7
GICONCRET III/2012 Wasser stellt neben Energie eine der ent- scheidenden Ressourcen dar. GICON steht in diesem Bereich mit ei- nem breiten Dienstleistungsangebot zur Verfügung. Das beginnt bei der Analyse und Bewertung von komplexen Grund- und Oberflächengewässersystemen und reicht bis zur Industriewasserwirtschaft. Für die Bestandsaufnahme sowohl na- türlicher als auch künstlicher Gewässer- systeme verfügt GICON über eine um- fassende labortechnische Basis. Die zur GICON-Gruppe gehörenden Firmen BGD Boden- und Grundwasserlabor Dresden sowie IfAÖ Institut für Angewandte Öko- systemforschung bieten mit ihren akkre- ditierten Laboren die volle Leistungsplatte von der hochqualifizierten Probenahme über die Analyse bis zur toxikologischen Bewertung an. Fortschrittlichste Techno- logien wie unser neues ferngesteuertes Unterwasserkamerasystem gewährleis- ten die Bearbeitung komplexer ökologi- scher Fragestellungen auf qualitativ an- spruchsvollem Niveau. Eine Stärke der GICON liegt in der Kom- bination der Systemanalyse mit der inge- nieurtechnischen Systembewertung. Ein herausragendes Beispiel ist die Neutrali- sation des Tagebausees Bockwitz. Erst- mals wurde in Deutschland ein Gewässer dieser Größenordnung in lake durch Zuga- be von Soda neutralisiert. Die Firmen der GICON-Gruppe haben hier alle Leistungen von der Erfassung über die Planung bis zum ökologischen Monitoring erbracht. Wassermanagement bedeutet auch im- mer Datenmanagement. Der Geschäfts- bereich Technische Informatik entwickelt hierfür kundenspezifische Lösungen für die Datenerfassung, DV-gestützte Quali- tätssicherung der Daten und internetba- sierte Visualisierung. Hier schließt sich der Kreis zur komplexen Dienstleistung aus einer Hand, die Ihnen die GICON auch im Bereich Wasser bietet. Die Biogasanlage in Richmond, BC, Kanada wird als eines der Top 100 innovativsten urbanen Infrastruktur- projekte ausgezeichnet. KPMG wählte dieses Jahr im Programm Infrastructure100 das Projekt „Energie- park in Richmond“, das durch GICON im Auftrag von Harvest Power, Inc., realisiert wird, zu einem der Top 100 weltweiten Vorreiterprojekte. Ziel von Infrastructure100 ist, 100 Beispiele er- folgreich laufender Infrastrukturprojekte aufzuzeigen, die innovative Technolo- gien verwenden und die Entwicklung von Städten in der ganzen Welt fördern. Die Liste der Top 100 wird in zehn Ka- tegorien geteilt, die vom Gesundheits- wesen bis zur urbanen Mobilität und globalen Vernetzung reichen. In der Kategorie Recycling und Abfall Manage- KPMG: GICON- Biogasanlage zählt zu weltweiten Vorreiter- projekten .............. 1 IfAÖ setzt neues Un- terwasserfahrzeug Predator ein .......... 2 Akkreditierung Bo- den- und Grundwas- serlabor bestätigt .. 3 Biologische Untersu- chungen Bockwitzer See erfolgreich abgeschlossen ..... 4 Hanse Sail 2012.... 5 Ausbau des Stand- ortes Dresden – neue Bürogebäude i.d. Wiener Str. 81 .. 6 Fußballspiel Rollimaus gegen GICON ........ 6 Besondere Aufträge in den Geschäfts- bereichen ............. 7 Neue Mitarbeiter ... 8 Neue Mitarbeiter Standort Dresden Dr. Robert Brankatschk Michael Köhler Edith Linnemann Neue Mitarbeiter Standort Rostock/ Neu Broderstorf Ralf Breetzmann Peter Feuerpfeil Harry Ihlenburg Thomas Löffler Christian Kretzschmar Vivian Muths Sandra Skrodzki Isabell Thiedmann Charlotte Winkelmann ment wurde das GICON-Projekt als eines der zehn innovativsten Ingenieurprojekte ausgewählt. Harvests Energiepark ist Kanadas erstes hocheffizientes System zur Produktion erneuerbarer Energie aus Speiseresten und Gartenabfällen. Er befindet sich am Standort, der ehemals bekannt war als Fraser Richmond Soil & Fibre. Die Bio- gasanlage wird mehr als 27.000 Tonnen von Vancouvers Speiseresten und Gar- tenabfällen pro Jahr verarbeiten, genug Strom zur Versorgung von mehr als 700 Häusern produzieren und hochwertigen Kompost für lokale Betriebe und Gärten liefern. Sie ist die erste Trockenfermen- tationsanlage im Industrie-Maßstab, die mit GICONs Nordamerikanischen Part- ner Harvest Power realisiert wird und den patentierten GICON-Biogasprozess verwendet. Weitere Information über den Standort, lokale Partner, Einsatzmaterialien und den Energieparkbau stehen Ihnen auf der Webseite von Harvestpower (www. harvestpower.com) zur Verfügung. Infor- mationen zu den Zielen und Inhalten von der Infrastructure100 World Cities Edi- tion finden Sie auf der KPMG-Webseite (www.kpmg.com/global/en/whatwedo/ special-interests/infra100-world-cities). KPMG: GICON-Biogasanlage zählt zu weltweiten Vorreiterprojekten Logo des Programms Infrastructure100 von KPMG Durch GICON geplante Biogasanlage in Richmond, BC, Canada im Bau

