28
Das Magazin der GEWOBA Nord · Januar 2012 · Nr. 17 Architek-Tour Das Nordertor in Flensburg GEWOBA Nord intern Technisches Management Geschichte und Kultur Die Hexenverfolgung in Schleswig-Holstein Im laufenden Betrieb Modernisierung in Husum und Niebüll

GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Embed Size (px)

DESCRIPTION

GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Citation preview

Page 1: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Das Magazin der GEWOBA Nord · Januar 2012 · Nr. 17

Architek-TourDas Nordertor in Flensburg

GEWOBA Nord internTechnisches Management

Geschichte und KulturDie Hexenverfolgung in Schleswig-Holstein

Im laufenden Betrieb

Modernisierung in Husum und Niebüll

Page 2: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wenn in wenigen Wochen, am 21. Februar, das traditionelle Biikebrennen stattfindet, werden sich wieder Tausende von Menschen in Nordfriesland um die großen Feuerstellen versammeln und in fröhlicher Stimmung den Winter verabschieden. Unter einem ganz anderen Vorzeichen standen dagegen die Scheiterhaufen, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert loderten und die Schaulust der Umstehenden auf grausame Art befriedigten – auch bei uns in Schleswig-Holstein. Welchen Ver-lauf die Hexenverfolgung im Norden genommen hat lesen Sie auf Seite 18 - 21.

In höchstem Maße friedlich verliefen wiederum zwei Komplett-Modernisierungen, die wir für Sie in dieser Ausgabe in Wort und Bild dokumentiert haben. Tatsächlich stellt eine derartige Maßnah-me, bei der die Mieter eines Hauses während der gesamten Arbeiten weiterhin ihre vier Wände be-wohnen, eine enorme Herausforderung dar.

Wir wünschen Ihnen mit diesen und weiteren The-men viel Vergnügen und ein schönes Jahr 2012.

Viel Spaß beim Lesen!

Dietmar Jonscher Steffan Liebscher

Hauptamtliche Vorstände der GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG

ImpressumHerausgeber:GEWOBA Nord Baugenossenschaft eGMoltkestraße 3224837 SchleswigTel. 0 46 21 / 8 11 - 0Fax 0 46 21 / 8 11 - 8 [email protected] www.gewoba-nord.de

Redaktion / Gestaltung:WortBildTon Werbeagentur, KielDruck: Neue Nieswand, KielAuflage: 11.000Ausgabe: Januar 2012

3 Unsere Vertreter Zu Besuch bei Sigrid Saxen

4 - 5 Modernes Wohnen Holz pflegt man am besten nach der Devise: Weniger ist mehr

6 - 7 GEWOBA Nord intern Die Schlichtungskommission der GEWOBA Nord

8 - 9 Wissenschaft verständlich gemacht Wie das Flugzeug den Himmel eroberte

10 - 11 GEWOBA Nord intern In der Abteilung „Technisches Management“ sind die Bauprojekte der GEWOBA Nord in kompetenten Händen

12 - 13 Architek-Tour Das Nordertor in Flensburg

14 - 17 Titelgeschichte Die GEWOBA Nord saniert auch unter besonderen Bedingungen

18 - 21 Geschichte und Kultur Die Hexenverfolgung in Schleswig-Holstein

22 Handwerkertipp So wechselt man Autoreifen einfach selbst

23 Plattdüütsch Nimm di nix vör, denn sleiht di nix fehl!

24 - 25 Restaurantempfehlung Das Restaurant „Amici" in Keitum auf Sylt

26 Kinder Kram Spiel und Spaß für Kinder

27 Unterhaltung Kreuzworträtsel

GEWOBA Nord intern

2 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Page 3: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Im Namen der Mieter

Als Mitglied der Vertreterversammlung der GEWOBA Nord setzt sich Sigrid Saxen zudem noch für die Wünsche und Belange der Mieter ihrer Genossenschaft ein.

Zu Besuch bei Sigrid Saxen, Lektorin, Mediatorin und Vertreterin der GEWOBA Nord

Hauptsache: Engagiert!

Dies vorweg: Was diese Frau in ihrem bisherigen Leben bereits al-les getan hat und wofür sie sich stark macht, sprengt den Rahmen einer einzelnen Seite – allein die bloße Aufzählung ihrer Qualifi-kationen und ehrenamtlichen Tätigkeiten würde viel Platz bean-spruchen. „Die große Klammer meiner Überzeugungen?“, fragt Sigrid Saxen in den Raum. „Es ist wohl der Wunsch, unser aller Lebensqualität zu erhöhen und die Menschen näher zueinander zu bringen.“

Frei im DenkenMit neun Jahren verschlägt es die gebürtige Husumerin und ihre Fa-milie nach Süddeutschland, wo sie nach ihrem Schulabschluss Geo-ökologie studiert. Im Mittelpunkt dieses Fachs stehen die physika-lischen und chemischen Prozesse in den Bereichen Luft, Wasser und Boden. „Seinerzeit kam der Umweltschutz auf, zum Beispiel be-stimmte der saure Regen die Schlag-zeilen – womöglich hätte ich mich sonst für die Sprachwissenschaft entschieden.“ Dem Bedürfnis, sich mitzuteilen, bleibt sie dennoch treu, und zwar als Umweltberaterin.

Zu diesem Zeitpunkt hat Sigrid Saxen allerdings schon längst eine weitere Leidenschaft für sich entdeckt: die des Zen. In der Abtei Münsterschwarzach lässt sie sich von einem zen-kundigen Bene-diktinerpater in diesem Meditationsweg begleiten. Hier erlernt sie auch die chinesische Bewegungskunst Taiji Chan. Im Gegensatz zum Zen-Buddhismus ist Zen selbst keiner Religion verpflichtet, der Zustand meditativer Versenkung beansprucht kein bestimmtes Gottverständnis.

So fühlt sich Sigrid Saxen, die als Protestantin getauft ist und als junge Erwachsene aus der Kirche austritt, auch frei in ihrer Entscheidung, als sie 1988 zur römisch-katholischen Konfession wechselt. „Ich entdeckte eine lebendige Reformbewegung, wie sie meines Erachtens in der protestantischen Kirche nicht in Er-

scheinung tritt.“

Jeder Mensch kann etwas beitragenReformieren, etwas bewegen, Überzeu-

gungen vertreten – dies treibt Sigrid Saxen auch bei ihrer ehrenamtlichen

Arbeit an. Sei es, dass sie in der Ver-gangenheit als Schwesternhelferin und Sanitäterin beim Roten Kreuz tätig war oder seit fünfzehn Jah-ren die gemeinschaftliche Au-tonutzung an ihrem Wohnort organisiert. „Von den sechzig bis

siebzig Wochenstunden ist nur ein kleiner Teil bezahlt. Auch Ehrenäm-

ter verlangen Gewissenhaftigkeit.“ Ach ja, Lektorin ist Sigrid Saxen ja auch

noch, aber das ist wieder eine andere Ge-schichte…

Weitere Informationen unter sigrid-saxen.de

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 3

Unsere Vertreter

Page 4: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

H2O

Aufmöbelnmit Gefühl

Holz pflegt man am besten nach der Devise:

Bienenwachs

Tee

Olivenöl

Essig

Holzmöbel sind nicht nur pflegeleicht – sie „wollen“ geradezu nur sparsam bearbeitet werden! Das einfache Staubwischen mit einem weichen, trockenen Baumwolltuch genügt ihnen im Prinzip vollkommen.

Achtung, wasserscheu!Lasiertes oder grobporiges Holz wie Esche oder Eiche sollte man grundsätzlich nur trocken behandeln. Die meisten Holzarten akzeptieren es jedoch auch, wenn man sie mit einem leicht an-gefeuchteten Tuch reinigt (wobei lackierte Hölzer Fensterleder bevorzugen und anschließend gut trockengerieben werden möch-ten). Gewischt wird dabei immer in Richtung der Maserung, und wirklich nur „nebelfeucht", nie nass, sonst quillt das Holz auf.

