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2,50 E 200 JAHRE MARIA MALIBRAN – LA RIVOLUZIONE ROMANTICA · MANUEL DEL PÓPULO VICENTE GARCÍA · LA FIGLIA DELL’ARIA · CECILIA BARTOLI GIUSEPPE PERSIANI · AM 14.06.2008 MARIA MALIBRAN · SCHERZO G-MOLL FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY ASSISA AL PIÈ D’UN SALICE – DEH, CALMA · SO KLINGT NUR DORTMUND.

GiusePPe Persiani · aM 14.06.2008 Maria Malibran · scherzo ... · cecilia Bartolis timbre zu eigen, selbst wenn sie sich der Kollegin weit annähert. Bei aller zurückhaltung ist

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200 Jahre Maria Malibran – la rivoluzione roMantica · Manuel del PóPulo vicente García · la fiGlia dell’aria · cecilia bartoli GiusePPe Persiani · aM 14.06.2008Maria Malibran · scherzo G-Mollfelix Mendelssohn bartholdy assisa al Piè d’un salice – deh, calMa · so klinGt nur dortMund.

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Dauer: ca. 2 Stunden 20 Minuten inklusive Pause

KaMMerorcheSter BaSel

cecilia Bartoli Mezzo-SoPran

Julia SchröDer KonzertMeiSterin, leitung

abo: große Stimmen i

Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind.

KonzerthauS DortMunD · SaMStag, 14.06.2008 · 20.00

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200 Jahre Maria MaliBran – la riVoluzione roMantica

Manuel Del PóPulo Vicente garcía (1775 –1832)aus: »la figlia dell’aria«

ouvertüre

›e non lo vedo… Son regina‹ rezitativ, Szene und arie der Semiramide (ii. akt)

giuSePPe PerSiani (1799 –1869)›cari giorni‹introduktion und romanze der ines aus »ines de castro« (ii. akt)Solo-Violoncello christoph Dangel

Felix MenDelSSohn BartholDy (1809 –1847)Scherzo g-moll aus dem oktett op. 20 (orchesterfassung: Felix Mendelssohn Bartholdy)

›infelice‹Szene und arie für gesang, Solo-Violine und orchester (londoner Version, 1834)Solo-Violine Julia Schröder

gioachino roSSini (1792 –1868)gewittermusik aus »il Barbiere di Siviglia« (»Der Barbier von Sevilla«)

›nacqui all’affanno… non più mesta‹Szene und rondo der angelina aus »la cenerentola« (»aschenputtel«)

– Pause –

PrograMM

gioachino roSSiniouvertüre zu »trancredi«

›Bel raggio lusinghier… Dolce pensiero‹cavatine der Semiramide aus »Semiramide«

ouvertüre zu »il Signor Bruschino«

›assisa al piè d’un salice – Deh, calma‹Klagelied und gebet der Desdemona aus »otello«Solo-Violine Julia Schröder

charleS-auguSte De Bériot (1802 –1870)andante tranquillo aus dem Konzert für Violine und orchester nr. 7D-Dur op. 73Solo-harfe Masumi nagasawa

Michael WilliaM BalFe (1808 –1870)›yon moon o’er the mountains‹Ballade der isoline aus »the Maid of artois« (i. akt)

Johann nePoMuK huMMel (1778 –1837)air à la tyrolienne avec variations

Maria MaliBran (1808 –1836)›rataplan‹chansonette (orchestrierung: anonym, Dresden, 1840)

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WerKe10 i11

FreuDe, Schöner götterFunKen

ihre Konzerte sind Monate im Voraus ausverkauft und das Publikum wartet voller neugier auf jedes neue Projekt der großen Sängerin. Der Jubel ist ungebrochen und selbst die kritische Fachpresse findet kein haar in der Suppe.

Die oper an sich (gemeint ist ein Werk des iren Michael William Balfe) sei »langweilig und bunt«, schrieb ein Kritiker, die Sängerin aber »vortrefflicher als jemals, besonders in dem Walzer, der das ganze höchst unschicklich schließt, den sie aber mit einer Virtuosität sang, die alles hinter sich lässt. Dieser leichte Wechsel von hohen und tiefen tönen in dem schnellsten zeit-maße, diese völlig ausgebildeten Pralltriller, dieser vollendete geschmack im Übergehen zu der wiederkehrenden anfangsmelodie, dieses aufjubeln, diese tiefe empfindung!«

Wenn auch der ton etwas altmodisch erscheint, so sticht doch die sachkundige Schwärmerei hervor, mit der die Kritik ausgesprochen wird, eine Mischung von gefühl und Verstand, die selten ist in dieser traditionell nicht übermäßig sinnlichen Branche.

in der tat ist der Kommentar schon älter, es schrieb ihn in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts kein geringerer als Franz grillparzer.

gemeint war natürlich nicht cecilia Bartoli, sondern »die erste Diva der operngeschichte«, der erste Superstar, der aber auch (im gegensatz zu manch heutigem Superstar) zu veritablen höchstleistungen im Stande war: Maria Malibran (1808 – 1836), die gebürtige Spanierin, wurde die erste große Sängerin, der die musikalische Welt zu Füßen lag, nicht nur in europa, sondern auch in amerika, wo sie höchste triumphe feierte.

