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Das Jagd und Lifestylemagazin mit Themen rund um die Jagd, Mode, Lifestyle, Jagdreisen und außergewöhnlichen Produkttest.
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1 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Skandinavien SpezialNorwegen und Finnland - verlockend nah
TrendS von der inSelDie CLA Game Fair 2011
JungJäger geSuchTÜber die Grenzen des deutschen Weidwerks
der zufallShirSchEines Morgens im August
WeihnachTenGeschenkideen zum Fest
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3 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Editorial
liebe leSerinnen und leSer.
Es ist die Zeit der Hubertusjagden und Hubertusmessen auf
denen wir dem Schutzpatron der nachhaltigen Jagd gedenken.
durch seine Vision des Kreuzes im Geweih des Hirsches wur-
de in dem ungezügelten Jäger Hubertus die Ehrfurcht vor dem
wild als Teil der Schöpfung auf Gottes Erden erweckt. wenn
wir Jäger über Nachhaltigkeit reden, tun wir dies gerne im Zu-
sammenhang mit Naturschutz und Hegeprojekten.
wir müssen aber auch über die Nachhaltigkeit der Existenz
unserer eigenen Passion, der Jagd nachdenken. das viel be-
klagte Thema des Jungjägermangels und der damit einherge-
henden Überalterung der Jägerschaft ist ebenfalls ein Nach-
haltigkeitsproblem. Nicht das Niederwild ist im bestand
bedroht sondern die beständer selbst. damit stellt sich auch
die Existenzfrage für das klassische revierpachtsystem. Pay to
go - heißt die neue Lebensphilosophie. alles muss schnell ge-
hen, man will und kann sich heute nicht mehr lange mit einer
Sache beschäftigen, nicht mehr lange an einem ort verbleiben.
Familie und beruf verlangen die volle aufmerksamkeit und es
gibt ja so viele spannende Hobbys, ach ja und rechnen muss
sich ja heute auch eigentlich alles. aber ich will nicht nach der
These von Ursatiriker Karl Valentin - früher war die Zukunft
auch besser - unken.
da ist es umso schöner im Sommer in den Ferienkursen eine so
große Zahl von munteren Jungen und mädchen in Grambow
zu haben, die mit Passion, ernstem Eifer aber auch einer menge
Spass ihren Jagdschein machen. das ist Nachhaltigkeit, denn
diese Jungjäger tragen die jagdliche Tradition in die nächste
Generation. wir haben uns gefragt wann das richtige alter ist
um mit der Jagd zu beginnen. International wird dies höchst
unterschiedlich gehandhabt.
wir möchten Sie darüber hinaus mit dieser ausgabe in die
Skandinavische wildnis entführen und Ihnen die Hundear-
beit des deutsch Langhaarverbandes Nord ost e.V. vorstellen.
Eine ganz andere Seite der Jagd stellt Ihnen maX HUNT vor,
der wohl versierteste bogenjäger Europas mit dem wir eine Se-
minarpartnerschaft eingegangen sind. wir wollen die Kunst
der Pirsch in Erinnerung rufen, die so viel erfüllender und
spannender ist, als die Nachtwache an der reich beschickten
Kirrung. wir möchten Ihnen zeigen, dass es auch in deutsch-
land möglich ist, nah am wild zu jagen - wenn man seine
Gewohnheiten genau studiert und alte fast vergessene Jagd-
strategien mit modernen Erkenntnissen paart. ob man dann
mit dem bogen (im ausland) oder mit der büchse im eigenen
revier das wild auf kürzeste Entfernung streckt spielt für die
Herangehensweise an die Pirsch eine untergeordnete rolle.
Entscheidend ist, dass man dies verantwortungsbewusst und
handwerklich gekonnt tut.
mit unserem weihnachtsspezial von Gut Grambow Field-
sports laden wir Sie ein, Gut Grambow oder einfach auf www.
gutgrambow-fieldsports.de einen besuch abzustatten! weih-
nachten kommt immer so plötzlich und da ist es gut, wenn
man weiß woher man die Geschenke bekommt...
wir freuen uns auf Sie!
Ihr Hans martin Lösch
Grambow, im November 2011
3Gr a mbow JaGd a KT UELL
4 Gr a mbow JaGd a KT UELL
03 ediTorial
gramboW akTuell06 42. Schorlemerprüfung auf Gut Grambow (b.Lindemann)
10 Trends von der Insel (H.m. Lösch)
12 Vater & Sohn Schiessen (H.m. Lösch)
14 die Hubertusmesse (w. Frey)
16 CIC Herbsttagung auf Gut Grambow (r.d. baldus)
19 Hubert Saunus und der 17. Hubertusjagdpokal (H.m. Lösch)
JägerforTbildung & JagdpraXiS20 der Jagdrucksack, Teil 2: was ist unverzichtbar (H.m.Lösch)
24 deutsch Langhaar - der Hund für fast alle Fälle (U.büttner)
30 bogenjagd mit maX HUNT (H.m.Lösch)
unTerhalTung34 amor Venandis (T. winterberg)
38 Hamish mackie (H.m.Lösch)
42 Ententräumereien (Gert G.v. Harling)
47 Cartoon (H.Klavinius)
nachhalTigkeiT48 Jungjäger gesucht (H.m.Lösch)
50 Jäger werden, aber wann (H.Herbold)
54 Jagdliches Erleben (noch) ohne Jagdschein (H.Herzberg)
inhalt
10
12
38
48
42
75
82
88
67
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nach der Jägerprüfung56 der Jungfernbock (m.arnold)
59 der Zufallshirsch (m.Seidel)
60 der (Jung-)Jäger, der Hund und das rebhuhn (m. Selinger)
62 Jäger brauchen Netzwerke (C.mangold, H.Kaschenz)
gramboW inTernaTional67 Norwegen, das Land der mitternachtssonne (w.Thiel)
75 drei Generationen auf Jagd in Finnland (H.J. Hariefeld)
gramboW empfiehlT82 das grosse Fieldsports weichnachts-Special
gramboW lieST86 wildes Herz von afrika (r.d. baldus)
evenT/Jagd-foToS88 Pinnwand - Grambow People
JagdgerichT94 wachtel, gefüllt mit Entenmastleber (Tom wickboldt)
97 vorSchau
98 impreSSum
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6 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Grambow Aktuell
Ernstzunehmende Konkurrenz zum Dackelblick - typvoller Deutsch - Langhaar
7 Gr a mbow JaGd a KT UELL
diese Jahr war Treffpunkt der diesjährigen Zuchtauslese-
prüfung des deutsch-Langhaar Verbandes nunmehr erst-
malig das Gut Grambow in mecklenburg-Vorpommern,
ausgerichtet vom deutsch-Langhaar Verein Nordost.
Gemeldet waren 48 Hunde, davon waren 9 vom Zuchtver-
such dL x dK. begonnen wurde am 4.10.2011 um 10:00
Uhr mit dem Zuchtversuch dL+dK mit der wasserarbeit.
Im Vorfeld fand eine richterbesprechung der wasserrich-
ter, durchgeführt von Herrn Ulrich augstein, obmann für
das Prüfungswesen beim JGHV, statt.
danach ging es für die 9 Hunde direkt ins ca. 35 km ent-
fernte wasserrevier. Hier war ein Karpfenteich bei Greves-
mühlen für die Schussfestigtkeit und das Verlorensuchen
im deckungsreichen Gewässer vorgesehen. diese arbeit war
für die Hunde sehr anspruchsvoll, da sie um die Ente zu
finden eine weite wasserf läche überwinden mussten. das
wasser II war für die arbeit Stöbern mit Ente im deckungs-
reichen Gewässer vorgesehen. dieses Gewässer ist durch sei-
ne Größe und seine Schilf bestände sehr anspruchsvoll und
für eine Zuchtausleseprüfung bestens geeignet.
Für alle anderen deutsch-Langhaar wurde wie üblich mit
der Zuchtschau begonnen. die rüden wurden von Karl
walch, Heinrich Niehues und Herbert winkelströter be-
wertet. der typvollste rüde war Vasko von der Hafkesdell,
vorgestellt von Jutta röttgen.
auch die Hündinnen waren in diesem Jahr sehr typvoll. So
konnte von den Formwertrichtern dr. Eckhart went und
Helga winkelströter bei den Hündinnen gleich zweimal im
Typ und im Haar die bestnote vergeben werden und zwar
für die Hündinnen, Vroni von der Hafkesdell, vorgestellt
von andrea rabe-bockwinkel, gefolgt von Ilka von Heek,
vorgestellt von Heinz amshove.
als typvollste Hündin wurde dann die Vroni von der Haf-
kesdell bewertet. Nach dem die Zuchtschau und die ers-
ten wasserarbeiten beendet waren, wurde am abend für
alle richter eine öffentliche richterbesprechung, geleitet
von Herrn Ulrich augstein durchgeführt. danach wurde
durch den Suchenleiter, dirk Lindemann, die Einteilung der
Gruppen vorgenommen und anschließend folgte ein gemüt-
liches beisammensein mit "Fachsimpeleien" unter deutsch-
Langhaar Führern.
am nächsten Tag ging es für die ersten Gruppen um 6:30
Uhr bereits ans wasser. das wetter zeigte sich an diesem
Tag nicht so freundlich, sondern eher stürmisch und reg-
nerisch, so dass vielen Hunden eine harte arbeit am was-
ser abverlangt wurde. durch den starken wellengang beim
wasser I haben einige Langhaar leider das Suchenziel nicht
erreichen können.
Trotzdem meisterten die meisten unserer Langhaarigen die
wasserarbeit mit bravour, viermal konnte die bestnote 12
vergeben werden. der Ehrenpreis für die diesjährige wasser-
arbeit ging an walter Söhl mit "Cilly vom Hollbäck". auch
42. Schorlemer-Verbandsherbstzuchtprüfung des Deutsch-Langhaar Verbandes 4. bis 7. Oktober 2011 auf Gut Grambow
LaNGHaarIGEr bESUCH aUF GUT Grambow
7Gr a mbow JaGd a KT UELL
8 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Grambow Aktuell
bei der Feldarbeit war das wetter nicht ganz so glücklich.
Einige Gruppen mussten noch umgesetzt werden, um an
wild zu kommen. Letztendlich konnten die Hunde aber
mehrfach ihre sehr guten anlagen unter beweis stellen und
die Feldrichtergruppen zeigten sich sehr zufrieden mit dem
wildvorkommen und natürlich den revierführern, die mit
Sicherheit einen großen anteil daran haben, dass die Hunde
sehr gut vorgestellt werden konnten.
Hier sei besonders Klaus andersson erwähnt, der uns sein
hervorragendes wasser zur Verfügung gestellt hat. Ein dank
aber auch an alle Helfer, die unserem dL-Verein mit rat und
Tat zur Verfügung standen, so auch die Schriftführerinnen
bei der Zuchtschau angela Göpfert und Hella Funke, unser
Kurierfahrer roland Schmidt, der "Entenvater" Eckhardt
Klingbeil und axel Krüger. besonders ist Uwe büttner zu
danken, der mit den größten anteil am Gelingen der dies-
jährigen Schorlemer 2011 trägt.
der abend des ersten Prüfungstages war traditionell ein
Festabend. Er begann mit der begrüßung durch die 1. Vor-
sitzende. dann folgte ein auftritt der Parforcehornbläser-
gruppe "maurinetal". anschließend richtete der Eigentümer
des Gutes Grambow und Schirmherr der Veranstaltung,
Herr Hans martin Lösch ein Grußwort an alle Langhaar-
freunde. als weiterer Ehrengast konnte Herr wilfried rö-
pert, Vizepräsident des Landesjagdverbandes m-V begrüßt
werden. auch er hielt ein kurzes Grußwort und wünschte
der Prüfung einen guten Verlauf.
Insgesamt waren 48 Hunde gemeldet, ein Führer hat im
Vorfeld abgesagt. Von den 47 Hunden haben 34 Hunde die
Prüfung mit zum Teil hervorragenden Ergebnissen bestan-
den. Ein Hund hat wegen Krankheit seiner Hündin zurück-
gezogen und 12 Hunde haben das Suchenziel leider nicht
erreicht. Suchensiegerin wurde bonny vom alten Forsthaus
mit ihrem Führer Henning brader mit 191 Punkten. der
Führer konnte entsprechende Preise, den wanderpreis und
eine Einladung der dL-Gruppe Nordamerika, gestiftet von
Hermann rohling zur Fasanenjagd entgegennehmen. die
Zweitplatzierung ging an den rüden Io von buchheim mit
seinem Führer Günter Schuh mit 189 Punkten.
die drittplatzierung erreichte die Hündin Enja vom Seu-
lingswald mit ihrem Führer dirk balzer 189 Punkten. Zum
abschluss der 42. Schorlemer bedankte sich der Suchenleiter
bei allen beteiligten und wünschte weiterhin viel Erfolg bei
der Jagd und bei der ausbildung mit ihrem deutsch-Lang-
haar. der Tradition folgend gehörten die abschließenden
worte dem 1. Vorsitzenden des deutsch-Langhaar Verban-
des, Gerwin Günter. Sein dank richtete sich an den deutsch-
Langhaar Verein Nordost für die sehr gute ausrichtung der
diesjährigen Schorlemer-Verbandsherbstzuchtprüfung und
vor allem an den Inhaber des Gutes Grambow, Herrn Hans
martin Lösch für die bereitstellung der räumlichkeiten auf
dem Gut Grambow und den sehr guten Feldrevieren. allen
deutsch-Langhaar Führern wünschte er alles Gute und vor
allen dingen ermunterte er die Hundeführer zur weiterar-
beit mit ihren deutsch-Langhaar im Hinblick auf die VGP.
birka Lindemann
Verdiente Sieger
9 Gr a mbow JaGd a KT UELL 9Gr a mbow JaGd a KT UELL
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10 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Grambow Aktuell
blenheim Palace war dieses Jahr die grandiose Kulisse für Eu-
ropas größte Jagd- und Landausstellung. Für uns interessant ist
die CLa Gamefair, da sich dort alle neuen Trends nicht nur der
englischen Jäger abbilden und eines ist klar:
die Zeit der grünen Gummistiefel geht zu Ende, ebenso die Zeit
der klassischen Jagdbekleidung. Nach der webpelz und Fleece-
welle schwappt nun unaufhaltsam die Funktionsbekleidung in
Tarnmustern über alle Ufer. Tweed hingegen erlebt, wie auch
schon in den vorigen ausgaben berichtet, eine renaissance im
modischen bereich, während er in der Jagdfunktionsbekleidung
nahezu verschwunden ist und nur noch einer kleinen, konser-
vativen Gruppe von Jägern immer noch viel Freude bereitet, ist
Tweed doch eigentlich die Urmutter aller Tarnmuster.
dass auffallen Pflicht ist erkennt der aufmerksame besucher an
der unermesslichen Vielfalt der Flintenfutterale. Hier ist wirk-
lich nichts zu peinlich und so geht das angebot von lustigen
Labbimustern über bunte Farben bis zu Jäger-barbies rache an
Keeper Ken: das Langplüschfutteral in Neonpink oder Neon-
blau. willkommen zur 80er Jahre Party auf der Niederwildjagd.
Passend dazu gibt’s die schicken Gummistiefel der Traditions-
marke "Hunter" in lustig bunten mustern.
Grün war gestern, die Jagd wird hip.
die nächste CLa Game Fair ist in belvoir Castle, Grantham,
Leicestershire vom 20 - 22 July 2012.
alle Infos finden Sie unter www.gamefair.co.uk/
mein Tipp: wer einen besuch plant, sollte so früh wie möglich
Zimmer buchen. denn gute und preiswerte Unterkünfte sind
meist schon monate vorher mangelware.
Hans martin Lösch
Ein Besuch auf Europas größter Jagdmesse & neueste Trends von der Insel
CLa GamEFaIr 2011
Blenheim Palace
11 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Jetzt wirds bunt! Schwarzweiß war gestern.
Wild - und gar nicht so neu: Der Chewbacca Look.
Darauf ist sogar Heidi wild!
Für etwas zurückhaltendere Gemüter.
11Gr a mbow JaGd a KT UELL
12 Gr a mbow JaGd a KT UELL
In England gibt es eine wunderbare Einrichtung auf vielen re-
nommierten Schießständen. Um der Jugend so früh wie ver-
antwortlich möglich den richtigen Umgang mit der Flinte nah
zubringen veranstaltet man dort sogenannte Vater und Sohn
Schießtage. Zugegeben, mittlerweile ist es genauso opportun
auch mutter und Töchter Schießtage anzubieten, dies gibt es
aber erstaunlicherweise selbst in Groß britannien noch nicht,
obwohl gerade dort die Zahl der jagenden Frauen am schnells-
ten wächst.
aber nun zu Grambow. auf unserem idyllisch gelegenen Schieß-
stand in Püttelkow haben wir die möglichkeit auf unserem klei-
nen, aber feinen Parcours gerade auch Jugendliche entspannt mit
dem jagdlichen Schießen vertraut zu machen. Ein besonderer
Event ist da ein wochenende, an dem Väter mit Ihren Söhnen
gemeinsam einen lustigen und erlebnisreichen Tag verbringen
und am Ende bei beiden Generationen erstaunliches mit Flinte
und büchse geleistet wird. als Vorbereitung zum Jagdschein-
kurs ist dieses wochenende natürlich auch ideal.
am wochenende vom 20. bis 22. mai kamen 17 Väter und
Söhne gut gelaunt und voller Erwartung nach Grambow und
wurden dort von dr. Herbold und mir in Empfang genommen.
Ziel war es am Freitag abend, den Jugendlichen den sicheren
Umgang mit der waffe vertraut zu machen. dazu wurde in der
waffenkammer und im Laser-Schießkino trainiert, was auch
den Vätern Freude bereitete.
am Samstag ging es dann auf den Schießstand. Hier wurden
die basisdisziplinen Kipphase und Tontaube, sowie laufender
Keiler und bockscheibe geübt. die Väter hatten die Gelegenheit
ihre büchsen zu kontrollieren für die bockjagdsaison.
dann kam der Höhepunkt des Tages: das gemeinsame Par-
coursschießen der Väter und Söhne in entspannter englischer
art beim Flush. was dies genau heißt, verraten wir Interessen-
ten gerne bei einem persönlichen Gespräch. das Ergebnis ist,
dass sich die Schützen ohne Zuschauerdruck und unverkrampft
auf das Flintenschießen konzentrieren können und der Schieß-
Grambow Aktuell
VaTEr & SoHN SCHIESSENDas klingt gefährlich.
Und wo bitte sind die Töchter und die Mütter?
13 Gr a mbow JaGd a KT UELL
lehrer dezent unterstützt um anschlag, Zielvorgang und waf-
fenhandhabung zu optimieren.
die Ergebnisse waren erstaunlich. Nicht nur die Flintenläufe
wurden zum Glühen gebracht, die Schießleistungen verbesser-
ten sich kontinuierlich und so war es am Ende ein enges rennen
zwischen Vätern und Söhnen um die bessere Trefferquote.
am abend dann ging es gemeinsam auf den ansitz und das er-
legte wild wurde gemeinsam aufgebrochen. als abschluss gab
es für die Väter ein gemütliches Frühstück und für die Söhne ei-
nen praktische Jungjägerparcous mit Fragen zu wild, Jagd und
Sicherheit im Schlosspark.
Ein breites Grinsen bei allen Teilnehmern verriet, dass es ein
gelungenes wochenende war und auch wir hatten einen menge
Spass!
