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Es ist bereits später Nachmittag, als das Flugzeug leicht abdreht und mit dem Sinkflug auf Berlin beginnt. Da bricht die Wolkendecke auf und gibt den Blick auf eine im sanften Sommerlicht liegende Landschaft frei – freundliche Nuancen in Grün, glitzernde Seen, Wälder und ein am Horizont schwin- dendes, träge mäandrierendes blaues Band – das Gebiet zwischen Mulde und Elbe. Kaum zwei Dekaden ist es her, dass hier nur graue, geschundene Landschaft sichtbar war. Großflächiger Tagebau und veraltete Chemie- anlagen hatten weit sichtbar ihre Spuren hinterlassen und bedrohten selbst das be- nachbarte Wörlitz – jenes Wörlitz, das einen besonderen Meilenstein in der europäischen Landschaftsarchitektur darstellt und das auch heute noch eine der wichtigen Grundlagen für das Verständnis der neueren Landschafts- architektur in Sachsen-Anhalt bildet. Sachsen-Anhalt hat ein reiches und spannen- des Erbe historischer Gärten. Diese Anlagen entstanden in ihrem jeweilig eigenen histo- rischen Kontext und sind so auch zu lesen und zu verstehen – ein Anspruch, der nicht nur für das Vergangene, sondern insbesondere auch für die zeitgenössischen Arbeiten gilt. Landschaftsarchitektur hat mittlerweile den Ruf einer innovativen künstlerischen Disziplin erworben. Durch ihr Arbeiten mit und an der lebendigen Materie spiegelt Landschafts- architektur noch weit mehr als der Hochbau die vorherrschende geistige Grundhaltung einer Gesellschaft und ihr Verantwortungsbe- wusstsein für das umgebende Ganze. So liegen Schönheit und Wert zeitgenössischer Anlagen darin, dass mit ihnen die heutigen Fragen der gestalteten wie gemeinschaftlichen Umwelt reflektiert und in einer überzeugenden ganzheitlichen Komposition umgesetzt wer- den. Allein oder im interdisziplinären Team, großflächig oder im kleinsten Detail bewegt sich Landschaftsarchitektur im aktuellen Themenfeld der nachhaltigen Nutzung, der Wiedergewinnung des öffentlichen Raumes oder der Erneuerung der Kulturlandschaft. Das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden – der Gedanke des Dessau-Wörlitzer Garten- reichs – liegt auch der aktuellen Landschafts- architektur in Sachsen-Anhalt zugrunde. Wie kaum eine andere gestalterische Disziplin steht sie für die Herausforderungen eines großflächigen Wandels durch Stilllegung, Rekultivierung, Konversion und Stadt- umbau. Zu Beginn standen meist triste, vielleicht auch ein wenig melancholische Bilder – ausgeräumte Tagebaurestlöcher, verlassene Industrien, verschlossene Kasernen, karge Neubaugebiete oder verfallende Zentren mit verstellten Plätzen. Nach der Umgestaltung zeugen neue Landschaften von spezieller Kompetenz und Zuversicht. So glitzert nun beim Blick aus dem Flugzeug in der Tiefe einladend freundlich der neu geflutete Goitzsche-See und schimmert in der Ferne die ungewöhnliche Silhouette von Ferropolis. Und hinter den Wolken kann man es ahnen, das quirlige Leben auf neuen Plätzen oder in den oft überraschenden Gärten und Parks, die sich nun auf den zentrumsnahen, ehemals devastierten Industrie- wie Militär- brachen entwickelten. Oft wurden die Projekte anfänglich kritisch beäugt und heiß diskutiert. Doch schon kurz nach Fertigstellung waren sie bald ange- nommen und wurden wie selbstverständlich Bühnen des gemeinschaftlichen Lebens, die immer wieder neue Nuancen und wechselnde Eindrücke vermitteln. Und so bietet dieses kleine Leporello eine Auswahl an Projekten, die beispielhaft für den beschriebenen Wandel stehen und re- präsentativ die aktuelle Landschaftsarchitek- tur in Sachsen-Anhalt verdeutlichen. Es ist als eine Einladung zu verstehen, selbst die Orte zu entdecken und ihre Besonderheit im Alltag und im Wechselspiel mit der natürlichen Umwelt zu erleben. Axel Lohrer Freier Landschaftsarchitekt und Stadtplaner GREENWAYS GRÜNE WEGE DURCH NEUE LANDSCHAFTEN

GRÜNE WEGE DURCH NEUE LANDSCHAFTEN - ak-lsa.de · Es ist bereits später Nachmittag, als das Flugzeug leicht abdreht und mit dem Sinkflug auf Berlin beginnt. Da bricht die Wolkendecke

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Es ist bereits später Nachmittag, als dasFlugzeug leicht abdreht und mit dem Sinkflugauf Berlin beginnt. Da bricht die Wolkendeckeauf und gibt den Blick auf eine im sanftenSommerlicht liegende Landschaft frei –freundliche Nuancen in Grün, glitzerndeSeen, Wälder und ein am Horizont schwin-dendes, träge mäandrierendes blaues Band– das Gebiet zwischen Mulde und Elbe.