es ist nichts neues, dass sich cecilia Bartoli in ihrem aktuellen album der großen »Vorgän-gerin« widmet, dass sie sogar ein »rollendes Museum« zusammengestellt hat, mit dem sie durch die lande getourt ist und das ganze 50.000 Besucher erlebt haben. auch das dazugehörige album ist bereits gut eingeführt, stellt Programmheft-autoren allerdings vor einige Probleme: immerhin beinhaltet es nicht nur eine hervorragend gesungene cD mit arien, die großteils für »die Malibran« komponiert wurden, sondern es enthält zusätzlich ein umfassendes Booklet, das eigentlich mit dem titel »book« besser beschrieben wäre und das weitgehend alles das aussagt, was man über die Malibran und ihren gesang heute herausfinden kann. Dem gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

cecilia Bartoli hat sich nicht nur als musikalische Schatzgräberin betätigt, sondern auch als musikologische, die offensichtlich mit großem eifer und viel energie in Bibliotheken und archiven geforscht und wahrhaft archäologische leistungen vollbracht hat. in der tat ist es eben nicht so, dass über die große Sängerin der romantik ohnehin alles bekannt wäre und man nur in der

entsprechenden Fachliteratur suchen müsste. anders als bei Komponisten ist die Dokumentation ihres lebens weitaus spärlicher und vor allem unsystematischer, sodass man ihr leben und ihren gesang mühsam anhand von Bruchstücken und indizien rekonstruieren muss. natürlich hat dabei eine cecilia Bartoli gewisse Vorteile, und sicherlich musste sie auch nicht die ganze arbeit allein machen, aber dies schmälert nicht das Verdienst dieser aufwändigen arbeit, die ein lebendiges Porträt der großen Kollegin aus einer vergangenen epoche malt.

Selbst bei alten Bekannten wie Bellinis ›casta Diva‹ lassen sich dabei noch Überraschungen entdecken; so fand Bartoli erst an hand der handschrift heraus, dass entgegen der üblichen aufführungspraxis die berühmte cavatine der norma als »gebet« konzipiert war; die daraus re-sultierende innigkeit ihrer interpretation gewinnt dem Werk in der tat ganz und gar ungewohnte Farben ab.

Mit akribie und dem Verständnis einer Sängerkollegin gelingt es cecilia Bartoli, rückschlüsse auf die Stimme der Malibran zu ziehen; durch das Studium der für sie komponierten Werke ist relativ sicher, dass ihr tonumfang vom kleinen e bis zum dreigestrichenen c reichte, also fast drei oktaven umfasste. Ferner war sie zu schnellsten Wechseln zwischen verschiedenen tonhöhen und registern im Stande, virtuose Koloraturen bereiteten ihr keine Probleme und ihre triller und tremoli müssen herausragend gewesen sein.

Steht Maria Malibran ganz im Mittelpunkt der Produktion, so hält sich cecilia Bartoli bescheiden im hintergrund und tritt (außer vielleicht auf den zahlreichen Fotos) hauptsächlich als Vermittlerin in erscheinung.

trotzdem wird die identifikation mit der Vorgängerin nicht auf die Spitze getrieben; die Stim-me der Bartoli ist nicht die der Malibran, und sie erhebt auch nicht diesen anspruch. Dafür ist cecilia Bartolis timbre zu eigen, selbst wenn sie sich der Kollegin weit annähert.

Bei aller zurückhaltung ist ihre Präsenz dennoch ungebrochen; hier zeigen sich zwei gleich-berechtigte Primadonnen in Sympathie verbunden. Beide Sängerinnen waren oder sind unstrit-tig zu musikalischen höchstleistungen fähig; die gesangstechnischen anforderungen der arien haben wahrhaft sportiven charakter, der im romantischen geist gar mitunter zum »Selbstzweck« wird (wie bei Johann nepomuk hummel, 1778– 1837).

Vielleicht ist cecilia Bartoli ein wenig mehr lichtgestalt als Maria Malibran, die stets von einem hauch tragik umweht war, vom Vater derart gefordert wurde, dass es schon früh gegen-stand allgemeinen Klatsches wurde, die später von steter unrast getrieben war, sich in eine unglückliche ehe mit dem wesentlich älteren Bankrotteur eugène Malibran flüchtete und regelmä-ßig von angegriffener gesundheit und häufigen ohnmachten heimgesucht wurde. erst die liebe zum belgischen geiger charles de Bériot (1802 –1870) gab ihr einen ruhenden Pol. nach sechs

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Jahren skandalumwitterter »wilder ehe« konnte sie ihn schließlich 1836 heiraten, starb aber kurz darauf an den mangelhaft auskurierten Spätfolgen eines reitunfalls.

Dagegen nimmt sich Bartolis Star-Dasein vergleichsweise unspektakulär aus und ist vor allem von weniger leid geplagt. auch sie ist allerdings zu manchem husarenstück im Stande, wie einer ihrer charmantesten auftritte aus einer öffentlich-rechtlichen Fernseh-talkshow dokumentiert: immerhin gab sie hier zu, sich regelmäßig singender Weise in einem Kleinwagen dem römischen Straßenverkehr auszusetzen (was einige Belastbarkeit erfordert!) und illustrierte dies durch eine höchst anschauliche einlage, in welcher Sir Peter ustinov die geräuschkulisse des Kleinwagens beisteuerte.

