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Jahresbericht 2000

Halde bei Schlemanbn:de:0221... · 2015. 10. 16. · Bestand und Anfall radioaktiver Abfälle ... Transport und Zwischenlagerung ... durchzuführenden Genehmigungsverfahren für die

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Jahresbericht 2000

MessstationSchauinsland

Halde bei Schlema

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Bundesamt für Strahlenschutz Postfach 10 01 49 38201 Salzgitter Tel.: 05341/8 85 - 0 Fax.: 05341/8 85 - 8 85 Internet: http://www.bfs.de

Redaktion: Lutz Ebermann

SprachlicheÜberarbeitung: Pressebüro Stephan Noë

Fotos: BfS - Melanie Quandt, Klaus Menkhaus Energiewerke Nord GmbH Rubenow Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH Brennelement - Zwischenlager Ahaus GmbH Brennelementlager Gorleben GmbH Kernkraftwerk Krümmel GmbH

Grafik: BfS - Uwe Schöppler

Satz und Druck: Schlütersche GmbH & Co KG Verlag und Druckerei Hans-Böckler-Allee 7 30173 Hannover

2001 Bundesamt für StrahlenschutzGedruckt auf Recyclingpapier

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Jahresbericht 2000 des

Bundesamtes für Strahlenschutz

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort ....................................................................................................................................................................................................................5

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS............................................7

Vorsorge im Bereich der elektromagnetischen Felder........................................................7

Stand der internationalen Diskussion um Vorsorgeaspekte zum Schutzder Bevölkerung vor den Auswirkungen elektromagnetischer Felder ..................................................................................7• Der Vorsorgebegriff ........................................................................................................................................................................................7• Mögliche Vorsorgemaßnahmen ................................................................................................................................................................7

Intensivierung der Überwachung beruflicher Strahlenexposition ....................9

Konsequenzen der Novellierung der Strahlenschutzverordnung..............................................................................................9• Exposition durch kosmische Strahlung....................................................................................................................................................9• Exposition durch Radon ................................................................................................................................................................................9• Absenkung der Grenzwerte ........................................................................................................................................................................9

Aufnahme der Berichterstattung des Strahlenschutzregisters ................................................................................................10

Medizinisches Röntgen....................................................................................................................................................11

Strahlenexposition der Bevölkerung: Auswertung der Daten für 1997 ................................................................................11• Erhebung der Untersuchungshäufigkeiten für das Jahr 1997 ......................................................................................................11• Abschätzung der kollektiven effektiven Dosis für das Jahr 1997 ................................................................................................12• Zusammenfassende Bewertung und Ausblick ..................................................................................................................................12

Schutz vor ultravioletter Strahlung der Sonne ............................................................................14

Exposition der Bevölkerung durch ultraviolette Strahlung der Sonne seit 1995 ............................................................14

Optimierung von Sicherheit und Strahlenschutz durch Forschung ............16

Strahlenschutz ..................................................................................................................................................................................................16

Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen ........................................................................................................................................17

Internationale Zusammenarbeit ................................................................................................................................................................18

Ausgewählte Beispiele ..................................................................................................................................................................................18• Vorbereitung einer bundeseinheitlichen Regelung für anlageninterne Notfallschutzübungen ........................................18• Alterungsmanagement – ein Konzept zur Sicherheitserhaltung..................................................................................................19

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Inhaltsverzeichnis

Harmonisierung von Umweltmessprogrammen ........................................................................21

Harmonisierung der Messprogramme IMIS und REI – Schaffung einer gemeinsamen Datenbasis ....................................................................................................................................21• Nationale Aktivitäten ....................................................................................................................................................................................21• Initiativen auf europäischer Ebene..........................................................................................................................................................21

Überwachung der Einhaltung des Kernwaffenteststoppabkommens ......23

Xenon – Vergleichsexperiment im Rahmen des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (UVNV) ..................................................................................................23

Radon..........................................................................................................................................................................................................25

Strahlenexposition der Bevölkerung ....................................................................................................................................................25

Berufliche Strahlenexposition ..................................................................................................................................................................26

Strahlenexposition der Bevölkerung aus bergbaulichen Hinterlassenschaften ............................................................27

Emissionsüberwachung bei Atomkraftwerken ............................................................................29

• Grundlagen......................................................................................................................................................................................................29• Überwachungs- und Bilanzierungsmessungen..................................................................................................................................29• Ergebnisse und Bewertung........................................................................................................................................................................29

Nationaler Entsorgungsplan ....................................................................................................................................31

Bestand und Anfall radioaktiver Abfälle ................................................................................................32

Endlagerung radioaktiver Abfälle ....................................................................................................................33

Das Bergwerk zur Erkundung des Salzstocks Gorleben ............................................................................................................33

Das geplante Endlager Schacht Konrad ..............................................................................................................................................33

Das Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM) ............................................................................................................35

Transport und Zwischenlagerung ....................................................................................................................37

Transport radioaktiver Stoffe ....................................................................................................................................................................37• Atomrechtliche Beförderungsgenehmigungen und verkehrsrechtliche Zulassungen ........................................................37

Zwischenlagerung von Kernbrennstoffen ..........................................................................................................................................38

Zentrale Lager für Kernbrennstoffe ........................................................................................................................................................38• Transportbehälterlager Ahaus ................................................................................................................................................................39• Transportbehälterlager Gorleben ..........................................................................................................................................................40

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Inhaltsverzeichnis

Standortzwischenlager ................................................................................................................................................................................40• Forschungszentrum Jülich ........................................................................................................................................................................40• Zwischenlager Nord (ZLN) in Rubenow................................................................................................................................................40• Zwischenlager Lingen (SZL) ....................................................................................................................................................................40

Neue Genehmigungsanträge für dezentrale Zwischenlager/Interimslager ........................................................................41• Einrichtung der Projektgruppe GZ ..........................................................................................................................................................41• Konzept der dezentralen Zwischenlagerung ......................................................................................................................................43• Stand der Verfahren ....................................................................................................................................................................................43• Öffentlichkeitsbeteiligung............................................................................................................................................................................43• Prüfung der Genehmigungsvoraussetzungen....................................................................................................................................44• Erarbeitung der Genehmigungsbescheide ..........................................................................................................................................44• Ausblick ............................................................................................................................................................................................................44

Die Störfallmeldestelle des Bundesamtes für Strahlenschutz..............................45

Stilllegung kerntechnischer Anlagen..........................................................................................................48

Weitere Aufgabengebiete des BfS - Spezielle Fragestellungen ........................51

Dosis für das ungeborene Leben auf Grund von Aktivitätszufuhr durch die Mutter ....................................................51

Radioaktivität in Trink- und Mineralwasser ........................................................................................................................................52

Sicherheit beim Umgang mit Strahlenquellen ..................................................................................................................................53

Übungen des Bundesamtes mit Länderbehörden im Rahmen dernuklearspezifischen Gefahrenabwehr ..................................................................................................................................................55

BfS: Zahlen und Fakten..............................................................................................................................57

Aufbau und Organisation ............................................................................................................................................................................57

Standorte, Beschäftigte und Haushalt ..................................................................................................................................................57

Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) im BfS ..............................................................................................58

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit......................................................................................60

BfS präsentierte sich „strahlend“ beim Tag der offenen Tür ....................................................................................................60

Das BfS im Spiegel der Medien ................................................................................................................................................................61

Publikationen........................................................................................................................................................................63

BfS-Berichte ......................................................................................................................................................................................................63

Ausgewählte externe Publikationen ......................................................................................................................................................63

Beiträge in Tagungsbänden/Broschüren ............................................................................................................................................66

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Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,

Die Aufgaben des Bundesamtes waren im Jahr 2000 ins-besondere geprägt durch die öffentliche Diskussion undBesorgnis über mögliche gesundheitsschädigende Aus-wirkungen der elektromagnetischen Felder des Mobil-funks sowie durch die Konsequenzen, die sich als Folgeder Konsensvereinbarung vom 14.06.2000 zwischen derBundesregierung und der Energiewirtschaft für die Ar-beitsschwerpunkte des BfS ergeben haben.

Im Folgenden möchte ich kurz auf wichtige Aufgabendes BfS im Jahr 2000 eingehen:

Im Bereich der nichtionisierenden Strahlen äußern im-mer mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Sorgen übermögliche gesundheitliche Risiken, die von neuen Tech-nologien ausgehen könnten. Dazu beigetragen hat dergeplante Ausbau der Mobilfunknetze in Deutschland,insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Ein-führung der UMTS-Technologie. Ausgehend von derEmpfehlung des Europäischen Rates, auf nationalerEbene dem Vorsorgegedanken Rechnung zu tragen, hatdas BfS eine Position zu Fragen der Vorsorge erarbeitet,die auf dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstandaufbaut. Besondere Bedeutung misst das BfS einer Ver-besserung der Information der Bevölkerung bei. Dazuzählt vor allem die Offenlegung der Emission von Anla-gen, die Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung vorErrichtung bzw. Inbetriebnahme dieser Anlagen und dieInformation der Verbraucher bezüglich der Emission vonGeräten, z.B. durch Kennzeichnung von Handys.

Im Bereich der ionisierenden Strahlen waren im Jahr2000 insbesondere die Reduktion der durch medizini-sche Anwendung von Röntgenstrahlen verursachtenStrahlenbelastung der Bevölkerung als auch der Schutzder Arbeitskräfte und der Bevölkerung vor natürlichenStrahlenquellen Schwerpunkte der Arbeiten des BfS. Die Europäische Union hat es in der Patientenschutz-richtlinie (PatSRL) 97/43/EURATOM den Mitgliedsstaa-ten zur Pflicht gemacht, die Strahlenexposition der Be-völkerung und einzelner Bevölkerungsgruppen zu erfas-sen. Die Röntgenverordnung, die zur Umsetzung desEuroparechts in deutsches Recht derzeit novelliert wird,sieht vor, diese Aufgabe dem BfS zu übertragen.In Gesprächen des BfS mit den Spitzenverbänden derKostenträger der Krankenversorgung und der Ärzte-schaft wurde die Grundlage für eine jährliche Erfassungder Häufigkeitsdaten von Röntgenuntersuchungen alswesentlicher Beitrag zur regelmäßigen Erfassung dermedizinischen Strahlenexposition und Bewertung desStrahlenrisikos gelegt. Durch eine Direktive der Europäischen Union werden diegrundlegenden Sicherheitsnormen für den Schutz derGesundheit der Arbeitskräfte und der Bevölkerung ge-gen die Gefahren durch ionisierende Strahlungen auch

auf die natürlichen Strahlenquellen ausgedehnt und beider Novellierung der deutschen Strahlenschutzverord-nung in nationales Recht umgesetzt.

Im Jahre 2000 hat das BfS mit umfangreichen Untersu-chungen im Rahmen einer Studie ”Natürliche Radionukli-de in Mineralwässern der Bundesrepublik Deutschland”begonnen. Im Gegensatz zum Trinkwasser werdenÜberwachungsmessungen zur Bestimmung der Radio-aktivität in Mineralwässern infolge fehlender gesetzlicherBestimmungen bisher nicht vorgenommen. Die geltendeMineral- und Tafelwasserverordnung wird zurzeit novel-liert. Die Ergebnisse der Untersuchungen dienen der Er-arbeitung von Vorschlägen über zulässige Konzentratio-nen natürlicher Radionuklide in Mineralwässern im Rah-men der Novellierung dieser Verordnung.

Der Bereich Nukleare Entsorgung war geprägt durch dieVereinbarung vom 14.06.2000 zwischen der Bundesre-gierung und den Energieversorgungsunternehmen(EVU) über einen Energiekonsens.Als eine Folge wurde die untertägige Erkundung desSalzstocks Gorleben am 01.10.2000 für mindestens 3bis höchstens 10 Jahre unterbrochen. Nach dem1.10.2000 wurden nur noch Maßnahmen und Arbeitendurchgeführt, die bergrechtlich notwendig waren, um dasErkundungsbergwerk in einen längerfristig betriebssi-cheren Zustand zu überführen und um die bisherigen In-vestitionen und Arbeitsergebnisse nicht zu entwerten.Das seit 1982 laufende Planfeststellungsverfahren fürdie Schachtanlage Konrad als Endlager für radioaktiveAbfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung warauch Ende des Jahres 2000 noch nicht abgeschlossen.Die Vereinbarung sieht vor, dass das Planfeststellungs-verfahren für Schacht Konrad nach den gesetzlichen Be-stimmungen abgeschlossen wird. In Folge dessen hatdas BfS im Juli 2000 den Antrag auf Anordnung des So-fortvollzuges des Planfeststellungsbeschlusses zu-rückgenommen. Damit haben Klagen gegen den zu

Vorwort

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erwartenden Planfeststellungsbeschluss aufschiebendeWirkung. Bis zum Vorliegen einer rechtskräftigen gericht-lichen Entscheidung werden keinen Umrüstmaßnahmenim Schacht Konrad vorgenommen.Im Endlager für schwach- und mittelradioaktive AbfälleMorsleben (ERAM) wurden im September 2000 größereSchäden in den sogenannten Schweben (Decken zwi-schen zwei Hohlräumen) in Form von Rissen festgestellt.Die Ergebnisse eines sofort initiierten Untersuchungs-programms zeigten, dass im Einlagerungsbereich Löser-fälle (Herabfallen auch großer Salzbrocken) auftretenkönnten. Aufgrund dieser neuen Erkenntnisse zur ge-birgsmechanischen Situation im Südfeld des ERAM hatdas BfS festgelegt, die Resthohlräume der zwei Einlage-rungskammern als Maßnahme der Gefahrenabwehr um-gehend zu verfüllen. Eine Kontaminationsgefahr ist nachAbdecken der Abfälle in den der Einlagerungshohlräu-men nicht mehr gegeben.Für die 1998 wegen erheblicher Grenzwertüberschrei-tungen und mangelhafter Informationsweitergabe durchdie Betreiber ausgesetzten Transporte abgebrannterBrennelemente aus Leistungsreaktoren wurden ab EndeJanuar 2000 wieder Genehmigungen erteilt. Vorausset-zung war die Erfüllung des vom BMU 1998 vorgelegten10-Punkte-Plans sowie eines zusätzlichen Kriterienkata-loges, der die notwendigen Anforderungen enthält, diebei künftigen Transporten zu erfüllen sind. Mit der Erfül-lung der im 10-Punkte-Plan enthaltenen Forderungen istnunmehr davon auszugehen, dass die Kontaminations-grenzwerte während des gesamten Transportvorgangsmit der erforderlichen Sicherheit eingehalten werdenkönnen.Das Ziel der Bundesregierung, Transporte abgebrannterBrennelemente auf das unbedingt erforderliche Minimumzu reduzieren und die Wiederaufarbeitung bestrahlterBrennelemente zu beenden, wird insbesondere durchdas Konzept der dezentralen bzw. standortnahenZwischenlagerung erreicht. Bundesregierung und Energieversorgungsunternehmenhaben sich darauf verständigt, dass die EVU so zügigwie möglich Zwischenlager an den Standorten der Kraft-werke oder in deren Nähe errichten sowie gemeinsamnach Möglichkeiten suchen, vorläufige Lagermöglich-keiten an den Standorten vor Inbetriebnahme derZwischenlager zu schaffen. Für die nach § 6 Atomgesetzdurchzuführenden Genehmigungsverfahren für dieStandortzwischenlager und sogenannten Interimslagerist das Bundesamt für Strahlenschutz Genehmigungsbe-hörde. Mit der zu diesem Zweck eingerichteten Projekt-gruppe und der entsprechenden personellen und organi-satorischen Ausstattung hat das BfS die Voraussetzun-gen für eine zügige und zweckmäßige Bearbeitung derGenehmigungsanträge unter Beachtung des Primats derSicherheit geschaffen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter des BfS haben mit großem Engagement dazu bei-getragen, dass diese komplexe zusätzliche Aufgabe um-gehend angegangen werden konnte.

Bis Ende 2000 hatten die Energieversorgungsunterneh-men 18 neue Anträge auf Erteilung einer Genehmigungnach § 6 Atomgesetz (AtG) zur vorübergehenden Aufbe-wahrung abgebrannter Brennelemente in dezentralenZwischenlagern beim Bundesamt für Strahlenschutz(BfS) eingereicht.

Neue Schwerpunkte bei abnehmendem Personal erfor-dern auch im Bundesamt für Strahlenschutz den Einsatzneuer Führungs- und Steuerungsinstrumente. So wurdezum 01.01.2000 im BfS die Projektgruppe „Einführungder Kosten- und Leistungsrechnung“ (KLR) eingerichtet.Innerhalb eines Jahres ist es gelungen, die wesentlichenSäulen der KLR so zu gestalten, dass der Wirkbetriebzum 01.01.2001 aufgenommen werden konnte.

Im Jahre 2000 hat das BfS einen weiteren Schritt in Rich-tung mehr Bürgernähe und Transparenz unternommen.Rund 5000 Gäste aus der näheren und weiteren Umge-bung erlebten am 17. Juni erstmals einen Tag der offe-nen Tür am Hauptsitz des BfS in Salzgitter-Lebenstedt.Erkennbar war: Der Schutz von Mensch und Umwelt vorden schädlichen Strahlenwirkungen steht im Mittelpunktder Arbeit des BfS – nicht nur in Salzgitter, sondern auchin seinen Außenstellen – u.a. in Berlin, Freiburg undMünchen. Dem Wunsch vieler Gäste, einen Tag deroffenen Tür im Bundesamt für Strahlenschutz regel-mäßig durchzuführen, wird das BfS gern nachkommen.

Auch im Jahr 2000 haben sich die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter des BfS mit dem erforderlichen wissenschaft-lichem Sachverstand, gesellschaftlichem Weitblick undOffenheit den Anliegen der Bevölkerung und den kom-menden Herausforderungen gestellt und versucht, kon-sequent dem Gedanken des Umwelt- und Gesundheits-schutzes Rechnung zu tragen.Der vorliegende Jahresbericht informiert über einigewichtige Arbeitsschwerpunkte und die erzielten Ergeb-nisse und gibt Ihnen einen Überblick über die Arbeits-weise des BfS sowie seine Struktur. Das BfS ist an eineroffenen Diskussion über alle Belange des Strahlenschut-zes, der kerntechnischen Sicherheit und der nuklearenEntsorgung mit Ihnen interessiert. Nicht nur die im Jah-resbericht aufgeführten Ansprechpartner sondern alleMitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BfS stehen Ihnenfür Ihre Fragen gern zur Verfügung. Bitte nutzen Sie auch das Internetangebot unterwww.bfs.de zur weiterführenden Information.

Ihr

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Vorwort des Präsidenten

Wolfram KönigPräsident des Bundesamtes für Strahlenschutz

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Vorsorge im Bereich der elektromagnetischen Felder

Ansprechpartner: Rüdiger Matthes (0 89/3 16 03-2 37)

Stand der internationalenDiskussion um Vorsorgeaspektezum Schutz der Bevölkerung vor den Auswirkungen elektro-magnetischer Felder

Der geplante Ausbau der Mobilfunknetze in Deutsch-land, insbesondere die anstehende Einführung derUMTS-Technologie, hat eine öffentliche Diskussion übermögliche gesundheitliche Risiken neuer Kommunika-tionstechnologien ausgelöst. Im Zuge der geplanten No-vellierung der 26. Verordnung zum Bundes-Immissions-schutzgesetz (26. BImSchV) über elektromagnetischeFelder wird geprüft, ob die international vorgeschlagenenGrenzwerte einen ausreichenden Schutz für die Bevöl-kerung sicherstellen. Die Empfehlung des Rates der Eu-ropäischen Gemeinschaft (Council Recommendation1999/519/EC on the limitation of exposure of the generalpublic to electromagnetic fields (0 Hz – 300 GHz)), in derdie Einführung von Grenzwerten zum Schutz der Bevöl-kerung vor elektromagnetischen Feldern angeregt wird,spricht sich dafür aus, auf nationaler Ebene dem Vorsor-gegedanken Rechnung zu tragen.

Der VorsorgebegriffEine Schwierigkeit bei der Anwendung des Vorsorgeprin-zips besteht darin, dass sich Definition und Umsetzungfür den Bereich der elektromagnetischen Felder interna-tional in einer Grundsatzdiskussion befinden. Die Europä-ische Kommission (Kommission der Europäischen Ge-meinschaften. Mitteilung der Kommission – die Anwend-barkeit des Vorsorgeprinzips. KOM (2000) 1 endgültigBrüssel, 2. 2. 2000.) empfiehlt, dass Vorsorge auf einerklar definierten wissenschaftlichen Risikobewertungbasiert und ein wissenschaftlich begründeter Gefahren-verdacht auslösend für vorsorgliche Maßnahmen seinsollte. Die Möglichkeiten zur Umsetzung umfassen einweites Gebiet, von der Intensivierung der Forschung bishin zu einer drastischen Absenkung von Grenzwerten.

Mögliche VorsorgemaßnahmenDie derzeit international diskutierten Vorsorgemaßnah-men können in fünf Kategorien eingeteilt werden:

1. Durch Expositionsbegrenzung Umweltauswirkun-gen möglichst minimieren (z.B. durch technische Ent-wicklungen). Beispiele sind die grundsätzliche Ver-schärfung der Grenzwerte, die Einführung eines all-

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

gemeinen Minimierungsgebotes oder die Festlegungquellenbezogener maximaler Emissionswerte.

2. Durch Risikokommunikation zu versuchen, einenhohen Informationsstand der Öffentlichkeit in Bezugauf die bekannten Risiken elektromagnetischer Felderzu erreichen sowie frühzeitig Besorgnisse der Bevöl-kerung aufzunehmen und zu berücksichtigen. Dazu istauch eine für die Öffentlichkeit nachvollziehbare Dar-stellung der wissenschaftlichen Risikobewertung er-forderlich. Das BfS leistet - z. B. in Form von Informa-tionsschriften, der Teilnahme an Gesprächen mit Bür-gerinnen und Bürgern sowie über die Medien – einenBeitrag zur Risikokommunikation.

3. Durch Überwachung der Exposition der Bevölkerunghohe Belastungen vermeiden. Dies sollte auch unterdem Aspekt erfolgen, dass Grenzwerte, wenn mög-lich, nicht ausgeschöpft werden. Unter diesem Aspektkönnte z. B. eine Überprüfung von Emissionen undImmissionen nach der Installation von Basisstationenerfolgen oder die Emission von Geräten durch Pro-duktnormen begrenzt und überwacht werden. Vielfachwird für Hochfrequenzanlagen auch gefordert, ein öf-fentliches Emissionskataster zu erstellen und durchdie Wahl alternativer Standorte zur Emissionsreduk-tion beizutragen. Das BfS hat unter dem Aspekt derExpositionserhebung umfassende Untersuchungen -z. B. an Mikrowellenherden, Straßenbahnen oder imBereich der Energieversorgung - durchgeführt.

4. Durch Einbeziehung von Vertretern der Kommunenin die Planung der örtlichen Mobilfunknetze und diefrühzeitige Information der Anwohnerinnen und An-wohner über geplante Basisstationen öffentliche Inter-essen berücksichtigen. Soweit möglich kann aucheine Einbeziehung der lokalen Öffentlichkeit in dieStandortentscheidung erfolgen. In diesem Zu-sammenhang ist auch eine Informationsverpflichtungder Betreiber zu diskutieren.

5. Durch Forschung können widersprüchliche Befundeabgeklärt sowie ein Beitrag zur wissenschaftlichenUntersuchung öffentlicher Besorgnisse geleistet wer-den. Um Interessenseinflüsse bei derartigen Studienzu verhindern, wird die Schaffung eines unabhängigenForschungsgremiums angeregt. Dieses Gremium soll-te die Forschungsschwerpunkte festlegen, wissen-schaftliche Studien begleiten und die Ergebnisse be-werten. Im internationalen Rahmen wird diese Rollederzeit von der Weltgesundheitsorganisation (WHO;Internet: www.who.int) weitgehend wahrgenommen.Das BfS ist an diesem WHO-Projekt aktiv beteiligt.

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In Deutschland wird derzeit die Diskussion um die Vor-sorge im Bereich der elektromagnetischen Felder auf al-len gesellschaftlichen Ebenen geführt. Die Entscheidungüber die von staatlicher Seite zu treffenden Vorsorge-maßnahmen erfordert eine sorgfältige Abwägung ver-schiedener gesellschaftspolitischer Aspekte. DasBundesamt für Strahlenschutz hat hierbei die Aufgabe,die wissenschaftlichen Befunde fachlich zu bewerten.Oberstes Ziel ist hierbei der Schutz der Bevölkerung vorGesundheitsgefahren durch Einwirkung elektromagneti-scher Felder.

Das BfS hat sich auf der Grundlage des aktuellen wis-senschaftlichen Kenntnisstandes zu Fragen der Vorsor-ge positioniert. Die bestehenden Grenzwerte schließengesundheitliche Gefahren, die durch die derzeitig be-kannten und wissenschaftlich abgesicherten Wirkungenelektromagnetischer Felder hervorgerufen werden kön-nen, aus. Die Grenzwerte müssen jedoch angesichtsfortschreitender wissenschaftlicher Erkenntnisse ständighinterfragt werden. Die gesetzlich festzulegenden Immis-sionsgrenzwerte müssten für alle Feldquellen gelten undnicht nur für die nach der derzeit gültigen Gesetzeslage

betroffenen Anlagen. Zurzeit sind das nur ortsfeste, ge-werblich genutzte Anlagen mit einer Sendeleistung vonmindestens 10 W (äquivalente, isotrope Strahlungsleis-tung). Aus Gründen der Vorsorge ist auf eine Reduzie-rung der Emissionen nieder- und hochfrequenter elektro-magnetischer Felder hinzuwirken. Dies kann u.a. durchFestlegung spezifischer quellenbezogener Maximalwer-te der Emissionen für Mobilfunkbasisstationen gesche-hen. Nach Ansicht des BfS muss die Vorsorge auch dieFortführung und Intensivierung der Forschung in Hinblickauf die Beseitigung noch bestehender Unsicherheitenüber gesundheitliche Wirkungen sowie die Beurteilungund Bewertung der im Rahmen dieser Aktivitäten ge-wonnenen Ergebnisse durch unabhängige, interdiszipli-näre, wissenschaftlich kompetente Gremien umfassen.Besondere Bedeutung misst das BfS einer Verbesse-rung der Information der Bevölkerung bei. Dazu zählt vorallem die Offenlegung der Emissionen relevanter Anla-gen, die Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung vorErrichtung und Inbetriebnahme dieser Anlagen und dieInformation der Verbraucher über die Emissionen vonGeräten, z.B. durch Kennzeichnung der Handys sowieHinweise ihrer vorsorgebewussten Handhabung.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Ansprechpartner:Dr. Gerhard Frasch (0 89/3 16 03-2 85)

Rainer Scheler (0 30/5 09 22-5 21)

Die Novellierung der Strahlenschutzverordnung stelltdas BfS vor neue Aufgaben bei der Überwachung beruf-licher Strahlenexposition. Das Strahlenschutzregisterdes BfS überwacht auch die Einhaltung der neuenGrenzwerte der Körperdosen. Mit der Aufnahme einer ei-genen Berichterstattung werden Informationen über be-ruflich strahlenexponierte Menschen in Deutschland be-reitgestellt. Die Leitstelle Inkorporationsüberwachungdes BfS sichert auch nach der Absenkung der Grenz-werte durch Ringversuche einen gleichmäßig hohenQualitätsstandard der behördlich bestimmten Inkorpora-tionsmessstellen.

Konsequenzen der Novellierungder Strahlenschutzverordnung

Mit der Novelle der Strahlenschutzverordnung wird dieEU-Richtlinie 96/29 EURATOM in nationales Recht um-gesetzt. Dies führt zu erheblichen Veränderungen beider Überwachung der beruflichen Strahlenexposition.Bislang beschränkte sich die berufliche Strahlenschutz-überwachung auf Expositionen, die aus der zivilisatori-schen Nutzung ionisierender Strahlung, beispielsweisein der Medizin, der Industrie oder der Kerntechnik resul-tieren. Die neue Strahlenschutzverordnung (StrlSchV)schließt den Schutz vor beruflich bedingten Expositionenaus natürlichen Quellen, wie kosmischer oder terrestri-scher Strahlung an Arbeitsplätzen ein. Neben den bisherberuflich strahlenexponierten Personen, die bereitsdurch die StrlSchV von 1989 geschützt werden, erhaltenkünftig auch Angehörige von Berufsgruppen, wie fliegen-des Personal, Wasserwerker oder Personen in Schau-bergwerken, einen rechtlich abgesicherten Strahlen-schutz. Außerdem werden Dosisgrenzwerte zum Teilerheblich herabgesetzt.

Exposition durch kosmische StrahlungÜberwachungspflichtig ist künftig Luftfahrtpersonal, dasin einem Beschäftigungsverhältnis nach deutschemArbeitsrecht steht und während des Fluges durch kos-mische Strahlung eine effektive Dosis von mindestens1 mSv im Kalenderjahr erhalten kann. Die Dosis wird aufder Grundlage der individuellen Flugzeiten, -routen, -hö-hen und unter Berücksichtigung der Phasen des Son-nenzyklus personenbezogen errechnet. Hierzu sindComputerprogramme verfügbar bzw. in der Entwicklung,die verlässliche Berechnungen liefern. Die Betreiber vonFlugzeugen müssen die Dosiswerte ermitteln und min-destens halbjährlich über das Luftfahrtbundesamt oderüber eine von ihm bestimmte Stelle an das Strahlen-schutzregister des BfS übermitteln. Gegenwärtig beruht

die Abschätzung der Strahlenexposition des fliegendenPersonals auf Stichproben mit ortsdosimetrischen Mes-sungen beim Flugbetrieb und Annahmen über die jähr-lichen Flugzeiten und Flugrouten. Diese Ergebnissedeuten je nach den zugrunde gelegten Annahmen aufmittlere jährliche Dosen von etwa 3 mSv hin. Wenn dieStrahlenschutzüberwachung des Flugpersonals tech-nisch und organisatorisch umgesetzt ist, können Dosis-verteilungen erstellt werden, die auf individuellen Do-sisberechnungen des gesamten fliegenden Personalsberuhen.

