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Billige Arbeitskräfte oder gleichgestellte MitarbeiterInnen? Impressum Herausgeber: Funktionsbereich Betriebs- und Mitbestimmungspolitik beim Vorstand der IG Metall Autor: Michael Grindmayer, Dipl.-Soz. Redaktion: Dieter Scheitor Redaktionsschluss: 30.07.2007 Gestaltung: kus-design Fotos: Michel Köhler, Barbara Straube, Sonja Hödl, Imagelibrary Druck: ?? Kontakt: http://dialog.igmetall.de 11167-17730 Werkstudentinnen und Werkstudenten

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Billige Arbeitskräfte oder gleichgestellte MitarbeiterInnen?

Impressum

Herausgeber: Funktionsbereich Betriebs- und Mitbestimmungspolitik

beim Vorstand der IG Metall

Autor: Michael Grindmayer, Dipl.-Soz.

Redaktion: Dieter Scheitor

Redaktionsschluss: 30.07.2007

Gestaltung: kus-design

Fotos: Michel Köhler, Barbara Straube, Sonja Hödl, Imagelibrary

Druck: ??

Kontakt: http://dialog.igmetall.de

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Werkstudentinnen und Werkstudenten

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Inhalt

Einleitung

I. Informationsteil• Studierende und Werke: Definition und Recht• Mehr als ein Taschengeld: Das Finanzielle• Der große Unterschied: „Nach Vereinbarung“

oder nach Tarif• Die Realität: Hauptsache billig• Ein Blick zurück: Die Entwicklung seit 2005• Es geht doch: Best Practice-Beispiele• Klare Sache: Eingruppierung statt Taschengeld

II. Serviceteil• Wie wird man eigentlich Werkstudent?

Beispiel Siemens• Wie lange kann/muss meine Beschäftigung

dauern?• Haben Werkstudenten Anspruch auf

Urlaub(-sgeld)?• Betriebsrat und JAV –

starke Partner auch für Werkstudenten • Steuern & Sozialversicherung• Bafög und Hinzuverdienst

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• Folgende Leistungen bietet die IG Metall• Forderungen der IG Metall für Werkstudenten

Anhang:• Eingruppierungsempfehlungen für

Werkstudenten bei BSH München• Tariftabelle Bezirk Bayern• ERA-Tabelle Bayern• Ansprechpartner• Internetlinks• Literaturempfehlungen• IG Metall Beitrittserklärung

Einleitung

Werkstudentinnen und Werkstudenten1 bilden in vielen Unternehmen inzwischen einen respektablenTeil der Belegschaft. Das Bewusstsein, dass ein rei-bungsloser Einstieg ins Berufsleben heutzutage nurmit fundierten Praxiskenntnissen und einem gewissenMaß an Berufserfahrung möglich ist, hat sich inzwi-schen bei den meisten Studierenden durchgesetzt.

Als Werkstudent in einem Unternehmen oder einerOrganisation kann man bereits während des Studiumswertvolle Erfahrungen im eigenen Fachgebiet sammeln,Theorie und Praxis verknüpfen und nebenbei noch„eine Stange Geld“ zur Aufbesserung des Bafögs ver-dienen. Mit der Einführung von Studiengebühren inBayern und anderen Bundesländern ist dieser finan-zielle Aspekt – leider – noch zentraler geworden.

Gegenüber dem Praktikum, das häufig einem fest ver-einbarten Ausbildungsplan folgt und eher allgemeineKenntnisse vermittelt, erhalten fachnah eingesetzteWerkstudenten detailliertere Einblicke und die Mög-lichkeit, entsprechend ihren Fähigkeiten und Fertig-keiten an speziellen Projekten des operativen Geschäfts

1 Im Folgenden wird auf die explizite Nennung der Weiblichkeitsform verzichtet. Ausdrücklich sind jedoch jeweils auch Frauen angesprochen!

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der Firma mitzuwirken und Teilaufgaben selbstständigzu übernehmen.

Zahlenmäßig sind Werkstudenten längst keine Exotenmehr, sondern ständiger Bestandteil der Beschäftig-tenstruktur vieler, vor allem großer Unternehmen. Sosind etwa 8.000 Werkstudenten zu jedem Zeitpunkt beiSiemens beschäftigt, bei BMW sind in manchen Ent-wicklungsabteilungen etwa 16% der Belegschaft Stu-dierende (Diplomanden, Werkstudenten, Praktikanten).

Trotzdem gilt für die wenigsten Werkstudenten, dasssowohl ihr betrieblicher Status als auch das Vergü-tungsniveau für geleistete Arbeiten einheitlich undunstrittig sind, wie dies bei Festangestellten meistensder Fall ist. Vielmehr ist in der Praxis von Werkstuden-ten als ganz „normale“ Arbeitnehmer und gleichge-stellte Kollegen bis hin zu der Untugend einiger Unter-nehmen, sie als rechtlich niedriger stehende Billigar-beiter parallel zur Stammbelegschaft zu beschäftigen,fast alles drin. Bei den Recherchen für diese Broschürewurde etwa der Fall einer norddeutschen Aktiengesell-schaft bekannt, die Hochschulabsolventen als Werk-studenten beschäftigt, anstatt sie fest anzustellen.

Dafür müssen sich die Betroffenen eigens neu an derUni einschreiben, die anfallenden Studiengebühren tragen sie selbst. Und das alles für ein Gehalt von 1.560 Euro brutto monatlich!

Zwar verfügen die meisten Studierenden noch überkeine abgeschlossene Berufsausbildung und sind sozial-rechtlich begünstigt. Das rechtfertigt aber noch nicht,wie viele Unternehmen zu glauben scheinen, eine Son-derstellung von Werkstudenten, Praktikanten, Studie-renden im Praxisverbund, Diplomanden etc. im Betrieb.Trotzdem: Bundesweit, regional oder auch nur konzern-weit einheitliche und vor allem angemessene tariflicheRegelungen über Bezahlung, Arbeitszeit und Sonder-leistungen (z.B. Urlaubsgeld) gibt es für Studierende sogut wie gar nicht. Und die vielfältigen Möglichkeitenbestehender Tarifverträge werden bislang nur seltenauf Werkstudenten angewandt. Die Unternehmen behandeln sie je nach Lust undLaune, „übersehen“ dabei aber häufig geflissentlichdie geldwerten Qualifikationen, Fachkenntnisse undLeistungen, die ihre Werkstudenten mitbringen undzahlen im Effekt viel zu wenig. Manche Unternehmenwehren sich sogar gerichtlich gegen eine angemesseneBehandlung von Werkstudenten. Das Fehlen eines

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Berufsabschlusses mache, so dieBegründung, Tarifverträge aufStudierende „nicht anwendbar“.

Kurz: Bei allem Wert, den eine betrieb-liche Ergänzung der Ausbildung fürStudierende hat, darf nicht vergessenwerden, dass Werkstudenten ebensowertschöpferisch für ein Unternehmentätig sind.

Fakt ist: In den meisten Fällen werdenWerkstudenten völlig grundlos zuniedrig bezahlt, sieht man sich dieGehälter für vergleichbar qualifizierte,festangestellte Kollegen an.

Die IG Metall setzt sich daher für dieEingruppierung aller Studierenden inleistungsgerechte Tarifstufen ein, waszukünftig eine angemessene und faireBezahlung garantieren könnte.

Was kann diese Broschüre leisten?

Mit dieser Broschüre wollen wir euch,die ihr daran denkt, in absehbarer Zeitals Ferienjobber (= Werkstudent) ineinem Betrieb anzufangen und natürlichauch alle „alten Hasen“, über grundsätz-liche und spezielle arbeitsrechtlicheGegebenheiten informieren. Außerdemwollen wir euch ermöglichen, euer(zukünftiges) Werkstudentengehaltselbst anhand einiger Beispiele zu über-prüfen. Es erwarten euch Antworten aufwichtige Fragen: Wer zahlt wie viel für meine Arbeit?Welche Rechte habe ich und welcheLeistungen muss ich bekommen? Was bringt mir eine Bezahlung nachTarif? Worin liegen bisher Ungerechtigkeitenbei der Bezahlung von Werkstudenten?Was machen eigentlich Betriebsrat, Ge-werkschaft und Auszubildendenvertre-tung und wie können sie mir helfen?

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I. Informationsteil

Studierende und Werke: Definition und Recht

Was genau sind eigentlich „Werkstudenten“? Arbeiten sie in Werken? Oder an Werken? Die Antwort lautet: beides.

