Global denken - lokal Handeln

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    Global denken lokal handeln

    Handlungsbeispiele r Kommunenin Sachen Energie und Klimaschutz

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    IMPRESSUM

    HerausgeberSPD-Landesverband NiedersachsenOdeonstr. 15/1630159 Hannover

    Teleon 0511 [email protected]

    VerantwortlichMichael Rter

    Foto UmschlagSeleneos / photocase.com

    GestaltungDennis Morhardt

    Druckagenturdirektdruck + medien gmbhWiesenauer Str. 1830179 Hannover

    Das Forum Nachhaltigkeit, neue Energien und Wirtschaftder SPD in Niedersachsen hat in einem Erstentwurfeine Reihe exemplarischer Beispiele fr kommunaleKlimaschutzmanahmen gesammelt. Wir planen, dieseHandlungsempfehlungen kontinuierlich zu aktualisieren,so dass wir fr die bersendung weiterer guter Beispielesehr dankbar sind.

    ANSPRECHPARTNER

    SPD-LandesverbandHans-Rainer Strang0511/1674-231

    [email protected]

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    bersicht

    4 Vorwort6 Klimaschutzprojekt Fity/Fity

    7 Bau einer Dreield-Sporthalle im Passivhaus-Standard

    8 Kindergarten mit Photovoltaik-Anlage

    9 Photovoltaik-Anlage Aller-Meisse-Halle

    10 Gemeinschatsinitiative Wrmeschutzpartner

    Wilhelmshaven-Friesland

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    Mikrogasturbine zur Verbrennung des Faulgases derKlranlage Sarstedt

    12 Gut beraten starten - Erstberatung r Hausbesitzer

    13 Regionales Bildungsnetzwerk Klima & Energie Oldenburg

    14 Die Klima-Allianz Hannover 2020

    15 Europas grsste Null-Emissionssiedlung

    16 Stromspar-Check in einkommensschwachen Haushalten

    17 Kundenbro der Gemeindewerke Wedemark GmbH

    18 Klimaschutz-AktionsprogrammBrgersolaranlage

    20 Holzheizungsanlage in einer Schule

    Bioenergiedor Jhnde

    21 Beleuchtungsvertrag zur Durchhrung der

    Strassenbeleuchtung in Lehrte

    22 Pattenser Bad (PAB)

    23

    Biogasanlage Ronnenberg24 Baugebiet: Bauen r die Zukunt

    25 Wrmelieervertrge mit Biogasanlagen

    26 Eine kleine Kommune engagiert sich r den Klimaschutz

    27 Klima(+)Oldenburg

    28 Rekommunalisierung der Stromnetze in Laatzen und Springe

    30 Einsatz von Erdgasahrzeugen bei der Stadt Lehrte

    31 Projekt Brgersolaranlage - Energiegenossenschat Lehrte eG

    32 Weitere gute Ideen33 und was man sonst noch machen kann

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    Vorwort

    Liebe Brgerinnen und Brger,

    klima- und energiepolitische Fragestellungen mssengerade au kommunaler Ebene ein zentrales Hand-lungseld sein. Es geht dabei nicht nur um kologischeAspekte, sondern auch um konomische und soziale Ge-sichtspunkte.

    Das von der rot-grnen Bundesregierung durchgesetzteErneuerbare-Energien-Gesetz hat in den vergangenen

    Jahren viele neue Arbeitspltze geschaen. Das gilt rden industriellen Bereich wie auch r den Mittelstand.Lngst gibt es in den Stdten und Gemeinden wieder ei-nen Trend zur Rekommunalisierung. Kommunale Stadt-werke ermglichen eine Wertschpung vor Ort, diegerade im Bereich der dezentralen Energieproduktionmglich ist. Es ergeben sich klare Alternativen zum Oli-gopol der vier groen Energiekonzerne und zu der von

    der schwarz-gelben Bundesregierung durchgesetztenLauzeitverlngerung der Atomkratwerke.

    Darber hinaus sind auch die konomischen Auswir-kungen des Klimawandels lngst bekannt. Seit demStern-Report wissen wir, dass heutige Investitionen inKlimaschutz, Gebudesanierung und Ezienz helen,weitaus hhere Folgekosten au allen politischen Ebe-nen zu vermeiden.

    Letztlich geht es aber auch in Zukunt um ur-sozialeFragen: Au nationaler Ebene um die Herausorderung,den Zugang zu Energie r jeden Menschen zu sichern,also Energie vorrtig und bezahlbar zu machen. Undau internationaler Ebene um die Frage einer zukunts-higen und gerechten Klimapolitik. Jeder wei, dassossile Energie endlich ist. Wenn kntig immer mehr

    Menschen au diese endlichen Energietrger zugreienwollen, werden die Preise steigen. Die Auseinanderset-zungen um diese Ressourcen werden wachsen.

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    Es sind somit kologische aber auch konomische und

    soziale Aspekte, die uns au allen politischen Ebenen zueiner zukuntshigen Energie- und Klimapolitik veran-lassen sollten. Das Motto Global denken - lokal han-deln ist aktueller denn je. Mit diesem Leitaden mchtedas Forum Nachhaltigkeit, neue Energien und Wirt-schat des SPD-Landesverbandes Niedersachsen Anre-gungen r konkrete Projekte vor Ort geben. Es handeltsich lediglich um eine erste Sammlung, aber sie bietet

    die Mglichkeit, von den gemachten Erahrungen vorOrt zu protieren. Wir hoen, mit diesem Leitaden In-teresse und Mut zu wecken, neue Wege zu beschreiten.Weitere Beispiele sind stets willkommen!

    Dr. Matthias Miersch

    Leiter des Forums Nachhaltigkeit, neue Energien

    und Wirtschat

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    Klimaschutzprojekt Fity/Fity

    PRMIENMODELL ZUM ENERGIESPAREN IN SCHULEN, KINDERTAGESSTTTEN

    UND FEUERWEHREN

    Mit dem Ratsbeschluss vom 03.07.2008 hat die Stadt Hemmingen ein neuesAnreizsystem zum Energiesparen durch Nutzerverhalten eingehrt. Die darvorgesehene Stelle einer Energiemanagerin ist vom Bundesministerium rUmwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bewilligt worden und wird mit80% r Personal- und Sachkosten gerdert.

    Die Stadt Hemmingen ist mit dem klassischen Fity/Fity-Modell gestartet. Vo-

    raussetzung r das Projekt ist, dass die Nutzer der Liegenschaten an einemBeteiligungs-Prmienmodell teilnehmen und die eingesparten Mittel nacholgendem Schlssel verteilt werden: 50 % der eingesparten Energiekostenkommen den Nutzern r ihr Budget zugute, 50 % der eingesparten Energieko-sten fieen in die Stadtkasse. Zur Ermittlung der Prmie wird aus dem Durch-schnittsverbrauch der letzten drei Jahre ein Startwert gebildet. Die Einsparungwird jhrlich aus der Dierenz von Startwert und aktuellem Verbrauch ermit-telt. Erreulicherweise nehmen ast alle Schulen, Horte, Kindertagessttten

    und Feuerwehren teil und haben die gemeinsame Vereinbarung Anang 2010unterzeichnet (Kooperative Gesamtschule Hemmingen, zwei Grundschulen,zwei Kinderhorte, vier Kindertagessttten und n Feuerwehren).

    Erste Energieeinsparerolge sind im Bereich Strom zu verzeichnen. Dieseswird am Beispiel des SEKI-Gebudes der KGS Hemmingen im Zeitraum Januarbis September 2010 deutlich:

    Der aktuelle Stromverbrauch des Jahres 2010, gemessen im Zeitraum von Janu-

    ar bis August, betrgt 109.200 KWh. Der Durchschnittsverbrauch der letzten 3Jahre im gleichen Zeitraum lag bei 126.433 KWh. Die Energieeinsparung (Strom)liegt also bei 13,5%.

    ber eine verstrkte inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themen Klima-schutz und Energieeinsparmglichkeiten lsst sich das Nutzerverhalten alsopositiv beeinfussen. Die Zielvorgabe am Anang des Projektes, es lieen sich ca.10 % Energie einsparen, ist bei diesem Beispiel sogar bertroen worden.

