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Theologie
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Zeichen der Zeit
„Schreibe für heute etwas über den 93. Psalm Davids, damit so mancher daraus ersehen solle,
um welche Zeit es nun in dieser Zeit sei. – Siehe, das ist wohl einer der kürzesten Psalmen des
Mannes nach Meinem Herzen, denn er besteht nur aus respektive fünf Versen; aber er ist
seiner Bedeutung nach gerade für diese gegenwärtige Zeit und ihre Zukunft einer der größten
Gesänge des Sängers im Geiste der ewigen Ordnung aus Mir! Wie aber solches gar wohl der
Fall ist, soll sogleich in aller Kürze folgen – und so schreibe und höre denn und schaue!
Vers 1: Der Herr ist König, und das gar herrlich geschmückt.
Das heißt: Ich, der Herr Jesus Christus, bin der alleinige Gott aller Himmel und Welten in
aller endlosen ewigen Fülle der göttlichen Macht, Kraft, Gewalt, Heiligkeit, Gnade, Liebe und
Erbarmung, welches alles ist Meine ewige Ordnung, Weisheit oder die göttliche
Gerechtigkeit. – Der Herr ist geschmückt und hat ein Reich angefangen, so weit die Welt ist,
das heißt: Ich habe Mich aus Meiner Ordnung der Menschen der Erde erbarmt und will sie
aufrichten in ihrem Geiste, und ihr Geist soll ein Herr sein in ihrer Seele und in ihrem
Fleische; – und hat es zugerichtet, dass es bleiben soll, heißt: Ich gebe es aus den Himmeln
dem Geiste im Menschen; das lebendige Wort soll von nun an bleiben im Menschen fort und
fort, und der Tod solle keine Gewalt mehr haben. –
Vers 2: Von dem an stehet Dein Stuhl fest; Du bist ewig! –
Heißt: Von der Zeit an, da Ich durch das lebendige innere Wort den Geist des Menschen
erwecken werde, wird Meine Liebe bleiben im Menschen, und es wird niemand der
Geweckten mehr zweifeln an Mir und Meinen Verheißungen; denn Ich werde dem Geiste
zeigen die endlosen Wunder Meiner Liebe, Weisheit, Heiligkeit und Macht in der Tiefe der
Tiefen für alle Zeiten der Zeiten bleibend.
Vers 3: Herr! Die Wasserströme erheben sich, die Wasserströme erheben ihr Brausen,
die Wasserströme heben empor ihre Wellen. Heißt: Ich bin der alleinige Gott; es werden sich zwar anfangs dagegen sträuben die
Weltmenschen, und die Weltgelehrten werden dagegen schreien und schreiben, und die
Machthaber werden mit zornigen Füßen gewaltig dagegen stampfen und werden sich dagegen
gewaltsam auflehnen.
Vers 4: Die Wasserwogen im Meere sind groß und brausen greulich; der Herr aber ist
noch größer in der Höhe! – Heißt: Das Priestertum der Welt wird gar mächtig dagegen zu Felde ziehen und wird
verdammen mit großem Zorne und großer Wut das neue Reich im Menschen; aber es wird
sich niemand mehr daraus etwas machen und sich kehren an das Geplärr der Elenden, da sie
nur als ohnmächtige Zornspeier plärren werden. Ich aber werde dennoch gar mächtig mit
Meiner Liebe und Weisheit aus den Himmeln im Geiste der Menschen durchdringen und
werde vertrocknen und gänzlich versiegen machen die Ströme und werde über das Meer
(priesterliches Heidentum) ausstrecken Meinen mächtigen Arm, auf dass es ohnmächtigst
erstarren solle auf ewig!
Vers 5: Dein Wort ist eine rechte Lehre; Heiligkeit ist die Zierde Deines Hauses ewiglich.
Heißt: Mein lebendiges Wort im Geiste ist eine wahrhaftige Predigt, Lehre, Kirche; es ist eine
wahrhaftige, heilige Wohnstätte Gottes im Menschen, das wahrhaftige Reich Gottes in und
unter den Menschen der Erde. Dieses Wort (Heiligkeit) ist die Wahrheit, (Zierde) der Weg
und das ewige Leben in der reinen Liebe zu Mir! –
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Siehe, das ist die Grundbedeutung dieses Psalmes, nach dessen Weissagung soeben die Zeit
begonnen hat (1843) und wird mächtige Fortschritte tun, wennschon anfangs im
geheimen mehr. Wenn aber in kurzer Zeit die Herzen durchwärmt und durchleuchtet werden,
dann wird aber denn auch Meine Hand einen Gewaltstreich gegen alle Welt ausführen und
erstehen machen im großen Herzensglanze die Geweckten und mit Meinem lebendigen Geist
Getauften; und Ich Selbst werde nicht selten wieder sichtbar unter den Meinen anzutreffen
sein und werde sie bereichern mit großer Macht über alle Dinge, amen, amen, amen.“
HiG.03_43.05.26
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Die Verheißung des Herrn
„O ihr Kinder Adams! Warum wollt ihr denn nicht lieber Meine Kinder werden? O welche
Mühen und anstrengende Arbeiten kostet es euch, um euch das vom Schweiß eurer Hände
triefende Brot Adams zu erwerben, das dazu noch besudelt ist vom Geifer der Schlangen und
getränkt vom Gift der Nattern, und damit ihr euch in eurem Unmaß den Tod zeitlich und dann
auch ewig eresst!
Und Mein Brot, das bestrichen ist mit dem Honig Meiner Liebe und getränkt ist mit der Milch
des ewig freien Lebens aus Mir, und das ihr genießen könntet in der höchsten Fülle alles
Übermaßes, und das euch ewig nimmer schaden, sondern euch stärken und euch mit aller
Macht und Kraft aus Mir ewig und auch schon zeitlich ausrüsten würde, so ihr es nur
annehmen möchtet, – seht, bald nach Meiner allergrößten Tat, welche das große Werk der
Erlösung für euch ist, da war dieses Mein Brot noch sehr teuer, und die Menschen konnten
sich dasselbe nur in kleiner Gabe nicht anders als nur wieder durch ihr Mir dafür geopfertes
Blut und Leibesleben erkaufen, und dieses Mein Brot schmeckte damals bitter im Mund der
Käuflinge und war noch nicht mit dem Honig der Liebe bestrichen und mit der Milch des
freien Lebens auch zeitlich schon getränkt, sondern sowohl der Honig als auch die Milch
wurden den trauernden Käufern erst im Reich der Geister wohlgewogen hinzugegeben; und
siehe, doch gab es der Käufer in großen Mengen!
Jetzt aber, wo Ich es jedem gebe, der es nur immer wünscht, ganz umsonst, bloß für das
gewiss sehr kleine Entgelt eurer Liebe, mit Honig und Milch, und nun siehe, nun verachtet
man es bitter und verschmäht den großen, freundlichen, gewiss und wahr für euch aller
höchsten Liebe vollsten Geber!
So merkt es denn: Die Pforten Meiner Himmel habe Ich jetzt weit öffnen lassen. Wer immer
herein will, der komme und komme bald und komme alsogleich; denn es ist gekommen die
große Zeit der Gnade, und das neue Jerusalem kommt zu euch allen hinab zur Erde, damit
alle, die Mich lieben, darin Wohnung nehmen sollen und sollen darin gesättigt werden mit
dem Honig und Milchbrot und trinken in vollen Zügen das reine Wasser alles Lebens und
sollen es schöpfen im Übermaß aus dem ewigen Brunnen Jakobs!
Aber wie auch immer die Niederkunft dieser Meiner großen Stadt eine unermesslich große
Gnade allen Meinen Kindern sein wird, so wird sie aber doch auch durch ihre starken Mauern
alle Blinden erdrücken und wird alle Tauben zerquetschen; denn ihre Größe wird die ganze
Fläche der Erde einnehmen! Und wer sie nicht herniederkommen sehen wird und nicht ihr
Rauschen durch die reinen Lüfte der Erde vernehmen wird, der wird nie mehr einen Platz auf
Erden finden, da er sich verbergen soll vor ihr und entweichen ihrer Last.
Denn siehe, die Last ihrer Paläste wird zermalmen die Berge und sie gleichmachen den
Tälern, und ihre Wohnhäuser will Ich über die Pfützen und Moräste stellen; und all das
Geschmeiß, das darin haust, wird erdrückt werden im Grund und Boden durch die
Grundfesten der Wohnhäuser der großen Stadt Gottes, eures heiligen Vaters im Himmel und
auf der Erde.
Und es wird rufen der wahre Hirte Seine Schafe, und sie werden Seine Stimme hören und
wohl erkennen bis an alle Enden der Erde und werden hinzukommen und sich weiden in aller
Lust auf den weiten Weideplätzen der ewigen Liebe des heiligen Vaters, welches sind die
großen Gärten der neuen heiligen Stadt des großen Königs aller Völker, die waren, sind und
sein werden ewig.
Und diese Gärten werden das durch Adam verlorene Paradies sein, welches Ich zuerst
wiedergefunden und getreulich aufbewahrt habe für sie zu einer ewigen Wohnung.
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Aus dem Grund auch habe Ich euch schon ganz umständlich bis in die kleinsten Teile Meine
große Haushaltung von Ewigkeit her gezeigt und habe euch die Schöpfung vom Ersten bis
zum Letzten gezeigt und zeigte euch den ersten Menschen in seiner ersten Entstehung, will
euch noch fürder ihn bis zu seinem Ende zeigen und will euch die große Hure und das
zerstörte Babylon zeigen und euch dann in Meine große heilige Stadt führen und euch darin
eine bleibende Wohnung geben ewiglich, so ihr Mich liebt, wie Ich euch liebe, über alles!
Siehe an die Himmel und siehe an die Erde! Diese werden einst vergehen körperlich und
werden nur bestehen geistig; aber jegliches Meiner Worte, das gesprochen wird zu euch, wird
bestehen, wie es aus Meinem Mund kommt, körperlich und geistig in aller Macht und aller
Kraft der Heiligkeit, ewig, ewig, ewig, amen!“
HGt.01_012
7
Die Zeit der besonderen Gnade
„Siehe, das Gesetz währt immer, die Gnade aber kommt nur von Zeit zu Zeit den
Bedrängten zu Hilfe. Wenn aber die Gnade nicht respektiert wird, so muss man
sich dann wieder das Gesetz gefallen lassen.“ GEJ.03_016,14
Paulus im Jahr 1850: „Jetzt ist geöffnet die Pforte zum Reich Gottes! Wer da hinein will,
wird auch hinein kommen. Wer aber nun nicht will, der wird dann, so die große Pforte
der besonderen Gnade wieder geschlossen wird, schwer hineinkommen! Denn obschon
der Herr stets unveränderlich ist in Seiner Liebe und großen Erbarmung für alle Seine
Geschöpfe und Kinder, so ist Er dennoch in der Gabe Seiner besonderen Gnade nicht allzeit
gleich. Nicht jeder bekommt sie, sondern nur wenige, die da von Anfang an erwählt und dazu
schon zugerichtet sind, die besondere Gnade in sich ohne Nachteil für ihr Sein fassen und
ertragen zu können. Auch sind nicht zu allen Zeiten Propheten da. Nicht jedes Erdenjahr
bringt seine eigenen zum Vorschein. Da gibt es kaum von hundert zu hundert Jahren irdischer
Zeitrechnung Propheten, die erweckt sind nach dem Willen des Herrn aus Seiner besonderen
Gnade. Sie schauen Dinge des Geistes und hören das Wort aus dem Mund Gottes und
verkündigen dann beides den Schwachen und den Blinden der Erde, damit auch diese selig
werden und eingehen mögen in die Gnadenhimmel Gottes.
Und so hört ihr Tauben und seht ihr Blinden! Nun ist wieder eine solche Epoche der
besonderen Gnade des Herrn! Boten aus den höchsten Himmeln durchziehen nach allen
Richtungen die unteren und untersten Sphären der finsteren Geisterwelt! Ja, der Herr Selbst
tut dasselbe, um die Unglücklichen glücklich zu machen! Auf der Erde und in allen
Weltkörpern werden nun besondere Propheten und Knechte des Herrn erweckt und geben den
anderen Menschen das Licht und das Wort aus den Himmeln!