Maria MaliBran PriMaDonna iM SPiegel ihrer zeit

Maria Malibran gilt als die erste große Diva der operngeschichte, und das nicht nur, weil Frauen neben den Kastraten früherer zeiten ohnehin nicht viel zu melden gehabt hätten. auch zu ihrer zeit gab es durchaus andere weibliche Berühmtheiten, allen voran ihre ständige rivalin giuditta Pasta (1797–1865), deren gesangliche Möglichkeiten große Ähnlichkeit mit denen der Malibran hatten. zwei Paraderollen Maria Malibrans, »norma« und »la Sonnambula« von Vincenzo Bellini (1801–1835), waren ursprünglich für die Pasta komponiert.

Maria Malibran hatte jedoch ein ganz anderes Star-Potential, das sie als Frau in bis dahin un-gekannter Freizügigkeit auslebte. nicht zuletzt als ergebnis der aufklärung wuchs die individuelle Selbstbestimmung, doch war Maria Malibrans Verhalten zu ihrer zeit für eine Frau ganz und gar ungewöhnlich.

nicht nur ihre Popularität als Sängerin und ihr abenteuerlicher lebenswandel machten Furore, sondern vor allem das Verhältnis zu ihrem Vater, dem tenor Manuel del Pópulo Vicente garcía, der selbst ein berühmter Sänger war, seine begabte tochter aber in extremer und mitunter gewalttä-tiger Weise drillte. garcía legte die Wurzeln für ihre weltläufige unrast, verhalf ihr aber auch zu ihrer großen Karriere, nicht nur als lehrer und Förderer, sondern auch durch die Komposition eigens für sie konzipierter Kabinettstückchen.

ihr wichtigster Freund und Förderer im musikalischen Bereich war jedoch gioachino rossini (1792–1868), der die gesamte laufbahn Maria Malibrans freundschaftlich begleitete und man-che rolle seiner späteren opern für sie komponierte. im gegenzug verdankte er den erfolg seiner Kompositionen nicht zuletzt der strahlenden Sängerin, die in der new yorker uraufführung des »Barbiere di Seviglia« sang.

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Da klingt Recht gut.Dr. Eberhard Jaeger, Notar a.D. I Dr. Hans Dieter Meißner, Notar1

Jochen Spieker, Notar I Dirk Holtermann, Notar I Lutz Duvernell, Notar1

Hans Dieckhöfer, Notar6 I Dr. Christian Tilse, Notar2 I Dr. Jochen Berninghaus, WP,StB1 I Hans-Jürgen Palm, Notar2 I Dr. Detlef Götz, Notar I Anja Berninghaus, Notarin4 I Markus Sträter, Notar3/7

Dr. Achim Herbertz I Manfred Ehlers1/2 I Dr. Carsten Jaeger, Notar8

Guido Schwartz I Frank Stiewe1/9 I Dr. Tido Park1/5 I Dr. ThorstenMätzig1 I Dr. Erhard Schrameyer I Rainer Beckschewe4 I Dr. Steffen P. Lorscheider I Dr. Robert Jung I Regine Holtermann

SPIEKER&JAEGER IRechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft I NotareKronenburgallee 5 I 44139 Dortmund I Telefon +49.231.9 58 58-0E-Mail [email protected] I www.spieker-jaeger.de

1 auch Fachanwalt für Steuerrecht, 2 auch Fachanwalt für Arbeitsrecht, 3 auch Fachanwalt für Verwal-tungsrecht, 4 auch Fachanwalt für Familienrecht, 5 auch Fachanwalt für Strafrecht, 6 auch Fachanwalt für Erbrecht, 7 auch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, 8 auch Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, 9 auch Fachanwalt für Versicherungsrecht

S&J 2008-12 Konzerthaus-DO RZ2.indd 1 16.04.2008 13:17:51 Uhr

WerKe

Der aufenthalt der jungen Maria in new york (1825 –1827) war in ihrer zeit ganz und gar spektakulär, war doch die reise mit höchsten entbehrungen und risiken verbunden und die neue Welt noch sehr neu. Die dort geschlossene ehe mit eugène Malibran mag als Versuch gedeutet werden, sich dem Über-Vater zu entziehen und erfüllte in dieser hinsicht ihren zweck, doch fand das leben der Maria Malibran nie in geregelte oder ruhigere Bahnen. ihr früher tod er-scheint insofern wenig überraschend.

Überraschend ist allerdings der grad der Berühmtheit, die sie erlangte, in einer zeit, die komplett ohne tonträger auskam und neben dem unmittelbaren Konzerterlebnis allein auf zeitungsberichte, Mundpropaganda und Briefe angewiesen war. trotzdem säumten bei der Be-erdigung der Malibran 50.000 Menschen die Straßen – das ereignis nahm den charakter eines Staatsbegräbnisses an.

nur wenige Jahrzehnte später sollte es Maria Malibrans Schwester Pauline Viardot-garcía (1821–1910) viel leichter haben. als Sängerin oft mit der berühmten Schwester verglichen, war sie auch Mäzenin und förderte in ihrem Salon die Kontakte zwischen zahllosen größen der kulturellen Welt. robert und clara Schumann, ihr Klavierlehrer Franz liszt, richard Wagner, theodor Storm und viele andere gehörten zu den gern gesehenen gästen ihres hauses, und viele ihrer Werke wurden durch sie uraufgeführt.