Volle Konzentration beim Flush
ablauf & buchung
freitag: 18:00 begrüßung, Essen, danach Einweisung
der Jugendlichen in den waffenumgang/waffenhand-
habung/Schießstandordnung;
Samstag: von 9:00 bis 16:00 Uhr Schießstand - Kipp-
hase, wurfscheiben, Laufender Keiler; abendessen;
Gemeinsamer abendansitz,
Sonntag: gemeinsames Frühstück; Jungjägerparcours;
Verabschiedung
Kurs-Kosten: ab 200,- Euro pro Person,
Termine nach Vereinbarung.
anmeldung über die Jagdschule Gut Grambow,
Tel.: 0385-6666422 oder [email protected]
an diesem Tag ehren die Jäger ihren Schutzpatron, der als Sym-
bolfigur und bewahrer der Natur gilt.
Über den Heiligen Hubertus sagt die Legende, dass er ein wilder
Jäger war, der bei der Jagd weder Freund noch Feind kannte.
Trotz aller warnungen zog es ihn auch an einem Karfreitag in den
wald um zu jagen. dort sah er plötzlich einen Hirsch, in dessen
Geweih ein leuchtendes Kreuz erschien.
Hubertus fällt daraufhin ehrfürchtig und geläutert vor dem
Hirsch auf die Knie. Seit diesem Tag ging er nicht mehr auf die
Jagd. Er wird gläubig und später zum bischof von maastricht und
Lüttich geweiht. Hubertus lebte in der Zeit von 655 - 727 n. Chr.
am 3. November 743 wurde er heilig gesprochen. die botschaf-
ten der Legenden des Heiligen Hubertus ermahnen uns alle noch
heute, verantwortungsvoll mit Umwelt und Natur umzugehen.
Es ist Herbstzeit – eine Zeit der Hubertusmessen
Seit dem mittelalter pflegt man den schönen brauch im Herbst,
zu beginn der Jagdzeit, in freier Natur oder in Kirchen Hubertus-
messen zu feiern.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine spezielle
Hubertusmesse für Parforcehörner. die melodien dazu entstan-
den in Frankreich und belgien und wurden zum größten Teil
mündlich überliefert. die erste Sammlung liturgischer musik
(Hubertusfanfaren, Neuschöpfungen) stammt vermutlich von
Hubert obry (1820 – 1850). auf diese Sammlung französischer
melodien basiert die 1934 von Jules Cautin in der "Grande messe
de Saint Hubert". 1965 wurde am 3. November, dem Hubertus-
tag, die Hubertusmesse zum ersten mal mit deutschen Parforce-
hörnern in ES aufgeführt.
14 Gr a mbow JaGd a KT UELL
HUbErTUSmESSEDer 3. November – Hubertustag ist für uns Jäger ein ganz besonderer Tag
der Klang der Jagdhörner, die waidmännisch schön ge-
schmückten Kirchen – das alles trägt zum besonderen und be-
sinnlichen Erlebnis einer Hubertusmesse bei.
Ein Erlebnis, dass kein Naturfreund sich entgehen lassen sollte.
Parforcehornbläsergruppe Maurinetal e.V.
die Parforcehornbläsergruppe maurinetal e.V. Schönberg/
mecklenburg begleitet schon einige Jahre mit auszügen aus
dem überlieferten Teil der Grande messe de Saint Hubert in b
diese messen. mit dieser festlichen musik haben sie auch ihre
erste Cd gestaltet. die bläsergruppe gründete sich 2008 als
Verein. Zu ihr gehören 10 bläserinnen und bläser, sowie Frau
Frey als musikalische Leiterin.
die bläser sind bestrebt, europäische Jagdmusiken in einer
breiten Vielfalt der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen.
walter Frey
» webseite: www. parforcehornblaeser-schoenberg.de
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Grambow Aktuell
Vom 2. bis 4. September fand auf Gut Grambow die gut besuchte
Herbsttagung der deutschen Delegation des Internationalen Rates
zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) statt. Eingeladen
hatte CIC-Mitglied Hans Martin Lösch.
In einem traditionsreichen weinlokal Schwerins trafen sich die
mitglieder und ihre Familien nach der anreise am Freitagabend
zu einem ersten gemütlichen beisammensein.
bis in den frühen Nachmittag des Samstags wurde dann in
der „Schmiede 16“ ein umfangreiches Programm abgearbeitet.
Zahlreiche jagdpolitische Themen sowie Förderprojekte wurden
unter Leitung des delegationsleiters, dr. Jens-Jürgen böckel,
und seiner Vertreter melanie Schröter und dr. richard Lammel
abgearbeitet. dazu gehörten wildbiologische Fragen, Gatter-
jagd, die zunehmenden wildtierverluste beim Einsatz moderner
mähmaschinen, die breiter sind und viel schneller fahren, sowie
der anbau von wildpflanzen zur Energieerzeugung. Ebenso
wurde beschlossen, dass in Kürze offizielle Vermesser ernannt
werden, die Jagdtrophäen nach den CIC-bewertungsformeln
vermessen können.
Ein rundgang durch das Grambower moor schloss sich an.
Krönender abschluss war ein festliches abendessen auf Gut
Grambow. Viele Teilnehmer feierten fröhlich weiter, nachdem
der bus nur halb voll die rückfahrt zu den Hotels angetreten
hatte.
rolf d. baldus
Die Herbsttagung der Deutschen CIC Delegation auf Gut Grambow
17 Gr a mbow JaGd a KT UELL
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19 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Spitzenleistung beim
17. Hubertuspokal
auf dem Schießstand
„Am Mühlbach“ Karow e.V.
Hubert Saunus hat wieder einmal gezeigt, dass er in Schieß-
wettbewerben ganz weit vorne mitmischen kann.
beim Hubertuspokal am 24.09.2011 starteten 117 Teilneh-
mer zum wettkampf. disziplinen waren Laufende Scheibe,
linker flüchtiger Keiler mit Flintenlaufgeschoss und schnü-
render Fuchs. Hier belegte Hubert Saunus den zweiten Platz
mit 88 ringen.
bei der disziplin 100m stehender bock, stehender Überläufer
belegte er mit 99 ringen den ersten Platz.
weidmannsheil zu dieser Schießleistung! HmL
HUbErT SaUNUS GaNZ VorNE mIT dabEI!
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Jägerfortbildung
21 Gr a mbow JaGd a KT UELL
dEr JaGdrUCKSaCK
Die Art zu Jagen hat sich in den letzten 40 Jahren deutlich verändert.
Der Jäger in Deutschland bewegt sich (leider) immer weniger zu Fuß
oder mit dem alt gedienten Fahrrad über weite Strecken im Revier.
allein im Hochgebirge dient also der Jagdrucksack noch dem
Transport von Jagdutensilien und der Jagdbeute über wirklich
weite Strecken und dort haben nur wenige Jäger Gelegenheit
zu jagen.
In fast jedem anderen Jagdgebiet kann man verhältnismäßig
nah bis zum ansitzort mit dem auto fahren und die mehrzahl
der Jäger nutzt auch diese möglichkeit. da das wild an autos
gewöhnt ist, stellt dies auch in den meisten Fällen kaum eine
Störung dar. Im Umkehrschluss wird dann auch das erlegte
wild mit dem Geländewagen aufgesammelt und nicht um-
ständlich in die Schweißeinlage im rucksack gestopft. das ist
auch gut so, denn in einen Kunststoffsack verschnürt kann das
wild erheblich schlechter auskühlen und verhitzt so leichter.
Grambow sucht den Superrucksack
damit ist aber auch eines klar: die von vielen Herstellern ge-
priesene Schweißeinlage im rucksack ist heute komplett über-
f lüssig und stellt nur ein sperriges und raschelndes Utensil dar.
Viel wichtiger bei einem funktionalen Jagdrucksack sind fol-
gende Eigenschaften:
• Er darf nicht klappern, also möglichst keine Metallteile
enthalten, oder wenn dann gut kaschiert
• Strapazierfähiges Außenmaterial wie z.B. Elchleder, dicker
Loden oder moderne Kunstfasern (wobei ja der traditionelle
rucksack einfach schöner für das auge ist).
• Ideal sind viele ein- und aufgenähte Taschen, damit der In-
halt nicht zu einem unergründlichen Chaos verschwimmt
und man sich auch im dunkeln schnell den gewünschten
Gegenstand herausfischen kann.
• Gut ist ein schneller Seiteneingriff, damit man z.B. an das
Spektiv schnell heran kommt.
• Der Rucksack sollte vom Schnitt tief und eher hoch sein
und nicht breit. So kommt man erheblich besser durch den
Hochsitzeinstieg und die Trageeigenschaften sind deutlich
komfortabler. der breite Schnitt geht auf das Tragen der
Jagdbeute in der Schweißeinlage zurück und ist damit
nicht mehr zeitgemäß.
Doch nun zum Inhalt für den Herbst und Winter
Herbst und winter sind die Erntezeit im revier. die Felder sind
geräumt und auf der frischen Saat steht das wild nun gern und
gut sichtbar. Im wald fallen nach dem ersten Frost die blätter und
der niedersinkende Krautaufwuchs gibt den Vorhang frei für die
selektive Einzeljagd und die drückjagden - das Salz in der Suppe
des Jagdjahres.
Kommt man im Frühjahr und Sommer mit leichtem Gepäck
im rucksack am besten aus, entscheidet in der kalten Jahreszeit
der richtige Inhalt des Jagdrucksackes und die richtige Kleidung
wesentlich über Erfolg und misserfolg, Schnupfen oder warme
Füße bei der Jagd. dabei unterscheidet sich der Inhalt des Jagdruck-
sackes wenig zwischen ansitz oder drückjagd.
Teil 2: Herbst und Winter
21Gr a mbow JaGd a KT UELL
empfehlung:
Gut durchdachte und qualitativ hervorragende rucksäcke aus
Loden finden Sie bei Hubert müllerbauer, Hubertus GmbH
am Viktualienmarkt in münchen - www.hubertus-shop.de
22 Gr a mbow JaGd a KT UELL
1. Gute, handliche Taschenlampe (im Frühjahr/ Sommer kann
sie durchaus zur Gewichtsersparnis mal zu Hause bleiben,
wenn man nicht lange am abend sitzen will, sondern pir-
schen geht. Im winter ist sie aber schon aus Sicherheitsgrün-
den ein unverzichtbares Utensil)
2. Sitzfilz, wer will schon frühe blasenschwäche riskieren!
3. Taschenofen, bzw. Heizpads
4. Gutes messer mit aufbrechklinge, Säge
5. hellblaues markierband für anschussmarkierung (viel besser
zu sehen, da im Herbst orange und rote Farben vielfältig im
Laub der bäume und Sträucher zu finden sind)
6. windprüfer (unerreicht gut: die guten alten Seifenblasen.
damit kann man die windrichtung weit nachvollziehen und
man wundert sich wie der wind küseln kann!)
7. wildbergehilfe, z.b. von blaser
8. Elektronischer Gehörschutz - rettet die eigenen ohren und
kann durch die Verstärkung leiser Töne für den großen
Lauschangriff verwendet werden. man hört das wild viel
früher anwechseln, allerdings wurde so auch schon mancher
Igel für einen anwechselnden Überläufer gehalten
9. die gute alte Stanley Isoflasche für wärme von Innen
10. Patronenhalter (Leder ist elegant, aber die Patronen oxidie-
ren, Filz ist besser, wenn die Patronen länger darin aufbe-
wahrt werden)
11. Handschuhe (nicht nur wg. kalten Fingern, sondern auch
weil das wild die hellen Jägerhände am besten sehen kann)
12. messerschärfer zum schnellen Nachschärfen
13. Zippbeutel für Leber
14. Einweghandschuhe zum aufbrechen
15. multitool für schnelle reparaturen
16. Leichter Tarnüberwurf für den ansitz, bei drückjagd, bzw.
bergen von Unfallwild alternativ warnweste in blaze oran-
ge (kann man zusätzlich zur orangen Jacke z.b. über den
Stand hängen, oder eben über die allzweckjacke ziehen)
17. Laufreiniger, z.b. boresnake, falls der Lauf mal versehentlich
mit matsch in Kontakt kommt beim rutschigen angehen
zum Stand.
18. mündungsschutzpflaster
19. Stift und block für Notizen
20. buch für die stille Stunde nach dem angehen oder den mei-
senstand auf der drückjagd (das ist der den man auf der
drückjagd zugewiesen bekommen hat mit den aufmuntern-
den worten des anstellers– och, hier hat in den letzten Jah-
ren keiner was geschossen)
21. dackel, wenn vorhanden
22. Fernglas mit Entfernungsmesser - eigentlich unverzichtbar
heute - Vor der Jagd alle Schussschneisen und -positionen
auszumessen erspart dem Schützen die Spekulation über
Schussentfernung und das richtige Vorschwing (nicht halte-)
-maß. aber auch beim Nachtansitz hilft die genaue Entfer-
nungskenntnis beim ansprechen und bewahrt vor folgen-
schweren Schätzfehlern
23. Ganz wichtig: Erste Hilfe Set für mensch und Hund
revierjagdmeister Sebastian henke empfiehlt:
1. Unverzichtbar: der gute alte Sitzfilz, einfach zum Zusam-
menrollen. Kein Schnickschnack mit Lederriemen oder aus
Kunststoff zum aufblasen - ist doch keine Seemannsbraut.
2. Im winter auf ansitz und drückjagd: Nur noch das out-
land GTX Cap von Chevalier mit Goretex-Liner (www.
gutgrambow-fieldsports.de). die ausklappbaren ohrenwär-
mer dieser mütze sind einfach genial und der mützenschirm
schützt sicher vor Schnee und regen, was gerade für brillen-
träger extrem wichtig ist. Für die drückjagd kann die außen-
farbe des Caps mit einem Handgriff von oliv auf Signaloran-
ge gewechselt werden - Spitze!
3. Fürs auge und zum Spass, rsp. Geist und Seele: Immer
noch Jürgen beckers kabarettistische Götterspreise "Ja was
glauben Sie denn?" - schneller wird einem nach langem und
eiskaltem winteransitz nicht warm ums Herz (vor Lachen).
Jägerfortbildung
Als Basisausrüstung schlagen wir folgendes vor:
23 Gr a mbow JaGd a KT UELL
So schaut's bei Martin Lösch aus ...
Die Dr. Herbold KollektionGenial - der Dackelrucksack von Hubertus GmbH
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Jägerfortbildung
dEr dEUTSCH-LaNGHaar
25 Gr a mbow JaGd a KT UELL
eine lange geschichte ...
will man die Geschichte des deutsch Langhaar zurückverfolgen, so kommt
man auf zwei daten: Nachweislich ist, dass der dL seit 1879 reinrassig ge-
züchtet wird in den Farbschlägen braun, braunschimmel, Hellschimmel,
dunkelschimmel und Forelle, wobei heute wohl die braunen, gefolgt von
den braun- und dunkelschimmeln die häufigsten gezüchteten Hunde sind.
Es gibt keine unterschiedlichen
Rassen der Vorstehhunde,
nur verschiedene Schläge.
Einen dieser Schläge,
den Deutsch-Langhaar
stellen wir Ihnen hier vor.
EINPorTräT
25Gr a mbow JaGd a KT UELL
26 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Jägerfortbildung
das zweite datum geht auf Xenophon zurück (um 426 v. Chr.),
der in seinen büchern einen Hund mit seidigen langen Haaren er-
wähnte, der den Fehler hätte, wenn er einen Hasen sähe, zu zittern
begänne und sich nicht wagte, den Hasen zu greifen. Karl brandt
verweist in seinem buch "der langhaarige deutsche Vorstehhund"
darauf, dass diese Hunde wohl nicht "aufs Gesicht, sondern auf die
Nase hin vorständen".
betrachtet man die Jagdarten, die sich mit der menschlichen Ent-
wicklung stets verändert haben, so war die Eigenschaft des Vor-
stehens unerwünscht. Hauptarbeit der Hunde war einmal das
Hasenhetzen und bringen (eine griechische Spielart der Jagd), dann
hauptsächlich das Hetzen und Stellen von Schalenwild, das von den
Hunden gebunden und mit der kalten waffe erlegt werden konnte.
Im mittelalter, nebenbei erwähnt die Zeit der Einbürgerung der
Fasane, wurde das erste mal eine Jagdart erwähnt, bei der Hunde
die Gabe des Vorstehens auf rebhühnern, wachteln und Schnep-
fen besaßen, so dass sich der Jäger an den Hund heranpirschen, über
den Hund und die so gebundenen Ketten oder Völker ein Netz
werfen konnte, um sie zu erbeuten (Tirassierjagd). damit erlang-
te der Vorstehhund seine berechtigung. bei dieser Jagdart war es
wichtig, dass der Hund auch durch Zeichen gelenkt werden konnte,
was eine besondere Führigkeit und Gehorsamkeit des Hundes ver-
langt. In einem Gemälde von Jan weenix ist ein langhaariger Vor-
stehhund zu sehen, der dem französischen Epagneul ähnlich sieht
und auch beeldemaker, der verschieden spezialisierte Hunde in
seinem Gemälde "Heimkehr von der Jagd" szenisch ins bild setzt,
zeigt einen Hund, der optisch schon eher dem deutsch-Langhaar
entspricht.
1699 bringt Täntzer in seinem Jagdbuch "der dianen hohe und
niedere Jagt-Geheimnüsz" einige abbildungen von lang- und
kurzhaarigen Vorstehhunden. Später wurden diese Hunde von
Flemminger und riedinger unter dem Namen "wachtel-" oder
"Stöberhunde" erwähnt. Hier zeigt sich schon, dass neben der
Tirassierjagd und der Falknerei neue aufgaben für unsere Jagd-
hunde entstanden und man somit danach suchte, einen Hund zu
haben, der vielseitiger einsetzbar war.
und heute ein Jagdhund für alle fälle?die Jagd hat sich verändert und so stellt sich die Frage, was brau-
chen wir für Hunde, was verlangen wir von unseren Hunden?
Ein blick auf die Streckenstatistik zeigt, dass die ursprüngliche
Wer suchet ... ... der findet
27 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Jagd auf rebhühner und wachteln (die wachtel ist ganz aus
der Jagd verschwunden), kaum noch bedeutung hat. Heute ist
unsere Jagd durch wirtschaftliche Gesichtspunkte geprägt. das
wild wird nicht mehr als König und reichtum der wälder, son-
dern als Schadwild bezeichnet. wo wirtschaftliche Schadens-
bekämpfung betrieben wird und von der Jagd als Schädlings-
bekämpfung oder waldschutzjagden gesprochen wird, da ist es
mittlerweile egal, ob es ein traditionell gezüchteter Vorstehhund
oder z.b. eine bracke ist. das Einsatzgebiet ist gleich, stöbern
auf Schwarzwild. wo brackiert eine bracke heute noch im jagd-
lichen Einsatz? man sieht sie eher als spurlaute Hunde auf der
Fährte, vorbei an sich drückenden Sauen. der Fährtenwille und
die Spursicherheit sind nun mal ihr züchterisches Erbe.
der deutsch langhaar heute im Jahreslauf der JagdEs fällt mir schwer, das Portrait eines spezialisierten Jagdhunde-
schlages aufzuzeigen. Ich kann nur Erfahrungen wiedergeben,
Erfahrungen von Jagden, sowohl drück- als auch wasserjagden,
bei denen ich die Vorzüge meiner deutsch-Langhaar seit acht
Jahren zu schätzen und zu achten gelernt habe. Sicher kann jeder
Führer eines Jagdhundes ähnliche Erlebnisse berichten. denn
jeder Hundeführer führt den "besten Hund am Strick". Ich
möchte daher anhand meiner Erlebnisse im Jahresverlauf eines
Jägers versuchen aufzuzeigen, was mich an meinen deutsch-
Langhaar begeistert und mich mit ihnen tief verbindet.
der Jahresabschluss - drückjagden auf SauenHier erlebe ich einen Hund, der aufgrund seiner Führerbezo-
genheit und seines meutetriebes mit dem Führer beute ma-
chen möchte. das wild zu finden, mit Laut und Schärfe zu
sprengen, zügig wieder den Kontakt zum Führer zu suchen, ist
Teamarbeit, die zusammenschweißt. So ist es möglich, einzelne
Sauen zu finden und anzujagen, um erneut sich noch drücken-
de Frischlingsrotten zu finden und zu sprengen. Vor allem das
unerbittliche bleiben und arbeiten an angeschweißten Stücken,
prägte oft gemeinsames beutemachen. wer also einen Hund
sucht, der führig nicht nur im Feld ist, sondern auch bei ansitz-
drückjagden bestrebt ist, für seinen menschen zu arbeiten, wird
bald merken, dass man diesem Hund gut vertrauen kann weil er
nicht führerlos seine eigene Jagd betreibt. Ein Hund ohne Füh-
rerbindung ist nicht geeignet, vom Stand geschnallt zu werden,
denn wie sonst will man ihm helfen, wenn er an kranken oder
sich fest drückenden Sauen arbeitet?