Leider kehren sich nur wenige daran. Viele aber tun, was ihr tut: sie lachen den Propheten ins
Gesicht und spotten ihrer oder drohen ihnen gar! Aber diese Zeit wird bald wieder
vergehen und die besondere Gnadenpforte Gottes wird wieder auf lange hin den
Kindern der Welt verschlossen werden. So ihr dann rufen werdet in großer Not, da wird
euch keine Antwort werden. Und so ihr auch suchen werdet, da werdet ihr dennoch nichts
finden. Jetzt aber, da noch die Zeit der besonderen Gnade währt, braucht ihr einfach nur zu
wollen, und ihr werdet angenommen! Denn nun werdet ihr gerufen und von uns an die Tür
eures Herzens wird gepocht. Ihr braucht bloß ernstlich ,herein‘ zu sagen, und die Aufnahme
ins Gottesreich ist bewerkstelligt! Jetzt tut der Herr alles, was ihr wollt, zu eurer Beseligung
für ewig. Aber nach dem baldigen Ablauf dieser besonderen Gnadenzeit werdet ihr alles
Mögliche tun können und werdet dennoch nichts erlangen!
Die verblendende Fleischeslust Aber ich sehe euren Sinn! Danach wollt ihr nicht dem Geist angehören und seiner sanften
Stimme aus den Himmeln nicht folgen, weil ihr auf die tote Stimme eures vermeintlichen
Fleisches hört und Weiber wollt, um mit ihnen den Rest eures Lebens zu verbuhlen! Aber
eure Bocksgestalt will den Weibern nicht mehr gefallen. Und die an euch noch Vergnügen
fänden, die wollen eurem Sinn nicht behagen, weil ihr geilen Fleischböcke nur junges und
fettes Fleisch wollt.
Wartet aber nur noch ein wenig! Diese besondere Gnadenzeit wird nimmer lange
währen, und es werden dann Weiber über euch kommen, denen werdet ihr über alle Maßen
dienen! Da werdet ihr dann heulen und wehklagen und werdet euch vom Fleisch der Weiber
entfernen wollen, aber all euer Bestreben wird dann vergeblich sein. Die Weiber werden um
eure Lenden glühende Fesseln, aus Schlangen gemacht, schlagen. Und sie werden euch für
ewig in die Grube des Verderbens versenken, daraus euch dann auch keine künftige
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Gnadenzeit mehr wird befreien können! – Wehe jedem hier in der Geisterwelt wie auch jedem
Unzüchtigen auf der Welt, so er sich von der Gnade abwendet und seine Augen nach dem
Fleisch der Weiber richtet! So wahr ein Gott lebt und Sein Wort durch meinen Mund nun an
euch ergeht, so gewiss wird das, was eurer Gier nun wie ein Himmel voll Lust sich zeigt und
euer Herz verlockt, in Kürze für alle euresgleichen eine Hölle grässlichster Art werden!
Ihr schimpft über die Regierungen der weltlichen Fürsten, weil ihr Aufwand zu viel benötigt
und ihr dabei zu kurz kommt. Aber dies geniert euch hauptsächlich eures unbefriedigten
Fleisches wegen! Weil eure Finanzen nicht auslangen und ihr gewisserart mit den Schweinen
die Treber speisen müsst, und das nur selten, so seid ihr deswegen voll Grimms gegen die
Fürsten, die da die schönsten Weiber haben können, soviel sie nur wollen.
Aber das seht ihr nicht ein, dass Gott der Herr dies so geschehen lässt, damit ihr
erkennt, dass euch Gott für etwas Besseres bestimmt hat als bloß für die Werke des
Fleisches. Der Mann, solange er auf einer Welt im wahren Fleisch des Todes lebt, hat wohl
auch diese zu verrichten nach weisem Ziel und Maß – aber nicht als Bestimmung seines
Seins, sondern als eine nüchterne natürliche Verrichtung, wie es deren zur Bedienung des
zeitlichen toten Fleisches mehrere gibt. Wer da auf einer Welt es tut nach Maß und Ziel, der
tut wohl. Wer es aber ganz unterlässt, der tut besser. Denn der Herr gab dem Fleisch diesen
Sinn nicht zu einem Bedürfnis, sondern als eine Eigenschaft zum nüchternen und weisen
Gebrauch. Wer aber daraus ein Bedürfnis macht, ist ein elender Sünder. Die Gnade Gottes
weicht aus seinem Herzen, da er dem stummen Gesetz des Fleisches gehorcht und sich damit
einen Himmel der Böcke und der Hunde nach der Gerechtigkeit des Todes und Gerichts
erbaut!
Fasse es, wer es fassen kann: Wer immer an einem Gesetz, auf dem ein Gericht lastet, eine
Lust findet und das Gesetz der Wollust wegen beachtet, hat das Gericht schon in sich.
Wer aber das Gericht in sich trägt, der ist ein Sklave und ist für die Freiheit in Gott in
aller Wahrheit verflucht.
Darum sollt ihr über dem Gesetz des Fleisches stehen durch die freie Macht der
Selbstverleugnung und durch die Liebe und den lebendigen Glauben an Gott den Herrn,
auf dass ihr allen Gesetzes und allen Gerichtes ledig werdet! Ein Sklave des Gesetzes, ob
natürlich oder moralisch, kann in das Reich Gottes nicht eher eingehen, als bis er jeden
Gesetzes ledig geworden ist. Niemand wird zwar im Reich Gottes nach dem Gesetz
gerichtet, aber das Gesetz selbst ist schon das Gericht. Nur wer sich in der Liebe zu Gott
über alles Gesetz frei erhebt, der wird auch frei werden in Gott und in aller Wahrheit!
Denn die Liebe in Gott ist die alleinige Wahrheit!
Nun habt ihr es alle gehört, und niemand kann sich entschuldigen, als hätte er es nicht
vernommen! Tuet daher nun, was euch als Bestes dünkt!“
RB.02_203,11-21
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Paulus: „Gott Jesus, unser Herr und Vater, obwohl die höchste Liebe, Sanftmut und Geduld, lässt
nicht mit Sich spaßen, da Er allzeit nur das Beste Seiner Kinder will. Und dieser Jesus, der uns
alle durch Seinen Kreuzestod der Macht des Satans entwunden hat, ist zwar noch immer so
geduldig wie ein Lamm, aber Seine Sanftmut und Geduld ist nicht ohne Grenzen. Wehe euch, so
Er einmal mit euch wird zu rechten anfangen! … Aber Er hat nun beschlossen, allen Gnade für
Recht angedeihen zu lassen, da Er keine Freude an den Qualen der Sünder hat. Er betrachtet euch
als sehr Kranke und will euch helfen... Was hält euch, ihr Blinden, denn ab, dass ihr Seinem Ruf
nicht folgen wollt? Was habt ihr hier? Nichts, als was euch eure herrscherische Einbildung
schafft! […] Der Herr aber will auch euch allen gnädig sein. Warum wollt ihr Seine große Gnade
denn nicht annehmen? Ist es denn nicht besser, dem Gnadenruf des Herrn zu folgen, als sich durch
unbeugsamen Starrsinn für die Hölle reif zu machen?“ (RB.02_212,03+05)
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Warnung und Verhaltensregeln bezüglich Satans Wüten in jetziger Zeit
„Wachet und betet, auf dass ihr nicht in Versuchung fallet; denn der Satan geht nun umher
wie ein wütender Löwe und sucht alle Menschen zu verschlingen. Kein Mittel wird er
unversucht lassen, um seine große Rache zu kühlen, weil man nun seinem treuen Anhang,
der herrschenden Hydra, auf den Kopf getreten. Er wird Völker entzweien, dass sie sich zu
Haufen erwürgen werden, wie sie es schon jetzt zu machen anfangen; Ich sage eigens:
anfangen – denn das alles, was bis jetzt geschah, ist nur ein Anfang des Beginnens. Ich sage,
kein Mittel wird er unversucht lassen, um seine große Rache zu kühlen. Er wird jeden
Menschen bei seiner schwächsten Seite ergreifen und wird ihn erwürgen und verderben,
so der Mensch auch nur eine Minute sich von Mir entfernt in seinem Herzen. Daher gilt
es nun im vollsten Ernste – Leben oder Tod! Denn es soll nun alles durchreutet werden auf
das allergewaltigste, und was da des Teufels ist, das soll des Teufels bleiben, und was Mein
ist, das soll Mein sein ewig!
Wer nun einen Funken Hochmut hat, diesen Funken wird der Satan zu einem Bergbrand
anfachen und aus solch einem Menschen einen Satan machen. Hütet euch also vor dem
kleinsten hochmütigen Zornfünkchen, wollt ihr keine Teufel werden; denn der Satan lauert
und lässt keine Gelegenheit ungenutzt.
Also wachet sehr und betet, auf dass ihr nicht in die Versuchungen des Fleisches fallet; denn
so nun jemand da fällt, der ist ohne Rettung verloren. Denn so wahr Ich der Herr und euer
Gott und Vater bin in Jesu, dem Gesalbten, so wahr auch ist das alles, was Ich euch hier
verkünde!
So irgend ein Vater Töchter hat und hat in sich einen Stachel des Fleisches, wahrlich,
wahrlich! – der Satan wird aus diesem Stachel ein glühend Schwert zeugen und wird die
Väter zu Blutschändern machen, und die Söhne werden die Mütter beschlafen, und vor den
Brüdern werden die Schwestern nicht sicher sein. Also wird auch bei vielen die stumme
sodomitische Sünde erwachen und die Tierschändung, so dass es zehnfach ärger sein wird, als
es war zu Sodom und Gomorrha.
Denn weil die große Hure Babels geschlagen wird, die gebuhlt hatte im Geist, darum eine
solche Rache des Satans, auf dass alles Fleisch bis in den tiefsten Grund verderbt werden
solle. Aber Ich habe auch Mein Schwert nun sehr scharf gemacht und werde ein größtes
Gericht über die Häupter aller Frevler gewaltigst schwingen! Meidet daher nun übersorgfältig
alles, was nur irgend das Fleisch reizt.
Glaubt es Mir, wer in dieser Zeit nicht alles aufbieten wird, um dem freigelassenen
Satan in Meinem Namen kräftigst zu begegnen, der geht verloren, und wenn er schon
tausend Bücher des lebendigsten Wortes gelesen und geschrieben hätte. Denn weder das
Lesen noch das Schreiben nützt etwas, sondern allein das Tun.
Haltet alle nun überfest an Mir, wie Ich euch auch überfest halte, so werdet ihr in Kürze die
herrlichste Ursache haben, euch als Meine reinen Kinder in einer besten Zukunft zeitlich
noch, wie dann auch ewig über die Maßen zu erfreuen! Sucht auch mit einiger Behutsamkeit
mehrere Jünger für Mein Reich zu gewinnen; das wird euch viel Segen bringen. Sucht aber
vorerst mit Meinem Namen anzuklopfen, wird da „Herein“ gesagt, da baut weiter. Wo
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aber das Herein nicht oder nur mit Achselzucken gegeben wird, da lasst den Bau und
geht weiter.
Hütet euch aber auch vor Geiz, Neid, Kleinmut, Ärger und gar vor Zorn; denn wie schon
gleich anfangs gesagt, es wird der Satan keine, auch die geringste Gelegenheit nicht
vorübergehen lassen, in den Menschen zu dringen und ihn zu verderben.
Aber auch die Weiber und Mädchen sollen nun sehr ernstlich sich an Mich anschließen, sonst
werden sie allerartige gewaltigste Schiffbrüche erleiden. Der Satan hat nun auch Legionen
fleischlich unreinster Geister flottgemacht, welche nichts eifriger zu tun haben werden, als in
die Bäuche der Weiber und Mädchen zu fahren und diese dann auf das elendste zu plagen.
Was bald ausbrechende Seuchen nicht töten werden, das wird von dieser Brut entweder
heimlich oder wohl auch offenbar geplagt werden. Daher sollen besonders die Mädchen bald
nach dem (Sonnen-) Untergange sich in die Stuben zurückziehen und allda zu Mir beten, so
werden sie vor allen den Plagen gesichert sein.“
HiG.03_48.07.11
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Freundschaftlich-weltliche Zusammenkünfte
„Viele haben die Gewohnheit, Familien-Besuche unter allerlei freundschaftlichen
Vorwänden, die sie sich selbst machen, abzustatten und im Gegenteil wieder Besuche zu
empfangen!
Die Männer haben eine große Freude, so sie von schönen Weibern Besuche bekommen und
freuen sich sehr, so sie wieder solch schönen Weibern Gegenbesuche machen können. Die
Weiber aber dagegen lechzen ordentlich nach männlichen Besuchen; je mehr deren und je
öfter dergleichen es gibt, desto lustiger und ganz närrisch freundlicher werden sie.
