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H ABARI Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 21. Jahrgang Nr. 2/06 Fr. 5.– Jetzt kehren die Wildhunde zurück Ein Strom droht auszutrocknen Professionalisierte Wilderei Jahresbericht 2005

Habari 2-06

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Ja h r e s b e r ic Zeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 21. Jahrgang Nr. 2/06 Fr. 5.– 2 0 0 5 h t

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HABARIZeitung der Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) • 21. Jahrgang Nr. 2/06 Fr. 5.–

Jetzt kehren die Wildhunde zurückEin Strom droht auszutrocknen

Professionalisierte Wilderei

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Habari-ImpressumAusgabe: 21. Jahrgang, Nr. 2/06, Juni 2006Auflage: 3000 ExemplareHerausgeber: Verein Freunde der Serengeti Schweiz (FSS)Sekretariat FSS: Silvia Arnet, Postfach, CH-8952 Schlieren. Tel.: ++41 044 730 75 77,

Fax: …78, Web: www.serengeti.ch, E-Mail: [email protected], PC: 84-3006-4Redaktion: Ruedi Suter, Pressebüro MediaSpace, Postfach, CH-4012 Basel,

Tel.: 061 321 01 16, E-Mail: [email protected]; Monica BornerTitelbild: Wildhund im Serengeti-Ökosystem. Foto: Gian SchachenmannLeserbriefe: Bitte an die Redaktion. Kürzungen vorbehaltenAnzeigen: Beat Germann, Buchrütiweg 4, 8400 Winterthur

Tel./Fax: 052 213 86 93, Handy 079 291 95 59, E-Mail: [email protected] Beirat: Die Zoologen Monica Borner, Zürich, und

Dr. Christian R. Schmidt, Frankfurt am Main.Layout: provista – concept • prepress • publishing • design, Urs Widmer,

Lettenweg 118, CH-4123 Allschwil, Tel.: 061 485 90 70, E-Mail: [email protected]: Schellenberg Druck AG, CH-8330 Pfäffikon, Tel. 044 953 11 80Habari-Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen.Habari heisst «Nachricht» auf Kisuaheli. Es erscheint 4x im Jahr.

Enormes EntwicklungspotenzialLiebe Freunde und Freundinnen der Serengeti Schweiz – vor zwölf Jahrenhat sie für mich begonnen, die Beziehung zu Afrika. Meine Frau Silvia undich wollten uns einen lange gehegten Wunsch erfüllen: die Tierwelt Afrikasso ursprünglich wie noch möglich und wenigstens einmal in unserem Le-ben sehen zu können. Der Eindruck, den wir auf dieser ersten Safari erhiel-ten, war schlichtweg überwältigend. Kein Wunder, dass diesem erstenBesuch noch viele weitere folgten.

Schon nach der ersten Reise haben wir uns den Freunden der Serengeti Schweiz ange-schlossen, um am Puls Afrikas und der tansanischen Nationalpärke zu bleiben. Damals in-teressierten mich in erster Linie die Wildtiere – und weniger unsere Artgenossen. Für dieMenschen engagierte ich mich ja in der Schweiz, als Arzt in einer Agglomerationsgemein-de. Die Reisen, Erfahrungen und Erkenntnisse, die mir durch meine Kontakte im FSS ermög-licht wurden, zeigten mir jedoch sehr bald, dass diese romantische Vorstellung, die Men-schen einfach auszublenden, falsch und naiv war. Denn tatsächlich gibt es heute in und umdie Pärke keine Tierschutzprojekte mehr, die sich nicht gleichzeitig auch mit den beteiligtenEinwohnern oder Park-Nachbarn beschäftigen müssen. So durfte ich in Tansania schonverschiedene wertvolle Begegnungen mit Menschen erleben, die vor Ort die gleichen Zieleverfolgen wie wir.Dass ich nun an der letzten Generalversammlung zum Präsidenten des FSS gewählt wordenbin, freut mich ausserordentlich. Das verantwortungsvolle Amt ist aber auch Verpflichtung,mich mit Energie für die Ziele des FSS einzusetzen. Dabei werden wir auch künftig froh umIhre Hilfe sein sein: Teilen Sie mir mit, wenn Sie eine Idee für die Beschaffung von Mittelnhaben! Kontaktieren Sie mich, wenn Sie über spezielle Beziehungen in Tansania und Ost-afrika verfügen! Melden Sie sich bitte, wenn Sie besondere Leistungen für unseren FSSerbringen möchten! Sagen Sie mir aber auch, was Sie vom FSS erwarten und wo wir IhrerAnsicht nach neue Schwerpunkte setzen sollten.Ich wünsche mir einen lebhaften Verein, in dem sich die Mitglieder vermehrt auch unter-einander kennen. Denn ich bin davon überzeugt, dass in unserer Organisation ein enormesEntwicklungspotenzial steckt. Wir müssen es nur nutzen! Gemeinsam – und im Wissen,dass unser Engagement notwendiger denn je ist. Beni Arnet, Präsident FSS

Editorial

VON MONICA BORNER*

Januar 2006. In Ostafrika ist die kurzeRegenzeit ausgeblieben. Dürre. Ich kannmich nicht an eine ähnliche Trockenheiterinnern. Der Boden ist blank und kahl,wie Zwieback, ohne Blatt oder Halm.Ein staubiger Dunst trübt die Sicht. DasEinzige, was sich bewegt, ist eine Staub-hose, die mit grosser Geschwindigkeitüber die kahle Ebene wirbelt. Wir sindunterwegs von Iringa nach Mbeya imSüdwesten Tansanias. Hier befindet sich

* Monica Borner ist Zoologin und langjähri-ges Mitglied des FSS-Vorstands. Sie lebte 12Jahre in Tansania. Nach vielen Jahren als Afri-ka-Verantwortliche beim WWF Schweiz arbei-tet sie heute als freie Beraterin für Umwelt-und Entwicklungsprojekte.

Aufgeschreckte Krokodileam Ruaha-Ufer.

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Inhaltsverzeichnis

Rettungsstrategien: Die Fluten des Grossen Ruaha versiegen 2

Jahresbericht 2005: Mehr Hilfe für den Tarangire-Nationalpark 7

Erkenntnis: Insekten leisten unbezahlbare Beiträge an die Volkswirtschaft 10

Killed in action: Der traurige Tod des Emmanuel Muyengi 12

Warnung: Interpol warnt vor der Professionalisierung der Wilderei 13

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das Einzugsgebiet des Grossen Ruaha,eines der wichtigsten Flüsse des Landes.Wir sind zu fünft unterwegs, ich bindie einzige Europäerin und die einzigeFrau. Die Stimmung im dicht gepack-ten Auto ist locker und angeregt. MeineGefährten sind Washington Mutayobavom Ministerium für Wasser, ClaudeMung’ong’o, Soziologieprofessor derUniversität Dar-es-Salaam, Petro Ma-solva, der WWF-Projektleiter, und JohnMwasampeta, der Fahrer. Unsere Auf-gabe ist abzuklären, ob das Ruaha-Was-serprojekt des WWF seine Wirkung tut.Das ehrgeizige Projekt hat zum Ziel, denGrossen Ruaha wieder rund ums JahrWasser führen zu lassen.Denn seit über zehn Jahren bleibt derFluss im Nationalpark jedes Jahr immerlänger trocken – etwas, was in den übervierzig Jahren zuvor nie vorgekommen

ist. 1993 waren es drei Wochen gewe-sen – im Jahr 2000 bereits drei Mona-te! Die Gründe dafür sind bekannt: ver-schwenderische Bewässerungsprojektein der Ebene, die Abholzung und derzerstörerische Ackerbau im Hochland.Das Einzugsgebiet des Grossen Ruahaist etwa doppelt so gross wie dieSchweiz. Hier leben über drei MillionenMenschen. Die kleinen und grossenZuflüsse entspringen in den Livingsto-ne- und Kipengere-Bergen im SüdwestenTansanias. Sie fliessen ins Usangu-Feuchtgebiet. Dieses nimmt das Wasserwie ein Schwamm auf und gibt es übersJahr hinweg langsam wieder ab. So wirdder Grosse Ruaha auch während derTrockenzeit vom Feuchtgebiet mit Was-ser versorgt. Aus Usangu heraus fliesstder Grosse Ruaha durch den nach ihmbenannten Nationalpark, dessen Le-

bensader er ist. Elefanten, Büffel undviele andere Huftiere kommen währendder Trockenzeit hierher, um Wasser zutrinken. In seinem weiteren Verlauf wirdder Fluss schliesslich am Mtera-Dammgestaut und sorgt für den Betrieb einesder wichtigsten Wasserkraftwerke desLandes.

«Jeder denkt nur an sich»

Seit über zehn Jahren sind das Problemund seine Ursachen bekannt. Doch nie-mand tut etwas. Ich muss an die Schweizdenken, wo das Hinausschieben auchnicht anders ist. Mutayoba weist dieSchuld den Politikern zu: «Sie habeneben keine gemeinsame Vision. Jederdenkt nur an seine eigenen Interessen.Kürzlich sagte doch der Landwirt-schaftsminister zu den lokalen Bauern:

U M W E L T

Das Trinkwasser wird auch für die Wildtiere knapp

Die Fluten des Ruaha-Flussesversiegen

Wasser wird zur Mangelware. Auch in Ostafrika, wie das Beispieldes mächtigen Ruaha-Flusses in Tansania zeigt. Doch wohinverschwindet das für Mensch und Tier lebensnotwendige Nass?Eine Antwort liegt im Einzugsgebiet des Grossen Ruaha.