Kaum zwei Dekaden ist es her, dass hier nurgraue, geschundene Landschaft sichtbar war.Großflächiger Tagebau und veraltete Chemie-anlagen hatten weit sichtbar ihre Spurenhinterlassen und bedrohten selbst das be-nachbarte Wörlitz – jenes Wörlitz, das einenbesonderen Meilenstein in der europäischenLandschaftsarchitektur darstellt und das auchheute noch eine der wichtigen Grundlagenfür das Verständnis der neueren Landschafts-architektur in Sachsen-Anhalt bildet.

Sachsen-Anhalt hat ein reiches und spannen-des Erbe historischer Gärten. Diese Anlagenentstanden in ihrem jeweilig eigenen histo-rischen Kontext und sind so auch zu lesenund zu verstehen – ein Anspruch, der nichtnur für das Vergangene, sondern insbesondereauch für die zeitgenössischen Arbeiten gilt.

Landschaftsarchitektur hat mittlerweile denRuf einer innovativen künstlerischen Disziplinerworben. Durch ihr Arbeiten mit und an derlebendigen Materie spiegelt Landschafts-architektur noch weit mehr als der Hochbaudie vorherrschende geistige Grundhaltungeiner Gesellschaft und ihr Verantwortungsbe-wusstsein für das umgebende Ganze. Soliegen Schönheit und Wert zeitgenössischerAnlagen darin, dass mit ihnen die heutigenFragen der gestalteten wie gemeinschaftlichenUmwelt reflektiert und in einer überzeugendenganzheitlichen Komposition umgesetzt wer-den. Allein oder im interdisziplinären Team,großflächig oder im kleinsten Detail bewegtsich Landschaftsarchitektur im aktuellenThemenfeld der nachhaltigen Nutzung, derWiedergewinnung des öffentlichen Raumesoder der Erneuerung der Kulturlandschaft.

Das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden– der Gedanke des Dessau-Wörlitzer Garten-reichs – liegt auch der aktuellen Landschafts-architektur in Sachsen-Anhalt zugrunde.Wie kaum eine andere gestalterische Disziplinsteht sie für die Herausforderungen einesgroßflächigen Wandels durch Stilllegung,Rekultivierung, Konversion und Stadt-umbau.

Zu Beginn standen meist triste, vielleichtauch ein wenig melancholische Bilder –ausgeräumte Tagebaurestlöcher, verlasseneIndustrien, verschlossene Kasernen, kargeNeubaugebiete oder verfallende Zentren mitverstellten Plätzen. Nach der Umgestaltungzeugen neue Landschaften von speziellerKompetenz und Zuversicht. So glitzert nunbeim Blick aus dem Flugzeug in der Tiefeeinladend freundlich der neu gefluteteGoitzsche-See und schimmert in der Fernedie ungewöhnliche Silhouette von Ferropolis.Und hinter den Wolken kann man es ahnen,das quirlige Leben auf neuen Plätzen oderin den oft überraschenden Gärten und Parks,die sich nun auf den zentrumsnahen,ehemals devastierten Industrie- wie Militär-brachen entwickelten.

Oft wurden die Projekte anfänglich kritischbeäugt und heiß diskutiert. Doch schon kurznach Fertigstellung waren sie bald ange-nommen und wurden wie selbstverständlichBühnen des gemeinschaftlichen Lebens, dieimmer wieder neue Nuancen und wechselndeEindrücke vermitteln.

Und so bietet dieses kleine Leporello eineAuswahl an Projekten, die beispielhaft fürden beschriebenen Wandel stehen und re-präsentativ die aktuelle Landschaftsarchitek-tur in Sachsen-Anhalt verdeutlichen. Es istals eine Einladung zu verstehen, selbst dieOrte zu entdecken und ihre Besonderheit imAlltag und im Wechselspiel mit dernatürlichen Umwelt zu erleben.

Axel LohrerFreier Landschaftsarchitekt und Stadtplaner

GREENWAYSGRÜNE WEGE DURCH NEUE LANDSCHAFTEN

SACHSEN-ANHALT

Elbe

Mittellandkanal

Havel

Saal

e

Bode

Unstrut

Elbe

Mulde

Elbe

Elbe

-Havel-Kan

al

Saale

Weiße Elster

SchwarzeElster

A2

A14

A9

A38

Salzwedel

Klötze

Gardelegen

Stendal

Otserburg

Havelberg

Tangermünde

Tangerhütte

Genthin

Burg

MAGDEBURG

WolmirstedtHaldensleben

Irxleben

Oschersleben

Schönebeck

BernburgKöthen

Aschersleben

Hettstedt

Mühlbeck

DESSAU

HALLE (SAALE)