Die Weiber besuchen zwar dagegen die Männer weniger als ihresgleichen, aber da möchte oft
der ganze Himmel aus Ärger feuerglühend werden, was für entsetzlich dümmstes Zeug sie da
zusammenklatschen! Je unsinniger und je wertloser und dümmer es ist, desto mehr macht es
ihnen Vergnügen; und je läppischer, je närrischer, je dümmer und je spaßhafter und
lächerlicher es bei einer solchen Gesellschaft zugeht, desto angenehmer und schätzbarer ist sie
auch und wird darum auch vorzugsweise gerne besucht. Ganz besonders aber sehen die
Weiber – jung wie alt – darauf, das sich in einer solchen Klatschgesellschaft, die Ich von
Grund aus hasse, stets mehrere junge Wesen männlichen Geschlechts einfinden, die sich so
recht aufs Hofmachen verstehen und dabei aber auch allerlei lustige Spiele zu arrangieren
wissen, um durch sie den Weibern eine angenehme Erheiterung zu verschaffen; und je
unsinniger und dümmer, und je leerer und nichtssagender derlei Spiele sind, desto beliebter
sind sie auch, und ganz besonders dann, wenn sie von wohlgestalteten Jünglingen ausgeführt
werden!
Wahrlich, das ist Mir ein Ekel der Ekel! Ich möchte lieber ein Aas tausend Jahre in Meinem
Mund halten, als eine solche galante Gesellschaftsliebhaberin auch nur eine Sekunde lang von
fern her ansehen! Der Grund davon liegt darin, weil das eine allerbeste Art ist, den Geist aus
Mir zu verderben und zu töten; denn bei derlei Zusammenkünften lernt das Weib, wie der
Mann, am besten, Meiner zu vergessen und sich ganz der lustigen und schmeichelnden
Welt in die giftigen Schlangenarme zu werfen!
Wer denkt in einer solchen Klatsch-, Spiel-, Plausch- und Lachgesellschaft an Mich, während
Ich ihm doch in jedem Augenblick das Leben erhalten muss?! Darum verfluche Ich auch
alle solche Gesellschaften, wo sich die Menschen der Belustigung wegen besuchen – und
nicht, dass sie sich besprechen und belehren möchten von Mir; und seien diese Besuche
von noch so geringer Art, so seien sie dennoch verflucht, – besonders, so Kinder dazu
mitgezogen werden, in denen dadurch jeder bessere Same alsbald erstickt wird. Gehe
daher hinaus und verkündige solchen Meinen Willen, und diese sollen desgleichen tun ihren
stumpfen Weibern und Kindern; und sage, dass Ich niemanden eher mit Meiner Gnade segnen
werde, als bis er sein Haus so geordnet haben wird! Wird dieses Übel nicht aus der Wurzel
vertilgt, so werde Ich Mein Gericht statt der Gnade solcher Welt geben! (HGt.03_181)
Ohlad: „O Herr, sage mir nach Deiner Gnade: Sollen wir Menschen nimmer unsere Nachbarn
besuchen und uns nimmer – selbst auf eine ganz ehrbare Weise – mit unseren Brüdern und
Schwestern vergnügen? Siehe, wir armseligen Menschen haben ja ohnehin wenig
Erheiterndes auf dieser mageren Erde! Müssen wir auch noch unsere gegenseitigen geselligen
Besuche und Besprechungen gänzlich meiden, so bleibt uns dann ja rein nichts übrig, als sich
irgendwo in ein Loch einzupferchen und daselbst zu nagen an der eigenen trübseligsten
Langeweile! Daher möchte ich Dich, o Herr, doch wohl bitten im Namen aller meiner Brüder
und Schwestern, dass Du in dieser Hinsicht Deinen Willen ein wenig nur mildern möchtest!
Wäre es denn Dir nicht wohlgefällig, mir eine Regel zu geben, ja ein Gesetz sogar, nach dem
irgend Gesellschaften dennoch stattfinden dürften?!“
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Und der Herr sprach darauf zum Ohlad: „Ich wusste es ja, dass auch du noch ein kranker Esel
bist; darum verlangst du solches von Mir wider alle Meine Ordnung! Siehe, du Ochs, auf der
Erde Boden wachsen gesegnete und verfluchte Pflanzen, Gesträuche, Bäume und Früchte; die
gesegneten entstammen dem Himmel, und die verfluchten der Hölle. Die Früchte der letzten
Art sind nicht selten anlockender als die der ersten. Möchtest du da nicht auch sagen: ,Herr,
nimm ihnen das tödliche Gift, auf dass wir sie genießen können, gleich wie die gesegneten?‘
Ich aber sage dir: Das tue Ich nimmer; denn Ich habe ohnehin auf eine verfluchte dreißig
gesegnete gesetzt, und das wird doch genug sein! Dazu steht es dir noch frei, die verfluchten
Pflanzen auszurotten und dafür lauter gesegnete anzubauen. Ist das nicht genug? Also habe
Ich auch dem Menschen eine Gesellschafterin und eine Gehilfin gegeben, und siehe, der erste
Mensch Adam war damit zufrieden! Wollt ihr denn mehr sein, als da war das erste
Menschenpaar auf der Erde?! Hat nicht ein jeder Vater seine Kinder und desgleichen eine
jede Mutter?! Und hat nicht ein jeder Hausbesitzer sein Gesinde, seine Knechte und Mägde,
die auch Menschen sind?! Was will er da noch mehr? Adam hatte nur ein Weib und später
seine Kinder und hatte keine Knechte und keine Mägde, – und siehe, er war damit zufrieden!
Warum wollt ihr denn mehr, als da aus Meiner Ordnung dem Adam gegeben war?! O ihr
Nimmersatte, darum wollt ihr mehr, weil ihr an Mir kein Genüge habt! Ich bin euch zu
wenig; – darum wollt ihr Unterhaltungen der Welt! Darum wollt ihr lachen und
klatschen und spielen in munteren Zirkeln, weil Ich euch langweile! Adam hatte an
Meiner Gesellschaft genug, und der Eva genügte der Adam und ihre Kinder; darum lebte er
neunhundertdreißig Jahre zufrieden ohne Gesellschaftsspiele! Warum wollt ihr denn mehr?
Ich aber sage dir, da Ich dich schon gesalbt habe: So ihr euch besucht in Meinem Namen,
wie es Adam tat bei seinen Kindern sogar, dann soll auch jede Gesellschaft gesegnet sein;
denn wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen!
Wo sich aber irgend Besuchsgesellschaften bilden wegen was immer für weltlichen
Vergnügen, da soll der Satan unter ihnen sein und soll nach seiner Lust erwürgen seine
Kinder!
Mehrere Fragende: Wir fragen dich, was du mit dem Tropfen Gift in den zehn Maß Wasser
und dann wieder umgekehrt mit dem Tropfen Wasser in den zehn Maß Gift so ganz eigentlich
hast sagen wollen, und was mit dem, wie wir im Namen Gottes wohl in Gesellschaften
zusammenkommen dürften! Gib uns über diese zwei Hauptpunkte näheren Aufschluss, auf
dass es uns darüber helle werde!“
Antwort: „Also höret mich denn an; ich will mit der Gnade des Herrn, die dort aus Seinem
Heiligtum mich hell anstrahlt, euch die Sache so klar vor eure Augen stellen, als wie klar da
scheint die Sonne am hellsten Mittag, die jetzt freilich wohl nicht scheint, weil sie von den
dichtesten Rauchmassen, welche den brennenden Bergen entqualmen, überdeckt ist!
Ihr seid Gefäße vom noch gesundem, lebendigem Wasser, welches da euer Leben aus Gott ist;
die Gesellschaften aber sind das Gift für euren lebendigen Geist, und das aus dem
Grund, weil ihr in denselben durch allerlei dummes Geklatsch und Geplauder, durch
das euch so dummsüße Sich-ehren-Lassen – gewöhnlich auf Kosten schmählicher
Erniedrigung und Ehrabschneidung anderer [Herziehen, lustig machen über andere],
meistens harmloser Menschen – und durch noch allerart dumme und eure Lachlust
kitzelnde Spiele Gott stets mehr und mehr vergesst und am Ende in eurem zu oft
angeregten Hochmutskitzel zu denken und förmlich einzubilden anfangt, als sei alle Welt
bloß nur euretwegen da, und als hänge von eurem Geklatsche und von eurer Gunst das Heil
der ganzen Welt ab! Sehet, das ist wider alle Liebe des Nächsten, daher wider die göttliche
Ordnung und daher ein Gift für das Leben eures Geistes, der euch als ein gesundes,
lebendiges Wasser von Gott ursprünglich eingehaucht worden ist! Ein Tropfen von diesem
Gift – das ist so viel wie eine noch so kleine und unschädlich scheinende Visite im Namen der
Welt in euch – vergiftet leicht den ganzen gesunden Geist, auf dass er dann ohnmächtig wird,
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in eurer Seele dahinsinkt und eben dadurch aber eure Seele anregt, dass sie dann sehr
hochmutskitzelhaft empfindlich wird und stets mehr und mehr zu suchen anfängt, wie und wo
sie die rechte Anerkennung ihrer Hoheit finden möchte! Und das alles tut sie darum, weil sie
zufolge der Erlahmung des vergifteten Geistes keinen Leiter nach oben mehr hat und sich am
Ende selbst als das herrschende Lebensprinzip ansieht, was aber im höchsten Grade gefehlt ist
aus dem zwar geheimen, aber dennoch allerhöchst wichtigen Grund, weil unsere Seelen als
lebende Substanzen unserer Leiber von unten her sind, und nur allein der Geist ist von oben
her, um die abgefallene Seele von ihrer alten Schlacke zu erlösen in der Zeit dieses irdischen
Lebens!
Solches aber kann nur durch die Gnade Gottes dann geschehen, so wir nicht alles Mögliche
aufbieten, um unsern Geist zu verderben, sondern unser Leben nach dem heiligen Willen
dessen einrichten, der es uns als ein allerhöchstes Gut für ewig gegeben hat.
Ich meine nun, dass es hinreichend klar genug dargestellt ist, was da besagt ein Gifttropfen in
zehn Maß gesunden Wassers! Was aber da den Gegensatz betrifft, so ist er wohl zu klar, als
dass man darüber viele Worte verlieren sollte! Wenn ein Mensch einmal ganz verdorben ist,
wird ihn ein Wort der Wahrheit wohl bessern?! So wenig man einen mächtigen Brand mit
einem Tropfen Wasser zu löschen imstande sein wird, eben so wenig wird auch eine gute
Ermahnung bei einem weltlich Verdorbenen auszurichten vermögen! Geht hin zu einem
Bergbrand und löscht denselben mit einem Tropfen Wasser, wenn ihr es könnt!
Also habe ich jetzt in euch schon gar viele gesunde Tropfen des lebendigen Wassers fallen
lassen; aber eure alte Leidenschaft lodert noch, und ich halte sie noch nicht für gelöscht, und
es wird noch sicher über euch ein ganz mächtiger Wolkenbruch sich ergießen müssen, bis ihr
vollends erlöschen werdet in eurer großen Torheit! – Ich meine, das wird doch auch klar
genug geredet sein?!“
HGt.03_183+184
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Satan will Besitz nehmen – Besessenheit in der jetzigen Zeit
„Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten
und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis
dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“
Eph 6,12
Geistige Besessenheit „Mit dem geistigen Besessensein der Menschen verhält sich gerade so, wie mit dem
leiblichen.
Und es ist solches Besessensein nun so normal geworden, dass es die Menschen gar nicht
mehr merken, welch scheußlichen Mutwillen die bösen Gäste mit ihnen treiben. Ja, so
sehr sind die Menschen jetzt „besessen“, dass in ihnen das Bösgeistige und ihr Eigenes völlig
eins geworden ist. Da spricht der böse Geist nur für sein Haus und das Haus für seine schnöde
Wohnpartei.
Denn da sind Tanz, Hurerei, Groll, Schelten, Fluchen, Rauben, Stehlen, Lügen, Stolz,
Hochmut, Prahlerei, Ehrabschneidung, Neid, Geiz, Hoffahrt, Fraß, Völlerei, Spott und Hohn
gegen alles Mich betreffende, Pracht, Mode, Luxus und dergleichen Eigentümlichkeiten
nichts als vollkommene, untrügliche Zeichen des allerintensivsten Besessenseins.
Wer es nicht glauben will, der versuche nur schnell die empfohlene Diät des Geistigen in der
Selbstverleugnung und nehme mehrere kleine Dosen Meines Wortes ein, und wahrlich sage
Ich, er wird sich bald überzeugen, welch ein „Herr“ da in ihm wohnt. Und wird dieser durch
Mich hinausgeschafft, dann werden diese Bestien gleich die ganze Welt gegen einen solchen
Befreiten reizen.
Wer daher nicht glauben möchte diesem Wort, der versuche nur die „Homöopathie des
Geistes“, und er wird sich bald überzeugen, dass Ich, die ewige Wahrheit, treu bin in
jeglichem Meiner Worte.