Maria Malibran jedoch hatte den geist ihrer zeit getroffen, sie war zur rechten zeit am rech-ten ort gewesen. War die romantik nach den napoleonischen Kriegen für den normalsterblichen alles andere als romantisch, so taugten abenteuerliche Persönlichkeiten wie sie hervorragend als Projektionsfläche für bürgerliche Sehnsüchte.

in der repression und zensur des Systems Metternich wurden romantische Melancholie und abenteuerlust in erster linie in der Kunst ausgelebt; nicht umsonst flüchtete man sich in zeitlose Märchenwelten.

insbesondere der Virtuosenkult blühte in dieser Phase. nicht allein Maria Malibran – die liste der romantischen Virtuosen ist legende: Paganini, liszt und chopin allen voran, daneben hum-mel, Moscheles, thalberg und viele andere.

Während heute interpretatorisch sportliche höchstleistungen an der tagesordnung sind, konnte man damals noch staunen über die Fertigkeiten von Fingern und Kehlköpfen, und auch die arien, die heute cecilia Bartoli singt, sollten nicht vergessen lassen, wie schwer ihre leich-tigkeit zu erringen ist.

zwei Primadonnen mit verschiedenen Voraussetzungen – die Bartoli-Malibran-Kooperation verdient großes lob. es bleibt zu wünschen:

hören Sie! Sehen Sie! Staunen Sie und genießen Sie!

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e non lo vedo e invan lo cerco. l’ora fatal s’appressa.Pochi instanti ancora e poi...Misera me! Di quel tiranno io fra le braccia,o dio, el il mio Mennon!Poss’io e perderlo, e scordarlo!io che l’adoro or più che mai!come farò nel seno d’un mondo senza lui che giorni – oh dei! – Disperati e crudel saranno i miei?

Quai meste voci! il nome del mio Mennon Fra quei lamenti!oh tradimento! Quai voci si destano in me? Forza e coraggio!Qual poderoso istinto alla gloria M’invita, all’armi, al trono!e mi rammento qual fui, Qual esser deggio e qual io sono:Sono regina e sono amante,Di furor col braccio armato,al tiranno debellatoio la morte apporterò.e sopra i populicari al mio coreScettro d’amoreio stringerò.

Morte al tiranno e libertà!

und ich sehe ihn nicht und suche ihn vergeblich. Die unheilvolle Stunde naht.Wenige augenblicke noch und dann... ich unglückliche! in den händen dieses tyrannen, o gott, und mein Mennon!Wie kann ich ihn verlieren und vergessen! ich, die ich ihn nun mehr denn je liebe!Was soll ich ohne ihn in einer Welt, Wo meine tage – o götter! – ohne hoffnung und grausam sein werden?

Welch traurige Stimmen! Der name meines Mennon inmitten dieser Klagen!o Verrat! o meine Qual!Welche Stimmen erwachen in mir! Kraft und Mut!Welch mächtiges gefühl reibt mich zum ruhm, zu den Waffen, auf den thron! und ich denke daran, wer ich war, Wer ich sein muss und wer ich bin:ich bin Königin, und ich bin geliebte,Mit meiner Wut als Waffe Wird dem bezwungenen tyrannenMein arm den tod bringen.und über die Völker, Die meinem herzen teuer,Werde ich das zepter der liebe Schwingen.

tod dem tyrannen und Freiheit!

Manuel Del PóPulo Vicente garcía ›e non lo VeDo… Son regina‹ (text: gaetano rossi, 1774–1855)

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cari giorni a me sereniD’innocenza e di virtù,Foste brevi, siete spenti,né a brillar tornate più.

nel dolor è scorsa interala prim’ora dell’età,Mia giornata innanzi seranel dolor tramonterà.

infelice!già dal mio sguardo si dileguò...Partì. la mia presenza l’iniquo non sostenne.

rammenta al fine i falli, i torti suoi.risveglia la tua virtù, Scordati l’empio traditor!amante sventurata!... e l’amo pure...così fallace amore, le tue promesse attendi?tu non mai rendi la rapita quiete?Queste son le speranze e l’ore liete?

ah ritorna, età dell’oro,alla terra abbandonata,Se non fosti immaginatanel sognar felicità.

heitere, mir teure tageDer unschuld und tugend,ihr wart kurz, ihr seid vergangen,ihr werdet mir nicht mehr leuchten.

im Schmerz ist dahingegangenDie erste Stunde meines alters,Mein tag wird vor dem abendim Schmerz versinken.

Der unglückliche! Meinem Blick ist er entschwunden...gegangen. Meine gegenwart hielt der Schändliche nicht aus.

erinnere dich endlich seiner Fehler, Seines unrechts.lass deine tugend erwachen, Vergiss den ruchlosen Verräter!unglücklich liebende!... und doch liebe ich ihn...So also, trügerische liebe, hältst du deine Versprechen?Du gibst niemals die geraubte ruhe zurück?Das sind die hoffnungen und die frohen Stunden?

ach, kehre zurück, goldene zeit,auf die verlassene erde,Wenn du kein traumbild Des glückes warst.

Fu il mondo allor feliceche un tenero arboscello,un limpido ruscellole genti alimentò.ah ritorna, bell’età.

D’amor nel regnonon v’è contentoche del tormentonon sia minor.

Si scorge appenaFelice spemeche nuova penala turba ancor.ah ritorna, bell’età.

nacqui all’affanno, al pianto. Soffrì tacendo il core; Ma per soave incanto, Dell’età mia nel fiore, come un baleno rapido la sorte mia cangiò.

no no; tergete il ciglio; Perché tremar, perché? a questo sen volate; Figlia, sorella, amica tutto trovate in me.

[…]

Damals war die Welt glücklich,als ein zartes Bäumchen,ein klares BächleinDie Menschen nährte.ach, kehre zurück, schöne zeit.

im reich der liebegibt es kein glück,Das nicht kleiner wäre als das leid.