Lutherstadt Wittenberg

Zerbst

Jessen

Pouch

Wolfen

Bitterfeld

Bad Lauchstädt MerseburgQuerfurt

Freyburg

Lutherstadt Eisleben

Sangerhausen

BadDürrenberg

Bad Kösen

Naumburg

Weißenfels

Hohenmölsen

Zeitz

Halberstadt

Wernigerode

Schwanebeck

ElbingerodeBlankenburg

Quedlinburg

Thale

Rieder

Harzgerode

Möser

Egeln

Schadeleben

Ballenstedt

Staßfurt

Mansfeld

A l tma r k

Co l b i t z -L e t z l i n g e r

He i d e

Bö r d e

F l äm ing

De s s au -Wö r l i t z e r G a r t e n r e i c h

Na t u r p a r kDübene r He i d e

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LB80

B6

B71

B180

B242

B81

B100

B185

B187

B184

Standorte

UNESCOWeltkulturerbestätten

Braunsbedra

Gräfenhainichen

HALDENSLEBEN, MARIENKIRCHPLATZ

Planung:IreneLohausPeterCarl, Landschaftsarchitektur,Hannover

Der Platz zeichnet sich durch seine ruhige,beschauliche Atmosphäre aus. Ziel war es, diesezu erhalten bzw. zu stärken und gleichzeitig einenangenehmen Rahmen für Veranstaltungen zuschaffen. Dazu ist der Autoverkehr auf dem Platzbis auf wenige Stellplätze fast komplett entferntworden. Im Übergang zur Magdeburger Straße wurdein Verlängerung der Gebäude eine Pergola errichtet.In Verbindung mit einem Baumplatz schließt sieden Kirchplatz räumlich und greift damit diehistorische Situation der baulichen Fassung auf.Die aufgestellten Bänke unter den Pergolen ermög-lichen den Blick in unterschiedliche Richtungen.Die Linden, die die Kirche umgeben, sind teilweiseergänzt worden und stehen jetzt wieder in Rasen-flächen. Alle Wege und Platzflächen entlang derFassaden sind einheitlich gepflastert. Die Beleuch-tung der Wegeverbindungen wurde erneuert. EineBesonderheit sind die kleinen Lichtpunkte in derHochzeitsgasse.

MAGDEBURG, ELBAUENPARK

Planung:Ernst · Heckel · Lohrer LandschaftsarchitektenBDLA, Magdeburg mit M.R. Schwarz und C. Mancke

Mit der Umgestaltung des Cracauer Angers, derzuletzt von der Sowjetischen Armee bis 1991militärisch genutzt wurde, entstand im Rahmen der1999 in Magdeburg veranstalteten Bundesgarten-schau der Elbauenpark.Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kleine Angermit Trümmerschutt der zerstörten MagdeburgerInnenstadt aufgeschüttet. Auf dem Großen Angerwuchs eine Mülldeponie in die Höhe. Nach demAbzug der Truppen verblieb ein unwirtlicher, ver-lassener Ort, eine zerstörte Landschaft.In der neuen Landschaftsgestaltung wurden vorge-fundene Spuren belassen und Schichten wie Brüchesichtbar gehalten. Durch sie wird die Parklandschaftunverwechselbar, auf den Ort bezogen.Trümmerschutt und Deponie, Schießwälle undKlippen, Kugelfänger und Tessenowgaragen gepaartmit Architektur, neuen Pflanzungen undkünstlerischen Installationen wurden zu unverzicht-baren Bestandteilen des neuen Magdeburger Parks.

SCHÖNEBECK (ELBE),ELBUFERPROMENADE – SALZBLUMENPLATZ

Planung:Architektengruppe Lepère und Partner GbR, Bremen

Die Altstadt Schönebecks ist nicht erst seit derGründung der königlichen Saline 1704 eng mit derElbe verbunden. Für die Gestaltung des damaligenSalzumschlagplatzes, dem heutigen Salzblumenplatz,lobte die Stadt Schönebeck 1993 einen Wettbewerbaus. Der Entwurf sah ein von Stahlstützen getragenes,leichtes Dach vor, unter dem ein Ticketschalter fürdie Anlegestelle der „Weißen Flotte“ sowie ein„Hafenhaus“ für Veranstaltungen und GastronomiePlatz finden sollten. Nach der Sanierung der Ufer-mauer und dem Bau des Elbanlegers wurde 1999mit der Platzgestaltung begonnen. Der Entwurfwurde aus finanziellen Gründen modifiziert.Als räumliche Fassung wurden 20 stählerne Licht-stelen angeordnet. Diese rahmen den Platz unddefinieren besonders am Abend einen neuenstädtischen Raum. Neben der „Salzblume“, einerSkulptur des dänischen Künstlers Anders Nyborg,bilden zwölf Kastanien einen ruhigen und schattigenOrt auf dem Platz.

