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Grün Grün und und gesund gesund: Gesundheitsaspekte urbaner Gesundheitsaspekte urbaner Grünflächen Grünflächen Dr. Thomas Claßen Dr. Thomas Claßen Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 7 Umwelt und Gesundheit Arbeitsgruppe 7 Umwelt und Gesundheit Diskussionsforum Grün im Stadtquartier“ Diskussionsforum Grün im Stadtquartier“ Berlin, 07. Juli 2014

Grün und gesund: Gesundheitsaspekte urbaner … · Anzeichen: Unaufmerksamkeit, Reizbarkeit und Impulsivität ... Potentiale urbaner Grünräume und Spielflächen bei Kindern quantitativer

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Grün Grün undund gesundgesund::Gesundheitsaspekte urbaner Gesundheitsaspekte urbaner GrünflächenGrünflächen

Dr. Thomas ClaßenDr. Thomas Claßen

Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 7 Umwelt und GesundheitArbeitsgruppe 7 Umwelt und Gesundheit

Diskussionsforum Grün im Stadtquartier“Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ Berlin, 07. Juli 2014

Was erwartet Sie?Was erwartet Sie?

Reden über Gesundheit…

Wirkungen von Natur und Naturerlebnis insbesondere durch StadtgrünWirkungen von Natur und Naturerlebnis insbesondere durch Stadtgrün auf Gesundheit & Wohlbefinden

i l ä li h V t il St dt ü sozialräumliche Verteilung von Stadtgrün

Wahrnehmung und Nutzung von Stadtgrün durch unterschiedliche g g gBevölkerungsgruppen

Einen Schritt vorwärts: das Vorhaben StadtLandschaft & Gesundheit“ Einen Schritt vorwärts: das Vorhaben „StadtLandschaft & Gesundheit

Fazit aus gesundheitsgeographischer Perspektive

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 2Dr. Thomas Claßen

Reden über GesundheitReden über Gesundheit– im Kontext Natur & Gesundheit –

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 3Dr. Thomas Claßen

Was ist Gesundheit? Was ist Wohlbefinden?Was ist Gesundheit? Was ist Wohlbefinden?

G dh itGesundheit: „... ist ein Status des vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen W hlb fi d d i h ll i di Ab h i K kh i dWohlbefindens und nicht allein die Abwesenheit von Krankheiten oder Gebrechen.” (Weltgesundheitsorganisation (WHO), 1946)

oder:„… ist ein Stadium des Gleichgewichts von Risikofaktoren undSchutzfaktoren, das eintritt, wenn einem Menschen eine Bewältigung sowohl der inneren (körperlichen und psychischen) als auch äußerensowohl der inneren (körperlichen und psychischen) als auch äußeren (sozialen und materiellen) Anforderungen gelingt.“

(Hurrelmann & Franzkowiak, 2006: 52)

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 4Dr. Thomas Claßen

Gesundheitsdeterminanten in der „Health Map“„ p

Humanökologisches Modell gder Gesundheitsdeterminan-ten im urbanen Raum Quelle: Barton & Grant (2006)Quelle: Barton & Grant (2006), verändert n. Whitehead & Dahlgren (1991)

Stärke des Modells: berücksichtigt explizit Rück-

kopplungen zur natürlichen und baulich-technischen Umwelt

f d i di id ll daufgrund von individuellem und gesellschaftlichem Handeln

Querbezug: globale Wirkungen Querbezug: globale Wirkungen (Klimawandel, Globalisierung und Megaurbanisierung)

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 5Dr. Thomas Claßen

und Megaurbanisierung)

Gesundheitsschutz vs GesundheitsförderungGesundheitsschutz vs. Gesundheitsförderung

heutzutage oftmals Fokussierung auf:heutzutage oftmals Fokussierung auf:

Verständnis und Quantifizierung von Gesundheitsrisiken (als Evidenz-Grundlage)Grundlage)

