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Happy Physics Erstsemesterinfo Wintersemester 2011/12 Fachschaft Physik

Happy Physics - Fachschaft Physik: · PDF file · 2011-10-01Vorwort Erstmal „Hallo“ und „Herzlich Willkommen“ zum Physikstudium an der TU Darmstadt und willkom-men in eurer

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Happy PhysicsErstsemesterinfo Wintersemester 2011/12

Fachschaft Physik

Vorwort

Erstmal „Hallo“ und „Herzlich Willkommen“ zum Physikstudium an der TU Darmstadt und willkom-men in eurer „Happy Physics zum Wintersemester 2011/12“. In diesem Heft findet ihr alles, was ihrvorläufig über das Studium hier in Darmstadt wissen müsst, sowie einige Geschichten und Artikelrund um das Physikstudium und Darmstadt.Die wichtigste Regel für euer Studium vorab: DON’T PANIC. Ihr habt einiges vor euch, aber dashatten auch andere schon und haben es trotzdem geschafft. Also erstmal hinsetzen, in Ruhe dasHeft hier lesen und vor dem offiziellen Studienbeginn nochmal entspannen.Wir werden euch während des Mathevorkurses an einigen Nachmittagen studienrelevante Hinweisegeben, und natürlich könnt ihr uns dann auch eure brennendsten Fragen zum Studium stellen.

Wir wünschen euch einen guten Start in das Physikstudium und freuen uns auf eine spannen-de und unterhaltsame OWO mit euch.

Eure Fachschaft Physik

Impressum

Herausgeber: Fachschaft Physik, Hochschulstraße 12, 64289 DarmstadtRedaktion: Herausgeber V.i.S.d.P.: Sandra Kemler

Titelbild: Konstantin RistlComics: Der Comic auf Seite 32 ist von http://abstrusegoose.com/.

Satz: LATEX Auflage: 300

E-Mail: [email protected]: www.fachschaft.physik.tu-darmstadt.de

Die Happy Physics erscheint anlässlich der Orientierungsveranstaltungen zu Semesterbeginn.Für den Inhalt der Artikel sind die jeweiligen Verfasser verantwortlich.Gedruckt mit freundlicher Unterstützung des AStA der TU Darmstadt.

Inhaltsverzeichnis

1 Aktuelles 21.1 OWO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.2 Vorkurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

2 Infos zum Studium 42.1 Lehrformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2.1.1 Vorlesungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42.1.2 Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42.1.3 Sprechstunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52.1.4 Praktika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52.1.5 Seminare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62.1.6 Zum Schluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2.2 Studienplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.2.1 Grundlage – der Bachelor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.2.2 Vertiefung – der Master . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

2.3 Prüfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102.3.1 Studienleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102.3.2 Prüfungsleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

2.4 TUCaN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112.5 Das Mentorensystem in der Physik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112.6 Interviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

2.6.1 . . . mit Prof. Fujara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112.6.2 . . . mit Priv. Doz. Dr. Lutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

2.7 Erfahrungsberichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.7.1 . . . von Nicole Martin und Antje Weber (im 1. Semester, WS 2005/06) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.7.2 . . . von Achim Lindheimer (im 3. Semester, WS 2005/06) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.7.3 . . . von Thomas Krüger (im 3. Semester, WS 2008/09) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.7.4 . . . von Axel Maas (Post-Doc) oder: Wohin die Physik führt... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

2.8 Bücherliste fürs Grundstudium Physik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

3 Infos zur Uni 193.1 Lageplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193.2 Hochschulselbstverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193.3 Wir über uns: die Fachschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

4 Leben muss man ja auch . . . 214.1 Wohnungssuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214.2 Berufe für Physiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

5 Fun und Freizeit 245.1 Gedankenfreiheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245.2 Wirtschaftswoche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255.3 Die wissenschaftlichen Methoden des Känguruhs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265.4 Einstellungstest für Physikstudenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285.5 Ein paar Rätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

6 Nachschlagen 296.1 Auf einen Blick: Adressliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296.2 Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

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1 Aktuelles

1.1 OWO

Mit dem Beginn des Studiums kommen ein paar neue Sa-chen auf euch zu:

• Ihr seid von vielen neuen Leuten umgeben.

• Studieren unterscheidet sich in vielen Punkten vonder Schule, vor allem dadurch, dass vieles nichtmehr ganz starr festgelegt ist und für einen orga-nisiert wird. Im Studium muss man sich um einigesselbst kümmern.

• Sowohl (natürlich) inhaltlich als auch von seinenLehr- und Lernformen her unterscheidet sich dasStudium deutlich von der Schule, so dass die meis-ten wohl erstmal das Lernen neu lernen müssen.

• Viele von euch sind wahrscheinlich von Zuhauseausgezogen (oder werden das bald tun) und müssensich mit der veränderten Situation erst einmal zu-rechtfinden. Vor allem kennen vermutlich die meis-ten Darmstadt noch nicht wie ihre Westentasche.

Damit ihr euch nicht ganz allein mit diesen ganzen neuenSachen herumschlagen müsst, organisieren wir, die Fach-schaft, die Orientierungsveranstaltungen, die in der Physiktraditionell OWO (Orientierungswochen) heißen. In die-ser Zeit habt ihr Gelegenheit, eure Kommilitonen sowie diewichtigsten Uni-Eigenheiten kennenzulernen.

Dazu gibt es nach dem Mittagessen verschiedene Pro-grammpunkte: Wir werden mit euch u. a. den Stundenplanzusammenstellen, euch einen Überblick über die Nebenfä-cher geben und euch zeigen, was an der Uni und in derUmgebung wichtig ist. An einem Tag werden sich die Ver-anstaltungen auch auf den Abend erstrecken, denn auchdas Leben außerhalb der Uni will erkundet werden.

Die genauen Zeiten könnt ihr dem OWO-Plan auf dernächsten Seite entnehmen.

„Theorie ist, wenn man alles weiß,aber nichts funktioniert.

Praxis ist, wenn alles funktioniert,aber niemand weiß warum.

Hier ist Theorie und Praxis vereint:nichts funktioniert und niemand weiß wieso!“

(Albert Einstein über die Physik)

In den ersten Wochen des Semesters finden einige Fetenstatt, die ihr dazu nutzen solltet, so viele Kontakte wiemöglich zu anderen Darmstädter Studenten anderer Fach-bereiche zu knüpfen – im Laufe des Semesters habt ihr dieMöglichkeit meist nicht mehr so intensiv.

Besonders wollen wir euch natürlich die Erstsemester-Fete der Mathematiker ans Herz legen. Mit ihnen werdetihr im Laufe eures Studiums noch häufiger zu tun ha-ben und sie kennen und lieben lernen. Diese findet inder zweiten Vorkurswoche am Donnerstagabend, also am14.10.2009, in der Bessunger Knabenschule statt und star-tet um voraussichtlich 19:30 Uhr mit dem sehr empfeh-lenswerten Mathetheaterstück, bei dem die Physiker aufkeinen Fall fehlen dürfen.

1.2 Vorkurs

Typischerweise kommen die Studierenden eines Semestersvon vielen verschiedenen Schulen, was zur Folge hat, dassdie Vorkenntnisse sehr unterschiedlich sind. Dies führte inder Vergangenheit häufig, insbesondere im Bereich der Ma-thematik, zu Problemen. Daher ist ein mathematischer Vor-kurs eingerichtet worden, damit alle mit dem gleichen Wis-sensstand in das Studium einsteigen können.

Es handelt sich hierbei um ein freiwilliges Angebot, esliegt also an euch, ob ihr diesen Vorkurs besucht. Aus lang-jähriger Erfahrung ist dies jedoch in jedem Fall empfehlens-wert, insbesondere für diejenigen, deren Hirn durch Zivil-dienst oder Bundeswehr ein Jahr „pausiert“ hat.

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Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag FreitagZeit 03.10.2011 04.10.2011 05.10.2011 06.10.2011 07.10.2011

09:00 - 13:00

FREI

Vorkurs Vorkurs Vorkurs VorkursS311/0012 S311/0012 S306/051 S202/C205

S311/006 S306/052 S103/12313:00 - 14:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen14:00 - 15:00 Uniführung

Rallye

Ü-Vorlesung15:00 - 16:00

KleingruppenStudienplan Grundpraktikum und

16:00 - 17:00 Stundenplan Institutsführung17:00 - 18:00 und TUCaNabends Kneipenabend

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag FreitagZeit 10.10.2011 11.10.2011 12.10.2011 13.10.2011 14.10.2011

09:00 - 13:00Vorkurs Vorkurs Vorkurs Vorkurs Vorkurs

S311/0012 L203/06 S202/C205 S313/36 S306/051S311/006 L203/05 S313/36 S207/109 S306/052

13:00 - 14:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen14:00 - 15:00 Messdaten

BüchervorstellungGeländespiel

HoPo & AStA Abschluss15:00 - 16:00

FehlerrechnungNebenfachbörse

16:00 - 17:00 Institutsführung17:00 - 18:00abends Mentorentreffen

Tabelle 1.1: Zeitplan der OWO

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2 Infos zum Studium

2.1 Lehrformen

2.1.1 Vorlesungen

Der Studienführer sagt zum Thema Vorlesung: „Sie bestehtim Wesentlichen aus einem Vortrag.“ Stimmt, wenn manauch ein, zwei Worte mehr zu diesem Thema verlierenkönnte.

Wer „frisch“ aus der Schule kommt, kennt als Lehrformvor allem den Dialog. Üblicherweise geht der Lehrer in derSchule ungefähr auf die Denkweise und auf das Arbeits-tempo der Schüler ein, unterhält sich mehr mit ihnen, alsdass er ihnen einen Vortrag hält, und am Ende einer Stun-de hat zumindest ein großer Teil der Schüler den Stoff imGroßen und Ganzen verstanden. All das ist bei einer Vor-lesung nicht der Fall, teilweise nicht angestrebt, teilweiseaber auch nicht machbar. Das hat mehrere Gründe:

Professoren werden nicht Professoren, weil sie gute Pä-dagogen sind, sondern weil sie gut forschen können. Dasbedeutet, dass es keinerlei pädagogische Ausbildung aufdem Weg zur Professur gibt.

Die Menge der Zuhörer in einer Vorlesung ist teilweisezehn Mal so groß wie die Zahl der Schüler in einer Un-terrichtsstunde. Das schränkt die Möglichkeit zum Dialogerheblich ein. Es ist kaum realisierbar, dass jeder seine Fra-gen in der Vorlesung beantwortet bekommt.

Die Stoffmenge, die in einem Semester bewältigt wer-den muss, ist gewaltig; überhaupt kein Vergleich zur Schu-le (dafür könnt ihr natürlich auf Vokabellernen verzichten,braucht kein Latein mehr und habt nur noch zwanzig Wo-chenstunden Lehrveranstaltungen, so dass eine ganze Men-ge Zeit zum Lernen bleibt). Sich über die Geschwindigkeitdes Vorgehens aufzuregen, hat kaum Sinn; auch die Lehr-pläne der Professoren sind mehr oder minder fest vorgege-ben, so dass die Stoffmenge pro Vorlesung nicht beeinflusstwerden kann.

Wenn ihr es trotz aller Bemühungen nicht schafft, beimVor- und Nachbereiten der Vorlesungen auf dem Laufendenzu bleiben, ist das nicht allzu schlimm. Etwa nach der Hälf-te des Semesters geht es den meisten anderen Studentenauch so. Versucht so weit mitzukommen, dass es für dieÜbungen reicht, und verschiebt alles Weitere auf die vor-lesungsfreie Zeit. Von 52 Wochen des Jahres sind lediglich26 bis 28 mit Vorlesungen belegt, und da wir kein Indus-triepraktikum oder ähnliches zu absolvieren haben, ergibtdas eigentlich hinreichend Zeit, sich mit dem Stoff ausein-anderzusetzen.

Noch ein paar abschließende Bemerkungen: Was an derTafel steht und was im Skript zu lesen ist, beinhaltet desöfteren einige Fehler. Wenn ihr also einen Nachmittag übereiner Formel gebrütet habt, nicht verzweifeln; möglicher-weise liegt ihr richtig und ihr habt die Formel lediglichfalsch abgeschrieben bzw. der Professor hat sie falsch an-geschrieben. Mit Lehrbüchern verhält es sich ähnlich, wenn

auch hier die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass das Lehr-buch recht hat und ihr euch verrechnet habt. Bei hartnäcki-gen Differenzen fragt einfach kompetente Leute, also z. B.Kommilitonen, Übungsgruppenleiter oder die Aufsicht derLehrbuchsammlung.

Dass ein Professor euch eine Frage beantwortet und ihrhinterher nicht wisst, was die Antwort mit der Frage zu tunhat, kommt vor. Dennoch solltet ihr die Möglichkeit nut-zen, dass in Darmstadt die Professoren Anregungen undauch Kritik von Studenten vergleichsweise offen gegen-überstehen. Sicherlich solltet ihr nicht gleich und immerin der ganz großen Horde ins Büro des Professors stürmen,aber falls ihr ansonsten keine Antwort bekommt (z.B. vonden anderen genannten Stellen), könnt ihrs durchaus aucheinfach mal bei ihm versuchen. Die meisten reagieren sehrfreundlich auf Fragen.

2.1.2 Übungen

Übungen sind, wie der Name schon sagt, die Möglich-keit, das, was ihr in der Vorlesung gehört habt, in dieForm von (Rechen-)Aufgaben umzusetzen. Dies geschiehtmeist zweistündig in Gruppen von ca. 25 Studenten. Be-treut werdet ihr dabei von einem Assistenten, der währendder Übung herumgeht, Hinweise zur Lösung gibt und auchmal eine Aufgabe an der Tafel vorrechnet. Auf dem Aufga-benblatt befinden sich meistens noch einige Hausaufgaben,die darauf warten, von euch bearbeitet zu werden. In der

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nächsten Stunde könnt ihr sie dann zur Korrektur abgeben.Wenn es mit dem Lösen hapert: Nicht verzagen, jeder As-sistent bietet eine Sprechstunde an, die ihr nutzen solltet.

Und noch etwas (auch wenn die Schulzeit vorbei ist): Esgibt ab und zu die Möglichkeit, selber etwas an der Tafelvorzurechnen. Erfolgserlebnisse sind (gerade am Anfang)dünn gesät, und falls ihr eine Aufgabe gut gelöst habt, soll-tet ihr ruhig mal euer Selbstbewusstsein stärken.

Übungen sind, zumindest am Anfang, die wichtigs-te Lehrveranstaltung. Drastisch ausgedrückt: Wer keineÜbungen rechnet, wird es in den Prüfungen sehr schwerhaben. Dort wird nämlich allein das Bearbeiten von Auf-gaben verlangt. Wer also „nur“ den Stoff lernt, und nachdem Semester zwar erkannt hat, was die Welt im Innerstenzusammenhält, wird jedoch noch lange nicht die Prüfungbestehen.

Wenn die Übungsaufgaben euch zu schwer vorkommen,ihr überhaupt nicht wisst, wie man an sie herangeht, oderder Zusammenhang zwischen Übung und Vorlesung fehlt,sprecht es an. Und zwar nicht beim Nachbarn, weil der dieÜbungsaufgaben nicht gemacht hat und auch gar nichts anihnen ändern wird, sondern mindestens beim Übungsgrup-penleiter. Falls auch das nichts hilft, bei dem, der die Übungmacht oder gar beim Professor, der die Vorlesung hält. Undgenauso beschwert euch, wenn ihr von einem Assistentenbetreut werdet, der keine Fragen zum Stoff beantwortenkann und sich nur auf seine Musterlösungen verlässt.

Zuweilen werden in der Mathematik auch Tutorien zuden Vorlesungen angeboten. In diesen sollen vertiefendeAufgaben gestellt werden. Für Physiker sind diese nichtverpflichtend, freiwillig kann man sie natürlich besuchen.Die Tutorien können zum besseren Verständnis beitragen,aber sie sollen (eigentlich) nicht prüfungsrelevant sein.