Exposition durch RadonAbhängig vom Uran-238-Anteil in der Zusammen-setzung des Bodengesteins findet man in den örtlichenBodenschichten unterschiedlich hohe Konzentrationendes gasförmigen, radioaktiven Radon-222. Auch imGrundwasser kommt es gelöst vor. Aufgrund der leichtenFlüchtigkeit dieses Gases kann es in Trinkwasseraufbe-reitungsanlagen zu hohen Radonkonzentrationen in derRaumluft kommen. Die in diesen Anlagen tätigen Wasser-werker erhalten eine Strahlendosis durch die Inhalationvon Radon und seiner kurzlebigen radioaktiven Zerfalls-produkte. Ähnlichen Expositionen sind Arbeitskräfte,z. B. in Schauhöhlen, Bergwerken oder Radonheilbä-dern ausgesetzt. Die Raumluftkonzentration des Radon-222 kann mit Radondosimetern gemessen werden. DieAuswertungen dieser Dosimeter erfolgt durch Inkorpo-rationsmessstellen. Wenn der vom Gesetzgeber festge-legte Dosiswert von 6 mSv/a überschritten werden kann,müssen die genannten Personenkreise überwacht wer-den. Ihre Körperdosen werden dann individuell ermitteltund diese Feststellungen zur Grenzwertüberwachung andas Strahlenschutzregister des BfS gemeldet.

Absenkung der GrenzwerteDer Grenzwert der effektiven Dosis für beruflich strahlen-exponierte Personen der Kategorie A wird von 50 mSvauf 20 mSv pro Kalenderjahr abgesenkt. Es gab in denvergangenen Jahren eine größere Anzahl von Personen,die zwar den Grenzwert von 50 mSv/a einhielten, derenDosen jedoch über dem neuen Grenzwert von 20 mSv/alagen. Künftig wird deshalb in manchen Tätigkeitsberei-chen der Arbeitseinsatz bzw. der berufliche Strahlen-schutz entsprechend verändert werden müssen.

Die Grenzwerte für Jugendliche und Auszubildende wer-den ebenfalls erheblich gesenkt. Zudem wird ein Grenz-wert für die Uterusdosis gebärfähiger Frauen eingeführt.Die Anforderung an den Strahlenschutz geht in Deutsch-land über den in der Richtlinie EURATOM 96/29 gefor-derten Umfang hinaus, da zusätzlich zum neuen Jahres-grenzwert weiterhin auch der Grenzwert der Berufs-lebensdosis von 400 mSv eingehalten werden muss.

Infolge der Neufassung der Strahlenschutzverordnungmüssen auch die vom Bundesministerium für Umwelt,

Intensivierung der Überwachung beruflicher Strahlenexposition

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) erlassenenRichtlinien, welche die Anforderungen an die behördlichbestimmten Messstellen sowie die Ermittlung der Kör-perdosen festlegen, überarbeitet werden.

Aufnahme der Berichterstattungdes Strahlenschutzregisters

Das Strahlenschutzregister des BfS hat den ersten eige-nen Bericht zur Überwachung der beruflichen Strahlen-exposition in Deutschland mit den Überwachungsdatendes Jahres 1998 fertiggestellt. Die zentrale Überwa-chung der beruflich strahlenexponierten Personen inDeutschland ist eine der im Atomgesetz verankertenAmtsaufgaben des BfS. Der Bericht enthält eine Darstel-

lung dieser zentralen Überwachung mit ihrer historischenEntwicklung und eine Statusbeschreibung. Er vermittelteinen Überblick über die Funktionszusammenhänge derStrahlenschutzüberwachung für Arbeitskräfte und zeigtdie geplante Entwicklung des Strahlenschutzregisters.Die statistischen Auswertungen basieren auf über 8 Mio.im Strahlenschutzregister gespeicherten Datensätzen.Sie fassen die Überwachungsdaten der beruflich strah-lenexponierten Personen in Deutschland messstellen-übergreifend und personenbezogen zusammen. Analy-sen dieses kontinuierlich wachsenden Datenbestandessollen in Zukunft an die Stelle der herkömmlichen Jah-resberichte an den Bundestag und das Bundesumwelt-ministerium treten, die bislang auf den aggregierten Da-ten der Personendosismessstellen basieren. Erstmaligliegen nun auch statistische Auswertungen über die Aus-gabe von Strahlenpässen vor.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Beruflich strahlenexponierte Personen mit effektiven Jahresdosen über 20 mSv und über 50 mSv

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Strahlenexposition der Bevölkerung: Auswertung der Daten für 1997

Ansprechpartner:Dr. Jürgen Griebel (0 89/3 16 03-3 82)

Dr. Burkhard Bauer (0 89/3 16 03-2 33)

In der Heilkunde ist für eine wirkungsvolle Therapie einehochqualifizierte und differenzierte bildgebende Diagnos-tik erforderlich. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet dieRöntgendiagnostik. Da die Anwendung von Röntgen-strahlen stets mit einem Strahlenrisiko verbunden ist,müssen an Röntgenuntersuchungen hohe Anforderungengestellt werden,sowohl hinsichtlich der Indikationsstellungals auch der Qualität der Durchführung. Im Bewusstseindes Strahlenrisikos und aus Sorge um die Sicherheit derPatienten hat es die Europäische Union in der Patienten-schutzrichtlinie (PatSRL) 97/43/EURATOM den Mitglieds-staaten zur Pflicht gemacht, die Strahlenexposition derBevölkerung und einzelner Bevölkerungsgruppen zu er-fassen. Die Röntgenverordnung, die zur Umsetzung desEuroparechts in deutsches Recht derzeit novelliert wird,sieht vor, diese Aufgabe dem BfS zu übertragen.

Die im Rahmen dieser europaweiten Bemühungen ge-forderte Erfassung der medizinischen Strahlenexpositionbasiert auf zwei Komponenten: der Häufigkeit der Rönt-genuntersuchungen und deren Dosis. Zur Abschätzungdieser beiden Komponenten führt das BfS seit 1991 Er-hebungen durch. Mit diesen Daten können Veränderun-gen im Bereich der radiologischen Diagnostik erfasst undbewertet werden.

Die Therapie mit Röntgenstrahlen wird an dieser Stellenicht näher betrachtet, da sie nur bei einem relativ klei-nen, aber schwer erkrankten Teil der BevölkerungAnwendung findet. Im Vergleich zur Röntgendiagnostikist sie durch eine sehr hohe Strahlenexposition in einemkleinen Zielvolumen des Körpers charakterisiert, mit demBestreben, krankhaft veränderte Zellen abzutöten. Diefür die Beurteilung und Wertung der diagnostischenStrahlenexposition entwickelten Konzepte sind für dieStrahlentherapie nicht geeignet. Demgegenüber wird dieinterventionelle Radiologie in die Untersuchungen einbe-zogen, da die hierbei eingesetzte Röntgenstrahlung reindiagnostischen Zwecken dient. Therapiebegleitend wirdsie zur Steuerung und Optimierung der therapeutischenMaßnahmen sowie zur Erfolgskontrolle eingesetzt.

Erhebung der Untersuchungshäufigkeiten für das Jahr 1997Methode: Für die Abschätzung der Untersuchungshäu-figkeit hat es sich bewährt, auf die Daten der Kostenträ-ger, z. B. kassenärztlichen und kassenzahnärztlichen

Bundesvereinigungen sowie des Verbandes der privatenKrankenversicherungen zurückzugreifen. Diese erfas-sen ganz oder nur stichprobenartig die Häufigkeit derAbrechnung röntgendiagnostischer Leistungen durchniedergelassene Ärzte und liquidationsberechtigte Ärztean Krankenhäusern.

Ergebnisse: Im Vergleich zum letzten Jahresbericht desBfS liegen jetzt neue Daten vor. Die jüngsten Datenstammen aus dem Jahr 1997. Daraus lässt sich eine Ge-samtzahl von etwa 136 Millionen Röntgenuntersuchun-gen einschließlich zahnmedizinischer Untersuchungenpro Jahr in Deutschland abschätzen. Eine grobe Fehler-abschätzung ergibt eine Schwankungsbreite von ca. ±10 %. Der Vergleich mit den Erhebungen aus dem Jahr1994 ist nur mit Einschränkung möglich, da die damaligeDatenlage wegen der Umstellung des Medizinalwesensin den neuen Bundesländern sehr lückenhaft war.Außerdem erfolgte eine Umstellung der Gebührenord-nungen, wobei die Zuordnung einzelner Leistungsposi-tionen zu organbezogenen Untersuchungen nicht mehrin derselben Weise möglich ist. Weiterhin wurden bei derAuswertung für das Jahr 1997 einige Leistungspositio-nen mit berücksichtigt, die 1994 noch nicht erfasst wur-den. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren ergibt sicheine Steigerung der Untersuchungshäufigkeiten zwi-schen 1994 und 1997 von etwa 3 – 4 %.

Die Auswertung für die einzelnen Untersuchungsartenlässt unterschiedliche, zum Teil gegenläufige Änderun-gen der relativen Häufigkeit im Vergleich zu 1994 erken-nen (Abb. folgende Seite). Einerseits zeigte sich eineAbnahme der Häufigkeiten von Untersuchungen imBauchraum einschließlich des Magen-Darm-Trakts, desGallesystems und des Harntrakts um 10 – 50 %. Dieslässt darauf schließen, dass der bereits früher be-schriebene Trend zu Untersuchungsarten ohne die An-wendung ionisierender Strahlen wie Ultraschall, Endo-skopie oder Magnetresonanztomographie weiter anhält.Andererseits zeigte sich eine Zunahme der Röntgen-untersuchungen des Schädels um ca. 24 % und derweiblichen Brust um ca. 12 %. Hierbei ist die Erstere imWesentlichen eine Folge der erweiterten Diagnostik imRahmen der Zahnmedizin, während die Zunahme derMammographien den Einsatz dieser Methode bei derBrustkrebsfrüherkennung widerspiegelt. Weitere Zunah-men fanden sich bei dosisintensiven Techniken wie derComputertomographie (CT) um ca. 11 % und der Arterio-graphie einschließlich interventioneller Eingriffe um ca.67 %. Eine strenge klinische Indikationsstellung voraus-gesetzt, stellen aber gerade die letztgenannten Techni-ken einen großen diagnostischen und therapeutischenGewinn zugunsten von Patienten dar.

Im europäischen Vergleich nimmt Deutschland mit ca.1.655 Röntgenuntersuchungen pro 1.000 Einwohnereine Spitzenstellung ein.

Medizinisches Röntgen

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Das Hauptproblem bei der Ermittlung der Untersu-chungshäufigkeiten stellt die unsichere Datenlage beider Erfassung der stationären Leistungen der allgemei-

nen Pflegeklasse dar. Das betrifft alle stationären Patien-tinnen und Patienten, die nicht privat mit dem Chefarztabrechnen. Da für diese Patienten keine Einzelleis-tungen mit den Kostenträgern abgerechnet werden,mussten die durchgeführten Röntgenuntersuchungenaufgrund einer früheren Stichprobenerhebung an Kran-kenhäusern sowie einer Trendanalyse im kassenambu-lanten und privatärztlichen Bereich abgeschätzt werden.

Abschätzung der kollektiven effektiven Dosis fürdas Jahr 1997Methode: Die Bestimmung der Dosis für jede einzelneradiologische Untersuchungstechnik basiert sowohl aufeigenen, stichprobenartigen Messungen in Krankenhäu-sern und Arztpraxen als auch auf Dosiserhebungen imRahmen von Forschungsvorhaben, die vom Bundes-umweltministerium gefördert wurden.

Für die Abschätzung der kollektiven effektiven Dosiswurde das Produkt von Untersuchungshäufigkeit undUntersuchungsdosis für jede Leistungsposition berech-net. Die jeweiligen Beiträge wurden auf 17 Kategorien – entsprechend den vorher festgelegten Untersuchungs-arten wie Untersuchung des Thorax, der Extremitäten,der Wirbelsäule etc. – verteilt. Mit diesem Schema ist esmöglich, sowohl die kollektive effektive Dosis insgesamtzu berechnen als auch den Anteil einer bestimmtenUntersuchungsart.

Ergebnisse: Die rein rechnerisch ermittelte effektive Do-sis pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland im Jahr1997 lag bei etwa 2 mSv. Eine grobe Fehlerabschätzung

ergibt eine Unsicherheit von ca. ±25 %. Den prozentualen Anteil derverschiedenen Untersuchungs-arten an der kollektiven effektivenDosis zeigt die Abbildung auf Seite 13. Im Vergleich zu den fürdas Jahr 1994 vom Bundesamt fürStrahlenschutz angegebenen Da-ten fällt insbesondere der Anstiegbei der Arteriographie und inter-ventionellen Radiologie von etwa18 % auf jetzt 28 % auf. Dem-gegenüber bleibt der Anteil der CTmit 37 % weitgehend unverändert.Hier ist zu vermuten, dass die Zu-nahme der Untersuchungshäufig-keit durch eine Dosiseinsparung jeUntersuchung aufgrund neuer Ge-rätetechniken ausgeglichen wird.

Eine wichtige Fehlerquelle bei derAbschätzung der kollektiven effek-tiven Dosis liegt in der Schwan-kungsbreite der Dosen für die ein-zelnen Untersuchungen. Hier sind

die individuellen Verhältnisse bei den Patientinnen undPatienten – insbesondere die Körpermaße, dieDurchleuchtungszeit und die Schwierigkeit der Diagno-sestellung – ebenso maßgeblich wie die Schwierigkeit,aus einer abgerechneten Leistungsposition auf diegenaue Art der Durchführung einer Untersuchung zuschließen.

Zusammenfassende Bewertung und AusblickDie Strahlenexposition der Bevölkerung durch die Rönt-gendiagnostik lag 1997 bei etwa 2 mSv pro Person undJahr, wobei die Untersuchungshäufigkeit eine Zunahmevon ca. 1 % pro Jahr erkennen lässt. Die Verringerungder Dosis je Untersuchung dürfte wesentlich auf verbes-serte Untersuchungstechniken zurückzuführen sein.Demgegenüber ist der Beitrag der Nuklearmedizin mit0,11 mSv pro Person und Jahr strahlenhygienisch deut-lich geringer zu bewerten.

Bei den Angaben zur Untersuchungshäufigkeit und Dosiswurde bisher eine grobe Fehleranalyse durchgeführt. EineErweiterung und Verfeinerung der Analyse wird angestrebt.

Das BfS wird weiterhin durch eigene wissenschaftlicheUntersuchungen und durch die Vergabe von Forschungs-vorhaben die Datenbasis sowohl bei der Ermittlung derHäufigkeit als auch bei der Abschätzung der Dosis er-weitern, um dadurch die Angaben zu präzisieren.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Vergleich der Häufigkeiten der verschiedenen Untersuchungsarten für 1997 (rot) und 1994(grün). Um einen sinnvollen Vergleich zu gewährleisten, wurde das Auswerteschema 1994 auf die Daten 1997 angewandt. Dargestellt sind die medizinischen Röntgenuntersuchungen für die ambulante und stationäre Patientenversorgung, einschließlich der Zahnmedizin.

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Eine Risikoabschätzung für die Röntgendiagnostik mussfrühzeitig neue Trends erkennen und vor allem berück-sichtigen, dass medizinische Strahlenexpositionen nichtdie gesamte Bevölkerung betreffen. Betroffen sind nurPatientinnen und Patienten, also der Teil der Bevölke-rung, der aus der Exposition einen unmittelbaren diagnos-tischen oder therapeutischen Nutzen zieht. Dies gilt imbesonderen Maße für dosisintensive Verfahren wie CToder Arteriographie einschließlich der Interventionen.Außerdem ist die unterschiedliche Altersstruktur der Be-völkerung und der Patientinnen und Patienten zu berück-sichtigen, sowie die im Vergleich zur Normalbevölkerungoft verkürzte Lebenserwartung von Schwerkranken. Ge-rade diese Personen werden aber aufgrund ihrer Erkran-kung häufig mehrfach untersucht.

In Gesprächen mit den Spitzenverbänden der Kostenträ-ger und der Ärzteschaft im Jahr 2000 wurde dem BfS Mit-hilfe bei der Bearbeitung dieser Fragestellungen zu-gesichert. Dadurch wurde die Grundlage für eine jährlicheErfassung der Häufigkeitsdaten – mit einer organisato-

risch bedingten Zeitverzögerung von etwas über einemJahr – gelegt. Mittelfristig wurden Informationen zur Alters-und Geschlechtsverteilung sowie zur Indikationsstellungbei den erbrachten Röntgenleistungen in Aussicht gestellt.Das BfS wird diese Daten zusammen mit seinen Ermitt-lungen zur Dosis strahlenhygienisch bewerten und die Er-gebnisse insbesondere auch den Spitzenverbänden derÄrzteschaft zur Verfügung zu stellen, um dem über-weisenden Arzt für eine veranlasste Röntgenleistung dieStrahlenexposition des Patienten und das damit verbun-dene nominelle Risiko transparent werden zu lassen. Da-mit soll ein erster Schritt zur Umsetzung von Art. 6 Abs. 2der Patientenschutzrichtlinie getan werden. In diese Rich-tung zielt auch ein Informationsblatt über die Strahlen-exposition bei einer Reihe von typischen Röntgen-untersuchungen, das im Auftrag des Bundesministeriumsfür Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU;www.bmu.de) – in zwei Versionen erarbeitet wurde. EineVersion soll der Kurzinformation dienen und könnte aufder Rückseite des Röntgenpasses abgedruckt werden.Die ausführliche Version wendet sich an den Arzt.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Prozentualer Anteil der verschiedenen Untersuchungsarten an der kollektiven effektiven Dosis für 1997.

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Exposition der Bevölkerungdurch ultraviolette Strahlung derSonne seit 1995

Ansprechpartner: Dr. Manfred Steinmetz (0 89/3 16 03-2 35)

Im Frühjahr und Frühsommer des Jahres 2000 sind inDeutschland die bisher höchsten UV-Werte seit Inbe-triebnahme des UV-Messnetzes im Jahre 1993 gemes-

sen worden. An sonnigen Tagensind im südlichen DeutschlandUV-Index-Werte bis zu 9 erreichtworden, d. h. es lagen UV-Be-lastungen vor, die sonst nur imMittelmeerraum anzutreffen sind.Ursache war eine längeranhalten-de dünne Ozonschicht über demmittleren und nördlichen Europa.Ob dies ein einmaliges Ereigniswar oder Teil eines sich abzeich-nenden Trends, ist Gegenstandvielfältiger wissenschaftlicher Un-tersuchungen.

Im Rahmen der Strahlenschutz-vorsorge hat das BfS frühzeitig be-gonnen, zum gesundheitlichenSchutz der Bevölkerung die natür-liche UV-Strahlung der Sonnekontinuierlich zu erfassen. Die

Messungen erfolgen zusammen mit dem Umwelt-bundesamt (UBA; www.umweltbundesamt.de) und wei-teren Behörden in allen UV-strahlenklimatologisch wich-tigen Gebieten (Küste, Flachland, Mittelgebirge, Alpen-rand, Großstadt). In den letzten Jahren konnten anSpitzentagen UV-Gesamtdosiswerte bis zu ca. 5000Joule pro Quadratmeter (J/m2) erreicht werden, d. h. Wer-te, die einen Sonnenschutz unbedingt notwendig machen.Aus diesem Grund betreiben das BfS (www.bfs.de) unddas UBA einen Informationsdienst, in dem in den Som-mermonaten über aktuelle und prognostizierte UV-Wertefür Deutschland informiert wird.

Der Informationsdienst gibt wichti-ge Hinweise zum richtigen Schutzvor UV-Strahlung. Weitere Analy-sen und Dokumentationen der anden Messstandorten täglich erfass-ten solaren UV-Strahlung sind denjährlich auch im Internet erschei-nenden UV-Jahresberichten zuentnehmen.

Von Interesse ist die Frage, inwie-weit in den letzten Jahren ein Trendaus den bisherigen Datensätzenabgeleitet werden kann. Die Beant-wortung ist schwierig, da die Be-strahlungssituation in den verschie-denen Jahren vor allem durch starkwechselnde Bewölkung beeinflusstwird. Werden nur die maximalenerythemgewichteten (sonnenbrand-wirksamen) Tagessummenwerteeines Jahres betrachtet, ist kein

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Schutz vor ultravioletter Strahlung der Sonne

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Zwischen den Jahren 1995-1999 an den 4 Stationen des BfS/UBA-UV-Messnetzes Schauins-land (SL), Neuherberg (NH), Offenbach (OF) und Zingst (ZI) gemessene mittlere erythemge-wichtete Tagessumme (H) im Monat August.

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Anstieg in den letzten 5 Jahren zu erkennen (maximaleWerte an unterschiedlichen Tagen des Jahres, Abb. Seite14 oben). Als Ansatz für eine Trendanalyse bietet sich dieBetrachtung der mittleren Tagessummen über einen be-stimmten Zeitraum an. Auf diese Weise wird der Einflussder Bewölkung deutlich reduziert. Wählt man den MonatAugust als Bezugszeitraum, so ist zumindest in den ersten4 Jahren ein deutlicher Anstieg zu beobachten (Abb. Seite14 unten). Mittels Regressionsanalyse über alle 4 Statio-nen ergab sich zwischen 1995 und 1999 ein Anstieg vonca. 10 %. Aus diesen Ergebnissen ist noch kein gesicherterozonbedingter Trend abzuleiten. Dazu sind die Einflüsseanderer Parameter auf die UV-Strahlung wie Bewölkung,Aerosole und Messunsicherheiten von ca. + 5 % zu hoch.

Um der Informationspflicht des Bundes über abgesi-cherte Umweltdaten zu genügen und um über belast-bares Datenmaterial für strahlenhygienische Bewer-tungen der aktuellen und zukünftigen UV-Belastung zuverfügen, wird eine der Hauptaufgaben für die nächstenJahre die Verfeinerung der Trendanalyse sein. Mit Hilfeumfangreicher statistischer Datenauswertungen soll dieBelastbarkeit der Aussagen erhöht werden, indem derBeobachtungszeitraum kontinuierlich erweitert und zu-sätzlich die UV-Daten von den kooperierenden Mess-stationen berücksichtigt werden. Ergänzt werden sollendie Analysen durch Berechnungen mit UV-Strahlungs-transfermodellen mit einem höherem Differenzierungs-grad.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Ansprechpartner: Dr. Udo Volland (0 53 41/8 85-8 20)Annemarie Schmitt-Hannig (0 89/3 16 03-1 01)

Die Gewährleistung eines Höchstmaßes an kerntechni-scher Sicherheit und Strahlenschutz über die gesamteDauer der Nutzung der Atomenergie sowie der Schutzvor den Gefahren durch nichtionisierende Strahlung ver-langt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutzund Reaktorsicherheit (BMU) die Klärung technisch-wis-senschaftlicher Fragen. Für anstehende Entscheidungensind wissenschaftlich-technische und rechtliche Grundla-gen zu schaffen, welche die Einbeziehung externenSachverstands erfordern. Dafür stehen dem BMU Haus-haltsmittel für die Ressortforschung zur Verfügung, umUntersuchungen, Gutachten und Studien zur Klärung von

Einzelfragen an Universitäten, Forschungsinstitute, Sach-verständigenorganisationen oder Firmen zu vergeben.

Das Bundesamt für Strahlenschutz unterstützt das BMUfachlich und wissenschaftlich auf den Gebieten Strahlen-schutz und kerntechnische Sicherheit. Das BfS ist – ne-ben der verwaltungsmäßigen Abwicklung der Ressort-forschung – insbesondere für die Initiierung, fachlicheBegleitung und Auswertung einzelner Untersuchungs-vorhaben verantwortlich. Weiterhin unterstützt es dasBMU bei der Koordinierung der Ressortforschung in derPlanungs- und Ausführungsphase.

Im Jahr 2000 wurden rund 160 Untersuchungsvorhabenfachlich betreut und etwa 210 Vorhaben verwaltungsmä-ßig durch das BfS abgewickelt. Insgesamt standen derBMU-Ressortforschung im Jahr 2000 für den Strahlen-schutz ca. 18 Millionen DM und für die kerntechnischeSicherheit ca. 46 Millionen DM zur Verfügung.

Die Ergebnisse der Ressortforschung werden in derBMU-Schriftenreihe „Reaktorsicherheit und Strahlen-schutz“ veröffentlicht sowie in BfS-Berichten zusammen-fassend dargestellt.

Strahlenschutz

Die für die Strahlenschutzforschung aufgewendetenMittel verteilen sich im Wesentlichen auf sechs themati-sche Schwerpunkte (Abb. unten).

Eine vordringliche Aufgabe ist, die natürlichen und zivilisa-torischen Strahlenquellen zu erfassen und daraus resul-tierende Strahlenexpositionen zu ermitteln. Anreicherungs-

prozesse natürlich-er radioaktiver Stof-fe und Tendenzenbei der zivilisatori-schen Nutzung ra-dioaktiver Stoffeund ionisierenderStrahlen müssenrechtzeitig erkanntund bewertet wer-den, um im Vorfeldmit geeignetenMaßnahmen einerGefährdung desMenschen und derUmwelt entgegen-zuwirken. Beson-dere Bedeutungnimmt die Ermitt-lung der Strahlen-belastung der Be-

völkerung durch Radon und die Strahlenbelastung be-ruflich exponierter Menschen am Arbeitsplatz ein.Voraussetzung hierfür ist, eine entsprechende Mess-technik zur Datengewinnung und Verfahren zur Dosis-ermittlung verfügbar zu machen sowie dem Stand vonWissenschaft und Technik entsprechende radioökologi-sche Modelle zu entwickeln und zu überprüfen.

Untersuchungen und Bewertungen der Wirkungen vonStrahlenexpositionen auf den Menschen, insbesondereim Bereich kleiner Dosen, haben zum Ziel, zuverlässigeAussagen zum Strahlenrisiko zu gewinnen. Neben denFragestellungen des Lungenkrebsrisikos durch Radonund der Ursachen der kindlichen Leukämie haben dieUntersuchungen auch die Entwicklung und Bewertungbiologischer Indikatoren zur Ermittlung der Strahlenexpo-sition sowie die Entstehung und den Verlauf von strah-lungsbedingten Krankheiten (Pathogenese) einschließ-lich Diagnose und Therapie zum Gegenstand.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Optimierung von Sicherheit und Strahlenschutz durch Forschung

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Themenbereiche der BMU-Ressortforschung auf dem Gebiet des Strahlenschutzes im Jahr 2000

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Der praktische Strahlenschutz wird entscheidend durchden Grundsatz bestimmt, die Strahlenexposition soweitunterhalb der Strahlenschutzgrenzwerte zu halten, wiedies mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Dies erforderteine Weiterentwicklung von Verfahren und Einrichtungenzur Verbesserung des Strahlenschutzes und die Unter-suchung des Risikos von Strahlenexpositionen beimUmgang mit radioaktiven Stoffen und ionisierendenStrahlen. Ansatzpunkte zur Optimierung des Strahlen-schutzes finden sich insbesondere bei medizinischenund industriellen Strahlenanwendungen, der Beförde-rung von radioaktiven Stoffen und Strahlenquellen, derBehandlung und Beseitigung radioaktiver Abfälle sowiebei der Vorsorge gegen Stör- und Unfälle.

Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen

Wesentliche Themenbereiche der Ressortforschung aufdem Gebiet der Sicherheit kerntechnischer Einrichtun-gen und die hierfür aufgewendeten anteiligen Bundes-mittel sind der folgenden Abbildung zu entnehmen.

Das zunehmende Alter der in Deutschland betriebenenAtomkraftwerke wirft Fragestellungen zur Beherrschungvon Problemen der Alterung von Komponenten und Sys-temen auf. Der ganzheitliche Ansatz zur Vermeidung vonnegativen Auswirkungen der Alterung auf die kerntechni-sche Sicherheit wird zunehmend wichtiger. Dabei kannAltern sowohl einenphysikalischen Pro-zess bedeuten, wiebeispielsweise Werk-stoffversprödung oderWerkstoffermüdung,als auch ein konzep-tionelles Altern, wiez. B. die Notwendig-keit des Ersatzessicherheitsrelevanteranaloger Leittechnikmangels Ersatzteil-verfügbarkeit durchdigitale Leittechnik.Neben diesen mehrtechnischen Alte-rungsphänomenengibt es aber auchVeränderungen in den Betriebsmannschaften durchAusscheiden von Erfahrungsträgern und dem damitmöglichen Verlust an Know-how. Dies ist bei einerganzheitlichen Bewertung des Sicherheitsniveaus einerAnlage zu berücksichtigen. Ein anderes Themenfeldbetrifft die Liberalisierung des Strommarktes und den dadurch ausgelösten Kostendruck auf die Betreiber

der Anlagen, dessen Auswirkungen auf die Sicherheitder Anlagen frühzeitig zu erkennen und zu untersuchensind.

Für eine ganzheitliche Sicherheitsbewertung und umfas-sende Unfallvorsorge sind die methodischen Anforde-rungen und Bewertungsmaßstäbe dem Stand von Wis-senschaft und Technik anzupassen. Hierbei werdenauch Ansätze untersucht, wie sich die laufende Be-triebserfahrung durch Indikatoren erfassen lässt und imRahmen von Trendanalysen als ein geeignetes Bewer-tungsinstrument für eine vorausschauende Beurteilungder zeitlichen Entwicklung des Sicherheitsniveaus einerAnlage verwendet werden kann. Im Rahmen der Unfall-und Risikovorsorge werden z. B. anlageninterne Notfall-maßnahmen für auslegungsüberschreitende Ereignisseuntersucht und auf ihre Verträglichkeit mit dem jeweili-gen Anlagenkonzept geprüft. Eine wichtige Rolle kommtauch den in deutschen Atomkraftwerken jährlich durch-geführten Notfallschutzübungen zu. Als ein Beitrag zurHarmonisierung wurden hierfür methodische Grundla-gen in Form von modular aufgebauten Übungsszenarienfür die Planung und Durchführung solcher Notfallschutz-übungen erarbeitet. Mit ihnen können die organisatori-schen Abläufe und die interne und externe Kommunika-tion bei Notfällen realitätsnah trainiert werden. Soweitsich aus Sicherheitsüberprüfungen Anforderungen fürSicherheitsverbesserungen ergeben, werden diese hin-sichtlich ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit mit demjeweiligen Anlagenkonzept bewertet und entsprechendumgesetzt.

Die Bewertung der Sicherheit von Reaktoren sowjet-ischer Bauart dient dem BMU als Grundlage für Unter-stützungsmaßnahmen für die betroffenen Sicherheits-behörden. Untersuchungen zu Regeln und Richtlinienhaben zum Ziel, fachliche Grundlagen für die Weiterent-wicklung des Regelwerks entsprechend dem aktuellenStand von Wissenschaft und Technik zu schaffen. 1717

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Themenbereiche der BMU-Ressortforschung zur Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen im Jahr 2000

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Gleiches gilt für die Fortentwicklung der Anforderungenan die Qualifikation des Personals in kerntechnischen An-lagen, für die u. a. modernste Simulatoren bei der Aus-und Weiterbildung eingesetzt werden. Ein Teil der Res-sortforschung betrifft auch Untersuchungen zur Entwick-lung von Maßnahmen und Methoden zum Schutz vonUmwelt und Bevölkerung vor dem Missbrauch von radio-aktiven Stoffen (nuklearspezifische Gefahrenabwehr).