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Hemmingen, Lara Hbner, Abteilung Umweltschutzund Freiraumplanung, Rathausplatz 1, 30966 [email protected], Tel.: 0511/ 4103-263

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    Bau einer Dreield-Sporthalleim Passivhaus-Standard

    Im Rahmen der Frderung von Ganztagsschulen der Bundesregierung aus demInvestitionsprogramm Zukunt, Bildung und Betreuung hat die Stadt Laatzenan der Albert-Einstein-Schule im Januar 2006 den Neubau einer Dreield-Sport-halle ertig gestellt. Die Stadt Laatzen hatte sich in der Vorplanung dazu ent-schlossen, diese Sporthalle nach der gesetzlich notwendigen Energieeinspar-Verordnung (EnEV) und nach der Passivhaus-Bauweise auszuschreiben. DieAushrung im Passivhaus-Standard wurde im Voreld durch eine gerderteMachbarkeitsstudie (proKlima) durch das Niedrig Energie Institut Detmold

    (NEI) erstellt.Kosten Neubau Sporthalle: ca. 2,4 Mio.Finanzierung/Frderung: Bund, proKlima, Stadt Laatzen

    Heizung und Ltung-> Sole-Erdreichwrmetauscher-> Bedarsgerechte Frischlutzuuhr sowie Ablutabsaugung

    Gebudehlle

    -> Verschiedene Dmmungen

    Warmwasserbereitung und Einsparungen-> Die Warmwasserbereitung wird durch Solarthermie untersttzt. DerRestheizwrmebedar und das Warmwasser werden von einem Kessel mitBrennwerttechnikbereitgestellt.-> Wassereinsparungen durch wassersparende Armaturen so wie WC-Splungmit Regenwasser

    Kontrollierte Regelung-> Das gesamte Gebude wird ber eine DDC-Steuerung kontrolliert und ge-regelt. Energiezhler in solch einer Steuerung haben den Vorteil, dass einzelneEnergieverbruche den jeweiligen Nutzern zugeordnet werden und es vermei-det unntigen Energieverbrauch

    Die angestrebten Verbrauchswerte des Heizenergiebedar wurden nach 14-mo-natigem Betrieb erreicht!

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Laatzen, Team r GebudewirtschatMarktplatz 13, 30880 Laatzen, Tel.: 0511 / 8205 0

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    Kindergarten mit Photovoltaik-Anlage

    Hodenhagen brauchte augrund gestiegener Nachrage zustzliche Kinder-

    garten- und Krippenpltze. Ein neuer Kindergarten wurde 2007 geplant undgebaut. Das Gebude wurde in Ost-West-Richtung ausgerichtet und der Firstwurde dabei konstruktiv mglichst weit in Nordrichtung gelegt, um lang ge-zogene Dachfchen nach Sden zu erhalten. Au dem Dach ist eine 30 kWp-Anlage installiert, die den erzeugten Strom voll ins Netz einspeist. Fr die Wr-meversorgung sorgt eine Geothermieanlage, die sowohl Heizungswrme alsauch Warmwasserbedar ber eine Wrmepumpe mit Erdsonden sicherstellt.Es gibt keine zustzliche Spitzenlast-Heizungsanlage. Lediglich der Warm-was-

    serspeicher vergt ber eine elektrische Zusatzheizung, um einmal pro Wochedas Brauchwasser bzgl. des Legionellenschutzes auzuheizen.

    Ziel des Projektes war es, au Basis regenerativer Energien mehr Energie zu er-zeugen als zu verbrauchen.

    Kosten Elektroinstallation r PV-Anlage 9.401,00 EuroKosten r PV-Anlage 176.358,00 EuroKosten r Wrmepumpe & Speicher 14.280,00 Euro

    Kosten r Erdsonden einschl. Bohrungen 38.080,00 EuroIn den vorgenannten Betrgen sind die anteiligen Planungskosten jeweils ent-halten.

    Die Kosten r die PV-Anlage sind zu 50 % durch ein KW-Darlehen abgedeckt,die Restkosten ber einen Kredit. Die Deckung der Kosten r die Wrmepum-pe einschlielich Erdsonden und der weiteren Baukosten erolgte aus eigenenMitteln, aus Kreditmarktmitteln und einem Zuschuss des LK Soltau-Fallingbos-

    tel r die Schaung von neuen Krippenpltzen.Energiebilanz des Kindergartens:Stromerzeugung PV im Jahr 24.000 kWh/aWrmeerzeugung Geothermie im Jahr 32.000 kWh/a(Wrmeerzeugung deckt Wrmebedar des Gebudes im Jahr)

    Energieverbrauch:elektrische Energie r Wrmepumpe 8.000 kWh/a

    elektrische Energie r Gebudebetrieb 8.000 kWh/aberschuss: 8.000 kWh/a

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    Die vorgenannten Zahlen waren Planzahlen. Nach dreijhrigem Betrieb undeiner stndigen Vereinerung der Me-und Regeltechnik sind jetzt die Planzah-len ast erreicht. Lediglich die Stromerzeugung durch die PV-Anlage gestaltetsich erheblich gnstiger, sie liegt im Mittel um 3.000 kWh/a hher.

    Seit Inbetriebnahme sind so bis heute (Nov. 2010) 52.700 kg CO2 vermiedenworden.

    ANSPRECHPARTNER >> Gemeinde Hodenhagen, BM Karl Gerhard TamkeBahnhostrae 28, 29693 Hodenhagen, [email protected], Tel.: 05164 / 659

    Photovoltaik-Anlage Aller-Meisse-Halle

    Seit dem Sommer 2006 sind 293 Sonnenkollektoren mit einer Leistung von50,0 kWp au dem Dach der Aller-Meie-Halle in Hodenhagen installiert. DieseAnlage sollte bei einer normalen Sonneneinstrahlung im Jahr ca. 40.000 kW anStrom produzieren, der in vollem Umang in das Eon Avacon-Netz eingespeistwird. Diese Zielzahl wurde in den bisherigen Jahren immer berschritten, ineinem Spitzenjahr sogar um 6.000 kW.

    Durch die r die Dauer von 20 Jahren gewhrte Einspeisungsvergtung voninsgesamt etwas ber 50 Cent pro Kilowattstunde ist die Gemeinde in der Lage,die jhrlichen Zins- und Tilgungsleistungen r die gettigten Investitionen zuerbringen, zumal bei der seinerzeitigen Entscheidung zu bercksichtigen war,dass auch das Dach der Aller-Meie-Halle erneuert werden musste und in dieFinanzierung einbezogen wurde.

    Mit den gnstigen Zinsstzen der KW r die eine Hlte des Kreditbedarsund der anderen Hlte aus Mitteln des reien Kreditmarktes war dies mglich.

    Neben dem Vorbildcharakter einer solchen gemeindlichen Anlage, werdenauch ganz wichtige, konkrete Ergebnisse erzielt. So entspricht seit Inbetrieb-nahme der Photovoltaikanlage bis zum November 2010 der Wert an eingespar-ten CO2-Emissionen 120.000 kg, weil der durch die Photovoltaikanlage erzeug-te Strom vllig emissionsrei entstanden ist.

    ANSPRECHPARTNER >> Gemeinde Hodenhagen, BM Karl Gerhard TamkeBahnhostrae 28, 29693 Hodenhagen, [email protected], Tel.: 05164 / 659

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    Gemeinschatsinitiative Wrmeschutz-partner Wilhelmshaven-Friesland

    Die umassende energetische Sanierung von Bestandsimmobilien hat vor demHintergrund des globalen Klimawandels insbesondere im Hinblick au das imAltbausektor vorhandene Potenzial zur Energieeinsparung einen hohen Stel-lenwert.

    Die Umsetzung systematischer Energieeinsparkonzepte im Gebudebestandnach dem Stand der Technik liegt im gemeinsamen Interesse selbst nutzenderHausbesitzer, Mieter und der gewerblichen Wohnungswirtschat sowie aller

    an der Bau- und Gebudewirtschat beteiligter Marktteilnehmer einschlielichder Kreditwirtschat.

    Vor diesem Hintergrund kooperieren im Raum Wilhelmshaven-Friesland dieWrmeschutzpartner Wilhelmshaven-Friesland als regionale Gemeinschats-initiative r Energieezienz im Gebudebereich, bestehend aus Energiebera-tern, Handwerksbetrieben, regionalen Instituten der Kredit- und Immobilien-wirtschat, Verbnden, der Stadt Wilhelmshaven und dem Landkreis Friesland

    sowie Partnern aus der Industrie.Seit September 2003 leisten die Wrmeschutzpartner unter gemeinsamemDach durch allgemeine entlichkeitsarbeit und individuelle Beratungsttig-keit Auklrungs- und berzeugungsarbeit zur energetischen Modernisierungbestehender Wohngebude.

    Ziele der Wrmeschutzpartner sind die-> Ausstoverringerung des Treibhausgases CO2 durch energetische

    Sanierung von Gebuden-> nachhaltige Senkung bzw. Begrenzung der Heizkosten r Gebudenutzer-> Frderung, Belebung der regionalen Bauwirtschat sowie-> die Entwicklung bzw. Sicherung eines zukuntshigen Gebudebestandes.

    Dem zunehmenden Interesse von Hausbesitzern an Manahmen zur Verbes-serung der Gebude-Energieezinz wird von den Wrmeschutzpartnern au-gegrien und untersttzt. Sie bieten allgemeine Inormationsarbeit und einumangreiches Dienstleistungsangebot zur Energetischen Gebudesanierung

    durch Fachberater und Mitgliedsbetriebe an.

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    Ihr Angebot reicht von ganzheitlicher, produktneutraler Energieberatung bishin zur qualittsgesicherten Aushrung smtlicher Gewerke, wie Haustech-nik, Dmmung der Auenwnde, Dachdmmung sowie Austausch von Vergla-sung, Fenstern und Tren.