Jedem das seine …Sie möchten Schrank, Bank oder Bett aber gern auch eine Extra-pflege zukommen lassen? Zum Beispiel zur Möbelpolitur greifen, um kleinere Kratzer verschwinden zu lassen? Das sollten Sie nicht öfter als einmal im Jahr tun. Und auch nicht auf jedem Holz.

Für lackierte Flächen etwa ist Politur vollkommen ungeeignet, während gewachste Hölzer es bevorzugen, wenn man sie mit einer Bienenwachs-Emulsion einreibt. Für gelaugtes und geöltes Holz dagegen wird eine Naturharzöl-Imprägnierung oder Paraf-finöl empfohlen.

Alle Pflegemittel sollten nur sparsam verwendet werden. Nach der Einwirkzeit wird mit einem fusselfreien Tuch gründlich nach-poliert, um die Reste des Mittels zu entfernen; andernfalls kann das Holz fleckig werden.

Weniger ist mehr!

Foto

s: M

icha

el T

ieck

, Res

tyle

r, se

en /

foto

lia

4 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Modernes Wohnen

Page 5: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Tee Bier

Asche

Bier oder Tee?Für die Holzmöbelpflege werden auch zahllose Hausmittel em-pfohlen: Etwas feine Asche etwa, sanft eingerieben, soll unbe-handelte oder geölte Naturhölzer auf Hochglanz bringen (aber: keinesfalls für lackierte Flächen anwenden!). Eichenmöbel belebt eine Abreibung mit warmem hellen Bier, während Mahagonimöbel kalten schwarzen Tee erfrischender finden.Essig zur Reinigung (zum Beispiel bei Tinten- oder Kugelschreiber-flecken) gehört ebenso zu Omas Putzmittelrepertoire wie das Oli-

venöl zur anschließenden Pflege.

Wenn Sie neue Methoden zum Aufmöbeln Ihrer hölzernen Mit-bewohner von der Freundin oder dem Internet vorgeschlagen be-kommen und ausprobieren wol-len, sollten Sie jedoch vorsichtig vorgehen und die „Wunderwaffe“

gegen Flecken und Kratzer lieber zunächst an einer unauffälligen Stelle testen. Viele Tricks sind längst nicht für jede Holzart geeig-net. Dasselbe gilt natürlich auch für chemische Pflegemittel oder Fleckentferner aus dem Drogeriemarkt.

Oh Schreck, ein Fleck! Gegen Wasserflecken auf dem Holz empfiehlt der eine ein behut-sames Abschleifen mit feinem Sandpapier, ein anderer dagegen schlägt vor, den Fleck mit einer Butter-Mehl-Mischung aus der Welt zu reiben. Das beste Mittel gegen Wasserflecken ist es natür-lich, sie so gut es geht zu vermeiden. Das Ränderrisiko reduziert sich schon erheblich, wenn man Gläser oder Vasen nie direkt auf die Holzfläche stellt, sondern immer einen Untersetzer verwendet.

Und wenn es doch passiert ist? Dann kann schnelles Reagieren den Schaden zumindest begrenzen: Sofort Küchenkrepp oder Zei-tungspapier auflegen und dann am besten noch beschweren, um so viel Flüssigkeit wie möglich aufzusaugen.

Licht und Luft und SonnenscheinNicht nur Feuchtigkeit, sondern umgekehrt auch Trockenheit kann Holzmöbeln schaden. Die für sie ideale Luftfeuchtigkeit, die zwi-schen 50 und 65 Prozent liegt, wird vor allem in beheizten Räu-men oft weit unterschritten. Und das kann zu verzogenen Flächen oder Rissen führen oder das Furnier abplatzen lassen. Insbeson-dere dann, wenn Sie wertvolle antike Massivholzmöbel besitzen, ist die Anschaffung eines Luftbefeuchters erwägenswert.

Direktes Sonnenlicht dagegen kann die Möbel entweder ausblei-chen oder nachdunkeln lassen. Letzteres ist vor allem bei Kiefer, Buche, Erle und Fichte der Fall. Solche natürlichen Farbverände-rungen sind schön, solange sie gleichmäßig erfolgen. Bücher oder Dekorationsgegenstände aber, die sehr lange auf dem selben Platz an der Son-ne verharren, führen mit der Zeit zu einer flecki-gen Fläche. Also: Deko-rieren Sie öfter einmal um, damit Schrank oder Regal gleich-mäßig „bräunen“ können.

Foto

s: p

anth

erm

edia

.net

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 5

Modernes Wohnen

Page 6: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Auf gute Nachbarschaft!Die Schlichtungskommission der Geschäftsstelle Schleswig

Das eigene Zuhause ist ein Ort der Geborgenheit, an den man sich gern zurückzieht. Die Ruhe kann aber auch schnell vorbei sein: Immer öfter müssen sich Mieter mit Nachbarschaftskonflik-ten auseinandersetzen. Mit der neu ins Leben gerufenen Schlich-tungskommission für den Bereich der Geschäftsstelle Schleswig arbeitet die GEWOBA Nord seit Anfang des Jahres 2012 aktiv gegen diese Entwicklung an und baut auf diese Weise ihren Kun-denservice aus.

Der Faktor MenschRuhezeiten, Ordnungsfragen, Tierhaltung, Parkplatznutzung: Im-mer wieder treten im alltäglichen Zusammenleben Tür an Tür kleine Probleme und Ärgernisse auf. Viele davon lassen sich schnell regeln. Einige kann man auch mit einem Lächeln hinneh-men, ohne nachhaltig davon beeinträchtigt zu werden. Manche Angelegenheiten entwickeln sich aber im Laufe der Zeit zu einem echten Streitpunkt, der in der Nachbarschaft schwelt und das Nebeneinander bisweilen unerträglich macht. Aus ehemals guten Bekannten werden dann allzu oft erbitterte Gegner, die auch vor Gericht noch lange nicht ihren Frieden finden.

Der Dreck vor Ihrer

Tür ist eine einzige

Zumutung,

Herr Meyer!

Beim nächsten Bellen hat Ihr Bello ausgebellt!

Vorne rechts

MEEEEI I I I IN

Parkplatz!!!

Lärm bis 5 Uhr in der Früh - geht's noch, Frau Schulze?

Foto

: pan

ther

med

ia.n

et

6 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

GEWOBA Nord intern

Page 7: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Für telefonische Nachfragen steht Ihnen

Herr Sven Lenz, Geschäftsstellenleiter Schleswig

(Tel: 0 46 21 / 811 - 120) gerne zur Verfügung.

Herbert Barz, Oldensworth 3, Schleswig Malte Nelson, Kasseler Str. 18, Schleswig

Zur allgemeinen ZufriedenheitDas Mediationsverfahren hat immer zum Ziel, soweit zwischen den Par-teien zu vermitteln, dass eine einver-nehmliche sowie den genossenschaft-lichen Prinzipien und der Rechtslage entsprechende Einigung gefunden werden kann. Die Ergebnisse werden anschließend in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten, die von den Beteiligten unterschrieben und damit als verbindliche Lösung des Problems anerkannt wird.

Um möglichst faire Einigungen zu er-zielen, sind die Schlichter zur Neutra-lität verpflichtet und in ihrem Handeln ausdrücklich unabhängig von der GE-WOBA Nord.

Falls auch Sie Interesse haben, bei der Schlichtungskommission der Ge-schäftsstelle Schleswig mitzuwirken, freuen wir uns auf Ihren Anruf.

Anträge an die Schlichtungskommissi-on richten Sie bitte an:GEWOBA Nord Baugenossenschaft eGSchlichtungskommissionMoltkestraße 32 · 24837 SchleswigFax: 0 46 21 / 811 - 810Mail: [email protected]

Schlicht und einfachDamit der Haussegen nicht länger unnö-tig schief hängt und es auch nicht erst zu einem großen Knall kommt, bietet die in-terne Schlichtungskommission die Chance, den Konflikt vor eine unabhängige, neutra-le Instanz zu bringen. So ermöglicht die-se Plattform den Mitgliedern, die genos-senschaftlichen Grundsätze der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung unmittelbar umzusetzen. Ansprechpartner sind die Mitgliedervertreter Herr Herbert Barz und Herr Malte Nelson, die das Projekt gemeinsam mit der Unterstützung der GE-WOBA Nord entwickelten und verwirklichten.

