sitzen kann

22

13

63

41

26

55

Es möchten auf keinen Fall verzichten auf –(Auszug)

GesetzlichKrankenversicherte

PrivatKrankenversicherte

Unterbringung im Einzel- oder Zweibettzimmer 46 % 70

Dass ich nicht mit Schwerkranken in einem Zimmer liege 43 55

Chefarztbehandlung 13 37

Einen gemütlichen Aufenthaltsraum für Patienten 41 25

Ein Café oder kleines Restaurant 39 31

Einen schönen Garten, in dem man spazieren gehen kann 32 22

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 29: Gesundheitsreport

2928

Die Trendanalyse zeigt, dass vor dem Hintergrund

der durch Renovierungen, Aus- und Neubauten

stetig verbesserten baulichen Situation der Kran-

kenhäuser vor allem die Ansprüche an die Ein-

richtung und Ausstattung der Krankenzimmer in

den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sind.

Während z. B. die Erwartungen an eine möglichst

moderne, dem neuesten Standard entsprechende

medizinisch-technische Ausstattung oder auch

an eine großzügige und flexible Gestaltung der

Besuchsregelungen nahezu unverändert geblieben

sind, haben sich etwa die Forderungen nach einem

Fernsehgerät im Zimmer oder ein Telefon direkt

am Bett seit 1977 mehr als verdoppelt. Auch die

Anforderungen bezüglich der sanitären Einrich-

tungen lagen 1977 und auch noch 1987 deutlich

unter dem heutigen Niveau. Deutlich zugenom-

men haben aber auch die Wünsche nach einem

Café bzw. Restaurant innerhalb des Krankenhau-

ses; vor 3o Jahren wollten nur 13 Prozent ungern

darauf verzichten, heute 39 Prozent.

Die Ansprüche von gesetzlich und privat Kran-

kenversicherten unterscheiden sich in weiten

Bereichen nur geringfügig. So sind die Erwartun-

gen im Hinblick auf die sanitäre Einrichtung der

Krankenzimmer nahezu identisch, die Wünsche

an die Ausstattung mit Telefon und Fernsehgerät

bei den privat Versicherten nur unwesentlich

weiter verbreitet. Dass das Krankenhaus über die

neuesten medizinisch-technischen Geräte verfü-

gen sollte, ist für beide Versichertengruppen

gleich selbstverständlich.

Deutlich häufiger äußern die privat Krankenversi-

cherten erwartungsgemäß den Anspruch auf die

Unterbringung in einem Einzel- oder Zweibettzim-

mer. 7o Prozent möchten darauf auf keinen Fall

verzichten, 46 Prozent der gesetzlich Versicherten.

Privat Versicherte legen in diesem Zusammenhang

auch überdurchschnittlich Wert darauf, nicht mit

Schwerkranken in einem Zimmer zu liegen. Zudem

sind die Erwartungen im Hinblick auf die ärztliche

Betreuung deutlich höher. Für mehr als ein Drittel

gegenüber 13 Prozent der gesetzlich Versicherten

ist die persönliche Behandlung durch den Chefarzt

besonders wichtig.

Umgekehrt legen die gesetzlich Krankenversicher-

ten überdurchschnittlich Wert auf die Bereiche

außerhalb des eigenen, zumeist stärker belegten

Krankenzimmers. So betonen etwa 41 gegen-

über 25 Prozent der privat Versicherten die hohe

Bedeutung eines gemütlichen Aufenthaltsraums

für die Patienten. Deutlich häufiger halten sie

auch ein Café oder ein kleines Restaurant oder

einen Garten, in dem man spazieren gehen kann,

für unverzichtbar.

WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER

Gestiegene Ansprüche vor allem an die Ausstattung der Krankenzimmer

Darauf möchte ich bei einem Krankenhausaufenthalt auf keinen Fall verzichten

(Auszug)

1977 1987 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre; 1977 und 1987 nur WestdeutschlandQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 3050, 4096, 10012

57 %

48

28

89

81

68

51

39

Toilette direkt am Zimmer

Dusche oder Bad direkt amZimmer

Ein Telefon am Bett

Ein Fernsehapparat im Zimmer

Dass es ein kleines Restau-rant, Café gibt, wo mangemütlich sitzen kann

22

13

63

41

26

55

Es möchten auf keinen Fall verzichten auf –(Auszug)

GesetzlichKrankenversicherte

PrivatKrankenversicherte

Unterbringung im Einzel- oder Zweibettzimmer 46 % 70

Dass ich nicht mit Schwerkranken in einem Zimmer liege 43 55

Chefarztbehandlung 13 37

Einen gemütlichen Aufenthaltsraum für Patienten 41 25

Ein Café oder kleines Restaurant 39 31

Einen schönen Garten, in dem man spazieren gehen kann 32 22

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 30: Gesundheitsreport

31

ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG

30

Unabhängig davon, wie die konkreten Wünsche

und Anforderungen an einen Krankenhausaufent-

halt im Einzelnen aussehen, ist es für die überwäl-

tigende Mehrheit wichtig, im Krankheitsfall über

die Wahl des Krankenhauses selbst zu bestimmen.

83 Prozent der Bevölkerung legen Wert darauf,

das Krankenhaus frei wählen zu können, für nur

rund 15 Prozent hat diese Möglichkeit lediglich

eine eingeschränkte oder gar keine Bedeutung.

Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei den

privat Krankenversicherten. 91 Prozent betonen

die Bedeutung einer freien Krankenhauswahl,

nahezu zwei Drittel bezeichnen die freie Wahl-

möglichkeit als besonders wichtig.

Klare Präferenz für freie Krankenhauswahl

Im Krankheitsfall das Krankenhaus selbst auswählen zu können, ist –

Bevölkerung Gesetzlich Privat Kranken-insgesamt Krankenversicherte versicherte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

37 38 29

46 44

62

83 % 82

91

Sehr wichtig

Wichtig

Der generelle Eindruck von den deutschen Kran-

kenhäusern fällt insgesamt überwiegend positiv

aus. Die Einschätzungen der Bevölkerung stützen

sich beim weitaus größten Teil auf eigene Erfah-

rungen, die bei vielen zudem noch nicht allzu

lange zurückliegen. 83 Prozent der Deutschen

waren zumindest schon einmal zur stationären

Behandlung im Krankenhaus, weit über die Hälfte

bereits mehrfach. Bei rund 6o Prozent liegt der

letzte Krankenhausaufenthalt höchstens zehn

Jahre, bei 4o Prozent sogar erst fünf Jahre zurück.

Aktuell haben 44 Prozent der Bevölkerung von

den Krankenhäusern generell einen positiven,

elf Prozent einen negativen Eindruck. 39 Prozent

machen ihr Urteil zwar vom Einzelfall abhängig,

urteilen aber zumindest eingeschränkt positiv.

Personen, die in den letzten zehn Jahren im Kran-

kenhaus gelegen haben und damit über relativ

aktuelle Erfahrungen verfügen, unterscheiden sich

in ihrem Urteil nicht von denen, deren letzter

Krankenhausaufenthalt schon länger zurücklag,

oder die bisher keine konkreten Erfahrungen im

Krankenhaus gemacht haben.

Der Anteil derjenigen, die uneingeschränkt einen

guten Eindruck von den Krankenhäusern haben,

fällt heute allerdings geringer aus als noch 1995.

Er liegt aber höher als zu Beginn der 9oer Jahre,

als nur 4o Prozent pauschal positiv urteilten. Das

vergleichsweise ungünstige Urteil von 1992 geht

dabei vor allem auf die deutlich unterschiedliche

Bewertung der Krankenhäuser in den damals

neuen Bundesländern zurück, als sich nur 24 Pro-

zent der ostdeutschen gegenüber 44 Prozent der

westdeutschen Bevölkerung pauschal positiv äußer-

ten. Inzwischen haben sich die Urteile der Bevölke-

rung und vor allem der Krankenhauspatienten in

den westlichen und östlichen Bundesländern weit-

gehend angeglichen.

Zufriedene Patienten – zunehmend Kritikan personeller Ausstattung

Page 31: Gesundheitsreport

31

ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG

30

Unabhängig davon, wie die konkreten Wünsche

und Anforderungen an einen Krankenhausaufent-

halt im Einzelnen aussehen, ist es für die überwäl-

tigende Mehrheit wichtig, im Krankheitsfall über

die Wahl des Krankenhauses selbst zu bestimmen.

83 Prozent der Bevölkerung legen Wert darauf,

das Krankenhaus frei wählen zu können, für nur

rund 15 Prozent hat diese Möglichkeit lediglich

eine eingeschränkte oder gar keine Bedeutung.

Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei den

privat Krankenversicherten. 91 Prozent betonen

die Bedeutung einer freien Krankenhauswahl,

nahezu zwei Drittel bezeichnen die freie Wahl-

möglichkeit als besonders wichtig.

Klare Präferenz für freie Krankenhauswahl

Im Krankheitsfall das Krankenhaus selbst auswählen zu können, ist –

Bevölkerung Gesetzlich Privat Kranken-insgesamt Krankenversicherte versicherte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

37 38 29

46 44

62

83 % 82

91

Sehr wichtig

Wichtig

Der generelle Eindruck von den deutschen Kran-

kenhäusern fällt insgesamt überwiegend positiv

aus. Die Einschätzungen der Bevölkerung stützen

sich beim weitaus größten Teil auf eigene Erfah-

rungen, die bei vielen zudem noch nicht allzu

lange zurückliegen. 83 Prozent der Deutschen

waren zumindest schon einmal zur stationären

Behandlung im Krankenhaus, weit über die Hälfte

bereits mehrfach. Bei rund 6o Prozent liegt der

letzte Krankenhausaufenthalt höchstens zehn

Jahre, bei 4o Prozent sogar erst fünf Jahre zurück.

Aktuell haben 44 Prozent der Bevölkerung von

den Krankenhäusern generell einen positiven,

elf Prozent einen negativen Eindruck. 39 Prozent

machen ihr Urteil zwar vom Einzelfall abhängig,

urteilen aber zumindest eingeschränkt positiv.

Personen, die in den letzten zehn Jahren im Kran-

kenhaus gelegen haben und damit über relativ

aktuelle Erfahrungen verfügen, unterscheiden sich

in ihrem Urteil nicht von denen, deren letzter

Krankenhausaufenthalt schon länger zurücklag,

oder die bisher keine konkreten Erfahrungen im

Krankenhaus gemacht haben.

Der Anteil derjenigen, die uneingeschränkt einen

guten Eindruck von den Krankenhäusern haben,

fällt heute allerdings geringer aus als noch 1995.

Er liegt aber höher als zu Beginn der 9oer Jahre,

als nur 4o Prozent pauschal positiv urteilten. Das

vergleichsweise ungünstige Urteil von 1992 geht

dabei vor allem auf die deutlich unterschiedliche

Bewertung der Krankenhäuser in den damals

neuen Bundesländern zurück, als sich nur 24 Pro-

zent der ostdeutschen gegenüber 44 Prozent der

westdeutschen Bevölkerung pauschal positiv äußer-

ten. Inzwischen haben sich die Urteile der Bevölke-

rung und vor allem der Krankenhauspatienten in

den westlichen und östlichen Bundesländern weit-

gehend angeglichen.

Zufriedene Patienten – zunehmend Kritikan personeller Ausstattung

Page 32: Gesundheitsreport

32 33

ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG

Die Bilanz der persönlichen Erfahrungen fällt

weitaus besser aus als der generelle Eindruck über

die Krankenhäuser. Die überwältigende Mehrheit,

88 Prozent der Krankenhauspatienten der letzten

zehn Jahre, war mit ihrem Aufenthalt generell

zufrieden oder sogar sehr zufrieden, nur jeder

Zehnte eingeschränkt oder gar nicht zufrieden.

Auch die Urteile im Hinblick auf medizinische

Versorgung und Betreuung sowie die Unterbrin-

gung fallen außerordentlich positiv aus. 91 Pro-

zent der Patienten waren mit der medizinischen

Versorgung (sehr) zufrieden, 85 Prozent mit

der Pflege und Betreuung. Die Unterbringung

entspricht weitgehend den Erwartungen der

Patienten, mehr als drei Viertel bewerten das

Zimmer, in dem sie untergebracht waren, positiv.