Werkstudenten sind primär Studierende, die nebendem Studium und klassischerweise in den Semester-ferien in einem Unternehmen („Werk“) arbeiten.Wichtigstes Kennzeichen ist, dass es sich um befristeteArbeitsverhältnisse handelt, bei denen die Werkstuden-ten häufig an operativen Projekten (bzw. „Werken“)mitarbeiten, das heißt, es handelt sich um Projekte, diezum regulären Geschäft des Unternehmens gehören.Oftmals sind diese Projekte fachnah, was Werkstuden-ten zusätzlich ermöglicht, ihr an der Uni erlerntes Wis-sen praktisch zu erproben und zu vertiefen.Allerdings ist dies längst nicht immer der Fall. Werk-student sein kann auch heißen, einfache Aushilfs- oderVertretungstätigkeiten zu verrichten, also z.B. Akten-ablage, Botengänge, Fließbandarbeit oder Umzugs-hilfe.

Grundsätzlich machen Werkstudenten also alles, was„normale“ Beschäftigte eines Unternehmens auchmachen. Voraussetzung ist natürlich jeweils, dass dieentsprechenden Qualifikationen vorhanden sind.

Einige Beispiele:• Ein Student der Informationstechnik ist im Bereich

„LAN/WAN-Support“ tätig. Hauptsächlich baut er „Voice over IP“-Netze testweise auf, bevor diesebeim Kunden eingerichtet werden.

• Eine angehende Chemikerin jobbt als Werkstudentinin der Personalabteilung. Sie nimmt Post inEmpfang, gibt sie in eine Datenbankmatrix ein und leitet sie an den zuständigen Mitarbeiter weiter.

• Ein BWL-Student ist in das operative Geschäft einesVertriebszweiges von Siemens eingebunden, der dieAuftragsabwicklung mit einem anderen Siemens-Teilbereich betreut. Er arbeitet weitgehend selbst-ständig.

• Ein Student der physikalischen Technik schreibtProgramme zur Automatisierung von Testvorgängenim Bereich Telekommunikation.

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• Ein Student der Elektrotechnik arbeitet an der elektro-mechanischen Erprobung von Handys mit.

Arbeitsrechtlich müssen Werkstudenten genausobehandelt werden wie andere Beschäftigte einesUnternehmens auch.

Sibylle Wankel, Juristin bei der IG MetallBezirksleitung Bayern:„Das schreibt schon der so genannte Gleichbehand-lungsgrundsatz des Arbeitsrechts vor. In der Praxisbedeutet dies, dass sämtliche „regelmäßige“ (= füralle langfristig gültigen) Leistungen, Rechte und Rege-lungen über Arbeitsbedingungen ausnahmslos für alleBeschäftigten – also auch Werkstudenten – eines Un-ternehmens zu gelten haben, wenn es keine sachlichenGründe für eine unterschiedliche Behandlung gibt.“

Zu diesen Arbeitsbedingungen gehören neben der übli-chen betrieblichen Wochenarbeitszeit beispielsweiseauch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, mindestens 24 Tage Jahresurlaub, gesonderte Vergütung von Nacht-/Akkord-/Mehrarbeit, Recht auf Besuche beimBetriebsrat während der Arbeitszeit und Teilnahme anBetriebsversammlungen.

Außerdem, und dies hebt Wankel besonders hervor,„gehört zu dieser Gleichbehandlung eine Bezahlung,die der von vergleichbar qualifizierten und mit ver-gleichbaren Aufgaben betrauten, unbefristet beschäf-tigten Kollegen entspricht“. Anspruch auf tarifliche Leistungen haben allerdingsgrundsätzlich nur Mitglieder der IG Metall.

Werkstudenten sind also keineswegs rechtlose „Billig-arbeitskräfte“, sondern, zumindest in der Theorie desRechts, gleichberechtigte Betriebsangehörige, die demBetrieb kurzfristig, aber auf gleicher Augenhöhe, aus-helfen.Dass die Praxis der Unternehmen dem längst nichtimmer gerecht wird, und wie die Rechtssprechung daraufreagiert hat, werden die folgenden Kapitel zeigen.

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Mehr als ein Taschengeld: Das Finanzielle

Für Unternehmen, die sich durch Tarifverträge gebun-den haben, und das sind in Deutschland die meistengroßen Unternehmen und der öffentliche Dienst, gilt,dass sie zunächst nur ihren gewerkschaftlich organi-sierten Beschäftigten Leistungen nach Tarifvertraggewähren müssen!

Sowohl der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrund-satz als auch intrinsische Motive der Unternehmenbewirken jedoch, dass letztlich alle Mitarbeiter von denRegelungen des Tarifvertrages als „regelmäßige“ Leis-tungen profitieren. Viele Unternehmen verfolgen damitdas Ziel, unentschlossenen Beschäftigten nur ja keinenGrund für den Beitritt zur Gewerkschaft zu liefern. Diesfunktioniert aber lediglich bis zu einem gewissen Punkt:Gerichtlich einklagbare Ansprüche auf tariflicheLeistungen bleiben im Fall des Falles allein IG Metall-Mitgliedern vorbehalten.

Die „regelmäßigen Leistungen und Regelungen“, dieden Beschäftigten zustehen, sind – Tarifbindung des

Unternehmens vorausgesetzt – also diejenigen, die imjeweiligen Tarifvertrag mit den Gewerkschaften verein-bart wurden. Zu diesen Regelungen gehören im Falleder Metall- und Elektroindustrie beispielsweise die 35-Stunden-Woche, Anspruch auf Urlaubs- und Weih-nachtsgeld, Löhne und Gehälter nach Tariftabelle sowie30 Tage Jahresurlaub.Da auch Werkstudenten Arbeitnehmer sind, geltensämtliche Vereinbarungen des Tarifvertrags auch fürsie. Besonders die Höhe des Entgeltes (auch jenes fürÜberstunden) muss dem eines vergleichbaren festangestellten Mitarbeiters entsprechen. Kurz: Auch Werkstudenten müssen in eine leistungs-gerechte Tarifstufe eingruppiert werden!

Trotz dieser eindeutigen arbeitsrechtlichen Vorschrifthat sich in der unternehmerischen Praxis offenbar diewidersinnige Argumentation durchgesetzt, dassTarifverträge auf die Behandlung Studierender prinzi-piell „nicht anwendbar“ seien.Hier tat sich beispielsweise ein renommierter Compu-terhersteller unrühmlich hervor: Zwei Jahre lang kämpf-ten seine Betriebsräte vor dem Arbeitsgericht für dietarifliche Eingruppierung Studierender. Seit kurzem istklar: mit Erfolg!

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Typische Werkstudentengehälter

Auch in zweiter Instanz machten die Richter deutlich,dass es für eine Schlechterstellung von Werkstuden-ten keine rechtliche Grundlage gibt 2.

In den meisten Unternehmen herrschen in Punkto Be-zahlung von Werkstudenten allerdings weiterhin dasPrinzip der Willkür und der Geist des „good will“ vor.Beinahe jedes Unternehmen bezahlt Werkstudentennach eigenem Ermessen und nach eigenen Entgelt-schemata, die sich zumeist nur an der Semesterzahl(oder anderen formellen Kenntnisnachweisen) und derEinsatzhäufigkeit im Unternehmen orientieren. Sokommt es hinsichtlich des Entgeltes für eine Werkstu-dententätigkeit zu großen Unterschieden zwischen ein-zelnen Unternehmen und sogar zwischen einzelnenGeschäftsbereichen ein und desselben Konzerns.„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“? Nicht für Werkstudenten!

2 Die Entscheidung des LAG München ist noch nicht rechtskräftig, da die Arbeitgeberin in die Berufung geht. Stand: 30.7.07

Unternehmen Max. Werkstudenten-gehalt* (EUR)

Renommiertes Stahlunternehmen 1.560 Renommiertes Halbleiterunternehmen 1.600Renommiertes Softwareunternehmen 1.680Renommierter Kältegerätehersteller 1.680/1.8181

Renommiertes Medizintechnikunternehmen 1.6982

Renommierter Technologiekonzern 1.800Renommierter Hausgerätehersteller A 1.8792/2.4041,2

Renommierter Hausgerätehersteller B 2.030

* Stand: Juni 2007, Basis: 35-Std.-Woche, Bruttoentgelte1 mit abgeschlossener Ausbildung2 zzgl. tarifl. Urlaubsgeld

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Der große Unterschied: „Nach Vereinbarung“ oder nach Tarif

Dass es nicht nur gegen die geltende Rechtsauffassungaktueller Gerichtsurteile und den Anstand verstößt,Werkstudenten gegenüber regulär Beschäftigten zubenachteiligen, sondern dass damit manifeste finan-zielle Einbußen verbunden sind, kann anhand einfacherRechenbeispiele gezeigt werden. Dies wird Aufgabedes zweiten Teils dieses Kapitels sein.Zunächst sollen jedoch die wesentlichen Unterschiedezwischen einer Bezahlung „nach Vereinbarung“, wie sieleider für die meisten Werkstudententätigkeiten kenn-zeichnend ist, und der geforderten und gebotenen tarif-lichen Eingruppierung kurz dargestellt werden.