Keine KostenfrageDie Inanspruchnahme der Schlichtungskom-mission ist grundsätzlich unentgeltlich; auch die Räumlichkeiten und Arbeitsmaterialien werden von der Genossenschaft für ihre Mit-glieder gestellt.

Um dieses Angebot der GEWOBA Nord für wichtige Problemlösungen vorzubehalten, sollten die Mieter die Dringlichkeit ihres Anliegens zunächst selbst gründlich abwä-gen und noch einmal das Gespräch mitein-ander in dieser Sache suchen. Zudem muss sich die Kommission auch vorbehalten im Einzelfall Schlichtungsanliegen abzulehnen, wenn beispielsweise Straftatbestände oder eine vorherige Gerichtsentscheidung bzw. Schlichtung vorliegen. Die Kommissionsord-nung gibt es als Download oder aber sie kann direkt in der Geschäftsstelle eingese-hen werden.

Ganz individuellSobald ein Antrag (schriftlich oder per E-Mail) an die Kommission gerichtet wird, beginnt das Mediationsverfahren. Der Schlichter lädt alle Parteien zu einem gemeinsamen Termin auf neutralem Boden in den Räumen der GE-WOBA Nord ein und sammelt im Vorfeld al-le weiteren Informationen, Stellungnahmen oder gegebenenfalls Beweismittel ein.

Einen festen Ablauf des späteren Gespräch-stermins gibt es übrigens nicht: Jeder Fall ist anders und muss auch anders behandelt werden. Hier kommt es stark auf Gespür und Erfahrung des Schlichters an, herauszufin-den, was die Parteien im Grunde eigentlich tatsächlich fühlen und möchten. Denn häufig ist ein konkreter Streit nur die Äußerung viel tiefer gehender Probleme.

Bei der Bestimmung der Schlichtungskom-missionsmitglieder wird daher besonders auf ihre Eignung als Mediatoren geachtet, entsprechende Fortbildungen werden ange-boten.

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 7

GEWOBA Nord intern

Page 8: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

1811 präsentierte Albrecht Ludwig Berblinger seinen Hänge-gleiter zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Der deutsche Erfin-der und Schneider aus Ulm, der schon lange für seine Ideen belächelt wurde, sprang von der 13 Meter hohen Mauer der Adlerbastei an der Donau und landete unter dem Spott der

Zuschauer im Fluss. Schuld daran war aber nicht die Flugunfä-higkeit seiner Erfindung, sondern die ungünstigen Bedingun-gen seines Startplatzes, den die Ratsherren der Stadt Ulm ihm aufgedrängt hatten, sowie die schlechten Windverhältnisse.

Gra

fiken

: Int

s Vi

kman

is, g

imm

el, p

fran

g / f

otol

ia

8 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Wissenschaft verständlich gemacht

Page 9: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Was für das damalige Publikum unvorstellbar schien, ist heute ge-wöhnlicher Alltag. Das Flugzeug ist das schnellste und der Stati-stik zufolge auch sicherste Verkehrsmittel. Reisen, die früher Tage oder sogar Wochen dauerten, kosten uns heute nur noch Stun-den. Eine bahnbrechende Erfindung, an der viele verschiedene Forscher und Techniker aus etlichen Epochen ihren Anteil haben.

Der Traum vom FliegenSchon der berühmte italienische Maler, Bildhauer, Architekt und Ingenieur Leonardo Da Vinci wollte hoch hinaus. Das beweisen seine Entwürfe verschiedener Flugmodelle, die zwar aufgrund ihrer Fluguntauglichkeit keinen maßgebenden Einfluss auf die Entwicklung späterer Flugzeuge hatten, jedoch so manchen in-spirierten. Vielleicht ja auch die beiden Franzosen Launoa und Biénvenue, die 1784 einen flugfähigen Modellhubschrauber mit Doppelrotor bauten.

Ein ähnliches Modell entwarf Sir George Cayley zwei Jahre später. Der britische Gelehrte gilt als „Vater der Aeronau-tik“, da er die Probleme des aerodynamischen Flugs als er-ster ausführlich beschrieb. Bei seinen späteren Entwürfen wandte er bereits das Prinzip des modernen Starrflügelflug-zeugs an und baute 1849 ei-nen funktionstüchtigen Drei-decker.

Das erste Motorflugzeug in Europa verdanken wir dem Brasilianer Alberto Santos-Dumont, der in Paris lebte. Den Anfang machte er aller-dings mit der Konstruktion von Luftschiffen. Nachdem diese Versuche alle glückten, versuchte er sich erfolgreich an der Konstruktion von Starrflügel-Flugzeugen. Seinen ersten Motorflug vollbrachte er am 12. November 1906.

So geht’s Wie genau ist es aber nun möglich, dass Flugzeuge tatsächlich fliegen? Beim Bau eines Flugzeugs muss einiges beachtet werden, angefangen beim verwendeten Material: Es sollte robust gegen-über statischen und dynamischen Beanspruchungen sein, um das

Wie das Flugzeug den Himmel eroberte

Gewicht des Flugzeugs möglichst klein zu halten. Dafür eignen sich besonders Leichtmetalllegierungen, Holz, Stahl, Gewebe und Kunststoffe. Meist werden alle Materialien miteinander kombiniert, um sich gegenseitig zu ergänzen.

Das zentrale Konstruktionselement des Flugzeugs ist der Rumpf, der Piloten, Betriebsausrüstung und Passagiere be-herbergt. An ihm angebracht ist das Flugwerk, das wiederum aus Tragwerk (Flügel, Vorflügel und Landeklappen), Leitwerk (Höhenleitwerk mit Höhenrudern und Trimmrudern, Seitenleit-werk mit Seitenruder, dazugehöriges Trimmruder und Querru-der), Steuerwerk (Steuerknüppel und Seitensteuerpedalen) und Fahrwerk besteht.

Bevor das Flugzeug hoch zu den Wolken steigen kann, muss es erst die erforderliche Abhebegeschwindigkeit erreichen.

Noch am Boden übernimmt das die Schubkraft in Kom-bination mit den Rädern (Anfahrtwirbel). Ist das Luftfahrtzeug in der Luft, kommen die Flügel zum Einsatz. Die Luft zirkuliert ober- und unterhalb des Flügels (Parallelströmung).

Das heißt im Einzelnen: Die Luft, die direkt auf dem Flügel aufliegt, wird durch die Reibung gebremst. Wird das Flugzeug schnel-ler, kann die Luft der Be-wegung nicht mehr folgen und löst sich an der Hin-terkante des Flügels von der Oberfläche. Die weiter außen liegende Luft unter-

liegt dagegen nicht der Reibung und zirkuliert daher um die hintere Flügelkante herum. Durch diese Zirkulationsströmung entsteht der Auftrieb, der die Maschine in der Luft hält.

So reisen wir nun schon seit Jahrzehnten durch die Welt. Aber trotz der stetigen Verbesserung und Perfektionierung der Flug-zeuge, bleiben unsere Vorbilder aus der Natur, wie Vogel oder Biene, immer noch unerreicht.

Anfahrtwirbel Parallelströmung Zirkularströmung

SchubWiderstand

Auftrieb

Gewicht

Gra

fik: p

anth

erm

edia

.net

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 9

GEWOBA Nord intern

Page 10: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Nicht erst seit Bestehen des BlickWinkel informiert die Bauge-nossenschaft ihre Mitglieder in regelmäßigen Abständen über laufende Bauprojekte – seien es noch in Planung befindliche Vorhaben oder auch solche, an deren Errichtung bereits tatkräftig gearbeitet wird. Als Außenstehender könnte man zu dem Schluss gelangen, dass Objekte dieser Art auf einige wenige Beschlüsse hin beauftragt werden und gewissermaßen schon am nächsten Tag die erforderlichen Handwerker vor Ort bereit stehen.