2.1.3 Sprechstunden

Zu jeder Übung sowie den entsprechenden Vorlesungenwerden Sprechstunden angeboten. Während einer Sprech-stunde könnt ihr Fragen zur Übung und zur Vorlesung stel-len. Manche Übungsgruppenleiter erklären sich auch be-reit, etwas zu einem anderen Fach zu erläutern. Wenn ihrProbleme habt die Übungen zu lösen oder nicht wisst wieihr überhaupt an die Aufgaben herangehen sollt, dann gehtin die Sprechstunde und fragt so lange nach, bis ihr es ver-standen habt.

Eure Übungsgruppenleiter werden mit euch dafür in ei-ner der ersten Übungsstunden einen Termin vereinbaren– falls nicht: Fragt sie danach! Was weniger bekannt istund auch seltener genutzt wird, sind die Sprechstundenderjenigen, die die Übungsblätter machen, sowie die desProfessors. Hier könnt ihr die Fragen stellen, die euch aucheure Übungsgruppenleiter nicht erklären konnten.

Für Fragen zur Mathematik kann man auch im Lernzen-trum Mathematik (LZM) Hilfe bekommen, dort sitzt meis-tens ein Hiwi, der Fragen beantworten kann und außerdemgibt es dort auch Übungen und alte Klausuren zum Üben.

Die Hauptsache ist, dass ihr euch mit den Übungen undThematiken beschäftigt... Vorlesungen kann man bisweilen

schon einmal schwänzen, bei den Übungen ist das aller-dings eine sehr leichtsinnige Idee.

„Man kann beim Studium der Wahrheitdrei Hauptziele haben:

einmal, sie zu entdecken, wenn man sie sucht;dann: sie zu beweisen, wenn man sie besitzt;

und zum Letzten: sie vom Falschen zu unterscheiden,wenn man sie prüft.“

(Blaise Pascal)

2.1.4 Praktika

Wir sind mit einem physikalischen Grundpraktikum geseg-net. Dies bedeutet, dass insgesamt 32 Versuche in den ers-ten drei Semestern durchgeführt werden müssen. Am An-fang eines Semesters bekommt man die Versuchsanleitun-gen für das gesamte Semester und sucht sich einen Partner,mit dem man das Praktikum durchzustehen gewillt ist. Da-zu gehören:

Vor dem Praktikumstermin

Eine Vorbereitung an Hand der meist auf den Anleitungs-blättern angegebenen Quellen, der zu vielen Versuchen inder physikalischen Lehrbuchsammlung vorhandenen Ver-suchsmappe und eigener Literaturrecherchen ist Vorausset-zung zur Teilnahme am Praktikum. In einer stillen Stundewird man sich daher mit dem Partner zusammensetzen undversuchen, sich über den Versuch klar zu werden. Das kanndurchaus einige Stunden in Anspruch nehmen – garantiertaber dafür, dass man versteht was passiert und die Durch-führung interessant bleibt.

Für die Vorbereitung steht die Lehrbuchsammlung zurVerfügung. Dort befinden sich die Bücher, die in der Anlei-tung angegeben sind. Es ist keine Pflicht, sich ausgerechnetmittels dieser Bücher zu informieren, kann sich allerdingsbisweilen auszahlen. Dort sitzt auch ein Physikstudent zurBetreuung, den ihr fragen könnt, wenn ihr etwas nicht ver-steht.

Die Vorbereitung zum Praktikum ist eine ausgezeichne-te Möglichkeit, einfach mal verschiedene Bücher auszupro-bieren, denn nicht jeder kommt mit jedem Buch gleich gutzurecht! Nach einiger Zeit werden sich bei euch die „Lieb-lingsbücher“ herauskristallisieren, mit denen ihr am bestenarbeiten könnt.

„Ein Gelehrter in seinem Laboratoriumist nicht nur ein Techniker;

er steht auch vor den Naturgesetzenwie ein Kind vor der Märchenwelt.“

(Marie Curie)

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Vorbesprechung

Dann ist es soweit: Man steht mit meist vier Gruppen inden Praktikumsräumen und möchte den Versuch durchfüh-ren. Davor hat man aber noch einem Betreuer Rede undAntwort zu stehen. Die Philosophie dahinter ist, dass je-mand, der keine Ahnung von dem Versuch hat, auch beider Durchführung nichts Entscheidendes lernen wird. Wasjedoch Sinn und Zweck des Praktikums ist: Man soll sich inein Gebiet, von dem man nur eine ungefähre Ahnung hat,selbständig einarbeiten und den Stoff des Versuches lernenund vertiefen. Also unterhält man sich mit dem Assistenten,beantwortet all die Fragen, die in der Versuchsanleitungstehen und darf natürlich auch selbst Fragen stellen.

Während der Diskussion mit dem Versuchsbetreuerkönnt ihr euer Wissen über die theoretischen Grundlagenprüfen (daher solltet ihr euch möglichst gut vorbereiten!).Bei mangelnden Kenntnissen kann der Betreuer für euchdas Praktikum abbrechen, so dass ihr den Versuch zu ei-nem anderen Termin nachholen müsst.

Aber keine Sorge: Wer interessiert ist, sich mit dem Stoffbefasst und evtl. zur Vorbereitung gestellte Aufgaben aufder Versuchsanleitung löst, fliegt garantiert nicht raus.

Durchführung

Ist die Vorbesprechung überstanden, dürft ihr an die Ex-perimente, wo ihr eure Messungen mitprotokolliert. Dazusollen Schulhefte oder leere Bücher verwendet werden, wiesie in vielen Kaufhäusern erhältlich sind. Lose Blätter sindnicht erlaubt! Auf dem Anleitungsblatt stehen recht prä-zise Beschreibungen, was zu tun ist, doch für Fragen istnatürlich immer auch der Assistent da.

Nach der Durchführung

Nach der Durchführung geht es daran, die Ergebnisse aus-zuwerten. Dazu gehören die auf dem Blatt stehenden Aus-wertungsaufgaben ebenso wie eine Fehlerrechnung, die jenach Versuch mehr oder minder umfangreich sein kann(die Grundlagen dazu werden in der Einführungsvorlesungbesprochen). Normalerweise sollte all das in drei Stundenzu schaffen sein, gelingt das aber einmal nicht, dann be-kommt ihr ein Vortestat und wertet den Versuch zu Hausefertig aus. Das ist auch kein Drama und manchmal ist esnicht schlecht, wenn man einfach am nächsten Tag in Ruheeine fehlende Rechnung fertig stellt.

Allerdings sollte die Auswertung bis zwei Wochen nachVersuchsdurchführung fertig und vom Betreuer (in dessenBüro oder beim nächsten Praktikumstermin) testiert wor-den sein.

Neben den 30 festgeschriebenen Versuchen müsst ihrzwei Wahlversuche machen, deren Termine ihr mit den zu-ständigen Betreuern direkt ausmachen müsst.

Fortgeschrittenen-Praktikum

Habt ihr nach drei bis vier Semestern das PhysikalischeGrundpraktikumgeschafft, so erwartet euch die nächsteHerausforderung: Das Fortgeschrittenen-Praktikum, kurzF-Praktikum genannt. Nun ist es eure Aufgabe, in zweiSemestern zwölf Versuche aus den drei Abteilungen Ange-wandte Physik, Festkörperphysik und Kernphysik zu absol-vieren. Dabei müssen mindestens drei Versuche aus jedemInstitut durchgeführt werden, maximal dürfen es fünf sein.

Das Praktikum ist so gedacht, dass man alle zwei Wo-chen montags einen Versuch absolviert und die restlicheZeit zum Auswerten verwendet. Im Wesentlichen läuft dasPraktikum gleich ab, nur dass alles umfangreicher ist. Sosind hier die Versuchszeiten einfach zweimal drei Stunden.Besonders die Auswertung dauert bei F-Praktikums-Versu-chen meist wesentlich länger als im Grundpraktikum, manhat dafür drei Wochen Zeit.

„Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen.“

(Albert Einstein)

2.1.5 Seminare

Seminare werden euch erst beim Master-Studiengang überden Weg laufen, der Vollständigkeit halber sind sie hieraber auch aufgeführt.

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Ein Seminar kann man sich ähnlich wie eine Vortrags-reihe vorstellen. Die betreuenden Professoren stellen eineReihe von Vortragsthemen zu einem bestimmten, überge-ordneten Thema zusammen. Die einzelnen Vorträge wer-den dann von den teilnehmenden Studenten gehalten, dasheißt, jeder muss mal ran. (Man kann sich meist auch nurals Zuhörer in ein Seminar setzen, bekommt dann aber kei-nen Schein.)

Das Thema wird in der Regel zu Beginn des Semestersfestgelegt. Die dazugehörige Literatur wird meist vom je-weiligen Professor einige Zeit im Voraus zur Verfügung ge-stellt, so dass man genügend Zeit hat, sich auf den ent-sprechenden Vortrag vorzubereiten. Während dieser Zeitsteht einem der Betreuer des Vortrags – entweder der Pro-fessor selbst oder ein wissenschaftlicher Mitarbeiter – alsAnsprechpartner zur Verfügung.

Manche Professoren verlangen auch noch eine schriftli-che Zusammenfassung beziehungsweise Ausarbeitung desVortrags.

All dieses sowie die Mitarbeit im Seminar gehen dannin die Note mit ein. Generell sind Umfang und Schwierig-keitsgrad der Seminare ausgesprochen unterschiedlich.

2.1.6 Zum Schluss

Nachdem wir euch jetzt die Lehrangebote der Uni vorge-stellt haben, heißt es nun für jeden Einzelnen, den eigenenLernrhythmus zu finden. Dies geht bestimmt nicht inner-halb der ersten Woche, sondern braucht schon etwas län-ger. Klar ist, dass es dafür keine Patentrezepte gibt. Wichtigist nur, dass man regelmäßig etwas tut, alles auf die zuge-gebenermaßen langen Semesterferien zu verschieben, dieman doch mit den anderen angenehmen Dingen des Le-bens zubringt, führt meistens zu nichts.

Es gibt zum einen die Möglichkeit, sich mit anderen zuLerngruppen zusammenzufinden. Um die richtige Anzahlund die richtigen Leute zu finden, müsst ihr etwas rum-experimentieren (es hat wenig Zweck, wenn das „Genie“vor vier „normalen“ Leuten stundenlange Vorträge hält).Besonders vor Prüfungen ist es jedoch zu empfehlen, sichab und zu mit anderen zusammenzusetzen, auch um sichselber besser einschätzen zu können.

Zum anderen gibt es das Selbststudium. Oft geht keinWeg daran vorbei, sich alleine ins stille Kämmerlein zu set-zen und die Dinge zwei- oder dreimal zu lesen, bis man sieversteht. Wann ihr das macht, ob nun morgens gleich nachSonnenaufgang oder nachts um zwei, muss jeder selbstherausfinden.

Speziell an die Leute, die in ihrem Zimmer erst denSchreibtisch wegräumen müssen, um das Bett runterklap-pen zu können: Es gibt an der Uni die Institutsbibliotheken,in denen genügend Arbeitstische und Bücher zur Verfügungstehen und in denen es bedeutend leiser zugeht als in derLehrbuchsammlung.

Zu Büchern lässt sich ganz allgemein sagen: Erst rein-schauen, dann kaufen! Nicht jedes Buch, das auf der Listeder Profs steht, ist für jeden gleich gut geeignet. Auf jedenFall solltet ihr nach einiger Zeit „eure Bücher“ gefunden

haben, denn man muss nicht alles wissen, man muss nurwissen, wo es steht.

2.2 Studienplan

Seit Wintersemester 2003/2004 werden in Darmstadt imFachbereich Physik der Bachelor of Science in Physik unddarauf aufbauend die Studiengänge Master of Science inPhysik sowie Master of Science in Technische Physik ange-boten.

Im Folgenden wollen wir für euch die wesentlichen Cha-rakteristika der Studiengänge kurz zusammenfassen:

• Wie in anderen Studiengängen schon länger üblich,weist ihr den erfolgreichen Besuch jeder vorgesehe-nen Veranstaltung zeitnah nach.

• Am Ende des Bachelor-Studiums widmet ihr euchder dreimonatigen Bachelor-Thesis – einer wissen-schaftlichen Arbeit unter der Leitung eines erfahre-nen Physikers. Damit erlangt ihr einen berufsqualifi-zierenden Abschluss – den Bachelor of Science.

• Danach stehen euch mehrere Möglichkeiten offen.Entweder ihr studiert weitere vier Semester und er-langt einen Master, oder ihr steigt in die Berufsweltein.

• Eine Stärke der neuen Abschlüsse ist ihr internatio-naler Standard. Durch die Äquivalenz des Mastersmit dem bisherigen Diplom ist auch hierzulande fürAkzeptanz gesorgt.

„Die Natur ist so gemacht,dass sie verstanden werden kann.

Oder vielleicht sollte ich richtiger umgekehrt sagen,unser Denken ist so gemacht,

dass es die Natur verstehen kann.“

(Werner Heisenberg)

2.2.1 Grundlage – der Bachelor

Während des sechssemestrigen Bachelorstudiengangs wer-den zunächst Grundlagen gelegt – eine theoretische undexperimentelle Basis geschaffen. Hier lernt ihr die Zusam-menhänge, über die jeder Physiker Bescheid wissen sollte.(s. Abb. 2.1)

Eine kurze Erläuterung zu den einzelnen Fächern:

• Experimentalphysik (Physik I-IV)Diese Vorlesung wird noch am ehesten an die Schul-physik erinnern. Vieles wird wiederholt, dann aberauch vertieft und neue Zusammenhänge werden an-hand spannender Experimente begreifbar gemacht.Themen sind: Mechanik, Wärmelehre, Elektrizitäts-lehre, Optik und Atomphysik.

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Grundlagen Vertiefung

1. Semester CP 2. Semester CP 3. Semester CP 4. Semester CP 5. Semester CP 6. Semester CP

Physik I PL7 Physik II PL7 Physik III PL7 Physik IV PL7 zwei Fachkurse je

V4+Ü2 V4+Ü2 V4+Ü2 V4+Ü2 je V3+Ü1 PL5

Grundpraktikum I SL4 GrundpraktikumII

SL4 GrundpraktikumIII

SL4 Messtechnik SL2 F-Praktikum SL8 F-Praktikum SL8

P3 P3 P3 V2+P1 P6 P6

Rechenmethodenzur Physik

SL5 Einf. theo. Physik:Phys. Begriffsbil-dungen

SL6 Theor. Physik I:Klassische Mecha-nik

PL8 Theor. Physik II:Quantenmecha-nik

PL8 Theor. Physik III:Elektrodynamik

PL8 Theor. Physik IV:Statistische Phy-sik

PL8

V2+Ü2 V3+Ü2 V4+Ü2 V4+Ü2 V4+Ü2 V4+Ü2

Analysis I PL8 Analysis II PL8 Funktionentheo-rie

PL4u ComputationalPhysics

PL6u Bachelor-Thesis PL15

V4+Ü2 V4+Ü2 V2+Ü1 V2+P3 P20

Lineare Algebra Ifür Physiker

PL4 Lineare Algebra IIfür Physiker

PL4 GewöhnlicheDifferentialglei-chungen

PL4u

V2+Ü1 V2+Ü1 V2+Ü1

Nichtphysikalisches Ergänzungsfach PL12

Orientierungs-woche

Computer-praktikum(freiwillig)

Infoveranstaltung:Attraktive Physik

Fächerübergreifende Lehrveranstaltungen SL4

Tabelle 2.1: Studienplan des Bachelor of Science in Physik (PL = Prüfungsleistung, SL = Studienleistung, b = benotet,u = unbenotet, CP = Credit Points, V/Ü/P x = x Semesterwochenstunden für Vorlesung/Übung/Praktikum)

Vertiefungsphase Forschungsphase

1. Semester CP 2. Semester CP 3. Semester CP 4. Semester CP

Höhere Theore-tische Physik

PL7

Praktikum zurEinführung in daswissenschaftlicheArbeiten

PL30Master-Thesisund Präsentation

PL30

Studienschwerpunkt PL13

(zwei vertiefende Vorlesungen)

Seminar I SL5b Seminar II SL5b

Spezialvorlesung SL5 Spezialvorlesung SL5

PhysikalischesWahlfach

SL5

NichtphysikalischesErgänzungsfach

SL4 NichtphysikalischesErgänzungsfach

PL5

FachübergreifendeLehrveranstaltung

SL3 FachübergreifendeLehrveranstaltung

SL3

Tabelle 2.2: Studienplan des Master of Science in Physik

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• Theoretische Physik (Rechenmethoden, Phys. Be-griffsbildung und Theor. Physik I-IV)Dieser Bereich wird von den meisten als der an-spruchsvollste empfunden. Die ersten beiden Ver-anstaltungen Rechenmethoden und Einführung in dietheoretische Physik dienen der Grundlagen- und Be-griffsbildung und stellen das benötigte mathemati-sche Handwerkszeug zur Verfügung. Anschließendwird die Mechanik, Quantenmechanik, Elektrodyna-mik und Statistische Physik behandelt.