Lediglich die Zufriedenheit mit dem Essen fällt

etwas zurückhaltender aus; knapp jeder dritte

Patient war mit dem Essen nicht ganz zufrieden.

Die Urteile der gesetzlich und der privat kranken-

versicherten Patienten unterscheiden sich in der

Regel nicht. So waren z. B. sowohl 77 Prozent der

gesetzlich als auch der privat Versicherten mit

ihrem Zimmer insgesamt zufrieden, auch wenn

der Anteil der sehr Zufriedenen unter den privat

Versicherten geringfügig höher ist.

Generelle Urteile über die deutschen Krankenhäuser

Frage: „Haben Sie alles in allem von den Krankenhäusern in der Bundesrepublik einen guten oder keinen guten Eindruck?“

Habe von den Krankenhäusern allgemein –

1970 1977 1987 1992 1995 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre; 1970-1987 nur WestdeutschlandQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 2059, 3050, 4096, 5068, 6019, 10012

45 %

50

44

39

11

53

40

47

3633

353335

107

117

Einen guten Eindruck

Teils, teils

Keinen guten Eindruck

4

Weit überwiegend zufriedene Patienten

Es waren bei ihrem letzten Krankenhausaufenthalt –

Gar nichtzufrieden

Wenigerzufrieden Ges. Zufrieden

Sehr zufrieden Ges.

Mit der medizinischen Versorgung 2 % 6 8 57 34 91

Mit der Pflege und Betreuung 3 11 14 54 31 85

Mit dem Zimmer 3 19 22 53 24 77

Mit dem Essen 8 22 30 51 17 68

Pauschale Bewertung 2 8 10 61 27 88

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 33: Gesundheitsreport

32 33

ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG

Die Bilanz der persönlichen Erfahrungen fällt

weitaus besser aus als der generelle Eindruck über

die Krankenhäuser. Die überwältigende Mehrheit,

88 Prozent der Krankenhauspatienten der letzten

zehn Jahre, war mit ihrem Aufenthalt generell

zufrieden oder sogar sehr zufrieden, nur jeder

Zehnte eingeschränkt oder gar nicht zufrieden.

Auch die Urteile im Hinblick auf medizinische

Versorgung und Betreuung sowie die Unterbrin-

gung fallen außerordentlich positiv aus. 91 Pro-

zent der Patienten waren mit der medizinischen

Versorgung (sehr) zufrieden, 85 Prozent mit

der Pflege und Betreuung. Die Unterbringung

entspricht weitgehend den Erwartungen der

Patienten, mehr als drei Viertel bewerten das

Zimmer, in dem sie untergebracht waren, positiv.

Lediglich die Zufriedenheit mit dem Essen fällt

etwas zurückhaltender aus; knapp jeder dritte

Patient war mit dem Essen nicht ganz zufrieden.

Die Urteile der gesetzlich und der privat kranken-

versicherten Patienten unterscheiden sich in der

Regel nicht. So waren z. B. sowohl 77 Prozent der

gesetzlich als auch der privat Versicherten mit

ihrem Zimmer insgesamt zufrieden, auch wenn

der Anteil der sehr Zufriedenen unter den privat

Versicherten geringfügig höher ist.

Generelle Urteile über die deutschen Krankenhäuser

Frage: „Haben Sie alles in allem von den Krankenhäusern in der Bundesrepublik einen guten oder keinen guten Eindruck?“

Habe von den Krankenhäusern allgemein –

1970 1977 1987 1992 1995 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre; 1970-1987 nur WestdeutschlandQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 2059, 3050, 4096, 5068, 6019, 10012

45 %

50

44

39

11

53

40

47

3633

353335

107

117

Einen guten Eindruck

Teils, teils

Keinen guten Eindruck

4

Weit überwiegend zufriedene Patienten

Es waren bei ihrem letzten Krankenhausaufenthalt –

Gar nichtzufrieden

Wenigerzufrieden Ges. Zufrieden

Sehr zufrieden Ges.

Mit der medizinischen Versorgung 2 % 6 8 57 34 91

Mit der Pflege und Betreuung 3 11 14 54 31 85

Mit dem Zimmer 3 19 22 53 24 77

Mit dem Essen 8 22 30 51 17 68

Pauschale Bewertung 2 8 10 61 27 88

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 34: Gesundheitsreport

3534

ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG

Trotz der weit überwiegend positiven Urteile zeigt

sich bei der detaillierten Analyse der Erfahrungen

neben Lob auch verbreitet Kritik. Die große Mehr-

heit der Patienten hebt neben dem Eindruck, dass

alles sehr sauber gewesen sei, vor allem das Enga-

gement des Pflegepersonals hervor. Rund drei

Viertel loben dessen Hilfsbereitschaft. Die Mehr-

heit bescheinigt dem Krankenhaus, in dem man

zuletzt lag, eine moderne medizinisch-technische

Einrichtung, ausreichend Platz im Krankenzim-

mer sowie eine freundliche Einrichtung. 5o Prozent

loben die fachliche Kompetenz der Ärzte.

Unzufriedenheit äußert sich vor allem in dem Ein-

druck, dass Ärzte und Pflegepersonal, trotz der

empfundenen Hilfsbereitschaft, überlastet sind.

Mehr als die Hälfte der Patienten hatte den Ein-

druck, dass die Ärzte zu wenig Zeit für die einzel-

nen Patienten haben, 43 Prozent empfanden das

Pflegepersonal als überfordert. Mehr als jeder

Dritte ist der Ansicht, dass es überhaupt zu wenig

Pflegepersonal gab, jeder Vierte, dass die Zahl

der Ärzte und Fachärzte in dem Krankenhaus

nicht ausreichte. Gerade diese Erfahrungen

tragen in hohem Maße zu der von 25 Prozent

geäußerten Einschätzung bei, dass der einzelne

Patient nur eine Nummer in einem Massen-

betrieb sei. So hatten mehr als 4o Prozent der

Patienten, die die fehlende Zeit der Ärzte bemän-

geln, den Eindruck eines Massenbetriebs, nur

sechs Prozent derjenigen, die keine Kritik an

mangelnder Zeit der Ärzte üben.

Kritik an der Ausstattung der Krankenzimmer und

der Unterbringung äußert auch bei der detaillierten

Analyse der Erfahrungen nur eine Minderheit der

Patienten. So bemängelt rund jeder Vierte, dass zu

viele Patienten im Zimmer lagen, 2o Prozent emp-

fanden die Waschgelegenheiten als unzureichend.

Auch den Eindruck, dass man zu lange festgehalten

wurde und eine frühere Entlassung möglich gewe-

sen wäre, teilen vor dem Hintergrund der in den

letzten Jahren stetig sinkenden Verweildauer nur

die wenigsten.

Erfahrungen im Krankenhaus – viel Lob ...

Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu – Positive Aussagen7

Sehr sauber 76 %

Hilfsbereites Pflegepersonal 76

Modernste medizinisch-technische Einrichtung 57

Genügend Platz in den Zimmern 54

Freundliche, nett eingerichtete Krankenzimmer 53

Besonders gute Ärzte 50

Gutes Essen 47

Im Haus ist alles ruhig, man hört wenig Geräusche 42

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

... aber auch verbreitet Kritik

Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu – Negative Aussagen

Die Ärzte haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten 53 %

Das Pflegepersonal ist überlastet, überfordert 43

Zu wenig Pflegepersonal 37

Kalt und nüchtern eingerichtet 28

Zu viel Patienten in einem Raum 26

Zu wenig Ärzte, Fachärzte 25

Massenbetrieb, man ist nur eine Nummer 25

Unzureichende Waschgelegenheiten 20

Manchmal werden dort Leute ganz falsch behandelt 15

Zu viele unnötige Untersuchungen 14

Meistens überfüllt, überbelegt 14

Hässliche Zimmer 14

Man wird dort zu lange festgehalten, man könnte früher entlassen werden 12

Durch die Fernseher auf den Zimmern wird man gestört 12

Veraltet, rückständig organisiert 9

Da wird zu viel Geld verschwendet 9

Ärzte, die fachlich nicht auf dem neuesten Stand sind 7

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 35: Gesundheitsreport

3534

ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG

Trotz der weit überwiegend positiven Urteile zeigt

sich bei der detaillierten Analyse der Erfahrungen

neben Lob auch verbreitet Kritik. Die große Mehr-

heit der Patienten hebt neben dem Eindruck, dass

alles sehr sauber gewesen sei, vor allem das Enga-

gement des Pflegepersonals hervor. Rund drei

Viertel loben dessen Hilfsbereitschaft. Die Mehr-

heit bescheinigt dem Krankenhaus, in dem man

zuletzt lag, eine moderne medizinisch-technische

Einrichtung, ausreichend Platz im Krankenzim-

mer sowie eine freundliche Einrichtung. 5o Prozent

loben die fachliche Kompetenz der Ärzte.

Unzufriedenheit äußert sich vor allem in dem Ein-

druck, dass Ärzte und Pflegepersonal, trotz der

empfundenen Hilfsbereitschaft, überlastet sind.

Mehr als die Hälfte der Patienten hatte den Ein-

druck, dass die Ärzte zu wenig Zeit für die einzel-

nen Patienten haben, 43 Prozent empfanden das

Pflegepersonal als überfordert. Mehr als jeder

Dritte ist der Ansicht, dass es überhaupt zu wenig

Pflegepersonal gab, jeder Vierte, dass die Zahl

der Ärzte und Fachärzte in dem Krankenhaus

nicht ausreichte. Gerade diese Erfahrungen

tragen in hohem Maße zu der von 25 Prozent

geäußerten Einschätzung bei, dass der einzelne

Patient nur eine Nummer in einem Massen-

betrieb sei. So hatten mehr als 4o Prozent der

Patienten, die die fehlende Zeit der Ärzte bemän-

geln, den Eindruck eines Massenbetriebs, nur

sechs Prozent derjenigen, die keine Kritik an

mangelnder Zeit der Ärzte üben.

Kritik an der Ausstattung der Krankenzimmer und

der Unterbringung äußert auch bei der detaillierten

Analyse der Erfahrungen nur eine Minderheit der

Patienten. So bemängelt rund jeder Vierte, dass zu

viele Patienten im Zimmer lagen, 2o Prozent emp-

fanden die Waschgelegenheiten als unzureichend.

Auch den Eindruck, dass man zu lange festgehalten

wurde und eine frühere Entlassung möglich gewe-

sen wäre, teilen vor dem Hintergrund der in den

letzten Jahren stetig sinkenden Verweildauer nur

die wenigsten.

Erfahrungen im Krankenhaus – viel Lob ...

Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu – Positive Aussagen7

Sehr sauber 76 %

Hilfsbereites Pflegepersonal 76

Modernste medizinisch-technische Einrichtung 57

Genügend Platz in den Zimmern 54

Freundliche, nett eingerichtete Krankenzimmer 53

Besonders gute Ärzte 50

Gutes Essen 47

Im Haus ist alles ruhig, man hört wenig Geräusche 42

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

... aber auch verbreitet Kritik

Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu – Negative Aussagen

Die Ärzte haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten 53 %

Das Pflegepersonal ist überlastet, überfordert 43

Zu wenig Pflegepersonal 37

Kalt und nüchtern eingerichtet 28

Zu viel Patienten in einem Raum 26

Zu wenig Ärzte, Fachärzte 25

Massenbetrieb, man ist nur eine Nummer 25

Unzureichende Waschgelegenheiten 20

Manchmal werden dort Leute ganz falsch behandelt 15

Zu viele unnötige Untersuchungen 14

Meistens überfüllt, überbelegt 14

Hässliche Zimmer 14

Man wird dort zu lange festgehalten, man könnte früher entlassen werden 12

Durch die Fernseher auf den Zimmern wird man gestört 12

Veraltet, rückständig organisiert 9

Da wird zu viel Geld verschwendet 9

Ärzte, die fachlich nicht auf dem neuesten Stand sind 7

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 36: Gesundheitsreport

3736

ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG

Im Vergleich zur Mitte der 9oer Jahre ist die Ein-

schätzung, dass die Krankenhäuser über zu wenig

Personal verfügen und dass für die Betreuung der

Patienten zu wenig Zeit vorhanden ist, deutlich

gestiegen. So beklagte 1995 knapp jeder Dritte im

Rückblick auf seinen letzten Krankenhausaufent-

halt, dass die Ärzte nicht ausreichend Zeit hätten,

sich um die Patienten zu kümmern, aktuell kriti-

siert dies mehr als die Hälfte der Patienten. Der

Eindruck, dass es insgesamt zu wenig Ärzte gibt,

hat sich in diesem Zeitraum verdoppelt, dass zu

wenig Pflegepersonal vorhanden sei, von 29 auf

37 Prozent erhöht. Demgegenüber ist der Ein-

druck, nur eine unpersönliche Nummer in einem

Massenbetrieb gewesen zu sein, vergleichsweise

geringfügig gestiegen.