Kaum gewahrt maneinen Funken hoffnung, So trübt sie schon wiederein neuer Schmerz.ach, kehre zurück, schöne zeit.

zu Kummer und tränen geboren,litt schweigend mein herz;Doch durch einen holden zauberWendete sich, in meiner Jugendblüte,Schnell wie ein BlitzschlagMein ganzes Schicksal.

nein, nein; trocknet eure tränen,Wozu die angst, wozu?Kommt an mein herz,in mir findet ihr vereintDie tochter, die Schwester, die Freundin.

[…]

giuSePPe PerSiani ›cari giorni‹ (text: Salvatore cammarano, 1801–1852)

Felix MenDelSSohn BartholDy ›inFelice‹(text: Pietro Metastasio, 1698–1782)

gioachino roSSini ›nacQui all’aFFanno… non Più MeSta‹(text: Jacopo Ferretti, 1784 –1852)

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Padre, sposo, amico,oh, istante!

[…]

non più mesta accanto al fuocoStarò sola a gorgheggiar.ah, fu un lampo, un sogno, un giocoil mio lungo palpitar.

Bel raggio lusinghierDi speme e di piaceralfin per me brilla:arsace ritorna,ah, Sll a me verraQuest’alma che sinorgeme, trema, langul,ah! come respiroogni mio dual sparì,Dal cor, dal mio pensierSì dilegua il terror.

Sì, bel raggio lusinghierDi speme e di piaceralfin per me brilla.la calma a questo corarsace renderà.arsace ritorna,ah, sì! a me verra,Dolce pensieraDi quell’istante,

Vater, Bräutigam, Freund, Welch ein augenblick!

[…]

nicht länger sitze ich traurig am Feuer,um allein mein liedchen zu trällern.nur ein augenblick, ein traum, ein trugspielWar mein langer Kummer!

endlich glänzt mir ein freundlicher Strahl Der hoffnung und des glücks: arsace ist zurückgekehrt, gewiss, er wird zu mir kommen. Mein herz, das bis jetzt Seufzte, zitterte, schmachtete, ah! Wie es aufatmet’ all’ mein gram ist vergangen, aus meinem herzen, aus meinem Sinn ist alle Furcht entflohen.

Ja, endlich glänzt mir ein freundlicher Strahl Der hoffnung und des glücks. arsace wird diesem herzen Die ruhe wiedergeben. arsace ist zurückgekehrt, gewiss, er wird zu mir kommen holder gedanke Dieses augenblicks,

a te sorridel’amante cor, sì.come più caraDopo ii tormentae il bel momentoDi gioia e amor!

assisa a piè d’un salice, immersa nel dolore, giacea traffita isaura Dal più crudele amore;l’aura tra i rami flebile ne ripetea il suon.

i ruscelletti limpidi a’caldi suoi sospiri, il mormorio mescevano De’ lor diversi giri: l’aura fra i rami flebile ne ripetva il suon.

Salce d’amor deliziaombra pietosa appresta, Di mie sciagure immemore, all’urna mia funesta; nè più ripeta l’aura De’ miei lamenti il suon.

Ma stanca alfin di piangereMesti sospiri e pianto,

Dir lächelt Das liebende herz zu. oh, wie viel süßer ist nach allem Schmerz Die wonnige Stunde Des glücks und der liebe!

unter einer Weide,in gram versunken,Saß isaura, vernichtetVon allzu schmerzlicher liebe;Das lüftchen im laubgab ihre töne wider. Die klaren BächleinVermengten das rieselnihrer schmerzlichen SeufzerMit ihrem eigenen Plätschern:Das lüftchen im laubgab ihre töne wider.

Weide, gefährtin der liebe,uneingedenk meines unglücks,leih deinen barmherzigen SchattenMeiner grabesurne;Damit das lüftchen nicht mehrDie töne meiner Klage wiedergebe. Doch endlich, ermüdet,Von traurigen Seufzern und tränen,

›Bel raggio luSinghier… Dolce PenSiero‹ caVatina Der SeMiraMiDe auS »SeMiraMiDe«(text: gaëtano rossi, 1774 –1855)

›aSSiSa al Piè D’un Salice – Deh, calMa‹ - KlagelieD unD geBet Der DeSDeMona auS »otello«(text: Francesco Berio di Salsa, 1765 –1820)

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Morì l’afflitta vergineah! Di quel salce accanto.

Ma stanca alfin di piangere,Morì l’afflitta vergine,Morì, che il duol, l’ingrato...ahimè! che il pianto proseguir non mi fa!

Deh calma, o ciel, nel sonno Per poco le mie pene, Fa, che l’amato bene Mi venga a consolar.

Se poi son vani i prieghi,Di mia fredd’urna in senoDi pianto venga almeno il cenere a bagnar.

yon moon o’er the mountainsWanes heavily still,her light o’er the fountainsFalls pallid and chill,the dews of the morningare melting away,in the sunlight adorning,the blushes of day. My warm tear in fallingWeeps o’er this proud shrine,in remembrance recalling

Starb das unselige Mädchenneben der Weide.

Doch endlich, ermüdet vom Weinen,Starb das unselige Mädchen,Sie starb, damit ihr gram den undankbaren...Weh! ich kann nicht weiter vor Weinen!

Komm, himmel, lass den SchlafMeinen gram ein wenig lindern,lass meinen geliebtenKommen und mich trösten.