• Mathematik (Lineare Algebra I+II und Analysis I-III)Vor allem für die theoretische Physik ist die LineareAlgebra von großer Bedeutung, während die Analy-sis – oft auf sehr abstrakte Weise – für die gesam-te Physik benötigte Methoden vorstellt. Analysis IIIist aufgeteilt in die „Gewöhnlichen Differentialglei-chungen“ und die „Funktionentheorie“.

• Computational Physics (und Computerpraktikum)Auch in der Physik immer wichtiger ist der Ein-satz von Computern. Das Computerpraktikum ist v. a.für diejenigen gedacht, die keine Linux- bzw. Pro-grammiererfahrung haben, während in Computatio-nal Physics mathematische und physikalische Proble-me mit Hilfe des Rechners gelöst werden.

• Praktika (Grund- und F-Praktikum)In den ersten drei Semestern schließt ihr das Grund-praktikum ab. Hier führt ihr eigenständig vorgege-bene Versuche durch und wertet die Ergebnisse aus.

Zur Vorbereitung auf das Fortgeschrittenen-Prak-tikum hört ihr die Messtechnik-Vorlesung, die euchmit grundlegenden Experimentiertechniken vertrautmachen soll, sowie Methoden zur erweiterten Da-tenanalyse vorstellt.

Im F-Praktikum führt ihr dann zwar weniger, dafüraber aufwendigere und anspruchsvollere Versuchedurch. Der Hauptteil der Arbeit besteht hier nebender Vorbereitung in der Auswertung, die zu Hauseerfolgt.

• Nichtphysikalisches Ergänzungsfach („Nebenfach“)Eine Liste der möglichen Fächer gibt es beim Deka-nat.

• Fachkurse (Auswahl aus den drei Instituten)Einen tieferen Einblick in die Materie erhaltet ihrvon zweien der drei Institute (Angewandte Physik,Festkörperphysik, Kernphysik), deren Fachkurse ihrbesucht.

„Physik verhält sich zu Mathematikwie Sex zu Selbstbefriedigung.“

(Richard Feynman)

2.2.2 Vertiefung – der Master

Entscheidet ihr euch, weiter an der Uni zu bleiben und aufMaster zu studieren, kommen weitere zwei Jahre Vertie-fung auf euch zu, die mit der Master-Thesis abgeschlossenwerden. Hier werden euch zwei verschiedene Richtungen(Master of Science in Physik oder Master of Science in Tech-nische Physik) angeboten, die wir kurz erläutern möchten.

. . . in Physik

Diese Richtung entspricht dem klassischen Abschluss Di-plom-Physiker und zielt im Wesentlichen darauf ab, Wis-senschaftler auszubilden. Eine graphische Darstellung desStudienplanes findet ihr in Tabelle 2.2.

Für die „Höhere Theoretische Physik“ ist die „HöhereQuantenmechanik“ oder die Veranstaltung „Komplexe Dy-namische Systeme“ zu belegen.

Man wählt für den Masterstudiengang einen Studien-schwerpunkt (B: „Physik und Technik von Beschleunigern“,F: „Physik der kondensierten Materie: Festkörperphysik,weiche Materie und Biophysik“, H: „Materie bei hohenEnergiedichten“, K: „Kernphysik und Nukleare Astrophy-sik“, O: „Moderne Optik“). Auf Antrag bei der Prüfungs-kommission kann man auch eigene Schwerpunkte definie-ren. Zu jedem Studienschwerpunkt gehören zwei „Vertie-fende Vorlesungen“, die nach dem zweiten Semester in ei-ner gemeinsamen Prüfung mündlich geprüft werden. „Ver-tiefende Vorlesungen“ stehen dabei für Vorlesungen, diefest zum Lehrplan gehören, in denen grundlegendes Wis-sen vermittelt wird.

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In den Spezialvorlesungen dagegen wird – wie der Na-me schon vermuten lässt – spezialisiertes Wissen vermit-telt, häufig halten die Professoren Vorlesungen über „ihr“Spezialgebiet. In den Seminaren geht es darum, sich selbst-ständig in ein Thema einzuarbeiten, es aufzubereiten, dannvor anderen Studenten und dem Professor einen Vortrag zudem Thema zu halten, Fragen beantworten zu können undeine schriftliche Ausarbeitung, die den Vortrag zusammen-fasst, anzufertigen.

. . . in Technische Physik

Diese Richtung ist vor allem für diejenigen gedacht, die ei-ne anwendungsbezogenere Ausbildung möchten. Der Ab-schluss entspricht dem früheren Diplom-Ingenieur in Phy-sik. Man absolviert einen größeren Teil der Veranstaltungenin einem ingenieurwissenschaftlichen Bereich und kannauch die Master-Thesis in einem anderem Fachbereichschreiben.

Dieser Studiengang ist noch viel flexibler als der Masterof Science in Physik: zu Beginn muss man sich seinen ei-genen Studienplan ausarbeiten und von der Prüfungskom-mission bestätigen lassen. Alle Möglichkeiten aufzuführen,würde hier den Rahmen sprengen, sodass wir auf die Seitedes Dekanats verweisen. Weitere Antworten auf spezielleFragen werden euch auch gerne von der Fachschaft beant-wortet.

2.3 Prüfungen

Erstmal allgemein zur Notengebung: Die Noten fangen wiefrüher vor der Oberstufe mit der 1 an, aber die schlechtesteNote ist eine 5.

Die feinste Notenunterteilung, die euch begegnen wird,ist:

1,0 und 1,3 sehr gut1,7 und 2,0 und 2,3 gut2,7 und 3,0 und 3,3 befriedigend

3,7 und 4,0 ausreichend5,0 nicht bestanden

Betrachet man nun den Studienplan, dann stellt manfest, dass die Creditpoints, unabhängig von der erreich-ten Note, für eine Veranstaltung entweder aufgrund vonPrüfungsleistungen oder Studienleistungen vergeben wer-den.

Was ist nun der Unterschied zwischen Prüfungs- undStudienleistung?

2.3.1 Studienleistung

Bei Studienleistungen bestimmt der Professor, welche Vor-aussetzungen man für das Bestehen erfüllen muss. DieseBedingungen müssen spätestens am Anfang des Semestersbekanntgegeben werden. Das können zum Beispiel sein: Ei-ne bestimmte Menge an zu bearbeitenden Hausaufgabenoder eine Klausur am Ende der Vorlesung.

Eine Studienleistung kann man beliebig oft wiederho-len. Der erste bestandene Versuch zählt. Allerdings wird dieKlausur einer Studienleistung vom Professor üblicherweisenur einmal pro Semester angeboten.

Die Note, die man beim Bestehen einer Studienleistungerhält, fließt nicht in die Gesamtnote des Bachelors mit ein.Hat man eine Studienleistung bestanden, bekommt mandie entsprechenden Creditpoints für den Bachelor ange-rechnet. Am Ende erhält man für die 180 zusammengetra-genen Creditpoints den Abschluss Bachelor of Science.

2.3.2 Prüfungsleistung

Die Prüfungsleistung hat einen „offizielleren“ Charakter,d. h. dass man sich für eine Prüfungsleistung immer vorherüber TUCaN (s.u.) im Anmeldezeitraum anmelden muss.In TUCaN und an einigen anderen Stellen heißen Prüfungs-leistungen auch Fachprüfungen.

Außerdem kann man eine Prüfungsleistung nicht belie-big oft wiederholen: Hat man die Prüfung das erste Malnicht bestanden, kann man eine Wiederholungsprüfungschreiben. Besteht man diese wieder nicht, muss man aneinem Gespräch mit dem Studienberater teilnehmen. Dannhat man einen dritten Versuch. Bei erneutem Scheitern istkein weiterer Versuch möglich und man wird exmatriku-liert.

Bei einer mündlichen Prüfung müssen immer mindes-tens zwei Personen (Prüfer und Beisitzer) anwesend seinund sie dauert meist 30 Minuten.

Von einer angemeldeten Prüfung könnt ihr euch bis eineWoche vor der Prüfung abmelden. Nach dieser Abmelde-frist könnt ihr nur mit einem triftigen Grund (z. B. Krank-heit) von der Prüfung zurücktreten. Wenn ihr euch einmalfür eine Prüfung angemeldet habt und nicht mehr von derPrüfung zurücktreten könnt, dann solltet ihr sie auch mit-schreiben, sonst wird sie als nicht bestanden gewertet.

Für die Wiederholungsprüfungen am Ende des Semes-ters könnt ihr euch nur anmelden, wenn ihr die regulärePrüfung am Vorlesungsende mitgeschrieben habt. Falls ihreine plausibele Begründung habt, könnt ihr eine erstmaligePrüfungsanmeldung zu einer Prüfung am Vorlesungsendebei der Prüfungskommission beantragen.

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Wichtig: Wenn ihr eine Prüfung nicht auf Anhieb be-standen habt, müsst ihr innerhalb von 13 Monaten eineWiederholungsprüfung schreiben.

Die Veranstaltungen „Gewöhnliche Differentialgleichun-gen“, „Funktionentheorie“ und „Computational Physics“sind unbenotete Prüfungsleistungen und gehen nicht in dieGesamtnote ein. Die Noten der benoteten Prüfungsleistun-gen und der Bachelor Thesis ergeben die Gesamtnote desBachelor Studiengangs. Dabei werden die Noten mit denzugehörigen Creditpoints gewichtet. Das Ergänzungsfachgeht mit einem Gewicht von 6 CP ein.

Bei Fragen könnt ihr euch an das Dekanat, die Fach-schaft oder an das Studienbüro wenden. Nachlesen könntihr die Prüfungsbestimmungen auch in den AllgemeinenPrüfungsbestimmungen der TU Darmstadt und den zuge-hörigen Ausführungsbestimmungen der Studiengänge desFachbereiches Physik.

Dieser Text ist nur eine kurze Zusammenfassung der Prü-fungsbestimmungen, für die Angaben wird keine Haftungübernommen!

2.4 TUCaN

Mit TUCaN1 meldet ihr euch unter anderem zu Veranstal-tungen und Prüfungen an, könnt eure Klausurergebnisseeinsehen und eine Übersicht über bisher bestandene Veran-staltungen (Leistungsspiegel) abrufen. Bei Fragen und Pro-blemen helfen euch die OWO-Tutoren, die euch das Systemauch vorstellen werden (s. S. ??) und die Anleitungen2.Darüber hinaus sammelt die Fachschaft physikspezifischeHinweise zu TUCaN3. Das System wird im WS 2010/2011das erste Mal benutzt, dementsprechend können Problemenicht ausgeschlossen werden.

2.5 Das Mentorensystem in der Physik

Seit einigen Jahren hat sich im Fachbereich Physik ein er-folgreiches Mentorensystem etabliert. Jeder Student erhältzu Beginn seines Studiums – in der Regel noch während derOrientierungsveranstaltungen – einen Hochschullehrer, al-so normalerweise einen Professor, oder einen wissenschaft-lichen Mitarbeiter zugeteilt. Dieser soll insbesondere wäh-rend der ersten Semester als Ansprechpartner bei Proble-men bezüglich des Studiums dienen. Das Mentorensystembietet jedoch auch genug Raum, um einfach mal bei einemKaffee über Privates oder Wissenschaft an sich zu plaudern.

Abhängig von den Wünschen und den Terminplänen derBeteiligten finden Treffen mit den Mentoren mehr oderweniger häufig statt. Eine Gruppe trifft sich vielleicht je-de Woche zum Kaffeetrinken, eine andere nur ein- oderzweimal pro Semester. Die zu Beginn etwas nervöse Stim-mung legt sich meist während der ersten Minuten desKennenlern-Treffens und gehört normalerweise spätestensab dem zweiten Treffen der Vergangenheit an.

1 www.tucan.tu-darmstadt.de2 www.info.tucan.tu-darmstadt.de/studium/anleitung3 www.fachschaft.physik.tu-darmstadt.de/cms/studierende/

faq/tucan

Die Mentorentreffen sind für die Studenten freiwilligund als gut gemeintes Angebot zu verstehen. Hat man kei-ne Zeit oder kein Interesse, gehört es jedoch zum gutenTon, dem Mentor wenigstens kurz Bescheid zu geben.

Anders verhält es sich mit dem sogenannten „Mentoren-gespräch“. Dieses Gespräch ist nach eurem ersten Studien-jahr – also nach zwei Semestern – verpflichtend vorge-sehen. In diesem diskutiert ihr mit eurem Mentor eurenbisherigen Studienfortschritt, eure weitere Studienplanungund eventuell auftretende Probleme des ersten Studienjah-res. Das Gespräch wird vom Mentor auf einem entspre-chenden Vordruck bescheinigt.

Vor diesem Gespräch braucht man keine Angst zu ha-ben – im Grunde handelt es sich um eine reine Formalität.Fakt ist aber, dass das Gespräch verpflichtend ist und es istdurchaus möglich, dass in absehbarer Zukunft die Beschei-nigung beispielsweise im Dekanat vorgelegt werden muss.Bewahrt diese Bescheinigung daher gut auf! Da das Men-torengespräch Pflicht ist, ist auch klar, dass jedem Studentein Mentor zugewiesen werden muss. Solltet ihr also ausirgendwelchen Gründen während der Orientierungsveran-staltungen keinem Mentor zugeteilt worden sein oder habtFreunde, bei denen das der Fall ist, so meldet euch bitteso schnell wie möglich bei dem Mentorenbeauftragten derFachschaft: Jan Kuhnert4.

Er ist auch die richtige Ansprechpartner, falls ihr Pro-bleme mit eurem Mentor habt, die ihr alleine nicht lösenkönnt.

2.6 Interviews

Im Laufe eures Studiums werdet ihr durch die unterschied-lichen Veranstaltungen viele der Professoren des Fachbe-reichs kennenlernen.

In eurem ersten Semester wird euch Professor Fujaraden Stoff der Experimentalphysik I vermitteln, die Veran-staltung Rechenmethoden wird von Dr. Lutz gehalten.

Damit euch diese Leute nicht ganz fremd sind und ihr zu-mindest mal ein bisschen was über sie wisst, haben wir sieinterviewt. Diese Interviews folgen nun auf den nächstenSeiten.

2.6.1 . . . mit Prof. Fujara

Der aus einem Dorf in Westfalen stammende Professor Fu-jara hat von 1970 bis 1975 in Heidelberg studiert und be-schäftigte sich in seiner Diplomarbeit mit Kernspinresonanzmit neutronenaktivierten Kernen an einem Forschungsre-aktor. Dieses Projekt führte er im Rahmen seiner Doktorar-beit am damals neu eröffneten Hochflussreaktor am Insti-tut Laue Langevin (ILL) weiter.Fachschaft: Wenn Sie sich ursprünglich so stark für die Theo-rie interessiert haben, wie sind Sie dann in die Experimental-physik gekommen?

Fujara: Ich habe eine Diplomarbeit in der TheoretischenPhysik in Heidelberg angefangen. Aber durch einen Zufall

4 [email protected]...

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bin ich zu einem experimentellen Thema gekommen, dasich hochinteressant fand.

Fachschaft: Was sind heute Ihre Arbeitsgebiete?

Fujara: Ich untersuche dynamische Prozesse, also Bewe-gungen von Atomen, Ionen, Molekülen in Flüssigkeiten.Für diese Untersuchungen benutze ich zwei verschiedeneexperimentelle Methoden: Das ist zum Einen die Neutro-nenstreuung, die ich seit meiner Doktorarbeit maßgeblicham ILL betreibe. Und die zweite Methode ist die Nuklea-re Magnetische Kernspinresonanz (NMR), die hier im Hausbetrieben wird.