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‹Solange es Feuchtgebiete gibt, die manin Reisfelder umwandeln kann, müsstihr nicht über Hunger klagen!›» Der-weil ist es für den Energieminister undden Direktor der Nationalparkbehördeklar, dass das Usangu-Feuchtgebiet wie-der besser bewässert werden muss, umden Nationalpark mit seiner Vielfalt,aber auch die Wasserzufuhr für dieKraftwerke zu sichern.Glücklicherweise gibt es auf politischerEbene eine Stelle, die hier die Koordi-nation und Leitung übernehmen muss:Im Office des Vizepräsidenten ist dasMinisterium für Umwelt angesiedelt,das über allen anderen Ministerien steht.Denn für die neue, seit Januar 2006amtierende Regierung von Jakaya Kik-wete (vgl. HABARI 1/06) sind Schutzund nachhaltige Nutzung der Natur undderen Ressourcen eines der oberstenGebote. Dazu gehört auch das Wasser.Schutz und Wiederherstellung des Ein-zugsgebiets des Grossen Ruaha und die

Sicherstellung eines ganzjährigen Fliess-wasserpegels sind für die Staatsregie-rung vordringlich.

Selbsthilfe im Hochland

Projektleiter Petro kümmerte sich zuerstum die Probleme im Hochland. Hier, inder Gegend um Mufindi, wird der Teevon Chai Bora angebaut. Es gibt aberauch riesige Baumplantagen für Bauholzoder für die Gewinnung von Rinden-gerbstoffen. Die kleinen Weiler stehenoft am Rand von Quellen und Bächen,den Anfängen des Einzugsgebiets für denGrossen Ruaha. Die meisten Menschenleben hier unter der Armutsgrenze. Siesind Selbstversorger und für den Gedeihihrer Kulturen vom Regen abhängig. Dahaben ein paar schlaue Köpfe heraus-gefunden, dass man die kleinen Bach-läufe und Flussauen bepflanzen kann.So wird alles Wasser ausgenutzt, derMais gedeiht, auch wenns nicht regnet.

«Wenigstens in der ersten Zeit», meintPetro. «Dann versickert das Wasser all-mählich, und die Bewohner weiter un-ten im Tal haben nichts mehr davon. Undsollte noch ein Rinnsal vorhanden sein,waschen sie darin ihre Kleider aus undverschmutzen den Rest.»Um zu etwas Geld zu kommen, holzendie Bauern zudem die Bergflanken abund machen Holzkohle. Nachdem dasProblem erkannt war, begann Petro, zu-sammen mit der lokalen Bevölkerungumweltverträglichere Einkommens-Al-ternativen zu entwickeln. Honigproduk-tion, Kleintierhaltung und Obstkulturenzeigen inzwischen erste Erfolge. DasProjekt finanzierte Bohrlöcher und Re-genwassertanks zur alternativen Wasser-versorgung. Ausserdem wurde viel Zeitin die Aufklärungsarbeit investiert, dennes war wichtig, den Menschen klar zumachen, dass sie nicht nur an sich sel-ber denken dürfen.

Bewusste Frauen

Wir werden von der Kooperative Ly-amufi festlich empfangen. TanzendeFrauen singen mit hohen Stimmen undbegleiten sich mit Kalebassenrasseln. EinKleinkind krabbelt zwischen ihren Füs-sen umher und versucht, eine der Kale-bassen zu erhaschen. Alle freuen sichüber den Besuch, wollen uns berichten,was sie bisher gemacht haben. In derKooperative Lyamufi haben sich Leutezusammengeschlossen, die Wasser für dieBewässerung ihrer Mais- und Gemüse-felder brauchen. Im Vorstand sind Män-ner und Frauen vertreten. Mich nimmtwunder, ob Frauen gleichberechtigt sind.Der «Mwenyekiti», der Vorsitzende,meint dazu: «Ja, wir haben eine Vorga-be: Jedes der sechs Dörfer kann zweiMitglieder in den Vorstand schicken, jeeine Frau und einen Mann. Dann blei-ben noch acht weitere Vorstandsmitglie-der, die frei gewählt werden können,Männer und Frauen.» Sieh an, punktoFrauenrechte könnten wir in der Schweizoffenbar noch einiges von Tansania ler-nen! Übrigens sind diese Frauen gar nichtetwa schüchtern. Selbstbewusst meldensie sich zu Wort, sagen, was ihnen wich-tig ist, und setzen sich wieder.Die Kooperative hat in freiwilliger Ar-beit eine Quelle rehabilitiert. Stolz führtsie uns ihr Werk vor. Die Quelle war mitMais und Gemüse zugepflanzt wordenund völlig versickert. Nun wurde gero-det, die ursprüngliche Umgebung wieder

Typische Flusslandschaftam Ruaha.

Begrüssung durchFrauen und Männer der

Kooperative Lyamufi.

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hergestellt und mit einheimischen Wild-pflanzen bepflanzt. Der Erfolg zeigtesich rasch: Die Quelle sprudelt wieder!Natürlich reicht es nicht aus, wenn eineKooperative nur für ihre eigenen Anlie-gen besorgt ist. Also wurde mit Petrosfachlicher Unterstützung aus elf ver-schiedenen Kooperativen eine Apex-Or-ganisation von «Wassernutzern» («Wa-tumiamaji») gegründet, die den ganzenLauf des Nebenflusses abzudecken ver-mag. So werden nun alle Bedürfnisseund Anliegen der Viehhalter, Ackerbau-ern, Reisbewässerer und Haushalte miteinbezogen. Gemeinsam wird geplant,wie das Land entlang dem Fluss genutztwerden soll. Diese basisdemokratischenStrukturen sind das Rückgrat eines Nut-zungsplans für diesen Nebenfluss. DieBevölkerung hat verstanden, worum esgeht. Sie fühlt sich nun verantwortlichfür den Schutz ihres Flusses.

Reiskammer der Nation

Vor etwa einem Jahrzehnt entschied dietansanische Regierung, in der Usangu-Ebene zwei grosse staatliche Reisfarmenvon total über 35000 Hektaren anzule-gen. Diese Massnahme war Teil einesArmutsbekämpfungsprogramms und

bezweckte eine verbesserte Abdeckungdes nationalen Bedarfs an Nahrungsmit-teln. Von den Farmen verlangt wurdeauch der Bau und Unterhalt von Bewäs-serungskanälen, die das abgezweigteWasser wieder dem Fluss zuzuführenhatten. Doch die Kanäle wurden wederrichtig instand gehalten noch überwacht.Unzählige Kleinbauern siedelten sich an,die ihrerseits Wasser aus den Bewässe-rungskanälen abzweigten. Weitere Sied-ler kamen nach, die nun den Rest desWassers nutzen. Anstatt in die Flüssezurückgeführt zu werden, bleibt dasWasser nun in den Feldern stehen undverdunstet zu einem grossen Teil. Sogarin der jetzt vorherrschenden Trockenzeitsteht das ganze Farmland unter Wasser– es ist die reinste Verschwendung! Undausserhalb des Anbaugebietes bleibendie Flussläufe ausgetrocknet.

Neue Anbaumethoden

Mit Hilfe eines Entwicklungsprojektswurde eine dritte grosse Farm eingerich-tet, die aus einer Kooperative von Klein-bauern besteht und von einem kleinenTeam aus Fachleuten geleitet wird. InMbuyuni, dem Hauptquartier der Ko-operative Mamrema, treffen wir zwei

ihrer Leiter. Sie haben im vom WWFunterhaltenen Modell-Reisfeld neueAnbaumethoden gelernt, die sie nun er-folgreich umsetzen. Zawadi Mwayokolaund Nuru Mwakatundu berichten, dasssie ihre Reisernte verdreifachen konn-ten, seit sie die neuen Pflanztechnikenanwenden. Petro erzählt uns, dass er sichin dieser Sache auch auf politischer Ebe-ne engagiert: Die zwei Staatsfarmen sol-len privatisiert werden. Er setzt sichdafür ein, dass sie nicht an Grossbesit-zer veräussert, sondern an Kooperati-ven von Kleinbauern à la Mamremaübergeben werden.

Trockener Flusslauf

Flusspferde sindauf Flusswasser angewiesen.

