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8/10/2019 Handbuch Pflege http://slidepdf.com/reader/full/handbuch-pflege 1/104 HANDBUCH DEUTSCH PFLEGE www.telc.net B B2

Handbuch Pflege

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    HANDBUCHDEUTSCH PFLEGE

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    H A N D B U C HDEUTSCH PFLEGE

    B1B2

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    Herausgegeben von der telc gGmbH, Frankfurt am Main, www.telc.netAlle Rechte vorbehalten3. Auflage 2014 2013 by telc gGmbH, Frankfurt am MainPrinted in Germany

    Bestellnummer/Order No.: 5036-LZB-010103

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    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    I n h a l t

    1 Einleitung ______________________________________________________________________5

    2 ber telc language tests ________________________________________________________ 7

    3 Die Zielgruppen von telc Deutsch B1B2 Pflege_____________________________________10 3.1 Zielgruppenanalyse __________________________________________________________10 3.2 Fachsprache _______________________________________________________________10 3.3 Sprachbedarf von Pflegekrften _______________________________________________13

    4 Die Verankerung von telc Deutsch B1B2 Pflegein Referenzwerken _____________________ 14 4.1 Kommunikationssituationen in pflegerischen Berufen ____________________________14

    4.2 Pflegekonzepte und -modelle ________________________________________________16 4.3 Kommunikationssituationen und Niveaustufen nach GER _________________________19 4.4 Gemeinsamer europischer Referenzrahmen fr Sprachen ______________________20 4.5 Arbeitsplatz Europa ________________________________________________________25 4.6 Profile deutsch ___________________________________________________________26 4.7 Umsetzung der Handlungsfelder und Kann-Beschreibungen im Test

    telc Deutsch B1B2 Pflege____________________________________________________33

    5 Das Prfungsformat von telc Deutsch B1B2 Pflege _________________________________35

    6 Skalierung B1 und B2 __________________________________________________________53 6.1 Bewertungskriterien Schreiben ____________________________________________53 6.2 Bewertungskriterien Sprechen ____________________________________________55 6.3 Prfungsergebnisse _______________________________________________________57

    7 Ablauf _______________________________________________________________________60

    8 Wortliste _____________________________________________________________________66 Abkrzungen __________________________________________________________________99

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    1 E i n l e i t u n g5

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    1 Einleitung

    Die Prfung telc Deutsch B1B2 Pflegeist eine fachsprachliche Prfung fr alle, die im deutschspra-chigen Raum einen Pflegeberuf ausben oder ausben wollen.

    Sie richtet sich insbesondere an Personen, die auerhalb Deutschlands eine Ausbildung zum Alten-oder Krankenpfleger bzw. zur Alten- oder Krankenpflegerin absolviert haben, welche im Zuge desBologna-Prozesses den deutschen Ausbildungen Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder Alten-pfleger/in gleichgestellt werden, sofern die sprachlichen Voraussetzungen erfllt sind.

    Eine solche Prfung muss mehrere Anforderungen erfllen, die sich unter folgende Oberbegriffesubsummieren lassen:

    SprachniveauPrfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer selbst, die Arbeitgeber, aber auch die anerkennendenStellen in Deutschland (Ministerien, Regierungsprsidien, Gesundheitsbehrden) haben unterschied-liche Anforderungen an das Sprachniveau. In einigen Bundeslndern wird das B1-Niveau nach demGemeinsamen europischen Referenzrahmen fr Sprachen(GER) verlangt, in anderen die Niveau-stufe B2. Die Nachweisfhrung ist dabei sehr unterschiedlich geregelt. Um den lokal unterschiedli-chen Gegebenheiten gerecht zu werden, wurde daher eine skalierte Prfung entwickelt, die in ganzDeutschland eingesetzt werden kann.

    FachsprachlichkeitEs hat sich gezeigt, dass allgemeinsprachliche Kenntnisse selbst auf dem B2-Niveau nicht ausrei-chen, um im Pflegeberuf handlungsfhig zu sein und die Verantwortung einer examinierten Pflegekraftzu bernehmen. Hier soll die Prfung telc Deutsch B1B2 PflegeAbhilfe schaffen. Mit dieser Prfungknnen Teilnehmer bzw. Teilnehmerinnen unter Beweis stellen, dass die pflegerische Fachlexik im

    Kontext der kommunikativen Situationen der Pflegeberufe verstanden und angewendet werden kann.

    Kommunikation in der PflegeDie kommunikativen Anforderungen in der Pflege sind vielfltig. Schriftlich und mndlich wird mit Pa-tienten bzw. Bewohnern, Kollegen, rzten, Angehrigen und Vertretern anderer Berufe (z. B. Sanitts-haus) kommuniziert. Die Prfung telc Deutsch B1B2 Pflegebildet die meisten dieser kommunikativenSituationen authentisch ab und wirkt so auch motivierend auf den Unterricht, da die Pflegekrfte inden prfungsvorbereitenden Sprachkursen ein Ziel vor Augen haben, das ihrer Ausbildung und ihrenInteressen entspricht.

    Geeignet fr Alten- und Krankenpflege

    Ausbildungen im Pflegebereich werden in der Regel als Gesundheits- und Krankenpfleger/in an-erkannt. Die Prfung bercksichtigt daher die drei Arbeitsfelder, in denen diese Personen ttig seinknnen: in Krankenhusern, in Altenheimen und in ambulanten Pflegediensten.

    AkzeptanzDie Prfung telc Deutsch B1B2 Pflegemuss besonders hohe Standards erfllen, da sie den Zugangzu einem hchst verantwortungsvollen Berufsfeld erffnet. Nur wenn sie die Ansprche der zustn-digen Gesundheitsbehrden und der Arbeitgeber erfllt, hat sie fr die Prfungsteilnehmerinnen und-teilnehmer einen beruflich relevanten Nutzen. Um diese Kriterien zu erfllen, muss sich die Prfungnicht nur an den Kriterien des GER fr die geforderten Niveaustufen B1 und B2 orientieren, sondern

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    61 E i n l e i t u n g

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    darber hinaus auch die Anforderungen des Arbeitsalltags von Pflegekrften. Nicht zuletzt muss diePrfung auch fr alle Einrichtungen, die sie anbieten wollen, gut durchfhrbar sein. Nur durch die Be-rcksichtigung der Anforderungen aller Beteiligten kann eine Prfung die hchstmgliche Akzeptanzerreichen.

    Anbindung an ein Rahmencurriculum

    Im Auftrag des Bundesamtes fr Migration und Flchtlinge wurde von starthaus GmbH, Offenbach,ein Rahmencurriculum entwickelt, das der Prfung zugrunde liegt. Ferner wurden bei der Entwicklungder Prfung verschiedene andere Grundlagenwerke bercksichtigt (siehe hier Kapitel 4).

    Wissenschaftliche EvaluationDie Einfhrungsphase der Prfung wird im Rahmen eines Pilotprojekts von der Hochschule Fuldabegleitet. Durch die wissenschaftliche Begleitung wird sichergestellt, dass die Prfung mit den Anfor-derungen des Arbeitslebens konform geht.

    ber die wissenschaftliche Begleitung hinaus arbeitet die telc gGmbH in allen Phasen der Testent-wicklung mit examinierten Pflegekrften zusammen. Sie wirken als Testautorinnen, in der Redaktion

    und in der Begutachtung von bungstest und Echttestversionen mit. In die Diskussionen um dasTestformat waren sie in allen Phasen eingebunden. Die Pflegekrfte arbeiten in der Krankenpflege,in der stationren und in der ambulanten Altenpflege, womit die entscheidenden Bereiche, in denenPflegekrfte arbeiten, abgedeckt sind. Insbesondere kooperiert die telc gGmbH bei der Entwicklungder Prfung telc Deutsch B1B2 Pflegemit folgenden Einrichtungen:

    Arbeiter-Samariter-Bund Bonn/Rhein-Sieg/Eifel e. V. FRESKOVerein fr Bildungs- und Kulturarbeit im Berufsschulzentrum e. V., Wiesbaden Klinikum Dortmund gGmbH, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitt Mnster starthaus GmbH, Offenbach Vivat gemeinntzige GmbH, wohnen und leben, Overath

    Die Prfung telc Deutsch B1B2 Pflegetrgt somit entscheidend dazu bei, Zuwanderern neue Wegein Pflegeberufe zu erffnen, kompetentes (Sprach-)Handeln in Pflegeberufen zu sichern und damitauch sicherzustellen, dass der Fachkrftebedarf in diesem Bereich gedeckt werden kann.

    Dieses Handbuch beschreibt in detaillierten Testspezifikationen (Kapitel 5), welche Aufgaben dieTeilnehmer bzw. Teilnehmerinnen erwarten knnen.

    Die Handlungsfelder, die in der Prfung aufgegrif fen werden, erffnen die sprachlichen Inventare.Innovativ ist der Teil des Handbuchs, in dem Beispiele zu den Kann-Beschreibungen des GER bzw.aus Profile deutsch speziell fr den Arbeitsalltag von Pflegekrften formuliert werden (Kapitel 4.5).

    Sie finden in diesem Handbuch auch eine Wortliste, an der sich die Testautoren und Testredakteureorientieren (Kap. 8). Die Wortliste dient ferner Unterrichtenden sowie Lernenden dazu, sich einenberblick darber zu verschaffen, welche Lexik zumindest rezeptiv beherrscht werden sollte. Auchkann die Wortliste als Basis fr das Erstellen von Unterrichtsmaterial verwendet werden.

    Zur Information oder auch zur Vorbereitung auf die Prfung steht auf der Website www.telc.net derbungstest 1, der zugleich Modelltest ist, zum kostenlosen Download bereit.

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    2 b e r t e l c l a n g u a g e t e s t s7

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    2 ber telc language tests

    Die gemeinntzige telc gGmbH ist eine hundertprozentige Tochter des Deutschen Volkshochschul-Verbands e. V. Unter der Marke telc language tests entwickelt und verbreitet die Gesellschaft ber

    55 Tests und Zertifikate in bislang zehn europischen Sprachen. Kooperationspartner von telc sindSprachkursanbieter in fast zwanzig europischen Lndern. In Deutschland verfgen die Landesver-bnde der Volkshochschulen sowie zahlreiche Sprachschulen in freier Trgerschaft ber telc Lizen-zen.Programmatische Leitlinie ist der Gemeinsame europische Referenzrahmen fr Sprachen (GER).telc ist das erste System, das sich diesen Mastab konsequent zu eigen gemacht hat, und das ein-zige, das nach einheitlichem Mastab in so vielen Sprachen angeboten wird. telc frdert die Qualittmodernen, kommunikativen Fremdsprachenunterrichts und arbeitet ganz im Sinne des Europarats fr Mehrsprachigkeit, grenzberschreitende Verstndigung und Mobilitt in Europa.telc ist Mitglied der Association of Language Testers in Europe (ALTE) und verpflichtet sich somit,die ALTE-Qualittsstandards einzuhalten. Die ALTE hat ein System der Auditierung ihrer Mitglieder

    entwickelt, um die grtmgliche Qualitt der Prfungen sicherzustellen. Bei diesem Verfahren gehtes im Wesentlichen um die auf den folgenden Seiten wiedergegebenen 17 Qualittskriterien, derenEinhaltung umfangreich nachgewiesen werden muss.Beginnend bei der sorgfltigen Entwicklung jeder Prfungsversion unter Einbeziehung von statisti-scher Itemanalyse ber die Information der Beteiligten bis zur eigentlichen Durchfhrung, Auswertungsowie Kommunikation der Ergebnisse richtet sich telc an diesen international gltigen Standards aus.Insbesondere sei darauf hingewiesen, dass neben die Urteile von Prfungsexperten und -expertinnenbei der Bewertung und Redaktion jeder Version von telc Deutsch B1B2 Pflegeauch die Itemanalysetritt. Dabei werden aufgrund von Vorerprobungen wie auch spter nach echtem Einsatz der Prfungs-version statistische Verfahren angewendet, um fr jedes einzelne Item zu ermitteln, inwieweit es zumBeispiel den richtigen Schwierigkeitsgrad triff t und die Teilnehmenden mit ausreichender Trennschr-fe voneinander abgrenzt.