MAGDEBURG, SENIORENZENTRUM „HEIDEWEG“

Planung:Werkgemeinschaft Freiraum, Landschaftsarchitekten,Nürnberg

Die Seniorenanlage liegt am Rande des Nah-erholungsgebietes Neustädter See in Magdeburg.Die Architektur besteht aus einem umgestaltetenPlattenbau und einem angrenzenden Neubau infrei geknickter Form. Es entstehen dadurch spannendzonierte Außenräume.Zur Straßenseite öffnet sich eine großzügige Platz-situation. Die Gartenseite des Neubaus weitetsich mit einer großen Terrasse zu einem großzügigenTeich.Gabionenwände als Stützmauern und Einfassungengliedern das Gelände. Pergolen, Wiesen und Wegebieten abwechslungsreiche Plätze im Freien.Der Verbindungsbau zwischen Alt- und Neubauwurde mit einer interessanten Dachbegrünung zumGarten sanft in das Gelände eingebettet. Bei derSanierung wurden die alten großformatigen Beton-platten aufgenommen und als reizvolles Muster indie neue Gestaltung der Wege und Plätze integriert.

MAGDEBURG, KLEINGARTENANLAGE„CRACAUER ANGER“

Planung:Pelz Garten- und Landschaftsarchitektur,Biederitz

Die Kleingartenanlage befindet sich im OstenMagdeburgs. Sie wurde 1999 als Musterschauanlagein das BUGA-Konzept einbezogen. Hierzu wurdendie Hauptwege, einige frei gewordene Gärten sowieein neu erworbenes Grundstück umgestaltet.Zu einem markanten roten Eingangstor führt einschmaler Weg, umgeben von Chinaschilf. Hinterdem Tor beginnt der Kräutergarten, durch den diegesamte Kleingartenanlage erschlossen wird. Alte,knorrige Obstbäume und 65 verschiedene Kräuter-arten schaffen ein interessantes Wechselspiel vonLicht und Schatten.Die Gärten reihen sich wie an einer Perlenschnuraneinander. Schier endlose Gartenwege verbindendie einzelnen Parzellen miteinander. Durch dasZurücksetzen der Frontzäune der Gärten entstandGroßzügigkeit entlang der Wege. Die Vegetation derGärten korrespondiert mit den Staudensäumenentlang der Hauptwege und lässt ein natürlichanmutendes Bild entstehen.

EGELN, INNENSTADTSANIERUNG

Planung:Planergruppe Kreikenbaum + Heinemann,Sangerhausen/Bremen

Innenstadtsanierungen, wie das Beispiel der StadtEgeln, zeugen von einer für die 1990-er Jahrecharakteristischen Suche nach zentralen identitäts-stiftenden Orten mit Ausstrahlung auch für diegesamte Region. Vor dem Hintergrund der historischgewachsenen Qualitäten wurden hier Straßen undPlätze mit heimischen Materialien als ein zusam-menhängendes, innerstädtisches Wegenetz gestaltet.Entsprechend ihrer vielfältigen räumlichen Funk-tionen wurden die Freiräume mit Hilfe verschiedenerMaterialien wie Kalkstein-Leistenpflaster, Buntsand-steinpflaster, Kalkstein-Mosaikpflaster sowie derenVerarbeitung differenziert.Die vorhandenen Proportionen des Straßenraumesmit einer schmalen Fahrbahn und breiten Fußwegen,deren niedrige Bordsteine eine Erweiterung für Festeund Märkte ermöglichen, wurden weitgehend beibe-halten. Neben diesen baulichen Maßnahmen wurdenzahlreiche Baum- und Staudenpflanzungen durch-geführt, die zur Entstehung innerstädtischer Treff-punkte mit hoher Aufenthaltsqualität beitragensollen.

ELBINGERODE, NATURBADESTELLE

Planung:Architekten Schneider + Sendelbach, Braunschweig

Anstelle der aufwändigen Sanierung eines Freibadesnördlich von Elbingerode im Harz entstand eineoffene Naturbadestelle. Neben einer erweitertenräumlichen Qualität bietet diese kostenlos nutzbareAnlage weniger Aufwand im Unterhalt, der Be-wachung oder Bewirtschaftung. Das ehemaligeSchwimmbecken diente als Basis der Neugestaltungeiner teichähnlichen Badelandschaft. Die oberenBeckenränder wurden abgetragen und naturähnlichersetzt. Holzstege, Plattformen, Sandstrände oderKletterfelsen fußen auf der Beckenbegrenzung undmarkieren den tiefen Schwimmbereich. Die Bade-stelle wird aus einem Bergstollen mit Wasser gespeist,das über einen vorhandenen Bachlauf abfließenkann. Es wurden weitgehend ökologische Bau-materialien eingesetzt wie z. B. Sandstein für Mauernund Pflaster oder Ton zur Abdichtung. Lediglich dieStaumauer zum östlich gelegenen Teich und einzelnePunktfundamente bestehen aus Stahlbeton. Eindezent gestalteter Sanitär- und Umkleidepavillonmit Zeltdach ergänzt die Anlage.

