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Repräsentative Umfrage in Kooperation mit dem
Institut für Demoskopie Allensbach.
MLP Gesundheitsreport 2007
» MLP GESUNDHEITSREPORT 2007
3
MLP GESUNDHEITSREPORT 2007
2
Inhalt
Skeptische Einschätzung der Entwicklung des Gesundheitssystems 8
Gesundheitsreform 2007 – bei Vielen noch nicht angekommen 12
Mehrheit sieht eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung 20
Weiterhin hohe Ansprüche an Krankenhäuser 24
Zufriedene Patienten – zunehmend Kritik an personeller Ausstattung 31
Positive Erfahrungen mit Krankenhausärzten 39
Absicherung in der privaten Krankenversicherung 44
deutlich positiver beurteilt
Verbreitete Sorgen über die Absicherung im Pflegefall 56
Untersuchungssteckbrief
Methodische Gesamtverantwortung und Durchführung: Institut für Demoskopie Allensbach
Methode: Face-to-face-Interviews
Zeitraum der Befragung: 27. September bis 9. Oktober 2007
Stichprobe: 1.879 Befragte, repräsentativ für die
Bevölkerung ab 16 Jahre
3
MLP GESUNDHEITSREPORT 2007
2
Inhalt
Skeptische Einschätzung der Entwicklung des Gesundheitssystems 8
Gesundheitsreform 2007 – bei Vielen noch nicht angekommen 12
Mehrheit sieht eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung 20
Weiterhin hohe Ansprüche an Krankenhäuser 24
Zufriedene Patienten – zunehmend Kritik an personeller Ausstattung 31
Positive Erfahrungen mit Krankenhausärzten 39
Absicherung in der privaten Krankenversicherung 44
deutlich positiver beurteilt
Verbreitete Sorgen über die Absicherung im Pflegefall 56
Untersuchungssteckbrief
Methodische Gesamtverantwortung und Durchführung: Institut für Demoskopie Allensbach
Methode: Face-to-face-Interviews
Zeitraum der Befragung: 27. September bis 9. Oktober 2007
Stichprobe: 1.879 Befragte, repräsentativ für die
Bevölkerung ab 16 Jahre
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MLP GESUNDHEITSREPORT 2007
4
die Bundesbürger beurteilen den aktuellen Zu-
stand und vor allem die Zukunftsperspektiven
des Gesundheitssystems zunehmend skeptisch:
Mehr als jeder Zweite ist der Meinung, dass die
Versorgung in den letzten Jahren schlechter ge-
worden ist. Gleichzeitig rechnen drei Viertel
mit weiteren Reformen und lediglich 17 Prozent
glauben, dass es der Politik gelingt, länger-
fristig eine gute Gesundheitsversorgung für
alle sicherzustellen.
Diese Ergebnisse des zweiten MLP Gesundheits-
reports unterstreichen, wie hoch der Reformbedarf
im Gesundheitssystem weiterhin ist – trotz der
am 1. April in Kraft getretenen Neuregelungen.
Viele Bürger wissen sehr genau, dass die Politik
bislang keine ausreichenden Antworten auf die
beiden zentralen Herausforderungen gegeben
hat: den medizinischen Fortschritt sowie den
demografischen Wandel. Beide Entwicklungen
sind für sich genommen sehr erfreulich, führen
aber in einem umlagefinanzierten System wie
der gesetzlichen Krankenversicherung zu nach-
haltigem Anpassungsbedarf.
Trotz zahlreicher kostendämpfender Maßnahmen
sind die Ausgaben pro Versicherten zwischen
1991 und 2oo6 nach Berechnungen des Instituts der
deutschen Wirtschaft um 6o Prozent gestiegen.
Aufgrund des demografischen Wandels rücken
zudem immer mehr Versicherte in eine Alters-
klasse vor, in der die Ausgaben deutlich über
dem Durchschnitt liegen. Zugleich dünnt die
Generation der Beitragszahler wegen der niedrigen
Geburtenraten immer weiter aus.
Um diese Herausforderungen dauerhaft zu meis-
tern, bedarf es nachhaltiger Reformen. Statt auf
teilweise planwirtschaftliche Elemente und Ratio-
nierungen zu setzen, gilt es Eigenverantwortung,
Kostenbewusstsein und Wettbewerb zu stärken.
Kernelement einer solchen Reform ist – ähnlich
wie bei der Rente in den vergangenen Jahren vor-
gemacht – die Absenkung des gesetzlichen Leis-
tungskatalogs auf eine Basisversorgung. Für darü-
ber hinausgehende Leistungen können die Bürger
je nach Bedarf private Zusatzversicherungen
abschließen.
Noch größer als im Gesundheitssystem ist die Not-
wendigkeit für grundlegende Neuregelungen in
der Pflegeversicherung. Nicht nur führende Exper-
ten sind sich einig, dass das System in seiner
heutigen Form nicht dauerhaft tragbar ist. Auch
die überwiegende Mehrheit der Befragten in
unserem Gesundheitsreport fordert eine umfang-
reiche Reform.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre des
MLP Gesundheitsreports.
Dr. Uwe Schroeder-Wildberg
Vorstandsvorsitzender MLP AG
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
bisher hat nur eine Minderheit der Bevölkerung
feststellen können, dass die Gesundheitsreform
unmittelbare Auswirkungen auf ihre persönliche
Versorgung hat. 28 Prozent der Bevölkerung
sehen unmittelbare Auswirkungen – vor allem bei
der Auswahl von Medikamenten, bei denen Ärzte
und Apotheker verstärkt auf billigere Ersatzpräpa-
rate übergegangen sind.
Zum Teil werden jedoch auch Veränderungen
genannt, die mit der letzten Gesundheitsreform
nichts zu tun haben, sondern auf frühere Refor-
men zurückgehen. Dass viele nicht zwischen der
letzten und früheren Gesundheitsreformen tren-
nen, ist für sich genommen nicht bedenklich –
sehr wohl aber der generell niedrige Informations-
stand über die bereits durchgeführten wie über
geplante Reformen. Nur 5 Prozent der Bevölke-
rung halten sich in Bezug auf die Gesundheitsre-
form 2007 für gut informiert; 40 Prozent wissen
„so ungefähr“, welche Veränderungen diese
Reform mit sich bringt. Die Mehrheit bekennt
freimütig, dass sie über die Details der Gesund-
heitsreform 2007 kaum informiert ist. Von der bis
2009 geplanten Einführung eines Gesundheits-
fonds, der über Wochen in der Öffentlichkeit sehr
kontrovers diskutiert wurde, hat bisher nur die
Hälfte der Bevölkerung gehört. Gleichzeitig sind
die Vorstellungen von den Auswirkungen eines
solchen Fonds diffus.
Man kann für diesen niedrigen Informationsstand
zwar gute Gründe anführen wie die mangelnde
Transparenz des Gesundheitswesens und die
Komplexität der Materie. Der geringe Informati-
onsstand verhindert jedoch, dass die Bevölkerung
auf wirksame Weise an der Diskussion und Ent-
scheidungsfindung über die künftige Gestaltung
des Gesundheitswesens Anteil nimmt und ihre
Prioritäten deutlich macht, zum Beispiel: dass ihr
eminent wichtig ist, dass Ärzte und Pflegepersonal
nicht überlastet sind und ausreichend Zeit für die
Patienten haben.
Die Bürger sind jedoch in hohem Maße von der
fatalistischen Überzeugung geprägt, dass ihre
Bedürfnisse bei der künftigen Umgestaltung des
Gesundheitswesens nur eine untergeordnete Rolle
spielen. Sie erwarten steigende Beiträge bei gleich-
zeitig sinkendem Leistungsniveau, die Herausbil-
dung einer Zwei-Klassen-Medizin und immer grö-
ßere Zeitknappheit bei den Ärzten. Angesichts
dieser Zukunftsszenarien wenden viele lieber den
Blick ab und verzichten darauf, sich mit gesund-
heitspolitischen Themen intensiver zu beschäfti-
gen. Gleichzeitig zählt die überwältigende Mehr-
heit die Sicherung einer guten Gesundheitsversor-
gung zu den vorrangigen politischen Prioritäten.
Das Thema ist zu wichtig, als dass man sich mit
dem weit verbreiteten Fatalismus und niedrigen
Informationsstand abfinden könnte.
Prof. Dr. Renate Köcher
Institut für Demoskopie Allensbach
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Text ist zu lang
5
MLP GESUNDHEITSREPORT 2007
4
die Bundesbürger beurteilen den aktuellen Zu-
stand und vor allem die Zukunftsperspektiven
des Gesundheitssystems zunehmend skeptisch:
Mehr als jeder Zweite ist der Meinung, dass die
Versorgung in den letzten Jahren schlechter ge-
worden ist. Gleichzeitig rechnen drei Viertel
mit weiteren Reformen und lediglich 17 Prozent
glauben, dass es der Politik gelingt, länger-
fristig eine gute Gesundheitsversorgung für
alle sicherzustellen.
Diese Ergebnisse des zweiten MLP Gesundheits-
reports unterstreichen, wie hoch der Reformbedarf
im Gesundheitssystem weiterhin ist – trotz der
am 1. April in Kraft getretenen Neuregelungen.
Viele Bürger wissen sehr genau, dass die Politik
bislang keine ausreichenden Antworten auf die
beiden zentralen Herausforderungen gegeben
hat: den medizinischen Fortschritt sowie den
demografischen Wandel. Beide Entwicklungen
sind für sich genommen sehr erfreulich, führen
aber in einem umlagefinanzierten System wie
der gesetzlichen Krankenversicherung zu nach-
haltigem Anpassungsbedarf.
Trotz zahlreicher kostendämpfender Maßnahmen
sind die Ausgaben pro Versicherten zwischen
1991 und 2oo6 nach Berechnungen des Instituts der
deutschen Wirtschaft um 6o Prozent gestiegen.
Aufgrund des demografischen Wandels rücken
zudem immer mehr Versicherte in eine Alters-
klasse vor, in der die Ausgaben deutlich über
dem Durchschnitt liegen. Zugleich dünnt die
Generation der Beitragszahler wegen der niedrigen
Geburtenraten immer weiter aus.
Um diese Herausforderungen dauerhaft zu meis-
tern, bedarf es nachhaltiger Reformen. Statt auf
teilweise planwirtschaftliche Elemente und Ratio-
nierungen zu setzen, gilt es Eigenverantwortung,
Kostenbewusstsein und Wettbewerb zu stärken.
Kernelement einer solchen Reform ist – ähnlich
wie bei der Rente in den vergangenen Jahren vor-
gemacht – die Absenkung des gesetzlichen Leis-
tungskatalogs auf eine Basisversorgung. Für darü-
ber hinausgehende Leistungen können die Bürger
je nach Bedarf private Zusatzversicherungen
abschließen.
Noch größer als im Gesundheitssystem ist die Not-
wendigkeit für grundlegende Neuregelungen in
der Pflegeversicherung. Nicht nur führende Exper-
ten sind sich einig, dass das System in seiner
heutigen Form nicht dauerhaft tragbar ist. Auch
die überwiegende Mehrheit der Befragten in
unserem Gesundheitsreport fordert eine umfang-
reiche Reform.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre des
MLP Gesundheitsreports.
Dr. Uwe Schroeder-Wildberg
Vorstandsvorsitzender MLP AG
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
bisher hat nur eine Minderheit der Bevölkerung
feststellen können, dass die Gesundheitsreform
unmittelbare Auswirkungen auf ihre persönliche
Versorgung hat. 28 Prozent der Bevölkerung
sehen unmittelbare Auswirkungen – vor allem bei
der Auswahl von Medikamenten, bei denen Ärzte
und Apotheker verstärkt auf billigere Ersatzpräpa-
rate übergegangen sind.
Zum Teil werden jedoch auch Veränderungen
genannt, die mit der letzten Gesundheitsreform
nichts zu tun haben, sondern auf frühere Refor-
men zurückgehen. Dass viele nicht zwischen der
letzten und früheren Gesundheitsreformen tren-
nen, ist für sich genommen nicht bedenklich –
sehr wohl aber der generell niedrige Informations-
stand über die bereits durchgeführten wie über
geplante Reformen. Nur 5 Prozent der Bevölke-
rung halten sich in Bezug auf die Gesundheitsre-
form 2007 für gut informiert; 40 Prozent wissen
„so ungefähr“, welche Veränderungen diese
Reform mit sich bringt. Die Mehrheit bekennt
freimütig, dass sie über die Details der Gesund-
heitsreform 2007 kaum informiert ist. Von der bis
2009 geplanten Einführung eines Gesundheits-
fonds, der über Wochen in der Öffentlichkeit sehr
kontrovers diskutiert wurde, hat bisher nur die
Hälfte der Bevölkerung gehört. Gleichzeitig sind
die Vorstellungen von den Auswirkungen eines
solchen Fonds diffus.
Man kann für diesen niedrigen Informationsstand
zwar gute Gründe anführen wie die mangelnde
Transparenz des Gesundheitswesens und die
Komplexität der Materie. Der geringe Informati-
onsstand verhindert jedoch, dass die Bevölkerung
auf wirksame Weise an der Diskussion und Ent-
scheidungsfindung über die künftige Gestaltung
des Gesundheitswesens Anteil nimmt und ihre
Prioritäten deutlich macht, zum Beispiel: dass ihr
eminent wichtig ist, dass Ärzte und Pflegepersonal
nicht überlastet sind und ausreichend Zeit für die
Patienten haben.
Die Bürger sind jedoch in hohem Maße von der
fatalistischen Überzeugung geprägt, dass ihre
Bedürfnisse bei der künftigen Umgestaltung des
Gesundheitswesens nur eine untergeordnete Rolle
spielen. Sie erwarten steigende Beiträge bei gleich-
zeitig sinkendem Leistungsniveau, die Herausbil-
dung einer Zwei-Klassen-Medizin und immer grö-
ßere Zeitknappheit bei den Ärzten. Angesichts
dieser Zukunftsszenarien wenden viele lieber den
Blick ab und verzichten darauf, sich mit gesund-
heitspolitischen Themen intensiver zu beschäfti-
gen. Gleichzeitig zählt die überwältigende Mehr-
heit die Sicherung einer guten Gesundheitsversor-
gung zu den vorrangigen politischen Prioritäten.
Das Thema ist zu wichtig, als dass man sich mit
dem weit verbreiteten Fatalismus und niedrigen
Informationsstand abfinden könnte.
Prof. Dr. Renate Köcher
Institut für Demoskopie Allensbach
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Text ist zu lang
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MLP GESUNDHEITSREPORT 2007
6
die Gesundheitsreform des Jahres 2007 war ein
Kraftakt für alle Beteiligten. Nach der Ankündi-
gung einer umfassenden Reform des deutschen
Krankenversicherungswesens im Koalitionsvertrag
konnte die Große Koalition, um ihr Gesicht zu
wahren, nicht anders, als den kleinsten gemein-
samen Nenner zu suchen, den es zwischen den
regierenden Parteien zum Thema Gesundheit gab.
Und obwohl alle gesellschaftlichen Gruppen,
angefangen bei den Gewerkschaften über Arbeitge-
berverbände bis hin zur Wissenschaft, das Kuddel-
muddel heftig kritisierten, klopfte man sich recht
zufrieden auf die Schultern. Man glaubte entschei-
dende Weichen für die Tragfähigkeit des deutschen
Krankenversicherungswesens gestellt zu haben.
Der MLP Gesundheitsreport 2007 zeigt jedoch,
dass der Souverän dies nicht so sieht. 84 Prozent
der Deutschen glauben, dass die Beiträge zur
GKV trotz des GKV-Wettbewerbsstärkungsge-
setzes in den nächsten 10 Jahren steigen werden.
Dabei gibt über die Hälfte der Befragten zudem
an, eigentlich gar nicht so genau zu wissen, was
denn mit dem Gesundheitsfonds und den mit ihm
verbundenen Regelungen bezweckt worden ist.
Ein erfreuliches Ergebnis der Befragung stellen
die Antworten zur generellen Leistungsfähigkeit
des deutschen Gesundheitssystems dar. Zwar mit
abnehmender Tendenz, aber immer noch mehr-
heitlich scheinen die Deutschen im Allgemeinen
zufrieden mit dem Gesamtsystem. Hierauf kön-
nen zukünftige Reformen aufbauen, vor allem,
wenn den Bürgern mehr Eigenverantwortung
zugestanden werden soll. Gerade der Bereich der
Zahnmedizin scheint hierfür ein ideales Experi-
mentierfeld zu sein, denkt doch bereits heute ein
Drittel der Bevölkerung über eine Zusatzversiche-
rung für zahnmedizinische Leistungen nach. Eine
wirkliche Weichenstellung wäre somit auch eine
komplette Loslösung der Dentalmedizin aus dem
Leistungskatalog der GKV, wie es bspw. unser
Nachbar Schweiz bereits praktiziert.
Letztenendes bleibt die große Frage: Wer soll es
richten – der Markt oder der Staat? Der mündige
Bürger oder der Gesundheitsplaner? Leider gibt
die Studie hier widersprüchliche Antworten. Auf
der einen Seite wollen die Deutschen nicht auf
ihr Recht auf freie Krankenhauswahl oder eine
gehobene Ausstattung der Krankenhauszimmer
verzichten, auf der anderen Seite wächst die Angst
vor der Zwei-Klassen-Medizin. Markt bedeutet
aber Wahlfreiheit mit mehreren Klassen, staatli-
che Rationierung, dass wir zwar alle im gleichen
Krankenhauszimmer liegen, vielleicht aber dann
doch ohne die gehobene Ausstattung auskommen
müssen. So langsam müssen wir uns entscheiden,
was es denn nun sein soll.
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen
Direktor des Forschungszentrums Generationen-
verträge (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Rund ein halbes Jahr nach Inkrafttreten der
Gesundheitsreform beurteilen die Bundesbürger
die aktuelle Gesundheitsversorgung zunehmend
kritisch. Gleichzeitig ist die Skepsis gegenüber der
künftigen Entwicklung des Gesundheitssystems
weiter gestiegen, während die konkreten Ände-
rungen der letzten Reform bislang nur bei einem
geringen Teil der Bürger spürbar angekommen
sind. Sorgenvoll blicken die meisten Deutschen
zudem auf die Entwicklung in der Pflegeversiche-
rung. Dies sind einige Kernergebnisse des zweiten
MLP Gesundheitsreports.
Demnach sagen 56 Prozent der Befragten, dass die
Gesundheitsversorgung in den letzten zwei, drei
Jahren schlechter geworden ist. Lediglich 57 sind
der Überzeugung, im Krankheitsfall ausreichend
abgesichert zu sein. Die Leistungsfähigkeit des
deutschen Gesundheitssystems insgesamt bewer-
ten 64 Prozent als „gut“ oder „sehr gut“ – 18 Pro-
zentpunkte weniger als 1994. Noch deutlicher
wird die Skepsis bei der Frage nach der künftigen
Entwicklung. 84 Prozent rechnen mit weiter stei-
genden Beiträgen in der gesetzlichen Krankenver-
sicherung, 81 Prozent mit erhöhten Zuzahlungen
für Medikamente. Gleichzeitig sind 76 Prozent der
Deutschen skeptisch, dass es der Politik gelingt,
längerfristig eine gute Gesundheitsversorgung für
alle sicherzustellen.
Die Neuerungen der Gesundheitsreform sind
bislang erst bei einem geringen Teil der Bürger
spürbar angekommen. Lediglich fünf Prozent wis-
sen „ziemlich genau“ wie die Neuerungen aussehen,
4o Prozent „ungefähr“. Konkrete Änderungen ha-
ben bislang 28 Prozent der Deutschen festgestellt,
hauptsächlich bei der Medikamentenversorgung.
Nur 23 Prozent der gesetzlich Versicherten haben
bislang ein Angebot ihrer Krankenkasse für einen
neuen Wahltarif erhalten; drei Prozent von ihnen
haben dies in Anspruch genommen. Unter den
Privatversicherten hat lediglich die Hälfte der Be-
fragten bislang davon gehört, Anfang 2oo9 unter
Mitnahme der Alterungsrückstellungen in Höhe
des Basistarifs den Anbieter wechseln zu können.
Im geplanten Gesundheitsfonds, einem zentralen
Element der Gesundheitsreform, sieht nur jeder
Zehnte Vorteile. Wie ist man im Krankheitsfall
besser abgesichert? 64 Prozent sind der Über-
zeugung, dass dies in der privaten Krankenver-
sicherung (PKV) der Fall ist. Insgesamt würden
derzeit 22 Prozent der gesetzlich Versicherten gerne
in die PKV wechseln. Gleichzeitig ist das Interesse
an privaten Zusatzversicherungen deutlich auf
4o Prozent gestiegen.
Bei der Pflegeversicherung wissen lediglich 19 Pro-
zent der Befragten, welche Reformmaßnahmen
die Große Koalition im Juni beschlossen hat. Von
diesen 19 Prozent sind lediglich elf Prozent der
Meinung, dass die beschlossenen Maßnahmen
ausreichen; 73 Prozent fordern eine umfassendere
Neuregelung. Trotz der angekündigten Leistungs-
verbesserungen der letzten Reform geben 46 Pro-
zent der Deutschen an, sich Sorgen über die finan-
zielle Versorgung im Pflegefall zu machen.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Zusammenfassung
7
MLP GESUNDHEITSREPORT 2007
6
die Gesundheitsreform des Jahres 2007 war ein
Kraftakt für alle Beteiligten. Nach der Ankündi-
gung einer umfassenden Reform des deutschen
Krankenversicherungswesens im Koalitionsvertrag
konnte die Große Koalition, um ihr Gesicht zu
wahren, nicht anders, als den kleinsten gemein-
samen Nenner zu suchen, den es zwischen den
regierenden Parteien zum Thema Gesundheit gab.
Und obwohl alle gesellschaftlichen Gruppen,
angefangen bei den Gewerkschaften über Arbeitge-
berverbände bis hin zur Wissenschaft, das Kuddel-
muddel heftig kritisierten, klopfte man sich recht
zufrieden auf die Schultern. Man glaubte entschei-
dende Weichen für die Tragfähigkeit des deutschen
Krankenversicherungswesens gestellt zu haben.
Der MLP Gesundheitsreport 2007 zeigt jedoch,
dass der Souverän dies nicht so sieht. 84 Prozent
der Deutschen glauben, dass die Beiträge zur
GKV trotz des GKV-Wettbewerbsstärkungsge-
setzes in den nächsten 10 Jahren steigen werden.
Dabei gibt über die Hälfte der Befragten zudem
an, eigentlich gar nicht so genau zu wissen, was
denn mit dem Gesundheitsfonds und den mit ihm
verbundenen Regelungen bezweckt worden ist.
Ein erfreuliches Ergebnis der Befragung stellen
die Antworten zur generellen Leistungsfähigkeit
des deutschen Gesundheitssystems dar. Zwar mit
abnehmender Tendenz, aber immer noch mehr-
heitlich scheinen die Deutschen im Allgemeinen
zufrieden mit dem Gesamtsystem. Hierauf kön-
nen zukünftige Reformen aufbauen, vor allem,
wenn den Bürgern mehr Eigenverantwortung
zugestanden werden soll. Gerade der Bereich der
Zahnmedizin scheint hierfür ein ideales Experi-
mentierfeld zu sein, denkt doch bereits heute ein
Drittel der Bevölkerung über eine Zusatzversiche-
rung für zahnmedizinische Leistungen nach. Eine
wirkliche Weichenstellung wäre somit auch eine
komplette Loslösung der Dentalmedizin aus dem
Leistungskatalog der GKV, wie es bspw. unser
Nachbar Schweiz bereits praktiziert.
Letztenendes bleibt die große Frage: Wer soll es
richten – der Markt oder der Staat? Der mündige
Bürger oder der Gesundheitsplaner? Leider gibt
die Studie hier widersprüchliche Antworten. Auf
der einen Seite wollen die Deutschen nicht auf
ihr Recht auf freie Krankenhauswahl oder eine
gehobene Ausstattung der Krankenhauszimmer
verzichten, auf der anderen Seite wächst die Angst
vor der Zwei-Klassen-Medizin. Markt bedeutet
aber Wahlfreiheit mit mehreren Klassen, staatli-
che Rationierung, dass wir zwar alle im gleichen
Krankenhauszimmer liegen, vielleicht aber dann
doch ohne die gehobene Ausstattung auskommen
müssen. So langsam müssen wir uns entscheiden,
was es denn nun sein soll.