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    82 b e r t e l c l a n g u a g e t e s t s

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    17 Mindeststandards zur Sicherstellung von Qualitt

    in den Prfungen der ALTE-Mitglieder

    1

    Prf

    ungsentwicklung

    Stellen Sie sicher, dass Ihre Prfung sich auf ein theoretisches Konstrukt bezieht,

    z. B. auf ein Modell der kommunikativen Kompetenz.

    2 Beschreiben Sie die Ziele der Prfung sowie die Verwendungssituationen und die Adressaten,fr die die Prfung geeignet ist.

    3Definieren Sie die Anforderungen, die Sie an die Auswahl und das Training vonTestkonstrukteuren stellen. Beziehen Sie das Urteil von Experten bzw. Expertinnen in Form vonGutachten sowohl in die Prfungsentwicklung als auch in die Revision ein.

    4

    Stellen Sie sicher, dass die verschiedenen Teststze einer Prfung, die an unterschiedlichenTerminen durchgefhrt wird, vergleichbar sind. Dies betrifft sowohl den Prfungsinhalt unddie Durchfhrung als auch die Notengebung, die Festsetzung der Bestehensgrenze und diestatistischen Werte der Aufgaben.

    5Wenn Ihre Prfung sich auf ein externes Referenzsystem bezieht (z. B. den Gemeinsameneuropischen Referenzrahmen), stellen Sie sicher, dass Sie diesen Bezug durch einangemessenes methodisches Vorgehen nachweisen.

    6

    Durchfhru

    ng/Logistik

    Stellen Sie sicher, dass alle Prfungszentren, die Ihre Prfung durchfhren, anhand von klarenund transparenten Kriterien ausgewhlt werden und dass ihnen die Prfungsordnung bekanntist.

    7

    Stellen Sie sicher, dass die Prfungsunterlagen in einwandfreier Form und auf sicheremPostweg an die lizenzierten Prfungszentren verschickt werden, dass die Organisationder Prfungsdurchfhrung einen sicheren und nachvollziehbaren Umgang mit allenPrfungsunterlagen erlaubt und dass die Vertraulichkeit aller Daten und Unterlagen garantiert ist.

    8

    Stellen Sie sicher, dass Ihre Organisation der Prfungsdurchfhrung eine angemessene

    Untersttzung der Kunden und Kundinnen vorsieht (z. B. Telefon-Hotline, Internet-Service).

    9

    Gewhrleisten Sie die Sicherheit und Vertraulichkeit der Prfungsergebnisse und Zeug-nisse sowie aller damit verbundenen Daten. Stellen Sie sicher, dass Sie die gltigen Daten-schutzbestimmungen einhalten und dass Sie die Kandidaten und Kandidatinnen ber ihreRechte auch hinsichtlich Einsicht ihrer Prfungsunterlagen informieren.

    10 Stellen Sie sicher, dass Sie bei der Durchfhrung Ihrer Prfungen Vorkehrungen treffen frKandidaten und Kandidatinnen mit Behinderungen.

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    2 b e r t e l c l a n g u a g e t e s t s9

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    11

    Bewertung/

    Benotung

    Stellen Sie sicher, dass die Bewertung der Leistungen der Kandidaten und Kandidatinnen sokorrekt und zuverlssig ist, wie die Art der Prfung es erforderlich macht.

    12

    Stellen Sie sicher, dass Sie einen Nachweis darber erbringen knnen, wie die Bewertungdurchgefhrt wird, wie die Zuverlssigkeit der Bewertung hergestellt wird und wie Informationenber die Qualitt der Prfer und Prferinnen sowie der Bewerter und Bewerterinnen zumschriftlichen und mndlichen Ausdruck erfasst und analysiert werden.

    13

    Analyse

    derErgebnisse Fhren Sie Erprobungen mit einer reprsentativen und angemessenen Population durch, um

    Daten zu der Prfung zu erhalten und zu analysieren. Weisen Sie nach, dass die Ergebnisse derTeilnehmer und Teilnehmerinnen eine Folge ihrer Leistungsfhigkeit sind und nicht durch andereFaktoren verursacht werden, wie z. B. Muttersprache, Herkunftsland, Geschlecht, Alter undethnische Zugehrigkeit.

    14

    Stellen Sie sicher, dass die Erprobungsdaten fr die statistischen Analysen (z. B. um dieSchwierigkeit und die Trennschrfe der einzelnen Items und die Reliabilitt sowie denMessfehler der gesamten Prfung zu ermitteln) mithilfe von reprsentativen und angemessenenPopulationen gewonnen werden.

    15

    Kommunikation

    mitBeteiligten Stellen Sie sicher, dass Sie den Kandidaten bzw. Kandidatinnen und den Prfungszentren die

    Prfungsergebnisse schnell und auf klare Weise mitteilen.

    16

    Informieren Sie Ihre Kunden (Testzentren, Kandidaten und Kandidatinnen) ber den

    angemessenen Einsatz der Prfung, die Prfungsziele, den Nachweis, den die Prfung erbringt,und ber die Reliabilitt der Prfung.

    17Stellen Sie Ihren Kunden und Kundinnen klare Informationen zur Verfgung, die es ihnenermglichen, die Ergebnisse zu interpretieren und den Leistungsnachweis angemessen zuverwenden.

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    03 D i e Z i e l g r u p p e n v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    3 Die Zielgruppen von telcDeutsch B1B2 Pflege

    3.1 ZielgruppenanalyseDie Prfung telc Deutsch B1B2 Pflegeist ein auf Pflegeberufe zugeschnittener Sprachtest. Insbe-

    sondere richtet er sich an Personen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, und die in Deutschlandin einem Pflegeberuf arbeiten bzw. arbeiten wollen.

    Hierzu zhlen vor allem die folgenden Personengruppen:

    Migranten und Migrantinnen, die auerhalb von Deutschland einen Pflegeberuf erlernt haben, denAbschluss in Deutschland anerkennen lassen und in Deutschland in ihrem Beruf arbeiten mchten.

    Migranten und Migrantinnen, die beispielsweise als Pflegehelfer bzw. Pflegeassistenten arbeitenmchten, die sich hierfr mit den entsprechenden sprachlichen Anforderungen vertraut machenund diese Kenntnisse auch dokumentieren wollen.

    Personen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die eine Ausbildung in einem Pflegeberufanstreben. Mit dem Test telc Deutsch B1 B2 Pflegeknnen sich diese Personen auf die sprachli-chen Anforderungen in dem Berufsfeld vorbereiten und die entsprechenden Kenntnisse auch mitdem Zertifikat dokumentieren, beispielsweise bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

    Personen, die einen der folgenden Berufe ausben bzw. erlernen (wollen), zhlen insbesondere zuden Zielgruppen der Prfung telc Deutsch B1B2 Pflege:

    Altenpflegehelfer bzw. Altenpflegehelferin

    Altenpfleger bzw. Altenpflegerin

    Gesundheits- und Krankenpflegehelfer bzw. Gesundheits- und Krankenpflegehelferin

    Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Gesundheits- und Krankenpflegerin

    Krankenpfleger bzw. Krankenpflegerin Krankenpflegeschler bzw. Krankenpflegeschlerin

    Pflegeassistent bzw. Pflegeassistentin

    Pflegefachkraft

    Pflegehelfer bzw. Pflegehelferin

    Darber hinaus steht die Prfung aber auch allen anderen Teilnehmern bzw. Teilnehmerinnen offen,die sich fr die sprachlichen Anforderungen in der Pflege interessieren und diese Kenntnisse auchdokumentieren mchten, beispielsweise Personen, die in der Verwaltung von Krankenkassen, Kran-kenhusern oder Pflegeinrichtungen arbeiten oder sich aus privaten Grnden mit dem Thema Pfle-

    ge intensiver befassen wollen bzw. mssen.Es bestehen keinerlei Einschrnkungen im Hinblick auf das Alter oder die Nationalitt der Teilnehmerbzw. Teilnehmerinnen oder dem Ort, an dem die Prfung abgelegt wird. Da es sich um eine berufsbe-zogene Prfung handelt, kann man aber davon ausgehen, dass die Teilnehmer bzw. Teilnehmerinnenmindestens 18 Jahre alt sind.

    3.2 FachspracheDie Prfung telc Deutsch B1B2 Pflege baut auf allgemeinsprachlichen Strukturen und allgemein-sprachlichem Wortschatz auf. Darber hinaus setzt sie aber auch Elemente einer pflegespezifischenFachsprache voraus, die nicht nur aus fachbezogenen Fremdwrtern (z. B. Appendizitis) besteht,

    sondern auch aus fachbezogenen umgangssprachlichen Ausdrcken (Blinddarmentzndung) undaus allgemeinsprachlichen Wrtern, die in pflegespezifischen Verwendungszusammenhnge gestellt

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    3 D i e Z i e l g r u p p e n v o n t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P f l e g e11

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    sind (z. B. Anleitung (ohne Artikel)). Zudem kommen bestimmte Strukturen gehuft vor (z. B. elliptischeStze), andere seltener (z. B. Einschbe). Dies ergibt sich unmittelbar aus dem Sprachbedarf vonPflegekrften, deren Arbeitsalltag von fachsprachlicher Kommunikation geprgt ist, aber auch vonKommunikation mit Patienten bzw. Bewohnern und deren Angehrigen. An dieser Stelle soll daherkurz dem Charakter und den Eigenheiten von Fachsprache nachgegangen werden.

    Im weitesten Sinne kann man hinsichtlich des Sprachgebrauchs die Allgemeinsprache (auch: Ge-meinsprache) von der Fachsprache unterscheiden.

    Dies wirft Fragen auf

    nach den Unterscheidungsmerkmalen bzw. Definitionen von Fach- und Allgemeinsprache und

    nach dem unterschiedlichen Einsatz von Fach- und Allgemeinsprache bzw. den Grnden dafr.

    Die Fachsprache ist eine Sprachvariett, die sich in funktionaler Hinsicht von der Allgemeinspracheunterscheidet, ohne diese jedoch nicht denkbar ist. Fachsprachliche uerungen (schriftlich, ge-nauso wie mndlich) enthalten ein tragendes Gerst von Gemeinsprache.1Nicht nur deshalb ist imakademischen Diskurs des letzten Jahrzehnts eine Abkehr von einer allzu dichotomischen Trennungvon Allgemein- und Fachsprache erkennbar.2

    Als naheliegende Definition von Fachsprache dient der Verweis auf den Zweck der fachsprachlichenVerstndigung, also den funktionalen Charakter: Fachsprachen dienen der fachspezifischen Kom-munikation unter Fachleuten.3Im Idealfall stellen sie somit sicher, dass die Sachverhalte, Problemeund kommunikativen Erfordernisse in einem bestimmten Fachkontext przise und schnell verstnd-lich vermittelt werden knnen. Als Fach soll allerdings weniger eine (wissenschaftlich) abgegrenzteDisziplin verstanden werden, sondern vielmehr jeder vorstellbare Kontext mit einem gewissen Grad anKomplexitt, vor allem berufliche Ttigkeitsfelder. Der Sprachwissenschaftler Thorsten Roelcke schlgtangesichts der Weite des Begriffs Fach eine handlungsbezogene Bestimmungvor, nach der einFach als mehr oder weniger spezialisierter menschlicher Ttigkeitsbereich aufzufassensei.4

    Gerade vor dem Hintergrund des handlungsorientierten Fremdsprachenlernens, welches auch dem

    Gemeinsamen europischen Referenzrahmen fr Sprachen(GER) zugrunde liegt, erweist sich dieseDefinition als hilfreich. Besonderes Augenmerk muss darauf gerichtet werden, dass mithilfe sprach-licher Mittel eine kommunikative Aufgabe zu bewltigen ist nicht das Hren, Lesen, Sprechen,Schreiben bereine Situation ist also primr wichtig, sondern das Hren, Lesen, Sprechen, Schrei-ben ineiner Situation. Fr die Bewltigung von Situationen in einem spezialisierten menschlichenTtigkeitsbereich ist aber offenbar die Alltagssprache nicht ausreichend, es bedarf einer spezifi-schen Fachsprache. Die hohe Bedeutung der fachsprachlichen Kommunikation im medizinisch-pfle-gerischen Bereich ergibt sich zwangslufig aus dem Vermittlungsbedarf zwischen Fachpersonal undPatient und aus dem Einfluss von Kommunikation auf den Heilungsverlauf.5Durch welche Merkmaleist Fachsprache nun gekennzeichnet?