SCHADELEBEN, SEEPROMENADE„CONCORDIA SEE“

Planung:planerzirkel H. G. Kleymann, Garten- undLandschaftsarchitektur, Halle (Saale)

Unmittelbar am Ortsrand von Schadeleben wurdeein Aussichtspunkt auf einem ehemaligen Braun-kohletagebau, der zu einem Badesee und zu einemSegelparadies geflutet wird, geschaffen.Der „Concordia See“ soll nach seiner Flutung eineFläche von 630 Quadratmetern umfassen und damiteiner der größten Seen der Region werden. VomDorf her wird der Besucher direkt in die Richtungdes Forums gelenkt. Der Weg, markiert durch eineschnurgerade Baumreihe, von einer farbintensivenStaudenbepflanzung eingefasst, bildet die Achsezwischen Kirchturm und Forum. Die auf dem Rasen-hügel angeordneten Cortenstahlplatten geben demOrt ein angemessenes Gesicht. Kraftvoll, gleich einerBastion, stehen die Gabionen aus Naturstein amUfer des zukünftigen Sees, dessen voraussichtlicherWasserstand bereits blau markiert ablesbar ist.

KÖTHEN, ALTENPFLEGEHEIM „AM LUTZEPARK“

Planung:Kleine + Kleine, Halle/Lettin

Während bei manch einem neu errichteten Alten-und Pflegeheim die Freiraumgestaltung scheinbarnur als gestalterische Hinzufügung verstanden wurde,bietet die parkähnliche Gartenanlage des Alten-pflegeheimes „Am Lutzepark“ in Köthen mit seinemalten Baumbestand Bewohnern und Besuchernvielfältige Möglichkeiten der Nutzung.Die Zimmer in den Erdgeschossen haben eigeneTerrassen, aus den raumhohen Fenstern der Ober-geschosse ist ein freier Blick in den Garten möglich.Die Pergola vor dem Funktionsgebäude spendeteiner größeren Terrasse Schatten, dort kann manim Sommer seinen Kaffee mit Blick in den mitRosen und Stauden bepflanzten Park genießen.Im Südteil des Gartenreiches, das durch begleitendeGehölzpflanzungen verschiedene Raumein-drücke vermittelt, lädt ein Platz mit Bänken zumVerweilen ein.

BLANKENBURG, FASANENGARTEN

Planung:Franz Baumgart Süßmann, Landschaftsarchitektur,Berlin/Leipzig/Magdeburg

In unmittelbarer Nähe zum barocken Terrassengartenund zum Schlosspark befindet sich der unter außer-gewöhnlichen Umständen entstandene Fasanen-garten.Auf einem früher unter anderem auch zur Fasaneriegenutzten Areal entstand unter Beachtung vonhistorischen Befunden ein neuer Park in gelungenerSymbiose von neuer Landschaftsgestaltung, Erhaltund Neuinterpretation vorhandener Spuren undKunst.Fasane haben im Park in einer Voliere wieder einZuhause gefunden. Die weithin sichtbaren, abendsbeleuchteten überdimensionalen Fasanenfedern derKünstlergruppe ODIOUS greifen die Mythologie derHerkunft der Fasane auf.Wie selbstverständlich erscheint heute diese Er-gänzung der historischen Parkanlagen. Einmalig wardie Umgestaltung des Areals unter Einbindung von36 arbeitslosen Jugendlichen, die hier 14 Monatepraktisch ausgebildet werden konnten.

POUCH, AGORA

Planung:Knoll Ökoplan GmbH, Leipzigin Zusammenarbeit mit Andres Boshard, Schweiz

Im Zuge der Umgestaltung eines ehemaligenTagebaugebietes an der Goitzsche im LandkreisBitterfeld ist durch die Flutung ehemaliger Kohle-gruben eine 25 Quadratkilometer große Seenland-schaft entstanden. Mit Unterstützung eines inter-nationalen Kuratoriums arbeiteten Landschaftsarchi-tekten und Künstler gemeinsam mit Bergleuten ander Verwandlung zur „Kulturlandschaft des 21. Jahr-hunderts“. Für die 130 Hektar große HalbinselPouch wurde ein Konzept für einen AGORA-Parkentwickelt, ein Erlebnispark mit Sportflächen,Spielpfaden, Labyrinthen und kleinen Hügeln.In ihrer Mitte liegt die so genannte Agora, eineFreilichtbühne mit schwungvoll terrassiertenZuschauerrängen entlang eines sichelförmigaufgeschütteten Walls. Dieser Veranstaltungsort füretwa 4000 Besucher ist im Gegensatz zu seinemNamen natürlich weder ein Marktplatz noch dieBegegnungsstätte einer aktiven Volksversammlung.Vielmehr erscheint er in seiner Kargheit und der vonGranitstufen gebildeten Terrassierung als verkleinerteReminiszenz an das untergegangene Tagebaugebiet.