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen
Direktor des Forschungszentrums Generationen-
verträge (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Rund ein halbes Jahr nach Inkrafttreten der
Gesundheitsreform beurteilen die Bundesbürger
die aktuelle Gesundheitsversorgung zunehmend
kritisch. Gleichzeitig ist die Skepsis gegenüber der
künftigen Entwicklung des Gesundheitssystems
weiter gestiegen, während die konkreten Ände-
rungen der letzten Reform bislang nur bei einem
geringen Teil der Bürger spürbar angekommen
sind. Sorgenvoll blicken die meisten Deutschen
zudem auf die Entwicklung in der Pflegeversiche-
rung. Dies sind einige Kernergebnisse des zweiten
MLP Gesundheitsreports.
Demnach sagen 56 Prozent der Befragten, dass die
Gesundheitsversorgung in den letzten zwei, drei
Jahren schlechter geworden ist. Lediglich 57 sind
der Überzeugung, im Krankheitsfall ausreichend
abgesichert zu sein. Die Leistungsfähigkeit des
deutschen Gesundheitssystems insgesamt bewer-
ten 64 Prozent als „gut“ oder „sehr gut“ – 18 Pro-
zentpunkte weniger als 1994. Noch deutlicher
wird die Skepsis bei der Frage nach der künftigen
Entwicklung. 84 Prozent rechnen mit weiter stei-
genden Beiträgen in der gesetzlichen Krankenver-
sicherung, 81 Prozent mit erhöhten Zuzahlungen
für Medikamente. Gleichzeitig sind 76 Prozent der
Deutschen skeptisch, dass es der Politik gelingt,
längerfristig eine gute Gesundheitsversorgung für
alle sicherzustellen.
Die Neuerungen der Gesundheitsreform sind
bislang erst bei einem geringen Teil der Bürger
spürbar angekommen. Lediglich fünf Prozent wis-
sen „ziemlich genau“ wie die Neuerungen aussehen,
4o Prozent „ungefähr“. Konkrete Änderungen ha-
ben bislang 28 Prozent der Deutschen festgestellt,
hauptsächlich bei der Medikamentenversorgung.
Nur 23 Prozent der gesetzlich Versicherten haben
bislang ein Angebot ihrer Krankenkasse für einen
neuen Wahltarif erhalten; drei Prozent von ihnen
haben dies in Anspruch genommen. Unter den
Privatversicherten hat lediglich die Hälfte der Be-
fragten bislang davon gehört, Anfang 2oo9 unter
Mitnahme der Alterungsrückstellungen in Höhe
des Basistarifs den Anbieter wechseln zu können.
Im geplanten Gesundheitsfonds, einem zentralen
Element der Gesundheitsreform, sieht nur jeder
Zehnte Vorteile. Wie ist man im Krankheitsfall
besser abgesichert? 64 Prozent sind der Über-
zeugung, dass dies in der privaten Krankenver-
sicherung (PKV) der Fall ist. Insgesamt würden
derzeit 22 Prozent der gesetzlich Versicherten gerne
in die PKV wechseln. Gleichzeitig ist das Interesse
an privaten Zusatzversicherungen deutlich auf
4o Prozent gestiegen.
Bei der Pflegeversicherung wissen lediglich 19 Pro-
zent der Befragten, welche Reformmaßnahmen
die Große Koalition im Juni beschlossen hat. Von
diesen 19 Prozent sind lediglich elf Prozent der
Meinung, dass die beschlossenen Maßnahmen
ausreichen; 73 Prozent fordern eine umfassendere
Neuregelung. Trotz der angekündigten Leistungs-
verbesserungen der letzten Reform geben 46 Pro-
zent der Deutschen an, sich Sorgen über die finan-
zielle Versorgung im Pflegefall zu machen.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Zusammenfassung
9
SKEPTISCHE EINSCHÄTZUNG DER ENTWICKLUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS
8
Die Einschätzung der weiteren Entwicklung des
Gesundheitssystems in Deutschland ist weit über-
wiegend von Skepsis und Befürchtungen geprägt.
Bereits im Vorfeld der aktuellen Gesundheits-
reform äußerten sich mehr als drei Viertel der
Bevölkerung pessimistisch, mehr als die Hälfte
sahen Mitte des vergangenen Jahres der geplanten
Gesundheitsreform ausdrücklich mit Befürchtun-
gen entgegen, weniger als jeder Zehnte verband
mit der Reform Hoffnungen.
Trotz der bisher beschlossenen Reformmaßnah-
men gehen rund drei Viertel der Bevölkerung
davon aus, dass es im Verlauf der kommenden zehn
Jahre zu weiteren Reformen des Gesundheitssys-
tems kommen wird. Dabei werden die Erwartun-
gen von weiter steigenden Belastungen in Form
steigender Kassenbeiträge und erhöhter Zuzahlun-
gen bei Medikamenten bei gleichzeitiger Reduzie-
rung der Leistungen bestimmt. Jeweils mehr als
8o Prozent der Bevölkerung gehen davon aus, dass
die gesetzlichen Krankenkassen ihre Beiträge
weiter erhöhen werden und dass Patienten sich
an den Kosten für Medikamente künftig stärker
beteiligen müssen. Zugleich sind mehr als 7o Pro-
zent davon überzeugt, dass die Krankenkassen
mittelfristig nur noch die Kosten für die medizini-
sche Grundversorgung übernehmen können. Zwei
Drittel rechnen damit, dass eine Gesundheitsver-
sorgung auf dem heutigen Niveau für die gesamte
Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden
kann. 78 Prozent erwarten, dass sich immer mehr
eine Zwei-Klassen-Medizin herausbilden wird,
bei der Wohlhabende eine gute Versorgung erhal-
ten, die breite Mittelschicht und die ökonomisch
schwächeren Schichten dagegen schlechter ver-
sorgt werden.
Auch rechnen mehr als zwei Drittel damit, dass
Ärzte immer weniger Zeit für die Patienten haben
werden, 42 Prozent befürchten, dass bei der Kran-
kenversorgung Maschinen eine immer wichtigere
Rolle zu Lasten des Menschlichen spielen werden.
Skeptische Einschätzung der Entwicklungdes Gesundheitssystems
Einschätzung der künftigen Entwicklung des Gesundheitssystems –
höhere Kosten, geringere Leistungen
Frage: „Was glauben Sie, wie wird es mit unserem Gesundheitssystem weitergehen?Wie stellen Sie sich das Gesundheitssystem in zehn Jahren vor?“
7
Es erwarten innerhalb der nächsten zehn Jahre –
Die Beiträge werden steigen, die gesetzliche Krankenversicherung wird immer teurer 84 %
Die Zuzahlungen für Medikamente werden sich erhöhen 81
Es wird immer mehr zu einer Zwei-Klassen-Medizin kommen, also eine gute Versorgung für Wohlhabende und eine schlechtere für alle anderen geben
78
Es wird zu weiteren Reformen des Gesundheitswesens kommen 74
Die Kassen übernehmen nur noch die Kosten für die medizinische Grundversorgung 72
Die Ärzte werden immer weniger Zeit für die Patienten haben 68
Eine Gesundheitsversorgung auf dem heutigen Niveau ist nicht mehr für alle gewährleistet
66
Es wird immer schwieriger, sich teure Medikamente verschreiben zu lassen 63
Bei der Krankenversorgung spielen die Maschinen eine immer größere Rolle, das Menschliche kommt dabei zu kurz
42
Gesetzliche Krankenkassen werden in finanzielle Schwierigkeiten kommen 31
Man wird sich seine Krankenversicherung nach eigenen Wünschen zusammenstellenkönnen, so dass man genau bestimmen kann, was man im Einzelnen versichern will
29
Man wird immer mehr auf Naturheilkunde setzen, natürliche Heilverfahren fördern 22
Die Ärzte werden sich mehr um die Patienten kümmern 7
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
9
SKEPTISCHE EINSCHÄTZUNG DER ENTWICKLUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS
8
Die Einschätzung der weiteren Entwicklung des
Gesundheitssystems in Deutschland ist weit über-
wiegend von Skepsis und Befürchtungen geprägt.
Bereits im Vorfeld der aktuellen Gesundheits-
reform äußerten sich mehr als drei Viertel der
Bevölkerung pessimistisch, mehr als die Hälfte
sahen Mitte des vergangenen Jahres der geplanten
Gesundheitsreform ausdrücklich mit Befürchtun-
gen entgegen, weniger als jeder Zehnte verband
mit der Reform Hoffnungen.
Trotz der bisher beschlossenen Reformmaßnah-
men gehen rund drei Viertel der Bevölkerung
davon aus, dass es im Verlauf der kommenden zehn
Jahre zu weiteren Reformen des Gesundheitssys-
tems kommen wird. Dabei werden die Erwartun-
gen von weiter steigenden Belastungen in Form
steigender Kassenbeiträge und erhöhter Zuzahlun-
gen bei Medikamenten bei gleichzeitiger Reduzie-
rung der Leistungen bestimmt. Jeweils mehr als
8o Prozent der Bevölkerung gehen davon aus, dass
die gesetzlichen Krankenkassen ihre Beiträge
weiter erhöhen werden und dass Patienten sich
an den Kosten für Medikamente künftig stärker
beteiligen müssen. Zugleich sind mehr als 7o Pro-
zent davon überzeugt, dass die Krankenkassen
mittelfristig nur noch die Kosten für die medizini-
sche Grundversorgung übernehmen können. Zwei
Drittel rechnen damit, dass eine Gesundheitsver-
sorgung auf dem heutigen Niveau für die gesamte
Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden
kann. 78 Prozent erwarten, dass sich immer mehr
eine Zwei-Klassen-Medizin herausbilden wird,
bei der Wohlhabende eine gute Versorgung erhal-
ten, die breite Mittelschicht und die ökonomisch
schwächeren Schichten dagegen schlechter ver-
sorgt werden.
Auch rechnen mehr als zwei Drittel damit, dass
Ärzte immer weniger Zeit für die Patienten haben
werden, 42 Prozent befürchten, dass bei der Kran-
kenversorgung Maschinen eine immer wichtigere
Rolle zu Lasten des Menschlichen spielen werden.
Skeptische Einschätzung der Entwicklungdes Gesundheitssystems
Einschätzung der künftigen Entwicklung des Gesundheitssystems –
höhere Kosten, geringere Leistungen
Frage: „Was glauben Sie, wie wird es mit unserem Gesundheitssystem weitergehen?Wie stellen Sie sich das Gesundheitssystem in zehn Jahren vor?“
7
Es erwarten innerhalb der nächsten zehn Jahre –
Die Beiträge werden steigen, die gesetzliche Krankenversicherung wird immer teurer 84 %
Die Zuzahlungen für Medikamente werden sich erhöhen 81
Es wird immer mehr zu einer Zwei-Klassen-Medizin kommen, also eine gute Versorgung für Wohlhabende und eine schlechtere für alle anderen geben
78
Es wird zu weiteren Reformen des Gesundheitswesens kommen 74
Die Kassen übernehmen nur noch die Kosten für die medizinische Grundversorgung 72
Die Ärzte werden immer weniger Zeit für die Patienten haben 68
Eine Gesundheitsversorgung auf dem heutigen Niveau ist nicht mehr für alle gewährleistet
66
Es wird immer schwieriger, sich teure Medikamente verschreiben zu lassen 63
Bei der Krankenversorgung spielen die Maschinen eine immer größere Rolle, das Menschliche kommt dabei zu kurz
42
Gesetzliche Krankenkassen werden in finanzielle Schwierigkeiten kommen 31
Man wird sich seine Krankenversicherung nach eigenen Wünschen zusammenstellenkönnen, so dass man genau bestimmen kann, was man im Einzelnen versichern will
29
Man wird immer mehr auf Naturheilkunde setzen, natürliche Heilverfahren fördern 22
Die Ärzte werden sich mehr um die Patienten kümmern 7
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
1110
SKEPTISCHE EINSCHÄTZUNG DER ENTWICKLUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS
Diese kritische Einschätzung hat sich gerade in
den letzten zwei Jahren zum Teil noch einmal
deutlich verstärkt. Dies betrifft vor allem die
Erwartungen im Hinblick auf die Entwicklung
zu einer Zwei-Klassen-Medizin, eine Überzeu-
gung, die zwar bereits in früheren Jahren von
einer breiten Mehrheit geteilt wurde, sich aber
von 69 Prozent auf aktuell 78 Prozent weiter ver-
festigt hat. Noch stärker sind in kurzer Zeit die
Befürchtungen gestiegen, dass die Ärzte nicht
mehr genügend Zeit für die Patienten aufbringen
können. Davon ging 2oo5 rund die Hälfte der
Bevölkerung aus, inzwischen sind 68 Prozent von
einer solchen Entwicklung überzeugt.
Zunehmend kritischere Einschätzung der künftigen Entwicklung
Es erwarten innerhalb der nächsten zehn Jahre –
2000 2002 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6098, 7020, 7083, 10012
81
78
72
68
76
69
76
70
63
60
53
66
Die Zuzahlungen für Medika-mente werden sich erhöhen
Es wird immer mehr zu einer Zwei-Klassen-Medizin kommen
Die Kassen übernehmen nurnoch die Kosten für die medi-zinische Grundversorgung
Die Ärzte werden immer weniger Zeit für die Patientenhaben
Das Vertrauen in die Politik, diesen Entwicklun-
gen mit geeigneten Reformmaßnahmen entgegen-
zuwirken und damit langfristig eine gute Gesund-
heitsversorgung für alle sicherzustellen, ist nur
gering und hat in den vergangenen Jahren weiter
abgenommen. Bereits vor zwei Jahren ging nur
knapp jeder Vierte davon aus, dass mit entspre-
chenden Maßnahmen eine Sicherung der Gesund-
heitsversorgung gelingen kann; inzwischen glau-
ben das nur noch 17 Prozent. Umgekehrt äußern
sich aktuell rund drei Viertel der Bevölkerung
prinzipiell skeptisch.
Wachsende Zweifel an einer dauerhaften Sicherung der Qualität der Gesundheitsversorgung
Frage: „Glauben Sie, dass es der Politik gelingen wird, auch längerfristig eine gute Gesundheitsversorgung für alle sicherzustellen, oder sind Sie da eher skeptisch?“
Sicherung der Gesundheits-versorgung wird gelingen Bin skeptisch
2005 2007 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
23 % 17 65 76
71 %
54
46
1110
SKEPTISCHE EINSCHÄTZUNG DER ENTWICKLUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS
Diese kritische Einschätzung hat sich gerade in
den letzten zwei Jahren zum Teil noch einmal
deutlich verstärkt. Dies betrifft vor allem die
Erwartungen im Hinblick auf die Entwicklung
zu einer Zwei-Klassen-Medizin, eine Überzeu-
gung, die zwar bereits in früheren Jahren von
einer breiten Mehrheit geteilt wurde, sich aber
von 69 Prozent auf aktuell 78 Prozent weiter ver-
festigt hat. Noch stärker sind in kurzer Zeit die
Befürchtungen gestiegen, dass die Ärzte nicht
mehr genügend Zeit für die Patienten aufbringen
können. Davon ging 2oo5 rund die Hälfte der
Bevölkerung aus, inzwischen sind 68 Prozent von
einer solchen Entwicklung überzeugt.
Zunehmend kritischere Einschätzung der künftigen Entwicklung
Es erwarten innerhalb der nächsten zehn Jahre –
2000 2002 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6098, 7020, 7083, 10012
81
78
72
68
76
69
76
70
63
60
53
66
Die Zuzahlungen für Medika-mente werden sich erhöhen
Es wird immer mehr zu einer Zwei-Klassen-Medizin kommen
Die Kassen übernehmen nurnoch die Kosten für die medi-zinische Grundversorgung
Die Ärzte werden immer weniger Zeit für die Patientenhaben
Das Vertrauen in die Politik, diesen Entwicklun-
gen mit geeigneten Reformmaßnahmen entgegen-
zuwirken und damit langfristig eine gute Gesund-
heitsversorgung für alle sicherzustellen, ist nur
gering und hat in den vergangenen Jahren weiter
abgenommen. Bereits vor zwei Jahren ging nur
knapp jeder Vierte davon aus, dass mit entspre-
chenden Maßnahmen eine Sicherung der Gesund-
heitsversorgung gelingen kann; inzwischen glau-
ben das nur noch 17 Prozent. Umgekehrt äußern
sich aktuell rund drei Viertel der Bevölkerung
prinzipiell skeptisch.
Wachsende Zweifel an einer dauerhaften Sicherung der Qualität der Gesundheitsversorgung
Frage: „Glauben Sie, dass es der Politik gelingen wird, auch längerfristig eine gute Gesundheitsversorgung für alle sicherzustellen, oder sind Sie da eher skeptisch?“
Sicherung der Gesundheits-versorgung wird gelingen Bin skeptisch
2005 2007 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
23 % 17 65 76
71 %
54
46
13
GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN
12
Der Informationsstand der Bevölkerung über die
Gesundheitsreform 2oo7 ist gering. Nur fünf
Prozent wissen nach eigener Auskunft ziemlich
genau über die neuen Regelungen Bescheid.
Immerhin 4o Prozent bezeichnen sich als einiger-
maßen informiert. Die Mehrheit weiß dagegen
über die neuen Regelungen nur wenig. Auch in
den gehobenen Bildungsschichten und bei den
politisch überdurchschnittlich Interessierten ist
der Informationsstand nur geringfügig höher.
Direkte Auswirkungen der im Rahmen der Gesund-
heitsreform 2oo7 beschlossenen Maßnahmen hat
die Bevölkerung bisher nur in geringem Umfang
wahrgenommen. Lediglich 28 Prozent haben im
Krankheitsfall bei Arztbesuchen oder beim Kauf
von Medikamenten nach eigener Auskunft Ände-
rungen im Zusammenhang mit der Gesundheits-
reform festgestellt. Diese Wahrnehmung geht vor
allem auf die gesetzlich Krankenversicherten
zurück, von denen 3o Prozent von Änderungen
berichten, unter den privat Krankenversicherten
ist dieser Anteil mit 18 Prozent deutlich geringer.
Geringer Kenntnisstand über die Gesundheitsreform 2007
Frage: „Am 1. April ist ein Teil der Gesundheitsreform in Kraft getreten. Wie ist das bei Ihnen: Wissen Sie ziemlich genau, welche Regelungen da in Kraft getreten sind, oder wissen Sie so ungefähr darüber Bescheid, oder wissen Sie nur wenig über die neuen Regelungen?“
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Weiß nur wenig
So ungefähr
Weiß ziemlich genau Bescheid
Für die Mehrheit hat sich durch die Gesundheitsreform 2007 bisher nichts verändert
Frage: „Wenn Sie einmal an die Zeit seit dem 1. April dieses Jahres denken, also seitdem die Gesundheitsreform in Kraft getreten ist: Haben Sie da selbst schon festgestellt, dass sich beispielsweise beim Arzt oder in der Apotheke etwas geändert hat, oder haben Sie da noch keine Änderungen festgestellt?“
Bevölkerung Gesetzlich Privat insgesamt Krankenversicherte Krankenversicherte
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
55 69
30 1828 %
53
Gesundheitsreform 2007 – bei Vielen noch nicht angekommen
55 %
5 %
40 %
13
GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN
12
Der Informationsstand der Bevölkerung über die
Gesundheitsreform 2oo7 ist gering. Nur fünf
Prozent wissen nach eigener Auskunft ziemlich
genau über die neuen Regelungen Bescheid.
Immerhin 4o Prozent bezeichnen sich als einiger-
maßen informiert. Die Mehrheit weiß dagegen
über die neuen Regelungen nur wenig. Auch in
den gehobenen Bildungsschichten und bei den
politisch überdurchschnittlich Interessierten ist
der Informationsstand nur geringfügig höher.
Direkte Auswirkungen der im Rahmen der Gesund-
heitsreform 2oo7 beschlossenen Maßnahmen hat
die Bevölkerung bisher nur in geringem Umfang
wahrgenommen. Lediglich 28 Prozent haben im
Krankheitsfall bei Arztbesuchen oder beim Kauf
von Medikamenten nach eigener Auskunft Ände-
rungen im Zusammenhang mit der Gesundheits-
reform festgestellt. Diese Wahrnehmung geht vor
allem auf die gesetzlich Krankenversicherten
zurück, von denen 3o Prozent von Änderungen
berichten, unter den privat Krankenversicherten
ist dieser Anteil mit 18 Prozent deutlich geringer.
Geringer Kenntnisstand über die Gesundheitsreform 2007
Frage: „Am 1. April ist ein Teil der Gesundheitsreform in Kraft getreten. Wie ist das bei Ihnen: Wissen Sie ziemlich genau, welche Regelungen da in Kraft getreten sind, oder wissen Sie so ungefähr darüber Bescheid, oder wissen Sie nur wenig über die neuen Regelungen?“
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Weiß nur wenig
So ungefähr
Weiß ziemlich genau Bescheid
Für die Mehrheit hat sich durch die Gesundheitsreform 2007 bisher nichts verändert
Frage: „Wenn Sie einmal an die Zeit seit dem 1. April dieses Jahres denken, also seitdem die Gesundheitsreform in Kraft getreten ist: Haben Sie da selbst schon festgestellt, dass sich beispielsweise beim Arzt oder in der Apotheke etwas geändert hat, oder haben Sie da noch keine Änderungen festgestellt?“
Bevölkerung Gesetzlich Privat insgesamt Krankenversicherte Krankenversicherte
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
55 69
30 1828 %
53
Gesundheitsreform 2007 – bei Vielen noch nicht angekommen
55 %
5 %
40 %
1514
GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN
Die detaillierte Analyse zeigt zudem, dass die
wahrgenommenen Änderungen sich teilweise auf
Erfahrungen beziehen, die nur bedingt mit den
seit April geltenden Regelungen in Verbindung
stehen, sondern auf Maßnahmen im Rahmen
früherer Reformen zurückzuführen sind. Hierin
dürften sich zum einen frühere Erfahrungen und
auch die bei der großen Mehrheit vorherrschende
Überzeugung widerspiegeln, dass bei Reformen
im Gesundheitswesen generell mit Leistungsein-
schränkungen und Kostensteigerungen zu rech-
nen ist. So ist rund ein Viertel derjenigen, die
Änderungen bemerkt haben, überzeugt, dass sich
aufgrund der aktuellen Gesundheitsreform die
Zuzahlungen bei Medikamenten und auch die
Rezeptgebühren weiter erhöht haben.
Zugleich zeigen sich in den Antworten aber auch
erste Auswirkungen der zwischen verschiedenen
Krankenversicherungen und Arzneimittelherstel-
lern abgeschlossenen Rabattverträge. Diese ver-
pflichten die Apotheken, an die Versicherten
Präparate des Herstellers auszugeben, mit dem die
jeweilige Krankenkasse einen Vertrag geschlossen
hat. 26 Prozent haben den Eindruck, dass häufiger
billigere Ersatzpräparate verordnet und ausgegeben
werden, 14 Prozent haben erlebt, dass bestimmte
Medikamente nicht mehr verschrieben werden
bzw. erhältlich sind. Die wahrgenommenen Verän-
derungen bei Arztbesuchen machen sich haupt-
sächlich an dem Eindruck fest, dass der Arzt sich
weniger Zeit nimmt.
Immerhin 51 Prozent der Bevölkerung haben von
einem zentralen Bestandteil der aktuellen Gesund-
heitsreform, der für 2oo9 geplanten Einführung
eines Gesundheitsfonds zur zukünftigen Finanzie-
rung der gesetzlichen Krankenkassen, zumindest
schon gehört. Allerdings geht nur die Minderheit
davon aus, dass sich durch den Gesundheitsfonds
an der Situation der gesetzlich Krankenversicher-
ten etwas ändern wird. Jeweils mehr als ein Drittel
erwartet weder Vor- noch Nachteile oder traut sich
in dieser Frage kein Urteil zu. Unter denjenigen,
die konkrete Auswirkungen für die gesetzlich
Krankenversicherten erwarten, überwiegen die
skeptischen Erwartungen. 17 Prozent rechnen mit
Nachteilen, nur zehn Prozent mit Vorteilen.
