Upload
others
View
4
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Gradientenanalyse&
Indikatorwerte nach Ellenberg
Vegetationsanalyse 1Sommer 2010
Dr. Heike Culmsee, Uni Göttingen
Syntaxonomie versus Gradientenanalyse?
• Klassifikation = Typisierung von mehr oder weniger eigenständigen Pflanzengesellschaften, die spezifische Eigenschaften und Umweltbeziehungen besitzen
• Ordination = Untersuchung der Wechselbeziehungen von Pflanzenpopulationen und Gesellschaften mit und entlang von Gradienten (bedingt durch abiotischeStandortseigenschaften, geographische oder Höhen-Lage, Bewirtschaftungsformen)
Methoden zur Gliederung und Ordnung der Vegetation:
Definitionen nach Dierschke (1994): Pflanzensoziologie.
Mehrdimensionale Gliederungsmöglichkeiten von GesellschaftenAus: Kratochwil & Schwabe (2001): Ökologie der Lebensgemeinschaften
Kontinuum-Schemata mit zwei GradientenAus: Küchler & Zonneveld (1988): Vegetation mapping.
Kontinuum oder Diskontinuum?
Aus: Glavac (1996): Vegetationsökologie.
A. Mögliche Standortsgefälle der floristischen Pflanzenbestandesstrukturen entlang eines Standortsgradienten
B. Modellvorstellungen der ökologischen Amplituden und Optima der im Bestandesaufbau beteiligten Arten (Populationskurven)
Kontinuum oder Diskontinuum?
Vegetationskartierung Rasengesellschaftenim Gewann Buckelkopf, NSG Taubergießen
01 Volltrockenrasen (Xerobrometum)
02 Mosaik Xero- und Meso-Brometum
03 Halbtrockenrasen (Mesobrometum)
04 Übergang Mesobrometum / Arrhenatheretum
05 Glatthaferwiese (Arrhenatheretum)
06 Pfeifengraswiese (Molinietum)
07 verbuschte Bereiche
08 Landreitgras- und Fiederzwenken-reiche Bestände
09 Goldruten-Fazies
10 Großseggenbestände
11 Schilf-Herden
12 Hochwasserdamm
Aus: Kratochwil & Schwabe (2001): Ökologie der Lebensgemeinschaften.
TWINSPAN-Klassifikation
Grundlage: 22 Vegetationsaufnahmen aus dem NSG Taubergießen (Südl. Oberrheinebene)
RasengesellschaftenBlock 1: Trespen-Volltrockenrasen
(Xerobrometum)
Block 2: Trespen-Halbtrockenrasen(Mesobrometum, vermittelnde Ausbildung mit Sedum sexangulare)
Block 3: Glatthaferwiese (Arrhenatheretum)
Block 4: Pfeifengraswiese (Molinietum)
Aus: Kratochwil & Schwabe (2001): Ökologie der Lebensgemeinschaften.
DCA-Ordination (Detrended Correspondence Analysis; indirekte Gradientenanalyse) mit
22 Aufnahmen verschiedener RasengesellschaftenAus: Kratochwil & Schwabe (2002): Ökologie der Lebensgemeinschaften.
Ökogramm von Rasengesellschaften
Aus: Glavac (1996). Vegetationsökologie.
Ökologische Zeigerwerte nach Ellenberg• Ökologische Gruppen
Im Vergleich von Vegetation und Standort resultierende Gruppen von Pflanzensippen annähernd gleicher Existenz
• Ökologische ZeigerwerteEntlang eines Standortsgradienten, der in mehrere Klassen unterteilt ist (Faktorenzahlen), werden die Arten entsprechend ihres ökologischen Verhaltens angeordnet– Grundlage = Kenntnisse und Erfahrungen aus ca. 100 Jahren
geobotanischer Forschung in Mitteleuropa => Pflanzenarten als Indikatoren von Umweltbedingungen in Mitteleuropa
– Die betrachteten Standortsgradienten beziehen sich auf klimatische Faktoren und Bodenfaktoren:
• L Lichtzahl• T Temperaturzahl• K Kontinentalitätszahl• F Feuchtezahl• R Reaktionszahl• N Stickstoffzahl• S Salzzahl
Beispiel: Lichtzahl
Die Zeigerwerte im Überblick
Über-mäßigN-reich
N-ZeigerN-reichMäßig
N-reichN-armSehr N-armN Nährstoffzahl
eukon-tinental
konti-nental
subkon-tinental
inter-mediär
suboze-anisch
ozea-nisch
euozea-nischK Kontinentalität
basischschwach sauer bis basisch
mäßig sauersauerstark
sauerR Reaktionszahl
nassfeuchtfrischtrockenstark trockenF Feuchtezahl
extrem warmwarmmäßig
warmkühlkaltT Temperaturzahl
VolllichtLichtHalb-licht
Halb-schatte
n
Schat-ten
Tief-schattenL Lichtzahl
987654321
Beispiel: L und F auf einer Streuwiese
Aus: Ellenberg et al. (2001): Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa.
Mittlere Zeigerwerte entlang eines Transektes
Aus: Ellenberg et al. (2001): Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa.
Aufgabenstellung
• Transektaufnahme entlang eines Gradienten (Gelände, in Kleingruppen)– Auswahl der Aufnahmefläche– Diskussion der Aufnahmemethodik – Transekt-Aufnahme
• Auswertung (Protokoll)– Methoden– Geordnete Tabellen, Artenprofile, Populationskurven
… (siehe Literatur)– Zeigerwerte nach Ellenberg (Reaktionskurven)– Diskussion der Ergebnisse
Mögliche Anordnungen der Aufnahmeflächen eines Transektes
A B C
A: Transekt ohne Zwischenräume
B: Transekt ohne Zwischenräume mit mehreren Wiederholungen
C: Transekt mit Zwischenräumen, auch hier mehrer Wiederholungen möglich
Öko
logi
sche
r Gra
dien
t
Artenprofil Erlen-Bruchwald
Schematisches Artenprofil aus mehreren Transekterfassungen von Erlenbulten eines BruchwaldesFeinzonierung entlang des Nässegradienten (direkte Gradientenanalyse)
Arten mit teilweise höherem Deckungsgrad sind hervorgehoben
Aus: Dierschke (1994): Pflanzensoziologie.
Auswertung: Populationskurven
Transekt (Frequenzanalyse) von der Wiese in den Wald