Fachschaft: Um welche Fragestellungen handelt es sich dabeikonkret?

Fujara: Ein besonderes Interesse in meiner Forschungkommt dem Eis zu, das mit seinen mindestens 13 kris-tallinen und verschiedenen amorphen5 Phasen eine außer-gewöhnliche Rolle spielt. Allerdings nur eine der Phasen,nämlich die Phase 1, ist unter den Bedingungen auf der Er-de existent. Alle anderen kann man nur unter besonderenDruck- und Temperaturbedingungen im Labor erzeugen.Das macht deutlich, dass Wasser, trotz seines doch rechteinfachen Molekülbaus sehr überraschende Eigenschaftenhat, die bis heute noch nicht komplett verstanden sind.Insbesondere interessiert uns der Mechanismus, der fürdie Leitfähigkeit von Wasser verantwortlich ist. Wir habenIndizien gefunden, dass der Leitungsprozess in Eis nichtwie bisher angenommen durch einzelne Protonen zustan-de kommt, sondern hauptsächlich durch ganze Wassermo-leküle. Verblüffend ist auch, dass Wassermolekühle in na-türlichem Eis eine weitgehend unstrukturierte Anordnunghaben. Das dürfte eigentlich nicht sein. Denn die Teilchenwürden das stabilste System bilden, wenn alle elektrischenDipole gleich ausgerichtet wären. Das kann man aber nur

5 In der Physik ist amorphes Material ein Stoff, bei dem die Atomekeine geordneten Strukturen, sondern ungeordnete Muster ausbil-den.

im Labor erzeugen; in der Natur wurde das erstaunlicher-weise nicht beobachtet.

Fachschaft: Gibt es sonst noch ein Engagement das Sie ver-folgen?

Fujara: Oh, ja, ich bin auch Mitglied in der IANUS Gruppein Darmstadt. Diese Tätigkeit nimmt einen großen Stellen-wert in meinem Leben ein. Man könnte sogar sagen, ichhabe noch ein zweites Leben neben meiner Physikprofes-sur. IANUS steht für Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Na-turwissenschaft, Technik und Sicherheit. Es ist eine Zu-sammenkunft von Wissenschaftlern, die sich der großenInterdisziplinarität verschreibt und sich nicht nur auf diePhysik beschränkt sondern zum Beispiel auch politikwis-senschaftliche Aspekte betrachtet. Es geht also um Fragen,die für Naturwissenschaft und Technik relevant sind undden Menschen betreffen. Nimmt man das Beispiel Kernfu-sion: Ein physikalisches Thema ist die Beschäftigung mitden Materialien der 1. Wand und wie sie diesen enormenBelastungen standhalten kann. Aber es geht auch darum,welche Implikationen die Kernfusion für die Gesellschafthätte. Und welche Auswirkungen hätte die Bereitstellungeiner Technik, die unendlich viel Energie für den Menschenverspricht?

Fachschaft: Was möchten Sie den Physikstudenten als Bot-schaft oder Empfehlung für das Studium ans Herz legen?

Fujara: Also sie sollen sich nicht abschrecken lassen! Selbstwenn sie während eines Großteils des 1. Semesters großeProbleme haben. Das hat nichts zu bedeuten. Anfangs-schwierigkeiten sind normal, gerade bei denen, die in derSchule nicht so viel Mathematik hatten. Ich kenne Fälle, dieerst im 2. oder 3. Semester rangekommen sind.

Fachschaft: Wie wollen Sie einen guten Kompromiss zwi-schen Didaktik und fachlichen Anspruch herstellen?

Fujara: Für am Wichtigsten halte ich es, die Vorlesungmöglichst langsam anzufangen. Ich möchte die Dinge ineiner Geschwindigkeit präsentieren, in der sie auch aufge-nommen werden können. Dazu gehört auch, keine vorbe-reiteten Folien zu verwenden, sondern auch selbst live aufeiner Folie zu schreiben. Dabei ist es wichtig, dass ich auchselbst mal einen Fehler mache (natürlich nicht absichtlich)- das ist, glaube ich, wichtig für die Zuhörer. Außerdemwerde ich kein Skipt bereitstellen, weil sich die Studentensonst nur auf die Formeln in diesem Skript konzentrieren.Stattdessen sollen die Studenten lernen sich auch selbst mitBüchern auseinander zu setzen. Auch halte ich die Diskus-sion in der Vorlesung für wichtig.

Fachschaft: Was halten Sie von dem Bachelor/Master-System?

Fujara: Das Bachelor/Master-System (BaMa-System) hatsicher gewisse Vorteile, wie zum Beispiel die horizontaleDurchlässigkeit der Hochschulen in Europa. Aber ich habeAngst, dass das BaMa-System eine gewaltige Verschulungdes Hochschulsystems mit sich bringt. Deswegen war undbin ich gegen das BaMa-System!

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Fachschaft: Was ist Ihnen an der Physik wichtig?

Fujara: An der Physik interessiert mich die theoretischePhysik mehr als die Experimentalphysik. Was ich auchgrundsätzlich über die Physik sagen würde: Ich bin mirgar nicht sicher, ob das unter dem Strich alles so posi-tiv ist, was bei der Anwendung physikalischer Technikenund Artefakten herausgekommen ist. Mich interessiert diePhysik überhaupt nicht wegen der Anwendung, sondernvielmehr finde ich den physikalischen Zugang der Natur-beschreibung, nicht der Naturveränderung, zusammen mitder Mathematik und der Philopsophie sehr interessant.

Fachschaft: Wenn Sie heute nocheinmal studieren könnten,welches Studienfach würden Sie wählen?

Fujara: Also ich würde nicht nur Physik alleine, sondernauch sehr viel Philosophie und Soziologie, also die Gesell-schaft und den Menschen studieren. Das heißt eigentlichwürde ich am liebsten alles studieren.(lacht)

Fachschaft: Was waren denn damals in der Schule Ihre Lieb-lingsfächer?

Fujara: Am Anfang meiner Schulzeit waren das Geschichteund Geographie. In der Oberstufe gab es einen fantasti-schen Lehrer, der in mir das Interesse an der Mathematikund später dann auch an der Physik geweckt hat. Was miran seinem Unterricht besonders gefallen hat, war, dass erMathematik und Physik als eine Art Philosophie betrachtethat.

Fachschaft: Was würden Sie einem Physikstudenten raten,was er später machen solle?

Fujara: Er soll nicht soviel drüber nachdenken, was er ma-chen soll. Das Entscheidende ist, dass er das macht, wasihn interessiert. Viele gucken zu sehr darauf, was nützlichfür sie ist. Aber man wird im Leben später immer wie-der gezwungen Kompromisse zu machen. Mein Rat wä-re: Möglichst lange möglichst wenig opportunistisch sein,möglichst lange möglichst breit ausbilden, über den Teller-rand hinausgucken und das machen, wofür man sich be-sonders interessiert. Das dann aber auch mit Engagementund Begeisterung!

Fachschaft: Was würden Sie an einem freien Nachmittagmachen?

Fujara: Ich habe zu Hause einen Stapel Bücher, die ich un-bedingt lesen muss und will, aber leider zuwenig Zeit dazuhabe. Außerdem spiele ich unheimlich gerne Schach. Sie

können ruhig in die Happy Physics schreiben, dass ich aufder Suche nach Schachpartnern bin. Nicht, dass das falschverstanden wird - ich bin kein besonders guter Schachspie-ler.

Fachschaft: Angenommen, Sie könnten bei einer Verban-nung auf eine einsame Insel nur 5 Sachen mitnehmen. Waswäre bei Ihnen dabei?

Fujara: Nun, vielleicht 5 Bücher. Darunter wäre mindes-tens eines von den großen russischen Romanen wie z.B.Anna Karenina von Tolstoi oder ein Werk von Tolkowski.Weiterhin versuche ich schon seit mehreren Jahren Pol-nisch zu lernen, also wäre ein Polnischlehrbuch mit dabei.Außerdem würde ich die drei Bücher aus der Feynman-Reihe mitnehmen (zusammengeklebt, damit es als eineszählt) und einen dicken Band deutscher Lyrik. Dann habeich letztens eine wunderbare Biographie von Kant gelesenund die würde ich auch gerne mitnehmen.

(von Sven Ahrens und Anna Maria Heilmann im Dezember2005)

2.6.2 . . . mit Priv. Doz. Dr. Lutz

Fachschaft: Guten Tag Herr Lutz. Vielen Dank, dass Sie sichfür dieses Interview Zeit nehmen. Könnten Sie uns vielleichtkurz Ihren bisherigen Werdegang schildern?

Lutz: Studiert habe ich in Regensburg und war in mei-nem 4. Studienjahr als Austauschstudent mit einem DAAD-Stipendium an der Universität in Boulder, Colorado, undhabe dann, als ich zurück war, 1989 meine Diplomarbeitund 1991 meine Promotion abgeschlossen. In Seattle amInstitute for Nuclear Theory (INT) habe ich für zwei Jah-re meine erste PostDoc-Stelle angenommen, dann weiterezwei Jahre am European Centre for Theoretical Studies inNuclear Physics and Related Areas (ECT*) in Trient, Italien.Anschließend, nach einem kurzen Zwischenstopp in Mün-chen, bin ich schließlich vor etwa 15 Jahren bei der Gesell-schaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt ge-landet. Hier habe ich mich dann 2002 an der TU Darmstadt

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habilitiert, bin seitdem Privatdozent. Zwischenzeitlich ha-be ich einen Ruf nach Uppsala, Schweden, erhalten. Diesenhabe ich aber abgelehnt, da Darmstadt mit der FAIR-Anlagean der GSI international der Forschungsstandort für meinArbeitsgebiet ist.

Seitdem ich in Darmstadt bin, habe ich regelmäßig Vor-lesungen für die unterschiedlichsten Fachsemester gehaltenund auch viele Diplom- und Masterstudenten sowie Dokto-randen bei Ihren Abschlussarbeiten betreut.

Fachschaft: Könnten Sie in einfachen Worten Ihr For-schungsgebiet erklären?

Lutz: Bei meiner Forschung beschäftige ich mich mit derstarken Wechselwirkung, also der Kraft, die zum BeispielProtonen und Neutronen im Atomkern zusammenhält. Die-ses faszinierende Thema ist aufgrund der extremen Stär-ke der Kraft bisher nur rudimentär verstanden. In einemqualitativen Bild wird das Proton als ein System von dreiQuarks erklärt. Wie man heute weiß, ist dies nicht ganzrichtig, da es eigentlich aus unendlich vielen Quarks be-steht. Neben den drei Quarks enthält es auch noch vieleQuark-Antiquark-Paare. Die Physik der starken Wechsel-wirkung muss also sehr komplexe Systeme mit vielfälti-gen Strukturen beschreiben. Das Ziel meines Forschungs-gebiet ist die theoretische Untersuchung dieser Strukturenmit den physikalisch relevanten Freiheitsgraden. Hierfürwird u.a. auch "FAIR"bei der GSI gebaut und insbesonderedas PANDA-Experiment zur Untersuchung von Protonen-Antiprotonen-Kollisionen. Daraus erhofft man sich, diesestark wechselwirkenden Vielteilchensysteme besser verste-hen zu können.

Fachschaft: Welche Möglichkeiten für Abschlussarbeiten er-geben sich für Bachelor- und Masterstudenten aus diesem Ge-biet bei Ihnen? Und was erwarten Sie an Voraussetzungen fürdiese Studenten?

Lutz: Thematisch würde es sich um die starke Wechselwir-kung drehen. Die Quantenchromodynamik (QCD) führt zueinem faszinierenden Spektrum von Resonanzzuständen,zu deren Verständnis ich mit meinen Forschungsprojektenbeitragen möchte. Zu behandeln gäbe es algebraische aberauch numerische Aspekte, welche je nach Stärken und Vor-lieben des Studenten passend herausgesucht werden kön-nen. Ich nehme jederzeit gerne Bachelor- und Masterstu-denten. Masterstudenten oder Doktoranden sollten die Ëin-führung in die Quantenfeldtheorie"gehört haben. Als Ba-chelorstudent besitzt man meist kein Vorwissen über dieQuantenfeldtheorie (QFT). Dennoch gibt es das eine oderandere Thema, welches man gut bearbeiten kann.

Fachschaft: Wir haben uns jetzt die ganze Zeit über Physikunterhalten, da drängt sich die Frage auf: Warum haben Siesich für Physik entschieden?

Lutz: Das ist eigentlich leicht zu beantworten: Ich hatteeinen hervorragenden Physiklehrer, der mich für Physikund die Naturwissenschaften begeistern konnte. Was michjetzt speziell an der Physik so interessiert, ist die Abstrak-tion in der Physik, aber auch die Anschauung in der Ab-

straktion. Ein gutes Beispiel hierfür ist Newton und der Ap-fel, der vom Baum fiel: Als Physiker reduzieren wir denApfel auf einen Massenpunkt, ein sehr abstraktes Konzeptund ein schönes Beispiel für einen physikalischen Freiheits-grad. So ähnlich funktioniert es auch in der Quantenme-chanik oder Quantenfeldtheorie. Das Erarbeiten einer An-schauung der abstrakten Konzepte kostet oft viel Zeit undkann anfangs sehr frustrierend sein, bis man es dann tat-sächlich verstanden hat. Aber als Physiker eignet man sicheine hohe Frustrationsschwelle an. Die Herausforderung,am Ende auch Messdaten aus Experimenten vorhersagenund beschreiben zu können, fasziniert mich.

Fachschaft: Was war denn besonders schön während ihresStudiums?

Lutz: Zu Beginn meines Studiums habe ich Physik undMathematik gleichzeitig studiert und erst als ich die ers-te QFT-Vorlesung gehört habe, entschied ich mich für diePhysik. Diese Vorlesung hatte mich begeistert, da sie zwarmathematisch sehr anspruchsvoll ist, aber auch in der phy-sikalischen Beschreibung sehr tief geht und viele grundle-genden Fragen beantwortet. Anfangs konnte ich mich nichtsonderlich für die Experimentalphysik begeistern, aber seit-dem ich an der GSI bin, macht es mir sehr viel Spaß mit denExperimentatoren zu arbeiten, weil Physik letztendlich dieBeschreibung, Erklärung und Vorhersage von experimen-tellen Daten ist.

Fachschaft: Würden Sie Physik wieder studieren?

Lutz: Definitiv: JA!

Fachschaft: Haben Sie einen Rat für die Erstsemestler?

Lutz:Also mir hat anfangs die Herausforderung des Neu-en Spaß gemacht. Man studiert ja nicht Physik, um sich zulangweilen. Akzeptieren Sie die vielfältigen Herausforde-rungen des Studiums. Bemühen Sie sich, geben Sie nicht soleicht auf, man kann alles irgendwann verstehen. SchiebenSie nichts auf später. Zum Beispiel wird in der Vorlesung"Rechenmethoden"Handwerkszeug vermittelt, das Sie ver-stehen müssen, um Ihr Studium erfolgreich zu gestalten.

Fachschaft: Worauf legen Sie bei Ihren Vorlesungen beson-ders Wert?

Lutz:Das Essenzielle in der Physik ist das Verstehen. Spe-ziell sind die Übungen das A und O jeder Vorlesung. Dennnur wer immer wieder angreift und nicht aufgibt, kann et-was erlernen und Zusammenhänge erkennen.

Fachschaft: Was ist für Sie das Schöne eine Anfängervorle-sung zu halten?

Lutz:In den letzten Jahren habe ich vornehmlich Vorle-sungen für Ältere Semester gehalten, wie zum Beispieldie Computational Physics oder schon mehrfach die QFT-Vorlesung. Für mich wird es jetzt die erste Vorlesung sein,die ich für Erstsemestler halte, und ich freue mich bereitssehr darauf.

Fachschaft: Was machen Sie denn neben der Physik in IhrerFreizeit?

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Lutz: Ich habe immer sehr viel Musik gemacht. Zunächstauf dem Klavier und mit der Trompete. Später währendmeines Boulder-Aufenthalts habe ich angefangen meineStimme ausbilden zu lassen und habe seitdem bei vie-len Konzerten mitgewirkt. Zur Zeit begleite ich regelmä-ßig meine sechsjährige Tochter, die Geige spielt, auf demKlavier. Außerdem singe ich noch in einem Konzertchor.Ansonsten habe ich eine Familie, die den Rest der Zeit fürmich organisiert.