Gesundheitsschutz mit spezifischem begründetem Schwerpunkt auf Verminderung von UmweltbelastungenVerminderung von Umweltbelastungen

aber:

potenzielle gesundheitsfördernde Aspekte in urbanen Räumen können einen großen Einfluss auf die Reduktion von Umweltstressoren besitzen große Relevanz für städtische (Gesundheits-)Planung

verstärkt betrachtet: potenzielle gesundheitsfördernde Effekte von p g privaten und insb. öffentlichen Grünräumen (und blauen Elementen)

spezifischen Bedürfnissen und Barrieren unterschiedlicher

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 6Dr. Thomas Claßen

spe sc e edü sse u d a e e u e sc ed c eBevölkerungsgruppen

Modell zu Umwelt / Natur / GesundheitUmwelt und Natur als

potenzielle GesundheitsgefahrUmwelt und Natur als

Gesundheitsressource-

naturwissenschaftlich-medizinisches Modell zur Erklärung von Gesund-

-gesundheitswissenschaftliches

Modell zur Erklärung von

Vorsorgender

gheit über Krankheit

gGesundheit

nnBBVorsorgender

Gesundheit(sförderung) Krankheit(sprävention)

sour

cen

sour

cen

BelastuBelastu

GesundheitsschutzSalutogenetische Perspektive Pathogenetische Perspektive

Res

sR

ess ngen

ngen

GesundheitsschutzUmweltmedizin & Umwelthygiene,

Ökologische Gesundheitsförderung, yg

Gesundheitsschutz-

Gesundheitsrisiken aus

gUmweltmanagement

-Gesundheit mittels

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 7Dr. Thomas Claßen

Gesundheitsrisiken aus Umwelt und Natur mindern

Gesundheit mittels Umwelt und Natur fördern © Claßen 2008

Gesundheitliche Ressourcen in Städten: eine AuswahlGesundheitliche Ressourcen in Städten: eine Auswahl

hohe (gesundheitliche) Versorgungsdichtehohe (gesundheitliche) Versorgungsdichte

Quartiersidentität „Place Identity“ und soziale Kohäsion

„Bewegungsfreundlichkeit“ (Walkability, Moveability)

Grünräume & Gewässer als grüne & blaue InfrastrukturenGrünräume & Gewässer als grüne & blaue Infrastrukturen

… vgl. Claßen et al. 2014

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 8Dr. Thomas Claßen

© Claßen© Claßen

Stadtgrün & GesundheitStadtgrün & Gesundheit– eine viel versprechende Partnerschaft vor

ll i b Rallem im urbanen Raum –

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 9Dr. Thomas Claßen

Gesundheitliche Wirkungen von GrünräumenGesundheitliche Wirkungen von Grünräumen

als Teil der Ökosystemdienstleistungen:als Teil der Ökosystemdienstleistungen:

• Minderungspotenzial im Hinblick auf Luftverschmutzungen und UmweltlärmUmweltlärm

hohe Relevanz als Schadstoffsenke

starke klimaökologische Ausgleichsfunktion starke klimaökologische Ausgleichsfunktion

Erhöhung der Luftfeuchtigkeit (Transpiration)

Kühlungseffekte am Tage während der warmen Jahreszeit: urbane Grünräume: ∆T = 1 K verglichen mit „Grauräumen”g

(Bowler et al. 2010), ∆T = 0,5-2 K (Mathey et al. 2011)

urbane Blauräume: ∆T = 2.5 K (CI 95% 1.9-3.2 K) verglichen mit

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 10Dr. Thomas Claßen

( ) g„Grauräumen” (Völker et al. 2013)

Urbane Grünräume & Gesundheit im Überblick

dienen u.a. als Urbane Grünräume (Stadtgrün) und Gewässer (Stadtblau)

klimaökologische Ausgleichsräume, Lärmminderungsräume Minimierung von Gesundheitsrisiken Schadstoffsenken, Erlebnis-, Begegnungs Begegnungs-, Bewegungs-, Entspannungs-, Regenerations- und

Gesundheitsressourcep g , g

ökologische Dienstleistungsräume

vgl u a Claßen et al 2012

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 11Dr. Thomas Claßen

vgl. u.a. Claßen et al. 2012

Natur(erlebnis) - psychische und körperliche ErholungNatur(erlebnis) psychische und körperliche Erholung

