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GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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Inhalt Inhalt ···························································································································· 2
W-01. Auswahlverfahren ································································································ 3
W-02. Lernziele /Lernzielkataloge ···················································································· 5
W-03. Entwicklung von Lehrveranstaltungen ······································································ 7
W-04. Curriculumsentwicklung ························································································ 9
W-05. Neue Studiengänge (Modell- und Regelstudium) ······················································· 13
W-06. Praktisches Jahr ································································································· 14
W-08. Interdisziplinäres und interprofessionelles Lehren/ Lernen ··········································· 18
W-09. Mentoring/ Coaching ··························································································· 23
W-10. Kommunikative und soziale Kompetenz ··································································· 25
W-12. Simulation ········································································································· 30
W-13. Standardisierte Patienten/ Simulationspatienten ························································ 34
W-14. Digitale Transformation/Digitalisierung, E-Learning, neue Medien ·································· 40
W-15. Studierende als Lehrende (Peer-Teaching) ······························································ 46
W-17. Wissenschaftliche Ausbildung ··············································································· 49
W-19. Prüfungen: praktische Kompetenz / Fertigkeiten ························································ 50
W-20. Prüfungen: Qualitätssicherung ··············································································· 53
W-21. Prüfungen: weitere Themen ·················································································· 55
W-22. Evaluation/ Akkreditierung ···················································································· 57
W-27. Qualifikation von Lehrpersonen ·············································································· 59
W-29. Sonstige Themen ······························································································· 62
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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W-01. Auswahlverfahren
WS-601-01 Mittwoch, 15.09.2021, 14:00 – 17:00 Uhr
Erfassung von sozialen Kompetenzen im Auswahlprozess: Ein
Workshop zur Entwicklung von konstruktbasierten Multiple Mini-
Interview Rollenspielen und Situational Judgment Tests (#601)
Dr. Simon M. Breil, Dr. Thomas Geldmacher, Dr. Mirjana Knorr, PhD/MD Studierende Ina Mielke
1 Universität Münster, Münster, Deutschland; 2 Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg, Deutschland
Lernziel
Neben kognitiven Aspekten (z.B. Abiturnote, Studierfähigkeitstests) wird vermehrt der Einbezug von sozialen und
weiteren Kompetenzen (z.B. Durchsetzungsstärke, Warmherzigkeit, Resilienz, Motivation, Ethik) in den
Auswahlprozess für Medizinstudierende gefordert. In diesem Workshop erarbeiten Teilnehmer*innen relevante
„nicht-kognitive“ Kompetenzen für angehende Studierende und erlernen, wie diese Kompetenzen sinnvoll
konzeptualisiert und strukturiert werden können. Darüber hinaus erhalten Teilnehmer*innen einen Überblick über
verschiedene Auswahlverfahren (Multiple Mini-Interviews, Situational Judgment Tests) zur direkten (d.h.
konstruktbasierten) Erfassung unterschiedlicher Kompetenzen. Unter Bezugnahme aktueller
Forschungsergebnisse wird auf die Erstellung von interpersonellen Rollenspielen (d.h. Situationsentwicklung,
Erarbeitung von Bewertungsankern, Trainings für Schauspieler*innen und Juror*innen; [1]) sowie die
Itemerstellung im Rahmen von Situational Judgment Tests [2] eingegangen. Die konkrete Erstellung von
Rollenspielsituationen und Situational Judgment Test Items wird im Rahmen von verschiedenen Kleingruppen
angeleitet, ausprobiert und diskutiert. Abschließend wird die praktische Durchführung an unterschiedlichen
Standorten thematisiert und Teilnehmer*innen erhalten einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse und
Best Practices (z.B. Organisation, Dauer, Kosten) zu den diskutierten Auswahlverfahren.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Thema Didaktische Methoden Voraussichtliche
Dauer in
Minuten
Begrüßung und Austausch Diskussion 15
Gemeinsame Sammlung von relevanten sozialen und weiteren
„nicht-kognitiven“ Kompetenzen für angehende Ärzt*innen
Live-Umfrage über Mentimeter
sowie Diskussion
20
Überblick über verschiedene Formate zur Erfassung von
sozialen und weiteren „nicht-kognitiven“ Kompetenzen
(Interviews, Rollenspiele, Situational Judgment Tests)
Vortrag 10
Einführung in die konstruktbasierte Situationssentwicklung:
Interviews/Rollenspiele
Vortrag, Kleingruppenübung
(Breakout Session) und
Diskussion
70
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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15-minütige Pause
Einführung in die konstruktbasierte Itementwicklung: Situational
Judgment Test
Vortrag, Kleingruppenübung
(Breakout Session) und
Diskussion
70
Abschluss, Fragen und Diskussion Live-Umfrage über Mentimeter
sowie Diskussion
40
Zielgruppe
Eingeladen sind alle Personen, die an der Konzeptualisierung und Erfassung von sozialen und weiteren „nicht-
kognitiven“ Kompetenzen im Rahmen der Studierendenauswahl interessiert sind.
Vorbereitung
Es werden keinerlei Vorkenntnisse oder Vorbereitung benötigt.
Referenzen [1] Breil SM, Forthmann B, Back MD. Measuring distinct social skills via multiple speed assessments – A
behavior-focused personnel selection approach. Accepted for Publication Pending Minor Revisions 2021. [2] Mielke I, Breil SM, Amelung D, Espe L, Knorr M. Validating a construct-driven situational judgment test for
assessing social skills in medical admission. Submitted for Publication 2021
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W-02. Lernziele /Lernzielkataloge
WS-732-01 Mittwoch, 15.09.2021, 14:00 – 17:00 Uhr
Mit dem NKLM 2.0 von der aktuellen zur zukünftigen
Approbationsordnung - wie reformiere ich mein Curriculum? (#732)
Priv.-Doz. Olaf Ahlers1,2, Dr. Jacqueline Jennebach, M.Sc./M.A. Milena Höcht, Prof. Jan Schildmann3,4,
Prof. Joachim Kreuder3,5, Priv.-Doz. Bettina Baeßler3,6, Dr. Olaf Fritze, Prof. Anne Herrmann-Werner7,8,
M.Sc./M.A. Jan Griewatz
1 Charité - Universitätsmedizin Berlin, LOOOP-Projekt, Klinik für Anästhesiologie m.S. operative Intensivmedizin,
Berlin, Deutschland; 2 Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland, NKLM-Geschäftsstelle, Berlin,
Deutschland; 3 Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland, UAG NKLM-Implementierung, Berlin,
Deutschland; 4 Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geschichte und
Ethik der Medizin, Profilzentrum Gesundheitswissenschaften, Halle (Saale), Deutschland; 5 Justus-Liebig-
Universität, Fachbereich Medizin, Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Gießen, Deutschland; 6
Universitätsspital Zürich, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Zürich, Schweiz; 7 Eberhard
Karls Universität Tübingen, Medizinische Fakultät; Kompetenzzentrum für Hochschuldidaktik in Medizin Baden-
Württemberg, Tübingen, Deutschland; 8 Universitätsklinikum Tübingen, Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie, Tübingen, Deutschland
Hintergrund und Ziele des Workshops
Im Rahmen der Umsetzung der neuen Ärztlichen Approbationsordnung werden umfangreiche Umstrukturierungen
der deutschen humanmedizinischen Curriula notwendig. Dabei sollen sich die zukünftigen Curricula ab 2025
(Stand 22.02.21) am weiterentwickelten Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM)
orientieren, dessen Inhalte in den nächsten Jahren bereits schrittweise an den Fakultäten umgesetzt und erprobt
werden sollen. Die Teilnehmer*innen werden in diesem Workshop erste Konzepte für eine solche Umstrukturierung
an ihrer eigenen Fakultät erarbeiten.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Nach einer kurzen gemeinsamen Einführung in das Thema und Beantwortung der während der Vorbereitung
aufgetretenen Verständnisfragen werden die Teilnehmer*innen anhand des vorausgefüllten Fragebogens in
Kleingruppen aufgeteilt. Dort werden sie unter Moderation der Workshopleiter*innen erste Konzepte erarbeiten, wie
sie ihr aktuelles Curriculum mit Hilfe des NKLM im Sinne der neuen Approbationsordnung umgestalten können. Am
Ende des Workshops werden sich die Kleingruppen ihre Ergebnisse gegenseitig vorstellen.
Zielgruppe
Curriculumsentwickler*innen, Lehrkoordinator*innen, Studiendekanatsmitarbeiter*innen
Vorbereitung
Zur Vorbereitung wird eine Durchsicht des NKLM über einen im Vorfeld verschickten Link empfohlen. Zusätzlich
bitten wir um die Definition des eigenen Bedarfs/ der antizipierten Herausforderungen an der eigenen Fakultät
anhand eines ebenfalls im Vorfeld zur Verfügung gestellten Fragebogens (zur gezielten Einteilung in die
Kleingruppen und zur Vorbereitung der Workshopleiter*innen)
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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Referenzen [1] Balzer F, Hautz WE, Spies C, Bietenbeck A, Dittmar M, Sugiharto F, Lehmann L, Eisenmann D, Bubser F, Stieg
M, Hanfler S, Georg W, Tekian A, Ahlers O. Development and alignment of undergraduate medical curricula in a web-based, dynamic Learning Opportunities, Objectives and Outcome Platform (LOOOP). Med Teach. 2016;38(4):369-377. DOI: 10.3109/0142159X.2015.1035054
[2] Fritze O,.Lammerding-Koeppel M, Boeker M, Narciss E, Wosnik A, Zipfel S, Griewatz J. Boosting competence-orientation in undergraduate medical education - A web-based tool linking curricular mapping and visual analytics. Med Teach. 2019 Apr;41(4):422-432. doi: 10.1080/0142159X.2018.1487047.
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W-03. Entwicklung von Lehrveranstaltungen
WS-19-01 Donnerstag, 16.09.2021, 15:30 – 17:00 Uhr
Wie lassen sich praktische Fähigkeiten und POL kombinieren? – Das
Problemorientierte Praktische Lernen POPL. (#19)
Prof. Martin Baumann, M.Sc./M.A. Michael Gundlach, Dr. Andreas Ritter
1 RWTH Aachen University, Institut für Angewandte Medizintechnik, Aachen, Deutschland; 2 RWTH University
Hospital, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland; 3 RWTH University
Hospital, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen, Deutschland
Lernziel
Mit dem Ansatz des Problemorientierten Lernens (POL) in der medizinischen Ausbildung wird u.a. das Ziel verfolgt,
die Diskrepanz zwischen Fachwissen und Anwendung zu überwinden: Die Lernenden sollen selbständig eine
Lösung für das vorgegebene Problem erarbeiten. Wenn man diesen Grundgedanken um eine praktische
Komponente und interdisziplinäre Problemstellungen erweitert, erhält man das Problemorientierte praktische
Lernen (POPL), in dem Studierende hochgradig eigenverantwortlich den Prozess wissenschaftlichen Arbeitens im
forschenden Lernen erleben.
Die hier vorgestellte Lernmethode erweitert den strukturierten Ablauf des POL um einen praktischen Anteil. Das
klassische 7-Schritte-Schema des POL wird auf 9 Schritte erweitert, um die praktische Komponente und
Ergebnisbewertung der Lernphase in den Ablauf zu integrieren. Das resultierende POPL besitzt damit die
folgenden Merkmale:
• Studierendengruppen können innerhalb der vordefinierten Randbedingungen weitgehend selbstständig über
ihr Thema, die Arbeitsstrategie und die Logistik entscheiden. Dies betrifft u.a. Planung, Recherche,
Versuchsanordnung, Durchführung und Auswertung.
• Irrtümer und Umwege in der Arbeitsphase sind nicht ausgeschlossen, dennoch gibt es nur ein geringes Risiko
zu scheitern.
• Die Teilnehmer sammeln erste Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten wie z.B. Recherchieren, Austesten
neuer Wege, Ausdauer, Anstellen von Vergleichen, Verantwortung für Material und Daten.
• Studierende erleben die Vorteile einer selbstkritischen Prüfung. Die Projekte unterliegen stets auch einer
Eigen- und Fremdkontrolle, jedoch nur im erforderlichen Umfang.
• Die begleitende vollständige und nachvollziehbare Aufarbeitung der Resultate bereiten die abschließende
Verteidigung und Bewertung (in Schrift und Wort) vor.
Ablauf der Veranstaltung
Der Workshop fasst das semesterbegleitende POPL-Praktikum zusammen. Dies läuft so ab, dass Studierende im
Rahmen der Themenvorgabe („Blutkreislauf“) und des Methodenspektrums („EKG-Messung nach Einthoven“) in
Kleingruppen zunächst die EKG-Messung mit einem Handmessgerät nach dem Peyton-Schema üben.
Gemeinsam mit der folgenden Definition der gruppeneigenen Messaufgabe bildet dies den 1. Präsenztermin im
Semester. Darauf aufbauend erstellt und dokumentiert jede Kleingruppe eine eigene Problemlösungsstrategie
unter Einbezug der praktischen Messaufgabe. Eine Fernbetreuung und die Vorgabe von Deadlines für die
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Zwischenergebnisse unterstützen die Kleingruppen bei der Bearbeitung. Auf dem 2. Präsenztermin im Semester
stellen sich alle Gruppen ihre Arbeitsergebnisse gegenseitig vor.
Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an Lehrende, die Forschendes Lernen in ihrer Veranstaltung etablieren möchten und auf
der Suche nach Anreizen bzw. Umsetzungen sind. Dabei steht nicht die Theorie im Vordergrund, sondern das
praktische Lernen selbst. Die Teilnehmer/innen erfahren, wie die Organisation aus Dozentensicht aussieht und
schlüpfen zudem auch in die Rolle der Studierenden.
Vorbereitung
Außer Neugier und der Bereitschaft, an sich ein EKG messen zu lassen, gibt es keine Voraussetzungen zur
Teilnahme.
POPL im Hörsaal Studierende der medizintechnischen Studiengänge
erarbeiten im Hörsaal in Kleingruppen Theorie
und Praxis einer EKG-Messung. (Foto M. Baumann)
Referenzen [1] http://www.unigestalten.de/component/unigestalten/item/379.html (zuletzt besucht am 24.01.2021)
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W-04. Curriculumsentwicklung
WS-157-01 Freitag, 17.09.2021, 14:30 – 16:00 Uhr
Professional Identity Formation - Eine Aufgabe für die medizinische
Ausbildung? (#157)
Prof. Pascal Berberat, Dr. Florian Bruns2,5, Dr. Götz Fabry, Dr. Florian Gerheuser, Anja Härtl, Prof.
Claudia Kiessling, Prof. Susanne Michl, Prof. Jan Schildmann, Dr. Babette Schöningh, M.Sc./M.A.
Moritz Schumm, M.Sc./M.A. Daniel Teufel, Dr. Christiane Vogel
1 Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für die Ausbildung personaler und interpersonaler Kompetenzen, Witten,
Deutschland; 2 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Halle,
Deutschland; 3 Technische Universität München, Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und
Bildungsforschung, München, Deutschland; 4 Universität Augsburg, Lehrstuhl für Medizindidaktik und
Ausbildungsforschung, Augsburg, Deutschland; 5 Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschichte der
Medizin und Ethik in der Medizin, Berlin, Deutschland; 6 Universität Augsburg, Medizinische Fakultät, Augsburg,
Deutschland; 7 Universitätsklinikum Augsburg, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Augsburg,
Deutschland; 8 Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sektionen Bereich für Medizinische Psychologie und
Medizinische Soziologie, Freiburg, Deutschland
Hintergrund
Das Konzept der Professional Identity Formation (PIF) nimmt in der internationalen Diskussion eine immer
zentralere Stellung zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums ein. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie die
medizinische bzw. ärztliche Ausbildung nicht nur das fachliche Wissen und handwerkliche Können der
Absolvent*Innen garantieren kann, sondern wie sich außerdem die Entwicklung einer professionellen Identität
fördern lässt. Folgende Elemente werden dabei als zentral angesehen:
• die Auseinandersetzung mit der ärztlichen Profession und den damit verbundenen Aufgaben, Verantwortungen
und Herausforderungen,
• die selbstkritische Reflexion der professionellen wie persönlichen Sozialisation
• und die Aufmerksamkeit für die eigene subjektive Verfassung und intersubjektive Beziehung mit anderen.
Im angelsächsischen Sprachraum haben entsprechende Vorüberlegungen und Vorbilder hinsichtlich PIF im
Medizinstudium bereits Niederschlag in einigen Curricula gefunden. Die deutschsprachige
Medizinausbildungslandschaft hat diese bisher jedoch kaum wahrgenommen.
Ziel des Workshops ist es, sich folgenden Fragen gemeinsam mit den Teilnehmenden interaktiv zu nähern:
• Was lässt sich unter professioneller, ärztlicher Identität verstehen? Ob und wie kann eine professionelle
Identität im Rahmen des Medizinstudiums und der ärztlichen Weiterbildung gefordert und gefördert werden?
• Was kann PIF im deutschsprachigen Kulturraum sein und leisten? Wie lassen sich unterschiedliche Konzepte
und Element der PIF aus dem angelsächsischen in den deutschen Sprachraum übertragen?
Lernziel
Am Ende des Workshops haben die Teilnehmer*innen
• Eine erste Definition von Pofessioneller Identität und PIF für sich und mit anderen erarbeitet
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• Verschiedene Unterrichtsformate zur Förderung von PIF kennengelernt und erste Ideen gesammelt, ob und
wenn wie PIF in ihrem persönlichen Unterrichtssetting gefördert werden kann
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Der Ablauf des Workshops gliedert sich folgendermaßen:
• Begrüßung, Vorstellung des Themas, Erwartungshorizont (15‘)
• Think pair share: Was bedeutet für mich professionelle Identität in der medizinischen Ausbildung? (20‘)
• Input: Vorstellung eines PIF Modells (15‘)
• Kleingruppenarbeit in parallelen Gruppen (30 Min.):
o Wie können die Medical Huamnities PIF unterstützen?
o Wie kann Reflective Writing PIF unterstützen
o Wie können Gruppenreflexionen PIF unterstützen?
o Wie kann ein mentoring Programm PF unterstützen?
• Präsentation und Diskussion der Kleingruppenergebnisse (20 Min.)