Internationale Zusammenarbeit

Neben der eigentlichen Ressortforschung standen demBMU/BfS im Jahr 2000 Ressortmittel in Höhe von etwa7,3 Millionen DM für die internationale Zusammenarbeitauf den Gebieten des Strahlenschutzes und der kern-technischen Sicherheit, einschließlich des physischenSchutzes von Kernmaterial zur Verfügung. Etwa 4 Millio-nen DM wurden für die Zusammenarbeit mit interna-tionalen Organisationen und den bilateralen Informa-tions- und Erfahrungsaustausch mit Einzelstaaten, ins-besondere Nachbarstaaten, aufgewendet. Rund 3,3Millionen DM wurden für Maßnahmen zur Unterstützungdes Aufbaus von Sicherheitsbehörden in den Staatender ehemaligen Sowjetunion sowie den mittel- und ost-europäischen Staaten eingesetzt. Finanziert wurden

u.a. Seminare, Workshops und Arbeitstreffen auf demGebiet der Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen fürBehördenmitarbeiter und Sachverständige.

Ausgewählte Beispiele

Nachstehend werden Zielsetzung, Vorgehensweise undGegenstand der Ressortforschung anhand zweier Bei-spiele verdeutlicht:

Vorbereitung einer bundeseinheitlichen Regelungfür anlageninterne NotfallschutzübungenIn Deutschland sind die Betreiber von Atomkraftwerkengesetzlich verpflichtet, die Auswirkungen von Störfällenund Unfällen so gering wie möglich zu halten. Zu diesemZweck bestehen in allen deutschen Anlagen Krisenstä-be, deren Aufbau in den Betriebshandbüchern der Atom-kraftwerke geregelt ist. Gleichfalls ist deren Alarmierungfestgelegt. Bei einem Notfall ist mit einem großen Um-fang an organisatorischen und kommunikativen Anforde-rungen zu rechnen, die vom Krisenstab zu bewältigensind. Neben dem Aufbau der anlageninternen Notfall-organisation sind im Ereignisfall auch die zuständigenAufsichtsbehörden nach festgelegten Regeln zu alar-mieren. Hierbei ist über den Anlagenzustand und seine

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Übungswarte des anlagenspezifischen Simulators des KKW Krümmel

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mögliche Entwicklung zu informieren, damit rechtzeitigdie erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Bevölke-rung bis hin zum Katastrophenschutz eingeleitet werdenkönnen.

Die in einer Notfallsituation vom verantwortlichen Be-triebspersonal wahrzunehmenden Aufgaben sind Be-standteil der Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmendes Fachkundeerhalts des Kraftwerkspersonals. Siewerden jährlich in Notfallübungen geübt. Schulungs-bzw. Übungskonzepte spielen hierbei eine wichtige Rol-le, um die Effektivität der vorhandenen Notfallplanung zuüberprüfen. Gegenwärtig sind die vom Betreiber für Not-fallsituationen vorzusehenden Qualifizierungsmaßnah-men durch entsprechende Genehmigungsauflagen derjeweils zuständigen Landesbehörden geregelt.

Es wurden Untersuchungsvorhaben initiiert, um die An-forderungen an anlageninterne Übungsmaßnahmenbundeseinheitlich auf hohem Niveau festzulegen. Dabeiwurden in einem ersten Schritt auf der Grundlage einerAnalyse der praktizierten und möglichen ÜbungsartenVorschläge für eine bundeseinheitliche Empfehlung erar-beitet. Als Ergebnis der Analyse wurden die besonderenMerkmale der unterschiedlichen Übungsarten im Hin-blick auf die Planung, Koordination und Auswertung vonanlageninternen Notfallübungen in einem Handbuch zu-sammengefasst. Weiter enthält dieses Handbuch Vor-schläge zur optimierten Durchführung von anlageninter-nen Notfallübungen in Form von Ereignisblättern. Die imHandbuch enthaltenen Vorschläge wurden in Notfall-übungen an zwei Referenzanlagen (DWR/SWR) erfolg-reich erprobt und haben sowohl in Behördenkreisen alsauch unter den anderen an den Übungen Beteiligten po-sitive Resonanz hervor gerufen.

In der gegenwärtigen Phase wird das Übungshandbuchunter Einbeziehung anlagenspezifischer Kraftwerks-Voll-simulatoren bei der Durchführung von Notfallübungen er-weitert und fortgeschrieben. Dadurch, dass die meistenAtomkraftwerke über einen anlagenspezifischen Voll-simulator (Abb. Seite 18) verfügen, auf dem alle Ereignis-abläufe der Anlage in Echtzeit und in realistischerArbeitsumgebung einer vollsimulierten Warte erzeugtwerden können, sind Trainingsmaßnahmen auch imauslegungsüberschreitenden Bereich möglich. Im laufen-den Vorhaben werden am Beispiel mehrerer Referenz-anlagen Erkenntnisse für konzeptionelle Empfehlungenzur Durchführung von Notfallübungen unter Einbeziehungvon anlagenspezifischen Simulatoren gesammelt.

Die bisherigen Übungen zeigen, dass die Arbeit mit einemSimulator bei der Konzeption von Übungsszenarien undderen Umsetzung vor allem im präventiven Bereich eineReihe von Vorteilen bietet. Im Gegensatz zur konventio-nellen Art der Übung, bei der ein Ereignisablauf mit Hilfevon Ereignisblättern dokumentiert und vom Koordinator im

Verlauf der Übung an das übende Personal übergebenwird, läuft diese am Simulator in Echtzeit ab. Dabei trai-niert das Betriebspersonal im simulierten Abbild der ge-wohnten Warte und kann auf Änderungen im Anlagenzu-stand wie in der Realität reagieren. Entscheidungen desSchichtpersonals oder des Krisenstabes zu Eingriffen indas Prozessgeschehen lassen sich bei simulatorge-steuerten Übungen unmittelbar umsetzen. Deren Auswir-kungen sind für alle Beteiligten sofort erkennbar.

In einem weiteren Vorhaben soll das Übungshandbuchim Hinblick auf die Einbeziehung einer Sicherungskom-ponente, d. h. unter Berücksichtigung möglicher Stör-maßnahmen oder sonstiger Einwirkungen Dritter, bei derDurchführung von Notfallübungen ergänzt werden.Abschließend ist vorgesehen, auf der Grundlage der inden Untersuchungsvorhaben erzielten Ergebnisse einenEntwurf für die bundeseinheitliche Regelung zur Durch-führung von anlageninternen Notfallübungen zu erar-beiten.

Alterungsmanagement – ein Konzept zur Sicher-heitserhaltung und –verbesserungMit zunehmender Betriebsdauer der Anlagen und demfortschreitenden Stand von Wissenschaft und Technikgewinnt die Frage des Alterungsmanagements in Atom-kraftwerken, verbunden mit einer entsprechenden be-hördlichen Verfolgung und Bewertung, zunehmend anBedeutung. Die älteste Anlage in Deutschland, das Kern-kraftwerk Obrigheim (KWO), ist seit 1968 in Betrieb, dasGemeinschaftskernkraftwerk Neckar 2 (GKN 2) ging1989 als jüngster KKW-Block ans Netz.

Unter Alterung kerntechnischer Anlagen ist die zeitab-hängige Veränderung funktionsbezogener Merkmaleund Eigenschaften

• des Anlagenkonzeptes,

• der Technik (mechanische Komponenten, Gebäude,Elektro- und Leittechnik),

• der für die Betriebsführung relevanten Systeme undRegelungen und

• der Anlagendokumentation

unter Beachtung der Weiterentwicklung des Standes von Wissenschaft und Technik zu verstehen. Als Alte-rungsmanagement wird die Gesamtheit aller vom Betrei-ber durchzuführenden organisatorischen und techni-schen Maßnahmen bezeichnet, die ein rechtzeitigesErkennen der für die Sicherheit eines Atomkraftwerkesbedeutsamen Alterungsphänomene und ihre Beherr-schung sicherstellen. Dazu gehört auch das Mana-gement durch Know-How-Verlust durch Personalweg-gang und –wechsel. 1919

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Die relevanten Alterungsmechanismen und ihre mög-lichen Auswirkungen sowie geeignete Überwachungs-konzepte und Abhilfemaßnahmen waren und sind Ge-genstand mehrerer Untersuchungsvorhaben. Die Bewer-tung von Alterungseinflüssen auf die Zuverlässigkeitsicherheitsrelevanter Einrichtungen wird in einem aktuelllaufenden Vorhaben untersucht. Dabei werden die Me-chanismen der Alterung der Anlagentechnik identifiziertund alterungsanfällige Bereiche ermittelt. Zu solchenMechanismen gehören z. B. unterschiedliche Korro-sionsarten, Ermüdung und Versprödung.

Als Zwischenergebnis ist festzuhalten, dass die derzeitauf dem maschinentechnischen Gebiet praktizierendenQualitätssicherungsmaßnahmen als ausreichend ange-sehen werden können. Die Gutachter empfehlen jedochnachdrücklich die Einführung eines Alterungsmanage-ments mit einem systematischen und ganzheitlichenHerangehen. Dabei soll einerseits eine lückenlose Erfas-sung aller sicherheitsrelevanten Alterungsvorgänge inder Anlage erfolgen und andererseits sollen diese Vor-gänge in ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung trans-parent dargestellt und so für eine behördliche Bewertungzugänglich gemacht werden.

Die konzeptionellen Ansätze hierzu werden gegenwärtigam Beispiel einer Referenzanlage entwickelt. Ziel ist es,die Forderungen nach systematischer, ganzheitlicher Er-fassung und Bewertung der Auswirkungen von Alte-rungsmechanismen und Vorschläge für ihre Umsetzungzu erarbeiten. Formen der Alterung, die dabei betrachtetwerden, sind die konzeptionelle Alterung (Veralten desSicherheitskonzeptes, Überwachungsverfahren etc.), dietechnische Alterung (Alterung von Maschinen- undElektrotechnik, leit- und bautechnischen Einrichtungen),die Alterung von Sicherheitsdokumentation, Betriebsfüh-rungssystemen und der Verlust an Fachkompetenz auf-grund insbesondere altersbedingten Ausscheidens vonErfahrungsträgern.

In weiteren Untersuchungen sollen die anlagenspezifi-schen Ergebnisse dieses Projektes als eine Grundlagebei der Erarbeitung eines bundeseinheitlichen Konzeptesfür das Alterungsmanagement herangezogen werden.

Es wird einem einheitlichen Verfahren zum Alterungs-management mit dem Ziel der Einhaltung des vorge-schriebenen Sicherheitsstandards innerhalb der Rest-laufzeiten der Anlagen eine große Bedeutung beige-messen. Die Ergebnisse der vom BfS initiierten undbetreuten Untersuchungsvorhaben unterstützen dieUmsetzung dieses Ziels.

2020

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Ansprechpartner: Hermann Leeb (0 89/3 16 03-2 40)

Harmonisierung der Mess-programme IMIS und REI – Schaffung einer gemeinsamen Datenbasis

Sowohl in Deutschland als auch in der EuropäischenUnion (EU; www.europa.eu.int) wurde bisher die Radio-aktivität in der Umwelt teilweise auf der Grundlage unter-schiedlicher Messprogramme überwacht. National han-delt es sich dabei um Messprogramme für die großräu-mige Überwachung der Umweltradioaktivität nach demStrahlenschutzvorsorgegesetz (StrVG) und für die Über-wachung der Radioaktivität in der unmittelbaren Umge-bung von Atomkraftwerken nach der „Richtlinie zur Emis-sions- und Immissionsüberwachung kerntechnischer An-lagen“ (REI). Demgegenüber ist die EU auf dieErgebnisse der unterschiedlichen nationalen Überwa-chungsprogramme angewiesen. Vereinheitlichung isthier erforderlich, um die Datenerhebung effizienter zugestalten, die Daten besser vergleichen zu können unddie IT-gestützte Verarbeitung zu verbessern. Der Standder entsprechenden Festlegungen und deren Umset-zung wird im Folgenden beschrieben.

Nationale AktivitätenZur Verarbeitung der Daten gemäß StrVG und REI wur-den – historisch bedingt – unabhängige IT-Systeme,nämlich IMIS (Integriertes Mess- und Informationssys-tem zur Überwachung der Umweltradioaktivität) undREA (Radioaktivitäts-Erfassungs- und Auswertesystem)aufgebaut. Insbesondere im Hinblick auf Stör- und Un-fälle ist in inländischen oder grenznahen ausländischenkerntechnischen Anlagen eine Zusammenführung dernach den verschiedenen Messprogrammen erhobenenDaten und eine Harmonisierung der Messprogramme,z. B. zur Vermeidung von Mehrfachbeprobungen unddamit zur Erhöhung der Effektivität, sinnvoll. Vor diesemHintergrund wurde vom BfS das zunächst von Bayernfür landeseigene Zwecke erstellte PC-Programm REAweiterentwickelt. Dieses gestattet eine IMIS-kompatibleErfassung von nach der REI gemessenen Immissions-daten. Im September 2000 wurde die Version 4 des Pro-gramms REA ausgeliefert. Sie erlaubt zusätzlich die Er-fassung von nach der REI gemessenen Emissionsdatenkerntechnischer Anlagen. Das Programm REA wirdbundesweit zur Zeit von 53 Anwendern (Länderbehör-den, Kraftwerksbetreibern, unabhängigen Messstellen)genutzt, so dass gute Voraussetzungen für eine ge-meinsame bundesweite Datenbasis von IMIS- und REI-Daten geschaffen sind.

Im Zusammenhang mit der Harmonisierung der Mess-programme wurden im Jahr 2000 die zu erreichendenNachweisgrenzen von IMIS- und REI-Messungen ange-glichen. Bei Stör- und Unfällen im Inland oder grenzna-hen Ausland können die nach der REI durchgeführtenMessungen in den direkt betroffenen Ländern als IMIS-Messungen gewertet und ausgewertet werden.

Initiativen auf europäischer EbeneEine Auswahl von Messdaten der Gamma-Ortsdosisleis-tung (ODL) einzelner EU- Mitgliedsstaaten wird derzeitprototypisch in einem einheitlichen Datenformat (EUR-DEP, European Data Exchange Platform) zur EU über-tragen. Diese Daten werden in einer zentralen Daten-bank zusammengefasst und aufbereitet. In dieser Formwerden sie für alle Mitgliedsstaaten bereitgestellt undausgewertet. Die Auswahl der Daten und Messstellenbasiert auf den jeweiligen nationalen Gegebenheiten undbedarf der Abstimmung.

Zur Harmonisierung der ständigen Überwachung der Ra-dioaktivität in der Umwelt und zur Ermittlung der Strah-lenexposition der Bevölkerung hat die EU zur Anwen-dung des Artikels 36 Euratom-Vertrag am 8. Juni 2000eine entsprechende Empfehlung verabschiedet. In die-ser werden die Kriterien für ein weit- und ein engmaschi-ges Überwachungsnetz konkretisiert.

Im engmaschigen Überwachungsnetz (dense network)sollen zur Bestimmung der mittleren Aktivität und der Ak-tivitätsverteilung die Umweltproben über das gesamteGebiet eines Mitgliedstaates verteilt genommen bzw.Messungen durchgeführt werden. Diese Erhebungensollen eine realistische Abschätzung der Strahlenexposi-tion der Bevölkerung erlauben.

Für das weitmaschige Überwachungsnetz (sparse net-work) wird Deutschland in vier Regionen aufgeteilt, in de-nen bestimmte ausgewählte Umweltbereiche mit hohenAnforderungen an die Messempfindlichkeit zu beprobensind. Die Ergebnisse sollen auch langfristige Trends er-kennen lassen.

Die Messungen für beide Netze sind in der folgenden Ta-belle gegenübergestellt. Die Werte im engmaschigenÜberwachungsnetz werden seit Jahren im Rahmen derÜberwachung der Radioaktivität in der Umwelt nach demStrahlenschutzvorsorgegesetz erfasst. In dem neu zukonzipierenden weitmaschigen Netz werden wesentlichhöhere Anforderungen an die Empfindlichkeit der Mes-sungen gestellt. Für die Spurenanalyse der Radioakti-vität in der Luft und für die Messung der Direktstrahlungim süddeutschen Bereich wird das Institut für Atmosphä-rische Radioaktivität des BfS (IAR) verantwortlich sein.

Harmonisierung von Umweltmessprogrammen

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Probenmedium Messkategorie

Engmaschiges Netz Weitmaschiges Netz

Luftgetragene Teilchen Cs-137, Gesamt-β Cs-137, Be-7

Luft γ-Dosisleistung γ-Dosisleistung

Oberflächenwasser Cs-137, Rest-β Cs-137

Trinkwasser H-3, Sr-90, Cs-137 H-3, Sr-90, Cs-137

Milch Sr-90, Cs-137 Sr-90, Cs-137, K-40

Gesamtnahrung Sr-90, Cs-137 Sr-90, Cs-137, C-14

Probenmedien und durchzuführende Messungen im eng- und weitmaschigen Netz nach Empfehlungen der EU

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Ansprechpartner:Dr. Clemens Schlosser (07 61/3 86 67-22)

Xenon - Vergleichsexperiment im Rahmen des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen

Der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklear-versuchen (UVNV) untersagt jede Art von Versuchsex-plosionen von Kernwaffen. Er stellt damit ein wichtigesInstrument der nuklearen Rüstungskontrolle dar. Um dieEinhaltung des Verbots lückenlos zu überwachen, wirdein globales Messnetz IMS (International MonitoringSystem) mit insgesamt 321 Stationen aufgebaut. Dabeiwerden vier Nachweisverfahren eingesetzt:

• die Seismik,

• die Hydroakustik,

• die Infraschall- und

• die Radionuklidmesstechnik.

Letztere ermöglicht den Nachweis charakteristischerSpaltprodukte, die bei einem nuklearen Waffentest ent-stehen. Mit Hilfe dieser Radionuklide, die in Form vonfesten Partikeln (Aerosolen) oder von Edelgasen (z. B.Xenon) auftreten, lässt sich eine Kernexplosion direktidentifizieren. Die bei der Kernspaltung entstehenden ra-dioaktiven Xenonisotope können, im Gegensatz zu derpartikelgebundenen Aktivität, auch bei Nukleartests un-ter Wasser und unter der Erde in die Atmosphäre ent-weichen. Ihnen kommt daher eine besondere Bedeutungzu. Noch vor wenigen Jahren existierte keine geeigneteEinrichtung für die Messung von Radioxenon, welche diehohen Anforderungen des IMS voll erfüllte. Die fehlendeTechnik führte zu Vorbehalten einiger Staaten gegenü-ber dieser Verifikationsmethode.

Um diese Lücke zu schließen, wurden mittlerweile vonInstitutionen in Frankreich (www.cea.fr), Russland(www.atom.nw.ru), Schweden (www.foa.se) und denUSA (www.nemre.nn.doe.gov) vier vollautomatische Xe-nonmesssysteme entwickelt. In einem methodischenVergleichsexperiment mit diesen 4 Systemen soll ge-zeigt werden, dass diese den fachlichen Anforderungendes UVNV gerecht werden.

Das Hauptaugenmerk des Vergleichsexperiments liegtauf dem Nachweis von 133Xe (Halbwertszeit T1/2=5,24 Tage,geforderte Nachweisgrenze: 1 mBq/m3 Luft). Weiter wirdgefordert, die Xenonisotope 131mXe (T1/2=11,8 Tage),133mXe (T1/2=2,2 Tage) und 135Xe (T1/2=9,1 Stunden) nach-

zuweisen. Diese zusätzlichen Informationen werden be-nötigt, um zwischen verschiedenen Emissionen, z. B.von Kernexplosionen, aus Atomkraftwerken oder medi-zinischen Quellen zu unterscheiden. Für die Identifi-zierung der Quelle ist es notwendig, den Herkunftsort sopräzise wie möglich einzugrenzen. Entsprechendeatmosphärische Ausbreitungsrechnungen (Rückwärts-trajektorien) liefern nur dann belastbare Ergebnisse,wenn die Sammelzeiträume für die Luftproben möglichstkurz sind und 24 Stunden nicht überschreiten.

Die Vorbereitungskommission für die Umsetzung desVertrages über das umfassende Verbot von Nuklearver-suchen wählte als Standort für die Radioaktivitätsmess-technik das Institut für Atmosphärische Radioaktivitätdes BfS (IAR) in Freiburg aus. Ausschlaggebend für dieseEntscheidung sind die dort vorhandenen langjährigenFachkenntnisse bei der Spurenanalytik von radioaktivenEdelgasen. Das BfS unterstützt die internationale Vertrags-organisation in Wien (Comprehensive Nuclear-Test-BanTreaty Organization, CTBTO, www.ctbto.org) bei derPlanung und Durchführung des Experiments sowie beider Auswertung und Interpretation der Ergebnisse. Fürdie Überwachung der Umweltradioaktivität wurde vormehr als 20 Jahren am IAR ein manuelles Edelgasmess-system entwickelt. Während des Vergleichsexperimentsführt das Edelgaslabor Vergleichsanalysen an archivier-ten Proben der Messsysteme durch und unterstützt dieBetreiber der vier Systeme bei deren Kalibrierung.

Mit dem US-Prototypsystem ARSA (Automatic Radionu-clide Sampler and Analyser) wurden seit Oktober 1999am IAR mehr als 1000 Proben gemessen. Seit EndeMärz 2000 nimmt das französische (Abb. Seite 24) undseit Anfang Mai das russische System am Experimentteil. Das schwedische System wurde Mitte Oktober 2000in Betrieb genommen.

Die Ergebnisse der hochauflösenden Messungen mitARSA, das in einem Sammelzeitraum von 8 Stunden dieLuftproben nimmt, zeigen, dass die 133Xe- Aktivität in derAußenluft in Freiburg kurzfristig deutlich über der gefor-derten Nachweisempfindlichkeit von 1 mBq/m3 für 133Xeliegt. Kurzzeitig wurden Pegel bis zu 120 mBq/m3 beob-achtet. Neben 133Xe wurden in einigen Proben auch131mXe- und 135Xe- Aktivitätskonzentrationen von einigenmBq/m3 nachgewiesen. Aufgrund der Isotopenzusam-mensetzung der Radioxenonproben und mit Hilfe vonRückwärtstrajektorien können die erhöhten Messwertemit Emissionen aus Atomkraftwerken erklärt werden, dieim Rahmen des Routinebetriebs zulässig und nicht un-gewöhnlich sind. Bemerkenswert ist die kurze Durch-gangszeit der entsprechenden Luftmassen, die meistnicht mehr als 10 Stunden beträgt.

Neben den Messungen des Umweltpegels kann einVergleich der Systeme anhand von Proben bekannter 2323

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Überwachung der Einhaltung des Kernwaffenteststoppabkommens

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Xenonaktivität bzw. Aktivitätsverhältnissen vorgenom-men werden. So wurde z. B. überprüft, wie gut die Akti-vitäten verschiedener Xenonisotope gemessen werden.

Die bisherigen Vergleiche der vier Messsysteme zeigeneine sehr gute Übereinstimmung der Ergebnisse. AlleSysteme werden insbesondere den Anforderungen desUVNV gerecht. Die Kontrollanalysen an mehr als 100 Ar-chivproben im Edelgaslabor bestätigen die mit den voll-automatischen Systemen gemessenen Ergebnisse. DieUntersuchungen wurden auf Wunsch der beteiligten In-stitutionen bis Mitte 2001 fortgesetzt.

Nach Beendigung der Messungen werden die Systemein Rio de Janeiro (Brasilien), Guangzhou (China), Pa-

peete (Tahiti) und Spitzbergen (Norwegen) aufgebautund unter sehr unterschiedlichen Umweltbedingungenweiter getestet.

Das erhebliche internationale Interesse an diesem Expe-riment zeigt sich auch in der großen Beteiligung anWorkshops und Schulungen, die das Experiment beglei-ten. Anfang Mai 2000 informierte ein internationalerWorkshop am IAR unter Beteiligung von 50 Experten aus18 Ländern über den Stand des Experimentes ein-schließlich der vorliegenden Ergebnisse. Die im Rahmendes Experiments erzielten Ergebnisse werden nach all-gemeiner Einschätzung dazu beitragen, die internationa-le Akzeptanz dieser bisher wenig eingesetzten Überwa-chungsmethode wesentlich zu erhöhen.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Das von CEA-DASE entwickelte französische Xenonmesssystem SPALAX (Système de Prélèvement Atmosphérique en Ligne avec l’Analyse duXénon). Links ist im Hintergrund ein Teil des U.S.-amerikanischen Systems ARSA zu erkennen.

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Strahlenexposition der Bevölkerung

Ansprechpartner: Dr. Eckhard Ettenhuber (0 30/5 09 22-3 01)

Die Strahlenexposition der Bevölkerung durch Radonbeim Aufenthalt in Gebäuden ist eine Hauptkomponenteder natürlichen Strahlenbelastung.Daher gehören Untersuchungenzur Ermittlung der Radonkonzen-tration in Gebäuden zu den Aufga-ben des BfS. Ziele dieser Untersu-chungen waren im zurückliegen-den Jahr die Erstellung vonÜbersichten über regionale Vertei-lungen der Radonkonzentrationenin Gebäuden und die Ermittlungvon Ursachen für erhöhte Konzen-trationen. Erhöhte Konzentratio-nen in Gebäuden lassen sichmeist auf erhöhte Konzentrationenin der Bodenluft des Gebäudeun-tergrundes zurückführen. Die Abbil-dung unten zeigt entsprechendeVerteilungen für einige geologi-sche Formationen. Ob sich aberaus den Radonkonzentrationen inder Bodenluft des Gebäudeunter-grundes Radonkonzentrationen inHäusern mit befriedigender Ge-nauigkeit ableiten lassen, bedarfnoch vertiefender Untersuchun-gen. Auf jeden Fall sind Vorhersa-gen möglich, in welchen Gebietenmit erhöhten Radonkonzentratio-

nen in Gebäuden zu rechnen ist, da Kenntnisse über re-gionale Verteilungen der Radonkonzentration aus denumfangreichen Untersuchungen in den vergangenenJahren vorliegen.

Aus den Untersuchungen ergibt sich auch, dass in Neu-bauten die Radonkonzentrationen geringer als in Altbau-ten sind (Abbildung oben). Konstruktive Elemente unddie Bauweise beeinflussen die Zufuhr von Radon aus

dem Baugrund in das Gebäudewesentlich. Dabei ist es vonbesonderem Interesse für denSchutz vor Radon aus dem Bo-den, dass die Maßnahmen zumFeuchteschutz (z.B. Fundament-platte), die nach den heute gel-tenden Baustandards ohnehin üb-lich sind, in vielen Fällen bereitsausreichen, um die Radonkonzen-trationen in den Gebäuden zu-verlässig auf Werte unterhalb von200 Bq/m3 zu begrenzen. Nachden Empfehlungen der EU solltendie Radonkonzentrationen in Neu-bauten diesen Wert nicht über-schreiten.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Vergleich der Radonkonzentration in der Bodenluft mit der in Gebäuden in Abhängigkeit vomgeologischen Untergrund

Abhängigkeit der Radonkonzentration in Erdgeschossen vom Baualter und der Art der Unterkellerung (Die Summenhäufigkeit gibt an, wieviel Prozent der untersuchten WohnungenRadonkonzentrationen unterhalb eines bestimmten Pegels aufweisen)

Radon

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Berufliche StrahlenexpositionAnsprechpartner: Jochen Schwedt (0 30/5 09 22-2 23)

Eine besondere Situation bei der Überwachung der be-ruflichen Strahlenexposition in Deutschland liegt bei Ar-beitsplätzen mit Strahlenexpositionen durch Inhalationvon Radon und Radonzerfallsprodukten im Bergbau undbei anderen Tätigkeiten (z.B. in Wasserwerken undSchauhöhlen) vor. Im Jahr 2000 gab es noch keine ge-setzliche Regelung für die Überwachung dieser Arbeits-plätze. Diese wurde erst mit der Novellierung der Strah-lenschutzverordnung geschaffen.

Seit 1990 hat die Anzahl der auf der Grundlage der gel-tenden Rechtsvorschriften überwachten Personen – vorallem wegen sinkender Beschäftigungszahlen bei derSanierung der Wismutbetriebe – ständig abgenommen.Im Jahr 2000 wurden etwa 2000 Personen überwacht, vondenen ungefähr 70 Prozent Sanierungsarbeiten in den Be-trieben der Wismut GmbH ausführten. Mehr als die Hälfteder Beschäftigten der Wismut GmbH wurde wiederum mitden seit 1992 angewendeten personengebundenen Gerä-ten zur Messung der Strahlenexposition überwacht. Füralle anderen überwachten Personen werden die Strahlen-expositionen entweder aus den individuell für Personenmit vergleichbaren Arbeiten ermittelten Expositionen ab-geleitet oder durch repräsentative Messungen der Aktivi-tätskonzentrationen an den Arbeitsplätzen unter Berück-sichtigung der jeweiligen Aufenthaltszeiten bestimmt.

Die Abschlussbilanz über die Strahlenexpositionen imJahr 2000 ergab, dass keine Grenzwertüberschreitun-

gen bei den durch Radonzerfallsprodukte beruflich expo-nierten Überwachten aufgetreten sind. Als höchste indi-viduelle effektive Dosis wurden 19,5 mSv im Jahr er-mittelt, wobei der gültige Grenzwert 50 mSv betrug.

In der Abbildung unten werden die mittleren jährlichen ef-fektiven Dosen für Arbeitsplätze im Uranbergbau, in derUranaufbereitung und außerhalb der Uranindustrie (z. B.Wasserwerke, Bergsicherungs- und Schachtbaubetriebe,Schauhöhlen und Nichturanbergwerke) miteinander ver-glichen. Die sinkenden Tendenzen der mittleren effektivenJahresdosen sind in erster Linie den Bemühungen derStrahlenschutzverantwortlichen/Strahlenschutzbeauftrag-ten und der zuständigen Behörden um eine ständige Ver-besserung des Strahlenschutzes am Arbeitsplatz zu ver-danken. Die ursprünglich wegen der unterschiedlichen

Gegebenheiten in der Uranindu-strie und den Arbeitsplätzen außer-halb der Uranindustrie um unge-fähr den Faktor 2 unterschiedlichenStrahlenexpositionen haben sich –insbesondere nach dem Ende derUranförderung – auf niedrigem Ni-veau aneinander angeglichen.