Auf dieses Team

kann man bauen

In der Abteilung „Technisches Management“ sind die Bauprojekte der GEWOBA Nord in kompetenten Händen – von der Planung bis zur Schlüsselübergabe.

Von links stehend:

Maike Briege, Mario Cubela,

Martina Kriwy, Günther Prott,

Markus Kempe

Von links sitzend:

Andrea Busch, Esther Meyer,

Jasmin Dinsen

Tatsächlich aber ist bereits im Vorfeld einer solchen Baumaßnah-me sehr viel zu berücksichtigen, abzuwägen und nicht zuletzt zu berechnen, wie Mario Cubela, Bereichleiter des Technischen Managements bei der GEWOBA Nord, aus langjähriger Erfahrung weiß. „Als Genossenschaft sind wir kein Wirtschaftsunternehmen wie jedes andere, wir bauen schließlich mit dem Geld unserer Mit-glieder. Da steht die Frage nach der Effizienz und Verantwortung ganz klar im Vordergrund.“ Dieser besondere Anspruch drückt sich auch darin aus, dass das Schleswiger Unternehmen eine ei-gene Planungsabteilung unterhält – eine Besonderheit gegenüber den allermeisten Baugenossenschaften.

10 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

GEWOBA Nord intern

Page 11: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Qualität, Zeit und KostenTechnisches Management – das klingt ein bisschen nach einer Art Zentralein-heit, die sämtliche technischen Abläufe organisiert. Diese Umschreibung geht an der Arbeit des derzeit 8-köpfigen Teams jedoch weit vorbei, denn statt irgendwelcher Schalttafeln werden hier vor allem Computer mit 3D-Animation „bedient“. Kurz und gut: das Handwerkszeug, das die Berufsprofile rund ums Bauen definiert. Hierzu zählen vor allem Bauzeichner, Bautechniker, Bauingenieure und Architekten. „Im Moment arbeiten 5 Architekten in dieser Abteilung, mich eingeschlossen“, sagt Maike Briege, die seit 2007 bei der GE-WOBA Nord beschäftigt ist. Nach dreijähriger Mitarbeit in einem klassischen Architektenbüro schätzt sie es, bei der Schleswiger Genossenschaft als Bauherr und Architekt in Personalunion ge-genüber den ausführenden Kräften auftreten zu können. „Das erleichtert vieles.“Bevor allerdings die einzelnen Gewerke zum Zuge kommen, die an einem Bauprojekt beteiligt sind, liegt es in den gemeinsamen Händen von Technischem Management und Bestandsmanage-ment, ein Projekt zu entwickeln und im Anschluss ein Projektkon-zept zu erstellen. In dieses Konzept fließen bereits Kostenberech-nungen und Vorgaben zum energetischen Standard ein. Die sich anschließende Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt schließlich durch die Kaufmännische Abteilung.

„In der Praxis ist es natürlich so, dass wir schon im Vorfeld der finalen Entscheidung von einer Zustimmung ausgehen können“, sagt Diplom-Bauingenieur Markus Kempe. „Immerhin orientieren wir uns bei der Planung an dem zur Verfügung stehenden Etat und haben die entscheidenden drei Faktoren – Zeit, Qualität und Kosten – stets im Blick.“

Stets im Blick hat die GEWOBA Nord auch die Fortbildungs-möglichkeiten für ihre Mitarbeiter. So sind im Team des Techni-schen Managements auch eine Brandschutzfachplanerin, zwei Energieberater, ein Passivhausplaner sowie eine Fachkraft für Blower-Door-Nachweise beschäftigt. Die letzteren drei Spezia-lisierungen bestätigen die hohe Kompetenz des Unternehmens im Bereich der Energieeinsparung im Wohnbereich. (Siehe hierzu auch den Artikel zum „Sonnenhaus“ in BlickWinkel Nr. 16)

Zwischen Büro und BaustelleSobald der Aufsichtsrat das Go für ein Bauprojekt gibt, werden die Handwerksbetriebe möglichst einzeln beauftragt – ein Vor-gehen, mit dem die GEWOBA Nord auch zur Sicherung regionaler Arbeitsplätze beiträgt. »Natürlich ist das mit einem erheblichen Mehraufwand für uns verbunden, und nicht immer können wir sogenannte Generalunternehmen umgehen«, sagt Mario Cubela, »aber wir bemühen uns in der Regel um eine Einzelvergabe.«

Der angesprochene Mehraufwand schlägt sich auch in regelmäßi-gen Vor-Ort-Besichtigungen nieder. Dass es sich hierbei in erster Linie um Kontrollgänge handelt, liegt in der Natur der Sache. Das weiß auch Martina Kriwy, die im Team den Ruf genießt, eine über-aus aufmerksame Beobachterin auf den Baustellen zu sein. Sie ist übrigens neben Jasmin Dinsen die einzige in der Abteilung, die auch die selten gewordene Kunst des Bauzeichnens beherrscht.

Bleibt noch die Frage, wie viele Projekte im Jahr über den Schreib-tisch jedes Einzelnen gehen. „Im Schnitt sind das nicht mehr als zwei“, stellt Maike Briege fest. „Das klingt für einen Laien viel-leicht nach wenig, aber bei allem, was es zu bedenken gilt, ist das eine ganze Menge Arbeit.“

Und offenbar auch eine schöne, wie man aus ihrem Lächeln herausliest ...

Foto

: Cpr

o, f

otol

ia

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 11

GEWOBA Nord intern

Page 12: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

134515951881

Wer nach dem ältesten Wahr-zeichen der Fördestadt Flens-burg sucht, tippt sicherlich nicht als erstes auf die be-rühmt-berüchtigte Verkehrs-sünderkartei (seit 1958). Aber auch die ortsansässige Braue-rei (seit 1888) ist im Prinzip noch vergleichsweise jung. Für die richtige Antwort muss man noch viel weiter zurückgehen.

Bereits im 16. Jahrhundert wurde in der Fördestadt das altehrwürdige Nordertor errichtet, das nebenbei bemerkt von den Flensburger Wahrzeichen auch mit Abstand das ansehnlichste ist. Dabei können die Be-wohner von Glück sprechen, dass ihnen das Bauwerk bis heute erhalten geblieben ist.

Zweiter VersuchDas erste Nordertor (also ein nördlich gelegenes Tor in den Befestigungsanlagen der Stadt) wurde 1345 errichtet. Während einer langen Friedenszeit ab 1431 wurde es für die Verteidigung aber nach und nach bedeutungslos, da sich die florierende Stadt schließ-lich über ihre bisherigen Grenzen hinaus ausdehnte. Die alten Anlagen wurden abgetragen und durch neue ersetzt. 1595 entstand in diesem Zuge auch das heutige Nordertor an anderer Stelle.

In diesen gefestigten Zeiten sollte es hauptsächlich zu Kontrollzwecken dienen, sodass man beim Bau verstärkt auf ein repräsentatives Äußeres achtete. Es wurde zweigeschossig aus roten Backsteinen im Stile der Spätrenaissance errichtet, weist mit seinen markanten Treppengiebeln aber auch Elemente der Spätgotik auf.

Gut bewachtAn der Nordseite des Tores werden Reisende von zwei Wappentafeln im Giebel em-pfangen.Eines zeigt das Wappen des damals regierenden dänisch-norwegischen Königs Christi-an IV. mit seinem Wahlspruch „Regna Firmat Pietas“ (Fröm-migkeit stärkt die Reiche). Daneben ist das Flensburger

Stadtwappen mit der Inschrift „Friede ernährt, Un-friede verzehrt“ zu sehen.

Mit großen Flügeltüren, die inzwischen schon lange nicht mehr vorhanden sind, wurden Ein- und Auslass vom Torschließer geregelt. Er wohnte im Nordertor, kontrollierte die passierenden Waren und Personen und konnte, beispielsweise zu nachtschlafender Zeit, Gebühren erheben. In unruhigeren Zeiten oder bei akuter Seuchengefahr blieben die Tore unter Um-ständen auch für längere Zeit ganz geschlossen.