GICONCRET · 2018-06-13 · des Benthos) in Tiefen, in denen die Unter- ... Die Untersuchungsergebnisse zu den Komponen-ten Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische wiesen auf einen

  • Upload
    ngokhue

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: GICONCRET · 2018-06-13 · des Benthos) in Tiefen, in denen die Unter- ... Die Untersuchungsergebnisse zu den Komponen-ten Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische wiesen auf einen

GICONC R E T III/2012

Wasser stellt neben Energie eine der ent-scheidenden Ressourcen dar. GICON steht in diesem Bereich mit ei-

nem breiten Dienstleistungsangebot zur Verfügung. Das beginnt bei der Analyse und Bewertung von komplexen Grund- und Oberflächengewässersystemen und reicht bis zur Industriewasserwirtschaft. Für die Bestandsaufnahme sowohl na-türlicher als auch künstlicher Gewässer-systeme verfügt GICON über eine um-fassende labortechnische Basis. Die zur GICON-Gruppe gehörenden Firmen BGD Boden- und Grundwasserlabor Dresden sowie IfAÖ Institut für Angewandte Öko-systemforschung bieten mit ihren akkre-ditierten Laboren die volle Leistungsplatte von der hochqualifizierten Probenahme über die Analyse bis zur toxikologischen Bewertung an. Fortschrittlichste Techno-logien wie unser neues ferngesteuertes Unterwasserkamerasystem gewährleis-ten die Bearbeitung komplexer ökologi-scher Fragestellungen auf qualitativ an-spruchsvollem Niveau.Eine Stärke der GICON liegt in der Kom-bination der Systemanalyse mit der inge-nieurtechnischen Systembewertung. Ein herausragendes Beispiel ist die Neutrali-sation des Tagebausees Bockwitz. Erst-mals wurde in Deutschland ein Gewässer dieser Größenordnung in lake durch Zuga-be von Soda neutralisiert. Die Firmen der GICON-Gruppe haben hier alle Leistungen von der Erfassung über die Planung bis zum ökologischen Monitoring erbracht. Wassermanagement bedeutet auch im-mer Datenmanagement. Der Geschäfts-bereich Technische Informatik entwickelt hierfür kundenspezifische Lösungen für die Datenerfassung, DV-gestützte Quali-tätssicherung der Daten und internetba-sierte Visualisierung. Hier schließt sich der Kreis zur komplexen Dienstleistung aus einer Hand, die Ihnen die GICON auch im Bereich Wasser bietet.

Die Biogasanlage in Richmond, BC, Kanada wird als eines der Top 100 innovativsten urbanen Infrastruktur-projekte ausgezeichnet.

KPMG wählte dieses Jahr im Programm Infrastructure100 das Projekt „Energie-park in Richmond“, das durch GICON im Auftrag von Harvest Power, Inc., realisiert wird, zu einem der Top 100 weltweiten Vorreiterprojekte. Ziel von Infrastructure100 ist, 100 Beispiele er-folgreich laufender Infrastrukturprojekte aufzuzeigen, die innovative Technolo-gien verwenden und die Entwicklung von Städten in der ganzen Welt fördern.