Verbessert haben sich aus Sicht der Patienten Aus-

stattung und Unterbringung. Krankenhauspatien-

ten berichten heute deutlich häufiger als noch

1995, dass alles sehr sauber gewesen sei, dass die

Krankenzimmer freundlich und ansprechend ein-

gerichtet waren sowie ausreichend Platz boten.

Auch den Eindruck, dass das Krankenhaus über

die modernste medizinisch-technische Ausstat-

tung verfügt, teilen heute mehr Patienten. Vor

allem in Ostdeutschland haben die Patienten in

diesen Bereichen Verbesserungen wahrgenom-

men. Fielen Mitte der 9oer Jahre die Erfahrungen

in den westlichen und östlichen Bundesländern

noch erheblich unterschiedlich aus, haben sich die

Urteile aktuell weitgehend angeglichen. So waren

1995 nur 32 Prozent der ostdeutschen Kranken-

hauspatienten davon überzeugt, dass das Kranken-

haus über die neueste technische Ausrüstung

verfügte, 51 Prozent in Westdeutschland. Heute

haben 56 Prozent der ostdeutschen und 57 Prozent

der westdeutschen Patienten diesen Eindruck.

Zunehmend Zufriedenheit mit Unterbringung und Ausstattung

Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu –

(Auszug)

1995 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6019, 10012

55 %

48

76

57

53

Sehr sauber

Modernste medizinisch-technische Einrichtung

Genügend Platz in den Zimmern

Freundliche, nett eingerichteteKrankenzimmer

4041

54

Wachsende Kritik an personeller Ausstattung

Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu –

(Auszug)

1995 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6019, 10012

31 %29

53

37

25

Die Ärzte haben zu wenig Zeitfür den einzelnen Patienten

Zu wenig Pflegepersonal

Massenbetrieb, man ist nureine Nummer

Zu wenig Ärzte, Fachärzte

12

21

25

Page 37: Gesundheitsreport

3736

ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG

Im Vergleich zur Mitte der 9oer Jahre ist die Ein-

schätzung, dass die Krankenhäuser über zu wenig

Personal verfügen und dass für die Betreuung der

Patienten zu wenig Zeit vorhanden ist, deutlich

gestiegen. So beklagte 1995 knapp jeder Dritte im

Rückblick auf seinen letzten Krankenhausaufent-

halt, dass die Ärzte nicht ausreichend Zeit hätten,

sich um die Patienten zu kümmern, aktuell kriti-

siert dies mehr als die Hälfte der Patienten. Der

Eindruck, dass es insgesamt zu wenig Ärzte gibt,

hat sich in diesem Zeitraum verdoppelt, dass zu

wenig Pflegepersonal vorhanden sei, von 29 auf

37 Prozent erhöht. Demgegenüber ist der Ein-

druck, nur eine unpersönliche Nummer in einem

Massenbetrieb gewesen zu sein, vergleichsweise

geringfügig gestiegen.

Verbessert haben sich aus Sicht der Patienten Aus-

stattung und Unterbringung. Krankenhauspatien-

ten berichten heute deutlich häufiger als noch

1995, dass alles sehr sauber gewesen sei, dass die

Krankenzimmer freundlich und ansprechend ein-

gerichtet waren sowie ausreichend Platz boten.

Auch den Eindruck, dass das Krankenhaus über

die modernste medizinisch-technische Ausstat-

tung verfügt, teilen heute mehr Patienten. Vor

allem in Ostdeutschland haben die Patienten in

diesen Bereichen Verbesserungen wahrgenom-

men. Fielen Mitte der 9oer Jahre die Erfahrungen

in den westlichen und östlichen Bundesländern

noch erheblich unterschiedlich aus, haben sich die

Urteile aktuell weitgehend angeglichen. So waren

1995 nur 32 Prozent der ostdeutschen Kranken-

hauspatienten davon überzeugt, dass das Kranken-

haus über die neueste technische Ausrüstung

verfügte, 51 Prozent in Westdeutschland. Heute

haben 56 Prozent der ostdeutschen und 57 Prozent

der westdeutschen Patienten diesen Eindruck.

Zunehmend Zufriedenheit mit Unterbringung und Ausstattung

Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu –

(Auszug)

1995 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6019, 10012

55 %

48

76

57

53

Sehr sauber

Modernste medizinisch-technische Einrichtung

Genügend Platz in den Zimmern

Freundliche, nett eingerichteteKrankenzimmer

4041

54

Wachsende Kritik an personeller Ausstattung

Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu –

(Auszug)

1995 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6019, 10012

31 %29

53

37

25

Die Ärzte haben zu wenig Zeitfür den einzelnen Patienten

Zu wenig Pflegepersonal

Massenbetrieb, man ist nureine Nummer

Zu wenig Ärzte, Fachärzte

12

21

25

Page 38: Gesundheitsreport

3938

POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN

Obwohl auch die gesetzlich versicherten Kranken-

hauspatienten in gleichem Maße wie die privat

Versicherten mit ihrem letzten Krankenhausauf-

enthalt pauschal zufrieden waren, zeigen sich

bei den detaillierten Erfahrungen zum Teil erheb-

liche Unterschiede. Dies betrifft vor allem den

Eindruck, dass sich die Ärzte nicht ausreichend

Zeit für den einzelnen Patienten nehmen, der von

56 Prozent der gesetzlich, nur von knapp einem

Drittel der privat Versicherten geteilt wird. Auch

die Erfahrung, dass das Pflegepersonal überlastet

und überfordert war, haben privat Versicherte

deutlich weniger gemacht.

Erwartungsgemäß fallen die Erfahrungen der

Privatpatienten mit der Unterbringung positiver

aus als bei den gesetzlich Versicherten. Zwar

berichten auch diese mehrheitlich etwa von

ansprechend eingerichteten und ausreichend

großen Zimmern, jedoch in deutlich geringeren

Anteilen als die privat Krankenversicherten.

Auf den letzten Krankenhausaufenthalt traf zu -(Auszug)

GesetzlichKrankenversicherte

PrivatKrankenversicherte

Die Ärzte haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten 56 % 31

Besonders gute Ärzte 49 66

Das Pflegepersonal ist überlastet, überfordert 45 27

Modernste medizinisch-technische Einrichtung 56 70

Freundliche, nett eingerichtete Krankenzimmer 51 66

Genügend Platz in den Zimmern 53 66

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten der letzten 10 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Der Eindruck, den man beim letzten Kranken-

hausaufenthalt generell von den Ärzten gewonnen

hat, spiegelt sich auch in den Urteilen über den

betreuenden Arzt wider. 55 Prozent, wiederum

vor allem die gesetzlich Versicherten, haben die

Erfahrung gemacht, dass der behandelnde Arzt

sich nicht ausreichend Zeit für die Patienten neh-

men kann.

Die Mehrheit der Patienten der vergangenen zehn

Jahre beschreibt den betreuenden Arzt als vertrau-

enerweckend und kompetent sowie in gleichem

Maße als freundlich und umgänglich. Nur eine

kleine Minderheit hat ihren Arzt im Umgang mit

den Patienten als überheblich oder herablassend

erlebt. Trotz des verbreiteten Eindrucks fehlender

Zeit für die Patienten hatten 52 Prozent sowohl

der gesetzlich als auch der privat Versicherten das

Gefühl, dass ihnen die Behandlung ausführlich

erklärt wurde. Jeweils rund 5o Prozent sind über-

zeugt davon, dass der Arzt gründlich und sorgfäl-

tig arbeitet und über medizinische Kenntnisse

verfügt, die dem neuesten Stand entsprechen. Die

schon seit Jahren von großen Teilen der Bevölke-

rung geteilte Sorge, dass die Entwicklung zuneh-

mend auf eine Zwei-Klassen-Medizin hinausläuft,

hat sich für die große Mehrheit der Krankenhaus-

patienten bisher nicht bestätigt. Nur knapp jeder

Fünfte, auch der gesetzlich Versicherten, hatte von

seinem betreuenden Arzt den Eindruck, dass er

sich bei der Behandlung von Privatpatienten mehr

Mühe gibt.

Unabhängig von der Beurteilung der fachlichen

Kompetenz und des Verhaltens gegenüber den

Patienten ist die große Mehrheit davon überzeugt,

dass ihr betreuender Arzt einen anstrengenden

Beruf ausübt.

Positive Erfahrungen mitKrankenhausärzten

Page 39: Gesundheitsreport

3938

POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN

Obwohl auch die gesetzlich versicherten Kranken-

hauspatienten in gleichem Maße wie die privat

Versicherten mit ihrem letzten Krankenhausauf-

enthalt pauschal zufrieden waren, zeigen sich

bei den detaillierten Erfahrungen zum Teil erheb-

liche Unterschiede. Dies betrifft vor allem den

Eindruck, dass sich die Ärzte nicht ausreichend

Zeit für den einzelnen Patienten nehmen, der von

56 Prozent der gesetzlich, nur von knapp einem

Drittel der privat Versicherten geteilt wird. Auch

die Erfahrung, dass das Pflegepersonal überlastet

und überfordert war, haben privat Versicherte

deutlich weniger gemacht.

Erwartungsgemäß fallen die Erfahrungen der

Privatpatienten mit der Unterbringung positiver

aus als bei den gesetzlich Versicherten. Zwar

berichten auch diese mehrheitlich etwa von

ansprechend eingerichteten und ausreichend

großen Zimmern, jedoch in deutlich geringeren

Anteilen als die privat Krankenversicherten.

Auf den letzten Krankenhausaufenthalt traf zu -(Auszug)

GesetzlichKrankenversicherte

PrivatKrankenversicherte

Die Ärzte haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten 56 % 31

Besonders gute Ärzte 49 66

Das Pflegepersonal ist überlastet, überfordert 45 27

Modernste medizinisch-technische Einrichtung 56 70

Freundliche, nett eingerichtete Krankenzimmer 51 66

Genügend Platz in den Zimmern 53 66

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten der letzten 10 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Der Eindruck, den man beim letzten Kranken-

hausaufenthalt generell von den Ärzten gewonnen

hat, spiegelt sich auch in den Urteilen über den

betreuenden Arzt wider. 55 Prozent, wiederum

vor allem die gesetzlich Versicherten, haben die

Erfahrung gemacht, dass der behandelnde Arzt

sich nicht ausreichend Zeit für die Patienten neh-

men kann.

Die Mehrheit der Patienten der vergangenen zehn

Jahre beschreibt den betreuenden Arzt als vertrau-

enerweckend und kompetent sowie in gleichem

Maße als freundlich und umgänglich. Nur eine

kleine Minderheit hat ihren Arzt im Umgang mit

den Patienten als überheblich oder herablassend

erlebt. Trotz des verbreiteten Eindrucks fehlender

Zeit für die Patienten hatten 52 Prozent sowohl

der gesetzlich als auch der privat Versicherten das

Gefühl, dass ihnen die Behandlung ausführlich

erklärt wurde. Jeweils rund 5o Prozent sind über-

zeugt davon, dass der Arzt gründlich und sorgfäl-

tig arbeitet und über medizinische Kenntnisse

verfügt, die dem neuesten Stand entsprechen. Die

schon seit Jahren von großen Teilen der Bevölke-

rung geteilte Sorge, dass die Entwicklung zuneh-

mend auf eine Zwei-Klassen-Medizin hinausläuft,

hat sich für die große Mehrheit der Krankenhaus-

patienten bisher nicht bestätigt. Nur knapp jeder

Fünfte, auch der gesetzlich Versicherten, hatte von

seinem betreuenden Arzt den Eindruck, dass er

sich bei der Behandlung von Privatpatienten mehr

Mühe gibt.