Fachschaft: Wenn Sie auf einer einsamen Insel gestrandetwären, welche fünf Dinge würden Sie gerne mitnehmen?

Lutz: Da bräuchte ich nur eins: Ein Satellitentelefon! Ummöglichst schnell wieder weg zu kommen.

Fachschaft: Dann noch einmal herzlichen Dank, dass Siesich für dieses Interview Zeit genommen haben.

Lutz:

(von Marc Bausch im September 2011)

2.7 Erfahrungsberichte

2.7.1 . . . von Nicole Martin und Antje Weber (im 1.Semester, WS 2005/06)

Ein kurzer Rückblick auf unser erstes Semester an der TUDarmstadt:Nach zwei wunderschönen Orientierungswochen beganndann auch für uns der Ernst des Studienlebens.

Wir hörten unsere ersten Vorlesungen und musstenschnell feststellen, dass vor allem in Analysis viel Neuesund eine ungewöhnliche Art des Denkens von uns verlangtwurde. Um die Motivation nicht ganz zu verlieren, half unsGruppenarbeit und ganz viel Schokolade.

Experimentalphysik gestaltete sich dagegen oft lustiger,da der Professor manchmal etwas verwirrt war und der As-sistent versuchte, die Experimente doch noch irgendwie zuretten. Aus diesen Vorlesungen hat man auch vieles in derSchule schon einmal gesehen.

Eines der wichtigsten Dinge, die wir gelernt haben, ist:Einfach nur durchhalten und den Vorlesungsstoff nicht un-terschätzen. Also kontinuierlich arbeiten, auf die Semes-terferien warten und sich den Spaß an der Physik nichtnehmen lassen.

Trotz viel ungewohnten Stresses hatten wir doch ein tol-les erstes Semester mit vielen neuen Freunden und auchdas Feiern ließen wir zwischendurch nicht zu kurz kom-men. Selbst als zwei der wenigen Mädels hatten wir nichtmehr Probleme als der Rest auch.

Wir wünschen allen neuen Ersties einen tollen Studien-beginn und lasst euch nicht unterkriegen!(Nicole Martin und Antje Weber)

2.7.2 . . . von Achim Lindheimer (im 3. Semester, WS2005/06)

Wie war ich bloß auf das Physikstudium gekommen?Ich wollte mich nicht schon im Studium zu sehr auf

einen Beruf festlegen – und mit Physik kann ich in vieleBerufe als Quereinsteiger reinkommen – z.B. auch in dieGeisteswissenschaften, was umgekehrt schwierig wäre.

Doch am Anfang des Studiums war ich schnell frustriert.Ich hatte in der Schule „nur“ einen Grundkurs Physik undeinen schlechten in Mathe besucht. Ich ließ nach 2/3 desersten Semesters vieles schleifen, besuchte die Übungenund Vorlesungen nicht mehr oder erst ab 11 Uhr. Zudembereitete ich nichts vor oder nach und löste auch die Übun-gen nicht. Als ich dann endlich anfing, war es mit meinenVoraussetzungen für das Bestehen der Klausuren schon zuspät.

Im zweiten Semester schleiften mich mein Mitbewohnerund zwei Kommilitonen in die ExPhysik-Übung. Diese be-stand ich denn nun auch. Es stimmte also doch: die Vor-lesungen konnten mir gestohlen bleiben, doch die Übun-gen musste ich besuchen. Schaffte ich diese, so schaffte ichauch die Klausur. Also setzte ich mich im dritten Semesterdaran, zu Hause den Stoff der Vorlesung durchzuarbeitenund die Übungen zu besuchen. Ich war noch immer keineifriger Student, der alles einwandfrei löste, doch wuss-te ich nun, in welchen Klausuren ich berechtigte Chancenhatte.

Nun habe ich meine Klausuren hinter mir und habe nocheine mündliche Prüfung vor mir. Diese steht als einzige zwi-schen mir und dem Rausschmiss – und ausgerechnet jetztmerke ich auf einmal, was mir dieser Studiengang bedeu-tet.

Sehe ich zu, dass ich das Blatt noch wenden kann, undeuch kann ich nur ans Herz legen: Wisst, warum ihr Physikpacken wollt, und erinnert euch daran in schweren Zeiten.Studiert Physik nur, wenn ihr es den gesamten Tag machenwollt. Besucht die Übungen!(Achim Lindheimer)

2.7.3 . . . von Thomas Krüger (im 3. Semester, WS2008/09)

Warum ich Physik studiere? Diese Frage ist nun wirklichnicht einfach zu beantworten: Als ich noch in der Mittel-stufe war, voller Illusionen über das Leben und das Studie-ren, wollte ich Architektur studieren, was ich jedoch baldverwarf. Darauf folgte mein „Chemietrip“ . Ich dachte mir,mit der Chemie die Welt erklären zu können, ich stellte mirdie Chemie als grundlegende Wissenschaft vor, aber diesenGedanken verwarf ich auch sehr schnell. Chemie erschienmir nicht exakt genug. Doch danach kam ich nicht zur Phy-sik, die Mathematik hatte es mir angetan: exakt, konsistent,zeitlos, . . . – aber leider auch realitätsfern. Anfangs retteteich mich noch mit dem Gedanken, im Nebenfach noch Phy-sik machen zu können, aber dafür erschien mir die Physikeinfach zu wichtig, alsdass ich sie nur im Nebenfach ken-nen lernen sollte. Also blieb nur noch ein Weg, die Ma-

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thematik mit der Physik zu verbinden: ein Doppelstudium.Und diesen Weg habe ich bisher nicht bereut.

Jetzt habe ich ellenlang beschrieben, warum ich Physikstudiere aber warum gerade an der TU Darmstadt? Dasweiß ich selbst nicht so genau. Weil ich zunächst zuhau-se wohnen bleiben wollte, blieben mir vier Unis zur Aus-wahl: Mainz, Frankfurt, Heidelberg und eben Darmstadt.Den Ausschlag gab wohl, an der TU in beiden Fächerneinen Bachelor bzw. Master machen zu können. Denn mitdem „veralteten“ Diplom wollte ich meinen Namen nachdem Studium nicht schmücken und außerdem gefällt mirdas System der Semesterklausuren sehr gut.

Wie ist es mir aber ergangen im ersten Jahr hier inDarmstadt? Alles begann, wie jetzt auch bei euch, mit derPhysiker-OWO: Ich lernte die Uni kennen und was wohlnoch viel wichtiger ist: ich lernte meine Komilitonen ken-nen. Dies stellte sich als äußerst wegweisend heraus, dennmit den meisten in der OWO Kennengelernten lerne ichimmernoch zusammen für Klausuren und wir haben überden Unialltag hinaus viel Spaß miteinander. Auch gehe ichdavon aus, dass diese Kontakte bis zum Ende des Studi-ums halten werden und vermutlich auch noch darüber hin-aus. Mein Tipp für euch: sprecht eure Nachbarn im Vorkursan, redet mit ihnen, fahrt auf das OWO-Wochenende undmacht euch einen Riesenspaß aus der OWO.

In den ersten Vorlesungswochen merkte ich dann ziem-lich schnell, dass es in der Uni wohl etwas schneller zu-geht als in der Schule. Wir behandelten in zwei Wochen

Uni so viel Stoff wie in der Schule in einem halben Jahrnicht. Das hat Vorteile und auch Nachteile. Zu den Vortei-len zählt wohl, dass man in der Uni endlich mal richtig ge-fordert wird etwas zu machen und man nicht wie in derSchule alles langweilig vorgekaut bekommt. Experimen-talphysik ist echt ziemlich cool, mit vielen spektakulärenVersuchen in der Vorlesung. Zu den Nachteilen zählt wohldas deutlich größere Arbeitspensum. Das mag zwar von derSemesterwochenstundenzahl nicht all zu groß erscheinen,allerdings muss man, grade bei den Mathematikvorlesun-gen, deutlich mehr machen. Das waren manchmal sehr in-tensive Sonntagabende, an denen ich bis nachts um einsmit meinem Grundpraktikumspartner den Versuch für dennächsten Morgen vorbereitet habe und wir nebenher nochdie Ana-Übung gerechnet haben.

Das muss natürlich nicht sein und wenn man sich seineZeit geschickt einteilt, muss man nicht bis spät in die Nachthinein arbeiten. Ich habe gemerkt, dass man während desStudiums sehr viel Spaß haben kann und man viele neueLeute kennen lernt. Wichtig ist jedoch die Umstellung vonSchule zur Uni nicht zu verpassen, aber dann sollte der Restkeine großen Probleme bereiten.(Thomas Krüger)

2.7.4 . . . von Axel Maas (Post-Doc) oder: Wohin diePhysik führt...

Diese Zeilen schreibe ich an meinem Schreibtisch im Insti-tut für Physik der Universität São Paulo.

Wie bin ich hier hingeraten? Das fing damit an, dass ichmich in der Schule für Teilchenphysik interessiert habe unddann kurzentschlossen statt Informatik Physik an der TUstudiert habe. Anfangs sah ich mich an Experimenten bas-teln, musste aber nach der ersten Theoriestunde feststellen,dass ich Theoretiker werden sollte. Aber das sollte nochdauern.

Zunächst dümpelte ich erstmal im Grundstudium rum,bevor ich im vierten Semester (und mit Quantenmecha-nik) endlich gemerkt habe, was und dass mich das allesfasziniert. Danach ging es dann richtig los, zunächst alsSommerstudent ans DESY, zum ersten Kontakt mit „echter“Forschung. Danach zur JUAS nach Frankreich, um die ex-perimentelle Grenze der Physik zu den Ingenieurswissen-schaften kennenzulernen.

Die Diplomarbeit konnte ich dann dank Prof. Braun--Munzinger sehr außergewöhnlich verbringen: Die Hälfteder Zeit habe ich mit ihm an einem Experiment am CERNverbracht, die andere an einem Experiment am DESY. Sofuhr ich für ein Jahr zwischen den Standorten Hamburgund Zeuthen des DESY, der GSI und dem CERN hin undher. In der Zeit habe ich vor allem gelernt, was Forschungwirklich ist. Das ist nämlich vom Studium so verschiedenwie die Schule vom Studium.

Da ich aber dem Basteln dann doch nicht so zugeneigtwar, wechselte ich zur Promotion endlich zur Theorie, zuProf. Wambach. Nach dieser war ich von dem Thema sofasziniert, dass ich daran weiterarbeiten wollte. Daher gingich nach Brasilien zu Leuten, die sich damit besonders gut

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auskennen. Denn oft sind die wirklich guten Leute nicht(nur) die an den berühmten Universitäten, sondern die fin-den sich oft an ganz unvermuteten Plätzen.

So forsche ich hier nun tatsächlich in der Teilchenphy-sik. Und der Ausspruch „ . . . was die Welt im Innerstenzusammenhält“ gilt für mich sogar wörtlich: Ich versucherauszufinden, warum Quarks als Protonen etc. zusammen-hängen, und nicht alleine in der Gegend rumhirschen. Einkniffliges Problem, ungelöst seit mehr als 30 Jahren. Abergenau das sind die faszinierendsten, weil man von ihnenwirklich lernt, wie das Multi-/Universum aufgebaut ist.(Axel Maas)

2.8 Bücherliste fürs Grundstudium Physik

Literatur zum Vorkurs

• Fritzsche - Mathematik für Einsteiger - Vor- undBrückenkurs zum Studienbeginn (Spektrum)Ansprechendes Buch, das alle Themen von Axioma-tik, Logik, Mengenlehre samt Beweismethoden, Zah-lensysteme, auch LGS, Vektoren, Differential- undIntegralrechnung, imaginäre Zahlen u.a. umfasst.Ist mathematisch korrekt (Def./ Satz/ Bew. . . .), abertrotzdem nett geschrieben und beinhaltet historischeEinwürfe. Ist teilweise sogar zum Schmökern geeig-net, allerdings beinhaltet es kaum Aufgaben.

• Rieckers/ Bräuer - Einladung zur Mathematik(Logos)Eine übersichtliche, anschauliche und verständlicheEinführung in die Mathematik. Der Stoffumfangpasst zum Mathe-Vorkurs. Es werden auch verschie-dene physikspezifische Themen behandelt wie zumBeispiel Fourieranalyse und Vektorfelder, allerdingsfehlen Differentialgleichungen.

Experimentalphysik und Grundpraktikum

• Tipler - Physik (Spektrum)Etwas zu viel Text für die Information, aber teilwei-se gute Aufgaben, die vor allem von den Professo-ren gerne verwendet werden (d.h. man benötigt dasArbeitsbuch, das man sich – genau wie den Tipler– auch ausleihen kann). Eine schöne Gute-Nacht-Lektüre.

• Gerthsen - Physik (Springer)Man versteht zwar nicht alles, aber die fürs Grund-praktikum nötigen Herleitungen stehen drin, sehrviele Informationen. Die Aufgaben sind zum Lernenfür ExPhysik oft nicht brauchbar.

• Halliday/ Resnick - Physik (Gruyter)Für Professor Hoffmann sehr zu empfehlen, insge-samt recht niedriges Niveau. Es beinhaltet Aufga-ben, die zum Teil (allerdings oft fehlerhaft) gelöst

sind (die englischen Lösungen sind besser, aber auchnicht immer korrekt).

• Demtröder - Experimentalphysik 1-4 (Springer)Doch eher theoretisch aufgebaut. Viele schwereRechnungen und daher fürs erste Mal lesen fast zuanspruchsvoll. Wird von Professor Fujara gerne ver-wendet. Die Aufgaben sind auch hier nicht zur Prü-fungsvorbereitung geeignet.

• Dransfeld - Physik (I-IV) (Oldenbourg)Ideales Buch für Bahnfahrer, da die Bände schönhandlich sind. Für das tiefere Verständnis nicht be-sonders geeignet und enthält keine Aufgaben.

• Paus - Physik in Experimenten und Beispielen(Hanser Fachbuchverlag)Enthält kurze verständliche Kapitel auf Schulphysik-niveau. Wichtige Begiffe werden kurz und prägnantauf den Punkt gebracht. Ideal zur Vorbereitung desGrundpraktikums geeignet.

• Geschke - Physikalisches Praktikum (Teubner)Enthält viele Versuche des Grundpraktikums. Kom-plett und kompetent. Das komplette Buch ist auchmit zusätzlichen Animationen und Java Applets aufCD verfügbar.

• Walcher - Praktikum der Physik (Teubner)Enthält umfangreiche und ausführliche Erklärungenz. B. zu E9 und O2.

• Eichler/ Kronfeld/ Sahm - Das neue physikalischeGrundpraktikum (Springer)Für etwas praxisferne Leute sehr hilfreich bei derVorbereitung fürs Grundpraktikum, allerdings nurzusätzlich zu anderer Literatur. (Anders ausge-drückt: Man liest die theoretischen Grundlagen in ei-nem anderem Buch und in diesem schaut man nach,was man denn eigentlich macht und wie man dieMessung macht.)

• Stöcker - Taschenbuch der Physik (Harri)Sehr gute physikalische Formelsammlung. Zu dickum sie ständig durch die Gegend zu tragen. Varianteohne CD kaufen, die CD bringt nichts.

• Kuchling - Taschenbuch der Physik (Fachbuchver-lag Leipzig)Etwa das gleiche wie der Stöcker - nur in rot. (Nichtganz vollständig, aber ganz gut für den ersten Über-blick über ein Thema: Formeln mit ausführlicher Zei-chenerklärung - in Stichpunkten - und ein bisschenText.)

Für die Vorbereitung des Grundpraktikums befinden sichauch eigens Mappen zu den Versuchen in der Lehrbuch-sammlung.

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Mathematik

• Bronstein/ Semendjajew - Taschenbuch der Ma-thematik (Harri)Ausführliche und gute mathematische Formelsamm-lung, auch mit theoretischen Aspekten. Zu dick umes herumzutragen. Auf der erhältlichen CD ist daskomplette Taschenbuch durchsuchbar enthalten.