Es haben Änderungen festgestellt - (Mehrfachnennungen)
Personen, die Veränderungen aufgrund der Gesundheitsreform festgestellt haben
Bei Medikamenten 80 %
und zwar:
Verordnung und Ausgabe billigerer Ersatzpräparate
Erhöhte Zuzahlungen, höhere Rezeptgebühren
Einige Medikamente werden nicht mehr verordnet, ausgegeben
Mehr Medikamente müssen selbst bezahlt werden
26
24
14
6
Bei Arztbesuchen 19
Genereller Eindruck von Leistungsreduzierungen und höheren Kosten 15
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Personen, die Veränderungen festgestellt haben (28 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Diffuse Vorstellungen über Auswirkungen des Gesundheitsfonds
Frage: „Bringt die Einführung des Gesundheitsfonds für die gesetzlich Versicherten alles in allem mehr Vorteile oder mehr Nachteile, oder würden Sie sagen weder noch?“
Der Gesundheitsfonds bringt –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Mehr Vorteile
Mehr Nachteile
Weder noch
Unentschieden
37 %
17 %
10 %
36 %
1514
GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN
Die detaillierte Analyse zeigt zudem, dass die
wahrgenommenen Änderungen sich teilweise auf
Erfahrungen beziehen, die nur bedingt mit den
seit April geltenden Regelungen in Verbindung
stehen, sondern auf Maßnahmen im Rahmen
früherer Reformen zurückzuführen sind. Hierin
dürften sich zum einen frühere Erfahrungen und
auch die bei der großen Mehrheit vorherrschende
Überzeugung widerspiegeln, dass bei Reformen
im Gesundheitswesen generell mit Leistungsein-
schränkungen und Kostensteigerungen zu rech-
nen ist. So ist rund ein Viertel derjenigen, die
Änderungen bemerkt haben, überzeugt, dass sich
aufgrund der aktuellen Gesundheitsreform die
Zuzahlungen bei Medikamenten und auch die
Rezeptgebühren weiter erhöht haben.
Zugleich zeigen sich in den Antworten aber auch
erste Auswirkungen der zwischen verschiedenen
Krankenversicherungen und Arzneimittelherstel-
lern abgeschlossenen Rabattverträge. Diese ver-
pflichten die Apotheken, an die Versicherten
Präparate des Herstellers auszugeben, mit dem die
jeweilige Krankenkasse einen Vertrag geschlossen
hat. 26 Prozent haben den Eindruck, dass häufiger
billigere Ersatzpräparate verordnet und ausgegeben
werden, 14 Prozent haben erlebt, dass bestimmte
Medikamente nicht mehr verschrieben werden
bzw. erhältlich sind. Die wahrgenommenen Verän-
derungen bei Arztbesuchen machen sich haupt-
sächlich an dem Eindruck fest, dass der Arzt sich
weniger Zeit nimmt.
Immerhin 51 Prozent der Bevölkerung haben von
einem zentralen Bestandteil der aktuellen Gesund-
heitsreform, der für 2oo9 geplanten Einführung
eines Gesundheitsfonds zur zukünftigen Finanzie-
rung der gesetzlichen Krankenkassen, zumindest
schon gehört. Allerdings geht nur die Minderheit
davon aus, dass sich durch den Gesundheitsfonds
an der Situation der gesetzlich Krankenversicher-
ten etwas ändern wird. Jeweils mehr als ein Drittel
erwartet weder Vor- noch Nachteile oder traut sich
in dieser Frage kein Urteil zu. Unter denjenigen,
die konkrete Auswirkungen für die gesetzlich
Krankenversicherten erwarten, überwiegen die
skeptischen Erwartungen. 17 Prozent rechnen mit
Nachteilen, nur zehn Prozent mit Vorteilen.
Es haben Änderungen festgestellt - (Mehrfachnennungen)
Personen, die Veränderungen aufgrund der Gesundheitsreform festgestellt haben
Bei Medikamenten 80 %
und zwar:
Verordnung und Ausgabe billigerer Ersatzpräparate
Erhöhte Zuzahlungen, höhere Rezeptgebühren
Einige Medikamente werden nicht mehr verordnet, ausgegeben
Mehr Medikamente müssen selbst bezahlt werden
26
24
14
6
Bei Arztbesuchen 19
Genereller Eindruck von Leistungsreduzierungen und höheren Kosten 15
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Personen, die Veränderungen festgestellt haben (28 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Diffuse Vorstellungen über Auswirkungen des Gesundheitsfonds
Frage: „Bringt die Einführung des Gesundheitsfonds für die gesetzlich Versicherten alles in allem mehr Vorteile oder mehr Nachteile, oder würden Sie sagen weder noch?“
Der Gesundheitsfonds bringt –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Mehr Vorteile
Mehr Nachteile
Weder noch
Unentschieden
37 %
17 %
10 %
36 %
1716
GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN
Von der ebenfalls für 2oo9 geplanten zeitlich be-
fristeten Möglichkeit, unter Mitnahme von Alters-
rückstellungen zwischen den privaten Kranken-
versicherungen wechseln zu können, hat rund die
Hälfte der privat Krankenversicherten bereits
gehört. 49 Prozent wissen, dass ab Januar 2oo9 ein
Wechsel in den Basistarif einer anderen privaten
Krankenversicherung möglich sein wird. Das Inte-
resse an einem solchen Wechsel ist aus heutiger
Sicht, auch unter denjenigen, die von dieser Rege-
lung schon gehört haben, gering. Für lediglich
16 Prozent der privat Krankenversicherten käme
ein solcher Wechsel prinzipiell in Betracht, zwei
Drittel schließen ihn aus.
Mit einer weiteren, bereits ab diesem Jahr gelten-
den zentralen Regelung der Gesundheitsreform,
der Möglichkeit der gesetzlichen Krankenkassen
und Ersatzkassen, ihren Versicherten verschiedene
Wahltarife anzubieten und ihnen damit zumin-
dest eingeschränkt einen Einfluss auf Umfang
und damit auch auf die Kosten des Versicherungs-
schutzes zu bieten, hat bisher nur eine Minderheit
Erfahrungen gemacht. Lediglich 23 Prozent der
gesetzlich Krankenversicherten haben von ihrer
Krankenkasse bisher ein Angebot über entspre-
chende Tarifmodelle erhalten. Dabei fällt die
Nutzung dieser Angebote bis jetzt äußerst zurück-
haltend aus. Nicht einmal jeder Siebte, der ein
Angebot erhalten hat – dies sind drei Prozent der
gesetzlich Krankenversicherten insgesamt –, hat
ein solches Angebot in Anspruch genommen.
Davon hat sich der weitaus größte Teil für einen
Hausarzttarif entschieden, um von der Kranken-
kasse Prämien oder Zuzahlungsvergünstigungen
zu erhalten, wenn im Krankheitsfall prinzipiell
zuerst der Hausarzt kontaktiert wird.
Geringes Interesse an einem Wechsel in den Basistarif einer anderen privaten Krankenversicherung
Frage: „Der Basistarif der privaten Krankenversicherung entspricht ja den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Käme es für Sie in Frage, in den Basistarif einer anderen privaten Krankenversicherung zu wechseln, oder käme das für Sie nicht in Frage?“
Ein Wechsel käme –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, privat KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
In Frage
Nicht in Frage
Unentschieden
Bisher nur in geringem Umfang Angebote für Wahltarife
Frage: „Seit dem Inkrafttreten der Gesundheitsreform können die gesetzlichen Krankenversicherungen ihren Versicherten so genannte Wahltarife anbieten, also unterschiedliche Tarife, je nachdem, wie umfassend man sich absichern will und wie hoch die Kostenbeteiligung sein soll. Wie ist das bei Ihnen: Haben Sie von Ihrer Krankenversicherung ein solches Angebot erhalten, oder ist das nicht der Fall?“
Habe Angebot über Wahltarife erhalten und –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
In Anspruch genommen
Nicht in Anspruch genommen
Kein Angebot erhalten
Weiß nicht
16
61
20
3 %
16 %17 %
67 %
1716
GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN
Von der ebenfalls für 2oo9 geplanten zeitlich be-
fristeten Möglichkeit, unter Mitnahme von Alters-
rückstellungen zwischen den privaten Kranken-
versicherungen wechseln zu können, hat rund die
Hälfte der privat Krankenversicherten bereits
gehört. 49 Prozent wissen, dass ab Januar 2oo9 ein
Wechsel in den Basistarif einer anderen privaten
Krankenversicherung möglich sein wird. Das Inte-
resse an einem solchen Wechsel ist aus heutiger
Sicht, auch unter denjenigen, die von dieser Rege-
lung schon gehört haben, gering. Für lediglich
16 Prozent der privat Krankenversicherten käme
ein solcher Wechsel prinzipiell in Betracht, zwei
Drittel schließen ihn aus.
Mit einer weiteren, bereits ab diesem Jahr gelten-
den zentralen Regelung der Gesundheitsreform,
der Möglichkeit der gesetzlichen Krankenkassen
und Ersatzkassen, ihren Versicherten verschiedene
Wahltarife anzubieten und ihnen damit zumin-
dest eingeschränkt einen Einfluss auf Umfang
und damit auch auf die Kosten des Versicherungs-
schutzes zu bieten, hat bisher nur eine Minderheit
Erfahrungen gemacht. Lediglich 23 Prozent der
gesetzlich Krankenversicherten haben von ihrer
Krankenkasse bisher ein Angebot über entspre-
chende Tarifmodelle erhalten. Dabei fällt die
Nutzung dieser Angebote bis jetzt äußerst zurück-
haltend aus. Nicht einmal jeder Siebte, der ein
Angebot erhalten hat – dies sind drei Prozent der
gesetzlich Krankenversicherten insgesamt –, hat
ein solches Angebot in Anspruch genommen.
Davon hat sich der weitaus größte Teil für einen
Hausarzttarif entschieden, um von der Kranken-
kasse Prämien oder Zuzahlungsvergünstigungen
zu erhalten, wenn im Krankheitsfall prinzipiell
zuerst der Hausarzt kontaktiert wird.
Geringes Interesse an einem Wechsel in den Basistarif einer anderen privaten Krankenversicherung
Frage: „Der Basistarif der privaten Krankenversicherung entspricht ja den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Käme es für Sie in Frage, in den Basistarif einer anderen privaten Krankenversicherung zu wechseln, oder käme das für Sie nicht in Frage?“
Ein Wechsel käme –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, privat KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
In Frage
Nicht in Frage
Unentschieden
Bisher nur in geringem Umfang Angebote für Wahltarife
Frage: „Seit dem Inkrafttreten der Gesundheitsreform können die gesetzlichen Krankenversicherungen ihren Versicherten so genannte Wahltarife anbieten, also unterschiedliche Tarife, je nachdem, wie umfassend man sich absichern will und wie hoch die Kostenbeteiligung sein soll. Wie ist das bei Ihnen: Haben Sie von Ihrer Krankenversicherung ein solches Angebot erhalten, oder ist das nicht der Fall?“
Habe Angebot über Wahltarife erhalten und –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
In Anspruch genommen
Nicht in Anspruch genommen
Kein Angebot erhalten
Weiß nicht
16
61
20
3 %
16 %17 %
67 %
1918
GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN
Das Interesse an der Inanspruchnahme verschie-
dener Wahltarife dürfte bei ausreichender Informa-
tion durch die Krankenkassen und entsprechender
Ausgestaltung der Angebote bei den gesetzlich
Krankenversicherten wesentlich höher sein, als es
die bisherigen Abschlüsse zeigen. Unter denjeni-
gen, die bisher von ihrer Krankenkasse keine
entsprechenden Angebote erhalten haben, wären
z. B. 52 Prozent grundsätzlich an einem Hausarzt-
tarif interessiert. Vor allem für ältere Kassenpa-
tienten wäre ein solcher Tarif attraktiv. Auch für
andere Tarifmodelle bestehen erhebliche Poten-
ziale. 45 Prozent äußern prinzipiell Interesse an
Tarifen zur integrierten Versorgung, um durch
die Vermeidung von Doppeluntersuchungen
Prämien oder Vergünstigungen ihrer Kranken-
kasse in Anspruch nehmen zu können.
Mehr als ein Drittel der gesetzlich Krankenversi-
cherten wäre an einem Tarif interessiert, bei dem
bei Nichtinanspruchnahme von Leistungen für
einen bestimmten Zeitraum Beiträge zurückerstat-
tet werden, eine Möglichkeit, die vor allem für
jüngere Versicherte attraktiv ist.
Deutlich zurückhaltender fällt dagegen das Inte-
resse an Tarifmodellen aus, bei denen durch
zusätzliche Beiträge der Leistungsumfang der
gesetzlichen Krankenkasse erweitert wird bzw.
durch eine Selbstbeteiligung an den Behand-
lungskosten niedrigere Beiträge anfallen. Nur
knapp jeder Fünfte findet einen Kostenerstat-
tungstarif interessant, lediglich acht Prozent
einen Selbstbehalttarif.
Die durch die Gesundheitsreform geschaffenen
Möglichkeiten zum Angebot verschieden ausge-
stalteter Wahltarife bieten den gesetzlichen Kran-
kenkassen und Ersatzkassen die Chance, über
die Gestaltung der reinen Beitragssätze hinaus den
Wettbewerb um neue Mitglieder zu intensivieren.
Die Potenziale für die Gewinnung neuer Mitglie-
der sind, vor allem in mittleren und höheren Ein-
kommensschichten, beträchtlich. Zwar schließt
die Mehrheit der gesetzlich Krankenversicherten
einen Wechsel in eine andere Krankenkasse aus,
aber für immerhin 29 Prozent, für gut ein Drittel
der Versicherten aus Haushalten mit einem
Einkommen von mehr als 2.ooo Euro käme ein
Wechsel prinzipiell in Betracht, 13 Prozent sind
sich in dieser Frage nicht schlüssig.
Potenziale vor allem für Hausarzttarife und Tarife zur integrierten Versorgung
Es wären interessiert an – Gesetzlich Krankenversicherte, die bisher keine Angebote überWahltarife erhalten haben
Hausarzttarif 52 %
Tarif für integrierte Versorgung 45
Tarif für Nichtinanspruchnahme von Leistungen 37
Chronikerprogrammen 19
Kostenerstattungstarif 17
Selbstbehalttarif 8
An keinem davon 10
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die bisher keine Angebote über Wahltarife erhalten haben (61 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Potenziale für einen Wechsel innerhalb der gesetzlichen Krankenkassen
Frage an gesetzlich Krankenversicherte: „Käme es für Sie in Frage, Ihre Krankenkasse zu wechseln, oder käme das für Sie nicht in Frage?“
Ein Wechsel –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Käme nicht in Frage
Käme in Frage
Unentschieden
29 %
58 %
13 %
1918
GESUNDHEITSREFORM 2007 – BEI VIELEN NOCH NICHT ANGEKOMMEN
Das Interesse an der Inanspruchnahme verschie-
dener Wahltarife dürfte bei ausreichender Informa-
tion durch die Krankenkassen und entsprechender
Ausgestaltung der Angebote bei den gesetzlich
Krankenversicherten wesentlich höher sein, als es
die bisherigen Abschlüsse zeigen. Unter denjeni-
gen, die bisher von ihrer Krankenkasse keine
entsprechenden Angebote erhalten haben, wären
z. B. 52 Prozent grundsätzlich an einem Hausarzt-
tarif interessiert. Vor allem für ältere Kassenpa-
tienten wäre ein solcher Tarif attraktiv. Auch für
andere Tarifmodelle bestehen erhebliche Poten-
ziale. 45 Prozent äußern prinzipiell Interesse an
Tarifen zur integrierten Versorgung, um durch
die Vermeidung von Doppeluntersuchungen
Prämien oder Vergünstigungen ihrer Kranken-
kasse in Anspruch nehmen zu können.
Mehr als ein Drittel der gesetzlich Krankenversi-
cherten wäre an einem Tarif interessiert, bei dem
bei Nichtinanspruchnahme von Leistungen für
einen bestimmten Zeitraum Beiträge zurückerstat-
tet werden, eine Möglichkeit, die vor allem für
jüngere Versicherte attraktiv ist.
Deutlich zurückhaltender fällt dagegen das Inte-
resse an Tarifmodellen aus, bei denen durch
zusätzliche Beiträge der Leistungsumfang der
gesetzlichen Krankenkasse erweitert wird bzw.
durch eine Selbstbeteiligung an den Behand-
lungskosten niedrigere Beiträge anfallen. Nur
knapp jeder Fünfte findet einen Kostenerstat-
tungstarif interessant, lediglich acht Prozent
einen Selbstbehalttarif.
Die durch die Gesundheitsreform geschaffenen
Möglichkeiten zum Angebot verschieden ausge-
stalteter Wahltarife bieten den gesetzlichen Kran-
kenkassen und Ersatzkassen die Chance, über
die Gestaltung der reinen Beitragssätze hinaus den
Wettbewerb um neue Mitglieder zu intensivieren.
Die Potenziale für die Gewinnung neuer Mitglie-
der sind, vor allem in mittleren und höheren Ein-
kommensschichten, beträchtlich. Zwar schließt
die Mehrheit der gesetzlich Krankenversicherten
einen Wechsel in eine andere Krankenkasse aus,
aber für immerhin 29 Prozent, für gut ein Drittel
der Versicherten aus Haushalten mit einem
Einkommen von mehr als 2.ooo Euro käme ein
Wechsel prinzipiell in Betracht, 13 Prozent sind
sich in dieser Frage nicht schlüssig.
Potenziale vor allem für Hausarzttarife und Tarife zur integrierten Versorgung
Es wären interessiert an – Gesetzlich Krankenversicherte, die bisher keine Angebote überWahltarife erhalten haben
Hausarzttarif 52 %
Tarif für integrierte Versorgung 45
Tarif für Nichtinanspruchnahme von Leistungen 37
Chronikerprogrammen 19
Kostenerstattungstarif 17
Selbstbehalttarif 8
An keinem davon 10
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die bisher keine Angebote über Wahltarife erhalten haben (61 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Potenziale für einen Wechsel innerhalb der gesetzlichen Krankenkassen
Frage an gesetzlich Krankenversicherte: „Käme es für Sie in Frage, Ihre Krankenkasse zu wechseln, oder käme das für Sie nicht in Frage?“
Ein Wechsel –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Käme nicht in Frage
Käme in Frage
Unentschieden
29 %
58 %
13 %
2120
Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist über-
zeugt, dass sich die Qualität der Gesundheitsver-
sorgung in den vergangenen zwei, drei Jahren ver-
schlechtert hat. Nur eine kleine Minderheit von
fünf Prozent sieht eine Verbesserung. Die pessi-
mistische Einschätzung überwiegt in allen Bevöl-
kerungskreisen und wird vor allem von denen
geteilt, die besonders auf eine gute Gesundheits-
versorgung angewiesen sind und über aktuelle
Erfahrungen verfügen dürften. Drei Viertel der-
jenigen, die ihren Gesundheitszustand als ziem-
lich oder sogar sehr schlecht einstufen, sind der
Ansicht, dass sich die Situation in den letzten
Jahren verschlechtert hat.
Mehrheit sieht eine Verschlechterung derGesundheitsversorgung
MEHRHEIT SIEHT EINE VERSCHLECHTERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG
Trotz der verbreiteten Überzeugung einer Ver-
schlechterung der Gesundheitsversorgung in
den letzten Jahren, zeigt die Langzeitanalyse, dass
die Urteile über das Gesundheitssystem und die
Gesundheitsversorgung insgesamt in den letzten
zwei Jahren weitgehend stabil geblieben sind.
Auch die zunehmend pessimistischen Erwartun-
gen über die Entwicklung des Gesundheitssystems
spiegeln sich in der Bewertung bisher kaum wider.
Die Meinung über die Gesundheitsversorgung in
der Bundesrepublik ist nach wie vor weit überwie-
gend positiv. 64 Prozent der Bevölkerung bewer-
ten die Gesundheitsversorgung aktuell als gut
oder sehr gut, ein Drittel äußert sich skeptisch,
darunter acht Prozent ausgesprochen kritisch.
Im Vergleich zu 2oo5 ist die Einschätzung der
Gesundheitsversorgung weitgehend unverändert
und liegt sogar noch über dem Niveau von 2oo4.
In der langfristigen Entwicklung fallen die Urteile
allerdings signifikant schlechter aus. 1994 beur-
teilten noch 82 Prozent der Bevölkerung das
Gesundheitssystem als (sehr) gut.
Die Mehrheit sieht eine Verschlechterung in der Gesundheitsversorgung
Frage: „Ist die Qualität der Gesundheitsversorgung in den letzten zwei, drei Jahren eher besser geworden oder eher schlechter, oder ist sie in etwa gleich geblieben?“
Gesundheitsversorgung ist –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Eher schlechter geworden
In etwa gleich geblieben
Eher besser geworden
Unentschieden
Überwiegend Zutrauen in die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist –
1994 2001 2002 2003 2004 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5099, 7014, 7020, 7043, 7054, 7083, 10012
82 %
60
6764
61
77
60
15
3437
21
38
3034
(Sehr) gut
Nicht so, gar nicht gut
56 %35 %
5 %4 %
2120
Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist über-
zeugt, dass sich die Qualität der Gesundheitsver-
sorgung in den vergangenen zwei, drei Jahren ver-
schlechtert hat. Nur eine kleine Minderheit von
fünf Prozent sieht eine Verbesserung. Die pessi-
mistische Einschätzung überwiegt in allen Bevöl-
kerungskreisen und wird vor allem von denen
geteilt, die besonders auf eine gute Gesundheits-
versorgung angewiesen sind und über aktuelle
Erfahrungen verfügen dürften. Drei Viertel der-
jenigen, die ihren Gesundheitszustand als ziem-
lich oder sogar sehr schlecht einstufen, sind der
Ansicht, dass sich die Situation in den letzten
Jahren verschlechtert hat.
Mehrheit sieht eine Verschlechterung derGesundheitsversorgung
MEHRHEIT SIEHT EINE VERSCHLECHTERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG
Trotz der verbreiteten Überzeugung einer Ver-
schlechterung der Gesundheitsversorgung in
den letzten Jahren, zeigt die Langzeitanalyse, dass
die Urteile über das Gesundheitssystem und die
Gesundheitsversorgung insgesamt in den letzten
zwei Jahren weitgehend stabil geblieben sind.
Auch die zunehmend pessimistischen Erwartun-
gen über die Entwicklung des Gesundheitssystems
spiegeln sich in der Bewertung bisher kaum wider.
Die Meinung über die Gesundheitsversorgung in
der Bundesrepublik ist nach wie vor weit überwie-
gend positiv. 64 Prozent der Bevölkerung bewer-
ten die Gesundheitsversorgung aktuell als gut
oder sehr gut, ein Drittel äußert sich skeptisch,
darunter acht Prozent ausgesprochen kritisch.
Im Vergleich zu 2oo5 ist die Einschätzung der
Gesundheitsversorgung weitgehend unverändert
und liegt sogar noch über dem Niveau von 2oo4.
In der langfristigen Entwicklung fallen die Urteile
allerdings signifikant schlechter aus. 1994 beur-
teilten noch 82 Prozent der Bevölkerung das
Gesundheitssystem als (sehr) gut.
Die Mehrheit sieht eine Verschlechterung in der Gesundheitsversorgung
Frage: „Ist die Qualität der Gesundheitsversorgung in den letzten zwei, drei Jahren eher besser geworden oder eher schlechter, oder ist sie in etwa gleich geblieben?“
Gesundheitsversorgung ist –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Eher schlechter geworden
In etwa gleich geblieben
Eher besser geworden
Unentschieden
Überwiegend Zutrauen in die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist –
1994 2001 2002 2003 2004 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5099, 7014, 7020, 7043, 7054, 7083, 10012
82 %
60
6764
61
77
60
15
3437
21
38
3034
(Sehr) gut
Nicht so, gar nicht gut
56 %35 %
5 %4 %
2322
Trotz der Leistungseinschränkungen bei den
gesetzlichen Krankenkassen in den vergangenen
Jahren äußert sich auch die Mehrheit der gesetz-
lich Versicherten nach wie vor positiv. Allerdings
fallen die Urteile derjenigen, die privat kranken-
versichert sind, deutlich günstiger aus. Drei Viertel
der privat Versicherten gegenüber 61 Prozent der
ausschließlich gesetzlich Versicherten stufen
das Gesundheitssystem als gut oder sehr gut ein.