Aber es ist die allgemeine Auszeitigung nicht mehr fern! – Dann dreimal wehe dem Inha-
ber solcher Güter! – Amen. Das sage Ich, die urewige Wahrheit Selbst! (HiG.01_41.01.30,11-
16)
Die wilde Jagd Ein Nachtrag über das Besessensein! – Doch so Ich dir hier für die Menschheit Schauerliches
im Vollmaß verkünden werde, so denke, dass Ich es bin, dem alle Dinge möglich sind!
Wenn irgend bei einem Menschen, der sonst fromm und tugendhaft ist, sich böse, fremde
Wesen entweder durch Gebärden, und zwar sogleich wohl erkennbar, oder auch bei
besonderen Fällen, in fremdartigen Stimmen durch allerlei, mit Hohn und Spott lästernden
Reden zu erkennen geben, da sie den armen Besessenen martern, schlagen und hin und
herwerfen, so hat diese Erscheinung einen dreifachen Grund.
Wenn da gefragt würde: wie kommt so ein unschuldiger Mensch zu solcher Qual, warum und
wann? – da denke dir zuerst: Wenn ein Reh auf der Jagd erlegt worden ist, so wird nach
demselben nicht mehr gejagt werden, da wird das Erlegte nach Hause getragen als Beute der
Jagd. Wo aber ein Wild von den Hunden noch im Forst gewittert wird, siehe, da geben die
keine Ruhe dem Wild und verfolgen es unausgesetzt, auf dass sie es brächten vor des Jägers
tödliches Gewehr, um dann wieder frisches Blut zum Lecken zu bekommen. – Und dann hat
fürs dritte jeder Weidmann aber auch seine Zeit und beobachtet die Reife des Wildes und
schont es zuvor sorgsam und verhütet das Gebell der Hunde, um das Wild nicht aus dem Forst
zu schrecken. Das Wild aber ist schuldlos, denn es vermag nichts zu merken von des
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Weidmanns Tücke. Und oft geschieht es, dass es ein dummes Wild ist und bleibt wie gefesselt
im dunklen Revier des Todes und lässt sich erjagen von den Hunden und töten vom Jäger.
Siehe hier das Bild – und wisse, dass der Fürst der Finsternis unablässig Jagd macht auf alle
Menschen und sie sämtlich als das Wild seines großen Revieres betrachtet. Und war er früher
nur ein Raubjäger, so hat er sich aber jetzt auf eine kurze Zeit zum Jagdinhaber aufgeworfen
und weiß daher sein Wild zu schonen bis zur bestimmten Zeit, da er dann wieder eine große
Treibjagd gibt, um mit reicher Beute beladen heimzukehren.
Solche „Jagdzeiten“ aber sind vorzugsweise jene öffentlichen Belustigungen, Krieg,
Zwietracht, Hurerei und dergleichen mehreres. Und da sind Tänzer, Krieger, Neider, Hurer
und so fort nichts als gehetztes „Wild“. – Wohl denen, die sich noch frühzeitig vor der
Hetzzeit in Mein Revier geflüchtet haben, so ihnen die Ahnung oder Meine fernrufende
Stimme verkündete, was da kommen wird gar bald über den Forst des Satans! – Wehe aber
den Gehetzten, wahrlich sage Ich, des Beute sie geworden sind, des sollen sie auch bleiben!
Wehe den Musikern, die da stoßen gar eifrig Tag und Nacht in die Jagdhörner des Satans, um
das Wild zu betäuben und zu hetzen zu dem tödlichen Feuerrachen des Fürsten aller Teufel!
Hört, ihr getreuen Söldlinge des Satans, die ihr die Sprache des Himmels stoßt in die Posaune
des Todes, euer Lohn wird groß werden im Reich dessen, dem ihr so getreu dient!
Höre, du Mein Schreiber, solche können nicht besessen werden, da sie ohnehin selbst zum
Jagdgefolge des Satans gehören. O zweifle nicht, dass es also ist, denn die Tanzmusik ist eine
trügerisch feine Stimme des Satans und gleicht dem Gesange der Sirenen, von dem die Alten
gar weise fabelten. Wer aber solche Stimme führt, ist kein Besessener mehr, sondern einer,
der da selbst fangt und Besitz ergreift.
Wehe euch Tanzmeistern und Vortänzern, Ballgebern und Ballmeistern, auch ihr gehört
gleich den Musikern zum Jagdgefolge des Satans und seid wohl brauchbare Schuss- und
Treib-Teufel selbst! Euch brauche Ich nicht euren Lohn für dereinst auszusprechen, denn in
dessen Amt ihr steht, der wird euch euren Sold schon ohnehin wohl ausgemessen haben! Ihr
seid fleißige und gar treue Diener eures Herrn; jeder Arbeiter aber ist ja seines Lohnes wert!
Und so könnt ihr wahrlich ganz vollkommen versichert sein, dass ihr dereinst, und zwar bald
schon in der letzten Zeit der großen Lohn- und Preisverteilung durchaus nicht zu kurz
kommen werdet! Denn wahrlich, es wird da gehen nach Meinem Ausspruch, und der möchte
euch wohl ein sicherer Bürge dieser Verheißung sein!
Siehe, du Mein Schreiber, auch diese sind und werden nicht besessen, sondern überdenke
diese Art Menschen wohl, und du wirst gar bald finden, dass sie nichts als Mammons
wohlgeschmeidige Diener sind, denen es mit wohlleserlicher Schrift auf die Stirn geschrieben
steht: „Erlaubt es uns und gebt uns Geld, und wir wollen euch die ganze Welt vergiften und
Tanzsäle errichten, in denen Sonnen ihren Auf- und Niedergang feiern mögen und Erden
gleich Erbsen herum kugeln!“ O siehe, für so große und herrliche Pläne wird dereinst ja auch
ein gar großer Preis und Lohn folgen müssen! Denn wahrlich, an solchen großdenkenden
Geistern leidet der Himmel die größte Armut!
Wehe euch Schülern solcher Meister! – Wahrlich, Ich sage euch, der Fürst der ewigen Nacht
hat eure Namen getreu eingetragen in sein großes Buch des Todes. Und der Engel Meiner
Gnade hat dafür gleichzeitig dieselben ausgelöscht aus Meinem Buch des Lebens. Und
deswegen werdet ihr einst zu denjenigen gezogen werden, die da sagen werden: „Herr, Herr,
wir haben ja Deinen Namen angerufen, wir haben geglaubt, dass Du der lebendige Sohn
Gottes bist, haben wir auch keine Wunderfrüchte des Glaubens getragen, so haben wir aber
doch geglaubt und waren Zeugen Deiner Gnade und wirkten in der Macht Deines Namens all
unser Tun, da wir wohl wussten, dass ohne Deinen Willen ja nicht einmal ein Sperling vom
Dach zu fallen vermag!“
Ich aber werde dann so frei sein und werde ihnen keck und trockenweg entgegnen: „Weicht
von Mir, ihr Verfluchten und Gehetzten, Ich habe euch noch nie als Mein Eigentum erkannt:
Meint ihr, dass Ich ein Räuber und Dieb bin und Mir fremdes Wild zueignen möchte!? Das sei
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ferne! Dem ihr zu eigen geworden seid, dahin kehrt, damit euch euer Preis werde! Denn Ich
kenne euren Inhaber, und Meine Gerechtigkeit geht weiter als ihr es denkt. Und deswegen soll
des Satans sein, was er sich erworben hat, und Mein das nur, was von Meiner Stimme gelockt,
früh genug Mein Revier betreten hat.
Es soll dereinst der große Fürst des Todes, dem ihr euch zu eigen gemacht habt, keine Sache
wider Mich haben, als wäre Ich je ungerecht gegen ihn gewesen. Sondern da soll dann das
Seinige ewig sein und das Meinige ewig Mein verbleiben – und zwar das Seine in des
Gerichtes und aller Verdammnis Feuerqual mit und bei und in ihm, wie das Meinige in des
Lebens höchster Seligkeit und Wonne mit, bei und in Mir!“
Siehe, du Mein Schreiber, diese „Schüler“ gehören schon zu den Besessenen. Denn wer da
besitzt das Gebiet, dessen ist auch das, was darauf Wohnung macht. – So aber jemand zur
rechten Zeit der Freilassung, welche die kurze irdische Lebenszeit ist, das böse Gebiet
freiwillig und gänzlich verlässt und kommt zu Mir, um auf Meinem Revier Wohnung zu
machen, den werde Ich aufnehmen und ihn zu Meinem Eigentum machen. Und Ich werde
Mein Gebiet wohl zu verschanzen wissen vor den Feinden und (unbußfertigen,) gehetzten
Überläufern, auf dass Mein Gebiet ein geheiligtes bleibe und Meine Einwohner völlig
gesichert seien.
Hört aber alle, ihr Gehetzten, das ist Meine Stimme: Wahrlich, sage Ich euch, ihr werdet nicht
hineingelassen werden auf eurer Flucht in Mein Gebiet! Denn dessen Name einmal
eingetragen wurde ins Buch des Todes, für den werde Ich nimmerdar streiten und
widerrechten! Denn es soll ewig das Recht des Grundbuches von Mir gar sehr berücksichtigt
werden.
Zu dieser Klasse sollen auch gerechnet sein alle Mode- und Luxushändler, alle die
Fabrikanten solcher Scheusalsdinge des Satans und auch alle jene, die dergleichen anrühmen,
verteidigen, gutheißen und sogar oft wohlmeinend fördern, wie auch alle jene, die daran
teilnehmen und Geschmack daran finden. Und so auch wehe dereinst jenen, die dergleichen
wohl verhindern mochten und es nicht taten aus zeitlichen Interessen!
Alle diese sollen nie zu Meinem Eigentum werden, wie auch jene nicht, die diesem Wort
nicht glauben werden, dass sie gerettet werden möchten.
O zweifle nicht, du Mein Schreiber! Es ist also! Und es werden einst gar viele kommen hin zu
Meinem Gebiet und werden da ohne innere Buße Meinen Namen anrufen. Aber wahrlich sage
Ich dir, sie werden nicht hineingelassen werden. Und siehe, da wird dann viel Lästerns und
Verwünschens vorkommen und werden sich da viele anklammern an das Holz Meines
Forstes, um es aus Rache zu verderben. Allein das Mark Meines festen Holzes werden sie
nimmer erreichen. Und so Ich sobald die Bäume Meines Forstes werde reinigen lassen, siehe,
da bin Ich ein guter Förster und werde die Äste schon wieder zurechtbringen.
Und dass Ich solches dulde und Selbst aber keine Eingriffe in des andern Eigentum mache,
geschieht, dass dereinst, wie schon gesagt, Mein Feind Mich nicht der leisesten
Ungerechtigkeit beschuldigen kann. Daher suche Ich auch niemanden mit Zwang und Gewalt
und will nicht jemanden bereden zu Mir, sondern wer da kommt, Mich sucht und pocht an der
Türe Meines Gebietes zur rechten Zeit, und zwar laut schreiend und mit aller Gewalt pochend
und reißend an der Türe Meines Gebietes, dem will Ich die Türe öffnen und ihn wohl
aufnehmen.
Aber wer da zur rechten Zeit nicht kommen und nicht schreien und gewaltsam pochen und
reißen wird an der Tür, wahrlich sage Ich dir, um dessen Besitz werde Ich mit Meinem Feinde
nicht rechten, sondern was da kommen wird über Meinen Feind, wird auch kommen über sein
erworbenes Eigentum!
Wie aber da gekommen ist der Tod durch den Einen und wieder das Leben durch den Einen –
so wird am Ende auch das Gericht gehalten werden gegen jenen Einen und alles wird
gerichtet werden durch diesen Einen! – So aber der Fürst der Welt gerichtet wird von dem
ewigen Sohn des Vaters, da wird dann auch all sein Eigentum gerichtet werden mit und in
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ihm. Denn so ihr einen Verbrecher richtet, richtet ihr da nicht zugleich dessen Eingeweide?
Und wird sich ein Glied lebend erhalten, wenn der Verbrecher getötet wird?! – Siehe,
desgleichen wird auch dereinst, und zwar nicht gar zu lange mehr, geschehen!
Überdenkt wohl, was Ich hier gesagt habe! Ich habe noch vieles verschwiegen, doch lasset
das Überflüssige! Es soll da noch ein Nachtrag folgen! – Amen. – Das sage Ich, die Ewige
Liebe! Amen. (HiG.01_41.02.01)
Von den Arten der Besessenheit Das Folgende sei der Schluss-Nachtrag über das Besessensein! – Und so du auch hier im
allgemeinen wenig Tröstendes finden wirst, sondern Schauderhaftes über Schauderhaftes und
Schreckliches über Schreckliches, ja so du vernehmen wirst darin den Donner vom großen
Gericht nicht mehr ferne erdröhnen, so denke, dass Ich die Ewige Liebe bin, der alle Dinge
möglich sind! Denn Meine Wege sind unendlich und Meine geheimen Ratschlüsse
unerforschlich!