Unabhängig von der Beurteilung der fachlichen

Kompetenz und des Verhaltens gegenüber den

Patienten ist die große Mehrheit davon überzeugt,

dass ihr betreuender Arzt einen anstrengenden

Beruf ausübt.

Positive Erfahrungen mitKrankenhausärzten

Page 40: Gesundheitsreport

4140

POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN

Die Erfahrungen mit dem betreuenden Arzt im

Krankenhaus fallen vor allem im Hinblick auf den

Umgang mit Patienten in der Regel deutlich positi-

ver aus als das Bild, das die Bevölkerung generell

von Klinikärzten hat. So gehen etwa nur 32 Pro-

zent der Bevölkerung insgesamt davon aus, dass

die Krankenhausärzte die Behandlung in der

Regel ausführlich erklären, 52 Prozent wurde

die Behandlung nach eigenem Empfinden ausführ-

lich erklärt. Ähnlich groß sind die Unterschiede

zwischen generellem Image und konkreten Erfah-

rungen bei der Einschätzung, dass Krankenhaus-

ärzte freundlich und menschlich mit den Patien-

ten umgehen. In noch höherem Maße, als man

es selbst erlebt hat, wird Klinikärzten allgemein

zudem unterstellt, dass sie sich für den einzelnen

Patienten nur wenig Zeit nehmen können.

Aber auch die Vorstellungen von der medizini-

schen und fachlichen Kompetenz weichen deutlich

von den gemachten Erfahrungen ab. 6o Prozent

der Krankenhauspatienten beschreiben ihren

betreuenden Arzt als vertrauenerweckend und

als jemanden, der seinen Beruf versteht, für

nur 37 Prozent trifft diese Einschätzung auf die

Klinikärzte allgemein zu. Ähnlich groß sind die

Unterschiede bei der Vorstellung, dass Kranken-

hausärzte gründlich und sorgfältig arbeiten. Fast

die Hälfte der Bevölkerung geht zudem davon aus,

dass sich die Krankenhausärzte bei der Behand-

lung von Privatpatienten überdurchschnittlich

bemühen.

Erfahrungen mit Krankenhausärzten

Auf den Arzt, der mich beim letzten Krankenhausaufenthalt betreut hat, trifft zu –

Hat einen anstrengenden Beruf 78 %

Vertrauenerweckend, versteht seinen Beruf 60

Freundlich, umgänglich 59

Kann sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 55

Erklärt die Behandlungen ausführlich 52

Arbeitet gründlich, sorgfältig 51

Ist medizinisch auf dem neuesten Stand, kennt die modernen Behandlungsmethoden 49

Menschlich, geht auf seine Patienten ein 49

Hat viel mit Bürokratie zu kämpfen 49

Hat eine beruhigende Ausstrahlung 38

Arbeitet mit den neuesten technischen Geräten 36

Wirkt oft gestresst 36

Offen, ehrlich 32

Geduldig 27

Hat mit immer höheren Kosten zu kämpfen 23

Gibt oft gute Tipps, Ratschläge 20

Gibt sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 19

Verdient viel 15

Selbstlos, opfert sich für seine Patienten auf 8

Überheblich, herablassend 7

Denkt in erster Linie ans Geld 4

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Krankenhausärzte – Nah- und Fernbild

(Auszug)Trifft auf den betreuenden Krankenhausarzt zu

Trifft auf Krankenhausärzte

allgemein zu

Vertrauenerweckend, verstehen ihren Beruf 60 % 37

Freundlich, umgänglich 59 37

Können sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 55 71

Erklären die Behandlungen ausführlich 52 32

Arbeiten gründlich, sorgfältig 51 35

Menschlich, gehen auf ihre Patienten ein 49 23

Wirken oft gestresst, überfordert 36 55

Geduldig 27 16

Geben sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 19 47

Überheblich, herablassend 7 17

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 41: Gesundheitsreport

4140

POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN

Die Erfahrungen mit dem betreuenden Arzt im

Krankenhaus fallen vor allem im Hinblick auf den

Umgang mit Patienten in der Regel deutlich positi-

ver aus als das Bild, das die Bevölkerung generell

von Klinikärzten hat. So gehen etwa nur 32 Pro-

zent der Bevölkerung insgesamt davon aus, dass

die Krankenhausärzte die Behandlung in der

Regel ausführlich erklären, 52 Prozent wurde

die Behandlung nach eigenem Empfinden ausführ-

lich erklärt. Ähnlich groß sind die Unterschiede

zwischen generellem Image und konkreten Erfah-

rungen bei der Einschätzung, dass Krankenhaus-

ärzte freundlich und menschlich mit den Patien-

ten umgehen. In noch höherem Maße, als man

es selbst erlebt hat, wird Klinikärzten allgemein

zudem unterstellt, dass sie sich für den einzelnen

Patienten nur wenig Zeit nehmen können.

Aber auch die Vorstellungen von der medizini-

schen und fachlichen Kompetenz weichen deutlich

von den gemachten Erfahrungen ab. 6o Prozent

der Krankenhauspatienten beschreiben ihren

betreuenden Arzt als vertrauenerweckend und

als jemanden, der seinen Beruf versteht, für

nur 37 Prozent trifft diese Einschätzung auf die

Klinikärzte allgemein zu. Ähnlich groß sind die

Unterschiede bei der Vorstellung, dass Kranken-

hausärzte gründlich und sorgfältig arbeiten. Fast

die Hälfte der Bevölkerung geht zudem davon aus,

dass sich die Krankenhausärzte bei der Behand-

lung von Privatpatienten überdurchschnittlich

bemühen.

Erfahrungen mit Krankenhausärzten

Auf den Arzt, der mich beim letzten Krankenhausaufenthalt betreut hat, trifft zu –

Hat einen anstrengenden Beruf 78 %

Vertrauenerweckend, versteht seinen Beruf 60

Freundlich, umgänglich 59

Kann sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 55

Erklärt die Behandlungen ausführlich 52

Arbeitet gründlich, sorgfältig 51

Ist medizinisch auf dem neuesten Stand, kennt die modernen Behandlungsmethoden 49

Menschlich, geht auf seine Patienten ein 49

Hat viel mit Bürokratie zu kämpfen 49

Hat eine beruhigende Ausstrahlung 38

Arbeitet mit den neuesten technischen Geräten 36

Wirkt oft gestresst 36

Offen, ehrlich 32

Geduldig 27

Hat mit immer höheren Kosten zu kämpfen 23

Gibt oft gute Tipps, Ratschläge 20

Gibt sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 19

Verdient viel 15

Selbstlos, opfert sich für seine Patienten auf 8

Überheblich, herablassend 7

Denkt in erster Linie ans Geld 4

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Krankenhausärzte – Nah- und Fernbild

(Auszug)Trifft auf den betreuenden Krankenhausarzt zu

Trifft auf Krankenhausärzte

allgemein zu

Vertrauenerweckend, verstehen ihren Beruf 60 % 37

Freundlich, umgänglich 59 37

Können sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 55 71

Erklären die Behandlungen ausführlich 52 32

Arbeiten gründlich, sorgfältig 51 35

Menschlich, gehen auf ihre Patienten ein 49 23

Wirken oft gestresst, überfordert 36 55

Geduldig 27 16

Geben sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 19 47

Überheblich, herablassend 7 17

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 42: Gesundheitsreport

4342

POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN

Das Bild, das die Bevölkerung von den Ärzten

allgemein hat, und die Vorstellungen von den

Krankenhausärzten sind in vielen Bereichen und in

ihrem Profil ähnlich, weisen aber durchaus auch

partielle Unterschiede auf. So wird beiden von

großen Mehrheiten zugestanden, dass sie einen

anstrengenden Beruf ausüben. 74 Prozent bzw.

64 Prozent sind der Ansicht, dass die Ärzte mit

einem hohen bürokratischen Aufwand zu kämp-

fen haben, von vergleichbaren Anteilen wird

der zunehmende Kostendruck gesehen. Auch die

Einschätzung, dass Ärzte sich für den einzelnen

Patienten nur wenig Zeit nehmen können, gilt in

hohem Maße sowohl für die Ärzte im Allgemei-

nen als auch für die Klinikärzte.

Bei beiden fallen die Urteile im Hinblick auf einen

freundlichen und menschlichen Umgang mit den

Patienten eher zurückhaltend aus, wobei die Ärzte

im Allgemeinen in diesem Bereich positiver einge-

schätzt werden als die Ärzte in Krankenhäusern.

So sind 47 Prozent gegenüber 37 Prozent bei den

Krankenhausärzten der Ansicht, dass Ärzte in der

Regel freundlich mit ihren Patienten umgehen,

immerhin 31 Prozent gegenüber 23 Prozent unter-

stellen, dass sie auch versuchen, in einer menschli-

chen Art auf die Patienten einzugehen. In noch

höherem Maße als bei den Krankenhausärzten

wird bei den Ärzten im Allgemeinen allerdings

auch vermutet, dass sie Privatpatienten bevorzugt

behandeln, eine Überzeugung, die mehr als die

Hälfte der Bevölkerung teilt.

Umgekehrt ist das Vertrauen in die medizinische

Kompetenz der Klinikärzte im Hinblick auf

moderne Behandlungsmethoden vergleichsweise

höher, auch wenn die Mehrheit davon nicht unbe-

dingt überzeugt ist. 47 Prozent vertrauen bei den

Krankenhausärzten darauf, dass sie medizinisch

auf dem neuesten Stand sind, dagegen nur 36 Pro-

zent bei den Ärzten im Allgemeinen. Erwartungs-

gemäß wird auch die technische Ausstattung bei

den Krankenhausärzten deutlich besser beurteilt.

41 Prozent gegenüber 29 Prozent im allgemeinen

Ärztebild gehen davon aus, dass die Ärzte in Kran-

kenhäusern über die neuesten medizinisch-techni-

schen Geräte verfügen.

Ärzte und Krankenhausärzte im Vergleich

Trifft auf Ärzte allgemein zu

Trifft auf Kran-kenhausärzte zu

Haben einen anstrengenden Beruf 77 % 87

Können sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 74 71

Haben mit viel Bürokratie zu kämpfen 74 64

Haben mit immer höheren Kosten zu kämpfen 56 60

Geben sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 53 47

Haben zu lange Voranmeldungszeiten 48 -

Freundlich, umgänglich 47 37

Vertrauenerweckend, verstehen ihren Beruf 43 37

Verdienen viel 38 21

Sind medizinisch auf dem neuesten Stand, kennen die modernenBehandlungsmethoden

36 47

Menschlich, gehen auf ihre Patienten ein 31 23

Arbeiten gründlich, sorgfältig 31 35

Sind technisch nach dem neuesten Stand eingerichtet/Arbeiten mit den neuesten technischen Geräten

29 41

Geben ihren Patienten oft gute Ratschläge, Tipps 29 24

Erklären die Behandlungen ausführlich 25 32

Bieten öfter Behandlungen an, die nicht unbedingt notwendig sind 25 -

Offen, ehrlich 25 24

Bemühen sich um kurze Wartezeiten in ihrer Praxis 20 -

Denken in erster Linie ans Geld 18 9

Geduldig 18 16

Überheblich, herablassend 16 17

Selbstlos, opfern sich für ihre Patienten auf 9 13

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 43: Gesundheitsreport

4342

POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN

Das Bild, das die Bevölkerung von den Ärzten

allgemein hat, und die Vorstellungen von den

Krankenhausärzten sind in vielen Bereichen und in

ihrem Profil ähnlich, weisen aber durchaus auch

partielle Unterschiede auf. So wird beiden von

großen Mehrheiten zugestanden, dass sie einen

anstrengenden Beruf ausüben. 74 Prozent bzw.

64 Prozent sind der Ansicht, dass die Ärzte mit

einem hohen bürokratischen Aufwand zu kämp-

fen haben, von vergleichbaren Anteilen wird

der zunehmende Kostendruck gesehen. Auch die

Einschätzung, dass Ärzte sich für den einzelnen

Patienten nur wenig Zeit nehmen können, gilt in

hohem Maße sowohl für die Ärzte im Allgemei-

nen als auch für die Klinikärzte.

Bei beiden fallen die Urteile im Hinblick auf einen

freundlichen und menschlichen Umgang mit den

Patienten eher zurückhaltend aus, wobei die Ärzte

im Allgemeinen in diesem Bereich positiver einge-

schätzt werden als die Ärzte in Krankenhäusern.