Die Einführung gesetzlicher Re-gelungen für die Überwachungder beruflichen Strahlenexpositiondurch Radon/Radonzerfallspro-dukte erfordert zuverlässige Mes-sungen. Aus diesem Grundewurde im BfS ein Labor für dieKalibrierung von Messgeräten ein-gerichtet, das als Kalibrierlabordes Deutschen Kalibrierdienstes(DKD) akkreditiert wurde. Nachzwei Betriebsjahren kann dasLabor eine erfolgreiche Bilanz zie-hen. In diesem Zeitraum wurdenmehr als 50 Messsysteme kali-2626

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Radonkammer

Mittlere effektive Dosis in verschiedenen Arbeitsbereichen(Berechnung der Dosis nach ICRP 65)

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briert. Sie werden für die Ermitt-lung und Überwachung der Kon-zentration von Radon und Radon-zerfallsprodukten und der dadurchverursachten Strahlenexpositionenin Gebäuden, an Arbeitsplätzenüber und unter Tage sowie imFreien vom BfS, vor allem aber vonBetrieben, Landesmessstellen undvon ihnen beauftragten Institutio-nen eingesetzt. Damit wurde einwichtiger Beitrag zur Gewährleis-tung einer hohen Qualität dieserMessungen geleistet.

Das Kalibrierlaboratorium mit sei-nen Labors für die Messgrößen„Radonkonzentration in Luft“ und„Potenzielle Alpha-Energie-Kon-zentration kurzlebiger Radonfolge-produkte“ fand auch internationalzunehmende Anerkennung undBedeutung. Für Institutionen inBrasilien, Norwegen und Belgienwurden Kalibrierungen oder Kali-brierexpositionen ausgeführt undMessvergleiche durchgeführt. Dabei wurden wissenschaft-liche Aufgabenstellungen von gegenseitigem Interessebearbeitet.

Die Leistungsfähigkeit des Laboratoriums wurde weitererhöht, so dass den Anforderungen zur Kalibrierung vonGeräten, deren Anzahl sich im Vergleich zu 1999 (18) imJahr 2000 auf 46 erhöht hat, entsprochen werden konnte.

Strahlenexposition der Bevölkerung aus bergbaulichenHinterlassenschaften

Ansprechpartner: Dr. Klaus Gehrcke (0 30/5 09 22-3 41)

In Bergbaugebieten in Sachsen, Thüringen und Sach-sen-Anhalt müssen bergbauliche Hinterlassenschaftenund die durch bergbauliche Tätigkeiten verursachteUmweltradioaktivität als zusätzliche Quellen für Strah-lenbelastungen der Bevölkerung beachtet werden.Untersuchungen dazu wurden durch das BfS vor allemim Rahmen des Projektes „Radiologische Erfassung,Untersuchung und Bewertung bergbaulicher Altlasten -Altlastenkataster“ durchgeführt, welches im Jahresbe-richt 1999 dargestellt wurde.

Daher werden hier Untersuchungen des BfS vorgestellt,die klären sollen, inwieweit bergbauliche Hinterlassen-schaften durch Freisetzung des radioaktiven EdelgasesRadon in die Atmosphäre eine Erhöhung der natürlicher-weise vorhandenen Strahlenexposition der in der Umge-bung lebenden Bevölkerung verursachen. Das BfS be-treibt seit 1990 achtzehn Messnetze von unterschied-licher Größe mit insgesamt etwa 550 Messpunkten. DieMessungen erfolgen mit Festkörperspurdetektoren, diein ca. 1,5 m Höhe über dem Erdboden aufgestellt undhalbjährlich gewechselt werden. Die Messpunkte befin-den sich vor allem in Wohngebieten.

Für eine zuverlässige Bestimmung der Radonkonzentra-tion sind langjährige Messungen nötig. Im vergangenenJahr wurde das vorliegende Datenmaterial einer umfas-senden Auswertung unterzogen. Die wichtigsten Ergeb-nisse sind nachfolgend beschrieben:

Es gibt keine Hinweise auf eine großräumige Beeinflus-sung der Radonkonzentration durch bergbauliche Hinter-lassenschaften. Gegenüber dem natürlichen Untergrunderhöhte Werte wurden, in Abhängigkeit von der Art undder Größe der „Radonquelle“, nur bis zu etwa 0,5 - 2 kmEntfernung beobachtet. Das drückt sich auch in den zeit-lich und räumlich gemittelten Konzentrationen in denUntersuchungsgebieten aus, die keine nennenswertenUnterschiede zu den mittleren Werten in anderen Gebie-ten in Deutschland mit vergleichbarer Geologie aufwei-sen. Die Werte liegen zwischen etwa 10 Bq/m3 und 30Bq/m3 (Abbildung oben). 2727

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Mittlere Werte der jährlichen Radon-Freiluftkonzentration in Bergbauregionen von Sachsen,Sachsen-Anhalt und Thüringen

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Betrachtet man die Einzelwerte, ist aber auch festzu-stellen, dass in einigen Regionen (vor allem um Aue,Johanngeorgenstadt, Lengenfeld und Ronneburg) selbstin Wohngebieten Werte gefunden wurden, die bergbau-bedingt deutlich erhöht sind. So ist beispielsweise beikünftigen Sanierungsvorhaben in der Region Johannge-orgenstadt der Expositionspfad „Inhalation von Radon“zu beachten. Die Messungen weisen aber auch aus,dass an einigen der genannten Standorte als Ergebnisvon Stilllegungs- und Sanierungsarbeiten der WismutGmbH die ehemals erhöhten Werte der Radonfreiluft-konzentration bereits deutlich abgenommen haben (z.B.Aue, Ronneburg).

Umfangreiche und langjährige Messungen erfordernMaßnahmen zu ihrer Qualitätssicherung. Die Leitstellezur Radioaktivitätsüberwachung bei bergbaulichen Tä-tigkeiten ist unter anderem auch dafür zuständig. So er-gab zum Beispiel ein einjähriger Messvergleich zwischenFestkörperspurdetektoren und elektronischen Messge-räten unter Feldbedingungen eine gute Übereinstim-mung zwischen beiden Messsystemen. Das vom BfSentwickelte Verfahren der Radonmessung mit Festkör-perspurdetektoren (Abbildung rechts) lieferte hierbei zu-verlässige Ergebnisse. Auch bei europaweiten Messver-gleichen für Festkörperspurdetektoren hat das Detektor-system seine Zuverlässigkeit und Eignung für dieseÜberwachungsaufgabe bewiesen.

Ein wichtiges Ereignis im Rahmen der Tätigkeit der o.g. Leitstelle war das 11. Fachgespräch zur Überwa-chung der Umweltradioaktivität vom 28. / 29. März 2000in Schlema (Osterzgebirge). Zum ersten Mal befasstesich ein Fachgespräch ausschließlich mit Themen zurÜberwachung bergbaubedingter Umweltradioaktivität.Aus diesem Grund fand es „vor Ort“ im ehemaligen

Zentrum des Uranerzbergbaus in Schlema statt. Eswurde im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit vom Bundesamt fürStrahlenschutz durchgeführt.

Die Beiträge des Fachgesprächs sind in dem vomBundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reak-torsicherheit herausgegebenen Tagungsband „11. Fach-gespräch zur Überwachung der Umweltradioaktivität(Bergbaubedingte Umweltradioaktivität)“ zusammenge-fasst und veröffentlicht.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Messeinrichtung zur Ermittlung der Radonkonzentration in der Luft

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Ansprechpartner:Dr. Ingolf Winkelmann (0 30/5 09 22-4 01)

GrundlagenAus Atomkraftwerken werden im Normalbetrieb trotz mo-derner Rückhalte- und Aufbereitungstechniken mit derFortluft über den Kamin und mit dem Abwasser über denKühlwasserkanal in den Vorfluter (Fluss) radioaktiveStoffe abgeleitet. Diese führen zu einer Strahlenexposi-tion der Bevölkerung in der Umgebung. Zum Schutz derBevölkerung ist die Ableitung von radioaktiven Stoffenmöglichst gering zu halten.

Überwachungs- und BilanzierungsmessungenDie Betreiber von Atomkraftwerken führen die Messun-gen zur kontinuierlichen Überwachung und Bilanzierungder Ableitungen radioaktiver Stoffe über Fortluft undAbwasser durch. Die Anforderungen an die Emissions-überwachung und die Messeinrichtungen sind in derRichtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachung(REI) und den entsprechenden SicherheitstechnischenRegeln des Kerntechnischen Ausschusses (KTA;www.kta-gs.de) festgelegt.

Bei der Überwachung der Emissionen radioaktiver Stoffemit der Fortluft werden zwei verschiedene Messaufga-ben unterschieden. Zum einen ist mit der Messinstru-mentierung am Kamin die Ableitung bestimmter charak-teristischer radioaktiver Stoffe kontinuierlich zu überwa-chen (Monitorfunktion), um jederzeit Informationen überden Anlagenzustand zu erhalten und dem Betreiber dieEinleitung entsprechender Maßnahmen zu ermöglichen.Hierzu gehört die kontinuierliche Überwachung der Ab-gabe radioaktiver Edelgase, radioaktiver Aerosole undvon Iod-131 als Referenznuklid für die übrigen Iod-Isoto-pe. Zum anderen sind, um eine Grundlage für die Be-rechnung der Strahlenexposition der Bevölkerung in derUmgebung eines Atomkraftwerks zu erhalten, sämtlicheradioaktiven Emissionen zu messen und zu bilanzieren.Bei diesen Bilanzierungsmessungen sind neben den beider kontinuierlichen Überwachung genannten Radionu-kliden und Radionuklidgruppen auch die Alphastrahlerund Betastrahler wie Tritium, Kohlenstoff-14 sowieStrontium-89 und Strontium-90 zu erfassen.

Radioaktive Abwässer dürfen erst dann in den Vorflutereingeleitet und damit an die Umwelt abgegeben werden,wenn eine Entscheidungsmessung ergeben hat, dassein vorgegebener Grenzwert für die Gesamtaktivitätgammastrahlender Radionuklide nicht überschrittenwird. Darüber hinaus müssen für die Bilanzierung der mitdem Abwasser abgeleiteten radioaktiven Stoffe die Akti-vitätskonzentrationen gammastrahlender Radionuklidesowie von Strontium-89, Strontium-90, Tritium, Eisen-55und Nickel-63 sowie die Gesamtalphaaktivität bestimmtwerden.

Die Qualität der von den Betreibern der Atomkraftwerkevorzunehmenden Messungen wird durch Untersuchun-gen behördlich beauftragter Sachverständiger durch einKontrollmessprogramm nach einer bundeseinheitlichenRichtlinie überprüft und sichergestellt. Ergänzend wirdvon den zuständigen Aufsichtsbehörden der Länder einunabhängiges Kernreaktor-Fernüberwachungssystem(KFÜ) betrieben, um sicherheitsrelevante Betriebszu-stände sowie Emissions- und Immissionsdaten laufendzu kontrollieren.

Ergebnisse und BewertungDie Aktivitätsableitungen mit der Fortluft über den Kaminvariieren je nach Anlage und Betriebszustand. Hauptbe-standteile der Ableitungen sind dabei radioaktive Edelga-se mit Jahresableitungen im Bereich von 19.000 bis43.000 Gigabecquerel pro Jahr (GBq/a) aller Atomkraft-werke in den letzten 10 Jahren. Die Jahresaktivitätsablei-tungen von Tritium mit der Fortluft liegen in diesem Zei-traum jeweils zwischen 8.000 GBq/a und 10.000 GBq/a,die von Kohlenstoff-14 als Kohlendioxid im Bereich von2.700 bis 3.900 GBq/a. Deutlich niedriger (bis zu dreiGrößenordnungen) sind die Jahresaktivitätsableitungenvon radioaktivem Iod. Die gemessenen Aktivitätsablei-tungen unterschreiten deutlich die Genehmigungswerte.

Die über das Abwasser abgegebene jährliche Aktivitätschwankt von Kraftwerk zu Kraftwerk sehr stark, da sievom Reaktortyp und den technischen Parametern dereingesetzten Abwasserreinigungsanlagen abhängt. Soliegen die Wertebereiche der Gesamtableitungen für Tri-tium bei 70.000 bis 190.000 GBq/a und für die Summeder Spalt- und Aktivierungsprodukte ohne Tritium bei 4bis 50 GBq/a. Die Aktivitätsableitungen aller alphastrah-lenden Nuklide betragen weniger als 0,001 GBq/a. DieseWerte unterschreiten deutlich die Genehmigungswerteund liegen im Vergleich zu den Ableitungen aus Atom-kraftwerken anderer Länder im unteren Bereich. Sie be-stätigen damit den hohen Standard der in Deutschlandverwendeten Abwasserreinigungstechnologien. Die ausden Ableitungen berechnete Strahlenexposition der Be-völkerung erreicht maximal 1 % des Dosisgrenzwertesvon 0,3 mSv/a.

Die Abbildung auf Seite 30 oben zeigt beispielhaft diejährlichen Aktivitätsableitungen von Kohlenstoff-14 alsKohlendioxid mit der Fortluft aus allen Atomkraftwerkenin der Bundesrepublik Deutschland seit 1980. Der deutli-che Anstieg der Kohlenstoff-14-Aktivitätsableitungen Mit-te der achtziger Jahre rührt von der Inbetriebnahme eini-ger großer Kraftwerksblöcke her.

In der Abbildung auf Seite 30 unten ist die zeitliche Ent-wicklung der jährlichen Gesamtableitungen an Spalt-und Aktivierungsprodukten (ohne Tritium) mit dem Ab-wasser aller Atomkraftwerke in Deutschland für die Jah-re 1980 bis 1999 für Siede- und Druckwasserreaktoren 2929

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Emissionsüberwachung bei Atomkraftwerken

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getrennt dargestellt. Die Gesamtabgaben gingen in die-sem Zeitraum auf Grund technologischer Verbesserun-gen der in den Kraftwerken eingesetzten Abwasserreini-gungstechniken von etwa 50 auf ca. 3,5 GBq/a, d.h. aufweniger als 10 % zurück.

Die Daten über die Aktivitätsablei-tungen radioaktiver Stoffe ausAtomkraftwerken werden von denBetreibern regelmäßig den Auf-sichtsbehörden der Länder gemel-det. Diese Daten werden von denfür Fortluft und Abwasser zustän-digen Leitstellen des Bundesam-tes für Strahlenschutz gesammeltund auf Vollständigkeit und Plau-sibilität geprüft. Als Zusammen-fassung werden sie an das Bun-desministerium für Umwelt, Na-turschutz und Reaktorsicherheitzur Weiterleitung an die Europä-ische Kommission übermittelt. Siewerden in den jährlichen Berich-ten der Bundesregierung an denDeutschen Bundestag über „Um-

weltradioaktivität und Strahlenbelastung“ und aus-führlicher in den gleichnamigen Jahresberichten desBundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Re-aktorsicherheit veröffentlicht (www.bfs.de unter Infor-mationen/Berichte).

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Jährliche Aktivitätsableitungen von Kohlenstoff-14 als Kohlendioxid mit der Fortluft aus Atomkraftwerken in der Bundesrepublik Deutschland

Ableitung von Spalt- und Aktivierungsprodukten (ohne Tritium) mit dem Abwasser aus Atomkraftwerken in der Bundesrepublik Deutschland

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Ansprechpartner:Dr. Helmut Röthemeyer (0 53 41/8 85-6 00)

Die gesicherte Entsorgung der Atomkraftwerke sowieder radioaktiven Abfälle aus dem Betrieb kerntechni-scher Anlagen, der Medizin, der Forschung und der in-dustriellen Anwendung ist Voraussetzung, um insbeson-dere den Betrieb der Atomkraftwerke während ihrerRestlaufzeit als auch den Einsatz radioaktiver Stoffe inanderen Bereichen verantworten zu können. Die Bun-desregierung wird einen nationalen Entsorgungsplan füralle radioaktiven Reststoffe vorlegen. Der Bericht wirdzurzeit von der Projektgruppe „Nationaler Entsorgungs-plan“ des BMU erarbeitet.

Die Grundlage für den neuen nationalen Entsorgungs-plan wurde im Juni 2000 durch die Vereinbarung derBundesregierung mit den Elektrizitätsversorgungsun-ternehmen auf die geordnete Beendigung der Nutzungder Kernenergie geschaffen. Der Ausstieg führt zu einerBegrenzung des Anfalls wärmeentwickelnder radioakti-ver Abfälle und der Betriebsabfälle aus den Atomkraft-werken. Die wesentlichen Elemente des neuen nationa-len Entsorgungsplans verdeutlichen den engen Bezugzu den Aufgaben des BfS:

• Dezentrale Zwischenlagerung: Abgebrannte Brenn-elemente werden an den Standorten der Atomkraft-werke zwischengelagert. Der Abfall verbleibt bis zuseiner Endlagerung dort, wo er verursacht wird. Trans-porte zu den zentralen Lagern oder in ausländischeWiederaufarbeitungsanlagen werden minimiert, undeine verursachergerechte Lastenverteilung zwischenden Bundesländern wird erreicht.

• Beendigung der Wiederaufarbeitung: Die Wieder-aufarbeitung wird so schnell wie möglich beendet.Spätestens ab dem 1. Juli 2005 wird die Entsorgungabgebrannter Brennelemente auf die direkte Endlage-rung beschränkt. Transporte zur Wiederaufarbeitungsind ab diesem Zeitpunkt unzulässig. Dadurch werdenmittelfristig Transporte und eine weiterer unerwünsch-ter Anfall von abgetrenntem Plutonium vermieden.

• Endlagerung: Die Erkundung des Salzstockes inGorleben wird für einen Zeitraum von drei bis zehnJahren unterbrochen. Weitere Standorte mit unter-schiedlichen Wirtsformationen sollen untersucht wer-den.

Das BfS beteiligt sich in der Projektgruppe. Es erarbeitetinsbesondere die Beiträge zu den radioaktiven Reststof-fen und Empfehlungen zur Konditionierung radioaktiverAbfälle unter Berücksichtigung der längerfristigenZwischenlagerung und auch im Hinblick auf zukünftigeEndlagerungsbedingungen.

Bevor weitere Standorte untersucht werden können,müssen in dem vom BMU eingerichteten Arbeits-kreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd;www.akend.de) Verfahren und Kriterien für die Auswahlvon Endlagerstandorten für radioaktive Abfälle aller Ar-ten entwickelt werden. Auch in diesem Arbeitskreis istdas BfS vertreten.

Die Arbeit des AkEnd wurde in einem Zwischenberichtmit Stand Juni 2000 zusammengefasst. DieserZwischenbericht war Basis eines Workshops, der am 15.und 16. September 2000 in Kassel mit etwa 200 Teilneh-merinnen und Teilnehmern veranstaltet wurde. Er warals Auftaktveranstaltung für die Zielsetzung des AkEndstrukturiert. Diese enthält folgende Elemente:

• Transparenz seiner Arbeit in Bezug auf die Kriterien-und Verfahrensentwicklung;

• Ergebnisoffenheit und Lernfähigkeit;

• Dialog- und Diskursbereitschaft;

• Sicherstellung der Kompetenz im nationalen und inter-nationalen Umfeld in den beteiligten Fachdisziplinen;

• Nachvollziehbarkeit von Arbeitsergebnissen;

• Beteiligung der Öffentlichkeit mit dem Ziel der Akzep-tanz der Arbeitsergebnisse.

In einer ersten Bewertung ist festzustellen, dass die Kon-zeption des Workshops mit der Zielsetzung des AkEndübereinstimmt und der Workshop als Auftaktveranstal-tung grundsätzlich positiv zu bewerten ist. Der Workshopselbst wird in einem Bericht dokumentiert. Die Anregun-gen und Kritikpunkte werden in der weiteren Arbeit desAkEnd berücksichtigt.

Nationaler Entsorgungsplan

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Ansprechpartner:Dr. Peter Brennecke (0 53 41/8 85-6 10)

Die Planungsarbeiten für Endlager radioaktiver Abfälleerfordern, angefallene sowie zukünftig anfallende Men-gen radioaktiver Reststoffe zu erheben. Wie bisher hatdas BfS auch zum 31.12.1999

• die Lagerkapazität und Auslastung,

• den Bestand an unbehandelten Reststoffen,

• den Bestand und Anfall an behandelten Abfällen, undzwar– Zwischenprodukten, die noch einer weiteren Be-

handlung zur Herstellung eines Abfallproduktes be-dürfen,

– Abfallprodukten, die voraussichtlich keiner weiterenBehandlung unterliegen (Abfallgebinde) sowie

• die Prognose für das Jahr 2000

bei den Ablieferungspflichtigenaus dem kerntechnischen Bereichund den Abführungspflichtigen(Landessammelstellen) ermittelt.

Radioaktive Abfälle werden inDeutschland in vernachlässigbarwärmeentwickelnde und wär-meentwickelnde Abfälle eingeteilt.Abfallarten sind u.a. Aktivkohle,Altöl, Bauschutt, Chemikalien,Core-Schrott, Feststoffe, Filter,Harze, Metalle oder wärmeent-wickelndes Spaltproduktkonzen-trat.

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über die Volu-mina radioaktiver Reststoffe am 31.12.1999.

Der mittlere jährliche Anfall an wärmeentwickelnden Ab-fällen in Form von ausgedienten Brennelementen, diebisher überwiegend zur Wiederaufarbeitung ins Auslandverbracht wurden, beträgt in Deutschland ca. 470 tSchwermetall (BMU 1999/ Ergebnisse der Länderumfra-ge zum 31.12.1999).

Der durchschnittliche jährliche Anfall an konditioniertenvernachlässigbar wärmeentwickelnden radioaktiven Ab-fällen von 1984 bis 1999 beträgt ca. 4700 m3. Das Dia-gramm zeigt die Aufteilung dieses Anfalls auf die Grup-pen der Abfallverursacher.

Im Jahr 1999 ist wesentlich weniger radioaktiver Abfallkonditioniert worden als in den vergangenen Jahren. Ur-sache hierfür ist die Schließung des Endlagers Morsle-

ben. Das Ziel der Abfallkonditionierung, die Herstellungzwischen- und endlagerfähiger Abfallgebinde, lässt sichdurch die Konditionierung der Abfälle nach den vorläufi-gen Endlagerungsbedingungen für das geplante Endla-ger Konrad erreichen. Dies wird von den Konditionierernso praktiziert. Für die Konditionierung von Rohabfällenstehen erprobte Verfahren und Anlagen zur Verfügung.

Bei einer Zwischenlagerkapazität von insgesamt etwa360 000 m3 Abfallgebindevolumen in Deutschland ergibtsich ein Ausnutzungsgrad von 17%, d. h., rein rechne-risch ist vorerst ausreichende Lagerkapazität vorhanden.Allerdings ist die Ausschöpfung der einzelnen Zwischen-lagerkapazitäten, die in der Regel nicht übergreifend ge-nutzt werden können, recht unterschiedlich; sieschwankt zwischen 5% und 100%. Die Berechnung ba-siert auf der Annahme, dass die Lager nur konditionierteAbfälle lagern. Sofern Rohabfälle und Zwischenprodukteberücksichtigt werden, ist die Auslastung höher.

Bestand und Anfall radioaktiver Abfälle

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Reststoffart vernachlässigbar wärmeentwickelndwärmeentwickelnd

unbehandelte Reststoffe(verwertbare Reststoffe und Rohabfälle)Bestand Ende 1999 31634 452

ZwischenprodukteBestand Ende 1999 2944

Anfall 1999 1083

konditionierte AbfälleBestand Ende 1999 63712 1433

Anfall 1999 2817 5

Prognose des Anfalls für das Jahr 2000 ca. 7000

Übersicht über die Volumina radioaktiver Reststoffe in Deutschlandam 31.12.1999 (Angaben in m3, ohne ausgediente Brennelementeaus Leichtwasserreaktoren)

Aufteilung des gemittelten Anfalls (4700 m3, 1984-1999) konditionierter vernachlässigbar wärmeentwickelnder Abfälle auf die Gruppen der Abfallverursacher

Wiederaufarbeitung

Kernkraftwerke

Forschung

Landessammelstellen

kerntechnischeIndustrieSonstige

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Das Bergwerk zur Erkundungdes Salzstocks Gorleben

Ansprechpartner: Dr. Günter Tittel (0 53 41/8 85-5 30)

Als Folge der Vereinbarung vom 14.06.2000 zwischender Bundesregierung und den Energieversorgungsunter-nehmen über die geordnete Beendigung der Kernener-gienutzung wurde die untertägige Erkundung des Salz-stocks Gorleben am 01. 10. 2000 für mindestens 3 bishöchstens 10 Jahre unterbrochen (Moratorium). DieserZeitraum soll zur zügigen Klärung konzeptioneller und si-cherheitstechnischer Fragestellungen genutzt werden.Dazu zählen u. a.

• die Beherrschung der Gasbildung, die durch die Kor-rosion der Behälter und die Zersetzung von Abfällenauftritt und

• die Eignung von Salz als Wirtsgestein im Vergleich zuanderen Gesteinen wie Ton und Granit.

Das Moratorium in Gorleben bedeutet keine Aufgabe desStandorts. Erst wenn die das Moratorium begründendenFragestellungen geklärt und Vergleiche mit anderenStandorten und Wirtsgesteinen möglich sind, kann ent-schieden werden, ob die Erkundung des Salzstocks Gor-leben fortgesetzt oder endgültig aufgegeben wird. Bisdahin müssen die bisher gewonnenen geologischen Er-kenntnisse gesichert und das Erkundungsbergwerk überund unter Tage in einem Zustand gehalten werden, dereine spätere Wiederaufnahme der Erkundung ermög-licht. Diesen Randbedingungen entsprechend regelt derHauptbetriebsplan für den Geltungszeitraum 01.10.2000bis 30.09.2002 den Übergang in die Offenhaltungs-phase und die zur Werterhaltung notwendigen Maßnah-men.

Die Absicht des Bundes, während des Moratoriums denStandort Gorleben und seine Position als Antragstellerrechtlich abzusichern und das Vorhaben gegen EingriffeDritter zu schützen, führte zur Verlängerung des Rah-menbetriebsplanes für das Erkundungsbergwerk biszum 30. 9. 2010. Darüber hinaus soll das Vorhaben imWege einer Rechtsverordnung nach § 9 Atomgesetzdurch eine atomrechtliche Veränderungssperre gesi-chert werden. Bis zum Beginn des Moratoriums wurdedie untertägige Erkundung durch Streckenvortrieb, Er-kundungsbohrungen, insbesondere zur Aufklärung dergeologischen Struktur im östlichen Grenzbereich desErkundungsbereichs 1, und geotechnische Messungenfortgesetzt.

Seit dem 1. 10. 2000 wurden und werden nur noch Maß-nahmen und Arbeiten durchgeführt, die bergrechtlichnotwendig waren und sind, um das Erkundungsbergwerk

in einen längerfristig betriebssicheren Zustand zu über-führen und die bisherigen Investitionen und Arbeitser-gebnisse nicht zu entwerten.

Zur Erhöhung der Sicherheit der sich unter Tage aufhal-tenden Personen wurde eine Verbindung zwischen derden Erkundungsbereich 1 im Norden begrenzendenRichtstrecke und dem Querschlag 1 West fertiggestellt.Entsprechend der Zielsetzung, an jedem Ort unter Tagezwei unabhängige Fluchtmöglichkeiten zu schaffen, wur-de die Verbindung nur mit dem Minimalquerschnitt vonca. 9 m2 gegenüber dem bisher üblichen Querschnitt vonca. 23 m2 aufgefahren. Damit kann seit der Fertigstellungim Dezember 2000 auch auf die aufwendige und kosten-intensive Sonderbewetterung in diesem Bereich verzich-tet werden.

Das übertägige Messprogramm im Gebiet Dömitz-Len-zen nördlich der Elbe wurde Ende 2000 weitgehend ab-geschlossen.

Das geplante Endlager Schacht Konrad

Ansprechpartner:Waldemar Hänsel (0 53 41/8 85-5 40)

Die Schachtanlage Konrad ist als jüngstes Eisenerzberg-werk im Raum Salzgitter zwischen etwa 800 m und 1300m Tiefe aufgeschlossen. Die Eisenerzgewinnung wurdebereits 1976 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. 3333

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Durchführung geotechnischer Messungen im ErkundungsbergwerkSalzstock Gorleben

Endlagerung radioaktiver Abfälle

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Aufgrund der außergewöhnlichen Trockenheit derSchachtanlage wurde sie auf ihre Eignung zur Aufnahmevon radioaktiven Abfällen untersucht. Nach positivemAbschluss dieser Untersuchungen stellte die damals zu-ständige Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)am 31.08.1982 den Antrag auf Einleitung des Planfest-stellungsverfahrens. Der Plan sieht vor, bis zu 650.000m3 radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeent-wicklung endzulagern.

Das seit 1982 laufende Planfeststellungsverfahren warEnde des Jahres 2000 noch nicht abgeschlossen, nach-dem es Mitte 1998 durch das Niedersächsische Umwelt-ministerium (NMU; www.mu.niedersachsen.de) als Plan-feststellungsbehörde wegen aufgetretener Kontamina-tionen bei Castor-Transporten unterbrochen worden war.Anfang 2000 hat das NMU begonnen, den bereits bisMitte 1998 erstellten Entwurf eines Planfeststellungsbe-schlusses zu aktualisieren.

Ein neuer Sachverhalt ergab sich aus der Vereinbarungvom 14. Juni 2000 zwischen der Bundesregierung und

den Energieversorgungsunternehmen. Sie sieht vor,dass die zuständigen Behörden das Planfeststellungs-verfahren für den Schacht Konrad nach den gesetzlichenBestimmungen abschließen und der Antragsteller denAntrag auf sofortige Vollziehbarkeit des Planfeststel-lungsbeschlusses zurücknimmt.

In Umsetzung dieser Vereinbarung hat das BfS mitSchreiben vom 17. Juli 2000 an das NMU den Antrag aufSofortvollzug zurückgenommen. Damit kann erst nacheiner gerichtlichen Überprüfung im Hauptsacheverfahrenmit der Umrüstung der Schachtanlage Konrad in einEndlager begonnen werden.

Auch im Jahr 2000 wurden auf der bestehenden Schacht-anlage Konrad über und unter Tage alle Arbeiten ausge-führt, die der notwendigen Offenhaltung der Grube (Abb.unten) und der Aufrechterhaltung der Grubensicherheit(Abb. Seite 35) und der Umrüstbereitschaft dienten.