Das Lust-und-Laune-Prinzip

Wenn mit dem bzw. der Studierenden eine Bezahlung„nach Vereinbarung“ oder auch nach einem festgeleg-ten aber lediglich unternehmensweit gültigen Entgelt-katalog ausgehandelt wurde, so hat dies für dieBetroffenen fünf wesentliche Nachteile gegenübereiner Bezahlung nach Tarif:

1) Die tatsächlichen Leistungen und Kenntnisse vonWerkstudenten haben kaum Einfluss auf die Höhedes Entgeltes. Entgelte für Werkstudenten sind häu-fig pauschal und/oder abhängig von Semesterzahlund Einsatzhäufigkeit. Selten wird zusätzlich eineangemessene Leistungsprämie gezahlt.

2) Das Entgelt ist in jedem Fall niedriger, als daseines/einer vergleichbar qualifizierten und produk-tiven Festangestellten. Denn warum sollte einArbeitgeber mit Werkstudenten gesondert verhan-deln, wenn er ohnehin vorhätte, sie finanziell gleichzu stellen?

3) Die Vereinbarung bzw. der Entgeltkatalog sind un-verbindlicher und können jederzeit mit beiderseiti-gem Einverständnis modifiziert oder für ungültigerklärt werden.

4) Es gibt keinen Anspruch auf tarifliche Sonderleis-tungen, wie etwa Urlaubs- und Weihnachtsgeld.Gleiches gilt auch für tarifliche Regelungen zuArbeitszeit (z.B. 35-Std.-Woche) und Urlaubsdauer(z.B. 30 Tage statt 24).

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5) Die Entgelte erfahren keine automatische Anpas-sung an das Preisniveau, sondern bleiben solangegleich hoch, bis sich Arbeitgeber und Arbeitnehmerauf einen neuen Vertrag einigen.

Beispiele dafür, wie sich solch unverbindliche Verein-barungen in der Praxis auswirken, ließen sich zu Haufnennen.So hat etwa ein renommiertes Halbleiterunternehmenim Jahr 2005 die laufenden Vereinbarungen über Ent-gelte für Werkstudenten geändert und deren Gehälterkurzfristig um bis zu 20% reduziert. Davon waren nichtnur neueingestellte sondern ebenso langjährig beiInfineon beschäftigte Studierende betroffen. Sie muss-ten einer Modifizierung ihrer Arbeitsverträge zustim-men, wobei die Geschäftsführung in einigen Fällen so-gar psychischen Druck ausübte.

Auch in den Entwicklungsabteilungen und Regionalnie-derlassungen eines renommierten Technologiekonzernswurde den Werkstudenten das Entgelt gekürzt: Statt 30Tagen Urlaub gibt es für sie seit 2006 nur noch diegesetzlichen 24 Tage. Für „regulär“ Beschäftigte gülti-ge Sonderleistungen (z.B. Urlaubs-/Weihnachtsgeld)gelten für Werkstudenten seitdem ebenfalls nicht mehr.

Bei einer Eingruppierung der Werkstudenten nachTariftabelle wäre das nicht so einfach passiert!

In jedem Fall besser: Die tarifliche Eingruppierung

Eine wichtige Komponente bei der Bezahlung nachTarif ist die sogenannte „Eingruppierung“. Durch dietarifliche Eingruppierung wird den Fähigkeiten undQualifikationen sowie den Leistungen und Belastun-gen eines Mitarbeiters durch ein angemessenesGehalt Rechnung getragen.

Stellt auch eine tarifliche Eingruppierung allein nochkeine Garantie auf ein hohes Gehalt dar (schließlichkommt es auf die Tarifgruppe an, der man zugeordnetwird), so müssen zusammengefasst folgende handfesteVorteile gegenüber dem „Nach Lust und Laune“-Prinzip,der meisten Arbeitgeber konstatiert werden:

1) Bezahlung, die der speziellen Tätigkeit am Arbeits-platz und den individuellen Leistungen/Fertigkeitensowie der Erfahrung entspricht

2) Bezahlung nach dem Grundsatz „gleiches Geld fürgleiche Arbeit“

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3) Dauerhaft gültige und verbindliche Ansprüche aufEntgelte und Leistungen nach Tarif *

4) Verbindlicher Anspruch auf tarifliche Sonderleis-tungen und Regelungen (Urlaub/Urlaubsgeld/Weihnachtsgeld/35-Std.-Woche ...)*

5) Automatische Entgeltanpassung nach jederTarifrunde

6) Der Betriebsrat überprüft die von der Betriebslei-tung vorgesehene Tarifgruppe anhand der Stellen-beschreibung. Erst nach seiner Zustimmung wirdder Arbeitsvertrag gültig.

Leider gibt es bislang keine allgemein gültige Rechts-verordnung, die Werkstudenten aller Unternehmen eineGleichstellung mit anderen Beschäftigten garantiert.Die vorliegenden Gerichtsurteile lassen jedoch keinenZweifel an der verbreiteten Auffassung, dass Werk-studenten in tarifgebundenen Unternehmen grundsätz-lich tariflich einzugruppieren sind.

*rechtlich garantierten Anspruch haben nur IG Metall-Mitglieder!

Ohne Geld in den Urlaub?

Wie sich eine tarifgebundene Bezahlung gegenübereiner Bezahlung „nach Vereinbarung“ finanziell aus-wirken kann, zeigen die folgenden Rechenbeispiele:

Beispiel 1:

17,5 Std./Woche, fachnah bei einem renommiertenTechnologiekonzern, 4 Monate Beschäftigungsdauer,Eingruppierung in TG III (3 1.956.–/Monat)

tarifgebunden Renommierter Technologiekonzern

Monatsverdienst3 978.– max. 3 900.–Gesamtverdienst Zeitraum3 3.912.– max. 3 3.600.–Urlaub 10 Arbeitstage 7 ArbeitstageUrlaubsgeld 3 489.– 3 0.– Gesamt 5 4.401.– max. 5 3.600.–

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Beispiel 2:

35 Std./Woche fachnah oder fachfremd bei einem renommierten Halbleiterunternehmen, 6 MonateBeschäftigungsdauer, Eingruppierung in TG II(3 1.721.–/Monat)

tarifgebunden RenommiertesHalbleiterunternehmen

Monatsverdienst3 1.721.– max. 3 1.600.–Gesamtverdienst Zeitraum3 10.326.– max. 3 9.600.–Urlaub 15 Arbeitstage 12 ArbeitstageUrlaubsgeld 3 860,50.– 3 0.– Gesamt 5 11.186,50.– max. 5 9.600.–

Neben dem höheren Gehalt für eine Tätigkeit nachTarifgruppe II bzw. III fällt vor allem das Urlaubsgeldstark ins Gewicht. Nach nur einem halben Jahr Voll-zeittätigkeit in Tarifgruppe II stehen dir bereits 860,50 EUR Urlaubsgeld zu!

Die Realität: Hauptsache billig

Definition der TarifgruppenDie EingruppierungIn welche Tarifgruppe ein Ar-beitnehmer eingruppiert wird,hängt von mehreren Faktorenab, wie etwa der Höhe deserreichten Bildungsabschlus-ses und der Art der Berufs-ausbildung (Lehre, Ausbil-dung, Studium, Promotion...).Hauptsächlich geht es aller-dings um die konkrete Tätig-keit, die ein Arbeitnehmerausführt. Beispiel: ein Inge-nieur, der Fließband arbei-tet, wird als Bandarbeitereingruppiert.

Der Berufserfahrung wirddurch unterschiedliche Lohn-und Gehaltsstufen innerhalbeiner Tarifgruppe Rechnunggetragen.