• Fazit und Ausblick, Take Home Message und Evaluation des Workshops (20‘)
Zielgruppe
Die Autor*innen des Workshops sind Gründungsmitglieder eines potentiellen GMA Ausschusses „Professional
Identity Formation“ und möchten den Workshop zur gemeinsamen inhaltlichen Arbeit nutzen.
Selbstverständlich sind alle interessierten Lehrenden und Studierenden als Teilnehmer*innen willkommen.
Vorbereitung
nicht notwendig
Referenzen [1] Cruess RL, Cruess SR, Boudreau JD, Snell L, Steinert Y A Schematic Representation of the Professional
Identity Formation and Socialization of Medical Students and Residents: A Guide for Medical Educators. Acad Med. 2015 Jun;90(6):718-25
[2] Wald HS, Anthony D, Hutchinson TA, Liben S, Smilovitch M, Donato AA. Professional Identity Formation in Medical Education for Humanistic, Resilient Physicians: Pedagogic Strategies for Bridging Theory to Practice. Acad Med. 2015 Jun;90(6):753-60.
[3] Fabry G. Sozialisation und Rolle des Arztes. In: Koch U, Bengel J (Hrsg.). Enzyklopädie der Psychologie. Themenbereich D Praxisgebiete. Serie VIII Medizinische Psychologie. Band 2 Anwendungen der Medizinischen Psychologie. Hogrefe: 2017. S. 82 – 111.
WS-706-01 Freitag, 17.09.2021, 14:30 – 16:00 Uhr
Design Thinking in Aus- und Weiterbildung von Gesundheits- und
Medizinalberufen - ein Crashkurs (#706)
Dr. Sylvia Kaap-Fröhlich, Dr. Daniel Tolks, Prof. Jörg Goldhahn
1 Careum Stiftung, Bildungsmanagement, Zürich, Schweiz; 2 Leuphana Universität Lüneburg, Zentrum für
Angewandte Gesundheitswissenschaften, Lüneburg, Deutschland; 3 ETH Zürich, Department für
Gesundheitswissenschaften und Technologie, Zürich, Schweiz
Lernziel
Die Teilnehmenden kennen die Einsatzbereiche und Vorgehensweise beim Design Thinking. Sie können
Anwendungen in der Aus- und Weiterbildung von Health Professionals antizipieren. Sie kennen Chancen und
Herausforderungen von Design Thinking im Bildungsbereich des Gesundheitssystems. Sie können eine Empathy
Map für eine bestimmte Zielgruppe in einem Miro-Board erstellen.
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Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
A) Interaktiver Impulsvortrag zum Design Thinking (20 Minuten)
-Historische Einordnung
- Vorgehensweise
- Chancen und Herausforderungen
-Anwendungen im Gesundheits- und Bildungssystem
- Design Thinking und Miro-Board
B) Interaktive Kurzeinführung Miro Board (20 Minuten)
Pause (5 Minuten)
C) Zielgruppenspezifische Empathy Map in Kleingruppen kollaborativ erstellen (30 Minuten)
D) Präsentation der Ergebnisse im Plenum (20 Minuten)
E) Ausblick (10 Minuten)
Zielgruppe
Lehrpersonen und Curriculumentwickler*innen von Entwicklungsprojekten in der praktischen und theoretischen
Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsfachpersonen
Vorbereitung
Artikel lesen, Miro-Board - Zugang
WS-761-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
Implementation of PROFILES and NKLM into interdisciplinary and
interprofessional medical curricula (#761)
Priv.-Doz. Olaf Ahlers1,3, Tuija Waldvogel, Dr. Jacqueline Jennebach, M.Sc./M.A. Milena Höcht, Prof.
Jörg Goldhahn
1 Charite - Universitätsmedizin Berlin, LOOOP -Projekt, Klinik für Anästhesiologie m.S. operative Intensivmedizin,
Berlin, Deutschland; 2 ETH Zürich, Department of Health Sciences and Technology, Zürich, Schweiz; 3
Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland, NKLM-Geschäftsstelle, Berlin, Deutschland
Learning objective:
Accreditation, standardization and development of (interprofessional) medical curricula requires mapping them to
outcome frameworks. Common frameworks are roles of a physician, entrustable professional activities, catalogues
of learning objectives encompassing knowledge and skills or simple lists of diagnoses and symptoms. The Swiss
‘Principal Relevant Objectives and Framework for Integrative Learning and Education in Switzerland‘ (PROFILES)
and the German national competency-based catalogue of learning objectives (NKLM) combine several aspects of
the abovementioned. Mapping curricula to these two outcome frameworks is often based on subjective
assessment. In order to minimize subjectivity and increase comparability of results it is therefore necessary to
standardize this process within the implementation of these catalogues at Swiss and German faculties.
Workshop participants will develop concepts for interdisciplinary and interprofessional curriculum development and
curriculum mapping on the basis of PROFILES and NKLM.
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Course of the workshop:
The organizers will present a short overview of experiences with implementation of PROFILES and NKLM as well
as related experiences with curriculum mapping. Participants will define their own needs for curriculum mapping,
conceptualise their own maps and visualise them. Each organizer will supervise a small group of participants
during the entire process.
Target group:
Professionals and educators working in the field of curriculum development and/ or in faculty administration.
Preparation:
Not necessary
References [1] Balzer F, Hautz WE, Spies C, Bietenbeck A, Dittmar M, Sugiharto F, Lehmann L, Eisenmann D, Bubser F, Stieg
M, Hanfler S, Georg W, Tekian A, Ahlers O. Development and alignment of undergraduate medical curricula in a web-based, dynamic Learning Opportunities, Objectives and Outcome Platform (LOOOP). Med Teach. 2016;38(4):369-377. DOI: 10.3109/0142159X.2015.1035054
GMA 2021 | Abstract Booklet
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W-05. Neue Studiengänge (Modell- und
Regelstudium)
WS-730-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 11:00 Uhr
Vorbereitender Workshop zur Gründung des "Ausschusses
Hebammenwissenschaft" iin der GMA (#730)
Dr. Christoph Stosch
Universität zu Köln - Medizinische Fakultät, Prodekanat für Studium und Lehre, Köln, Deutschland
Gemeinsam mit den Standorten Aachen, Bonn und Münster hat die Universität zu Köln die sich mit den
Studiengängen "Hebammenwissenschaft" in NRW beschäftigenden in der Landsakademie für edizinische
Ausbildung NRW (LAMA e.V.) zusammengeführt um gemeinsam die anstehenden Herausorderungen zu
besprechen. Im Rahmen der Vorstellung von "Best-Practice-Beispielen" bespielsweise aus Halle, Tübingen und
Hannover ist die Idee geboren worden, einen Ausschuss der GMA zu gründen, der sich inhaltiche mit der
"Hebammenwissenschaft" beschäftigt. Potentielle Themen können hier sein:
- Gründung des Ausschusses
- Besprechung der Ausschussziele (Auftrag etc.)
- Festlegung der Verantwortlichkeiten für die Gründung
- Verschiedenes
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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W-06. Praktisches Jahr
WS-266-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
Praktisches Ja(hr)! - Entwicklung eines zeitgemäßen, aktivierenden PJ-
Unterrichts (#266)
Laura Aurica Ritter, Jeremy Schmidt
Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V., Berlin, Deutschland
Lernziel
Lehrveranstaltungen im Praktischen Jahr, oft als PJ-Unterricht bezeichnet, sind an vielen deutschen Kliniken,
sofern vorhanden, inhaltlich und methodisch höchst standortabhängig. Zudem empfinden Studierende den PJ-
Unterricht oft als einzigen Anlass, zu dem fokussierte Lehre im PJ stattfindet. Der PJ-Unterricht sollte jedoch nicht
als Ersatz, sondern Ergänzung der PJ-Ausbildung angesehen werden.
Frontalvorträge zu Krankheitsbildern sind hier Fehl am Platz. Vielmehr sollten am Berufsstart orientierte
Kompetenzen, die in der Ausbildung auf Station trotz dortiger aktiver Einbindung der PJler nicht ausreichend
abgedeckt werden oder als Basis für den Stationseinsatz vorbereitet werden können, im Zentrum stehen. Dazu
gehören praktische Skills wie bspw. Sonografie oder Legen einer Magensonde, klinisches Management
bestimmter Fallsituationen oder kommunikative Kompetenzen wie Aufklärungsgespräche und das Überbringen von
Pathologiebefunden. Zudem stellt der PJ-Unterricht als Beisammensein aller PJler einen Raum dar, der für
gegenseitigen fachlichen Austausch sowie Reflexion geeignet ist.
Auch im Hinblick auf den Entwurf der neuen Ärztlichen Approbationsordnung, in dem vier Stunden wöchentliche
Lehrveranstaltungen verpflichtend enthalten sind, müssen viele Fakultäten eine Neustrukturierung ihres PJ-
Unterrichts durchführen.
Im Workshop wird folgendes erörtert:
• Definition von Sinn und Ziel des PJ-Unterrichts als ergänzende Lehrveranstaltungen in Kombination zur
Ausbildung auf Station
• Entwicklung eines strukturierten, kompetenzorientierten Curriculums mit deutlich stärkerer Interaktion und
Einbeziehung der Studierenden
• Sammlung von konkreten Lehrveranstaltungen inklusive Diskussion eines PJ-Peer-Teaching Modells
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Zu Beginn werden in einer Blitzlichtrunde lokale Erfahrungen des eigenen, selbst organisierten oder selbst erlebten
PJ-Unterrichts gesammelt und auf Post-Its festgehalten. Hierdurch werden die Teilnehmenden zur Analyse und
Reflektion des Ist-Zustandes angeregt, ein Problembewusstsein erzeugt sowie der Facettenreichtum dargestellt.
In einem kurzen Impulsvortrag wird den Teilnehmenden anschließend ein Überblick über verschiedene PJ-
Unterrichtsmodelle gegeben, besonders vielversprechende Pilotprojekte herausgehoben, und die Diskussion über
die Frage nach Ziel und Lehrmethodik des PJ-Unterrichts eingeleitet.
In Kleingruppenarbeit werden daraufhin verschiedene Bereiche eines potenziellen PJ-Curriculums konkreter
diskutiert und erarbeitet. Wichtig ist hierbei ein Fokus auf innovative Lehrmethoden, die die Nomenklatur PJ-
“Unterricht” mit seiner Top-Down-Symbolik zu einer interaktiven, am Bedarf und Interesse der Studierenden
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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orientieren, Lerngruppe verändern. In den Kleingruppen sollen praktische Fertigkeiten, inhaltlich medizinische
Sachverhalte, strukturelle Aspekten wie Ablauf, Zeit und Koordination sowie ein potenzielles PJ-Peer-Teaching
unter PJlern erörtert werden. Flexibel können hier auch Wünsche, Ideen und Erfahrungen der Teilnehmenden
berücksichtigt und eingebunden werden.
In einer anschließenden Präsentation werden die Teilnehmenden um die Tische rotieren (ähnlich Gruppenpuzzle),
und somir Eindrücke von allen Themengebieten erlangen sowie jeweils selbst ihr Thema vorstellen. Im Anschluss
sollen die Ergebnisse der Gruppen im Kollektiv erörtert und diskutiert werden, und daraufhin grundlegende
strukturelle, inhaltliche und methodische Kriterien definiert werden, die als Grundlage für eine zeitgemäße und
lehrreiche PJ-Lehre dienen sollen.
Zielgruppe
• Lehrende sowie Fakultätsmitarbeitende, die lokal an der Entwicklung und Gestaltung des PJ-Unterrichts
beteiligt sind
• Lehrende aller Fächer, die selbst PJ-Unterricht durchführen
• Studierende der Medizin, die persönliche Eindrücke schildern und/oder sich in die Gestaltung von PJ-Unterricht
einbringen (wollen)
Vorbereitung
Eine Vorbereitung ist nicht notwendig.
WS-658-01 Freitag, 17.09.2021, 14:30 – 17:00 Uhr
Wie kann die Betreuung von Studierenden im Praktischen Jahr in den
klinischen Alltag integriert werden? (#365)
Angelika Homberg, Elisabeth Narciß
Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheim, Deutschland
Lernziel
Ausbildende Ärzte und Ärztinnen stehen vor der Herausforderung, Studierende im Praktischen Jahr (PJ) im
Hinblick auf ihre spätere ärztliche Tätigkeit professionell anzuleiten und zu supervidieren. Es erfordert eine
Bereitschaft, um ärztliche Aufgaben schrittweise an die PJ-Studierenden abzugeben und Verantwortung zu
übertragen. Die Studierenden wiederum müssen lernen, diese Aufgaben zunehmend selbstständig durchzuführen,
in einem interprofessionellen Team zu arbeiten und Verantwortung in der Patientenversorgung zu übernehmen.
Bisher werden die ausbildenden Ärzte/-innen im PJ auf diese Aufgaben häufig kaum vorbereitet und haben bereits
durch ihre klinischen Aufgaben eine hohe Verantwortung und zeitliche Belastung.
Im Rahmen des MERlin-Projekts haben wir Informationsmaterialien, kompetenzorientierte Lehr-und Lernkonzepte
sowie Leitfäden für die Ausbildung im PJ entwickelt. Diese Materialien bauen systematisch aufeinander auf und
berücksichtigen die aktuellen Bestrebungen, die Kompetenzvermittlung im PJ an den APT (Anvertraubare
professionelle Tätigkeiten)1,2 auszurichten.
Die Teilnehmenden des Workshops werden mit den wesentlichen Bausteinen unsres PJ-Betreuer/-innen-
Konzeptes vertraut gemacht. Wir gehen hierbei unter anderem folgenden Fragestellungen nach:
• Wie können Studierende besser in den klinischen Alltag eingebunden werden?
• Wie kann der Lernprozess der PJ-Studierenden strukturiert werden?
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• Wie wird die Übertragung von Verantwortung festgehalten?
• Was wird konkret von den auszubildenden Ärzten und Ärztinnen erwartet?
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Nach einem Impulsreferat zu den aktuellen Rahmenbedingungen des PJs sowie den anvisierten Änderungen in
der neuen Approbationsordnung wird u.a. das APT-Konzept mit Fokus auf die schrittweise Übertragung von
Verantwortung vorgestellt.
Die Teilnehmer/-innen erhalten dann die Möglichkeit, folgende Schwerpunkte in Kleingruppen zu vertiefen:
• Strukturierte Beobachtung an Hand von Checklisten,
• Einbindung von Studierenden in die Visite anhand von Visitenstandards,
• Dokumentation des Ausbildungsverlaufs im Logbuch,
• Führen von Eingangs-, Zwischen- und Abschlussgesprächen.
Anschließend werden Erfahrungen, Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen Maßnahmen im Plenum diskutiert.
Informations- und Lehrmaterialien werden bereitgestellt.
Zielgruppe
PJ-ausbildende Ärzte/-innen, PJ-Studierende und Interessenten
Vorbereitung
Logbücher, Checklisten und Lernziele der bisherigen klinischen PJ-Abschnitte der eigenen Fachbereiche können
mitgebracht werden.
Referenzen [1] Bundesministerium für Gesundheit. Beschlusstext zum "Masterplan Medizinstudium 2021". Berlin:
Bundesministerium für Gesundheit; 2017. Zugänglich unter/available from: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/2017/maerz/masterplan-medizinstudium-2021.html
[2] ten Cate O. Entrustability of professional activities and competency-based training. Med Educ. 2005; 39:1176–1177.
[3] ten Cate O. Nuts and bolts of entrustable professional activities. J Grad Med Educ. 2013; 5:157–158.
WS-653-01 Donnerstag, 16.09.2021, 15:30 – 17:00 Uhr
Wohin geht die Reise im Praktischen Jahr? - Kompetenzorientierte
Umgestaltung der praktischen Ausbildung. (#653)
Dr. Elisabeth Narciß, Juliane Mees, Dr. Katrin Schüttpelz-Brauns, Angelika Homberg
Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheim, Deutschland
Lernziel
Ausbildende Ärztinnen und Ärzte im Praktischen Jahr (PJ) stehen vor der Herausforderung, neben der Bewältigung
des klinischen Alltags Studierende dabei anzuleiten, in die ärztliche Rolle hineinzuwachsen. Im Referentenentwurf
für die neue Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte ist das Erlernen der eigenständigen Versorgung von
Patienten und Patientinnen explizit als übergreifendes Ziel für das Absolventenprofil von Medizinstudierenden
benannt1. Für die konkrete Umsetzung wird unter anderem erwartet, dass das künftige Logbuch Vorgaben für
strukturierte Ausbildungsgespräche enthält sowie arbeitsplatzorientierte Prüfungen und strukturierte
Patientenvorstellungen durchgeführt und dokumentiert werden. Die Ausbildung ist damit einem grundlegenden
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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Kulturwandel unterworfen, dessen systematische Umsetzung an den einzelnen Fakultäten einer gewissen
Anstrengung bedarf.
Mit Hilfe einer didaktischen Landkarte2 erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick über künftige
strukturelle und didaktische Veränderungen im Praktischen Jahr und diskutieren mögliche Umsetzungsstrategien.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Im ersten Teil erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen und
anstehenden Veränderungen. Es wird gemeinsam herausgearbeitet, was bisher in der Ausbildung im PJ erreicht
wurde und welche Ziele künftig stärker in den Blick genommen werden müssen. Im zweiten Teil werden konkrete
Umsetzungsmöglichkeiten und Ressourcen für eine kompetenzorientierte Umgestaltung des Praktischen Jahres
aufgezeigt. In diesem Zusammenhang lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch folgende, im Rahmen des
BMBF geförderten Merlin-Projekts entwickelten Produkte kennen: E-Logbuch für Innere Medizin und Chirurgie,
Training für ausbildende Ärzte und Ärztinnen, Informationsplattform für das Praktische Jahr. Möglichkeiten der
standortspezifischen konzeptionellen Einbettung unterschiedlicher Maßnahmen werden diskutiert. Den Abschluss
bildet eine Zusammenfassung der Ergebnisse, welche auf einer didaktischen Landkarte visualisiert wurden.