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Die Schutzgebiete

Auf der Fahrt ins Usangu-Reservat – esgrenzt an den Südwesten des Ruaha-Nationalparks – treffen wir auf eineGruppe aufgebrachter Wasukuma. Aufder Suche nach Weideplätzen für ihrVieh sind die jungen Männer mit denKühen ihrer Väter vom Südufer des Vic-toriasees hierher gekommen. Vergange-ne Nacht wurden ihnen sechs Kühegestohlen. «Sie kamen mit einem Last-wagen und luden die Tiere gleich ein»,empört sich einer. «Wahrscheinlich sindsie schon längst auf dem Weg nach Dar.»Trotzdem wollen sie die Verfolgung auf-nehmen, sie sprühen förmlich vor Wutund Kampfeslust.Etwas später gelangen wir ins Reservat,das zurzeit völlig illegal von gegen400000 Kühen abgegrast wird. Diesetrampeln dabei auch im offenen Wasserdes Ihefu-Sumpfes herum, der als Was-serreservoir für den Grossen Ruaha be-sonders wichtig ist. Trotzdem sind dieTiere schrecklich abgemagert undkrank, fast täglich treffen wir irgendwoauf eine tote oder sterbende Kuh.Das Usangu-Reservat – ein grosses, fla-ches Feuchtgebiet – erstreckt sich aufüber 4000 km2 und versorgt den Parkmit Wasser. Doch weil die Zuflüsse zuwenig Wasser nach Usangu bringen,kann das Feuchtgebiet diese wichtigeFunktion nicht mehr während des gan-zen Jahres erfüllen. Früher war dasUsangu-Reservat reich an Wildtieren,doch neben der Wilderei ist heute dieKonkurrenz mit den Hunderttausenden

von Kühen und Ziegen ein grosses Pro-blem. Das alte tansanische Gesetz, wo-nach «pastoralists» mit ihren Tierenüberall freien Zugang haben, lässt sichauf Grund der wachsenden Bevölke-rung in dieser Form wohl kaum mehrhalten.Nun sind wir bereits auf unserer letztenEtappe angelangt – im Ruaha-National-park. Er ist mit 10300 km2 nach demSelous-Reservat und der Serengeti dasdrittgrösste Schutzgebiet Tansanias.Zusammen mit den beiden angrenzen-den Jagd-Reservaten Rungwa und Kisi-go hat dieses Ökosystem die Grösse derhalben Schweiz. Hier lebten vor zwan-zig bis dreissig Jahren über 50000 Ele-fanten! Doch dann dezimierten Wilde-rer die grossen Herden. Seither habenstrikte Wildereikontrollen sowie das in-ternationale Handelsverbot für Elfen-bein dazu geführt, dass heute wiederregelmässig kleinere und grössere Ele-fantenherden beobachtet werden kön-nen. Büffel, oft in grossen Herden, Gi-raffen, Zebras, der Grosse und derKleine Kudu kommen vor. Und auchRaubtiere – vom Löwen und Leopardenbis zu Wildhunden und Löffelhündchen.Hier leben auch Hunderte von Flusspfer-den und über 400 Vogelarten. Wenn beiMsembe der Fluss austrocknet, leidenvor allem die Hippos, die sich dicht ge-drängt in winzigen Tümpeln vor dersengenden Sonne zu schützen suchen.Auch dieses Jahr spitzt sich die Situa-tion zu, denn der Fluss hat bereits vor78 Tagen zu fliessen aufgehört, undRegen ist noch lange nicht in Sicht.

Mtango Mtahiko, der Chef des Parks,erzählt uns von seinen Problemen. Da-bei unterstreicht er auch die für dasLand wichtige wirtschaftliche Bedeu-tung des Grossen Ruaha, für den Tou-rismus, aber auch für die Stromversor-gung vor allem der Städte.Mtahiko regt sich aber über die Pläneder Tourismus-Anbieter auf, die einenDamm bauen und so einen grossen Ne-benfluss des Ruaha ohne Umweg übersFeuchtgebiet direkt in den Park leitenmöchten. «Dann wäre das Problemzwar im Moment behoben, aber über-haupt nicht gelöst. Mit solchen Mass-nahmen schafft man sich nur weitereProbleme.» Das so gestaute Wasserwürde unweigerlich massenhaft weite-re Siedler anlocken und dann wäre daszusätzliche Wasser schnell wieder weg.

Positive Eindrücke

Nun haben wir langsam die Köpfe rand-voll mit den verschiedensten Eindrü-cken. Wir sind aber überzeugt, dass dasProjekt auf dem richtigen Weg ist. Mitseinen unterschiedlichsten und fantasie-vollen Ansätzen, welche auf allen Ebe-nen auf die Bedürfnisse der Interessens-vertreter eingehen und dabei das Zieleines gemeinsamen Ganzen nicht ausdem Blickwinkel verlieren, geht das Pro-jekt die vielen und komplexen Proble-me gut an. Aber es wird – wie andern-orts auch – noch viel Zeit brauchen, bisdie Betroffenen die gewonnenen Einsich-ten auch in sichtbare Taten umgesetzthaben werden.

Leopard im Baum.

Seltene Sichtung:Roan-Antilopen im Ruaha-Gras.

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Die Naturschönheiten Afrikas, diewildlebenden Tiere und Pflanzen, dieeinmaligen Landschaften sind Teil desWelterbes. Doch den afrikanischen Län-dern fehlen oft die Mittel, um die viel-fältigen Schutzaufgaben bewältigen zukönnen. Der Verein Freunde der Seren-geti Schweiz (FSS) hat sich zum Zielgesetzt, die Schutzbestrebungen insbe-sondere im Osten Tansanias (Serengeti,Ngorongoro, Tarangire, Arusha, Kili-mandscharo usw.) zu unterstützen. Erengagiert sich in der Errichtung vonRangerposten, bei der Beschaffung derAusrüstung für die Ranger und die Pa-trouillen sowie in der Erstellung unddem Unterhalt von Wegen, Pisten, Fur-ten und Brücken. Überdies unterhält derFSS ein Ausbildungsstipendium und or-ganisiert regelmässig Schülerausflüge.Neu eingestiegen ist er in ein Engage-ment für ein Gemeindeentwicklungspro-jekt, in dem die Dorfbevölkerung gegenEntgelt aktiv an den Schutzmassnahmenteilnimmt. Und der FSS unterstützt auchForschungsvorhaben.

Schwerpunkt TarangireBei den Projekten des FSS stand im Be-richtsjahr 2005 der Tarangire-National-park im Vordergrund: Dringlich war es,die Transportwege sicher- und die Grenz-wege wiederherzustellen. Dazu wurdenneue Furten, Wege und Pfade angelegtsowie Unterhaltsarbeiten an den Stras-sen geleistet. Überdies bezahlte der FSSTreibstoff für Fahrzeuge, die unter an-derem beim Legen von Frühbränden imEinsatz waren. Dies dient der Verhütungunkontrollierter Buschbrände.

Gemeinsam mit den MassaiDer FSS hat zudem damit begonnen,sich am Projekt zur Gemeindeentwick-lung ELAND zu beteiligen. Dabei geht

FSS verstärkt Unterstützung imTarangire-NationalparkDie Bevölkerung rund um den Tarangire-Nationalparkwächst und wächst. Damit nehmen auch Probleme wieÜbergriffe auf den Park oder die illegale Jagd auf die Wild-tiere zu. Deshalb hat der FSS im Jahr 2005 mit verschiede-nen Projekten damit begonnen, sich schwerpunktmässig imTarangire-Gebiet einzusetzen.

es darum, die Gemeinden rund um denNationalpark am Wildschutz zu betei-ligen. Die Gebiete ausserhalb des Parks,insbesondere die Simanjiro-Steppe, sindfür die Huftierherden des Ökosystemsüberlebenswichtige Weidegründe. Dortenthalten die Böden die für die Fort-pflanzung notwendigen Mineralstoffe,an denen es im Park selbst mangelt.Deshalb werden die Steppen von denHerden im jahreszeitlichen Rhythmusaufgesucht. Dort aber sind die Tierbe-stände den Wilderern aus der nahenGrossstadt und aus den Tanzanit-Minenbeinahe schutzlos ausgeliefert.Sie wurden in den letzten Jahren starkdezimiert. Im ELAND-Projekt werdennun ansässige Massai-Hirten im Wild-

schutz ausgebildet. Sie übernehmen aufihrem Gemeindegebiet die Wild- undJagdkontrolle, und die Gemeinden wer-den dafür mit einem Jahresbetrag vongegenwärtig 5000 Dollar entschädigt.Im Dezember 2005 wurde ein ersterdiesbezüglicher Vertrag zwischenELAND und dem Dorf Terat in der Si-manjiro-Steppe unterzeichnet. Verträgemit weiteren Gemeinden sollen folgen.Der FSS hat im Berichtsjahr eine ersteTranche an dieses Projekt bezahlt undgedenkt, sich dabei längerfristig zu be-teiligen.

ElefantenschutzAuch im Gebiet des Tarangire-National-parks betreiben Charles und Lara Fo-ley seit Jahren ein Forschungsprojekt mitElefanten – 2005 wiederum mit Unter-stützung des FSS. In der FSS-Zeitschrift«Habari» berichtet das Forschungspaarregelmässig über seine Arbeit.

Serengeti-NationalparkIm Serengeti-Nationalpark fielen imBerichtsjahr Unterhaltsarbeiten im Kir-

Paviane:Auch ihrem

Überleben giltder FSS-Einsatz

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awira-Rangerposten an. Es musste eineneue Solarpumpe für den Wassertankgekauft und installiert werden. Ausser-dem bemühten sich unsere Afrikadele-gierten (leider vergeblich) um die Geneh-migung für die Instandsetzung desNyasirori-Dammes, der einst für einepermanente Wasserstelle an der Park-grenze im Norden gesorgt hatte.