So sind 47 Prozent gegenüber 37 Prozent bei den

Krankenhausärzten der Ansicht, dass Ärzte in der

Regel freundlich mit ihren Patienten umgehen,

immerhin 31 Prozent gegenüber 23 Prozent unter-

stellen, dass sie auch versuchen, in einer menschli-

chen Art auf die Patienten einzugehen. In noch

höherem Maße als bei den Krankenhausärzten

wird bei den Ärzten im Allgemeinen allerdings

auch vermutet, dass sie Privatpatienten bevorzugt

behandeln, eine Überzeugung, die mehr als die

Hälfte der Bevölkerung teilt.

Umgekehrt ist das Vertrauen in die medizinische

Kompetenz der Klinikärzte im Hinblick auf

moderne Behandlungsmethoden vergleichsweise

höher, auch wenn die Mehrheit davon nicht unbe-

dingt überzeugt ist. 47 Prozent vertrauen bei den

Krankenhausärzten darauf, dass sie medizinisch

auf dem neuesten Stand sind, dagegen nur 36 Pro-

zent bei den Ärzten im Allgemeinen. Erwartungs-

gemäß wird auch die technische Ausstattung bei

den Krankenhausärzten deutlich besser beurteilt.

41 Prozent gegenüber 29 Prozent im allgemeinen

Ärztebild gehen davon aus, dass die Ärzte in Kran-

kenhäusern über die neuesten medizinisch-techni-

schen Geräte verfügen.

Ärzte und Krankenhausärzte im Vergleich

Trifft auf Ärzte allgemein zu

Trifft auf Kran-kenhausärzte zu

Haben einen anstrengenden Beruf 77 % 87

Können sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 74 71

Haben mit viel Bürokratie zu kämpfen 74 64

Haben mit immer höheren Kosten zu kämpfen 56 60

Geben sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 53 47

Haben zu lange Voranmeldungszeiten 48 -

Freundlich, umgänglich 47 37

Vertrauenerweckend, verstehen ihren Beruf 43 37

Verdienen viel 38 21

Sind medizinisch auf dem neuesten Stand, kennen die modernenBehandlungsmethoden

36 47

Menschlich, gehen auf ihre Patienten ein 31 23

Arbeiten gründlich, sorgfältig 31 35

Sind technisch nach dem neuesten Stand eingerichtet/Arbeiten mit den neuesten technischen Geräten

29 41

Geben ihren Patienten oft gute Ratschläge, Tipps 29 24

Erklären die Behandlungen ausführlich 25 32

Bieten öfter Behandlungen an, die nicht unbedingt notwendig sind 25 -

Offen, ehrlich 25 24

Bemühen sich um kurze Wartezeiten in ihrer Praxis 20 -

Denken in erster Linie ans Geld 18 9

Geduldig 18 16

Überheblich, herablassend 16 17

Selbstlos, opfern sich für ihre Patienten auf 9 13

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 44: Gesundheitsreport

45

ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

44

Vor dem Hintergrund der verbreiteten Überzeu-

gung, dass sich die Qualität der Gesundheitsver-

sorgung in den letzten Jahren verschlechtert hat,

ist das Vertrauen, im Krankheitsfall ausreichend

abgesichert zu sein, spürbar zurückgegangen.

Aktuell sind 57 Prozent der Bevölkerung über-

zeugt, dass ihre jetzige Krankenversicherung voll

und ganz ausreicht, um alle notwendigen Leistun-

gen in Anspruch nehmen zu können. 2oo5 betrug

dieser Anteil noch 64 Prozent. Dieser Rückgang ist

vor allem auf die pessimistischere Einschätzung

der gesetzlich Krankenversicherten zurückzufüh-

ren, von denen inzwischen mehr als jeder Dritte

den eigenen Versicherungsschutz zumindest in

Teilbereichen skeptisch beurteilt. Auch von den

gesetzlich Versicherten, die über zusätzliche priva-

te Absicherung verfügen, wird die Situation nur

geringfügig besser eingeschätzt. Nach wie vor

beurteilen die privat Krankenversicherten ihre

Situation deutlich günstiger, mehr als 8o Prozent

sind davon überzeugt, dass ihr Versicherungs-

schutz im Krankheitsfall voll und ganz genügt.

Absicherung in der privaten Krankenver-sicherung deutlich positiver beurteilt

Lücken werden vor allem im Hinblick auf anfal-

lende Zahnbehandlungen gesehen; ein Viertel

befürchtet, im Bedarfsfall bei Brillen und Sehhil-

fen nicht ausreichend abgesichert zu sein. Jeweils

jeder Zehnte hat die Sorge, dass sein Versiche-

rungsschutz im Falle notwendiger Vorsorgeunter-

suchungen und Reha-Maßnahmen und bei chro-

nischen Erkrankungen sowie längeren Kranken-

hausaufenthalten ungenügend ist.

64 %

25 33 28 36 6 12

57 60 53 87 84

Nachlassende Überzeugung, im Krankheitsfall ausreichend abgesichert zu sein

Frage: „Sind Sie mit Ihrer jetzigen Krankenversicherung gut abgesichert, reicht Ihr Versicherungsschutz voll und ganz aus, oder gibt es Bereiche, wo Sie sich nicht ausreichend abgesichert fühlen?“

Bevölkerung insgesamt Gesetzlich Kranken- Privat Kranken-Krankenversicherte versicherte versicherte

2005 2007 2005 2007 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Fühle mich gut abgesichert

Nicht ausreichendabgesichert

Mangelnde Absicherung vor allem für Zahnbehandlungen und bei Kostenerstattung für Brillen

Es fühlen sich nicht ausreichend abgesichert bei –

Zahnbehandlungen 29 %

Brillen und Sehhilfen 25

Heilpraktikerleistungen 17

Vorsorgeuntersuchungen 11

Reha-Maßnahmen 10

Chronischen Erkrankungen 10

Längeren Krankenhausaufenthalten 9

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 45: Gesundheitsreport

45

ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

44

Vor dem Hintergrund der verbreiteten Überzeu-

gung, dass sich die Qualität der Gesundheitsver-

sorgung in den letzten Jahren verschlechtert hat,

ist das Vertrauen, im Krankheitsfall ausreichend

abgesichert zu sein, spürbar zurückgegangen.

Aktuell sind 57 Prozent der Bevölkerung über-

zeugt, dass ihre jetzige Krankenversicherung voll

und ganz ausreicht, um alle notwendigen Leistun-

gen in Anspruch nehmen zu können. 2oo5 betrug

dieser Anteil noch 64 Prozent. Dieser Rückgang ist

vor allem auf die pessimistischere Einschätzung

der gesetzlich Krankenversicherten zurückzufüh-

ren, von denen inzwischen mehr als jeder Dritte

den eigenen Versicherungsschutz zumindest in

Teilbereichen skeptisch beurteilt. Auch von den

gesetzlich Versicherten, die über zusätzliche priva-

te Absicherung verfügen, wird die Situation nur

geringfügig besser eingeschätzt. Nach wie vor

beurteilen die privat Krankenversicherten ihre

Situation deutlich günstiger, mehr als 8o Prozent

sind davon überzeugt, dass ihr Versicherungs-

schutz im Krankheitsfall voll und ganz genügt.

Absicherung in der privaten Krankenver-sicherung deutlich positiver beurteilt

Lücken werden vor allem im Hinblick auf anfal-

lende Zahnbehandlungen gesehen; ein Viertel

befürchtet, im Bedarfsfall bei Brillen und Sehhil-

fen nicht ausreichend abgesichert zu sein. Jeweils

jeder Zehnte hat die Sorge, dass sein Versiche-

rungsschutz im Falle notwendiger Vorsorgeunter-

suchungen und Reha-Maßnahmen und bei chro-

nischen Erkrankungen sowie längeren Kranken-

hausaufenthalten ungenügend ist.

64 %

25 33 28 36 6 12

57 60 53 87 84

Nachlassende Überzeugung, im Krankheitsfall ausreichend abgesichert zu sein

Frage: „Sind Sie mit Ihrer jetzigen Krankenversicherung gut abgesichert, reicht Ihr Versicherungsschutz voll und ganz aus, oder gibt es Bereiche, wo Sie sich nicht ausreichend abgesichert fühlen?“

Bevölkerung insgesamt Gesetzlich Kranken- Privat Kranken-Krankenversicherte versicherte versicherte

2005 2007 2005 2007 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Fühle mich gut abgesichert

Nicht ausreichendabgesichert

Mangelnde Absicherung vor allem für Zahnbehandlungen und bei Kostenerstattung für Brillen

Es fühlen sich nicht ausreichend abgesichert bei –

Zahnbehandlungen 29 %

Brillen und Sehhilfen 25

Heilpraktikerleistungen 17

Vorsorgeuntersuchungen 11

Reha-Maßnahmen 10

Chronischen Erkrankungen 10

Längeren Krankenhausaufenthalten 9

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 46: Gesundheitsreport

4746

ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

Unverändert bieten nach Überzeugung der breiten

Mehrheit der Bevölkerung die privaten Kranken-

versicherungen generell eine bessere Absicherung

als die gesetzlichen Krankenkassen bzw. die Ersatz-

kassen. Lediglich 19 Prozent gehen davon aus,

dass die gesetzlichen Kassen einen besseren Schutz

bieten. Erwartungsgemäß wird diese Einschätzung

vor allem von den privat Versicherten geteilt, aber

auch 61 Prozent der gesetzlich Versicherten sind

von der Überlegenheit eines privaten Krankenver-

sicherungsschutzes überzeugt.

Das prinzipielle Interesse unter den gesetzlich Ver-

sicherten, in eine private Krankenversicherung

zu wechseln, hat in den vergangenen Jahren zwar

signifikant zugenommen, ist aber nach wie vor

gering. Für lediglich gut jeden Fünften, auch unter

Personen, die über ein weit überdurchschnittliches

Haushaltseinkommen von monatlich 3.ooo Euro

und mehr verfügen, käme ein Wechsel in eine

private Krankenversicherung in Betracht. Auch

wenn der Versicherungsschutz als nicht ausrei-

chend angesehen wird, fällt das Interesse an einem

Wechsel eher zurückhaltend aus. Dabei ist zu

berücksichtigen, dass sich die Frage eines Wech-

sels für die große Mehrheit der gesetzlich Versi-

cherten aufgrund der gesetzlichen Regelungen

bezüglich der Einkommensgrenzen für einen Ein-

tritt in eine private Krankenversicherung in der

Realität nicht stellt. Nur neun Prozent der berufs-

tätigen Angestellten und Arbeiter hätten nach

eigener Auskunft aufgrund ihrer Einkommenssi-

tuation diese Möglichkeit.

Breite Überzeugung: Die privaten Krankenversicherungen bieten den besseren Versicherungsschutz

Frage: „Was glauben Sie: Wie ist man im Krankheitsfall besser abgesichert: wenn man bei einer gesetzlichen Krankenkasse, wie der AOK oder einer Ersatzkasse, versichert ist oder bei einer privaten Krankenversicherung?“

Besser abgesichert ist man –

2005 2007

2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Bei einer privaten Krankenversicherung

Bei einer gesetzlichen Krankenkasse

6463 %

1915

Nach wie vor nur eingeschränktes Interesse an einem Wechsel in die private Krankenversicherung

Frage: „Würden Sie gern (ausschließlich) auf eine private Krankenversicherung umsteigen?“

Gesetzlich Krankenversicherte 2005 2007Die sich nichtausreichend

Insgesamt Insgesamt abgesichert fühlen

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Würde gern wechseln

Würde nicht wechseln 63 49

22 3415 %

59

Page 47: Gesundheitsreport

4746

ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

Unverändert bieten nach Überzeugung der breiten

Mehrheit der Bevölkerung die privaten Kranken-

versicherungen generell eine bessere Absicherung

als die gesetzlichen Krankenkassen bzw. die Ersatz-

kassen. Lediglich 19 Prozent gehen davon aus,

dass die gesetzlichen Kassen einen besseren Schutz

bieten. Erwartungsgemäß wird diese Einschätzung

vor allem von den privat Versicherten geteilt, aber

auch 61 Prozent der gesetzlich Versicherten sind

von der Überlegenheit eines privaten Krankenver-

sicherungsschutzes überzeugt.