So du hier aber willst der Welt wegen Fragen stellen, so sollen sie geschrieben sein, und das
sei dir gestattet! Doch so du fragst, da frage bescheiden und verständigen Herzens.
Frage: „O Herr, in welcher Ordnung kommt denn hernach des Besessensein vor, und gehören
die Besessenen des Alten und Neuen Testamentes wie die der neueren Zeit, deren Justinus
Kerner und Professor Eschenmayer erwähnen, auch in die Ordnung der von Dir bezeichneten
Besessenen?“
Antwort: Siehe, die ersten vom Jagdgefolge Satans sind die Locker in jeder böswilligen
Absicht, und von den Lockern diejenigen voran, deren verführendes Unternehmen am
lockendsten, reizendsten, dabei aber so gar geziemend und wohlanständig sittlich erscheint,
dass demnach durch solchen feinen Betrug des Satans die Menschheit ordentlich gezwungen
wird, sich von solchen Unternehmern ins ewige Verderben ziehen zu lassen.
Zu dieser ersten Klasse gehören demnach alle die Modisten im ausgedehnten Sinne, dann alle
Tanz- und Ballgeber, dann alle Tanzmusiker, dann alle Tanzlehrer, Tanzmeister, Vortänzer
und Vortänzerinnen, wie auch die sogenannten Frei- oder Ballet-Tänzer, wie auch alle jene,
die diese Vexier-Kunst des Satans anrühmen, gutheißen und sie mit Wohlgefallen betrachten,
und endlich auch noch diejenigen Jünglinge und Mädchen, deren Herz daran hängt.
So du aber in dir sagen möchtest, dich wundernd, warum der Tanz denn gar so eine
gefährliche Hauptsache des Satans sein kann, und solle der Mensch denn auf der Welt niemals
sich lebensfroher und heiterer Stunden erfreuen? – Darauf gebe Ich dir zur Antwort: Höre,
hast du denn niemals vernommen, auf welche Art der schlaue Fuchs die Hühner von den
Bäumen lockt und die Schlange die zarten Vöglein in ihren Rachen? Siehe, der Fuchs wirbelt
unter dem Baum, und die Hühner schauen unbesorgt dem lustigen Patron zu, werden endlich
schwindlig und fallen dann vom Baum in seine Klauen.
Und so auch ringelt die Schlange im Gras, da sie die Vöglein wohl sehen mögen; und so sie
diese vergnügt schauen, verlassen sie sobald ihre Zweige und fliegen ihr schnurgerade in den
Rachen! – Siehe, geradeso auch lockt diese unterhöllische Vexierkunst des Satans die
Menschen vom heiligen Baum des Lebens! Mehr brauche Ich dir nicht zu sagen!
Was aber die „heiteren und lebensfrohen Stunden“ betrifft, da sage Ich dir nichts als das:
Werden außer Mir lebensfrohe und heitere Stunden gesucht, siehe, da muss Ich als
Allwissender dir offen gestehen, dass Ich da wahrlich nicht weiß, ob solche außer bei Mir
noch irgendwo zu finden sein werden. In Meiner heiligen, unendlichen Allheit gibt es keine
solche! Und somit dürften solche lebensfrohen und heiteren Stunden wohl nur künstliche
Griffe des Satans sein, die da gleichen den reizenden Genüssen in eitlen Träumen, durch
welche die ganze Natur verderblich betrogen wird. – Wem Ich als größte Erholung nicht
genüge, der ist wahrhaft ein Sohn Meines größten Feindes.
Und so kommen ferner, der Ordnung nach, die Inhaber von Huren- und Spielhäusern, wie alle
Kuppler und Spielverdinger, und so auch alle Hauptteilnehmer und Unterstützer und
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Protektoren solch höllischer Löblichkeiten des Satans. Dann alle Ränkeschmiede,
Kriegsstifter und Volksaufwiegler und Verräter. Wehe ihnen, denn ihr Lohn wird sehr groß
werden!
Und endlich gehören dazu alle Geizigen, Wucherer, Neider, Heuchler, Schmeichler, Betrüger,
Lügner, Ehrabschneider, Lästerer Meiner Gnade, Diebe, Räuber, Mörder in geistiger und
leiblicher Hinsicht, und so auch alle Selbstmörder.
Siehe, alle diese gehören der Ordnung nach sämtlich zum Jagdgefolge des Satans und sind,
bis auf einige der zuletzt genannten, kaum mehr besessen, sondern sie gehören zu den selbst
Besitzenden, Treibenden und Ziehenden und stehen alle Nummer eins.
All das „Wild“ und besonders alle „Bäume“, das „Gras“ des bösen Forstes sowie der tragende
„Boden“ gehören samt und sämtlich zu den Besessenen und sind und stehen unter der
Nummer zwei.
Solche werden hart genesen! Und die „Bäume“, das „Gras“ und der „Boden“, als das
Leibeigentum des Satans, schon gar nicht; denn solche haben sich schon begründet in alledem
und stehen fest in allem Falschen aus des Satans Bösem; wehe ihnen, sie werden nicht
entrinnen dem bald folgenden Weltbrand! – Dem „Wild“ aber soll noch eine kurze
Gnadenzeit verliehen sein, doch zur Hetzzeit und zu der dieser folgenden Zeit der
Flucht, höre, wird niemand mehr erhört werden und Einlass bekommen in Mein heiliges
Revier!
Was jedoch die alt- und neutestamentlichen und die Kernerschen und Eschenmayerschen
Besessenen betrifft, so sind diese zu verstehen unter jenen „Bäumen Meines Reviers“, an die
sich besagte Flüchtlinge anklammern, um, wenn es möglich wäre, dieselben zu verderben.
Allein diese „Bäume“ haben nichts zu besorgen, denn sie werden deswegen an ihrer Seele
keinen Schaden leiden. Denn Ich Selbst werde das Mark ihres Lebens beschützen. Denn seht,
wo sich irgendeine solche Erscheinung bekundet, da kommt sie meist nur vor bei sonst
gewöhnlich recht frommen Menschen. Und es wird selten der Fall vorkommen, dass an
irgendeinem sehr schlechten oder auch nur gewöhnlichen Menschen der Welt solches zum
Vorschein kommen wird, außer wenn solche Menschen, durch ein Wunder angeregt, sich
plötzlich umkehren möchten, allwann dann ihre Besitzer sich schon melden möchten von
innen und außen, zum schreckenden Beispiel aller Nachbarn!
Bei manchen Irrsinnigen könnten über dieses sprechende Beispiele eingezogen werden! –
Jedoch sind nicht alle Irrsinnigen dafür zu halten. Denn manche werden das dadurch, dass sie
ihren „Verstandes-Ballon“ zu sehr gefüllt haben, so dass dadurch die „Willens-Schnur“, der
zu großen Spannung zufolge, gerissen ist und dann die Direktion aufgehört hat. Oder aber
auch so irgendein Mensch, ohne Berücksichtigung des Verstandes, das Herz nach irgendeiner
eitlen Sache zu sehr ausgedehnt hat, so wird der leitende Willensfaden ebenfalls zerrissen und
die Maschine des Lebens läuft dann außer aller Ordnung nach allen erdenklichen Richtungen;
und da sieht dann ein solcher Mensch nur dasjenige, davon sein Herz und sein Kopf angefüllt
ist, in wirren Kreisen vor seinen zügellosen Sinnen schweben. – Solche Menschen aber sind
nicht verloren und gleichen den verwirrten Baumästen, die der gute Förster zu seiner Zeit
schon wieder zurechtbringen wird.
Frage: „O Herr, was wird denn mit den Modisten und dergleichen Fabrikanten und „Lockern“
aller Art werden, so ihr sie ernährendes Gewerbe solches von ihnen fordert? – So von jenen
irgendeiner sich zu Dir wenden möchte, was wird er anfangen müssen, um sein Leben zu
fristen?“
Antwort: Höre, das ist eine gar zu menschliche Frage, gleich der Warnung Petri, und ist über
alle Maßen dumm! Bin Ich denn ein armer Schlucker oder ein Bettler?! Oder sollte Der für
einen oder tausend Menschen nicht Futters genug haben, der unablässig so viele Welten und
Sonnen ernährt, deren Zahl und Größe sich ins Unendliche steigert?! – Siehe, auf eine solche
Frage, die eigentlich gar keiner Antwort würdig ist, genügt diese Antwort zum Überfluss!
Und frage daher nicht ferner, so dich Dummes nur kümmert!
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Schreibe aber zum gänzlichen Schluss: Wer Meiner Stimme folgen wird, der wird leben;
der Taube aber wird dem ewigen Tod anheimfallen! – Mein Wort ist Meine Liebe,
Gnade und Erbarmung, und dieser Same des Lebens soll an vielen Orten ausgestreut
werden. Da wo er angreifen wird, da wird er Leben erwirken und die Besessenen frei
machen zum Leben. Wo er aber zertreten wird, da wird der Tod sein großes Erntefest
halten.
Siehe, nun mache Ich alles neu, damit das Alte mit Spott und großer Schande abziehen möge!
Wenn ihr aber einen alten Rock umtauscht für einen neuen, so will Ich solches denn auch tun
und tue es bereits. Daher seht euch um ein neues Hochzeitskleid um und verseht eure Lampen
wohl mit Öl! Denn Ich, der große Bräutigam, bin auf dem Weg! Und da ihr es am wenigsten
gedenken werdet, werde Ich da sein! Wohl dem, den Ich bereitet treffen werde! Das sage Ich,
der große Bräutigam. Amen!“ ( HiG.01_41.02.02=
20
Welt oder Jesus – entscheide dich jetzt!
„Was sind alle seichten Beispiele in aller ihrer Schauerlichkeit gegen den leisesten Gedanken nur,
der mir einflüstert: Siehe, dein Bruder oder deine Schwester hat nun einen Weg betreten, der von
Gott abführt und zur Welt des Todes, ja des ewigen Todes lenkt! – Sie sagten freilich, es hänge ihr
Herz und Leben nicht eben so sehr daran, als ich vielleicht meine. Ich aber frage Sie: Warum hat
denn der Herr den Aposteln nicht nur geboten, die Welt und ihre Wege zu fliehen, sondern Er
sagte ihnen: „So ihr in eine Stadt einkehrt und nicht aufgenommen werdet, allda bleibt nicht,
sondern da ihr hineingegangen seid, da kehrt alsbald zurück, nehmet euren Frieden mit und
schüttelt den Staub vor dem Tor von euren Füßen“ (Matth.10,14).
So aber der Herr den Aposteln gebot, den ganz unschuldig scheinenden Staub abzuschütteln, der
an ihren Füßen kleben blieb, da sie doch als Seine Boten voll heiligen Geistes in Seinem Namen
eine solche Stadt betraten, was glauben Sie wohl, liebe W., was der Herr sagen wird zum Staub,
der am Fuß eines Tänzers oder einer Tänzerin kleben bleibt, der da erzeugt wird in der Reitschule
des Satans!? – Oder lehrt uns nicht schon die Natur selbst, eine wie geringe Portion Giftes schon
hinreicht, dem Menschen das Leben zu nehmen, während in der ganzen Natur uns auch nicht ein
Mittel bekannt ist, das da eine ebenso große Heilkraft besäße, um den Kranken ebenso schleunig
gesund zu machen, wie schnell ein Gran Giftes den Gesunden tötet? Und von einem Mittel aber,
den Toten wieder lebendig zu machen, schweigt die ganze Natur, während sie doch zahllose
tödliche in unabsehbarer Menge besitzt.