Zeitplan:
20 min: Einführung und Einblick in die aktuelle Lage und anstehende Veränderungen
20 min: Erarbeitung des Soll-Ist-Zustands
20 min: Strategien für die Umsetzung der kompetenzorientierten Ausbildung im PJ
30 min: Möglichkeiten für die konzeptionelle Einbettung an unterschiedlichen Standorten
15 min: Zusammenfassung, Abschluss
Didaktische Methoden:
1. Visualisierung: Vorab-Informationen werden als „Landkarte“ auf einem virtuellen Whiteboard zur Verfügung
gestellt. Gemeinsam erarbeitete Aspekte werden dort verortet, visualisiert und in einen Zusammenhang
gebracht.
2. Aktive Beteiligung: Fragen, Anmerkungen und Ideen werden über das virtuelle Whiteboard von den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst eingebracht.
3. Lernbegleitung und -steuerung: Ein Chat-Raum steht für den fortlaufenden Austausch und zur Steuerung des
Prozesses zur Verfügung.
Zielgruppe
Alle Interessierten an der Ausbildung im PJ. Zur engeren Zielgruppe gehören verantwortliche Personen aus den
Studiendekanaten. Es ist wünschenswert, dass sich auch ausbildende Ärztinnen und Ärzte sowie Studierende
beteiligen und ihre Perspektiven einbringen.
Vorbereitung
keine
Referenzen [1] Bundesgesundheitsministerium. Referentenentwurf zur neuen Approbationsordnung für Ärzte und Ärztinnen.
Berlin; November 2020. [2] Lehner M. Didaktische Reduktion. Bern: Haupt; 2020.
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W-08. Interdisziplinäres und
interprofessionelles Lehren/ Lernen
WS-154-01 Donnerstag, 16.09.2021, 15:30 – 16:00 Uhr
Interprofessionelles Austrittsplanungs- und Visitentraining mit In-
HospiTool (IAVI) -Das Potenzial der interprofessionellen
Lernortkooperation Rocco Umbescheidt, MPH, Projektleiter, HFGS
Aarau, Dr. Claudia Schlegel, Co Leitung LTT Schule, BZ Pflege, (#154)
Rocco Umbescheidt, Dr. Claudia Schlegel
1 Höhere Fachschule Gesundheit und Soziales Aarau, Aarau, Schweiz; 2 Berner Bildungszentrum Pflege AG, Bern,
Schweiz; 3 Eidgenössische Technische Hochschule, Studiengang BSc Humanmedizin, Zürich, Schweiz; 4
Kantonsspital Aarau, KSA Forschungsteam der Medizinischen Uniklinik, Aarau, Schweiz
Einleitung
Das interprofessionelle Forschungsteam des Kantonspitals Aarau (KSA) entwickelte das ins klinische
Informationssystem integrierte Patientenmanagement Instrument «In-HospiTool»(1) In diesem Visitentool, dass
vom Schweizer Nationalfonds gefördert wird (NFP 74), stehen Austrittsplanung und interprofessionelle
Zusammenarbeit (IPZ) im Zentrum. Erfahrungen in der Entwicklung des Instruments, Herausforderungen der
medizinischen Versorgung und Forderungen mit IPZ bereits in der Ausbildung zu beginnen (2) waren die
Grundlage für Folgeschritte. Hieraus resultierte das interprofessionelle Ausbildungselement IAVI und die
Lernortkooperation der Höheren Fachschule Gesundheit & Soziales Aarau, des Berner Bildungszentrums Pflege,
des KSA und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Die Pilotumsetzung fand mit 99
Student*innen, Bildungsgang HF Pflege (5. Semester) und 83 Student*innen, Studiengang BSc Humanmedizin (5.
Semester) statt.
Entwicklungsmethodik
IAVI wurde nutzerorientiert, praxisnah und auf wissenschaftlichen Grundlagen basierend entwickelt. Fokusgruppen
mit Patientinnen & Studentinnen, sowie ein Expertinnen- /Facharbeiterinnen Workshop zur Erarbeitungberuflicher
Arbeitsaufgaben, im Kontext IPZ, Visite und Austrittsmanagement, fanden statt. Die Daten wurden
inhaltsanalytisch ausgewertet und dienten der Verdichtung praxisbasierter Fallvignetten, die für die Erstellung der
Drehbücher für Simulationspatienten genutzt wurden. Zudem fanden wissenschaftliche Recherchen und curriculare
Analysen statt.
Struktur
IAVI setzt sich aus sechs Lernphasen zusammen, die interprofessionell umgesetzt wurden. Die Studierenden
starteten mit eLearning(Phase 01). Iminterprofessionellen Präsenzworkshop (Phase 02) standen der Length of
hospital stay, die Evidenzlage zu IPZ, Austrittsmanagement und das Visitentool im Fokus.Im Training & Transfer
(Phase 03) sammelten die Studierenden praktische Erfahrungen, erhielten konkrete Instrumente und
Beobachtungskriterien. In der Simulation IPZ (Phase 04) setzten sie dieinterprofessionelle Visite mit In-HospiTool
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und dem Basler Visitenstandard um. Nach dem Feedback von Simulationspatienten folgten interprofessionelle
Reflexionen, in der sie Ziele austauschten, Videosequenzen analysierten und Erkenntnisse festhielten. Die
Sequenzen wurden aufgezeichnet und bewertet. Die Studierenden schlossen IAVI mit einem
Kompetenznachweis (Phase 05) ab und nehmen ihre Erkenntnisse für den Praxistransfer (Phase 06) mit.
Ergebnisse
Die Pilotumsetzung mit 182 Studenten der Pflege und der Humanmedizin wurde wissenschaftlich evaluiert.
Angesichts der Resultate der Kundenzufriedenheit, der erreichten Kompetenzen (83%) und Feedbacks
internationaler Experten konnte sie erfolgreich abgeschlossen werden.
Schlussfolgerung
Im Sinne des Assessments for learning (3) wird in Zukunft ein formatives Peerfeedbackverfahren den Abschluss
von Phase 05 bilden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Weiterentwicklung der Lernortkooperation. IAVI
besitzt nach Meinung internationaler Experten aufgrund seiner pädagogischen Grundstruktur, der
interprofessionellen & praxisbasierten Entwicklungsmethodik und des sukzessiven Kompetenzaufbaus, Merkmale
die es zu bewahren und auszubauen gilt.
Lernziel
• Die TN tauschen ihr Wissen über eine gelingende Lernortkooperation im Kontext IPZ aus und diskutieren
Notwendigkeiten für deren Umsetzung.
• Sie vergleichen ihr Wissen zu Merkmalen interprofessioneller Lernortkooperation mit Erfahrungswerten im
internat. Kontext und der Pilotumsetzung IAVI.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
10 min Einzelarbeit: Vorkenntnisse zu interprofessioneller Lernortkooperation/ Mod.karten/ Pinwand
25 min Präsentation: IAVI / Film & eKurs
10-15 min Experteninterview: Interprofessionelles Lernen & Lernortkooperationen im intern. Kontext (Schweden)
10 min Diskussion: Lessons learned & Ausblick
Zielgruppe
Bildungsverantwortliche und Praxisexpertinnen im Gesundheits- & Sozialbereich
Logo IAVI
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Interprofessionelles Austrittsplanungs- und
Visitentraining mit In-HospiTool (IAVI)
Referenzen [1] Koch D, Conca A, Regez K, Schuez P, Mueller B. Integierte und interprofessionelle Verbesserung der
Patientenbetreuung - das Inhospitool Projekt. Eine quasi-experimentelle, multizentrische, interprofessionelle, vergleichende Effektivitätsstudie im Bereich der Versorgungsforschung. . Pflegewissenschaft. 2018(S.7-12).
[2] WHO. Framework for actionon interprofessional education and collaborative practice. Geneva: World Health Organisation2010.
[3] Schuwirth LW, van der Vleuten CP. The use of progress testing. Perspect Med Educ. 2012 Mar;1(1):24-30.
WS-700-01 Freitag, 17.09.2021, 14:30 – 17:00 Uhr
Interprofessionelle Dozent_innenschulung (#700)
Anika Mitzkat, Dr. Stefanie Collin, Nadine Gronewold, Dr. Simon Schwill, Lea Weber, Dr. Stefan Mohr,
Priv.-Doz. Jobst-Hendrick Schultz
1 Universitätsklinikum Heidelberg, Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland; 2
Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Anästhesiologie, Heidelberg, Deutschland; 3 Universitätsklinikum
Heidelberg, Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
Problemstellung/Lernziele/Motivation der WS-AutorInnen
Interprofessionelle Zusammenarbeit gilt als eine Schlüsselkompetenz in einer zunehmend komplexeren
Gesundheitsversorgung [1]. Seit Jahren existiert die Forderung, interprofessionelle Kompetenzen bereits in
Ausbildung und Studium zu adressieren [2]. Die Fähigkeit zur Teamarbeit im multiprofessionellen Setting wurde
konsequenter Weise als relevanter Lerninhalt für die Humanmedizin definiert [3]. Um dieser Zielsetzung gerecht zu
werden, ist es notwendig, Dozentinnen und Dozenten in der Humanmedizin und in anderen Gesundheitsberufen
auf die Herausforderungen interprofessioneller Lehre vorzubereiten [4] und den fortlaufenden Prozess zu
unterstützen [5].
An der Heidelberger Medizinischen Fakultät wurde 2020 auf der Basis einer Bedarfsanalyse erstmal das Thema
Interprofessionelle Zusammenarbeit und Lehre in das bestehende Curriculum der Dozent_innenschulung (DOS)
implementiert.
Ziel der DOS ist die Qualität der Lehre zu verbessern, indem Dozent_innen für das Thema Interprofessionalität
sensibilisiert werden und didaktische Methoden erlernen, die es ihnen ermöglichen, Student_innen an das Thema
heranzuführen.
Ablauf Workshop
Der Workshop stellt das Konzept der Schulung und die didaktischen Grundlagen vor. Die Teilnehmer_innen
werden den ersten von drei Teilen der Schulung (Basisschulung) selbst durchlaufen und anschließend die
Übertragbarkeit auf den eigenen Standort zu diskutieren.
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Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an Dozent_innen, die interprofessionelle Elemente in die eigene Lehre integrieren
möchten und in der Lehre der Humanmedizin, der Zahnmedizin oder der nichtmedizinischen Gesundheitsberufe
tätig sind.
Weiterhin freuen wir uns über Trainer_innen, die interprofessionelle Elemente in einer DOS planen oder bereits
umsetzen. In virtuellen Gruppenarbeitsräumen werden wir die Möglichkeit haben, die Bedürfnisse beider
Zielgruppen zu adressieren und zu berücksichtigen.
Vorbereitung/Mitzubringen
Der Workshop findet online statt. Für die Teilnahme sind keine Vorbereitung notwendig, es sollte jedoch eine
stabile Internetverbindung mit Ton und Kamera zur Verfügung stehen.
Literatur
1. World Health Organization (2010): Framework for Action on Interprofessional Education and Collaborative
Practice. Geneve: WHO
2. Wissenschaftsrat (2012): Empfehlungen zur hochschulischen Qualifikation für das Gesundheitswesen. Berlin:
Wissenschaftsrat
3. www.nklm.de
4. Hammick, M., Freeth, D., Koppel, I., Reeves, S., Barr, H. (2007): A best evidence systemativ review of
interprofessional education. BEME Guide no. 9, Medical Teacher, 29(8), 735-752
5. Sargeant, J. (2009): Theories to aid understanding and implementation of interprofessional education. Journal
of Continuing Education in the halth professions, 29: 178-184
WS-726-01 Donnerstag, 16.09.2021, 16:30 – 17:00 Uhr
Interprofessionelle Lehre zur Integrativen Medizin – Ein Weg zur
patientenzentrierten Versorgung? (#726)
Angelika Homberg, Dr. Beate Stock-Schröer
1 Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Mannheim, Mannheim, Deutschland; 2 Universität Witten/Herdecke,
Medizinische Fakultät, Witten, Deutschland
Lernziel
Die Zunahme multimorbider und lebensstilbedingter Erkrankungen bedarf umfassender Versorgungskonzepte und
der gelungenen Zusammenarbeit unterschiedlicher Gesundheitsberufe. Patientenzentrierung und
Interprofessionalität gewinnen in diesem Kontext zunehmend an Bedeutung. Studierende müssen lernen,
Patientenpräferenzen, den Lebensstil und eine Vielfalt von Behandlungsmöglichkeiten in Entscheidungsprozesse
einzubeziehen und dabei mit anderen Gesundheitsberufen optimal zusammenzuarbeiten (1). Die
interprofessionelle Lehre im Bereich der Integrativen Medizin verfügt über das Potential, einen entsprechenden
Kompetenzerwerb anzubahnen, birgt aber auch einige Gefahren (2).
In diesem Workshop wird der Frage nachgegangen, welche Kriterien entsprechende akademische Lehrangebote
erfüllen müssen, um dem Anspruch der akademischen Lehre gerecht zu werden. Hierbei werden insbesondere die
Rolle der wissenschaftlichen Fundierung und mögliche künftige Handlungsfelder für eine patientenzentrierte
Versorgung in den Blick genommen.
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Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
In einem Impulsvortrag werden Handlungsfelder im interprofessionellen integrativmedizinischen Bereich aufgezeigt
und bereits ermittelte Gefahren und Chancen der interprofessionellen Lehre präsentiert. Hierbei wird insbesondere
auch der Aspekt der evidenzbasierten Versorgung aufgegriffen (10 Minuten). Anhand einer SWOT-Analyse werden
zentrale Eckpunkte zusammengefasst und konkrete Strategien und Kriterien für die Lehre abgeleitet
(Kleingruppenarbeit, 20 Minuten). Abschließend werden Best practice Beispiele zu interprofessionellen
integrativmedizinischen Lehrangeboten vorgestellt, welche bereits erfolgreich an unterschiedlichen Standorten
umgesetzt werden (Plenum, 15 Minuten).
Zielgruppe
Interessierte Studierende und Lehrende sowie Vertreter der Fakultäten
Vorbereitung
Literatur: Homberg A, Stock-Schröer B. Interprofessional Education on Complementary and Integrative Medicine.
Clin Teach. 2020;00:1-6.
Referenzen [1] Academic Consortium for Integrative Medicine & Health. ‘Definition of integrative medicine and health’ 2018
[Available from: http://www.imconsortium.org/about/home.html.]
[2] Homberg A, Stock-Schröer B. Interprofessional Education on Complementary and Integrative Medicine. Clin Teach. 2020;00:1-6.
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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W-09. Mentoring/ Coaching
WS-420-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
Matchmaking in Mentoringprogrammen (#420)
Maximilian Warm, Tanja Graupe, Konstantinos Dimitriadis1,2
1 Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin,
München, Deutschland; 2 Ludwig-Maximilians-Universität München, Neurologische Klinik und Poliklinik, München,
Deutschland
Lernziel
Ziel des Workshops ist es, einen Überblick über die Möglichkeiten und Vorteile verschiedener Matchmaking-
Verfahren für alle Arten von Mentoringprogrammen zu bekommen. Hierzu gehören u. a. die Vorstellung
verschiedener existierender Beispiele, der Austausch zwischen den Workshop-Teilnehmern und ggf. die
gemeinsame Erarbeitung innovativer Konzepte. Der Fokus soll während des gesamten Workshops insbesondere
auf der Umsetzung, möglicherweise auftretenden Herausforderungen und passenden Lösungsansätzen liegen.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Im ersten Teil erfolgt nach einer Vorstellungsrunde eine Einführung in das Thema. Dies wird am Beispiel unseres
Mentoringprogramms an der LMU München, bestehend aus ärztlichem Mentoring und Peer-Mentoring,
veranschaulicht. Hierbei wird unter anderem auf folgende Fragen eingegangen:
• Welche Wege gibt es um möglichst erfolgreiche Mentoring-Beziehungen zwischen Mentoren und Mentees zu
vermitteln?
• Wie funktioniert die Planung und Umsetzung? Worauf ist dabei zu achten?
• Welche Möglichkeiten gibt es, Matchings zu verfolgen und regelmäßig zu evaluieren?
Im zweiten Abschnitt des Kurses analysieren wir in Kleingruppen Vor- und Nachteile, erforderliche
Rahmenbedinungen, sowie optimale Anwendungsbereiche verschiedener Verfahrung und gehen dabei individuell
auf Bedürfnisse und Problemstellungen bestehender und zukünftiger Mentoringprogramme der Teilnehmer ein.
Im letzten Teil des Workshops sollen die Ergebnisse aus der Gruppenarbeitsphase vorgestellt und diskutiert
werden.
Zielgruppe
Beteiligte an der Planung, Umsetzung oder Optimierung von Mentoringprogrammen jeglicher Art und/oder am
Thema Mentoring Interessierten.
Vorbereitung
keine, ggf. Ausarbeitung von Frage-/Problemstellungen und Anforderungen an das eigene Mentoringprogramm.
Referenzen [1] Pinilla S, Pander T, von der Borch P, Fischer MR, Dimitriadis K. 5 years of experience with a large-scale
mentoring program for medical students. GMS Z Med Ausbild. 2015;32(1):Doc5. [2] Schafer M, Pander T, Pinilla S, Fischer MR, von der Borch P, Dimitriadis K. A prospective, randomised trial
of different matching procedures for structured mentoring programmes in medical education. Med Teach. 2016;38(9):921-9.
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[3] Schafer M, Pander T, Pinilla S, Fischer MR, von der Borch P, Dimitriadis K. The Munich-Evaluation-of-Mentoring-Questionnaire (MEMeQ)--a novel instrument for evaluating proteges' satisfaction with mentoring relationships in medical education. BMC Med Educ. 2015;15:201.
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W-10. Kommunikative und soziale
Kompetenz
WS-18-01 Mittwoch, 15.09.2021, 14:00 – 17:00 Uhr
Verdammt! Pass auf damit! Ich hab‘ Dir doch gesagt, wie man das
macht! – Gutes Erklären. (#18)
Prof. Martin Baumann
RWTH Aachen University, Biophysical & Education Engineering / Angewandte Medizintechnik, Aachen,
Deutschland
Motivation und Lernziel
Haben Sie sich schon einmal darüber geärgert, dass einige Dozenten, Gruppenleiter oder Kollegen einfach nicht
verständlich erklären können? Oder haben Sie vielleicht sogar selbst geflucht, weil einige der lieben Kolleginnen
und Kollegen die Erklärungen, die man ihnen so ausführlich gegeben hat, einfach nicht verstehen (wollen)? Woran
liegt es bloß, dass mündlich weitergegebene Informationen über Abläufe oft nicht im beabsichtigten Sinne
verstanden oder praktisch umgesetzt werden können?