Tätigkeitsmerkmale derTarifgruppenZ.B. I b: „Tätigkeiten einfa-cher, aber unterschiedlicherArt, für die Ablauf und Aus-führung weitgehend festge-legt sind.“

Z.B. II: „Tätigkeiten unter-schiedlicher Art, die nachAnweisung ausgeübt werden.“

Z.B. III: „Tätigkeiten schwie-riger Art, die nach allgemei-nen Anweisungen in beacht-lichem Umfang selbststän-dig ausgeführt werden.“

Z.B. IV: „Tätigkeiten schwie-riger Art, die nach allgemei-nen Anweisungen selbst-ständig ausgeführt werden.“

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Werkstudenten der hier untersuchten Unternehmenund deren Sparten werden je nach formaler Qualifi-kation (z.B. Studienfortschritt) oder Erfahrung (z.B.wiederholte Beschäftigung im Unternehmen) überwie-gend vergleichbar mit dem Entgelt der Tarifgruppen Iaund II, in seltenen Fällen auch III entlohnt (sieheStundenlohn-Tabelle rechts).Sieht man sich die Definitionen für diese Tarifgruppen(siehe Seite 23) an, so muss man davon ausgehen,dass Werkstudenten bei den betrachteten Unter-nehmen hauptsächlich weisungsgebundene Tätigkeitenverschiedener Art ausführen (Tarifgruppe II).In persönlichen Gesprächen mit Werkstudenten erfährtman allerdings, dass es sich bei den Tätigkeiten über-raschend häufig (nicht immer oder ausschließlich!)sehr wohl um anspruchsvolle und selbstständigeTätigkeiten handelt, die sich zudem auf hohem techni-schen bzw. fachspezifischen Niveau abspielen können,wofür aber umfangreiche Basiskenntnisse erforderlichsind. Diese müssen durch ein Studium, eine Ausbil-dung oder auf andere zeitintensive Art erworben wer-den. Warum also werden diese Werkstudenten nichtmindestens nach Tarifgruppe IV („Tätigkeiten schwie-riger Art, nach allgemeinen Anweisungen selbstständigausgeführt“) bezahlt?

Unternehmen

RenommiertesStahlunternehmenRenommiertesHalbleiterunternehmenRenommiertesSoftwareunternehmenRenommierterKältegeräteherstellerRenommiertesMedizintechnikunternehmenRenommierterTechnologiekonzernRenommierterHausgerätehersteller ARenommierterHausgerätehersteller B

Max. Stundenlohn1 (EUR)

11,14

11,42

12,00

12,00/12,982

12,123

12,86

13,423/17,172,3

14,50

1 Stand: Juni 2007, Basis: 35-Std.-Woche, Bruttoentgelte2 mit abgeschlossener Ausbildung3 zzgl. tarifl. Urlaubsgeld

WerkstudentInnen-Gehälter (Stundenlöhne)

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Studentische Tätigkeiten mit geringeren Qualifikationsanforderungen

Natürlich gibt es auch viele einfache Arbeiten, denendie Definitionen der Tarifgruppen Ib und II weitgehendgerecht werden können.Trotzdem bleibt aber auch beim Betrachten der rechtniedrigen Ib-/II-Gehälter ein fader Nachgeschmack,wenn man bedenkt, welchen Einfluss hohes Bildungs-niveau und Studium auf die Leistungsfähigkeit vonBeschäftigten meist haben. Normalerweise erreichenEffizienz, Umgangsformen, Verständigkeit, Flexibilitätund Lernfähigkeit bei Studierenden deutlich höhereWerte als bei typischen Festangestellten der Tarif-gruppen Ib und II. Dieser Umstand wird auch durch diegängige Einstufungspraxis von Festangestellten bestä-tigt: max. Tarifgruppe 4 ohne Studium, mind. Tarif-gruppe 5 mit Studium (bei entsprechender Tätigkeit).

Halber Lohn für gleichwertige Arbeit?

Wie die Tabelle auf S. 28 zeigt, bezahlt ein renommier-ter Technologiekonzern seinen mit IT-Projekten betrau-ten Werkstudenten maximal 52% des Tariflohns einesBerufsanfängers im Bereich Software-Engineering. Das

ist deutlich zu wenig, sieht man sich die Stellen-beschreibungen für Werkstudententätigkeiten an(siehe Seite 55).

Natürlich wird nicht erwartet, dass studentischemPersonal pauschal dasselbe Gehalt bezahlt wird wieUniversitätsabsolventen (es sei denn, sie verfügenüber vergleichbare Qualifikationen, erworben etwadurch ein Erststudium). Schließlich fällt die Einar-beitungszeit relativ zur Beschäftigungsdauer stärkerins Gewicht und Studierende übernehmen in der Regelauch keine personelle oder Projektverantwortung. Andererseits gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse,die Teilzeit- und befristet Beschäftigten eine höhereEffizienz bescheinigen, was daran liegt, dass diebegrenzte Zeit, die für ein Projekt vorgegeben ist, sinn-voll verwendet wird (vgl. Statistisches Jahrbuch 2004).

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Studierenden also nur etwas mehr als die Hälfte desregulären Gehalts zu bezahlen, und zwar ohne dassdahinter eine niedrige tarifliche Eingruppierung (alsMaß für den Schwierigkeitsgrad der Tätigkeit) steckt,

Unternehmen % vom tarifl. Absolventen-Einstiegsgehalt1

Renommiertes Halbleiterunternehmen 45,9Renommiertes Softwareunternahmen 48,2Renommiertes Medizintechnikunternehmen 48,73

Renommierter Technologiekonzern 51,6Renommierter Hausgerätehersteller A 53,93/692,3

1 bezogen auf das max. WerkstudentInnen-Entgelt und auf den Tarifbezirk

Bayern: Tarifgruppe VI (3.485 EUR), Stand: Juni 2007, Basis: 35-Std.-Woche,

Bruttoentgelte2 mit abgeschlossener Ausbildung3 zzgl. tarifl. Urlaubsgeld

Prozent vom Einstiegstarif muss zwangsläufig zu Verzerrungen im Preis-Leistungs-verhältnis führen und nährt den Verdacht, dass dieUnternehmen den chronischen Geldmangel der Studie-renden ausnutzen und ihnen Stundenlöhne bezahlen,die auf den ersten Blick und bezogen auf den durch-schnittlichen studentischen Lebensstandard relativhoch liegen, den Wert der geleisteten Arbeit aber nichtangemessen widerspiegeln. In diesem Zusammenhangwird anderswo von Lohndumping gesprochen.

Natürlich stellt sich bei dieser Praxis und angesichtsdessen, dass meistens nur gut qualifizierte Werkstu-denten eingestellt werden, die Frage, ob die Unter-nehmen nicht bewusst eine Strategie paralleler Arbeits-märkte in ihren Häusern fahren. Schließlich sind dieLeistungen der Werkstudenten gut genug, um sie anProjekten des operativen Geschäfts zu beteiligen bzw.ihnen diese sogar ganz zu übertragen. Die Bezahlungdafür liegt jedoch, zumindest für qualifizierte Tätigkei-ten weit unter dem Leistungsniveau der Studierenden.

Problematisch kann dieser Sachverhalt unter anderemfür die Stammbelegschaft werden. Möchte eine Firmadie Lohnkosten stufenweisen absenken, etwa durchunbezahlte Mehrarbeit oder niedrigere Stundenlöhne,

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so liegt es nahe, dies zunächst an Randbelegschaftenquasi zu „testen“, die sich schlecht wehren können.Werkstudenten – in der Regel kaum gewerkschaftlichorganisiert – eignen sich hierfür ideal: In der Hoffnungauf Anschlussverträge, Diplomarbeiten, Doktoranden-stellen oder ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nachdem Studium haben sie nachvollziehbare Gründe, auchscharfe Einschnitte bei der Bezahlung und den Sonder-leistungen zu tolerieren – letztlich aber zu Lasten ihrereigenen Zukunft und der Arbeitsbedingungen derStammbelegschaften.

1 bezogen auf das max. WerkstudentInnen-Entgelt und auf den Tarifbezirk Bayern: Tarifgruppe VI (2007: 3.485 EUR, 2005: 3.250 EUR), Stand: Juni 2007, Basis: 35-Std.-Woche, Bruttoentgelte

Unternehmen % vom tarifl. % vom tarifl. Einstiegsgehalt1 Einstiegsgehalt1

2007 2005Renommiertes Halbleiter-unternehmen 45,9 62Renommiertes Software-unternehmen 48,2 69Renommierter Technologie-konzern 51,6 54

Werkstudentengehälter im Vergleich 2005/2007

Ein Blick zurück: Die Entwicklung seit 2005

Nun sind die Gehälter für Werkstudenten ohnehin schonsehr niedrig, doch im Vergleich zur letzten Erhebung imJahr 2005 sind sie noch deutlich gesunken. Dies lässt sicham besten anhand der prozentualen Höhe der Werkstuden-tengehälter im Vergleich zum Einstiegsgehalt von Absol-venten zeigen und ist in folgender Tabelle zusammenge-fasst:

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Hier wird das ganze Dilemma einer nicht tariflichenBezahlung deutlich: Während das Einstiegsgehalt fürAbsolventen jährlich gestiegen ist, blieb jenes derWerkstudenten gleich oder sank. Unter dem Strich injedem Fall eine Gehaltskürzung. Dies zeigt dieNotwendigkeit, sich gegen die Willkür der entsprechen-den Unternehmen zu organisieren, sprich: schon alsWerkstudent Mitglied der IG Metall zu werden!