Und sehen Sie, wie uns schon der Herr durch die Natur lehrt, so lehrte Er einst die Apostel und
lehrt Seine Liebhaber noch zur Stunde im Geist laut sprechend, indem Er uns noch dieselben
heiligen Worte beständig zuruft: „Höret, ihr finsteren Menschen dieser Welt, Ich allein bin
der Weg und das Leben, wandelt auf Meinem Weg! Niemand kann zum Vater gelangen
anderswo denn durch Mich; denn Ich allein bin der rechte Weg und die Tür zum Herzen
des Vaters – und bin das Herz oder die ewige Liebe des Vaters Selbst.“ Sehen Sie, daraus
aber geht ja doch übersonnenklar hervor, dass es somit fürs ewige Leben nur einen Weg
und nur ein Mittel gibt, weil der Herr, der ganz allein nur der Weg und das Lebens-Mittel
ist, nur ein einziger Herr, nur ein Vater, ein Christus und ein und derselbe heilige Geist aller
Macht und Kraft und Liebe und allen Lebens ist, – während es unzählige und unendliche
Scharen der Satane und Teufel als Herren der Verdammnis oder des ewigen Todes gibt, von
denen jeglicher seine eigenen listigen Wege zum Tode führend besitzt. Und was und wie ich war vorher, so werde ich sein fürder. Aber nehmen Sie sich ja in acht vor
dem bewussten Staub und dass die besagte Tafel nicht Schaden leiden möchte. Denn wären Sie
auch, daher die Kinder Gottes sind, so sollen Sie aber doch desto mehr gedenken, dass Sie sich
jetzt auf der giftigen Welt befinden, die mit lauter tödlicher Stickluft umgeben ist – bis zur kleinen
Stelle, da der Brunnen Jakobs Lebensluft um sich haucht Amen. –
Siehe, damit ist getreu dir wiedergegeben dein Traum als eine freie Zugabe zur Bereicherung
Meiner Gnade in dir und allen jenen, die ihn in ihren Herzen fruchtbringend gleich dem besagten
Stein hoch aufrichten werden, – dass sie dadurch dann sich und die Welt in sich gar leicht werden
erkennen, was gerade jetzt um so mehr not tut, da Meine siebte und letzte Ankunft knapp vor der
Tür steht. Seht nur an den Feigenbaum, und ihr werdet es finden, dass es also ist! (Matth.24,32.
Luk.21,29) Wer die Welt nun noch liebt und Mich neben ihr, wahrlich, wahrlich, der wird nicht
aufgenommen werden von den zweien auf dem Feld, in der Mühle und im Bett! (Matth.24,40 f.)
Darum bewahrt eure Füße vor dem Staub der Welt, damit nicht sobald die Pforten Meines Reiches
vor euch abgeschlossen werden auf ewig. Denn so ihr schon heiklig seid mit den frisch
gewaschenen Böden eurer Gemächer, da ihr doch voll Schmutzes seid außen und innen, um wie
viel mehr werde Ich mit Meiner heiligen Stadt es sein! Das bedenkt wohl, ihr Weltbestaubten, und
Wer der ist, der solches redet amen; denn Ich, der Anfang und das ewige Omega selbst bin Es.
Amen, Amen, Amen. (Joh.4,10. Offb.Joh.1,8)“
HiG.03_41.01.0
21
Nicht die Welt zum Freund machen
„Sorge sollt ihr nun auch tragen, dass Mein Licht ehestens in die Hände der Menschen
gelangen möchte. Ich sage euch, das würde der Welt bald helfen und euch doppelt reich
machen. So ihr aber nun lau werdet, was soll das dann der Welt und euch nützen?
Ihr müsst nun auch mitstürmen. So ihr aber stürmt und kämpft um Meinetwillen, da stürmt
und kämpft ihr einen gerechten Kampf, und der Sieg soll euch leicht werden. Denn eure Mühe
verlangen nicht eures Fleisches Glieder, in denen Wollust, Hochmut und Geiz kämpfen und
stets die alleinige Ursache aller Kriege sind, – sondern Ich in euch verlange es von eurem
Geist, dem allein nun am Ende der Sieg gegeben wird und der Friede, der da ist eine Frucht
der rechten Gerechtigkeit und wird gegeben denen, die in sich diesen Frieden haben und
halten. Ich sage euch aber auch, dass ihr ja damit nicht sucht eine Freundschaft mit der Welt
zu erreichen; denn wer der Welt ein Freund ist, der ist Mein Feind, und wer da sucht der Welt
Freundschaft, der sucht in einem Meine Feindschaft.
Ihr müsst euch daher aus einer gewissen kritischen Weltanfeindung nichts machen, denn so
diese dem zuteil wird, das ihr für Mich tut, da seid ihr eben dadurch auch Meiner innigsten
Freundschaft versichert. – So die Welt Mein Werk, das ihr herausgeben sollt, kritisch
belächeln und beschimpfen wird, so freut euch dessen, denn eben das wird ihr den vollen
Untergang und euch den Sieg geben!
Daher sage Ich euch noch einmal: Suchet euch die Welt, wie und wo sie euch auch immer
entgegenkommen möchte, nicht zu eurem Freund zu machen; denn der Welt Freundschaft ist
Meine barste Feindschaft. – Wer Mein wahrer Freund sein will, der muss der Welt gegenüber
elend sein und muss viel Leid tragen. Der Welt Lache muss in Weinen und der Welt Freude in
Traurigkeit verkehrt werden. Niemand aber kann etwas Gutes tun, außer er tut Meinen
Willen, der allein gut ist. So aber jemand diesen kennt und nicht danach tut, der sündigt, weil
er nicht Meinen Willen tut. – Daher seid auch ihr emsig in der Ausübung Meines Willens,
wollt ihr nicht vor Meinem Angesicht sündigen.
Es wird aber auf der Welt noch gar viel Kämpfens sein und wird viel Fleisch getötet werden;
aber Meinen Freunden und den eifrigen Tätern Meines Willens soll dabei nichts Übles
begegnen.
Wahrlich, wer jetzt zaudert, wer sich nicht aus seiner angewohnten Lebensweise gewaltsam
herausreißt, wer jetzt spart und nicht alles aufs Spiel setzt, der wird in Kürze alles verlieren.
Wer aber nun alles wagt, der wird vieles gewinnen; denn Meine Staatspapiere werden nimmer
zum Fallen kommen, und Meinen Weingarten wird ewig nimmer ein Hagelschlag treffen und
ein Reif versengen. Daher spekulieret nun fleißig mit Meinen Staatspapieren und pflegt
sorgsam Meinen Weingarten, so werdet ihr viel Gewinn haben zeitlich und ewig amen. Das
sage Ich, euer Herr und Vater, euch allen amen, amen, amen.“
HiG.03_48.06.14,05ff
22
Gnaden- und Endzeit
- wann und zu wem kommt Jesus? -
Rudolf (Kaiser aus der Habsburgerdynastie im Jahr 1850): „Ich sah letzthin eine große
Bewegung in der Luft, und ein feuriger Reiter trat zu mir hin und sagte: ,Dieses euer Haus
wird euch wüste gelassen werden und kein Stein auf dem anderen! Die Erde wird durch Feuer
und Blut gesäubert werden! Ein großes Wehe wird erschallen aus dem Mund der Großen, und
Feuer und Pest wird zu Millionen hinraffen die Armen! Und es soll der Welt Ende kommen!‘
– Das waren die Schreckensworte des feurigen Reiters. Und als er geredet hatte, da hat uns
alle eine große Furcht angewandelt, dass wir zu schreien anfingen vor zu großer Angst. Aber
der feurige Reiter sagte darauf zu uns: ,Es wird aber zuvor Gott der Herr noch alle berufen,
auch die Verworfensten.
Ins Geisterreich wird der Herr Selbst kommen und wird sich zu erkennen geben allen, die ihre
Nacht gefangen hält. Die sich an Ihn wenden werden, die wird Er auch erhalten. Es
werden Ihm aber vorangehen Seine Knechte Petrus, Paulus und Johannes und werden den
Gefangenen verkünden das Licht, welches da kommt aus dem Namen des allmächtigen
Gottes. Und die den Namen aufnehmen werden in ihr Herz, die werden selbst einen neuen
Namen bekommen, und der Herr wird wieder aufrichten ihre morschen Festen und zerfallenen
Burgen.
Ebenso wird der Herr auch kommen auf die Erde, und zwar zuerst auch nur durchs
Wort aus dem Herzen und Mund der Weisen, die Er erweckt hat und deren Er noch
mehrere erwecken wird. Dann aber, so die Erde wird geläutert sein, wird Er auch
kommen in Seiner allerheiligsten Person zu all denen, die Ihn lieben und eines reinen,
erbarmenden Herzens sind!‘ – Darauf verließ uns der feurige Reiter, fuhr wie ein Blitz von
dannen, und wir sahen ihn dann nicht wieder.“
Antwortet Paulus: „Freunde, die Prophezeiung des feurigen Reiters ist wohl richtig, doch
noch nicht verwirklicht. […] Es hat wohl der feurige Reiter von der Aufrichtung eurer Festen
und Burgen geredet. Aber es sind darunter nicht zu verstehen eure alten irdischen Festen und
Burgen, sondern euer Glaube und eure Hoffnung durch die Macht der Liebe zu Jesus,
Gott dem Herrn! Das ist die Feste und die Burg! Diese will der Herr bei euch, die ihr hier
zufolge eures höchsteigenen Wollens in tiefer Geistesnacht schmachtet, schon seit langen
Zeiten aufrichten und neu beleben. So ihr das wollt, sage ich zu euch im Namen des Herrn,
der auch hier ist, den aber ihr nicht erkennet und noch nie erkannt habt: Das wird der Herr
euch auch tun, so ihr Ihn darum bitten werdet!“
RB.02_207,02-04+08
Jesus: „Sehet daher, so ihr Mich wahrhaft liebt, sollet ihr gar nichts fürchten, und
würde die Erde auch unter euren Füßen in Trümmer zerbröckelt werden! –
Wahrlich, Ich sage euch: Auch auf den dampfenden Trümmern einer zerstörten
Welt würdet ihr erfahren, dass Ich die ewige Liebe bin, und ein wahrer, einzig
guter Vater denen, die Mich im Geist und in der Wahrheit der Liebe ihres Herzens
erkannt haben. Ja, Ich sage euch, Ich will Sonnen zerstören und die Trümmer der
Welt wie Blitze durcheinanderwerfen und entzünden mit dem Feuer Meines
Grimms die ganze ewige Unendlichkeit, und doch soll auch nicht ein Haar denen
gesengt werden, die Mich lieben. Denn Ich bin allezeit ein liebender und heiliger
Vater Meinen Kindern! – Amen.“
HiG.01_40.09.27,30-31
23
Weltlust und Ewigkeit
„Bewahre treu vor der Welt das Heiligtum der Liebe zu Mir, deinem Vater, in deinem
Herzen! Lasse dich nicht gelüsten der eitel nichtigen Dinge der Welt, die da alle für den Geist
gar bald vergehen werden wie ein loser Spreu im Winde.
Denn was die Welt für ein nichtig Ding ist, das wirst du erst im Geiste völlig ersehen. Lasse
dich darum von nichts Weltlichem verleiten, so werde Ich dich bald aufnehmen zu einem gar
lieben Kind Meiner ewigen Vaterliebe und werde dich setzen auf Meinen Arm und dich
drücken an Meine Brust, daselbst du erst schmecken wirst, was alles Meine ewige,
unendliche, allein wahrhafteste Vaterliebe ist!
Wäre es tunlich und deinem schwachen Leben erträglich, dass Ich deinen schwachen Augen
enthüllen könnte, wie nahe Ich um dich bin und wie Meine Sehnsucht, Mich dir völlig zu
zeigen, bei weitem größer ist als die deinige, Mich, deinen heiligen Vater zu sehen – dein
Herz würde vor Liebe zerspringen und du könntest keine Minute lang leben!
Siehe und entnehme aber doch wenigstens aus diesem Meinem durch den Schreiber an dich
gerichteten lebendigen Worte, dass es also ist, dass Ich dir, für dich freilich wohl
unbegreiflich, näher bin, als du es je zu ahnen vermagst. Und glaube fest diesem Wort,
welches dir da kund gibt, dass Ich nur einzig und allein durch die Liebe und Demut
zugänglich bin!
Höre! – Wahrlich wahr, Ich sage es dir, so du glaubest und Mich wahrhaft liebst in deinem
Herzen und tust aus dieser wahren Liebe zu Mir nach dem Wort, das dir schon über und über
bekannt ist sowohl aus der alten wie aus der neuen Zeit, vor deinen Augen wunderbar – so
hast du Mich schon ganz, wenn auch in Rücksicht auf deine Wohlfahrt nicht sichtbar und laut
vernehmbar, aber desto inniger im Herzen, in aller heiligen Liebstille für deine ewige
Wohlfahrt treulichst und unablässig sorgend!
O glaube, glaube, dass es also ist, damit du Mich, deinen heiligen Vater über alles zu lieben
vermagst, wie Ich dich gerade auch also liebe, als wärest du in Meiner weiten Unendlichkeit
der ganz alleinige Gegenstand Meiner unendlichen und ewigen, allertreuesten Vaterliebe!