Zugleich zeigt aber auch die aktuelle Untersu-
chung, dass das überwiegend positive Bild
vor allem von den Personen geprägt wird, die
bisher aufgrund ihres Gesundheitszustands nur
eingeschränkte Erfahrungen mit dem Gesund-
heitssystem haben dürften. Diejenigen, die ihren
Gesundheitszustand als schlecht beschreiben
und in besonderem Maße auf eine funktionie-
rende Gesundheitsversorgung angewiesen sind,
äußern sich deutlich negativer. Von ihnen sehen
39 Prozent das derzeitige System der Gesund-
heitsversorgung positiv, eine deutliche Mehrheit
äußert sich kritisch.
MEHRHEIT SIEHT EINE VERSCHLECHTERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG
Das Urteil über den eigenen Gesundheitszustand
fällt unverändert überwiegend positiv aus und
bewegt sich auf einem höheren Niveau als noch
Mitte der 9oer Jahre. Aktuell beschreiben 66 Pro-
zent der Bevölkerung gegenüber 61 Prozent 1994
ihren Gesundheitszustand als gut oder sogar sehr
gut, lediglich vier Prozent als ziemlich oder sehr
schlecht. Naturgemäß ist dieses Urteil in hohem
Maße altersabhängig. Von den über 6o-Jährigen
beschreiben lediglich 38 Prozent ihren Gesund-
heitszustand als (sehr) gut. Allerdings bezeichnen
auch von ihnen nur acht Prozent ihre Gesundheit
als ziemlich oder sehr schlecht.
Es beurteilen die Gesundheitsversorgungin Deutschland als (sehr) gut
2005 2007
Bevölkerung insgesamt 67 % 64
Art der Krankenversicherung
Ausschließlich gesetzlich
Gesetzlich mit Zusatzversicherung
Privat
65
69
78
61
68
75
Gesundheitszustand
Sehr, ziemlich gut
Es geht
Ziemlich oder sehr schlecht
71
60
48
67
59
39
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
Positive Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands
Es schätzen ihren Gesundheitszustand ein als –
1994 1997 2000 2003 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5021, 6003, 6051, 7043, 7083, 10012
61 %
67 66
31
4
61 6259
31 2934
3135
845 76
Sehr oder ziemlich gut
Es geht
Ziemlich oder sehr schlecht
2322
Trotz der Leistungseinschränkungen bei den
gesetzlichen Krankenkassen in den vergangenen
Jahren äußert sich auch die Mehrheit der gesetz-
lich Versicherten nach wie vor positiv. Allerdings
fallen die Urteile derjenigen, die privat kranken-
versichert sind, deutlich günstiger aus. Drei Viertel
der privat Versicherten gegenüber 61 Prozent der
ausschließlich gesetzlich Versicherten stufen
das Gesundheitssystem als gut oder sehr gut ein.
Zugleich zeigt aber auch die aktuelle Untersu-
chung, dass das überwiegend positive Bild
vor allem von den Personen geprägt wird, die
bisher aufgrund ihres Gesundheitszustands nur
eingeschränkte Erfahrungen mit dem Gesund-
heitssystem haben dürften. Diejenigen, die ihren
Gesundheitszustand als schlecht beschreiben
und in besonderem Maße auf eine funktionie-
rende Gesundheitsversorgung angewiesen sind,
äußern sich deutlich negativer. Von ihnen sehen
39 Prozent das derzeitige System der Gesund-
heitsversorgung positiv, eine deutliche Mehrheit
äußert sich kritisch.
MEHRHEIT SIEHT EINE VERSCHLECHTERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG
Das Urteil über den eigenen Gesundheitszustand
fällt unverändert überwiegend positiv aus und
bewegt sich auf einem höheren Niveau als noch
Mitte der 9oer Jahre. Aktuell beschreiben 66 Pro-
zent der Bevölkerung gegenüber 61 Prozent 1994
ihren Gesundheitszustand als gut oder sogar sehr
gut, lediglich vier Prozent als ziemlich oder sehr
schlecht. Naturgemäß ist dieses Urteil in hohem
Maße altersabhängig. Von den über 6o-Jährigen
beschreiben lediglich 38 Prozent ihren Gesund-
heitszustand als (sehr) gut. Allerdings bezeichnen
auch von ihnen nur acht Prozent ihre Gesundheit
als ziemlich oder sehr schlecht.
Es beurteilen die Gesundheitsversorgungin Deutschland als (sehr) gut
2005 2007
Bevölkerung insgesamt 67 % 64
Art der Krankenversicherung
Ausschließlich gesetzlich
Gesetzlich mit Zusatzversicherung
Privat
65
69
78
61
68
75
Gesundheitszustand
Sehr, ziemlich gut
Es geht
Ziemlich oder sehr schlecht
71
60
48
67
59
39
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
Positive Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands
Es schätzen ihren Gesundheitszustand ein als –
1994 1997 2000 2003 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5021, 6003, 6051, 7043, 7083, 10012
61 %
67 66
31
4
61 6259
31 2934
3135
845 76
Sehr oder ziemlich gut
Es geht
Ziemlich oder sehr schlecht
2524
Bei der Einschätzung der Gesundheitsversorgung
und Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems
spielen neben den Erfahrungen bei der ambulan-
ten Behandlung und Versorgung vor allem die
Urteile über die Versorgung in den Krankenhäu-
sern eine wichtige Rolle.
Die Ansprüche, die die Bevölkerung an einen
Krankenhausaufenthalt stellt, beschränken sich
nicht nur auf die ärztliche und medizinische
Behandlung und Betreuung. Für die Mehrheit ist
es wichtig, dass sie im Krankenhaus darüber
hinaus auch ein gewisses Maß an Komfort gebo-
ten bekommt. 51 Prozent, tendenziell überdurch-
schnittlich Frauen, legen Wert darauf, dass sie
sich bei einem Krankenhausaufenthalt so wohl
wie möglich fühlen können, dass etwa die Zimmer
freundlich und schön eingerichtet sind und dass
es ein möglichst hohes Maß an Bequemlichkeit
gibt. Dagegen teilen nur 4o Prozent die Ansicht,
dass eine gute ärztliche Behandlung und eine gute
Pflege ausreichen und man dann auf andere
Dinge weitgehend verzichten kann. Auch wenn
Privatpatienten im Hinblick auf Komfort und
Bequemlichkeit tendenziell überdurchschnittliche
Erwartungen äußern, unterscheiden sich die gene-
rellen Anforderungen von gesetzlich und privat
Versicherten nur unwesentlich. Auch die Mehrheit
der gesetzlich Versicherten möchte ein möglichst
hohes Maß an Komfort nicht missen.
Die Wünsche, unabhängig von der medizinischen
Versorgung und Betreuung auch über ein gewisses
Maß an Bequemlichkeit und Komfort zu verfü-
gen, haben sich in den letzten 3o Jahren kaum
verändert. Bereits 1977 legten 55 Prozent Wert
darauf, sich trotz der Krankheit im Krankenhaus
auch wohlfühlen zu können.
Weiterhin hohe Ansprüche an Krankenhäuser
WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER
43 4036
Anforderungen an einen Krankenhausaufenthalt – nicht nur ärztliche Behandlung und Pflege wichtig
Frage: „Hier unterhalten sich zwei darüber, was sie von einem Krankenhaus erwarten. Welche(r) von beiden sagt eher das, was auch Sie denken?“ (Vorlage eines Bildblatts)
1977 1992 2007
1977 1992 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 3050, 5068, 10012
Für mich wäre bei einem Krankenhausaufenthalt wichtig, dassich mich dort trotz der Krankheit so wohl wie möglich fühle. Somüssten z. B. die Zimmer schön eingerichtet sein und freundlichwirken und auch sonst müsste man so viel Bequemlichkeithaben wie nur möglich.
Ich finde, wenn man im Krankenhaus liegt, kommt es auf dasäußere Drum und Dran weniger an. Als Kranker hat man dafürsowieso keinen Sinn. Wenn ich nur richtig ärztlich behandeltund gut gepflegt werde, dann kann ich gerne auf sonstigeBequemlichkeiten verzichten.
49 5155 %
2524
Bei der Einschätzung der Gesundheitsversorgung
und Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems
spielen neben den Erfahrungen bei der ambulan-
ten Behandlung und Versorgung vor allem die
Urteile über die Versorgung in den Krankenhäu-
sern eine wichtige Rolle.
Die Ansprüche, die die Bevölkerung an einen
Krankenhausaufenthalt stellt, beschränken sich
nicht nur auf die ärztliche und medizinische
Behandlung und Betreuung. Für die Mehrheit ist
es wichtig, dass sie im Krankenhaus darüber
hinaus auch ein gewisses Maß an Komfort gebo-
ten bekommt. 51 Prozent, tendenziell überdurch-
schnittlich Frauen, legen Wert darauf, dass sie
sich bei einem Krankenhausaufenthalt so wohl
wie möglich fühlen können, dass etwa die Zimmer
freundlich und schön eingerichtet sind und dass
es ein möglichst hohes Maß an Bequemlichkeit
gibt. Dagegen teilen nur 4o Prozent die Ansicht,
dass eine gute ärztliche Behandlung und eine gute
Pflege ausreichen und man dann auf andere
Dinge weitgehend verzichten kann. Auch wenn
Privatpatienten im Hinblick auf Komfort und
Bequemlichkeit tendenziell überdurchschnittliche
Erwartungen äußern, unterscheiden sich die gene-
rellen Anforderungen von gesetzlich und privat
Versicherten nur unwesentlich. Auch die Mehrheit
der gesetzlich Versicherten möchte ein möglichst
hohes Maß an Komfort nicht missen.
Die Wünsche, unabhängig von der medizinischen
Versorgung und Betreuung auch über ein gewisses
Maß an Bequemlichkeit und Komfort zu verfü-
gen, haben sich in den letzten 3o Jahren kaum
verändert. Bereits 1977 legten 55 Prozent Wert
darauf, sich trotz der Krankheit im Krankenhaus
auch wohlfühlen zu können.
Weiterhin hohe Ansprüche an Krankenhäuser
WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER
43 4036
Anforderungen an einen Krankenhausaufenthalt – nicht nur ärztliche Behandlung und Pflege wichtig
Frage: „Hier unterhalten sich zwei darüber, was sie von einem Krankenhaus erwarten. Welche(r) von beiden sagt eher das, was auch Sie denken?“ (Vorlage eines Bildblatts)
1977 1992 2007
1977 1992 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 3050, 5068, 10012
Für mich wäre bei einem Krankenhausaufenthalt wichtig, dassich mich dort trotz der Krankheit so wohl wie möglich fühle. Somüssten z. B. die Zimmer schön eingerichtet sein und freundlichwirken und auch sonst müsste man so viel Bequemlichkeithaben wie nur möglich.
Ich finde, wenn man im Krankenhaus liegt, kommt es auf dasäußere Drum und Dran weniger an. Als Kranker hat man dafürsowieso keinen Sinn. Wenn ich nur richtig ärztlich behandeltund gut gepflegt werde, dann kann ich gerne auf sonstigeBequemlichkeiten verzichten.
49 5155 %
2726
Über die selbstverständlichen Erwartungen und
Anforderungen an einen hohen medizinischen
Standard und die ärztliche Betreuung in den Kran-
kenhäusern hinaus bestehen vielfältige Wünsche
an Ausstattung und Einrichtung. Noch vor einer
möglichst aktuellen medizinisch-technischen Aus-
stattung des Krankenhauses, die mehr als drei
Viertel der Bevölkerung bei einem Krankenhaus-
aufenthalt für unverzichtbar halten, richten sich
die Ansprüche vor allem an die sanitäre Einrich-
tung der Krankenzimmer. Jeweils mehr als 8o Pro-
zent legen unbedingt Wert darauf, dass Toilette
sowie Bad oder Dusche direkt am Zimmer liegen,
nur Minderheiten wären bereit, auf diesen Stan-
dard zu verzichten.
In hohem Maße bestehen aber auch Anforderun-
gen an die technische Ausstattung der Kranken-
zimmer. Mehr als zwei Drittel möchten auf keinen
Fall auf ein Telefon am Bett verzichten, mehr als
die Hälfte hält ein Fernsehgerät im Krankenzim-
mer bei einem Krankenhausaufenthalt für unab-
dingbar. Die Anforderungen an die Ausstattung
der Krankenzimmer mit Telefon und Fernseher
liegen noch vor den von jeweils rund der Hälfte
als unverzichtbar bezeichneten Ansprüchen, mög-
lichst in einem Einzel- oder Zweibettzimmer und
nicht zusammen mit Schwerkranken unterge-
bracht zu sein. Hinzu kommt der Wunsch nach
einer zumindest beschränkten Wahlmöglichkeit
beim Essen sowie zu jeder Tageszeit Besuch emp-
fangen zu können.
In erheblichem Umfang bestehen zudem Wün-
sche an Einrichtungen im Krankenhaus, die
den Aufenthalt auch außerhalb des eigenen
Krankenzimmers angenehmer machen. Jeweils
rund 4o Prozent möchten auf keinen Fall auf
einen Raum, in dem sie sich mit Besuchern unge-
stört unterhalten können, bzw. einen gemütli-
chen Aufenthaltsraum für Patienten verzichten.
In gleichem Maße wird besonders auf Einkaufs-
möglichkeiten für den täglichen Bedarf und ein
Restaurant oder Café im Krankenhaus Wert
gelegt. Im Gegensatz zu den Anforderungen an
die Ausstattung der Krankenzimmer wäre die
Mehrheit im Zweifelsfall in diesen Punkten aber
bereit, Abstriche in Kauf zu nehmen.
Was dagegen für den größten Teil der Bevölke-
rung außer Frage steht, ist der Anspruch von
Eltern, bei einem Krankenhausaufenthalt ihres
Kindes zusammen mit dem Kind untergebracht
zu werden. 7o Prozent halten eine solche Möglich-
keit für unverzichtbar, 85 Prozent derjenigen,
bei denen noch eigene Kinder im Haushalt leben.
WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER
Wünsche an das Krankenhaus
Darauf möchte ich bei einem Krankenhausaufenthalt auf keinen Fall verzichten
Toilette direkt am Zimmer 88 %
Dusche oder Bad direkt am Zimmer 82
Dass das Krankenhaus über die neuesten Geräte verfügt 78
Die Möglichkeit, dass Vater oder Mutter bei einem Kind im Krankenhaus wohnen kann, wenn es notwendig ist
70
Ein Telefon am Bett 68
Ein Fernsehapparat im Zimmer 55
Dass ich in einem Einzel- oder Zweibettzimmer liege 49
Dass ich beim Essen mindestens zwischen zwei Menüs auswählen kann 48
Dass man zu jeder Tageszeit im Krankenhaus besucht werden kann 48
Dass ich nicht mit Schwerkranken auf einem Zimmer liege 43
Ein Raum, wo man sich mit seinem Besuch ungestört unterhalten kann 42
Dass es auch einen gemütlichen Aufenthaltsraum für Patienten gibt 39
Dass es einen Kiosk, einen Laden im Krankenhaus gibt, wo man Sachen für den täglichen Bedarf kaufen kann
38
Dass es ein kleines Restaurant, Café gibt, wo man gemütlich sitzen kann 38
Dass es in meinem Zimmer bequeme Sitzmöglichkeiten gibt 37
Dass es einen schönen Garten gibt, wo man spazieren gehen kann 30
Klimaanlage im Zimmer 20
Dass man im Krankenhaus auch von einem Pfarrer betreut wird, wenn man es möchte 19
Dass mich der Chefarzt persönlich behandelt 16
Ein extra Speiseraum, dass man nicht immer auf seinem Zimmer essen muss, wenn man aufstehen kann
16
Dass es einen Andachtsraum gibt, in den man sich zurückziehen kann 15
Dass es im Krankenhaus eine Bücherei gibt 13
Dass ich die Möglichkeit habe, ins Internet zu gehen 9
Balkon 6
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
2726
Über die selbstverständlichen Erwartungen und
Anforderungen an einen hohen medizinischen
Standard und die ärztliche Betreuung in den Kran-
kenhäusern hinaus bestehen vielfältige Wünsche
an Ausstattung und Einrichtung. Noch vor einer
möglichst aktuellen medizinisch-technischen Aus-
stattung des Krankenhauses, die mehr als drei
Viertel der Bevölkerung bei einem Krankenhaus-
aufenthalt für unverzichtbar halten, richten sich
die Ansprüche vor allem an die sanitäre Einrich-
tung der Krankenzimmer. Jeweils mehr als 8o Pro-
zent legen unbedingt Wert darauf, dass Toilette
sowie Bad oder Dusche direkt am Zimmer liegen,
nur Minderheiten wären bereit, auf diesen Stan-
dard zu verzichten.
In hohem Maße bestehen aber auch Anforderun-
gen an die technische Ausstattung der Kranken-
zimmer. Mehr als zwei Drittel möchten auf keinen
Fall auf ein Telefon am Bett verzichten, mehr als
die Hälfte hält ein Fernsehgerät im Krankenzim-
mer bei einem Krankenhausaufenthalt für unab-
dingbar. Die Anforderungen an die Ausstattung
der Krankenzimmer mit Telefon und Fernseher
liegen noch vor den von jeweils rund der Hälfte
als unverzichtbar bezeichneten Ansprüchen, mög-
lichst in einem Einzel- oder Zweibettzimmer und
nicht zusammen mit Schwerkranken unterge-
bracht zu sein. Hinzu kommt der Wunsch nach
einer zumindest beschränkten Wahlmöglichkeit
beim Essen sowie zu jeder Tageszeit Besuch emp-
fangen zu können.
In erheblichem Umfang bestehen zudem Wün-
sche an Einrichtungen im Krankenhaus, die
den Aufenthalt auch außerhalb des eigenen
Krankenzimmers angenehmer machen. Jeweils
rund 4o Prozent möchten auf keinen Fall auf
einen Raum, in dem sie sich mit Besuchern unge-
stört unterhalten können, bzw. einen gemütli-
chen Aufenthaltsraum für Patienten verzichten.
In gleichem Maße wird besonders auf Einkaufs-
möglichkeiten für den täglichen Bedarf und ein
Restaurant oder Café im Krankenhaus Wert
gelegt. Im Gegensatz zu den Anforderungen an
die Ausstattung der Krankenzimmer wäre die
Mehrheit im Zweifelsfall in diesen Punkten aber
bereit, Abstriche in Kauf zu nehmen.
Was dagegen für den größten Teil der Bevölke-
rung außer Frage steht, ist der Anspruch von
Eltern, bei einem Krankenhausaufenthalt ihres
Kindes zusammen mit dem Kind untergebracht
zu werden. 7o Prozent halten eine solche Möglich-
keit für unverzichtbar, 85 Prozent derjenigen,
bei denen noch eigene Kinder im Haushalt leben.
WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER
Wünsche an das Krankenhaus
Darauf möchte ich bei einem Krankenhausaufenthalt auf keinen Fall verzichten
Toilette direkt am Zimmer 88 %
Dusche oder Bad direkt am Zimmer 82
Dass das Krankenhaus über die neuesten Geräte verfügt 78
Die Möglichkeit, dass Vater oder Mutter bei einem Kind im Krankenhaus wohnen kann, wenn es notwendig ist
70
Ein Telefon am Bett 68
Ein Fernsehapparat im Zimmer 55
Dass ich in einem Einzel- oder Zweibettzimmer liege 49
Dass ich beim Essen mindestens zwischen zwei Menüs auswählen kann 48
Dass man zu jeder Tageszeit im Krankenhaus besucht werden kann 48
Dass ich nicht mit Schwerkranken auf einem Zimmer liege 43
Ein Raum, wo man sich mit seinem Besuch ungestört unterhalten kann 42
Dass es auch einen gemütlichen Aufenthaltsraum für Patienten gibt 39
Dass es einen Kiosk, einen Laden im Krankenhaus gibt, wo man Sachen für den täglichen Bedarf kaufen kann
38
Dass es ein kleines Restaurant, Café gibt, wo man gemütlich sitzen kann 38
Dass es in meinem Zimmer bequeme Sitzmöglichkeiten gibt 37
Dass es einen schönen Garten gibt, wo man spazieren gehen kann 30
Klimaanlage im Zimmer 20
Dass man im Krankenhaus auch von einem Pfarrer betreut wird, wenn man es möchte 19
Dass mich der Chefarzt persönlich behandelt 16
Ein extra Speiseraum, dass man nicht immer auf seinem Zimmer essen muss, wenn man aufstehen kann
16
Dass es einen Andachtsraum gibt, in den man sich zurückziehen kann 15
Dass es im Krankenhaus eine Bücherei gibt 13
Dass ich die Möglichkeit habe, ins Internet zu gehen 9
Balkon 6
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
2928
Die Trendanalyse zeigt, dass vor dem Hintergrund
der durch Renovierungen, Aus- und Neubauten
stetig verbesserten baulichen Situation der Kran-
kenhäuser vor allem die Ansprüche an die Ein-
richtung und Ausstattung der Krankenzimmer in
den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sind.
Während z. B. die Erwartungen an eine möglichst
moderne, dem neuesten Standard entsprechende
medizinisch-technische Ausstattung oder auch
an eine großzügige und flexible Gestaltung der
Besuchsregelungen nahezu unverändert geblieben
sind, haben sich etwa die Forderungen nach einem
Fernsehgerät im Zimmer oder ein Telefon direkt
am Bett seit 1977 mehr als verdoppelt. Auch die
Anforderungen bezüglich der sanitären Einrich-
tungen lagen 1977 und auch noch 1987 deutlich
unter dem heutigen Niveau. Deutlich zugenom-
men haben aber auch die Wünsche nach einem
Café bzw. Restaurant innerhalb des Krankenhau-
ses; vor 3o Jahren wollten nur 13 Prozent ungern
darauf verzichten, heute 39 Prozent.
Die Ansprüche von gesetzlich und privat Kran-
kenversicherten unterscheiden sich in weiten
Bereichen nur geringfügig. So sind die Erwartun-
gen im Hinblick auf die sanitäre Einrichtung der
Krankenzimmer nahezu identisch, die Wünsche
an die Ausstattung mit Telefon und Fernsehgerät
bei den privat Versicherten nur unwesentlich
weiter verbreitet. Dass das Krankenhaus über die
neuesten medizinisch-technischen Geräte verfü-
gen sollte, ist für beide Versichertengruppen
gleich selbstverständlich.
Deutlich häufiger äußern die privat Krankenversi-
cherten erwartungsgemäß den Anspruch auf die
Unterbringung in einem Einzel- oder Zweibettzim-
mer. 7o Prozent möchten darauf auf keinen Fall
verzichten, 46 Prozent der gesetzlich Versicherten.
Privat Versicherte legen in diesem Zusammenhang
auch überdurchschnittlich Wert darauf, nicht mit
Schwerkranken in einem Zimmer zu liegen. Zudem
sind die Erwartungen im Hinblick auf die ärztliche
Betreuung deutlich höher. Für mehr als ein Drittel
gegenüber 13 Prozent der gesetzlich Versicherten
ist die persönliche Behandlung durch den Chefarzt
besonders wichtig.
Umgekehrt legen die gesetzlich Krankenversicher-
ten überdurchschnittlich Wert auf die Bereiche
außerhalb des eigenen, zumeist stärker belegten
Krankenzimmers. So betonen etwa 41 gegen-
über 25 Prozent der privat Versicherten die hohe
Bedeutung eines gemütlichen Aufenthaltsraums
für die Patienten. Deutlich häufiger halten sie
auch ein Café oder ein kleines Restaurant oder
einen Garten, in dem man spazieren gehen kann,
für unverzichtbar.
WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER
Gestiegene Ansprüche vor allem an die Ausstattung der Krankenzimmer
Darauf möchte ich bei einem Krankenhausaufenthalt auf keinen Fall verzichten
(Auszug)
1977 1987 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre; 1977 und 1987 nur WestdeutschlandQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 3050, 4096, 10012
57 %
48
28
89
81
68
51
39
Toilette direkt am Zimmer
Dusche oder Bad direkt amZimmer
Ein Telefon am Bett
Ein Fernsehapparat im Zimmer
Dass es ein kleines Restau-rant, Café gibt, wo mangemütlich sitzen kann
22
13
63
41
26
55
Es möchten auf keinen Fall verzichten auf –(Auszug)
GesetzlichKrankenversicherte
PrivatKrankenversicherte
Unterbringung im Einzel- oder Zweibettzimmer 46 % 70
Dass ich nicht mit Schwerkranken in einem Zimmer liege 43 55
Chefarztbehandlung 13 37
Einen gemütlichen Aufenthaltsraum für Patienten 41 25
Ein Café oder kleines Restaurant 39 31
Einen schönen Garten, in dem man spazieren gehen kann 32 22
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
2928
Die Trendanalyse zeigt, dass vor dem Hintergrund
der durch Renovierungen, Aus- und Neubauten
stetig verbesserten baulichen Situation der Kran-
kenhäuser vor allem die Ansprüche an die Ein-
richtung und Ausstattung der Krankenzimmer in
den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sind.
Während z. B. die Erwartungen an eine möglichst
moderne, dem neuesten Standard entsprechende
medizinisch-technische Ausstattung oder auch
an eine großzügige und flexible Gestaltung der
Besuchsregelungen nahezu unverändert geblieben
sind, haben sich etwa die Forderungen nach einem
Fernsehgerät im Zimmer oder ein Telefon direkt
am Bett seit 1977 mehr als verdoppelt. Auch die
Anforderungen bezüglich der sanitären Einrich-
tungen lagen 1977 und auch noch 1987 deutlich
unter dem heutigen Niveau. Deutlich zugenom-
men haben aber auch die Wünsche nach einem
Café bzw. Restaurant innerhalb des Krankenhau-
ses; vor 3o Jahren wollten nur 13 Prozent ungern
darauf verzichten, heute 39 Prozent.
Die Ansprüche von gesetzlich und privat Kran-
kenversicherten unterscheiden sich in weiten
Bereichen nur geringfügig. So sind die Erwartun-
gen im Hinblick auf die sanitäre Einrichtung der
Krankenzimmer nahezu identisch, die Wünsche
an die Ausstattung mit Telefon und Fernsehgerät
bei den privat Versicherten nur unwesentlich
weiter verbreitet. Dass das Krankenhaus über die
neuesten medizinisch-technischen Geräte verfü-
gen sollte, ist für beide Versichertengruppen
gleich selbstverständlich.
Deutlich häufiger äußern die privat Krankenversi-
cherten erwartungsgemäß den Anspruch auf die
Unterbringung in einem Einzel- oder Zweibettzim-
mer. 7o Prozent möchten darauf auf keinen Fall
verzichten, 46 Prozent der gesetzlich Versicherten.
Privat Versicherte legen in diesem Zusammenhang
auch überdurchschnittlich Wert darauf, nicht mit
Schwerkranken in einem Zimmer zu liegen. Zudem
sind die Erwartungen im Hinblick auf die ärztliche
Betreuung deutlich höher. Für mehr als ein Drittel
gegenüber 13 Prozent der gesetzlich Versicherten
ist die persönliche Behandlung durch den Chefarzt
besonders wichtig.
Umgekehrt legen die gesetzlich Krankenversicher-
ten überdurchschnittlich Wert auf die Bereiche
außerhalb des eigenen, zumeist stärker belegten
Krankenzimmers. So betonen etwa 41 gegen-
über 25 Prozent der privat Versicherten die hohe
Bedeutung eines gemütlichen Aufenthaltsraums
für die Patienten. Deutlich häufiger halten sie
auch ein Café oder ein kleines Restaurant oder
einen Garten, in dem man spazieren gehen kann,
für unverzichtbar.
WEITERHIN HOHE ANSPRÜCHE AN KRANKENHÄUSER
Gestiegene Ansprüche vor allem an die Ausstattung der Krankenzimmer
Darauf möchte ich bei einem Krankenhausaufenthalt auf keinen Fall verzichten
(Auszug)
1977 1987 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre; 1977 und 1987 nur WestdeutschlandQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 3050, 4096, 10012
57 %
48
28
89
81
68
51
39
Toilette direkt am Zimmer
Dusche oder Bad direkt amZimmer
Ein Telefon am Bett
Ein Fernsehapparat im Zimmer
Dass es ein kleines Restau-rant, Café gibt, wo mangemütlich sitzen kann
22
13
63
41
26
55
Es möchten auf keinen Fall verzichten auf –(Auszug)
GesetzlichKrankenversicherte
PrivatKrankenversicherte
Unterbringung im Einzel- oder Zweibettzimmer 46 % 70
Dass ich nicht mit Schwerkranken in einem Zimmer liege 43 55
Chefarztbehandlung 13 37
Einen gemütlichen Aufenthaltsraum für Patienten 41 25
Ein Café oder kleines Restaurant 39 31
Einen schönen Garten, in dem man spazieren gehen kann 32 22
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
31
ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG
30
Unabhängig davon, wie die konkreten Wünsche
und Anforderungen an einen Krankenhausaufent-
halt im Einzelnen aussehen, ist es für die überwäl-
tigende Mehrheit wichtig, im Krankheitsfall über
die Wahl des Krankenhauses selbst zu bestimmen.
83 Prozent der Bevölkerung legen Wert darauf,
das Krankenhaus frei wählen zu können, für nur
rund 15 Prozent hat diese Möglichkeit lediglich
eine eingeschränkte oder gar keine Bedeutung.
Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei den
privat Krankenversicherten. 91 Prozent betonen
die Bedeutung einer freien Krankenhauswahl,
nahezu zwei Drittel bezeichnen die freie Wahl-
möglichkeit als besonders wichtig.
Klare Präferenz für freie Krankenhauswahl
Im Krankheitsfall das Krankenhaus selbst auswählen zu können, ist –
Bevölkerung Gesetzlich Privat Kranken-insgesamt Krankenversicherte versicherte
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
37 38 29
46 44
62
83 % 82
91
Sehr wichtig
Wichtig
Der generelle Eindruck von den deutschen Kran-
kenhäusern fällt insgesamt überwiegend positiv
aus. Die Einschätzungen der Bevölkerung stützen
sich beim weitaus größten Teil auf eigene Erfah-
rungen, die bei vielen zudem noch nicht allzu
lange zurückliegen. 83 Prozent der Deutschen
waren zumindest schon einmal zur stationären
Behandlung im Krankenhaus, weit über die Hälfte
bereits mehrfach. Bei rund 6o Prozent liegt der
letzte Krankenhausaufenthalt höchstens zehn
Jahre, bei 4o Prozent sogar erst fünf Jahre zurück.
Aktuell haben 44 Prozent der Bevölkerung von
den Krankenhäusern generell einen positiven,
elf Prozent einen negativen Eindruck. 39 Prozent
machen ihr Urteil zwar vom Einzelfall abhängig,
urteilen aber zumindest eingeschränkt positiv.
Personen, die in den letzten zehn Jahren im Kran-
kenhaus gelegen haben und damit über relativ
aktuelle Erfahrungen verfügen, unterscheiden sich
in ihrem Urteil nicht von denen, deren letzter
Krankenhausaufenthalt schon länger zurücklag,
oder die bisher keine konkreten Erfahrungen im
Krankenhaus gemacht haben.
Der Anteil derjenigen, die uneingeschränkt einen
guten Eindruck von den Krankenhäusern haben,
fällt heute allerdings geringer aus als noch 1995.
Er liegt aber höher als zu Beginn der 9oer Jahre,
als nur 4o Prozent pauschal positiv urteilten. Das
vergleichsweise ungünstige Urteil von 1992 geht
dabei vor allem auf die deutlich unterschiedliche
Bewertung der Krankenhäuser in den damals
neuen Bundesländern zurück, als sich nur 24 Pro-
zent der ostdeutschen gegenüber 44 Prozent der
westdeutschen Bevölkerung pauschal positiv äußer-
ten. Inzwischen haben sich die Urteile der Bevölke-
rung und vor allem der Krankenhauspatienten in
den westlichen und östlichen Bundesländern weit-
gehend angeglichen.
Zufriedene Patienten – zunehmend Kritikan personeller Ausstattung
31
ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG
30
Unabhängig davon, wie die konkreten Wünsche
und Anforderungen an einen Krankenhausaufent-
halt im Einzelnen aussehen, ist es für die überwäl-
tigende Mehrheit wichtig, im Krankheitsfall über
die Wahl des Krankenhauses selbst zu bestimmen.
83 Prozent der Bevölkerung legen Wert darauf,
das Krankenhaus frei wählen zu können, für nur
rund 15 Prozent hat diese Möglichkeit lediglich
eine eingeschränkte oder gar keine Bedeutung.
Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei den
privat Krankenversicherten. 91 Prozent betonen
die Bedeutung einer freien Krankenhauswahl,
nahezu zwei Drittel bezeichnen die freie Wahl-
möglichkeit als besonders wichtig.
Klare Präferenz für freie Krankenhauswahl
Im Krankheitsfall das Krankenhaus selbst auswählen zu können, ist –
Bevölkerung Gesetzlich Privat Kranken-insgesamt Krankenversicherte versicherte
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
37 38 29
46 44
62
83 % 82
91
Sehr wichtig
Wichtig
Der generelle Eindruck von den deutschen Kran-
kenhäusern fällt insgesamt überwiegend positiv
aus. Die Einschätzungen der Bevölkerung stützen
sich beim weitaus größten Teil auf eigene Erfah-
rungen, die bei vielen zudem noch nicht allzu
lange zurückliegen. 83 Prozent der Deutschen
waren zumindest schon einmal zur stationären
Behandlung im Krankenhaus, weit über die Hälfte
bereits mehrfach. Bei rund 6o Prozent liegt der
letzte Krankenhausaufenthalt höchstens zehn
Jahre, bei 4o Prozent sogar erst fünf Jahre zurück.
Aktuell haben 44 Prozent der Bevölkerung von
den Krankenhäusern generell einen positiven,
elf Prozent einen negativen Eindruck. 39 Prozent
machen ihr Urteil zwar vom Einzelfall abhängig,
urteilen aber zumindest eingeschränkt positiv.
Personen, die in den letzten zehn Jahren im Kran-
kenhaus gelegen haben und damit über relativ
aktuelle Erfahrungen verfügen, unterscheiden sich
in ihrem Urteil nicht von denen, deren letzter
Krankenhausaufenthalt schon länger zurücklag,
oder die bisher keine konkreten Erfahrungen im
Krankenhaus gemacht haben.
Der Anteil derjenigen, die uneingeschränkt einen
guten Eindruck von den Krankenhäusern haben,
fällt heute allerdings geringer aus als noch 1995.
Er liegt aber höher als zu Beginn der 9oer Jahre,
als nur 4o Prozent pauschal positiv urteilten. Das
vergleichsweise ungünstige Urteil von 1992 geht
dabei vor allem auf die deutlich unterschiedliche
Bewertung der Krankenhäuser in den damals
neuen Bundesländern zurück, als sich nur 24 Pro-
zent der ostdeutschen gegenüber 44 Prozent der
westdeutschen Bevölkerung pauschal positiv äußer-
ten. Inzwischen haben sich die Urteile der Bevölke-
rung und vor allem der Krankenhauspatienten in
den westlichen und östlichen Bundesländern weit-
gehend angeglichen.
Zufriedene Patienten – zunehmend Kritikan personeller Ausstattung
32 33
ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG
Die Bilanz der persönlichen Erfahrungen fällt
weitaus besser aus als der generelle Eindruck über
die Krankenhäuser. Die überwältigende Mehrheit,
88 Prozent der Krankenhauspatienten der letzten
zehn Jahre, war mit ihrem Aufenthalt generell
zufrieden oder sogar sehr zufrieden, nur jeder
Zehnte eingeschränkt oder gar nicht zufrieden.
Auch die Urteile im Hinblick auf medizinische
Versorgung und Betreuung sowie die Unterbrin-
gung fallen außerordentlich positiv aus. 91 Pro-
zent der Patienten waren mit der medizinischen
Versorgung (sehr) zufrieden, 85 Prozent mit
der Pflege und Betreuung. Die Unterbringung
entspricht weitgehend den Erwartungen der
Patienten, mehr als drei Viertel bewerten das
Zimmer, in dem sie untergebracht waren, positiv.
Lediglich die Zufriedenheit mit dem Essen fällt
etwas zurückhaltender aus; knapp jeder dritte
Patient war mit dem Essen nicht ganz zufrieden.
Die Urteile der gesetzlich und der privat kranken-
versicherten Patienten unterscheiden sich in der
Regel nicht. So waren z. B. sowohl 77 Prozent der
gesetzlich als auch der privat Versicherten mit
ihrem Zimmer insgesamt zufrieden, auch wenn
der Anteil der sehr Zufriedenen unter den privat
Versicherten geringfügig höher ist.
Generelle Urteile über die deutschen Krankenhäuser
Frage: „Haben Sie alles in allem von den Krankenhäusern in der Bundesrepublik einen guten oder keinen guten Eindruck?“
Habe von den Krankenhäusern allgemein –
1970 1977 1987 1992 1995 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre; 1970-1987 nur WestdeutschlandQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 2059, 3050, 4096, 5068, 6019, 10012
45 %
50
44
39
11
53
40
47
3633
353335
107
117
Einen guten Eindruck
Teils, teils
Keinen guten Eindruck
4
Weit überwiegend zufriedene Patienten
Es waren bei ihrem letzten Krankenhausaufenthalt –
Gar nichtzufrieden
Wenigerzufrieden Ges. Zufrieden
Sehr zufrieden Ges.
Mit der medizinischen Versorgung 2 % 6 8 57 34 91
Mit der Pflege und Betreuung 3 11 14 54 31 85
Mit dem Zimmer 3 19 22 53 24 77
Mit dem Essen 8 22 30 51 17 68
Pauschale Bewertung 2 8 10 61 27 88
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
32 33
ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG
Die Bilanz der persönlichen Erfahrungen fällt
weitaus besser aus als der generelle Eindruck über
die Krankenhäuser. Die überwältigende Mehrheit,
88 Prozent der Krankenhauspatienten der letzten
zehn Jahre, war mit ihrem Aufenthalt generell
zufrieden oder sogar sehr zufrieden, nur jeder
Zehnte eingeschränkt oder gar nicht zufrieden.
Auch die Urteile im Hinblick auf medizinische
Versorgung und Betreuung sowie die Unterbrin-
gung fallen außerordentlich positiv aus. 91 Pro-
zent der Patienten waren mit der medizinischen
Versorgung (sehr) zufrieden, 85 Prozent mit
der Pflege und Betreuung. Die Unterbringung
entspricht weitgehend den Erwartungen der
Patienten, mehr als drei Viertel bewerten das
Zimmer, in dem sie untergebracht waren, positiv.
Lediglich die Zufriedenheit mit dem Essen fällt
etwas zurückhaltender aus; knapp jeder dritte
Patient war mit dem Essen nicht ganz zufrieden.
Die Urteile der gesetzlich und der privat kranken-
versicherten Patienten unterscheiden sich in der
Regel nicht. So waren z. B. sowohl 77 Prozent der
gesetzlich als auch der privat Versicherten mit
ihrem Zimmer insgesamt zufrieden, auch wenn
der Anteil der sehr Zufriedenen unter den privat
Versicherten geringfügig höher ist.
Generelle Urteile über die deutschen Krankenhäuser
Frage: „Haben Sie alles in allem von den Krankenhäusern in der Bundesrepublik einen guten oder keinen guten Eindruck?“
Habe von den Krankenhäusern allgemein –
1970 1977 1987 1992 1995 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre; 1970-1987 nur WestdeutschlandQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 2059, 3050, 4096, 5068, 6019, 10012
45 %
50
44
39
11
53
40
47
3633
353335
107
117
Einen guten Eindruck
Teils, teils
Keinen guten Eindruck
4
Weit überwiegend zufriedene Patienten
Es waren bei ihrem letzten Krankenhausaufenthalt –
Gar nichtzufrieden
Wenigerzufrieden Ges. Zufrieden
Sehr zufrieden Ges.
Mit der medizinischen Versorgung 2 % 6 8 57 34 91
Mit der Pflege und Betreuung 3 11 14 54 31 85
Mit dem Zimmer 3 19 22 53 24 77
Mit dem Essen 8 22 30 51 17 68
Pauschale Bewertung 2 8 10 61 27 88
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
3534
ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG
Trotz der weit überwiegend positiven Urteile zeigt
sich bei der detaillierten Analyse der Erfahrungen
neben Lob auch verbreitet Kritik. Die große Mehr-
heit der Patienten hebt neben dem Eindruck, dass
alles sehr sauber gewesen sei, vor allem das Enga-
gement des Pflegepersonals hervor. Rund drei
Viertel loben dessen Hilfsbereitschaft. Die Mehr-
heit bescheinigt dem Krankenhaus, in dem man
zuletzt lag, eine moderne medizinisch-technische
Einrichtung, ausreichend Platz im Krankenzim-
mer sowie eine freundliche Einrichtung. 5o Prozent
loben die fachliche Kompetenz der Ärzte.
Unzufriedenheit äußert sich vor allem in dem Ein-
druck, dass Ärzte und Pflegepersonal, trotz der
empfundenen Hilfsbereitschaft, überlastet sind.
Mehr als die Hälfte der Patienten hatte den Ein-
druck, dass die Ärzte zu wenig Zeit für die einzel-
nen Patienten haben, 43 Prozent empfanden das
Pflegepersonal als überfordert. Mehr als jeder
Dritte ist der Ansicht, dass es überhaupt zu wenig
Pflegepersonal gab, jeder Vierte, dass die Zahl
der Ärzte und Fachärzte in dem Krankenhaus
nicht ausreichte. Gerade diese Erfahrungen
tragen in hohem Maße zu der von 25 Prozent
geäußerten Einschätzung bei, dass der einzelne
Patient nur eine Nummer in einem Massen-
betrieb sei. So hatten mehr als 4o Prozent der
Patienten, die die fehlende Zeit der Ärzte bemän-
geln, den Eindruck eines Massenbetriebs, nur
sechs Prozent derjenigen, die keine Kritik an
mangelnder Zeit der Ärzte üben.
Kritik an der Ausstattung der Krankenzimmer und
der Unterbringung äußert auch bei der detaillierten
Analyse der Erfahrungen nur eine Minderheit der
Patienten. So bemängelt rund jeder Vierte, dass zu
viele Patienten im Zimmer lagen, 2o Prozent emp-
fanden die Waschgelegenheiten als unzureichend.
Auch den Eindruck, dass man zu lange festgehalten
wurde und eine frühere Entlassung möglich gewe-
sen wäre, teilen vor dem Hintergrund der in den
letzten Jahren stetig sinkenden Verweildauer nur
die wenigsten.
Erfahrungen im Krankenhaus – viel Lob ...
Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu – Positive Aussagen7
Sehr sauber 76 %
Hilfsbereites Pflegepersonal 76
Modernste medizinisch-technische Einrichtung 57
Genügend Platz in den Zimmern 54
Freundliche, nett eingerichtete Krankenzimmer 53
Besonders gute Ärzte 50
Gutes Essen 47
Im Haus ist alles ruhig, man hört wenig Geräusche 42
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
... aber auch verbreitet Kritik
Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu – Negative Aussagen
Die Ärzte haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten 53 %
Das Pflegepersonal ist überlastet, überfordert 43
Zu wenig Pflegepersonal 37
Kalt und nüchtern eingerichtet 28
Zu viel Patienten in einem Raum 26
Zu wenig Ärzte, Fachärzte 25
Massenbetrieb, man ist nur eine Nummer 25
Unzureichende Waschgelegenheiten 20
Manchmal werden dort Leute ganz falsch behandelt 15
Zu viele unnötige Untersuchungen 14
Meistens überfüllt, überbelegt 14
Hässliche Zimmer 14
Man wird dort zu lange festgehalten, man könnte früher entlassen werden 12
Durch die Fernseher auf den Zimmern wird man gestört 12
Veraltet, rückständig organisiert 9
Da wird zu viel Geld verschwendet 9
Ärzte, die fachlich nicht auf dem neuesten Stand sind 7
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
3534
ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG
Trotz der weit überwiegend positiven Urteile zeigt
sich bei der detaillierten Analyse der Erfahrungen
neben Lob auch verbreitet Kritik. Die große Mehr-
heit der Patienten hebt neben dem Eindruck, dass
alles sehr sauber gewesen sei, vor allem das Enga-
gement des Pflegepersonals hervor. Rund drei
Viertel loben dessen Hilfsbereitschaft. Die Mehr-
heit bescheinigt dem Krankenhaus, in dem man
zuletzt lag, eine moderne medizinisch-technische
Einrichtung, ausreichend Platz im Krankenzim-
mer sowie eine freundliche Einrichtung. 5o Prozent
loben die fachliche Kompetenz der Ärzte.
Unzufriedenheit äußert sich vor allem in dem Ein-
druck, dass Ärzte und Pflegepersonal, trotz der
empfundenen Hilfsbereitschaft, überlastet sind.
Mehr als die Hälfte der Patienten hatte den Ein-
druck, dass die Ärzte zu wenig Zeit für die einzel-
nen Patienten haben, 43 Prozent empfanden das
Pflegepersonal als überfordert. Mehr als jeder
Dritte ist der Ansicht, dass es überhaupt zu wenig
Pflegepersonal gab, jeder Vierte, dass die Zahl
der Ärzte und Fachärzte in dem Krankenhaus
nicht ausreichte. Gerade diese Erfahrungen
tragen in hohem Maße zu der von 25 Prozent
geäußerten Einschätzung bei, dass der einzelne
Patient nur eine Nummer in einem Massen-
betrieb sei. So hatten mehr als 4o Prozent der
Patienten, die die fehlende Zeit der Ärzte bemän-
geln, den Eindruck eines Massenbetriebs, nur
sechs Prozent derjenigen, die keine Kritik an
mangelnder Zeit der Ärzte üben.
Kritik an der Ausstattung der Krankenzimmer und
der Unterbringung äußert auch bei der detaillierten
Analyse der Erfahrungen nur eine Minderheit der
Patienten. So bemängelt rund jeder Vierte, dass zu
viele Patienten im Zimmer lagen, 2o Prozent emp-
fanden die Waschgelegenheiten als unzureichend.
Auch den Eindruck, dass man zu lange festgehalten
wurde und eine frühere Entlassung möglich gewe-
sen wäre, teilen vor dem Hintergrund der in den
letzten Jahren stetig sinkenden Verweildauer nur
die wenigsten.
Erfahrungen im Krankenhaus – viel Lob ...
Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu – Positive Aussagen7
Sehr sauber 76 %
Hilfsbereites Pflegepersonal 76
Modernste medizinisch-technische Einrichtung 57
Genügend Platz in den Zimmern 54
Freundliche, nett eingerichtete Krankenzimmer 53
Besonders gute Ärzte 50
Gutes Essen 47
Im Haus ist alles ruhig, man hört wenig Geräusche 42
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
... aber auch verbreitet Kritik
Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu – Negative Aussagen
Die Ärzte haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten 53 %
Das Pflegepersonal ist überlastet, überfordert 43
Zu wenig Pflegepersonal 37
Kalt und nüchtern eingerichtet 28
Zu viel Patienten in einem Raum 26
Zu wenig Ärzte, Fachärzte 25
Massenbetrieb, man ist nur eine Nummer 25
Unzureichende Waschgelegenheiten 20
Manchmal werden dort Leute ganz falsch behandelt 15
Zu viele unnötige Untersuchungen 14
Meistens überfüllt, überbelegt 14
Hässliche Zimmer 14
Man wird dort zu lange festgehalten, man könnte früher entlassen werden 12
Durch die Fernseher auf den Zimmern wird man gestört 12
Veraltet, rückständig organisiert 9
Da wird zu viel Geld verschwendet 9
Ärzte, die fachlich nicht auf dem neuesten Stand sind 7
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
3736
ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG
Im Vergleich zur Mitte der 9oer Jahre ist die Ein-
schätzung, dass die Krankenhäuser über zu wenig
Personal verfügen und dass für die Betreuung der
Patienten zu wenig Zeit vorhanden ist, deutlich
gestiegen. So beklagte 1995 knapp jeder Dritte im
Rückblick auf seinen letzten Krankenhausaufent-
halt, dass die Ärzte nicht ausreichend Zeit hätten,
sich um die Patienten zu kümmern, aktuell kriti-
siert dies mehr als die Hälfte der Patienten. Der
Eindruck, dass es insgesamt zu wenig Ärzte gibt,
hat sich in diesem Zeitraum verdoppelt, dass zu
wenig Pflegepersonal vorhanden sei, von 29 auf
37 Prozent erhöht. Demgegenüber ist der Ein-
druck, nur eine unpersönliche Nummer in einem
Massenbetrieb gewesen zu sein, vergleichsweise
geringfügig gestiegen.