    Whrend ltere Definitionen von Fachsprache noch stark auf den wissenschaftlichen Kontext abziel-ten und zudem berwiegend formale Darstellungen der Naturwissenschaften oder der Mathematik inden Mittelpunkt rckten (vgl. etwa die Schichtung der Fachsprachen nach Hoffmann6), wird nun vor

    1 Hohnhold, Ingo (2009): bersetzungsorientierte Terminologiearbeit fachsprachlich orientiertes bersetzen. In: Leben-de Sprachen, Bd. 24, Nr. 4, S. 154.

    2 vgl. Roelcke, Thorsten (2010): Fachsprachen. Berlin: ESV, S. 1718 und Ahrenholz, Bernt (2010): Fachunterricht undDeutsch als Zweitsprache. 2. Auflage. Tbingen: Narr Verlag, S. 17.

    3 Veith, Werner (2005): Soziolinguistik. Ein Arbeitsbuch. 2. Auflage. Tbingen: Narr Verlag.4 Roelcke, Thorsten (2010): Fachsprachen. Ber lin: ESV, S. 15.5 Ylnen, Sabine (2010): Deutsch im medizinischen Kontext. In: Burkhardt, Armin/Steger, Hugo/ Wiegand, Herbert Ernst

    (Hg.): Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. [Handbcher zur Sprach- und Kommunikationswissen-schaft, Bd. 19.] Berlin: de Gruyter, S. 467.

    6 Hoffmann, Lothar (1985): Kommunikationsmittel Fachsprache. [Forum fr Fachsprachen-Forschung, Bd.1]. 2. vllig neubearbeitete Auflage. Tbingen: Narr.

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    23 D i e Z i e l g r u p p e n v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e

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    allem der Wortschatz bzw. die Terminologie als Unterscheidungsmerkmal von Alltags- und Fachspra-che rezipiert, also Bezug genommen auf natrliche Sprache.

    Dass es sich dabei nicht nur um einzelne Begriffe handelt, wird dadurch klarer, dass man in der Regelvon einem Fachwortschatz spricht, dessen Umfang in einzelnen Fachsprachen den der Standard-sprache (mit ca.70.000 Wrtern) bersteigt.7Ist eine Terminologie normiert, spricht man gemeinhinvon einer Nomenklatur, wobei die Normierung beispielsweise durch Gesetze und Verordnungen, aberauch durch Berufsverbnde bzw. Kammern oder durch betriebs- bzw. institutsinterne Vorgaben erfol-gen kann.

    Allein der Gebrauch von Fachbegrif fen macht aber aus einer allgemeinsprachlichen uerung bzw.einem allgemeinsprachlichen Text nicht automatisch eine fachsprachliche uerung bzw. einen fach-sprachlichen Text. Die Konzeption von Fachsprache primr ber einen Wortschatz bzw. eine Fach-lexik ist mittlerweile von einem komplexeren und inklusiven Verstndnis abgelst worden.8Wie derGermanist und Pionier der Fachsprachenforschung Hans-Rdiger Fluck festhlt, sollte im Sinne ei-ner modernen Fachsprachenlinguistik [] Fachsprache ganzheitlich begriffen [werden] als Spracheim Fach.9Vielmehr nmlich weist sich Fachsprache oft nicht zuletzt ber den Einsatz unterschied-licher sprachlicher Mittel aus. Besonders hufig werden insbesondere ein differenzierter Gebrauch

    von Wortbildungsregeln, z. B. fr mehrgliedrige Komposita, spezielle Prfixbildungen, Fremd- undKunstwrter, Fachmetaphorik, ferner in der Syntax das Vorherrschen des Nominalstils10genannt.In der Alten- und Krankenpflege kommen zudem hufig Passivformen vor, und auch ein elliptischerSprachstil breitet sich in der Pflegedokumentation immer mehr aus.11

    Die Verwendung insbesondere der sprachlichen Strukturen, ein fachsprachlicher Stil also, ist nebender Verwendung von Fachlexik ein wichtiges Merkmal einer Fachsprache. Welche Strukturen beson-ders hufig verwendet werden, hngt u. a. auch von der spezifischen Fachsprache ab; so ist z. B. inder Mathematik die Verwendung von Konditionalstzen blich (Gegeben sei ), es werden jedochkaum mehr Genitivformen als in der Allgemeinsprache verwendet.

    Die angesprochene Unschrfe in der Unterscheidung von Fach- und Allgemeinsprache ist schlielich

    auch fr die Gestaltung eines entsprechenden berufs- bzw. fachbezogenen DaF-Unterrichts rele-vant und wird in didaktisch orientierter Literatur ebenso festgehalten: Zwischen allgemeinsprachli-chem und fachsprachlichem Unterricht in der Fremdsprache kann man [] keine exakte Trennlinieziehen.12Das bedeute jedoch nicht, dass es keine Unterschiede zwischen beiden gbe. ZentralesAnliegen msse es daher sein nicht nur fr die Konzeption des Unterrichts, sondern auch der be-gleitenden Materialien den Teilnehmern genau die Kompetenzen zu vermitteln, ber die sie in ihrem

    jeweiligen beruflichen Aufgabenbereich verfgen mssen.13Dass diese spezifischen Kompetenzen

    7 Bumann, Hadumod (Hg.) (2002): Lexikon der Sprachwissenschaft. Dritte, aktualisier te und erweiterte Auflage. Stutt-gart: Krner, S. 211.

    8 vgl. Buhlmann, Rosemarie/Fearns, Annemarie (2000): Handbuch des Fachsprachenunterrichts. Tbingen: Narr, S. 11

    und Ohm, Udo/Kuhn, Christina/Funk, Hermann (2007): Sprachtraining fr Fachunterricht und Beruf. Fachtexte knacken mit Fachsprache arbeiten. Mnster: Waxmann, S. 100.

    9 Fluck, Hans-Rdiger (2010): Fach- und Wissenschaftssprachen in den Naturwissenschaf ten. In: Burkhardt, Armin/Ste-ger, Hugo/ Wiegand, Herbert Ernst (Hg.): Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. [Handbcher zurSprach- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 19.] Berlin: de Gruyter, S. 478.

    10Bumann, Hadumod (Hg.) (2002): Lexikon der Sprachwissenschaft. Dritte, aktualisierte und erweiterte Auflage. Stutt-gart: Krner, S. 211; vgl. fr weitere sprachliche Mittel auch Roelcke, Thorsten (2010): Fachsprachen. Berlin: ESV, S.78112 und Ahrenholz, Bernt (2010): Fachunterricht und Deutsch als Zweitsprache. 2. Auflage. Tbingen: Narr, S. 16.

    11Ylnen, Sabine (2010): Deutsch im medizinischen Kontext. In: Burkhardt, Armin/Steger, Hugo/ Wiegand, Herbert Ernst(Hg.): Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. [Handbcher zur Sprach- und Kommunikationswissen-schaft, Bd. 19.] Berlin: de Gruyter, S. 470.

    12

    Tellmann, Udo/Mller-Trapet, Jutta/Jung, Matthias (Hg.) (2012): Berufs- und fachbezogenes Deutsch. Grundlagen undMaterialerstellung nach dem Konzept von Idial4P. Gttingen: Universittsdrucke, S. 1.13Tellmann, Udo/Mller-Trapet, Jutta/Jung, Matthias (Hg.)(2012): Berufs- und fachbezogenes Deutsch. Grundlagen und

    Materialerstellung nach dem Konzept von Idial4P. Gttingen: Universittsdrucke, S. 1.

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    3 D i e Z i e l g r u p p e n v o n t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P f l e g e13

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    sich dann anschlieend auch in einer entsprechenden berufsbezogenen bzw. fachsprachlichen Pr-fung wiederfinden mssen, ergibt sich unmittelbar aus dem Gesagten.

    Die fachsprachlichen Bedarfe und die Art ihrer Ermittlung ergeben sich aus Kapitel 3.3 sowie ausdem Kapitel 8 ber und mit der Wortliste in diesem Handbuch.

    Die Prfung telc Deutsch B1B2 Pflege ist eine berufsspezifische Sprachprfung und keine Fachpr-

    fung. Die fachlichen Voraussetzungen fr das Ausben eines Pflegeberufs werden mit anderen Pr-fungen, beispielsweise einer Prfung am Ende einer Berufsausbildung, abgefragt und dokumentiert.

    Da Fachsprache wie festgestellt auf Allgemeinsprache basiert und ohne diese nicht denkbar ist,dient die Prfung telc Deutsch B1B2 Pflege auch dem Nachweis ber hinreichende Deutschkennt-nisse im Sinne der Allgemeinsprache auf den GER-Stufen B1 und B2.

    3.3 Sprachbedarf von PflegekrftenDetaillierte Analysen zum Sprachbedarf von Pflegekrften liegen noch nicht vor, zumindest nichtpubliziert. Das Deutsche Institut fr Erwachsenenbildung (DIE) hat zwar dazu umfangreiche empiri-sche Studien vorgenommen. Daraus sind Lernzielbeschreibungen und Wortlisten hervorgegangen,

    die aber noch in Arbeit befindlich und nicht publiziert sind. Sie hat sie uns dankenswerterweisezugnglich gemacht, aber da die Ergebnisse ihrer diesbezglichen Arbeit weder abgeschlossen nochpubliziert sind, haben wir sie nicht verwendet. Sehr wohl aber kann auf eine allgemeiner angelegteStudie von Mathilde Grnhage-Monetti (DIE) hingewiesen werden, die bereits vorliegt: SprachlicherBedarf von Personen mit Deutsch als Zweitsprache in Betrieben durchgefhrt vom Deutschen Insti-tut fr Erwachsenenbildung (DIE) Leibniz-Zentrum fr Lebenslanges Lernen Bonn im Auftrag desBundesamtes fr Migration und Flchtlinge. Darin kommt sie immer wieder auch auf Pflegekrfte zusprechen.

    Eine einschlgige Untersuchung von Barbara Haider ist zwar auf sterreich bezogen, ist aber auchber sterreichs Grenzen hinaus von Nutzen:

    Barbara Haider: Spter dann, wo ich Strke und Sprache [hatte], dann hab ich nachgfragt Eine kritische Erhebung sprachlicher Bedrfnisse von nostrifizierten Gesundheits- undKrankenschwestern/-pflegern in sterreich, in: Kristina Peuschel und Jan P. Pietzuch (Hg.): Ka-leidoskop der jungen DaF-/DaZ-Forschung, Dokumentation zur zweiten Nachwuchstagung desFachverbandes Deutsch als Fremdsprache, 29. und 30. Mai 2007 am Herder-Institut der Univer-sitt Leipzig, Gttingen 2009 (Materialien Deutsch als Fremdsprache 80), 2747.

    Eher indirekte Folgerungen ber den Sprachbedarf von Pflegekrften erlauben DaF-Lehrwerkefr Pflegekrfte. Die gngigen Lehrwerke wurden dementsprechend ausgewertet, nicht nur fr dieWortliste (vgl. Kapitel 8), sondern auch in Bezug auf Handlungsfelder und Kommunikationssituatio-nen. ber die Lehrwerke hinaus haben Dozenten von Deutschkursen fr auslndische Pflegekrfte ihrselbstentwickeltes Lehrmaterial im Internet zugnglich gemacht. Daraus lsst sich immerhin entneh-men, wie Pflegekrfte in der Praxis auf ihre Ttigkeit vorbereitet werden.

    Ansonsten finden sich eher arbeitsmarktorientierte Publikationen, die den Sprachbedarf von Pflege-krften eher am Rande thematisieren. Auch solche Werke knnen weiterfhren, insbesondere dann,wenn Fachliteratur nur sehr begrenzt zur Verfgung steht. Als Beispiel sei genannt:

    Jens Friebe: Migrantinnen und Migranten in der Altenpflege, Bestandsaufnahme, Personalgewin-nung und Qualifzierungen in Nordrhein-Westfalen, Eine Handreichung fr Bildung und Praxis inder Altenpflege, Bonn: Deutsches Institut fr Erwachsenenbildung (DIE), 2006.