Aber nur von der Welt ziehe deine Sinne und vorzüglich aber dein Herz zurück! Denn, glaube
es Mir, da Ich als der alleinige Schöpfer der Welten es wohl am allerbesten weiß: Alle Welt
ist ein gar nichtig Ding, und es ist vollsternstlich nichts an ihr! – Glaube es Mir: Alles, was
nur immer deinen Augen begegnet und dein Auge körperlich anzieht, ist eitel nichts mehr und
nichts weniger als bloß nur eine fixierte Erscheinlichkeit, bestimmt zur Prüfung des
unsterblichen Geistes für die kurze Zeit, in welcher das Erdenleben eines Menschen begriffen
ist.
Und da in geistiger Beziehung tausend Jahre kaum wert sind, ein allerschnellster Augenblick
genannt zu werden, was ist demnach erst die höchst kurze Prüfungslebens- zeit eines
einzelnen Menschen! – Siehe daher, wie eitel demnach es ist, sich mit dem Herzen an die gar
so nichtigen Dinge der Welt zu hängen und sich Reichtümer der Welt zu sammeln für eine
gebrechliche und verderbliche Einviertelsekunde zeitlichen Lebens, dafür aber dann
notwendig das ewige Leben einzubüßen!
24
Ich sage dir: Wenn es so mancher hochmütige reiche Welttor einsehen könnte und möchte,
was da hinter seinem Geld und anderen Gütern steht, so würde er darüber augenblicklich so
heftig erschrecken, dass er von der endlos großen Angst bis auf einen Punkt verzehrt würde –
was jedoch aus einem allerwichtigsten Grund nimmer zugelassen werden kann und darf, den
du aber jetzt noch nicht begreifen würdest.
Bete aber für alle diese an Weltschätzen Reichen! Denn sie sind wegen ihrer Selbstsucht und
ihrem Hochmut diejenigen, denen am allerschwersten zu helfen ist; darum sie auch in
geistiger Hinsicht die allerärmsten Wesen sind. Sie werden in alle Ewigkeiten schwerlich je
Mich, den Vater, zu Gesicht bekommen, da sie sich mit ihren Schätzen selbst zur Speise des
Satans gestaltet haben und somit verschlungen werden von ihm und ewige Wohnung nehmen
werden in seinem Bauch!
Doch nun nichts mehr davon! – Sondern du, glaube diesem Wort, ja glaube fest, dass es also
ist wahrhaftig wahr! – Verachte die Welt, kehre dich völlig zu Mir, und du sollst dich bald, ja
recht bald noch in deinem Erdenleben überhell in dir überzeugen, dass es so ist und dass
diejenigen, die Mich wahrhaft lieben, ewig nimmer einen Tod schmecken werden, und du
also auch gewiss und sicher nicht!
Aber nur bleibe Mir treu, wie Ich dir getreu bin! – Das ist der heilige Wunsch deines ewigen,
heiligen Vaters. Amen.“
HiG.02_42.03.10
25
Wegweiser durch die bevorstehende Zeit
„Kindlein! Ich sage euch, nun betet, auf dass ihr nicht in die Versuchung fallt und in das
Gericht der Welt! Denn nun ist des Satans letzte Freilassung und das große Weltgericht vor
der Tür, welches Gericht auch das Ende der Welt heißt, – das heißt nicht etwa das Ende der
Erde und aller Kreatur auf ihr, sondern das Ende der Welt auf der Erde, welche Welt die
nunmalige Vollherrschaft der Hölle auf der Erde ist, die zwar nicht lange dauern, aber an
Grässlichkeit alles übertreffen wird, was seit Anfang der Schöpfung auf dieser Erde derart
sich ereignet hat!
Wenn es aber arg kommen würde, da freilich würde es rätlich sein, aufs Land zu ziehen, da in
den Städten lange Zeit keine Ordnung herrschen wird. Darum betet für die Erhaltung der
Ordnung und der jetzigen Gesetzesaufrechterhalter. So diese durch gute Gebete erhalten
werden, da wird es noch gut sein, – so es aber dem arggesinnten Pöbel gelingen dürfte, diese
Gesetzerhalter zu entfernen, da betet doppelt und flieht in Meinem Namen auf das Land.
Denn da wird die Stadt zu einer Mörder- und Räuberhöhle und wird geschlagen werden durch
ein schreckliches Gericht. – Aber Ich werde euch dennoch schützen, so ihr alle in Mir
verbleibet, wie Ich bei euch und in euch!
Diesen Rat für euch alle gebe Ich. Befolget ihn aber auch alle, so es not tun wird amen. In
Meinem Namen amen, amen, amen.“ (HiG.03_48.03.25)
„Ich sage aber nun euch, die ihr Meine Freunde seid, tut Gutes den Armen leiblich und gebt
ihnen einen rechten Trost, so werdet ihr vom bevorstehenden Gericht verschont bleiben. Wer
von euch viel hat, der gebe auch viel; der aber wenig hat, der gebe auch nach seinem
Vermögen; und der nichts hat, der nehme dankbar, was ihm gegeben wird. – Wenn ihr im
Hinblick auf Mich also handeln werdet, da soll euch Meine Hand schirmen vor jeglichem
Schlag des Gerichts. Wer sich aber dieser Regel nicht fügen wird, die da nichts Neues ist,
sondern ein reinstes altes Gebot der Liebe nur, von dem werde Ich Meine schirmende Hand
zurückziehen und mit ihm geschehen lassen, wie das Gericht es gestalten wird und machen
seine großen Forderungen!
Fragt nicht so sehr, was da geschehen wird, sondern fragt vielmehr, ob euer Herz freudig
Mein Gebot der Liebe erfüllen wird! Wird es dasselbe erfüllen, da mag schon geschehen, was
da wolle; es wird auf eurem Haupt dennoch kein Haar gekrümmt werden.
Wer aber in dieser Zeit das Gebot der Nächstenliebe nur lau betrachten und nicht in der Tiefe
bei sich bedenken wird, wie schwer es dem Bruder fallen muss und wie elend der Schwester,
die nichts haben und auch nirgend etwas zu bekommen wissen und nicht wissen, was sie
morgen essen werden und womit ihren Leib bedecken, – der wird zur Zeit des sehr nahen
Gerichts hart hergenommen werden! – –
Aber Ich sage euch noch etwas: Es ist nicht genug, dass ihr nur gebt, was die Liebe erheischt,
sondern sucht auch noch mehr Jünger in der emsigen Ausübung der Nächstenliebe zu
bekommen, so wird das Gericht sehr gemildert werden; denn je mehr wahre Liebtäter sich
nun erheben werden, desto weniger auch der im höchsten Grad nun wahrhaft Elenden werden
sich erheben und euch bedrängen in eurem Besitztum!
Ich sage euch: Nun ist es gekommen, dass wer dem armen Bruder helfen wird, der wird sein
Kapital sicheren Ortes anlegen und wird es bald mit guten Zinsen wiederbekommen. Wer
aber sein irdisch Kapital nun auf Zinsen ausleihen wird, der wird in Kürze verlieren das
Kapital samt den Zinsen. Und sollte es auch durch weltkluge Maßnahmen jemand retten vor
der Welt, so wird er es aber doch nicht retten vor Mir!“ (HiG.03_48.03.04,06)
26
„Eines tut not, nämlich rechte Liebe und ein wahres Licht; alles andere wird sich von selbst
geben.“ (HiG.03_48.03.19,09)
„Ich sage euch aber, die ihr meine Freunde seid, geht mit Mir zu den Armen und nicht ohne
Mich zu den Ansehnlichen, so werde Ich euch in der Zeit der Gefahr auch schirmen.“
(HiG.03_48.03.19,35)
„So ihr eure Nachbarn besucht, da zieht euch einfachst an, auf dass ihr ihn nicht hochmütiger
macht in seinem Herzen, als er es ehedem war. Besucht aber lieber häufig die Armen, und Ich
werde euch schützen und schirmen in jeder Not.“ (HiG.03_48.03.19,39-40)
„Vertraut ihr alle aber nur auf Mich und richtet euch nach Meinem Willen, so werde Ich euch
und eure Habe schützen und schirmen vor jeglichem Anfall; denn Ich weiß, dass ihr redlichen
Geistes und Herzens seid. Daher mein kräftigster Segen mit euch allen.“ Amen.
(HiG.03_48.03.19,43)
27
Rede des Herrn
„Höret ihr, Meine armen Kinder! Denn also spricht der Herr, euer Gott, euer Schöpfer und
euer aller liebevollster heiliger Vater zu euch an diesem Tage aus Seinem Mund: Der Friede
sei mit euch! Erkennt den alleinig wahren Gott und Vater, den alleinigen Herrn Himmels und
der Erde, und liebt Ihn über alles, so wird Er euch allzeit erhören, ansehen und helfen in
allem, das euch not tut, und geben allzeit, das ihr bedürft.
Und fürder spricht der Herr: Ich will euch beschützen, so lange ihr in Meiner Liebe verharren
werdet; wenn ihr aber werdet eigenmächtig über Mich zu urteilen anfangen, da werde Ich
zurückziehen Meine Gnade, und euch leuchten lassen untereinander mit eurem Licht.
Mein Licht aber werde Ich zurücknehmen; dann werdet ihr bald in große Trübsal und
Finsternis geraten, die noch viel ärger sein wird, denn die da war vom Anfang bis jetzt.
Jetzt habe Ich euch mächtige Boten zugesandt, dieweil ihr von der Kindheit aus schwach und
elend wart; dann aber werde Ich euch nur schwache Boten senden, die da allein haben sollen
eine weise Zunge, aber einen ohnmächtigen Willen, und ihr werdet sie dann ergreifen und
töten und so euch bereiten Meinen Zorn zu einem unerbittlichen Gericht, und das darum, weil
Ich euch jetzt eine große Gnade und Erbarmung erwies und habe euch stark gemacht aus Mir!
Heute gebe Ich euch Meinen Namen. Bleibt bei diesem Namen, so werde auch Ich bei euch
sein; so ihr aber den Namen verlassen werdet, dann auch werde Ich euch verlassen.
Denn ihr sollt allezeit frei vor Mir einhergehen. Und so denn nehmt hin Meinen Segen!
Amen.“
HGt.02_225,19-26
28
Nimm Mich zu deinem wahrsten Vater in dein Herz
„Ich weiß um deinen Tag und um den deiner Geburt, aber du weißt auch, dass Ich ein Feind
des Gratulierens bin. Darum auch sende Ich dir so spät als möglich nach deinem Tage dieses
Wörtlein und sage dir darin auch weiter nichts, als dass Ich dich recht lieb habe! – mit
welchem Wörtlein du, Meine liebe Tochter, aber auch vollends
zufrieden sein kannst.
Du wirst zwar für eine kurze Zeit ein kleines Kreuzlein überkommen, das wohl nicht mit
irdischen Diamanten besetzt sein wird, aber desto reichhaltiger an denen Meiner Vaterliebe
und Gnade wird es sein! Nimm Mich vollends zu Deinem wahrsten Vater
in dein Herz, so wirst du des Kreuzleins Bürde kaum wahrnehmen.
Enthalte dich der Welt, die nichts als Tod und Verderben feilhat, und halte fest an Meinem
Herzen – und zweifle ja nicht, dass Ich es bin, der dir das sagt, so wirst du zeitlich und ewig
selig sein in Mir, deinem Herrn und Vater! –
Alle deine Sorgen und unnötigen, dich so manchmal beklemmenden Gedanken lege nur fein
auf Meine Schultern, dann wird alles gutgehen, und wir werden allezeit zum rechten Ziele
gelangen!
Aber was dich nur immer in der Welt anlächelt, das fliehe im Herzen; denn wo du nun auf der
Welt hintrittst, Ich sage dir, da ist alles Maske, hinter welcher allerlei arges Geschmeiß steckt!
– Ich sage dir: Ärger war die Welt auch zu Noahs Zeiten nicht, als
sie jetzt in gar sehr vielen Stücken ist!
Das nehme dir in aller Liebe zu Mir so recht lebendig zu Herzen und ertrage alles geduldig
und gelassen sanft, so wirst du wachsen wie eine Zeder in Meiner Gnade!
Klage aber auch nicht über die Welt, sondern opfere alles Mir auf! Ich werde zur rechten Zeit
alles so machen und gestalten, wie es am allerrechtesten sein wird. Siehe, es hat die Welt
ihren Lauf, der Himmel den seinen, und kein Tag gleicht dem andern. Das alles ist so in der
Ordnung; denn auch an aller Welt muss die Weissagung erfüllt werden,
so wie sie an Mir erfüllet ward!
Daher aber mag auch ein jeder, der Mich liebt, in vollster Ruhe sein in seinem Herzen; denn
er kann es ja förmlich mit Händen greifen, dass da überall Meine ewige Ordnung vorherrscht.