WOLFEN, FILMBAND NORDPARK

Planung:Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten, Dresden

Der Nordpark im Plattenbaugebiet von Wolfen isteine Initiative der 1996 gegründeten Erneuerungs-gesellschaft Wolfen-Nord, die versuchte, neue Wegezu gehen und dem sich ändernden sozialen GefügeFreiräume zu bieten. Von 1960 bis 1990 erbaut,bot die Großsiedlung Raum für 32 000 Menschen,von denen heute noch zwei Drittel hier leben.Der Stadtteilpark wurde auf einer über 100 Meterbreiten und 1,4 Kilometer langen Schneise errichtet,ursprünglich als S-Bahntrasse zur ORWO Filmfabrikgeplant. Der als „Filmstreifen“ bezeichnete, aus27 begehbaren Bildern zusammengesetzte Weg,erscheint als Hommage an die alte Filmfabrik undbildet das Rückgrat der neuen Parkanlage.Neben Bildern, die an die industrielle Tradition desOrtes („Bildauswahl“, „Dunkelkammer“) erinnern,wurden auch Träume von fernen Landschaften(„Taiga“, „Toskana“ oder „Mondlandschaft“) proji-ziert. Mit einfachen, raumbildenden Mitteln, wiebeispielsweise Wandscheiben, Hecken, Bänken undBäumen entstanden abwechslungsreiche Bilder,verbunden durch den „Filmstreifen“.

HALLE (SAALE), WISSENSCHAFTS- UNDINNOVATIONSPARK HEIDE-SÜD

Planung:Därr, Landschaftsarchitekten BDLA, Halle (Saale)

Die Parkanlage ist Teil der städtebaulichen Ent-wicklungsmaßnahme Halle, Heide-Süd.Nachdem die Flächen anderthalb Jahrhunderte fürdie Bürger Halles nicht zugänglich waren – Nerven-heilanstalt, Kasernen der Wehrmacht, später derrussischen Streitkräfte – sind sie heute Bürgerpark,trennen und verbinden die Stadtteile Halle-Neustadtund Heide-Süd und sind grüne Stadtteilverbindungenzum Zentrum. Die Altlastensanierung hinterließnahezu keine verwendbaren Spuren der Geschichte,jedoch Kleinpflaster und vor allem Straßenbordeaus Granit, die gestapelt, eingebaut und aufgestelltzu klaren kräftigen Konturen des weitläufigen Ent-wurfes wurden.Neben ausgedehnten gärtnerisch gestalteten Frei-flächen gibt es für Kinder und Jugendliche attraktiveSpielflächen wie Piratenschiff, Skateranlage undals neuen Höhepunkt einen Wasserspielplatz.

HALLE (SAALE), PARK „THÜRINGER BAHNHOF“

Planung:lohrer.hochrein landschaftsarchitekten bdla,Magdeburg

Der Thüringer Bahnhof entstand als innerstädtischerGüterbahnhof am Ende des 19. Jahrhunderts. Nachseiner Stilllegung 1991 wurde das ehemalige Geländezu einem öffentlichen Park umgestaltet. Dabeiwurden vorhandene industrielle Spuren genutzt,um neue Räume vor der morbiden Kulisse der nocherhaltenen gründerzeitlichen Malzfabrik und Zucker-raffinerie landschaftsarchitektonisch zu gestalten.Der längliche Park wird von der Thüringer Straße inzwei Teile geteilt. Der nördliche Abschnitt, dessenAuftakt ein kleiner Platz mit geöffneten Bahn-schranken bildet, ist durch eine dezente, den Wegbegleitende Grüngestaltung geprägt. Den südlichenTeil bestimmen prägnantere Eingriffe, wie die durchStauden farbig markierten „Schienengärten“ an derThüringer Straße sowie der Kletterfelsen mit vorge-lagerter Skaterbahn. Das alte Stellwerk schafft einenÜbergang zur westlich angrenzenden Wohnbebauung.Die zwischen den Schienen geführten Wege bildendie grundlegende Struktur des Parks und verbindendie verschiedenen Bereiche untereinander.

HALLE (SAALE), UNIVERSITÄTSPLATZDER MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄTHALLE-WITTENBERG

Planung:gernot schulz : architektur, Kölnmit Topotek 1, Berlin

Neues Bauen im historischen Kontext: Der Universi-tätsplatz in Halle (Saale) ist hierfür ein gelungenesMeisterstück. Die Neubauten Audimax und Juridicumgeben dem Platz mit den vorhandenen Gebäudendes 19. und frühen 20. Jahrhunderts eine neueFassung.Die zurückhaltende Neugestaltung der Oberflächendes 1830 entstandenen Platzes und der sparsameEinsatz von Grün machen die Wirkung des Raumeserlebbar. Die neue Freitreppe zur tiefer liegendenStraße, an der sich das Juridicum befindet, gleichtnicht nur Niveauunterschiede aus. Sie bietet denStudenten einen Raum zum Treffen, Schwatzen undAusruhen in der Sonne.Der Platz scheint in das Audimax zu fließen. DieTreppe zum Universitätsring wird in das Gebäudehineingeführt und erhält auch dort eine Funktion.Die transparente Fassade vergrößert das Foyer undlässt den neu gestalteten Platz im Gebäude erlebbarwerden.