Es ist nicht nur ärgerlich, wenn die gemachten Erklärungen nicht die gewünschte Wirkung erzielen, es kann sogar
richtig teuer oder gar gefährlich werden. Aber wer trägt die Schuld daran? Die/Derjenige, die’s/der’s vielleicht
unzureichend erklärt hat, oder die/derjenige, die/der die gegebenen Informationen nicht adäquat umsetzt? Oder
beide? Oder keiner – denn die Thematik ist nun mal so abstrakt und abgehoben, dass sie sich einer nachhaltigen
Erklärung einfach grundsätzlich entzieht?
Wer diese Schuldfrage ein für alle Mal geklärt haben will, komme bitte nicht zu diesem Workshop. Denn wir werden
einige Erklärungsszenarien unter die Lupe nehmen, um uns konstruktiv mit der Frage auseinanderzusetzen, wie
gutes Erklären ablaufen kann und welche Parameter die Erfolgswahrscheinlichkeit einer korrekten Umsetzung
nach der Erklärung erhöhen bzw. verringern können.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
In mehreren aufeinander aufbauenden Kleingruppenübungen werden wir relevante Kriterien identifizieren, die dafür
sorgen, dass eine Erklärung im Sinne der/des Erklärenden die beabsichtigte Wirkung zeigt – oder eben auch nicht.
Nebenbei werden wir den Begriff der Validität am eigenen Körper erleben. Und da die Veranstaltung wie immer im
Umfeld einer spannenden, aber auch intensiven GMA Jahrestagung stattfindet, wird in diesem Workshop wenig
erklärt (!), dafür aber viel spielerisch geübt und erarbeitet.
Die Kleingruppenübungen dauern jeweils zwischen 10 und 25 Minuten und werden einleitend im Plenum
anmoderiert und im Anschluss dort gemeinsam ausgewertet.
Zielgruppe
Dieser Workshop adressiert Personen, die Informationen strukturiert mündlich weitergeben wollen oder müssen,
sei es innerhalb der eigenen Disziplin oder fachübergreifend.
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Vorbereitung
Eine Vorbereitung ist nicht erforderlich. Schreibmaterial mitzubringen kann nicht schaden.
Kleingruppenübung Teilnehmer/innen vertiefen sich auf der GMA2019
in eine der Kleingruppenübungen im Workshop
Gutes Erklären. (Foto: M. Baumann)
WS-208-01 Freitag, 17.09.2021, 14:30 – 17:00 Uhr
ACHTSAMKEIT UND MEDITATION FÜR MEDIZINSTUDIERENDE UND
(FACH-)ÄRZT*INNEN - SIND KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ,
EMPATHIEFÄHIGKEIT UND SELBSTFÜRSORGE ERLERNBAR? (#208)
Prof. Markus Herrmann, Dr. Peter Vogelsänger
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Allgemein- und Familienmedizin, Magdeburg, Deutschland
Lernziel
Das Erproben einer achtsamen und selbstfürsorglichen Haltung, Vertiefung der kommunikativen Kompetenz,
Motivation zu täglicher Achtsamkeitspraxis und weiterem Erfahrungsaustausch
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Impulsreferate, Übungen, Diskussionen
Zielgruppe
Alle an kommunikativer Kompetenz, Empathiefähigkeit, Selbstfürsorge, Studierenden- und Ärzt*innengesundheit
Interessierte
Kommunikative Kompetenz, Empathiefähigkeit und Selbstfürsorge gehören neben der Diagnosestellung und
Behandlung von Krankheiten zu den wesentlichen Elementen professionellen ärztlichen Handelns. Sie sind vor
dem Hintergrund einer zunehmenden Komplexität, Beschleunigung und Aufgabenverdichtung auch in der Medizin
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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von immer stärkerer Relevanz. Vor dem Hintergrund einer weltweiten gesundheitlichen Gefährdung von Ärzt*innen
hat der Weltärztebund auf seiner 68. Generalversammlung in Chicago 2017 mit der Novellierung der Genfer
Deklaration die Sorge um die eigene Gesundheit, das Wohlergehen und die Bewahrung der Fähigkeiten von
Ärzt*innen zu einem festen Bestandteil des ärztlichen Gelöbnisses gemacht, eine Thematik, die auch zum
Schwerpunkt des 122. Deutsche Ärztetages 2019 in Münster wurde, wobei die gesundheitliche Belastung und die
Problematik rückläufiger Empathiebereitschaft schon bei Medizinstudierenden von Bedeutung ist. Bei der
Bewältigung dieser nun vor uns stehenden Herausforderungen kann es hilfreich sein, Techniken zu erlernen und
Haltungen zu kultivieren, die das wissenschaftlich fundierte Feld der Achtsamkeit und Meditation in den Bereichen
der Mind-Body-Medizin, der kognitiven Psychotherapie und Bildgebung von Meditations- und
Achtsamkeitsphänomenen zur Verfügung gestellt hat. Das Design und erste Ergebnisse des am Max-PIanck-
Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig durchgeführten ReSource-Projekts geben Anlass,
Achtsamkeitstechniken in den Bereichen Präsenz, Affekt und Perspektive (in Anlehnung an das ReSource-Projekt)
kennenzulernen und gemeinsam zu üben. Dabei sind vor allen die positiven Effekte dieser Übungspraxis in Bezug
auf den Umgang von sozialem Stress zu nennen. Ein Überblick über die Geschichte und breite wissenschaftliche
Evidenz von Achtsamkeit und Meditation, ein Bericht über erste Erfahrungen mit einem Wahlfach für
Medizinstudierende klinischer Semester an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und einem Blockseminar
für Pädagogikstudierende an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wie auch der Austausch über die
eigene Achtsamkeitspraxis und zu Möglichkeiten der Integration von Achtsamkeits- und Meditationstechniken in
den Alltag dienen der Vertiefung des zu Erlernenden.
Meditierende Studierende in Halle Studierende der Martin-Luther-Universität Halle-
Wittenberg während einer Meditationsübung
(November 2019)
[1] Referenzen: 1. Zeitschriftenartikel: Vogelsänger P. Das ärztliche Gelöbnis. Ein Kommentar. Ärztliche Psychotherapie (2018) (13) 256-259 2. Buch: Vogelsänger P. Wasche Deine Schale selbst ... Die Count Down Meditation und andere Wege zur täglichen Stressbewältigung. (2014) Berlin: epubli. 3. Buchbeitrag: Vogelsänger P „Das ist ja interessant...“- Achtsamkeit, Meditation und (Selbst-)Mitgefühl in der pädagogischen Praxis. In: Rumpf D & Winter S (Hrsg.) Kinderperspektiven im Unterricht. Zur Ambivalenz der Anschaulichkeit. Wiesbaden: Springer VS (2019) S. 23 - 37
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WS-658-01 {datetimeStart} Uhr
Soziale Kompetenzen in der Zahnmedizin – Anforderungen an
zukünftige Zahnmediziner:innen und ihre Testung in der
Studierendenauswahl (#658)
Stefanie Pfisterer-Heise, Dr. Johanna Hissbach
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, AG Auswahlverfahren, Hamburg, Deutschland
Lernziel
Austauschforum über soziale Kompetenzen in der Zahnmedizin und deren Implementierung in Auswahlverfahren:
Vorstellung und Diskussion der Forschungsergebnisse des Projekts „Soziale Kompetenzen angehender
Zahnmediziner:innen“;
Diskussion über mögliche Auswahlverfahren, Sammlung von good-practice-Beispielen und Entwicklung
gemeinsamer Ideen
Hintergrund: 2015 erschien der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Zahnmedizin (NKLZ) [1], der das
Absolvent:innenprofil von Zahnärzt:innen im Sinne eines verbindlichen Fachqualifikationsrahmens definiert. Im
Zentrum des damit verbundenen Kerncurriculums stehen die im Studium zu vermittelnden zahnarztbezogenen
Kompetenzen, d.h. die von den Studierenden zu erreichenden Lernziele.
Zusätzlich zu dieser Neuordnung des Zahnmedizinstudiums sollen nach dem Urteil des
Bundesverfassungsgerichts 2017 auch die Zulassungskriterien stärker auf die Eignung für das Studium und die
zahnärztlichen Tätigkeiten ausgerichtet werden. Neben der Abiturnote können zum Beispiel manuelle Fähigkeiten
aber auch soziale Kompetenzen in die Studierendenauswahl einfließen.
Präsentation „Soziale Kompetenzen von angehenden Zahnmediziner:innen“: Vor diesem Hintergrund
widmete sich das vorgestellte Projekt der Forschungsfrage, welche sozialen Kompetenzen angehende
Zahnmediziner:innen für eine gelungene Ausübung des Zahnarztberufs bzw. für den erfolgreichen Abschluss des
Studiums benötigen. In einem ersten Schritt wurden dafür Patient:innen und Zahnärzt:innen sowie Studierende und
Lehrende der Zahnmedizin interviewt. Alle Interviews (n=26) wurden auf Basis der Thematischen Analyse [2]
ausgewertet.
In einem zweiten Schritt wurden die so ermittelten Themen in einem zweistufigen Online-Delphi-Verfahren einer
Stichprobe von über 70 Studierenden, Lehrenden, Patient:innen sowie Zahnärzt:innen für ein Ranking hinsichtlich
ihrer Wichtigkeit für das Studium bzw. die Berufspraxis vorgelegt. Es zeigte sich ein Fokus der Studierenden und
Lehrenden auf den Emotional Resilience Skills [3] wie „Mit Stresssituationen umgehen“. Im Gegensatz dazu
benötigen angehende Zahnmediziner:innen in ihrer Berufspraxis insbesondere Social Engagement Skills [3], wie
zum Beispiel „Patient:innen in die Behandlung einbeziehen“.
Input und Diskussionsforum „Soziale Kompetenzen in der Studierendenauswahl von angehenden
Zahnmediziner:innen“: Basierend auf den gefundenen Forschungsergebnissen sollen im Anschluss an einen
kurzen Input zu Möglichkeiten der Messung sozialer Kompetenzen die folgenden Fragen diskutiert werden: In
welcher Beziehung stehen die Projektergebnisse zu den im NKLZ definierten Kompetenzen/ Lernzielen? Spiegeln
die im NKLZ definierten Lernziele die unterschiedlichen Perspektiven von Patient:innen, Zahnärzt:innen,
Studierenden und Lehrenden wider? Falls nicht, wie lassen sich die Projektergebnisse in das Kerncurriculum
Zahnmedizin integrieren? Sind die zurzeit weithin im Rahmen der Medizinstudierendenauswahl eingesetzten
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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Situational Judgment Tests zur Testung der sozialen Kompetenzen angehender Zahnmediziner:innen geeignet
und falls nicht, welche anderen Auswahlinstrumente kommen für eine Testung in Frage?
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Thema Didaktische Methode Dauer
Begrüßung und Vorstellung 5 min.
Forschungsprojekt „Soziale Kompetenzen von angehenden Zahnmediziner:innen“ Präsentation 25 min.
Ergebnisse des Forschungsprojekts Plenumsdiskussion 15 min.
Bedeutung der Ergebnisse für das Auswahlverfahren Zahnmedizin Input 10 min.
Ergebnisse sowie sich daraus ergebende Fragestellungen Kleingruppendiskussion 20 min.
Ergebnisse und Abschluss Plenumsdiskussion 15 min.
Zielgruppe
Interessierte an den Themen Zahnmedizin sowie Auswahlverfahren
Vorbereitung
Eine Teilnahme ist ohne Vorbereitung möglich.
Referenzen [1] MFT Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e.V. (Hrsg.). Nationaler
Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Zahnmedizin (NKLZ). 2015. http://www.nklz.de/files/nklz_katalog_final_20151204.pdf [2] Braun V, Clarke V. Using thematic analysis in psychology. Qual. Res. Psychol. 2006; 3(2): 77-101. http://dx.doi.org/10.1191/1478088706qp063oa [3] Soto CJ, Napolitano CM, Roberts BW. Taking Skills Seriously: Toward an Integrative Model and Agenda for Social, Emotional and Behavioral Skills. Curr Dir in Psychol Sci. 2020; 30(1): 26-33. https://doi.org/10.1177/0963721420978613
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W-12. Simulation
WS-109-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
Implementierung und Durchführung interprofessioneller
simulationsbasierter Ausbildung in akutmedizinischen Settings: Virtual
und Real – Was können wir voneinander lernen? (#109)
Dr. Maike Buchmann, Dr. Thomas Sauter, Mareen Machner
1 Charité - Universitätsmedizin Berlin, Lernzentrum, Prodekanat für Studium und Lehre, Charité, Berlin,
Deutschland; 2 Inselspital Universitätsspital Bern, Universitäres Notfallzentrum, Bern, Schweiz
Lernziel
In der Versorgung akuter medizinischer Notfälle stellen die Notaufnahmen die zentrale Schnittstelle zwischen
präklinischer und klinischer Versorgung dar. Die große Herausforderung für die versorgenden interprofessionellen
Teams, die sich nicht selten ad hoc zusammenstellen, liegt in der Notwendigkeit bei unsicherer Faktenlage
schnelle Entscheidungen für eine bestmögliche Versorgung unter Gewährleistung der Patientensicherheit treffen
zu müssen.
Interprofessionelle Ausbildung vom Medizinstudium bis hin zur postgraduellen Aus- und Weiterbildung wird in
einem Positionspapier des GMA Komitees als Basis für jede erfolgreiche interprofessionelle Zusammenarbeit im
Gesundheitswesen bezeichnet [1].
Trotz umfangreicher gesellschaftlicher Unterstützung und wissenschaftlicher Evidenz für den Nutzen
interprofessioneller simulationsbasierter Ausbildung, sind Umsetzungsgrad und Qualität und Begleitforschung in
verschiedenen Institutionen und Ausbildungssettings sowie in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich [2].
Gleichzeitig treten bei der praktischen Umsetzung in all diesen Settings ähnliche beachtenswerte
Herausforderungen auf [3].
Ziel dieses Workshops ist der interprofessionelle Austausch über die gemeinsamen Herausforderungen und das
Erarbeiten von Lösungsansätzen auf folgenden Ebenen:
• Organisation/Rahmenbedingungen: Wie können wir interprofessionelle Simulationstrainings in verschiedenen
institutionellen Settings (curricular) implementieren?
• Konzeption: Wie entwickeln wir kompetenzorientiert Fallszenarien, in denen alle Berufsgruppen ihrem
entsprechend Ausbildungsstand zusammen lernen können? Welche Frameworks zum Lernen und Debriefen
von Teamkommunikation haben sich bewährt? Welche Chancen bietet der Einsatz von Virtual Reality?
• Praktische Durchführung: Welche positiven Erfahrungen und welche situativen Herausforderungen gibt es?
• Weiterentwicklung und Forschung: Wie wird evaluiert? Wie können (nachhaltige) Effekte der Simulation
gemessen werden?
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Die Workshopteilnehmenden erhalten Einblicke in die Planungsphase und Implementierung zweier
interprofessioneller Simulationstrainings in der Notfallmedizin (Bern und Berlin). Die wissenschaftlichen
Projektinhalte sowie Fallstricke in der Planung und Durchführung werden im ersten Teil dargestellt. Anschließend
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werden verschiedene individuelle Herausforderungen von interprofessionellen Simulationen in einem World-Café
diskutiert und in Kleingruppen situative Lösungsansätze erarbeitet.
Kennenlernen, Murmelgruppen zum ersten Austausch über Erfahrungen und Herausforderungen, Clustern
der Ergebnisse
40
min
Impulsvorträge Simulationstrainings Berlin und Bern 60
min
World Café: Lösungsansätze für Herausforderungen 45
min
Pause 10
min
Präsentation und Abschluss 25
min
Summe 3 h
Zielgruppe
Studierende, Dozierende und Lehrkoordinator*innen, die an Simulationstraninings in akutmedizinischen Settings im
interprofessionellen Kontext interessiert sind – mit oder ohne praktischer Erfahrung.
Vorbereitung
Keine Vorbereitung erforderlich.
Referenzen [1] Walkenhorst U, Mahler C, Aistleithner R, Hahn EG, Kaap-Fröhlich S, Karstens S, u. a. Position statement
GMA Comittee – “Interprofessional Education for the Health Care Professions”. GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung; 32(2):Doc22; ISSN 1860-3572 [Internet]. 2015 [zitiert 30. Januar 2021]; Verfügbar unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2015-32/zma000964.shtml
[2] Armenia S, Thangamathesvaran L, Caine A, King N, Kunac A, Merchant A. The Role of High-Fidelity Team-Based Simulation in Acute Care Settings: A Systematic Review. Surg J. Juli 2018;04(03):e136–51.
[3] Boet S, Bould MD, Layat Burn C, Reeves S. Twelve tips for a successful interprofessional team-based high-fidelity simulation education session. Medical Teacher. Oktober 2014;36(10):853–7.
WS-206-01 Donnerstag, 16.09.2021, 15:30 – 17:00 Uhr
Kommunikationstraining und High Fidelity Simulation – eine Quadratur
des Kreises? Möglichkeiten der curricularen Implementierung sowie
der methodisch-didaktischen Herangehensweise (#206)
Sara Häusermann, Rachel Hediger
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Pflege, Winterthur, Schweiz
Einleitung
Die High Fidelity Simulation ist eine realistische Demonstration einer Praxissituation, welche aus der praktischen
Performanz an der Simulationspuppe sowie deren Debriefing besteht. Ursprünglich wurde die High Fidelity
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Simulation für das Training von Notfällen in der Akutmedizin entwickelt. Aktuell liegt deren Fokus meist auf dem
Teamwork der involvierten Gesundheitsfachpersonen.
Die Praxisrealität der Gesundheitsberufe zeigt, dass die Studierenden darauf vorbereitet werden müssen in hoch
komplexen Situationen sowohl im Team gut zu funktionieren, als auch gleichzeitig mit Patienten und Angehörigen
professionell zu kommunizieren.
Im Bachelor Pflege der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften wurde ein neuartiges
Simulationsszenario entworfen, in welchem die Studierenden im Teamwork einerseits Fähigkeiten/Fertigkeiten
bzgl. Pathophysiologie wie auch psychosoziale Kompetenzen im Kontext einer exazerbierenden Patienten-
/Angehörigensituation anwenden sowie entwickeln müssen. Für den Trainings- und Reflexionsprozess wurden
spezifische Instrumente entwickelt.