Die Liste der Top 100 wird in zehn Ka-tegorien geteilt, die vom Gesundheits-wesen bis zur urbanen Mobilität und globalen Vernetzung reichen. In der Kategorie Recycling und Abfall Manage-

KPMG: GICON-Biogasanlage zählt zu weltweiten Vorreiter-projekten .............. 1

IfAÖ setzt neues Un- terwasserfahrzeug Predator ein .......... 2

Akkreditierung Bo-den- und Grundwas-serlabor bestätigt .. 3

Biologische Untersu-chungen Bockwitzer See erfolgreich abgeschlossen ..... 4

Hanse Sail 2012.... 5

Ausbau des Stand-ortes Dresden – neue Bürogebäude i.d. Wiener Str. 81 .. 6

Fußballspiel Rollimaus gegen GICON ........ 6

Besondere Aufträgein den Geschäfts-bereichen ............. 7

Neue Mitarbeiter ... 8

Neue MitarbeiterStandort Dresden

Dr. RobertBrankatschk

Michael Köhler

Edith Linnemann

Neue MitarbeiterStandort Rostock/Neu Broderstorf

Ralf Breetzmann

Peter Feuerpfeil

Harry Ihlenburg

Thomas Löffler

Christian Kretzschmar

Vivian Muths

Sandra Skrodzki

Isabell Thiedmann

Charlotte Winkelmann

ment wurde das GICON-Projekt als eines der zehn innovativsten Ingenieurprojekte ausgewählt.

Harvests Energiepark ist Kanadas erstes hocheffizientes System zur Produktion erneuerbarer Energie aus Speiseresten und Gartenabfällen. Er befindet sich am Standort, der ehemals bekannt war als Fraser Richmond Soil & Fibre. Die Bio-gasanlage wird mehr als 27.000 Tonnen von Vancouvers Speiseresten und Gar-tenabfällen pro Jahr verarbeiten, genug Strom zur Versorgung von mehr als 700 Häusern produzieren und hochwertigen Kompost für lokale Betriebe und Gärten liefern. Sie ist die erste Trockenfermen-tationsanlage im Industrie-Maßstab, die mit GICONs Nordamerikanischen Part-ner Harvest Power realisiert wird und den patentierten GICON-Biogasprozess verwendet.

Weitere Information über den Standort, lokale Partner, Einsatzmaterialien und den Energieparkbau stehen Ihnen auf der Webseite von Harvestpower (www.harvestpower.com) zur Verfügung. Infor-mationen zu den Zielen und Inhalten von der Infrastructure100 World Cities Edi-tion finden Sie auf der KPMG-Webseite (www.kpmg.com/global/en/whatwedo/special-interests/infra100-world-cities).

KPMG: GICON-Biogasanlage zählt zu weltweiten Vorreiterprojekten

▲ Logo des Programms Infrastructure100 von KPMG

▲ Durch GICON geplante Biogasanlage in Richmond, BC, Canada im Bau

Page 2: GICONCRET · 2018-06-13 · des Benthos) in Tiefen, in denen die Unter- ... Die Untersuchungsergebnisse zu den Komponen-ten Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische wiesen auf einen

2

ständen mittels Schallimpulsen) mit bis zu 100 m Reichweite und zwei Kameras:

■ Die Weitwinkelkamera ermöglicht einen Über-blick und wird zur Orientierung eingesetzt

■ Die Zoomkamera sitzt auf einer steuerbaren Neigemechanik (Tilt-Unit) und ermöglicht Nah-aufnahmen von Objekten

Zur Messung von Größenverhältnissen sind auf der Tilt-Unit parallel zur Kamera zwei Laser angebracht. Damit ist der PREDATOR für eine breite Palette von Aufgaben gerüstet. Die Videodaten der beiden Ka-meras werden separat gespeichert und zeitgleich an eine Dokumentationssoftware in Echtzeit über-geben. So werden online die Videodaten mit den be-obachteten „Events“ verknüpft. Dies vereinfacht die Auswertung und Archivierung des Videomaterials.

Das vorrangige Einsatzgebiet des PREDATORs liegt in der deutschen Nord- und Ostsee, er ist jedoch in jedem anderen Gewässer – ob natürlich oder anthropogen, ob Süß-, Salz- oder Brackwasser – einsetzbar.

Technische Parameter des PREDATORs:

Einsatztiefe bis 300 m

Kabellänge 300 m (13 mm Durchmesser,

salzwasserneutral (35 PSU))

Gewicht 70 kg (on air)

L/B/H 900/620/450 mm

Motoren 5 (4 horizontal, 1 vertikal)

Geschwindigkeit > 3 kn (5,5 km/h)

Licht 2 LED-Lampen (je 1600 Lu-

men) + 1 Flashlight für Fotos

Betriebs- Input: 230 V

spannung Wechselspannung

Das IfAÖ hat am 20. Juli 2012 ein neues fernge-steuertes Unterwasserkamera-System (Inspek-tions-ROV) in Betrieb genommen. Das Institut ver-wendet das Inspektions-ROV (Remotely Operated Vehicle) bisher für Untersuchungen im Rahmen des anstehenden Bau- und Betriebsmonitorings für die Offshore-Windparks.