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Wilhelmshaven, Fachbereich Umwelt, Gerold JanenFreiligrathstrae 420, Gebude B, 26386 [email protected], Tel.: 04421 / 16-2540

    Mikrogasturbine zur Verbrennung desFaulgases der Klranlage Sarstedt

    In der Stadt Sarstedt entsteht eine Mikrogasturbine zur Verbrennung des Faul-gases der Klranlage.

    In der Klranlage Sarstedt allen ca. 400.000 cbm/a Klrgas an. Das entsprichteiner Energiemenge von 2.000 bis 2.600 MWh/a.

    Zur Zeit wird davon nur ca. ein Drittel thermisch genutzt, zwei Drittel werdenabgeackelt. Das Projekt sieht vor, den Groteil des Faulgases zu nutzen, indemes mittels einer Mikrogasturbine verstromt wird.

    Der dabei anallende Strom wie auch die dabei anallende Wrme sollen rdie Klranlage genutzt werden: r den Betrieb der Maschinen-, Wohn- und Be-

    triebsgebude, r die Beheizung des Faulbehlters und - das ist neu - r dieKlrschlammtrocknung.

    CO2-Einsparung: ca. 200 t/JahrKosteneinsparung: ca. 34.000 /Jahr

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Sarstedt, Bernd LindenzweigSteinstrae 22, 31157 Sarstedt, [email protected], Tel.: 05066 / 805-48

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    Gut beraten starten - Erstberatungr Hausbesitzer

    Gute Inormation und Beratung sollte vor jeder Modernisierung stehen. Einekompetente, unabhngige und zudem kostenlose Erstberatung r Hausbesit-zer bietet die Kampagne Gut beraten starten an. Die Kampagne der Klima-schutzagentur Region Hannover und proKlima macht nach und nach Station inallen Kommunen der Region Hannover.

    Eine energetische Modernisierung lohnt sich: die Nebenkosten sinken, wh-rend der Wohnkomort und der Wert des Gebudes erheblich steigen. Kom-

    menden Energiepreiserhhungen kann dann in einem behaglichen Zuhausegelassen entgegengesehen und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.

    Beim Hausbesuch inormieren Energieberater ber die verschiedenen Mg-lichkeiten der energetischen Modernisierung:

    -> Wrmedmmung r Dach, Keller und Fassade-> Erneuerung der alten Heizungsanlage-> Einbau einer Solaranlage-> Erneuerung der Fenster-> Ltungstechnik

    Auerdem geben die Energieberater Tipps zu Frderprogrammen und Anre-gungen zur Umsetzung von Modernisierungsvorhaben.

    Das Institut r Sozial-kologische Forschung in Frankurt hat im Dezember2009 insgesamt 185 Haushalte nach ihrer Zuriedenheit mit der Erstberatungund zu den umgesetzten Modernisierungen reprsentativ beragt. Die Ergeb-nisse zeigen, dass die Hausbesitzer nach den Beratungen mehr Manahmen in

    Autrag geben als vorher geplant, Modernisierungen zeitlich vorziehen und inhherer Qualitt aushren lassen. Die Evaluation wurde von der Landeshaupt-stadt Hannover mit Mitteln aus dem EU-Projekt CONCERTO (www.concerto-hannover.de) nanziert.

    Als Autakt der Gut beraten starten-Aktion gibt es in jeder Kommune einenInostand oder eine Inoveranstaltung. Dort beantworten die EnergieberaterFragen und erlutern ortschrittliche Mglichkeiten zur Hausmodernisierung.

    ANSPRECHPARTNER >> Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH, Helke NeuendorGoethestr. 19, 30169 Hannover, [email protected]

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    Regionales Bildungsnetzwerk Klima &Energie Oldenburg

    Als Entscheidungstrger und Konsumenten von morgen kommt Kindern undJugendlichen eine Schlsselrolle beim Schutz des Klimas zu. Um sie rhzeitigr dieses Thema zu begeistern, ihr Fachwissen und vor allem ihre Kompetenzr ein nachhaltiges Handeln zu rdern, mssen die Themen Energiesparen,Energieezienz und erneuerbare Energien in der schulischen Bildung gestrktwerden. Wie knnen Schule und Wirtschat in einem Bildungsnetzwerk koope-rieren? Wie sehen motivierende und praxisnahe Unterrichtsangebote zu Klimaund Energie aus? Welche Beruschancen bieten die erneuerbaren Energien r

    Kinder und Jugendliche in der Region?

    Das waren zentrale Fragen der Impulstagung Klimaschutz und erneuerba-re Energien in der Schulpraxis am 9. Oktober 2006 in der Carl von OssietzkyUniversitt Oldenburg. Lehrkrte, Schlergruppen, Umweltpdagogen undVertreter engagierter Unternehmen aus dem Energiebereich kamen hier auEinladung der Stadt erstmals zusammen, um ber Mglichkeiten einer Inten-sivierung des Themenkomplexes Klima und Energie im Schulunterricht zu dis-kutieren. Diese Bildungsinitiative der Stadt Oldenburg wurde 2005-2008 ausMitteln der Metropolregion Bremen-Oldenburg als Teil des stdtischen Projek-tes Energienetzwerk Nordwest gerdert und in enger Kooperation mit demBLK-Programm Transer 21 Bildung r nachhaltige Entwicklung und derCarl von Ossietzky Universitt Oldenburg durchgehrt.

    Angestrebt wird ein Netzwerk mit Akteuren aus Bildung, Wirtschat und For-schung, um gemeinsame Unterrichtsangebote zu Energiesparen, Energieezi-enz und erneuerbare Energien zu entwickeln und durchzuhren. Themenspe-

    zische Arbeitstreen und eine Internet-Plattorm untersttzen den weiterenAustausch und die konkrete Umsetzung im Unterricht. Zur Verstetigung desProjektes hat die Stadt 2008 eine halbe Stelle eingerichtet.

    Das Projekt wurde im Mai 2007 als UNESCO-Dekadeprojekt ausgezeichnet.

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Oldenburg, Fachdienst Umweltmanagement, Gerd Iwanuk

    Industriestr. 1, 26121 Oldenburg, [email protected], Tel.: 0441/235-2853

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    Die Klima-Allianz Hannover 2020

    Hannover betreibt Klimaschutz mit breiter Beteiligung der Stadtgesellschat.Bis 2020 sollen dort die jhrlichen CO2-Emissionen gegenber 1990 um 40Prozent (1,8 Millionen) Tonnen gesenkt werden. Die Stadt und die Stadtwer-ke Hannover haben 2008 ein neues Klimaschutzprogramm au den Weg ge-bracht, das jetzt von vielen Akteuren umgesetzt wird: die Klima-Allianz Han-nover 2020. Viele Gruppierungen in der Stadt arbeiten an der Umsetzung desProgramms mit: groe Unternehmen der Industrie und aus Dienstleistungs-branchen, kirchliche Organisationen, Umweltverbnde, Gewerkschaten und

    politische Parteien. Mit der Klima-Allianz 2020 ist in Hannover ein wichtigesKapitel der Stadtgeschichte au den Weg gebracht worden.

    Die Stadtwerke erzeugen ihren Strom vllig atomrei. Sie werden den grtenBeitrag zum Klimaschutz au der Seite der Energieerzeugung leisten. Zurzeitbauen sie eine weitere Gas- und Dampturbinenanlage, mit der 130 MegawattStrom erzeugt und dessen Wrme in das stdtische Fernwrmenetz abgege-ben wird bei 130 000 Tonnen weniger CO2-Aussto als im Kohlekratwerk.Zusammen mit einem Ausbau der regenerativen Energieerzeugung, der zu-

    sammen mit der Krat-Wrme-Kopplung bereits jetzt 30 Prozent ausmacht,und weiteren Manahmen werden die Stadtwerke bis 2020 jhrlich 700 000Tonnen CO2 einsparen.

    Die Stadtverwaltung geht beim Klimaschutz mit weiteren guten Beispielen vo-ran. Mehr als 30 Manahmenpakete, von der umwelt- und klimareundlichenBeschaung ber die Gebudewirtschat bis hin zum Fuhrpark werden in dernchsten Dekade umgesetzt.

    Groe Chancen bieten gut gedmmte Gebude mit ezienter Heizungstech-nik. Neue Gebude, z. B. Kindergrten und Schulen, baut die Stadt selbst nur alsPassivhuser, die ast keine Heizung mehr bentigen. Die vorhandenen Bautenwerden nach und nach energetisch saniert. Andere Bauherren mssen min-destens 30 Prozent ezienter bauen, als die gesetzlichen Bauvorschriten esverlangen.

    Wohnungsgenossenschaten verbessern die Dmmung ihrer Gebude, baueneziente Heizungen ein und setzen wo mglich regenerative Energietrger

    ein. Industriebetriebe setzen au ezienteste Anlagen, geben ihre Abwrmeins Fernwrmenetz ab oder kauen kostrom ein. Die hannoverschen Straen-bahnen ahren weitgehend mit regenativ erzeugtem Strom.