    Auf Basis dieser Quellen wurde die Prfung telc Deutsch B1B2 Pflegeentwickelt. Eine Evaluierungder Prfung durch die Hochschule Fulda ist Bestandteil des Pilotprojektes Spanische Pflegekrfte inHessen. Die bisher erfolgte Verankerung der Prfung an Referenzwerken wie auch die bisher erfolg-te Definition des Sprachbedarfes von Pflegekrften wird 2013/14 durch die wissenschaftliche Beglei-tung eine Absicherung erfahren.

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    44 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    4 Die Verankerung von telc Deutsch B1B2 PflegeinReferenzwerken

    Die Prfung telc Deutsch B1B2 Pflegeist in verschiedenen relevanten Referenzwerken verankert.

    Zum einen gilt es, bei der Entwicklung der Prfung diejenigen Anforderungen zu bercksichtigen,die Curricula und andere Referenzwerke vor allem zu berufsbezogenen (Sprach-)Kompetenzenfordern. Hier sind insbesondere zu nennen: das Rahmencurriculum fr die berufsbezogenen ESF-BAMF-Kurse im Rahmen des Pilotprojekts Spanische Pflegekrfte in Hessen(ausgearbeitet vonder Starthaus GmbH), die Broschre Arbeitsplatz Europa: Sprachkompetenz wird messbar(heraus-gegeben vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag, dem VDP Bundesverband DeutscherPrivatschulen, WBT Weiterbildungs-Testsysteme heute telc gGmbH und der Firma Henkel) sowieKann-Beschreibungen aus dem Gemeinsamen europischen Referenzrahmen fr Sprachen(GER)bzw. aus Profile deutsch.

    4.1 Kommunikationssituationen in pflegerischen BerufenAls erster Leitfaden fr eine detaillierte Definition der sprachlichen Mittel, mit denen in pflegerischenBerufen kommunikative Situationen bewltigt werden mssen, knnen die in den Qualittskriterieninteraktiv des Netzwerks IQ formulierten Fragen zur Sprachbedarfsermittlung fr einen berufsbezo-genen Deutschunterricht dienen:

    Welchen Ttigkeitengehen die TN am Arbeitsplatz oder im Rahmen eines Praktikums bzw. beider Praktikumssuche oder Bewerbung nach?

    Welche Kommunikationssituationenspielen in der Berufsorientierung/am Arbeitsplatz eineRolle []?

    Mit wemwerden die TN in diesen Situationen wiekommunizieren []? Welche Textsortensollen TN lesen [] bzw. verfassen knnen []?14

    In dem oben bereits erwhnten Rahmencurriculum fr die berufsbezogenen ESF-BAMF-Kurse imRahmen des Pilotprojekts Spanische Pflegekrfte in Hessenwurden ferner verschiedene berufs-bezogene Situationen unterschieden, denen pflegerisch Ttige im Arbeitsalltag auch kommunikativbegegnen mssen:

    Umgang und Kommunikation mit Bewohnern Kommunikation/Informationsaustausch innerhalb des Teams Tagesablufe/Arbeitsablufe in der Alten- und Pflegeeinrichtung Aufgaben im Bereich der Pflege (PFK/PHK) Bedeutung der sozialen Betreuung in der stationren und ambulanten Altenpflege

    Interne Qualittsanforderung (Hausinternes Qualittsmanagement, z. B. Verfahren, Standards) Externe Qualittsanforderungen (Medizinischer Dienst (MDK), Heimaufsicht und ihre Bedeutung) Hygiene in der Pflege Pflegedokumentationssystem (zunchst auf die Dokumentationsverantwortung im Rahmen der

    Ttigkeit als PHK ausgerichtet) Pflegeprozess/Pflegeplanung (die Erstellung der Pflegeplanung gehrt zum Aufgabenbereich der

    PFK) Pflegestandards/Expertenstandards (Erkennen von Gefahren und fachgerechte Intervention/Um-

    setzung der Manahmen = Pflegequalitt)

    14Beckmann-Schulz, Iris; Kleiner, Bettina: Qualittskriterien interaktiv. Leitfaden zur Umsetzung von berufsbezogenem

    Unterricht Deutsch als Zweitsprache. (Koordinierungsstelle Berufsbezogenes Deutsch) 2011. S. 21.

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    4 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n15

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    Umgang mit Medikamenten (PFK) Umgang mit freiheitseinschrnkenden Manahmen Verhalten in Notfallsituationen Personaleinsatz: Dienstplne bergaben/Arztbesuche15

    Vor dem Hintergrund der leitenden Fragen aus den Qualittskriterien interaktivlassen sich dieseSituationen in die folgende bersicht einordnen und um zustzliche Informationen bzgl. Textsorten,Wortschatz und Register ergnzen. Nicht alle im Rahmencurriculum genannten Punkte werden auf-genommen, da bspw. Aufgaben im Bereich der Pflege verschiedenen anderen Handlungsfeldernzugeordnet werden kann und damit automatisch dort bercksichtigt wird. In der folgenden bersichtsind zudem kursiv weitere Handlungsfelder ergnzt, die ebenfalls im Arbeitsalltag von Pflegekrftenund auch in der Prfung telc Deutsch B1B2 Pflegeeine Rolle spielen:

    Handlungsfelder u. a. lt. RCCWer kommuniziertmit wem? Fertigkeit(en) Textsorte/Wortschatz

    Umgang und Kommunikation mitBewohnern und Angehrigen

    Pflegepersonal (= PP)mit Patienten bzw.Bewohnern oder derenAngehrigen

    Hren, Sprechen,Interaktion

    Dialog

    Alltags-WS

    allgemeinverstndlicher,pflegebezogener WS

    Kommunikation/Informationsaustausch innerhalbdes Teams

    PP untereinander Hren, Sprechen,Interaktion

    Dialog

    Alltags-WS

    pflegespezifischer WS

    Interne Qualittsanforderung(HausinternesQualittsmanagement, z. B.Verfahren, Standards)

    PP und ggf. VorgesetzteLesen, Schreiben,Sprechen,Interaktion

    Externe Qualittsanforderungen(Medizinischer Dienst (MDK),Heimaufsicht und ihre Bedeutung)

    PP und Externe Lesen, Schreiben,Sprechen,Interaktion

    Pflegedokumentationssystem(zunchst auf dieDokumentationsverantwortungim Rahmen der Ttigkeit als PHKausgerichtet)

    - Lesen, Schreiben

    Pflegeprozess/Pflegeplanung (dieErstellung der Pflegeplanung gehrt

    zum Aufgabenbereich der PFK)

    PP untereinanderLesen, Schreiben,Sprechen,

    Interaktion

    u. a. Dialog, Formulare/bersichten,Vorschriften,Informationsschreiben

    Alltags-WSallgemeinverstndlicher,pflegebezogener WS

    Pflegestandards/Expertenstandards(Erkennen von Gefahren undfachgerechte Intervention/Umsetzung der Manahmen =Pflegequalitt)

    PP untereinanderLesen, Schreiben,Sprechen,Interaktion

    u. a. Dialog, Formulare/bersichten, Vorschriftenbzw. Gesetzestexte,Informationsschreiben

    15Rahmencurriculum fr die berufsbezogenen ESF-BAMF-Kurse im Rahmen des Pilotprojekts Spanische Pflegekrftein Hessen, Version 3 (Stand: 20. Februar 2013), S. 7. Die Abkrzung PHK steht fr Pflegehilfskraft, die Abkrzung

    PFK fr Pflegefachkraft.

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    64 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    Umgang mit Medikamenten (PFK)

    PP und Bewohner bzw.Patient oder ggf. auchAngehrige,

    PP und Vorgesetzte/rzte

    Lesen, Hren,Sprechen,Interaktion

    u. a. Dialog,Beipackzettel,Verordnungen,Arztberichte

    Umgang mit

    freiheitseinschrnkendenManahmen (insbesondere auch:Kommunikation mit Amtsgericht,Betreuern)

    PP und Externe

    Lesen, Hren,Schreiben,Sprechen,Interaktion

    u. a. Dialog,Gesetzestext, Anordnung

    Verhalten in Notfallsituationen

    PP und rzte

    PP untereinander

    PP und Patient bzw.Bewohner

    Hren, Sprechen,Interaktion

    u. a. Dialog,Telefongesprch

    bergaben/ArztbesuchePP untereinander

    PP und rzte bzw.Vorgesetzte

    Hren, Sprechen,Interaktion,Lesen, Schreiben

    u. a. Dialog, Formular,bergabebericht

    4.2 Pflegekonzepte und -modelleDer Prfung telc Deutsch B1B2 Pflegeliegen verschiedene, Konzepte bzw. Modelle zugrunde, diefr pflegerische Ttigkeiten in Deutschland relevant und im pflegerischen Bereich bekannt und aner-kannt sind.Die wichtigsten dieser Konzepte bzw. Modelle werden nachfolgend kurz vorgestellt.Von zentraler Bedeutung ist das Modell der Aktivitten und existenzielle Erfahrungen des Lebens(AEDL) nach Monika Krohwinkel. Das Modell wurde 1984 erstmals vorgestellt, spter empirisch ber-prft und berarbeitet und 1993 publiziert.16Seit einer weiteren berarbeitung, die 2007 erschien,wird auch von Aktivitten, Beziehungen und existenzielle Erfahrungen des Lebens (ABEDL) gespro-

    chen.17Nach Krohwinkel werden folgende Aktivitten und Bereiche unterschieden, die im Test telc DeutschB1B2 Pflegebeispielsweise im Prfungsteil Schreiben aufgenommen wurden:

    1. Kommunizieren2. Sich bewegen3. Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten4. Sich pflegen5. Essen und trinken6. Ausscheiden7. Sich kleiden

    8. Ruhen und schlafen9. Sich beschftigen10. Sich als Mann oder Frau fhlen und verhalten11. Fr eine sichere Umgebung sorgen12. Soziale Bereiche des Lebens sichern13. Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen

    16Monika Krohwinkel: Der Pflegeprozess am Beispiel von Apoplexiekranken: Eine Studie zur Erfassung und Entwicklungganzheitlich-rehabilitierender Prozesspflege. In: BMGS-Schriftenreihe 16. Baden-Baden: Nomos 1993.17Monika Krohwinkel: Rehabilitierende Prozesspflege am Beispiel von Apoplexiekranken. Frdernde Prozesspflege als

    System. 3., durchgesehene Auflage. Bern u.a.: Verlag Hans Huber 2007.

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    4 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n17

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    Ferner sind fr den Bereich der Pflege sieben nationale Pflegestandards verffentlicht worden:

    1. Expertenstandard Sturzprophylaxe2. Expertenstandard Dekubitusprophylaxe3. Expertenstandard Entlassungsmanagement4. Expertenstandard Schmerzmanagement

    5. Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden6. Expertenstandard Ernhrungsmanagement7. Expertenstandard Kontinenzfrderung

    Auch diese Standards sind fr die Arbeit von Pflegekrften relevant und werden beispielsweiseber Hr- und Lesetexte zu entsprechenden Themen, aber auch den Wortschatz in der Prfung telcDeutsch B1B2 Pflegebercksichtigt.

    Oelke und Menke publizierten 2002 ein Curriculum fr die Ausbildung in der Alten- und Krankenpfle-ge.18

    Das Curriculum legt einen Schwerpunkt auf den kommunikativen Aspekt der Pflege und unterschei-det im Lernbereich I die folgenden pflegerischen Kernaufgaben:

    1. Krpernahe Untersttzung leisten Berhren Haut und Krper pflegen Mund und Zhne pflegen Bewegen Sehen und hren Ernhren Ausscheiden Atmen Krpertemperatur regulieren

    Wach sein und schlafen

    2. Gesprche fhren, beraten, anleiten Gesprche fhren

    Beraten und Anleiten

    3. Pflege planen, dokumentieren, organisieren, koordinieren Beobachten Pflege planen und dokumentieren Pflegequalitt sichern Pflegebedrftige aufnehmen, entlassen, berleitung organisieren

    Visiten durchfhren Besprechungen

    18Uta Oelke und Marion Menke: Gemeinsame Ausbildung. Modellversuch und Curriculum fr die theoretische Ausbildung

    in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Bern u.a.: Verlag Hans Huber 2002.