Verbessert haben sich aus Sicht der Patienten Aus-
stattung und Unterbringung. Krankenhauspatien-
ten berichten heute deutlich häufiger als noch
1995, dass alles sehr sauber gewesen sei, dass die
Krankenzimmer freundlich und ansprechend ein-
gerichtet waren sowie ausreichend Platz boten.
Auch den Eindruck, dass das Krankenhaus über
die modernste medizinisch-technische Ausstat-
tung verfügt, teilen heute mehr Patienten. Vor
allem in Ostdeutschland haben die Patienten in
diesen Bereichen Verbesserungen wahrgenom-
men. Fielen Mitte der 9oer Jahre die Erfahrungen
in den westlichen und östlichen Bundesländern
noch erheblich unterschiedlich aus, haben sich die
Urteile aktuell weitgehend angeglichen. So waren
1995 nur 32 Prozent der ostdeutschen Kranken-
hauspatienten davon überzeugt, dass das Kranken-
haus über die neueste technische Ausrüstung
verfügte, 51 Prozent in Westdeutschland. Heute
haben 56 Prozent der ostdeutschen und 57 Prozent
der westdeutschen Patienten diesen Eindruck.
Zunehmend Zufriedenheit mit Unterbringung und Ausstattung
Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu –
(Auszug)
1995 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6019, 10012
55 %
48
76
57
53
Sehr sauber
Modernste medizinisch-technische Einrichtung
Genügend Platz in den Zimmern
Freundliche, nett eingerichteteKrankenzimmer
4041
54
Wachsende Kritik an personeller Ausstattung
Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu –
(Auszug)
1995 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6019, 10012
31 %29
53
37
25
Die Ärzte haben zu wenig Zeitfür den einzelnen Patienten
Zu wenig Pflegepersonal
Massenbetrieb, man ist nureine Nummer
Zu wenig Ärzte, Fachärzte
12
21
25
3736
ZUFRIEDENE PATIENTEN – ZUNEHMEND KRITIK AN PERSONELLER AUSSTATTUNG
Im Vergleich zur Mitte der 9oer Jahre ist die Ein-
schätzung, dass die Krankenhäuser über zu wenig
Personal verfügen und dass für die Betreuung der
Patienten zu wenig Zeit vorhanden ist, deutlich
gestiegen. So beklagte 1995 knapp jeder Dritte im
Rückblick auf seinen letzten Krankenhausaufent-
halt, dass die Ärzte nicht ausreichend Zeit hätten,
sich um die Patienten zu kümmern, aktuell kriti-
siert dies mehr als die Hälfte der Patienten. Der
Eindruck, dass es insgesamt zu wenig Ärzte gibt,
hat sich in diesem Zeitraum verdoppelt, dass zu
wenig Pflegepersonal vorhanden sei, von 29 auf
37 Prozent erhöht. Demgegenüber ist der Ein-
druck, nur eine unpersönliche Nummer in einem
Massenbetrieb gewesen zu sein, vergleichsweise
geringfügig gestiegen.
Verbessert haben sich aus Sicht der Patienten Aus-
stattung und Unterbringung. Krankenhauspatien-
ten berichten heute deutlich häufiger als noch
1995, dass alles sehr sauber gewesen sei, dass die
Krankenzimmer freundlich und ansprechend ein-
gerichtet waren sowie ausreichend Platz boten.
Auch den Eindruck, dass das Krankenhaus über
die modernste medizinisch-technische Ausstat-
tung verfügt, teilen heute mehr Patienten. Vor
allem in Ostdeutschland haben die Patienten in
diesen Bereichen Verbesserungen wahrgenom-
men. Fielen Mitte der 9oer Jahre die Erfahrungen
in den westlichen und östlichen Bundesländern
noch erheblich unterschiedlich aus, haben sich die
Urteile aktuell weitgehend angeglichen. So waren
1995 nur 32 Prozent der ostdeutschen Kranken-
hauspatienten davon überzeugt, dass das Kranken-
haus über die neueste technische Ausrüstung
verfügte, 51 Prozent in Westdeutschland. Heute
haben 56 Prozent der ostdeutschen und 57 Prozent
der westdeutschen Patienten diesen Eindruck.
Zunehmend Zufriedenheit mit Unterbringung und Ausstattung
Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu –
(Auszug)
1995 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6019, 10012
55 %
48
76
57
53
Sehr sauber
Modernste medizinisch-technische Einrichtung
Genügend Platz in den Zimmern
Freundliche, nett eingerichteteKrankenzimmer
4041
54
Wachsende Kritik an personeller Ausstattung
Auf das Krankenhaus, in dem man zuletzt gelegen hat, trifft zu –
(Auszug)
1995 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6019, 10012
31 %29
53
37
25
Die Ärzte haben zu wenig Zeitfür den einzelnen Patienten
Zu wenig Pflegepersonal
Massenbetrieb, man ist nureine Nummer
Zu wenig Ärzte, Fachärzte
12
21
25
3938
POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN
Obwohl auch die gesetzlich versicherten Kranken-
hauspatienten in gleichem Maße wie die privat
Versicherten mit ihrem letzten Krankenhausauf-
enthalt pauschal zufrieden waren, zeigen sich
bei den detaillierten Erfahrungen zum Teil erheb-
liche Unterschiede. Dies betrifft vor allem den
Eindruck, dass sich die Ärzte nicht ausreichend
Zeit für den einzelnen Patienten nehmen, der von
56 Prozent der gesetzlich, nur von knapp einem
Drittel der privat Versicherten geteilt wird. Auch
die Erfahrung, dass das Pflegepersonal überlastet
und überfordert war, haben privat Versicherte
deutlich weniger gemacht.
Erwartungsgemäß fallen die Erfahrungen der
Privatpatienten mit der Unterbringung positiver
aus als bei den gesetzlich Versicherten. Zwar
berichten auch diese mehrheitlich etwa von
ansprechend eingerichteten und ausreichend
großen Zimmern, jedoch in deutlich geringeren
Anteilen als die privat Krankenversicherten.
Auf den letzten Krankenhausaufenthalt traf zu -(Auszug)
GesetzlichKrankenversicherte
PrivatKrankenversicherte
Die Ärzte haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten 56 % 31
Besonders gute Ärzte 49 66
Das Pflegepersonal ist überlastet, überfordert 45 27
Modernste medizinisch-technische Einrichtung 56 70
Freundliche, nett eingerichtete Krankenzimmer 51 66
Genügend Platz in den Zimmern 53 66
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten der letzten 10 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Der Eindruck, den man beim letzten Kranken-
hausaufenthalt generell von den Ärzten gewonnen
hat, spiegelt sich auch in den Urteilen über den
betreuenden Arzt wider. 55 Prozent, wiederum
vor allem die gesetzlich Versicherten, haben die
Erfahrung gemacht, dass der behandelnde Arzt
sich nicht ausreichend Zeit für die Patienten neh-
men kann.
Die Mehrheit der Patienten der vergangenen zehn
Jahre beschreibt den betreuenden Arzt als vertrau-
enerweckend und kompetent sowie in gleichem
Maße als freundlich und umgänglich. Nur eine
kleine Minderheit hat ihren Arzt im Umgang mit
den Patienten als überheblich oder herablassend
erlebt. Trotz des verbreiteten Eindrucks fehlender
Zeit für die Patienten hatten 52 Prozent sowohl
der gesetzlich als auch der privat Versicherten das
Gefühl, dass ihnen die Behandlung ausführlich
erklärt wurde. Jeweils rund 5o Prozent sind über-
zeugt davon, dass der Arzt gründlich und sorgfäl-
tig arbeitet und über medizinische Kenntnisse
verfügt, die dem neuesten Stand entsprechen. Die
schon seit Jahren von großen Teilen der Bevölke-
rung geteilte Sorge, dass die Entwicklung zuneh-
mend auf eine Zwei-Klassen-Medizin hinausläuft,
hat sich für die große Mehrheit der Krankenhaus-
patienten bisher nicht bestätigt. Nur knapp jeder
Fünfte, auch der gesetzlich Versicherten, hatte von
seinem betreuenden Arzt den Eindruck, dass er
sich bei der Behandlung von Privatpatienten mehr
Mühe gibt.
Unabhängig von der Beurteilung der fachlichen
Kompetenz und des Verhaltens gegenüber den
Patienten ist die große Mehrheit davon überzeugt,
dass ihr betreuender Arzt einen anstrengenden
Beruf ausübt.
Positive Erfahrungen mitKrankenhausärzten
3938
POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN
Obwohl auch die gesetzlich versicherten Kranken-
hauspatienten in gleichem Maße wie die privat
Versicherten mit ihrem letzten Krankenhausauf-
enthalt pauschal zufrieden waren, zeigen sich
bei den detaillierten Erfahrungen zum Teil erheb-
liche Unterschiede. Dies betrifft vor allem den
Eindruck, dass sich die Ärzte nicht ausreichend
Zeit für den einzelnen Patienten nehmen, der von
56 Prozent der gesetzlich, nur von knapp einem
Drittel der privat Versicherten geteilt wird. Auch
die Erfahrung, dass das Pflegepersonal überlastet
und überfordert war, haben privat Versicherte
deutlich weniger gemacht.
Erwartungsgemäß fallen die Erfahrungen der
Privatpatienten mit der Unterbringung positiver
aus als bei den gesetzlich Versicherten. Zwar
berichten auch diese mehrheitlich etwa von
ansprechend eingerichteten und ausreichend
großen Zimmern, jedoch in deutlich geringeren
Anteilen als die privat Krankenversicherten.
Auf den letzten Krankenhausaufenthalt traf zu -(Auszug)
GesetzlichKrankenversicherte
PrivatKrankenversicherte
Die Ärzte haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten 56 % 31
Besonders gute Ärzte 49 66
Das Pflegepersonal ist überlastet, überfordert 45 27
Modernste medizinisch-technische Einrichtung 56 70
Freundliche, nett eingerichtete Krankenzimmer 51 66
Genügend Platz in den Zimmern 53 66
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten der letzten 10 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Der Eindruck, den man beim letzten Kranken-
hausaufenthalt generell von den Ärzten gewonnen
hat, spiegelt sich auch in den Urteilen über den
betreuenden Arzt wider. 55 Prozent, wiederum
vor allem die gesetzlich Versicherten, haben die
Erfahrung gemacht, dass der behandelnde Arzt
sich nicht ausreichend Zeit für die Patienten neh-
men kann.
Die Mehrheit der Patienten der vergangenen zehn
Jahre beschreibt den betreuenden Arzt als vertrau-
enerweckend und kompetent sowie in gleichem
Maße als freundlich und umgänglich. Nur eine
kleine Minderheit hat ihren Arzt im Umgang mit
den Patienten als überheblich oder herablassend
erlebt. Trotz des verbreiteten Eindrucks fehlender
Zeit für die Patienten hatten 52 Prozent sowohl
der gesetzlich als auch der privat Versicherten das
Gefühl, dass ihnen die Behandlung ausführlich
erklärt wurde. Jeweils rund 5o Prozent sind über-
zeugt davon, dass der Arzt gründlich und sorgfäl-
tig arbeitet und über medizinische Kenntnisse
verfügt, die dem neuesten Stand entsprechen. Die
schon seit Jahren von großen Teilen der Bevölke-
rung geteilte Sorge, dass die Entwicklung zuneh-
mend auf eine Zwei-Klassen-Medizin hinausläuft,
hat sich für die große Mehrheit der Krankenhaus-
patienten bisher nicht bestätigt. Nur knapp jeder
Fünfte, auch der gesetzlich Versicherten, hatte von
seinem betreuenden Arzt den Eindruck, dass er
sich bei der Behandlung von Privatpatienten mehr
Mühe gibt.
Unabhängig von der Beurteilung der fachlichen
Kompetenz und des Verhaltens gegenüber den
Patienten ist die große Mehrheit davon überzeugt,
dass ihr betreuender Arzt einen anstrengenden
Beruf ausübt.
Positive Erfahrungen mitKrankenhausärzten
4140
POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN
Die Erfahrungen mit dem betreuenden Arzt im
Krankenhaus fallen vor allem im Hinblick auf den
Umgang mit Patienten in der Regel deutlich positi-
ver aus als das Bild, das die Bevölkerung generell
von Klinikärzten hat. So gehen etwa nur 32 Pro-
zent der Bevölkerung insgesamt davon aus, dass
die Krankenhausärzte die Behandlung in der
Regel ausführlich erklären, 52 Prozent wurde
die Behandlung nach eigenem Empfinden ausführ-
lich erklärt. Ähnlich groß sind die Unterschiede
zwischen generellem Image und konkreten Erfah-
rungen bei der Einschätzung, dass Krankenhaus-
ärzte freundlich und menschlich mit den Patien-
ten umgehen. In noch höherem Maße, als man
es selbst erlebt hat, wird Klinikärzten allgemein
zudem unterstellt, dass sie sich für den einzelnen
Patienten nur wenig Zeit nehmen können.
Aber auch die Vorstellungen von der medizini-
schen und fachlichen Kompetenz weichen deutlich
von den gemachten Erfahrungen ab. 6o Prozent
der Krankenhauspatienten beschreiben ihren
betreuenden Arzt als vertrauenerweckend und
als jemanden, der seinen Beruf versteht, für
nur 37 Prozent trifft diese Einschätzung auf die
Klinikärzte allgemein zu. Ähnlich groß sind die
Unterschiede bei der Vorstellung, dass Kranken-
hausärzte gründlich und sorgfältig arbeiten. Fast
die Hälfte der Bevölkerung geht zudem davon aus,
dass sich die Krankenhausärzte bei der Behand-
lung von Privatpatienten überdurchschnittlich
bemühen.
Erfahrungen mit Krankenhausärzten
Auf den Arzt, der mich beim letzten Krankenhausaufenthalt betreut hat, trifft zu –
Hat einen anstrengenden Beruf 78 %
Vertrauenerweckend, versteht seinen Beruf 60
Freundlich, umgänglich 59
Kann sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 55
Erklärt die Behandlungen ausführlich 52
Arbeitet gründlich, sorgfältig 51
Ist medizinisch auf dem neuesten Stand, kennt die modernen Behandlungsmethoden 49
Menschlich, geht auf seine Patienten ein 49
Hat viel mit Bürokratie zu kämpfen 49
Hat eine beruhigende Ausstrahlung 38
Arbeitet mit den neuesten technischen Geräten 36
Wirkt oft gestresst 36
Offen, ehrlich 32
Geduldig 27
Hat mit immer höheren Kosten zu kämpfen 23
Gibt oft gute Tipps, Ratschläge 20
Gibt sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 19
Verdient viel 15
Selbstlos, opfert sich für seine Patienten auf 8
Überheblich, herablassend 7
Denkt in erster Linie ans Geld 4
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Krankenhausärzte – Nah- und Fernbild
(Auszug)Trifft auf den betreuenden Krankenhausarzt zu
Trifft auf Krankenhausärzte
allgemein zu
Vertrauenerweckend, verstehen ihren Beruf 60 % 37
Freundlich, umgänglich 59 37
Können sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 55 71
Erklären die Behandlungen ausführlich 52 32
Arbeiten gründlich, sorgfältig 51 35
Menschlich, gehen auf ihre Patienten ein 49 23
Wirken oft gestresst, überfordert 36 55
Geduldig 27 16
Geben sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 19 47
Überheblich, herablassend 7 17
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
4140
POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN
Die Erfahrungen mit dem betreuenden Arzt im
Krankenhaus fallen vor allem im Hinblick auf den
Umgang mit Patienten in der Regel deutlich positi-
ver aus als das Bild, das die Bevölkerung generell
von Klinikärzten hat. So gehen etwa nur 32 Pro-
zent der Bevölkerung insgesamt davon aus, dass
die Krankenhausärzte die Behandlung in der
Regel ausführlich erklären, 52 Prozent wurde
die Behandlung nach eigenem Empfinden ausführ-
lich erklärt. Ähnlich groß sind die Unterschiede
zwischen generellem Image und konkreten Erfah-
rungen bei der Einschätzung, dass Krankenhaus-
ärzte freundlich und menschlich mit den Patien-
ten umgehen. In noch höherem Maße, als man
es selbst erlebt hat, wird Klinikärzten allgemein
zudem unterstellt, dass sie sich für den einzelnen
Patienten nur wenig Zeit nehmen können.
Aber auch die Vorstellungen von der medizini-
schen und fachlichen Kompetenz weichen deutlich
von den gemachten Erfahrungen ab. 6o Prozent
der Krankenhauspatienten beschreiben ihren
betreuenden Arzt als vertrauenerweckend und
als jemanden, der seinen Beruf versteht, für
nur 37 Prozent trifft diese Einschätzung auf die
Klinikärzte allgemein zu. Ähnlich groß sind die
Unterschiede bei der Vorstellung, dass Kranken-
hausärzte gründlich und sorgfältig arbeiten. Fast
die Hälfte der Bevölkerung geht zudem davon aus,
dass sich die Krankenhausärzte bei der Behand-
lung von Privatpatienten überdurchschnittlich
bemühen.
Erfahrungen mit Krankenhausärzten
Auf den Arzt, der mich beim letzten Krankenhausaufenthalt betreut hat, trifft zu –
Hat einen anstrengenden Beruf 78 %
Vertrauenerweckend, versteht seinen Beruf 60
Freundlich, umgänglich 59
Kann sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 55
Erklärt die Behandlungen ausführlich 52
Arbeitet gründlich, sorgfältig 51
Ist medizinisch auf dem neuesten Stand, kennt die modernen Behandlungsmethoden 49
Menschlich, geht auf seine Patienten ein 49
Hat viel mit Bürokratie zu kämpfen 49
Hat eine beruhigende Ausstrahlung 38
Arbeitet mit den neuesten technischen Geräten 36
Wirkt oft gestresst 36
Offen, ehrlich 32
Geduldig 27
Hat mit immer höheren Kosten zu kämpfen 23
Gibt oft gute Tipps, Ratschläge 20
Gibt sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 19
Verdient viel 15
Selbstlos, opfert sich für seine Patienten auf 8
Überheblich, herablassend 7
Denkt in erster Linie ans Geld 4
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Krankenhausärzte – Nah- und Fernbild
(Auszug)Trifft auf den betreuenden Krankenhausarzt zu
Trifft auf Krankenhausärzte
allgemein zu
Vertrauenerweckend, verstehen ihren Beruf 60 % 37
Freundlich, umgänglich 59 37
Können sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 55 71
Erklären die Behandlungen ausführlich 52 32
Arbeiten gründlich, sorgfältig 51 35
Menschlich, gehen auf ihre Patienten ein 49 23
Wirken oft gestresst, überfordert 36 55
Geduldig 27 16
Geben sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 19 47
Überheblich, herablassend 7 17
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Krankenhauspatienten in den letzten 10 JahrenQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
4342
POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN
Das Bild, das die Bevölkerung von den Ärzten
allgemein hat, und die Vorstellungen von den
Krankenhausärzten sind in vielen Bereichen und in
ihrem Profil ähnlich, weisen aber durchaus auch
partielle Unterschiede auf. So wird beiden von
großen Mehrheiten zugestanden, dass sie einen
anstrengenden Beruf ausüben. 74 Prozent bzw.
64 Prozent sind der Ansicht, dass die Ärzte mit
einem hohen bürokratischen Aufwand zu kämp-
fen haben, von vergleichbaren Anteilen wird
der zunehmende Kostendruck gesehen. Auch die
Einschätzung, dass Ärzte sich für den einzelnen
Patienten nur wenig Zeit nehmen können, gilt in
hohem Maße sowohl für die Ärzte im Allgemei-
nen als auch für die Klinikärzte.
Bei beiden fallen die Urteile im Hinblick auf einen
freundlichen und menschlichen Umgang mit den
Patienten eher zurückhaltend aus, wobei die Ärzte
im Allgemeinen in diesem Bereich positiver einge-
schätzt werden als die Ärzte in Krankenhäusern.
So sind 47 Prozent gegenüber 37 Prozent bei den
Krankenhausärzten der Ansicht, dass Ärzte in der
Regel freundlich mit ihren Patienten umgehen,
immerhin 31 Prozent gegenüber 23 Prozent unter-
stellen, dass sie auch versuchen, in einer menschli-
chen Art auf die Patienten einzugehen. In noch
höherem Maße als bei den Krankenhausärzten
wird bei den Ärzten im Allgemeinen allerdings
auch vermutet, dass sie Privatpatienten bevorzugt
behandeln, eine Überzeugung, die mehr als die
Hälfte der Bevölkerung teilt.
Umgekehrt ist das Vertrauen in die medizinische
Kompetenz der Klinikärzte im Hinblick auf
moderne Behandlungsmethoden vergleichsweise
höher, auch wenn die Mehrheit davon nicht unbe-
dingt überzeugt ist. 47 Prozent vertrauen bei den
Krankenhausärzten darauf, dass sie medizinisch
auf dem neuesten Stand sind, dagegen nur 36 Pro-
zent bei den Ärzten im Allgemeinen. Erwartungs-
gemäß wird auch die technische Ausstattung bei
den Krankenhausärzten deutlich besser beurteilt.
41 Prozent gegenüber 29 Prozent im allgemeinen
Ärztebild gehen davon aus, dass die Ärzte in Kran-
kenhäusern über die neuesten medizinisch-techni-
schen Geräte verfügen.
Ärzte und Krankenhausärzte im Vergleich
Trifft auf Ärzte allgemein zu
Trifft auf Kran-kenhausärzte zu
Haben einen anstrengenden Beruf 77 % 87
Können sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 74 71
Haben mit viel Bürokratie zu kämpfen 74 64
Haben mit immer höheren Kosten zu kämpfen 56 60
Geben sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 53 47
Haben zu lange Voranmeldungszeiten 48 -
Freundlich, umgänglich 47 37
Vertrauenerweckend, verstehen ihren Beruf 43 37
Verdienen viel 38 21
Sind medizinisch auf dem neuesten Stand, kennen die modernenBehandlungsmethoden
36 47
Menschlich, gehen auf ihre Patienten ein 31 23
Arbeiten gründlich, sorgfältig 31 35
Sind technisch nach dem neuesten Stand eingerichtet/Arbeiten mit den neuesten technischen Geräten
29 41
Geben ihren Patienten oft gute Ratschläge, Tipps 29 24
Erklären die Behandlungen ausführlich 25 32
Bieten öfter Behandlungen an, die nicht unbedingt notwendig sind 25 -
Offen, ehrlich 25 24
Bemühen sich um kurze Wartezeiten in ihrer Praxis 20 -
Denken in erster Linie ans Geld 18 9
Geduldig 18 16
Überheblich, herablassend 16 17
Selbstlos, opfern sich für ihre Patienten auf 9 13
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
4342
POSITIVE ERFAHRUNGEN MIT KRANKENHAUSÄRZTEN
Das Bild, das die Bevölkerung von den Ärzten
allgemein hat, und die Vorstellungen von den
Krankenhausärzten sind in vielen Bereichen und in
ihrem Profil ähnlich, weisen aber durchaus auch
partielle Unterschiede auf. So wird beiden von
großen Mehrheiten zugestanden, dass sie einen
anstrengenden Beruf ausüben. 74 Prozent bzw.
64 Prozent sind der Ansicht, dass die Ärzte mit
einem hohen bürokratischen Aufwand zu kämp-
fen haben, von vergleichbaren Anteilen wird
der zunehmende Kostendruck gesehen. Auch die
Einschätzung, dass Ärzte sich für den einzelnen
Patienten nur wenig Zeit nehmen können, gilt in
hohem Maße sowohl für die Ärzte im Allgemei-
nen als auch für die Klinikärzte.
Bei beiden fallen die Urteile im Hinblick auf einen
freundlichen und menschlichen Umgang mit den
Patienten eher zurückhaltend aus, wobei die Ärzte
im Allgemeinen in diesem Bereich positiver einge-
schätzt werden als die Ärzte in Krankenhäusern.