Das IfAÖ bietet das Gerät auch für andere Inspek-tionsfahrten außerhalb der Offshore-Windkraft an. Dafür hat sich ein Mitarbeiter-Team einer speziellen ROV-Ausbildung unterzogen, um auch die schwierigsten Anfragen bedienen zu können.

Das neue ROV PREDATOR („Räuber“) löste das ROV DIAVOLO („Teufel“) ab. Nach zehn Jahren Ein-satz in Nord- und Ostsee wurde die empfindliche Technik durch einen Wassereinbruch zerstört. Das

IfAÖ beschaffte ein neues ROV, das sich auf dem neuesten Stand der Technik befindet.

ROVs sind kabelgestützte Unterwasserfahrzeuge. Das Modell PREDATOR wird von der englischen Firma Seatronics, Ltd. gebaut und in Deutschland von der Firma Embient GmbH vertrieben. Damit stehen dem IfAÖ kompetente Partner zur Seite. Em-bient beliefert und unterstützt unter anderem das Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Seatronics ist einer der weltweit größten Verleiher von Equipment für die Meeresforschung.

Der PREDATOR hat ein Gewicht von ca. 70 kg (on air) und kann auch von kleineren Schiffen und Boo-ten ins Wasser eingesetzt werden. Er ist bis in 300 m Wassertiefe einsetzbar. Zur Standardausrüstung des ROVs zählen ein Sonar (Ortung von Gegen-

Räuber löst Teufel ab IfAÖ setzt neues Unterwasserfahrzeug PREDATOR ein

▲ Rechts der gelbe DIAVOLO, links der neue PREDATOR

▲ Sonaraufnahme einer Pipeline ▲ Weitwinkelkamera: Pipeline mit Miesmuscheln (Mytilus edulis) unten und Moostierchen (Bryozoen) oben

Page 3: GICONCRET · 2018-06-13 · des Benthos) in Tiefen, in denen die Unter- ... Die Untersuchungsergebnisse zu den Komponen-ten Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische wiesen auf einen

3

Ansprechpartner

IfAÖ – Institut für Angewandte Ökosystemforschung GmbH, Alte Dorfstraße 11, 18184 Neu Broderstorf,Dipl.-Ing. Torsten Häger, Fachbereichsleiter Probenahmemanagement, T +49 38204 618-66, [email protected];Dipl.-Ing. Kai Brosda, Projektingenieur und ROV-Pilot, T +49 38204 618-11, [email protected]

Der PREDATOR wird von drei Personen bedient: zwei ROV-Piloten sowie einem Wissenschaftler. Die Bedienung der anspruchsvollen Technik bedarf umfangreicher Kenntnisse und Einarbeitung.

Die modulare Bauweise des PREDATORs erlaubt die Erweiterung der Gerätekonfiguration entspre-

chend der jeweiligen Aufgabenstellung. Zum Bei-spiel kann dieser mit einem Manipulator (Greifarm) ausgerüstet werden, um Proben oder Gegenstände vom Meeresboden zu bergen. Zur genauen Posi-tionsbestimmung des ROVs unter Wasser kann ein Unterwassernavigationssystem (USBL-System) in Verbindung mit einem hochgenauen Satelliten-

Ortungssystem (DGPS) eingesetzt werden.

Die Hauptaufgaben des ROVs liegen beim IfAÖ in der Dokumentation der Besiedlungsänderungen von künstlichen Unterwasserkonstruktionen:

■ In der Nordsee taucht der PREDATOR an die Fundamente von Windkraftanlagen

■ In der Ostsee werden mit dem ROV die For-schungsplattform FINO² und die Ostseepipe-line von Nordstream untersucht

Die Untersuchungen der belebten Unterwasser-welt sind meist schwierig und mit einem hohen technischen und personellen Aufwand verbunden. Moderne Techniken, wie der Einsatz eines fernge-lenkten Unterwasserroboters (ROV) ermöglichen es, Bereiche zu untersuchen, die ansonsten uner-reicht blieben. Insbesondere betrifft dies:

■ die Aufwuchsgemeinschaften (die Epifauna des Benthos) in Tiefen, in denen die Unter-suchung mittels Forschungstauchern nicht möglich ist

■ Biotope, die nicht durch Greifer oder Grund-netze beprobt werden können, da sie beim Einsatz mechanischer Methoden zerstört wer-den könnten (Riffe u. a.)

In der Wissenschaft hat sich für diese Bereiche die Untersuchung des Aufwuchses mittels ROV daher als Standardmethode etabliert.