• Formelsammlung: Merziger - Formeln + Hilfenzur Höheren Mathematik (Binomi)Für alle, denen der Bronstein zu schwer ist. Hiersteht alles drin, was man berechnen kann und ist da-bei noch sehr übersichtlich. Den Binomi hat man nieumsonst dabei, hilft zuverlässig bei Rechenmetho-den. Dabei sind Trigonometrie, Integral- und Diffe-rentialrechnung auf den Umschlagseiten schnell zufinden...→ Der Klassiker!

• Merziger/Wirth - Repetitorium d. höheren Mathe-matik (Binomi)Gehört zur bekannten „Binomi“-Formelsammlung.Enthält viele Aufgaben, aber auch gute Erklärungen.

• Forster - Analysis (Vieweg)Falls der Professor ihn empfiehlt, weil er ihn alsSkript verwendet: Möglichst billig besorgen, die Zeitdurchstehen und nachher ist er wirklich gut. GutesNachschlagewerk, wenn man es schon mal verstan-den hat. Zum Verstehen allerdings meist nicht zu ge-brauchen. Dazu gibt es auch ein Übungsbuch, dasrecht nützlich ist.

• Heuser - Analysis I (Teubner)Umfangreiches Analysisbuch, das auch in die Tiefegeht. Für alle, die nicht nur rechnen, sondern auchdie Mathematik verstehen wollen.

• Jänich - Mathematik 1. Geschrieben für Physiker(Springer)Mathematik für Physiker. Ideal zum Verständnis abdem ersten Semester, schöne Gute-Nacht-Lektüre(zumindest teilweise), für Analysis allerdings nichtimmer tiefgehend genug. Trotzdem lesenswert.

• Anton - Lineare Algebra (Spektrum), Lipschutz -Lineare Algebra (MrGraw-Hill)Zwei didaktisch ähnliche gute, dicke Rechenbücher,die vor allem Wert auf die Grundrechenarten der Li-nearen Algebra legen. Enthalten viele Zahlenbeispie-le sowie Aufgaben mit Lösungen.

• Beutelsbacher - Lineare Algebra (Vieweg), Jänich- Lineare Algebra (Springer)Mathematische Bücher mit Übungs-, Verständnis-und Beweisaufgaben. Beide decken die Vorlesungnicht komplett ab, sind aber im Paket recht brauch-bar. Ähnelt dem Niveau und der Machart eines Vor-lesungsskriptes.

• Furlan - Das gelbe Rechenbuch (Furlan)Viele schwören auf das gelbe Rechenbuch als dasverständlichste Mathematikbuch auf dem Markt. Re-chenwege werden Schritt für Schritt erklärt. Furlanbehandelt zwischen Folgen und partiellen Differenti-algleichungen alle wichtigen Gebiete der Mathema-tik.Mit diesem Buch ist man aber nur für die Rechen-aufgaben gut gewappnet, für Beweise oder gar zumVerstehen des Stoffes reicht es nicht.

Rechenmethoden und Einf. in die Theoretische Physik

• Lang/ Pucker - Mathematische Methoden in derPhysik (Spektrum)Mathematische Methoden der Physik. Sehr ausführ-liches Werk, für Physiker geschrieben, man findetnahezu alles, was man braucht, relativ verständlich,auch für Mathe mal kurz zum Verständnis, keine Be-weise.

• Chun Wa Wong - Mathematische Physik (Spek-trum)Falls Professor Wambach es empfiehlt, lohnt sich dieAnschaffung, da er sich recht nah dran hält, ansons-ten nicht, inhaltlich okay, aber schlecht erklärt.

• Großmann - Mathematischer Einführungskurs indie Physik (Teubner)Handliches Buch, das die komplette Rechenmetho-denvorlesung umfasst und etwas darüber hinaus-geht. Verständlich mit durchgerechneten Beispielenund Übungsaufgaben.

• Papula - Mathematik für Ingenieure (Vieweg)Die Buchreihe ist zwar für Ingenieure gedacht, istaber durchaus auch für Rechenmethoden geeignet.Basiert stark auf durchgerechneten Beispielen.

Diese Auswahl an Büchern sollte für den Anfang schonmehr als genug sein.

Eine erweiterte Version dieser Bücherliste, die auch Bü-cher für die Theoretische Physik in höheren Semestern ent-hält, ist auf der Internetseite der Fachschaft6 erhältlich.

Grundsätzlich gilt jedoch immer bei Büchern: Was dereine toll findet, hilft dem anderen noch lange nichts. Da-her können wir euch nur raten die Bücher nicht gleich zukaufen, sondern sie zuerst zum Beispiel in der Lehrbuch-sammlung der Physik oder in der Universitäts- und Landes-bibliothek auf ihre Tauglichkeit für euch zu überprüfen.

Seit kurzem sind einige Bücher (Springer Verlag) auchals handliche E-Books verfügbar, siehe Webseite der ULB7.

6 www.fachschaft.physik.tu-darmstadt.de7 www.ulb.tu-darmstadt,de

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3 Infos zur Uni

3.1 Lageplan

Hier ist eine Karte der Uni, wie ihr sie auch im Netz findet.Die wichtigsten Gebäude für einen Physikstudenten sindkurz in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Auf derFachschaftswebseite gibt es eine ausführlichere Karte1.

Abbildung 3.1: Lageplan Stadtmitte

S1-01 Auditorium Maximum (Audimax)Univerwaltung

S1-02, S1-03 Altes Hauptgebäude

S2-01 Fachschaft Physik und PRPS2-02 Piloty-Gebäude (Informatik)S2-04 – S2-09 Angewandte und Festköperphysik,

PRP, LBS, Grundpraktikum,Physikalische Bibliothek

S2-11 Kernphysik TheorieS2-14 KernphysikS2-15 „Optikbau“, Angewandte Physik,

Mathematik

1 www.fachschaft.physik.tu-darmstadt.de/cms/

studienanfaenger/lageplan

S2-16 Dekanat und StudienbüroS3-11 HexagonS3-12 Schloss, Universitäts-

und Landesbibliothek (ULB)S3-13 Schloss, Geisteswissenschaften

Abbildung 3.2: Lageplan Lichtwiese

3.2 Hochschulselbstverwaltung

HSV – diese Abkürzung hat nichts mit Fußball zu tun, son-dern steht für „Hochschulselbstverwaltung“, also das hö-here Ziel der Universitäten, ihr Forschungs- und Lehrsüpp-chen unabhängig und frei von politischen und wirtschaftli-chen Zwängen zu kochen.

Für die vier Mitgliedergruppen der Hochschule, nämlichProfessoren, Studierende, wissenschaftliche und adminis-trative Mitarbeiter heißt das: Sie sind aufgefordert, sichaktiv an Entscheidungen innerhalb der Hochschule und derFachbereiche zu beteiligen.

Offiziell besteht die Fachschaft eines Fachbereichs ausallen Studierenden des Fachbereichs. Im allgemeinenSprachgebrauch bezeichnet „(aktive) Fachschaft“ aber die-jenigen, welche sich zur FS-Sitzung treffen. Sie sind eureAnsprechpartner für Probleme und sorgen z. B. durch neueIdeen, die Durchführung der OWO und durch Arbeit in denGremien für Bewegung im Fachbereich.

Die Studierenden entsenden drei Vertreter in den Fach-bereichsrat (FBR). Dieser ist das wichtigste Gremium imFachbereich. Er kann Beschlüsse zu allen fachbereichsin-ternen Vorgängen fassen. Der FBR wählt den Dekan, derdann als „Vorsitzender des Fachbereiches“ fungiert und die-sen auch nach außen z. B. im Senat vertritt.

Außerdem bestimmt der FBR verschiedene Ausschüsse,u. a.: einen Beirat, der sich mit Lehr- und Studienangele-genheiten auseinandersetzt (Studienkommission), die Prü-fungskommissionen, zuständig z. B. für die Verlängerungvon Prüfungsfristen, Anerkennung von Studienleistungen,Bewilligung von Nebenfächern usw. und die jeweiligen Be-

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rufungskommissionen, die sich um die Berufung eines neu-en Professors kümmern.

In all den oben genannten Gremien haben die Studie-renden mindestens einen Platz, die Vertreter werden meistvon der (aktiven) Fachschaft benannt. In der Regel habendie Professoren in Gremien die absolute Mehrheit, der stu-dentische Einfluss durch sinnvolle Diskussionsbeiträge istjedoch nicht zu unterschätzen.

Auf Universitäts-Ebene wählt ihr Vertreter in die Uni-versitätsversammlung und in das Studierendenparlament(StuPa):

Die Universitätsversammlung setzt verschiedene Aus-schüsse ein, wählt das Präsidium und einen Vorstand.Sie berät Grundsatzfragen (z. B. Hochschulreformen), wäh-rend der Senat, dem die Dekane aller Fachbereiche sowievon der Hochschulversammelung gewählte Professoren,Studenten und Mitarbeiter angehören, z. B. für Studien-und Prüfungsordnungen zuständig ist.

Das StuPa dagegen wählt und kontrolliert den AStA (All-gemeiner Studierendenausschuss). Aufgaben des AStA sindzum einen inhaltliche Arbeit in Referaten für Finanzen,Hochschulpolitik, Ausländer u. a., zum anderen Service-Leistungen wie die Aushandlung des Semestertickets undden Busverleih u. a.

Auf jeden Fall seid ihr aufgerufen,

• zur Wahl zu gehen und eure Vertreter in den Gremi-en selbst zu bestimmen, vor allem um den Gewähl-ten zu zeigen, dass ihr hinter ihnen steht, das gibtoft mehr Argumentationsmöglichkeiten.

• euch selbst in der Fachschaft zu engagieren!

3.3 Wir über uns: die Fachschaft

Wer oder was die Fachschaft ist, wirst du dich sicherlichschon gefragt haben. Wie oben bereits erwähnt besteht dieFachschaft aus allen Studierenden des Fachbereichs Physik.

Allerdings ist mit Fachschaft oft die aktive Fachschaft ge-meint: Sie ist die Interessenvertretung aller Studierendender Physik, oder anders formuliert: Eine Ansammlung vonStudierenden der Physik, die nicht nur zehn Semester langphysikalisches Wissen pauken und alle Schikanen des Stu-diums hinnehmen, sondern versuchen, das Physikstudiumaktiv mitzugestalten und zu verbessern.

Um die studentischen Einflussmöglichkeiten zu nutzen,stellen wir jedes Jahr bei den Hochschulwahlen Kandida-tinnen und Kandidaten für den Fachbereichsrat und denFachschaftsrat auf, die dann von allen Physikstudentin-nen und Physikstudenten in diese Gremien gewählt wer-den können. Darüber hinaus halten wir Kontakt zu denProfessoren und der Fachbereichsverwaltung, um unsereInteressen und Vorstellungen einzubringen oder auch stu-dentische Kritik weiterzugeben. Falls du während deinesStudiums Probleme mit Professoren, deren Veranstaltun-gen oder der Verwaltung hast, kannst du dich immer andie Fachschaft wenden. Auch bei vielen weiteren Proble-men können wir dir helfen und sei es auch bloß mit Kon-taktadressen von weiteren Ansprechpartnern.

Unser Tätigkeitsbereich geht aber auch weit über die stu-dentische Interessensvertretung hinaus: So sammeln undverleihen wir Prüfungsprotokolle zu den Schwerpunkts-prüfungen im Master, vermieten Schließfächer im Studen-tischen Arbeitsraum und informieren Studieninteressierteund Studienanfänger durch Veranstaltungen und Program-me wie den TUDay, Physikspion und die Orientierungs-wochen. In unregelmäßigen Abständen informieren wirdie Studenten durch Rundmails und die Fachschaftszei-tung Happy Physics Magazine über Neuigkeiten am Fachbe-reich und darüber hinaus. Im Dezember veranstalten wirdie Weihnachtsfeier des Fachbereichs, im Juli die großePhysiker-Sommerparty im Innenhof, zu der Studierende al-ler Fachbereiche, Mitarbeiter und Professoren herzlich ein-geladen sind. Informationen zu all diesen Angeboten findetihr auf unserer Homepage2.

Darüber hinaus unterstützen wir den Fachbereich, in-dem wir z.B. die Evaluation der Lehrveranstaltungendurchführen oder Angebote wie die Online-Liste der Aus-landsveranstaltungen3 (OLAv) realisieren. Außerdem sindwir Ansprechpartner und Informationsquelle für viele Fra-gen rund ums Studium.

Erreichbar sind wir auf dem wöchentlichen Treffen imFachschaftsraum (S2-01/204 über dem PRP). Der Terminwird im Internet auf unserer Fachschaftsseite veröffent-licht. Dort findet ihr mit dem Fachschaftsverteiler4 auchden direktesten Draht zur Fachschaft. Natürlich bestehtauch für euch die Möglichkeit, euch in den Fachschafts-verteiler eintragen zu lassen, wenn ihr Interesse an derFachschaftsarbeit habt.

Der Fachschaftsraum bietet sich weiterhin als „Erho-lungs- und Freiraum“ für alle Studierenden an, da er mitSofas ausgestattet ist.

Falls du neugierig geworden bist, schau einfach mal vor-bei!

2 www.fachschaft.physik.tu-darmstadt.de3 olav.physik.tu-darmstadt.de4 [email protected]

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4 Leben muss man ja auch . . .

4.1 Wohnungssuche

Während der letzten Semester hat sich die Lage auf demWohnungsmarkt in Darmstadt nur leicht gebessert, dieWohnungen fallen dem Suchenden aber leider nicht ganzeinfach in den Schoß.

Kurz vor Vorlesungsbeginn ist die Situation am Schwie-rigsten, da sich hier sehr viele Studenten um eine Wohnungbemühen. Daher ist es ratsam so früh wie möglich mit derSuche zu beginnen. Aber keine Angst: Mit etwas Geduldfindet sich meist eine passende Unterkunft.

Wir versuchen euch hier einen Überblick über die ver-schiedenen Möglichkeiten zu verschaffen. . .

Studentenwohnheime

In allen Wohnheimen darf man nur maximal vier Jahrewohnen, nach dieser Zeit kann man nur noch in einemWohnheim eines anderen Trägers oder auf dem freien Woh-nungsmarkt ein Zimmer suchen. Nach vier Jahren hat manaber meistens genügend Kontakte, um ein privates Zimmerzu finden und so den Platz im Wohnheim anderen Studen-ten zu geben; lasst euch davon nicht abschrecken.

Die meisten Zimmer in Studentenwohnheimen werdenvom Studentenwerk belegt. Es gibt rund 2 500 Zimmerin 10 Wohnheimen. Wenn ihr hier ein Zimmer bekommenwollt, müsst ihr euch bei der Zimmervermittlung des Stu-dentenwerkes melden. Diese befindet sich im Mensagebäu-de Otto B. der TU-Stadtmitte im ersten Stock. Hier erhaltetihr eine Liste von allen Studentenwohnheimen des Studen-tenwerkes. Dort findet ihr auch die Preise und die Zimmer-größen, die allerdings selten stimmen. Informiert euch alsoam besten vor Ort.

Für jedes Wohnheim gibt es eine separate Warteliste. Ambesten informiert ihr euch vorab, welches Wohnheim inFrage kommt, da man sich nur für ein Wohnheim auf dieListe setzen lassen kann. Aber Achtung: Die Wohnheimemit der besten Wohnqualität haben naturgemäß die längs-ten Wartezeiten von bis zu 24 Monaten.

Zwei der Wohnheime des Studentenwerkes werdenselbstbelegt. Es sind der Karlshof, Alfred Messel Weg 6-10,mit 989 Zimmern und das an der Niederramstädter Stra-ße 179-183 mit 254 Zimmern. Hier wohnt man in kleinenWohngemeinschaften, die leerstehende Zimmer in eigenerRegie vermieten. Wenn ihr hier ein Zimmer sucht, müsstihr euch selbst darum kümmern. Das heißt, man klingeltan den Türen und fragt jedesmal, ob nicht vielleicht einPlätzchen frei ist. Wem das zu aufdringlich erscheint, derkann sich bei der Zimmervermittlung eine Liste der WGsgeben lassen, bei denen im nächsten Monat ein Zimmerfrei wird und braucht dann nur an diesen Türen anzuklop-fen; meistens sind die Zimmer dann aber schon weg. Auchan den schwarzen Brettern in der Uni und natürlich auchin den Hauseingängen der Wohnheime findet man häufig

Aushänge, welche Zimmer in Kürze frei werden.Das Wohnheim der KHG (Katholischen Hochschulgemein-de) befindet sich in der Feldbergstraße 32, und hat 32Zimmer (9− 17m2). Dazu könnt ihr euch per Internet-Formular1 bewerben.