Für das Projekt Konrad wurden bisher insgesamt ca. 1,6Mrd. DM ausgegeben.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Die Teilschnittmaschine WAV-300 bei der Streckensicherung in Schacht Konrad

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Das Endlager für radioaktive Ab-fälle Morsleben (ERAM)

Ansprechpartner:Dr. Wilhelm Hund (0 53 41/8 85-5 50)

Die Schachtanlage Bartensleben bei Morsleben imOhre-Kreis (Sachsen-Anhalt) ist um 1900 zur Salzgewin-nung entstanden. Seit 1971 wurde das ehemalige Kali-und Steinsalzbergwerk von der DDR als Endlager für ra-dioaktive Abfälle genutzt. Alle Einlagerungsbereiche lie-gen in etwa 500 Meter Tiefe und sind von Salzgesteinumgeben. Nach der Wiedervereinigung ist die Sicherheitdes ERAM (www.dbe.de) erneut untersucht worden. Da-mals wurde abweichend von der Auffassung des LandesSachsen-Anhalt festgestellt, dass ein Weiterbetrieb si-cherheitstechnisch möglich sei. Das ERAM stand nacheiner Entscheidung des BVerwG auch den alten Bundes-ländern als Endlager für niedrig- und mittelradioaktiveAbfälle zur Verfügung. Die Nutzung wurde durch eine

Übergangsregelung im Atomgesetz bis zum 30.06.2005befristet. Im ERAM sind bis September 1998 insgesamtetwa 37.000 m3 radioaktive Abfälle mit einer Gesamtakti-vität von ca. 9,6 · 1014 Bq (Aktivität bezogen auf den30.09.1998) eingelagert worden (d.h. sowohl endgela-gerte als auch im ERAM untertägig zwischengelagerteAbfälle). Seit dem 29. September 1998 sind als Folgeeines Gerichtsbeschlusses keine radioaktiven Abfällemehr angenommen worden. Zwischenzeitlich hat dasBfS als verantwortliche Betreiberin entschieden, dassauch aus Sicherheitsgründen ein weiterer Endlager-betrieb nicht mehr möglich ist.

Die Ergebnisse eines Untersuchungsprogramms zeigtenam 06.10.2000, dass bis zu 1000 Tonnen schwere Salz-brocken – bergmännisch Löser genannt – von der De-cke auf den in den Einlagerungskammern des Südfeldesdes ERAM lagernden Atommüll fallen können.

Auf Grund dieser neuen Erkenntnisse zur gebirgsmecha-nischen Situation im Südfeld des Endlagers Morsleben 3535

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Blick in die Werkstatt auf der 1100-m-Sohle von Schacht Konrad bei der Reparatur von Fahrzeugen

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legte das BfS fest, die Resthohlräume der zwei Einlage-rungskammern als Maßnahme der Gefahrenabwehr um-gehend zu verfüllen.

Als Sofortmaßnahme wurde u.a. die Sperrung bestimm-ter Bereiche im Südfeld angeordnet. Durch geeignetetechnische Maßnahmen im Zusammenhang mit der Be-wetterung (Belüftung) ist nach derzeitigem Kenntnis-stand gewährleistet, dass auch bei einem Löserfall keineunzulässige Freisetzung radioaktiver Stäube in die Um-gebung stattfindet. Da eine Wiederaufnahme der Einla-gerung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällennicht mehr in Frage kommt, schreibt die Dauerbetriebs-genehmigung die Restverfüllung der Einlagerungshohl-räume vor. Eine Kontaminationsgefahr ist nach der Ver-füllung der Einlagerungshohlräume nicht mehr gegeben.

Am 13.10.1992 hatte das BfS beim Ministerium fürRaumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des LandesSachsen-Anhalt (MRLU LSA; www.mrlu.sachsen-anhalt.de/) einen Antrag auf Einleitung eines atomrecht-lichen Planfeststellungsverfahrens für den Weiterbetriebund die anschließende Stilllegung des ERAM gestellt.Dieser Antrag wurde am 9. Mai 1997 auf die Stilllegungbeschränkt. Das MRLU LSA entscheidet im Rahmen desatomrechtlichen Planfeststellungsverfahrens über denAntrag. Dabei prüft das MRLU LSA auch die Umweltaus-wirkungen des Vorhabens. Zur Ermittlung, Beschreibung

und Bewertung der Auswirkungen der Maßnahmen zurStilllegung auf Menschen, Tiere und Pflanzen, Boden,Wasser, Luft und Landschaft sowie Kultur- und sonstigeSachgüter wird eine Umweltverträglichkeitsprüfung(UVP) im Rahmen des Planfeststellungsverfahrensdurchgeführt. Im sogenannten Scoping-Verfahren ist un-ter Beteiligung der Fachbehörden und Umweltverbändeerörtert und festgelegt worden, welche Umweltuntersu-chungen durchzuführen sind.

Die Schwerpunkte der Arbeiten für das Planfeststel-lungsverfahren lagen 2000 bei der Erarbeitung von Still-legungskonzepten und Sicherheitsanalysen. Nach Ab-schluss dieser Arbeiten folgt die konkrete Anlagen- undBetriebsplanung der für die Stilllegung benötigten über-tägigen und untertägigen Anlagen auch für vom BfS ge-plante vorgezogene bergtechnische Verfüllmaßnahmenim Zentralteil der Grube Bartensleben. Die Stilllegungdes ERAM erfolgt so, dass die Einhaltung der Schutzzie-le nach Atomgesetz sichergestellt ist. Dies bedeutet:Selbst wenn die Freisetzung von Radionukliden aus ei-nem verschlossenen Endlager auf lange Sicht nichtgänzlich verhindert werden kann, dürfen nur soviel Ra-dionuklide in die Biosphäre gelangen, dass die Schutz-ziele, insbesondere die Werte der Strahlenschutz-verordnung eingehalten werden. Dies wird durch eineLangzeitsicherheitsbewertung auf der Basis von Sicher-heitsanalysen nachgewiesen.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Salzgrustransport mit Fahrladern zur Verfüllung der Einlagerungskammern im Südfeld des ERAM

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Ansprechpartner:Helmut Scheib (0 53 41/8 85-7 31)

Die neue Energiepolitik der Bun-desregierung und die Erarbeitungeines nationalen Entsorgungs-plans spielen bei Transport undZwischenlagerung abgebrannterBrennelemente eine wichtige Rol-le. Aufgabe des BfS als Genehmi-gungsbehörde ist insbesonderedie Gewährleistung der Sicherheitbei Transport und Lagerung vonKernbrennstoffen durch Prüfungder Erfüllung der Genehmigungs-voraussetzungen.

Für den Transport radioaktiverStoffe hat der Gesetzgeber imRahmen des Atomrechts und imRahmen des Gefahrgutrechtes entsprechende Vorschrif-ten erlassen. Zweck der verkehrs- und atomrechtlichenVorschriften ist es, die mit der Beförderung radioaktiverStoffe verbundenen Gefahren, insbesondere schädlicheWirkungen ionisierender Strahlung für Leben, Gesund-heit und Sachgüter, auszuschließen bzw. auf ein vertret-bares Maß zu reduzieren.

Transport radioaktiver Stoffe

Atomrechtliche Beförderungsgenehmigungen undverkehrsrechtliche ZulassungenNach § 23 AtG ist das BfS die zuständige Genehmi-gungsbehörde für die Erteilung von Beförderungsgeneh-migungen für Kernbrennstoffe (§ 4 AtG) und für Groß-quellen (§ 8 StrlSchV). Im Jahr 2000 wurden insgesamt162 Genehmigungen zum Transport von Kernbrennstof-fen und 15 Genehmigungen für Großquellen erteilt, wo-bei einzelne Genehmigungen die Durchführung mehre-

Transport und Zwischenlagerung

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

rer Transporte gestatten. Durchgeführt wurden im Jahr2000 insgesamt 387 Transporte von Kernbrennstoffenund Großquellen.

Transporte von Kernbrennstoffen und Großquellen sindentsprechend einer Festlegung in den Beförderungsge-nehmigungen mindestens 48 Stunden vor deren Beginnu.a. den zuständigen Aufsichtsbehörden der Länder zumelden.

Die Abbildungen zeigen die Anzahl der Transporte – inAbhängigkeit vom transportierten Material und in Ab-hängigkeit vom verwendeten Verkehrsträger. Bei dentransportierten Brennelementen handelt es sich um be-strahltes Material aus Forschungsreaktoren sowie umsogenannte Fertigungselemente (unbestrahlte MOX-Brennelemente, vier Transporte von Hanau nach Frank-reich). Sie unterlagen nicht dem vom BMU verhängtenTransportstopp für bestrahlte Brennelemente aus deut-schen Atomkraftwerken. Diese Transporte wurden im

Mai 1998 ausgesetzt, nachdemunzulässige radioaktive Verunrei-nigungen an den Außenflächender Behälter und an den verwen-deten Transportmitteln bekanntgeworden waren.

Zur Umsetzung des daraufhin vomBMU vorgelegten 10-Punkte-Plans hat das Eisenbahn-Bun-desamt (EBA; www.eisenbahn-bundesamt.de) auf Veranlassungdes BMU und in Abstimmung mitdem Bundesverkehrsministerium(BMVBW; www.BMVBW.de) dieGesellschaft für Anlagen- und Re-aktorsicherheit (GRS; www.grs.de)Kernbrennstoff- und Großquellentransporte 2000

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50

100

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200

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Kernbrennstofftransporte 2000 (in Abhängigkeit vom Verkehrsträger)

0

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250

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kontam. Reststoffe

bestrahlte Brennelemente/

Uranhexafluorid

unbestr. Pellets u.a.

Großquellen

Brennstäbe

unbestr. Brennelemente/Brennstäbe

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Das BfS ist außerdem gemäß den gefahrgutrechtlichenVorschriften für die Zulassung von so genannten Typ B-Transportbehältern (Typ B-Versandstücken) für radioak-tive Stoffe und von Versandstücken für spaltbares Mate-rial sowie für die Anerkennungen ausländischer Ver-sandstückzulassungen zuständig. 2000 wurden 43Zulassungen und 14 Anerkennungen erteilt sowie 21verkehrsrechtliche Beförderungsgenehmigungen ausge-stellt.

Zwischenlagerung von Kernbrennstoffen

Nach dem Einsatz in Reaktoren werden bestrahlteBrennelemente nach einer gewissen Mindestabklingzeitentweder zur Wiederaufarbeitung verbracht, oder siemüssen zur Vorbereitung der direkten Endlagerung wei-ter abklingen. Erst nach dieser Abklingzeit können dieBrennelemente dann zur direkten Endlagerung abtrans-portiert werden.

Einrichtungen zu dieser Aufbewahrung vor der Endla-gerung werden als Zwischenlager bezeichnet. Die Zwi-schenlagerung kann auf zwei Arten erfolgen, als Nass-lagerung in zum Kraftwerk gehörenden Abkling- oderLagerbecken oder als Trockenlagerung in dafür geeig-neten Behältnissen. Seit Anfang der 80er Jahre wird in Deutschland das Konzept der trockenen Zwischen-lagerung in Transport- und Lagerbehältern verfolgt. Auf-gabe der Behälter ist zum einen der sichere Einschlussdes radioaktiven Inventars für den gesamtem Zeitraumder vorgesehenen Zwischenlagerung von bis zu 40 Jah-ren, zum anderen die Abschirmung der vom Inventarausgehenden Gamma- und Neutronenstrahlung. Dieweitere Abschirmung erfolgt durch das jeweilige Lager-gebäude.

Das BfS ist die zuständige Genehmigungsbehörde fürdie Aufbewahrung von Kernbrennstoffen gemäß § 6Atomgesetz. Dem BfS obliegt die Prüfung der Genehmi-gungsvoraussetzungen, d.h. insbesondere die Prüfung,ob die erforderliche Vorsorge gegen Schäden durch dieAufbewahrung gegeben ist, sowie die Erteilung der ent-sprechenden Aufbewahrungsgenehmigungen.

Zentrale Lager für Kernbrennstoffe

In den 80er Jahren wurden als zentrale Lager das Trans-portbehälterlager (TBL) Ahaus in Nordrhein-Westfalenund das TBL Gorleben in Niedersachsen genehmigt underrichtet sowie in den neunziger Jahren in Betrieb ge-nommen.

und das Öko-Institut (www.oeko-institut.org) mit der Be-gutachtung der von den Kraftwerksbetreibern vorgeleg-ten technischen Maßnahmen zur Verhinderung des Auf-tretens unzulässiger Kontaminationen beim Transportvon Brennelementen und Glaskokillen beauftragt. Zu-sätzlich hat das BMU in Abstimmung mit den zuständigenBehörden von Bund und Ländern einen Kriterienkatalogerarbeitet, der die notwendigen Anforderungen enthält,die bei Transporten zukünftig zu erfüllen sind. Dieser Kri-terienkatalog bildet zusammen mit den Ergebnissen derGutachten die Grundlage für die zuständigen Behörden – BfS, EBA und Landesbehörden – bei ihren Entschei-dungen über Behälterzulassungen, Beförderungsgeneh-migungen und bei aufsichtlichen Prüfungen. Mit der Er-füllung der im 10-Punkte-Plan enthaltenen Forderungenist davon auszugehen, dass die Kontaminationsgrenz-werte während des gesamten Transportvorgangs mit dererforderlichen Sicherheit eingehalten werden.

Auf dieser Grundlage sind Ende Januar 2000 Beförde-rungsgenehmigungen für 5 innerdeutsche Transporte mitabgebrannten Brennelementen aus den Kraftwerken Bi-blis, Neckarwestheim und Philippsburg in das Zwischen-lager Ahaus erteilt worden. Nachdem die erforderlichenverkehrsrechtlichen Anerkennungen der französischenZulassungen von Transportbehältern erstellt wurden, ge-nehmigte das Bundesamt im September 2000 weitere 8Transporte von abgebrannten Brennelementen aus denKraftwerken Stade, Biblis und Philippsburg zu derWiederaufarbeitungsanlage der Cogema in La Hague,Frankreich. Durch zusätzliche Auflagen wurde sicherge-stellt, dass die festgelegten Grenzwerte für radioaktiveVerunreinigungen auch bei den französischen „Stachel-behältern“ eingehalten werden. Die vorgebrachten Si-cherheitsbedenken in den Widersprüchen von Greenpea-ce e.V. sowie 13 Einzelpersonen gegen diese Beförde-rungsgenehmigungen sind nach intensiver Prüfung vomBfS als nicht begründet zurückgewiesen worden.

Grundlage für die Erteilung der Beförderungsgenehmi-gungen zur Wiederaufarbeitungsanlage der Cogema wa-ren die verkehrsrechtlichen Anerkennungen der französi-schen Zulassungen für die Transportbehälter TN 13/1,TN 13/2 und TN 17/2. Ebenso wurde für die Transportebestrahlter Brennelemente in die Wiederaufarbeitungs-anlage Sellafield der Behälter vom Typ CASTOR S1 zu-gelassen und die britische Zulassung für den BehälterExcellox 6 verkehrsrechtlich anerkannt.

Nach Erfüllung der Genehmigungsvoraussetzungen wurdeim Zusammenhang mit den völkerrechtlichen Verpflichtun-gen, der Rücknahme der radioaktiven Abfälle aus Frank-reich und Großbritannien keine Hindernisse entgegenzu-setzen, im November 2000 die Beförderungsgenehmigungfür den Rücktransport von 6 Behältern mit verglasten hoch-radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung, sog.HAW-Glaskokillen, in das Zwischenlager Gorleben erteilt.3838

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Transportbehälterlager Ahaus Im TBL Ahaus dürfen maximal3960 Tonnen bestrahlter Brenn-elemente aus Leichtwasserreakto-ren in CASTOR-Behältern auf 370Stellplätzen gelagert werden. Da-rüber hinaus können Kugelbrenn-elemente des stillgelegten THTR-Reaktors in 305 kleinen CASTOR-Behältern auf den restlichen 50Stellplätzen stehend aufbewahrtwerden. Diese Regelung hat dasBfS in einer umfassenden Neuge-nehmigung im November 1997festgelegt. Weitere Änderungsan-träge zum TBL Ahaus werdenebenfalls vom BfS bearbeitet.

Im Januar 2000 hat das BfS einenachträgliche Auflage für das TBLAhaus als Reaktion auf die be-kannt gewordenen Kontamina-tionsereignisse erlassen. In dieserAuflage wird die Anwendung vonsogenannten Masterablaufplänenvorgeschrieben, in denen der gesamte Ablauf vom An-transport des unbeladenen Behälters im jeweiligen Kraft-werk bis zum Aufstellen des beladenen Behälters imZwischenlager festgelegt ist.

Im Mai 2000 hat das BfS die erste Änderungsgeneh-migung zur Genehmigung des TBL Ahaus vom No-vember 1997 erteilt. Mit dieser Änderungsgenehmigungwurde auch ein anderes Brennstoffinventar zugelassen.In den Behältern CASTOR V/19 SN06 dürfen künf-tig auch unterschiedliche BE-Typen aus zwei Reakto-ren am gleichen Standort zusammen gelagert werden.Darüber hinaus wurde die maxi-male Wärmeleistung für die Bau-arten CASTOR V/19 SN06 undCASTOR V/52 auf 25 bzw. 12 kWbegrenzt, da eine Überprüfungder thermischen Ausdehnungs-koeffizienten der verwendetenModeratormaterialien notwendigwurde. Außerdem wurde dasBeladeverfahren in den Kraftwer-ken zur Vermeidung von Wasser-einschlüssen in der aluminium-ummantelten Primärdeckeldich-tung der CASTOR-Behälter ge-ändert. Dieses geänderte Bela-deverfahren führte im Laufe desJahres 2000 in der praktischenHandhabung in den Kraftwerken

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

zu Schwierigkeiten bezüglich der Erreichung der spezi-fizierten Dichtheit.

Daraufhin stellte der Hersteller einen Antrag für eine al-ternative Vorgehensweise unter dem Einsatz von silber-ummantelten Dichtungen.

Neben abgebrannten Brennelementen aus Leistungsre-aktoren sollen im TBL Ahaus Brennelemente aus denForschungsreaktoren Rossendorf und München aufbe-wahrt werden. Hierzu laufen entsprechende Genehmi-gungsverfahren.

Blick auf das Transportbehälterlager Gorleben

Blick auf das Transportbehälterlager Ahaus

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Transportbehälterlager GorlebenIm TBL Gorleben dürfen maximal3800 Tonnen bestrahlter Brenn-elemente aus Leichtwasserreakto-ren sowie HAW-Glaskokillen (ver-glaste hochradioaktive Abfälle ausder Wiederaufarbeitung deutscherBrennelemente bei der COGEMA)in Behältern auf 420 Stellplätzenstehend aufbewahrt werden. Die-se Festlegung wurde durch dasBundesamt in einer umfassendenNeugenehmigung im Juni 1995getroffen. Weitere Änderungsan-träge zum TBL Gorleben werdenebenfalls vom BfS bearbeitet.

Das BfS hat mehrere dieser Ände-rungsanträge in der ersten Än-derungsgenehmigung zum TBLGorleben im Dezember 2000 ge-meinsam beschieden. Diese Än-derungsgenehmigung ist eine wesentliche Vorausset-zung für die Wiederaufnahme der Rückführung vonHAW-Glaskokillen aus Frankreich.

Die Genehmigung betrifft u.a. die Änderung der techni-schen Annahmebedingungen für die Behälter und dieNutzung weiterer Behälterbauarten für bereits 1995 ge-nehmigte Brennelement-Typen sowie Modifikationendieser Brennelemente.

Die Änderungsgenehmigung erlaubt keine Erhöhung desbereits genehmigten Gesamtinventars an Kernbrenn-stoffen und auch keine Änderungen der wesentlichenRandbedingungen der Genehmigung von 1995, bei-spielsweise der Gesamtwärmeleistung, der Dosisleis-tung an den einzelnen Behältern oder der maximal zu-lässigen Dosis am Zaun des Geländes.

Standortzwischenlager

Forschungszentrum JülichAm Standort des ehemaligen Versuchsreaktors (AVR)des Forschungszentrums Jülich (FZJ: früher KFA Jülich;www.kfa-juelich.de) werden die Brennelemente diesesReaktors in kleineren CASTOR-Behältern aufbewahrt.Diese Behälter sind jenen für die THTR-Brennelementein Ahaus sehr ähnlich. Hierfür hat das BfS im Juni 1993eine Genehmigung erteilt.

Zwischenlager Nord (ZLN) in RubenowDas ZLN besteht aus einer achtschiffigen Halle und ei-nem Eingangs- und Wartungsbereich für Behälter. Sie-ben Hallenbereiche dienen zur Aufnahme von schwach-4040

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

und mittelradioaktiven Rückbauabfällen des KKW Greifs-wald. Im achten Bereich können maximal 585 Tonnen anbestrahlten Brennelementen aus dem KKW Greifswaldund dem KKW Rheinsberg auf 80 Stellplätzen in Behäl-tern der Bauart CASTOR 440/84 stehend aufbewahrtwerden. Die Genehmigung zur Aufbewahrung be-strahlter Brennelemente hat das BfS im November 1999erteilt.

Zwischenlager Lingen (SZL)Im Standort-Zwischenlager Lingen sollen die Brennele-mente aus dem Kraftwerk Emsland aufbewahrt werden.Hierzu liegt der Antrag seit Ende 1998 beim BfS vor. DasSZL soll eine Halle mit Empfangs- und Wartungsbereichfür die Behälter umfassen. Vorgesehen ist die Aufbe-wahrung von maximal 1500 Tonnen an bestrahltenBrennelementen in CASTOR-Behältern stehend auf 130Stellplätzen. Das im Genehmigungsverfahren vorgese-hene Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit wurdeim Dezember 1999 durchgeführt.

Im August 2000 übermittelte das BfS dem Bauord-nungsamt der Stadt Lingen als zuständige Baubehördeeine Stellungnahme zum Bauantrag. Diese erfolgte aufder Basis der vom Technischen ÜberwachungsvereinHannover/Sachsen-Anhalt e.V. (TÜV) im Auftrag desBfS vorgenommenen Begutachtung der für die Aufbe-wahrung bedeutsamen sicherheitstechnischen Aspekteim Baugenehmigungsverfahren. Die daraus resultieren-den Anforderungen an Planung und Errichtung der La-gerhalle sind in der Stellungnahme des BfS enthalten.Unter Berücksichtigung dieser Forderungen bestehennach dem Stand des Verfahrens keine Einwände hin-sichtlich der vorgesehenen späteren Nutzung.

Blick auf das Zwischenlager Nord (ZLN)

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Nach dem Vorliegen der BfS-Stellungnahme und der sieberücksichtigenden Baugenehmigung durch die StadtLingen konnten die Arbeiten zur Errichtung beginnen.Ende Dezember 2000 war die Bodenplatte des SZL fer-tiggestellt. Die weitere Errichtung wird parallel zum weiter-laufenden § 6 AtG-Genehmigungsverfahren erfolgen.

Neue Genehmigungsanträge fürdezentrale Zwischenlager

Ansprechpartner:Dr. Bruno Thomauske (0 53 41/8 85-5 00)

Die Energieversorgungsunternehmen (EVU) haben inder Zeit von November 1999 bis Ende 2000 weitere sieb-zehn Anträge auf Erteilung einer Genehmigung nach § 6Atomgesetz (AtG) zur vorübergehenden Aufbewahrungabgebrannter Brennelemente in dezentralen Zwischen-und Interimslagern beim Bundesamt für Strahlenschutzeingereicht. Damit wurden schon vor der Paraphierungder Vereinbarung zwischen Bundesregierung und Ener-gieversorgungsunternehmen vom 14. 06. 2000 diemeisten Anträge zur Umsetzung des Konzepts derdezentralen Zwischenlagerung gestellt. Beantragt ist die Zwischenlagerung in 11 Lagerhallen, einem Tunnel-system und in 5 Interimslagern an 12 Atomkraft-werksstandorten in 5 Bundesländern (siehe Tabelle aufSeite 42).

Bereits im Dezember 1998 wurde beim BfS – wie obendargestellt - der Antrag für das StandortzwischenlagerLingen eingereicht. Damit liegen für alle Standorte vonAtomkraftwerken außer Mülheim-Kärlich und ObrigheimAnträge für standortnahe Zwischenlager vor.

In Obrigheim und Lubmin/Greifswald sind seit 1999 zweidezentrale Zwischenlager in Betrieb, ein Nasslager amStandort Obrigheim (Genehmigung nach § 7 AtG durchdie zuständige Landesbehörde Baden-Württemberg) so-wie das Zwischenlager Nord am Standort Lubmin/Greifs-

wald (Genehmigung nach§ 6 AtG).

Für die Standorte Neckarwest-heim, Philippsburg, Brunsbüttel,Krümmel und Biblis wurde zusätz-lich zu dem jeweiligen Standortla-ger ein Interimslager beantragt,das vorlaufend in Betrieb genom-men werden soll und der zeitlichenÜberbrückung bis zur Inbetrieb-nahme des eigentlichen Standort-zwischenlagers dient.

Die Genehmigungsanträge lassensich technisch in drei Grundkonzepte gliedern:

Hallenbauweise in den Varianten

• „Steag-Konzept“ (Halle in Anlehnung an das ge-plante Standortzwischenlager Lingen, Merkmal:dicke Betonstrukturen, Wandstärke ca. 1,2 m,Deckenstärke ca. 1,3 m),

• „WTI/GNS-Konzept“ (Halle in Anlehnung an dieZwischenlager in Gorleben, Ahaus und Lubmin,Wandstärke ca. 70 cm bzw. ca. 85 cm, Deckenstär-ke ca. 55 cm),

Tunnelkonzept

• Am Standort Neckarwestheim ist die Lagerung inzwei mit Spritzbeton ausgekleideten Tunnelröhrenvorgesehen. Diese unterirdische Lagervariantewurde aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ge-wählt.

Interimslager

• In Interimslagern erfolgt die Lagerung der Behälterauf einem Stellplatz mit einer Umhausung ausStahlbeton um jeden Behälter. Im Unterschied zurLagerung in aufrecht stehenden Behältern inZwischenlagerhallen ist für Interimslager eine hori-zontale Behälterlagerung beantragt.

Alle Konzepte sehen die trockene Lagerung der abge-brannten Brennelemente in Transport- und Lagerbehäl-tern (z.B. der Bauart CASTOR) vor.

Einrichtung der Projektgruppe GZUm eine effiziente und parallele Bearbeitung der hohenAnzahl von Genehmigungsanträgen sicherzustellen, hatdas BfS die Projektgruppe „Genehmigung von de-zentralen Zwischenlagern nach § 6 AtG“ (GZ) einge-richtet. Durch eine entsprechende personelle Ausstat-tung der Projektgruppe und den Einsatz geeigneter

Hier entsteht das Standortzwischenlager Lingen (Februar 2001)

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

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Biblis Dezentrales Zwischenlager 1.600 8,5 x 1019 6,3 135

Hessen Lagerhalle

Interimslager 300 7,6 x 1018 0,7 28

Mobile Umhausungen

Brokdorf Standortzwischenlager 1.200 1 x 1020 4,0 100

Schleswig-Holstein Lagerhalle

Brunsbüttel Standortzwischenlager 1.500 2 x 1020 6 150

Schleswig-Holstein Lagerhalle

Interimslager 140 1,6 x 1019 0,67 18

Mobile Umhausungen

Grafenrheinfeld Standortzwischenlager 1.050 5 x 1019 3,9 88

Bayern Lagerhalle

Grohnde Standortzwischenlager 1.200 1 x 1020 4,0 100

Niedersachsen Lagerhalle

Gundremmingen Standortzwischenlager 2.250 2,7 x 1020 7,4 192

Bayern Lagerhalle

Isar Standortzwischenlager 1.800 2 x 1020 6,4 152

Bayern Lagerhalle

Krümmel Standortzwischenlager 1.500 2 x 1020 6 150

Schleswig-Holstein Lagerhalle

Interimslager 120 1,5 x 1019 0,48 12

Mobile Umhausungen

Lingen (Emsland) Standortzwischenlager 1.500 1 x 1020 5 130

Niedersachsen Lagerhalle

Neckarwestheim Standortzwischenlager 1.600 1 x 1020 3,5 169

Baden-Württemberg Tunnel

Interimslager 250 1,5 x 1019 0,95 24

Mobile Umhausungen

Philippsburg Standortzwischenlager 1.800 2 x 1020 6,4 152

Baden-Württemberg Lagerhalle

Interimslager 260 3 x 1019 0,96 24

Mobile Umhausungen

Stade Standortzwischenlager 300 4 x 1019 2,5 80

Niedersachsen Lagerhalle

Unterweser Standortzwischenlager 1.000 8 x 1019 3,2 80

Niedersachsen Lagerhalle

Genehmigungsanträge für dezentrale Zwischenlager/Interimslager (Stand: 05/2001)

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Verfahrensschritte, straffer Abläufe und leistungsfähigerManagementsysteme hat das BfS die Voraussetzungenfür eine zügige und zweckmäßige Bearbeitung derGenehmigungsanträge geschaffen. Die Projektgruppehat ihre Arbeit im Februar 2000 aufgenommen.

Konzept der dezentralen ZwischenlagerungAus den 19 deutschen Atomkraftwerken werden derzeitjährlich ca. 470 t bestrahlter Brennelemente entladen.Diese werden zunächst in kraftwerksinternen wasserge-füllten Abklingbecken gelagert. Daran schließt sich ent-weder die Wiederaufarbeitung oder die Zwischen-lagerung als Teil des Weges zur direkten Endlagerungan.

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, Transporte aufdas erforderliche Minimum zu reduzieren und dieWiederaufarbeitung bestrahlter Brennelemente frühzei-tig zu beenden. Die dezentrale und standortnaheZwischenlagerung ist Teil der direkten Endlagerungohne Wiederaufarbeitung. Die Lagerung der radioaktivenAbfälle an ihrem Entstehungsort oder in dessen Näheträgt erheblich zu einer Verringerung des Transportauf-kommens bei.

Als Element des neuen Entsorgungskonzeptes derBundesregierung dient die dezentrale Zwischenlagerungaußerdem der Überbrückung des Zeitraums bis etwa2030, wenn ein nationales Endlager zur Verfügung steht.

In der Vereinbarung vom 14.06.2000 haben sich dieBundesregierung und die Energiewirtschaft darauf ver-ständigt, so zügig wie möglich Zwischenlager an denStandorten der Kraftwerke oder in deren Nähe zu errich-ten sowie gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen,vorläufige Lagermöglichkeiten an den Standorten vorInbetriebnahme der Zwischenlager zu schaffen. BeideSeiten gehen davon aus, dass die Zwischenlager in etwafünf Jahren betriebsbereit sind. Bis dahin sollen beiBedarf vorläufige Lagermöglichkeiten in Form von Inte-rimslagern genutzt werden.

Wesentliches Merkmal der Zwischenlagerung ist ihrezeitliche Befristung. Standortnahe Zwischenlager sindausschließlich für abgebrannte Brennelemente aus dembenachbarten Atomkraftwerk bestimmt. Eine Einlage-rung von Brennelementen aus anderen Anlagen odervon hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbei-tung ist nicht vorgesehen. Eine Ausnahme bildet der An-trag für das dezentrale Zwischenlager Biblis, das nebenBrennelementen aus Biblis ggf. auch Brennelemente ausdem stillgelegten Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich aufneh-men soll.