27Gr a mbow JaGd a KT UELL
Gelungenes Verlorenbringen im Feld
28 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Jägerfortbildung
bockjagd im maiwer freut sich nicht darauf, auf einen bestätigten alten bock
oder schwache Jährlinge zu waidwerken? des Jägers Herz geht
auf, der Puls hoch und so verfehlt auch mal ein Schuss das Ziel.
mühsame Nachsuchen sind auf rehwild, oft die schwersten
wie ich erfahren konnte. da sind widergänge, das wild wech-
selt zum anschuss zurück. oft musste ich mir sagen lassen, der
Hund ginge entgegen der Fluchtrichtung - und trotzdem fan-
den wir zum Stück. Laufschüsse brachten immer eine Hetze,
die der Langhaar schnell zu Ende brachte. Und es waren von
100 rehwildnachsuchen 60 Prozent von Erfolg gekrönt. das
mag wohl an der ruhe liegen, mit der der Langhaar die Fährte
anfällt und zu Ende bringt. der oft erwähnte Vergleich "dL =
deutsch Langsam" ist nicht ganz so verkehrt, betrachte ich die
Suche: raumgreifend und dabei jede witterung musternd und
kontrollierend.
erntejagd - schwierige nasenarbeit bei Spätsommer-hitzeHier zeigt sich die Gründlichkeit und bedächtigkeit in der ar-
beit des deutsch Langhaar. Vor allem auf der Suche auf reb-
hühner im Herbst macht sich diese Eigenschaft bezahlt, denn
nur so kann ich meinen bestand ermitteln. auf der Hasenspur
zeigen meine Hunde eine gründliche, weite arbeit, können aber
mit dem Tempo eines deutsch-drahthaar oder gar deutsch-
Kurzhaar nicht mithalten. Ich bin der meinung, ein Junghund,
der eine vorbildliche Hasenspur arbeitet, zeigt auch, dass er für
eine Nachsuche gut geeignet ist. wenn er auf der Spur auch
noch Laut gibt, was züchterisch bei dL häufig zu finden ist, ist
der Grundstein für einen guten Nachsuchenhund gelegt. das
bedeutet Fördern der hier gegebenen anlagen!
"Schweißarbeit ist Fleißarbeit". So bereite ich meine Hunde auf
der künstlichen Fährte auf die bevorstehenden Nachsuchen der
Erntejagden vor. die mühen lohnen sich, denn auch bei kilome-
terlanger Nachsuche kann ich meinen Hunden vertrauen und
ihm am Ende einen bruch an die Halsung stecken.
September - Wasserwildals Hundeführer sehnt man sich nach dem beginn der Enten-
jagd. Jetzt können diese Hunde wieder zeigen, was in ihnen
steckt. Sitzend im Schirm, das Klingeln der Enten erwartend,
die Hunde liegen ruhig daneben. Noch lange bevor ich die
Enten klingeln höre, heben die Hunde ihren Kopf. So weiß ich,
woher die Enten kommen. manchmal können die Hunde ihre
Passion nicht bändigen, sitzen zitternd und Zähne klappernd
neben mir. Ihr Einsatz ist aber erst am Ende, in der dunkelheit.
dann suchen sie unermüdlich und bringen Enten. Zwölf waren
gemeldet, aber vierzehn sind apportiert und noch immer hört man
sie den Schilfstreifen nach der fünfzehnten Ente absuchen. oft
sind diese Entenjagden im dezember, wenn sich schon leichtes
Eis auf dem wasser gebildet hat. Hier ist das dichte, weiche
Haar mit guter Unterwolle von Vorteil, es bietet eine gute
Isolation und die Haut bleibt trocken. Trotzdem besteht das
Gebot, den Hund nach der Jagd trocken zu reiben und den abend
gemeinsam am Kaminfeuer ausklingen zu lassen.
oktober - einladungen zur hasen- und gänsejagd
sind rar, aber da muss man schon einen guten Hund haben, um
eine Einladung zu erhalten. mein Freund Klaus erzählte mir,
der Jagdherr war beeindruckt, dass der Hund den rollierenden
Hasen, der dann doch noch die Treiberkette passierte, um außer
Sicht zu verschwinden, sicher brachte. Ein jeder hatte nach zehn
minuten gedacht, der Hund mache sein Privattreiben, denn das
kenne der Jagdherr zur Genüge. darum würde er sich freuen,
wenn ich wiederkäme - natürlich nur wegen des Hundes, denn
schießen könne man ja allein... Hier zeigt sich, dass der deutsch-
Langhaar ein sicherer Verlorenbringer ist. oft schon ärgerte ich
mich über das ausbleiben der Hunde nach Jagdende. aber jegli-
che innere angst und jeglicher ärger verflogen, als er dann doch
noch einen Hasen apportierte - den angeblich keiner beschossen
hatte.
februar - baujagdfreudenwie jedes Jahr lade ich Erdhundeführer zur baujagd. das ist bei
den vielen Kunstbauen, die ich im revier eingebaut habe, eine
effektive Sache. als revierführer tauche ich natürlich mit mei-
29 Gr a mbow JaGd a KT UELL
nen deutsch-Langhaar auf und muss dabei ein leichtes Grinsen der Erdhunde-
führer in Kauf nehmen. Ich beruhige alle mit dem Spruch. "Na, ausgraben müsst
ihr ihn nicht!". Vorstehhund und baujagd - nur ein scheinbarer widerspruch.
Jagdleiter ist der Hundeführer, so halte ich mich abseits, um die arbeit am bau zu
beobachten mit dem Hund "bei Fuß". dann wird geschossen, der Fuchs flüchtet.
Zeit, den Vorstehhund zu schicken. manchmal dauert es, bis ich den Fuchs in den
Händen halte. aber immer bin ich sicher, ist der Fuchs krank, bringt der Hund
ihn.
So vergeht ein jedes Jahr. was ist im märz und april, wo nichts anliegt? da liegen
die Hunde geduldig im Zwinger, verbringen den abend im Kreise der Familie.
die Kinder kontrollieren die Hunde nach Zecken und zerren Kletten aus der sei-
digen Fahne. mich plagt ein schlechtes Gewissen, den Hunden nicht bieten zu
können, was uns zusammenschmiedet. die Erinnerungen aber wecken Vorfreu-
de. So sehen Hund und Herr dem kommenden Jagdjahr gelassen entgegen.
Uwe büttner
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Arbeitsfreude!
30 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Jägerfortbildung
Von vielen deutschen Jägern skeptisch betrachtet, entwickelt
sich die Jagd mit dem bogen weltweit zum großen Trend. wobei
Trend und Jagd in deutschland ja eher gegensätzliche begrif-
fe sind. aber auch als „gewöhnlicher“ büchsenjäger kann man
sich nicht der wandlung verschließen, dass mehr und mehr die
Camouflagebekleidung aus der militaria-Schmuddelecke zur
jagdlichen alltagskleidung gewechselt ist. der nächste Schritt
sind die viel besprochenen und beargwöhnten Geruchsfilter. Es
ist auch hier nur eine Frage der Zeit, wann die Skeptiker selber
so ausgerüstet vorerst noch heimlich und dann völlig selbst-
verständlich durch das revier schleichen. da ist es nur logisch,
dass auch die bogenjagd mehr und mehr aufmerksamkeit in
deutschland findet.
auch wenn man die bogenjagd mit Stirnrunzeln beargwöhnt,
sind aber die wesentlichen Fähigkeiten, nämlich lautlos und gut
getarnt, die Lebensgewohnheiten des wildes genau kennend, die
begehrte beute so nah wie möglich anzupirschen für den klassi-
schen büchsenjäger eine wichtige Grundlage zum Jagderfolg.
das ist der Grund, warum wir Ihnen auch diese Form der Jagd
näher bringen wollen.
maX hunTBogenjagdkurse mit Europas bekanntestem Bogenjäger
ob mit der büchse oder seinem berühmten Jagdbogen, Hauke
bruhn, alias max Hunt, garantiert Spannung und ungewöhn-
liche Jagderlebnisse durch perfekte Tarnung und Pirschtechni-
ken. daher haben sich die Jagdschule Gut Grambow und Hauke
bruhn, alias max Hunt zusammengetan um interessierten
Jägern aber auch Neueinsteigern diese hochinteressante Form
der Jagd näher zu bringen.
max Hunt ist einer der bekanntesten und versiertesten bogen-
jäger der welt. Schon seit früher Kindheit mit der Jagd verbun-
den, jagt max Hunt in ganz Europa auf seine Lieblingswildart
das rehwild. wo erlaubt und möglich jagt max Hunt mit dem
bogen.
dIE boGENJaGdInbegriff spannender Jagd auf kürzeste Entfernung zum Wild
oder verbotene Tätigkeit?
Elandbulle - Großes Wild, kleiner Pfeil Steinbock hart erkämpft
31 Gr a mbow JaGd a KT UELL
So erregte max Hunt 2010 international aufsehen, als er den
neuen SCI rekord-rehbock auf den schon mehrere Jäger ver-
geblich mit der büchse ihr Glück versucht hatten, mit seinem
Hoyt Carbon matrix bogen auf kürzeste distanz erlegte.
als passionierter und professioneller Jäger bereist max Hunt
die ganze welt auf der Suche nach neuen abenteuern mit
büchse und bogen. So zählen die Jagd auf braunbär in alaska
und rumänien, Steinbock in Kirgisistan, Elch in Schweden,
mähnenschaf in Spanien, moschusochsen auf Grönland, aber
auch viele reisen nach afrika auf die klassischen wildarten zu
seinen Erfahrungen.
der neuste Film über seine Jagdabenteuer in aller welt vermit-
telt einen Eindruck der aufregenden Jagdwelt des max Hunt.
Zu beziehen ist er über die Homepage www.maxhunt.eu .
wenn max nicht jagt, gibt er seine Erfahrung gerne auf
Vorträgen und Kursen in ganz Europa und den USa wieder.
Für max Hunt zählt wie man jagt, nicht wie viel man erlegt.
dabei ist max Hunt stets der respektvolle und nachhaltige
Umgang mit der Natur und dem wild das wichtigste anlie-
gen. dies verbindet uns auf Gut Grambow und max Hunt!
aus dieser Verbindung ist die exklusive Seminarpartnerschaft
für deutschland zwischen max Hunt und Gut Grambow ent-
standen. ab 2012 bieten wir wochenendseminare zur bogen-
jagd und Pirschjagd gemeinsam mit max Hunt auf Grambow
an. der erste Termin findet vom 28. bis 29. april 2012 statt.
weitere Informationen dazu finden Sie auf der Folgeseite.
max Hunt gehört zur Prostaff von realtree, Hoyt, G5 und
Sauer.
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32 Gr a mbow JaGd a KT UELL
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CC-Modus kann dieses leichte Zielfernrohr mit 30 mm Durchmesser bei
1,0-facher Vergrößerung dank der bewährten FlashDot-Technologie parallaxe-
frei als Rotpunktvisier eingesetzt werden. Durch sein großes Sehfeld
(36m/100m), dem Absehen auf der 2. Bildebene – unverändert beim
Vergrößerungswechsel – und der hohen Lichttransmission ist es für den
Tagansitz, aber auch für Schüsse auf fl üchtiges Wild optimal geeignet.
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1. Vorstellung der verschiedenen bogentypen: Langbogen,
recurve und Compound bogen.
2. anpassen des bogens an den Schützen
3. Theorie des bogenschießens
4. Grundlegendes bogenschießen mit dem jagdlichen Com-
pound bogen
5. Theorie zur bogenjagd, sowie Pirschtechniken und begren-
zungen
6. Jagdliches Schießen mit dem bogen auf 3d Tierattrappen in
verschiedenen biotopen und aus verschiedenen Stellungen
7. Theorie zu anschuss, Verblutungszeit, wundkanal, deuten
des Pfeiles, Schusswirkung.
8. spannender abendvortrag von max Hunt über bogenjagd in
aller welt mit bild und Filmaufnahmen.
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mittag- und abendessen.
Termin: 28.04. bis 29.04.2012
anmeldung: über die Jagdschule Gut Grambow per Telefon
0385 / 66 66 422 oder [email protected]
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nada, afrika, etc. an. dort können Sie das im Grundkurs erwor-
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Max Hunt auf Gut Grambow
34 Gr a mbow JaGd a KT UELL
unterhaltung
35 Gr a mbow JaGd a KT UELL
das Jagdstilleben entfaltet sich um
die mitte des 17. Jahrhunderts zu ei-
ner eigenen Gattung. besonders in
amsterdam und den Haag erfährt
dieser Stiltypus einen überaus großen
Zuspruch, was nicht zuletzt die Präch-
tigkeit der dort entstehenden Gemälde
erklärt. Es ist augenscheinlich, dass
in weniger bedeutenden Städten der
Provinzen die motive und die aus-
führungen von Jagdstücken bescheide-
ner ausfallen. Grundsätzlich lässt sich
feststellen, dass zunächst die motive
im höfischen bereich entstanden, wo
die großen Jagden stattfanden. In al-
len Ländern Europas war die Jagd auf
rot- und Schwarzwild ein Privileg des
Feudaladels, während die gewöhnliche
Vogeljagd - mit Netzen, mit Lockpfei-
fen und Gewehr - auch den übrigen
Gesellschaftsschichten zugänglich war.
dieser gesellschaftlich hierarchische
Unterschied führte dazu, dass man in
der Kunstgeschichte zwischen "feuda-
len" und "bürgerlichen" Jagdmotiven
unterscheidet. das bildprogramm wird
somit durch besondere oder seltene
Vogelarten wie wildgänse, wildenten
oder Fasane nobilitiert und im Ver-
gleich dazu dokumentieren Singvögel
eine gewisse alltäglichkeit.
die bildkompositionen werden nicht
nur durch die erlegten Tiere alleine,
sondern mittels zusätzlicher beifügun-
gen, wie beispielsweise seltene obstsor-
ten, kategorisiert.
die körperhafte und sinnliche Präsenz
der Früchte, sowie das besondere Ge-
spür des Künstlers für die unterschied-
lich geformten obstsorten runden die
Komposition ab. die anordnung der
wie zufällig in die Gemälde eingebun-
denen Elemente, Früchte, manchmal
vegetative Zutaten oder verschiedene
Jagdutensilien führen zur harmoni-
schen ausgewogenheit der Kompositi-
onen.
35Gr a mbow JaGd a KT UELL
JaGdSTILLEbEN
von Georgius Jakobus Johannes van Os
(Den Haag 1782 – 1861 Paris)
"amor VENaTIoNIS NoS UNIT - dIE LIEbE ZUr JaGd VErbINdET UNS"
36 Gr a mbow JaGd a KT UELL
beides zusammen deutet die gesellschaftliche Stellung des
Trophäenjägers an, der in den meisten Fällen der auftragge-
ber des Künstlers ist. mit dem erstarkenden bürgertum im 18.
Jahrhundert verändert sich neben den bildinhalten auch die
malerische Qualität der Gemälde.
der Künstler des vorgestellten Gemäldes, Georgius Jacobus
Johannes van os, war zunächst Lehrling seines Vaters, des be-
rühmten Stillebenmalers Jan van os. Seine erste Paris-reise
unternahm Georgius Jacobus bereits 1812. während seiner
gesamten Schaffenszeit siedelte der Künstler mehrfach inner-
halb der Niederlande von den Haag nach amsterdam, in's
Graveland und mehrere male nach Paris um. dort arbeite-
te er einige Zeit für die Porzellan-manufaktur in Sèvres. die
Hauptwerke sind neben einigen Landschaften vorzugsweise
Jagd- und blumenstilleben. Sie stehen mit ihren Kompositi-
onsinhalten in der traditionellen niederländischen Kunst-
auffassung. Seine arbeiten sind in nahezu allen bedeutenden
museen in den Niederlanden und vereinzelt in Frankreich zu
finden.
Im Falle des vorliegenden Jagdstücks legt der Künstler beson-
deren wert, mit Sicherheit auftragsbedingt, auf die Vogelart
Fasan und die Früchte Granatapfel, Zitrone und Kastanie. die
jeweils intendierten inhaltlichen Tendenzen der einzelnen
bildgegenstände lassen sich im Kontext und in ihrem Zusam-
menspiel erklären. die Farbigkeit und Tonalität der Komposi-
tion deutet die Jahreszeit "Herbst" an. die eher ausgefallenen
Früchte und der im herbstlichen Federkleid gezeigte Fasan
deuten auf eine gehobene gesellschaftliche Stellung des auf-
traggebers hin. Noch im mittelalter galt der Fasan als Inbe-
griff der Luxusspeisen und der Schwelgerei. desweiteren ist
neben zwei Singvögeln ein Kaninchen zu sehen.
die deutung der einzelnen Kompositionsbestandteile ist äu-
ßerst interessant. So steht der Fasan sinnbildlich für die dritte
Jahreszeit. die Kastanie unterstreicht die anspielung auf den
"Herbst" drückt aber zugleich Unsterblichkeit aus. die Zitro-
ne, wie andere Zitrusfrüchte, gilt ebenfalls als Symbol für Un-
sterblichkeit und ewiger Jugend, da ihre bäume Früchte tragen
und gleichzeitig blühen. Ein Granatapfel symbolisiert einer-
seits "Leben", zum anderen "Fruchtbarkeit“ auf Grund seiner
vielen Kerne.
die große, fast unermessliche anzahl, von Jagdstillleben lässt
sich mit der Lust nach bildern erklären. Es war der wunsch
Gemälde zu besitzen, man wollte die Foyers oder vielleicht
ein eigens eingerichtetes Jagdzimmer mit solchen dekoratio-
nen schmücken. diese Stillleben gaben gegenständliche dinge
wieder und drückten einen Sinn aus auf den man wert legte.
Sie waren kunstfertig gearbeitet worden und man konnte da-
raus Vergnügen schöpfen; sie waren vorzeigbar und damit re-
präsentativ. das einfache betrachten der Gemälde, der Kunst,
wurde so zu einer brücke zum dialog mit gleichgesinnten be-
suchern, die sich dann rasch über ihre letzten Jagderlebnisse
austauschten.
dr. Thilo winterberg
unterhaltung
arno Winterberg kunstantiquariat e.k.