Settings, Reize und Herausforderungen des modernen Lebens(z.B. Verkehr, Telekommunikation, Konversation, Arbeit, Entscheidungen)

fordern starke Aufmerksamkeit mögliche Folgen: mentale Ermüdung und Erschöpfung Anzeichen: Unaufmerksamkeit, Reizbarkeit und Impulsivität

natürliche Settings und Reize (z.B. Landschaften, Tiere, Pflanzen)

fordern Aufmerksamkeit, ohne zur Ermüdung zu führen Attention-Restoration-Theory, ART (Kaplan & Kaplan 1989)

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 12Dr. Thomas Claßen

© Claßen© Claßen

Natur(erlebnis) - psychische und körperliche ErholungNatur(erlebnis) - psychische und körperliche Erholung

Natürliche Umgebung unterstützt physische und psychischeNatürliche Umgebung unterstützt physische und psychische Erholung der Stadtbevölkerung

Blick auf Baumgruppe fördert Genesung von Patienteng pp g schnelle Erreichbarkeit steigert die Lebenserwartung älterer

Menschen positiv Leben in der Nähe natürlicher Raume assoziiert mit gesteigerter

Vitalität und geringerer Morbidität

Grün- & Blauräume sind sozialer Begegnungsraum

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 13Dr. Thomas Claßen

© Claßen © Claßen

Wirkungen von Grünräumen in Kombination mit B

Grünräume regen zu zusätzlicher Bewegung an

Bewegung

Grünräume regen zu zusätzlicher Bewegung an Stärkung des Selbstbewusstseins und Verbesserung der

emotionalen Stimmungemotionalen Stimmung Stressmindernd bei depressiver Verstimmung lindernd bei Angstempfindenlindernd bei Angstempfinden verbesserte Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit bei

Kindern mit ADHS

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 14Dr. Thomas Claßen

© Claßen© Claßen

Bedeutung der Natur für die kindliche EntwicklungBedeutung der Natur für die kindliche Entwicklung

Bedürfnis nach „Wildnis“ und Abenteuer nachgehen„ g

Vielfältige Reizumgebung ist wichtig für die Kleinkindentwicklung

Natur bietet relative Kontinuität und ständigen Wandel“ (Gebhard 2010) Natur „bietet relative Kontinuität und ständigen Wandel (Gebhard 2010)

Kreativität und Eigenverantwortlichkeit werden in vielfältigen, naturnahen und gestaltbaren Umwelten gefördertnaturnahen und gestaltbaren Umwelten gefördert

Kinder brauchen „nämlich Tiere, überhaupt Elementares, Wasser, Dreck Gebüsche Spielraum“ (Mitscherlich 1965 S 24)Dreck, Gebüsche, Spielraum (Mitscherlich 1965, S. 24)

Konzepte zu Naturerfahrungsräumen urbaner Wildnis Konzepte zu Naturerfahrungsräumen, urbaner Wildnis

Bsp.: von AOK Regionaldirektion Lemgo finanzierte Initiative „Natürlich aktiv“ Natur & Gesundheit Projektwochen in„Natürlich aktiv Natur & Gesundheit Projektwochen in Umweltbildungsstätte mit Schulklassen der Mittelstufe (https://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag7/projekt/nataktiv.html)

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 15Dr. Thomas Claßen

Stadt-Natur zur Bewältigung von AggressionStadt Natur zur Bewältigung von Aggression

Wohnen in Umgebung mit Naturzugang hat mildernden Effekt auf Wohnen in Umgebung mit Naturzugang hat mildernden Effekt auf Aggression und Gewalt(delikte)

höh B di ht d fl t G flä h t i höhere Baumdichte und gepflegte Grasflächen steigern

die Vorliebe der befragten Anwohner für den Aufenthalt im Freien

das Gefühl der Sicherheit in der Wohnumgebung

soziale Interaktionen, Beziehungen untereinander, gegenseitige , g , g g gUnterstützung & Zugehörigkeitsgefühl soziale Inklusion

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 16Dr. Thomas Claßen

© Claßen

Urbane Grünräume & Gesundheit: Forderungeng

dienen u.a. als Urbane Grünräume (Stadtgrün) und Gewässer (Stadtblau)

klimaökologische Ausgleichsräume, Lärmminderungsräume Minimierung von Gesundheitsrisiken Schadstoffsenken, Erlebnis-, Begegnungs Begegnungs-, Bewegungs-, Entspannungs-, Regenerations- und