Doch ist mein gebet vergebens,Dann soll er wenigstens kommen,um die asche in meiner kalten urneMit tränen zu benetzen.

Dort drüben über den BergenSchwindet der Mond immer mehr,Sein licht fällt bleich und kühlauf die Quellen,Die tautropfen des MorgensSchmelzen dahin,Schmücken im SonnenlichtDie röte des tages. Meine warmen tränen, die ich weine,Fallen auf diesen stolzen Schrein,in der erinnerung an die Bilder,

22 i 23

the scenes that were mine!oh, i wish i were roamingalong the green plainWith the heart i loved,loving my fond heart again.

carina, senti un pococome batte questo core,Deh senti pietàDel mio dolor:un tenero sguardo tu vogli a me!Diri doi di,...

carina, senti un poco,che provo in questo core,Deh senti pietàDel mio dolor;ah senti le smanieche provo nel core;un tenero sguardotu vogli a me!

carina, senti un pococome batte questo core,Deh senti pietàDel mio dolor:un tenero sguardotu vogli a me,ed il core nel pettogiubilar mi fa!

Die mir gehörten!oh, ich wollte, ich durchstreifteDas grüne talMit dem herzen, das ich liebte,Das mein zärtliches herz ebenso liebt.

hübsche, hör doch nur,Wie dieses herz schlägt,ach, erbarme dichMeines Schmerzes:einen zärtlichen BlickWende mir zu!Diri doi di,...

hübsche, fühle doch nur,Was dieses herz empfindet,ach, erbarme dich Meines Schmerzes;ach, spüre das Beben,Das ich im herzen fühle;einen zärtlichen BlickWende mir zu!

hübsche, hör doch nur,Wie dieses herz schlägt,ach, erbarme dichMeines Schmerzes:einen zärtlichen BlickWende mir zu,und das herz in der Brustlässt mich jubilieren!

Michael WilliaM BalFe ›yon Moon o’er the MountainS‹ BallaDe Der iSoline auS »the MaiD oF artoiS«(text: alfred Bunn, ca. 1797–1860)

Johann nePoMuK huMMel air à la tyrolienne aVec VariationS(text: anonym)

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DVD1Das komplette Konzert­

programm der Malibran­Tour. Live aus dem Palau

de la Musica in Barcelona.

DVD2„Malibran Rediscovered“ – ein Dokumentarfilm über

Cecilia Bartolis spannende Recherche über Maria

Malibran und die Produktion des aktuellen Albums MARIA.

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texte

rataplan abile tamburo,rataplan, pataplan, pataplan,rataplan, dal mattino alla sera,rataplan, plan per la città.

rataplan, plan plan, plan plan,io cammino sempreSuonando il tamburo – rrrrrrrrrrrrran plan plan pataplan pataplan...

nelle pianure delle piramidiho guidato, suonando il tamburo,ranpataplan pataplan pataplan,i francesi avidi di gloria,inneggiando alla vittoria.

Ma, fedele alla mia sorte,eccomi di nuovo a casa,Da tamburo dei granatieri,Diventato tamburo della città.

e quando sarà giunta l’oraDi lasciare questa terra,ranpataplan pataplan pataplan,Vogio essere seppellitoaccanto al mio tamburo;

Quando le trombe degli angeliSuoneranno al giudizio,io li accompagneròcon le mie bacchette,Plan plan plan plan.

Patatam, flinke trommel,Patatam, patatam, patatam,Patatam, morgens und abends,Patatam, tam durch die Stadt.

Patatam, patam, patam,ich werde ewigDie trommel schlagen – rrrrrrrrrrrrr! tatam tam patam patam...

in den tälern der Pyramidenhabe ich mit der trommel,tampatam patam patatam,Die ruhmesdurstigen FranzosenSingend zum Sieg geführt.

Doch ich füge mich stets dem Schicksalund bin nun wieder in der heimat,Stadttrommler bin ich gewordenBei den grenadieren.

und wenn ich einst an der reihe bin,Die erde zu verlassen,tampatatam patatam patatam,Dann will ich neben meiner trommel begraben werden;

Wenn die trompeten der engelDas Jüngste gericht verkünden,Kann ich mit meinen StöckenDie Begleitung schlagen,tam tam tam tam.

Maria MaliBran ›rataPlan‹chansonette (orchestrierung: anonym, Dresden, 1840)