Hildastr. 12, 69115 Heidelberg
Tel: 06221/915990 Fax: 9159929
www.winterberg-kunst.de
Inh.: dr. Thilo winterberg
amtsgericht mannheim
register-Nr.: Hra 332380
Ust.-Id.-Nr. dE 15963617
verwendete literatur
Pieter A. Scheen; Lexikon Nederlandse Beelden-
de Kunstenaars 1750-1950.
`s-Gravenhage, 1970.
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden.
Stilleben in Europa, 1980.
37 Gr a mbow JaGd a KT UELL
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38 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Unterhaltung
39 Gr a mbow JaGd a KT UELL
HamISH maCKIEwILdLIFE arTIST
oder:
Der geteilte Thunfisch
Elandbulle - Großes Wild, kleiner Pfeil
40 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Vor vielen Jahren standen am Strand einer schon durch Ernest
Hemingway als big Game Fischerparadies bekannten warmen
Pazifikinsel zwei junge männer unschlüssig und mittelmäßig scho-
ckiert über die bootscharterpreise vor einer Hochseeangelbude.
da für jeden einzeln der Traum wegen Liquiditätsmangel zu
scheitern drohte, kamen wir in’s Gespräch, fanden uns nett,
einen weg das boot nebst der vorhandenen angeln sportlich
zu teilen und somit den Liquiditätsverlust in der Urlaubskasse
auf ein erträgliches maß zu reduzieren. der ersehnte Schwert-
fisch ging nicht an die angel, wohl aber eine menge kleinerer,
leckerer Tunfische. Somit war die bootstour sehr amüsierlich
und wir tauschten unsere adressen aus. aus dieser angelbe-
kanntschaft wurde dann ein lockerer aber stetiger Kontakt
und Linktausch unserer Homepages.
Nach Jahren dann stolperte ich über grandiose Großskulptu-
ren von wildtieren, die auf der englischen CLa Game Fair in
besonderen Focus gerückt waren. aus dem jungen Künstler
am Strand ist einer der bekanntesten und gefragtesten bronze-
künstler des englischsprachigen raumes geworden.
dabei ist Hamish mackie der selbe bescheidene und boden-
ständige mensch geblieben, was den wenigsten Künstlern mit
einem solchen Erfolg gelingt.
Hamish mackie lebt heute mit seiner Frau Laura und seinen
drei Töchtern auf dem Land in oxfortshire, wo er in seinem
Studio seine neuesten werke auf wunsch und Verabredung
gerne zeigt.
Geboren wurde Hamish 1973 und wuchs auf der elterlichen
Farm mit Viehhaltung in Cornwall auf. allerdings trat er
nicht in die elterlichen Landwirtsfußstapfen, sondern stu-
dierte in mount House und dem radley College, später der
Falmouth School of art und der Kingston University möbel-
design und Produkt design.
Unterhaltung
Pantherbronze Der Künstler bei der Arbeit
41 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Seine Passion für wildtierbildhauerei und die Hinwendung
zu bronzegussskulptur wurde 1996 auf eine rundreise durch
afrika geweckt. Seit dem erweitert er stetig die Grenzen der
darstellung von Tieren in bronze, Silber und Stahl. Er arbeitet
hier eng mit der Lockbund Sculpture Foundry und dem atelier
Fine art zusammen. die rohformen fertigt Hamish mackie
in Ton, wachs oder Gips. Simon allison von der Lockbund
Foundry beschreibt die Zusammenarbeit so: Hamish gestaltet
wie und was er will und wir setzen die Form in bronze um. die
darstellungen reichen von klein und detailliert bis zu monu-
mentalen Großskulpturen.
allen gemeinsam ist die unglaubliche, beinah als überreal zu
beschreibende Präsenz, die das wesen des Tieres und die Ele-
ganz der bewegungen in den Vordergrund rückt.
Ein werk von Hamish mackie im Garten oder Haus zu ha-
ben wird aber für die meisten von uns ein Traum bleiben, denn
mit der bekanntheit sind die Preise auch in den Himmel ge-
stiegen. Einsteigerbronzen bekommt man ab 2000 Pfund, für
einen kapitalen Keiler für den Park muss man dann aber schon
40.000 Pfund locker machen. wert ist die Kunst von Hamish
mackie dies aber allemal und sicher eine gute Geldanlage,
denn eines ist klar, sein ruf als bedeutender Künstler ist jetzt
schon gesichert.
Seine Skulpturen erzielen Höchstpreise und werden in den
bedeutendsten Galerien und ausstellungen in England, den
USa und belgiens ausgestellt.
Seine werke und ausstellungen finden Sie unter:
www.hamishmackie.com
Hans martin Lösch
41Gr a mbow JaGd a KT UELL
Schnepfe Lebenshirsch
"Man könnte mir bei diesem Kapitel den Vorwurf machen, daß es heutzutage kaum noch nötig sei, eine Anweisung zur Entenjagd zu schreiben, da diese um mehr als ein halbes Jahrhundert zu spät komme,
weil es in den meisten Gegenden Deutschlands fast keine Enten mehr gäbe.Dieser leider unbestreitbare Umstand darf mich aber doch nicht abhalten, hier über sie zu sprechen, denn teils
gibt es immer noch manche entenreiche Gegend in Deutschland, namentlich im Nordosten, teils gibt es kaum ein Gewässer, das nicht zeitweise von Enten aufgesucht wird, und deshalb erfordert es
die Vervollständigung meines Werkes an und für sich, daß auch diese Wildgattung ebenso wie jede andere, die bei dem praktischen Jagdbetrieb eine Rolle spielt, mit der nötigen Ausführlichkeit abgehandelt werde."
42 Gr a mbow JaGd a KT UELL
unterhaltung
ENTENTräUmErEIENIn einer Auflage von "Diezels Niederjagd" aus dem Jahre 1922
heißt es im Abschnitt über Wildenten:
die befürchtungen altmeister diezel’s haben sich zum Glück
nicht bestätigt, Stockenten sind so anpassungsfähig, dass sie auf
vielen heimischen Gewässern anzutreffen, und in manchen Ge-
genden aufgrund der interessanten bejagung zum begehrtesten
Jagdwild geworden sind.
Gern denke ich an die spannenden ansitze des abends zurück,
wenn ich beim letzten Schein des Tages in pulsierender Vorfreude
an einem Tümpel im Hochwald hockte.
Je mehr die dämmerung fortschritt, desto unruhiger wurde der
Hund neben mir, blickte gespannt zum dunkler werdenden Him-
mel. die Umrisse am gegenüberliegenden waldrand verschwam-
men langsam. Plumpste eine Eichel ins wasser durchfuhr es mich,
und ich fasste den Schaft der Flinte fester. Und mit dem stetig
schwindenden Licht kamen sie, durch klingende Flügelschläge
angekündigt, die schweren Herbstenten, und ließen sich wie Stei-
ne durch die dichten Kronen der hohen Eichen aufs wasser fallen.
da hieß es mit der Flinte in Voranschlag zu warten, um die breit-
schnäbel in den wenigen Sekunden abzupassen - nur so waren die
kurzen Chancen zu Schuss zu kommen erfolgreich zu nutzen.
Spannende minuten waren es, ich denke gern an sie zurück, auch
heute, wo ich an dem kaum bewachsenen Heideflüsschen Örtze
stehe, und die Entenjagd so ganz anders ist. meine augen kön-
nen weit über die Viehkoppeln bis zum Horizont schweifen und
selbst bei schwindendem Licht einzelne Enten am klaren Himmel
wahrnehmen.
Lediglich einige Erlen geben mir etwas deckung. Leise rauscht
das absterbende Schilf. das silbrig glänzende wasser plätschert
ruhig, gleichmäßig einschläfernd. Irgendwo blökt eine Kuh oder
einer der bullen, denn das milchvieh steht längst in den warmen
Ställen. Ein reiher unterbricht mit unmelodisch krächzendem
ruf die ruhe. Ich kann den grauen Jäger über mir aber nicht aus-
machen.
auf dem kleinen Fluss der durch den besitz meines bruders fließt
liegen im Herbst, vor allem aber, wenn im winter viele stehen-
de Gewässer der Umgebung zugefroren sind, oft Stockenten. an
einem sonnigen, eiskalten dezembernachmittag wollten mein
bruder und ich mit unseren Hunden wieder einmal den breit-
schnäbeln nachstellen. die Hunde bei Fuß näherten wir uns ei-
ner Flussbiegung, wo wir oft Erfolg hatten und vermuteten, dass
unter den tief hängenden weidenzweigen auch diesmal Enten auf
dem wasser liegen würden.
Hundert meter vorher legten wir die Hunde ab und schlichen tief
geduckt auf das wasser zu. als wir noch zwanzig meter vom Ufer
entfernt waren, stieg laut paakend ein Schoof auf, vier Schüsse fie-
len, zwei tote Enten trieben auf dem wasser langsam flussabwärts
an das Ufer und ein Erpel trudelte zwischen das Schilf am gegen-
überliegenden Flussrand.
Flink hatten wir die beiden auf unserer Flussseite angetriebenen
Enten eingesammelt und waren froh, die Hunde nicht in das ei-
sige wasser schicken zu müssen. dann ging mein bruder einige
hundert meter flussaufwärts zu einer brücke, um auch den Erpel
zu holen. Ich wartete derweil mit den Hunden, weil wir anschlie-
ßend weiter flussabwärts diesseits der Örtze nach mehr Enten
ausschau halten wollten.
während ich meinen bruder über die Viehweiden zu der Stelle
gehen sah, an welcher der Erpel niedergegangen war, erschien ein
befreundeter bauer, der nach seinem Viehunterstand schauen
wollte. als die beiden sich näher kamen, hörte ich meinen bruder
rufen: „Ick will doch moal kieken, ob ick nich n ant krägen dei,
de sün an düsse Stell besonners gean“, (mal schauen, ob ich eine
Ente bekomme, an dieser Stelle sind sie besonders gern). dann
sah ich, wie er schnurstracks zum Ufer ging, sich bückte und den
noch müde mit den Schwingen schlagenden Erpel aus dem was-
ser fischte. Er tat ihn ab, ging zu dem mit offenem mund daste-
henden bauern und verabschiedete sich von ihm.
Später wurden die unglaublichsten Jagdgeschichten über meinen
bruder erzählt: „Fängt nicht nur wildenten, sondern auch wild-
schweine mit der Hand...“ etc..
So lange ich mich erinnere, halten die Enten hier die gleichen
Flugrouten ein, obwohl sich die Vegetation in den letzten Jahren
sehr verändert hat. als winzige Punkte tauchen sie am Horizont
oder über den hohen Erlen auf, vergrößern sich rasch, um mit kur-
zen, singenden Schwingenschlägen wieder in der dämmerung des
abends zu verschwinden.
43 Gr a mbow JaGd a KT UELL 43Gr a mbow JaGd a KT UELL
als junger Jäger waren die Vögel viel zu schnell für mich. mei-
ne reaktionsfähigkeit reichte für ihren rasanten Flug nicht aus,
dazu unterschätzte ich Entfernung und Geschwindigkeit und
fehlte oft, während unser alter wildmeister auch in tiefer däm-
merung noch Ente von Erpel im Flug unterscheiden konnte ...
und traf!
Vor einigen Jahren ging ich mit einem bekannten an diesen
Platz. der mann sparte nicht bei jeder Gelegenheit mit fast un-
glaublich klingenden Erzählungen, sich und seine Treffsicher-
heit zu loben.
als wir uns dem wasser näherten, erhob sich ein Schoof Stock-
enten vom Fluss, w. riss die Flinte hoch und schoss auf den letz-
ten breitschnabel. der flog ungerührt weiter.
„donnerwetter!“, entfuhr es dem Schützen erstaunt, „das ist die
erste tote Ente, die weiterfliegt.“
Fast unzählige male habe ich an dieser Stelle auf dem Enten-
strich gestanden und mit zunehmender Erfahrung und routine
manchen breitschnabel aus dem dämmrigen abendhimmel ge-
holt, so manche Erpellocke einer meiner alten Tanten vermacht,
die sie stolz an ihrem Hütchen tragen.
mit diesen gekrümmten Federn hat es seine bewandtnis, so er-
zählt man es sich bei uns in der Lüneburger Heide:
Erpel sind ja bekannt für "Vielweiberei" und "treulosen" Lebens-
wandel. Schlossen früher zwei menschen den bund fürs Leben,
schob die besorgte mutter dem Töchterlein kurz vor der Trau-
ung einige Erpellocken heimlich in den linken Schuh. Nur so
konnte die junge Frau ihren mann für immer an sich binden.
dort, wo das wasser die Uferböschung ausgehöhlt hat, trippel-
ten noch vor wenigen wochen bachstelzen unter dem freige-
spülten wurzelwerk auf dem weißen Sand, und weidenmeisen
turnten in den hängenden Zweigen der Trauerweiden umher.
Familie "wippsteert" ist bereits wieder richtung Süden gezo-
gen, aber trotzdem herrscht noch reges Leben am Fluss. der Eis-
vogel schießt manchmal mit schrillem ruf vorüber, und die im
Vergleich zu dem schillernden Edelstein unscheinbare wasser-
amsel knickst dort wo die bachstelzen schwanzwippend entlang
eilten.
Verträumt stehe ich im Schutz der Erlen am leise rauschenden
Schilf. Zwei reiher klaftern mit schwerfälligen Schwingen
langsam auf mich zu. als sie auf gute Schrotschussentfernung
44 Gr a mbow JaGd a KT UELL
unterhaltung
Abendstrich
herangestrichen sind, schüttelt sich der Hund neben mir. au-
genblicklich steilen die großen Vögel in wildem Zickzackflug in
die Höhe, keine Spur ihrer bewegungen erinnert mehr an das
träge Flugbild, das die beiden noch vor wenigen minuten gebo-
ten haben.
Vom Hochwald her klingt das Schrecken eines rehes. drei, vier
mal, dann ist es wieder still.
Eine beruhigende und trotzdem gespannte Stimmung ist es,
ähnlich wie sie sich früher auf dem Schnepfenstrich meiner be-
mächtigte. ruhe, Erwartung, Stille und Hoffnung - dem Zauber
des Herbstabends bewusst entgegensehend, kommen Erinne-
rungen auf und verrinnen wieder.
als ich von der Frühpirsch kommend, hier einmal ein Stock-
entenpaar beobachtete, das sich den Fluss hinuntertreiben ließ,
bemerkte ich auf der anderen Seite des Gewässers ein Großes
wiesel, das die beiden Vögel schlangengleich verfolgte, sie am
Ufer überholte, ins wasser glitt und im Halbkreis zu den Enten
rann. die breitschnäbel strichen nicht ab, behielten das kleine
raubtier im auge und ruderten im Kreis, die Köpfe immer ih-
rem Verfolger zugewandt. Nach einigen minuten schwammen
sie, als hätten sie genug von dem Spiel, eilig in die mitte des Flus-
ses und ließen sich stromab treiben. das wiesel rann zum Ufer
zurück und verschwand wieder im Gebüsch.
Fernes, sich rasch näherndes "Klingeln" in der Luft verrät an-
streichende Enten, reißt mich aus meinen Träumereien, lässt
Sinne und Flinte auffahren, aber ich bin zu langsam. Ist man
mit seinen Gedanken nicht voll bei der Sache, sollte man nicht
zur Jagd gehen. als die Langhälse vorüber gestrichen sind, neh-
men die Flintenläufe, aus denen leichter rauch quillt, zwei neue
Schrotpatronen auf. der Schuss bewirkte lediglich, dass meine
munition weniger wurde. ärgerlich hebe ich die leeren Hülsen
aus dem Gras und stecke sie in meine Jackentasche.
Schon sind wieder zwei Enten über mir. Zu spät habe ich sie
wahrgenommen, der Hund hat sie mir nicht angezeigt. Ich
schlage zwar an, fahre mit den Läufen mit, setze die Flinte aber
wieder ab. disziplin macht die Jagd - und das Leben - einfacher.
die Enten sind zu hoch. Gerade auf dem Strich wird ja auf die
Langhälse öfter geschossen als getroffen.
45 Gr a mbow JaGd a KT UELL 45Gr a mbow JaGd a KT UELL
Gleich wird sich der Teich füllen!
weit am Horizont erscheint wieder ein Schoof. winzig klein
wirken die Vögel - wie mücken in einem Schwarm. Schon sind
sie heran, die Flinte liegt vor der Schulter und stoppt die sausen-
de Fahrt eines der breitschnäbel. Im Schuss lässt er die Schwin-
gen fallen, stürzt zu boden und schlägt dumpf am Uferrand auf.
die anderen Enten sind im Nu verschwunden, beziehungswei-
se verschwimmen wieder im diffusen Licht der ersten däm-
merung, während meine Kleine münsterländerin, den farben-
prächtigen, schweren Erpel im Fang, bereits wieder vor mir sitzt
und ihre beute abliefert.
Verträumt beobachte ich die unruhige wasseroberfläche des
kleinen Flusses. Leichter dunst steigt aus wiesen, weiden und
Gräben, es wird kühler. der Hund hatte sich niedergelegt, sitzt
nun aber wieder zitternd vor Spannung und voller Erwartung
neben mir. Es plätschert und gurgelt so, wie ich es gern habe, ein
stimmungsvoller abend – wieder kommen Erinnerungen auf.
Es war an einem jener herrlichen dezembertage mit erstem rau-
reif auf den Viehweiden und trotz blauen, sonnigen Himmels ei-
sigem wind. die meisten wildtiere trugen schon ihr schlichtes
winterkleid, während die Stockerpel am buntesten mit ihrem
leuchtenden Gefieder prahlen.
mein bruder und ich waren am Flussufer entlang gepirscht und
hatten bereits zwei von ihnen sowie eine Ente am Galgen. Jedes
mal, bevor ich die Flinte hochnahm, war mir ein Schreck in die
Glieder gefahren, wenn sie mit brausenden Schwingenschlägen
und lautem Gepaake vor uns aufstanden.
Es war Spätnachmittag geworden. wir beschlossen, die letzten
Sonnenstrahlen zu nutzen, setzten uns auf einen baumstumf im
Hochwald, der an das Flusstal grenzt, rauchten, erzählten und
alberten mit den Hunden herum.
Unsere beute hatten wir an einem schmalen Entwässerungsgra-
ben, den wir bei unserem Heimweg wieder passieren mussten,
abgelegt.
als wir sie später auf unserem rückmarsch einsammeln wollten,
strich ein bussard ab. Er hatte bereits von zwei Erpeln die besten
Teile gekröpft.
Ein anderes Erlebnis: Vor vielen Jahren hatte ich in der Nähe
dieses baches eine Ente geflügelt. Sie fiel auf das andere Ufer, lief
zu dem kleinen Graben und verschwand. In dem klaren was-
ser und dem hellen sandigen bachbett konnte ich sie vom Land
aus gut verfolgen. Über fünfzig meter tauchte sie vor mir her,
so schnell, dass ich mühe hatte, mit ihr auf gleicher Höhe zu
bleiben.
Zweimal tauchte sie kurz auf, einmal schoss ich mit einer drei-
millimeter-Patrone, die Schrotgabe lag dort, wo auch der Kopf
des Vogels war, aber die Ente blieb verschwunden. der Hund
suchte intensiv, und anschließendes halbstündiges Verharren
am Ufer brachte ebenfalls keinen Erfolg. Erst am nächsten mor-
gen apportierte der Hund die verendete Ente, nachdem er noch
einmal längere Zeit das Ufer abgesucht hatte.
Seitdem trage ich stets einige Zwei-millimeter-Patronen bei mir.
die Chance, eine Ente zu treffen, von der lediglich der Kopf
aus dem wasser schaut, ist mit ihnen wesentlich besser als mit
groberen Ladungen.