Gesundheitsressourcep g , g

ökologische Serviceleistungsräume

Forderung: Erhalt, Schaffung und Erweiterung von Grünräumen und Gewässern im Rahmen einer nachhaltigen, gesundheitsförderlichen, integrierten Stadtentwicklungsplanung

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 17Dr. Thomas Claßen

integrierten Stadtentwicklungsplanungvgl. u.a. Claßen et al. 2012, 2014

postulierte Merkmale „guter“ Grünräume in der Stadtpostulierte Merkmale „guter Grünräume in der Stadt

direkte Erreichbarkeit und Zugänglichkeit öffentlicher Grünbereiche, möglichst ohne Notwendigkeit der Nutzung eines Autos (z.B. durch hohe Erschließungsqualität)hohe Erschließungsqualität)

optimale räumliche Verteilung und Vernetzung von Stadtgrün

Möglichkeiten zur Aufnahme und Pflege von Kontakten (insbesondere für Eltern mit kleinen Kindern und ältere Menschen)

Berücksichtigung von persönlichen und Verkehrssicherheits-aspekten an und in öffentlichen Grünbereichen (z.B. Minderung von Verletzungsrisiken Vermeidung so genannter Angsträume“)Verletzungsrisiken, Vermeidung so genannter „Angsträume )

ästhetisch ansprechende urbane Landschaft mit multifunktional genutzten öffentlichen Grünbereichen (inkl Blauelementen)genutzten öffentlichen Grünbereichen (inkl. Blauelementen)

vgl u a Claßen et al 2012

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 18Dr. Thomas Claßen

vgl. u.a. Claßen et al. 2012

Gesunde Verhältnisse –Grün in der Stadt immer gleich für jedermann/frau? Unterschiedliche Wirkungen auf die Bevölkerung differenzierte Wahrnehmung, Nutzung, Bedürfnisse

Beeinflusst durch sozio-demographische Unterschiede Alter, Geschlecht Sozio-ökonomischer Status Ethnie, Kultur, Religion

dh itli h Ei h ä k B hi d gesundheitliche Einschränkungen, Behinderungen

B i fl t d h di ä li h V t il Beeinflusst durch die räumliche Verteilung

gesundheitliche Bedeutung bisher qualitativ zum Teil gesundheitliche Bedeutung bisher qualitativ zum Teil beschrieben, quantitativ jedoch kaum erfasst

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 19Dr. Thomas Claßen

Forschungsbedarf

Sozialräumliche VerteilungSozialräumliche Verteilungvon Stadtgrün und soziale Ungleichheitg g

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 20Dr. Thomas Claßen

Sozialräumliche Verteilung von Grünräumen in der StadtSozialräumliche Verteilung von Grünräumen in der Stadt

Niedrigere Statusgruppen häufiger wohnhaft in mehrfach belasteten Niedrigere Statusgruppen häufiger wohnhaft in mehrfach belasteten städtischen Räumen

Bessere Grünraumversorgung in statushöheren Stadtquartieren Bessere Grünraumversorgung in statushöheren Stadtquartieren

wo soziale, kulturelle und wirtschaftliche Problemlagen kumulieren, sind Zugänge zu Grünräumen und damit gesellschaftlichesind Zugänge zu Grünräumen und damit gesellschaftliche Teilhabechancen sowohl objektiv als auch in der subjektiven Wahrnehmung deutlich begrenztg g

Erreichbarkeit von Grünräumen insbesondere für Eltern mit kleinen Erreichbarkeit von Grünräumen insbesondere für Eltern mit kleinen Kindern und ältere Menschen sowie chronisch Kranke erschwert

aber: Interkulturelle Gärten sowie community gardens als Orte der aber: Interkulturelle Gärten sowie community gardens als Orte der gelingenden Mikro-Integration

l H b t l 2011 Cl ß t l 2012 H b & P li 2012

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 21Dr. Thomas Claßen

vgl. u.a. Hornberg et al. 2011; Claßen et al. 2012; Hornberg & Pauli 2012

Wahrnehmung und NutzungWahrnehmung und Nutzung von Stadtgrünvon Stadtgrün

durch unterschiedliche Bevölkerungsgruppen

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 22Dr. Thomas Claßen

Wahrnehmung und Nutzung von StadtgrünWahrnehmung und Nutzung von Stadtgrün

Divergierende Wahrnehmung in Abhängigkeit von Sozialstatus, Migrationsstatus, Wohndauer, Alter, Gesundheitsstatus und GeschlechtGeschlecht