Das prinzipielle Interesse unter den gesetzlich Ver-

sicherten, in eine private Krankenversicherung

zu wechseln, hat in den vergangenen Jahren zwar

signifikant zugenommen, ist aber nach wie vor

gering. Für lediglich gut jeden Fünften, auch unter

Personen, die über ein weit überdurchschnittliches

Haushaltseinkommen von monatlich 3.ooo Euro

und mehr verfügen, käme ein Wechsel in eine

private Krankenversicherung in Betracht. Auch

wenn der Versicherungsschutz als nicht ausrei-

chend angesehen wird, fällt das Interesse an einem

Wechsel eher zurückhaltend aus. Dabei ist zu

berücksichtigen, dass sich die Frage eines Wech-

sels für die große Mehrheit der gesetzlich Versi-

cherten aufgrund der gesetzlichen Regelungen

bezüglich der Einkommensgrenzen für einen Ein-

tritt in eine private Krankenversicherung in der

Realität nicht stellt. Nur neun Prozent der berufs-

tätigen Angestellten und Arbeiter hätten nach

eigener Auskunft aufgrund ihrer Einkommenssi-

tuation diese Möglichkeit.

Breite Überzeugung: Die privaten Krankenversicherungen bieten den besseren Versicherungsschutz

Frage: „Was glauben Sie: Wie ist man im Krankheitsfall besser abgesichert: wenn man bei einer gesetzlichen Krankenkasse, wie der AOK oder einer Ersatzkasse, versichert ist oder bei einer privaten Krankenversicherung?“

Besser abgesichert ist man –

2005 2007

2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Bei einer privaten Krankenversicherung

Bei einer gesetzlichen Krankenkasse

6463 %

1915

Nach wie vor nur eingeschränktes Interesse an einem Wechsel in die private Krankenversicherung

Frage: „Würden Sie gern (ausschließlich) auf eine private Krankenversicherung umsteigen?“

Gesetzlich Krankenversicherte 2005 2007Die sich nichtausreichend

Insgesamt Insgesamt abgesichert fühlen

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Würde gern wechseln

Würde nicht wechseln 63 49

22 3415 %

59

Page 48: Gesundheitsreport

4948

ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

Die Motive, nicht in eine private Krankenversiche-

rung zu wechseln, sind gegenüber 2oo5 weitge-

hend unverändert geblieben. Gegen einen Wech-

sel sprechen aus Sicht der gesetzlich Versicherten

vor allem Kostengründe und eine verbreitete

Unsicherheit über die künftige Entwicklung der

Beiträge. Noch häufiger als vor zwei Jahren gehen

diejenigen, die für sich einen Wechsel ausschlie-

ßen, davon aus, dass eine private Krankenver-

sicherung für sie zu teuer wäre. 67 Prozent der

gesetzlich Versicherten teilen aktuell diese Über-

zeugung. Vor allem Personen, bei denen noch eige-

ne Kinder im Haushalt leben, sehen in der Tatsa-

che, dass Familienangehörige nicht kostenlos

mitversichert sind, einen Nachteil. Auch die Sorge,

dass es kurzfristig zu stärkeren Beitragserhöhun-

gen kommen könnte oder dass man bei einer Ver-

schlechterung der eigenen Einkommenssituation

und vor allem im Rentenalter die Beiträge nicht

mehr aufbringen könnte, wird von vielen geteilt.

Dass man in einem solchen Fall nicht in die gesetz-

liche Krankenversicherung zurückgehen kann,

empfindet mehr als jeder Dritte als Nachteil. Unsi-

cherheiten über die Entwicklung des Leistungs-

umfangs einer privaten Krankenversicherung

spielen bei den wenigsten eine Rolle, 3o Prozent

sind der Ansicht, dass man sich nicht sicher sein

kann, wie die Leistungen in Zukunft aussehen

werden.

Motive gegen einen Wechsel - Kostengründe, aber auch verbreitet Unsicherheit

Gegen einen Wechsel in die private Krankenversicherung spricht –

Gesetzlich Krankenversicherte, die nicht wechseln würden

2007 2005

Die private Krankenversicherung ist für mich zu teuer 67 % 61

Als Rentner kann man sich die Beiträge für die private Krankenversicherung nicht leisten

54 50

Man muss erst vieles selber bezahlen, bevor man es zurückerstattet bekommt

46 51

Ich bleibe lieber in der gesetzlichen Krankenkasse, da weiß ich, was ich habe

45 49

In meinem Alter wären die Beiträge zu hoch 40 37

Familienangehörige sind nicht kostenlos mitversichert 39 36

Bei einer Verschlechterung des Einkommens wird mir die private Krankenversicherung zu teuer

39 38

Ich hätte Sorge, dass die private Krankenversicherung plötzlich stark die Beiträge erhöht

37 40

Man kann nicht in die gesetzliche Krankenversicherung zurückgehen 36 40

Man weiß nie genau, wie die Leistungen der privaten Krankenversicherungen in Zukunft sein werden

30 34

Man muss sich bei der privaten Krankenversicherung um zu viele Dinge selbst kümmern

25 23

Die private Krankenversicherung ist mir zu umständlich, es gibt zu viel Papierkram

24 25

Ich habe mehr Vertrauen zu der gesetzlichen Krankenversicherung 20 26

Bei meinem Gesundheitszustand lohnt sich ein Wechsel nicht 20 -

Privatpatienten sind in der Behandlung auch nicht bessergestellt als gesetzlich Versicherte

7 6

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die nicht in die private Krankenversicherung wechseln würden (59 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Page 49: Gesundheitsreport

4948

ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

Die Motive, nicht in eine private Krankenversiche-

rung zu wechseln, sind gegenüber 2oo5 weitge-

hend unverändert geblieben. Gegen einen Wech-

sel sprechen aus Sicht der gesetzlich Versicherten

vor allem Kostengründe und eine verbreitete

Unsicherheit über die künftige Entwicklung der

Beiträge. Noch häufiger als vor zwei Jahren gehen

diejenigen, die für sich einen Wechsel ausschlie-

ßen, davon aus, dass eine private Krankenver-

sicherung für sie zu teuer wäre. 67 Prozent der

gesetzlich Versicherten teilen aktuell diese Über-

zeugung. Vor allem Personen, bei denen noch eige-

ne Kinder im Haushalt leben, sehen in der Tatsa-

che, dass Familienangehörige nicht kostenlos

mitversichert sind, einen Nachteil. Auch die Sorge,

dass es kurzfristig zu stärkeren Beitragserhöhun-

gen kommen könnte oder dass man bei einer Ver-

schlechterung der eigenen Einkommenssituation

und vor allem im Rentenalter die Beiträge nicht

mehr aufbringen könnte, wird von vielen geteilt.

Dass man in einem solchen Fall nicht in die gesetz-

liche Krankenversicherung zurückgehen kann,

empfindet mehr als jeder Dritte als Nachteil. Unsi-

cherheiten über die Entwicklung des Leistungs-

umfangs einer privaten Krankenversicherung

spielen bei den wenigsten eine Rolle, 3o Prozent

sind der Ansicht, dass man sich nicht sicher sein

kann, wie die Leistungen in Zukunft aussehen

werden.

Motive gegen einen Wechsel - Kostengründe, aber auch verbreitet Unsicherheit

Gegen einen Wechsel in die private Krankenversicherung spricht –

Gesetzlich Krankenversicherte, die nicht wechseln würden

2007 2005

Die private Krankenversicherung ist für mich zu teuer 67 % 61

Als Rentner kann man sich die Beiträge für die private Krankenversicherung nicht leisten

54 50

Man muss erst vieles selber bezahlen, bevor man es zurückerstattet bekommt

46 51

Ich bleibe lieber in der gesetzlichen Krankenkasse, da weiß ich, was ich habe

45 49

In meinem Alter wären die Beiträge zu hoch 40 37

Familienangehörige sind nicht kostenlos mitversichert 39 36

Bei einer Verschlechterung des Einkommens wird mir die private Krankenversicherung zu teuer

39 38

Ich hätte Sorge, dass die private Krankenversicherung plötzlich stark die Beiträge erhöht

37 40

Man kann nicht in die gesetzliche Krankenversicherung zurückgehen 36 40

Man weiß nie genau, wie die Leistungen der privaten Krankenversicherungen in Zukunft sein werden

30 34

Man muss sich bei der privaten Krankenversicherung um zu viele Dinge selbst kümmern

25 23

Die private Krankenversicherung ist mir zu umständlich, es gibt zu viel Papierkram

24 25

Ich habe mehr Vertrauen zu der gesetzlichen Krankenversicherung 20 26

Bei meinem Gesundheitszustand lohnt sich ein Wechsel nicht 20 -

Privatpatienten sind in der Behandlung auch nicht bessergestellt als gesetzlich Versicherte

7 6

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die nicht in die private Krankenversicherung wechseln würden (59 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Page 50: Gesundheitsreport

5150

ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

Die Motive für einen Wechsel liegen nach wie vor

hauptsächlich in der Überzeugung, als privat Ver-

sicherter im Krankheitsfall besser behandelt zu

werden. Noch häufiger als 2oo5 gehen diejenigen,

die gerne wechseln würden, davon aus, dass man

als Privatpatient generell in vieler Hinsicht besser-

gestellt ist und dass man auch Leistungen bezahlt

bekommt, die von den gesetzlichen Krankenkas-

sen nicht erstattet werden. Unverändert sind

8o Prozent der Ansicht, als Privatpatient auch

Medikamente verschrieben zu bekommen, auf

die Kassenpatienten keinen Anspruch haben,

drei Viertel gehen davon aus, dass man in den

Arztpraxen bevorzugt behandelt wird. Auch der

Anspruch auf ein Ein- oder Zweibettzimmer im

Fall eines Krankenhausaufenthaltes und die Mög-

lichkeit, den behandelnden Arzt selbst aussuchen

zu können, werden von der großen Mehrheit als

Motive für einen Wechsel genannt. Für die Mehr-

heit spielt zudem der Wunsch, künftig weniger

von den Entscheidungen des Gesetzgebers abhän-

gig zu sein, eine wichtige Rolle, verbunden mit

der Überzeugung, dass man als Privatpatient gene-

rell unabhängiger ist und mehr Freiheiten hat.

Allerdings ist das Vertrauen, dass der vereinbarte

Leistungsumfang bei einer privaten Krankenver-

sicherung auch langfristig gewährleistet ist, nur

gering. Nur 29 Prozent der Wechselwilligen sind

der Überzeugung, dass die vereinbarten Leistun-

gen auch in Zukunft garantiert sind.

Motive für einen Wechsel – breiterer Leistungsumfang, bessere Behandlung

Für einen Wechsel in die private Krankenversicherung spricht –

Gesetzlich Krankenversicherte, die gern wechseln würden

2007 2005

Als Privatpatient ist man in vielen Dingen bessergestellt 92 % 86

Man bekommt auch Leistungen bezahlt, die die gesetzlichen Krankenkassen nicht (mehr) ersetzen

89 81

Man bekommt auch Medikamente verordnet, die man als Kassenpatient nicht bekommt

80 80

Privatpatienten werden in den Arztpraxen bevorzugt behandelt 76 76

Man hat im Krankenhaus Anspruch auf ein Ein- oder Zweibettzimmer 68 68

Es gibt eine höhere Erstattung bei Kosten für Zahnersatz 66 66

Im Krankenhaus kann man sich den behandelnden Arzt aussuchen 63 62

Durch die Gesundheitsreform ist man in der gesetzlichen Krankenkasse nicht mehr gut versorgt

59 60

Man ist weniger abhängig von den Entscheidungen des Gesetzgebers 59 -

Ich finde es gut, wenn man Arztrechnungen sieht 55 55

Man bekommt Brillen, Kontaktlinsen usw. in der Regel vollständig bezahlt

53 53

Auch die Kosten für die Behandlung bei einem Heilpraktiker werden übernommen

51 45

Man ist als Privatpatient unabhängiger und hat mehr Freiheit 51 51

Wenn man die Versicherung nicht in Anspruch nimmt, bekommt man Geld zurück, werden Beiträge zurückerstattet

45 41

Man kann sicher sein, dass die vereinbarten Leistungen auch in Zukunft garantiert sind

29 -

Man zahlt weniger Beiträge 13 15

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die gern in die private Krankenversicherung wechseln würden (22 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Page 51: Gesundheitsreport

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ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

Die Motive für einen Wechsel liegen nach wie vor

hauptsächlich in der Überzeugung, als privat Ver-

sicherter im Krankheitsfall besser behandelt zu

werden. Noch häufiger als 2oo5 gehen diejenigen,

die gerne wechseln würden, davon aus, dass man

als Privatpatient generell in vieler Hinsicht besser-

gestellt ist und dass man auch Leistungen bezahlt

bekommt, die von den gesetzlichen Krankenkas-

sen nicht erstattet werden. Unverändert sind

8o Prozent der Ansicht, als Privatpatient auch

Medikamente verschrieben zu bekommen, auf

die Kassenpatienten keinen Anspruch haben,

drei Viertel gehen davon aus, dass man in den

Arztpraxen bevorzugt behandelt wird. Auch der

Anspruch auf ein Ein- oder Zweibettzimmer im

Fall eines Krankenhausaufenthaltes und die Mög-

lichkeit, den behandelnden Arzt selbst aussuchen

zu können, werden von der großen Mehrheit als

Motive für einen Wechsel genannt. Für die Mehr-

heit spielt zudem der Wunsch, künftig weniger

von den Entscheidungen des Gesetzgebers abhän-

gig zu sein, eine wichtige Rolle, verbunden mit

der Überzeugung, dass man als Privatpatient gene-

rell unabhängiger ist und mehr Freiheiten hat.