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    84 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    4. Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie assistieren und bei Notfllen handeln Hygienisch arbeiten Medikamente verabreichen Vitalzeichen kontrollieren Assistenz bei der Wundbehandlung Assistenz bei der Infusions- und Transfusionstherapie

    Bei Notfllen handeln5. Besondere Konzepte und Verfahren altenpflegerischer Arbeit anwenden Biografiearbeit Bildungs-, Kunst- und Kulturarbeit Arbeit mit Musik, Rhythmus, Bewegung und Tanz Gestaltung von Festen und Feiern Arbeit mit Angehrigen

    In Lernbereich II unterscheiden Oelke und Menke ferner die folgenden Bereiche in der Pflege vonMenschen in besonderen Lebenssituationen und Problemlagen:

    1. Sterbende Menschen pflegen2. Tumorerkrankte Menschen pflegen3. Demenziell erkrankte Menschen pflegen4. Psychisch erkrankte Menschen pflegen5. Menschen mit Erkrankung des ZNS pflegen6. Menschen mit Erkrankung des Herz-Kreislauf- und Gefsystems pflegen7. Menschen mit Erkrankung des Atemsystems pflegen8. Menschen mit Erkrankungen des Bewegungssystems pflegen9. Menschen mit Erkrankungen des Ernhrungs-, Verdauungs- und Stoffwechselsystems pflegen10. Menschen mit Erkrankungen des Harnsystems pflegen

    Weitere fr die Pflege relevante Gesetzestexte sind insbesondere das Elfte Buch des Sozialge-setzbuches zur Sozialen Pflegeversicherung19sowie das Fnfte Buch des Sozialgesetzbuches zurGesetzlichen Krankenversicherung.20Der Umgang mit (eher) juristischen Texten spielt im Test telcDeutsch B1B2 Pflegeinsofern eine Rolle, als dass Texte zu rechtlichen Fragen in bestimmten Teilendes Leseverstehens rezipiert werden mssen.

    Auf weitere relevante Informationen und Dokumente wie Stellungnahmen des MDK21, den Ethik-kodex Pflege22sowie die Publikation Pflegedokumentation stationr - Das Handbuch fr diePflegeleitung23sei an dieser Stelle nur hingewiesen.

    19http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_11, abgerufen am 14.03.2014.20http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5, abgerufen am 14.03.2014.21http://www.mds-ev.org/Dokumente_Formulare_Pflege.htm, abgerufen am 14.03.2014.22http://www.dbfk.de/download/download/10091DBfK-ICN-Ethik-E04kl-web.pdf, abgerufen am 14.03.2014.

    23http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationen,did=98616.html, abgerufen am 14.03.2014.

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    4 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n19

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    4.3 Kommunikationssituationen und Niveaustufen nach GERDie oben skizzierten Anforderungen, denen Pflegekrfte gerecht werden mssen, um kommunikativeSituationen im Arbeitsalltag zu bewltigen, lassen sich in einem Zwischenschritt nun mit den Globals-kalen des GER abgleichen.24

    KompetenteSprachverwendung

    C2

    Kann praktisch alles, was er / sie liest oder hrt, mhelos verstehen. KannInformationen aus verschiedenen schriftlichen und mndlichen Quellen

    zusammenfassen und dabei Begrndungen und Erklrungen in einerzusammenhngenden Darstellung wiedergeben. Kann sich spontan, sehrflssig und genau ausdrcken und auch bei komplexeren Sachverhaltenfeinere Bedeutungsnuancen deutlich machen.

    C1

    Kann ein breites Spektrum anspruchsvoller, lngerer Texte verstehen und auchimplizite Bedeutungen erfassen. Kann sich spontan und flieend ausdrcken,ohne fter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu mssen. Kann dieSprache im gesellschaftlichen und beruflichen Leben oder in Ausbildung undStudium wirksam und flexibel gebrauchen. Kann sich klar, strukturiert undausfhrlich zu komplexen Sachverhalten uern und dabei verschiedene Mittelzur Textverknpfung angemessen verwenden.

    SelbstndigeSprachverwendung

    B2

    Kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themenverstehen; versteht im eigenen Spezialgebiet auch Fachdiskussionen. Kannsich so spontan und flieend verstndigen, dass ein normales Gesprch mitMuttersprachlern ohne grere Anstrengung auf beiden Seiten gut mglich ist.Kann sich zu einem breiten Themenspektrum klar und detailliert ausdrcken,einen Standpunkt zu einer aktuellen Frage erlutern und die Vor- und Nachteileverschiedener Mglichkeiten angeben.

    B1

    Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wirdund wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Kanndie meisten Situationen bewltigen, denen man auf Reisen im Sprachgebietbegegnet. Kann sich einfach und zusammenhngend ber vertraute Themenund persnliche Interessengebiete uern. Kann ber Erfahrungen undEreignisse berichten, Trume, Hoffnungen und Ziele beschreiben und zu

    Plnen und Ansichten kurze Begrndungen oder Erklrungen geben.

    ElementareSprachverwendung

    A2

    Kann Stze und hufig gebrauchte Ausdrcke verstehen, die mit Bereichenvon ganz unmittelbarer Bedeutung zusammenhngen (z. B. Informationenzur Person und zur Familie, Einkaufen, Arbeit, nhere Umgebung). Kannsich in einfachen, routinemigen Situationen verstndigen, in denen es umeinen einfachen und direkten Austausch von Informationen ber vertrauteund gelufige Dinge geht. Kann mit einfachen Mitteln die eigene Herkunftund Ausbildung, die direkte Umgebung und Dinge im Zusammenhang mitunmittelbaren Bedrfnissen beschreiben.

    A1

    Kann vertraute, alltgliche Ausdrcke und ganz einfache Stze verstehen undverwenden, die auf die Befriedigung konkreter Bedrfnisse zielen. Kann sichund andere vorstellen und anderen Leuten Fragen zu ihrer Person stellen z. B. wo sie wohnen, was fr Leute sie kennen oder was fr Dinge sie haben und kann auf Fragen dieser Art Antwort geben. Kann sich auf einfacheArt verstndigen, wenn die Gesprchspartnerinnen oder Gesprchspartnerlangsam und deutlich sprechen und bereit sind zu helfen.

    Es wird rasch deutlich, dass mit Kompetenzen auf den Niveaustufen B1 und B2 die genannten kom-munikativen Situationen angemessen bewltigt werden knnen. Die Kompetenzen der NiveaustufenC1 und C2 gehen deutlich ber das hinaus, was in konkreten beruflichen Situationen (= vertrautenSituationen, aber auch Fachdiskussionen) verlangt wird, whrend die Kompetenzen auf den Niveau-stufen A1 und A2 nicht ausreichend sind, um im beruflichen Alltag auch flexibel (re)agieren zu knnen

    24GER, Kap. 3.3., S. 35.

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    04 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    und Situationen wie die Dokumentation sprachlich angemessen zu bewltigen. Schlielich ist in denNiveaustufen A1 und A2 auch der Fokus auf der Bewltigung konkreter Situationen, die mit der eige-nen Person und den eigenen Bedrfnissen in Zusammenhang stehen; in Pflegeberufen stehen jedochdie Bedrfnisse der Patienten bzw. Bewohner im Mittelpunkt.

    Schlielich wird fr die Niveaustufe B2 ausdrcklich und erstmals erwhnt, dass ein Gesprchmit Muttersprachlern ohne grere Anstrengungen auf beiden Seiten gut mglich ist; genau diesen

    Kommunikationssituationen begegnet Pflegepersonal in der Regel, etwa in der Kommunikation mitrzten und Kollegen, aber gerade auch mit Patienten und Bewohnern.

    Aus dem bisher Gesagten lsst sich daher ableiten, dass mit den angezielten Niveaustufen B1 bzw.B2 die typischen kommunikativen Situationen im Berufsalltag von Pflegekrften bewltigt werdenknnen und somit umgekehrt auch Gegenstand entsprechender Vorgaben und eines entsprechendenSprachtests sein mssen.

    4.4 Gemeinsamer europischer Referenzrahmen fr SprachenIn diesem Abschnitt erfolgt nun die Zusammenfassung von Kann-Beschreibungen aus dem Gemein-samen europischen Referenzrahmen fr Sprachen

    (GER), die sich auf die fr Pflegekrfte rele-vanten Kommunikationssituationen beziehen lassen. Die Kann-Beschreibungen sind zunchst nachFertigkeiten (Hren, Lesen, Schreiben, Sprechen) unterteilt.

    Die Kann-Beschreibungen werden auch in Kapitel 4.5 dort auf Grundlage von Profile deutschnoch einmal aufgegriffen und die zugehrigen Beispiele werden an kommunikative Handlungsfelderaus dem Pflegealltag angepasst.

    4.4.1 Rezeptive Fertigkeiten

    4.4.1.1 Hren25

    Hrverstehen allgemein25

    B2

    Kann im direkten Kontakt und in den Medien gesprochene Standardsprache verstehen, wennes um vertraute oder auch um weniger vertraute Themen geht, wie man ihnen normalerweise imprivaten, gesellschaftlichen, beruflichen Leben oder in der Ausbildung begegnet. Nur extremeHintergrundgerusche, unangemessene Diskursstrukturen oder starke Idiomatik beeintrchtigen dasVerstndnis.

    Kann die Hauptaussagen von inhaltlich und sprachlich komplexen Redebeitrgen zu konkretenund abstrakten Themen verstehen, wenn Standardsprache gesprochen wird; versteht auchFachdiskussionen im eigenen Spezialgebiet.Kann lngeren Redebeitrgen und komplexer Argumentation folgen, sofern die Thematik einigermaenvertraut ist und der Rede- oder Gesprchsverlauf durch explizite Signale gekennzeichnet ist.

    B1

    Kann unkomplizierte Sachinformationen ber gewhnliche alltags- oder berufsbezogene Themenverstehen und dabei die Hauptaussagen und Einzelinformationen erkennen, sofern klar artikuliert undmit vertrautem Akzent gesprochen wird.

    Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn in deutlich artikulierter Standardsprache ber vertrauteDinge gesprochen wird, denen man normalerweise bei der Arbeit, in der Ausbildung oder der Freizeitbegegnet; kann auch kurze Erzhlungen verstehen.

    25GER S. 72.

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    4 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n21

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    4.4.1.2 Lesen26 27

    Korrespondenz lesen und verstehen26

    B2Kann Korrespondenz lesen, die sich auf das eigene Interessengebiet bezieht, und leicht die wesentlicheAussage erfassen.

    B1 Kann die Beschreibung von Ereignissen, Gefhlen und Wnschen in privaten Briefen gut genugverstehen, um regelmig mit einem Brieffreund/ einer Brieffreundin zu korrespondieren.

    schriftliche Anweisungen verstehen27

    B2Kann lange, komplexe Anleitungen im eigenen Fachgebiet verstehen, auch detaillierte Vorschriften oderWarnungen, sofern schwierige Passagen mehrmals gelesen werden knnen.

    B1 Kann klar formulierte, unkomplizierte Anleitungen zur Bedienung eines Gerts verstehen.

    4.4.2 Produktive Fertigkeiten

    4.4.2.2 Schreiben28

    schriftliche Produktion allgemein28

    B2Kann klare, detaillierte Texte zu verschiedenen Themen aus ihrem/seinem Interessengebiet verfassenund dabei Informationen und Argumente aus verschiedenen Quellen zusammenfhren undgegeneinander abwgen.

    B1Kann unkomplizierte, zusammenhngende Texte zu mehreren vertrauten Themen aus ihrem/seinemInteressengebiet verfassen, wobei einzelne krzere Teile in linearer Abfolge verbunden werden.

    29

    Berichte und Aufstze schreiben29

    B2

    Kann einen Aufsatz oder Bericht schreiben, in dem etwas systematisch errtert wird, wobeientscheidende Punkte angemessen hervorgehoben und sttzende Details angefhrt werden.Kann verschiedene Ideen oder Problemlsungen gegeneinander abwgen.

    Kann in einem Aufsatz oder Bericht etwas errtern, dabei Grnde fr oder gegen einen bestimmtenStandpunkt angeben und die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen erlutern.Kann Informationen und Argumente aus verschiedenen Quellen zusammenfhren.