Ebenfalls divergierende Nutzungsmuster

Beispiel: Rheinelbe (u.a. Brei et al. 2009, Claßen et al. 2012)

Nutzung von Grabeland und Schrebergärten insbesondere durch Menschen mit türkisch-arabischen Migrationshintergrund

stärkere Nutzung durch MigrantInnen als

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 23Dr. Thomas Claßen

„Outdoorwohnzimmer“(verändert n. Otto et al. 2003)

Einen Schritt vorwärtsEinen Schritt vorwärts- das Vorhaben „StadtLandschaft & Gesundheit“ -„

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 24Dr. Thomas Claßen

StadtLandschaft & GesundheitJuniorforschungsgruppe

Studien zur gesundheitlichen Bedeutung urbaner Grünräume (Stadtgrün) und Gewässer (Stadtblau)

f g g pp

(Stadtgrün) und Gewässer (Stadtblau)Förderung durch: Fritz und Hildegard Berg‐Stiftung

Zielsetzung: Stärkung des Wissensstands zur gesundheitlichen Bedeutung urbaner Grünräume und Gewässer in Deutschland 

Entwicklung eines Argumentations‐ und Entscheidungswerkzeuges für kommunale Akteure hinsichtlich der Erhaltung Schaffung und Förderungkommunale Akteure hinsichtlich der Erhaltung, Schaffung und Förderung (Optimierung) urbaner Grünräume und Gewässer Homepage: http://www stadtlandschaft‐und‐gesundheit de vgl Claßen et al 2014Homepage: http://www.stadtlandschaft und gesundheit.de, vgl. Claßen et al. 2014

© Cl ß© B i t

StadtLandschaft & Gesundheit 2507.07.2014

© Claßen© Baumeister

Fragestellungen des Vorhabens

dh l h d b d• Gesundheitliche Bedeutung urbaner Grünräume und Gewässer

• Wahrnehmung der unmittelbaren/mittelbaren Funktion und Bedeutung g / gvon urbanen Grünräumen und Gewässern (sowie „Grauräumen“)

• Muster und Bedürfnisse in der Nutzungf g

• Möglichkeiten der Optimierung

• Einschät ung rbaner Grünrä me nd Ge ässer d rch Komm nalpolitik• Einschätzung urbaner Grünräume und Gewässer durch Kommunalpolitik, Planungs‐ und Vollzugspraxis

• Unterschiede ischen nterschiedlich ernet ten str kt rierten nd• Unterschiede zwischen unterschiedlich vernetzten, strukturierten und ausgestatteten städtischen Räumen

• B ölk b di i li ä d kt l• Bevölkerungsbezogene, disziplinäre und sektorale Kommunikationshemmnisse 

StadtLandschaft & Gesundheit 2607.07.2014

Zusammensetzung der interdisziplinären JuniorforschungsgruppeJuniorforschungsgruppe

Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 7 U l d G dh i

Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 2 B ölk di i

Lehrstuhl für Land‐schaftsarchitekturAG 7 Umwelt und Gesundheit AG 2 Bevölkerungsmedizin schaftsarchitektur

Dr. Thomas ClaßenJuFo‐Gruppenleiter

Prof. Dr. Claudia HornbergHauptverantw. Hochschullehrerin

Prof. Dr. Thomas KistemannKooperationspartner

Prof. Dr. Alexander KrämerKooperationspartner

Prof. Dr. Frank LohrbergKooperationspartner

Angela Heiler, MScStipendiatin

Hendrik Baumeister, Dipl.‐Ing.,MSc, Stipendiat

Dr. Sebastian Völker, Stipendiat

Thorsten Pollmann, MScStipendiat

Jasmin Matros, Dipl.‐Ing.Stipendiatin

StadtLandschaft & Gesundheit 2707.07.2014

Die Untersuchungsstädte:

Bielefeld Gelsenkirchen

StadtLandschaft & Gesundheit 2807.07.2014

Übersicht der Teilvorhaben: eingesetzter Methodenmixeingesetzter Methodenmix

• Vorhaben von Thorsten Pollmann ‐ Gesundheits‐ und entwicklungsförderlicheVorhaben von Thorsten Pollmann  Gesundheits und entwicklungsförderliche Potentiale urbaner Grünräume und Spielflächen bei Kindern quantitativer Forschungsansatz

• Vorhaben von Angela Heiler ‐Wahrnehmung, Nutzung und gesundheitliche Bedeutung von städtischem Grün für die Bevölkerung  quantitativer Forschungsansatz quantitativer Forschungsansatz

• Vorhaben von Hendrik Baumeister ‐ „Blue‐Governance“ ‐ Chance für eine gesundheitsförderliche Stadtentwicklung semi‐qualitativer Forschungsansatz

• Vorhaben von Jasmin Matros ‐ Freiraumspezifische Wohlfühlfaktoren –h h d i d i h iWahrnehmung, Nutzung und Aneignung städtischer Freiräume

integrierter Forschungsansatz

• Vorhaben von Sebastian Völker Stadtblaue Gesundheit“ Potenzial• Vorhaben von Sebastian Völker ‐ „Stadtblaue Gesundheit  – Potenzial, Komparation und Diskurs integrierter Forschungsansatz

StadtLandschaft & Gesundheit07.07.2014 29

Erste Ergebnisse

• Hinweise auf eine soziodemographisch‐räumliche Differenzierung der Verfügbarkeit und Qualität sowie Wahrnehmung und Aneignung von Stadtgrün und Stadtblau h h S ll Ä h ik Si h h i d ( i l ) ä li h• hoher Stellenwert von Ästhetik, Sicherheit und (sozial‐)räumlicher Identifikation

• geringe Effektstärken durch Betrachtung einer gesunden“ Population• geringe Effektstärken durch Betrachtung einer „gesunden  Population• Hinweise auf strukturelle Defizite im Hinblick auf eine integrierte 

Betrachtung von Stadtgrün, Stadtblau und Gesundheit in der g g ,Stadtentwicklung 

• enge Kooperation mit den Städten offenbart zahlreiche Chancen, aber auch Herausforderungen inter‐ und transdisziplinärer Forschungsansätze

vgl. Claßen et al. 2014

StadtLandschaft & Gesundheit07.07.2014 30

Wie geht es weiter?

• Feedbackworkshop in den Kommunen

• Zusammenführen der Ergebnisse der Teilvorhaben, erneute Schnittstellenanalyse und kritische Reflektion

• Fertigstellung/Einreichung von Publikationen und Qualifikationsarbeiteng g/ g Q

• Save the date: vierte Fachtagung Stadt der Zukunft zum Thema „Gesundheitsförderliche StadtLandschaften der Zukunft“ am 03 /04 November 2014 im Zentrum füram 03./04. November 2014 im Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) Bielefeld(www.fachtagung‐gesunde‐stadtlandschaften.de) ( g g g )

© Claßen

StadtLandschaft & Gesundheit

© Claßen

07.07.2014 31

FazitFazit - aus gesundheitsgeographischer Perspektive -g g g p p

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 32Dr. Thomas Claßen

Fazit und AusblickFazit und Ausblick

Kausalbezug „Natur Gesundheit“ bedarf weiterer Forschungsarbeit Kenntnisse über Wirkungsweisen und Effektstärken oftmals defizitär nicht einfach ein geodeterminiertes Faktum! zielgruppenspezifische Erfassung und Bewertung von

M h N t B i hMensch-Natur-Beziehungen detaillierte Betrachtung von Wechselwirkungen

Verteilungsunterschiede berücksichtigen (Zugänglichkeit, Erreichbarkeit, Aneignungsmöglichkeit von Stadtgrün) g g g g )

inter- und transdisziplinäre Kooperationen anstreben

gesundheitsförderliche „Grünraumnetzwerke“ unter Einbeziehung blauerElemente fördern