Allerdings ist das Vertrauen, dass der vereinbarte

Leistungsumfang bei einer privaten Krankenver-

sicherung auch langfristig gewährleistet ist, nur

gering. Nur 29 Prozent der Wechselwilligen sind

der Überzeugung, dass die vereinbarten Leistun-

gen auch in Zukunft garantiert sind.

Motive für einen Wechsel – breiterer Leistungsumfang, bessere Behandlung

Für einen Wechsel in die private Krankenversicherung spricht –

Gesetzlich Krankenversicherte, die gern wechseln würden

2007 2005

Als Privatpatient ist man in vielen Dingen bessergestellt 92 % 86

Man bekommt auch Leistungen bezahlt, die die gesetzlichen Krankenkassen nicht (mehr) ersetzen

89 81

Man bekommt auch Medikamente verordnet, die man als Kassenpatient nicht bekommt

80 80

Privatpatienten werden in den Arztpraxen bevorzugt behandelt 76 76

Man hat im Krankenhaus Anspruch auf ein Ein- oder Zweibettzimmer 68 68

Es gibt eine höhere Erstattung bei Kosten für Zahnersatz 66 66

Im Krankenhaus kann man sich den behandelnden Arzt aussuchen 63 62

Durch die Gesundheitsreform ist man in der gesetzlichen Krankenkasse nicht mehr gut versorgt

59 60

Man ist weniger abhängig von den Entscheidungen des Gesetzgebers 59 -

Ich finde es gut, wenn man Arztrechnungen sieht 55 55

Man bekommt Brillen, Kontaktlinsen usw. in der Regel vollständig bezahlt

53 53

Auch die Kosten für die Behandlung bei einem Heilpraktiker werden übernommen

51 45

Man ist als Privatpatient unabhängiger und hat mehr Freiheit 51 51

Wenn man die Versicherung nicht in Anspruch nimmt, bekommt man Geld zurück, werden Beiträge zurückerstattet

45 41

Man kann sicher sein, dass die vereinbarten Leistungen auch in Zukunft garantiert sind

29 -

Man zahlt weniger Beiträge 13 15

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die gern in die private Krankenversicherung wechseln würden (22 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012

Page 52: Gesundheitsreport

5352

ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

Im Gegensatz zu dem nach wie vor zurückhalten-

den Interesse an einem vollständigen Wechsel in

eine private Krankenversicherung sind die Überle-

gungen unter den gesetzlich Versicherten, sich für

den Krankheitsfall mit einer privaten Zusatzver-

sicherung zusätzlich abzusichern, aktuell deutlich

verbreiteter. Das Interesse an Zusatzversicherun-

gen hat vor dem Hintergrund der Leistungsein-

schränkungen der gesetzlichen Krankenkassen in

den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenom-

men. Nach wie vor verfügt nur eine Minderheit

der gesetzlich Versicherten, aktuell 21 Prozent,

über eine Zusatzversicherung, 4o Prozent ziehen

den Abschluss einer (weiteren) Versicherung in

Erwägung. Vor allem die gesetzlich Versicherten,

die ihren aktuellen Versicherungsschutz als nicht

ausreichend ansehen, beschäftigen sich mit sol-

chen Plänen, aber auch 35 Prozent derjenigen,

die sich bisher keine Sorgen machen, haben den

Abschluss einer Zusatzversicherung erwogen.

Auch wenn der Abschluss einer privaten Zusatz-

versicherung in hohem Maße von den eigenen

finanziellen Möglichkeiten abhängt, sind die

Überlegungen auch in einkommensschwächeren

Schichten weit verbreitet. Unter denjenigen, die

über ein monatliches Netto-Haushaltseinkommen

von unter 1.5oo Euro verfügen, hat ein Drittel

schon über einen Abschluss nachgedacht.

Wachsendes Interesse an privaten Zusatzversicherungen

1997 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6051, 7083, 10012

403423 %

Es haben schon an den Abschluss einer (weiteren) Zusatzversicherung gedacht

Es haben schon an den Abschluss einer (weiteren) Zusatzversicherung gedacht

Gesetzlich Krankenversicherte insgesamt 40 %

Haushaltseinkommen (Euro)

Unter 1.500

1.500 bis unter 2.000

2.000 bis unter 3.000

3.000 und mehr

34

41

44

42

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 53: Gesundheitsreport

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ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

Im Gegensatz zu dem nach wie vor zurückhalten-

den Interesse an einem vollständigen Wechsel in

eine private Krankenversicherung sind die Überle-

gungen unter den gesetzlich Versicherten, sich für

den Krankheitsfall mit einer privaten Zusatzver-

sicherung zusätzlich abzusichern, aktuell deutlich

verbreiteter. Das Interesse an Zusatzversicherun-

gen hat vor dem Hintergrund der Leistungsein-

schränkungen der gesetzlichen Krankenkassen in

den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenom-

men. Nach wie vor verfügt nur eine Minderheit

der gesetzlich Versicherten, aktuell 21 Prozent,

über eine Zusatzversicherung, 4o Prozent ziehen

den Abschluss einer (weiteren) Versicherung in

Erwägung. Vor allem die gesetzlich Versicherten,

die ihren aktuellen Versicherungsschutz als nicht

ausreichend ansehen, beschäftigen sich mit sol-

chen Plänen, aber auch 35 Prozent derjenigen,

die sich bisher keine Sorgen machen, haben den

Abschluss einer Zusatzversicherung erwogen.

Auch wenn der Abschluss einer privaten Zusatz-

versicherung in hohem Maße von den eigenen

finanziellen Möglichkeiten abhängt, sind die

Überlegungen auch in einkommensschwächeren

Schichten weit verbreitet. Unter denjenigen, die

über ein monatliches Netto-Haushaltseinkommen

von unter 1.5oo Euro verfügen, hat ein Drittel

schon über einen Abschluss nachgedacht.

Wachsendes Interesse an privaten Zusatzversicherungen

1997 2005 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6051, 7083, 10012

403423 %

Es haben schon an den Abschluss einer (weiteren) Zusatzversicherung gedacht

Es haben schon an den Abschluss einer (weiteren) Zusatzversicherung gedacht

Gesetzlich Krankenversicherte insgesamt 40 %

Haushaltseinkommen (Euro)

Unter 1.500

1.500 bis unter 2.000

2.000 bis unter 3.000

3.000 und mehr

34

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Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 54: Gesundheitsreport

139

5554

ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

Interesse besteht erwartungsgemäß hauptsächlich

in den Bereichen, in denen die Absicherung als

unzureichend eingeschätzt wird. Dies betrifft vor

allem Zusatzversicherungen für Zahnbehandlun-

gen, eingeschränkt auch für die Kostenerstattung

bei Brillen und Sehhilfen. 32 Prozent erwägen

aktuell den Abschluss einer Versicherung zur

Abdeckung der Kosten bei Zahnbehandlungen.

Eine Zusatzversicherung, die eine bessere Unter-

bringung im Krankenhaus ermöglicht oder eine

den Privatpatienten gleichgestellte Behandlung

garantiert, hat rund jeder Zehnte schon in Erwä-

gung gezogen.

Das Interesse, aus Kostengründen auf eine ärztli-

che Behandlung im Ausland auszuweichen, ist

gering. Für immerhin gut jeden Fünften käme es

aber beispielsweise prinzipiell in Betracht, eine

größere Zahnbehandlung im Ausland durchfüh-

ren zu lassen, weil dort die Behandlungskosten

geringer sind. Für 15 Prozent der Bevölkerung

wäre eine Augenoperation im Ausland grundsätz-

lich vorstellbar.

Interesse vor allem an Zusatzversicherungen für Zahnbehandlungen

Es haben schon an den Abschluss folgender Zusatzversicherungen gedacht –

Versicherung zur Erstattung von Zahnarztkosten, Zahnbehandlung 32 %

Versicherung zur Kostenerstattung von Brillen und Sehhilfen 16

Reisekrankenversicherung 11

Zusatzversicherung für Heilpraktikerleistungen 11

Verdienstausfallversicherung 10

Krankenhaustagegeld 9

Zusatzversicherung, um wie ein Privatpatient behandelt zu werden 9

Zusatzversicherung zur besseren Unterbringung im Krankenhaus 8

Optionstarif, der den späteren Wechsel in eine private Krankenversicherung garantiert

2

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Käme in Frage

Käme nicht in Frage

Unentschieden

Nur eingeschränktes Interesse an ärztlicher Behandlung im Ausland

Frage: „Immer mehr Menschen lassen sich ja im Ausland behandeln oder operieren, weil die Behandlungskosten dort zum Teil erheblich günstiger sind. Wie ist das bei Ihnen: Käme es für Sie z. B. in Frage, im Ausland eine größere Zahnbehandlung/eine Augenoperation machen zu lassen, um Kosten zu sparen, oder käme das für Sie nicht in Frage?“

Größere Zahnbe- Augenoperationhandlung im Ausland im Ausland

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

15

72

21 %

70

Page 55: Gesundheitsreport

139

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ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT

Interesse besteht erwartungsgemäß hauptsächlich

in den Bereichen, in denen die Absicherung als

unzureichend eingeschätzt wird. Dies betrifft vor

allem Zusatzversicherungen für Zahnbehandlun-

gen, eingeschränkt auch für die Kostenerstattung

bei Brillen und Sehhilfen. 32 Prozent erwägen

aktuell den Abschluss einer Versicherung zur

Abdeckung der Kosten bei Zahnbehandlungen.

Eine Zusatzversicherung, die eine bessere Unter-

bringung im Krankenhaus ermöglicht oder eine

den Privatpatienten gleichgestellte Behandlung

garantiert, hat rund jeder Zehnte schon in Erwä-

gung gezogen.

Das Interesse, aus Kostengründen auf eine ärztli-

che Behandlung im Ausland auszuweichen, ist

gering. Für immerhin gut jeden Fünften käme es

aber beispielsweise prinzipiell in Betracht, eine

größere Zahnbehandlung im Ausland durchfüh-

ren zu lassen, weil dort die Behandlungskosten

geringer sind. Für 15 Prozent der Bevölkerung

wäre eine Augenoperation im Ausland grundsätz-

lich vorstellbar.