Schüler und WildtiereViele Tansanierinnen und Tansanierhaben noch nie ein frei lebendes Zebraoder gar einen Elefanten zu Gesicht be-kommen. Und doch hängt die langfris-tige Erhaltung der afrikanischen Tier-und Pflanzenwelt vom Verständnis derBevölkerung dafür ab. Mit der Organi-sation von Ausflügen für Schulkinderaus der Region Arusha in Nationalparksträgt der FSS dazu bei, die Einheimi-schen schon früh für die Schutzbe-mühungen zu sensibilisieren. Mit Unter-stützung des Rotary-Clubs Limmattalkonnten 2005 acht Exkursionen in denTarangire- oder Lake-Manyara-Natio-nalpark durchgeführt werden. – Der FSSrichtet ein Stipendium für den Besuchdes Zertifikatskurses am College of Af-rican Wildlife Management Mweka beiMoshi aus. Leider konnte im Berichts-jahr kein geeigneter Kandidat gefundenwerden. Das Programm läuft aber wei-ter. Bisher wurden zwei Personen unter-stützt.

Reparierte FahrzeugeDie vom FSS gespendeten Fahrzeuge –Geländefahrzeuge, Traktoren, Wasser-tankwagen – sind in der Serengeti undim Tarangire Tag für Tag im Einsatz. Siefahren auf zum Teil sehr schlechten Pis-ten Tausende von Kilometern, und im-mer wieder geht etwas kaputt. Unter-halt ist deshalb für den FSS besonderswichtig. So wurden im Berichtsjahr dieTankwagen in der Serengeti und dieTraktoren im Tarangire überholt.

Schuhe für RangerAn Materialspenden gingen im Berichts-jahr über 50 bergtaugliche Wanderschu-he an die Mannschaft des Arusha-Na-tionalparks. Dieser Park liegt an derFlanke des Mount Meru, und die Ran-ger müssen Gebirgspatrouillen vorneh-men. Doch die übliche Rangerausrüs-tung sieht solche Berggänge eigentlichnicht vor, und deshalb gelangte die Park-verwaltung mit der Bitte um Schuhe anden FSS. Finanziert wurden sie aus derWeihnachtsspende 2004. Und wie im-mer wurden auch kleinere Bonuszahlun-gen für besonders engagierte Rangerausgerichtet.

Vortragssujet BerggorillaAn der Generalversammlung 2005 vom27. Mai wurden Jan Bolte, Thomas Pey-er und Alex Rechsteiner neu in den Vor-stand gewählt. Danach entpuppte sichder Zoologe Jörg Hess aus Basel als be-gnadeter Referent. Unter dem Titel «Go-rillas im Nebel» erzählte der Forscherfarbig und spannend über seine Beob-achtungen an den Berggorillas in Ruan-da. Anhand seiner fabelhaften Dias ginger besonders auf die Beziehung vonMutter und Kind ein. Die Mitgliederver-sammlung im Herbst 2005 vom 28.Oktober widmete sich wie üblich demBudget des kommenden Jahres. Mit derLesung aus ihrer Geschichte «KaribuKatoto» faszinierte Claudia Adrario,musikalisch unterstützt von ihrem SohnLukas Jösel, das FSS-Publikum. An-schliessend sorgte der Film «BernhardGrzimek – ein Leben für die Tiere» vonThomas Weidenbach für gute Stimmung.

Im Einsatz für den FSSAn fünf Sitzungen im Jahr 2005 und mitder Tätigkeit in ihren Ämtern leistetendie Vorstandsmitglieder wertvolle undumfangreiche Arbeit. Sie machten sichhinter den Kulissen um den FSS verdient.An dieser Stelle sei ihnen herzlich für

ihr Engagement gedankt: Silvia Arnet,Aktuarin und Sekretariat (seit 2003),Jan Bolte (2005), Monica Borner, Vize-präsidentin (1991), Bruno Karle, Kas-sier (2001), Helen Markwalder (1994),Thomas Peyer (2005), Alex Rechsteiner,Afrikadelegierter (2005), David Rech-steiner, Afrikadelegierter (1984), undRuedi Suter, Redaktor des «Habari»(2003). Das Präsidium hatte Dr. Ros-marie Waldner (2000) inne.

Breites InformationsangebotIm Berichtsjahr erschien die FSS-Zeit-schrift «Habari» wiederum viermal. Re-daktor Ruedi Suter hat sie gemacht, un-terstützt von der Zoologin MonicaBorner, die im Vorstand auch die wis-senschaftlichen Inputs gibt. Gestaltetwurde das Heft einmal mehr zu einemFreundschaftstarif von Urs Widmer, Ver-leger in Basel. Den «Habari»-Produzen-ten dankt der FSS herzlich. Das «Haba-ri» findet bei den FSS-Mitgliederngrossen Anklang, wie immer wieder ver-sichert wird. Zudem leistet es als Wer-beträger für den FSS bei interessiertenAbnehmern gute Dienste. Auch die FSS-Web-Seite (www.serengeti.ch) ist einErfolg und wird vom In- und Auslandaus gut besucht, wie auch immer wie-der an das Sekretariat gerichtete Anfra-gen dokumentieren. FSS-Mitglied BeniArnet hat wiederum als Hauptwebma-ster gewirkt, was ihm das FSS-Publikumsehr verdankt.

Beliebter LadenUrsula Daniels führt verdienstvollerwei-se den FSS-Laden ehrenamtlich und ver-waltet das umfangreiche FSS-Lager. Fürihre nützliche Arbeit dankt der Vorstandherzlich. Neben Mützen, T-Shirts, Hem-den, Jacken & Co. sind auch Bücher undKarten sowie verschiedenste Gegenstän-de aus Tansania zu finden. Auch fürNachschub an Tee, Kaffee und Reis ausTansania ist stets gesorgt, und er wirdoft eigenhändig von FSS-Vorstandsmit-gliedern angeschleppt.

MitgliederbestandDer Mitgliederbestand belief sich per 31.Dezember 2005 auf 1227 (2004: 1265)und konnte damit einigermassen gehal-ten werden. 38 (56) neue Mitglieder tra-ten ein, 76 (105) traten aus oder wur-den gestrichen, weil sie mehrereJahresbeiträge schuldig geblieben wa-ren. Die Zahl der Gönnerinnen undGönner bezifferte sich auf 40 (45).

FSS-Projekt:Steinhäuser stattSchutzhütten aus Blech.

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Erfolgsrechnung 2005

Ertrag Rechnung Budget Rechnung2005 2005 2004

Mitgliederbeiträge 51‘020.00 50‘000.00 49‘485.60Gönnerbeiträge 3‘120.00 6‘000.00 4‘850.00Total Mitgliederbeiträge 54‘140.00 56‘000.00 54‘335.60

Spenden allgemein 10‘607.40 10‘000.00 11‘636.20Nationalversicherung 20‘000.00 20‘000.00 20‘000.00Spenden für Schulreiseprojekt 3‘000.00Rotary-Club Zürich-Limmattal 2‘897.25 3‘000.00 3‘548.00In Gedenken an Doris Heuscher 1‘475.00 1‘630.00Spenden Nashorn 877.00 822.15Weihnachtsspende 7‘995.00 10‘000.00 20‘342.00Total Spenden 46‘851.65 43‘000.00 57‘978.35

Materialverkauf 2‘710.00 5‘000.00 5‘125.35Bankzins, Wertschriftenertrag 340.65 500.00 321.35Inserate 10‘200.00 10‘000.00 11‘550.00Währungsgewinn/Verlust 10‘630.52 300.00 1‘013.68Total Übrige 23‘881.17 15‘800.00 18‘010.38

Total Ertrag 124‘872.82 114‘800.00 130‘324.33

Aufwand Rechnung Budget Rechnung2005 2005 2004

Materialeinkauf 1‘217.10 2‘000.00 2‘077.15Abnahme Vorräte/Lager -600.00 1‘500.00Material für Ranger 3‘224.44 2‘000.00 108.94Unterhalt Fahrzeuge 13‘177.61 20‘000.00 10‘894.80Diverse Boni 2‘000.00 1‘525.43Frühbrände 5‘000.00 5‘000.00 1‘176.47Elefantenforschung 5‘000.00 5‘000.00 5‘000.00Serengeti-Nationalpark 7‘000.00Tarangire-Nationalpark 51‘691.96 35‘000.00 17‘983.83Tarangire-Gemeinde Projekt 13‘000.00 13‘000.00Kirawira-Rangerposten 15‘000.00Grumeti (Brücke und Furten) 13‘292.09Unterhalt Rangerposten 3‘026.57 5‘000.00 7‘754.90Schulreise (Zoo Safari) 9‘211.77 2‘000.00 8‘655.47MWEKA-Stipendium 5‘000.00Unvorhergesehenes 1‘178.12 10‘000.00 1‘930.63Total Projekte 105‘127.57 128‘000.00 71‘899.71

Büromaterial/Drucksachen 3‘368.90 2‘000.00 7‘321.05«Habari» u. Mitgliederwerbung 39‘728.60 40‘000.00 39‘262.30Allgemeine Verwaltungskosten 1‘354.50 400.00 749.10Bank- und Postspesen 4‘756.31 3‘500.00 4‘426.8520 Jahre FSS (Fest) 4‘003.10ZEWO 3‘335.60Revisionsstelle 1‘500.00Diverse Unkosten 500.00 500.00 285.00Total Verwaltungskosten 54‘543.91 46‘400.00 56‘047.40