Die Erfahrungen der Autorinnen zeigen, dass dieser Lernansatz von Studierenden und Dozierenden gut akzeptiert
und geschätzt wird. Das entwickelte Szenario ist ideal um den Studierenden exploratives, transformatives Lernen
hin zu Best Practice zu ermöglichen, bei dem sie verschiedene Herangehensweisen überprüfen, ihr Wissen/ihre
Fertigkeiten weiterentwickeln und lernen verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen [1, 2, 3].
Lernziel
Die Teilnehmenden setzen sich mit der Möglichkeit auseinander High Fidelity Simulationssequenzen so zu
entwickeln oder zu erweitern, dass die Studierenden neben Kompetenzen im Bereich Pathophysiologie und
Teamarbeit auch ihre psychosoziale Kompetenz in Bezug auf die Kommunikation mit Patienten sowie Angehörigen
weiterentwickeln können.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Nach einem Einblick in die curriculare Implementierung sowie die methodisch-didaktische Herangehensweise im
Bachelor of Science in Pflege folgt eine Sequenz der Einzelreflexion bzw. Paar- oder Gruppenarbeit, während der
die Teilnehmenden anhand ihrer eigenen mitgebrachten Simulationsszenarien (oder aufliegenden Beispielen)
diskursiv Ideen entwickeln, wie der Fokus bezüglich Kommunikation mit Patienten/Angehörigen ins vorliegende
Szenario integriert werden könnte. Der Workshop schliesst mit einer Diskussion im Plenum, bei der
Erfahrungen/Erkenntnisse ausgetauscht und Fragen gestellt werden können. Die drei Phasen des Workshops
dauern jeweils 30-40 Minuten.
Zielgruppe
Dozierende/Lehrende mit High Fidelity Simulations-Erfahrung bzw. Personen mit Interesse am Thema
Vorbereitung
Eigenes Simulationsszenario (falls vorhanden)
Referenzen (1) Kolb D. Experiential Learning: Experiences as the Source of Learning and Development. Prentice Hall:
Englewood Cliffs, NJ; 1984. [2] Mezirow, J. Transformative Learning: Theory to Practice. New Directions for Adult & Continuing Education
1997; 74:5-12. [3] Mezirow J. Learning to think like an adult. Learning as transformation. Critical perspectives on a theory
in progress, 2000:3-33.
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WS-366-01 Freitag, 17.09.2021, 14:30 – 16:00 Uhr
Ablenkungen in simulations-basierten Prüfungen: Was können wir von
der Gaming-Forschung lernen? (#366)
Dr. Daniel Bauer, Dr. Daniel Tolks2,3
1 Universität Bern, Institut für Medizinische Lehre, Bern, Schweiz; 2 Leuphana Universität Lüneburg, Zentrum für
Angewandte Gesundheitswissenschaften, Lüneburg, Deutschland; 3 Klinikum der Universität München, Institut für
Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
Lernziel
Wir wollen in Gruppenarbeit entwickeln und diskutieren, welche Rolle Ablenkungen ("Distractions") in Simulationen,
insb. simulations-basierten Prüfungen (z.B. OSCE), haben. Dazu bedienen wir uns als Inspiration einiger Hinweise
aus der Computerspiel-Forschung.
Am Ende des Workshops haben Teilnehmer*innen
• Ein Shared Mental Model entwickelt und diskutiert, was im Kontext einer Simulation als Ablenkung gilt
• Die Rolle von Ablenkungen bei simulationsbasierten Prüfungen diskutiert
• Schlussfolgerungen gezogen, inwiefern dies in individuellen Anpassungen eigener Simulationen resultieren
müsste
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
• Vorstellung und Ablauf (5')
• Impulsvortrag zu Immersion/Engagement in Simulationen (15')
• Moderierte Reflexion und Diskussion über Ablenkungen (15')
• Impulsvortrag zu Ablenklungen aus dem Gaming-Bereich (15')
• Moderierte Diskussion und Erarbeitung einer gemeinsamen Definition (15')
• Kleingruppen zum Transfer in die eigene Praxis (20')
• Präsentation und Dokumentation der Ergebnisse (20')
• Abschluss
Zielgruppe
Personen mit gutem Verständnis a) wie Simulationen funktionieren und b) über Qualitätsansprüche in praktischen
Prüfungen
Vorbereitung
keine dezidierte Vorbereitung notwendig.
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W-13. Standardisierte Patienten/
Simulationspatienten
WS-41-01 Donnerstag, 16.09.2021, 15:30 – 17:00 Uhr
«Ich muss dir was sagen…» - schwierige Gespräche mit
Simulationspersonen führen (#41)
Agnes Krähenbühl, Jutta Bisaz, Florian Wüthrich, Dr. Valeska Stolz
Universität Zürich UZH, Studiendekanat UMZH, Zürich, Schweiz
Albert kann sich den Text nicht mehr merken. Theo nimmt in der Gruppe viel Platz ein. Sophia hält den
Studierenden ganze Vorträge.
Ihr habt schon mehrmals erfolglos Feedback gegeben. Deshalb möchtet ihr diese Simulationspersoneneigentlich
aus eurem Pool nehmen, schiebt das Gespräch aber immer wieder auf.
Kennt ihr solche und ähnliche Situationen?
Wie sagt ihr es euren Simulationspersonen? Wie führt ihr solche Gespräche durch?
Wie fühlt sich das an – für euch und eure Simulationspersonen?
Wir haben mit Simulationspersonen aus unserem Pool drei Fallvignetten erarbeitet, an denen solche sensiblen
Gespräche im Rahmen eines Workshops geübt werden können.
Ihr habt die Möglichkeit, selbst Gespräche zu führen und verschiedene Ansätze auszuprobieren.
Wie kann die Botschaft klar und dennoch taktvoll formuliert werden?
Wie begegnet ihr Emotionen wie Wut, Unverständnis, Enttäuschung?
Wir freuen uns auf einen regen Austausch.
WS-80-01 Mittwoch, 15.09.2021, 14:00 – 16:30 Uhr
Der Einsatz von Simulationspersonen im Kontext des Masterplans 2021
und der anstehenden Überarbeitung der ÄApprO (#80)
Dr. Tim Peters, Christian Thrien
1 Hochschule für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft, Bochum, Deutschland; 2 Universität zu Köln,
KISS - Kölner Interprofessionelles Skills Lab und Simulationszentrum, Köln, Deutschland
Lernziel
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Die Teilnehmenden können nach dem Workshop die Auswirkungen des Masterplans 2021 bzw. der abzusehenden
Veränderungen in der Approbationsordnung auf die Arbeit der Simulationspatientenprogramme beschreiben und
erste konkrete Konsequenzen für die eigene Arbeit mit Simulationspersonen skizzieren.
Der Workshop baut auf dem Präsymposium des Ausschusses Simulationspersonen im Kontext des internationalen
Skills-Lab Symposium 2021 von Krems auf. Dort wurden bereits vom IMPP, vertreten durch Frau Prof. Dr. Kütting,
erste Überlegungen vorgestellt und diskutiert, welche Auswirkungen die neuen geplanten Staatsexamina in der
Medizin auf die Arbeit mit Simulationspatientinnen und Simulationspatienten haben werden, konkret auf Auswahl,
Schulung und Standardisierung. Ergänzt werden diese Veränderungen durch die anstehende neue
Approbationsordnung, die der Simulation und Simulationspatientinnen und -Patienten mit großer
Wahrscheinlichkeit eine zentrale Rolle zuweisen wird. Die in Krems entstandenen Diskurse sollen hier
weitergeführt werden mit dem Ziel, den Simulationspatientenprogrammen eine Hilfestellung für die kommenden
Veränderungen und Anforderungen an die Hand zu geben und ggf. etwas Planungssicherheit zu schaffen.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Der genaue Ablauf kann hier nur grob skizziert werden, da die diskutierten Themen und deren Umfang noch nicht
feststehen und erst auf dem Präsymposium im März fixiert werden. Es wird im Workshop eine methodische
Mischung aus offenen und flexiblen Diskussionsformaten geben, um verschiedene auf dem Präsymposium
aufgekommene Aspekte parallel zu behandeln und diese anschließend in der Großgruppe zusammenzuführen.
Idealerweise werden abschließend konkrete Arbeitsaufträge auch über die Zeit des Workshops hinaus an
Subgruppen vergeben, um über einen längeren Zeitraum konkrete Hilfestellungen für die SP-Programme zu
erarbeiten, die von den neuen Prüfungs- und Lehrmodalitäten betroffen sein werden.
Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an alle, die mit Simulationspersonen in Lehre und Prüfungen arbeiten bzw. in
Simulationspatientenprogrammen engagiert sind. Interessierte aus der Prüfungsplanung und -Vorbereitung sind
ebenso willkommen.
Vorbereitung
Zur Vorbereitung ist es empfohlen, sich einen Überblick über die Schulungs- und Standardisierungaktivitäten von
Simulationspersonen im eigenen Hause zu verschaffen. Auch zu einer Auseinandersetzung mit dem Masterplan
2021 bzw. mit dem neuen Approbationsentwurf (falls zugänglich) wird geraten.
WS-98-01 Freitag, 17.09.2021, 14:30 – 16:00 Uhr
Verhaltensbasiertes Feedback von standardisierten Patienten: Das
Erlebte in Worte fassen (#98)
Dorothee Müggler, Carolin Jakoby
Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, Bern, Schweiz
Hintergrund
An der Berner Fachhochschule Gesundheit gibt es einen Pool von circa 100 Darstellerinnen und Darstellern,
welche als standardisierte Patientinnen und Patienten agieren. Sie werden sowohl in Assessments als auch in
formativen Formaten in allen vier Disziplinen (Ernährung und Diätetik, Geburtshilfe, Pflege und Physiotherapie)
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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eingesetzt. Für einzelne Gefässe braucht es SP, die eine differenzierte verhaltensbasierte Rückmeldung an die
Studierenden geben können; dies unmittelbar nach Ende der Spielsituation. Die SP werden so geschult, dass sie
in kurzer Zeit, das als Klient/in Erlebte in eine verbale Rückmeldung übersetzen können. Dabei werden unter
anderem Techniken aus Marshall B. Rosenbergs Nonviolent Communication (Rosenberg, 2015) Theorie und
Praxis verwendet
Lernziel
Die Teilnehmenden differenzieren zwischen Beobachtung und Bewertung.
Die Teilnehmenden formulieren eine Rückmeldung, die auf der Beobachtung eines Verhaltens und Beschreibung
eines Gefühls basiert.
Die Teilnehmenden untersuchen, welche Aspekte aus dem Workshop sie für ihre eigene Praxis übernehmen
können.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Der Workshop dauert 90 Minuten. Zu Beginn ist ein kurzes Soziogramm anhand von selbstkreierten Fragen zum
Kennenlernen geplant. Dann gibt es einen kurzen Theorie-Input zum Thema Wahrnehmung, Beobachtung,
Gefühlsvokabular und Feedback Regeln. Im Anschluss daran wird im Plenum anhand mehrerer Aussagen der
Unterschied zwischen Beobachtung und Bewertung geübt. Zudem wird die Methodik der Bild-Analyse genutzt.
Danach wird in einer Uebung zu zweit trainiert, wie nonverbales Verhalten wertfrei beschrieben werden kann. Des
weiteren gibt es Rollenspiele in Kleingruppen ausgehend von kurzen Fallbeispielen. Dabei üben die
Teilnehmenden wie das Erlebte unmittelbar in eine verbale Rückmeldung übersetzt werden kann. Dafür dient die
Gefühlsvokabular Liste nach Rosenberg als Grundlage.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan
10 min Kennenlernen (Soziogramm)
10 min Vorstellen der vier Schritte nach Rosenberg, Feedback-Regeln (Theorie-Input)
5 min Übung Unterschied Beobachtung/Bewertung (Bildanalyse)
10 min Nonverbales Verhalten beschreiben (Rollenspiel zu zweit)
45 min verhaltensbasiertes Feedback geben (Kleingruppenarbeiten mit Rollenspielen)
10 min Transfer in die eigene Praxis und Auswertung (Murmelgruppe, Plenum)
Zielgruppe
Alle Personen, die entweder bereits mit SP arbeiten oder planen dies in Zukunft zu tun.
Vorbereitung
Keine Vorbereitung nötig.
Referenzen (1) (2) 1 Rosenberg, Marshall B. Gewaltfreie Kommunikation. Paderborn: Junfermann Verlag; 2010.
2 Peters, Tim. Thrien, Christian (Hrsg.) Simulationspatienten. Bern: Hogrefe; 2018.
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WS-271-01 Freitag, 17.09.2021, 14:30 – 17:00 Uhr369
STATUS UND KONFLIKT – EIN PRAXIS-WORKSHOP FÜR DIE
SCHULUNG VON SIMULATIONSPERSONEN (#271)
Ulf Goerges
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg, Fakultät IV, Oldenburg, Deutschland
Lernziel
Die TeilnehmerInnen sollen Statusverhalten kennenlernen und es vor dem Hintergrund von konfliktiven Szenarien
auf simulierte Arzt/Ärztin-PatientInnen-Gespräche übertragen können.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Der Workshop zur Schulung von Simulationspersonen ist vor allem ein Praxis-Workshop mit einem hohen Maß an
Eigenrealisation. Wir gehen davon aus, dass durch die Selbsterfahrung der Input die größte Nachhaltigkeit erfährt,
sodass die Lerninhalte in eigenen Schulungen besser weitergegeben werden können.
„Schauspielen“ ist als Handwerk zu verstehen: Deshalb muss das Ziel sein, den Simulationspersonen ein solches
Handwerkszeug zu vermitteln, das sie in ihrer Praxis anwenden können. Hierzu gehören vor allem auch die
körperlichen Ausdrucksmittel, denn sie sind es, die im Spiel – also im Einsatz als Simulationsperson – im
Unterschied zu psychischen Dispositionen am zuverlässigsten abgerufen werden können.
In Anlehnung an Keith Johnstone, der davon ausgeht, dass sowohl das soziale Zusammenleben als auch das
„Schauspielen“ an sich von Statusverhalten geprägt sind, werden wir – nach einem kurzen „warming-up“ – (ca. 10
Minuten) in einem ersten Teil (ca. 40 Minuten) Merkmale erarbeiten, die Statusverhalten ausmachen. Während in
dieser Erarbeitungsphase sowohl das verbale als auch das non-verbale Verhalten eine Rolle spielt, sollen in einem
weiteren Schritt (ca. 50 Minuten) vor allem die körperlichen Status-Merkmale im Mittelpunkt stehen. Ziel ist es
dabei zum einen, ein möglichst breites Spektrum an physischen Darstellungsmöglichkeiten zur Ausgestaltung von
PatientInnen-Rollen kennen zu lernen, und gleichzeitig auch den Wirkmechanismus zu verstehen, der durch den
Wechsel von einer Statusebene in die andere greift. Der psychische Faktor soll dabei bewusst keine Rolle spielen,
denn ein Gefühl darf niemals Ziel einer Darstellung sein, sondern immer nur Folge des Handelns. Dass letztlich
durch das Spiel auch eine psychische Befindlichkeitsänderung eintritt – auch das sollen die Teilnehmer_innen in
diesem Workshop erfahren.
Im Zentrum eines Exkurses (ca. 15 Minuten) steht in einem weiteren Schritt der „Konflikt“, der neben den
handelnden Subjekten und der physischen Aktion das zentrale Element der dramatischen Struktur (vgl. Serrano,
Raúl. La dialectica del trabajo creador del actor. Editorial Cartago Argentina) innerhalb einer Spielsituation darstellt.
Gemeint ist hier sowohl der interpersonelle Konflikt , etwa zwischen Arzt/Ärztin und schwieriger/m Patientin/Patient,
als auch der intra-personelle Konflikt, wie ihn etwa eine Patientin oder ein Patient erlebt, wenn ihr/ihm eine
schlechte Nachricht überbracht wird. Hier sollen die TeilnehmerInnen den dramaturgischen Wert erkennen, den die
Veränderung der Statusebene für eine Spielsituation entfalten kann. Im Anschluss an den Exkurs sollen dann die
zuvor erarbeiteten Status-Merkmale auf die eigentliche Arzt-Patienten-Gesprächssimulation übertragen werden.
(ca. 45 Minuten). Eine Reflexionsphase von ca. 20 Minuten rundet den Workshop ab.
Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an alle, die mit der Aus- und Weiterbildung von Simulationspersonen betraut sind.
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WS-663-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
Fokus Feedback: Methodisches Feedbacktraining für
Simulationspatienten (#663)
Bodo Wilhelm, Sophia M. Boldt, Serpil Dogruoglu, Andrea Schaal-Ardicoglu, Dr. Jobst H. Schultz
Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin 2, Heidelberg, Deutschland
Hintergrund
Der Einsatz von Simulationspatienten (SP) ist ein integraler Bestandteil des Heidelberger Curriculum Medicinale
(HeiCuMed). Einer der entscheidenden Vorteile des SP-gestützten Kommunikationstrainings ist die direkte und
zeitnahe Feedbackgabe der/des SPs im Anschluss an das simulierte Gespräch [1]. Die Studierenden profitieren
dabei vom Einsatz der SPs im Unterricht besonders dann, wenn die Rollendarstellung der/des SPs authentisch ist
und das Feedback eine hohe Qualität aufweist [2].
Im Rahmen des Heidelberger SP-Programms MediKit wurde deshalb 2019 ein methodisch fundiertes und
praxisnahes Feedbacktrainingskonzept entwickelt, das den beiden Kernelementen – Rollenauthentizität und
Feedbackqualität – Rechnung trägt. Der gesamte Pool von über 100 SPs durchläuft hierzu jeweils ein 3- bzw. 4-
stündiges Feedbacktraining pro Semester. Dieses besteht aus Wiederholungen der theoretischen Grundlagen des
Feedbacks, fokussierten Übungen einzelner Elemente der Methodik sowie einer praktischen Übung der
Feedbackgabe im Rahmen eines simulierten Arzt-Patienten-Gesprächs mit freiwillig teilnehmenden Studierenden.