Informationen des Studentenwerks zur Wohnungssuchemit einer Liste der Wohnheime findet ihr im Internet2.

Privater Wohnungsmarkt

Wenn ihr euch mit einem Zimmer im Wohnheim nicht an-freunden könnt oder kein Zimmer bekommt, bleibt euchnoch der private Wohnungsmarkt.

• Anzeigen in der Zeitung oder im InternetVor allem in der Samstags- und Mittwochsausgabedes Darmstädter Echos: Diese Zeitung kann man be-reits ab Freitagabend 22 Uhr beim Pförtner der Dru-ckerei in der Holzhofallee erstehen. Ihr könnt auchselbst ein Inserat aufgeben; Anzeigen nimmt dasDarmstädter Echo in der Holzhofallee 25-31 (Zen-trale) oder am Luisenplatz (2. Eingang links nebendem Bormuth) entgegen. Sämtliche Anzeigen sindauch im Internet3 zu finden.

• Aushänge an den schwarzen Brettern in der UniEs gibt mehrere Bretter an der Uni, vor allem imKellergeschoss der Mensa Stadtmitte und unter demTreppenaufgang der Mensa Lichtwiese. Aber auchan vielen anderen Orten sind derartige Bretter ver-teilt, an denen alle einen Aushang machen können.Selbstverständlich könnt ihr auch euer Gesuch dortaushängen.

• Zimmervermittlung des StudentenwerkesHier gibt es auch eine Börse für private Zimmer. ImGlaskasten vor dem Zimmer hängen die verfügba-ren Angebote aus. Wenn euch ein Angebot interes-siert und kein Kontakt auf der Anzeige steht, no-tiert euch die Angebotsnummer und erkundigt euchin der Zimmerverwaltung nach der Adresse. Dortwird dann eine Kaution verlangt, die man sich nachder Wohnungsansicht wieder abholen kann. Hier-durch soll verhindert werden, dass zu viele Stu-denten gleichzeitig nach dem Zimmer schauen. Ihrsolltet möglichst früh erscheinen, da ansonsten dieinteressanten Angebote des Tages bereits weg seinkönnen.

• StudentenverbindungenDie Vorteile sind günstige zentrale Wohnlage, oft-mals in alten Villen der Stadt (man erkennt sie meist

1 www.khg-darmstadt.de/wohnheim/bewerbungsformular.html2 www.stwda.de/wohnen/wohnen.html3 www.echo-online.de, nicht kostenfrei

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an Fahnen). Entscheidet man sich für eine Verbin-dung, entwickelt sich eine Gemeinschaft über Gene-rationen hin, die für das spätere Berufsleben inter-essant werden kann.Man geht jedoch auch gewisse Verpflichtungen ein,wie etwa das „akademische Fechten“ bei den schla-genden Verbindungen. Desweiteren verlangen man-che Verbindungen von euch Studienleistungen, wo-bei ihr allerdings auf aktive Unterstützung durch dieMitbewohner hoffen dürft. Es gibt einige Verbin-dungen, die nach Religionszugehörigkeit oder Ge-schlecht entscheiden.Unterstützt werden die Verbindungen durch ehema-lige Mitglieder und es wird erwartet, dass ihr, wennihr später im Berufsleben steht, weiterhin zu eurerVerbindung haltet und sie dann auch unterstützt. ImInternet4 gibt es eine Liste aller Darmstädter Verbin-dungen.

• MaklerDie letzte und auch erfolgversprechendste Alternati-ve. Dieses ist allerdings mit einem erheblichen finan-ziellen Aufwand verbunden, da Makler bis zu dreiMonatsmieten Vermittlungsgebühr verlangen. Diesemüssen allerdings nur (!) im Erfolgsfall entrichtetwerden.

Übrigens

Euer Studentenausweis gilt als Fahrkarte für Regionalzüge(keine IC, ICE, EC!), S-Bahnen usw. im gesamten Einzugs-gebiet des RMV. Ihr könnt also auch ein Zimmer weiter au-ßerhalb von Darmstadt nehmen und kostenlos den ÖPNVnutzen. Fahrpläne erhaltet ihr beim Rhein-Main Verkehrs-verbund (RMV) und im Internet5. Falls alle Stricke reißenoder ihr eine Bleibe während der Zimmersuche braucht,könnt ihr bei der Jugendherberge am Woog nachfragen.

Oft ist es empfehlenswert, zur Zimmerbesichtigung dieEltern mitzunehmen, damit steigt die Wahrscheinlichkeit,dass die Vermieter euch zutrauen, dass ihr die Miete re-gelmäßig zahlt, was sich positiv auf eure Erfolgschancenauswirkt.

Wenn ihr dann ein Zimmer in Aussicht habt, lest euchden Mietvertrag in Ruhe durch. Üblich ist es, dass eine Kau-tion gezahlt werden muss, die maximal drei Monatsmietenbeträgt und von euch auf ein Kautionssparbuch gezahltwird (bei der Bank nachfragen). Dieses händigt ihr demVermieter aus, der euch den Empfang schriftlich bestätigt.An dieses Sparbuch könnt weder ihr noch der Vermieterohne das Einverständnis des anderen. Beim Auszug erhal-tet ihr das Geld mit Zinsen zurück, wenn ihr die Wohnungin einem ordnungsgemäßen Zustand hinterlassen habt.

Nützliche Informationen zum Mietrecht könnt ihr auchim Sozial-Info des AStA erhalten. Falls es Probleme mit demVermieter gibt, könnt ihr die Rechtsberatung des Studen-

4 www.tradition-mit-zukunft.de5 www.rmv.de

tenwerkes in Anspruch nehmen6. Beim AStA könnt ihr euchrelativ kostengünstig einen Bus für den Umzug ausleihen.

So, jetzt solltet ihr möglichst schnell mit der Zimmer-suche anfangen, je früher ihr anfangt, um so besser eureChancen – viel Erfolg!

4.2 Berufe für Physiker

Oft bekommt man als Physikstudent etwas Ähnliches wiedas Folgende zu hören: „Du studierst Physik. Oh. . . undwas willst du damit später mal machen?“

Die Antwort darauf ist aber nicht so schwer, wie es im-mer scheint. Physiker gelten bei vielen Firmen als univer-sell einsetzbar, von der „einfachen“ Forschertätigkeit überden Programmierer und Systemadministrator bis hin zurUnternehmensberatung reicht das Spektrum der Berufe inder Industrie. Natürlich gibt es auch immer Stellen anSchule und Hochschule, ebenso sind Physiker an großen,internationalen Forschungseinrichtungen wie CERN, DESY,der GSI in Darmstadt oder irgendwann ITER in Frankreichtätig.

Auf der diesjährigen Unternehmenskontaktmesse der TUDarmstadt – „konaktiva“ – gaben sich viele Firmen zuneh-mend aufgeschlossen gegenüber den Abschlüssen Bachelorund Master. Vorschläge, Studenten direkt nach ihrem Ba-chelor für einige Zeit einzustellen und später an die Unizurück zu „lassen“ um den Master zu absolvieren, warenkein Einzelfall.

Die folgende Aufstellung ist eine Auswahl aus dem Mes-sekatalog der „konaktiva“ 2010 der Unternehmen, die ex-plizit Physiker suchen. Sie soll helfen, einen Eindruck zuerhalten, in welchen Branchen der Industrie überall Physi-ker eingestellt werden:

• ABB (Elektrotechnik- und Elektronikindustrie)

• Accenture (Management-, Technologie- und Out-sourcing-Dienstleister)

• ALTRAN (Technologie- und IT-Consulting)

• Amazon (Logistik, Online-Retailer)

• ANDREAS STIHL (Maschinenbau, Elektrotechnik)

• andrena objects (IT-Beratung, Dienstleistungen)

• AREVA NP (Energietechnik)

• Arthur D. Little (Unternehmensberatung)6 www.stwda.de/hilfe/rechtsberatung.html

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• AUDI (Automobilindustrie)

• Bain & Company (Strategische Unternehmensbera-tung)

• BASF (Chemie)

• Bayer (Gesundheit, Ernährung und hochwertigeMaterialien)

• Bertrandt Services (Personalmanagement und In-genieurdienstleistung)

• BMW Group (Automobile, Motorräder sowie Fi-nanzdienstleistungen)

• Brunel (Internationaler Projektpartner für Technikund Management)

• BSH (Elektrotechnik (Hausgeräte))

• BSI (Software)

• Bundesamt WB (Zivile Bundeswehr)

• Capgemini sd&m (IT & Consulting)

• Carl Zeiss (Feinmechanik und Optik)

• Commerzbank (Banken und Finanzdienstleistun-gen)

• Computacenter (Informationstechnologie)

• Consileon (Unternehmensberatung)

• Credit Suisse (Finanzdienstleistungen InformationTechnology)

• Daimler (Automobilindustrie)

• Detecon International (Consulting)

• Deutsche Bank (Finanzdienstleistung)

• Deutsche Post (Inhouse Consulting)

• DFS Deutsche Flugsicherung (Verkehr, Luftfahrt,Dienstleistung)

• Dimension Data Germany (Netzwerkintegrationund -beratung, IT-Dienstleistungen)

• DLR (Forschung & Entwicklung)

• EADS (Luft- und Raumfahrt, Verteidigung)

• EnBW (Energie)

• ESA (Luft- und Raumfahrt)

• evivax IT Consulting (SAP Beratung)

• Evonik Industries (Chemie, Energie, Immobilien)

• ExperTeach (Dienstleistungen in Schulung & Bera-tung im ITK-Umfeld)

• FERCHAU Engineering (Ingenieursdienstleistungen)

• FIR (Anwendungsorientierte Forschung und Bera-tung)

• First Solar (Erneuerbare Energien/Photovoltaik)

• Freudenberg (Automobilzuliefererindustrie, IT-Dienst-leistungen, Konsumgüter)

• GEA Group (Spezialmaschinenbau)

• Heraeus (Edelmetall- und Technologiekonzern)

• inconso (Consulting und Softwarelösungen für dieLogistik)

• Infomotion (IT-Beratung)

• INVENSITY (Technologie Consulting)• IPN Brainpower (Ingenierdienstleistung)• iteratec (IT)• JENOPTIK (Laser/Optik, Optoelektronik und Me-

chatronik)• J&M Management Consulting (Management- und

IT-Beratung)• KPMG (Wirtschaftsprüfung, Unternehmens- und Steu-

erberatung)• LHS Telekommunikation (Informationstechnik, Te-

lekommunikation)• LyondellBasell (Chemie)• msg systems (IT Beratung und Systemintegration)• OC&C Strategy Consultants (Internationale Strate-

gieberatung)• Procter & Gamble (Konsumgüterindustrie)• Qualcomm (Telekommunikation, Informationstech-

nologie, Halbleiter)• Robert Bosch (Kraftfahrzeug-, Industrietechnik etc.)• Roland Berger (Strategische Unternehmensbera-

tung)• RWE Power (Energiebranche)• Saint-Gobain (Automobilindustrie, Bauindustrie, Han-

del (Werkstoffe))• SAP (Informationstechnologie)• Schaeffler Group (Zulieferer für Automobilindus-

trie, Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt)• Schott (Spezialglas)• Shell (Energie)• SICK (Elektrotechnik)• Siemens (Elektrotechnik und Elektronik)• Siemens Mngt. Consulting (Inhouse-Strategieberatung)• SimCorp (Software für Finanzdienstleister)• TeamING Engineering (Ingenieursdienstleistungen)• tecmata (Automobilindustrie, Medizintechnik, Me-

dientechnik)• TECOSIM (Automotive (CAE-Dienstleistungen))• univativ (Beratungsdienstleistungen)• Volkswagen Consulting (Inhouse-Consulting)• Westinghouse (Kerntechnik)• zeb/-Gruppe (Unternehmensberatung)

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5 Fun und Freizeit

5.1 Gedankenfreiheit

Vor einiger Zeit rief mich ein Kollege an, ob ich ihm alsSchiedsrichter bei der Bewertung eines Prüfungskandida-ten zur Verfügung stehen könnte. Er sei der Meinung, dassein bestimmter Student für die Antwort auf eine physikali-sche Frage ein ungenügend verdiene, während der Studentdie Ansicht vertrete, er hätte die Frage perfekt beantwortetund müsste in einem System, das nicht gegen den Studen-ten arbeite, hervorragend bestanden haben. Der Prüfer undder Student hätten sich auf einen unparteiischen Schieds-richter geeinigt, und ich wäre auserwählt worden.

Ich ging in das Büro meines Kollegen und las die Prü-fungsfrage: „Wie kann man mit Hilfe eines Barometers dieHöhe eines großen Gebäudes bestimmen?“ Der Studenthatte geantwortet: „Man begebe sich mit dem Barometerauf das Dach des Gebäudes, befestige ein langes Seil andem Barometer, lasse es auf die Straße herunter und mes-se die hierzu erforderliche Länge des Seiles. Die Länge desSeiles ist gleich der Länge des Gebäudes.“

Ich vertrat den Standpunkt, dass der Student die Fragevollständig und korrekt beantwortet habe, dass er daher imRecht sei. Das Zeugnis, das er bei positiver Bewertung sei-ner Antwort erhalten hätte, wäre allerdings als Bestätigungumfassender Physikkenntnisse interpretierbar, wie sie ausseiner Antwort nicht abgelesen werden könnten. Ich reg-te daher an, der Student solle einen zweiten Versuch zurBeantwortung der Frage unternehmen. Ich war nicht sehrerstaunt, dass mein Kollege zustimmte, aber ich war er-staunt, dass es der Student tat. Ich gab ihm sechs Minuten,um die Frage zu beantworten, und machte ihn darauf auf-merksam, dass aus seiner Antwort entsprechende Kenntnisder Physik hervorgehen müsse.

Nach fünf Minuten hatte er noch nichts aufgeschrieben.Ich fragte ihn, ob er aufgeben wolle, doch er verneinte dies.Er habe viele Antworten auf die Frage, denke aber nochdarüber nach, welche die beste sei. Ich entschuldigte michfür die Unterbrechung und forderte ihn zum Weitermachenauf.

Nach einer Minute hatte er seine Antwort zu Papier ge-bracht. Sie lautete: „Man bringe das Barometer auf dasDach des Gebäudes, beuge sich über die Brüstung und las-se es in die Tiefe fallen. Dabei beobachte man die Fallzeitmit einer Stoppuhr. Dann berechne man mit der Formelh = 1

2g t2 die Höhe des Gebäudes.“ Zu diesem Zeitpunkt

fragte ich meinen Kollegen, ob er nicht aufgeben wollte. Erstimmte zu, und wir gaben beide dem Studenten recht.