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    Europas grsste Null-Emissionssiedlung

    In Hannover ist ein zukuntsweisendes bisher einzigartiges Projekt gestartet:Hier entsteht Europas grte innovative Klimaschutzsiedlung r rund 300 Rei-hen-, Doppel- und reistehende Einamilienhuser in Passivhausbauweise alsNull-Emissions-Siedlung. Die verbleibenden CO2-Emissionen r den Restheiz-

    energiebedar und den noch bentigten Haushaltsstrom sollen klimaneutralber die Reaktivierung einer augegebenen Wasserkratanlage gedeckt wer-den. Neben Energieneutralitt bietet das Baugebiet sehr hohe Lebensqualittmit anspruchsvoll und grozgig geplanten Grnfchen und einem vorbildli-chen Wasserkonzept.

    Mit dem Baugebiet zero:e park Am Hirtenbach setzt Hannover erneut nachder Expo Siedlung au dem Kronsberg Mastbe im Klima- und Umwelt-schutz. Die Stadt hatte r das neue Wohngebiet einen bundesweit beachte-

    ten stdtebaulichen Wettbewerb r eine optimierte Bauleitplanung durchge-hrt. Au dieser Basis hat sie als Partner r die detaillierte weitere Entwicklungund Erschlieung die Wohnungsbau- und Immobiliengesellschat meravis unddie Niederschsische Landgesellschat (NLG) als Partner gewonnen. In einemkonstruktiven langjhrigen Prozess wurde das Baugebiet gemeinsam bis zurVermarktungsreie entwickelt.

    Manche Unternehmen haben zur kontinuierlichen Verbesserung eigene Kli-maschutzprogramme augelegt, bilanzieren die CO2-Emissionen ihrer Aktivi-tten und handeln.

    Viele bedeutende Versicherungsgesellschaten, Banken und Dienstleister inHannover verbessern ihre Brogebude durch Umbau der Gebudehlle, e-ziente Gebudetechnik und neue Lutaubereitungsanlagen. Eine bedeutendeRckversicherung kompensiert den CO2-Aussto der Flge ihrer Mitarbeiter.

    ANSPRECHPARTNER >> [email protected] (r die optimierte Bauleit-planung bei der Stadtplanung), [email protected] (r das Energie-konzept bei der Klimaschutzleitstelle)

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    Stromspar-Check ineinkommensschwachen Haushalten

    Das Projekt Stromspar-Check r einkommensschwache Haushalte wird seitNovember 2009 in der Region Hannover von der Arbeiterwohlahrt und derKlimaschutzagentur Region Hannover umgesetzt. Die Region Hannover ist da-mit einer von 70 Standorten, an denen dieses berwiegend aus Bundesmittelnnanzierte Verbundprojekt durchgehrt wird. Untersttzer sind die Stadtwer-ke Hannover AG sowie die E.ON Avacon Vertriebs GmbH.

    Der Stromspar-Check ist ein Beratungsprojekt r einkommensschwache

    Haushalte, die zur Teilnahme nachweisen mssen, dass sie Transerleistungenerhalten. Die Berater geben Tipps und Hinweise zum Verbraucherverhalten beiStrom, Wasser und Heizenergie.

    Am Ende eines Stromspar-Checks erhalten die Haushalte Energiesparartikel imWert bis zu 70 Euro. Diese werden direkt im Haushalt installiert. Die Beratun-gen werden von geschulten Langzeitarbeitslosen, sogenannten Stromsparhel-ern durchgehrt. Die Schulungen der Stromsparheler umassen achlicheEinheiten und Module aus dem Bereich Kommunikation. Die Stromsparheler

    weisen teilweise einen Migrationshintergrund au, so dass der Zugang zu Hau-halten mit Migrationshintergrund erleichtert ist.

    Arbeiterwohlahrt und die Klimaschutzagentur haben im Jahr 2010 700 Haus-halte beraten. Dadurch spart die Region Hannover insgesamt 140.000 Euroim Bereich Wasser und Heizenergie ein (Anteile des Bundes bereits heraus ge-rechnet). Die Stromkosteneinsparungen von durchschnittlich 80 Euro pro Jahrkommen den Haushalten selbst zu gute.

    Positive Efekte r unterschiedliche Bereiche:-> Sozialer Aspekt (Untersttzung einkommensschwacher Haushalte)-> Kosteneinsparungen r den Trger der Sozialleistungen-> Bildungseekte in Einkommensschwachen Haushalten hren zu weiteren

    Einsparungen in den Haushalten und Verhaltensnderungen-> Klimaschutz durch Energie- und CO2-Einsparungen-> Sinnvolle Beschtigungsrderungsmanahme mit positiven Eekten zur

    Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt

    ANSPRECHPARTNER >> Klimaschutzagentur Region Hannover GmbH, Helke Neuendor

    Goethestr. 19, 30169 Hannover, [email protected], Tel. 0511 / 220022

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    Kundenbro der GemeindewerkeWedemark GmbH

    Die Gemeindewerke Wedemark GmbH (GWW) wurde als gemeinsame Gesell-schat der Gemeinde Wedemark und der E.ON Avacon AG gegrndet. Das Gas-netz in der Wedemark wurde von der GWW erworben und zur Betriebshrungan die E.ON Avacon AG verpachtet. Im Jahr 2012 olgt das Stromnetz nach.

    Eine wichtige Augabe der GWW ist die Energieberatung. Hierr wurde dasKundenbro eingerichtet, das unabhngig, kostenlos und unverbindlich zumglichen Energieeinsparungen, Frderprogrammen usw. bert. Au Wunsch

    knnen die Beratungsgesprche auch in den privaten Haushalten gehrt wer-den.

    Was leistet das Kundenbro?-> Beratung zur Energieezienz sowie Energie- und CO2-Einsparung-> Inormation zu den Frdermglichkeiten-> Kontaktvermittlung zu Energieberatern-> mit Hile der Thermograe Sanierungsmanahmen berpren und

    Feuchtigkeit im Mauerwerk und im Dachbereich audecken, Schden durch

    Kondenswasser vorbeugen, Wrmebrcken auspren, Schwachstellen beiFubodenheizungen und Rohrleitungen entdecken und gesetzlicheVerordnungen zur Wrmedmmung einhalten Kontakte zu Betreibern vonWrmepumpen, Photovoltaikanlagen aubauen

    -> Verkau von zertiziertem kostrom

    Im Kundenbro knnen Interessierte z. B.-> Messgerte ausleihen (gegen Pand), um den Energieverbrauch im eigenen

    Haushalt zu minimieren-> Erluterungen zu verschiedenen Energiesparlampentypen erhalten-> Inormationen zu den Themen Stromsparen, energetische Haussanierung

    bekommen-> Inhalte und Ansprechpersonen zu aktuellen Frderprogrammen erahren-> Neuigkeiten und Termine rund um die Erarbeitung des

    Klimaschutz-Aktionsprogramms in der Wedemark erahren-> Einen Termin vereinbaren, um bei sich zu Hause verschiedene Leuchtmittel

    testen zu knnen

    ANSPRECHPARTNER >> Gemeindewerke Wedemark, Energieberatung

    Berliner Str. 3-5, 30900 Wedemark, [email protected]. Tel.: 05130 / 9751250

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    Klimaschutz-Aktionsprogramm

    Die Region Hannover hat sich eine 40 prozentige Reduktion der Treibhausgas-

    emissionen zwischen 1990 und 2020 zum Ziel gesetzt. Die Kommunen spielenbei dem Erreichen der Klimaziele eine herausragende Rolle. Ein von Experten,Brgern und der lokalen Wirtschat erarbeitetes Klimaschutz-Aktionspro-gramm kann ganz neue Wege auzeigen, die zur konsequenten Reduktion derTreibhausgase ntig sind.

    Im September 2009 hat die Gemeinde Wedemark ihr Klimaschutz-Aktions-programm erolgreich gestartet. Das Ziel dieses Programms ist es, einen audie Stadt zugeschnittenen Manahmenkatalog bereitzustellen, um die CO2-Emissionen aktiv zu reduzieren. Die Einbindung der Brger und lokaler Akteurespielt dabei eine entscheidende Rolle, um neue Ideen zu nden und das Be-wusstsein r Klimaschutz zu strken.

    Das Programm enthlt aber nicht nur Handlungsempehlungen r den Ratder Stadt, sondern auch Vorschlge zur Energieezienz im Wohnbereich, inUnternehmen und Vereinen, Manahmen r einen klimareundlichen PNVund Vorschlge zur Bewusstseinsbildung jedes Einzelnen.

    Die Erstellung des Aktionsprogramms wurde zusammen von der Klimaschut-zagentur Region Hannover und dem lokalen Energieversorger E.ON Avacon ko-ordiniert, die Finanzierung bernahm zu 80% die Nationale Klimaschutzinitia-tive des Bundesumweltministeriums.