Interesse vor allem an Zusatzversicherungen für Zahnbehandlungen

Es haben schon an den Abschluss folgender Zusatzversicherungen gedacht –

Versicherung zur Erstattung von Zahnarztkosten, Zahnbehandlung 32 %

Versicherung zur Kostenerstattung von Brillen und Sehhilfen 16

Reisekrankenversicherung 11

Zusatzversicherung für Heilpraktikerleistungen 11

Verdienstausfallversicherung 10

Krankenhaustagegeld 9

Zusatzversicherung, um wie ein Privatpatient behandelt zu werden 9

Zusatzversicherung zur besseren Unterbringung im Krankenhaus 8

Optionstarif, der den späteren Wechsel in eine private Krankenversicherung garantiert

2

Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Käme in Frage

Käme nicht in Frage

Unentschieden

Nur eingeschränktes Interesse an ärztlicher Behandlung im Ausland

Frage: „Immer mehr Menschen lassen sich ja im Ausland behandeln oder operieren, weil die Behandlungskosten dort zum Teil erheblich günstiger sind. Wie ist das bei Ihnen: Käme es für Sie z. B. in Frage, im Ausland eine größere Zahnbehandlung/eine Augenoperation machen zu lassen, um Kosten zu sparen, oder käme das für Sie nicht in Frage?“

Größere Zahnbe- Augenoperationhandlung im Ausland im Ausland

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

15

72

21 %

70

Page 56: Gesundheitsreport

5756

VERBREITETE SORGEN ÜBER DIE ABSICHERUNG IM PFLEGEFALL

In noch höherem Maße als im Hinblick auf eine

ausreichende Absicherung bei Krankheiten ist die

Sorge verbreitet, im Fall eigener Pflegebedürftigkeit

nicht ausreichend abgesichert zu sein. Die Befürch-

tungen sind heute tendenziell noch weiter verbrei-

tet als im Vorfeld der Einführung der gesetzlichen

Pflegeversicherung 1995. 46 Prozent machen sich

aktuell Sorgen über die finanzielle Absicherung für

den Fall, dass man selbst pflegebedürftig wird.

Verbreitete Sorgen über die Absicherungim Pflegefall

Vor allem die älteren Jahrgänge und Angehörige

der einkommensschwächeren Schichten sind

besorgt über eine mangelnde Absicherung. 58 Pro-

zent der über 6o-Jährigen, 54 Prozent derjenigen

aus Haushalten mit einem Einkommen von weni-

ger als 2.ooo Euro schätzen ihre Lage im Fall

der Pflegebedürftigkeit pessimistisch ein. Aber

auch nahezu die Hälfte der mittleren Jahrgänge

und auch 39 Prozent derjenigen, die über ein ver-

gleichsweise hohes Einkommen verfügen, befürch-

ten, dass die Versorgung in einem solchen Fall

finanziell nicht gesichert ist.

Verbreitete Sorge über die Absicherung im Pflegefall

Frage: „Manchmal fragt man sich ja, ob man selbst einmal pflegebedürftig wird und ob man für diesen Fall finanziell ausreichend abgesichert ist. Geht Ihnen das auch so, machen Sie sich Sorgen, dass Sie in einem solchen Fall finanziell nicht ausreichend abgesichert sind, oder machen Sie sich darüber keine Sorgen?“

1993 2007

1993 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5083, 10012

Mache mir Sorgen

Mache mir keine Sorgen

46

4449

43 %

Es befürchten, im Pflegefall finanziellnicht ausreichend abgesichert zu sein

Bevölkerung insgesamt 46 %

Im Alter von

16 – 29 Jahren

30 – 44 Jahren

45 – 59 Jahren

60 Jahren und älter

23

48

47

58

Haushaltseinkommen (Euro)

Unter 1.500

1.500 bis unter 2.000

2.000 bis unter 3.000

3.000 und mehr

54

54

43

39

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 57: Gesundheitsreport

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VERBREITETE SORGEN ÜBER DIE ABSICHERUNG IM PFLEGEFALL

In noch höherem Maße als im Hinblick auf eine

ausreichende Absicherung bei Krankheiten ist die

Sorge verbreitet, im Fall eigener Pflegebedürftigkeit

nicht ausreichend abgesichert zu sein. Die Befürch-

tungen sind heute tendenziell noch weiter verbrei-

tet als im Vorfeld der Einführung der gesetzlichen

Pflegeversicherung 1995. 46 Prozent machen sich

aktuell Sorgen über die finanzielle Absicherung für

den Fall, dass man selbst pflegebedürftig wird.

Verbreitete Sorgen über die Absicherungim Pflegefall

Vor allem die älteren Jahrgänge und Angehörige

der einkommensschwächeren Schichten sind

besorgt über eine mangelnde Absicherung. 58 Pro-

zent der über 6o-Jährigen, 54 Prozent derjenigen

aus Haushalten mit einem Einkommen von weni-

ger als 2.ooo Euro schätzen ihre Lage im Fall

der Pflegebedürftigkeit pessimistisch ein. Aber

auch nahezu die Hälfte der mittleren Jahrgänge

und auch 39 Prozent derjenigen, die über ein ver-

gleichsweise hohes Einkommen verfügen, befürch-

ten, dass die Versorgung in einem solchen Fall

finanziell nicht gesichert ist.

Verbreitete Sorge über die Absicherung im Pflegefall

Frage: „Manchmal fragt man sich ja, ob man selbst einmal pflegebedürftig wird und ob man für diesen Fall finanziell ausreichend abgesichert ist. Geht Ihnen das auch so, machen Sie sich Sorgen, dass Sie in einem solchen Fall finanziell nicht ausreichend abgesichert sind, oder machen Sie sich darüber keine Sorgen?“

1993 2007

1993 2007

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5083, 10012

Mache mir Sorgen

Mache mir keine Sorgen

46

4449

43 %

Es befürchten, im Pflegefall finanziellnicht ausreichend abgesichert zu sein

Bevölkerung insgesamt 46 %

Im Alter von

16 – 29 Jahren

30 – 44 Jahren

45 – 59 Jahren

60 Jahren und älter

23

48

47

58

Haushaltseinkommen (Euro)

Unter 1.500

1.500 bis unter 2.000

2.000 bis unter 3.000

3.000 und mehr

54

54

43

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Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Page 58: Gesundheitsreport

5958

VERBREITETE SORGEN ÜBER DIE ABSICHERUNG IM PFLEGEFALL

Auf diese pessimistische Einschätzung hat auch

die aktuelle Reform der Pflegeversicherung keinen

Einfluss. Die zum Zeitpunkt der Untersuchung

erst in Form eines Koalitionsbeschlusses verein-

barten Maßnahmen haben das Vertrauen der

Bevölkerung in eine Verbesserung der Absiche-

rung nicht gestärkt. Diejenigen, die zumindest

ungefähr wissen, welche Maßnahmen im Rahmen

der Pflegereform 2oo7 beschlossen wurden,

äußern sich tendenziell sogar noch pessimisti-

scher als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Der Informationsstand über die aktuelle Pflege-

reform ist wie schon bei der Gesundheitsreform

nur gering. Lediglich 19 Prozent, auch nur 28 Pro-

zent der politisch überdurchschnittlich Interes-

sierten, wussten zum Zeitpunkt der Befragung in

etwa über die Reform Bescheid. Die große Mehr-

heit der Informierten ist dabei überzeugt, dass die

beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichen und

dass weitere, umfassende Reformschritte notwen-

dig sein werden.

Die Möglichkeiten, sich für den Pflegefall zusätz-

lich privat abzusichern, hat bisher nur eine Minder-

heit der Bevölkerung genutzt. Lediglich gut jeder

Zehnte, 19 Prozent derjenigen, die über ein deut-

lich überdurchschnittliches Einkommen verfügen,

besitzt aktuell eine private Pflegeversicherung.

Auch die Pläne für einen Ausbau der Absicherung

über die gesetzliche Pflegeversicherung hinaus sind

im Vergleich zum Interesse an Zusatzversiche-

rungen für den Krankheitsfall eher zurückhaltend.

13 Prozent der Bevölkerung, nur knapp jeder Fünf-

te derjenigen, die eine mangelnde Versorgung im

Pflegefall befürchten, planen den Abschluss einer

Zusatzversicherung.

Nur geringer Informationsstand über Reform der Pflegeversicherung

Frage: „Kürzlich hat sich die Große Koalition auf eine Reform der Pflegeversicherung geeinigt. Wissen Sie so ungefähr, was da beschlossen wurde? Falls ‚Weiß, was beschlossen wurde‘: Wie ist Ihr Eindruck: Reichen die dort beschlossenen Reformmaßnahmen aus oder müsste die Pflegeversicherung noch viel umfassender reformiert werden?“

Bevölkerung insgesamt

Weiß, was beschlossen wurde 19 %

und –

Maßnahmen reichen aus

Pflegeversicherung müsste umfassender reformiert werden

Unentschieden

2

14

3

Weiß nicht, was beschlossen wurde 81

100

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

19987

Zusatzversicherungen für den Pflegefall – bisher nur geringe Verbreitung

Bevölkerung Aus Haushalten mit einem insgesamt Nettoeinkommen von –

unter 1.500 – 2.000 – 3.0001.500 2.000 3.000 EuroEuro Euro Euro und mehr

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Es haben eine Zusatz-versicherung für den Pflegefall abgeschlossen

Es planen den Abschluss einer solchen Versicherung 13 10 15 13 17

11 %

Herausgeber: MLP AG; Redaktionelle Verantwortung: Institut für Demoskopie Allensbach; Wiesloch 2oo7.

Der MLP Gesundheitsreport ist urheberrechtlich geschützt.

Page 59: Gesundheitsreport

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VERBREITETE SORGEN ÜBER DIE ABSICHERUNG IM PFLEGEFALL

Auf diese pessimistische Einschätzung hat auch

die aktuelle Reform der Pflegeversicherung keinen

Einfluss. Die zum Zeitpunkt der Untersuchung

erst in Form eines Koalitionsbeschlusses verein-

barten Maßnahmen haben das Vertrauen der

Bevölkerung in eine Verbesserung der Absiche-

rung nicht gestärkt. Diejenigen, die zumindest

ungefähr wissen, welche Maßnahmen im Rahmen

der Pflegereform 2oo7 beschlossen wurden,

äußern sich tendenziell sogar noch pessimisti-

scher als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Der Informationsstand über die aktuelle Pflege-

reform ist wie schon bei der Gesundheitsreform

nur gering. Lediglich 19 Prozent, auch nur 28 Pro-

zent der politisch überdurchschnittlich Interes-

sierten, wussten zum Zeitpunkt der Befragung in

etwa über die Reform Bescheid. Die große Mehr-

heit der Informierten ist dabei überzeugt, dass die

beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichen und

dass weitere, umfassende Reformschritte notwen-

dig sein werden.

Die Möglichkeiten, sich für den Pflegefall zusätz-

lich privat abzusichern, hat bisher nur eine Minder-

heit der Bevölkerung genutzt. Lediglich gut jeder

Zehnte, 19 Prozent derjenigen, die über ein deut-

lich überdurchschnittliches Einkommen verfügen,

besitzt aktuell eine private Pflegeversicherung.

Auch die Pläne für einen Ausbau der Absicherung

über die gesetzliche Pflegeversicherung hinaus sind

im Vergleich zum Interesse an Zusatzversiche-

rungen für den Krankheitsfall eher zurückhaltend.

13 Prozent der Bevölkerung, nur knapp jeder Fünf-

te derjenigen, die eine mangelnde Versorgung im

Pflegefall befürchten, planen den Abschluss einer

Zusatzversicherung.

Nur geringer Informationsstand über Reform der Pflegeversicherung

Frage: „Kürzlich hat sich die Große Koalition auf eine Reform der Pflegeversicherung geeinigt. Wissen Sie so ungefähr, was da beschlossen wurde? Falls ‚Weiß, was beschlossen wurde‘: Wie ist Ihr Eindruck: Reichen die dort beschlossenen Reformmaßnahmen aus oder müsste die Pflegeversicherung noch viel umfassender reformiert werden?“

Bevölkerung insgesamt

Weiß, was beschlossen wurde 19 %

und –

Maßnahmen reichen aus

Pflegeversicherung müsste umfassender reformiert werden

Unentschieden

2

14

3

Weiß nicht, was beschlossen wurde 81

100

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

19987

Zusatzversicherungen für den Pflegefall – bisher nur geringe Verbreitung

Bevölkerung Aus Haushalten mit einem insgesamt Nettoeinkommen von –

unter 1.500 – 2.000 – 3.0001.500 2.000 3.000 EuroEuro Euro Euro und mehr

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012

Es haben eine Zusatz-versicherung für den Pflegefall abgeschlossen

Es planen den Abschluss einer solchen Versicherung 13 10 15 13 17

11 %

Herausgeber: MLP AG; Redaktionelle Verantwortung: Institut für Demoskopie Allensbach; Wiesloch 2oo7.

Der MLP Gesundheitsreport ist urheberrechtlich geschützt.

Page 60: Gesundheitsreport

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