Ausgedient?Über viele Jahre erfüllte das Tor seinen Zweck als Sicherheitsschleuse zuverlässig – bis sich im 19. Jahrhundert das Stadtleben gründlich änderte. Die Notwendigkeit von Befestigungsanlagen und Kon-trollen war nicht mehr gegeben, sodass die Stadt-mauern zerfielen und das Bauverbot außerhalb die-ser Eingrenzung aufgehoben wurde. Die insgesamt vierzehn Stadttore Flensburgs hatten erneut ihre Bestimmung verloren. Schlimmer noch: die massiven Bauwerke standen dem zunehmenden Verkehr im Weg. Nach und nach wurden sie abgerissen, bis nur noch das Nordertor übrig war.

Ein Etwas andErEs

stadt-schlossDas Nordertor in Flensburg

12 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Architek-Tour

Page 13: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

1881 wollten einige Anwohner auch diesem an den Kragen: Sie sammelten ausreichend viel Geld, um das Tor auf eigene Kosten entfernen zu können und der Stadtverwaltung die Entscheidung so einfach wie möglich zu machen. Letzten Endes scheiterten dieser und alle weiteren Anträge aber glücklicherweise immer wieder knapp an Magistrat oder Stadtverordnetenversammlung. Erst als Dr. Bendix Todsen 1898 zum Bürgermeister gewählt wurde, bekam das Nordertor endlich einen starken Fürsprecher, der sich aktiv für eine Erhaltung einsetzte.

Andere ZeitenDie verschiedenen Versuche, das ehemalige Tor ins neue Stadt-bild Flensburgs zu integrieren fanden nicht immer die ungeteilte

Zustimmung der Bevölkerung. So wurde es beispielsweise in den 1990er-Jahren zu beiden Seiten von einer Mauer mit davorge-setzter Stahl-Glas-Arkadenkonstruktion eingerahmt, die an die ursprüngliche Bausituation erinnern sollte. In den Augen vieler Be-trachter stellte dies eher einen Stilbruch dar; zudem verschmutzen die Glasflächen recht schnell.

Auf der westlichen Seite schließt mittlerweile nahtlos die Erwei-terung des Wissenschaftsmuseums Phänomenta an. Der moderne Baustil dieses Gebäudes ist ebenfalls nicht nach jedermanns Ge-schmack. Aber immerhin hat das Nordertor so einen neuen Zweck bekommen, denn es wird als zusätzlicher Ausstellungsraum der Phänomenta genutzt. Und heiraten kann man hier auch!

„FriEdE Ernährt, UnFriEdE vErzEhrt” Fo

tos:

pan

ther

med

ia.n

et

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 13

Architek-Tour

Page 14: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Gute AlternativeBaubeginn zu einem Vorhaben dieser Art war im September 2011 in der Hermann-Tast-Straße 3-7 in Husum, denn das Mehrfami-lienhaus mit 18 Wohneinheiten bedurfte einer grundlegenden Überholung. Im Laufe der Planung hatte die GEWOBA Nord Gespräche mit den betroffenen Bewohnern geführt und ihnen das Konzept bis ins Detail erläutert. So wurde es möglich, die Arbeiten durchzuführen, während die Mieter weiterhin in ihren Wohnungen lebten. Ohne ihre Geduld und ihr Entgegenkommen sowie die Bereitschaft, während der Sanierung Einschränkungen hinzunehmen, hätte das Projekt so nicht umgesetzt werden können.

Vielen Dank an alle Mieter!Alles dichtFür den Umbau zum „Effizienzhaus 85“ nach den neuesten Stan-dards wurden die Fassaden und die oberste Geschossdecke des Gebäudes neu gedämmt sowie alle Fenster und Außentüren er-neuert. Gleichzeitig wurden die in die Jahre gekommenen Elektro-, Trinkwasser- und Abwasserleitungen komplett ausgetauscht. Für einen gesteigerten Wohlfühlfaktor der Mieter wurden Küchen,

Im laufenden Betrieb

Bäder und die Loggien in diesem Zuge gleich mitrenoviert. Vieles wurde nach Wünschen der Mieter umgesetzt. So konnten Fliesen und Dekore der modernen Einbauküchen selbst ausgewählt wer-den, ebenso die Farben für die Bodenbeläge. Auf Wunsch wurden in den Erdgeschosswohnungen bodengleiche Duschen eingebaut.

Sonnige AussichtenEin besonderes „Glanz-Licht“ der Umbaumaßnahmen ist die neu errichtete Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungs-unterstützung, die auf dem Dach installiert wurde. Erstmalig trat hierfür die EHV Nord als Contracting-Partner auf den Plan. Das Tochterunternehmen der GEWOBA Nord betreut nach Abschluss der Arbeiten sowohl die Gasheizung als auch die Kollektoren und Pufferspeicher der Solaranlage.Zu guter Letzt werden auch die Außenanlagen neu gepflanzt, sodass der Frühling 2012 die Hermann-Tast-Straße 3-7 in neuem Glanz erstrahlen lassen wird.

Die GEWOBA Nord saniert auch unter besonderen Bedingungen

Maßnahmen zur Instandsetzung und Modernisierung gehören ge-wissermaßen zum Tagesgeschäft einer Baugenossenschaft. Manch-mal verlaufen sie so nebenbei, dass die Mieter erst nach Abschluss solcher Arbeiten davon Kenntnis nehmen.

Was aber geschieht, wenn ganze Häuser mit den Wohnungen runderneuert werden sollen? Im Folgenden stellen wir Ihnen zwei jüngst abgeschlossene Projekte näher vor.

Noch fehlt das Grün der

Außenanlagen.

14 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Titelgeschichte

Page 15: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

GEWOBA Nord intern

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 15

Page 16: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Schön warmKernaspekt der Baumaßnahmen war, wie in der Hermann-Tast-Straße in Husum, die energetische Optimierung der Gebäude zum besonders energiesparenden „Effizienzhaus 85“. Zu diesem Zweck wurden die Fassaden und Geschossdecken mit Hightech-Materialen gedämmt, sowie alle Fenster komplett ausgetauscht. Damit wurde die Kälte von nun an gründlich ausgesperrt und die Bewohner können sich in Zukunft über deutlich niedrigere Heiz-kosten freuen. Um die gute Gelegenheit aber ganz auszunutzen, hatte die GEWOBA Nord beschlossen, noch zahlreiche andere Verbesserungen für den Wohnkomfort durchzuführen.

Rundum sorglosAuf der Agenda stand zusätzlich die Sanierung der Elektro-, Trink-wasser- und Abwasserleitungen. Küchen und Bäder der insgesamt 32 Wohnungen wurden im gleichen Zuge von Grund auf erneuert und den heutigen Bedürfnissen angepasst. Wo es notwendig war, wurden durch die GEWOBA Nord routinemäßig anstehende Schönheitsreparaturen gleich mit ausgeführt, also beispielsweise Bodenbeläge erneuert und Hausflure gestrichen.

Auch nach außen hin sind die Umbaumaßnahmen an den Gebäu-den deutlich zu erkennen: Die Terrassen im Erdgeschoss wurden neu angelegt und für die Obergeschoss-Wohnungen wurde eigens eine Balkonanlage errichtet.

Das Bild wird noch richtig rund, wenn die Erdarbeiten abgeschlos-sen und die Grünanlagen neu gepflanzt sind.

Langer AtemFür die Anwohner bedeuteten diese Baumaßnahmen in den eige-nen vier Wänden einige Einschränkungen, die aber – mit einem lohnenswerten Ziel vor Augen – immer tapfer ertragen wurden.

Für diese Geduld und die entgegengebrachte Kooperationsbereit-schaft möchten wir uns bei unseren Genossenschaftsmitgliedern ganz herzlich bedanken und freuen uns mit ihnen über das tolle Resultat, das am Ende zu verzeichnen ist.