Zurück in die Gegenwart. die dämmerung klopft zaghaft an
und betritt schließlich in riesenschritten das wiesental. das
Licht wird schon bald endgültig der dunkelheit weichen.
mein suchender blick nach westen, dort, wo am Ende des Tages
noch wenig mehr Licht zu finden ist als in anderen Himmels-
richtungen, endet in der Nacht.
Ich habe viele Enten gesehen heute abend - geträumte und wirk-
liche. Immer wieder ist leises Klingeln hoch vorbeistreichender
Schoofe zu vernehmen, und mein Hund und ich versuchen we-
nigstens mit den augen die Verursacher zu erhaschen.
wie gut, dass sich diezels Thesen nicht bewahrheitet haben.
Gert G.v. Harling
46 Gr a mbow JaGd a KT UELL
47 Gr a mbow JaGd a KT UELL 47Gr a mbow JaGd a KT UELL
Das der Alterdurchschnitt der deutschen Jäger langsam aber sicher Richtung Reifealter der Spezies Homo venatus wandert ist kein Geheimnis und verbreitet an den Hegeringstammtischen zunehmend Stirnrunzeln der zumeist eh
schon runzligen Stirnen der in Würde und Weidgerechtigkeit ergrauten Weidmänner.
48 Gr a mbow JaGd a KT UELL
die misere beginnt in der Schulzeit aber auch in der Situation der
jungen Familienväter und -mütter, die heute kaum mehr Zeit und
raum lässt für den besuch eines mindestens 6 monate laufenden
Jagdscheinkurses bei der lokalen Jägerschaft. die Crashkursversion
ist dagegen heute bei den meisten Jagdscheinanwärtern salonfähig
und üblich, bei den Hegeringstammtischen der grauen Eminenzen
der Landesjägerschaften aber immer noch skeptisch beäugt. dabei
gibt es schon mehr als 30 Jahre lang erfolgreiche Jagdschulen, die
in solider Qualität zum grünen abitur führen und viele der absol-
venten sind mittlerweile erfahrene und passionierte Jäger, häufig
sogar mit Funktionen in den lokalen Jägerschaften. Hier gilt es
also ohne Vorurteile näher zusammen zu rücken zwischen den tra-
ditionellen Jägerschaften und den Qualitätsjagdschulen, um den
Nachwuchs (der Jägerschaft) aber auch die starke Lobby der Jäger-
schaft zu sichern, ohne die es schwierig werden kann für die Jagd
in deutschland!
Wann ist die Passion am größten?dabei stellt sich klar die Frage, wann es das beste alter ist die
hoffnungsvollen Sprösslinge zu Jägern frühzukonditionieren. bei
uns in mecklenburg-Vorpommern kann die Jägerprüfung abge-
legt werden, wenn der Jagdschüler 14 Jahre alt ist. die Grundlage
für diese regelung bietet die Schiestandverordnung, in der es ab
diesem alter gestattet ist auf Schießsständen mit großkalibrigen
waffen zu schießen.
Erlaubt ist die tatsächliche ausübung der Jagd dann aber erst ab
dem 16ten Geburtstag. was also tun in den zwei Jahren dazwi-
schen? Geht die Jagdpassion dann verloren?
wir haben uns in den wichtigsten Jagdländern umgesehen wie hier
das mindestalter zur Jagdausübung geregelt ist. dabei fällt auf,
dass es zwischen den angelsächsisch geprägten Ländern und dem
kontinentaleuropäischen sowie skandinavischen raum deutliche
Unterschiede gibt.
Wie wird das Mindestalter international gehandhabt?deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen und dänemark ver-
langen eine Jägerprüfung, die mit 16 Jahren (für Norwegen nur auf
Flugwild und kleines Haarwild) die Jagdausübung zumeist unter
aufsicht, erlaubt. Norwegen schreibt für die Jagd auf großes wild
ein mindestalter von 18 Jahren vor. In Schweden hingegen kann
die Jagd allerdings schon mit 15 nach erfolgreichem ablegen der
Jagdlizenz ausgeübt werden.
Spanien erlaubt die Jagd ab dem alter von 14 Jahren. der Jagd-
schein muss hier schlicht beantragt werden.
http://www.unacaza.es/documentos/INFormELUC.pdf
Polen, als wichtiges Jagdland mit ähnlicher Tradition wie deutsch-
land schreibt dagegen ein mindestalter von 18 Jahren vor und ist
damit Spitzenreiter in Europa.
Nachhaltigkeit
JUNGJäGEr GESUCHT!Ein Blick in und über die Grenzen des deutschen Weidwerks
49 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Ganz anders gehen die Engländer an das Thema Jugend und Jagd
heran. In England gibt es keine Jagdscheinprüfung und dennoch
kaum Jagdunfälle (und wenn dann meist Italiener, die Spanier auf
der Grousejagd erschießen, oder umgekehrt). das mindestalter
liegt hier einzig allein in der Verantwortung des mentors oder
Familienmitglieds, der die Kinder an die Jagd und den Umgang
mit der waffe heranführt. dennoch oder gerade deshalb erlebe ich
in England die größte disziplin im Umgang mit der Jagd. die Ju-
gendlichen dürfen nur unter aufsicht des mentors oder Familien-
mitglieds die Jagd ausüben. die Teilnahme an Gesellschaftsjagden
mit der Flinte ist erlaubt und erwünscht! da allerdings fast aus-
schließlich auf Flugwild gejagd wird, ist es relativ leicht zu erklären
wohin man zielen darf. Für den Erhalt eines staatlichen Firearm
Certificates gilt allerdings das mindestalter von 14.
Zu finden sind die meisten EU Staatenregelungen unter:
www.face.eu .
Völlig unübersichtlich ist die regelung in einem der wichtigsten
Jagdländer der welt, den USa. Hier gibt es den weltweit größten
Jagdmarkt und der waffenbesitz ist ebenso legendär wie selbstver-
ständlich, mit allen Vor- und Nachteilen. Jeder bundesstaat kocht
hier sein eigenes Süppchen und so reicht die regelung von keinem
mindestalter bis zu 18 Jahren. die Schnittmenge liegt allerdings
bei 12 bis 14 Jahren auf Flugwild, Truthühner und Hasenartige
und häufig der beschränkung ab 16 Jahre auf größeres wild. Für
die bogenjagd gelten wiederum völlig andere Vorschriften. Fazit:
eigentlich obliegt es auch in den USa den Eltern, ab wann sie die
Kinder an die praktische Jagd heranführen. als beispiel hier z.b.
missouri: ab 6 Jahre, Idaho ab 10 Jahren, etc. die genauen anga-
ben findet der interessierte Leser unter http://www.ncsl.org/de-
fault.aspx?tabid=13243
In den beliebtesten Jagdländern afrikas, Namibia und Südafrika
beträgt das mindestalter offiziell 14 Jahre. bei der Farmjagd liegt es
aber allein in der Verantwortung der Eltern und der Farminhaber,
bzw. des Professionell Hunters, ab wann der Nachwuchs zur waffe
greifen darf um zu Jagen.
das ist eigentlich auch der nach meiner ansicht richtige ansatz.
man sollte sich als Eltern sehr genau ansehen ab wann der Nach-
wuchs zum Jägernachwuchs werden kann, das heist mit dem Erleb-
nis des eigenen Schusses auf ein Lebewesen umgehen kann. an das
angeln gehen wir doch sehr viel lockerer heran und lassen die Kid’s
selbstständig auf die Fische los, die zum Geangelt werden mögli-
cherweise eine sehr kritische meinung haben würden, könnten sie
uns diese mitteilen. Je früher man mit der Jagd beginnt, desto bes-
ser, vorausgesetzt, die jagdliche Passion ist da und die geistige reife
im Umgang mit der waffe und dem Erlegungsvorgang ist gegeben
- und da hat jeder mensch seinen eigenen reifezeitpunkt, nicht
nur die heranwachsenden Jugendlichen. (HmL)
Generationsübergreifend
50 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Nachhaltigkeit
Junger Jäger - alter Keiler. In Afrika nicht unüblich.
51 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Wer im Sommer nach Grambow kommt ist überrascht wie niedrig dort das Durchschnittsalter der Bevölkerung wäh-rend der Sommerferienkurse an unserer Jagdschule ist. Noch mehr erstaunt ist man dann, wenn man die Jagdschule besucht. Der Parkplatz der Jagdschule ist beinahe verwaist und alle Unterrichtsräume sind gefüllt. Viele Außenstehende sind dann überrascht, dass so viele Jugendliche den Jagdschein machen. Noch mehr erstaunt die Tatsache, dass Jugendliche bereits ab 14 Jahren an der Prüfung teilnehmen dürfen. Von einer Überalterung der Jägerschaft scheinen wir wohl, zumindest in Grambow doch weit weg zu sein?
Jagdschein mit 16, Jägerprüfung mit 14. bringt das was, macht
das überhaupt Sinn? Ist das nicht zu früh? Solche bedenken sind
schnell ausgesprochen und werden schnell vorgetragen oder nach-
gesprochen. In der regel sind es unreflektierte aussagen. Es lohnt
sich aber, das Thema näher zu betrachten.
als es in mecklenburg-Vorpommern vor ca. 10 Jahren auch Ju-
gendlichen ab 14 Jahren ermöglicht wurde, die Jägerprüfung
abzulegen, waren wir zum einen begeistert, hatten aber anderer-
seits auch bedenken.
Wir fragten uns: Wann ist ein Jugendlicher reif genug für das grüne Abi?wird ein 14 oder 15 jähriger einerseits körperlich in der Lage sein,
den anforderungen der Schießausbildung und Schießprüfung zu
genügen? wird er andererseits geistig in der Lage sein, das komple-
xe Thema der Jagdausbildung und Jägerprüfung zu erlernen und
schließlich in der Prüfung auch wiederzugeben? welcher Jugend-
liche kann sich zum beispiel etwas unter einer Jagdhaftpflichtversi-
cherung oder berufsgenossenschaft vorstellen? dann kommt auch
noch die Jagdgenossenschaft und man soll wissen was bakterien
sind bzw. was diese machen.
anderseits waren und sind wir froh, dass Jugendlichen diese mög-
lichkeit geboten wird. Nichts hätte ich selbst in diesem alter lieber
gemacht, als die Jägerprüfung zu absolvieren. Uns war und ist klar,
dass ganz begeisterte und passionierte junge Kursteilnehmer an
unsere Jagdschule kommen, die schon viel Vorwissen mitbringen.
oft merkt man in Gesprächen, dass die Jagd im Elternhaus eine
große (Haupt-)rolle spielt. das Jagdjahr wurde schon mehrfach
miterlebt. wann ein Kitz gesetzt wird ist klar, ebenso wann die
blattzeit beim rehwild ist und die brunft beim rothirsch. auch
viele Fachbegriffe wie Verbrechen und aufbrechen sind „einfach
bekannt“. Ein anfänger (oft im fortgeschrittenen alter) versteht
hier erst mal „bahnhof “. was ist überhaupt blattzeit, was ist eine
basküle? was habe ich mir da angetan? der Jugendliche steht da-
neben und grinst in sich hinein.
Welche Erfahrungen haben wir tatsächlich gemacht? der anteil der 14 und 15 jährigen macht an unserer Jagdschule ca.
10 % der absolventen aus. das ist nicht unerheblich, wenn wir von
einer gesamten Schülerzahl von etwa 350 Teilnehmern ausgehen!
Gelegentlich hatten wir auf den ersten blick bedenken und äußer-
ten die Vermutung, dass der Jugendliche körperlich den anstren-
gungen beim Schießen nicht gewachsen sein könnte. Hier hatten
wir uns ganz klar getäuscht. beharrlichkeit, Ehrgeiz und Zuhören
sind Eigenschaften, die gerade diese altersgruppe auszeichnet.
bei der Theorie traten bisweilen Probleme auf, die aber im Großen
JäGEr wErdEN ... Aber wann?
51Gr a mbow JaGd a KT UELL
52 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Nachhaltigkeit
und Ganzen, auch durch intensiven Einsatz aller ausbilder an der
Jagdschule nach dem Unterricht ausgebügelt werden konnten, so
dass das Ziel erreicht wurde.
Was bleibt in Erinnerung? wir haben jugendliche Schüler kennengelernt, die zum Teil mit
besten Noten (Notendurchschnitt 1,1) die Prüfung abgelegt ha-
ben. mit recht sind diese Schüler sehr selbstbewusst und sagen
voller Stolz: das Jägerprüfungszeugnis habe ich, auch wenn ich erst
mit 16 Jahren den Jugendjagdschein bekomme, darauf kann ich
warten.
In Gesprächen mit Ehemaligen aus dieser altersgruppe und deren
Eltern sowohl vor als auch nach der Jägerprüfung werden schuli-
sche Gründe als Hauptargument für das frühe ablegen aufgeführt.
Von absolventen haben wir öfter gehört, dass die schulischen Leis-
tungen signifikant besser wurden. anscheinend hat man an der
Jagdschule gelernt zu lernen und Verantwortung zu übernehmen.
In der wartezeit wurde kein Problem gesehen; allerdings ist es
ganz klar von Vorteil, wenn man am ball bleibt, das heißt wenn
Eltern, nahe Verwandte oder/und Freunde Jäger sind.
Welchen Wunsch haben wir: Jägerprüfung mit 14 Jahren ist auf jeden Fall eine gute Sache.
wichtig ist, dass die Eltern Ihre Tochter bzw. Sohn einschätzen
können, inwieweit die belastungen während der drei wochen für
ihr Kind tragbar sind. wenn es hierbei Unsicherheiten gibt, liegt
es uns am Herzen, dass Sie im Vorfeld ein Gespräch mit der Jagd-
schule zu suchen.
Insgesamt können wir mit Stolz sagen, dass wir auf Gut Grambow
deutschlandweit einen fast schon legendären ruf haben, eine der
besten Jagdschule zu sein, und das nicht nur, was die Schülerkurse
im speziellen angeht. wir arbeiten daran, dass das so bleibt.
dr. Helmut Herbold
Ausnahmsweise erlaubt: Den Ausbilder auf den Arm nehmen.
53 Gr a mbow JaGd a KT UELL
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54 Gr a mbow JaGd a KT UELL
So saßen wir (mein Vater und ich) im September 2010 an einer
wegkreuzung. Vom Hochsitz aus konnte man nicht nur die sich
kreuzenden wege sondern auch eine äsungsfläche einsehen. Es war
sehr ruhig im wald, im Schein der morgensonne zog ein reh über
die Fläche - für einen weidgerechten Schuss zu weit und zu spitz.
Zwei weitere Stunden vergingen ohne anblick. wir machten uns
gerade fertig zum abbaumen als wir ein Knacken vernahmen und
erstarrten.
Über die eben noch leere Fläche trollte ein Keiler auf uns zu. In der
mitte der äsungsfläche bog er im stumpfen winkel links ab um
einen Graben zu überqueren. als er am Graben verhoffte ging mein
Vater in anschlag. der Keiler überwand den Graben und als er auf
dem weg ankam, ließ mein Vater die 30-06 ins Leben fliegen. Ge-
troffen zeichnete das Stück, übersprang den nächsten Graben und
verschwand im adlerfarn.
Nach schier unendlichen 30 minuten gab mein Vater das Zeichen
zum abbaumen und wir suchten den anschuss auf. Schnell war die
Stelle gefunden und es fand sich heller Lungenschweiß. wir folg-
ten den blättern und Halmen, die stärker und stärker mit Schweiß
bespritzt waren. Nach 20 metern sagte mein Vater: “Verflixt, der
muss doch hier liegen.“ da der Farn und das Unterholz immer dich-
ter wurden sagte ich: das hat keinen Sinn wir rufen Schölkmann
(Nachsucheführer) an.
mein Vater rief den Nachsucheführer an und wir verabredeten uns
am rande des reviers. In der Zwischenzeit brachen wir zum bröt-
chen holen auf. wir stärkten uns gemeinsam mit dem Hundefüh-
JaGdLICHES ErLEbEN
Mein Name ist Henri Herzberg. Ich bin 12 Jahre alt und interessiere mich sehr für die Jagd. Seitdem ich 6 Jahre alt bin gehe ich regelmäßig mit meinem Vater ins Revier. Von einigen Erlebnissen möchte ich hier berichten.
(noch) ganz ohne Jagdschein
Henri Herzberg - mit Vater, Bock und Hund.
55 Gr a mbow JaGd a KT UELL
rer und fuhren zum anschuss. der Hannoversche Schweißhund
nahm routiniert die Schweißfährte an, folgte ihr bis zu der Stelle
an der wir die Suche abbrachen und zehn meter weiter lag der ca.
dreijährige Keiler tot im wundbett.
aus der dickung erschall: “Sau tot!“ der Schuss hatte Lunge und
Herz durchschlagen. Zügig wurde der 80 kg Keiler geborgen. als
wir das Schwein auf dem anhänger hatten, meinte der Suchenfüh-
rer trocken: den hätte ich auch geschossen - in drei Jahren.
anfang 2011 waren wir zu einer drückjagd eingeladen. als die
Stände verlost waren, schwante mir böses. die uns zugelosten
Nachbarn links und rechts sind als gute und schnelle Schützen be-
kannt, so dass ich fürchtete, dass bis zu unseren Stand kein wild
durchkommen würde. Kaum war die Jagd angeblasen, kam un-
serem Standnachbarn ein Fuchs vor die büchse, er beschoss den
Fuchs zweimal, doch er flüchtete über die Fläche zu einem Schützen
der uns ca. 500 metern gegenüber saß. der Fuchs schnürte auf den
Schützen zu und es sah aus als setzte er sich vor ihm auf die Keulen.
Ich nahm mein Fernglas hoch und tatsächlich der Fuchs saß vor
dem Stand und äugte vertraut zum Schützen hoch. als der ihn be-
merkte, nahm er sein Gewehr in den anschlag, doch der rotrock
bemerkte die bewegung und flüchtete.
Es verging einige Zeit als ein Stück weibliches rehwild auf unsere
freie Pläne austrat. Hinter uns hörte man die Treiberwehr, doch
das reh zog ruhig weiter, für einen Schuss mit der Flüchtigvisie-
rung jedoch zu riskant, da es dann mehr als 90m entfernt äste. also
beugte ich mich langsam herunter und nahm das Zielfernrohr aus
dem rucksack. In dieser Zeit nahm mein Vater die andere Visie-
rung von der m 03. Schnell aber vorsichtig setzte er das Zielfern-
rohr drauf. das absehen rutschte drei Finger hinter das blatt. der
Schuss brach. die 30-06 bannte das reh am Platz. meine befürch-
tungen, dass das wild nicht mehr zu uns durch kommen würde,
hatten sich zerschlagen und wir waren die Einzigen unserer rotte,
die beute gemacht hatten.
Zum bergen des rehs mussten wir die Pläne überqueren. also
schnitten wir eine birkenstange, die durch die mit Hilfe eines ber-
gungsstrickes zusammengebundenen Läufe gesteckt wurde. Nun
schulterten wir die Stange mit dem reh und zogen über die Fläche.