    ANSPRECHPARTNER >> Ursula Schwertmann, Umweltschutzbeautragte

    Stargarder Str. 28, 30900 Wedemark, [email protected], Tel: 05130 581-365

    Brgersolaranlage

    Der Rat der Gemeinde Wennigsen (Deister) hat eine Dachverstrkung zur Er-richtung einer Solaranlage beschlossen. Die bauliche Umsetzung ist mit demUmbau des Dachgeschosses gekoppelt und kann nach Einbringung der Fens-

    ter geschehen. Zugleich ist es notwendig, ormelle Rahmenbedingungen reine Solaranlage zu schaen. In den Haushaltsberatungen ist die Errichtungeiner Brgersolaranlage beschlossen worden.

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    Kommunen stellen seit Beschluss des Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) im Jahr2000 vermehrt Dachfchen zur Vergung, um Investorengemeinschaten vorOrt die Frderung regenerativer Energie zu ermglichen. Es hat sich eine Viel-zahl an gesellschatsrechtlichen Formen entwickelt. Die kommunalen Spitzen-verbnde haben sich dem Thema angenommen. Sowohl der Deutsche Std-

    te- und Gemeindebund als auch der Deutsche Stdtetag haben verschiedeneModelle geprt, die Rechtsprechung augearbeitet und Mustervertrge rKommunen ausgearbeitet.

    Das Modell der Gemeinde Wennigsen (Deister)

    Fr die Installation einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) wird eine SolarkratWennigsen GbR (Arbeitstitel) von Wennigser Brgerinnen und Brgern ge-grndet.

    Die GbR ist zustndig r Finanzierung, Errichtung und Betrieb der PV-Anla-ge. Die Brgersolaranlage in Rechtsorm einer GbR sieht als Beteiligungsormmaximal 20 AnteilseignerInnen vor, die zusammen eine maximale Investiti-onssumme von 100.000 Euro investieren. Die Solarkrat Wennigsen GbR ber-nimmt au eigene Kosten die Installation der PV-Anlage, deren Betrieb undHatung sowie den spteren Rckbau.

    Fr die Nutzung eines gemeindlichen Vermgensgegenstandes (Rathaus-

    dach) durch Einrumung eines Nutzungsrechts (Gestattungsvertrag) muss einmarktbliches Entgelt vereinbart werden. Dieses wird mit 150,-- Euro pro Jahrveranschlagt und entspricht damit dem anderer Brgersolaranlagen in denumliegenden Kommunen.

    Eine Ausschreibungspficht besteht nach aktueller Rechtsprechung augrunddes geringen jhrlichen Entgelts nicht. Der Vertrag wird ber die Dauer der Ein-speisevergtung (20 Jahre) mit der Gemeinde Wennigsen (Deister) geschlos-sen. Die nutzbare Dachfche bemisst sich au insgesamt 300 m2 zur Sdseite

    des Rathausdaches und steht einem spteren Dachausbau nicht entgegen.Der erzeugte Strom wird in das Netz des Netzversorgers eingespeist.

    ANSPRECHPARTNER >> Gemeinde Wennigsen, Christian Mainka

    Hauptstrae 1-2, 30974 Wennigsen, [email protected], Tel.: 05103 / 7007-24

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    Holzheizungsanlage in einer Schule

    Der Rat der Gemeinde Wennigsen (Deister) hat 2008 die Installation einerHolzheizungsanlage in der KGS als Ersatz r die Hauptlast der bisher durchdie abgngigen Gaskessel erbrachte Wrmeleistung beschlossen und die Aus-schreibung erolgreich abgeschlossen.

    Das Ziel einer wirtschatlichen Wrmeversorgung der KGS sowie einer regiona-len Wertschpung durch die Holzlieerung soll beispielhat im Energieberichtberprt und die Ergebnisse zur Nachahmung kommuniziert werden.

    Multiplikationswirkung: Durch den Einsatzort Schule sind Nachahmereekte

    in anderen Schulen mglich.

    ANSPRECHPARTNER >> Gemeinde Wennigsen, Christian Mainka

    Hauptstrae 1-2, 30974 Wennigsen, [email protected], Tel.: 05103 / 7007-24

    Bioenergiedor Jhnde

    Das Bioenergiedor Jhnde erzeugt seine bentigte Energie (Strom und Wr-me) selbst au der Basis von Biomasse. Mehr als doppelt soviel Strom wird re-generativ erzeugt, wie der Ort im ganzen Jahr verbraucht. Gelingt es uns die

    E-Mobilitt als konsequente Fortsetzung au dem Weg zur dezentralen Versor-gung mit erneuerbarer Energie zu integrieren, knnen wir unseren Bedar anEnergie regenerativ und eigenstndig bereitstellen.

    Die Energieanlage besteht aus einer Biogasanlage und einem Biomasse-Heiz-werk. Ein Nahwrmenetz bringt die Energie zu den Haushalten.

    Das besondere an diesem Vorhaben: Das ganze Dor macht mit. Ca. 70% derHuser werden angeschlossen und stellen Energieversorgung au umwelt-

    schonende Technik um. Landwirte, Gemeinde und Verbraucher haben sich ineiner Genossenschat organisiert und ihre Energieversorgung selbst in dieHand genommen.

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    Initiiert wurde das Projekt unter der wissenschatlichen Begleitorschung desIZNE in Gttingen.

    Das Projekt wurde durch die FNR e.V. wesentlich gerdert.

    Mittlerweile olgen viele Gemeinden dem Vorbild Jhnde. Tausende von Besu-

    chern aus vielen Lndern besuchen die Bioenergieanlage in Jhnde.

    ANSPRECHPARTNER >> Bioenergiedor Jhnde eG, Eckhard Fangmeier

    Koppelweg 1, 37127 Jhnde, [email protected], Tel.: 0160-97713744

    Beleuchtungsvertrag zur Durchhrungder Strassenbeleuchtung in Lehrte

    Nach einem umangreichen Ausschreibungsverahren hat die Stadt Lehrte imApril 2009 mit einem Energieunternehmen einen Betreibervertrag r die -entliche Straenbeleuchtung ber eine Lauzeit von 20 Jahren abgeschlossen.

    Der Autragnehmer soll die im Eigentum der Stadt stehenden Straenbeleuch-tungsanlagen ezient und kostensparend betreiben und erneuern.

    Lehrte, eine Kommune mit rund 45.000 Einwohnern und etwa 260 km Straen,bentigte im Jahr 2007 ein Energievolumen von ca. 2.900.000 kWh, um 5.487vorhandene Leuchten zu betreiben. Davon waren 75% mit HQL-Leuchtmittelnbestckt.

    Der Vertrag sieht vor, den Stromverbrauch bis zum Jahr 2014 insgesamt um

    etwa 1.680.000 kWh zu senken, wor u.a. rund 4.000 Leuchten ausgetauschtwerden sollen.

    So hat die Betreiberrma im ersten Schritt im Zeitraum von Juni bis Septem-ber 2010 bereits insgesamt 2.330 Leuchten ersetzt. Ein weiterer grerer Aus-tausch ist r das Jahr 2011 vorgesehen, so dass die angestrebte Reduzierungdes Stromverbrauchs und damit einhergehend eine jhrliche Einsparung vonber 1.150 Tonnen CO2 voraussichtlich schon vorzeitig erreicht werden kann.

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Lehrte, Amt r Straen und Verkehr. Herr Sttzer

    Rathausplatz 1, 31275 Lehrte, [email protected], Tel.: 05132 / 505165

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    Pattenser Bad (PAB)

    Verantwortlich denken, engagiert handeln: 2009 wurde das Pattenser Bad

    erstmalig und einmalig in Pattensen als koprot-Betrieb 2008-2009 zerti-ziert. Vorangegangen waren eine Vielalt von Manahmen, den Betrieb siche-rer, attraktiver und energetisch ezienter zu gestalten. Weitere Manahmenolgten.

    Mit der Grndung einer Arbeitsgruppe Energie-Wasser-Technik, bestehend ausehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern, wurden insbesondere die techni-schen Einrichtungen und deren Verbrauche an Gas, Strom und Wasser au denPrstein gestellt. Schon in kurzer Zeit gelang es, den Strom- und Gasverbrauch

    um 38 bzw. 34 (2009) Prozent gegenber dem durchschnittlichen Verbrauchvon 1999-2002 zu senken.

    Daraus resultiert auch eine entsprechende Reduzierung des CO2-Ausstoes.In 2009 wurde durch die Energieeinsparungen der CO2-Aussto um 239 tCO2 gegenber dem Durchschnittszeitraum 1999-2002 reduziert. Seit dem01.01.2010 bezieht das PAB kostrom, wodurch der CO2-Aussto um weitere160 t pro Jahr reduziert wird.

    Ermglicht wurden die deutlichen Energieeinsparungen sowohl durch kleinenderungen in den technischen Abluen als auch durch eine verantwortungs-bewusste Betriebshrung und dem Engagement der Mitglieder der Arbeits-gruppe Energie, Wasser, Technik. Zusammen mit der Stadt Pattensen konntendarber hinaus Sanierungen und Modernisierungen vorgenommen werden,die auch zu einer deutlicheren Reduktion des Wasserverbrauches hrten.