Ansprechpartner

BGD – Boden- und Grundwasserlabor GmbH Dresden, Tiergartenstr. 48, 01219 Dresden,

Dr. rer. nat. Kai-Uwe Ulrich,

Qualitätsmanagementbeauftragter,

T +49 351 438990-35, [email protected]

Turnusgemäß fand am 11. Juli 2012 durch die Deutsche Akkreditierungsbehörde (DAkkS) eine Begutachtung des BGD-Labors nach DIN EN ISO/IEC 17025 statt. Schwerpunkte der Begutachtung

waren die Probennahme von kontaminiertem Boden und Abfall sowie von Grundwasser. Herr Dr. Spirgath (SpiCon Berlin) prüfte nicht nur das Fachwissen und die Arbeitsweise der beteiligten Mitarbeiter, sondern auch einzelne Bereiche des Qualitätsmanagement (QM)-Systems.

Mit Ausnahme einer nicht kritischen Abweichung konnte die BGD GmbH alle Anforderungen der Norm erfüllen. Dieses hervorragende Ergebnis ist vor allem auf die konsequente Umsetzung des QM-Regelwerkes einschließlich des QM-Handbuches,

Akkreditierung des Boden- und Grundwasserlabors bestätigt

der Standardarbeitsanweisungen und regelmäßi-ger interner Audits zurückzuführen. An dieser Stel-le sei allen Mitarbeitern für die aktive Mitwirkung gedankt.

▲ Arbeitsplatz des ROV-Piloten, Steuersoftware mit Sonaraufnahme

▲ Zoomkamera mit Laser: Seeskorpion (Myoxocephalus scorpius) auf einer Pipeline

Page 4: GICONCRET · 2018-06-13 · des Benthos) in Tiefen, in denen die Unter- ... Die Untersuchungsergebnisse zu den Komponen-ten Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische wiesen auf einen

4

Die BGD GmbH hat das durch die LMBV (Lau-sitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsge-sellschaft mbH) Westsachsen beauftragte Projekt „Untersuchungen zur Entwicklung des Ökosystems im Bockwitzer See nach Herstellung pH-neutraler Verhältnisse“ sehr erfolgreich abgeschlossen.

Dazu präsentierte die BGD GmbH am 25. Juni 2012 vor zahlreichen LMBV-Mitarbeitern die umfangrei-chen Ergebnisse aus der zweieinhalb-jährigen Be-arbeitungszeit. Zudem anwesend waren Vertreter der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (Eigentümer der meisten Flächen in diesem ehema-ligen Tagebaubereich) sowie zahlreiche Behörden-vertreter, unter anderem die Landesdirektion Leip-zig, die das Projekt initiierte und intensiv begleitete.

Biologische Untersuchungen des aquatischen Ökosystems Bockwitzer See erfolgreich abgeschlossen

Ziel des Projekts war, die einmalige Chance zu nut-zen, mit Hilfe eines biologischen Monitorings die Änderungen der wesentlichen Komponenten des Ökosystems (Phyto- und Zooplankton, Bakterien, Phytobenthos, Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische) im Bockwitzer See nach Einstellung pH-neutraler Bedingungen zu erfassen. Diese Änderun-gen wurden anschließend in Bezug auf Neutralisa-tionsvorhaben anderer Tagebauseen bewertet.

Die Bearbeitung erfolgte in Zusammenarbeit mit der TU Dresden, Institut für Mikrobiologie (Prof. I. Röske) sowie der IDUS GmbH Ottendorf-Okrilla (Biologisch-Analytisches Umweltlabor, Dipl.-Biol. J. Neumann) und dem Labor für Fisch- und Ge-wässerökologie (Dipl.-Biol. M.-G. Werner).

◄ Direkt nach der Probenahme durchgeführte Probenpräparation der entnommenen Wasserproben

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Nähr-stoffbedingungen gegenüber den pH-Verhältnis-sen den dominierenden Einflussfaktor darstellen auf die Besiedlungsdichte und Biomasse der aquatischen Organismen sowie die Trophie des Sees (Faktor, der die Intensität der photoautotro-phen Produktion beschreibt). Der Bockwitzer See ist durch eine extreme Nährstofflimitierung ge-prägt und damit ein ultraoligotrophes (sehr nähr-stoffarmes) Gewässer.

Die Untersuchungsergebnisse zu den Komponen-ten Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische wiesen auf einen weiteren Aspekt hin: Das aqua-tische Ökosystem des Bockwitzer Sees befindet sich noch in einem sehr frühen Entwicklungssta-dium der Sukzession (zum Teil auch durch dessen isolierte Lage bedingt). Es handelt sich dabei um einen natürlichen Sukzessionsprozess, der über die kommenden Jahrzehnte hin zu einem stabilen Ökosystem führen wird.