Im Rahmen der praktischen Übung spielt jede/r SP eine für die/den Studierenden relevante Rolle und gibt ein
Feedback. Im Anschluss erhält jede/r SP ein individuelles Feedback zum Feedback und ggf. eine Rückmeldung
zur Rollendarstellung. Ebenso erhalten die Medizinstudierenden eine Rückmeldung zu ihrer Vorgehensweise im
Umgang mit den SP.
Seit dem Wintersemester 20/21 werden für die Praxis-Phase Co-Trainer/innen aus dem Pool der Heidelberger SP
eingesetzt, die eine Ausbildung und/oder Berufserfahrung als Kommunikationstrainer/innen mitbringen. Ausgehend
vom “WWW-Prinzip” von Gührs&Nowak [3] wurde im Rahmen des Heidelberger SP-Programms eine fünfstufige
Feedbackmethode entwickelt. Um eine inhaltliche und didaktische Standardisierung zu gewährleisten, werden die
Co-Trainer/innen vor ihrem ersten Einsatz hierzu umfassend geschult. Im Anschluss an jedes Training werden die
teilnehmenden SPs durch die (Co-)Trainer/innen hinsichtlich ihrer Umsetzung der Feedbackmethode evaluiert und
erhalten auf Basis dieser Dokumentation eine entsprechende Rückmeldung zu den Stärken und Schwächen ihres
Feedbacks. Ziel ist dabei die Qualität des SP-Feedbacks langfristig und nachhaltig zu steigern und damit den
Lernerfolg und die -motivation der Studierenden zu erhöhen. Durch den Einsatz der dokumentierten Evaluation des
SP-Feedbacks können die (Co-)Trainer/innen individueller, fokussierter und damit effektiver auf das SP-Feedback
eingehen und das Entwicklungspotential der SP umfangreich nutzen.
Lernziel
Der Workshop richtet sich insbesondere an alle Personen, die mit SPs arbeiten. Spezifische Lernziele sind dabei
das Erlernen von Methoden zur gezielten Förderung einer hohen Feedbackqualität sowie zur Didaktik und
Evaluation von Feedback.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Dauer Inhalt Didaktische Methoden
20
min
Begrüßung und Vorstellung des Trainingskonzeptes Vortrag
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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30
min
Simulierte Schulung von Co-Trainer/innen: Vorstellung und Einüben der von Medi-
KIT entwickelten 5-Schritt-Methode, Kriterien zur Evaluation von Feedback
Plenumsgespräch,
Gruppenarbeit
40
min
Simulierte Theorie-Phase des Feedback-Trainings mit verschiedenen Fokussen Plenumsgespräch,
Gruppenarbeit
40
min
Simulierte Praxis-Phase des Feedback-Trainings Rollenspiel
20
min
Diskussion und Abschluss Plenumsgespräch
Gesamtzeit: 2,5 Std.
Zielgruppe
Alle Personen, die mit SPs arbeiten, sowie alle am Thema Feedback Interessierten.
Vorbereitung
Lesen der zur Verfügung gestellten Rollenbeschreibung für die simulierte Praxis-Phase.
Referenzen [1] Bokken L, Linssen T, Scherpbier A, Van der Vleuten C, Rethans J J. Feedback by simulated patients in
undergraduate medical education: a systematic review of the literature. Med Educ. 2009; 43(3):202-210 [2] Perera J, Perera J, Abdullah J, Lee N. Training simulated patients: evaluation of a training approach using
self-assessement and peer/tutor feedback to improve performance. BMC Med Educ. 2009; 9(1):37 [3] Gührs M, Nowak C. Das konstruktive Gespräch. Ein Leitfaden für Beratung, Unterricht und Mitarbeiterführung
der Transaktionsanalyse. Mannheim: PAL; 2014 (7. überarbeitete und erweiterte Ausgabe)
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W-14. Digitale
Transformation/Digitalisierung, E-Learning,
neue Medien
WS-262-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
Weiterentwicklung von virtuellen Patienten in CASUS/CAMPUS zum
Training von klinischer Entscheidungskompetenz (#262)
Martin Adler, Prof. Martin Haag, Priv.-Doz. Inga Hege
1 Instruct gGmbH, München, Deutschland; 2 Universität Augsburg, Medizinische Fakultät, Augsburg, Deutschland; 3
Hochschule Heilbronn, Heilbronn, Deutschland
Lernziel
Mit der zunehmenden Digitalisierung der Studiengänge spielen virtuelle Patienten in der Ausbildung eine wichtige
Rolle, allerdings ist deren Einsatz in den deutschsprachigen Ländern noch sehr heterogen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am Ende des Workshops eine Vorstellung davon wie virtuelle
Patienten zum Training von klinischer Entscheidungskompetenz eingesetzt werden und wie sie in Zukunft genutzt
werden können. Sie können ihre Perspektive in diesem Workshop einbringen.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Zunächst führen wir in Kurzvorträgen an das Thema heran:
• Virtuelle Patienten im CASUS/CAMPUS-System
• Training von klinischer Entscheidungskompetenz mit virtuellen Patienten und Vorstellung eines didaktischen
Frameworks
Anschließend möchten wir in Kleingruppen gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Ideen und
Vorschläge für die Weiterentwicklung von klinischer Entscheidungskompetenz mit virtuellen Patienten bzw. deren
Einbettung in ein Curriculum erarbeiten. Hierbei sollen auch Aspekte wie Interprofessionalität, curriculare
Integration und Kollaboration berücksichtigt werden. In einer Abschlussrunde im Plenum werden die Ideen
vorgestellt und diskutiert.
Zielgruppe
Lehrende, Ausbildungsforschende, Studierende und Interessierte am Thema klinisches Entscheiden mit virtuellen
Patienten
Vorbereitung
Ggf. können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer virtuellen Patienten unter https://crt.casus.net ansehen.
GMA 2021 | Abstract Booklet – Workshops
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WS-333-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
APP in die Zukunft - Workshop zur Vermittlung digitaler Kompetenzen
im Medizinstudium (#333)
Nicolaj Hackert, Maximilian Herold, Philippa Lantwin, Laura A. Ritter, Jeremy Schmidt1,2, Tim A.
Schwarz1,2, Dieser Beitrag ist als Kollaboration aller Autor_innen entstanden.
1 Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Heidelberg, Deutschland; 2 Bundesvertretung der
Medizinstudierenden in Deutschland e.V., Berlin, Deutschland
Lernziel
Digitalisierung ist die treibende Kraft unserer Zeit - auch im Gesundheitssystem (1). Das Bundesministerium für
Gesundheit forciert aktuell mit zahlreichen Maßnahmen, wie dem Digitale-Versorgungs-Gesetz oder dem E-Health-
Gesetz massive Reformen in der Gesundheitsversorgung. Die medizinische Ausbildung hingegen verpasst es,
zukünftige Ärzt_innen auf diese Veränderungen der Versorgungsrealität, aber auch der übergeordneten
Rollenbilder vorzubereiten (2). Durch die Weiterentwicklung des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog
Medizin sowie den aktuellen Arbeitsentwurf der Ärztlichen Approbationsordnung rückt die Thematik stärker in den
Fokus der Curriculumsentwicklung. Dennoch existieren wenige praktische Ideen zur zügigen lokalen Umsetzung
und Implementierung digitaler Kompetenzen (3).
Im Workshop wird zu Beginn durch kurze Impulsvorträge ein Überblick über aktuelle Lehrprojekte zu digitalen
Kompetenzen in der deutschen Hochschullandschaft gegeben. Im Anschluss wird in einer interaktiven
Auseinandersetzung mit verschiedenen Themenbereichen der Digitalisierung (u.a. Telemedizin, KI & Big Data, M-
Health, Telematik) zunächst ein Bewusstsein für den Wandel in der Medizin der Zukunft vermittelt. In einer zweiten
Workshopphase kreieren die Teilnehmenden aus ihren eigenen Ideen konkrete Lehrformate zur Vermittlung
digitaler Kompetenzen. Durch die interaktive, vernetzte Arbeit an Gruppentischen tauschen sie Ihre Ideen und
Konzepte mit anderen Fakultäten aus.
Ziel des Workshops ist, durch ein strukturiertes Follow-Up die Teilnehmenden dazu zu befähigen, diese
Lehrkonzepte selbständig bzw. vernetzt mit anderen Teilnehmenden weiter auszuarbeiten und sie je nach Rolle an
ihren Heimatfakultäten anzubringen bzw. selbst zu implementieren. Auch das Workshopkonzept selbst als
interdisziplinärer Einstieg in die Thematik für Studierenden zu Beginn der klinischen Semester soll hinsichtlich
seiner Umsetzbarkeit erörtert werden.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
00:00-00:15 Einführungsrunde mit Blitzlicht
00:15-00:35 Impulsvortrag - Rollenveränderungen in der Medizin im digitalen Zeitalter
00:45-01:10 Workshopphase 1 - Versorgungswandel
01:10-01:25 Präsentation und Diskussion der Ergebnisse im Gruppenpuzzle
01:25-01:40 Pause
01:40-02:05 Überblick über aktuelle Lehrformate
02:05-02:45 Workshopphase 2 - Lehrwandel
02:45-03:00 Präsentation und Diskussion der Ergebnisse im Gruppenpuzzle
03:00-03:15 Sammlung, Ausblick, und Feedback
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Zielgruppe
Die Zielgruppe des Workshops sind Lehrende sowie Fakultätsmitarbeitende, die lokal an der Entwicklung von
Lehrveranstaltungen zu digitalen Kompetenzen interessiert sind, sowie Lehrende aller Fächer, die bereits
Lehrprojekte zu digitalen Kompetenzen implementiert haben.
Des Weiteren soll der Workshop Studierende der Medizin ansprechen, die an ihrer Fakultät proaktiv Curricula zu
digitalen Kompetenzen initiieren wollen.
Vorbereitung
Der Workshop wurde nach sechs Organisationstreffen Ende Januar in Heidelberg unter Teilnahme von 40
Studierenden und Lehrenden mit sehr guter Evaluation pilotiert.
Referenzen [1] Matusiewicz D, Pittelkau C, Elmer A, Addam M, editors. Die digitale Transformation im Gesundheitswesen:
Transformation, Innovation, Disruption. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 2017. 355 p.
[2] Buhmann J, Felix J, Gächter T, Kowatsch T, Lehmann R, von Lutterotti N, et al. Digitalisierung der Medizin: Konsequenzen für die Ausbildung. Bull Médecins Suisses. 2018 Oct 17;99(42):1441–4.
[3] Kuhn S, Frankenhauser S, Tolks D. Digitale Lehr- und Lernangebote in der medizinischen Ausbildung. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. 2018 Feb 1;61(2):201–9.
WS-508-01 Freitag, 17.09.2021, 14:30 – 16:00 Uhr
Hands-on iPADs für elektronische Prüfungen – neue Fragenformate (#508)
Norwin V. Kubick
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, IBMZ / AG Auswahlverfahren, Hamburg, Deutschland
Hintergrund
Hotspot und Long Menue als neue Fragenformate in elektronischen Prüfungen für Human- und
Zahnmedizinstudierende
Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung führen wir am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf seit fast 2
Jahren elektronische Prüfungen mittels iPADs für Human- und Zahnmedizinstudierende durch. Diese
elektronischen Prüfungen basieren auf dem Multiple Choice (MC) Fragentyp – es ist eine richtige Antwort aus fünf
Antwortmöglichkeiten auszuwählen und anzuklicken. Um elektronische Prüfungen zukünftig methodisch vielfältiger
zu gestalten, möchten wir neue Fragenformate einbeziehen. Formate wie Hotspot und Long Menue sollen zum
Einsatz kommen. Anders als MC-Fragen setzen diese Fragenformate abrufbares Wissen voraus, ohne
Antwortmöglichkeiten vorzugeben. Damit sind sie näher an der Berufspraxis. Dass sich auch diese Fragenformate
in elektronische Prüfungen einbinden lassen, zeigt das große Potential, das in elektronischen Prüfungen liegt.
Lernziel
Anhand einer unterhaltsamen Übungsklausur sollen alte und neue Fragetypen im Workshop von den
Teilnehmer:innen mit iPADs ausprobiert werden und über die Vor- bzw. Nachteile der neuen Fragenformate und
deren Einsatz diskutiert werden.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Einführung in elektronische Prüfungen plus Nutzung von iPADs mit einer unterhaltsamen Übungsklausur und
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anschließender Diskussion
Zielgruppe
Interessierte an elektronischen Prüfungen mittels iPADs
Vorbereitung
Wünschenswert sind Kenntnisse über genutzte Fragenformate an der eigenen Universität.Literatur:
1) Schulz F, Zehner F, Schindler C, Prenzel M. Prüfen und Lernen im Studium: Erste Schritte zur Untersuchung
von Prüfungsanforderungen und Lerntypen. Beiträge zur Hochschulforschung. 2014;36:34-59.
2) Schaper´ E, Tipold A, Fischer M, Ehlers JP. Fallbasiertes, elektronisches Lernen und Prüfen in der Tiermedizin -
auf der Suche nach einer Alternative zu Multiple-Choice Prüfungen. Tierärztliche Umschau. 2011:261-8.
3) Cerutti B, Blondon K, Galetto A. Long-menu questions in computer-based assessments: a retrospective
observational study. BMC Med Educ. 2016;16:55.
WS-671-01 Donnerstag, 16.09.2021, 15:30 – 17:00 Uhr
Blended und e-PBL - quo vadis problem-basiertes Lernen? (#671)
Dr. Sylvia Kaap-Fröhlich, Karin Schneider Büsser, Alexandra Wirth, Daniel Ammann
1 Careum Bildungsmanagement, Zürich, Schweiz; 2 Bildungszentrum Gesundheit und Soziales, Chur, Schweiz
Lernziel
Die Teilnehmenden reflektieren gemeinsam Umsetzungserfahrungen in blended und/oder e-problem-basiertem
Lernen vor und in der Corona-Pandemie.
Sie loten neue (digitale Möglichkeiten zum Einsatz aus und teilen ihr Wissen und entwickeln weiterführende Ideen.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Begrüssung und Vorstellung (10 Minuten)
Impulsbeiträge zu blended PBL für Lehrpersonen und e-PBL in der Pflegeausbildung (je 10-15 Minuten)
Padleterstellung in Kleingruppen zu möglichen (digitalen) Zukunfstperspektivenvon PBL in der Aus-, Weiter- und
Fortbildung des Gesundheits- und Sozialwesens anhand von Megatrends (45 Minuten)
Zusammenfassung und Würdigung der Ergebnisse aus den Gruppenarbeiten (20 Minuten)
Zielgruppe
Lehrpersonen aus theoretischer oder praktischer Aus-, Weiter- oder Fortbildung in den Medizinal- und
Gesundheitsberufen mit erster Erfahrung in Problem-basiertem Lernen
Vorbereitung
Literaturstudium [1]
Referenzen [1] Ammann, D. et al. 2019. How can problem-based learning be realised in blended learning format? URL: DOI:
10.2478/ijhp-2019-0010. [2] Schürch, R., Vignoli, Y., Schneider, K. & Wirth, A. 2020. Kollaboration & Kooperation mit dem Online-Tool
Padlet. https://padlet-uploads.storage.googleapis.com/517145376/760713a66a2e268f04c9e395828c952d/200911_Padlet.pdf. [Zugriff am 19.2. 21].
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WS-692-01 Donnerstag, 16.09.2021, 15:30 – 17:00 Uhr
Erwerb von Medienkompetenz zur Durchführung eines synchronen
Online-Tutoriums zur Entwicklung fachlich-methodischer
Basiskompetenzen in der medizinischen Aus- und Weiterbildung (#692)
Nils Daum, David Boten, Dr. Mauricio Sendeski, Dr. Thomas Schutz, Prof. Sebastian Spethmann4,5
1 Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Skills Lab, Neuruppin, Deutschland; 2 Medizinische
Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Ärztlicher Leiter Skills Lab (MHB), Neuruppin, Deutschland; 3 Fakultät
für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Neuruppin,
Deutschland; 4 Ruppiner Kliniken, Medizinische Klinik A, Neuruppin, Deutschland; 5 Medizinische Hochschule
Brandenburg Theodor Fontane, Neuruppin, Deutschland
Lernziel
Die Workshop-Teilnehmer*innen sollen die digitalen Kompetenzen entwickeln, ein synchrones Online-Tutorium zur
Entwicklung fachlich-methodischer Basiskompetenzen in der medizinischen Aus- und Weiterbildung zielgerichtet,
ergebnisorientiert und mit Begeisterung durchführen zu können.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
1. Einwahl der Workshop-Teilnehmer*innen in ein zuvor eröffnetes Online-Meeting (5 min)
2. Vorstellung der Workshop-Inhalte (20 min)
3. Simulation eines synchronen Online-Tutoriums und Erlernen praktischer Fertigkeiten nach Python (10 min)
4. Möglichkeit der Teilnehmer*innen, (technische) Fragen zur Simulation zu stellen (5-15 min)
5. Selbststudienzeit zur Erarbeitung der digitalen Fertigkeiten (10 min)
6. Evaluation des Selbststudiums (5-15 min)
7. Diskussion (15-30 min)
Zielgruppe
Lehrende, die rein digital Lernenden medizinische Grundfertigkeiten 'praktisch’ vermitteln wollen.
Vorbereitung
Grundkenntnisse im Umgang mit Computern/Internet, optional Kenntnisse von Videound Webkonferenz-
Programmen z. B. Zoom.