Stand der Verfahren Die Projektgruppe bearbeitet die siebzehn Genehmi-gungsverfahren weitgehend parallel. Unterschiedliche 4343

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Verfahrensstände und -fortschritte ergeben sich in Ab-hängigkeit vom Zeitpunkt der Antragstellung sowie vomZeitpunkt und der Qualität der von den Antragstellerneingereichten Unterlagen. Außer den Unterlagen für dasÖffentlichkeitsbeteiligungsverfahren (Antrag, Sicher-heitsbericht, Kurzbeschreibung, Unterlage zur Umwelt-verträglichkeitsprüfung) sind für die Prüfung der Ge-nehmigungsvoraussetzungen auch weitere Genehmi-gungs- und Prüfunterlagen vorzulegen.

Neben der atomrechtlichen Genehmigung ist fürZwischenlager auch eine Baugenehmigung entspre-chend der jeweiligen Landesbauordnung erforderlich.

Öffentlichkeitsbeteiligungsverfahren Gemäß Atomrechtlicher Verfahrensverordnung (AtVfV)ist für Genehmigungsverfahren zur Zwischenlagerungvon Kernbrennstoffen in Form bestrahlter Brennele-mente eine Öffentlichkeitsbeteiligung mit Unterlagen-auslegung und Erörterung der Einwendungen vorge-schrieben.

Ende 2000 waren die Verfahren für die Interimslager anden Standorten Neckarwestheim und Philippsburg amweitesten fortgeschritten. Die Erörterungstermine fandenim Oktober 2000 in Neckarwestheim und im November2000 in Philippsburg statt. Sie verliefen in sachlicherAtmosphäre und wurden nach 3 Erörterungstagen inNeckarwestheim und 4 Erörterungstagen in Philippsburgordnungsgemäß beendet.

Zentrale Themen der Verhandlungen waren neben Ver-fahrensfragen

• die erforderliche Vorsorge gegen Schäden durch diebeantragte Zwischenlagerung,

• die Umweltverträglichkeitsprüfung,

• das Bedürfnis für die beantragte Zwischenlagerung

• sowie die Zuverlässigkeit und Fachkunde der Antrag-steller.

Außerdem wurden Punkte behandelt, die nicht Gegen-stand des Verfahrens sind, wie z.B. Transporte, Entsor-gungskonzept und Schutz vor der Wirkung ionisierenderStrahlung sowie Niedrigstrahlung.

Seitens der Einwender wurde kritisiert, dass der Aus-gang der Verfahren bereits feststehe, da vor dem Hinter-grund des Atomkonsenses eine neutrale Beurteilungdurch das BfS nicht mehr möglich sei und dass dieZwischenlager zu Endlagern werden können. Außerdemwurde wiederholt die Sicherheit und Dichtigkeit derCastor-Behälter, speziell auch im Hinblick auf Störfälle,angezweifelt.

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4444

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Die Projektgruppe hat aufgrund der von den Antragstel-lern vorgelegten Terminpläne eine Ablaufplanung für dieÖffentlichkeitsbeteiligung erstellt. Das Konzept sieht eineblockweise Bearbeitung mit zeitgleicher Auslegung undeine gestaffelte Durchführung von Erörterungsterminenvor.

Prüfung der GenehmigungsvoraussetzungenParallel zu den Öffentlichkeitsbeteiligungsverfahren führtdie Projektgruppe für sämtliche Verfahren die Prüfungder Genehmigungsvoraussetzungen unter Hinzuziehungvon Gutachtern und Fachexperten durch. Für übergeord-nete Belange und Fragen kommt ein Begutachtungskon-zept mit verfahrensübergreifenden Aufgabenkomplexen(Konvoi-Begutachtung) zum Einsatz.

Der Verlauf der Prüfung ist maßgeblich vom Zeitpunktder Vorlage von prüffähigen Genehmigungs- undPrüfunterlagen durch den Antragsteller abhängig.

Hierbei hat die Gewährleistung der Sicherheit der Anla-gen Vorrang vor anderen Erwägungen.

Erarbeitung der GenehmigungsbescheideDie Erarbeitung der Genehmigungsbescheide wird erstnach Vorliegen der wesentlichen Prüfergebnisse im Rah-men des Genehmigungsverfahrens durchgeführt.

Für die Erarbeitung der Genehmigungsbescheide ist zu-nächst eine einheitliche Strukturierung und Einteilung inkonstante (d.h. für sämtliche Verfahren identische) undvariable (d.h. je nach Verfahren unterschiedliche) Inhaltebzw. Textblöcke festgelegt worden.

AusblickDas BfS hat mit der Einrichtung der Projektgruppe im Fe-bruar 2000 die Voraussetzungen für eine parallele undzügige Bearbeitung der Genehmigungsanträge geschaf-fen.

Genehmigungsbehörde, Antragsteller und Einwender (v.o.n.u.) beim atomrechtlichen Erörterungstermin für das Interimslager Neckarwestheim (05.10.-07.10.2000)

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Ansprechpartner: Matthias Reiner (0 53 41/8 85-8 80)

Atomkraftwerke und andere kerntechnische Anlagensind komplexe, aus vielen Einzelkomponenten zu-sammengesetzte technische Systeme. Fehlfunktionenoder Versagen einzelner Komponenten, Fehlhandlungendes Personals sind bei solchen Anlagen nicht gänzlichauszuschließen. Jede Abweichung vom normalen Be-trieb, die für die Sicherheit von Bedeutung sein kann, istmeldepflichtig. Der Anlagenbetreiber ist verpflichtet, die-se Abweichung als meldepflichtiges Ereignis direkt andie zuständige Aufsichtsbehörde zu melden. Von denAufsichtsbehörden werden die Meldungen über melde-pflichtige Ereignisse an die Störfallmeldestelle des BfSsowie an die GRS und das BMU weitergeleitet.

Die Meldung der meldepflichtigen Ereignisse aus Anla-gen zur Spaltung von Kernbrennstoffen (Atomkraftwerkeund Forschungsreaktoren) und den Anlagen des Kern-brennstoffkreislaufes erfolgt nach den in der Atomrecht-

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

lichen Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung(AtSMV) festgelegten Kriterien und Meldekategorien. Esgibt vier Meldekategorien, wobei sich die Zuordnung zurMeldekategorie nach der Dringlichkeit richtet, mit der diezuständige Aufsichtsbehörde über das Ereignis infor-miert werden muss, um gegebenenfalls rechtzeitig Maß-nahmen ergreifen zu können:

Kategorie S: Sofortmeldung – Meldefrist: unverzüg-lich

Kategorie E: Eilmeldung – Meldefrist: innerhalb von24 Stunden

Kategorie N: Normalmeldung – Meldefrist: innerhalb von 5 Tagen

Kategorie V: Vor Beladung des Reaktors mit Brenn-elementen – Meldefrist: innerhalb von 10 Tagen

Jedes meldepflichtige Ereignis wird von der Störfallmel-destelle ausgewertet, die in verschiedenen Berichtendarüber informiert. Diese Berichte sind von der Internet-Homepage des BfS abrufbar (www.bfs.de).

Für das Jahr 2000 wurden 94 Ereignisse aus deutschenAtomkraftwerken (Übersichtskarte Seite 46) gemeldet.Zwei Ereignisse wurden der Kategorie „E“ zugeordnet.Diese traten in dem in Stilllegung befindlichen Kernkraft-werk Greifswald und im Kernkraftwerk Biblis auf. ImKernkraftwerk Greifswald wurden in einer Schrottliefe-rung aus der Anlage radioaktive Verunreinigungen fest-gestellt, die die nach der Strahlenschutzverordnunggeltende Freigrenze überschritten hatten. Im Block B desKernkraftwerkes Biblis versagte eine Umschaltung beieiner wiederkehrenden Prüfung im Notstandssystem.Bei beiden Ereignissen waren relevante Schäden fürPersonen und die Umwelt nicht zu verzeichnen. Alleanderen Ereignisse des Jahres 2000 wurden in derKategorie „N“ gemeldet.

Neben dem behördlichen deutschen Meldeverfahrennach AtSMV erfolgt die Einstufung der meldepflichtigenEreignisse nach der internationalen BewertungsskalaINES - International Nuclear Event Scale. Die Einstufungder meldepflichtigen Ereignisse anhand der internationaleinheitlichen Bewertungsskala soll eine rasche Informa-tion der Öffentlichkeit ermöglichen. Ziel der Einstufungmit der INES-Skala ist die Darstellung der tatsächlichensicherheitstechnischen oder radiologischen Bedeutungeines meldepflichtigen Ereignisses.

Von den im Jahre 2000 von deutschen Atomkraftwerkengemeldeten 94 Ereignissen wurden drei Ereignisse in dieINES-Stufe 1 (betriebliche Störung, keine radiologischeBedeutung) eingeordnet. Im Kernkraftwerk Neckarwest-heim 1 wurden durch einen Fehler bei der Softwarebear-beitung Begrenzungseinrichtungen derart gestört, dass

Die Störfallmeldestelle des Bundesamtes für Strahlenschutz

Nationales Meldeverfahren zur Erfassung meldepflichtiger Ereignissein kerntechnischen Anlagen der Bundesrepublik

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Standorte der deutschen Atomkraftwerke

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

eine Begrenzungsfunktion (Steuerstabeinwurf) ausgefal-len war. Im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld wurden Be-läge in den Steuerventilen der Druckhalter-Sicherheits-ventile festgestellt, wobei jedoch trotz der festgestellten

Befunde beide Druckhalter-Sicherheitsventileim Anforderungsfall mit der vorgegebenenAnsprechtoleranz geöffnet hätten. Im Kern-kraftwerk Neckarwestheim 2 riss bei derwiederkehrenden Prüfung der Transporttra-verse für den Reaktordruckbehälterdeckel einAnschlagseil. Eine Freisetzung von radioakti-ven Stoffen oder sonstige Schäden für Perso-nen und die Umwelt waren mit den drei Ereig-nissen nicht verbunden. Alle anderen Ereig-nisse wurden der Stufe 0 (keine oder sehrgeringe unmittelbare sicherheitstechnischebzw. keine radiologische Bedeutung) zuge-ordnet.

Neben den Ereignissen aus den deutschenAtomkraftwerken wurden von der Störfallmel-destelle ebenfalls die meldepflichtigen Ereig-nisse aus den Forschungsreaktoren und denAnlagen zur Kernbrennstoff-Versorgung und-Entsorgung (Urananreicherung, Brennele-mentfertigung, Zwischenlagerung undWiederaufarbeitung) in der BundesrepublikDeutschland erfasst. So wurden im Jahre2000 aus den deutschen Forschungsreakto-ren mit mehr als 50 kW thermischer Dauerlei-stung 17 meldepflichtige Ereignisse gemel-det. Alle 17 Ereignisse wurden in der Katego-rie „N“ (Normalmeldung) gemeldet und in dieINES-Stufe 0 eingeordnet. Freisetzungenbzw. Abgaben radioaktiver Stoffe oberhalbgenehmigter Grenzwerte traten nicht auf,eine Gefährdung der Umgebung war in kei-nem Fall gegeben. Aus den deutschen An-lagen zur Kernbrennstoffver- und entsor-gung (Brennelementfertigungsanlage Lin-gen, Urananreicherungsanlage Gronau, denBrennelement-Zwischenlagern Jülich, Ahausund Greifswald/Lubmin, sowie den stillgeleg-ten Anlagen der Wiederaufarbeitung in Karls-ruhe bzw. zur Brennelementfertigung für dieIsotopenproduktion in Rossendorf) wurden imJahr 2000 insgesamt 49 Ereignisse erfasst.Alle 49 Ereignisse wurden in der niedrigstenMeldekategorie (Kategorie N) gemeldet undin die INES-Stufe 0 (keine oder sehr geringesicherheitstechnische Bedeutung bzw. keineradiologische Bedeutung im Sinne der Skala)eingeordnet. Bei keinem der Ereignisse wa-

ren Freisetzungen bzw. Abgaben radioaktiver Stoffeoberhalb genehmigter Höchstwerte für Fortluft und Ab-wasser zu verzeichnen, eine Gefährdung der Umgebungwar in keinem Fall gegeben.

Internationale Bewertungsskala für Ereignisse in kerntechnischen Einrichtungen(Quelle: GRS)

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Ansprechpartner: Elmar Spoden (0 30/5 09 22-8 22)

In Deutschland gibt es eine Vielzahl nuklearer Anlagen,die am Ende ihrer Betriebszeit oder aus anderen Grün-den stillgelegt und abgebaut werden. Mit den energiepo-litischen Vorgaben der Bundesregierung kommt der Still-legung von Leistungsreaktoren zunehmende Bedeutung

Stilllegung kerntechnischer Anlagen

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

zu. Daneben werden in den nächsten Jahren viele For-schungsreaktoren stillgelegt. Bei älteren Leistungsreak-toren wird allein schon aus wirtschaftlichen Gründenebenfalls mit einer Reihe von Stilllegungen gerechnet.Eine geographische Übersicht über die in Deutschland inder Stilllegung befindlichen kerntechnischen Anlagengibt die folgende Abbildung.

Stilllegungsprojekte in der Bundesrepublik Deutschland (Stand: 31.12.2000 )

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Die folgenden Tabellen geben die Anzahl der Reaktoran-lagen in Deutschland und international an und zeigen dieStilllegungssituation auf.

Zusätzlich gibt es in Deutschland weitere 29 sonstigekerntechnische Anlagen (z. B. aus dem Bereich derKernbrennstoffversorgung und –entsorgung sowie derForschung), von denen sich 9 in Stilllegung befinden.

Es ist bekannt, dass sich international 35 sonstige kern-technische Anlagen in Stilllegung befinden.

Normalerweise werden kerntechnische Anlagen mit demErreichen ihres Betriebsendes stillgelegt und abgebaut.Zum Beispiel sind weltweit Anlagen aber auch ausfolgenden Gründen stillgelegt worden:

• Unfälle (z. B. Tschernobyl, Harrisburg),

• Anlagen sind veraltet oder Zielsetzung der Anlage isterreicht,

• Beendigung einer Baulinie,

• Wirtschaftlichkeit (Liberalisierung des Strommarktes),

• politische Vorgaben.

Bei der Entscheidung über eine Stilllegungsstrategie (si-cherer Einschluss oder direkter Abbau) sind unterschied-liche Argumente gegeneinander abzuwägen. Dabeisprechen bei den heutigen Randbedingungen inDeutschland folgende Argumente für einen direkten Ab-bau kerntechnischer Anlagen:

• Anlagenkundiges Personal mit entsprechender Fach-kunde ist vorhanden. 4949

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

• Betriebsfähige Hilfsanlagen sind vorhanden (z. B. He-bezeuge, lüftungstechnische Einrichtungen, Elektro-technik, Strahlenschutzausrüstung etc.).

• Betreiber und finanzielle Mittel sind vorhanden.

Beim Abbau von Nuklearanlagen ist insbesondere derStrahlenschutz zu gewährleisten. Die zulässige Strah-lenexposition ist in der Strahlenschutzverordnung gere-gelt. Erfahrungen mit der Stilllegung von Nuklearanlagenzeigen, dass die Personendosis des Betriebspersonals,gemittelt über die letzten 10 Jahre, bei etwa 0,5 mSv(±0.2 mSv) lag. In Einzelfällen gab es auch höhere Do-sen (1998 z.B. 13,3 mSv/a).

Derartige Strahlenexpositionen kommen durch geplanteArbeiten an höher aktiven Stellen in der Anlage zustan-de. Sie liegen aber unterhalb des im Jahr 2000 noch gel-tenden, gesetzlich festgelegten Grenzwertes von 50mSv/a.

Bei der Stilllegung kerntechnischer Anlagen fallen Rest-stoffe an, die auf ihre Wiederverwertbarkeit oder auf dieMöglichkeit ihrer Entlassung aus der Überwachung nachdem Atomgesetz (Freigabe) geprüft werden. Materialien,die nicht wiederverwertet oder freigegeben werden kön-nen, sind als radioaktive Abfälle geordnet zu beseitigen.Die bisherigen Erfahrungen bei der Stilllegung zeigen,dass weniger als 5% der Gesamtabbaumasse als radio-aktiver Abfall endgelagert werden muss. Die Mengen ra-dioaktiver Abfälle sind von der Art der kerntechnischenAnlage abhängig. Sie können bei Forschungsreaktorenohne nennenswerte thermische Leistung einige Kilo-gramm betragen oder aber über 10.000 m3 Abfallgebin-devolumen bei Großprojekten wie der Stilllegung der Re-aktoren der EWN (Energiewerke Nord) am StandortGreifswald liegen. Das Abfallgebindevolumen aus derStilllegung aller kerntechnischen Anlagen in Deutschlandwird heute auf etwa 174.000 m3 geschätzt. Bei einer pro-gnostizierten Gesamtabfallmenge von etwa 313.000 m3

halten sich die Betriebs- und Stilllegungsabfälle in etwadie Waage. Da ein Endlager in Deutschland nicht zurVerfügung steht, müssen alle radioaktiven Abfällezwischengelagert werden. Die insgesamt vorhandeneZwischenlagerkapazität für radioaktive Abfälle inDeutschland beträgt ca. 360.000 m3. Aufgrund von Be-schränkungen im Rahmen der Genehmigungen vonZwischenlagern können zum Teil nur Abfälle bestimmterBundesländer gelagert werden (z. B. in Mitterteich nurAbfälle aus Bayern). Unter diesen Bedingungen sind dievorhandenen Zwischenlagerkapazitäten zwar rein rech-nerisch ausreichend jedoch nicht in jedem Fall aus-schöpfbar.

Die Finanzierung der Stilllegung kommerzieller kerntech-nischer Anlagen ist in Deutschland durch gesetzliche Be-stimmungen dahingehend geregelt, dass während der

in in Stilllegung sichererBetrieb Stilllegung beendet Einschluss

Prototyp- undLeistungsreaktoren 19 15 2 2

Forschungsreaktoren 13 9 20 3

Anlagen in 38 Ländern in in Stilllegung sicherer(ohne Deutschland) Betrieb Stilllegung beendet Einschluss

Prototyp- undLeistungsreaktoren 437 66 5 26

Forschungsreaktoren 253 137 85 keine Inform.

Reaktoren in Deutschland (Informationsstand Oktober 2000)

Reaktoren international (Informationsstand 1999)

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Betriebszeit Rückstellungen für die Stilllegung und Ab-fallentsorgung gebildet werden müssen. Bei staatlichenBetreibern, insbesondere Forschungseinrichtungen,werden die notwendigen Finanzmittel für die Stilllegungund Abfallentsorgung über öffentliche Haushalte bereit-gestellt.

Die Kosten für die Stilllegung von Leistungsreaktorensind von der Anlagengröße abhängig. Gegenwärtig wer-den die Stilllegungskosten für den Block A des Reaktorsin Gundremmingen (250 MW) auf etwa 250 Mio. DMgeschätzt. Für Reaktoren der 1300-MW-Klasse wirdabgeschätzt, dass die Stilllegungskosten größenord-nungsmäßig 10% der Errichtungskosten, d.h. ca. 520Mio. DM für einen Druckwasserreaktor bzw. 600 Mio. DM

für einen Siedewasserreaktor betragen. Die höherenKosten bei Siedewasserreaktoren sind darauf zurück-zuführen, dass der radioaktiv kontaminierte und akti-vierte Kühlmittelkreislauf des Reaktors, im Gegensatzzum Druckwasserreaktor, auch die Turbine mit ein-schließt.

Die seit etwa 20 Jahren gesammelten Erfahrungen mitder Stilllegung kerntechnischer Anlagen in Deutschlandhaben gezeigt, dass alle notwendigen technischen undverwaltungsmäßigen Instrumentarien erarbeitet wordensind, um unter der Voraussetzung der Einhaltung der ge-setzlichen Regelungen die Stilllegung kerntechnischerAnlagen ohne Gefahr für Mensch und Umwelt durchfüh-ren zu können.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Dosis für das ungeborene Lebenauf Grund von Aktivitätszufuhrdurch die Mutter

Ansprechpartner:Dr. Dietmar Noßke (0 89/3 16 03-2 74)

Nach der neuen Strahlenschutzverordnung beträgt derGrenzwert für die Körperdosis für ein ungeborenes Kind,das aufgrund der Beschäftigung der Mutter einer Strah-lenexposition ausgesetzt ist, vom Zeitpunkt der Mittei-lung der Schwangerschaft bis zu deren Ende 1 mSv.Während eine Dosis durch externe Strahlenexpositionvermieden werden kann, wenn die entsprechende Tätig-keit eingestellt wird, ist bei interner Strahlenexposition,also z.B. nach Inhalation von Radionukliden, auch nachBeendigung der Tätigkeit noch Radioaktivität im Körperder Mutter vorhanden, welche weiterhin eine Dosis ver-ursacht und dadurch das ungeborene Kind belastet. Esmuss daher überprüft werden, ob der Strahlenschutz fürberufstätige Frauen ausreicht, um das ungeborene Le-ben im geforderten Umfang zu schützen.

Bislang gibt es noch keine allgemein anerkannten Mo-delle zur Berechnung der Dosis für das ungeborene Le-ben auf Grund einer Aktivitätszufuhr durch die Mutter. Eswerden allerdings von der Internationalen Strahlen-schutzkommission (ICRP; www.icrp.org) zur Zeit solcheModelle entwickelt und entsprechende Umrechnungs-faktoren ermittelt, mit denen man aus der von der Mutterinkorporierten Aktivität die Dosis für das ungeborene Le-ben abschätzen kann.

Um die Dosis bei interner Strahlenexposition zu berech-nen, benötigt man Modelle, wie sich die radioaktivenSubstanzen im Körper verteilen und wie lange sie in denverschiedenen Körperbereichen verbleiben, bevor siewieder ausgeschieden werden. In den ersten 8 Schwan-gerschaftswochen haben sich bei dem Ungeborenennoch keine Organe gebildet und es wird noch keine spe-zifische Anreicherung der radioaktiven Substanz im Em-bryo angenommen. Deshalb wird für diesen Zeitraum dieDosis für das Ungeborene, das erst wenige Grammwiegt, mit der Dosis für die Gebärmutter der Schwange-ren gleichgesetzt.

In den späteren Entwicklungsphasen des Ungeborenenkann ein Transport der radioaktiven Substanz durch diePlazenta hindurch ins Ungeborene stattfinden. Für Iod,das sich insbesondere in der Schilddrüse anreichert, undfür die Erdalkalimetalle Kalzium, Strontium, Barium undRadium, die sich insbesondere im Skelett anreichern, lie-gen Kenntnisse vor, die die Entwicklung entsprechenderModelle ermöglichen. Für die Nuklide anderer Elementewerden einfachere Modellannahmen getroffen. Diese se-

hen ein konstantes Verhältnis der Aktivitätskonzentrationin Fetus und Mutter bzw. in Plazenta und Mutter vor. Die-ses Aktivitätskonzentrationsverhältnis liegt je nach Nu-klid zwischen 0,01 und 2 für Fetus / Mutter und zwischen0,1 und 5 für Plazenta / Mutter. Für die Verteilung der ra-dioaktiven Substanz innerhalb des Fetus wird angenom-men, dass diese ähnlich ist wie beim Baby im ersten Le-bensjahr.

Aus der Verweildauer der radioaktiven Substanz in denverschiedenen Körperbereichen wird die Dosis in denbenachbarten Organen und Geweben berechnet. In derinternen Dosimetrie benutzt man dazu „mathematischePhantome“, die die Größe, Form und Lage der Organe imMenschen geometrisch beschreiben. Um Dosisberech-nungen für das ungeborene Leben vornehmen zu können,wurden entsprechende Phantome auch für die Schwan-gere (im 3., 6. bzw. 9. Monat) sowie für den Fetus von der8. Schwangerschaftswoche an bis zur Geburt entwickelt.Bei den Berechnungen wird berücksichtigt, dass sichdiese Geometrien ständig verändern, wobei insbesonderedie Größe und Masse des Fetus stark ansteigen.

Das BfS ist an der Entwicklung dieser Modelle beteiligt.Die Modelle wurden in das BfS-Dosisberechnungspro-gramm DOSAGE auf dem Zentralrechner des BfS imple-mentiert, was insbesondere für die Modelle, die auf Akti-vitätskonzentrationsverhältnissen basieren, umfangrei-che Programmerweiterungen erforderte. Die Rechenzeitfür ein Nuklid und eine Zufuhrart beträgt je nach Komple-xität des Modells und Länge der Zerfallskette zwischenetwa 1 Minute und einer halben Stunde. Die Implemen-tierung wurde erfolgreich getestet durch Vergleich derRechenergebnisse mit denen anderer internationaler In-stitute, insbesondere mit dem britischen National Radio-logical Protection Board (NRPB; www.nrpb.org.uk). Da-bei wurde auch Einfluss genommen auf die Modellent-wicklung und -beschreibung durch die ICRP, indemLücken und Widersprüche aufgedeckt wurden.

Mit dem erweiterten Programm DOSAGE wurden vomBfS Berechnungen zur Beantwortung der oben genann-ten Fragestellung durchgeführt. Die Ergebnisse dieserBerechnungen zeigen naturgemäß für die verschiede-nen Radionuklide ein unterschiedliches Bild. So gibt esRadionuklide mit längerer physikalischer und biologi-scher Halbwertszeit, die lange Zeit im Körper verweilenund somit für das ungeborene Leben eine Körperdosisvon mehr als 1 mSv verursachen können, selbst wenndie (maximal erlaubte) Aktivitätszufuhr durch die Muttervor Beginn der Schwangerschaft stattgefunden hat.

Andererseits gilt für viele Radionuklide mit kurzer Halb-wertszeit, wie sie beispielsweise vorzugsweise in der Nu-klearmedizin eingesetzt werden, dass der Strahlen-schutz für die beruflich strahlenexponierte Frau ausrei-chend ist, um auch das ungeborene Leben entsprechend

Weitere Aufgabengebiete des BfS – Spezielle Fragestellungen

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zu schützen. Da jedoch die Dosis für das Ungeborene beiAktivitätszufuhren zu späteren Zeitpunkten der Schwan-gerschaft um bis zu den Faktor 100 höher sein kann alsbei Zufuhren zu Beginn der Schwangerschaft, ist es wich-tig, dass die Schwangerschaft möglichst frühzeitig (etwabis zur 6. Schwangerschaftswoche) mitgeteilt wird unddie Arbeiten entsprechend eingeschränkt werden.

Mit dem BMU und der Strahlenschutzkommission (SSK ;www.ssk.de) wird derzeit diskutiert, welche Regelungengetroffen werden müssen, um den in der Novelle derStrahlenschutzverordnung geforderten Schutz des unge-borenen Lebens bei beruflich bedingten Inkorporationender Mutter zu gewährleisten.

Radioaktivität in Trink- und Mineralwasser

Ansprechpartner:Dr. Thomas Bünger (0 30/5 09 22-4 86)

Der Anteil künstlicher und natürlicher Radionuklide imTrinkwasser trägt zur Strahlenexposition der Bevölke-rung bei. Die mit dem Trinkwasserkonsum verbundeneStrahlenexposition wird durch die im Wasser enthaltenenRadionuklide und deren Aktivitätskonzentrationen be-stimmt. Deshalb werden in der Bundesrepublik Deutsch-land an ca. 400 Probenahmestellen regelmäßig Grund-wasser-, Rohwasser- bzw. Trinkwasserproben entnom-men und Überwachungsmessungen zur Bestimmungder Radioaktivität durchgeführt. Diese im Rahmen derallgemeinen Umweltradioaktivitätsüberwachung durch-zuführenden Messungen erfolgen auf der Grundlage desStrahlenschutzvorsorgegesetzes (StrVG) und – im Hin-blick auf potenzielle Emittenten radioaktiver Stoffe – derRichtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachungkerntechnischer Anlagen (REI). Bedingt durch den glo-balen Fallout der Kernwaffenversuche, die Reaktor-katastrophe in Tschernobyl und die radioaktiven Emis-sionen aus kerntechnischen Anlagen steht die künstlicheRadioaktivität in Trinkwässern im Vordergrund.

Bereits in den 70er und 80er Jahren wurden auch syste-matische Untersuchungen zum Gehalt natürlicher Radio-nuklider in Trinkwässern und Mineralwässern durchge-führt. Es zeigte sich, dass die Strahlenexposition derBevölkerung infolge des Konsums von Trinkwasser, ver-glichen mit der natürlichen Strahlenexposition durch an-dere Quellen (im Mittel etwa 2,4 mSv pro Jahr), geringist. Untersuchungen in den 90er Jahren in Gebieten er-höhter natürlicher Radioaktivität im Erzgebirge und Vogt-land sowie neuere Untersuchungen im Ausland bestäti-gen frühere Ergebnisse. Die aus den vorliegenden Datenabgeschätzten Expositionen durch natürliche Radionu-klide sind jedoch wesentlich höher als Expositionen infol-5252

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

ge künstlicher Radionuklide, die aufgrund strenger Re-striktionen bei der Ableitung radioaktiver Stoffe über dasAbwasser aus kerntechnischen Anlagen praktisch nichtin das Trinkwasser gelangen.

Der Radioaktivität im Trinkwasser wird in Zukunft nochmehr Aufmerksamkeit geschenkt, weil in der neuen EU-Trinkwasser-Richtlinie neben den üblichen mikrobiologi-schen und chemischen Parametern erstmals auch Indika-torparameter für die Radioaktivität zu überwachen sind.Neben der Aktivitätskonzentration für Tritium (Parameter-wert: 100 Bq/l) wird die Einhaltung der sogenannten Ge-samtrichtdosis (Parameterwert: 0,1 mSv/a) empfohlen.Diese Parameter sind deshalb in den Entwurf der neuendeutschen Trinkwasserverordnung aufgenommen worden.

Im Gegensatz zum Trinkwasser werden Überwachungs-messungen zur Bestimmung der Radioaktivität in Mine-ralwässern infolge fehlender gesetzlicher Bestimmungennicht vorgenommen. Das BfS hat dennoch mit umfang-reichen Untersuchungen im Rahmen einer Studie „Natür-liche Radionuklide in Mineralwässern der Bundesre-publik Deutschland“ begonnen, da der Mineralwasser-konsum in Deutschland ständig steigt. Im statistischenMittel trinkt jeder Bundesbürger pro Jahr bereits mehr als100 l Mineralwasser. Erhöhte Werte der natürlichenRadioaktivität im Mineralwasser aus einigen Quellortenhaben das Interesse der Öffentlichkeit an dieser Thema-tik geweckt.

Aus den Überwachungsmessungen an Trinkwasserpro-ben folgt, dass den künstlichen Radionukliden im Trink-wasser in Deutschland eine untergeordnete Bedeutungzukommt. In öffentlichen Wasserversorgungsanlagenwurden keinerlei Tritiumkontaminationen festgestellt,und der weitaus größte Teil der Strontium-90- und Cae-sium-137-Konzentrationen liegt unterhalb der geforder-ten Nachweisgrenze von jeweils 10 mBq/l. Nur in Aus-nahmefällen traten Konzentrationen im Bereich derNachweisgrenze bis zu maximal 30 mBq/l auf. DieseWerte resultieren aus Trinkwasserproben, die aus ober-flächennahen Grundwässern bzw. Uferfiltrat oder Ober-flächenwasser (Stauseen) gewonnen wurden. Sie sindeine Folge des Fallouts der Kernwaffenversuche in den50er und 60er Jahren. Trinkwässer aus sogenanntengeschützten Wasservorkommen – Grundwässer austieferen Horizonten – sind frei von künstlichen Radio-nukliden.