Es geht doch:Best Practice-Beispiele

Dass die hier immer wieder angedeutete Forderungnach leistungsgerechter tariflicher Eingruppierung vonWerkstudenten nicht völlig abwegig und aus der Luftgegriffen ist, zeigt das folgende Beispiel:

Der Betriebsrat der BSH Bosch Siemens HausgeräteGmbH in München, einer Siemenstochter, hat zusam-men mit der IG Metall erreicht, dass Werkstudentennicht mehr nur in Anlehnung an niedrige Tarifstufenbezahlt, sondern seit Februar 2005 ihrer Leistung undihrem Tätigkeitsschwerpunkt entsprechend tariflicheingruppiert werden.

Martin Werlé vom Betriebsrat der BSH-Zentrale inMünchen: „Ausgangspunkt waren die schlüssigenArgumente des Betriebsrates und der IG Metall, mitdenen die Betriebsleitung der BSH-Zentrale überzeugtwerden konnte, dass Werkstudenten arbeitsrechtlichals ganz normale Arbeitnehmer zu behandeln sind. Alssolche kommen sie auch in den Genuss der BSH-übli-chen tariflichen Vereinbarungen“.

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Neben einer objektiv messbaren und dem tatsächlichenUmfang und Niveau der Tätigkeit entsprechenden Ein-gruppierung (hierzu wurde ein Kriterienkatalog erarbei-tet) erhalten die ca. 80 Werkstudenten ab dem viertenBeschäftigungsmonat nun 4,75% Leistungszulage zumGrundlohn ihrer Entgeltgruppe (max. EG 5-6/TG 3)sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld wie alle anderenBeschäftigten.Außerdem sind die Entgelte durch die Eingruppierungnatürlich an die Entgeltentwicklung der Tarifrunden ge-koppelt, sie steigen automatisch im Zeitverlauf an. Esist also kein Ding der Unmöglichkeit, auch die scheinbarschwächsten Mitglieder einer Belegschaft fair zu ent-lohnen, wenn die Betroffenen und der Betriebsrat hier-zu entsprechendes Engagement zeigen. So konnte etwaauch der Betriebsrat von Siemens MED in Erlangenerreichen, dass studentische IG Metall-Mitglieder seiteiniger Zeit die volle tarifliche Leistungspalette erhalten.

Allerdings stellt die Entgeltpolitik der meisten Unter-nehmen bisher ein klares Bekenntnis zur Geringschätzungstudentischer Leistungen in ihren Betrieben dar. Dieherrschende Strategie ist nach wie vor mehr eine taschengeldartige Belohnung, als eine leistungsorien-tierte Entlohnung.

Klare Sache: Eingruppierung statt Taschengeld!

Zusammenfassend muss konstatiert werden, dass dasPrinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ bei kaumeinem der näher betrachteten Unternehmen Beach-tung findet, obwohl dies der Gleichbehandlungs-grundsatz des Arbeitsrechts und die Prinzipien desTarifvertrags vorschreiben.

Eine engere Anbindung an tatsächlich erbrachte Leis-tungen sowie branchenweite Transparenz und Fairnessbei der Bezahlung von Werkstudenten wären wün-schenswert und können nur durch die leistungs- undqualifikationsgerechte tarifliche Eingruppierung vonstudentischen Beschäftigten gewährleistet werden.Eine Umstellung des bisher vielfach angewandten Ent-geltsystems auf Basis von „good will“ ist daher drin-gend geboten und gleichzeitig praktisch ohne Aufwanddurchzuführen. Die Unternehmen müssten bei derEingruppierung von Werkstudenten schlicht ebensoverfahren wie bei ihren festangestellten Mitarbeitern.Außerdem würden sich die Unternehmen mit solcheinem Systemwechsel selbst einen Gefallen tun, da siedamit den Verdacht von wettbewerbsverzerrenden

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Niedriglohnsektoren in ihren Häusern entkräften könn-ten, vom Vorwurf der Ausbeutung einmal abgesehen.

Ein erster Schritt hin zu gerechterer Entlohnung wäreeine Anhebung der Entlohnung auf das Niveau der der-zeit gültigen Tarifgruppe IV für hochqualifizierte Werk-studenten in fachnahem, produktivem Einsatz.Diese Einstufung entspricht sowohl definitorisch (sieheTabelle „Definition Tarifgruppen“ auf Seite 23) als auchder Gehaltshöhe nach (70% bis 80% des Anfangsge-halts unseres diplomierten Software-Engineers) dem,was viele, vor allem fachnah eingebundene Werkstu-denten, leisten, ersetzt aber NICHT die leistungsbasier-te tarifliche Eingruppierung aller Werkstudenten. Auch die relativ einfachen studentischen Tätigkeitenmüssen leistungsgerechten Tarifgruppen zugeordnetwerden, um dem berechtigten Vorwurf der Willkür undUngerechtigkeit bei der Bezahlung zu begegnen.Auch wenn Tätigkeiten dem Augenschein nach denDefinitionen der Gruppen Ib und II entsprechen, müs-sen außerordentliche Fähigkeiten und Fertigkeiten vonStudierenden, wie etwa „soft skills“, hohe Lern- undAnpassungsfähigkeit, Umgangsformen etc. entspre-chend zusätzlich belohnt werden.

Ein zusätzlicher Vorteil, den die tarifliche Eingruppie-rung mit sich brächte, ist die automatische Anpassungder Gehälter aller Werkstudenten nach jeder Tarifrunde.Zusätzliche zeit- und kostenintensive individuelleVerhandlungen entfallen so der Firma. Alle diese Konsequenzen einer tariflichen Eingruppie-rung von Studierenden führen in ihrer Gesamtheit dannendlich zu dem gleichwertigen Arbeitnehmerstatus,den das Arbeitsrecht für Studierende seit langem vor-sieht.Damit wären Werkstudentengehälter in Zukunft leis-tungs- und qualifikationsorientiert, transparent, ver-gleichbar, allgemeingültig, „up to date“ und fair.

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II. Serviceteil

Wie wird man eigentlich Werkstudent? Beispiel Siemens

Die Bewerbung sowohl um die Werkstudententätigkeitals auch um einen Praktikumsplatz gestaltet sich etwabei Siemens relativ unkompliziert.

Auf seiner Webseite und in der Broschüre „Career“(erhältlich im Internet auf http://siemens.com/career/)informiert der Konzern darüber, dass er Praktikantenund Werkstudenten sucht. Bewerben kann man sichdirekt online oder bei der Personalabteilung des jewei-ligen Geschäftsbereiches oder des interessierendenBetriebes. Zudem veranstaltet Siemens Informations-tage und wirbt auf Jobmessen und an Universitäten umPraktikanten und Werkstudenten. Die Auswahl der Bewerber erfolgt über deren Qualifi-kationen und bereits bestehende Erfahrungen. Einguter Notenspiegel geht in die Bewertung mit ein. Wird ein fachnaher Einsatz, beispielsweise in einerForschungs- oder Entwicklungsabteilung, angestrebt,sollte natürlich ein enger Bezug des Fachgebietes zumeigenen Studienfach bestehen. Oftmals werden solche

Werkstudenten auch direkt von Projektgruppen ange-fordert.

Die örtlichen Gewerkschaftsbüros können bei derSuche nach Praktikumsplätzen und Werkstudentenjobsmöglicherweise behilflich sein, da sie über einen gutenDraht zu den Gewerkschaftsvertretern im Betriebsratverfügen, der wiederum oft den Arbeitskräftebedarf dereinzelnen Abteilungen genau kennt. Gerne kann mansich aber auch direkt an den Betriebsrat eines Stand-ortes wenden! Also: einfach mal anrufen und fragen(Ansprechpartner für Siemens-Betriebe unterhttp://dialog.igmetall.de/, Infineon-Betriebe unterhttp://dialog.igmetall.de/infineon)!

Nach Abschluss des Vertrages, in dem Gehalt, Beschäf-tigungsdauer, Einsatzbereich und Tätigkeitsprofil fest-gehalten sind, wird dieser von der Personalabteilung,dem Werkstudenten und dem Betriebsrat unterzeich-net. Der Betriebsrat hat die Aufgabe, die getroffenenVereinbarungen im Interesse des/der Beschäftigten zuprüfen.Zusätzlich steht IG-Metall-Mitgliedern die Möglichkeitoffen, ihren Vertrag in den örtlichen Büros der Gewerk-schaft überprüfen zu lassen.