Total Aufwand 159‘671.48 174‘400.00 127‘947.11

Vorschlag/Rückschlag -34‘798.66 -59‘600.00 2‘377.22

Bilanz 2005

Aktiven 31.12.2005 31.12.2004

Kasse Schweiz 262.25 1‘417.30Kasse Arusha 2‘838.66 2‘825.82PC-Konto 26‘827.48 25‘091.58ZKB Depositenkonto 20‘708.30 22‘429.60ZKB Sparkonto 67‘516.60 61‘475.75SZO Sparkasse 1‘999.25 2‘016.75Stanbic Bank, Arusha 4‘314.50 13‘205.00ZKB Fremdwährungskonto 32.40 32.40Total Flüssige Mittel 124‘499.44 128‘494.20

TA Forderungen Spenden, Inserate 7‘950.00 21‘870.00TA Forderung Verrechnungssteuer 99.30 811.05Total Forderungen 8‘049.30 22‘681.05

Vorräte Verkaufsartikel 7‘100.00 6‘500.00Total Vorräte 7‘100.00 6‘500.00

Total Aktiven 139‘648.74 157‘675.25

Passiven 31.12.2005 31.12.2004

Verbindlichkeiten aus Tätigkeiten 15‘272.15Passive Rechnungsabgrenzungen 1‘500.00Total Fremdkapital 16‘772.15

Rhino-Fonds (keine Zu- und Abgänge) 13‘250.00 13‘250.00Total Fondskapital 13‘250.00 13‘250.00

Organisationskapital:

Vereinsvermögen 01.01.2005/2004 144‘425.25 142‘048.03Verlust/Gewinn -34‘798.66 2‘377.22Vereinsvermögen 31.12.2005/2004 109‘626.59 144‘425.25Total Organisationskapital 109‘626.59 144‘425.25

Total Passiven 139‘648.74 157‘675.25

Bichelsee,12. Februar 2006 Freunde der Serengeti Schweiz

Der Kassier:Bruno Karle

Willkommene SpendenDie Weihnachtsspende 2005 wurde fürden Kauf von Solarpanels zur Ausrüs-tung der Rangerposten mit Elektrizitätbestimmt und belief sich auf rund 8000Franken. Eine erfreuliche Zahl von klei-nen und grossen Spenden kam herein.Genannt seien diejenigen im Umfangvon mindestens 500 Franken: RolfBaumgartner (CHF 500), Hans Bodmer(1000), Kurt und Marta Hübscher(5000), Helen Markwalder (2000),National Versicherung (20000), Babs

und Urs (747.25), Parkhotel BubenbergAG (1000), Rotary-Club Limmattal(2897.25). Der FSS dankt allen Spen-denden herzlich.

Ein grosses DankeschönEin Dankeschön geht namentlich auchan unseren Revisor Peter Mosimann, derdie Rechnung unentgeltlich geprüft hat.Wiederum hat Alex Rechsteiner in ver-dankenswerter Weise die Buchhaltungin Tansania betreut. Zu danken ist auchTonmeister Philipp Stimpfle, der sich an

den Mitgliederversammlungen nützlichgemacht hat. Bei Schellenberg DruckAG, Pfäffikon, hat sich Beat Germannum die Inseratenakquisition verdient ge-macht. Und last but not least sei allenHelferinnen und Helfern gedankt, diean den Verkaufsständen mitgearbeitethaben. Schliesslich dankt der FSS jenenMitgliedern, die ihr Interesse an der FSS-Arbeit mit Lob, Kritik oder Anregun-gen bewiesen haben.

Dr. Rosmarie Waldner,Präsidentin FSS, 5. Mai 2006

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MEERE

Marine SchutzzonenEXETER, WIEN – Marine Schutzzonen sindwesentlich nützlicher, als bisher angenommenwurde. Dies stellten Wissenschaftler der Uni-versity of Exeter in der Karibik fest. Demnachsind in Regionen, in denen das Fischen gene-rell verboten ist, auch die Korallen schnellernachgewachsen, berichtete das Wissenschafts-magazin Science. Die karibischen Korallenrif-fe haben seit den 80er-Jahren unter einemweiträumigen Artenverlust gelitten. Das For-scherteam hat die Riffe fünf Jahre nach einemgenerellen Fischereiverbot erneut besucht undwar erstaunt über die gute Qualität der Ko-rallen. Ihre Studie zeige überdies, wie schwie-rig Prognosen über Veränderungen von Öko-systemen sind, wenn sich auch nur ein Para-meter ändert, sagten die Forscher. Umgekehrtzeige sich, dass ein Schutz der Biodiversität einwirksamer Weg gegen destruktive Verände-rungen der Lebensräume sei. «Das ist genaudas, was wir als Lösung anstreben», erklärtedie Meeresbiologin Antje Helms von Green-peace Österreich gegenüber der Agentur Pres-setext. Mit Meeres-Schutzzonen liesse sichglobal das Problem der Überfischung verhin-dern. «Positive Effekte sind bereits nach zweibis drei Jahren erkennbar», versicherte dieExpertin. Greenpeace fordert, dass 40 Prozentaller Ozeane als Schutzzonen eingerichtetwerden sollten. «Das betrifft aber nicht dieindigene Bevölkerung, sondern lediglich dieindustrielle Fischerei», präzisierte Helms. Nachjüngsten Erkenntnissen seien bereits etwa 90Prozent aller Raubfische verschwunden. «Des-halb müssen Laichgründe und jene Regionen,in denen sich junge Fische aufhalten, unan-tastbar werden.» P.M.

UNO

Schweiz stärktMenschenrechte

NEW YORK – Das kaum vier Jahre alte UNO-Mitglied Schweiz hatte es auf Anhieb geschafft:Am 9. Mai wählte die UNO-Vollversammlungdie Eidgenossenschaft mit 140 von 191 Stim-men in den neuen Menschenrechts-Rat. Die-ser umfasst 47 Mitgliedsländer und ersetzt diebisherige Menschenrechts-Kommission inGenf, die zwar den entrechteten IndigenenVölkern ein Podium bot, gleichzeitig aber auchUnrechtsstaaten wie Sudan und Simbabwe alsMitglieder führte und zunehmend an Glaub-würdigkeit verlor. Mit dem neuen Menschen-rechts-Rat, der von der Schweiz vorgeschla-gen wurde und am 19. Juni 2006 seine ersteSitzung am Standort Genf abhielt, sollen nunDurchsetzung und Einhaltung der Menschen-rechte besser gewährleistet werden können.Das neue Gremium, erklärte UNO-Generalse-kretär Kofi Annan, gebe den Vereinten Natio-nen «die längst überfällige Chance, ihren Ein-

B U S C H T R O M M E L

satz für die Menschenrechte in aller Welt neuzu beginnen». Und Bundesrätin MichelineCalmy-Rey, die Schweizer Aussenministerin,meinte, der Schutz der Menschenrechte wer-de mit dem neuen Rat klar gestärkt. Menschen-rechtsorganisationen wie Human Rights Watchoder Amnesty International warnten hinge-gen vor allzu grosser Euphorie: Erst konkreteResultate würden zeigen, was der neue Ratwirklich bewirken könne. Die Skeptiker ver-weisen auf die nicht gebannte Gefahr, dassauch in diesem Gremium Unrechtsstaaten Ein-sitz nehmen können. So sitzen u.a. nebenFrankreich, Grossbritannien, Deutschland,Finnland, den Niederlanden und Kanada auchStaaten wie China, Saudi-Arabien und Kubaim Rat. Und die USA, ebenfalls nicht über alleZweifel erhaben? Sie kandidierten schon garnicht. Der UNO-Menschenrechts-Rat gilt dennauch als notwendige und ermunternde Kom-promisslösung. Die Schweiz ist, wie alle Mit-gliedsstaaten, für drei Jahre und maximal zweiPerioden gewählt worden. rs,swissinfo