So sind 47 Prozent gegenüber 37 Prozent bei den
Krankenhausärzten der Ansicht, dass Ärzte in der
Regel freundlich mit ihren Patienten umgehen,
immerhin 31 Prozent gegenüber 23 Prozent unter-
stellen, dass sie auch versuchen, in einer menschli-
chen Art auf die Patienten einzugehen. In noch
höherem Maße als bei den Krankenhausärzten
wird bei den Ärzten im Allgemeinen allerdings
auch vermutet, dass sie Privatpatienten bevorzugt
behandeln, eine Überzeugung, die mehr als die
Hälfte der Bevölkerung teilt.
Umgekehrt ist das Vertrauen in die medizinische
Kompetenz der Klinikärzte im Hinblick auf
moderne Behandlungsmethoden vergleichsweise
höher, auch wenn die Mehrheit davon nicht unbe-
dingt überzeugt ist. 47 Prozent vertrauen bei den
Krankenhausärzten darauf, dass sie medizinisch
auf dem neuesten Stand sind, dagegen nur 36 Pro-
zent bei den Ärzten im Allgemeinen. Erwartungs-
gemäß wird auch die technische Ausstattung bei
den Krankenhausärzten deutlich besser beurteilt.
41 Prozent gegenüber 29 Prozent im allgemeinen
Ärztebild gehen davon aus, dass die Ärzte in Kran-
kenhäusern über die neuesten medizinisch-techni-
schen Geräte verfügen.
Ärzte und Krankenhausärzte im Vergleich
Trifft auf Ärzte allgemein zu
Trifft auf Kran-kenhausärzte zu
Haben einen anstrengenden Beruf 77 % 87
Können sich für den einzelnen Patienten nur wenig Zeit nehmen 74 71
Haben mit viel Bürokratie zu kämpfen 74 64
Haben mit immer höheren Kosten zu kämpfen 56 60
Geben sich bei Privatpatienten mehr Mühe als bei anderen 53 47
Haben zu lange Voranmeldungszeiten 48 -
Freundlich, umgänglich 47 37
Vertrauenerweckend, verstehen ihren Beruf 43 37
Verdienen viel 38 21
Sind medizinisch auf dem neuesten Stand, kennen die modernenBehandlungsmethoden
36 47
Menschlich, gehen auf ihre Patienten ein 31 23
Arbeiten gründlich, sorgfältig 31 35
Sind technisch nach dem neuesten Stand eingerichtet/Arbeiten mit den neuesten technischen Geräten
29 41
Geben ihren Patienten oft gute Ratschläge, Tipps 29 24
Erklären die Behandlungen ausführlich 25 32
Bieten öfter Behandlungen an, die nicht unbedingt notwendig sind 25 -
Offen, ehrlich 25 24
Bemühen sich um kurze Wartezeiten in ihrer Praxis 20 -
Denken in erster Linie ans Geld 18 9
Geduldig 18 16
Überheblich, herablassend 16 17
Selbstlos, opfern sich für ihre Patienten auf 9 13
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
45
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
44
Vor dem Hintergrund der verbreiteten Überzeu-
gung, dass sich die Qualität der Gesundheitsver-
sorgung in den letzten Jahren verschlechtert hat,
ist das Vertrauen, im Krankheitsfall ausreichend
abgesichert zu sein, spürbar zurückgegangen.
Aktuell sind 57 Prozent der Bevölkerung über-
zeugt, dass ihre jetzige Krankenversicherung voll
und ganz ausreicht, um alle notwendigen Leistun-
gen in Anspruch nehmen zu können. 2oo5 betrug
dieser Anteil noch 64 Prozent. Dieser Rückgang ist
vor allem auf die pessimistischere Einschätzung
der gesetzlich Krankenversicherten zurückzufüh-
ren, von denen inzwischen mehr als jeder Dritte
den eigenen Versicherungsschutz zumindest in
Teilbereichen skeptisch beurteilt. Auch von den
gesetzlich Versicherten, die über zusätzliche priva-
te Absicherung verfügen, wird die Situation nur
geringfügig besser eingeschätzt. Nach wie vor
beurteilen die privat Krankenversicherten ihre
Situation deutlich günstiger, mehr als 8o Prozent
sind davon überzeugt, dass ihr Versicherungs-
schutz im Krankheitsfall voll und ganz genügt.
Absicherung in der privaten Krankenver-sicherung deutlich positiver beurteilt
Lücken werden vor allem im Hinblick auf anfal-
lende Zahnbehandlungen gesehen; ein Viertel
befürchtet, im Bedarfsfall bei Brillen und Sehhil-
fen nicht ausreichend abgesichert zu sein. Jeweils
jeder Zehnte hat die Sorge, dass sein Versiche-
rungsschutz im Falle notwendiger Vorsorgeunter-
suchungen und Reha-Maßnahmen und bei chro-
nischen Erkrankungen sowie längeren Kranken-
hausaufenthalten ungenügend ist.
64 %
25 33 28 36 6 12
57 60 53 87 84
Nachlassende Überzeugung, im Krankheitsfall ausreichend abgesichert zu sein
Frage: „Sind Sie mit Ihrer jetzigen Krankenversicherung gut abgesichert, reicht Ihr Versicherungsschutz voll und ganz aus, oder gibt es Bereiche, wo Sie sich nicht ausreichend abgesichert fühlen?“
Bevölkerung insgesamt Gesetzlich Kranken- Privat Kranken-Krankenversicherte versicherte versicherte
2005 2007 2005 2007 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
Fühle mich gut abgesichert
Nicht ausreichendabgesichert
Mangelnde Absicherung vor allem für Zahnbehandlungen und bei Kostenerstattung für Brillen
Es fühlen sich nicht ausreichend abgesichert bei –
Zahnbehandlungen 29 %
Brillen und Sehhilfen 25
Heilpraktikerleistungen 17
Vorsorgeuntersuchungen 11
Reha-Maßnahmen 10
Chronischen Erkrankungen 10
Längeren Krankenhausaufenthalten 9
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
45
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
44
Vor dem Hintergrund der verbreiteten Überzeu-
gung, dass sich die Qualität der Gesundheitsver-
sorgung in den letzten Jahren verschlechtert hat,
ist das Vertrauen, im Krankheitsfall ausreichend
abgesichert zu sein, spürbar zurückgegangen.
Aktuell sind 57 Prozent der Bevölkerung über-
zeugt, dass ihre jetzige Krankenversicherung voll
und ganz ausreicht, um alle notwendigen Leistun-
gen in Anspruch nehmen zu können. 2oo5 betrug
dieser Anteil noch 64 Prozent. Dieser Rückgang ist
vor allem auf die pessimistischere Einschätzung
der gesetzlich Krankenversicherten zurückzufüh-
ren, von denen inzwischen mehr als jeder Dritte
den eigenen Versicherungsschutz zumindest in
Teilbereichen skeptisch beurteilt. Auch von den
gesetzlich Versicherten, die über zusätzliche priva-
te Absicherung verfügen, wird die Situation nur
geringfügig besser eingeschätzt. Nach wie vor
beurteilen die privat Krankenversicherten ihre
Situation deutlich günstiger, mehr als 8o Prozent
sind davon überzeugt, dass ihr Versicherungs-
schutz im Krankheitsfall voll und ganz genügt.
Absicherung in der privaten Krankenver-sicherung deutlich positiver beurteilt
Lücken werden vor allem im Hinblick auf anfal-
lende Zahnbehandlungen gesehen; ein Viertel
befürchtet, im Bedarfsfall bei Brillen und Sehhil-
fen nicht ausreichend abgesichert zu sein. Jeweils
jeder Zehnte hat die Sorge, dass sein Versiche-
rungsschutz im Falle notwendiger Vorsorgeunter-
suchungen und Reha-Maßnahmen und bei chro-
nischen Erkrankungen sowie längeren Kranken-
hausaufenthalten ungenügend ist.
64 %
25 33 28 36 6 12
57 60 53 87 84
Nachlassende Überzeugung, im Krankheitsfall ausreichend abgesichert zu sein
Frage: „Sind Sie mit Ihrer jetzigen Krankenversicherung gut abgesichert, reicht Ihr Versicherungsschutz voll und ganz aus, oder gibt es Bereiche, wo Sie sich nicht ausreichend abgesichert fühlen?“
Bevölkerung insgesamt Gesetzlich Kranken- Privat Kranken-Krankenversicherte versicherte versicherte
2005 2007 2005 2007 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
Fühle mich gut abgesichert
Nicht ausreichendabgesichert
Mangelnde Absicherung vor allem für Zahnbehandlungen und bei Kostenerstattung für Brillen
Es fühlen sich nicht ausreichend abgesichert bei –
Zahnbehandlungen 29 %
Brillen und Sehhilfen 25
Heilpraktikerleistungen 17
Vorsorgeuntersuchungen 11
Reha-Maßnahmen 10
Chronischen Erkrankungen 10
Längeren Krankenhausaufenthalten 9
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
4746
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
Unverändert bieten nach Überzeugung der breiten
Mehrheit der Bevölkerung die privaten Kranken-
versicherungen generell eine bessere Absicherung
als die gesetzlichen Krankenkassen bzw. die Ersatz-
kassen. Lediglich 19 Prozent gehen davon aus,
dass die gesetzlichen Kassen einen besseren Schutz
bieten. Erwartungsgemäß wird diese Einschätzung
vor allem von den privat Versicherten geteilt, aber
auch 61 Prozent der gesetzlich Versicherten sind
von der Überlegenheit eines privaten Krankenver-
sicherungsschutzes überzeugt.
Das prinzipielle Interesse unter den gesetzlich Ver-
sicherten, in eine private Krankenversicherung
zu wechseln, hat in den vergangenen Jahren zwar
signifikant zugenommen, ist aber nach wie vor
gering. Für lediglich gut jeden Fünften, auch unter
Personen, die über ein weit überdurchschnittliches
Haushaltseinkommen von monatlich 3.ooo Euro
und mehr verfügen, käme ein Wechsel in eine
private Krankenversicherung in Betracht. Auch
wenn der Versicherungsschutz als nicht ausrei-
chend angesehen wird, fällt das Interesse an einem
Wechsel eher zurückhaltend aus. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass sich die Frage eines Wech-
sels für die große Mehrheit der gesetzlich Versi-
cherten aufgrund der gesetzlichen Regelungen
bezüglich der Einkommensgrenzen für einen Ein-
tritt in eine private Krankenversicherung in der
Realität nicht stellt. Nur neun Prozent der berufs-
tätigen Angestellten und Arbeiter hätten nach
eigener Auskunft aufgrund ihrer Einkommenssi-
tuation diese Möglichkeit.
Breite Überzeugung: Die privaten Krankenversicherungen bieten den besseren Versicherungsschutz
Frage: „Was glauben Sie: Wie ist man im Krankheitsfall besser abgesichert: wenn man bei einer gesetzlichen Krankenkasse, wie der AOK oder einer Ersatzkasse, versichert ist oder bei einer privaten Krankenversicherung?“
Besser abgesichert ist man –
2005 2007
2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
Bei einer privaten Krankenversicherung
Bei einer gesetzlichen Krankenkasse
6463 %
1915
Nach wie vor nur eingeschränktes Interesse an einem Wechsel in die private Krankenversicherung
Frage: „Würden Sie gern (ausschließlich) auf eine private Krankenversicherung umsteigen?“
Gesetzlich Krankenversicherte 2005 2007Die sich nichtausreichend
Insgesamt Insgesamt abgesichert fühlen
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
Würde gern wechseln
Würde nicht wechseln 63 49
22 3415 %
59
4746
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
Unverändert bieten nach Überzeugung der breiten
Mehrheit der Bevölkerung die privaten Kranken-
versicherungen generell eine bessere Absicherung
als die gesetzlichen Krankenkassen bzw. die Ersatz-
kassen. Lediglich 19 Prozent gehen davon aus,
dass die gesetzlichen Kassen einen besseren Schutz
bieten. Erwartungsgemäß wird diese Einschätzung
vor allem von den privat Versicherten geteilt, aber
auch 61 Prozent der gesetzlich Versicherten sind
von der Überlegenheit eines privaten Krankenver-
sicherungsschutzes überzeugt.
Das prinzipielle Interesse unter den gesetzlich Ver-
sicherten, in eine private Krankenversicherung
zu wechseln, hat in den vergangenen Jahren zwar
signifikant zugenommen, ist aber nach wie vor
gering. Für lediglich gut jeden Fünften, auch unter
Personen, die über ein weit überdurchschnittliches
Haushaltseinkommen von monatlich 3.ooo Euro
und mehr verfügen, käme ein Wechsel in eine
private Krankenversicherung in Betracht. Auch
wenn der Versicherungsschutz als nicht ausrei-
chend angesehen wird, fällt das Interesse an einem
Wechsel eher zurückhaltend aus. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass sich die Frage eines Wech-
sels für die große Mehrheit der gesetzlich Versi-
cherten aufgrund der gesetzlichen Regelungen
bezüglich der Einkommensgrenzen für einen Ein-
tritt in eine private Krankenversicherung in der
Realität nicht stellt. Nur neun Prozent der berufs-
tätigen Angestellten und Arbeiter hätten nach
eigener Auskunft aufgrund ihrer Einkommenssi-
tuation diese Möglichkeit.
Breite Überzeugung: Die privaten Krankenversicherungen bieten den besseren Versicherungsschutz
Frage: „Was glauben Sie: Wie ist man im Krankheitsfall besser abgesichert: wenn man bei einer gesetzlichen Krankenkasse, wie der AOK oder einer Ersatzkasse, versichert ist oder bei einer privaten Krankenversicherung?“
Besser abgesichert ist man –
2005 2007
2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
Bei einer privaten Krankenversicherung
Bei einer gesetzlichen Krankenkasse
6463 %
1915
Nach wie vor nur eingeschränktes Interesse an einem Wechsel in die private Krankenversicherung
Frage: „Würden Sie gern (ausschließlich) auf eine private Krankenversicherung umsteigen?“
Gesetzlich Krankenversicherte 2005 2007Die sich nichtausreichend
Insgesamt Insgesamt abgesichert fühlen
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
Würde gern wechseln
Würde nicht wechseln 63 49
22 3415 %
59
4948
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
Die Motive, nicht in eine private Krankenversiche-
rung zu wechseln, sind gegenüber 2oo5 weitge-
hend unverändert geblieben. Gegen einen Wech-
sel sprechen aus Sicht der gesetzlich Versicherten
vor allem Kostengründe und eine verbreitete
Unsicherheit über die künftige Entwicklung der
Beiträge. Noch häufiger als vor zwei Jahren gehen
diejenigen, die für sich einen Wechsel ausschlie-
ßen, davon aus, dass eine private Krankenver-
sicherung für sie zu teuer wäre. 67 Prozent der
gesetzlich Versicherten teilen aktuell diese Über-
zeugung. Vor allem Personen, bei denen noch eige-
ne Kinder im Haushalt leben, sehen in der Tatsa-
che, dass Familienangehörige nicht kostenlos
mitversichert sind, einen Nachteil. Auch die Sorge,
dass es kurzfristig zu stärkeren Beitragserhöhun-
gen kommen könnte oder dass man bei einer Ver-
schlechterung der eigenen Einkommenssituation
und vor allem im Rentenalter die Beiträge nicht
mehr aufbringen könnte, wird von vielen geteilt.
Dass man in einem solchen Fall nicht in die gesetz-
liche Krankenversicherung zurückgehen kann,
empfindet mehr als jeder Dritte als Nachteil. Unsi-
cherheiten über die Entwicklung des Leistungs-
umfangs einer privaten Krankenversicherung
spielen bei den wenigsten eine Rolle, 3o Prozent
sind der Ansicht, dass man sich nicht sicher sein
kann, wie die Leistungen in Zukunft aussehen
werden.
Motive gegen einen Wechsel - Kostengründe, aber auch verbreitet Unsicherheit
Gegen einen Wechsel in die private Krankenversicherung spricht –
Gesetzlich Krankenversicherte, die nicht wechseln würden
2007 2005
Die private Krankenversicherung ist für mich zu teuer 67 % 61
Als Rentner kann man sich die Beiträge für die private Krankenversicherung nicht leisten
54 50
Man muss erst vieles selber bezahlen, bevor man es zurückerstattet bekommt
46 51
Ich bleibe lieber in der gesetzlichen Krankenkasse, da weiß ich, was ich habe
45 49
In meinem Alter wären die Beiträge zu hoch 40 37
Familienangehörige sind nicht kostenlos mitversichert 39 36
Bei einer Verschlechterung des Einkommens wird mir die private Krankenversicherung zu teuer
39 38
Ich hätte Sorge, dass die private Krankenversicherung plötzlich stark die Beiträge erhöht
37 40
Man kann nicht in die gesetzliche Krankenversicherung zurückgehen 36 40
Man weiß nie genau, wie die Leistungen der privaten Krankenversicherungen in Zukunft sein werden
30 34
Man muss sich bei der privaten Krankenversicherung um zu viele Dinge selbst kümmern
25 23
Die private Krankenversicherung ist mir zu umständlich, es gibt zu viel Papierkram
24 25
Ich habe mehr Vertrauen zu der gesetzlichen Krankenversicherung 20 26
Bei meinem Gesundheitszustand lohnt sich ein Wechsel nicht 20 -
Privatpatienten sind in der Behandlung auch nicht bessergestellt als gesetzlich Versicherte
7 6
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die nicht in die private Krankenversicherung wechseln würden (59 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
4948
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
Die Motive, nicht in eine private Krankenversiche-
rung zu wechseln, sind gegenüber 2oo5 weitge-
hend unverändert geblieben. Gegen einen Wech-
sel sprechen aus Sicht der gesetzlich Versicherten
vor allem Kostengründe und eine verbreitete
Unsicherheit über die künftige Entwicklung der
Beiträge. Noch häufiger als vor zwei Jahren gehen
diejenigen, die für sich einen Wechsel ausschlie-
ßen, davon aus, dass eine private Krankenver-
sicherung für sie zu teuer wäre. 67 Prozent der
gesetzlich Versicherten teilen aktuell diese Über-
zeugung. Vor allem Personen, bei denen noch eige-
ne Kinder im Haushalt leben, sehen in der Tatsa-
che, dass Familienangehörige nicht kostenlos
mitversichert sind, einen Nachteil. Auch die Sorge,
dass es kurzfristig zu stärkeren Beitragserhöhun-
gen kommen könnte oder dass man bei einer Ver-
schlechterung der eigenen Einkommenssituation
und vor allem im Rentenalter die Beiträge nicht
mehr aufbringen könnte, wird von vielen geteilt.
Dass man in einem solchen Fall nicht in die gesetz-
liche Krankenversicherung zurückgehen kann,
empfindet mehr als jeder Dritte als Nachteil. Unsi-
cherheiten über die Entwicklung des Leistungs-
umfangs einer privaten Krankenversicherung
spielen bei den wenigsten eine Rolle, 3o Prozent
sind der Ansicht, dass man sich nicht sicher sein
kann, wie die Leistungen in Zukunft aussehen
werden.
Motive gegen einen Wechsel - Kostengründe, aber auch verbreitet Unsicherheit
Gegen einen Wechsel in die private Krankenversicherung spricht –
Gesetzlich Krankenversicherte, die nicht wechseln würden
2007 2005
Die private Krankenversicherung ist für mich zu teuer 67 % 61
Als Rentner kann man sich die Beiträge für die private Krankenversicherung nicht leisten
54 50
Man muss erst vieles selber bezahlen, bevor man es zurückerstattet bekommt
46 51
Ich bleibe lieber in der gesetzlichen Krankenkasse, da weiß ich, was ich habe
45 49
In meinem Alter wären die Beiträge zu hoch 40 37
Familienangehörige sind nicht kostenlos mitversichert 39 36
Bei einer Verschlechterung des Einkommens wird mir die private Krankenversicherung zu teuer
39 38
Ich hätte Sorge, dass die private Krankenversicherung plötzlich stark die Beiträge erhöht
37 40
Man kann nicht in die gesetzliche Krankenversicherung zurückgehen 36 40
Man weiß nie genau, wie die Leistungen der privaten Krankenversicherungen in Zukunft sein werden
30 34
Man muss sich bei der privaten Krankenversicherung um zu viele Dinge selbst kümmern
25 23
Die private Krankenversicherung ist mir zu umständlich, es gibt zu viel Papierkram
24 25
Ich habe mehr Vertrauen zu der gesetzlichen Krankenversicherung 20 26
Bei meinem Gesundheitszustand lohnt sich ein Wechsel nicht 20 -
Privatpatienten sind in der Behandlung auch nicht bessergestellt als gesetzlich Versicherte
7 6
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die nicht in die private Krankenversicherung wechseln würden (59 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
5150
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
Die Motive für einen Wechsel liegen nach wie vor
hauptsächlich in der Überzeugung, als privat Ver-
sicherter im Krankheitsfall besser behandelt zu
werden. Noch häufiger als 2oo5 gehen diejenigen,
die gerne wechseln würden, davon aus, dass man
als Privatpatient generell in vieler Hinsicht besser-
gestellt ist und dass man auch Leistungen bezahlt
bekommt, die von den gesetzlichen Krankenkas-
sen nicht erstattet werden. Unverändert sind
8o Prozent der Ansicht, als Privatpatient auch
Medikamente verschrieben zu bekommen, auf
die Kassenpatienten keinen Anspruch haben,
drei Viertel gehen davon aus, dass man in den
Arztpraxen bevorzugt behandelt wird. Auch der
Anspruch auf ein Ein- oder Zweibettzimmer im
Fall eines Krankenhausaufenthaltes und die Mög-
lichkeit, den behandelnden Arzt selbst aussuchen
zu können, werden von der großen Mehrheit als
Motive für einen Wechsel genannt. Für die Mehr-
heit spielt zudem der Wunsch, künftig weniger
von den Entscheidungen des Gesetzgebers abhän-
gig zu sein, eine wichtige Rolle, verbunden mit
der Überzeugung, dass man als Privatpatient gene-
rell unabhängiger ist und mehr Freiheiten hat.
Allerdings ist das Vertrauen, dass der vereinbarte
Leistungsumfang bei einer privaten Krankenver-
sicherung auch langfristig gewährleistet ist, nur
gering. Nur 29 Prozent der Wechselwilligen sind
der Überzeugung, dass die vereinbarten Leistun-
gen auch in Zukunft garantiert sind.
Motive für einen Wechsel – breiterer Leistungsumfang, bessere Behandlung
Für einen Wechsel in die private Krankenversicherung spricht –
Gesetzlich Krankenversicherte, die gern wechseln würden
2007 2005
Als Privatpatient ist man in vielen Dingen bessergestellt 92 % 86
Man bekommt auch Leistungen bezahlt, die die gesetzlichen Krankenkassen nicht (mehr) ersetzen
89 81
Man bekommt auch Medikamente verordnet, die man als Kassenpatient nicht bekommt
80 80
Privatpatienten werden in den Arztpraxen bevorzugt behandelt 76 76
Man hat im Krankenhaus Anspruch auf ein Ein- oder Zweibettzimmer 68 68
Es gibt eine höhere Erstattung bei Kosten für Zahnersatz 66 66
Im Krankenhaus kann man sich den behandelnden Arzt aussuchen 63 62
Durch die Gesundheitsreform ist man in der gesetzlichen Krankenkasse nicht mehr gut versorgt
59 60
Man ist weniger abhängig von den Entscheidungen des Gesetzgebers 59 -
Ich finde es gut, wenn man Arztrechnungen sieht 55 55
Man bekommt Brillen, Kontaktlinsen usw. in der Regel vollständig bezahlt
53 53
Auch die Kosten für die Behandlung bei einem Heilpraktiker werden übernommen
51 45
Man ist als Privatpatient unabhängiger und hat mehr Freiheit 51 51
Wenn man die Versicherung nicht in Anspruch nimmt, bekommt man Geld zurück, werden Beiträge zurückerstattet
45 41
Man kann sicher sein, dass die vereinbarten Leistungen auch in Zukunft garantiert sind
29 -
Man zahlt weniger Beiträge 13 15
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die gern in die private Krankenversicherung wechseln würden (22 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
5150
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
Die Motive für einen Wechsel liegen nach wie vor
hauptsächlich in der Überzeugung, als privat Ver-
sicherter im Krankheitsfall besser behandelt zu
werden. Noch häufiger als 2oo5 gehen diejenigen,
die gerne wechseln würden, davon aus, dass man
als Privatpatient generell in vieler Hinsicht besser-
gestellt ist und dass man auch Leistungen bezahlt
bekommt, die von den gesetzlichen Krankenkas-
sen nicht erstattet werden. Unverändert sind
8o Prozent der Ansicht, als Privatpatient auch
Medikamente verschrieben zu bekommen, auf
die Kassenpatienten keinen Anspruch haben,
drei Viertel gehen davon aus, dass man in den
Arztpraxen bevorzugt behandelt wird. Auch der
Anspruch auf ein Ein- oder Zweibettzimmer im
Fall eines Krankenhausaufenthaltes und die Mög-
lichkeit, den behandelnden Arzt selbst aussuchen
zu können, werden von der großen Mehrheit als
Motive für einen Wechsel genannt. Für die Mehr-
heit spielt zudem der Wunsch, künftig weniger
von den Entscheidungen des Gesetzgebers abhän-
gig zu sein, eine wichtige Rolle, verbunden mit
der Überzeugung, dass man als Privatpatient gene-
rell unabhängiger ist und mehr Freiheiten hat.