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Wie lange kann/muss meineBeschäftigung dauern?

Werkstudenten werden im Rahmen eines befristetenArbeitsverhältnisses beschäftigt. Die Dauer wird alsovorab vereinbart und im Arbeitsvertrag festgehalten.

Eine Werkstudententätigkeit sollte mindestens 6 Wo-chen dauern und ist auf einen gewissen Zeitraumbefristet, z.B. bei Siemens in München auf sechsMonate. Nach Ende der Vertragslaufzeit kann sie imbeiderseitigen Einverständnis verlängert werden, wobeinatürlich das Gehalt neu ausgehandelt werden sollte,denn die praxisspezifischen Qualifikationen und derEinsatzbereich des Studierenden dürften sich ja in derZwischenzeit vermehrt haben, die Anforderungen wer-den gestiegen sein.

Vorsicht bei langer Vollzeitbeschäftigung!

Vorsicht geboten ist in jedem Fall hinsichtlich desGesamtzeitraumes innerhalb eines Kalenderjahres, indem eine Werkstudententätigkeit in Vollzeit ausgeübtwerden soll: Besteht für mehr als 182 Kalendertageoder 26 Wochen ein Vollzeitarbeitsverhältnis, verlieren

Studierendeihren sozialrecht-lich begünstigtenStatus und gel-ten stattdessenals „hauptberuf-liche“ Arbeit-nehmer. Dieskann empfindlichhohe Nachfor-derungen bei-spielsweise derKranken- undArbeitslosenver-sicherung zurFolge haben. Umdem vorzubeu-gen, widmet mansich während der Vorlesungszeit ganz dem Studiumund arbeitet max. 20 Std./Woche.

Wie für alle anderen Arbeitnehmer gilt auch fürWerkstudenten eine beiderseitige vierwöchigeKündigungsfrist.

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Haben Werkstudenten Anspruch aufUrlaub(-sgeld)?

Alle Arbeitnehmer in Deutschland, also auch Werkstu-denten, haben einen gesetzlichen Urlaubsanspruch vonmindestens 24 Tagen im Jahr. Die IG Metall hat mit denUnternehmen der Metall- und Elektroindustrie einentariflichen Jahresurlaub von 30 Tagen ausgehandelt.*

Dieser gilt zwar grundsätzlich nur für Mitglieder derGewerkschaft, um dieser aber keinen zu großen Zulaufzu bescheren, gewähren die Unternehmen in der Regelauch Nicht-Gewerkschaftsmitgliedern einen Jahres-urlaub nach Tarif. Trotzdem ist es verbreitete Praxis, dass Werkstudentennur den gesetzlichen Mindesturlaub erhalten. EineMitgliedschaft in der IG Metall lohnt sich also schonwährend des Studiums! Der volle Urlaubsanspruch gilt frühestens nach sechs-monatiger Beschäftigung, d.h., dass Arbeitnehmer vorAblauf dieser Frist nicht 30 Tage am Stück wegbleibendürfen. In dieser Zeit gilt ein Urlaubsanspruch von 1/12des Jahresurlaubs pro Beschäftigungsmonat. Dies ent-spricht bei fünf Arbeitstagen pro Woche 2,5 freien

Arbeitstagen im Monat (30/12). Ist man dagegen nurtageweise beschäftigt, also z.B. montags und donners-tags, so ist folgende Faustformel zur Berechnung desUrlaubsanspruchs hilfreich:

(30/12) * x/5

Wobei „x“ die Zahl der Tage ist, an denen ein Werk-student regelmäßig arbeitet. Bei zwei Tagen Arbeit proWoche ergibt sich demnach ein Urlaubsanspruch voneinem (Arbeits-)Tag pro Monat. Wieviele Stundenjeweils an einem Arbeitstag gearbeitet wird, spieltdabei keine Rolle.

Ob die freien Tage allerdings während der Beschäfti-gungsdauer eingelöst werden können, ist meist eineFrage der Verhandlung mit den Vorgesetzten und/oderder Personalabteilung. Häufig wird bei kurzer Beschäf-tigungsdauer so verfahren, dass entweder ein finanziel-ler Ausgleich für die Urlaubstage gezahlt wird oderaber, falls man den (bezahlten) Urlaub antreten möchte,die Beschäftigung eben einige Tage früher endet. Erfahrungsberichten zufolge gibt es z.B. bei Siemenskeine Probleme, wenn Werkstudenten in Absprache mitVorgesetzten den Urlaubsanspruch einlösen möchten.

* Der gesetzliche Anspruch bezieht sich auf „Werktage“, worunter Montag bis Samstag verstanden wird. Das sind dann insg. 4 Wochen. Der tariflicheAnspruch bezieht sich auf „Arbeitstage”, i.d.R. montags bis freitags. Das sind insg. 6 Wochen.

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Urlaubsgeld inklusive?

Eine andere Frage ist, ob Werkstudenten auch Sonder-leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld3 bekom-men. Diese originär tariflichen Leistungen werdenerfahrungsgemäß nur Mitgliedern der Gewerkschaftoder bei Vorliegen entsprechender Betriebsvereinba-rungen über die tarifliche Eingruppierung von Werkstu-denten gewährt. Rechenbeispiele dafür, wie sich dasUrlaubsgeld schon nach kurzer Beschäftigungsdauerauf den Gesamtverdienst auswirkt, finden sich auf denSeiten 21 und 22 (2 Rechenbeispiele zum Urlaubsgeld).Schon nach kurzer Beschäftigungsdauer kommen hiereinige hundert Euro zusammen.

Eine Mitgliedschaft in der IG Metall lohnt sich also injedem Fall auch schon während des Studiums! Dennder monatliche Beitrag von 2,05 Euro, den sie fürStudierende kostet, wird durch die handfesten finan-ziellen Vorteile, wie z.B.das Urlaubsgeld, weit über-kompensiert.

Welche Leistungen die IG Metall ihren Mitgliedernsonst noch bietet steht auf Seite 52.

Betriebsrat und Auszubildendenvertretung – starke Partner auch für Werkstudenten

Sollte es während deiner Tätigkeit als Werkstudent zuProblemen, Unstimmigkeiten oder Pflichtverletzungendes Unternehmens kommen, so stehen dir in jedemFall die IG Metall-Betriebsräte zur Seite. Sie vertretendie Interessen aller Beschäftigten eines Betriebesgegenüber der Unternehmensleitung.

Der Betriebsrat muss im Übrigen auch Neueinstellungenvon Werkstudenten zustimmen und prüft bei dieserGelegenheit die Konformität des Arbeitsvertrages mitden gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen.Ebenfalls interessant ist für Studierende, dass ihnender Betriebsrat bei der Stellensuche sowohl währenddes (z.B. als Werkstudent/Praktikant) als auch nachdem Studium behilflich sein kann.

Generell haben auch Werkstudenten das aktive undpassive Wahlrecht bei Betriebsratswahlen. Zusätzlichgibt es bei vielen Unternehmen die „Jugend- undAuszubildendenvertretung“ (JAV). Das ist ein Gremium,

3 Das Urlaubsgeld beträgt 50 % des Durchschnittseinkommens. Bei 30 Tagen Urlaub entspricht dies etwa 70 % eines Monatseinkommens

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das besonders die Interessen der Azubis und der jun-gen Beschäftigten bis 25 Jahre vertritt und sie über denBetriebsrat bei der Firmenleitung durchzusetzen ver-sucht. Hier finden Praktikanten und Werkstudenten imentsprechenden Alter Rat und Unterstützung und auchdort können sie aktiv mitwirken.

Schließlich ist auch die IG Metall in vielen Unternehmenvertreten und zwar durch die IG Metall-Mitglieder im

Betriebsrat des jewei-ligen Standortes.

Außerhalb der Betriebestehen dir die Mitar-beiter der örtlichenGewerkschaftsbüros zur Verfügung. Bei derSuche nach lokalen undregionalen Adressen und Telefonnummern ist unsere Webseitehttp://www.igmetall.dehilfreich.

Steuern & Sozialversicherung

Ein häufig diskutiertes Thema, das viele Unklarheitenmit sich bringt, ist die Frage nach der Steuer- undSozialversicherungspflicht Studierender. Häufigmachen auch die Personalabteilungen Fehler, weshalbhier die wesentlichen Regelungen kurz vorgestelltwerden.