Ein Standnachbar rief uns nach: Ihr seht aus wie vom Stamme der
bantu. Heija Safari!
auch außerhalb der Jagdzeit findet man mich im revier. bei mei-
nen revierrundgängen habe ich eine neue Leidenschaft entdeckt.
die Jagd mit der Fotofalle. Eines meiner Lieblingsmotive ist dabei
der Kranich. auch die aufnahmen des rotwildes und des Schwarz-
wildes gehören dazu.
angehender Jungjäger Henri G. Herzberg
55Gr a mbow JaGd a KT UELL
56 Gr a mbow JaGd a KT UELL
am wochenende zum 30. Juli bin ich seit drei monaten mal wieder
zu Hause und habe das Verlangen, endlich einmal im Sommer zur
blattzeit auf ansitz zu gehen. Voll bepackt mit Gewehr, Glas und
Fiepe gehen Papa und ich an diesem Samstagabend raus. wir haben
beide eine große wiese im revier "in angriff genommen", jeder für
sich auf eigener Kanzel. Laut Papa habe ich nun freie büchse. Ge-
gen viertel nach acht ist auch schon ein starker, etwas älterer bock
(vielleicht 3-4 Jahre alt) gekommen. der ist mir allerdings zu stark
und er steht auch nicht gut, ständig spitz zu mir. also, Finger gerade
gelassen.
Der könnte passen!danach habe ich meine Fiepe ausgepackt und vier bis fünf Fieplaute
abgegeben. Ungefähr eine viertel Stunde später raschelt es rechts ne-
ben mir im wald. Siehe da, ein rehkörper, mehr kann ich durch die
bäume noch nicht erkennen. Plötzlich sehe ich, wie er sein Haupt an
einem jungen buchenstamm reibt. da ist mir das Herz gleich höher
gesprungen. darauf sehe ich auch sein kurzes, junges Gehörn. der
könnte passen. Ungefähr 20 meter steht er neben mir, ich verhal-
te mich sehr ruhig, atme langsam und schaue ihm beim äsen von
wildkräutern zu. Ein herrlicher anblick! Nach kurzer Zeit geht er
bedächtig wieder in richtung wald, quer zur wiese. moment, den-
ke ich, der könnte eine Schleife machen und über den wechsel zur
wiese austreten. wenn, dann wird's ernst.
Ein paar minuten später tritt er tatsächlich aus, äugt und fängt an
auf der wiese zu äsen. Langsam und ruhig hole ich den drilling in
Position. der bock steht ca. 90 meter vor mir. bin ganz aufgeregt
und kann es noch gar nicht fassen. durch das Zielfernrohr schaue
ich ihn mir genauer an und spreche ihn als Jährling an: Gehörn
nicht mal Lauscher hoch, eine Seite spitz, die andere leicht vereckt,
junger Gesichtsausdruck und schmaler Träger. der ist richtig, denke
ich mir, und spanne den drilling. Ich warte erstmal ab, bis er
aufhört zu äsen und breit zu mir steht. warte, beruhige meinen
atem und gehe am Vorderlauf hoch um den Kammerschuss anzu-
setzen. Er steht gut, breit. Ich ziehe den drilling noch einmal fest
ein, steche, atme zweimal tief durch und raus fliegt die 7x65r. bleibe
auf den bock konzentriert, er zeichnet vorne, springt wie eine Ga-
zelle hoch und ab in den wald. Ich zittere am ganzen Körper und
denke jetzt ist es passiert. da gingen mir die unterschiedlichsten
Gedanken durch den Kopf, Erfurcht vor dem Geschöpf, der Schuss
und dennoch auch jagdliche Freude. Papa schrieb mir eine sms: gut
abgekommen, jetzt warten, dann Nachsuche. der Schuss ist gegen
kurz vor neun gefallen.
Den Bock musst Du Dir erst erkämpfenSomit baume ich etwas später ab und Papa und ich treffen uns auf
der wiese. Immer noch aufgeregt gehen wir beide zur anschuss-
stelle: heller Lungenschweiß, viel davon, das beruhigt uns beide
schon einmal. Gleich nehmen wir die Schweißspur auf. Papa meint
noch, der kann nicht weit liegen und wir schauen uns am waldrand
um - Nichts. dann finden wir die weitere Schweißspur. “du musst
dir nun den bock erkämpfen”, meint Papa zu mir und drückt mir
die Taschenlampe in die Hand. wie ein Schweißhund, zum Teil
Nach der Jägerprüfung
ich hoffe, es geht Ihnen allen gut! In jagdlicher Freundschaft und Freude schreibe ich Ihnen diese ganze Geschichte. Stellen Sie sich vor, es geschehen noch Zeichen und Wunder:
dEr JUNGFErNboCKSignal "Bock tot" aus Hessen
57 Gr a mbow JaGd a KT UELL
auf allen Vieren gehe ich vorsichtig der Schweißspur nach, über
100 meter in den wald. Unter einer buche habe ich den bock im
wundbett verendet gefunden – der Jungfernbock. Nicht nur der
erste bock, sondern auch das erste erlegte Stück wild. “mensch
markus”, meint Papa, “der erste bock, waidmannsheil!”. Und er
bricht den Erlegerbruch ab und überreicht ihn mir ganz stolz. den
moment und seinen Gesichtsausdruck werde ich mein Leben lang
nicht vergessen.
Zurück zum StammUnter abendlicher wärme und in Schweiß gebadet bringe ich den
Jungfernbock aus dem wald auf die wiese. aufbrechen wollen wir
ihn zu Hause in der wildküche, das auto steht weiter höher im
wald. Papa holt das auto, ich halte Totenwache und übergebe zur
Ehrung den letzten bissen. bin ganz nachdenklich, in dankbarkeit
für das wunderbare Geschöpf und die beute. darauf packen wir
den bock mit wildwanne ins auto und ab nach Hause, “zurück
zum Stamm”. So ähnlich war das Gefühl, ein Gefühl der Versor-
gung wie früher die Jäger den Stamm versorgt haben. mama, Tante
und onkel kommen gleich dazu und bestaunen die beute. der erste
bock, den habe ich der oma geschenkt, die zutiefst erfreut war, dass
die Jagdtradition nun in meiner Generation fortgeführt wird. am
nächsten Tag kamen alle weiteren, meine brüder, Cousins, onkel,
Tanten, fast die ganze Verwandtschaft. das “der Jung” nun mal was
erlegt hat, diesmal hat es gepasst. drei Jahre nach der bestandenen
Jägerprüfung in Grambow am 13. Juni 2008.
Nun noch mal zum Samstagabend und zur arbeit nach dem
Schuss. als wir nun in der wildküche sind habe ich das Jagdmesser
in die Hand bekommen und Papa meint zu mir, “das gehört auch
dazu, leg mal los, hast es doch gelernt”. Etwas blass, Sie können es
sich bestimmt gut vorstellen, gehe ich meine aufgabe an. Zuerst
schärfe ich den Träger auf, drosselschnitt und Schlund versorgen.
darauf gehe ich an den Pinsel und arbeite mich Schritt für Schritt
weiter. Gerade bei der bauchdecke bin ich vorsichtig, so dass das
wildbret nicht verunreinigt wird. als ich das große und kleine
Gescheide entfernt habe, entwende ich noch die Leber für meine
Tante und schaue, dass sie rein ist, alles wunderbar. danach haben
wir den bock gewogen und lassen ihn ausschweißen. 17 Kilo auf-
bruchgewicht, was uns für den Jährling etwas verwundert, stark im
wildbret. darauf haben wir erstmal ein Horrido gesungen und den
Jungfernbock tot getrunken. Ein unvergesslicher abend!
In dieser jagdlichen Freude möchte ich gerne Ihnen, insbesondere
Herrn Lösch, Herrn dr. Herbold und Herrn Saunus, noch ein-
mal ganz herzlich dafür danken, dass ich meinen langen Traum,
die familiäre Jagdtradition fortzuführen, durch Ihre einzigartige
ausbildung in Grambow umsetzen konnte! die Zeit bei Ihnen
im Sommer 2008 bleibt unvergesslich und, ehrlich gesagt, war es
wie Urlaub bei Freunden, nur, dass man eben noch viel gelernt hat!
wenn ich mir die bilder von damals auf der Jagd mit opa anschaue
und dies nun heute mit Papa und dem rest der Familie weiterfüh-
ren kann, bin ich richtig gerührt.
In diesem Sinne, Horrido und waidmannsheil!
Ihr markus arnold
Endlich in der Wildkammer Wie der Opa so der Enkel.Erlegerfreude
57Gr a mbow JaGd a KT UELL
58 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Nach der Jägerprüfung
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59 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Natürlich verschlafe ich. Erst kurz vor 5 Uhr komme ich aus dem
bett. Jetzt ganz schnell fertig machen und los. Gerade ziehe ich
die Haustür zu, da fällt im wald hinter dem See ein Schuss. Su-
per, geht es mir durch den Kopf, der Kollege hat alles richtig ge-
macht und sehr wahrscheinlich die Sauen auf dem rückwechsel
abgepaßt.
Na ja okay, die Sauen sind "durch", aber vielleicht steht ja das
rotwild noch draußen?! Zwei Tage vorher habe ich auf einem
reviergang durch Zufall frische Hirschzeichen in dem revierteil
"Kuhlmühler wiesen" entdeckt. auf einen Versuch kommt es an.
Ok, die Sauen sind durch - aber ...Gegen 5:30 Uhr treffe ich an den wiesen ein und möchte zum
Sitz pirschen. der Pirschsteig ist nicht gefegt, aber ich gebe mir
mühe sehr leise zu sein. da sehe ich plötzlich durch den wald ein
Feisthirschrudel in der wiese stehen. was mache ich jetzt, geht
es mir durch den Kopf. Ich muss zum ansprechen und Schie-
ßen auf den Sitz kommen. Keine 35 m von mir entfernt sind die
Hirsche. Sie bemerken mich zwar, ich habe aber etwas deckung
und der wind steht günstig, so dass sie nicht gleich in bewegung
kommen. durchatmen, Luft anhalten, Kopf nach unten und
zielstrebig auf den baum zu, wo der Sitz im Geäst verankert ist.
Entweder es klappt, oder aber sie sind weg. Ich schaffe es auf die
Leiter. die Hirsche geraten leicht in bewegung, kurzes abgla-
sen und ansprechen - ein Hirsch steht einzeln, ein 12'er. Er hat
nur einseitig eine Krone und auf der anderen Seite eine Gabel.
der passt definitv ab aK 3. Ich lasse die 8x57 IrS fliegen und
bemerke kaum ein Zeichnen des Hirsches. Schnell mit zittrigen
Händen nachladen und schießen. Nach 20 Fluchten bricht er zu-
sammen und die bühne ist leer.
5.39 Uhr weckanruf bei meinem Schwiegervater, um bergehilfe
anzufordern. Von Ihm kommt ein verschlafenes und ungläubiges
waidmanns Heil.
der Hirsch war vom 12. bis 14. Kopf und wog aufgebrochen
110 kg. das Geweihgewicht liegt bei 7,8 kg und bringt 192,95
CIC Punkte.
auf diesem wege auch noch mal vielen dank an meinen Schwie-
gervater, der mir so viel Vertrauen entgegen bringt, dass ich in
seinem revier eine freie büchse führen darf.
mathias Seidel
absolvent Gut Grambow 2005
Es ist Anfang August 2010 und an einem Freitagabend fasse ich den Ent-
schluss, Samstag früh auf die Jagd zu gehen. Ein unruhiger Schlaf hält
mich die ganze Nacht immer wieder wach, aber ich habe meiner Liebsten
versprochen, dass der Wecker aus bleibt.
dEr ZUFaLLSHIrSCH
59Gr a mbow JaGd a KT UELL
Weidmannsheil!
Nach der Jägerprüfung
60 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Ich fuhr ein paar Tage zum ausspannen
zu meinen Eltern nach merdingen, west-
lich von Freiburg im breisgau. mein Va-
ter, ein passionierter Jäger meinte damals
„nun mein Junge, wenn du Interesse an
der Jagd hast dann mach doch bevor du
mit dem arbeiten anfängst und noch die
Zeit hast den Jagdschein“…
Kurz entschlossen zum Jagdschein - natürlich auf Gut Grambowda erinnerte ich mich an einen Kommili-
tonen, der mir noch unmittelbar vor mei-
ner Heimreise erzählte er habe auf einer
Jagdschule in mecklenburg Vorpommern
gerade erst den Jagdschein gemacht. Kurz
entschlossen rief ich ihn an und erkun-
digte mich nach dem Namen dieser Jagd-
schule. Keine zwei wochen vergingen
nach diesem Telefonat und ich war wie-
der mitten im Prüfungsstress an der Jagd-
schule Gut Grambow. So kam eines zum
anderen und der Jagdschein war, was sich
später herausstellte, eine ideale Ergän-
zung zu meiner ökologischen ausbildung
und verhalf mir auch zu meinem ersten
richtigen Job, nämlich der Leitung einer
bayerischen Umweltstation, die gerade
ein rebhuhnschutzprojekt durchführte.
Ende der 80er Jahre sah ich noch als klei-
ner Lausbengel zusammen mit meinem
Vater die letzten rebhuhnketten abstrei-
chen. diese Faszination am rebhuhn
und dem gesamten Niederwild wurde
mir wohl schon in meiner Kindheit ge-
weckt. Nun fast 20 Jahre später wurde
diese schlummernde Faszination durch
das rebhuhnschutzprojektes wieder neu
geweckt und ich begann mich intensiv
mit dem rebhuhn und dessen aktueller
Situation auseinanderzusetzen.
Erst durch den Hund wuchs das Vertrauen der Jäger auch einen deutsch Kurzhaar Vorsteh-
hund namens Fella holte ich mir zur Un-
terstützung herbei. Erst durch den Hund
wuchs das Vertrauen der Jäger zu mir und
ich bekam einen guten Überblick über
die herrschende Situation. Viele der älte-
ren Jäger, die in der Vergangenheit schon
so manchen Versuch unternommen hat-
ten die rebhuhnbesätze zu stabilisieren
bzw. zu steigern waren regelrecht frust-
riert über die herrschende Situation der
rebhuhnbestände. Einige waren schon
stark resigniert und wollten keinerlei
Energie mehr in weitere Versuche inves-
tieren die Situation des rebhuhns zu ver-
Es geschah Ende 2008 als ich gerade meinen Abschluss
zum Diplom-Geoökologen abgeschlossen hatte. Kurz
darauf konnte ich für das Rebhuhnprojekt einer
bayrischen Umweltstation mein Wissen als Jung jäger
gut gebrauchen. Der klassische Hühnerhund
- Deutsch Kurzhaar "Fella" war immer mit dabei.
dEr (JUNG-)JäGEr, dEr HUNd &
daS rEbHUHN
Rebhahn & Henne
61 Gr a mbow JaGd a KT UELL
bessern. Viele der jüngeren Jäger hatten hingegen keinen echten
bezug mehr zum rebhuhn, da es in vielen revieren schon seit
Jahrzehnten nahezu ausgestorben ist. da heute das Schalenwild
immer stärker in den Fokus der Jagdmedien rückt, bleibt nur
noch wenig raum um die begeisterung am rebhuhn weiter in
die Herzen der Jäger zu tragen.
Viel Frustration bei den Jägern ... aber es gibt auch erfolgreiche Niederwildheger!Im rahmen des rebhuhnschutzprojektes lernte ich aber auch
einige erfolgreiche rebhuhnschützer kennen, unter anderem ei-
nen, dessen revier auf über 600 meter liegt. dieser, so stellte sich
später heraus, hatte sich schon in frühester Jugend intensiv mit
dem rebhuhn befasst und war voller Leidenschaft im bezug auf
das rebhuhn und seiner wiederansiedlung. Er hatte mich mit
seinem erfolgreichen Hecken- und blühflächenkonzept gepaart
mit einer sehr straffen und intensiven Prädatorenbejagung und
seinem großen Enthusiasmus überzeugt. auch war er mit seinem
revier im weiten Umkreis der Einzige, der im Herbst zur Treib-
jagd einladen konnte und eine nennenswerte Strecke zu verbu-
chen hatte.
die Tatsache rebhühner in einem revier auf über 600 meter
Höhe in einem mittelgebirge in Nordost bayern erfolgreich an-
zusiedeln zeigte mir, dass mit Leidenschaft und großem durch-
haltevermögen vieles möglich ist.
England macht es vor. Niederwild kann eine Chance haben, wenn man die Prädatoren kontrolliert.
bei einem besuch in England südwestlich von oxford, zeigte
mir dr. Francis buner, einer der wahrscheinlich renommiertes-
ten rebhuhnforscher Europas, dass bestände von 14 Paaren auf
den Quadratkilometer und einer wintermortalität von unter
20 Prozent bei einer guten Prädatorenbejagung durch den Ga-
mekeeper möglich sind. Ein benachbartes revier mit fast den
gleichen Strukturen ohne Prädatorenbejagung konnte nur zwei
rebhuhnpaare vorweisen.
das von dr. Francis buner mit großem Erfolg angewandte reb-
huhn adoptionsverfahren, bei dem Junghühner an bereits im
Gelände orientierte althühner adoptiert werden als empfinde
ich als ideale auswilderungsmethode. anhand einer durch-
geführten Telemetriestudie überzeugte ich mich von dieser
methode und konnte somit die besten auswilderungserfolge
verbuchen.
abschließend lässt sich sagen, dass das rebhuhn, einem revier
einen ganz besonderen Charme verleiht und dem weidmann viel
Freude bereitet. aber man sollte, wenn eine wiederansiedlung
geplant ist eine gute und gründliche Vorbereitung treffen um
auch Erfolg zu haben ...
michael Selinger
Meister Lampe auf der Flucht RebhuhnrevierFella auf vollen Touren
61Gr a mbow JaGd a KT UELL
Nach der Jägerprüfung
62 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Neudeutsch "Networking" ist in aller Munde und wird
zumeist beruflich verstanden. Eine Diskussion zeigt
jedoch, dass es sinnvoll ist, sich über Netzwerke
zum Nutzen der Jägerschaft Gedanken zu machen.
Die denkbaren Spielarten sind vielfältig, so dass wir hier
nur einen Überblick und Anregungen geben möchten.
1. Der Weg zum Jägerauf Gut boldevitz (rügen) haben wir vor einigen Jahren eine Jägerin
zu Jagdschulen befragt. das Ergebnis war eindeutig: alle Verwand-
ten und Freunde erwerben "auf Grambow“ den Jagdschein. da wir
unsere Gesprächspartnerin für kompetent und erfahren hielten, er-
übrigte sich jede weitere recherche. Eine alumni-Empfehlung kann
sehr wertvoll sein und viel Zeit sparen.
2. „Institution“ - Grambow Alumni die Jagdschule Gut Grambow, insbesondere dr. Herbold und sein
Team, stehen nach der Jägerprüfung mit rat zur Verfügung; qua-
si "ein Leben lang“. als ehemaliger Jagdschüler (aber nicht nur als
dieser) kann man zu allen jagdlichen bereichen Fragen stellen, z.b.
zur "Erst- und Zweitausrüstung" (z.b. www.gutgrambow-fieldsports.
de), Jagdreisen (regelmäßige Ehemaligenreisen), revierpflege oder
Jagdhundeanschaffung und -ausbildung (z.b. www.jagdschule-nie-
derrhein.de, Felix von Loe).