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BiograFien

cecilia Bartoli

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist cecilia Bartoli unbestritten eine der führenden Künstlerinnen im Bereich der klassischen Musik. in aller Welt werden ihre neuen opernpartien, ihre Konzertpro-gramme und Schallplattenprojekte – exklusiv bei Decca – voller Spannung und neugier erwartet. Die außerordentliche anzahl von sechs Millionen verkaufter cDs, die mehr als 100 Wochen in den internationalen Pop-charts standen, zahlreiche »goldene Schallplatten«, vier »grammys« (uSa), sieben »echoS« und ein »Bambi« (Deutschland), zwei »classical Brit awards« (uK), der »Victoire de la Musique« (Frankreich) sowie viele andere renommierte Preise spiegeln den enormen erfolg ihrer Soloalben »Vivaldi«, »gluck«, »Salieri« und »opera proibita« und auch ihren gesicherten Status als »Künstlerin mit den besten Verkaufsziffern derzeit«. So bringt cecilia Bartoli die klas-sische Musik Millionen von Menschen in aller Welt nahe. abgesehen davon ist sie stolz darauf, dass dank ihrer Popularität ihre Projekte zu einer umfassenden neu-Bewertung und -entdeckung übergangener Komponisten und vergessenen repertoires geführt haben, die sie nun zur Diskus-sion stellt. es überrascht kaum, dass herbert von Karajan, Daniel Barenboim und nikolaus har-noncourt zu den ersten Dirigenten gehörten, mit denen cecilia Bartoli gearbeitet hat. Sie bemerk-ten ihre Begabung in einem frühen Stadium, als sie ihr gesangsstudium bei ihren eltern in ihrer heimatstadt rom noch kaum abgeschlossen hatte. Seitdem sind viele andere, höchst angese-hene Dirigenten, Pianisten und orchester ihre regelmäßigen Partner gewesen. in den letzten Jahren hat sie begonnen, sich auf die zusammenarbeit mit den bedeutendsten alte-Musik-en-sembles zu konzentrieren (akademie für alte Musik, les arts Florissants, concentus Musicus Wien, Freiburger Barockorchester, il giardino armonico, Kammerorchester Basel, les Musiciens du louvre – grenoble, orchestra of the age of enlightenment, orchestra la Scintilla). Projekte mit orchestern, bei denen cecilia Bartoli die volle künstlerische Verantwortung übernimmt, sind im-mer wichtiger für sie geworden und wurden von den gemeinsam entwickelten und aufgeführten Programmen mit den Wiener Philharmonikern gekrönt.

cecilia Bartoli singt regelmäßig in den bedeutendsten Konzertsälen in europa, den Vereinigten Staaten und Japan. Sie ist in berühmten opernhäusern und Festspielen wie der new yorker Me-tropolitan opera, dem royal opera house covent garden london, der Mailänder Scala, der Baye-rischen Staatsoper München, den »Salzburger Festspielen« sowie dem züricher opernhaus (an dem sie viele ihrer opernpartien erstmals gesungen hat) aufgetreten. zu ihren Partien in jüngster zeit gehören die Fiorilla in rossinis oper »il turco in italia« am covent garden und zwei händel-heroinen: cleopatra (in »giulio cesare« mit Marc Minkowski) und Semele (mit William christie) in zürich.

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BiograFien

den »händel-Festspielen halle« oder den »Wiener Festwochen« internationale anerkennung ge-funden. Das kammerorchesterbasel gastiert regelmäßig in den renommierten Konzerthäusern der europäischen Musikzentren london, amsterdam, Köln, Berlin, zürich, München, Wien, Valencia oder Paris. Das kammerorchesterbasel arbeitet regelmäßig mit den Dirigenten giovanni antonini, christopher hogwood, David Stern, Paul Mccreesh, Kristjan Järvi und Paul goodwin zusammen. Konzerte mit Dirigenten und Solisten wie Philippe herreweghe, attilio cremonesi, ton Koopman, heinz holliger, cecilia Bartoli, Magdalena Kožená, emma Kirkby, Jennifer larmore, andreas Scholl, christian tetzlaff, Julia Fischer, Daniel hope, Matthias goerne, angelika Kirchschlager, tabea zim-mermann, renaud capuçon, Pieter Wispelwey, Steven isserlis, thomas zehetmair, giuliano car-mignola, christophe coin, robert levin, andreas Staier, Bobby McFerrin, alexander lonquich, Maurice Steger, emmanuel Pahud, Sabine Meyer, Wolfgang Meyer und reinhold Friedrich wurden von Publikum und Presse hoch gelobt.

Für internationale anerkennung sorgte im Juni 2004 die konzertante aufführung von händels oper »lotario«, die unter der leitung von Paul goodwin in Basel und bei den »händel-Festspielen« in halle erstmals in vollständiger Form auf dem europäischen Festland zu hören war. Die Serie der erstaufführungen von händel-opern in der neuedition der hallischen händel-ausgabe wurde 2007 mit »riccardo Primo« und aufführungen in Paris, halle und genf fortgesetzt. Die Barock-formation des kammerorchesterbasel profilierte sich außerdem mit umjubelten tourneen u.a. mit Magdalena Kožená, cecilia Bartoli, David Daniels, andreas Scholl und giuliano carmignola.

ein Schwerpunkt der aktivitäten des kammerorchesterbasel ist die gesamtaufführung und einspielung der Sinfonien Beethovens unter leitung von giovanni antonini. 2005 erschienen die Sinfonien nr. 1 und 2 auf cD. Vor acht Jahren startete das kammerorchesterbasel zusammen mit christopher hogwood und dem Plattenlabel arte noVa ein Projekt, das die Musik der klassizis-tischen Moderne neu beleuchtet. Die ersten sechs cDs u.a. mit Kompositionen von Strawinsky, Martinu, honegger, tippett, Bizet, r. Strauss und Britten wurden von der Fachwelt mit Begeiste-rung aufgenommen. Jährlich vergibt der Klangkörper Kompositionsaufträge. in den letzten Jahren haben Komponisten wie andrea Scartazzini, uri caine, Valentin Silvestrov, tigran Mansurian, thomas adès, Martin Jaggi, george gruntz und Friedemann amadeus treiber für das kammeror-chesterbasel Werke geschrieben. Mit dem label Sony BMg verbindet das kammerorchesterbasel eine langfristig angelegte zusammenarbeit. Dazu gehören cD-einspielungen mit angelika Kirch-schlager, Marijana Mijanovic, nuria rial und lawrence zazzo. im Januar 2008 erschien die voll-ständige einspielung der händel-oper »riccardo Primo«.