WIRTSCHAFT

Segensreiche InsektenNEW YORK – Insekten gelten als nicht beson-ders angenehme Lebewesen. Und ihre Da-seinsberechtigung wird gerne in Frage ge-stellt. Was sie tatsächlich leisten und auch wertsind, haben jetzt US-Wissenschaftler unter-sucht, indem sie den «Dienstleistungswert»von Hummeln und anderen Insekten errech-neten. Das Resultat ist umwerfend. Demnachleisten die Insekten in den Vereinigten Staa-ten Bestäubungsdienste, die etwa 57 Milliar-den Dollar wert sind. «Die meisten Insektenerfüllen Funktionen in der Natur, die notwen-dig sind. Erst jetzt beginnen Wissenschaftlerlangsam zu verstehen, wie wesentlich diesesind», erklärte der Entomologe John Losey vonder Cornell University im Wissenschaftsmaga-zin Scientific American. Er und sein KollegeMace Vaughan von der Xerces Society for In-vertebrate Conservation hatten die Wertschöp-fung der Insekten hochgerechnet. Vier Aspek-te wurden unter die Lupe genommen – Be-stäubung von Pflanzen, Aufbereitung vonDung, Schädlingskontrolle sowie Nahrungvon zahlreichen Lebewesen. Eines der Resul-tate: Ohne Insekten würde etwa die gesamteamerikanische Fischerei kollabieren. Denn ins-besondere die Süsswasserfische ernähren sichvon Insekten. Das bedeutet, dass die mit 28Milliarden Dollar bewertete Fischerei in denUSA im Prinzip auf Insekten basiert. Einenähnlich wertvollen Dienst erweisen die Dungfressenden Insekten in den Weideregionen derUSA. Sie sorgen dafür, dass die Zahl derSchädlinge niedrig bleibt.Mit den Berechnungen wollen die Wissen-schaftler das Interesse zum Schutz der Insek-ten heben. Diese «Dienstleistungen im Öko-system» sollten eine wesentliche Komponen-

te in der gesamten Landwirtschaft darstellen,meinen die Forscher. «Unsere biologische In-frastruktur ist sehr empfindlich gegen Degra-dationen», erklärt Losey. «Wenn wir nichtsorgsam damit umgehen, könnte es zu einemZusammenbruch kommen. Dieser aber hätteverheerende Folgen für die Wirtschaft.» Er-kenntnisse, die auch für Europa, Asien undAfrika zutreffen dürften. Vaughan berichtetein einer Ausgabe des WissenschaftsmagazinsBioScience über bereits vorhandene Schädenin der biologischen Infrastruktur. Von den fünfHummelspezies, die in den USA heimisch sind,nehmen die Populationen von zwei Arten ra-pide ab; eine ist vom Aussterben bedroht.Hummeln sind in Amerika heimisch, Honig-bienen nicht. Ein komplettes Verschwindender Hummeln hätte für das Ökosystem, aberauch für die Wirtschaft verheerende Folgen.Diese drohen offensichtlich auch von der Gen-Technik: Erst im März 2005 hatten Forscherim Wissenschaftsmagazin Nature davon be-richtet, dass der kommerzielle Anbau vongenetisch veränderten Pflanzen einschneiden-de Wirkungen auf die umliegenden Gewäch-se und damit auch auf die Schmetterlinge undBienen haben könnte. Die Forscher hatten einRapsfeld mit genetisch verändertem Canola-Raps untersucht und festgestellt, dass dort dieZahl der Schmetterlinge und Bienen drastischabgenommen hat.

SUDAN

Schlimmster VölkermordKHARTUM – Im Sudan spielt sich zurzeit derschlimmste Völkermord unserer Zeit ab. Undfür die nächsten Monate prognostizieren Hilfs-organisationen ein massives Ansteigen derTodesfälle, da ihnen der sudanesische Staatnach wie vor den Zugang zu Notleidenden invielen Teilen des Landes verwehrt und balddie kritische Dürrezeit beginnt. Mehr als 3,5Millionen Menschen – fast nur Schwarzafri-kanerInnen christlichen und muslimischenGlaubens oder AnhängerInnen eigener Reli-gionen – sind im flächengrössten Land Afri-kas in den vergangenen fünf Jahrzehnten Völ-kermord, Bürgerkrieg, Vertreibung und ande-ren schweren Menschenrechtsverletzungenzum Opfer gefallen. Diese Schreckensbilanzzog die Gesellschaft für bedrohte Völker In-

Neuer VorstandIm Mai von der FSS-Versammlung in den Vor-stand gewählt wurden: Beni Arnet (Präsi-dent), Monica Borner (Vizepräsidentin), SilviaArnet (Sekretariat), Jan Bolte und – neu – YvesWinistörfer (beide Sponsoring und Internet-auftritt), Bruno Karle (Kassier), Helen Mark-walder (Übersetzungen, Einkauf), ThomasPeyer (Jugendgruppe), Alex Rechsteiner (Afri-kadelegierter) und Ruedi Suter («Habari»).

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ternational (GfbV) anlässlich des 50. Jahresta-ges der Ausrufung der Unabhängigkeit desSudan am 1. Januar 1956. Zwei Generatio-nen der Dinka, Nuer, Schilluk, Bari, Zande undanderer Völker im Südsudan hätten Friedenso gut wie niemals kennen gelernt. DurchVölkermord kamen dort seit der Unabhängig-keit rund 2,5 Millionen Menschen ums Leben.Auch die Nuba-Völker in der an den Südsu-dan angrenzenden Nuba-Region Kordofanwurden 1987 bis 2003 Opfer von Genozid.Diese Vernichtung von etwa 500000 Men-schen wurde von UN-SonderberichterstatterGaspar Biro dokumentiert. Bis heute begehedie islamistisch-arabische Militärregierung Völ-kermord, erklärt die GfbV. Dieses Mal im West-sudan in der Region Darfur. Dort sind seit 2001bis zu 400000 muslimische Schwarzafrikanerden Verbrechen gegen die Menschlichkeit zumOpfer gefallen – begangen von arabischen Mi-lizen und den Truppen des Militärregimes.Dort wie auch an der Ostgrenze des Sudan,im Land der Beja, gehe das Morden weiter.Der Sudan ist nach Auffassung der GfbV einParadebeispiel für die fehlgeleitete staatlicheEntwicklung in vielen Teilen Schwarzafrikas.Die britische Kolonialmacht fügte den Sudanwillkürlich aus schwarzafrikanischen und ara-bischsprachigen Teilen zusammen, ohne dasMitspracherecht der schwarzafrikanischenMehrheit zu berücksichtigen. Westliche De-mokratien wie kommunistische Diktaturenhätten über Dekaden die wechselnden ara-bisch-islamischen parlamentarischen oder vonMilitärs geführten Zentralregierungen in Khar-tum mit Waffen und Militärberatern gestützt.«So haben die internationale Staatengemein-schaft und die Vereinten Nationen kontinu-ierlich versagt, diesen Verbrechen gegen dieMenschlichkeit Einhalt zu gebieten und derBevölkerung dauerhaften Frieden zu bringen»,sagte der Präsident der GfbV International,Tilman Zülch. Nur ein föderativ organisierterund demokratisch regierter Sudan mit re-gionaler Selbstverwaltung der schwarzafrika-nischen und arabisierten Bevölkerung könneden sudanesischen Staatsverband erhalten.gfbv/rs

SCHMUCK

Keine BlutdiamantenBASEL. – Diamanten, so heisst es, machenFrauen besonders schön. Was viele Bijoutiersund ihre Kunden und Kundinnen allerdingsnicht wissen oder einfach nicht wahrhabenwollen, ist die Tatsache, dass auf vielen derfunkelnden Edelsteine ein Fluch lastet: An ih-nen klebt Blut. Damit werden Diamanten –Symbol für Reinheit, Liebe und Langlebigkeit– moralisch und ethisch völlig entwertet. Dennzahlreiche dieser Edelsteine sind so genannte«Blutdiamanten», die nach Schätzungen derMenschenrechtsorganisation Amnesty Interna-tional (AI) in den letzten Jahren «mindestens

3,7 Millionen Menschen» das Leben gekostethaben. Die Gründe: Um Diamantenminenwerden mörderische Kämpfe ausgetragen.Und mit dem Verkauf von Diamanten wer-den verheerende Kriege finanziert. TraurigstesBeispiel ist Afrika, wo in Ländern mit grossenDiamantenvorkommen wie Kongo-Kinshasa,Liberia, Sierra Leone und Angola teils endlosscheinende Konflikte Tod und Verderben brin-gen. Die Leidtragenden sind einmal mehr vorallem die Frauen und Kinder. In der Regelnehmen weder Rebellen, Privatarmeen nochRegierungstruppen Rücksicht auf die Zivilbe-völkerung. Zu einträglich ist das Geschäft mitden Blutdiamanten. Das sagen sich auch im-mer wieder Händler in Europa, Asien und denUSA. Jüngstes Beispiel sind die Diamanten-Lie-ferungen aus der Elfenbeinküste. Dort herrschtein Bürgerkrieg, den die Rebellen – unter denAugen der französischen Schlichtungstruppe– aus besetzten Diamantenminen finanzieren.Die teuren Glitzersteine finden auf dem inter-nationalen Markt guten Absatz. Was aber tun,um einen Blutdiamanten von einem einwand-

frei gewonnenen Diamanten unterscheiden zukönnen? Diese Frage beantworteten AmnestyInternational und die britische Menschen-rechtsorganisation Global Witness mit einerhilfreichen Broschüre. Ihre zentrale Empfeh-lung: «Sie sollen Fragen zum Ursprung stel-len und von den Händlern eine Garantie ver-langen, dass diese Edelsteine nicht aus Kon-fliktgebieten stammen.» Die Diamantenindus-trie hat sich bereits verpflichtet, dem illega-len Handel mit Blutdiamanten ein Ende zusetzen. So führte der World Diamond Councilein freiwilliges Garantiesystem ein. Und dieinternationale Vereinigung der Bijoutiers, Ju-weliere und Goldschmiede (CIBJO) hat einenEhrenkodex für die Fachleute der Branche er-arbeitet. Für Danièle Gosteli Hauser von AISchweiz leidet die Umsetzung des Garantie-systems allerdings «nach wie vor unter zahl-reichen Schwächen: Es ist deshalb wichtig,systematisch Garantiezertifikate zu verlan-gen.» Und im Zweifelsfalle dürfte ein Verzichtangezeigt sein – was jede Frau glücklicher unddamit noch schöner macht.