Von August bis Ende des Jahres 2011 waren auch die Bewohner von vier Mietshäusern in der Niebüller Mühlenstraße Teil einer „Sanie-

rung im bewohnten Zustand“. Die zweigeschossigen Gebäude wurden nacheinander von Grund auf renoviert und modernisiert.

Moderne Architektur, ein

frisches Farbkonzept und

Vorfreude auf den Sommer

mit neuen Plätzen an der

Sonne.

16 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Titelgeschichte

Page 17: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Und Action! Der Film zum Umbau.

Die Baumaßnahmen in der Mühlenstraße wurden durch ein Filmteam begleitet. Eine interessante Dokumentation ist so entstanden und wird zur Zeit fertig gestellt. In der nächsten Blickwinkel-Ausgabe mehr dazu.

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 17

GEWOBA Nord intern

Page 18: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Ein finsteresKapitel

der Geschichte

Die Hexenverfolgungin Schleswig-Holstein

Illus

trat

ione

n: is

tock

phot

o.co

m

18 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Geschichte und Kultur

Page 19: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Wer schon einmal den Sankt-Petri-Dom in Schleswig besucht hat, kennt sie vielleicht: die Wandmalereien der Hexen „Freya auf dem Katzentier“ und „Frigga auf dem Besen“, welche im nördlichen Seitenschiff zu bewundern sind. Sie stammen aus ei-ner Zeit, die von religi-ösem Aberglauben be-herrscht war. Um 1500 noch als helfende We-sen angesehen, stand der Begriff „Hexe“ nur wenige Jahre später für schwarze Magie und der Verbundenheit mit dem Teufel.

Von Anfang des 16. Jahrhunderts bis zur Mitte des 18. Jahrhun-derts wurde das Hei-lige Römische Reich deutscher Nation von mehreren Wellen der Hexenverfolgung heimgesucht. Diesem Wahn fielen auf dem ge-samten deutschen Boden 25.000 Frauen, Männer und Kinder zum Opfer. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein bildeten dabei keine Ausnahme: Zwischen 1530 und 1735 fanden hier über 800 Prozesse statt. Drei Viertel der Angeklagten wurden zum Tode verurteilt.

Du alte Hexe!Ein bekannter Ausspruch, der sich aus dieser Zeit ableiten lässt. Arm, alt, alleinstehend – diese drei Kriterien reichten

schon aus, um den Verdacht auf sich zu ziehen, eine Hexe oder ein Hexer zu sein. So lässt sich für die größeren Städte des Nor-dens wie Hamburg oder Lübeck nachvollziehen, dass hier meist verwahrloste Bettlerinnen, arme Witwen oder auch Kriminelle als Hexen verfolgt wurden.

Die Zahl der städtischen Hexenprozesse war im Allgemeinen eher gering, was vor allem auf wirtschaftliche und politische Gründe zurückzuführen ist. Selbst im Falle einer Verurteilung wurden die Betroffenen eher mit einem Stadtverweis bestraft als mit dem Tod. In den ländlichen Gegenden konnte es jedoch auch Vertreter der mittleren und oberen Schichten treffen. Mit einem Anteil von 88,4 Prozent waren es besonders Frauen, die sich vor einer Anklage fürchten mussten. Den vermeintlichen Hexen wurde meist der sogenannte „Scha-denszauber“ zur Last gelegt. Darunter verstand man die Anwen-

dung bestimmter Zaubermittel- oder Flüche mit dem Ziel, Mensch und Tier zu schädigen oder zu töten. Auch eine schlechte Ernte konnte auf einen Schadenszauber zurückgeführt werden. Wer als

Hexe galt, war zugleich auch eine Komplizin des Teufels und hatte sich von der christli-chen Gemeinschaft losgesagt.

Häufig gestanden Frauen unter der Fol-ter, dass der Teufel ihr Liebhaber war. So un-terstellte man ihnen neben dem Gebrauch der schwarzen Magie auch eine dem christli-chen Sittenbild wider-sprechende ausschwei-fende Sexualität. Diese Logik der „Teufelsbuhl-schaft“ basiert auf der festen Überzeugung,

dass kein Mensch von Geburt an Zauberkräfte besitzt, sondern diese erst durch ein Bündnis mit dem Teufel erlangt.

Hexen in Schleswig-HolsteinDie ersten Personen, die 1530 der Hexenverfolgung auf schleswig-holsteinischem Boden zum Opfer fielen, waren

zwei Frauen aus Kiel. Auch aus anderen Städten und Gemein-den sind Hexenprozesse überliefert, so zum Beispiel der Fall der Kristina Netelers aus Flensburg. Nachdem schon einige Zeit das Gerücht kursierte, sie sei eine Hexe, nahm man sie schließlich fest. Um die Angeklagte zu einem Geständnis zu bewegen, wurde sie gefoltert bzw. „peinlich“ befragt. Sie gestand unter anderem, Kü-he aus der Ferne gemolken und Pferde gesund gebetet zu haben. Außerdem habe sie ein Verhältnis mit einem Dämon namens „Nis“ gehabt. Bürgermeister und Ratsherren verurteilten sie einstimmig zum Tode auf dem Scheiterhaufen.

Ein ähnliches Schicksal ereilte Ilsebe Koch aus Glückstadt im Sep-tember 1642. Sie gestand mehrere Morde und nannte noch wei-tere Namen angeblicher Hexen, darunter auch eine Anne Arents. Beide Frauen wurden verbrannt.

Aufgrund der vielen Beschuldigungen, welche die Hexenverfolger mittels Gewalt aus ihren Opfern erpressten, war es schon ge-fährlich, eine Angeklagte oder Angeklagten auch nur zu kennen. Angehörige standen besonders stark unter Verdacht.

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 19

Titelgeschichte

Page 20: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Hexenverfolgung als Spiegel der GesellschaftWie kam diese Hexenhysterie nun zustande? Die Forschung nennt mehrere Gründe. Einer davon ist die wirtschaftliche

Krise des Landes. So stellte man eine zeitliche Verbindung zwi-schen den Hexenprozessen und der Entwicklung des Getreideprei-ses fest. Auch zu anderen Ereignissen lässt sich ein Zusammen-hang herstellen: Einen ersten Höhepunkt der Hexenverfolgung gab es im Jahr 1604, als die Pest wütete. Während des 30-jäh-rigen Krieges (1618 bis 1648) nahm die Flut an Prozessen stark ab. Nach Kriegsende stieg die Zahl der Anklagen jedoch wieder. Am schlimmsten ausgeprägt war die Hexenjagd in den östlichen Güterbezirken.

Hier waren die Prozesse besonders häufig ver-bunden mit Auseinandersetzungen zwischen Gutsherren und Untertanen. Ursache für Streitig-keiten waren meist alltägliche Dinge wie Arbeits-leistungen und deren Bezahlung. Um ihre Interessen durchzusetzen, vermuteten die adligen Junker, die zu-gleich die Gerichtsherren waren, hinter jedem negati-ven Ereignis die Hexerei. Deshalb gelten die Urteile adliger Gerichte als die härtesten.

Aber auch die einfache Bevölkerung nutzte die Hexenhysterie mitunter, um eigene Konflikte zu lö-sen. Anlass für Denunziationen waren beispielsweise Streitigkeiten über den Lohn oder die Frage nach der Ackergrenze zu den Nachbarn. Auch war es gefährlich, jemanden im Streit zu verfluchen, denn geschah dieser Person etwas – und sei es auch nur ein materieller Schaden –, wurde dies sofort auf Hexerei zurückgeführt.

Ende des HexenwahnsDas letzte Todesurteil in Schleswig-Holstein wurde 1724 vollstreckt und richtete sich gegen einen Mann aus Rends-

burg. Die Frage nach dem Ende der Hexenverfolgung kann nicht genau beantwortet werden. Ein Grund für Schleswig und Holstein ist das Eingreifen des dänischen Königs Christian V., welcher beide Landesteile regierte. Aufgrund des Missbrauchs der Rechtsspre-chung während der Hexenprozesse durch einige Adlige, entzog er zwei Gutsherren die Gerichtsbarkeit und verurteilte sie zu hohen Geldstrafen und statuierte somit abschreckende Exempel.