    B1

    Kann einen kurzen, einfachen Aufsatz zu Themen von allgemeinem Interesse schreiben.Kann im eigenen Sachgebiet mit einer gewissen Sicherheit grere Mengen von Sachinformationenber vertraute Routineangelegenheiten und ber weniger routinemige Dinge zusammenfassen,darber berichten und dazu Stellung nehmen.

    Kann in einem blichen Standardformat sehr kurze Berichte schreiben, in denen Sachinformationenweitergegeben und Grnde fr Handlungen angegeben werden.

    26GER S. 75.27GER S. 76.28GER S. 67.

    29GER S. 68.

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    24 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    4.4.2.2 Sprechen 30 31

    mndliche Produktion allgemein30

    B2

    Kann Sachverhalte klar und systematisch beschreiben und darstellen und dabei wichtige Punkte undrelevante sttzende Details angemessen hervorheben.

    Kann zu einer groen Bandbreite von Themen aus seinen/ihren Interessengebieten klare und detaillierteBeschreibungen und Darstellungen geben, Ideen ausfhren und durch untergeordnete Punkte undrelevante Beispiele absttzen.

    B1Kann relativ flssig eine unkomplizierte, aber zusammenhngende Beschreibung zu Themen aus ihren/seinen Interessengebieten geben, wobei die einzelnen Punkte linear aneinanderreiht werden.

    Kompensieren31

    B2Kann etwas paraphrasieren und umschreiben, um Wortschatz- oder Grammatiklcken zu berbrcken.

    B1

    Kann die Merkmale von konkreten Dingen beschreiben, wenn ihm/ihr das entsprechende Wort nichteinfllt.Kann ausdrcken, was er/sie meint, indem er/sie ein Wort mit einer hnlichen Bedeutung verwendetund nher bestimmt (z. B. ein Bahnhof fr Flugzeuge).

    Kann ein einfaches Wort verwenden, das etwas hnliches bedeutetet, wie das was er/sie ausdrckenwill, und eine Verbesserung herausfordern. Kann ein Wort aus der Muttersprache mit zielsprachlicherAussprache verwenden und nachfragen, ob es verstanden wird.

    Kontrolle und Reparaturen

    B2

    Kann Versprecher oder Fehler normalerweise selbst korrigieren, wenn sie ihm/ihr bewusst werden.Kann eigene Fehler korrigieren, wenn sie zu Missverstndnissen gefhrt haben.Kann sich seine Hauptfehler merken und sich beim Sprechen bewusst in Bezug auf diese Fehlerkontrollieren.

    B1Kann Fehler bei Zeitformen oder bei Ausdrcken, die zu Missverstndnissen fhren, korrigieren, soferndie Gesprchspartner signalisieren, dass es ein Problem gibt.

    32

    Mndliche Interaktion allgemein32

    B2

    Kann die Sprache gebrauchen, um flssig, korrekt und wirkungsvoll ber ein breites Spektrumallgemeiner, wissenschaftlicher, beruflicher Themen oder ber Freizeitthemen zu sprechen und dabeiZusammenhnge zwischen Ideen deutlich machen. Kann sich spontan und mit guter Beherrschungder Grammatik verstndigen, praktisch ohne den Eindruck zu erwecken, sich in dem, was er/sie sagen

    mchte, einschrnken zu mssen; der Grad an Formalitt ist den Umstnden angemessen.Kann sich so spontan und flieend verstndigen, dass ein normales Gesprch und anhaltendeBeziehungen zu Muttersprachlern ohne grere Anstrengung auf beiden Seiten gut mglich ist. Kanndie Bedeutung von Ereignissen und Erfahrungen fr sich selbst hervorheben und Standpunkte durchrelevante Erklrungen und Argumente klar begrnden und verteidigen.

    30GER S. 64.31GER S. 70.

    32GER S. 79.

  • 8/10/2019 Handbuch Pflege

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    4 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n23

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    B1

    Kann sich mit einiger Sicherheit ber vertraute Routineangelegenheiten, aber auch ber andere Dingeaus dem eigenen Interessen- oder Berufsgebiet verstndigen. Kann Informationen austauschen,prfen und besttigen, mit weniger routinemigen Situationen umgehen und erklren, warum etwasproblematisch ist. Kann Gedanken zu eher abstrakten kulturellen Themen ausdrcken, wie z. B. zuFilmen, Bchern, Musik usw.

    Kann ein breites Spektrum einfacher sprachlicher Mittel einsetzen, um die meisten Situationen zu

    bewltigen, die typischerweise beim Reisen auftreten. Kann ohne Vorbereitung an Gesprchen bervertraute Themen teilnehmen, persnliche Meinungen ausdrcken und Informationen austauschen berThemen, die vertraut sind, persnlich interessieren oder sich auf das alltgliche Leben beziehen (z. B.Familie, Hobbys, Arbeit, Reisen und aktuelles Geschehen).

    33

    Muttersprachliche Gesprchspartner verstehen33

    B2Kann im Detail verstehen, was zu ihm/ihr in der Standardsprache gesagt wird - auch wenn es in derUmgebung strende Gerusche gibt.

    B1Kann verstehen, was man in einem Alltagsgesprch zu ihm/ihr sagt, falls deutlich gesprochen wird;muss aber manchmal um Wiederholung bestimmter Wrter und Wendungen bitten.

    34

    Formelle Diskussion und Besprechungen34

    B2

    Kann in einer lebhaften Diskussion mithalten und Pro- und Kontra-Argumente klar erkennen.Kann seine/ihre Gedanken und Meinungen przise ausdrcken, berzeugend argumentieren und aufkomplexe Argumentationen anderer reagieren.

    Kann aktiv an routinemigen und anderen formellen Diskussionen teilnehmen.Kann einer Diskussion ber Themen des eigenen Fachgebiets folgen und die von anderen betontenPunkte im Detail verstehen.Kann zur Diskussion beitragen, den eigenen Standpunkt begrnden und verteidigen, alternativeVorschlge beurteilen, Hypothesen aufstellen und auf Hypothesen anderer reagieren.

    B1

    Kann vieles verstehen, was zu Themen des eigenen Fachgebiets gesagt wird, sofern die

    Gesprchspartner deutlich sprechen und stark idiomatischen Sprachgebrauch vermeiden.

    Kann einen Standpunkt klar machen, hat aber Schwierigkeiten wenn er/sie sich auf eine Debatteeinlsst.Kann an routinemigen formellen Diskussionen ber vertraute Themen teilnehmen, bei denen es darumgeht, Sachinformationen auszutauschen, Anweisungen entgegenzunehmen oder Lsungsmglichkeitenfr praktische Probleme zu diskutieren, sofern deutlich gesprochen und Standardsprache verwendetwird.

    35

    Zielorientierte Kooperation35

    (z. B. ein Auto reparieren, ein Dokument diskutieren, etwas organisieren)

    B2

    Kann detaillierte Instruktionen zuverlssig verstehen.Kann zum Fortgang einer Arbeit beitragen, indem er/sie andere auffordert, mitzumachen oder zu sagen,was sie darber denken usw.Kann eine Angelegenheit oder ein Problem klar darlegen, dabei Vermutungen ber Ursachen undFolgen anstellen und die Vor- und Nachteile verschiedener Anstze gegeneinander abwgen.

    33GER S. 80.34GER S. 82.

    35GER S. 83.

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    44 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    B1

    Kann dem, was gesagt wird, folgen, muss aber gelegentlich um Wiederholung oder Klrung bitten,wenn andere schnell oder lange sprechen.Kann erklren, warum etwas ein Problem ist, kann diskutieren, was man als Nchstes tun sollte, undkann Alternativen vergleichen und einander gegenber stellen.Kann die Standpunkte anderer kurz kommentieren.

    Kann dem, was gesagt wird, im Allgemeinen folgen und, falls ntig, Teile von dem, was jemand gesagt

    hat, wiederholen, um gegenseitiges Verstehen zu sichern.Kann durch kurze Begrndungen und Erklrungen die eigene Meinung und Reaktion verstndlichmachen, wenn es z. B. um mgliche Lsungen oder um die Frage geht, was man als Nchstes tunsollte.Kann andere auffordern, ihre Meinung dazu zu sagen, wie man vorgehen sollte.

    36

    Informationsaustausch36

    B2

    Kann komplexe Informationen und Ratschlge in Zusammenhang mit allen Dingen, die mit seinem/ihremBeruf zu tun haben, verstehen und austauschen.

    Kann detaillierte Informationen zuverlssig weitergeben.Kann klar, detailliert beschreiben, wie bei einem Verfahren vorgegangen werden kann.

    Kann Informationen und Argumente aus verschiedenen Quellen zusammenfassen und wiedergeben.

    B1

    Kann im eigenen Sachgebiet mit einer gewissen Sicherheit grere Mengen von Sachinformationenber vertraute Routineangelegenheiten und ber weniger routinemige Dinge austauschen.Kann beschreiben, wie man etwas macht, und kann genaue Anweisungen geben.Kann eine kurze Geschichte, einen Artikel, einen Vortrag, ein Interview oder eine Dokumentarsendungzusammenfassen, dazu Stellung nehmen und Informationsfragen dazu beantworten.

    Kann einfache Sachinformation herausfinden und weitergeben.Kann nach dem Weg fragen und einer detaillierten Wegbeschreibung folgen.Kann detailliertere Informationen einholen.

    36GER S. 84.

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    4 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n25

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    4.5 Arbeitsplatz EuropaIn der Broschre Arbeitsplatz Europawerden Kann-Beschreibungen fr Sprachkompetenzen formu-liert, die den Niveaustufen des GER entsprechen und auf arbeitsplatzbezogene Kommunikationssitua-tionen bezogen sind.

    Hier werden zunchst die allgemeinen Beschreibungen fr die relevanten Niveaustufen B1 und B2

    wiedergegeben:37

    Hren:Informationenaufnehmen/einordnen

    Lesen: Informationenaufnehmen/einordnen

    Sprechen: Gesprch/Telefonat/Prsentation/Besprechung

    Schreiben: Brief/Fax/E-Mail/Protokoll/Bericht

    B2

    KomplexereInformationen zumArbeitsbereich inBesprechungen/Prsentationen imGanzen verstehen.

    Hauptinhalte vonumfassenden Berichten/Schriftstcken/Vortrgen/Verhandlungen/Vertrgen mitfirmenspezifischemInhalt erfassen.

    Arbeitsablufe/Vorgnge/Versuche/Projekte beschreibenund erlutern.Hauptinhalte vonBesprechungen/Prsentationen

    wiedergeben.Standpunkte darlegenund Missverstndnisse/Differenzen beseitigen.

    Formelle Standardbriefeselbststndig erstellen.

    Texte zum Fachgebieterstellen.

    MittelschwereGraphiken beschreiben,Inhalte wiedergeben.

    B1

    Standardinformationenaus demArbeitsbereichaufnehmen.

    Standardbriefeverstehen.Standardtexte(Informationen berArbeitsprozesse/Produktbeschreibungen)aufnehmen.

    Informationen berTtigkeit/Abteilung/Firma/Produkteund Prozesse impersnlichen Gesprchoder am Telefon geben.Entscheidungen/Vereinbarungen auf derGrundlage vertrauter

    Sprachstrukturen treffen.

    Standardanfragen/-angebote verfassen.

    Krzere Texte zuvertrauten Themen,ggf. mit Erluterungeinfacher Grafikenerstellen.

    Die allgemeinen Beschreibungen zeigen auch hier wie bereits zuvor die neu entwickelten Kann-Beschreibungen auf Basis der GER-Deskriptoren , dass und wie Kann-Beschreibungen fr kom-munikative Situationen am Arbeitsplatz adaptiert werden knnen. Auch zeigen die Beschreibungenaus Arbeitsplatz Europa nochmals die wichtigsten Unterschiede zwischen den Niveaustufen B1 undB2 auf: whrend auf der Niveaustufe B1 eher Standardinformationen, Standardtexte, vertrauteSprachstrukturen im Fokus stehen, sind es auf der Niveaustufe B2 komplexere Informationen, um-fassende Berichte und das eigene bzw. selbststndige Erstellen von Texten.