Dr. F.-C. Benthaus (LMBV) hob zusammenfassend die hohe Qualität sowie die stark anwendungs- bezogene Ausrichtung des vorgelegten Abschluss-berichtes hervor. Die Ergebnisse zeigen, dass die nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie bestehenden Leitbilder für natürliche Seen für die Bewertung solcher oligotrophen Tagebauseen hinsichtlich des „guten ökologischen Potenzials“ nicht anwendbar und zukünftig noch zu entwickeln sind.

Mit der Neutralisation des Bockwitzer Sees wur-de erstmals in Deutschland ein Gewässer dieser Größenordnung „in lake“ durch Zugabe von Soda neutralisiert. Die BGD GmbH leistete seit Beginn dieser Arbeiten im Jahr 2003 wesentliche Beiträge:

■ zur Planung und Begleitung dieser Maßnahmen ■ zur Parameterermittlung bei der Bestimmung

der wesentlichen Stoffeintragspfade ■ zu der darauf beruhenden Prognose der künf-

tigen Wasserbeschaffenheitsentwicklung (z. B. in Limnologischen Gutachten 2003, 2011)

Die langjährige, kontinuierliche Arbeit in Zusam-menarbeit mit den Kollegen der LMBV führte zur erfolgreichen Präsentation der Ergebnisse auf der 11. IMWA-Konferenz 2011 in Aachen sowie zur Publikation „In-Lake Neutralization: Quantification

▲ Stellung der Fische im Ökosystem des Bockwitzer Sees (Quelle: Labor für Fisch- und Gewässerökologie, www.limnofisch.de)

Page 5: GICONCRET · 2018-06-13 · des Benthos) in Tiefen, in denen die Unter- ... Die Untersuchungsergebnisse zu den Komponen-ten Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische wiesen auf einen

5

and Prognoses of the Acid Load into a Conditioned Pit Lake (Lake Bockwitz, Central Germany)“ (Auto-ren: Dr. Kai-Uwe Ulrich, Dipl.-Ing. Christian Bethge, Dr. Ina Guderitz, Dipl.-Hyd. Ben Heinrich, Dr. Vol-ker Neumann, Dr. Claus Nitsche, Dr. Friedrich-Carl Benthaus) in der international renommierten Zeit-schrift „Mine Water and the Environment“.

Die GICON-Firmengruppe verfügt damit über ein anwendungsbereites Know-how für die Prognose der langfristig wirksamen Aciditäts- und Stoff-einträge in Tagebauseen und Fließgewässer, das insbesondere zur Ermittlung der notwendigen Auf-wendungen für die Nachsorgephase zukünftig von großer Bedeutung für den Sanierungsbergbau in der Lausitz und auch anderen Gebieten ist.

Ansprechpartner

BGD – Boden- und Grundwasserlabor GmbH Dresden, Tiergartenstr. 48, 01219 Dresden, Dr. rer. nat. Ina Guderitz, Diplom-Biologin,T +49 351 438990-34, [email protected];

Dr.-Ing. Claus Nitsche, Geschäftsführer,T +49 351 438990-31, [email protected]

▲ Blick auf den Bockwitzer See während der Probenahme (rechts im Bild: schwimmende Rohrleitung zur Sodadosierung)

Hanse Sail 2012 – GICON war wieder dabei Auch die 22. Hanse Sail wurde zu einem wunderschönen Erlebnis

Eines muss man den Hanse Sail-Organisatoren lassen, sie haben es auch 2012 wieder geschafft, die Sail auf einen der wenigen schönen Sommer-tage zu legen. Und sie brachten das Kunststück fertig, auf der 22. Hanse Sail 222 teilnehmende Schiffe zu vermelden. Dies ist nicht nur wegen der zweifachen Schnapszahl interessant, sondern auch wegen der Spekulationen im Vorfeld, dass es dieses Jahr durch die zeitgleich stattfindenden Olympischen Spiele deutlich weniger Schiffe zu

sehen geben würde. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an die Organisatoren der Hanse Sail!! Es ist inzwischen zu einer wunderschönen Tradi-tion geworden, dass GICON mit 60 Partnern und Gästen den Samstagabend der Hanse Sail auf der Wismeraner Kogge „Wissemara“ (www.poeler-kogge.de) verbringt. Zunächst fuhr das Schiff wie jedes Jahr vom Liegeplatz 92 bei den Speichern im Rostocker Stadthafen mit Motorkraft die War-now hinunter. Auf Höhe des Molenkopfes schal-tete die Crew den Motor ab und hisste das Segel, sodass alle den herrlichen Sonnenuntergang ohne Motorengetucker genießen konnten. Nach dem Sonnenuntergang wurde wie immer das Höhen-feuerwerk gezündet.