Darüber hinaus haben sich zum Ende der Verfolgungswelle hin immer mehr Angehörige für ihre Verwandten eingesetzt und sie mit gerichtlichen Mitteln unterstützt. Sie zogen beispielsweise professionelle Anwälte zu Rate. Hinzu kam, dass man andere Ver-hör- bzw. Ermittlungsmethoden anwandte: Man suchte vermehrt nach natürlichen Erklärungen für Krankheiten und ungewöhnliche Ereignisse.

20 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Geschichte und Kultur

Page 21: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Die schwarze Katze

und der Rabe galten

als typische Symbole

der Hexerei.

Viele Menschen verbinden mit der europäischen Hexenverfolgung die heilige Inquisition der römisch-

katholischen Kirche. Tatsächlich war die Inquisition (lat. inquirere „untersuchen“), zumindest während der Neuzeit, nur sehr wenig an der Hexenjagd beteiligt. Die Aufgabe der Inquisitoren war es viel mehr, Häretiker aufzuspüren und zu verurteilen. Als Häretiker wurden ehemalige und getaufte Katholiken bezeichnet, die vom katholischen Glauben abka-men und sich einer anderen Konfession zuwandten.

Protestantische Geistliche waren dagegen die hartnäckige-ren „Hexenjäger.“ Die überwiegende Anzahl der Hexenpro-zesse wurde jedoch von weltlichen Gerichten verhandelt.

Die Folter wurde kaum noch angewandt, was die Zahl der Geständnisse stark sinken ließ. Ohne Geständnis konnten die Betroffenen nicht für schuldig befunden werden und erhielten den Freispruch. Die Folge war, dass auch soziale Konflikte nicht länger über Denunziationen ausgetragen wurden.

Heute erinnern nur noch einige Denkmäler und Straßenna-men an diese Zeit, wie zum Beispiel der „Blocksberg“ oder der „Venusbogen“ in Flensburg.

Inquisition und Hexenwahn

Foto

: ist

ockp

hoto

.com

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 21

Titelgeschichte

Page 22: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Nachdem die Radkappe abgezogen wur-de, werden die Schrauben (gegen den Uhrzeigersinn) eine halbe Umdrehung weit gelöst, während das Rad noch fest auf dem Boden ist. Am meisten Kraft kann man mit dem Radmutternschlüssel

aufbringen, wenn man ihn am äußersten Ende anfasst.

Rädlein wechsel dichNachdem die Schrauben leicht gelöst sind, wird das Fahrzeug nun mit dem Wagenheber an der entsprechenden Ecke so weit angehoben, dass es den Boden nicht mehr berührt. Nun werden

die Muttern ganz herausgedreht. Bei der letzten Schraube aufpassen, dass das Rad

nicht von selbst herunterfällt!

Nun wechselt man das Rad und zieht die Schrauben noch im aufgebockten Zustand leicht an. Anschließend wird das Fahrzeug mit dem Wagenheber

wieder herabgelassen, um sodann die Schrauben über Kreuz (d.h. die jeweils ge-

genüber liegenden) fest anzuziehen. Dabei gilt es, das in der Betriebsanleitung vorgege-bene Drehmoment einzuhalten. Hierbei han-delt es sich um die Kraft, mit der die Schraube festgezogen werden sollte.

Wenn Ihr Radmutternschlüssel dies nicht anzeigt, sollte es an der nächsten Tank-

stelle oder Werkstatt überprüft werden; ebenso der Luftdruck des Reserverads. Die Radbolzen von Stahlfelgen und Alu-felgen unterscheiden sich unter Um-ständen und dürfen nicht vertauscht

werden!

Im Laufe eines Autofahrerlebens erwischt es fast jeden einmal: Reifen platt! Be-merkt man dies erst während der Fahrt, heißt es zunächst: Einen kühlen Kopf bewahren und das Fahrzeug ohne starkes Bremsen und ohne hektische Lenkbewegungen mit eingeschaltetem Warnblinker in einem sicheren Bereich ausrollen lassen. Wenn man nicht Mitglied in einem Automobilclub ist, muss man nun selber Hand anlegen und das Rad austauschen – sofern Ersatz und Werkzeug greifbar sind.

Praktisch gedachtDie Räder des eigenen Autos wechseln zu können, kann aber auch ohne Panne von Nützen sein, denn im Frühjahr und im Herbst kann man so selbst auf Sommer- oder Winterreifen umsteigen und dabei im Laufe der Jahre viel Geld für den Reifenservice einsparen.

Zuerst empfiehlt es sich, das Fahrzeug auf einem ebenen, festen Untergrund zu positionieren. Als nächstes sichert man es mit dem Anziehen der Handbremse und dem Einlegen des ersten Ganges (P-Stellung bei Auto-matikgetrieben) gründlich gegen Wegrollen.

Gut vorbereitetMit einem Blick in die Bedienungsanleitung erfahren Sie, wo sich bei Ihrem Fahrzeug Bord-Wagenheber, Reserverad und Rad-mutternschlüssel befinden. Außerdem erfährt man dort auch, an welchen Stellen der Wagenheber angesetzt wer-den kann, ohne Schäden an der Karos-serie zu verursachen.

Ein guter TauschSo wechselt man Autoreifen einfach selbst

Foto

s: p

anth

erm

edia

.net

22 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Handwerkertipp

Page 23: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Alle Jahre wieder kommt eine Zeit der Besinnung, in der man sich Gedanken über das eigene Le-ben macht. Die eine oder andere Macke ist ja inzwischen be-kannt – und nun bie-tet sich zum Jahres-wechsel einmal mehr die (vermeintlich) perfekte Gelegenheit, mit guten Vorsätzen etwas daran zu än-dern. Dabei mahnte schon der plattdeutsche Schriftsteller Fritz Reuter (1810 - 1874): Nimm dir nichts vor, dann schlägt dir nichts fehl!

Anfangen aufzuhören...Ein Klassiker unter den Vorsätzen für das neegste Johr ist natürlich der feste Beslutt (Beschluss), dass man mit dem Roken opholen (aufhören) will. Zigarett, Piep und Kotzbalken (dicke Zigarre) gehören von nun an der verleden Tied (Vergangenheit) an. Egentlich is dat ok ganz eenfach – hat man ja schließlich schon faken (oft) geschafft...

Auf die neue Freeheit wird erstmal ein gooter Druppen (Tropfen) gepichelt! Wenn de lest (letzte) Proppen (Korken) ut de Buddel treckt (gezogen) ward, soll ennelk (endlich) auch diesem La-ster entsagt werden. Man ist ja kein Ballerbüdel (Säufer)!

fründlich (freundlich) blieven. Tohoop (zu-sammen) kann man veel beter dat Le-ven (Leben) geneten (genießen) und es sich gut gehen las-sen. Mal wieder wat speelen, spazeeren gahn, schnacken und gnuddern (lachen). Dieser Entschluss lässt sich von allen wahrscheinlich am angenehmsten erfül-len. Es sei denn, man

kommt bei allzuviel Neegde (Nähe) ins Kabbeln über die misslungene Einhaltung der anderen Vorsätze....

Mit diesen plattdeutschen Vokabeln halten Sie ihre Vorsätze bestimmt ein!

Neujahr Neejohr sich bewegen rögenElan Swungatemlos ut de PuustFaulheit FuulheitBlamage Blaambereuen beduurnentspannen dösenlesen smökernspenden spennensparen sporen; sik afknapsenSchmeerbauch SmeerbuukSalat Salaatdurchhalten dörhollenversuchen versöken, probeern

Folge 16

Nimm di nix vör, denn sleiht di nix fehl!