Hintergrund
An der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) nimmt der Erwerb von ‚Clinical-Skills’ gut
die Hälfte der curricularen Lehre ein und ist somit einer der essentiellen Bestandteile der medizinischen
Ausbildung. Im Rahmen des Skills Labs der MHB werden gezielt vertiefende Tutorien zu diesen curricularen
Lehrinhalten angeboten. Durch die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie wurde die Teilnahme der
Studierenden an diesen Tutorien allerdings weitestgehend unmöglich. Bereits 2014 wurde an der MHB ein Video-
und Webkonferenz-System von Cisco etabliert. An allen Partnerkliniken wurden sogenannte Cisco-Räume
eingerichtet, über die die direkte, synchrone Kommunikation von verschiedenen dezentralen Standorten per Video
und Ton möglich waren. Um für den Erwerb der ‚Clinical-Skills’ auch ein rein digitales Format anbieten zu können,
führte das Skills Lab Mitte 2020 erste Tutorien in synchroner Form mit Einbeziehung der Studierenden durch. Erste
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Evaluationen zeigten, dass die Zufriedenheit der Studierenden bei einem synchronen Tutorium deutlich höher war
als beim blended learning Konzept (vgl. Knie et al., 2020) [1]. Wichtige technische wie didaktische Elemente, die
für diese Weiterentwicklung der digitalen Lehre essentiell waren und sind, möchten wir gerne mit anderen
Lehrenden teilen, ausprobieren und reflektieren:
1. Einsatz von mehreren Kameras im Tutorium z. B. Untersucherperspektive
2. Einbinden von Studierenden in die Digitale-Lehre und erkennen der reziproken Kompetenzverteilung und deren
Potential für die Weiterentwicklung der Lehre
3. Technisch-didaktische Methoden zur Führung und Fokussierung der Aufmerksamkeit der Lernenden und
Lehrenden
4. Kernelemente Digitaler Führung (vgl. Ciesielski & Schutz, 2021, in Druck) [2].
Referenzen [1] Zeitschriften-Artikel: Knie K, Schwarz L, Frehle C, Schulte H, Taetz-Harrer A, Kiessling C. To zoom or not
to zoom - the training of communicative competencies in times of Covid 19 at Witten/Herdecke University illustrated by the example of "sharing information". GMS J Med Educ. 2020 ;37(7):Doc83, S. 1-8
[2] Bücher: Ciesielski, M.A., Schutz, T. Digitale Führung (nicht nur) in Krisenzeiten – Anregungen für eine bessere, virtuelle Zusammenarbeit. Wiesbaden: SpringerGabler; 2021, in Druck.
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W-15. Studierende als Lehrende (Peer-
Teaching)
WS-369-01 Freitag, 17.09.2021, 15:30 – 17:00 Uhr
Peer Teaching in den wissenschaftlichen Methoden – “cross age –
cross professional – cross experiences learning from and with each
other” (#369)
Prof. Andrea Glaessel1,3, Dr. David Stamm, Prof. Frank Wieber2,4
1 ZHAW Winterthur Departement Gesundheit, Institut für Gesundheitswissenschaften (IGW), Fachstelle
Interprofessionelle Lehre und Praxis, Winterthur, Schweiz; 2 ZHAW Winterthur Departement Gesundheit, Institut für
Gesundheitswissenschaften (IGW), Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften (FGW), Winterthur, Schweiz; 3
Universität Zürich, Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte (IBME), Zürich, Schweiz; 4 Universität
Konstanz, Fachbereich Psychologie, Konstanz, Deutschland
Lernziel
Peer Teaching, als eine Form des kooperativen Lehrens und Lernens bietet grosse Potentiale für die
Weiterentwicklung der Sozial- und Selbstkompetenzen von Studierenden am Lernort Hochschule. In diesem
Workshop sollen Erfahrungen zum Konzept und dessen Umsetzung einschliesslich der Herausforderungen und
dem Nutzen von Peer Teaching ausgetauscht und diskutiert werden. Der Fokus liegt dabei auf den
Anwendungsmöglichkeiten in Bachelorstudiengängen zu wissenschaftlichen Lerninhalten. Ziel dieses Workshops
ist es, dass alle Teilnehmenden Peer Teaching und dessen Anwendungsmöglichkeiten differenzierter beurteilen
können.
Beim Peer Teaching oder Lernen durch Lehren (LdL) übernehmen Studierende im Unterricht die Rolle der
Wissensvermittler. Lernende werden zu Lehrenden, werden von Empfangenden zu Produzierenden von Wissen.
Den Lehrenden ist bewusst, welchen Unterschied es macht, Wissen nur zu empfangen oder es aktiv für andere zu
produzieren. Indem sie den Lernenden für gewisse Unterrichtsequenzen die Rolle des Lehrenden zuweisen,
ermöglichen sie es ihnen, sich auf eine neue Art intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen und
eigenverantwortlich Entscheidungen treffen zu dürfen (z.B. Thema, Aufbereitung des Stoffes, Materialien,
Methoden usw.).
„Wenn also Lernende für andere zu Lehrenden werden, so lernen Unterrichtende ebenso viel wie die
Unterrichteten. Wenn sie über dieses Unterrichten Kontrolle oder Autonomie haben, sind die Effekte noch höher.“
[1].
Die Methoden und Einsatzmöglichkeiten des Peer-Teaching sind äusserst vielfältig und können in
Grossveranstaltungen, in Kleingruppen oder auch als individuelle Beratungsangebote genutzt werden. Umfang und
Intensität können dabei je nach Kontext und Konzept variieren. Je nach Einsatz werden dabei auch die Begriffe
«Peer Tutoring», «Peer Coaching» oder «Peer Mentoring» verwendet [2]. Peer Teaching ermöglicht Studierenden
ihre Sozial- und Selbstkompetenzen am Lernort Hochschule weiterzuentwickeln und diesesind in der Praxis der
Gesundheitsberufe von zentraler Bedeutung.
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Gemein ist allen Ansätzen des Peer Teaching der Gedanke des kooperativen Lernens, bei dem sich die „Peers“
(Lateinisch: pares= Gleichgestellte oder Ebenbürtige) mit ihren unterschiedlichen Wissensanteilen beim Wissens-
und Kompetenzerwerb ergänzen. Peers übernehmen dabei verschiedene Rollen. Durch die unterschiedlichen
Perspektiven der jeweils anderen profitieren Sie dabei und erfahren erfahren zudem eine positive
Selbstwahrnehmung und Selbstwirksamkeit durch Erfolgserlebnisse in der Wissensvermittlung und Aufnahme von
neuen Lerninhalten [3].
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
1. Begrüssung & Programm zum Workshop (5 Minuten)
2. Kurzer Input zum Thema Peer Teaching (15 Minuten)
3. Einstieg in den Auftrag zum diskursiven Vorgehen in Kleingruppen (5 Minuten)
4. World Café mit Leitfragen für den Erfahrungsaustausch zum Konzept und dessen Umsetzung in
Bachelorstudiengängen – (40 Minuten)
5. Kurzpräsentation der schriftlich fixierten Diskussionsinhalte zu den Leitfragen (20 Minuten)
6. Abschluss des Workshops (5 Minuten)
Die Inhalte der Leitfragen zielen auf verschiedene Erfahrungen und mögliche Inhalte ab:
• Herausforderungen – Nutzen – Vorteile - Nachteile
• Rahmenbedingungen zeitliche – räumliche - inhaltliche - Voraussetzungen
• Anreizsysteme – Benefit – Risiken für Studierende
• Aufgabenklärung – Rolle - Vertrauensbasis
Zielgruppe
Lehrende mit und ohne Erfahrung in Peer Teaching oder der Absicht Peer Teaching als didaktisches Element in
die Lehre implementieren zu wollen. Studierende mit und ohne Erfahrung zum Peer Teaching.
Vorbereitung
Explizite Vorbereitung ist für die Teilnahme am Workshop nicht erforderlich ausser die Bereitschaft Erfahrungen
und Wissensanteile zum Peer Teaching in die Diskussion einzubringen und den Austausch zu diesem Lehrformat
mit anderen zu teilen.
Workshop World Café - Peer Teaching -
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Abbildung zum Workshop
Referenzen [1] [1] Hattie, J. A. C. Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible
learning". Baltmannsweiler: Schneider Verlag; Hohengehren. (2013). [2] Österreichisches Zentrum für Bildung und Begabten Förderung (OEZBF). 2021. [https://www.oezbf.at/plakatinhalt/peer-teaching/]; zuletzt aufgerufen, 18.02.20. [3] Universität Hohenheim. [https://didaktikblog.uni-hohenheim.de/2018/10/peer-teaching/]; zuletzt aufgerufen, 18.02.20.
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W-17. Wissenschaftliche Ausbildung
WS-642-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 11:00 Uhr
Wissenschaftlichkeit vermitteln – Brauchen wir eine
Wissenschaftsdidaktik? (#642)
Dr. Sören Moritz, Dr. Christoph Stosch, Priv.-Doz. Jan Matthes
Medizinische Fakultät der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
Lernziel
Nach dem Workshop sind die Teilnehmenden in der Lage,
... Anforderungen wissenschaftsbasierter Lehre im nationalen Kontext zu definieren.
...auf die Vermittlung von Wissenschaftlichkeit ausgerichtete Lernziele für das eigene Handlungsumfeld zu
entwickeln.
...didaktische Ansprüche an Wissenschaftsvermittler*innen zu formulieren.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
5‘ Kurze Vorstellungsrunde
30‘ Einführung in das Thema: Wissenschaftsvermittlung in Köln: Leitplanken und Umsetzung
30‘ ggf. Vorstellung weiterer Standorte durch die Teilnehmenden
55‘ Werkstattgespräch:
Wie ist die zu vermittelnde Wissenschaftlichkeit definiert?
Wie lehrt/lernt man*frau Wissenschaftlichkeit?
Was ist Wissenschaftsdidaktik? Ist es eine Frage der Methodik?
Zielgruppe
Lehrende, die aktiv oder planend explizit an der Vermittlung von Wissenschaftlichkeit beteiligt sind (z.B. als
Curriculumsentwickler*innen in der Vorbereitung der neuen ÄApprO)
Vorbereitung
ggf. Material zur Vorstellung des eigenen Standorts
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W-19. Prüfungen: praktische Kompetenz /
Fertigkeiten
WS-334-01 Mittwoch, 15.09.2021, 14:00 – 17:00 Uhr
OSCE-Stationen entwickeln von A bis Z (#334)
Dr. Melanie Simon, Dr. Bernhard Steinweg
1 RWTH Aachen, Medizinische Fakultät- Modellstudiengang Medizin, Aachen, Deutschland; 2 Universitätsklinikum
Bonn, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Bonn, Deutschland
Lernziel
Die Teilnehmenden sind am Ende des Workshops in der Lage
- einen Blueprint zur validen Planung einer OSCE Prüfung zu erstellen und mit (interdisziplinären) Kollegen und
Kolleginnen zu diskutieren
- Prüfziele für eine konkrete OSCE Station operationalisiert zu erstellen und im kollegialen Review zu überprüfen
- eine OSCE Station mit einer konkreten Prüfungsaufgabe und Bewertungscheckliste zu entwickeln
- Ein Bewertungsschema und die Bestehensgrenzen von OSCE Stationen zu erläutern
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
- Begrüssung und Einführung in das Thema- Impuls- 15 Minuten
- aktuelle Bedeutung von OSCE Prüfungen für die Curriculumsentwicklung und für das Constructive Alignement-
Impuls und Diskussion- 15 Minuten
- Blueprint als Planungshilfe- Impuls und Gruppenarbeit- 45 Minuten
- OSCE Stationen erstellen- Impuls und Gruppenarbeit- 75 Minuten
- Bestehensgrenzen festlegen- Impuls, Einzelarbeit und gegenseitiges Review- 45 Minuten
- Abschluss, Feedback und Perspektiven- Blitzlicht und Diskussion- 30 Minuten
Zielgruppe
Alle Interessierten ohne oder mit wenig Vorkenntnissen
Vorbereitung
Keine
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WS-398-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
Strukturiertes formatives Feedback im Praktischen Jahr zur optimalen
Vorbereitung auf die medizinische Abschlussprüfung und die ärztliche
Tätigkeit (#398)
Dr. Lena Selgert, Dr. Iris Demmer, Prof. Alexander Oksche, Aline Federmann, Prof. Jana Jünger
1 Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP), Mainz, Deutschland; 2 Universitätsmedizin
Göttingen, Institut für Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
Lernziel
Das Studium der Humanmedizin bietet nur begrenzte Möglichkeiten der Vorbereitung auf den praktisch-ärztlichen
Alltag mit den vielfältigen Versorgungsanforderungen. Es stellt sich daher die Frage, wie die Studierenden im
Praktischen Jahr optimal auf den späteren ärztlichen Alltag vorbereitet werden können?
Die Einführung anvertraubarer professioneller Tätigkeiten während des Praktischen Jahres einerseits und
regelmäßiger Feedbackgespräche andererseits verleihen den Studierenden Selbstsicherheit in der Ausführung
ärztlicher Tätigkeiten und werden dementsprechend von Studierenden sehr geschätzt1.
Arbeitsplatzbasierte Prüfungen mit einem strukturierten Feedback wiederum tragen nachhaltig zum studentischen
Lernfortschritt bei. Die am Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) entwickelte
arbeitsplatzbasierte Prüfung am Patienten bildet in acht Schritten zentrale anvertraubare professionelle Tätigkeiten
an realen Patientinnen und Patienten im stationären und ambulanten Bereich ab2. Die einzelnen Bestandteile
dieses neuen Prüfungsformates eignen sich als formative Prüfungen sowie als Grundlage für strukturierte
Ausbildungsgespräche während des Praktischen Jahres.
Das Ziel dieses Workshops ist die Gestaltung einer strukturierten formativen Beurteilung der Leistung der
Studierenden sowie die Planung der konkreten Umsetzung basierend auf den Bewertungsbögen für die einzelnen
Schritte der arbeitsplatzbasierten Prüfung am Patienten. Die Workshop-Teilnehmenden sollen Schlüsselaspekte
für ein formatives Feedback erarbeiten und Lösungsansätze entwickeln können, die eine Umsetzung dessen im
realen Tätigkeitsumfeld der Studierenden im PJ wirkungsvoll ermöglichen.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde (10 Minuten) ist ein Einführungsvortrag über die Prüfung am Patienten in
stationären sowie ambulanten Bereich mit Hilfe standardisierter Bewertungsbögen geplant (15 Minuten). Basierend
auf den einzelnen Schritten der Prüfung soll die Umsetzung von formativen arbeitsplatzbasierten Prüfungen und
Patientenvorstellungen während des praktischen Jahres geplant werden. In Kleingruppenarbeit – aufgeteilt in
Gruppen für den stationären sowie den ambulanten Bereich - werden die Teilnehmenden gemeinsam die
Gestaltung des formativen Feedbacks dieser Prüfungen und die Abbildung dessen im zukünftigen Ausbildungsplan
(Logbuch) erarbeiten (90 Minuten). Abschließend werden die Ergebnisse der Gesamtgruppe präsentiert und
gemeinsam diskutiert (30 Minuten).
Zielgruppe
Ärztinnen und Ärzte, sowie weitere Fakultätsangehörige mit Interesse an Ausbildung im PJ, standardisierten
Prüfungen und formativem Feedback, Studierende der Humanmedizin
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Vorbereitung
Es wird darum gebeten, Logbücher und Lernziele der bisherigen klinischen PJ-Abschnitte der eigenen
Fachbereiche mitzubringen.
Referenzen [1] Zeitschriften-Artikel:
Schick et al (2019). Implementierung eines Logbuchs zu anvertraubaren professionellen Tätigkeiten im letzten Jahr des Medizinstudiums in Deutschland – eine multizentrische Pilotstudie. GMS Journal for Medical Education Vol. 36(6), ISSN 2366-5017. Jünger, J. (2018). Kompetenzorientiert prüfen im Staatsexamen Medizin. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz, 61(2), 171-177.
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W-20. Prüfungen: Qualitätssicherung
WS-243-01 Mittwoch, 15.09.2021, 14:00 – 17:00 Uhr
Die Anwendung von Kane's Validierungs-Framework auf Prüfungen im
Medizin-/Zahnmedizinstudium im deutschsprachigen Raum. (#243)
Priv.-Doz. Volkhhard Fischer, Dr. Daniel Bauer
1 Medizinischhe Hochschule Hannover, Studiendekanat, Hannover, Deutschland; 2 Universität Bern, Institut für
Medizinische Lehre, Bern, Schweiz
Lernziel
Die Teilnehmenden sollen einen Einstieg in das Validierungskonzept von Kane bekommen und erkennen, welche
Arbeitsschritte notwendig sind, um es für die Konzeption von Prüfungen an ihrem Standort nutzen zu können. Dazu
werden in der Gruppenarbeit Fragen zur Ermittlung von Gefährdungen der Prüfungsvalidität für ausgewählte
Szenarien formuliert und mögliche Gegenmaßnahmen erarbeitet. Die Teilnehmenden sollen am Ende des
Workshops in der Lage sein, Gefährdungen der Prüfungsvalidität an ihrem Standort zu erkennen und
Gegenmaßnahmen vorschlagen zu können.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Vorstellungsrunde (5-10 min)
Einführung in das Validierungskonzept von Kane (10 min)
Diskussion der Anwendbarkeit auf die Prüfungssituation im deutschsprachigen Raum (10 min)
Vorstellung eines Klassifizierungsschemas für Prüfungen im Medizin-/Zahnmedizinstudium (15 min)
Auswahl der in der Gruppenphase zu bearbeitenden Szenarien (5-10 min)
Pause (5 min)
Erarbeitung konkreter Gefährdungen der Prüfungsvalidität für je ein Szenario (45-60 min)
Präsentation der ersten Gruppenarbeit (15 min)
Pause (5 min)
Erarbeitung möglicher Gegenmaßnahmen (45 min)
Präsentation der zweiten Gruppenarbeit (15 min)
Diskussion und Zusammenfassung (20 min)
Ausblick (5 min)
Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an Prüfungsverantwortliche und/oder mit der Curriculumsentwicklung vertraute
Personen, insbesondere Mitglieder des Ausschusses Prüfungen. Eine Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit im
Workshop wird erwartet.
Vorbereitung
Es ist sinnvoll, vor einer Anmeldung zum Workshop sich mit dem Validitätskonzept von Kane vertraut gemacht zu
haben. Dafür wird die unten genannte Einführungsarbeit empfohlen. Vor der Tagung sollten sich die
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Teilnehmenden anhand der darin dargestellten Beispiele überlegen, wie ihre Fakultät diese Validitätsgefährdungen
bisher gemeistert hat. Dazu bekommen die Teilnehmenden vor der Tagung Arbeitsmaterialien zugeschickt.
Anhand dieser können auch vor Workshopbeginn Erwartungen an die Workshopleiter geschickt werden.