Unser besonderer Dank geht neben dem Wetter-frosch und den Hanse Sail-Organisatoren vor allem an die Crew der „Wissemara“ für die sichere Na-vigation und Gästebetreuung sowie an das Team der „Seeperle“ in Wismar (www.seeperle-wismar.de) für das perfekte Catering. Natürlich danken wir auch unseren Gästen, die mit guter Laune zum Er-folg der Ausfahrt beitrugen. Nach der Sail ist vor der Sail – wir freuen uns auf 2013! ▲ Impressionen von der Veranstaltung

Page 6: GICONCRET · 2018-06-13 · des Benthos) in Tiefen, in denen die Unter- ... Die Untersuchungsergebnisse zu den Komponen-ten Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische wiesen auf einen

6

Ausbau des Standorts Dresden – neue Bürogebäude in der Wiener Straße 81

Wiener Straße 81, weiterer Arbeitsbereich der GICON-Firmengruppe ▲Leitsystem der GICON-Firmengruppe am Standort Dresden ►

Revanche-Fußballspiel am 24. September 2012 – Rollimaus gegen GICON

Im August 2012 hat GICON seinen Standort in Dresden um zwei angrenzende Bürogebäude erweitert. Für die gute Vorbereitung und den reibungslosen Um-zug sei allen Beteiligten herzlich gedankt!

Der gesamte Geschäftsbereich Energie und Umwelt und einige Mitarbeiter aus den weiteren Geschäftsbereichen haben ihre Büros nun in der Wiener Straße 81 in der renovierten, denkmalgeschützten Villa nahe des S-Bahnhofs Haltepunkt Strehlen (Gebäude 5, rechte Abb.). Dazu gehört das dahinter liegende Garten-haus (Gebäude 4), das mit zusätzlichen Büroräumen und einer Cafeteria für alle Mitarbeiter des Standorts Dresden ausgestattet ist.

Besucher werden weiterhin zum Empfang in der Tiergartenstraße 50 gebeten.

Am 24. September 2012 war es wieder so weit – die Kinder des Rollimaus e. V. maßen ihr fußballerisches Können mit dem der GICON-Mitarbeiter. Diesmal traten auf dem Sportplatz des AWO-Heimes für körperbehinderte Kinder und Jugendliche zwei Mannschaften des Rollimaus e. V. gegen GICON an. Im ersten Spiel ging GICON zu Beginn mit 1:3 in Führung, die motivierten und flinken Spieler des Rollmaus e. V. holten jedoch in der 2. Halbzeit zum 3:3 auf und ent-

schieden das Spiel im Elfmeterschießen problemlos für sich. Das zweite Spiel, in dem die jüngeren Kinder antraten, endete unentschieden, sodass der heiß begehrte Pokal in der Gesamtwertung an die Kinder überreicht wurde. Der Rol-limaus e. V. konnte seinen Titel somit erfolgreich verteidigen. Alle Spieler hatten viel Spaß und kickten selbst nach dem Turnier noch weiter! Bei angenehmen Gesprächen und guter Verköstigung klang der Abend gemütlich aus.

Page 7: GICONCRET · 2018-06-13 · des Benthos) in Tiefen, in denen die Unter- ... Die Untersuchungsergebnisse zu den Komponen-ten Makrozoobenthos, Makrophyten und Fische wiesen auf einen

7

ENERGIE UND UMWELT

Fischen im Trüben – Umsiedlung der See- und Teichrose innerhalb Rostock

Der spezielle Artenschutz stellt manchmal besondere Anforderungen an Pla-nung und Praxis – diese Erfahrung machte Anfang September 2012 der Fach-bereich Umwelt-, Raum- und Landschaftsplanung. Im Auftrag der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH setzte er Pflanzen eines Vorkommens der besonders geschützten Arten See-rose (Nymphaea alba) und Teichrose (Nuphar lutea) innerhalb der Hansestadt Rostock in zwei durch die Arten nicht besiedelte Gewässer um.

Die zuständige Naturschutzbehörde ordnete die Maßnahme im Zusammen-hang mit dem Projekt „Hauptgraben östlich der Stadtmauer“ als artenschutz-rechtliche Auflage an. Dieses Projekt hat die Neugestaltung des Warnowufers nahe der Rostocker Altstadt zum Ziel. Um die Fortführung der Bauarbeiten nicht zu gefährden, wurde der Forderung umgehend nachgekommen.