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 33Dr. Thomas Claßen

Elemente fördernvgl. u.a. Hornberg et al. 2011; Claßen et al. 2012; Heiler et al. 2014

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 34Dr. Thomas Claßen

© Claßen

LiteraturauswahlLiteraturauswahl

Brei B., Claßen T., Robe H., Weiffen M. & Hornberg C. (2009): Urbane (Industrie-) Wälder im Ruhrgebiet und Ihre Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden der lokalen Bevölkerung. Untersuchung der Nicht-Nutzung des Industriewaldes Rheinelbe durch die anwohnende Bevölkerung. Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) NRW. Bielefeld. (unveröffentl. Abschlussbericht)

Claßen T Heiler A & Brei B (2012): Urbane Grünräume und gesundheitliche Chancengleichheit – längst nicht alles imClaßen, T., Heiler, A. & Brei, B. (2012): Urbane Grünräume und gesundheitliche Chancengleichheit längst nicht alles im „grünen Bereich“. In: Bolte, G., Bunge, C., Hornberg, C., Köckler, H. & Mielck, A. (Hrsg.): Umweltgerechtigkeit durch Chancengleichheit bei Umwelt und Gesundheit - Konzepte, Datenlage und Handlungsperspektiven. Huber, Bern: 113-123.

Claßen, T., Völker, S., Baumeister, H., Heiler, A., Matros, J., Pollmann, T., Kistemann, T., Krämer, A., Lohrberg, F. & H b C (2014) W l h B it l i t b G ü ä (St dt ü ) d G ä (St dtbl ) fü iHornberg, C. (2014): Welchen Beitrag leisten urbane Grünräume (Stadtgrün) und Gewässer (Stadtblau) für eine gesundheitsförderliche Stadtentwicklung? Einblicke in die Arbeit der Juniorforschungsgruppe „StadtLandschaft & Gesundheit“ In: UMID 02/2014: 30-37.

Heiler, A., Baumeister, H., Völker, S., Claßen, T., Hornberg, C. (2014): Gesundheitsförderung im urbanen Raum –Heiler, A., Baumeister, H., Völker, S., Claßen, T., Hornberg, C. (2014): Gesundheitsförderung im urbanen Raum Stadtgrün und -blau als Chance? In: Schmidt, B. (Hrsg.): Akzeptierende Gesundheitsförderung – Gesundheitliche Unterstützung im Spannungsfeld zwischen Einmischung und Vernachlässigung. Weinheim: Juventa: 283-295.

Hornberg, C., Bunge, C. & Pauli, A. (2011): Strategien für mehr Umweltgerechtigkeit – Handlungsfelder für Forschung, P litik d P i Bi l f ld Ei l d U i ität Bi l f ldPolitik und Praxis. Bielefeld, Eigenverlag der Universität Bielefeld.

Hornberg, C. & Pauli, A. (2012): Soziale Ungleichheit in der umweltbezogenen Gesundheit als Herausforderung für Stadtplanung. In: Böhme, C., Kliemke, C., Reimann, B. et al. (Hrsg.): Stadtplanung und Gesundheit. Bern: Verlag Hans Huber: 129–138.

Völker, S., Baumeister, H., Claßen, T., Hornberg, C. & Kistemann, T. (2013): Evidence for the temperature-mitigatingcapacity of urban blue space - a health geographic perspective. In: Erdkunde 67(4): 355–371.

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 35Dr. Thomas Claßen

weitere Literatur wird auf Anfrage gerne bereitgestellt!

KontaktKontakt

Dr. Thomas Claßen (Dipl.-Geogr.)Leiter der Junior-Forschungsgruppe „StadtLandschaft & Gesundheit“Leiter der Junior Forschungsgruppe „StadtLandschaft & Gesundheit

Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 7 Umwelt und GesundheitUniversitätsstraße 2533615 Bi l f ld33615 BielefeldTel.: 0521 - 106 - 4363Fax: 0521 - 106 - 15 4366e-mail: [email protected]://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag7/index.htmlhtt // t dtl d h ft d dh it dhttp://www.stadtlandschaft-und-gesundheit.de

Diskussionsforum „Grün im Stadtquartier“ 07.07.2014 Folie 36Dr. Thomas Claßen