Das Leben ist ein fortwährender Kampf; daher lasse dir den Weltkampf
nicht zum Grauen werden; denn wenn du in Meiner Liebe bist, da wirst du mit diesem
Kampfe wenig zu tun haben! – Ich allein bin für alle die Meinen der allmächtige Kämpfer in
Ewigkeit.
Damit gebe Ich dir aber auch Meinen lebendigen Segen und Meine Gnade amen.“
HiG.03_45.12.28
29
Gott rufet noch
Gott rufet noch.
Sollt ich nicht endlich hören?
Wie lass ich mich bezaubern und betören!
Die kurze Freud, die kurze Zeit vergeht,
und meine Seel noch so gefährlich steht.
Gott rufet noch.
Sollt ich nicht endlich kommen?
Ich hab so lang die treue Stimm vernommen;
ich wusst es wohl: ich war nicht, wie ich sollt;
Er winkte mir - ich habe nicht gewollt.
Gott rufet noch.
Wie, dass ich mich nicht gebe?
Ich fürcht sein Joch - und doch in Banden lebe;
ich halte Gott und meine Seele auf.
Er ziehet mich; mein armes Herze, lauf!
Gott rufet noch.
Ob ich mein Ohr verstopfet,
Er stehet noch an meiner Tür und klopfet;
Er ist bereit, dass er mich noch empfang;
Er wartet noch auf mich. Wer weiß, wie lang?
Gib dich, mein Herz, gib dich nun ganz gefangen:
Wo willst du Trost, wo willst du Ruh erlangen?
Lass los, lass los; brich alle Band entzwei!
Dein Geist wird sonst in Ewigkeit nicht frei.
Gott locket mich;
nun länger nicht verweilet!
Gott will mich ganz;
nun länger nicht geteilet!
Fleisch, Welt, Vernunft, sag immer, was du willst,
meins Gottes Stimm mir mehr als deine gilt.
Ich folge Gott, ich will Ihm ganz genügen;
die Gnade soll im Herzen endlich siegen.
Ich gebe mich; Gott soll hinfort allein
und unbedingt mein Herr und Meister sein.
Ach nimm mich hin, du Langmut ohne Maße;
ergreif mich wohl, dass ich Dich nie verlasse.
Herr, rede nur, ich geb begierig acht;
führ, wie du willst, ich bin in deiner Macht!
Gerhard Tersteegen (1697-1769)
30
Friedensarche in geistiger Sündflut
„Schaut und traut aber nun außer Mir niemandem. Das spricht zu euch, der euch erschaffen,
erlöst und geheiligt hat durch Sein Wort und durch Seinen Geist! –
Über die Erde geht nun eine geistige Sündflut, wie einst vor viertausend Erdjahren zu den
Zeiten Noahs eine materielle gegangen ist. Jene tötete das Fleisch, und diese tötet aber beides,
das heißt Seele und Leib. Die Seele tötet diese Flut durch den Geist der Herrschsucht, der nun,
wie einst die Wasserwogen, zum Teil aus dem Erdinnern und zum Teil aus der Luft, das heißt,
aus deren bösen Geistern sich ergießt und die Seelen, die er leicht überflutet, mit der
Herrschsucht verdirbt.
Und diese Flut ist wie ein Feuer – und ist ebendasselbe Feuer, von dem es geschrieben
steht, dass die Welt durch dasselbe zum zweiten Male wird gerichtet werden allgemein.
Wollt ihr aber von dieser argen Feuerflut nicht ergriffen werden, so bleibt fest bei Mir und
urteilt ja nicht bald so und bald so, und sagt auch nicht: Dieser oder jener – oder diese oder
jene Partei – oder die Großen oder die Kleinen haben recht; denn Ich sage euch: Nun hat
niemand recht als bloß der nur, der sich weder hin noch her neigt, sondern ganz kerzengerade
und felsenfest bei Mir verbleibt und alles Mir ganz allein überlässt, – was darüber ist, Ich sage
es euch offen heraus, ist Sünde.
Dies alles musste also kommen des Gotteswortes wegen, welches ist Mein Wort, das Ich
Selbst vor Jerusalem geredet habe über Jerusalem und desgleichen auch, wie ihr es wisst, über
die ganze Welt.
Es werden noch gar große Dinge geschehen, und viel Arges werdet ihr noch sehen und werdet
davon reden hören, und es wird ein Volk das andere verdammen. Eine Partei wird der andern
Galgen erbauen; die noch vor kurzem sich als Freunde begrüßten, werden sich gegenseitig
verraten, der Sohn den Vater und der Vater den Sohn.
Fället aber ihr über niemanden ein Urteil, sondern überlasset alles Mir allein, so werdet ihr
euch in Meiner Friedensarche befinden, in der euch nichts Arges dieser Zeit wird erreichen
können.
Wer aus euch hat wohl eine Macht, etwas zu wirken in der Welt und auszurichten in ihr? –
Urteilt er wider die eine Partei – so sie aber siegt, wird sie dann nicht kommen und ihn
ergreifen und Rechenschaft fordern von ihm? Und hält er es aber mit der andern und siegt die
erstere, wird diese nicht auch tun, wie die andere mit dem, der wider sie war? Darum, da Ich
bis jetzt noch keiner Partei den Sieg vorbestimmt habe, als allein derjenigen, die mit Mir hält,
so enthaltet euch jedes Lobes, wie auch jedes Tadels, denn ihr wisst es nicht, wen ihr loben
oder tadeln sollt. Solches weiß allein Ich und werde jedem geben nach seinem Werke.
So aber eine Macht siegt, da gehorcht eben der Macht, die da gesiegt hat; denn sie wäre keine
Macht, so sie es nicht wäre aus Mir, denn Ich allein gebe Macht und Ohnmacht. Die Macht
siegt, und die Ohnmacht unterliegt. Oder war Ich, als Mich Pilatus richtete, nicht so wie jetzt
und ewig der alleinige Herr der Unendlichkeit? – So Ich das Gericht des Pilatus annahm und
widersetzte Mich nicht demselben, da es sich doch um Meine eigene Haut handelte, also
murrt auch ihr nicht in eurer Sicherheit über das, was nun geschieht. Denn so ohne Meinen
Willen kein Sperling vom Dach fällt und sogar alle Haare eures Hauptes gezählt sind, wie
sollen nun diese Dinge geschehen können so ganz ohne Meinen Willen? – Ist aber das also
Mein Wille, und das darum, weil es die Welt selbst also wollte und noch will, so ist es aber
dabei auch Meine Sorge, die zu bewahren, die fest an Mir halten und alles Mir überlassen.
Wisst ihr denn nicht, dass Meine Ratschlüsse unerforschlich und Meine Wege unergründlich
sind?
Sehet, Ich sende Wolkenbrüche, Blitze, Donner und Hagelschlag über die zumeist friedlichen
Alpenbewohner, und die Fluten rauben ihnen Ochsen, Kühe, Schafe und Ziegen, und ihre
31
Hütten reißen sie fort in die Abgründe, und ihrer Hände mühevolle Werke werden verwüstet,
während dem reichen Städter kein Haar gekrümmt wird. So ihr da urteilen möchtet nach euren
Rechtsbegriffen, wie wäre da Mein Handeln vor euren Augen? – Ich aber urteile und handle
also, wie es recht ist in der Wahrheit.
So irgend die reineren Berge eine Geistespest beschleichen will, so wasche Ich sie mit den
rechten Mitteln hinweg, und die Alpe wird wieder rein. Der reiche Städter aber als kein Kind
der Höhe hat in seinem ungestörten Wohlleben aber auch zuallermeist seinen Lohn dahin. Der
Bessere aber wird schon auch gewaschen, wennschon nicht durch einen Wolkenbruch, so aber
doch durch allerlei andere Gewässer, – denn ungewaschen kommt niemand in Mein Reich. –
Ich brauche euch nicht wieder vorzusagen, was da alles sonderheitlich noch geschehen wird;
denn es kann noch sehr viel geschehen, aber auch sehr wenig mehr – danach die Menschen
sich zu Mir oder von Mir wenden werden.
Das Schwert hat schon viel zu tun gehabt und hat arg gehaust; aber so die Menschen
noch länger in der Herrschsuchtsflut sich herumtreiben werden, so werde Ich noch
einen anderen Engel senden, nämlich den Hunger- und zugleich den Pestengel. Diese
Lehrer werden den Menschen sicher ganz andere Rechtsbegriffe beibringen als jene, von
denen sie jetzt belebt sind.
Euer Wahlspruch aber sei: Gebt dem Kaiser, was sein ist, und gebt vor allem aber Mir, was
Mein ist, so werdet ihr mit der Welt und mit Mir Selbst am allerbesten daraus kommen. Der
Zöllner hatte wohl auch kein Recht, von Mir und dem Petrus einen Mautzins zu verlangen,
denn wir waren keine Fremden, sondern einheimische Kinder. Was aber Ich als der Herr und
euer aller Vater tat, das tut auch ihr, so werdet ihr in allem wahrhaft Meine Kinder sein amen.
Das sage Ich als euer Vater voll Weisheit und Liebe amen, amen, amen.“
HiG.03_48.11.17
32
In der ‚Arche Noahs‘ die geistige Sündflut überstehen
„Als zu Noahs Zeit die Flut kam über den Boden der Erde, den die im Grunde des Grundes
lebensverdorbenste Menschheit bewohnte, so tötete die Flut bis auf Noah und dessen kleine
Familie und die Tiere, die Noah in den Kasten aufnehmen konnte, in der weiten Weltgegend
alles, nur die Fische im Wasser natürlich nicht.
Wie aber erhielt Noah sich und seiner Familie das Leben hoch über all den todbringenden
Wogen der großen Flut? Sieh, er befand sich in seinem festen Kasten, den die tolle Flut ganz
gehorsamst auf ihrem Rücken tragen musste und konnte nirgends eindringen ins Innere des
Kastens, allwo sie auch dem Leben Noahs hätte gefährlich werden können!
Diese tödliche Flut Noahs erhält sich aber geistig noch gleichfort über dem Boden dieser
Erde; und Ich sage es dir, dass diese geistige und beständige Sündflut Noahs dem Leben der
Weltmenschen nicht im geringsten irgend minder gefährlich ist als die einstige naturmäßige
zu den Zeiten Noahs.
Wie aber kann man sich vor dem Zu-Tode-Ersäufen in der geistigen Sündflut schützen? Ich
sage es dir: Was Noah körperlich tat, das tue man nun geistig, und man ist für immer
geschützt vor dem Zu-Tode-Ersäufen in der großen und beständigen geistigen Sündflut! Mit
andern Worten gesagt: Man gebe nach der Ordnung Gottes auch der Welt, was der Welt ist, –
aber vor allem Gott, was Gottes ist!
Die ‚Arche Noahs‘ ist eines Menschen rechte Demut, Nächsten- und Gottesliebe.
Wer recht demütig ist und voll der reinen, uneigennützigen Liebe zu Gott dem Vater
und zu allen Menschen und hat stets das rege Bestreben, allen Menschen, so möglich, zu
dienen in der Ordnung Gottes, der schwimmt ganz wohlbehalten und bestverwahrt über
die sonst gar so leicht todbringenden Fluten aller Weltsünden hinweg; und am Ende
dieser seiner irdischen Lebenslaufbahn, wenn für ihn die Flut sinken wird und sich
verlaufen in ihre finsteren Tiefen, da wird seine Arche am großen Ararat des
lebendigsten Reiches Gottes eine wohlgestellte Ruhe nehmen und wird dem, den sie
getragen, zu einem ewigen Wohnhause werden.“
GEJ.03_013,04-10
33
Jesus beschützt die Seinen zu jeder Zeit
Jesus zu Seinem Jünger Simon Juda:
„Wenn des Menschen Sohn dereinst wiederkommen wird, meinst du, Simon
Juda, dass Er Glauben finden werde auf Erden? (Luk.18,8)
Ja, Er wird, ebenso wie in dieser Zeit, nahe gar keinen Glauben finden, und
man wird die verlachen und verhöhnen, die noch an Ihn glauben werden!
Aber es werden dennoch auch wieder viele sein, die sich von der
Weltweisheit nicht werden blenden lassen und Mein Wort offen verkünden
werden; und zu denen werde Ich denn auch kommen bei Tag und Nacht,
werde Mich ihnen offenbaren und werde sie beschützen vor den
Verfolgungen der Welt und werde ihnen auch geben die Wundergabe,
durch die Liebe zu helfen den Bedrängten, den Bresthaften und Kranken.
Und es wird also dann lichter und tröstlicher werden auf Erden. –
Verstehet ihr diese Weissagung?“
GEJ.08_161,09-10