    Im Vordergrund jedoch standen und stehen Datendokumentation, Auswer-tung und die daraus entstehenden Handlungsanweisungen an das Personal.

    Dazu kommt eine konsequente und zgige Mngelerkennung und -behebung.Die Bedienung der technischen Anlagen und die Nutzung der Ressourcen rich-ten sich nun klar nach selbst gestellten Umweltleitlinien, die zum Ziel haben,Ressourcen so verantwortungsbewusst wie mglich zu nutzen.

    Im Rahmen der Ttigkeit der Arbeitsgruppe Energie, Wasser, Technik wurdeneine Vielzahl Manahmen zur nachhaltigen Energieeinsparung und energiee-zienten Nutzung erarbeitet und umgesetzt. Weitere Manahmen und Projek-te sind angedacht (Blockheizkratwerk, Solarenergienutzung, Heizungsanlage).

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Pattensen, Herr Szymber

    Walter-Bruch-Str. 1, 30982 Pattensen, [email protected], Tel.: 05101/1001-220

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    Biogasanlage Ronnenberg

    In der Ronnenberger Feldmark ist ein wegweisendes Pilotprojekt in partner-

    schatlicher Kooperation zwischen n Landwirten und einem Energieunter-nehmen entstanden: Die BiRo (Biogas Ronnenberg) hat eine Biogasanlage mitder Firma MT-Energie gebaut. Au dem gleichen Gelnde hat die enercity(Stadtwerke Hannover) als Energieversorger eine Biogasaubereitung errichtet.

    Seit Mrz 2008 wird von hier gereinigtes Biogas (Biomethan) in das Erdgas-netz der Stadt Hannover eingespeist eine ebenso innovative wie zukunts-weisende Form der Energiegewinnung. Pro Stunde werden ca. 650 cbm Biogasin Biomethan verwandelt. Ziel ist es, das gelieerte Biogas mittels einer Gas-

    Aubereitungstechnik, der physikalischen Wsche, in Erdgasqualitt auzu-bereiten, in das Erdgasnetz der Stadtwerke Hannover einzuspeisen und dieseregenerative Energie dezentral zu nutzen. Diese Energie aus nachwachsendenRohstoen kann etwa 1.400 Einamilienhuser mit Strom und Wrme versor-gen. Der Energiegehalt der Produktion/a betrgt ca. 2,4 Mio. cbm Erdgas. Seit2011 betreibt enercity als erstes Unternehmen in Niedersachsen eine Gasturbi-ne von Capstone mit Biogas. Der Aubau der Turbine erolgte durch die FirmaGreenvironment. Die BiRo lieert dar ca. 110 cbm Rohbiogas pro Stunde. Die

    Gasturbine erzeugt 200 kW Strom und lieert nachhaltige Wrme r die Fer-menterbeheizung.

    Die Biogasanlage der BiRo GmbH & Co. KG besteht im Wesentlichen aus einemFermenter mit Feststoeintrag, einem Nachgrer, einem Grproduktlager undder Silagelagerfche. Der Biogasanlage unmittelbar angeschlossen ist eineAnlage zur Aubereitung des Biogases zur Einspeisung in das Netz der enercity.In der Biogasanlage werden zur Produktion von energetisch nutzbarem Biogasdurch anaerobe Behandlung von Biomasse ausschlielich Substrate, die in 8

    Absatz 2 des EEG estgelegt sind, eingesetzt. Konkret werden nachwachsendeRohstoe (z. B. Maissilage) als Grsubstrat eingesetzt. Maissilage, Getreide etc.werden mit dem Feststoeintrag direkt in den Fermenter gerdert.

    Die NawaRo werden berwiegend in den Betrieben der Gesellschater in dernheren Umgebung der Biogasanlage erzeugt. Die BiRo baut ca. 460 ha Maisan. Davon sind ca. 300 ha aus eigenem Anbau und 160 ha aus Fremdanbau. DieErtrge der letzten Jahre lagen zwischen 53 und 64 Tonnen pro Hektar bei 33%

    Trockensubstanz.ANSPRECHPARTNER >> Stadt Ronnenberg, Team kologie, Andrea Unterricker

    Hansastr. 38, 30952 Ronnenberg, [email protected], Tel.: 0511/4600351

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    Baugebiet: Bauen r die Zukunt

    Die Stadt Ronnenberg hat mit einem Erschlieungstrger ein Konzept aus

    mehreren Komponenten (Frhzeitige Beteiligung bei der Planung, Inoveran-staltungen, Fachmesse r Bauherren zum energiesparenden Bauen, individu-elle Beratung, Betreuung durch Lotsen) erarbeitet und in kurzer Zeit mit Erolgrealisiert. Ziel war, die bestehenden Standortqualitten sowie stdtebaulichenbzw. energetischen Zielsetzungen mit den vorgehaltenen Kompetenzen allerbeteiligten Akteure r die Bauherren zu bndeln und somit als Alleinstel-lungsmerkmal gegenber anderen Baugebieten herauszubilden. Danach iststdtebaulich wie auch energetisch ein interessantes neues Wohnquartier

    entstanden.

    Das erorderliche Baurecht wurde seitens der Stadt in nur sechs Monaten ge-schaen. Es sind nunmehr 30 Grundstcke in einer Gre von je etwa 500 m 2

    r reistehende Einamilien- und Doppelhuser bautrgerrei entstanden.

    Zur optimalen Nutzung der Sonnenenergie erolgte die Gebudeausrichtungnach Sden. Die Stadt hat den Bauherren die Gelegenheit gegeben, eine in-novative Bauweise zu verwirklichen. Die Bauherren von Passivhusern sowie

    KW-40-plus-Husern (nach EnEV2002) erhielten besondere Vergnstigungen.So rderte proKlima den Bau von Passivhusern mit einem nicht rckzahlba-ren Zuschuss in Hhe von 6.000 /Wohneinheit. Die Stadt hat allein r diesesBaugebiet einen Frderonds in Hhe von 50.000 augestellt. Hieraus wurdeder Bau von Passivhusern mit maximal 3.000 und von KW-40-Husern mitmaximal 2.000 gerdert.

    Mit den Partnern Klimaschutzbndnis proKlima, Hannoversche VolksbankProjektentwicklung und Hannoversche Volksbank Immobilien GmbH hat die

    Stadt Ronnenberg durch intensive Beratung den Bauherren die Vorteile einerinnovativen und intelligenten Bauweise nher gebracht und auch durch einennanziellen Zuschuss die bauliche Umsetzung gerdert.

    Im Baugebiet wurde eine Zonierung r unterschiedliche Ener-giesparhuser(Passivhaus, KW 40plus, KW 60 jeweils nach EnEV2002) vorgenommen. DieGrundstcke mit Lagegunst zur reien Landschat mussten mit dem hchstenEnergiestandard (Passivhaus) bebaut werden. Andererseits haben die Kuer,

    die sich im Kauvertrag zu dem Bau eines Passivhauses verpfichten, die reieGrundstckswahl. Mittlerweile sind alle Grundstcke bebaut.

    Durch die Bndelung der verschiedenen Dienstleistungen, vom ersten

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    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Ronnenberg, Beatrix Mhlnikel

    [email protected], Tel.: 0511-4600-371

    Interesse an einem Bauplatz bis zur Abwicklung des Bauvorhabens, hat dieStadt Ronnenberg mit ihren Partnern die Bauinteressenten ohne Reibungsver-luste durch das Projekt Ich bau mir ein Haus begleitet und geleitet.

    Ein Passivhaus bentigt nur 1/3 des Endenergiebedars r Wrme eines Ree-renzhauses nach EnEV2009. D.h. pro Passivhaus werden ca. 13.000-15.000 kWim Jahr, d.h. in 50 Jahren 650.000 750.000 kW vermieden.

    Die Gemeinde Uetze hat in diesem Jahr Wrmelieervertrge mit den Betrei-bern der ersten beiden Biogasanlagen im Gemeindegebiet abgeschlossen. Beiden Betreibern handelt es sich im Wesentlichen um ortsansssige Landwirte.

    Die Anlage in Hnigsen ist bereits im Bau und soll ab 2011 ber eine Wrmelei-

    tung die Grundschule, die Sporthalle und eine Kindertagessttte in Hnigsenmit Wrme versorgen. Dadurch knnen bei diesen Einrichtungen insgesamt750.000 kWh Erdgas jhrlich eingespart werden. Das sind immerhin ast 77 %der Jahresverbrauchsmenge. Das bedeutet r die Gemeinde Uetze eine jhrli-che Kosteneinsparung in Hhe von ca. 17.000 Euro. Die positiven Eekte r denKlimaschutz lassen sich auch berechnen. Die Einsparung von 0,75 Mio. kWhErdgas bedeutet eine jhrliche CO2-Reduzierung von 188.250 kg. In den Som-mermonaten, wenn keine Wrmeabnahme erolgt, soll das Hnigser Freibad

    ber die Abwrme der Biogasanlage beheizt werden.Die 2. Biogasanlage in Uetze ist ebenalls im Bau, aber noch nicht so weit ort-geschritten. Darber soll ebenalls ab 2011 das Schulzentrum und das Rathausin Uetze mit Wrme versorgt werden. Die jhrliche Einsparung an Erdgas be-trgt voraussichtlich 62 % des Jahresverbrauchs, also 1.400.000 kWh. Das be-deutet r die Gemeinde Uetze eine jhrliche Kosteneinsparung in Hhe vonca. 26.500 Euro. Die Einsparung von 1,4 Mio. kWh Erdgas bedeutet eine jhrli-che CO2-Reduzierung von 351.400 kg.