    Die in Arbeitsplatz Europa ebenfalls aufgefhrten, detaillierteren Beschreibungen zu den einzelnen

    Fertigkeiten werden hier nicht aufgefhrt, da sie sich grtenteils auf allgemeine Arbeitszusammen-hnge beziehen und damit nicht unbedingt spezifisch fr Pflegeberufe sind oder sich explizit aufSituationen aus dem Arbeitsalltag beziehen, der fr Pflegekrfte vllig untypisch ist (bspw. Grafikenbeschreiben, Prsentationen selbst halten oder auch kommunikative Situationen auf Geschftsreisenbewltigen).

    Weitere Kann-Beschreibungen mit ausdrcklichem Bezug zum Arbeitsalltag von Pflegekrften wer-den nun im folgenden Kapitel entwickelt.

    37Arbeitsplatz Europa, S. 6 f.

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    4 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n29

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    P

    m

    Zustnde,

    Ereignisseund

    Erfahrungen

    beschreiben

    Kannv

    erstndlichbeschreiben,wiemane

    twasmacht.

    Kanne

    inemPflegeschlerineinemGesp

    rchdieBedienung

    einesB

    lutzuckermessgertserklren.

    Kannb

    eiderRoutineuntersuchungamMorgendemPatienten

    einfach

    eAnweisungenerteilen.

    KannzuvielenThemendeseigenenFach-oder

    InteressengebietsziemlichklareunddetaillierteBeschreibungen

    geben.

    KanneinerPflegeschlerindetailliertbeschreiben,w

    ieman

    einebestim

    mteUntersuchungdurchfhrt.

    KannderB

    ewohneringenaubeschreiben,wiesieihrenneuen

    Rollatorbe

    nutzenkann.

    P

    m

    Zustnde,

    Ereignisseund

    Erfahrungen

    beschreiben

    KannroutinemigundflssigZahlenangabenmachen.

    KannM

    engenangabenundJahreszahlen

    flieendaussprechen.

    KannInformationenzurPerson(z.B.Geb

    urtsdaten,

    Telefon

    nummern)ohnegroeProblemew

    iedergeben.

    KannM

    engenangabenbeiderMedikation

    ohneProbleme

    wiedergeben.

    P

    s

    Meinungenund

    Vermutungen

    ausdrcken,

    argumentieren

    Informationen

    zusammenfassen

    Kanne

    infacheInformationenvonunmittelbarerBedeutung

    festhaltenunddeutlichmachen,welcherP

    unktfrihn/sieam

    wichtig

    stenist.

    Kannineinemkurzen

    bergabeberichtdieerledigten

    Arbeits

    schrittedarstellenundhervorheben,wasnochzutunist.

    P

    s

    berichtenund

    erzhlen

    Kann

    berdiewichtigstenEinzelheiteneines

    unvorh

    ergesehenenEreignissesberichten

    .

    KannfrdieVersicherungeineneinfachenUnfallbericht

    verfass

    en.

    Kannber

    eineVielzahlvonThemen,dieihn/s

    ieinteressieren,

    klareundd

    etaillierteBerichteschreiben.

    KanneinendetailliertenBiographieberichtverfassen.

    I

    m

    Besprechungen

    undformelle

    Diskussionen

    Meinungen,

    Vermutungen

    undArgumente

    austauschen

    formelle

    Gesprche:

    Interview,

    Befragungu.a.

    KanninformellenGesprchenoderInterv

    iewsAnsichtenund

    Meinungenuern.

    Kanns

    eineMeinungbereineFortbildun

    gsveranstaltungfr

    PflegepersonalzumThemaWundmanag

    ementformulieren.

    Kannm

    itanderenbereineerledigteArbeitdiskutieren.

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    04 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    I

    m

    formelle

    Gesprche:

    Interview,

    Befragungu.a.

    KanneinInterviewfhren,sichdabeivergewissern,ober/sie

    eineInform

    ationrichtigverstandenhat,undaufinteressante

    Antworten

    nhereingehen.

    KanneinG

    esprchfrdieErstellungeinesBiographieberichts

    fhrenund

    Rckfragenstellen.

    KanneinA

    namnesegesprchfhrenundRc

    kfragenstellen.

    I

    m

    Dienstleistungs-

    gesprche

    Meinungen,

    Vermutungen

    undArgumente

    austauschen

    KannjemandenineinereinfachenAngelegenheitberaten.

    Kannd

    enBewohnerneinenFriseurempfehlen.

    Kanne

    inerBewohnerindieTeilnahmean

    einerMusiktherapie

    empfehlen.

    I

    m

    Dienstleistungs-

    gesprche

    Meinungen,

    Vermutungen

    undArgumente

    austauschen

    Vorschlge

    machen

    KannbeiInteressenkonfliktenoderAuffassungsunterschieden

    eineLsun

    gaushandeln.

    Kannbeie

    inerDiskussionber

    berstunden

    deneigenen

    Standpunk

    tvertretenbzw.e

    inenKonsensvorschlagen.

    I

    m

    Dienstleistungs-

    gesprche

    KannineinfachenSituationenmitBehrdenverkehren.

    Kannm

    itdemzustndigenBetreuerimAmtsgerichtverkehren.

    KannimUmgangmitBehrdenoderDienstleisternauch

    sprachlich

    komplexereSituationenbewltigen

    .

    KannalsA

    rbeitssuchendeaufdemArbeitsam

    tihre

    QualifikationunddieMglichkeiten,unterdenensieeineStelle

    annehmen

    kann,beschreiben.

    Kanndem

    BetreuerbeimAmtsgerichteinefre

    iheitsentziehende

    ManahmegenaubegrndenunddieUmsetzungbeschreiben.

    I

    m

    Dienstleistungs-

    gesprche

    Kanna

    uchnichtalltglicheSituationenin

    Geschftenoderbei

    ffentlichenDienstleisternbewltigen.

    Kannb

    eieinemSanittshauseinendefek

    tenRollstuhl

    reklamieren.

    Kannb

    eieinemOptikeranfragen,oberf

    reine

    BrillenanpassunginsHauskommenkann

    .

    Kannsich

    anEinrichtungenoderOrganisation

    enwendenund

    umRatoderHilfebitten.

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    4 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n31

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    I

    m

    Informationen

    austauschen

    Meinungen,

    Vermutungen

    undArgumente

    austauschen

    Kanneine

    AngelegenheitodereinProblemklardarlegen,dabei

    Vermutung

    enberUrsachenundFolgenanstellenunddie

    Vor-undN

    achteileverschiedenerLsungeng

    egeneinander

    abwgen.

    Kannber

    VerantwortunginderBehandlungspflegesprechen,

    dabeiVerm

    utungenbermglicheFehlerans

    tellenund

    Lsungsmglichkeitenreflektieren.

    I

    m

    Dienstleistungs-

    gesprche

    Meinungen,

    Vermutungen

    undArgumente

    austauschen

    Vorschlge

    machen

    KannbeiInteressenkonfliktenoderAuffassungsunterschieden

    eineLsun

    gaushandeln.

    Kannbeie

    inerDiskussionber

    berstunden

    deneigenen

    Standpunk

    tvertretenbzw.e

    inenKonsensvorschlagen.

    I

    m

    Informationen

    austauschen

    KannInformationenberbekannteTheme

    noderThemenaus

    seinem

    /ihremFach-oderInteressengebie

    taustauschen.

    Kannk

    urzetelefonischeAnfragenzuProduktenoder

    Arbeits

    schrittenstellenundbeantworten.

    Kanne

    inemneuenPflegeschlerseineAusbildung

    beschreibenundihndazubefragen.

    Kannauch

    detaillierteInformationenumfassen

    dundinhaltlich

    korrektwe

    itergeben.

    KannMitte

    ilungenvonPatientenannehmenu

    ndandie

    zustndige

    nKollegenweitergeben.

    I

    m

    Informationen

    austauschen

    informelle

    Gesprcheund

    Diskussionen

    KanninGesprchenFragenzuvertrauten

    Themenbeantworten.

    KannineinemVorstellungsgesprchFrag

    enzureigenen

    Ausbildungbeantworten.

    Kannd

    emArztmiteinfachenWortenerklren,waseinem

    Bewoh

    nerfehlt.

    KannaufF

    ragenimeigenenFach-oderIntere

    ssengebiet

    detaillierte

    Antwortengeben.

    KanneinemBewohnerdieManahmender

    Dekubitusprophylaxeerklren.

    I

    m

    informelle

    Gesprcheund

    Diskussionen

    KannG

    efhleausdrckenundaufentsprechende

    Gefhlsuerungenandererreagieren.

    Kanne

    inemArbeitskollegenerklren,das

    sersichvonihmin

    einerb

    estimmtenAngelegenheitmissvers

    tandenfhlt.

    KannG

    efhlsuerungenvonPatientenb

    zw.Bewohnernoder

    Angehrigenverstehenunddaraufreagieren.

    KannverschiedeneGefhledifferenziertausdrckenundauf

    Gefhlsuerungenandererangemessenreagieren.

    Kannjema

    nden,dernacheinemschwerenUnfalleiner

    Angehrigenverzweifeltundratlosist,trsten

    undihmMut

    zusprechen.

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    4 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n33

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    4.7 Umsetzung der Handlungsfelder und Kann-Beschreibungen im Test telcDeutsch B1B2 Pflege

    In der folgenden bersicht ist zusammengefasst, wie die genannten Handlungsfelder Kann-Beschrei-bungen abgebildet sind. In der linken Spalte werden hierzu nochmals Handlungsfelder und einige frdie jeweiligen Handlungsfelder zentralen KBs aufgegriffen, whrend sich in der rechten Spalte dieAufgaben finden, in denen diese KB abgebildet sind.

    Handlungsfeld Kann-Beschreibung Aufgabe(n) im Test

    Umgang und Kommunikation mitBewohnern und Angehrigen

    Kann einfache Informationen vonunmittelbarer Bedeutung verstehen. Hren, Teil 1

    Kann in einfachen Erzhlungen demHandlungsablauf folgen und die wichtigstenDetails verstehen.

    Kann literarischen oder alltglichenErzhlungen folgen und viele wichtige Detailsder Geschichte verstehen.

    Hren, Teil 2

    Kommunikation/

    Informationsaustausch innerhalbdes Teams

    Kann konkrete Anweisungen und Auftrgeverstehen.

    Kann detaillierte Anweisungen und Auftrgeinhaltlich genau verstehen.

    Kann einfache Informationen vonunmittelbarer Bedeutung verstehen.

    Hren, Teil 1

    Kann Beschreibungen von vertrauten oderihn/sie persnlich interessierenden Dingenverstehen.

    Kann ausfhrliche Beschreibungen vonDingen und Sachverhalten, die ihn/sieinteressieren, verstehen.

    Hren, Teil 3

    Lesen, Teil 4

    Kann in einfachen Erzhlungen demHandlungsablauf folgen und die wichtigstenDetails verstehen.

    Hren, Teil 4

    Kann einfache Standardbriefe verstehen. Lesen, Teil 1 und Teil 4

    Kann seine/ihre Ansichten, Plne oderHandlungen begrnden oder erklren.

    Kann Erfahrungen, Ereignisse undEinstellungen darlegen und dabei seine/ihreMeinung mit Argumenten sttzen.

    Sprechen, Teil 1

    Kann bei Interessenkonflikten oder

    Auffassungsunterschieden eine Lsungaushandeln. Sprechen, Teil 3

    Interne Qualittsanforderung(Hausinternes Qualitts-management, z. B. Verfahren,Standards)

    Kann eine Angelegenheit oder ein Problemklar darlegen, dabei Vermutungen berUrsachen und Folgen anstellen und dieVor- und Nachteile verschiedener Lsungengegeneinander abwgen.

    Kann literarischen oder alltglichenErzhlungen folgen und viele wichtige Detailsder Geschichte verstehen.

    Sprechen, Teil 2

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    44 D i e V e r a n k e r u n g v o n t e l c D e u t s c h B1 B 2 P f l e g e i n R e f e r e n z w e r k e n

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    Externe Qualittsanforderungen(Medizinischer Dienst (MDK),Heimaufsicht und ihre Bedeutung)

    Kann in Texten zu aktuellen oder vertrautenThemen die Grundaussagen und wichtigeArgumente erfassen.