3. Jagdherr/Pächter/Verein - Jung jäger die Schwierigkeit, ein eigenes "jagdliches Netzwerk“ zu begründen,
zeigt sich besonders nach Erlangung des Jagdscheins. Jungjäger ha-
C. Mangold in Lenti
CIC Tagung
NETZwErK JaGd
Jagdfreundschaft kennt keine Altersunterschiede
63 Gr a mbow JaGd a KT UELL
ben hierbei wenige Schwierigkeiten, wenn sie aus einer jagdlich
vorbelasteten Familie stammen. Hier tritt der Jungjäger in die
verwandtschaftlichen Fußstapfen. das notwendige Netzwerk ist
durch die Familie gegeben. Fehlt eine solche anbindung braucht
es nach bestandener Prüfung in einer überregionalen Jagdschule
einen bezugspunkt zur Heimat.
der gesellschaftliche wandel und die Urbanisierung haben dazu
geführt, dass das Lehrprinzenmodell während einer ausbildung
nicht mehr oder nur sehr schwer umsetzbar ist. durch den entspre-
chenden explosionsartigen anstieg der "Schnellkurse“ und fehlen-
den bindung zwischen ausbildern "vor ort" und dem Jungjäger
hinterfragen die erfahrenen Jäger, ob sie eine Jagdgemeinschaft
mit einem "Neuankömmling" begründen möchten. durch das
hohe ausbildungsniveau in Grambow und die gelungene außen-
darstellung der Schule hat sich aber in vielen Fällen die Erkennt-
nis durchgesetzt, dass das dort erlernte Know-how sehr gut und
vor allem praxisnah einsetzbar ist. die Entwicklung eines lokalen
jagdlichen Netzwerkes liegt dann am Jungjäger selbst. "Vor ort"
stehen zahlreiche Vereine vor dem Problem der Überalterung ihrer
Jägerschaft.
In Zeiten explodierender Sauenbestände, die durch den steigen-
den anbau regenerativer Energieträger noch zunehmen werden
und der Notwendigkeit zur regulierung der Schalenwildbestände
gibt es außerdem "bedarf " an motivierten Jungjägern. die Jäger in
der Heimat sind insofern zu besonderer offenheit aufgefordert,
damit das Handwerk und die Traditionen weitergegeben werden
können. die entstehenden beziehungen sind später ideal dazu ge-
eignet, in absehbarerer Zeit vom Jungjäger zum Pächter zu werden.
4. Jagdfreundschaften Echte Jagdfreundschaften sind sehr oft tiefe Freundschaften. das
intensive Naturerlebnis, die anstrengungen und Frustrationen,
aber eben auch die Glücksgefühle teilt man am besten mit guten
( Jagd-)Freunden und das oft jahrzehntelang. die "Jungen" lernen
dabei beispielsweise viel von den passionierten Forstmännern.
(bILd) Hinzukommt: Jagen ist Charaktersache. So erkennt man
beim Jagen als eine mitunter hochemotionale Sache sehr schnell
den Charakter eines menschen. wir haben auch länderübergrei-
fend wunderbare Freundschaften schließen können. beispiele sind
unsere Ungarnfahrten (u.a. Fasanen- und Entenjagden) mit unse-
ren deutsch/ungarischen Jagdfreunden.
63Gr a mbow JaGd a KT UELL
Nach der Jägerprüfung
64 Gr a mbow JaGd a KT UELL
5. Jagdvereine/VerbändeZahlreiche Interessengruppen richten Ihre aktivitäten gegen die
Jagd und versuchen, die Jagd zu beschneiden. diese Gruppen nut-
zen ihre Verbände ganz selbstverständlich als Netzwerke, um ihre
Interessen politisch durchzusetzen. aufgrund ihrer breiten gesell-
schaftlichen Verteilung verfügen aber auch Jäger über die richti-
gen beziehungen, um für ihre Sache energisch einzutreten und
gesellschaftliche Interessen durchzusetzen. auch wenn dies in den
letzten Jahren nicht immer gelungen zu sein scheint, müssen Jäger
aktiv Netzwerke nutzen, um "ihre Jagd“ nicht nur zu verteidigen,
sondern aktiv weiterzuentwickeln. Hier sind wir alle gefordert,
einen beitrag zu leisten. dies beschränkt sich nicht auf die Lan-
desjagdverbände oder den Landesjagdverband. Zahlreiche weite-
re Interessengruppen, wie die Game Conservancy, der CIC, die
Stiftung Natur und mensch, die deutsche wildtierstiftung bieten
vielfältige beteiligungsmöglichkeiten und führen auch zur bil-
dung eines Netzwerkes engagierter menschen, ohne deren beitrag
die Jagd keine Zukunft hat.
Im Ergebnis hat es sich für uns gelohnt, über die "Jagdnetzwerke“
nachgedacht zu haben und dankbar zu sein für lebenslange Jagd-
kameradschaft ("Gut Grambow alumni"). die notwendig gewor-
dene blockausbildung steht nicht im widerspruch zu den Zielen
der lokalen Jagdvereine. wenn wie auf Grambow die ausbildung
"eine ordentliche Qualität hat", freut sich jeder Jungjäger auf den
heimatlichen anschluss, Hegegemeinschaft, Gesellschaftsjagden,
Engagement in jagdnahen organisationen und auf die Fortbildun-
gen "vor ort“ (die durchaus ausgeweitet werden könnten).
Christof mangold, Helmut Kaschenz
Geteilte Freude ist doppelte Freude.
65 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Kurstermine 2012
Weitere Termine und Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage www.jagdschule-gutgrambow.de.
Jagdschule Gut Grambow - Lange Straße 16 - 19071 Grambow - Telefon 0385 66 66 422 - Fax 0385 66 66 423
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JANUAR 07.01. - 27.01.2012
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Kompaktlehrgang Nr. 600
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FEBRUAR 04.02. - 24.02.2012
08.02. - 24.02.2012
Kompaktlehrgang Nr. 601
Exklusiv-Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 612
MÄRZ 03.03. - 23.03.2012
07.03. - 23.03.2012
10.03. - 11.03.2012
Kompaktlehrgang Nr. 602
Exklusiv-Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 613
Start Wochenendkurs Nr. 622
APRIL 06.04. - 27.04.2012
11.04. - 27.04.2012
21.04. - 27.04.2012
Kompaktlehrgang Nr. 603
Exklusiv-Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 614
Abschlusswoche Wochenendkurs 622
MAI 05.05. - 25.05.2012
09.05. - 25.05.2012
Kompaktlehrgang Nr. 604
Exklusiv-Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 615
JUNI 02.06. - 22.06.2012
06.06. - 22.06.2012
Kompaktlehrgang Nr. 605
Exklusiv-Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 616
JULI &
AUGUST
07.07. - 28.07.2012
07.07. - 28.07.2012
29.07. - 19.08.2012
29.07. - 19.08.2012
Kompaktlehrgang Nr. 606
Ferienkurs für Schüler & Studenten Nr. 620
Kompaktlehrgang Nr. 607
Ferienkurs für Schüler & Studenten Nr. 621
SEPTEMBER 08.09. - 28.09.2012
12.09. - 28.09.2012
Kompaktlehrgang Nr. 608
Exklusiv-Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 617
OKTOBER 06.10. - 26.10.2012
10.10. - 26.10.2012
13.10. - 14.10.2012
Kompaktlehrgang Nr. 609
Exklusiv-Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 618
Start Wochenendkurs Nr. 623
NOVEMBER 03.11. - 23.11.2012
07.11. - 23.11.2012
17.11. - 23.11.2012
Kompaktlehrgang Nr. 610
Exklusiv-Intensivkurs für Führungskräfte Nr. 619
Abschlusswoche Wochenendkurs 623
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66 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Grambow international
67 Gr a mbow JaGd a KT UELL 67Gr a mbow JaGd a KT UELL
Norwegen ist ein Land mit einer gewaltigen Ausdehnung
über 14 Breitengrade und reicht von 57° im Süden bis
über 71° im Norden. Die Außenküste ist schroff und durch
die vielen Fjorde unglaublich zerklüftet und über 20.000
km lang, von denen etwa ein Drittel nördlich des Polar-
kreises liegt. Bei Berücksichtigung der vielen vorgelagerten
Inseln kommt Norwegen sogar auf eine Küstenlänge von
über 60.000 km.
NorwEGEN
daS LaNd dErmITTErNaCHTS-SoNNE
Blick auf den Tysfjord bei Ballangen
Rjukande-Wasserfall im Hemsedal
Moschusochsen sperren den Weg
68 Gr a mbow JaGd a KT UELL
auf der ganzen Länge wird das Land von der „warmwasserhei-
zung“ Golfstrom umspült, der dafür sorgt, das wir in Norwegen
verglichen mit anderen regionen gleicher breitenlage unseres Pla-
neten bis in den hohen Norden ein recht mildes Klima antreffen.
das sorgt aber wohl auch dafür, das Norwegen gerade bei vielen
deutschen Touristen den ruf eines Schlechtwettergebietes hat,
weil sie sich bevorzugt an den außenküsten herumtreiben. dabei
gibt es im Landesinneren sogar ausgesprochene Trockengebiete
mit gerade mal 200 mm Niederschlag im Jahr. Ich weiß wovon
ich rede, denn meine Frau und ich sind nun bereits 19 mal indi-
viduell mit PKw durch alle Teile Norwegens gereist, wobei sich
die Zeitdauer der reisen von einer woche bis zu drei monaten
erstreckte. während der dreimonatigen Sommertour haben wir
sogar nur drei Tage regen erlebt, über den wir uns richtig gefreut
haben, denn die Temperatur erreichte manche Tage bis 36°C.
auch dieses Jahr hatten wir in sechs wochen Finnmarksvidda
und Varanger-Halbinsel bis 27°C im Schatten. Nur Schatten gibt
es dort oben nicht, und die Sonne schien in den sechs wochen
Tag und Nacht.
Ich bin kein angler und auch kein Jäger, nur ein Fotojäger. was
mich an Norwegen fasziniert, das sind seine Naturräume sowohl
von der geologischen ausstattung, wie auch von der Tier- und
Pflanzenwelt her. wer die weiten wege in den Norden scheut,
der findet schon im Süden mit den drei Hochgebirgen Jotun-
heim, rondane und dovrefjell und dem größten Innlandsglet-
scher Europas, dem Jostedalsbreen hervorragende Landschaften
vor. Hier kann man auch gewaltige bis 200 km weit ins Land rei-
chende Fjorde bewundern und dazu wasserfälle ohne Ende und
in allen Variationen, gewissermaßen für jeden Geschmack etwas.
obendrein muss man kein bergsteiger sein, denn gut ausgebaute
Straßen führen einen bis oberhalb der baumgrenze in hochalpine
regionen, die hier schon ab 1.500 meter über dem meeresspiegel
beginnen. wenn man wie wir, die maut für die kleinen Straßen
und wege ins Hinterland nicht scheut, kann es durchaus sein,
dass man den ganzen Tag keinen menschen trifft. Im dovrefjell
wurden wir sogar einmal von einer Herde moschusochsen ge-
stoppt, sozusagen Straßensperre auf norwegisch.
dort ist auch der einzige genetisch noch reine wildrentierbestand
Grambow international
Vielfraß im Polarzoo von Bardufoss
Rennende Rentiere
Papageitaucher auf der Insel Runde
69 Gr a mbow JaGd a KT UELL
angesiedelt. Für diesen wurden gerade in jüngster Zeit um das
ausbreitungs-Zentrum der beiden Nationalparke dovrefjell und
rondane eine reihe weiterer Nationalparke ausgewiesen und
das militärgelände bei Hjerkinn renaturiert, so das die rentiere
ein riesiges Streifgebiet zur Verfügung bekommen, nur verfolgt
vom „Jerv“ dem Vielfraß und überwacht von der wildtierfor-
schung und der norwegischen Jägerschaft. Ganz ohne Jagd geht
es selbst in einem für unsere Verhältnisse riesigen Gebiet leider
auch nicht. der bestand würde doch sehr schnell an seine Gren-
zen stoßen und wohl auch genetischen Schaden nehmen, denn in
den anderen Gebieten drum herum streifen zahme rentiere und
Herden, die aus zahmen rentieren hervorgegangen sind. Selbst
mit jagdlicher begleitung gestaltet sich das Vorhaben schwierig,
denn die abschusspläne werden auch dort längst nicht alle Jahre
erfüllt.
auf Elche zu treffen, ist dagegen nicht so besonders schwierig,
wenn man mit offenen augen durch die Lande fährt. Im Gegen-
satz zu einigen meiner bekannten, die sich bei mir beklagen, dass
sie in Norwegen keine Elche gesehen hätten, obwohl sie nicht
nur mit der Hurtigrute unterwegs gewesen wären, haben wir
immer Elche gesehen, auch wenn wir nicht nach ihnen gesucht
haben. Von Stein, unserem norwegischen bekannten vom Cam-
pingplatz Furuhaugli, bekomme ich allerdings immer auf die
Frage nach Elchen zu hören: „wenn du kommst, dann sind auch
die Elche hier.“ Vielleicht hat er ja recht…? Jedenfalls konnten
wir eines abends doch tatsächlich 14 Tiere vom Campingplatz
aus über die E 6 hinweg im moor Fokstumyra beobachten.
mein fotografisches Interesse richtet sich allerdings mehr noch
auf die norwegische Vogelwelt. besonders angetan sind meine
Frau und ich immer aufs Neue von dem Goldregenpfeifer. Sein
melancholischer ruf widerspiegelt so treffend die unendliche
weite dieser Landschaft.
das genaue Gegenstück erlebt man an einem Vogelfelsen. Hier
wird der besucher von einem unbeschreiblichen Stimmengewirr
Tausender von Seevögeln empfangen. wer seine bewohner aus
der Nähe sehen möchte, dem sei der größte Vogelfelsen Südnor-
wegens auf der Insel runde empfohlen.
69Gr a mbow JaGd a KT UELL
70 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Hier brüten gleich eine halbe million brutvögel der verschie-
densten arten und vor allem fast 100.000 der putzigen und so
unglaublich zutraulichen Papageitaucher. Knut Goksöyr, der
Campingplatzbetreiber, ist die richtige adresse für einen be-
such dieser Insel.
aber das ist nur ein Teil von Norwegen. reist man wie wir,
auch ab und an einmal in den Norden, dann erwarten einen
ganz andere Naturwunder. Knut Goksöyr fragte uns zwar ganz
erstaunt: „was wollt ihr dort, da gibt es doch nur 300 g Frau
für einen mann.“ mag sein, aber ich bin ja nicht allein. außer-
dem gibt es hier einen Tag, der mehr als zwei monate andauert,
denn solange geht die Sonne nicht unter. Im Herbst (2. Hälfte
September) flackert auch schon hin und wieder am abend das
Nordlicht über den sternenklaren Himmel. das gibt es natür-
lich im Süden nicht. Ja… und was die Natur anbelangt, trifft
man hier alle die Vögel in großen Stückzahlen wieder, die jeden
Grambow international
Goldregenpfeifer
Frühlingskuschelle auf dem Dovrefjell
71 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Herbst und Frühjahr unser Land passieren. während wir noch
sprachlos unendlich sich ausdehnende „mondlandschaften“
bestaunen, nur lose Steine bis zum Horizont, werden wir von
den klappernden Geräuschen hunderter Hufe vorbeiziehender
rentier-Herden der Samen wieder auf irdische dimensionen zu-
rück geführt. anmerkung: auf die 3.000 Einwohner der Samen-
hochburg Kautokeino sollen 100.000 rentiere kommen.
aber Norwegen hat nicht nur Natur zu bieten, sondern auch eine
gehörige Portion Kultur. Von hier brachen einst die wikinger auf
und versetzten die Küstenbewohner Europas in angst und Schre-
cken. auch Thor Heyerdahl, der mit seinen Schilfbooten atlan-
tik und Pazifik überquerte, oder Fridjof Nansen, der den Nordpol
mit einem Schiff erreichen wollte, stammen aus diesem Land. die
Schiffe der beiden und der wikinger kann man auf oslos muse-
umsinsel bygdöy bewundern.
Interessant für uns auch die in der Liste der UNESCo als
weltkulturerbe aufgenommenen altstädte von Stavanger, röros
und mosjöen und die vielen Stabkirchen sowie das ganze Gegen-
stück, der gewaltige Nidaros-dom in Trondheim. Nicht vergessen
werden sollte das alta-museum im Norden mit seinen weltweit
bestaunten Felszeichnungen.
die Überraschung für uns mitteleuropäer, die besiedlung er-
folgte an der Nordküste fast zur gleichen Zeit wie im Umfeld des
Grambower moores, nämlich vor ca. 9.000 Jahren. Irgendwie
gehören wir wohl doch alle zusammen, auch wenn wir ständig
bestrebt sind, nach Unterschieden zu fahnden.
walter Thiel
Bauernhof in Nord-Tröndelag
71Gr a mbow JaGd a KT UELL
72 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Namibia 20127 Übernachtungen . 5 Jagdtage mit 2:1 Führung . 3 Abschüsse inklusive . Economy Flug inklusive
Preis: 3.990 €
73 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Im Preis enthalten
. Erlegung von 1x Blessbock, 1x Springbock, 1x Oryx
. 5 Jagdtage mit 2:1 Führung, Economy-Flug mit Air Namibia
oder Air Berlin, Flughafentransfer, Übernachtung und VP
im Camp, täglicher Wäschedienst, nicht alkoholische Ge-
tränke im Camp und auf der Jagd, 4 x 4 Jagdwagen mit
Berufsjäger, Fährtenleser und Skinner, Rohpräparation der
Trophäen, 15 % namibische MwSt. auf Dienstleistungen
Im Preis nicht enthalten
. Abschüsse weiterer Trophäenträger
. Reiserücktrittsversicherung
. Transport und Endpräparation der Trophäen
. alkoholische Getränke
. Trinkgelder
Termine
. 31.10 bis 08.11.2012 und 07.11 bis 15.11.2012
Namibia 2012
Die Reise wird vom Ab� ug bis zur Rückankun� betreut. Die Anmeldung muss bis spätestens 15.08.2011 bei Hans Martin Lösch auf
Gut Grambow eingehen ([email protected]). Die Teilnehmerzahl ist auf acht beschränkt. Für die Reise ist ein Reisepass mit
mindestens 6 Monaten Gültigkeit erforderlich. Weitere Informationen und ein detailliertes Angebot können bei der Jagdschule Gut
Grambow angefordert werden oder unter: www.gutgrambow-fieldsports.de/jagdreisen.
Gruppenreise für 6-8 Personen nach Namibia . 5 Jagdtage mit 2:1 Führung . Gesamtpreis für die Reise pro Jäger: 3.990,- Euro
74 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.
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SD9186_SAU_AZ_210x297_Grambow_RL1 1 01.09.2011 11:10:29 Uhr
75 Gr a mbow JaGd a KT UELL 75Gr a mbow JaGd a KT UELL
FINNLaNddrei Generationen gemeinsam auf Jagd in Finnland
Groß war die Freude, als unser über Jahr-
zehnte guter Freund uns wiederum zu
einem besonderen Natur- und Jagderleb-
nis nach Finnland eingeladen hat.
Der bekannte Prof. Dr. med. Markku
Ryynänen hatte uns schon viel Einblick in
die finnische Kultur, Jagd und Landschaf-
ten geboten, wie erfolgreich auf Elch- und
Auerwild bzw. Schneehuhnjagd in den
Weiten Lapplands, Angeln auf Lachse
am Grenzfluß „Outsjoki“ zwischen Finn-
land und Norwegen, Bärenjagd im
russischen Teil Kareliens bei Pedrowa-
dowsk etc. etc.
Vier Personen sind herzlich eingeladen. bisher schon war mein
Sohn Jens, ein „globaler Typ“ und sehr passionierter Jäger, stets
ein wertvoller begleiter! dieses mal wünschte ich mir, dass au-
ßerdem mein ältester Enkelsohn Jan-Niclas und ein weiterer
Freund teilnehmen. dieses ist meine belohnung für seinen sehr
guten Lehrabschluß. also: opa Hans-Jürgen Hariefeld, Sohn
Jens Hariefeld, Enkel Jan-Niclas mehrkens und Freund Heiko
Lemmermann. am 07. Sept. dann um 12.45 Uhr mit der Fin-
nair Hamburg - Helsinki und weiter Helsinki - oulu, um 18.10
Uhr eintreffend. die sehr lebhafte Universitäts- und Hafenstadt
„oulu“ liegt an der nördl. Küste vom bottnischen meer, nur
knapp 200 km südlich des Polarkreises „Napariiri“.