Referenzen [1] Cook, D. A., Brydges, R., Ginsburg, S., & Hatala, R. (2015). A contemporay approach to validity arguments:
a practical guide to Kane's framework. Medical Education, 49, 560-575. doi:10.1111/medu.12678
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W-21. Prüfungen: weitere Themen
WS-101-01 Freitag, 17.09.2021, 14:30 – 17:00 Uhr
Resilienz der Angehörigen der Gesundheits- und Heilberufe – Erstellen
schriftlicher Prüfungsaufgaben (#101)
Dr. Nadine Dreimüller, Ulrich Scherer, M.Sc./M.A. Marlene Stoll
1 Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Universitätsmedizin, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Mainz,
Deutschland; 2 Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen, Fachbereich Psychotherapie, Mainz,
Deutschland
Einleitung/Problemstellung
Resilienz lässt sich als die Fähigkeit von Individuen definieren, in schweren psychischen oder körperlichen
Stresssituationen ihre psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten oder diese nach einer kurzen Phase von
Belastungssymptomen rasch wiederherzustellen. Gerade auch die Angehörigen der Gesundheitsberufe sind in
ihrer Berufstätigkeit vielfältigen Belastungen und Stressfaktoren ausgesetzt, insbesondere auch psychischen.
Ärzt*innen und insbesondere auch Medizinstudierende gelten als Risikogruppe für psychische Erkrankungen und
Suizid (Rotenstein et al., 2016). Daher sind präventive Ansätze bereits während der Ausbildung in den
Gesundheits- und Heilberufen bedeutsam, um Faktoren zur besseren Bewältigung von Stress und Belastungen zu
fördern und das Erkrankungsrisiko zu senken (Wild et al., 2014). Prüfungen sowohl im Rahmen der Ausbildung als
auch in den Staatsexamina sind geeignet, das Bewusstsein für diese Ausbildungsinhalte und Aspekte der
Selbstfürsorge zu stärken.
Lernziel
• prüfungsrelevante Lernziele auf der Kompetenzebene des Handlungs- und Entscheidungswissens hinsichtlich
der Resilienz von Angehörigen der Gesundheits- und Heilberufe identifizieren und auswählen
• auf konkrete Fälle bezogene Prüfungsaufgaben zur Resilienz der Angehörigen der Gesundheits- und
Heilberufe erstellen
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
• Interaktiver Vortrag: Resilienz (15 min.)
• Interaktive Lehr-Lern-Einheit: Lernziele ausarbeiten (20 min.)
• Vortrag: Prüfungsformate (10 min.)
• Kleingruppenarbeit 1: Prüfungsaufgabe(n) erstellen (45 min.)
• Vorstellung der Kleingruppenarbeit und Diskussion (15 min.)
• Kleingruppenarbeit 2: Prüfungsaufgabe(n) erstellen (45 min.)
• Vorstellung der Kleingruppenarbeit und abschließende Diskussion (15 min.)
Zielgruppe
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• Dozent*innen sowie Prüfer*innen, die in der Ausbildung und/oder in den Staatsexamina in den Gesundheits-
und Heilberufen tätig sind
• Gesundheitsberater*innen für Angehörige bzw. Auszubildende der Gesundheits- und Heilberufe
Vorbereitung
• Selbstreflexion anhand der Literatur: In welchen Bereichen im Beruf oder im Alltag haben Sie selbst bereits
Resilienz oder einen Mangel an Resilienz bewusst erfahren? In Situationen, in denen Sie sich rückblickend
mehr Resilienz gewünscht hätten - was hätte Ihnen in diesen Situationen helfen können?
• Gedankenanstoß: Wie haben Sie Ihre eigene Resilienzkompetenz erworben und wie könnten Sie sich die
Umsetzung dieser Erfahrung in einer Prüfungsaufgabe vorstellen?
• Vorbereitungsliteratur:
1. Farquhar J, Kamei R, Vidyarthi A. Strategies for enhancing medical student resilience: Student and faculty
member perspectives. Int J Med Educ 2018; 9:1–6. https://doi.org/10.5116/ijme.5a46.1ccc
2. Wright B, Richmond Mynett J. Training medical students to manage difficult circumstances- a curriculum for
resilience and resourcefulness? BMC Med Educ 2019; 19(1):280. https://doi.org/10.1186/s12909-019-1712-x
3. Houpy JC, Lee WW, Woodruff JN, Pincavage AT. Medical student resilience and stressful clinical events
during clinical training. Med Educ Online 2017; 22(1):1320187.
https://doi.org/10.1080/10872981.2017.1320187
Referenzen [1] Rotenstein LS, Ramos MA, Torre M, Segal JB, Peluso MJ, Guille C, Sen S, Mata DA. Prevalence of Depression,
Depressive Symptoms, and Suicidal Ideation Among Medical Students: A Systematic Review and Meta-Analysis. JAMA. 2016; 316(21):2214–36. https://doi.org/10.1001/jama.2016.17324
[2] Wild K, Scholz M, Ropohl A, Bräuer L, Paulsen F, Burger PHM. Strategies against burnout and anxiety in medical education--implementation and evaluation of a new course on relaxation techniques (Relacs) for medical students. PLoS ONE. 2014; 9(12):e114967. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0114967
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W-22. Evaluation/ Akkreditierung
WS-596-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
AbsolventInnenbefragungen 2.0: Kompetenzerfassung –
Berufseinstieg – Benchmark – Wo liegen die Herausforderungen für die
Qualitätssicherung des Medizinstudiums? (#596)
Dr. Volker Paulmann, Marianne Giesler
1 Medizinische Hochschule Hannover, Studiendekanat, Hannover, Deutschland; 2 GMA-Ausschuss, Methodik der
Ausbildungsforschung, Freiburg, Deutschland
Lernziel
[Das zentrale Ziel von AbsolventInnenbefragungen ist es, retrospektive Einschätzungen über die
Studienbedingungen und die Berufserfahrungen junger Medizinerinnen und Mediziner für die Weiterentwicklung
des Curriculums, aber auch für wissenschaftliche Analysen zu nutzen. Viele medizinische Fakultäten in
Deutschland, Österreich und der Schweiz erheben deshalb regelmäßig Daten. Vor dem Hintergrund zukünftiger
organisatorischer und inhaltlicher Veränderungen des Medizinstudiums im Rahmen der neuen
Approbationsordnung bietet der Workshop eine Bestandsaufnahme rund um das Thema AbsolventInnenstudien:
Wie lassen sich die Outcomes einer kompetenzbasierten Lehre empirisch erfassen? Welche Veränderungen in der
Lehr- und Arbeitswelt sollten im Fragebogen ihre Entsprechung finden (Stichwort: Digitalisierung,
„Landarztquote“)? Auf der Grundlage langjähriger Erfahrungen im Feld der Befragungen von Absolventinnen und
Absolventen bietet der Workshop eine Diskussionsplattform und Lösungsansätze für die folgenden Schwerpunkte:
• Wie können die bestehenden Befragungsinstrumente weiterentwickelt werden, um Veränderungen im
Medizinstudium adäquat abzubilden?
• Wie können learning outcomes mit anderen Standorten verglichen werden (Stichwort: Benchmark)?
• Welche organisatorischen Rahmenbedingungen bei der Durchführung der Befragungen gewinnen an
Bedeutung und sollten daher berücksichtigt werden (z. B. Evaluationsmüdigkeit der Befragten, veränderte
technische Nutzungsgewohnheiten, Datenschutzrichtlinien), wo liegen Fallstricke?]
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
[Basierend auf kurzen Impulsvorträgen werden im Rahmen des Workshops (2 x 1,5 Std.) die oben skizzierten
Schwerpunkte vertieft. In der Diskussion mit den WorkshopteilnehmerInnen sollen verschiedene Perspektiven –
insbesondere im Hinblick auf nationale Unterschiede und Gemeinsamkeiten – erörtert und ggf. Lösungsansätze
gefunden werden. Anhand von Vergleichsdaten der ReferentInnen werden Fragestellungen der medizinischen
Ausbildungsforschung gegenstandsbezogen vorgestellt. Der Workshop ist so konzipiert, dass er auch online
durchgeführt werden kann.]
Zielgruppe
[Der Workshop richtet sich an Personen, die sich für die Qualitätssicherung und der Weiterentwicklung der Lehre
an medizinischen Fakultäten interessieren (=Personen, die Absolventenstudien bereits bearbeiten oder daran
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interessiert sind und die die Vernetzung und das Benchmarking der medizinischen Fakultäten weiterentwickeln
möchten).]
Vorbereitung
[Sofern konkrete Fragestellungen (auch datenbasiert) erörtert werden sollen, können diese gerne vorab mit den
ReferentInnen besprochen werden. Zudem wird vorab an die angemeldeten TeilnehmerInnen als
Diskussionsgrundlage ein Fragebogen verschickt, der von einer Arbeitsgruppe des MFT (=ReferentInnen des
Workshops) entwickelt wurde.]
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W-27. Qualifikation von Lehrpersonen
WS-255-01 Donnerstag, 16.09.2021, 15:30 – 17:00 Uhr
Train-the-Trainer Resilienz (#255)
Priv.-Doz. Jan Kiesewetter, Nicola Glumann
LMU, Klinikum der Universität München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München,
Deutschland
Hintergrund
Burnout (be)trifft vor allem Mitarbeitende der Gesundheitsberufe besonders häufig [1], Ärztinnen/Ärzte haben eine
besonders hohe Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken, nicht nur Suizidgedanken sondern auch
ausgeführte Suizide sind häufiger bei Ärztinnen/Ärzte als bei anderen Professionen [2]. Ein Teil dieser Phänomene
kann darauf zurückgeführt werden, dass die normalen emotionalen Abwehrmechanismen nicht gut ausgebildet
wurden . Ohne entsprechende Schulung, sind diese Berufsgruppen äußerst empfänglich für hohen Stress. Seit ein
paar Jahren werden in der Literatur vermehrt die Faktoren identifiziert, welche zu Burnout und anderen
psychischen Krankheiten führen. Mehr noch, es wird versucht, Ärztinnen/Ärzten, Studierenden und
Gesundheitsfachpersonal in Trainings Strategien näher zu bringen, die Resilienz stärken [3].
Resilienztrainings beinhalten häufig Interventionen, welche ihren Ursprung in kognitiv verhaltenstherapeutischer
Gruppentherapie haben und deren Lehrstrategie von traditionellen Lehrformaten der medizinischen Ausbildung
gravierend abweicht.
Lernziel
Ziel des Workshops Lehrende aller Gesundheitsberufe von (geplanten) Resilienztrainings eine erste Idee davon zu
geben, wie Resilienztrainings gelehrt werden und was unterrichtet werden kann.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Nach einer kurzen Einführung, warum Resilienztrainings gerade für die medizinische Ausbildung wichtig sind, wird
ein kurzer Überblick darüber gegeben, wie ein Resilienztraining aufgebaut werden kann. Schließlich werden,
gemeinsam mit den Teilnehmenden, Faktoren herausgearbeitet, welche zu einer erfolgreichen
Trainingsdurchführung führen und welche Fallstricke es zu vermeiden gilt. Der Hauptteil des Workshops wird den
Teilnehmenden in praktischen Übungen näher bringen, wie Resilienz durch ein Training bei anderen aufgebaut
werden kann.
Zielgruppe
Alle Lehrenden von (geplanten) Resilienztrainings, Anfänger/innen und Fortgeschrittene gleichermaßen.
Vorbereitung
Es ist keine explizite Vorbereitung notwendig, viele Interventionen werden dem Manual von Kiesewetter & Dimke
[3] entnommen. Der Workshop wird auf Deutsch gehalten.
Referenzen
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[1] Margraf, J., Schneider, S., & Meinlschmidt, G. (Eds.). (2012). Lehrbuch der Verhaltenstherapie: Materialien für die Psychotherapie: mit mehr als 800 Materialien auf DVD. Springer.
[2] Möller, H. J., Laux, G., & Deister, A. (2015). Duale Reihe Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Georg Thieme Verlag.
[3] Kiesewetter, J. & Dimke B., Resilience training for health care professionals and medical students: An instructional manual, Independently published, ISBN-10: 1717887775
WS-372-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
Karriere als Medical Educator in der Medizinischen Ausbildung –
Workshop für junge Lehrende (#372)
Alexander Eißner, Prof. Sören Huwendiek
1 Universitätsklinikum Augsburg, IV. Medizinische Klinik, Augsburg, Deutschland; 2 Universität Bern, Institut für
Medizinische Lehre, Bern, Schweiz
Einleitung:
Die Gesellschaft für medizinische Ausbildung (GMA) hat sich zum Ziel gesetzt die Lehre in der medizinischen Aus-
und Weiterbildung zu professionalisieren.
Trotz der zunehmenden Professionalisierung der Medizinischen Ausbildung [1] und Abgrenzung als eigenes
Teilgebiet, kann eine Karriere in diesem Bereich schwierig sein, da die Wege und Erfolgsfaktoren z.B. anders als in
der klinischen oder Forschungs-Karriere- weniger klar sind [2]. Einige Initiativen, wie postgraduale
Masterstudiengänge oder Clinician-Educator Programme, sollen zunehmend dabei unterstützen einen Karriereweg
in der Medizinischen Ausbildung aufzuzeigen [3].
Der Ausschuss „Junge Lehrende“ der GMA möchte den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, Erfahrungen und
Evidenz zu Karrierewegen in der medizinischen Ausbildung für sich selbst nutzbar zu machen.
Lernziele:
Der Workshop hat das Ziel, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern konkrete Strategien zu erarbeiten, die bei
der Karriereplanung im Bereich der Medizinischen Ausbildung nützlich sind.
Am Ende des Workshops können die Teilnehmenden Prinzipien und Praktiken des beruflichen Aufstiegs in der
medizinischen Ausbildung aufzählen und auf die eigene Situation anwenden.
Ablauf des Workshops:
Der Workshop zielt auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden ab. Er beinhaltet die Erarbeitung
konkreter Strategien, die in der Medical Educator Karriere hilfreich sein können. Mit einem Zeitumfang von 1,5-2,5
Stunden verbindet er dabei kurze Impulsvorträge mit interaktiven Elementen der Teilnehmenden in Gruppen- oder
Einzelarbeiten zur Anwendung auf die eigene Situation. Am Ende werden die Ergebnisse zusammengefasst und
mit Erfahrungen der anderen Teilnehmenden verglichen. Bei der Ergebnispräsentation werden persönliche
Erfahrungen und Tipps der Moderatoren, sowie Empfehlungen aus der Literatur eingebracht.
Ablaufplan und didaktische Methoden siehe Tabelle 1.
Inhalt Methode
Vorstellungsrunde
Erwartungen der Teilnehmenden
Ziele und Agenda
Kartenabfrage
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Power-Point oder Flipchart
Was bedeutet Karriere als Medical Educator?
Wo stehen die Teilnehmenden aktuell?
Brainstormiung und Impuls Vortrag
Arbeitsblatt
Nützliche Strategien – 12 Tipps
Anwendung auf eigene Situation
Power-Point Impuls
Kleingruppe - Arbeitsblatt
Abschluss Feedback: fünf-Finger-Methode
Tabelle 1: Übersicht über den inhaltlichen Ablauf und eingesetzte Methoden
Zielgruppe:
Der Workshop spricht gezielt junge Lehrende an, aber auch ältere Kolleginnen und Kollegen, die sich im Bereich
der Lehre noch eher „jung“ fühlen.
Vorbereitung:
Vor dem Workshop erhalten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen Literatur, sowie einige Reflexionsfragen zur
Vorbereitung auf den Workshop. Der Vorbereitungsumfang beträgt ca. eine Stunde.
Referenzen [1] Erlich DR, Shaughnessy AF. Student-teacher education programme (STEP) by step: Transforming medical
students into competent, confident teachers. Med Teach. 2014;36(4):322-332. DOI: 10.3109/0142159X.2014.887835
[2] Bligh J, Brice J. Leadership in medical education. BMJ. 2010;340:c2351. DOI: 10.1136/bmj.c2351 [3] Smith CC, McCormick I, Huang GC. The clinician-educator track: training internal medicine residents as
clinician-educators. Acad Med. 2014;89(6):888-891. DOI: 10.1097/ACM.0000000000000242
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W-29. Sonstige Themen
WS-668-01 Freitag, 17.09.2021, 09:30 – 12:00 Uhr
Die Gesundheit von Studierenden in Gesundheitsberufen: Überblick
über Evidenz, Herausforderungen und Interventionsmöglichkeiten am
Beispiel des Peer2Peer-Programmes an der Medizinischen Universität
Graz. (#668)
Dr. Christian Vajda, PhD/MD Studierende Bastian Weiss
Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Graz, Österreich
Lernziel
Verständnis- sowie Wissenserwerb über Belastungen während des Studiums und mögliche Auswirkungen für die
spätere berufliche Karriere. Entwicklung möglicher Ideen und Ansätze um auf den eigenen Ausbildungsstätten
gesundheitsfördernde Massnahmen für Studierende setzen zu können. Etablierung eines Diskussions- und
Austauschforums für den deutschsprachigen Raum.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden
Einleitend erfolgt anhand der aktuellen wissenschaftlichen Literatur ein Überblick über Belastungen sowie
protektive Faktoren im Rahmen der medizinischen Ausbildung bzw. für Studierende von Gesundheitsberufen im
Generellen. Im Folgenden wird das Peer2eer-Programm an der Medizinischen Universität Graz als Fallbeispiel für
ein gesundheitsförderndes Programm und eine Anlaufstelle in psychosozialen Krisensituationen für Studierende
vorgestellt werden. Abschließend werden strukturelle und individuellen Gesundheitsförderungs- bzw.
Präventionsmöglichkeiten, welche auf den einzelnen Hochschulen umgesetzt werden könnten, mit den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops in Kleingruppe und Großgruppe diskutiert.
Zielgruppe
Studierende, Mitarbeiter/-innen der Verwaltung/Administration sowie Lehrende, welche sich für Ansätze zur
Erhaltung und Förderung der Gesundheit von Studierenden in ihrer Ausbildungseinrichtung/Universität
interessieren.
Vorbereitung
Keine Vorbereitung notwendig. Sollten Teilnehmer/-innen eigene Ansätze/Programme/Lehrveranstaltungen zur
Gesundheitsförderung ausüben sind diese herzlich zur Vorstellung und/oder für die Diskussion willkommen! Eine
Kontaktaufnahme vor dem Kongress kann gerne auch direkt an den Workshop-Leiter erfolgen.
Referenzen [1] www.medunigraz.at/peer2peer