Erinnerungsschild auf der Momella.

John Wayne back to Tanzania

sagte US-Botschafter Michael Retzer bei denFeierlichkeiten am Hauptdrehort Momella,hätte Ostafrika den Amerikanerinnen undAmerikanern doch um einiges näher ge-bracht. Und die tansanischen Gastgeber er-klärten, Hatari habe dem Land etlichenRuhm und viele Touristen beschert. JohnWaynes deutscher Schauspielkollege HardyKrüger verliebte sich derart in den MountMeru, dass er sich auf Momella ein Anwe-sen kaufte. Hatari war mit 159 Minuten derlängste Film des ultrakonservativen Schau-spielers John Wayne. fss

Foto: Ruedi Suter

Hollywood-Haudegen John Wayne hat, ob-wohl 1979 an Magenkrebs gestorben, am26. Mai Tansania ein bisschen in Aufregungversetzt. An diesem Tag hätte der amerika-nische Schauspieler seinen 100. Geburtstaggefeiert. Daran erinnerten sich Amerikanerund Tansanier gemeinsam in der Ngurdoto-Lodge (Momella) im Arusha-Nationalpark amFusse des Mount Meru. Denn Wayne spielteim berühmten «Afrikafilm» Hatari, der 1962dort und in der Massai-Steppe Tansaniasgedreht wurde, als lässiger Grosswildjägerund Tierfänger die Hauptrolle. Der Film,

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W I L D H Ü T E R

VON RUEDI SUTER

Die Information war alarmierend: BewaffneteWilderer seien an diesem 17. April 2006 imtansanischen Simanjiro-Distrikt an der Grenzezum Tarangire-Nationalpark in zwei mit Ele-fantenstosszähnen beladenen Wagen unter-wegs, hiess es. District Game Officer Emma-nuel Muyengi sprang in seinen Wagen und fuhrlos. Einige Zeit später stiess er auf zwei ver-dächtige Fahrzeuge. Es war die Bande. Erschnitt den Wagen den Weg ab und forderteihre Insassen auf, auszusteigen. Die Verdäch-tigen aber eröffneten sofort das Feuer – eineKugel schlug in Muyengis Bein. Dann liessendie Wilderer ihre – tatsächlich mit Elfenbein –beladenen Vehikel stehen und ergriffen zuFuss die Flucht. Über Funk konnte der arg blu-tende Emmanuel Muyengi Hilfe anfordern.Man raste mit ihm zum nächsten Spital – ver-gebens. Der Wildhüter hatte schon zu viel Blutverloren und starb im Krankenhaus.Mit ihm schied ein wichtiger Kämpfer für dieSicherung der Simanjiro-Ebene aus dem Leben.Die östlich des Tarangire- und des Lokisale-Wildreservats gelegene Ebene ist für die Wan-derungen und Geburten vor allem der Gnusund Zebras von zentraler Bedeutung: Sie brin-gen in diesem Gebiet ihre Jungen zur Welt.Da die Ebene aber nicht unter Schutz stehtund der Druck der (oft europäischen odersüdafrikanischen) Grossfarmen, einheimischenSiedler und Minenarbeiter (Tansanit-Minenbei Meerelani) dauernd zunimmt und selbstdie ansässigen Massai in Bedrängnis bringt,sind die Wildtiere – worunter auch Elefantenund Büffel – zunehmend gefährdet. Sie wer-den dezimiert, und die erbitterten Konfron-tationen zwischen Wildschutzbehörde und il-legalen Jägern nehmen zu. Laut Auskunft dertansanischen Nationalparkbehörde TANAPAist der Bestand der Zebras und Gnus allein imletzten Jahrzehnt um etwa 75 Prozent ge-schrumpft. Am Ende, so befürchten Sachver-ständige schon seit geraumer Zeit, könnte derTarangire-Nationalpark leer gewildert werden– und zwar ausserhalb seiner Grenzen.

Die wachsende Gefährdung eines der schöns-ten Wildparks Afrikas hat den Vorstand derFreunde der Serengeti Schweiz einen vorläufi-gen Wechsel seiner Schwerpunkt-Tätigkeitvornehmen lassen. Anstelle der gut unterstütz-ten Serengeti soll die FSS-Hilfe jetzt vermehrtdem stark gefährdeten und von anderen Hilfs-organisationen eher vernachlässigten Taran-gire in Nord-Tansania zugute kommen. SeitJahren schon pflegen die beiden FSS-Afrika-delegierten David und Alex Rechsteiner engeKontakte zur Parkdirektion. Auch wurden indem Park schon viele FSS-Projekte realisiert:Bau von Rangerposten, Wasserprojekte, Ele-fantenforschung, Lieferung von Fahrzeugen,Motivierung der Wildhüter mit finanziellen An-reizen, Unterhalt der Pisten und Brandschnei-sen sowie die Aufklärung der Bevölkerung umden Park, die zurzeit von Frau Sekela Mwan-gota betrieben wird.Dem FSS-Vorstand geht es auf Bitte der Park-verwaltung nun vor allem um die Ausweitung

FSS verstärkt Engagement um den Tarangire

Der tragische Tod desWildhüters Emmanuel MuyengiDer tansanische Wildhüter Emmanuel Muyengi wurdebeim Tarangire-Nationalpark von Wilderern erschossen.Hinter dem Mord stecken Entwicklungen, die das Über-leben des Parks in Frage stellen.

der Schutzanstrengungen in die Simanjiro-Ebene, aber auch um weitere Verbesserungenan der schwer zugänglichen Südgrenze desTarangire, wo Siedler mit ihren Rindern undÄckern mangels Überwachung teils bereits biszu fünf Kilometer in den Park drangen. Hinzukommen die zunehmenden «Wilderei-Expe-ditionen» von gut ausgerüsteten Kriminellenaus der boomenden Minenstadt Meerelani,die den Fleischbedarf mit der Beschaffung deseinträglichen Bushmeats decken und zumgrossen Geschäft machten.Dabei bedienen sie sich moderner Kommuni-kationsmittel wie mobiler Telefone, die sieDorfbewohnern mit der Aufforderung in dieHand drücken, beim Auftauchen von Ord-nungskräften sofort anzurufen. Ein Frühwarn-system, das oft eingesetzt wird und gut zufunktionieren scheint. Aber nicht immer, unddeshalb musste District Game Officer Emma-nuel Muyengi, übrigens auch ein engagierterMitarbeiter der African Wildlife Foundation(AWF), sein Leben lassen. Um die wegen feh-lender Ausrüstung oft machtlosen Tarangire-Ranger gegen die Wildererbanden im Südenund Osten zu stärken, will nun der FSS-Vor-stand als Sofortmassnahme der Parkverwal-tung ein neues Patrouillenfahrzeug zur Verfü-gung stellen – ein erster Schritt, dem weiterefolgen werden.

Süd-Tarangire:Giraffen und Gnus sind dieHauptbeute der Wilderer.

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Der langen Dürre in Ostafrika sind in den letz-ten Monaten zahlreiche Menschen, Rinderher-den und Wildtiere zum Opfer gefallen. Es wirdgeschätzt, dass in diesem Gebiet rund elf Mil-lionen Menschen von den Folgen der Dürrebedroht sind, mangelt es doch trotz den un-terdessen ortsweise wieder eingesetzten Re-gen an Nahrung. Feldfrüchte brauchen Was-ser und Zeit, um gedeihen zu können. Eineweitere Folge der extremen Trockenheit ist derstarke Anstieg der Wilderei. Wer nichts mehrin der Pfanne hat, versucht diese aus nach-vollziehbaren Gründen zu füllen – und sei esmit dem verbotenen Jagen eines Wildtieres.Hunger kann zur Illegalität zwingen.Allerdings werden Notlagen wie diese auchimmer sofort von kriminellen Geschäftema-chern ausgenützt. Darüber hat sich die kenia-nische Regierung im März heftig beklagt. Die

Dürre habe die kommerzielle Wilderei und denHandel mit Bushmeat und Trophäen steil an-steigen lassen, klagte Morris Dzoro, KeniasTourismus- und Wildlife-Minister. Auch wür-den wieder Nashörner umgebracht – oder mitgeschützten Tierarten ein blühender Handelbetrieben. Die Wilderer hätten mit den ge-schwächten Tieren ein leichtes Spiel.Sorgen bereitet vor allem die Zunahme derElefantenwilderei. Die WildschutzbehördeKenya Wildlife Service (KWS) nahm in den letz-ten Monaten etliche Verhaftungen vor. Sowurden im Februar im Rift Valley acht Ver-dächtige mit zehn Stosszähnen dingfest ge-macht. Im April verhaftete die Behörde inMombasa einen Italiener mit 158 Kilo, in Süd-kenia bei Kajiado einen Tansanier mit fünf KiloElfenbein und später je sechs Italiener undKenianer mit Büffelfleisch.

ProfessionalisierteWildereiWeltweit wird die Wilderei immer professioneller– und krimineller. Ein Riesengeschäft. Manchmalfüllt sie aber auch einfach hungrige Bäuche.