Steuern:In aller Regel fällt bei Studierenden keine Lohnsteueran, da in der für sie typischen Steuerklasse I einGrundfreibetrag von 7.664 Euro jährlich (Stand: Juni2007) gilt. Dazu kommt eine Werbungskostenpau-schale für Arbeitnehmer in Höhe von aktuell 920 Eurojährlich und ggf. ein Kinderfreibetrag von 1.308 Europro Jahr. Wird monatlich mehr als 1/12 der Summe allerFreibeträge verdient, zahlt man zunächst Lohnsteuer,die aber bei Einhaltung des jährlichen Gesamtfreibe-trages im Zuge des Lohnsteuerjahresausgleicheszurückgefordert werden kann.

Sozialversicherung:Von den Beiträgen zur Sozialversicherung sind Studie-rende weitgehend befreit.

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Pflege- und Arbeitslosenversicherung müssen nichtbezahlt werden, wenn in der Vorlesungszeit (insg. 6 Monate/Jahr) maximal 20 Wochenstunden gearbeitetwird. In den Semesterferien gibt es keine Obergrenze. Insgesamt darf man also innerhalb eines Jahres maxi-mal 182 Tage oder 26 Wochen länger als 20 Std./Wochebeschäftigt sein, da man sonst nicht mehr als „haupt-beruflicher“ Student, sondern als hauptberuflicherArbeitnehmer gilt und voll sozialversicherungspflichtigwird! Allerdings hat, wer aufgrund der Überschreitungdieser zeitlichen Grenzen in die Arbeitslosenversiche-rung einzahlt, dann auch einen Anspruch auf Arbeits-losengeld.

Kranken-/Pflegeversichert müssen Studierende ohne-hin sein, unabhängig davon, ob sie nebenbei arbeitenoder nicht. Für die Krankenversicherung gibt es meh-rere Möglichkeiten. Die häufigsten sind: a) die Mitversicherung durch die Familie (Eltern/

Ehepartner), die jedoch maximal bis zum 25. Lebens-jahr (evtl. plus Wehr-/Zivildienstzeit) offensteht und

b) die studentische Pflichtversicherung (55,45 Euro/Monat bzw. 56,53 Euro/Monat ab 23 Jahre und kinderlos; Stand: Juni 2007).

Einzig die Rentenversicherung fällt unter gewissenUmständen zusätzlich an. Bei einem Arbeitseinkommenaus abhängiger Beschäftigung von bis zu 400 Euro/Monatmuss nur der Arbeitgeber in die Rentenkasse einzahlenund zwar einen Pauschalbeitrag von 12%. Bei 400 bis800 Euro zahlt der Arbeitgeber seine reguläre Hälfte

Rentenversicherungsbeiträge nach der Gleitzone für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Anmerkung: Die Berechnung des beitragspflichtigen Einkommens (BE) erfolgt2007 (wegen eines unkonstanten Faktors F2007 = 0,7673, der in die Formelmit eingeht) nach der (vereinfachten) Formel 1,2327 x AE - 186,16, wobei AEdas volle Arbeitsentgelt ist. Aus dem BE wird der Gesamtrentenbeitrag vonArbeitgeber und Arbeitnehmer berechnet (19,9% von BE). Davon wird derRentenanteil des Arbeitgebers (9,95%), der sich aber aus dem AE berechnet(also 9,95% von AE), abgezogen. Den Rest trägt der Arbeitnehmer.

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(9,95%) ein, während der Student/die Studentin nachden Regeln der sog. „Gleitzone“ zunächst einen wesent-lich geringeren Anteil bezahlen muss (5,3% bei 400,01Euro). Dieser Anteil steigt mit der Höhe der Entlohnunglinear an und beträgt ab 800 Euro ebenfalls 9,95% (sie-he Grafik). Einen Gleitzonenrechner, der den genauenRentenbeitrag ausrechnen kann, findet man z.B. auf derWebseite der Barmer Krankenkasse (Adresse im Anhang).

Vorsicht: Die Gleitzonenregelung gilt nicht für Perso-nen, die im Rahmen ihrer Ausbildung beschäftigt sind!Dazu gehören Azubis und Praktikanten. Eine Werkstu-dententätigkeit ist aber im Unterschied zum Praktikumeine freiwillige Beschäftigung, die in der Regel voll indas operative Geschäft des Unternehmens eingebun-den ist und nicht zu Ausbildungszwecken existiert.

„Kurzfristige Beschäftigung“Zusätzlich gibt es die Möglichkeit einer „kurzfristigenBeschäftigung“. Dies bedeutet, dass man insgesamt biszu zwei Monate (5 Tage-Woche) bzw. 50 Arbeitstage proKalenderjahr völlig sozialversicherungsfrei Geld verdie-nen kann. Die Höhe des Verdienstes spielt in diesemZeitraum keine Rolle.

Bafög und Hinzuverdienst

Das Bafög kennt viele verschiedene Bemessungs-grundlagen, z.B. Einkommen der Eltern, Familienstand,Ausbildungstyp des Antragsstellers etc.

Pauschal kann man nur sagen, dass 3 4.206.–/Jahr für Studierende von Akademien, FHs und Unisanrechnungsfrei bleiben. Hinzu kommen noch diegrundsätzliche Arbeitnehmerwerbungskosten-pauschale von 3 920.– und die Sozialpauschale.

Einzelheiten sind zu finden auf der Infoseite desBundes: http://www.das-neue-bafoeg.de

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Folgende Leistungen bietet die IG Metall:

Die IG Metall handelt mit dem Arbeitgeberverband„Gesamtmetall“ in regelmäßigen Tarifrunden nebenEntgelten, Sonderzahlungen, Kündigungsfristen,Arbeitsbedingungen und Arbeitszeit auch alle anderenRahmenbedingungen für die Arbeitnehmer in derMetall- und Elektroindustrie aus.Diese gelten grundsätzlich nur für Gewerkschaftsmit-glieder, werden jedoch in der Regel auf alle Arbeitnehmerangewendet, da die Unternehmen so einem höherenOrganisationsgrad ihrer Mitarbeiter vorbeugen wollen.Um die Interessen der Arbeitnehmer, wie z.B. eineEntgelterhöhung, macht- und wirkungsvoll (notfallsauch mit Hilfe von Streiks) durchsetzen zu können,braucht die Gewerkschaft allerdings eben diesen hohenOrganisationsgrad, sprich viele Mitglieder. Nur so wares möglich, z.B. die Wochenarbeitszeit in der Metall-und Elektroindustrie auf 35 Stunden zu senken oderden Urlaubsanspruch auf 30 Tage zu erhöhen und somehr Zeit für Familie, Selbstverwirklichung und zumGeldausgeben zu schaffen. Auch die Arbeitsbedingun-gen der Arbeitnehmer wurden und werden von denGewerkschaften kontinuierlich verbessert.

Die IG Metall bietet auch Werkstudenten Rat undHilfestellung in allen Fragen zum Arbeitsverhältnis.Mitglieder können beispielsweise ihren (Werk-)Vertragbeim örtlichen Gewerkschaftsbüro prüfen lassen,bevor sie ihn unterschreiben (siehe „Ansprechpartner“im Anhang).

Sollte es zu einem arbeitsrechtlichen Prozess kommen,können IG Metall-Mitglieder bei einem Verfahren vordem Arbeitsgericht Rechtsschutz in Anspruch nehmen. So hat beispielsweise im Jahr 1998 ein Werkstudentgegen seinen Arbeitgeber geklagt, weil dieser ihmseine Überstunden nicht dem oben mehrfach erwähn-ten Gleichbehandlungsgrundsatz entsprechend vergü-tet hat. Der Student gewann und die Firma musste ihmseine Überstunden mit dem selben Satz vergüten, denein Festangestellter der gleichen Abteilung dafürbekam (Arbeitsgericht Kassel, AZ: 6 Ca 594/97).

Übrigens vergibt die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung großzügige Stipendien und bietet ein umfang-reiches studienbegleitendes Seminarprogramm fürgewerkschaftlich und gesellschaftlich engagierteStudierende. Infos unter http://www.boeckler.de.