Das Vorhaben stellte besondere Anforderungen an die Mitarbeiter. Diese ent-nahmen die Pflanzen im Wasser stehend bzw. vom Boot aus in einer Was-sertiefe von ein bis zwei Meter mit einem speziellen Gerät (Krautanker bzw. Krautharke). Durch den aufgewirbelten Schlamm vom Gewässergrund wurde die Arbeit schnell zum sprichwörtlichen „Fischen im Trüben“. Trotz der ungüns-tigen Bedingungen bargen die Mitarbeiter 93 Rhizome aus dem Gesamtbestand und brachten diese an die zwei neuen Wuchsorte. Die entnommene Anzahl an Pflanzen entsprach ca. 30 % des Gesamtbestandes. Eine Erfolgskontrolle der Maßnahme in den nächsten zwei Jahren wird zeigen, ob die Umpflanzung der beiden Arten als Methode des Artenschutzes praktikabel ist.

ÖKOSYSTEME

Die Europäische Auster in der Deutschen Nordsee – Wiederbesiedelung möglich?

Das IfAÖ erstellt für das Bundesamt für Naturschutz (BfN) von Juli 2012 bis August 2013 eine Studie über den „aktuellen Status der Europäischen Auster (Ostrea edulis) und Möglichkeiten einer Wiederbesiedelung in der Deutschen Nordsee“. Schwerpunkte der Studie liegen vor allem auf der:

■ Ermittlung früherer Besiedlungsorte der Europäischen Auster und Unter-suchung der Gründe für ihr Verschwinden

■ vorbereitenden Recherche zur Bestimmung eines geeigneten Gebietes für die Wiederansiedlung in der Deutschen Bucht

Besondere Aufträge in den Geschäftsbereichen

■ Identifizierung von möglichen Spender-Populationen durch genetische Populationsuntersuchung

Wichtige Ziele sind u. a. die Vermeidung der Einschleppung nicht heimischer Arten bei einer Transplantation von Austernsaat und der Erhalt der geneti-schen Vielfalt in Ostrea edulis-Populationen, die in angrenzenden Gebieten natürlich vorkommen. Das BfN erfüllt mit der Studie einen Teil der Verpflich-tungen des Übereinkommens zum Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks OSPAR und der nationalen Biodiversitätsstrategie für marine Arten. Am 15./16. November 2012 findet zu diesem Projekt an der International Aca-demy for Nature Conservation (INA) auf der Insel Vilm ein BfN-Workshop statt.

TECHNISCHE INFORMATIK

Unterstützung des Datenmanagements und der Qualitätssicherung des Monitorings von marinen Arten und Lebensräumen

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ist im Rahmen der deutschen Ver-pflichtungen zur Umsetzung der Natura 2000 Richtlinien für eine allgemeine Überwachung der marinen Biodiversität zuständig und erhebt dazu im Bereich der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der deutschen Nord- und Ostsee meeresökologische Daten. Im Auftrag des BfN werden GICON, IfAÖ und con terra GmbH die Verarbeitung dieser Daten analysieren und Aufgaben zur Un-terstützung des Datenmanagements bearbeiten.

Die Monitoringprogramme des BfN beziehen sich zum Beispiel auf: ■ Seevögel und marine Säugetiere ■ Biotop- und Lebensraumtypen ■ meeresbodenbewohnenden Lebensformen (Benthos)

Die Untersuchungen basieren meist auf Schiffs- und Flugzeugerfassungen sowie auf Netzwerken von akustischen Schweinswal-Detektoren (porpoise detectors, PODs). Die Projektpartner stellen für die Daten, die beim Monito-ring anfallen, technisch-elektronische Unterstützungswerkzeuge für die Da-tenhaltung und -auswertung bereit. Sie erarbeiten Abläufe zur Speicherung und Verarbeitung von Roh-, Arbeits- und Ergebnisdaten und beachten dabei abgestimmte Qualitätssicherungsmaßnahmen.

Die Daten werden in ihrem räumlichen, zeitlichen Zusammenhang visualisiert und über Schnittstellen oder Dienste zur Verfügung gestellt. Hier spielen die Ma-rine Dateninfrastruktur Deutschland (MDI-DE) und die europäische Geodatenin-frastruktur (INSPIRE) eine wichtige Rolle. Ziel ist, die meeresökologischen Daten im BfN und nach außen einem breiten Interessentenkreis verfügbar zu machen.

▲ Entnahmeort ▲ Seerosen-Entnahme