GRÄFENHAINICHEN,FERROPOLIS – „STADT AUS EISEN“

Planung:Martin Brück, Rainer Weisbach, Stiftung BauhausDessau;Jonathan Park, Architekt London;Iris Reuter, Björn Teichmann, Büro für urbaneProjekte, Leipzig;Büro Kiefer, Landschaftsarchitektur, Berlin

Nahe der Stadt Gräfenhainichen liegt die BaggerstadtFerropolis auf einer Halbinsel (48.000 m2) imstillgelegten Braunkohletagebau Golpa-Nord. DasHerzstück von Ferropolis bilden fünf Tagebaugroß-geräte mit den Namen: Mosquito, Gemini, Big Wheel,Mad Max und Medusa. Nach der Idee des BauhausesDessau wurden diese nicht verschrottet, sondernerhielten eine neue Funktion: Die „Stadt aus Eisen“wurde zum Veranstaltungs-, Ereignis- und Museums-ort, dessen Arena jährlich mehr als 25.000 Besucherempfängt. Zugleich steht die „Stadt aus Eisen“auch für einen Neubeginn im Umgang mit Naturund Landschaft. Im Auftrag der Expo wurde im Jahr2000 begonnen, die Landschaft zu rekultivieren.Das Tagebaurestloch Golpa-Nord wurde geflutet undhat mittlerweile seinen Flutungsendstand erreicht.

ZEITZ, LANDESGARTENSCHAU 2004

Planung:Marcel Adam Landschaftsarchitekten, Potsdam

Mit der Leitidee „Zeit(z)reise – Vergangenheit undZukunft – eine Reise durch die Gärten von Zeitz“knüpfte die Stadt Zeitz an ihre wechselvolle Ge-schichte der Bau- und Gartenkunst an.Der Planungsansatz für die Gesamtkonzeption derLandesgartenschau 2004 unter Berücksichtigungdes Denkmalschutzes und der Nachhaltigkeit bein-haltete das Schaffen eines gestalterischen Bezugesdes Gebietes zu den Gebäuden und zur umgebenden,historischen Kulturlandschaft. Durch die Landes-gartenschau entsteht ein innerstädtischer Park umdas Schloss Moritzburg. Der als Stadt- und Rummel-platz genutzte Schlosspark wird wieder als einezusammenhängende Grünfläche erlebbar. Mit derRenaturierung des Mühlgrabens sowie der Ausbildungeiner Uferpromenade entlang des neu gestaltetenLustgartens wird der Fluss zu einem besonderenErlebniselement innerhalb der Parkanlage. Es ent-stand ein moderner Freizeit- und Erholungspark mitSpielmöglichkeiten.

SANGERHAUSEN, INNENSTADTSANIERUNG

Planung:Planergruppe Kreikenbaum + Heinemann,Sangerhausen/Bremen

Die Sanierung der Altstadt Sangerhausens geht aufeine zehnjährige Planungs- und Bauzeit zurück undillustriert beispielhaft eine der augenscheinlichstenFolgen der städtischen Transformationsprozessenach 1990, die Revitalisierung ostdeutscher Innen-städte.In den bestehenden Straßenräumen des historischgewachsenen Stadtgrundrisses von Sangerhausenmit dem Rathaus, Kirchen, einem Marktplatz undGeschäften wurden einheitliche Fußwege mit Kalk-stein-Mosaikpflaster und differenzierte Platzsituati-onen mit Sitzmöglichkeiten sowie Bepflanzungengestaltet, die den Rahmen für eine Identifikationder Bürger mit ihrer Stadt bilden.Die breiten Fußwege, die aufgrund niedriger Granit-bordsteine für besondere Anlässe auf die Fahrbahnerweitert werden können, unterstützen dengewünschten kommunikativen Charakter dieseröffentlichen Räume, bei deren Ausführung auf dieVerwendung regionaler Materialien geachtet wurde.