    Wrmelieervertrge mit Biogasanlagen

    ANSPRECHPARTNER >> Gemeinde Uetze, Markus Gerberding

    Marktstrae 9, 31311 Uetze, [email protected], Tel.: 05173/970-110

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    Eine kleine Kommune engagiert sichr den Klimaschutz

    Die niederschsische Gemeinde Huslingen wurde 2002 r die Region desAller-Leine-Tals als Impulskommune zum Thema Solarenergienutzung ausge-whlt. Seither wurden olgende Manahmen erolgreich umgesetzt:

    2001/02: Umrstung der Straenbeleuchtung: Kostenreduzierung von rd. 50au rd. 30 je Leuchtpunkt und Jahr.

    2002: Aufage eines Frderprogramms zur CO2-Minderung (u.a. Frderung vonSolaranlagen). Finanziert wird das Programm, indem r jeden verkauten Qua-

    dratmeter kommunalen Baulandes ein Euro in den Frdertop fiet. Mehrereregionale Handwerker beteiligen sich mit einem eigenen nanziellen Bonus andem Programm.

    2002: Der Bebauungsplan r das rtliche Baugebiet wird gendert, um dasBauen energiesparender Huser zu rdern.

    Seit 2003: Die Gemeinde beteiligt sich erolgreich an der bundesweiten kom-munalen Aktion Solarbundesliga. Die Anzahl der Solaranlagen in der Ge-

    meinde hat sich in dieser Zeit mehr als verdreiacht. Aktuell bendet sich aujedem 7. Wohngebude der Gemeinde eine Solaranlage. Die Umstze wurdenast ausschlielich mit regionalen Handwerkern abgewickelt. Die Heizler-sparnis betrgt rd. 10.000 Liter im Jahr und es werden in der Gemeinde jhrlichca. 43.400 kWh Solarstrom erzeugt.

    2004: Der Neubau des Solarkindergartens wird als Niedrigenergiegebudeerrichtet.

    2004: Das Dach des Solarkindergartens wird einer Brgergruppe zum Betrei-ben einer Photovoltaikanlage kostenrei zur Vergung gestellt. Zwischenzeit-lich wurde eine weitere Brgersolaranlage in der Gemeinde installiert. BeideAnlagen sind mit einer entlichen Visualisierung ausgestattet und dienen alsDemonstrationsobjekte.

    2004: Vor dem Solarkindergarten wird ebenalls als Demonstrationsobjektein solar betriebener Bachlau angelegt.

    2005: Vor dem Gebude wird eine Energietael mit aktuellen Inormationenerrichtet.

    Seit 2005: In Zusammenarbeit mit der rtlichen Solarinitiative wurde ein

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    detailliertes Solarkataster r die Gemeinde erstellt und viermal jhrlich einEnergieNewsletter verteilt.

    2006: An einer Schulbushaltestelle in abseitiger Ortslage ohne Anbindung andas Leitungsnetz der Straenbeleuchtung wird eine Solarleuchte errichtet.

    2006: Zur Inormation r die Brger lsst die Gemeinde 2006 einen umng-lichen Energiepass erstellen.

    ANSPRECHPARTNER >> Gemeinde Huslingen (ber Samtgemeinde Rethem/Aller)

    Samtgemeindebrgermeister Cort-Brn Voige

    Lange Strae 4, 27336 Rethem/Aller, [email protected]

    entlichkeitsarbeit ist in kologischer und konomischer Hinsicht von ele-mentarer Bedeutung. Der grte Teil aller Wohngebude, die vor 1975 errichtetwurden - in Oldenburg sind das rund 40.000 - muss in energetischer Hinsichtals sanierungsbedrtig bezeichnet werden. Wenn Sanierungswillige davonberzeugt werden, dass die Manahmen wirtschatlich sinnvoll sind und eineganzheitliche Betrachtungsweise wichtig ist, werden daraus bedeutende ko-nomische Impulse r das rtliche Handwerk erwachsen.

    Klima(+)Oldenburg wurde 2002 gegrndet. Es handelt sich um eine rtlicheEnergieagentur. Mitglieder sind BUND, EWE, Verbraucherzentrale, Handwerks-kammer und Stadt. Kooperationspartner sind das BFE Oldenburg und alle re-levanten Handwerksinnungen. Die Beteiligten verstndigen sich au gemein-same Aktionen und inormieren Brger, Betriebe, Bauachleute zum ThemaEnergieezienz und regenerative Energienutzung.

    Klima(+)Oldenburg

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Oldenburg, Fachdienst Umweltmanagement, Gerd Iwanuk

    Industriestr. 1, 26121 Oldenburg, [email protected], Tel.: 0441/235-2853

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    Rekommunalisierung der Stromnetzein Laatzen und Springe

    LAATZEN

    Die Stadt Laatzen hat sich dar entschieden, die Ende 2006 auslauendenKonzessionsvertrge nicht wie bisher mit einem Energieversorger abzuschlie-en, sondern an die stadteigene Gesellschat r kommunale Inrastruktur(GKIL) zu vergeben und das Netz vom bisherigen Anbieter zu bernehmen.

    Man entschied sich r das Betriebspachtmodell, d.h. dass der Betrieb des Net-zes verpachtet wird. Das Endkundengescht verbleibt beim Pchter. Dadurchverzichtet man zwar au den Einfuss bei der Preisgestaltung und die Vertriebs-gewinne, allerdings kann so die Vergabe fexibel erolgen, sichere Pachtzinsenerzielt und das unternehmerische Risiko minimiert werden.

    Eine europaweite Ausschreibung hat dazu gehrt, dass die Stadtwerke Han-nover den Stromnetzbetrieb bernahmen, sowie eine 49-prozentige Beteili-gung an der GKIL erhielten. Die Stadt Laatzen hlt weiterhin die Mehrheit ander Gesellschat.

    SPRINGE

    Auch die Stadt Springe hat sich r die Rekommunalisierung der Stromnetze

    entschlossen, allerdings setzt die Stadt au das Betriebshrungsmodell. DieStadtwerke Springe (51%) bewirtschaten hierbei das Stromnetz zusammenmit einem Konsortium (49%). Hierdurch hat die Stadt direkten Einfuss au dieStrompreise und kann zustzlich Gewinne erzielen, sie trgt aber auch ein un-ternehmerisches und regulatorisches Risiko.

    Durch das Betriebshrungsmodell erhlt die Stadt weiterhin direkten Einfussau die Erzeugung des Stroms, z.B. durch erneuerbare Energien.

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Laatzen, Team Beteiligungen, Drittmittel und Recht

    Stean Zeilinger, Tel.: 0511 82058101, [email protected]

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Springe, Fachbereich Bauen, Umwelt und Wirtschatsrde-

    rung, Hermann Aden, Tel.: 05041 73303, [email protected]

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    Beide Modelle haben r die Kommunen nicht nur den Vorteil, dass sie lang-ristig eine positive Auswirkung au den Haushalt haben, die Stadtwerke tretenauch als wichtiger lokaler Arbeitgeber in Erscheinung. Die Dezentralisierungder deutschen Stromversorgung kann langristig zur Versorgungssicherheitund Verbreitung erneuerbarer Energien beitragen.

    Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und der Deutsche Stdtetaghaben entsprechende Broschren und Internetseiten, die sich mit der Rekom-munalisierung beschtigen.

    Konzessionsvertrge - Handlungsoptionen r Kommunen und Stadtwerke-unter: http://www.staedtetag.de/imperia/md/content/schwerpunkte/achin-os/2009/17.pd

    Verband kommunaler Unternehmen Energiewirtschat: Rekommunalisie-

    rung: http://www.vku.de/energie/unternehmensstrategien/rekommunalisie-rung/inormationsplattorm-rekommunalisierung.html

    ANSPRECHPARTNER >> Verband kommunaler Unternehmen, Simone Kske, ReerentinUnternehmensstrategien der Energiewirtschat, Inormationsmanagement

    Tel.: 030 58580-175, [email protected]

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    Einsatz von Erdgasahrzeugen bei derStadt Lehrte

    Seit Ende Juni 2008 sind r die Mitarbeiter der Lehrter Rathausverwaltungim Rahmen von Leasingvertrgen insgesamt acht Erdgasahrzeuge als Dienst-wagen beschat worden. Diese umassen sieben bivalente Fiat Panda 1.2 8VNatural Power (44 kW im Benzin-, 38 kW im Erdgas-Betrieb) und einen mono-valenten Opel Combo 1,6 CNG (69 kW). Damit wurden einige abgngige ben-zinbetriebene Dienstwagen ersetzt, vorrangig jedoch der bis dahin bliche Ein-satz von Privat-Fahrzeugen r dienstliche Zwecke vermindert.