Gesund und munterFür die Gesundheet wollen viele nach dem Johrswessel (Jahreswechsel) auch beter eten (besser essen) und weniger freten (fressen). Nun gut, aber die üb-rig gebliebenen Förtjen (Berliner) vom Ooltjohrsavend (Silvesterabend) sollte man natürlich doch noch opmummeln (aufessen) – wär ja schaad drum! Aber danach gibt es dann wirklich nur noch Botterbroote (Butterbrote) oder gleich richtige Smaalkost (Diät). Ein büschen Bewegung kann natürlich auch nicht schaden, um den Lief (Leib) mal wie-der in Bewegung zu bringen. Also Mors hoch und mit dem Swienhund um die Wette loopen (laufen) – de Glotzkassen blifft (bleibt) ut!

Mehr Zeit zum...Nach der körperlichen Betätigung tut der nächste Vorsatz dann richtig gut: mehr Tiet (Zeit) för de Leevsten (Lieb-sten) und jümmers (immer) scheun

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 23

Plattdüütsch

Page 24: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Freunden

Bis Westerland durch den aufkommenden Tourismus im Laufe des 19. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung gewann, galt Keitum auf der östlichen Nösse-Halbinsel als Hauptstadt Sylts. Politisch wird man der Stadt an der Westküste den Rang wohl nicht so schnell wieder ablaufen können. Doch kulinarisch könnte sich mit dem Amici ein Kleinod etablieren, das den Vergleich mit anderen Restaurants auf der Insel nicht zu scheuen braucht.

Restaurant „Amici“ C.-P.-Hansen Allee 125980 Sylt / OT KeitumTelefon: 046 51 / 957 09 47Fax: 046 51 / 936 82 95

Öffnungszeiten12 – 22 Uhr (warme Küche)Sonntags Ruhetag

Unter

Appetitlich anzusehenUnbestritten ist, dass Keitum bis heute einer der schönsten und ursprünglichsten Flecken Sylts ist. Wegen seiner vielen alten Al-leen wird er auch „der grüne Ort“ der Insel genannt. Ein guter Platz, um auf Sylt ganz in Ruhe bestes Essen zu genießen! Das dachten auch die Brüder Oliver und Andreas Behrens, als sie sich vor ein paar Jahren nach geeigneten Räumlichkeiten für ihr neues Restaurant-Projekt umsahen. Ein reetgedeckter Friesenhof in der C.-P.-Hansen-Allee sollte es schließlich sein.

Foto

s: A

ndre

as B

ehre

ns

24 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Die Restaurant-Empfehlung

Page 25: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Zum äußeren Erscheinungsbild des traditionsreichen Gebäudes schufen die Gastwirte im Inneren ganz bewusst eine moderne, elegante Atmosphäre mit schwarzem Holz und Leder vor dunkel-roten und cremefarbenen Wänden. Denn auch die mediterrane Küche, die man seinen Gästen hier serviert, ist durchaus auf der Höhe der Zeit – beziehungsweise: ihr sogar voraus! Die Idee, altbekannte Klassiker endlich einmal mit viel Kreativität neu zu interpretieren, bestimmt in der Küche das Handwerk.

Querbeet lecker!Mittags und abends stehen ständig wechselnde Tagesgerichte mit Schwerpunkt Fisch zur Auswahl, die aktuell auf einer Schiefertafel angekündigt werden. Als Vorspeise empfiehlt sich der legendäre Teller mit vegetarischen Antipasti wie Zucchini, Auberginen, Pil-zen, Tomaten und Mozzarella, die sich hier in appetitlicher Harmo-nie zusammenfinden und garantiert Lust auf eine der Hauptspei-sen machen. Da darf es dann schon mal eine Dorade vom Grill sein, gebettet auf mediterranem Gemüse und Mango-Tomatensal-sa. Dem besonders anspruchsvollen Gaumen schmeicheln unter anderem das Rinderfilet Rossini an getrüffeltem Kartoffelpüree oder ein Saltimbocca vom Seeteufel mit Ratatouille. Wem der Sinn eher nach einem kleinen Snack steht, der kann sich beispielsweise mit gebackenen Sardinen und dreierlei Dipp vergnügen.

Genuss bis zum SchlussEine gut sortierte Getränke- und insbesondere Wein-Karte sorgt für eine standesgemäße Begleitung der angebotenen Speisen. Passend zum mediterranen Flair des Restaurant Amici stehen natürlich auch einige klangvolle italienische Weine auf dem Programm wie der Brunello di Montalcino vom Weingut Ruffino in der Toskana. Wer in seinem Magen schließlich doch noch ein bisschen Platz findet, kann ihn mit einem Nachtisch à la Mama füllen: Hausgebackener Schokoladen- oder Käsekuchen im Glas, Tiramisu-Lasagne und ein echter italienischer Espresso runden das Geschmackserlebnis aufs Leckerste ab!

Restaurantleiterin Constanze Steuer kann sich über eine treue Stammkundschaft freuen, aber auch unter Insel-Besuchern gilt das Amici inzwischen nicht mehr nur als Geheimtipp. Die 65 Innen- und 45 Außen-Plätze auf der nach Süden gerichteten Ter-rasse sind gut gebucht – eine rechtzeitige Reservierung ist daher (zumindest in den Abendstunden) durchaus ratsam. Wer möchte, kann das Amici übrigens auch gleich komplett für Feierlichkeiten im friesisch-italienischen Ambiente buchen.

Genussgutscheine zu gewinnen

Beantworten Sie einfach unsere Preisfrage und gewinnen Sie mit etwas Glück einen von 3 Genussgutscheinen im Wert von jeweils 50 Euro.In welcher Ortschaft befindet sich das „Amici“?

Schreiben Sie das gesuchte Lösungswort sowie Ihren Namen und Ihre An-schrift auf eine ausreichend frankierte Postkarte und schicken Sie sie an:GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG Stichwort: „Restaurant“Moltkestraße 32 · 24837 Schleswig

Einsendeschluss ist der 14.02.2012

Teilnehmen kann jeder außer den Mitarbeitern der GEWOBA Nord, des Magazins und deren Familienangehörigen. Die Preise werden unter Aus-schluss des Rechtsweges verlost, Sachgewinne können nicht in bar aus-gezahlt werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Pasta

Antipasti

InsalataZuppa

Pesce

Carne

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 25

Die Restaurant-Empfehlung

Page 26: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Lösung:

Lösung: Schildkröte

Lösung: Umriss A

Lösung: Stern D

Fehler finden Bei der lustigen Schnecke rechts haben sich 5 Fehler eingeschlichen.Findest du sie alle?

SchneeglöckchenWelcher Umriss passt genau zu dem Schneeglöckchen?

Labyrinth

Form in FormWelcher von den kleinen Sternen hat diegleiche Form wie der große?

Wortspiel

26 GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012

Kinder Kram

Page 27: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Dieser Einkauf kost nix! Unter allen Einsendungen mit dem korrekten Lösungswort verlost die GEWOBA Nord 25 x 1 Einkaufsgutschein im Wert von 30 €.

Schreiben Sie einfach das gesuchte Lösungswort sowie Name und Anschrift (beides unbedingt notwendig) gut leserlich auf eine ausreichend frankierte Postkarte und schicken Sie sie an:

GEWOBA Nord Baugenossenschaft eGStichwort: „Rätsel“Moltkestraße 3224837 Schleswig

Einsendeschluss ist der 14.02.2012

Teilnehmen kann jeder außer den Mit-arbeitern der GEWOBA Nord, des Magazins und deren Familienangehörigen. Die Preise werden unter Ausschluss des Rechtsweges verlost, Sachgewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Die Teilnehmer erklären sich mit der Ver-öffentlichung ihres Namens im Magazin einverstanden.

Lösungswort aus Blickwinkel Nr. 16:Sonnenenergie

Lösungswort:

GEWOBA Nord · BlickWinkel · Januar 2012 27

Unterhaltung

Page 28: GEWOBA BlickWinkel Nr. 17

Unser Sparbuchbietet mehr.

Fragen Sie uns!

0 46 21 / 8 11-1 61 oder [email protected]