HALLE (SAALE), PROMENADE HANSERING

Planung:lohrer.hochrein landschaftsarchitekten bdla,Magdeburg

Der Hansering ist Teil des Ringes, der entlang derehemaligen Befestigungen die Innenstadt Hallesumgibt. Der Ring ist stark durch den Verkehr geprägt.Jedoch verleiht ein großer Grünanteil mit prächtigemAltbaubestand diesem Abschnitt eine besondereAufenthaltsqualität. Die aus den 1970-er Jahrenstammende Gestaltung war zwischenzeitlich starksanierungsbedürftig. Sie wurde im Zusammenhangmit dem Neubau der Tiefgarage überplant. DieNeugestaltung der Promenade knüpft an den grünenCharakter dieses Ringabschnittes an. Eingespanntzwischen zwei Straßen und gerahmt von imposantengründerzeitlichen Bauten wird ein „englisch“ an-mutendes Bild inszeniert – das landschaftliche Bildeines sanften Rasenhügels, von prächtigen Bäumenüberstellt und von einer großzügigen Promenademit einladenden Bänken begleitet. So wird zentrums-nah hohe Aufenthaltsqualität im Freien angeboten.Im Norden und Süden der Promenade finden sichOrte mit farbenfrohem Sommerflor. Dieser wirddurch verwildernde Blumenzwiebeln im Hang farblichunterstützt.

ZEITZ, VORDERER SCHLOSSHOF MORITZBURG

Planung:Pelz Garten- und Landschaftsarchitektur,Biederitz

Im Zusammenhang mit der im Jahr 2004durchgeführten ersten Landesgartenschau inSachsen-Anhalt wurde auch der vordere Schlosshofder Moritzburg auf der Grundlage der Ergebnisseeines Wettbewerbs umgestaltet. Er ist einer derEingangsbereiche der neu gestalteten Parklandschaft.Die Besucher werden von einer sich in den kommen-den Jahren verdichtenden üppigen Staudenpflanzungbegrüßt, deren harmonisches Farbspiel wechseltund sich über das gesamte Jahr hinzieht.Die veränderte Topografie unterstreicht durch dieneu entstandene elliptische Wölbung die Wirkungder Pflanzung.Cortenstahl bildet die vertikale Abgrenzung des sichinnerhalb der Pflanzung aufweitenden Weges. Hierist ein idealer Rückzugsbereich entstanden.Vom vorderen Schlosshof aus gelangt man auch inden Dom Sankt Peter und Paul, so dass auch überdie Landesgartenschau hinaus die Gemeinde unddie Besucher des Domes diese Anlage nutzen undgenießen können.

FREYBURG, MARKT

Planung:B.A.S. ArchitektenKopperschmidt + Moczalla, Weimarmit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten, Berlin

Die Neugestaltung des Marktplatzes bildet dasKernstück eines 2001 von der Stadt Freyburg aus-gelobten städtebaulich-landschaftsplanerischenRealisierungswettbewerbs, der den Übergang vommittelalterlichen Stadtkern mit Marktplatz undRathaus zu den angrenzenden landschaftlichenElementen wie dem Schlifterberg und der Unstrutthematisierte. Nach der Fertigstellung einerUmgehungsstraße wurde der Marktplatz vom Durch-gangsverkehr entlastet, so dass wieder ein städtischerFreiraum entstehen konnte. Gegliedert ist er in einenzentralen Bereich für Märkte und Feste und an denLängsseiten in zwei Streifen, die unter einemschützenden Platanendach zum Verweilen einladen.Verwendet wurden regionale Kalksteinmaterialienmit verschiedenen Formaten für unterschiedlicheNutzungsbereiche. Modernes Stadtmobiliar wieBänke, eine Platzbeleuchtung und eine Brunnen-anlage des Freyburger Künstlers Harald Eckertreaktivieren den Marktplatz als Versammlungsortund urbanem Treffpunkt.

BRAUNSBEDRA, BERGBAUFOLGELANDSCHAFTGEISELTAL

Planung:Därr, Landschaftsarchitekten BDLA, Halle (Saale)

Die Bergbaufolgelandschaft Geiseltal (160 km2

Fläche) ist eine der ökologisch am stärkstenbelasteten Regionen im östlichen Deutschland. DasGebiet beherbergte eines der größten geschlossenenBraunkohlelagerstätten des mitteldeutschen Raumes.Die Kohleförderung hinterließ die fast völlige Zer-störung von 16 Ortschaften und damit eine ge-schädigte Landschaft unvorstellbaren Ausmaßes.Das Ziel für die Renaturierung beinhaltet nach derAltlastensanierung die Gestaltung eines ausgewogenenLandschaftsraumes mit intaktem Siedlungsgefügeund leistungsfähiger Infrastruktur sowie einem öko-logisch verträglichen Freizeit- und Erholungsgebiet.Nach regionalplanerischen Vorgaben soll eine Seen-landschaft mit einer Gesamtwasserfläche von etwa23 Quadratkilometern geschaffen werden. EinFlutungsvorhaben über einen Zeitraum von etwa 15Jahren lässt mit dem Geiseltalsee den größten Seedes mitteldeutschen Raumes und den zwölftgrößtenSee der Bundesrepublik Deutschland entstehen.

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ImpressumRedaktion: Petra Heise, Nadine NockenQuellen: Neue Architektur in Sachsen-AnhaltTexte: Ines Linder, Petra Heise, Nadine NockenFotos: Lohrer, Heise, Nocken, Pelz, Adam, LohausCarl, Brücke e.V., Därr, Braun