    Die Fuhrparkumstellung au Erdgasahrzeuge als umweltreundlichere Varian-te bot sich an, da im Jahr 2005 die Stadtwerke Lehrte eine Erdgastankstelle imLehrter Stadtgebiet eingerichtet hatten und somit kurze Tankahrten gewhr-leistet werden konnten.

    Eine r die Fahrzeuge - 6 Pkw nach einem Jahr, 2 Pkw nach halbjhriger Nut-zung - im Jahr 2009 vorgenommene Erstbilanzierung hat olgende Ergebnisseerbracht:

    Gesamtahrleistung aller Dienstwagen 85.218 km/aDurchschnittliche Fahrleistung je Fahrzeug 12.174 km/aAnteil Erdgasbetrieb ca. 82.800 km/aAnteil Benzinbetrieb ca. 2.400 km/a

    Durchschnittsverbrauch Erdgasbetrieb 5,8 kg/100 kmCO2-Einsparung gegenber Benzinbetrieb 1 ca. 2,7 t/aCO2-Einsparung gegenber Vorahrzeuge 2 ca. 4,3 t/a1 lt. Hersteller Normverbrauch Panda 114 g/km CO2 im Erdgasbetrieb, 146 g/km im

    Benzinbetrieb;2 mit 165 g/km CO2 angesetzter Durchschnittswert r Vorahrzeuge (ltere Dienstwa-gen u. unterschiedlich alte Privatwagen)

    Energiekosten-Einsparung gegenber Benzinbetrieb ca. 665,- Fahrzeug/a

    Darber hinaus hat auch das stdtische Baubetriebsamt seit 2007 Zug um Zugabgngige Transportahrzeuge durch Erdgasahrzeuge ersetzt, so dass dortaktuell eine Erdgasfotte von n Fahrzeugen zum Einsatz kommt. Hierbeiwird berschlgig eine zustzliche CO2-Einsparung von 4,0 t/a erzielt.

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Lehrte, Grnplanungs- und Umweltamt, Herr Kothe

    Rathausplatz 1, 31275 Lehrte, [email protected], Tel.: 05132 / 505140

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    Projekt Brgersolaranlage -Energiegenossenschat Lehrte eG

    Im Rahmen des Entstehungsprozesses zum Klimaschutz-Ak-tionsprogrammLehrte hat es eine Inormationsveranstaltung zum Thema Brgersolaranlagengegeben, die au starkes Interesse gestoen ist. Zahlreiche Brger hatten ihreBereitschat signalisiert, Anteile an einer Brgersolaranlage zu zeichnen. ErsteProjekte noch vor der angekndigten Krzung der staatlichen Einspeiseverg-tung zu verwirklichen, scheiterten aber aus verschiedenen Grnden.

    Das Thema Brgersolaranlage wurde jedoch weiterentwickelt und soll nun-mehr mit der Grndung der Energiegenossenschat Lehrte eG au ein estesFundament gestellt werden. Zu den Grndungsmitgliedern werden die eder-hrende Volksbank Lehrte-Springe-Pattensen-Ronnenberg eG, die StadtwerkeLehrte GmbH, die Lehrter Beteiligungs-Gesellschat, die Lehrter WohnungsbauGmbH sowie der Hauseigentmerverein Haus + Grund gehren.

    Gleich nach dem Grndungsakt knnen Brgerinnen und Brger der StadtLehrte Genossenschatsanteile ab einem Wert von 500 Euro zur Finanzierungvon Photovoltaik-Anlagen erwerben.

    Um noch den aktuellen Frdersatz des Jahres 2010 zu erhalten, gehen dieStadtwerke Lehrte zunchst in Vorleistung und liesen eine 290 m2 groe An-lage mit 41,4 kWP au dem Dach der stdtischen Kindertagessttte Saturnringerrichten. Als weiteres Projekt ist dann eine PV-Anlage au dem Dach der Sport-halle Sdring geplant, wo eine Nennleistung von 162 kWP angestrebt wird.

    ANSPRECHPARTNER >> Stadt Lehrte, Grnplanungs- und Umweltamt, Herr Kothe

    Rathausplatz 1, 31275 Lehrte, [email protected], Tel.: 05132 / 505140

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    Das Kompetenznetzwerk Dezentrale Energietechnologien begleitet Kommu-

    nen und Regionen beim Wandel hin zu 100%-Erneuerbare-Energie-Regionen.Inos: www.100-ee.de

    Kooperation im Aller-Leine-Tal: Acht Samtgemeinden verolgen das Ziel einer100%-EE-Region. Inos: www.alt-energieprojekt.haeuslingen.de

    Die Brgerstitung der Energiewende Oberland verankert die Notwendigkeiteiner Energiewende in der Region Bad Tlz-Wolratshausen und Miesbach beiPolitik, Wirtschat und Brgerinnen und Brgern. www.energiewende-oberland.de

    Das Brgersolarprojekt Eschwege ist eine Initiative der Kommune mit derSparkasse und den Stadtwerken. Interessierte knnen auch ohne eigenes Dachin Solarprojekte investieren. Inos: www.eschwege.de

    Die Kampagne e.coBizz in der Region Hannover bert Unternehmen bei derEinsparung im Energiebereich. Inos: www.klimaschutz-hannover.de

    Die Tbinger Klimaschutzkampagne endlich handeln bietet au einer inter-aktiven Webseite beispielsweise einen CO2-Rechner zum Erstellen der persn-

    lichen Klimabilanz. Inos: www.endlich-handeln.de

    Die Gebudeleittechnik im Gebudewirtschatsbetrieb der Stadt Barsinghau-sen steuert mit einem EDV-System kommunale Gebude.www.barsinghausen.de

    Der Anlagenverbund Ost des Amtes r Aballwirtschat (AA) in Karlsruhenutzt drei Quellen erneuerbarer Energien: Methangas aus der Bioaballverg-rungsanlage, Deponiegas der Mlldeponie Ost und Restholz aus Sperrmll undGrnabllen. Inos: www.karlsruhe.de/aball

    Lippstdter Kinder und Jugendliche knnen vom Kindergarten bis zum Schul-abschluss an stdtischen Energiesparprojekten teilnehmen. www.lippstadt.de

    Alle Stdte und Gemeinden in der Region Hannover beteiligen sich an demWettbewerb um die Solarmeisterschat. Inos: www.hannover.de

    Thermograe-Aktionen zur Untersttzung energetischer Gebudemodernisie-rung. Inos: www.lengerich.de

    Energie-Entdeckerroute Mittelweser. Inos: www.mittelweser-tourismus.deUmrstung der Ampelanlage au LED-Technik. Inos: www.ergolding.de

    Weitere gute Ideen

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    Eine Hausmeisterwohnung oder ein Hausmeisterhaus einer Schule oder ande-

    ren Bildungseinrichtung energetisch als Anschauungsobjekt sanieren und sozu einem Lernort r regenerative Energien und Nachhaltigkeit machen

    Jugendverbnde von Umweltverbnden mit anderen Verbnden zu Projekt-monaten einladen, um z.B. am Thema Wasser und Nachhaltigkeit stadtweit zuarbeiten (z.B. Kooperation BUND und DLRG oder NABU und Kirchengemeinde)

    Das Beschaungswesen in einer Verwaltung nachhaltig ausrichten, um Vor-bildunktion gerecht zu werden (Anertigung von Beschaungsrichtlinien,

    guter Ezienzstandard bei Elektro- und Brogerten, bentigt Kita einenKhlschrank mit Gerierschrank? Muss der Kopierer eine Hetdruckunktionhaben?...)

    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung schulen (Reduzierung vonStand-by-Verlusten, richtiges Lten, Fahrertraining, Prsenzmelder im Be-leuchtungskonzept, abschaltbare Steckdosen, Zeitschaltuhren, intelligenteHeizungsventile)

    Den Aspekt der Nachhaltigkeit auch in der Mensa einer Bildungseinrichtungbetonen (welches Gemse zu welcher Jahreszeit und ohne groe Transport-kosten, Rolle von Fleischkonsum und Klimaschutz) und in den Schulalltag in-tegrieren

    Schlerrmen grnden, die nachhaltige Entwicklung, umweltgerechte L-sungen mit wirtschatlicher Leistungshigkeit und sozialer Gerechtigkeitverbinden (z.B. Herstellung oder Beschaung nachhaltiger Gter, Schler-So-laranlagen) dabei knnen Kooperationen mit lokalen und/oder regionalen

    Unternehmen entstehen

    Energieberatungen r private Haushalte kostenlos anbieten

    und was man sonst noch machen kann

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    Notizen

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    www spdnds de