Allerdings ist das Vertrauen, dass der vereinbarte
Leistungsumfang bei einer privaten Krankenver-
sicherung auch langfristig gewährleistet ist, nur
gering. Nur 29 Prozent der Wechselwilligen sind
der Überzeugung, dass die vereinbarten Leistun-
gen auch in Zukunft garantiert sind.
Motive für einen Wechsel – breiterer Leistungsumfang, bessere Behandlung
Für einen Wechsel in die private Krankenversicherung spricht –
Gesetzlich Krankenversicherte, die gern wechseln würden
2007 2005
Als Privatpatient ist man in vielen Dingen bessergestellt 92 % 86
Man bekommt auch Leistungen bezahlt, die die gesetzlichen Krankenkassen nicht (mehr) ersetzen
89 81
Man bekommt auch Medikamente verordnet, die man als Kassenpatient nicht bekommt
80 80
Privatpatienten werden in den Arztpraxen bevorzugt behandelt 76 76
Man hat im Krankenhaus Anspruch auf ein Ein- oder Zweibettzimmer 68 68
Es gibt eine höhere Erstattung bei Kosten für Zahnersatz 66 66
Im Krankenhaus kann man sich den behandelnden Arzt aussuchen 63 62
Durch die Gesundheitsreform ist man in der gesetzlichen Krankenkasse nicht mehr gut versorgt
59 60
Man ist weniger abhängig von den Entscheidungen des Gesetzgebers 59 -
Ich finde es gut, wenn man Arztrechnungen sieht 55 55
Man bekommt Brillen, Kontaktlinsen usw. in der Regel vollständig bezahlt
53 53
Auch die Kosten für die Behandlung bei einem Heilpraktiker werden übernommen
51 45
Man ist als Privatpatient unabhängiger und hat mehr Freiheit 51 51
Wenn man die Versicherung nicht in Anspruch nimmt, bekommt man Geld zurück, werden Beiträge zurückerstattet
45 41
Man kann sicher sein, dass die vereinbarten Leistungen auch in Zukunft garantiert sind
29 -
Man zahlt weniger Beiträge 13 15
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich Krankenversicherte, die gern in die private Krankenversicherung wechseln würden (22 % = 100)Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 7083, 10012
5352
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
Im Gegensatz zu dem nach wie vor zurückhalten-
den Interesse an einem vollständigen Wechsel in
eine private Krankenversicherung sind die Überle-
gungen unter den gesetzlich Versicherten, sich für
den Krankheitsfall mit einer privaten Zusatzver-
sicherung zusätzlich abzusichern, aktuell deutlich
verbreiteter. Das Interesse an Zusatzversicherun-
gen hat vor dem Hintergrund der Leistungsein-
schränkungen der gesetzlichen Krankenkassen in
den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenom-
men. Nach wie vor verfügt nur eine Minderheit
der gesetzlich Versicherten, aktuell 21 Prozent,
über eine Zusatzversicherung, 4o Prozent ziehen
den Abschluss einer (weiteren) Versicherung in
Erwägung. Vor allem die gesetzlich Versicherten,
die ihren aktuellen Versicherungsschutz als nicht
ausreichend ansehen, beschäftigen sich mit sol-
chen Plänen, aber auch 35 Prozent derjenigen,
die sich bisher keine Sorgen machen, haben den
Abschluss einer Zusatzversicherung erwogen.
Auch wenn der Abschluss einer privaten Zusatz-
versicherung in hohem Maße von den eigenen
finanziellen Möglichkeiten abhängt, sind die
Überlegungen auch in einkommensschwächeren
Schichten weit verbreitet. Unter denjenigen, die
über ein monatliches Netto-Haushaltseinkommen
von unter 1.5oo Euro verfügen, hat ein Drittel
schon über einen Abschluss nachgedacht.
Wachsendes Interesse an privaten Zusatzversicherungen
1997 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6051, 7083, 10012
403423 %
Es haben schon an den Abschluss einer (weiteren) Zusatzversicherung gedacht
Es haben schon an den Abschluss einer (weiteren) Zusatzversicherung gedacht
Gesetzlich Krankenversicherte insgesamt 40 %
Haushaltseinkommen (Euro)
Unter 1.500
1.500 bis unter 2.000
2.000 bis unter 3.000
3.000 und mehr
34
41
44
42
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
5352
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
Im Gegensatz zu dem nach wie vor zurückhalten-
den Interesse an einem vollständigen Wechsel in
eine private Krankenversicherung sind die Überle-
gungen unter den gesetzlich Versicherten, sich für
den Krankheitsfall mit einer privaten Zusatzver-
sicherung zusätzlich abzusichern, aktuell deutlich
verbreiteter. Das Interesse an Zusatzversicherun-
gen hat vor dem Hintergrund der Leistungsein-
schränkungen der gesetzlichen Krankenkassen in
den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenom-
men. Nach wie vor verfügt nur eine Minderheit
der gesetzlich Versicherten, aktuell 21 Prozent,
über eine Zusatzversicherung, 4o Prozent ziehen
den Abschluss einer (weiteren) Versicherung in
Erwägung. Vor allem die gesetzlich Versicherten,
die ihren aktuellen Versicherungsschutz als nicht
ausreichend ansehen, beschäftigen sich mit sol-
chen Plänen, aber auch 35 Prozent derjenigen,
die sich bisher keine Sorgen machen, haben den
Abschluss einer Zusatzversicherung erwogen.
Auch wenn der Abschluss einer privaten Zusatz-
versicherung in hohem Maße von den eigenen
finanziellen Möglichkeiten abhängt, sind die
Überlegungen auch in einkommensschwächeren
Schichten weit verbreitet. Unter denjenigen, die
über ein monatliches Netto-Haushaltseinkommen
von unter 1.5oo Euro verfügen, hat ein Drittel
schon über einen Abschluss nachgedacht.
Wachsendes Interesse an privaten Zusatzversicherungen
1997 2005 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 6051, 7083, 10012
403423 %
Es haben schon an den Abschluss einer (weiteren) Zusatzversicherung gedacht
Es haben schon an den Abschluss einer (weiteren) Zusatzversicherung gedacht
Gesetzlich Krankenversicherte insgesamt 40 %
Haushaltseinkommen (Euro)
Unter 1.500
1.500 bis unter 2.000
2.000 bis unter 3.000
3.000 und mehr
34
41
44
42
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
139
5554
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
Interesse besteht erwartungsgemäß hauptsächlich
in den Bereichen, in denen die Absicherung als
unzureichend eingeschätzt wird. Dies betrifft vor
allem Zusatzversicherungen für Zahnbehandlun-
gen, eingeschränkt auch für die Kostenerstattung
bei Brillen und Sehhilfen. 32 Prozent erwägen
aktuell den Abschluss einer Versicherung zur
Abdeckung der Kosten bei Zahnbehandlungen.
Eine Zusatzversicherung, die eine bessere Unter-
bringung im Krankenhaus ermöglicht oder eine
den Privatpatienten gleichgestellte Behandlung
garantiert, hat rund jeder Zehnte schon in Erwä-
gung gezogen.
Das Interesse, aus Kostengründen auf eine ärztli-
che Behandlung im Ausland auszuweichen, ist
gering. Für immerhin gut jeden Fünften käme es
aber beispielsweise prinzipiell in Betracht, eine
größere Zahnbehandlung im Ausland durchfüh-
ren zu lassen, weil dort die Behandlungskosten
geringer sind. Für 15 Prozent der Bevölkerung
wäre eine Augenoperation im Ausland grundsätz-
lich vorstellbar.
Interesse vor allem an Zusatzversicherungen für Zahnbehandlungen
Es haben schon an den Abschluss folgender Zusatzversicherungen gedacht –
Versicherung zur Erstattung von Zahnarztkosten, Zahnbehandlung 32 %
Versicherung zur Kostenerstattung von Brillen und Sehhilfen 16
Reisekrankenversicherung 11
Zusatzversicherung für Heilpraktikerleistungen 11
Verdienstausfallversicherung 10
Krankenhaustagegeld 9
Zusatzversicherung, um wie ein Privatpatient behandelt zu werden 9
Zusatzversicherung zur besseren Unterbringung im Krankenhaus 8
Optionstarif, der den späteren Wechsel in eine private Krankenversicherung garantiert
2
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Käme in Frage
Käme nicht in Frage
Unentschieden
Nur eingeschränktes Interesse an ärztlicher Behandlung im Ausland
Frage: „Immer mehr Menschen lassen sich ja im Ausland behandeln oder operieren, weil die Behandlungskosten dort zum Teil erheblich günstiger sind. Wie ist das bei Ihnen: Käme es für Sie z. B. in Frage, im Ausland eine größere Zahnbehandlung/eine Augenoperation machen zu lassen, um Kosten zu sparen, oder käme das für Sie nicht in Frage?“
Größere Zahnbe- Augenoperationhandlung im Ausland im Ausland
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
15
72
21 %
70
139
5554
ABSICHERUNG IN DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG DEUTLICH POSITIVER BEURTEILT
Interesse besteht erwartungsgemäß hauptsächlich
in den Bereichen, in denen die Absicherung als
unzureichend eingeschätzt wird. Dies betrifft vor
allem Zusatzversicherungen für Zahnbehandlun-
gen, eingeschränkt auch für die Kostenerstattung
bei Brillen und Sehhilfen. 32 Prozent erwägen
aktuell den Abschluss einer Versicherung zur
Abdeckung der Kosten bei Zahnbehandlungen.
Eine Zusatzversicherung, die eine bessere Unter-
bringung im Krankenhaus ermöglicht oder eine
den Privatpatienten gleichgestellte Behandlung
garantiert, hat rund jeder Zehnte schon in Erwä-
gung gezogen.
Das Interesse, aus Kostengründen auf eine ärztli-
che Behandlung im Ausland auszuweichen, ist
gering. Für immerhin gut jeden Fünften käme es
aber beispielsweise prinzipiell in Betracht, eine
größere Zahnbehandlung im Ausland durchfüh-
ren zu lassen, weil dort die Behandlungskosten
geringer sind. Für 15 Prozent der Bevölkerung
wäre eine Augenoperation im Ausland grundsätz-
lich vorstellbar.
Interesse vor allem an Zusatzversicherungen für Zahnbehandlungen
Es haben schon an den Abschluss folgender Zusatzversicherungen gedacht –
Versicherung zur Erstattung von Zahnarztkosten, Zahnbehandlung 32 %
Versicherung zur Kostenerstattung von Brillen und Sehhilfen 16
Reisekrankenversicherung 11
Zusatzversicherung für Heilpraktikerleistungen 11
Verdienstausfallversicherung 10
Krankenhaustagegeld 9
Zusatzversicherung, um wie ein Privatpatient behandelt zu werden 9
Zusatzversicherung zur besseren Unterbringung im Krankenhaus 8
Optionstarif, der den späteren Wechsel in eine private Krankenversicherung garantiert
2
Basis: Bundesrepublik Deutschland, gesetzlich KrankenversicherteQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Käme in Frage
Käme nicht in Frage
Unentschieden
Nur eingeschränktes Interesse an ärztlicher Behandlung im Ausland
Frage: „Immer mehr Menschen lassen sich ja im Ausland behandeln oder operieren, weil die Behandlungskosten dort zum Teil erheblich günstiger sind. Wie ist das bei Ihnen: Käme es für Sie z. B. in Frage, im Ausland eine größere Zahnbehandlung/eine Augenoperation machen zu lassen, um Kosten zu sparen, oder käme das für Sie nicht in Frage?“
Größere Zahnbe- Augenoperationhandlung im Ausland im Ausland
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
15
72
21 %
70
5756
VERBREITETE SORGEN ÜBER DIE ABSICHERUNG IM PFLEGEFALL
In noch höherem Maße als im Hinblick auf eine
ausreichende Absicherung bei Krankheiten ist die
Sorge verbreitet, im Fall eigener Pflegebedürftigkeit
nicht ausreichend abgesichert zu sein. Die Befürch-
tungen sind heute tendenziell noch weiter verbrei-
tet als im Vorfeld der Einführung der gesetzlichen
Pflegeversicherung 1995. 46 Prozent machen sich
aktuell Sorgen über die finanzielle Absicherung für
den Fall, dass man selbst pflegebedürftig wird.
Verbreitete Sorgen über die Absicherungim Pflegefall
Vor allem die älteren Jahrgänge und Angehörige
der einkommensschwächeren Schichten sind
besorgt über eine mangelnde Absicherung. 58 Pro-
zent der über 6o-Jährigen, 54 Prozent derjenigen
aus Haushalten mit einem Einkommen von weni-
ger als 2.ooo Euro schätzen ihre Lage im Fall
der Pflegebedürftigkeit pessimistisch ein. Aber
auch nahezu die Hälfte der mittleren Jahrgänge
und auch 39 Prozent derjenigen, die über ein ver-
gleichsweise hohes Einkommen verfügen, befürch-
ten, dass die Versorgung in einem solchen Fall
finanziell nicht gesichert ist.
Verbreitete Sorge über die Absicherung im Pflegefall
Frage: „Manchmal fragt man sich ja, ob man selbst einmal pflegebedürftig wird und ob man für diesen Fall finanziell ausreichend abgesichert ist. Geht Ihnen das auch so, machen Sie sich Sorgen, dass Sie in einem solchen Fall finanziell nicht ausreichend abgesichert sind, oder machen Sie sich darüber keine Sorgen?“
1993 2007
1993 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5083, 10012
Mache mir Sorgen
Mache mir keine Sorgen
46
4449
43 %
Es befürchten, im Pflegefall finanziellnicht ausreichend abgesichert zu sein
Bevölkerung insgesamt 46 %
Im Alter von
16 – 29 Jahren
30 – 44 Jahren
45 – 59 Jahren
60 Jahren und älter
23
48
47
58
Haushaltseinkommen (Euro)
Unter 1.500
1.500 bis unter 2.000
2.000 bis unter 3.000
3.000 und mehr
54
54
43
39
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
5756
VERBREITETE SORGEN ÜBER DIE ABSICHERUNG IM PFLEGEFALL
In noch höherem Maße als im Hinblick auf eine
ausreichende Absicherung bei Krankheiten ist die
Sorge verbreitet, im Fall eigener Pflegebedürftigkeit
nicht ausreichend abgesichert zu sein. Die Befürch-
tungen sind heute tendenziell noch weiter verbrei-
tet als im Vorfeld der Einführung der gesetzlichen
Pflegeversicherung 1995. 46 Prozent machen sich
aktuell Sorgen über die finanzielle Absicherung für
den Fall, dass man selbst pflegebedürftig wird.
Verbreitete Sorgen über die Absicherungim Pflegefall
Vor allem die älteren Jahrgänge und Angehörige
der einkommensschwächeren Schichten sind
besorgt über eine mangelnde Absicherung. 58 Pro-
zent der über 6o-Jährigen, 54 Prozent derjenigen
aus Haushalten mit einem Einkommen von weni-
ger als 2.ooo Euro schätzen ihre Lage im Fall
der Pflegebedürftigkeit pessimistisch ein. Aber
auch nahezu die Hälfte der mittleren Jahrgänge
und auch 39 Prozent derjenigen, die über ein ver-
gleichsweise hohes Einkommen verfügen, befürch-
ten, dass die Versorgung in einem solchen Fall
finanziell nicht gesichert ist.
Verbreitete Sorge über die Absicherung im Pflegefall
Frage: „Manchmal fragt man sich ja, ob man selbst einmal pflegebedürftig wird und ob man für diesen Fall finanziell ausreichend abgesichert ist. Geht Ihnen das auch so, machen Sie sich Sorgen, dass Sie in einem solchen Fall finanziell nicht ausreichend abgesichert sind, oder machen Sie sich darüber keine Sorgen?“
1993 2007
1993 2007
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfragen 5083, 10012
Mache mir Sorgen
Mache mir keine Sorgen
46
4449
43 %
Es befürchten, im Pflegefall finanziellnicht ausreichend abgesichert zu sein
Bevölkerung insgesamt 46 %
Im Alter von
16 – 29 Jahren
30 – 44 Jahren
45 – 59 Jahren
60 Jahren und älter
23
48
47
58
Haushaltseinkommen (Euro)
Unter 1.500
1.500 bis unter 2.000
2.000 bis unter 3.000
3.000 und mehr
54
54
43
39
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
5958
VERBREITETE SORGEN ÜBER DIE ABSICHERUNG IM PFLEGEFALL
Auf diese pessimistische Einschätzung hat auch
die aktuelle Reform der Pflegeversicherung keinen
Einfluss. Die zum Zeitpunkt der Untersuchung
erst in Form eines Koalitionsbeschlusses verein-
barten Maßnahmen haben das Vertrauen der
Bevölkerung in eine Verbesserung der Absiche-
rung nicht gestärkt. Diejenigen, die zumindest
ungefähr wissen, welche Maßnahmen im Rahmen
der Pflegereform 2oo7 beschlossen wurden,
äußern sich tendenziell sogar noch pessimisti-
scher als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Der Informationsstand über die aktuelle Pflege-
reform ist wie schon bei der Gesundheitsreform
nur gering. Lediglich 19 Prozent, auch nur 28 Pro-
zent der politisch überdurchschnittlich Interes-
sierten, wussten zum Zeitpunkt der Befragung in
etwa über die Reform Bescheid. Die große Mehr-
heit der Informierten ist dabei überzeugt, dass die
beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichen und
dass weitere, umfassende Reformschritte notwen-
dig sein werden.
Die Möglichkeiten, sich für den Pflegefall zusätz-
lich privat abzusichern, hat bisher nur eine Minder-
heit der Bevölkerung genutzt. Lediglich gut jeder
Zehnte, 19 Prozent derjenigen, die über ein deut-
lich überdurchschnittliches Einkommen verfügen,
besitzt aktuell eine private Pflegeversicherung.
Auch die Pläne für einen Ausbau der Absicherung
über die gesetzliche Pflegeversicherung hinaus sind
im Vergleich zum Interesse an Zusatzversiche-
rungen für den Krankheitsfall eher zurückhaltend.
13 Prozent der Bevölkerung, nur knapp jeder Fünf-
te derjenigen, die eine mangelnde Versorgung im
Pflegefall befürchten, planen den Abschluss einer
Zusatzversicherung.
Nur geringer Informationsstand über Reform der Pflegeversicherung
Frage: „Kürzlich hat sich die Große Koalition auf eine Reform der Pflegeversicherung geeinigt. Wissen Sie so ungefähr, was da beschlossen wurde? Falls ‚Weiß, was beschlossen wurde‘: Wie ist Ihr Eindruck: Reichen die dort beschlossenen Reformmaßnahmen aus oder müsste die Pflegeversicherung noch viel umfassender reformiert werden?“
Bevölkerung insgesamt
Weiß, was beschlossen wurde 19 %
und –
Maßnahmen reichen aus
Pflegeversicherung müsste umfassender reformiert werden
Unentschieden
2
14
3
Weiß nicht, was beschlossen wurde 81
100
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
19987
Zusatzversicherungen für den Pflegefall – bisher nur geringe Verbreitung
Bevölkerung Aus Haushalten mit einem insgesamt Nettoeinkommen von –
unter 1.500 – 2.000 – 3.0001.500 2.000 3.000 EuroEuro Euro Euro und mehr
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Es haben eine Zusatz-versicherung für den Pflegefall abgeschlossen
Es planen den Abschluss einer solchen Versicherung 13 10 15 13 17
11 %
Herausgeber: MLP AG; Redaktionelle Verantwortung: Institut für Demoskopie Allensbach; Wiesloch 2oo7.
Der MLP Gesundheitsreport ist urheberrechtlich geschützt.
5958
VERBREITETE SORGEN ÜBER DIE ABSICHERUNG IM PFLEGEFALL
Auf diese pessimistische Einschätzung hat auch
die aktuelle Reform der Pflegeversicherung keinen
Einfluss. Die zum Zeitpunkt der Untersuchung
erst in Form eines Koalitionsbeschlusses verein-
barten Maßnahmen haben das Vertrauen der
Bevölkerung in eine Verbesserung der Absiche-
rung nicht gestärkt. Diejenigen, die zumindest
ungefähr wissen, welche Maßnahmen im Rahmen
der Pflegereform 2oo7 beschlossen wurden,
äußern sich tendenziell sogar noch pessimisti-
scher als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Der Informationsstand über die aktuelle Pflege-
reform ist wie schon bei der Gesundheitsreform
nur gering. Lediglich 19 Prozent, auch nur 28 Pro-
zent der politisch überdurchschnittlich Interes-
sierten, wussten zum Zeitpunkt der Befragung in
etwa über die Reform Bescheid. Die große Mehr-
heit der Informierten ist dabei überzeugt, dass die
beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichen und
dass weitere, umfassende Reformschritte notwen-
dig sein werden.
Die Möglichkeiten, sich für den Pflegefall zusätz-
lich privat abzusichern, hat bisher nur eine Minder-
heit der Bevölkerung genutzt. Lediglich gut jeder
Zehnte, 19 Prozent derjenigen, die über ein deut-
lich überdurchschnittliches Einkommen verfügen,
besitzt aktuell eine private Pflegeversicherung.
Auch die Pläne für einen Ausbau der Absicherung
über die gesetzliche Pflegeversicherung hinaus sind
im Vergleich zum Interesse an Zusatzversiche-
rungen für den Krankheitsfall eher zurückhaltend.
13 Prozent der Bevölkerung, nur knapp jeder Fünf-
te derjenigen, die eine mangelnde Versorgung im
Pflegefall befürchten, planen den Abschluss einer
Zusatzversicherung.
Nur geringer Informationsstand über Reform der Pflegeversicherung
Frage: „Kürzlich hat sich die Große Koalition auf eine Reform der Pflegeversicherung geeinigt. Wissen Sie so ungefähr, was da beschlossen wurde? Falls ‚Weiß, was beschlossen wurde‘: Wie ist Ihr Eindruck: Reichen die dort beschlossenen Reformmaßnahmen aus oder müsste die Pflegeversicherung noch viel umfassender reformiert werden?“
Bevölkerung insgesamt
Weiß, was beschlossen wurde 19 %
und –
Maßnahmen reichen aus
Pflegeversicherung müsste umfassender reformiert werden
Unentschieden
2
14
3
Weiß nicht, was beschlossen wurde 81
100
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
19987
Zusatzversicherungen für den Pflegefall – bisher nur geringe Verbreitung
Bevölkerung Aus Haushalten mit einem insgesamt Nettoeinkommen von –
unter 1.500 – 2.000 – 3.0001.500 2.000 3.000 EuroEuro Euro Euro und mehr
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: MLP Gesundheitsreport 2007, IfD-Umfrage 10012
Es haben eine Zusatz-versicherung für den Pflegefall abgeschlossen
Es planen den Abschluss einer solchen Versicherung 13 10 15 13 17
11 %
Herausgeber: MLP AG; Redaktionelle Verantwortung: Institut für Demoskopie Allensbach; Wiesloch 2oo7.
Der MLP Gesundheitsreport ist urheberrechtlich geschützt.
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