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Anhang

Eingruppierungsempfehlungen fürWerkstudenten bei BSH München(Tarifgruppe/Entgeltgruppe)

TG 1a/EG 1-2 | Unterstützung der Abteilung beiVerwaltungstätigkeit nach Vorlagen und Angaben:• Sortieren und Ablage, Kopieren von Unterlagen • Post verteilen

TG 1b/EG 2-3 | Unterstützung der Abteilung beimTagesgeschäft und bei Sonderaufgaben nach Vorlagenund Angaben:• Schreib- und Erfassungsarbeiten (z.B. Daten

erfassen/prüfen) nach einfachen Unterlagen oder Diktaten

• Erstellung von Listen, Unterlagen und Anträgennach vorgegebenen Merkmalen

• Ausfüllen von Formularen • Zusammenfassung, Pflegen, Katalogisieren von

Informationen, Akten und Daten • Scannen von Unterlagen • Telefonate

Forderungen der IG Metall für Werkstudenten:

1. Studentische Beschäftigte sind betriebspolitisch derStammbelegschaft gleichzustellen.

Die Gebote des Arbeitsrechts müssen ernst genommenwerden! Dazu gehören eine Bezahlung, die der einesvergleichbaren Festangestellten entspricht, sowie dieGewährung von Leistungen, wie sie für alle Beschäftig-ten eines Betriebes gelten (Urlaubs- und Weihnachts-geld, bezahlter Urlaub, bezahlte Überstunden etc.).

2. Tarifliche Eingruppierung studentischer Beschäftigter.

Die tarifliche Eingruppierung zielt auf die Berücksichti-gung der tatsächlichen Qualifikationen und Fähigkeitensowie des tatsächlichen (!) Tätigkeitsprofils studenti-scher Beschäftigter bei der Festlegung des Entgeltes.Außerdem wird so die automatische Anpassung derEntgelte im Zeitverlauf garantiert und die Entgelthöhe,Arbeitszeit und sonstige Vereinbarungen sind nichtmehr von Lust und Laune der Betriebsleitung abhängig,sondern sie werden nach den im Tarifbezirk gültigen,kollektiv ausgehandelten Vereinbarungen gewährt.

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TG 2/EG 3-4 | Unterstützung der Abteilung beimTagesgeschäft, bei Sonderaufgaben und Projektennach Vorlagen und Angaben:• Erstellung von Merkmalslisten für Geräte nach

Anweisung • Erstellung von Dokumenten und Dokumentationen

nach Anweisung (z. B. Businessplan, Web BasedTrainings, Schulungs-/Präsentationsunterlagen,Übersichten zum Produktprogramm)

• Datenpflege und Betreuung von Userdatenbankenund Technologiedatenbanken nach Anweisung

• Recherche und Auswertung von Daten nachAnweisung

• Prüfen von Rechnungen

TG 3/EG 4-5 | Unterstützung der Abteilung beimTagesgeschäft, bei Sonderaufgaben und Projektennach Vorlagen und Angaben:• selbstständige Erstellung von Merkmalslisten für

Geräte • selbstständige Erstellung und Dokumentation von

Web Based Trainings • Erstellung von Dokumenten und Dokumentationen

(z B. Businessplan, Web Based Trainings,

Schulungs-/Präsentationsunterlagen, Übersichtenzum Produktprogramm)

• Datenpflege und Betreuung von Userdatenbankenund Technologiedatenbanken

• Recherche und Auswertung von Daten • Mitarbeit bei der Aktualisierung von

Intranetinhalten • Programmieren von einfachen DV-Ablaufplänen • einfaches Bedienen von DV-Anlagen und Unter-

stützung bei Datensicherung • Kontieren von Belegen

Tariftabelle 2007 (Brutto-Monatsgehälter)

Anfangsgehalt/5 Endgehalt/5 Stufen

Ia 1398 1762 4Ib 1522 1899 4II 1721 2154 4III 1956 2454 4IV 2503 2851 4V 2916 3411 4VI 3485 3925 4VII 4011 4478 4

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Immer mehr Unternehmen stellen auf die Bezahlungnach dem Entgeltrahmenabkommen (ERA) um, dasdem alten Tarifsystem ähnlich aber nicht mit ihm iden-tisch ist. Neu ist im Wesentlichen, dass die bislang üb-liche Unterscheidung zwischen Arbeiter-Löhnen undAngestellten-Gehältern entfällt. Sowohl die Eingruppie-rungsregeln als auch die daraus resultierenden Vergü-tungen unterscheiden sich gegenüber der bisherigenTariftabelle leicht.

Entgeltgruppen Bezirk Bayern (Brutto-Monatsentgelt)

Ansprechpartner

Einen individuellen Ansprechpartner der IG Metall fin-det man für jeden Siemens- bzw. Infineonbetrieb aufden Webseiten „Siemens Dialog“ und „Infineon Dialog“jeweils unter „Ansprechpartner“ (Internetadresse bei„Internetlinks“). Allgemein stehen die örtlichen Verwaltungsstellen beirechtlichen und tariflichen Fragen zur Verfügung. EineListe gibt es auf der Webseite der IG Metall unter„Kontakt“.

Eine Liste so genannter „Campus Offices“ bzw. „Hoch-schulinformationsbüros“ (HIB) gibt es auf der Seiteder DGB Jugend.Campus Offices/HIBs sind Beratungsbüros des DGB zuarbeits- und sozialrechtlichen Fragen sowie Fragen zurStudienfinanzierung. Auch Praktikumsstellen könnendort vermittelt werden.

An bayrischen Unis gibt es momentan leider noch keines dieser Offices. Allerdings existiert seit einigenJahren ein „AK Gewerkschaften“ des AStA der UniMünchen. Infos dazu im Internet, Adresse siehe unter„Internetlinks“.

Stufe A/5 Stufe B/5 Stufe C/5

EG 1 - 1.768,00 -EG 2 1.801,00 1.833,00 -EG 3 1.893,00 1.952,00 -EG 4 2.010,00 2.070,00 2.201,00EG 5 2.256,00 2.312,00 -EG 6 2.395,00 2.478,00 -EG 7 2.583,00 2.687,00 -EG 8 2.802,00 2.919,00 -EG 9 3.069,00 3.219,00 -EG 10 3.393,00 3.566,00EG 11 3.752,00 3.937,00EG 12 4.113,00 4.289,00

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Internetlinks

IG Metall Homepage http://www.igmetall.de

IG Metall -Service für StudierendeZ.B. Einstiegsgehälter für Absolventen, Startpaket fürIngenieure, Tipps für Praktika im Ingenieurberuf uvm.http://www.igmetall.de/studierende

IG Metall4You. E-Mail-Beratung der IG Metall für studentische Beschäftigtehttp://www.igmetall4you.de

Siemens Dialog. Forum der IG Metall für alle (zukünftigen) Siemens BeschäftigtenListe mit Ansprechpartner für alle Siemens-Betriebehttp://dialog.igmetall.de

students-at-work: DGB-Info für studentische Jobber http://www.students-at-work.de

AK Gewerkschaften des AStA der Uni Münchenhttp://www.bayern.gew.de/lass/hochschulgruppen/muenchen/

HIB Braunschweig Viele interessante Informationen und News zu Themenwie Praktikum, Jobben während des Studiums,Berufspraxis, Entgelte u.v.m.http://www.hib-braunschweig.de

Infineon Dialog. Forum der IG Metall für alle Infineon Beschäftigtenhttp://dialog.igmetall.de/infineon

DGB Jugend. Infos auch für Studierendehttp://www.dgb-jugend.de

Infos der IG Metall für den IT-Sektor http://www.igmetall-itk.de

Gleitzonenrechner der Barmer Krankenkassehttp://www.barmer.de

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Literaturempfehlungen

Einstiegsgehälter für Absolventenstatistische Erhebung der IG Metallbei: http://www.igmetall.de/studierende

IT-Entgeltanalyse 2007statistische Erhebung der IG Metall zu den Entgeltenin der IT-Branchebei: http://www.igmetall-itk.de

Ratgeber Arbeitsvertragbei: http://www.igmetall.de/buecher/arbeitsvertrag

Broschüre „Praktika im Ingenieurberuf“ bei: http://www.igmetall.de/jugend/material

Broschüre „Studium. BAFöG. Job.“ bei: http://www.students-at-work.de

Bafög und Hinzuverdienstbei: http://www.das-neue-bafoeg.de

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Ja, ich bin dabei!Ich möchte tarifliche Leistungen für mich persönlich absichern.

Ich bin dafür, dass die Interessen der Beschäftigten mehrGewicht bekommen.

Deshalb möchte ich Mitglied der IG Metall werden.Bitte in Blockbuchstaben schreiben. Danke!

Beitrag für Studierende 2,05 Euro pro Monat.

Name

Anschrift privat

Firma / Standort / Abteilung

Bank / Sparkasse

BLZ Konto-Nr.

Ort, Datum Unterschrift

Coupon an den IG Metall-Betriebsrat weitergeben oder direktfaxen an den IG Metall Vorstand, z. Hd. Dieter Scheitor

Fax-Nr. 069-66 93 24 98

Beitritt auch online möglich unter: www.igmetall.de > online beitreten

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