Die Beethoven-gesamteinspielung wird seit 2008 bei Sony BMg fortgesetzt. Seit Juli 2007 ist die credit Suisse hauptsponsor und Partner des kammmerorchesterbasel.

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in der Saison 2007/08 widmet cecilia Bartoli ihre zeit dem frühen 19. Jahrhundert – der epo-che der italienischen romantik und des Belcanto – und insbesondere der legendären Sängerin Maria Malibran. in diesem zusammenhang erschienen die cD »Maria« und die DVD mit dem Barcelona-Konzert sowie eine ausführliche Dokumentation. neben zahlreichen Konzerten sang cecilia Bartoli die Malibran-rollen cenerentola und clari (in zürich) sowie amina (in Baden-Baden unter thomas hengelbrock). Den höhepunkt bildete der 24. März 2008 in Paris, wo cecilia Bartoli im rahmen des Malibran-Marathons in der Salle Pleyel der großen Sängerin mit drei Konzerten an einem tag eine geburtstagshommage darbrachte – u.a. mit den Partnern lang lang, Vadim repin, adam Fischer und Myung-Whun chung –, während die Stadt Paris ihr Barcelona-Konzert auf einen großbildschirm auf der Place hôtel de Ville projizierte, wo auch cecilia Bartolis mobiles Malibran-Museum geparkt war, um diesen tag zu würdigen. cecilia Bartoli wurde in italien zum »cavaliere« ernannt und ist »accademico effetivo« von Santa cecilia, rom. Sie wurde in Frank-reich als »chevalier des arts et des lettres« und in london als »honorary Member« der royal academy of Music ausgezeichnet.

KaMMerorcheSter BaSel

Das kammerorchesterbasel wurde 1984 von absolventen verschiedener Schweizer Musikhoch-schulen gegründet und gehört heute zu den international gefragten Kammerorchestern europas. Mit seinen bemerkenswerten Programmkombinationen von alter und neuer Musik führt das kammerorchesterbasel eine tradition fort, die der Musikmäzen und Dirigent Paul Sacher von Basel aus äußerst erfolgreich etabliert hatte. zahlreiche einladungen und auszeichnungen spie-geln einerseits die aufstrebende entwicklung zum reisefreundlichsten Kulturbotschafter der Stadt Basel, andererseits die Vernetzung des orchesters in der region Basel wider. Mittlerweile spielt das orchester zwischen 60 bis 90 Konzerte jährlich, hauptsächlich in europa und der Schweiz, wobei die eigene Konzertreihe in Basel fester Bestandteil der Konzerttätigkeit darstellt und oft ausgangspunkt der ausgedehnten tourneen bildet. in jüngster zeit erhielt das kammerorchester-basel den »Förderpreis der ernst von Siemens Musikstiftung« (2006) und den »ersten Preis Junge ohren« für das Musikvermittlungsprojekt »Windrose« in zusammenarbeit mit den education-Pro-jekten der region Basel (2007). in den vergangenen Jahren hat das kammerorchesterbasel bei Musikfestivals wie den »Schwetzinger Festspielen«, dem »Schleswig-holstein-Musikfestival«, dem »Menuhin Festival gstaad«, dem »Mozartfest Würzburg«, dem »Festa della Musica lissabon«, dem »istanbul Festival«, dem »Folle Journée nantes«, dem »Festival radio France Montpellier«,

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MariinSKy iM KonzerthauS

im oktober 2008 kommt das Symbol für russische Kultur schlechthin, Musiker des St. Peters-burger Mariinsky-theaters in Begleitung des Stardirigenten Valery gergiev, im rahmen einer

zeitinsel nach Dortmund.

»russische romantik«Werke von rimsky-Korsakow und tschaikowsky

»turandot«Puccinis Meisterwerk in einer konzertanten Fassung »romeo und Julia«Dem wohl berühmtesten liebespaar aller zeiten wurde u.a. von Berlioz, tschaikowsky und Proko-fiew ein musikalisches Denkmal gesetzt.

Fr 24.10.200820.00

Sa 25.10.2008

19.00

So 26.10.200818.00

Weiterhörenäher

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iMPreSSuM

texte Kaja engel

geSangStexteFolgende Stücke wurden von Martin heimgartner herausgegeben: ouvertüre und arie ›e non lo vedo… Son regina‹ aus garcías »la figliadell’aria«, Persianis ›cari giorni‹, Mendelssohn Bartholdys ›infelice‹, Balfes ›yon moon o’er the mountains‹, hummels air à la tyrolienne avec variations und Malibrans ›rataplan‹

FotonachWeiSe titelS. 4 |5S. 8 |9S. 16 S. 26 S. 28

herauSgeBer KonzerthauS DortMunD

geSchÄFtSFÜhrer unD intenDant Benedikt Stampa

reDaKtion claudia Beißwanger · Dr. Jan Boecker

KonzePtion Kristina erdmann

anzeigen Milena ivkovic · t 0231-22 696 161

DrucK rrD rhein-ruhr Druck gmbh & co. Kg

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche unterstützung.

Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!

© uli Weber · Decca© uli Weber · Decca© uli Weber · Decca© uli Weber · Decca© uli Weber · Decca© uli Weber · Decca

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konzerthaus dortMundphilharmonie für westfalen

brückstrasse 21 i 44135 dortMundt 0231-22 696 200 i f 0231-22 696 [email protected]