Bei den natürlichen Radionukliden in Trinkwässern tre-ten – bedingt durch die jeweiligen geologischen Verhält-nisse und damit unterschiedliche Gehalte der Unter-grundgesteine an Uran und Thorium – ausgeprägte re-gionale Unterschiede auf. Die höchsten Konzentrationendieser radioaktiven Elemente und ihrer Folgeprodukte,wie Radium- und Radonisotope, findet man in granitischgeprägten Gebieten, z. B. im Erzgebirge, Vogtland, Fich-

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telgebirge, Oberpfälzer Wald, Bayeri-schen Wald und Schwarzwald. Charak-teristisch ist stets eine sehr hohe Band-breite der Aktivitätskonzentrationen dernatürlichen Radionuklide, wobei es nichtmöglich ist, von einem Radionuklid aufein anderes zu schließen.

In der Abbildung rechts sind die im Trink-wasser der Bundesrepublik Deutschlandbestimmten Radium-226-Konzentratio-nen als Häufigkeitsverteilung dargestellt.Dieser Verteilung liegen 1734 Messwertezugrunde, die in den Klassenbreiten von 2 mBq/l für Konzentrationen unter100 mBq/l und von 10 mBq/l oberhalb100 mBq/l geordnet sind.

Der Bereich der Messwerte liegt zwi-schen 0,37 und 260 mBq/l. Der Medianwert (50%-Per-zentil, dies bedeutet jeweils 50% der Messwerte ober-halb bzw. unterhalb dieses Wertes) beträgt 4,8 mBq/l.Der „Normalbereich“ (95%-Perzentil, d. h. 95% der Mess-werte liegen unterhalb) erstreckt sich bis 32 mBq/l.

In der Abbildung unten ist die Strahlenexposition der Be-völkerung (Erwachsene) durch künstliche und natürlicheRadionuklide im Trinkwasser dargestellt. Die Dosisbe-rechnung wurde für die Minimalwerte der Konzentratio-nen, für die Medianwerte und das obere Ende des Nor-malbereichs (95%-Perzentile) durchgeführt. Zugrunde-gelegt wurde ein Trinkwasserkonsum für Erwachsenevon 350 Litern pro Jahr sowie die Dosiskonversionsfak-toren aus den EURATOM-Grundnormen von 1996. Dierelativ hohen Dosiswerte für Blei-210, Polonium-210 undRadium-228 beruhen auf Trinkwasserproben aus Gebie-ten erhöhter natürlicher Radioaktivität, insbesondere aus

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

dem Erzgebirge. Sie sind deshalb nicht repräsentativ fürdie Bundesrepublik Deutschland. Bildet man jeweils dieSummen aus den Dosisbeiträgen der aufgeführten Ra-dionuklide ergibt sich bei den Minimalwerten eine jährli-che Ingestionsdosis von 1,3 mSv, bei den Medianwerten6,4 mSv und bei den 95%-Perzentilen bereits 83 mSv.

Sicherheit beim Umgang mitStrahlenquellen

Ansprechpartner:Renate Czarwinski (0 30/5 09 22-5 31)

Dr. Leopold Weil (0 53 41/8 85-8 00)

Der Strahlenschutz u. a. beim Umgang mit radioaktivenStrahlenquellen ist in Deutschland durch das Atomge-

setz (AtG) und die Strahlenschutzverord-nung (StrlSchV) geregelt. Im Auftrag desBundes erteilen die Landesbehörden dieatomrechtliche Genehmigung zum Um-gang mit radioaktiven Stoffen und führenAufsicht bei der Bearbeitung, Verarbei-tung und sonstigen Verwendung radioak-tiver Stoffe. Die Erfahrungen beim Um-gang mit Strahlenquellen in Forschungund Lehre, in der Medizin und in der In-dustrie in Deutschland in den vergange-nen 40 Jahren zeigen, dass ungeachteteiner weitverbreiteten Anwendung einhohes Sicherheitsniveau erreicht ist.Grund dafür ist u. a. die lückenlose Er-fassung sicherheitstechnisch bedeut-samer Ereignisse beim Umgang mitradioaktiven Stoffen, beim Betrieb vonBeschleunigern und bei der Beförderungradioaktiver Stoffe in der Bundesrepublik

Strahlenexposition der Bevölkerung (Erwachsene) durch künstliche und natürliche Radionuklide infolge des Verzehrs von Trinkwasser

Häufigkeitsverteilung der Ra-226-Konzentrationen im Trinkwasser der Bundesrepublik Deutschland

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Deutschland. Die Analyse solcher Ereignisse zeigt dieUrsachen und lässt Rückschlüsse auf vermeidbareFehler zu. Die Weitergabe dieser Erkenntnisse undderen Umsetzung ist ein wesentliches Kriterium derhohen Sicherheitskultur im Strahlenschutz.

Seit 1991 wurden 700 besondere Vorkommnisse vonden Landesbehörden registriert und an das Bundesmini-sterium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheitweitergemeldet. 20% dieser Vorkommnisse ereignetensich im medizinischen Bereich der Anwendung ionisie-render Strahlung und 36% im nichtmedizinischen Be-reich. Dem Bereich „Öffentlichkeit“, d.h. Fund und Si-cherstellung sowie Beförderung radioaktiver Stoffe sind44% der im Berichtszeitraum 1991 bis 1999 registriertenVorkommnisse zuzuordnen. Die folgenden Abbildungenzeigen die Häufigkeit der besonderen Vorkommnisse fürjedes einzelne Jahr des betrachteten Zeitraumes.

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Die tendenzielle Erhöhung der Anzahl registrierter Ereig-nisse bei der Arbeit mit radioaktiven Stoffen in den ein-zelnen Jahren des betrachteten Zeitraumes, wie aus denAbbildungen ersichtlich, ist darauf zurückzuführen, dasssich die Empfindlichkeit der eingesetzten Messsystemeerhöht hat und dass die Meldungen der Vorkommnisseaufgrund des zunehmenden Verantwortungsbewusst-seins von Herstellern, Anwendern und Behörden häufi-ger erfolgen, auch wenn die zugrunde liegenden Ereig-nisse nicht immer meldepflichtig sind.

Im Jahr 1999 wurden insgesamt 100 besondere Vor-kommnisse gemeldet, davon sind 57% der Ereignissedem Fund radioaktiver Stoffe zuzuordnen. Ursache die-ser immer häufiger werdenden Funde radioaktiver Stoffeist die zunehmende Aussonderung von Geräten, Stillle-gung von Anlagen oder auch von Betriebsgeländen,meist in Unkenntnis vorhandener radioaktiver Stoffe oder

durch mangelnde Sorgfalt. Diesgilt beispielsweise für in Konkursgegangene Betriebe, vor allemaber für ehemals militärisch ge-nutzte Bereiche, insbesondere inden neuen Bundesländern.

Obwohl die Ursachen für beson-dere Vorkommnisse vielfältig sind,lässt sich eine Einteilung in zweiHauptgruppen vornehmen: tech-nisches Versagen und mensch-liches Fehlverhalten. TechnischeUrsachen sind beispielsweise Ver-schleiß, Materialermüdung, Kon-struktionsfehler, Ausfälle von Sicher-heitseinrichtungen, Versagen vonSchutzausrüstungen etc..

Verstöße gegen Bedienungs-, Ar-beits- oder Strahlenschutzvor-schriften, unterlassene Kontrollen,Fehlentscheidungen und Fehl-handlungen sind der Gruppe„menschliches Fehlverhalten“ zu-zuordnen. 88% aller besonderenVorkommnisse im Jahr 1999 sindauf menschliches Fehlverhaltenzurückzuführen. Dazu gehörtüberwiegend der Fund radioakti-ver Stoffe. Beispielhaft für dieseProblematik und deren potenzielleGefahren sind im Jahr 1999 zweiFälle, bei denen bei Eingangskon-trollen in Schrottlieferungen Bohr-lochsonden mit nicht ordnungsge-mäß entsorgten Cs-137 - Strah-lenquellen mit Aktivitäten von 2,22und 2,77 GBq gefunden wurden.

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MedizinischerBereich

NichtmedizinischerBereich

Fund/Sicherstellungradioaktiver Stoffe

Beförderung radioaktiver Stoffe

Besondere Vorkommnisse beim Umgang mit radioaktiven Stoffen, dem Betrieb von Beschleuni-gern und der Beförderung radioaktiver Stoffe im Zeitraum von 1991 bis 1999

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Gesamtzahl der besonderen Vorkommnisse beim Umgang mit radioaktiven Stoffen, dem Be-trieb von Beschleunigern und der Beförderung radioaktiver Stoffe von 1991 bis 1999

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Bei unsachgemäßer Handhabung dieser Strahlenquel-len (Zerstörung oder längeres Tragen in Körpernähe)können gesundheitliche Schäden auftreten.

Die herrenlosen Strahlenquellen stellen ein Problem dar,dem auch international hohe Aufmerksamkeit gewidmetwird. Dies gilt nicht zuletzt wegen einer Reihe von Unfäl-len, die zu extrem hohen Strahlenexpositionen mitschweren gesundheitlichen Schäden oder sogar töd-lichen Folgen für betroffene Personen geführt haben. Einaktuelles Beispiel dafür ist ein Unfall im Juni 2000 inÄgypten, bei dem zwei Personen einer tödlichen Strah-lendosis ausgesetzt wurden. Keine gravierenden ge-sundheitlichen Folgen für Personen hatte ein Zwischen-fall im Acerinox - Stahlwerk in Algeciras/Spanien im Jahr1998, bei dem eine Cs-137-Strahlenquelle im Stahlwerkzunächst unbemerkt eingeschmolzen wurde, jedoch dieFreisetzung radioaktiver Stoffe sogar grenzüberschrei-tend messbar war. Dieser Unfall hat das Bewusstseinüber die Gefahr vagabundierender Strahlenquellen ent-scheidend verstärkt.

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO;www.iaea.org) hat 1999 gemeinsam mit ihren Mitglieds-ländern einen einschlägigen Maßnahmeplan erarbeitetund verabschiedet. Dieser soll die Sicherheit von Strah-lenquellen steigern.

An dieser Aufgabe ist das Bundesamt für Strahlenschutzgemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Na-turschutz und Reaktorsicherheit aktiv beteiligt.

Um die illegale Einfuhr von Strahlenquellen zu verhin-dern, erfolgt in Deutschland eine Überwachung an denGrenzen. Die deutschen Außengrenzen gemäß Schen-gener Abkommen sind u.a. die Grenzen nach Polen undTschechien. Diese werden von den Dienststellen desZolls teilweise durch festinstallierte Einrichtungen aufGamma- und Neutronenstrahlung hin überwacht. Darü-ber hinaus wurde im Hamburger Hafen eine Container-Röntgeneinrichtung installiert, weitere derartige Systemesind in Planung. Außerdem stehen mobile Überwa-chungseinrichtungen für den Einsatz in den Zollgrenzbe-zirken zur Verfügung.

Werden festgelegte Dosisleistungswerte überschritten,so werden die Begleitpapiere überprüft. Sollte das beför-derte Material nicht den Begleitpapieren und den darinfestgelegten Dosisleistungen entsprechen, so wird dieLadung vom Zollpersonal mit Handmessgeräten genau-er untersucht. Bei schwierigeren Fällen wird die für denStrahlenschutz zuständige Aufsichtsbehörde hinzugezo-gen, im Falle von Grenzwertüberschreitungen wird dieLadung zurückgewiesen.

Übungen des Bundesamtes mit Länderbehörden im Rahmen der nuklearspezifischenGefahrenabwehr

Ansprechpartner:Dr. Dietrich E. Becker (0 53 41/8 85-8 06)

Für die Gefahrenabwehr sind in der BundesrepublikDeutschland die Bundesländer zuständig. Bei Gefahrdurch radioaktives Material werden Fachleute aus denzuständigen Strahlenschutzbehörden und - soweit vor-handen - atomrechtlichen Aufsichtsbehörden einge-schaltet. Für gravierende Fälle der nuklearspezifischenGefahrenabwehr (Kritikalität, Dispersionsgefahr) kannauf Anforderung der Länder über das Lagezentrum vonBMU/BMI das Bundesamt für Strahlenschutz tätig wer-den, wenn das betroffene Land die Bedrohungslagenicht in erforderlichem Umfang mit eigenen technischenund/oder personellen Mitteln beherrschen kann.

Die Unterstützungsmöglichkeiten des Bundesamtes fürStrahlenschutz bestehen in der Bereithaltung einer 24-stündigen Rufbereitschaft, der Vorhaltung speziellerMess- und Analysegeräte, der Erarbeitung von Hand-lungsempfehlungen und der Durchführung von Ausbil-dungs- und Trainingsmaßnahmen. Zur Verbesserungund Optimierung der genannten Unterstützungsmöglich-keiten werden Forschungsarbeiten durchgeführt undausgewertet.

Da die Zuständigkeit für die nuklearspezifische Gefah-renabwehr bei den Bundesländern liegt, hat das Bundes-ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher-heit das Bundesamt für Strahlenschutz beauftragt, ge-meinsame Übungen mit den Ländern durchzuführen. Beiden gemeinsamen Übungen werden die erforderlichenMaßnahmen geübt (z.B. Abstimmung der geeignetenSuchstrategie, Suche, Detektion, Analyse).

Einsatzleitung für eine Suchübung nach radioaktiven Stoffen im Gelände

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Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Die vom BfS bei Übungen in verschiedenen Bundeslän-dern vorgegebene Lage macht die Zusammenarbeit zwi-schen Gefahrenabwehrbehörden/Entschärfern, Strah-lenschutzexperten, Tatort-/Ermittlungsbeamten und demBrand- und Katastrophenschutz erforderlich. Es werdennicht nur die technische und personelle Ausstattungüberprüft und fachspezifische Aufgaben geübt, sondernauch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Behör-den.

Bis Ende 2000 wurden in den Ländern Bayern, Berlin,Baden-Württemberg, Saarland und Hessen gemeinsa-me Übungen erfolgreich durchgeführt. Weitere Übungensind in den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Sach-sen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz undSchleswig-Holstein sowie Brandenburg geplant.

Bis Ende 2001 sollen alle 16 Bundesländer in Übungenmit dem BfS einbezogen werden.

Untersuchung einer Aktentasche mit Manipulatorfahrzeug und adaptiertem Röntgengerät

Schaumgefüllte Einhausung zur Minimierung der Verbreitung radioak-tiver Stoffe in die Luft nach dem Umsetzen von Sprengstoff

Suche im Gelände nach radioaktiven Stoffen

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Aufbau und Organisation

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wurde am 1.November 1989 gegründet.

Präsident der selbständigen Bundesoberbehörde im Ge-schäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Na-turschutz und Reaktorsicherheit (BMU) ist seit April 1999Dipl.-Ing. Wolfram König.

Aufgabe des BfS ist es, das BMU fachlich und durch ei-gene wissenschaftliche Forschung im gesundheitlichenund physikalisch-technischen Strahlenschutz, bei derEntsorgung radioaktiver Abfälle, der staatlichen Verwah-rung von Kernbrennstoffen, beim Transport radioaktiverStoffe, der kerntechnischen Sicherheit sowie der Durch-führung der Bundesaufsicht über kerntechnische Einrich-tungen zu unterstützen.

Das BfS erfüllt Aufgaben des Bundes auf den Gebietendes Strahlenschutzes einschließlich der Strahlenschutz-vorsorge sowie der kerntechnischen Sicherheit, der Be-förderung radioaktiver Stoffe und der Entsorgung radio-aktiver Abfälle einschließlich der Errichtung und des Be-triebes von Anlagen des Bundes zur Sicherstellung undzur Endlagerung, die ihm durch das Atomgesetz, dasStrahlenschutzvorsorgegesetz, andere Bundesgesetzeoder durch Verordnungen zugewiesen sind. Es befasstsich u. a. mit Fragen des Strahlenschutzes in der medizi-nischen Diagnostik und Therapie, Auswirkungen der UV-Strahlung, der natürlichen Radon-Strahlung und derelektromagnetischen Strahlung. Das BfS untersucht undüberwacht die Strahlenexposition der Bevölkerung undbewertet gesundheitliche Risiken. Für beruflich strahlen-exponierte Personen wird ein Strahlenschutzregister ge-führt, das die individuelle Erfassung von Strah-lenbelastungen gewährleistet.

BfS: Zahlen und Fakten

Das BfS ist untergliedert in eine Zentralabteilung sowie indie Fachbereiche Strahlenhygiene, Angewandter Strah-lenschutz, Kerntechnische Sicherheit und Nukleare Ent-sorgung und Transport (siehe Organisationsplan desBundesamtes für Strahlenschutz, Einlegeblatt).

Standorte, Beschäftigte undHaushalt

Ansprechpartner: Reinhard Naß (0 53 41/8 85-4 01)

Seinen Sitz hat das Bundesamt in Salzgitter-Lebenstedt.Weitere Standorte sind Oberschleißheim (Neuherberg)bei München, Berlin, Freiburg, Hanau, Bonn, Rendsburg,Gartow und Schlema (siehe zweite Umschlagseite).

Das BfS hat 660 Beschäftigte. Die Verteilung der Be-schäftigten auf die Dienstorte und die Zuordnung zu denLaufbahnen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.

Die Entwicklung der Beschäftigtenzahl von 1990 - 2000zeigt die Abbildung auf Seite 58 oben. Ursache für denim Jahre 1991 zu verzeichnenden Stellenzuwachs wardie Einrichtung des Fachbereiches „Angewandter Strah-lenschutz“ in Berlin.

Der Grund für den Anstieg der Beschäftigtenzahl von1997 auf 1998 lag in der Übernahme des Ortsdosislei-stungs-Messnetzes vom Bundesamt für Zivilschutz.

Eine Reduzierung der Beschäftigtenzahl erfolgte wie injedem Jahr seit 1993 aufgrund der jährlich zu erbringen-den Stelleneinsparung von 1,5% (9 Stellen).

Dienstort Höherer Gehobener Mittlerer Einfacher Auszubildende GesamtDienst Dienst Dienst Dienst

Salzgitter 128 64 78 13 2 285

Berlin 41 20 39 11 – 111

Oberschleißheim (Neuherberg) 72 45 41 8 3 169

Freiburg 9 5 11 2 1 28

Hanau 1 3 4 – – 8

Bonn 26 5 12 2 – 45

Schlema 1 – – 1 – 2

Gartow 1 1 1 – – 3

Rendsburg 1 1 5 2 – 9

280 144 191 39 6 660

Beschäftigte nach Dienstorten und Laufbahnen (Jahresdurchschnitt – Teilzeitkräfte werden wie Vollzeitkräfte gezählt)

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Die folgende Abbildung zeigt, zu welcher Berufsgruppedie Bediensteten im BfS anteilmäßig gehören.

Dem BfS standen 2000 zur Erfüllung seiner Aufgabenca. 417 Millionen DM zur Verfügung, die sich wie folgtverteilen:

5858

Auf dem Gebiet der Ressortforschung (Untersuchungen,Studien, Gutachten, die als Entscheidungshilfen zu an-stehenden Fragestellungen des BMU dienen) standendem BfS im Jahr 2000 Haushaltsmittel in Höhe von 69,4Millionen DM für folgende Bereiche zur Verfügung.

Weiterhin standen dem BfS für Forschungsvorhaben, diez. B. von der EU oder von Bundesländern finanziert wer-den (Drittmittelforschung), 3,5 Millionen DM zur Verfü-gung.

Moderne Verwaltung – Einführungeiner Kosten- und Leistungs-rechnung (KLR) im BfS

Ansprechpartner: Sylvia Stoldt (0 53 41/8 85-5 15)

Gesellschaft und Staatsverständnis haben sich in denletzten Jahren stark verändert. Staatliche Strukturen müs-sen sich neuen Anforderungen und Wünschen der Bürge-rinnen und Bürger anpassen. In der Koalitionsvereinba-rung „Aufbruch und Erneuerung – Deutschlands Weg ins21. Jahrhundert“ hat sich die Bundesregierung dies zumZiel gesetzt. Das neue Leitbild ist der aktivierende Staat.

Zahlen und Fakten zum BfS

413

569 590 580615 615 608 622

668 659 660

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Entwicklung der Beschäftigtenzahl im BfS

Haushaltsausgaben 2000 im BfS

Ressortforschung

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Drittmittelforschung

Berufsgruppen im BfS

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Zur Deckung des notwendigen Aufwandes des Bundes werden,z. B. von Energieversorgungs-unternehmen, Vorausleistungen

erhoben.

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7,9 Mio. DM(11%)

17,8 Mio. DM(26%)

43,7 Mio. DM(63%)

0,9 Mio. DM(26%)

2,6 Mio. DM(74%)

78,2 Mio. DM(19%)

19,7 Mio. DM(5%)

319,2 Mio. DM(76%)

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5959

Mit 15 Projekten zur Verwaltungsmodernisierung soll die-ses Leitbild umgesetzt werden. Eines dieser Projekte istdie Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR)in geeigneten Bereichen der Bundesverwaltung.

Zum 01.01.2000 wurde im BfS die Projektgruppe „Ein-führung der Kosten- und Leistungsrechnung“ (PG-KLR)eingerichtet. Durch die Kosten- und Leistungsrechnungsoll Transparenz bei Kosten und Leistungen erreichtwerden, um darauf aufbauend über ein Controlling dieEffektivität und die Effizienz im BfS erhöhen zu können.

Neue Schwerpunkte bei abnehmendem Personal erfor-dern auch im Bundesamt für Strahlenschutz den Einsatzneuer Führungs- und Steuerungsinstrumente. Die Kos-ten- und Leistungsrechnung ist ein Instrument, das diefür die innerbehördliche Führung und Steuerung notwen-digen betriebswirtschaftlichen Informationen bereitstelltund die Leistungen des Amtes transparent macht. UnterLeistungen sind die Produkte/Projekte zu verstehen, diedas BfS für externe und interne Auftraggeber erstellt,also die Arbeitsergebnisse des Amtes.

Die KLR steht nicht allein, sondern ist Teil eines auch inden Öffentlichen Dienst einziehenden betriebswirtschaft-lichen Denkens, dem Begriffe wie Budgetierung und Con-trolling nicht mehr fremd sind. Gemeinsames Ziel von Auf-gabenplanung, Aufgabenkritik, Controlling, Leitbilddiskus-sion und eben auch der KLR ist zum einen die transparenteDarstellung der für die Verfolgung und Erreichung der an-gestrebten Ziele notwendigen personellen und finanziellenRessourcen, zum anderen aber auch die damit verbun-dene Diskussion über die Notwendigkeit von Aufgaben.

Innerhalb eines Jahres ist es gelungen, die wesentlichenSäulen der KLR – den BfS-Produktkatalog, die produkt-gebundene Zeiterfassung durch die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter und die zugehörige Dienstvereinbarung – sozu gestalten, dass Zeitaufschreibung und KLR am01.01.2001 beginnen konnten. Wesentlichen Anteil amErfolg hatte die offene und intensive Diskussion undZusammenarbeit zwischen den Fachbereichen, der Zen-tralabteilung, der Personalvertretung und den Mitglie-dern der für die Einführung der KLR eingerichteten Pro-jektgruppe sowie dem Lenkungsausschuss KLR.

Zahlen und Fakten zum BfS

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6060

Ansprechpartner: Dr. Dirk Daiber (0 53 41/8 85-1 30)

BfS präsentierte sich„strahlend“beim Tag der offenen Tür

Strahlendes Sonnenwetter, 80 engagierte Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter, Attraktionen für die ganze Familieund vor allem Strahlenschutz zum Anfassen, zum Be-greifen. Rund 5000 Gäste aus der näheren und weiterenUmgebung erlebten am 17. Juni 2000 erstmals einenTag der offenen Tür am Hauptsitz des BfS in Salzgitter-Lebenstedt. „Konrad? Kaum. Statt dessen Mikrowelleund Sonnenbrille, Handy und Hubschrauber, Röntgendi-agnostik und Radioaktivitätsmessnetz“, schrieb die loka-le „Salzgitter-Zeitung“ begeistert. Erkennbar war: DerSchutz von Mensch und Umwelt vor den schädlichenStrahlenwirkungen steht im Mittelpunkt der Arbeit desBfS – nicht nur in Salzgitter, sondern auch in seinenStandorten, u.a. in Berlin, Freiburg und München.

Verstärkt durch die öffentliche Diskussion wahrgenom-mene Themen wie die Diskussion um Endlager oderCASTOR-Transporte traten an diesem Tag in den Hinter-grund. Stattdessen gab es Strahlenschutz hautnah.

Mit Neugier und vielen Fragen streiften die Besuche-rinnen und Besucher durch das Gebäude und zu den In-formationsständen. Die technische Ausstattung derPoststelle erweckte ebenso Interesse wie das Hub-schrauber-System zur schnellen Messung von radioakti-ven Kontaminationen in der Umwelt.

Von Fragen über die Röntgendiagnostik in der Medizinbis zu Fragen im Zusammenhang mit der Überwachungdes Kernwaffen-Teststopp-Abkommens: Die Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter des BfS vermittelten ihr Arbeits-feld anschaulich und engagiert. Auch die Verwaltung mitihren vermeintlich „trockenen“ Themen blieb keine Ant-wort schuldig.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mit zufriedenen Gesichtern verließen nicht nur die Gästedes BfS den Tag der offenen Tür. „Behörden dürfen sichnicht hinter Mauern verstecken“ hatte Präsident WolframKönig als Motto ausgegeben.

Umlagert war die Messapparatur, mit der Sonnenbrillen auf richtigenUV-Schutz überprüft wurden.

Mobile Messwagen zur Überwachung der Umweltradioaktivität fandenreges Interesse.

Der Tag der offenen Tür war nicht nur informativ, sondern auch unter-haltsam. Dafür sorgten die Bigband der Physikalisch-TechnischenBundesanstalt, eine Hüpfburg für Kinder und deftige Speisen sowiesüße Leckereien.

Präsident Wolfram König (Mitte) und sein „Vize“ Henning Rösel(rechts) hatten am Abend das gleiche Gefühl wie die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter: Mühe und Einsatz hatten sich gelohnt.

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6161

Das BfS im Spiegel der Medien

Im Brennpunkt der Medien wie lange nicht mehr standdie Arbeit des Bundesamtes für Strahlenschutz im Jahr2000. Dabei dominierten Themen aus den BereichenEndlagerung und Transport radioaktiver Stoffe. Beispieledafür waren neben Berichten über Genehmigungen vonTransporten radioaktiver Stoffe auch Meldungen im Zu-sammenhang mit der End- und Zwischenlagerung radio-aktiver Abfälle.

Bundesweit wurde in den Hauptnachrichten von Fern-seh- und Rundfunkstationen sowie in den Schlagzeilen

der Zeitungen über den Beginn der teilweisen Verfüllungim Endlager Morsleben (ERAM) im November 2000 be-richtet. BfS-Präsident Wolfram König war gemeinsammit Bundesumweltminister Jürgen Trittin vor Ort, als Tei-le des Südfeldes des ERAM zur Gefahrenabwehr mitSalzgrus verfüllt wurden. Neue Erkenntnisse über denZustand des Grubengebäudes und hieraus resultierendeGefahren durch eine mögliche Freisetzung radioaktiverStoffe hatten die Maßnahmen notwendig gemacht.

Aber auch mit seinem ureigensten Thema „Strahlen-schutz“ konnte das BfS in den Medien gewinnen.„Bundesamt für Strahlenschutz warnt: In Deutschlandwird zu oft geröntgt“ titelte die Süddeutsche Zeitung am3. August 2000. Das Echo auf die Vorstellung des Jah-resberichtes 1999 vor der Bundespressekonferenz durchPräsident Wolfram König und Umweltminister JürgenTrittin war in der Geschichte des Amtes beispiellos. Dasgedruckte Exemplar wurde zum „Bestseller“ und erlebtesogar eine zweite Auflage. Das neue Konzept – im Um-fang deutlich reduziert – , Wissenschaft noch verständ-licher darzustellen und damit breitere Kreise für die Ar-beit des BfS zu interessieren, ging auf.

Presse- und öffentlichkeitsarbeit

Pressekonferenz zum Beginn der vorzeitigen Verfüllung im ERAM mit Jürgen Trittin (Mitte) und Wolfram König (links).

Zeitungsüberschriften zur Vorstellung des Jahresberichtes

und zur BfS-Studie bei ehemaligen Beschäftigten im Uranbergbau

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6262

Presse- und öffentlichkeitsarbeit

Auch andere Aktivitäten des Bundesamtes fanden starkeBeachtung in den Medien, etwa im Mai 2000 der Startder neuen BfS-Studie bei ehemaligen Beschäftigten imUranbergbau in Schlema / Erzgebirge. Risikofaktoren fürLungenkrebs sollen dabei anhand der Daten von Tau-senden ehemaligen Uranbergarbeitern ermittelt und be-wertet werden.

Ebenso wurde über die 5. Internationale wissenschaft-liche Konferenz über erhöhte natürliche Strahlenbelas-tung, die vom BfS in München organisiert wurde, durchdie Medien informiert. Hinweise auf das Bürgertelefon

des BfS mit der bundesweit kostenfreien Rufnum-mer 0800/885-1111 wurden von den Zeitungen undZeitschriften gern aufgegriffen, besonders zu den The-men „Sonnenbaden mit Verstand“ oder „Radon in Häu-sern“.

Die Nachfrage nach den bewährten Angeboten der BfS-Öffentlichkeitsarbeit – wie Faltblätter und Broschüren –war rege. Und das nicht nur schriftlich und telephonisch,sondern auch persönlich auf den Messeständen des BfSoder via Internet über das elektronische Informationsan-gebot auf den Web-Seiten des Bundesamtes.