Ein Umsichgreifen der Wilderei – bei der er-fahrungsgemäss nur immer ein Bruchteil auf-gedeckt wird – stellten auch andere ostafrika-nische Staaten fest. Im Mai, berichtete auchFSS-Afrikadelegierter David Rechsteiner, wur-de südlich des tansanischen Tarangire-Natio-nalparks ein Wildhüter beim Anhalten einesmit gewilderten Tieren beladenen Wagensvon dessen Insassen tödlich verwundet (sie-he Artikel auf Seite 12). Hinter der Zunahmesolcher tödlicher Zwischenfälle stecken zuneh-mend auch handfeste Geschäftsinteressen.Ein Umstand, den der Generalsekretär vonInterpol, Ronald K. Noble, an einem Anti-Wil-derei-Seminar im kenianischen Naivasha sokommentierte: «Die Umweltkriminalität ist einwachsendes Problem, das zunehmend mitanderen Verbrechen wie Schmuggel, Geldwä-scherei, Waffenhandel und Drogen in Verbin-dung steht. Das Wildern geschützter Arten isteine relativ leichte Sache und wird immer lu-krativer. Wir müssen dieses globale Problemvermehrt auf internationaler Ebene bekämp-fen.» Wie dringend die Umsetzung dieser For-derung ist, zeigte letzten September die Be-schlagnahmung einer illegalen Fracht auf demNinoy Aquino Airport in Manila. Sechs Ton-nen Elfenbein wurden beschlagnahmt. Siestammten aus Sambia und wurden in Dar-es-Salaam verladen. Zwanzig Tage später wur-den auf dem gleichen Flughafen zwei weitereLadungen aus Uganda und Kenia sichergestellt– mit insgesamt 806 Kilo Elfenbein. rs

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Auch Giraffen sterbenin Schlingenfallen.

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FSS-Kompass

� Neuer FSS-Präsident. An der gut besuch-ten Generalversammlung der Freunde derSerengeti Schweiz im Restaurant Neues Klös-terli beim Zürcher Zoo gab es beim Präsiden-tenamt einen Wechsel: Die Journalistin Ros-marie Waldner (Bild, links), welche als Präsi-dentin mit grossem Engagement sechs Jahrelang die Geschicke des FSS leitete, gab ihr Amtweiter an ihren Nachfolger, den Zürcher ArztBeni Arnet. Dieser wurde zuerst mit 48 Ja-Stim-men (zwei Enthaltungen, eine Gegenstimme)in den Vorstand und dann mit 50 Ja-Stimmen(je drei Enthaltungen und Gegenstimmen)zum neuen Präsidenten des FSS gewählt (sie-he Editorial).

gepflegt und entwickelte sich aus den Dar-stellungen von Tiermotiven an ihren Wohn-häusern. Diese Bevölkerungsgruppen zeich-nen sich durch die Tradition der matrilinea-ren Abstammung und den grossen Respektzwischen den Geschlechtern aus.

� Grumeti-Furt weggespült. Die schwe-ren Regenfälle nach der extremen Trocken-heit der letzten Monate haben die vom FSSeben neu erstellte Grumeti-Furt im Westkorri-dor der Serengeti weggerissen. Das war nichtvorhersehbar und ist ärgerlich. Die einzigeLösung bleibt aber, die Furt so rasch wie mög-lich wieder in Stand zu stellen, damit die Ran-ger ihre Patrouillen auf beiden Seiten des Flus-ses fahren können. Der FSS-Vorstand versuchtnun, die Mittel für die gegen 20000 Frankenkostende Furt aufzutreiben.

� Nashörner im Moru. Es sind nun bereits17 Nashörner. Vier davon sind Männchen, elfsind Weibchen und zwei noch unbekannt(Jungtiere), die in der Süd-Serengeti das Moru-Gebiet bevölkern. Ein unerwartet schöner Er-folg angesichts der Tatsache, dass dort in den80er-Jahren kein Nashorn mehr gesichtetwerden konnte. Zum Erfolg hat auch die Un-terstützung der Ranger durch den FSS bei-getragen. Nun droht allerdings neue Gefahr– die Wilderei. Um das Gebiet richtig sichernzu können, müssten die heute elend schlech-ten Pisten zwischen den Posten Moru undDuma neu erstellt werden. Die Afrikadelegier-ten Rechsteiner schlagen nun zum Schutze des

FSS-Wappentiers die Finanzierung der In-standstellung dieser strategisch wichtigenStrecke vor.

� Guter Ruf. Der FSS geniesst in Tansaniaoffensichtlich einen hervorragenden Ruf. Dasüber 20 Jahre alte partnerschaftliche Verhal-ten des Vorstands und das Engagement derMitglieder hebt sich ab von jenen Organisa-tionen, die das Blaue vom Himmel verspre-chen, jedoch nur einen Bruchteil oder nichtsdavon einlösen. An der letzten Vorstandssit-zung erklärte der Afrikadelegierte David Rech-steiner: «Unsere tansanischen Partner merkengenau, dass wir jeden Rappen in die Projekteinvestieren und nicht sonst irgendwie verju-beln.»

� Zukunfts-Gestaltung. Beni Arnet, frischgewählter FSS-Präsident, hat gleich am 10.Juni den Vorstand zu einer ganztägigen Klau-sur eingeladen. Dabei wurden unter anderemein von seiner Vorgängerin Rosmarie Wald-ner initiiertes Zukunftskonzept besprochen,aktualisiert und ergänzt. Fazit der Zusammen-kunft: Der FSS wird mit einer neuen Dyna-mik, einer verstärkten Vernetzung, einem pro-fessionalisierten Internet-Auftritt und fach-männischer Sponsoren-Suche die Zukunftanpacken. Und angesprochen werden sollenauch alle Mitglieder. Bei ihnen, so ist Arnetüberzeugt, liege ein grosses Potenzial anKnow-how, Beziehungen und Gestaltungswil-len, die es mit aufmunternder Kreativität zunutzen gelte.

� Erstes Ehrenmitglied. Mit RosmarieWaldner trat aus dem FSS-Vorstand auch Da-vid Rechsteiner zurück, ohne den es den FSSin seiner jetzigen Form wahrscheinlich garnicht mehr geben würde. Rechsteiner, der denVerein mitbegründete und via diesen privaterhebliche Mittel und viel Zeit in den Tier-schutz in Tansania steckte, erhielt zur Aner-kennung und auf Antrag des Vorstands alserste Person überhaupt die FSS-Ehrenmitglied-schaft. Die beiden Zurückgetretenen verspra-chen, sich weiterhin für den FSS einzusetzen:Rosmarie Waldner als Journalistin für das HA-BARI, David Rechsteiner als Berater und Afri-kadelegierter in Tansania.

� Tinga Tinga. Mit ihrem Vortrag «TingaTinga: Tansanische Tierbilder begeistern dieWelt» zeigte die Basler Ethnologin ChristineHatz an der Generalversammlung die Ge-schichte dieser afrikanischen Malrichtung auf.Mit ihrem Mann, dem Tropenarzt ChristophHatz (heute Professor am Tropeninstitut Ba-sel), verbrachte sie einige Jahre in Ifakara undnützte die Gelegenheit, sich eingehend mitdem Werdegang einiger herausragender Ver-treter dieser Malerei zu beschäftigen. Anhanddes Lebenslaufes des «Gründervaters» SaidiTinga Tinga und seiner Familie stellte sie dieEntstehung und Entwicklung dieser Kunstrich-tung dar, die heute ihren Niederschlag auchin Kinderbüchern und Comics findet. DieserMalstil wird von den im südlichen Tansaniaund in Teilen Mozambiques beheimatetenVolksstämmen der Makua, Makonde und Yao

DIE RÜCKKEHR DER WILDHUNDE

Erfreuliches tut sich im Osten der Serengeti: Die Wildhunde, afrikaweit bedroht und vormehr als zehn Jahren aus dem Nationalpark verschwunden, vermehren sich wieder. «Seiteinem Jahr steigt die Population der Wildhunde am östlichen Rand der Serengeti kontinu-ierlich an», meldet die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Diese impft seit einigenJahren die Haushunde der einheimischen Bevölkerung am östlichen Rand des National-parks verstärkt gegen Staupe, Tollwut und Parvoviren. «Mittlerweile», schreibt die ZGF inihrer Zeitschrift Gorilla, liegt der Verdacht nahe, dass diese Krankheiten die Population derWildhunde ‹in Schach› gehalten haben.»Davon sind allerdings nicht alle Fachleute überzeugt. Vor einer Dekade war eine erbitterteDiskussion über die Ursachen des um sich greifenden Wildhundsterbens entbrannt. Damalswurden auch die Wildhunde eingefangen und geimpft. Just dies, so die Kritik vor allemeines Impfgegners, habe zur raschen Dezimierung der Wildhundpopulation geführt. Wieauch immer: Heute scheinen sich die intelligenten, in Rudeln jagenden Wildhunde zu erho-len. Das Titelbild wie auch dieses Bild hier unten gelangen dem in Tansania lebenden Schwei-zer Gian Schachenmann (22).

Rosmarie Waldner (links) wirdvon Monica Borner verabschiedet.

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