    Kann in Texten zu Themen aus dem eigenenFach- oder Interessengebiet Informationen,Argumente oder Meinungen ziemlichvollstndig verstehen.

    Lesen, Teil 3

    Pflegedokumentation

    Kann in einer Geschichte die Handlungverstehen, wenn sie klar gegliedert ist, underkennen, welche die wichtigsten Personen,Episoden und Ereignisse sind.

    Kann in kurzen Berichten oder Zeitungstextenwichtige Fakten und Informationen finden(z. B. wer was wo gemacht hat).

    Sprachbausteine, Teil 1

    Kann Beschreibungen von vertrauten oderihn/sie persnlich interessierenden Dingenund Sachverhalten verstehen.

    Sprachbausteine, Teil 2

    Kann gebruchliche Formulare ausfllen.

    Kann komplexe Formulare oder Fragebgenausfllen und darin auch freie Angabenformulieren.

    Kann in einer Geschichte die Handlungverstehen, wenn sie klar gegliedert ist, underkennen, welche die wichtigsten Personen,Episoden und Ereignisse sind.

    Kann in kurzen Berichten oder Zeitungstextenwichtige Fakten und Informationen finden(z. B. wer was wo gemacht hat).

    Schreiben (hier ggf.rezeptiv)

    Pflegeprozess/Pflegeplanung

    (die Erstellung der Pflegeplanunggehrt zum Aufgabenbereich derPFK)

    Kann einfache Standardbriefe verstehen.

    Kann in Korrespondenz, die sich auf daseigene Fach- oder Interessengebiet bezieht,die wesentlichen Aussagen verstehen.

    Lesen, Teil 2

    Pflegestandards/Expertenstandards (Erkennenvon Gefahren und fachgerechteIntervention/Umsetzung derManahmen = Pflegequalitt)

    Kann eine Angelegenheit oder ein Problemklar darlegen, dabei Vermutungen berUrsachen und Folgen anstellen und dieVor- und Nachteile verschiedener Lsungengegeneinander abwgen.

    Sprechen, Teil 2

    Umgang mit Medikamenten (PFK)

    Kann einer einfachen Anleitung folgen.

    Kann lange, komplexere Anleitungenoder Anweisungen, die ber das eigeneFach- oder Interessengebiet hinausgehen,

    verstehen, wenn schwierige Passagenmehrmals gelesen werden knnen.

    Lesen, Teil 3

    Umgang mit freiheits-einschrnkenden Manahmen(insbesondere auch:Kommunikation mit Amtsgericht,Betreuern)

    Kann im Umgang mit Behrden oderDienstleistern auch sprachlich komplexereSituationen bewltigen.

    Hren, Teil 2 und 3 (manmuss den Gesprchenrezeptiv folgen knnen)

    bergaben/ArztbesucheKann bei Interessenkonflikten oderAuffassungsunterschieden eine Lsungaushandeln.

    Sprechen, Teil 3

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    5 D a s P r f u n g s f o r m a t v o n t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P f l e g e35

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    5 Das Prfungsformat von telc Deutsch B1B2 Pflege

    telc Deutsch B1B2Pflege ist eine skalierte Sprachprfung fr die Niveaus B1 und B2 desGemein-samen europischen Referenzrahmens fr Sprachen.

    Der Test Deutsch B1B2Pflege besteht aus vier Subtests:

    Subtest Dauer

    Hren 25 Minuten

    Lesen / Sprachbausteine 60 Minuten

    Schreiben 30 Minuten

    Sprechen ca. 16 Minuten

    Die Testteile sind wie folgt aufgebaut:

    Schriftliche Prfung

    Subtest Hren

    Teil 1

    Verstehen von Nachrichten auf dem Anrufbeantworter bzw. der Mailbox:

    vier Multiple-Choice-Aufgaben

    Detailverstehen

    Teil 2

    Verstehen von Gesprchen aus dem Pflegealltag:

    fnf Richtig/Falsch-Aufgaben und fnf Multiple-Choice-Aufgaben

    Globalverstehen und Detailverstehen

    Teil 3

    Verstehen einer Teamsitzung:

    6 Multiple-Choice-Aufgaben

    Detailverstehen

    Teil 4

    Verstehen verschiedener Meinungen zu einem Thema:

    3 Zuordnungsaufgaben

    Globalverstehen

    Subtest Lesen

    Teil 1

    Verstehen von E-Mails und Betreffzeilen:

    4 Zuordnungsaufgaben

    Globalverstehen

    Teil 2

    Verstehen der Pflegeplanung:

    5 Zuordnungsaufgaben

    Selektives Lesen

  • 8/10/2019 Handbuch Pflege

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    65 D a s P r f u n g s f o r m a t v o n t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P f l e g e

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    Teil 3

    Verstehen von schriftlichen Mitteilungen und Unterlagen sowie juristischer Texte:

    6 Multiple-Choice-Aufgaben

    Selektives Lesen

    Teil 4

    Verstehen formeller Informationstexte:

    3 Richtig/Falsch-Aufgaben

    Selektives Lesen

    Subtest Sprachbausteine

    Teil 1Zusammenhnge in einem Bericht verstehen:

    acht Zuordnungsaufgaben

    Teil 2Auswahl passender Begriffe in einem Bericht:

    zehn Multiple-Choice-Aufgaben

    Subtest Schreiben

    Schreiben eines Aufnahmeberichts oder eines Biographieberichts:

    eine Schreibaufgabe aus zwei angebotenen Aufgaben auswhlen

    Mndliche Prfung

    Die Mndliche Prfung wird in der Regel als Paarprfung und mit zwei Prfern bzw. Prferinnendurchgefhrt.

    Subtest Sprechen

    Teil 1A

    ber Erfahrungen und Meinungen sprechen:

    monologisches Sprechen

    Aufgabenblatt mit Stichworten

    Teil 1B

    Auf Nachfragen reagieren:

    dialogisches Sprechen

    Prferfragen

    Teil 2AKurzvortrag: monologisches Sprechen

    Aufgabenblatt mit Bildimpuls und Stichworten

    Teil 2B

    Auf Nachfragen reagieren:

    dialogisches Sprechen

    Prferfragen

    Teil 3

    Diskussion:

    dialogisches Sprechen mit einem Teilnehmer bzw. einer Teilnehmerin

    Aufgabenblatt mit drei Standpunkten zum Thema

  • 8/10/2019 Handbuch Pflege

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    5 D a s P r f u n g s f o r m a t v o n t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P f l e g e37

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    Hren

    Hren, Teil 1

    Struktur

    Arbeitsanweisung

    BeispielHrtexte

    Aufgaben

    ZielDie Fhigkeit des Teilnehmers bzw. der Teilnehmerin zu prfen, spezifischeInformationen kurzer Nachrichten auf dem Anrufbeantworter bzw. der Mailbox zuverstehen.

    Art des Hrverstehens Detailverstehen

    Aufgabenart Multiple-Choice-Aufgaben mit drei Optionen, in alphabetischer Reihenfolgeaufgefhrt.

    Anzahl der Aufgaben

    Vier (Aufgabe 14)

    Wenn eine Aufgabe nur fr die Krankenpflege passt, muss eine andereAufgabe fr die Altenpflege erstellt werden. Idealerweise passen die Aufgabenbergreifend fr die Alten- und fr die Krankenpflege.

    KanalText: gesprochen

    Arbeitsanweisung und Aufgaben: schriftlich

    Textsorte Monologisch: Nachrichten auf dem Anrufbeantworter bzw. der Mailbox mit Bezugzur Arbeit

    Art der InformationAlltgliche Situationen in der Pflege, die eine konkrete Handlung erfordernoder in denen eine spezielle Information weitergegeben wird, z. B. jemanden zukontaktieren, eine Entscheidung zu treffen, etwas ausfhren etc.

    Sprecher Anzahl der Sprecher: ein Sprecher pro Nachricht

    mnnliche und weibliche Sprecher

    Textlnge 6575 Wrter pro Nachricht

    Testaufgaben

    Der Teilnehmer bzw. die Teilnehmerin hrt vier Nachrichten. Jede Nachrichtwird einmal vorgespielt.

    Zu jeder Nachricht gibt es eine Multiple-Choice-Aufgaben mit dreiAntwortoptionen. Die Aufgabe besteht darin, die richtige Option fr jedeNachricht auszuwhlen. Es ist immer nur eine Option korrekt.

    Die Aufgabe kann darin bestehen, dass Sie etwas tun sollen oder dass eineandere Person etwas tun soll oder allgemein das Detailverstehen zu prfen.

    Die Aufgaben sollten keine wrtlich bernommenen Teile aus dem Hrtextenthalten.

    Textlnge Stamm: bis zu zehn Wrter

    Antwortoptionen: bis zu zehn Wrter pro Option

  • 8/10/2019 Handbuch Pflege

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    85 D a s P r f u n g s f o r m a t v o n t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P f l e g e

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    Themen

    Zum Beispiel:

    telefonische Anordnungen, z. B. des Arztes

    Anruf einer Kollegin

    Anrufe anderer Abteilungen

    Anrufe von Angehrigen

    Anrufe von Betreuern

    telefonische Ausknfte bei entlassenen Patienten zu Pflegefragen / beiNotfallsituationen (auch Dependenzpflege der Angehrigen)

    Niveau Wortschatz und Grammatik der Hrtexte entsprechen berwiegend dem NiveauB1. Die Aufgaben entsprechen dem Niveau B1.

    Auswertung Lsungsschlssel

    Gewichtung Ein Punkt pro Aufgabe (0 Punkte fr eine falsche Antwort)

    Hren, Teil 2

    Struktur

    Arbeitsanweisung

    Hrtexte

    Aufgaben

    Ziel Die Fhigkeit des Teilnehmers bzw. der Teilnehmerin zu prfen, allgemeine undspezifische Informationen in kurzen Gesprchen zu verstehen.

    Art des Hrverstehens Globalverstehen (Aufgaben 5, 7, 9, 11 und 13) und Detailverstehen (Aufgaben 6,8, 10, 12 und 14)

    Aufgabenart Fnf Richtig/Falsch-Aufgaben und fnf Multiple-Choice-Aufgaben mit dreiOptionen, in alphabetischer Reihenfolge aufgefhrt.

    Anzahl der Aufgaben

    Zehn (Aufgaben 514)Wenn ein Cluster nur fr die Krankenpflege passt, muss ein anderes Cluster frdie Altenpflege erstellt werden. Idealerweise passen die Aufgaben bergreifendfr die Alten- und fr die Krankenpflege.

    KanalText: gesprochen

    Arbeitsanweisung und Aufgaben: schriftlich

    Textsorte

    Dialogisch: Gesprche in Alltagssituationen mit arbeitsbezogenem Kontext

    Folgende Dialogsituationen mssen in jeder Testversion vorkommen:

    Arztvisite/Hausarztbesuch

    Gesprch Plegekraft Patient/Bewohner

    Schichtbergabe

    Gesprch mit Angehrigen

    Art der Information Die Gesprche finden zwischen zwei Personen statt, die sich treffen odermiteinander telefonieren: Kollegen, Patienten, rzte, Angehrige

    Sprecher Anzahl der Sprecher: zwei pro Gesprch

    je Dialog ein mnnlicher und ein weiblicher Sprecher

    Textlnge 140165 Wrter pro Gesprch

  • 8/10/2019 Handbuch Pflege

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    5 D a s P r f u n g s f o r m a t v o n t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P f l e g e39

    t e l c D e u t s c h B 1 B 2 P l e g e , H a n d b u c h

    Testaufgaben

    Der Teilnehmer bzw. die Teilnehmerin hrt fnf Gesprche. Jedes Gesprchwird einmal vorgespielt.

    Zu jedem Gesprch gibt es zwei Aufgaben: eine Richtig/Falsch-Aufgabe undeine Multiple-Choice-Aufgabe. Die Aufgabe besteht darin, zu entscheiden, obdie Aussage zu dem Gesprch richtig oder falsch ist, und die richtige Optionauszuwhlen. Nur eine Option ist richtig.

    Der Hrtext sollte fr Sprecher verschiedener Nationalitten geeignet sein. Die Aufgaben sollten keine wrtlich bernommenen Teile aus dem Hrtext

    enthalten.

    Aufgabenln