Messestand des BfS

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BfS-Berichte

BfS-SCHR-21/00Kammerer, L.Umweltradioaktivität in der Bundesrepublik Deutschland1996 und 1997. Daten und Bewertung.Bericht der Leitstellen des Bundes und des Bundes-amtes für Strahlenschutz.Salzgitter, Oktober 2000

BfS-ET-30/00Brennecke, P.; Hollmann, A.Anfall radioaktiver Abfälle in der BundesrepublikDeutschland. Abfallerhebung für das Jahr 1998.Salzgitter, Dezember 1999

BfS-ET-31/00Börst, F.-M.; Fasten, C.Empfehlungen für die sichere Beförderung vonradioaktiven Stoffen in der Fassung 1996.deutsche Übersetzung der Abschnitte I bis VIII der„IAEA Safety Standards Series No. ST-1“Salzgitter, Juli 2000

BfS-ET-32/00Börst, F.-M.; Rimpler, A.; Scheib, H.Strahlungsmessungen an Transport- und Lager-behältern zur Beförderung von hochaktiven Glaskokillenaus der Wiederaufarbeitung und von bestrahltenBrennelementen.Salzgitter,

BfS-ET-33/00Brennecke, P.; Hollmann, A.Radioactive Waste Arisings in the Federal Republic of Germany. – 1998 Waste Inquiry –Salzgitter, August 2000

BfS-ISH-188/00Frasch, G.; Kragh, P.; Almer, E.; Anatschkowa, E.; Karofsky, R.; Nitzgen, R.; Schmidt, H.; Spiesl, J.1. Bericht des Strahlenschutzregisters des BfS mit Daten des Überwachungsjahrs 1998Neuherberg, Juni 2000

BfS-SH-1/00Jung, Th.; Jacquet, P.; Jaussi, R.; Pantelias, G.; Streffer, Chr.Final ReportEvolution of genetic damage in relation to cell-cyclecontrol: A molecular analysis of mechanisms relevantfor low dose effects.Neuherberg, Dezember 2000

6363

BfS-KT-24/00Krüger, F.-W.; Spoden, E.Untersuchungen über den Luftmassentransport von Standorten Kerntechnischer Anlagen Ost nachDeutschland.Salzgitter, Mai 2000

BfS-KT-25/00Klonk, H.; Hutter, J.; Philippczyk, F.; Wittwer, C.Zusammenstellung der Genehmigungswerte fürAbleitungen radioaktiver Stoffe mit der Fortluft und dem Abwasser aus kerntechnischen Anlagen derBundesrepublik Deutschland (Stand Juli 2000).Salzgitter, Oktober 2000

Hinweis:BfS-Berichte sind kostenpflichtig und werden vertrieben vomWirtschaftsverlag NW/ Verlag für neue WissenschaftGmbHPostfach 10 11 10Bürgermeister-Smidt-Str. 74-7627568 BremerhavenTel. (04 71) 9 45 44-0

Ausgewählte externe Publikationen

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Bauer, B.; Veit, R.; Brix, G.; Burkart, W.Wege zur Reduktion der Strahlenexposition in derdiagnostischen RadiologieDeutsches Ärzteblatt (2000) 16, S. 1075-1078

Berg, H. P.Fire protection in nuclear power plants: current statusand further developmentKerntechnik 65 (2000) 2-3, 76

Berg, H. P.Assessment of the fire safety level in the frame of periodic safety reviewsKerntechnik 65 (2000) 2-3, 95-97

Publikationen

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Publikationen

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Pohlabeln, H.; Jöckel, K. H.; Brüske-Hohlfeld, I.; Möhner, M.; Ahrens, W.; Bolm-Audorff, U.; Arhelger, R.; Römer, W.; Kreienbrock, L.; Kreuzer, M.; Jahn, I.; Wichmann, H. E. Lung cancer and Exposure to man-made vitreous fibers:Results from a pooled case-control study in GermanyAm J Ind Med 37 (2000), 469-477 6565

Popp, C.; Brix, G.Streustrahlungsreduktion in der Röntgenmammo-graphie: Monte-Carlo-Simulationen zum Vergleich vonRaster und AirgapZ Med Physik (2000); im Druck

Pressl, S.; Romm, H.; Ganguly, B. B.; Stephan, G. Experience with FISH detected translocations as an indicator in retrospective dose reconstructionRadiation Protection Dosimetry. 88 (2000) 45-49

Röwekamp, M.; Berg, H. P.Reliability data collection for fire protection featuresKerntechnik 65 (2000) 2-3, 102-107

Schindewolf, C.; Lobenwein, K.; Trinczek, K.; Gomolka, M.; Soewarto, D.; Fella, C.; Pargent W.;SinghN.; Jung, T.; Hrabe de Angelis, M.Comet assay as a tool to screen for mouse models with inherited radiation sensitivityMammalian Genome 2000 Jul; 11(7): 552-554

Seifert, B.; Schreiber, H.; Bellach, B.; Gundert-Remy, U.;Jung, T. Aktionsprogramm Umwelt und GesundheitBundesgesundheitsblatt 2000 May; 43(5): 323-327

Stephan, G.; Pressl, S.; List, V. Reciprocal translocations as an indicator for radiationexposures in the low dose rangeApplied Radiation and Isotopes 52 (2000) 1129-1133

Terzoudi, GI.; Jung, T.; Hain, J.; Vrouvas, J.; Margaritis, K.; Donta-Bakoyianni, C.; Makropoulos, V.;Angelakis, P.; Pantelias, GE.Increased G2 chromosomal radiosensitivity in cancerpatients: the role of cdk1/cyclin-B activity level in themechanisms involvedInternational Journal of Radiation Biology 2000 May;76(5):607-154

Truckenbrodt, R.; Rühm, W.; Noßke, D.; König, K.Application of recent ICRP models to estimate intakeand dose from in vivo and excretion measurements of a single 241Am inhalation caseRad. Prot. Dosim. 89 Nos. 3-4, (2000), S. 287-293

Publikationen

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Uchida, S.; Tagami, K.; Rühm, W.; Steiner, M.; Wirth, ESeparation of Tc-99 in soil and plant samples collectedaround the Chernobyl reactor using a Tc-selective chromatographic resin and determination of the nuclide by ICP-MSApplied Radiation and Isotopes 53 (2000) 69-73

Wegmann, K.; Brix, G.Evaluierung eines Ansatzes zur Korrektur der Streu-strahlung bei Single-Photonen-Transmissionsmessun-gen mit PET anhand von Monte-Carlo-RechnungenNuklearmedizin (2000) 39, S. 67-71

Wichterey, K., Sawallisch, S.Radiological investigation of a uranium mining heapused for horticultural purposesKerntechnik 65 (2000) 4, p. 176-182

Beiträge in Tagungsbänden/Broschüren

In:5th International Conference on High Levels ofRadiation and Radon Areas: Radiation Dose and HealthEffects (4.-7. 9. 2000 in München) International Conference Series ICS 1225, Elsevier, The Netherlands in press

Beck, T.; Hamel, P.; Schmidt, V.Quality Assurance of the BfS Passive Radon Measurement Service Poster und Proceedings

Dushe, Ch.; Kümmel, M. Long-Term Outdoor Radon Levels in Mining Regions of Germany

Ettenhuber, E.Investigation and Radiological Assessment of MiningResidues

Gehrcke, K.; Kümmel, M.Uncertainties in Dose Assessments and PossibleConsequences for the Investigation of Mining Residues

Hamel, P.; Schmidt, V.; Beck, T.The BfS Calibration Laboratory for Radon and RadonDecay Product Measurements Poster

Hamel, P.; Schmidt, V.; Beck, T.The Calibration Laboratory for the Measuring QuantitiesRadon-222-Concentration in Air and Potential Alpha-Energie Concentration at the Federal Office for Radia-tion Protection

6666

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Hornhardt, S.; Gomolka, S.; Jung, T. Burkart, W.Combined effects of radiation with other agents: Is therea synergism trap?

Kraus, W Protection against anhanced natural radiation conceptsand regulation approaches

Lehmann, R., Kemski, J., Siehl, A., Stegemann, R., Valdivia-Manchego, M. The Regional Distribution of Indoor Radon Concentra-tion in Germany

Schmidt, V.Measurements of deposition velocity and particle concentrations of unattached radon decay productsnear surfaces

Wichterey, K.; Sawallisch, S. Radiation Exposure from Naturally Occuring Radio-nuclides via the Ingestion Pathway

In: Proceedings of the 10th International Congress of theIRPA „Harmonization of Radiation, Human Life and theEcosystem“, Hiroshima, Japan (2000),

Wirth, E.How Can the Reliability of Radioecological AssessmentModels Be Improved?

Kreuzer, M.; Grosche, B.; Brachner, A.; Martignoni, M.; Schnelzer, M.; Burkart, W. The German uranium miners cohort study – Preliminaryresults

Mück, K.; Balanov, M.; Bayer, A.; Burkart, K.; Brunner, H. H.; Drabova, D.; Rousseau, D.; Stern, E.;Zunsu, H. A proposal for a Radiation Protection Scale to bettercommunicate with the public

Noßke, D. Availability and Use of the CD-ROMs on Models and Dose Coefficients

Tolstykh; E. I.; Degteva, M. O.; Kozheurov, V. P.; Repin, V. S.; Novak, N. Yu.; Berkovski, V.; Noßke, D.Validation of Biokinetic Models for Strontium: Analysisof the Techa River and Chernobyl Data

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In:Roth, A. (Ed.)Proceedings DisTec 2000 – Disposal Technologies and Concepts 2000, Internatio-nal Conference on Radioactive Waste Disposal, Berlin,September 4-6, 2000, Hamburg: Kontec, 2000

Boetsch, W.; Gründler, D.; Brennecke, P.; Martens, B.-R.Safety Aspects of Surface Contamination of LAW/MAWPackages.ISBN 3-9806415-3-8, pp. 255-258

Eilers, G.; Pieper, C.; Immke, A.PC-based Information System for the MorslebenILW/LLW Repository – Three-dimensional Visualisationof Mine and Geological Deposits.ISBN 3-9806415-3-8, pp. 333-338

Haider, C.; Gründler, D.; Thiel, J.Evaluation of fire simulation tools for safety analyses offinal repositoriesISBN 3-9806415-3-8, pp. 450-453

Köster, R.; Maiwald-Rietmann, H.-U.; Skrzyppek, J.On Backfill Materials for an Underground Repository.ISBN 3-9806415-3-8, pp. 640-645

Kunze, V.; Ibach, T. M.; Ehrlich, D.Radiological Protection Related Issues within the Mors-leben Decommissioning Safety Assessment.ISBN 3-9806415-3-8, pp. 428-433

Maric, D.; Peschke, J.; Thiel, J.The superpopulation model for probabilistic analysis ofthe operation safety of a repositoryISBN 3-9806415-3-8, pp. 504-507

Preuss, J.; Müller-Hoeppe, N.; Schrimpf, C.The Interaction of the Evidence of Post Closure Safety and Requirements to BackfillMaterials for the Morsleben Repository.ISBN 3-9806415-3-8, pp. 634-639

Resele, G.; Oswald, S.; Jaquet, O.; Wollrath, J.Morsleben Nuclear Waste Repository – Probabilistic Sa-fety Assessment for the Concept of Extensive Backfill.ISBN 3-9806415-3-8, pp. 573-578

Beckmerhagen, I; Berg, H. P, Dörfelt, R, Eigenwillig, G. G.The relevance of quality assurance for the safety of re-positories for radioactive waste.ISBN 3-9806415-3-8, pp. 434 – 439

6767

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

In: European Radiation Research 2000, 30th AnnualMeeting of the European Society for Radiation Biology(27.-31. 8. 2000 in Warschau, Polen)

Hornhardt, S.; Semmer, J.; Widemann, S.; Ammannsberger, R.; Gomolka, M.; Jung, T.Interaction of ionising-radiation and arsenic: analysis ofDNA-damage and DNA-repair with the comet-assay

Gomolka, M.; Baumgartner, I.; Reich, E.; Nürnberger, E.; Bauer, D.; Jenei,V.; Soewarto, D.;Hornhardt, S.; Hrabé de Angelis, M.; Jung, T.Genetic determination of radiation response in BALB/cand C57BL/6J mice

In: Beiträge zur Broschüre: „Die Leitstellen zur Überwa-chung der Umweltradioaktivität“, Historie, Aufgaben undPerspektiven, Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit

Rühle, H. Leitstelle für Trinkwasser, Grundwasser, Abwasser,Klärschlamm, Reststoffe und Abfälle, Abwasser auskerntechnischen Anlagen

Vogl, K. Leitstelle für Fortluft aus kerntechnischen Anlagen

Schkade, U.-K.; Naumann, M.; Ullmann, W.; Will, W.;Winkelmann, I.Leitstelle für Fragen der Radioaktivitätsüberwachungbei bergbaulichen Tätigkeiten in den neuen Bundes-ländern (Bereich VOAS)

In: Strahlenbiologie und Strahlenschutz. IndividuelleBedeutung für den Strahlenschutz, Band I, 2000, Herausgeber: G. Heinemann und W.-U. Müller:

Gomolka, M.; Hornhardt, S.; Jung, T.Genetische Determination der biologischen Strahlen-antwort in MausinzuchtstämmenS. 187-200

Jung, T.Molekularbiologische Mechanismen II. MolekulareMechanismen der Zellzyklusregulation, S. 59-70

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In:Proceedings of the 44th European Quality Congress,Budapest, 2000,

Beckmerhagen, I; Berg, H.P.Dependability management as an integral part of qualitymanagement to ensure the fulfillment of dependabilityrequirements. Vol. S, European Organization for Quality, p. 69 – 76

In:Jahrestagung Kerntechnik 2000, Fachsitzung „Periodi-sche Sicherheitsüberprüfung von Kernkraftwerken – Anforderungen, Inhalte, Erfahrungen“, Bonn, Juni 2000,

Berg, H. P.; Fröhmel, T.Anforderungen an eine periodische Sicherheitsüberprüfung in DeutschlandBerichtsheft S. 5-20

In:Jahrestagung Kerntechnik 2000, Fachsitzung „Stilllegung/Entsorgung“, Bonn, August 2000

Illi, H.Die deutschen Endlagerprojekte.Berichtsheft, S. 55-68

In:Healthy Buildings 2000 Proceedings, SIY INDOOR AIRINFORMATION OY, Finland

Kemski J. ; Lehmann, R., Siehl, A., Stegemann, R., Valdivia-Manchego, M.The influence of the type of construction on the radontransfer from the ground into the buildings, ISBN 952-5236-09-9

In:Barnet I., Neznal M. “Radon investigations in the Czech Republic VIII and the fifth international workshop on the GeologicalAspects of Radon Risk Mapping”, Czech Geological Survey and Radon corp., 2000

6868

Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte des BfS

Kemski, J. Lehmann, R., Siehl, A., Stegemann, R., Valdivia-Manchego, M.Radon Mapping in Germany – State of Investigations and Future Work, ISBN 80-7075-417-6

In: Modelling the migration and accumulation of radionucli-des in forest ecosystems: final report on the BIOMASSForest Working Group activities 1998 – 2000, IAEA-TECDOC, Vienna, IAEA (TECDOC in preparation)

Steiner, M.; Linkov, I.Definitions of transfer parameters for understoryvegetation and fungal fruit bodies.

In:Air Pollution Modeling and its Application XIII, edited by S.-E. Gryning and E. BatchvarovaKluwer Academic/Plenum Publishers, New York, 2000

Walter, H.; Martens, R.; Thielen, H.; Sperling,T.;Maßmeyer, K. Concept of a model system for the computation ofatmospheric dispersion close to real situations and theimmediate assessment of the radiation exposure

In: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Hrsg.) Die Leitstellen zur Überwachung der Umweltradioaktivität, Bonn, 2000

Wiechen, A.; Bayer, A.Die Leitstellen für die Überwachung der Radioaktivität inder Umwelt – Historie, Aufgaben, Perspektiven

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Organisationsplan des Bundesamtes für Strahlenschutz (Stand: 01.06.2001)Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Willy-Brandt-Straße 5, 38226 Salzgitter-Lebenstedt

(SZ) Tel.: 0 53 41/8 85-0 Fax: 0 53 41/8 85-8 85

KTA-Geschäftstelle, Albert-Schweitzer-Straße 18, 38226 Salzgitter

(SZ) Tel.: 05341/8 85-901 Fax: 05341-8 85-905

RSK-Geschäftsstelle, Hermann-Ehlers-Str. 10, 53113 BonnSZ 112 (BN1) Tel.: 0 18 88/3 05-37 25 Fax: 0 18 88/67 03 88

SSK-Geschäftsstelle, Hermann-Ehlers-Str. 10, 53113 Bonn(BN1) Tel.: 0 18 88/3 05-37 31 Fax: 0 18 88/67 64 59

SZ 103

Fachbereich für Strahlenhygiene, Ingolstädter Landstraße 1, 85764 Oberschleißheim/Neuherberg( M ) Tel.: 0 89/3 16 03-0 Fax: 0 89/3 16 03-1 11

SZ 100 SZ 130 Institut für Atmosphärische Radioaktivität, Rosastraße 9, 79098 Freiburg(FR) Tel.: 07 61/3 86 67-0 Fax: 07 61/38 24 59

ODL-Stabsstelle, Deutschherrenstraße 93-95, 53177 Bonn(BN2) Tel.: 02 28/9 40-0 Fax: 02 28/9 40-14 15

Fachbereich für Angewandten Strahlenschutz, Köpenicker-Allee 120-130, 10318 Berlin( B ) Tel.: 0 30/5 09 22-0 Fax:0 30/5 09 22-1 00

SZ 120 SZ 110 SZ 117

SZ 200 M 200 B 201 SZ 800 SZ 600

SZ 201 SZ 401 M 210 M 220 M 230 FR 11 B 301 B 401 SZ 802 SZ 806 SZ 500 SZ 602 SZ 600

SZ 210 M 210 M 237 SZ 510 SZ 610

B M 363 SZ 820 SZ 860 SZ 710

M 101, 373

SZ 248, 411, 412, 424

M 200, M 394

SZ 240 M 217 M 419 SZ 520 SZ 620

SZ 830 SZ 890, B 853

SZ 720

M 114 B 341 B 411

SZ 430

M 240, 392, 387,362

SZ 260 SZ 530 SZ 630

SZ 840 SZ 880

M 130, 273

M 394 B 222 SZ 730

SZ 450

M 233, 228

B 531

FR 14

SZ 310 SZ 540 SZ 640

SZ 850 SZ 870

M 285

B 331

SZ 600

M 274 SZ 550 SZ 650

M 102,B 521,M 143

BN1 3720 BN1 3730

B 511 SZ 810 SZ 900

BN2 1760, 1761, B 704

SZ 570

Präsident

König

Vizepräsident

Rösel

Abteilung ZZentralabteilung

AbtPr Hofer

Gruppe Z 1

Verwaltung

LRDirGreulich

Gruppe Z 2

Fachübergreifende Aufgaben

LRDirNaß

Referat Z 2.1

Rechtsangelegen-heiten, Datenschutz, Personalrechtliche

Nebengebiete

RDir Tschentscher,m.d.W.d.G.b.

ORR Dr. Brinkmann,RDir Ziegler,

RDir Dr. Hoffmann

Referat Z 2.2

Beschaffung und Kostenangelegen-

heiten

RDir Müller

Referat Z 2.3

Datenverarbeitung und Dokumentation

DirProf Prof. Dr. Piefke

Referat Z 1.1

Personal

RDir Ehret

Referat Z 1.2

Verwaltungsmäßige Bearbeitung der

Ressortforschung und Drittmittelforschung

RDir Oberländer

Referat Z 1.3

Haushalt

RDir Nimbach

Referat Z 1.4

Organisation, Innerer Dienst

ORR Herud

Abteilung SH 1

Strahlenwirkungen, Strahlenrisiko

DirProf Dr. Jung

Abteilung SH 2

Nichtionisierende Strahlung,

Medizinischer Strahlenschutz

DirProf Dr. Brix

Fachgebiet SH 2.1

Dosimetrie nichtionisierender

Strahlung

WissOR Matthes

Fachgebiet SH 2.2

Wirkungen nichtionisierender

StrahlungWissOR`n Dr. Brix

Fachgebiet SH 2.3

Medizinischer Strahlenschutz bei

ionisierender Strahlung: Anwendungen,

Wirkungen, Unfälle

Dr. Bauer,DirProf

Dr. Dr. Schwarz

Abteilung SH 3

Radioaktive Stoffe und Umwelt,

Schutzkonzepte

DirProfProf. Dr. Bayer

Fachgebiet SH 3.1

Grundlegende Fragen des Strahlenschutzes,Ressortforschung, Berichterstattung

WissDir`n Schmitt-Hannig,

Fachgebiet SH 3.2

Schutz der Bevölkerung

DirProf Dr. Haubelt

Fachgebiet KT 1.1

Abteilungsüber-greifende Aufgaben, Mitwirkung bei der Koordinierung der Ressortforschung

WissDir Dr. Volland

Fachgebiet KT 1.2

Regelungen zur Sicherheitsbewer-

tung

WissDir Dr. Görtz

Fachgebiet KT 1.3

Mitwirkung bei der Qualitätssicherung

m.d.W.d.G.b. RDir Beckmerhagen

Fachgebiet KT 1.4

Programme zur Verbesserung der kerntechnischen

SicherheitWissDir Dr. Wolf

Abteilung KT 2

Sicherheit undSicherung

kerntechnischerAnlagen

Dr. Becker

Fachgebiet KT 2.1

Anlagen- und Geneh-migungsstatus von

Kernreaktoren, Nukleare

SicherheitskonventionDr. Klonk

Fachgebiet KT 2.2

Anlagen- und Geneh-migungsstatus von Anlagen des Kern-

brennstoffkreislaufsWissDir Motzkus

Fachgebiet KT 2.3

Erfassung und Be-wertung melde-

pflichtiger Ereignisse(Störfallmeldestelle)

WissOR Reiner

Fachgebiet KT 2.4

Sicherung kern-technischer Anlagen, Nuklearspezifische

GefahrenabwehrGelpke

Abteilung ET 1

Endlagerprojekte; Betrieb

DirProf Dr. Thomauske

Fachgebiet ET 1.1

Grundsatzfragen desProjektmanagements

Debski

Abteilung ET 2

Sicherheitder Endlagerung

DirProf Dr. Illi

Fachgebiet ET 2.1

Radioaktive Abfälle

DirProfDr. Brennecke

Fachgebiet ET 2.2

Geowissenschaften

WissDir Dr. Stier-Friedland

Fachgebiet ET 2.3

Radiologie undStrahlenschutz

NN

Fachgebiet ET 2.4

Sicherheitsanalysen

WissDir Dr. Preuss

Abteilung ET 3

Transport und Aufbe-wahrung von

Kernbrennstoffen

m.d.W.d.G.b.DirProf

Dr. Röthemeyer

Fachgebiet ET 3.2

Genehmigung undtechnische Sicher-

heit der Beförderung; verkehrsrechtliche

ZulassungWissDir Dr. Nitsche

Fachgebiet ET 3.3

Genehmigung undtechnische Sicherheit der Aufbewahrung von

KernbrennstoffenWissDir

Dr. Heimlich

Fachgebiet ET 3.1

Staatliche Verwah-rung, Fachgebiets-

übergreifende Aufgaben

WissOR Dr. Maier

QSÜ

Qualitätssicherungs-überwachung

RDir Beckmerhagen

EigenüberwachungEndlager Morsleben

WissDir Dr. Wohanka

Fachgebiet SH 3.3

Radioökologie

WissOR Dr. Stapel

Fachgebiet ET 1.2

Dokumentation

WissDir Dr. Borchert

Fachgebiet ET 1.3

Projekt/Betrieb Gorleben

WissDir Dr. Tittel

Fachgebiet ET 1.4

Projekt/Betrieb Konrad

WissDir Hänsel

Fachgebiet ET 1.5

Projekt/Endlager Morsleben

WissDir Dr. Hund

Geschäftsstelle desKerntechnischen

Ausschusses (KTA)

LWissDirDr. Kalinowski

Fachgebiet AR 1

Fach- und Koordi-nierungsaufgaben der

Strahlenschutz-vorsorge und des Notfallschutzes

m.d.W.d.G.b. DirProf Dr. Weiss,

m.d.W.d.G.b.WissOR Dr. Stapel

Fachgebiet AR 2

Betrieb und Weiter-entwicklung von IMIS

WissDir Leeb,RDir Jung,

Helms,WissOR Lieser

Fachgebiet AR 3

Meß- und Betreu-ungsaufgaben (gem.

StrVG)

WissOR Dr. Stöhlker

Abteilung AS 2

Strahlenexposition durch

künstliche Quellen

DirProf Dr. Winkelmann

Abteilung AS 1

Strahlenexposition durch

natürliche Quellen

Dr. Ettenhuber

Fachgebiet AS 1.2

Strahlenexposition durch Umweltradioaktivität aus bergbaulichen und anderen industriellen

Tätigkeiten

WissDir Dr. Gehrke

Fachgebiet AS 2.1

Strahlenexposition der Bevölkerung - Emissionen und

Immissionen: Luftm.d.W.d.G.b.

WissOR Dr. Vogl

Fachgebiet AS 2.2

Strahlenexposition der Bevölkerung - Emissionen und Immissionen:

Wasser, Sedimente

Dr. Obrikat

Fachgebiet AS 1.3

Berufliche Strahlen-exposition durch Radon

und Radon-Folgeprodukte

Hamel

Fachgebiet AS 1.4

Strahlenexposition der Bevölkerung durch

Radon, Radioaktivität in Baustoffen

WissDir Lehmann

Fachgebiet AS 2.3

Radiologischer Arbeitsschutz bei

externer Strahlenexposition und

besonderen Vorkommnissen

WissOR`n Czarwinski

Fachgebiet ET-BÜ

Bergrechtliche Betriebsüberwachung

WissOR Printz

Fachgebiet ET-FuE

FuE-Koordination, Internationale Beziehungen,

Alternative Endlager-konzepte

m.d.W.d.G.b. DirProf

Dr. Röthemeyer

Fachbereich ETNukleare Entsorgung und Transport

DirProf Dr. Röthemeyer

Geschäftsstelle der Strahlenschutz-

kommission (SSK)

LWissDir Dr. Gumprecht

Geschäftsstelle der Reaktor-Sicherheits-

kommission (RSK)

Dr. Candeli

Fachgebiet ET 2.5

Endlagerplanung

Gentsch

Abteilung KT 1

Anlagenüber-greifende Aufgaben der

kerntech-nischen Sicherheit

DirProf Dr. Berg

Fachgebiet AS 1.5

Messungen natürlicher Radioaktivität und

natürlicher Strahlung

Dr. Will

Fachgebiet AS 1.1

Grundsatzfragen des Strahlenschutzes bei

natürlicher Strahlenexposition

NN

Fachgebiet AS 2.4

Radiologischer Arbeitsschutz bei

interner Strahlenexposition

König,Scheler,

Dr. Dalheimer

Stabsstelle St-KT

Stilllegung kern-technischer Anlagen,

internationaler Erfahrungsaustausch

DirProf Dr. Warnecke

Fachgebiet SH 1.4

Strahlenschutz-register

WissOR Dr. FraschFachgebiet SH 2.4

Medizinischer Strahlenschutz bei

ionisierender Strahlung: Externe und interne

Dosimetrie

WissOR Dr. Noßke

Fachbereich SHStrahlenhygiene

Fachbereich AS Angewandter Strahlenschutz

Fachbereich KTKerntechnische Sicherheit

DirProf Dr.Weil

Fachgebiet SH 1.1

Biologische Strahlenwirkungen

m.d.W.d.G.b.DirProf Dr. Jung

Fachgebiet SH 1.2

Genetische Strahlenwirkungen

DirProfDr. Stephan

Fachgebiet SH 1.3

Strahlenrisiko und Epidemiologie

DirProf Dr. Martignoni,

WissOR Dr. Grosche

Stabsstelle St-AR

Stabsstelle ODL-Meßnetz,

Bearbeitung von Grundsatzfragen des Notfallschutzes und

Umsetzung von Schutzkonzepten

DirProf Dr. Braun- - - - - - - - - - - - - - - - -

ODL-MeßnetzBauDir Voß

- - - - - - - - - - - - - - - -Notfallschutz

Dr. Korn

- Institut für Strahlenhygiene (ISH) -- Institut für Atmosphärische Radioaktivität (IAR),

Zentralstelle des Bundes (ZdB) -

DirProf . Dr. Weiss

Institut für Angewandten Strahlenschutz (IAS)

Prof. Dr. Kraus

AR

Institut für Atmosphärische Radioaktivität,

Zentralstelle des Bundes

DirProf. Dr. Wirth

PBPräsidialbereichAmannsberger

PB 1Aufgabenplanung, Controlling

WissDir Dr. Thieme

PB 2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dr. Daiber

Dokument1 19.09.2001 8:21 Uhr Seite 1

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Bundesamt für Strahlenschutz

Rendsburg

GartowBerlin

Salzgitter

Bonn

Hanau

MünchenFreiburg

Schlema

Hauptsitz/Postanschrift:Willy - Brandt - Straße 538226 SalzgitterTel.: 05341/8 85 - 0Fax: 05341/8 85 - 8 85Internet: http://www.bfs.de

Fachbereich Angewandter StrahlenschutzInstitut für Angewandten Strahlenschutz:Köpenicker Allee 120 - 13010318 BerlinTel.: 030/5 09 22 - 0 Fax: 030/5 09 22 - 1 00

Fachbereich StrahlenhygieneInstitut für Strahlenhygiene:Ingolstädter Landstraße 185764 Oberschleißheim (Neuherberg)Tel.: 089/3 16 03 - 0Fax.: 089/3 16 03 - 1 11

Fachbereich StrahlenhygieneInstitut für AtmosphärischeRadioaktivität:Rosastraße 979098 FreiburgTel.: 0761/3 86 67 - 0 Fax: 0761/38 24 59

SSK - Geschäftsstelle:Hermann - Ehlers - Straße 10 53113 BonnTel.: 0228/3 05 - 37 31 Fax: 0228/67 64 59

RSK - Geschäftsstelle:Hermann - Ehlers - Straße 1053113 BonnTel.: 0228/3 05 - 37 25 Fax: 0228/67 03 88

KTA-GeschäftsstelleAlbert-Schweitzer-Straße 1838226 SalzgitterTel.: 05341/8 85 - 901 Fax: 05341/8 85 - 905

Informationsstelle zurnuklearen Entsorgung:Hauptstraße 1529471 GartowTel.: 05846/16 31 Fax: 05846/15 50

Informationsstelle zur radiologischen Situtation in Bergbaugebieten:Joliot - Curie - Straße 308301 SchlemaTel.: 03772/2 27 00 Fax: 03772/2 24 37

ODL - Stabsstelle Bonn:Deutschherrenstraße 93 - 9553177 BonnTel.: 0228/9 40 - 14 11 Fax: 0228/9 40 - 14 15

Messnetzknoten Bonn:Deutschherrenstraße 93 - 9553177 BonnTel.: 0228/9 40 - 0Fax: 0228/9 40 - 14 15

Messnetzknoten Rendsburg:Graf - von - Stauffenberg - Straße 1324768 RendsburgTel.: 04331/1 32 20 Fax: 04331/13 22 28

Staatliche Verwahrung von Kernbrennstoffen:Rodenbacher Chaussee 663457 HanauTel.: 06181/58 - 01 Fax: 06181/58 - 43 30

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Jahresbericht 2000

MessstationSchauinsland

Halde bei Schlema