76 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Grambow international
77 Gr a mbow JaGd a KT UELL 77Gr a mbow JaGd a KT UELL
Morgens halb sieben in Finnland
78 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Unser finnischer Freund markku holte uns dort als treuer audi-
Fan mit seinem Q7 ab, und brachte uns in das City Scandic Hotel.
anschließend mehrgängiges begrüßungs-dinner mit anschlie-
ßender Stadterkundung.
Es gab viel zu erzählen bzw. uns auf die Jagdtage vorzubereiten.
am nächsten Tag fuhren nach einer Stadtbesichtigung wir dann
südöstlich zu dem Jagdrevier in Nähe der Stadt Vieremä /bei Ilsal-
mi. Unterwegs Lebensmittel für den Hüttenaufenthalt einkaufen,
die Hütte einrichten und dann das unbeschreibliche Smoke-Sauna
- Erlebnis bei Upi an einem ausgewählten Naturplatz auf einer
kleinen Insel! der Saunagang war ab sofort auch unser tägliches
ritual.
die Temperatur war an diesen Tagen zwischen + 4 bis + 17° C mit
hin und wieder Sonne – aber kein regen. die mücken waren kein
Problem. Zunehmend werden aber die von osten eingewanderten
„Hirschläuse“, zu einer unangenehmen Plage. Sie beißen und ste-
chen nicht, krabbeln aber überall hin - also recht unangenehm.
wir trafen auf zumeist alte bekannte, welche auch schon bei uns
in deutschland als Gastjäger waren. Insofern verwundert es nicht,
dass wir auf diesem bauernhof dann zu einem köstlichen Essen
„dinner by Upi“ eingeladen waren.
der balg eines wolfes löste das Gesprächsthema „wölfe“ aus. die
zunehmende Population führt u.a. dazu, dass kaum noch Elch-
kälber durchkommen, den bauern teilweise die Kuhkälber auf der
weide gerissen werden, die Hundezwinger inzwischen Volieren
geworden sind (d.h. auch oben dicht), Kinder nicht mehr ohne
begleitung und allein außerhalb der ortschaften spielen können,
wir bei der Jagd die Hunde nicht aus den augen verlieren dürfen
etc.! man warnte uns vor zuviel Unbekümmertheit in deutsch-
land bei der ausbreitung des wolfes.
Nachdem wir die erste Nacht in einer gemütlichen Hütte zuge-
bracht haben ging es dann auch mit der Jagd los. da der große und
kleine Hahn erst ab dem folgenden Tag „frei“ waren, haben wir auf
Hasen und Enten erfolgreich gejagt. allein an diesem Tag habe ich
über zehn birkhähne (finnisch = teeri oder internat. black grouse)
gezählt, sowie vier auerhähne (finnisch = metso) sind auf guter
Schussentfernung abgestrichen. dieses mal wollten wir vorrangig
auf den schwarz befiederten birkhahn weidwerken, aber natürlich
auch auf den auerhahn. also sowohl auf den kleinen, als auch auf
den großen Hahn. dazu führte ich meinen Sauer drilling Kaliber
243 winchester / 12 - 70 .
Vorab sei ausgeführt, dass unsere Freunde uns in den folgenden
Tagen mit den verschiedenen Varianten der möglichen bejagung
vertraut gemacht haben. wie z. b. die „Streife“ und Vorsteher, der
ansitz vor Sonnenaufgang an vom Hahn bevorzugten, teilweise
freien Plätzen mit einzelnen Hahnenbäumen. dieses war sehr
spannend; denn bei aufgehendem Licht entdeckte ich in verschie-
denen bäumen erst einige schwarze Klumpen. der blick durch das
Fernglas bestätigte dann, dass es sich um attrappen handelt - lei-
der. der imitierte Lockruf von Jaane erhöhte ebenfalls die Span-
nung - bis ein Schuß die Stille aufriß. Jens hatte seinen birkhahn
Drei Generationen gemeinsam auf Jagd Jagdgesellschaft mit Hund
79 Gr a mbow JaGd a KT UELL
erbeutet. dann erst einmal Feuer machen, Kaffee trinken, wurst
am Stock braten. Einfach herrlich diese ruhe und Gelassenheit
der finnischen Jagdfreunde! … “Keine Eile heute“ wurden wir
mehrfach ermahnt!
dann noch die Variante der möglichst lautlosen Pirsch mit spe-
ziell ausgebildeten Hunden im Hochwald. obwohl die Hahnen
bei Nacht besonders fest sitzen, haben wir diese möglichkeit nicht
genutzt.
Nebenbei hatte Jan-Niclas gemeinsam mit Prof. markkuu auch
noch die möglichkeit Krebse für den eigenen Verzehr in reusen
zu fangen und zu bergen. auch ein seltenes, eindruckvolles Erleb-
nis. Es reichte für die ganze Jagdgesellschaft. an das Sammeln von
waldpilzen haben wir uns allerdings nicht herangetraut!
obwohl viele Finnen auch deutsch sprechen können, waren wir
doch verwundert, dass ein Jäger von einer deutschsprechenden
Frau mit bayerischen akzent abgeholt wurde. die junge Frau war
in diesen Tagen der Liebe wegen aus oberbayern nach Nord-Finn-
land gezogen … das Internet macht es möglich!
bei der Jagd wurden teilweise abenteuerliche Geländewagen einge-
setzt. Nach dem Verlassen der Straßen und Hauptwege erkannten
wir die Vorteile dieser Vehicle.
Hier die Schilderung von Heiko L.: Nach dem frühmorgendli-
chen ansitz und einer Stärkung am Lagerfeuer gingen wir zu viert
mit Jaanes „Hühnerhund“ beginnend am waldrand auf Pirsch.
dieser war u. a. mit einem Peilsender ausgerüstet; denn im dichten
Hochwald kann man sich leicht verlieren. Zwei Jäger folgten dem
Hund … und dieses möglichst geräuschlos. die anderen suchten
sich eine günstige Position. wichtig ist es auch die Umgebung sehr
genau abzuäugen und abzuhorchen. Jaane ahmte sehr original
den ruf des kleinen Hahnes nach - und erhielt auch antwort. Es
ist beeindruckend mitzuerleben, wie sich daraus ein Unterhaltung
entwickelt. Gleichzeitig wurde der Hahn angepirscht. Nachdem
wir einen Jungholzbestand erreicht hatten, sahen wir auch den
kleinen Hahn auf der Spitze einer abgestorbenen Kiefer - ca. noch
150 m entfernt. Nach der aufforderung sich schussbereit zu ma-
chen kamen Zweifel wegen der Entfernung auf. doch bevor ich
die Kugel fliegen lassen konnte, strich der Hahn ab - und ich holte
erst einmal tief Luft. aber: diese Situation war eine der möglichen
Chancen, um erfolgreich zu sein. Inzwischen war der Hundefüh-
rer zu uns aufgeschlossen. dieser peilte seinen Hund an - und wir
folgten vorsichtig und möglichst leise in richtung des Hundes.
dann gab plötzlich der Hund in einiger Entfernung laut. mir
wurde zu verstehen gegeben, dass der Hund ein „bird“ gefunden
hat - und wir uns heranpirschen werden.
dieses ist die traditionelle Jagd auf den großen Hahn in Finnland.
der Hund sucht einen aufgebaumten Hahn, und beschäftigt die-
sen durch verbellen. dadurch hat der Jäger die Gelegenheit sich
an diesen abgelenkten Hahn heranzupirschen und möglichst zur
Strecke zu bringen.
Ich war wie elektrisiert - dann pirschten wir in richtung des
Hundes. wegen des sehr unwegsamen Geländes kamen wir nur
langsam voran. dabei diente uns ein durch den wald - mit moos
bewachsener - führender Graben zusätzlich als Lärm- und Sicht-
79Gr a mbow JaGd a KT UELL
Lagerfeuerromantik - Fester Bestandteil der Jagd in Skandinavien -
80 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Grambow international
Wer hat's erfunden ... ?
Ohne Worte ... Ersehnte Beute.
81 Gr a mbow JaGd a KT UELL
schutz. Irgendwann waren wir bis auf ca. 50 m an den im wald
stehenden, kräftig Laut gebenden Hund heran. Nunmehr sollte
ich allein den auerhahn in diesen bäumen ausfindig machen. Jetzt
kam die Entscheidung über den Erfolg oder misserfolg. Langsam
kletterte ich aus dem Graben, immer darauf bedacht möglichst
nicht auf einen ast zutreten. Sobald der Hund ruhig war, verharrte
auch ich - aber mit den augen den Hahn suchend. Für diese weni-
gen meter verging wohl mehr als eine halbe Stunde. beim Hund
angekommen, konnte ich den Hahn immer nicht ausmachen;
denn die bäume waren sehr hoch und dicht. daraufhin winkte
ich einen finnischen Jäger heran - als dieser bei mir war strich der
Hahn leider unbeschossen ab. dieser mächtige Flügel ist dabei so
schnell und geschickt wie eine Taube.
dennoch war dieses Erlebnis für mich keine Enttäuschung; denn
ich hatte ein für mich außergewöhnliche und auch wohl einmali-
ge jagdliche Situation erleben dürfen. dafür bin ich meinen fin-
nischen Jagdfreunden sehr dankbar. obwohl mir der jagdliche
Erfolg nicht vergönnt war, waren die Erlebnisse und der kamerad-
schaftliche Einsatz unserer finnischen Jagdfreunde vorbildlich!
weidmannsdank!
Übrigens - ein langsam vorbeiziehender bär hatte die Jäger über-
haupt nicht zur Kenntnis genommen.
Strecken-Ergebnis: Jens hat einen Hasen und einen kapitalen birk-
hahn auf große distanz beim ansitz sauber erlegt. Jan-Niclas hatte
mehrfach, sowohl auf den kleinen - als auch großen Hahn Gele-
genheit. Leider aber gefehlt.
Hans-Jürgen hat vor allem die herrlichen Tage mit seinem Sohn
und Enkel genossen. beim zweiten mal wird es auch bei Heiko
und Jan-Niclas mit der beute klappen; denn auch diese Jagd muss
erst einmal erlernt werden.
Irgendwann geht jede schöne Zeit - in diesem Fall viel zu schnell
- vorbei. dankbar bin ich für das außergewöhnlich harmonische
Erlebnis mit Sohn und Enkel in großzügiger Natur waidgerecht
zu jagen.
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und dem Löschwasser.
dekorativ verpackt in einer Holzkiste.
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burkhard winsmann-steinsfesselnde jagd – hautnah! Treiberrufe und Hundelaut schallen durch den Wald und elektrisieren den Jäger auf seinem Stand. Plötzlich im Augenwinkel ein durch-wischender Fuchs, wenig später bricht ein Rudel Rotwild durch das Stangenholz, dann stiebt eine Rotte Sauen aus der schneeverhangenen Dickung. Es ist Drückjagd – Spannung, Vielfalt und jagdliches Erleben pur!Nicht am Abzug der Büchse, sondern am Auslöser seiner Kamera hatte Meisterfotograf Burkhard Winsmann-Steins seinen Finger immer wie-der im richtigen Moment. In hin reißenden Bildern hat er stimmungs-volle, packende und zum Teil fast unglaublich anmutende Szenen eingefangen.Fesselnde Schilderungen rund um die Drückjagd des renommierten Jagdschriftstellers Gert G. von Harling runden den Genuss dieses einzigartigen Bildbands ab.
Burkhard Winsmann-Steins genießt als exzellenter Wild- und Jagdfotograf internationale Anerkennung. Nicht von ungefähr nannte ihn der große holländische Jagd- und Naturmaler Rien Poortvliet sei-nen „Bruder in der Tierdarstellung“.Gert G. von Harling ist DJV-Kulturpreisträger und hat sich als Autor zahlreicher Fachbücher und vor allem auch erzählender Werke einen Namen gemacht. w
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www.kosmos.de
�ISBN� 978-3-440-12337-9���
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Wildes Herz vonAfrika
Rolf D. Baldus Hrsg.
Der Selous – traumhaftes Wildschutzgebiet
86 Gr a mbow JaGd a KT UELL
Grambow testet
dEr bUCHTIPPwildes Herz von afrika
(wild heart of africa)
von rolf d. baldus
et aliis.
Spricht man den deutschen Nichtjäger
auf diesen Titel an, vermuten die mehr-
zahl der befragten, dass es die Serengeti
sein muss, um die es sich handelt. Hat
doch bernhard Grizmek mit seinem
Film "die Serengeti darf nicht sterben"
diese Landschaft zum Inbegriff des wil-
den afrika gemacht.
der Selous im Süden Tansanias in ost-
afrika ist aber das größte und älteste Na-
turschutzgebiet afrikas. Vielleicht sogar
das größte für die Natur geschützte Ge-
biet auf Erden. Vielen Jägern gilt dieses
Gebiet als das Safari-Traumrevier für die
faszinierende Jagd auf die big Five.
Innerhalb des Selous Schutzgebietes le-
ben keine menschen, dafür auf den rund
50.000 km² des reservats etwa 70.000
Elefanten, rund 120.000 büffel, mehr als
eine halbe millionen antilopen, Zebras
und viele Tausende von Großraubtieren.
die Landschaft ist abwechslungsreich
mit großen Flüssen, flussnahen Urwäl-
dern, Seen, Steppe, dem miombo Tro-
ckenwald und wilden bergregionen.
wildes Herz von afrika – ist ein fes-
selndes buch, nicht nur für afrikajäger.
Es ist vielmehr ein äußerst gründliches
und dabei mitreißendes Standartwerk
über die Geschichte, Gegenwart und
mögliche Zukunft dieses einzigartigen
Schutzgebietes. Es beschreibt viele her-
ausragende Persönlichkeiten, die sich um
dieses Schutzgebiet verdient gemacht ha-
ben und zeigt beeindruckend den ewigen
Konflikt zwischen wilderern und Er-
haltung, bzw. nachhaltiger Nutzung der
wildbestände.
Und - es spricht das Herz und die Er-
fahrungen wirklicher afrikakenner
aus jeder Zeile. man kann beinahe das
Knistern des Campfires, die charakte-
ristischen rufe der Zebraherden, in der
Ferne das Grollen der so berühmten wie
berüchtigten Löwen des Selous hören
und wird dies buch so schnell nicht mehr
aus der Hand legen.
Interessante, wunderschöne Fotos und
die stimmungsvollen Gemälde von bodo
meier und wilhelm Kuhnert machen
das buch auch optisch zum Genuss.
dr. rolf d. baldus ist autor zahlreicher
beiträge und bücher über Entwicklungs-
und Erhaltungspolitik und Präsident der
Kommission für Tropenwild beim In-
ternationalen Jagdrat zur Erhaltung des
wildes und der Jagd (CIC)
HmL
Im original englisch,
rowland ward Verlag,
erschienen 2009,
ISbN 978-0-9802626-7-4
deutsche ausgabe
im Franckh-Kosmos Verlag,
erschienen 2011,
ISbN 978-3-440-12789-6
€ 39,95
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JaGd-GErICHT
die wachteln längs halbieren und von
allen Knochen befreien, außer dem Keu-
lenendknochen. die wachtel besteht nun
aus Keule und brust die miteinander ver-
bunden sind. mit Salz und Pfeffer würzen
und die Innenseite mit Fleischfarce be-
streichen.
die Entenmastleber in vier gleichgroße
Stücke teilen und ebenfalls würzen. auf
die Innenseite der brust legen und die
Keule darüber schlagen. die wachtel in
das Schweinenetz einschlagen.
In einem Topf Schalottenwürfel in
butter glasig dünsten. die gefrorenen Erb-
sen dazu geben und mitdünsten. dann
mit Salz würzen und etwas Sahne dazu
geben. den kompletten Inhalt in einen
mixer geben und fein pürieren.
wenn möglich durch ein feines Sieb strei-
chen. die wachtel in einer Pfanne von
allen Seiten anbraten. Im vorgeheiztem
ofen bei 160 Grad ca. 12 minuten ga-
ren. das Püree heiß rühren und die auf
geschnittene wachtel darauf anrichten.
rezept für 4 personen:
2Wachteln,
120g Entenmastleber
2El Fleischfarce,
Schweinenetz
500g Erbsen, frisch oder tiefgefroren
2 frische Schalotten
Butter, Sahne, Salz & Pfeffer
Wachtel gefüllt mit Entenmastleber auf Erbsenpüree
Jagdgericht
das auge isst mit - die Liebe zum detail kann man den Gerichten von Tom Wick-
boldt wortwörtlich ansehen. Und was das auge erahnen lässt, manifestiert sich ge-
schmacklich auf grandioseste art und weise. Seine Ideen zieht der gebürtige ros-
tocker aus den Klassikern der gehobenen französischen Küche. Im Jahr 2007 wurde
wickboldt im „Kurfürstliches amtshaus" in daun für seine Kreationen mit einem
michelin-Stern ausgezeichnet.
Stationen: "Hotel Neptun" warnemünde; "bülow residenz" * dresden; "Landhaus Feckl" * Ehningen; "Landhaus rantum" Sylt;
"oberländer weinstube" * Karlsruhe; "Landhaus zu den rothen Forellen" * Ilsenburg; "Kurfürstliches amtshaus" * daun; "relais & Cha-
teaux Schlosshotel burg Schlitz" Hohen demzin; restaurant "wickboldt" im Seetel Hotel Esplanade, Heringsdorf (Usedom)
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100% Hochland Arabica Kaffee.Der fair produzierte Mountain Coffee aus Tansania.
Gereift unter der Sonne Afrikas. Handverlesen.
Deutschlandexklusiv erhältlich unter www.gutgrambow-fieldsports.de
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Foto
: Ing
o Ar
ndt
SpitzenSportler auf dem acker
Der Feldhase kann drei Meter weit und zwei Meter hoch sprin-gen. Auf der Flucht erreicht er Spitzengeschwindigkeiten bis zu 80 km/h. Er ist der Spitzensportler auf dem Acker
www.DeutscheWildtierStiftung.de � Telefon 040 73339-1880 Unser Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 251 205 10, Konto 846 43 00
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IN dEr NäCHSTEN aUSGabE …Grambow Aktuell - Heft 06 - Frühjahr / Sommer 2012
Jagd in den Salisbury Plains
rauhaarteckel
Jagdliches brauchtum
Vorschau
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HEraUSGEbEr
Jagdschule Gut Grambow
Lange Straße 16
19071 Grambow
Telefon +49 (0) 385 - 66 66 422
Telefax +49 (0) 385 - 66 66 423
www.jagdschule-gutgrambow.de
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die belieferung verlängert sich um ein weiteres Jahr, wenn nicht 6 wochen vor Ende der einjährigen bezugszeit gekündigt wird. Widerrufsrecht: die bestellung kann ich innerhalb von zwei wochen nach absenden der bestellung ohne begründung bei der Jagdschule Gut Grambow, Lange Str. 16, 19071 Grambow, in Textform (z.b. brief oder e-mail) oder durch rücksendung des magazins wider-rufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige absendung.
datum Unterschrift
Jagdschule Gut GrambowLange Straße 1619071 Grambow
Bitte freimachen
oder per Fax an:
0385 / 66 66 423
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Impressum
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