Beim Verlassen des Büros erinnerte ich mich daran, dassder Student von anderen Lösungen des Problems gespro-chen hatte, und ich fragte ihn danach: „Oh ja“, sagte derStudent, „es gibt viele Methoden, um mit der Hilfe einesBarometers die Höhe eines großen Gebäudes zu messen.Z. B. kann man das Barometer an einem sonnigen Tagins Freie stellen, die Höhe des Barometers und die Län-ge seines Schattens messen, dann die Schattenlänge des

Gebäudes und mit Hilfe einfacher Proportionen die Hö-he des Gebäudes bestimmen.“„Sehr gut“, sagte ich. „Unddie anderen Lösungen?“ „Ja“, sagt der Student. „Es gibteine sehr grundlegende Messmethode, die Ihnen gefallenwird. Dabei nehmen Sie das Barometer und gehen durchdas Stiegenhaus zum Dach des Gebäudes hinauf. Bei die-sem Aufstieg markieren Sie mit der Länge des BarometersSchritt für Schritt die Wand des Stiegenhauses. Wenn Siedie Anzahl der Markierungen zählen, ergibt sich die Höhedes Gebäudes in Barometereinheiten. Eine sehr direkte Me-thode. Wenn sie eine etwas spitzfindigere Methode wollen,so können Sie das Barometer an einem Faden befestigenund es auf Straßenniveau und auf dem Dach des Gebäudesals Pendel schwingen lassen. Aus der Differenz zwischenden zwei Werten von g kann im Prinzip die Höhe des Ge-bäudes betimmt werden. Schließlich“, so schloss er, „gibtes auch noch viele andere Wege, das Problem zu lösen. Diebeste wäre vielleicht, mit dem Barometer im Parterre desGebäudes zum Hausmeister zu gehen und an seine Tür zuklopfen. Öffnet er, so müsste man ihn fragen: Herr Haus-meister, ich habe hier ein schönes Barometer. Wenn Sie mirdie Höhe des Gebäudes sagen, dann schenke ich Ihnen die-ses Barometer.“

An dieser Stelle fragte ich den Studenten, ob er die kon-ventionelle Lösung des Problems wirklich nicht kenne. Ergab zu, dass er sie sehr wohl wisse, dass er aber genughabe von den Versuchen der Schul- und Hochschullehrer,ihm eine bestimmte Art des Denkens aufzudrängen, ihnzur „wissenschaftlichen Methode“ zu zwingen und die in-nere Logik der Dinge in einer überaus pedantischen Weisezu erforschen, wie dies oft in der modernen Mathematikgeschieht. Man sollte ihm lieber etwas über die Strukturder Dinge beibringen. Aufgrund dieser Überlegung habeer sich entschlossen, in einer neuen Spielart akademischenSchabernacks die Scholastik wiederzubeleben, um die ein-gefahrenen Denkstrukturen in den Klassenzimmern aufzu-rütteln.(aus Saturday Review, 21. Dezember 1968)

„Phantasie ist wichtiger als Wissen,denn Wissen ist begrenzt.

(Albert Einstein)

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5.2 Wirtschaftswoche

Der Mensch lebt nicht von Mensa allein.Nur mal vorneweg: Unsere Mensa ist gut und es gibt vielAuswahl. Aber trotzdem kann einen mal die Lust auf ’wasanderes packen, und darum geht es in diesem Artikel. Soll-tet ihr euch z. B. mal privat treffen wollen, um nicht nurüber die Uni zu reden, dann findet ihr hier einige Tipps, woman was wann günstig bekommt, also Happy Hour ist. Diemeisten hier aufgeführten Kneipen werden euch auch aufder Kneip(en)tour während der OWO begegnen, so dassihr schon mal wisst, wo sie sind. Leider ändern sich die An-gebote der Kneipen von Zeit zu Zeit, so dass manche derhier genannten Preise veraltet sein können.

Beginnen wir mal am Anfang (Wo auch sonst?) also am

• Montag:Nach einem langen und anstrengenden Wochenendehabt ihr sicher Lust, eure Wochenenderlebnisse aus-zutauschen und euch Gedanken um die kommendeschwere Woche zu machen. Dies könnt ihr – wiedie ganze Woche über – in einer der netten Knei-pen im Kneipeneck in der Lautenschlägerstraße tun.Hier findet ihr das „Hobbit“, das „Havanna“ und das„Hotzenplotz“. In einer dieser Kneipen ist eigentlichimmer was frei.

Aam Montag gibt es im „Corroboree“ alle Cocktailszum halben Preis. Im „Havanna“ bekommt ihr Caipi-rinha für 4,00€, alle Pizzen für 3,00€ und wie dieganze weitere Woche alle Cocktails bis 20:00 Uhrfür 4,00€, nur am Wochende gibt es stattdessenab 22:00 Uhr alle Longdrinks für 4,00€. Freitagsgelten sogar beide Happy Hours. Außerdem gibt es,wie jeden Tag, im „An Sibin“ von 18:30 bis 21:00Uhr Bier für 2,00€, während man den Newcomer-Bands zuhören kann.

Nach Montag kommt der

• Dienstag (für alle, die das nicht wussten):Am Dienstag, wenn einem bewusst wird, dass malwieder eine lange und harte Woche vor einem liegt,stellt man fest, dass man dringend mal ausspan-nen könnte und kann in einer der Freistunden einesder schönen Cafes aufsuchen. Hier gibt es das „Ca-fe Blu“, das „Cafe Chaos“ (am Justus-Liebig-Haus),das Cafe im Schloss oder einfach die Cafeteria derMensa. Bei gutem Wetter kann man sich auf demLuisenplatz (Lui) umschauen, in dessen Nähe manauch den „Nachrichtentreff“ findet.

Heute gibt es im „Havanna“ die „Trios Rollos“ mitGetränk für 9,90€ und die Happy Hours, die essonst auch noch jeden Tag gibt: Im „Green Sheep“gibt es Pizza zwischen 18:00 und 20:00 Uhr für denhalben Preis. Außerdem gibt es noch das „Enchil-ada“ – hier gibt es von 18:00 bis 20:00 Uhr Cocktailszum halben Preis und ab 23:00 Uhr die „Enchilada-Hour“. Das „Sausalitos“ bietet jeden Abend von17:00 bis 20:00 Uhr alle Cocktails zum halben Preis,

von 20:00 bis 23:00 Uhr gibt es 5-Cocktail-Pakete für29,00€ und ab 23:00 Uhr gibt es dann Jumbocock-tails wieder für die Hälfte.

Besonders ist noch der „Ratskeller“ (Marktplatz) zuerwähnen, hier ist von Oktober bis März von 17:30bis 18:30 Uhr „Schoppestund“ mit Bier zum halbenPreis.

Und weil ihr ja in Mathe auch was über Folgen ler-nen werdet, verrate ich nicht zuviel, wenn ich sage,dass auf Dienstag der

• Mittwoch folgt:Mittwoch ist die Mitte der Woche, und ihr werdetüberrascht feststellen, dass sich das Wochenende mitriesigen Schritten nähert und ihr immer noch nichtalle Übungen für diese Woche gemacht habt. Aberkeine Panik!

Nachmittags geht es zum Kaffeetrinken ins „603qm“und anschließend ins „Carpe Diem“, wo man die ak-tuellen Tageszeitungen studieren und sich Brettspie-le ausleihen kann.

Abends dann sei eine Tour zum „Grohe“ empfohlen,dort gibt es ein wirklich gutes selbstgebrautes Bier.Neben den täglichen Happy Hours gibt es Mittwochsim „Havanna“ Steak für 7,70€.

Auch auf Mittwoch muss was folgen, nehmen wirmal den

• Donnerstag:Am Donnerstag ist dann ja eigentlich schon fast Wo-chenende, denn es gilt nur noch den Freitag zu über-stehen, und da sind eher weniger Vorlesungen. Al-so kann man ja zu einer der gerade zu Semester-beginn häufig stattfindenden Partys gehen. Als zu-sätzliche Partylocation ist hier noch der „Schlosskel-ler“ zu erwähnen, hier ist eigentlich immer was los,wobei an verschiedenen Abenden verschiedene Mu-sik gespielt wird. Donnerstags (darum steht es hier)gibt es Cocktails zwischen 21:00 und 22:00 Uhr für3,00€. Im „Havanna“ gibt es Cuba Libre für 4,00€.

• Freitag bis Sonntag:Die Kneipen haben natürlich auch am Wochenendeauf, und einige der Happy Hours gelten auch da.

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Zusätzlich gibt es in Darmstadt und Umgebung einpaar Discos, z. B. direkt in der Innenstadt die „Kro-ne“, das „A5“ im Industriegebiet Nord oder den„Steinbruch“ in Mühltal.

Im „Schlosskeller“ sind auch immer wieder Par-tys, und es gibt größere Veranstaltungen wie dasSchlossgrabenfest oder das Heinerfest einmal imJahr. Außerdem gibt es noch den Messplatz, auf demdie Frühjahrs- und Herbstmess (Kirmes) stattfindet,sowie einige weitere Messeveranstaltungen.

Seit mehreren Jahren fahren am Wochenende auchdie wichtigen Straßenbahn- und Buslinien bis ca.2:15 Uhr am Morgen. Wer also auch mal längerweggehen möchte, findet hier eine gute Gelegenheit,auch wieder nach Hause zu kommen

Jetzt seien kurz ein paar Alternativen für das Mensaes-sen angegeben, die man nutzen kann, wenn man mal etwasanderes essen möchte. Im „Hobbit“ gibt es von Montag bisFreitag zwischen 11.30 und 17.00 Uhr kleine Pizzen um50 Cent und große um 1,00€ günstiger. In der Diebur-ger Strasse 51 findet ihr das „Lokales“, auch hier gibt esPizzen und anderes. Zusätzlich findet man im Carree nochdie Markthalle, in der viele verschiedene Restaurants un-tergebracht sind, so dass sich für jeden was finden wird. Inder näheren Umgebung der Uni gibt es verschiedene Dö-nerläden, bei denen man als Student leichte Ermäßigungerhält. Ebenfalls empfehlenswert ist der Asia Kim, der auchmittags für 5,50€ All-You-Can-Eat anbietet.

An Biergärten gibt es in Darmstadt und Umgebung zumErsten den „Bayerischen Biergarten“ im Bürgerpark. ZumZweiten den „Dieburger Biergarten“ in der Dieburger Stra-ße und den Biergarten an der Lichtwiese, der vom Studen-tenwerk geführt wird. Wer einen etwas weiteren Weg nichtscheut (auch als schöne Radtour möglich), findet das Forst-haus im Wald zwischen Arheilgen und Wixhausen.

Es gibt in Darmstadt ein ziemlich gutes und umfangrei-ches Sportangebot, das oft auch in den Semesterferien wei-terläuft und dazu kostenlos ist. Auch kann man an Sprach-kursen teilnehmen, im Hochschulorchester spielen, mal beiden Philosophen oder den Wirtschaftlern mitmachen undund und. . .

Zu den generellen Freizeitmöglichkeiten, die noch nichterwähnt wurden, gehört das Staatstheater und die dortigenVeranstaltungen. Als TU-Student kommt ihr ab drei Tagevor der Veranstaltung kostenlos direkt beim Staatstheateran noch vorhandene Karten.

Und natürlich gibt es auch Schwimmbäder, Seen und al-les andere, was das Herz begehrt, oder auch braucht, nacheiner oder sogar mehreren lernintensiven Wochen.

Also schaut euch auch mal links und rechts der Physikum und lasst euch nicht unterbuttern. Entweder die Unikriegt euch, oder ihr kriegt die Uni.

5.3 Die wissenschaftlichen Methoden des Känguruhs

Im Folgenden wollen wir euch zeigen, dass Wissenschaft ei-gentlich immer mit etwas Humor machbar ist - also nehmt

nicht alles zu ernst, was euch begegnet. Der Text entstammtSarle, Warren S. : „Neural Network Implementation inSAS Software“, proceedings of the Nineteenth Annual SASUsers Group International Conference, April 21, 1994

Das Training eines neuronalen Netzes ist eine numeri-sche Optimierung, die mit einem Känguruh, das den Gip-fel des Mt. Everest sucht, verglichen werden kann. Der Mt.Everest ist das globale Optimum, der höchste Berg der Er-de, aber andere sehr hohe Berge, wie z.B. der K2 (ein guteslokales Optimum), werden auch als zufriedenstellend an-gesehen. Allerdings sind kleine Hügel, wie die Mathilden-höhe (ein sehr schlechtes lokales Optimum), nicht akzep-tabel.Diese Analogie ist als Maximierungsproblem formuliert. Beineuronalen Netzen wird hingegen üblicherweise eine Ver-lustfunktion minimiert. Ein Minimierungsproblem läßt sichjedoch leicht in ein Maximierungsproblem überführen, in-dem man die Verlustfunktion mit -1 multipliziert. In dieserAnalogie entspricht also die Höhe eines Berges der Tiefeeines Tales der Verlustfunktion.

Die Kompassrichtungen entsprechen Gewichten im neu-ronalen Netz. Die Nord-Süd-Richtung repräsentiert ein Ge-wicht, die Ost-West-Richtung ein anderes. Zur Repräsen-tation eines Netzes mit mehr als zwei Gewichten würdeeine mehrdimensionale Landschaft benötigt, die sich nichtvisualisieren lässt. Prinzipiell bleibt die Analogie auch fürdiesen Fall bestehen; alles wird nur komplizierter.

„Man hat den Eindruck,dass die moderne Physik auf Annahmen beruht,die irgendwie dem Lächeln einer Katze gleichen,

die gar nicht da ist.“

(Albert Einstein)

Die Anfangswerte der Gewichte werden üblicherweisezufällig gewählt. Dies bedeutet, dass das Känguruh mit ei-nem Fallschirm irgendwo über Asien aus einem Flugzeugabgeworfen wird, dessen Pilot seine Landkarte verlorenhat. Ist etwas über den Wertebereich der Eingänge bekannt,kann der Pilot das Känguruh vielleicht im Himalaya landenlassen. Werden jedoch die Anfangsgewichte unglücklich ge-wählt, kann es passieren, dass das Känguruh in den indi-schen Ozean fällt und ertrinkt. Beim Newton-Verfahren (2.Ordnung) ist der Himalaya mit Nebel bedeckt und das Kän-guruh kann die Wege nur in seiner Umgebung sehen (Infor-mation aus erster und zweiter Ableitung). Aus der Beurtei-lung der lokalen Umgebung schätzt das Känguruh, wo dieBergspitze sein könnte. Dabei nimmt es an, dass der Bergeine glatte, parabolisch geformte Oberfläche hat (Newton-Verfahren entstehen aus einer Taylorreihenentwicklung biszur 2. Ordnung). Dann versucht das Känguruh den ganzenWeg zum Gipfel in einem Sprung zurückzulegen.

Da die meisten Berge keine perfekt parabolische Ober-fläche haben, wird das Känguruh die Bergspitze kaum ineinem Sprung erreichen (ist der Berg doch von perfekt pa-rabolischer Oberfläche wird der Gipfel sofort erreicht). Also

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muss das Känguruh iterieren. D.h. es muss so lange sprin-gen, wie eben beschrieben, bis es die Bergspitze gefundenhat. Unglücklicherweise gibt es keine Garantie, dass derbestiegene Berg der Mt. Everest sein wird. Bei einem sta-bilisierten Newton-Verfahren hat das Känguruh einen Hö-henmesser dabei. Sollte ein ausgeführter Sprung nach un-ten führen, hüpft das Känguruh zurück und macht einenkürzeren Sprung. Wird „ridge“ (Bergkamm) Stabilisierungeingesetzt, springt das Känguruh in eine Richtung mit grö-ßerem Anstieg. Ist der Newton-Algorithmus hingegen garnicht stabilisiert, so kann das Känguruh aus Versehen nachShanghai springen und wird dort in einem chinesischen Re-staurant zum Abendessen serviert (Verfahren divergiert).

Bei der Methode des steilsten Aufstiegs („steepest as-cent“) mit Liniensuche („line search“) ist der Nebel sehrdicht und das Känguruh kann nur feststellen, in welcherRichtung es am steilsten bergauf geht [Information ausder ersten Ableitung]. Das Känguruh hüpft solange in die-se Richtung bis es wieder abwärts geht. Dann schaut sichdas Känguruh um, und sucht erneut nach der Richtung dessteilsten Anstiegs und iteriert. Das sogenannte ODE („ordi-nary differential equation“) Lösungsverfahren ist der Me-thode des steilsten Anstiegs ähnlich mit der Ausnahme,dass das Känguruh auf allen Fünfen kriecht und dabei dar-auf achtet, stets in Richtung des steilsten Anstiegs zu krab-beln.

Die Umgebung bei einem konjugierten Gradientenver-fahren („conjugate gradient“) gleicht der beim steilstenAnstieg mit Liniensuche. Der Nebel ist sehr dicht; das Kän-guruh kann nur sagen, wo es bergauf geht. Der Unterschiedliegt darin, dass das Känguruh ein Gedächtnis für die Rich-tungen hat, in die es zuvor gesprungen ist. Das Känguruhnimmt an, dass die Bergkämme gerade verlaufen. D.h. esnimmt an, die Oberfläche sei parabolisch geformt. Das Kän-guruh wählt dann eine Richtung in der es aufwärts geht; esvermeidet dabei aber ein Stück in die Richtung zu gehen,die es einen Sprung zuvor gewählt hatte (denn dort ginges ja nur noch abwärts). D.h. das Känguruh wählt eine Auf-wärtsrichtung, die nicht die Arbeit vom Sprung zuvor teil-weise zunichte macht. Auf diese Weise hüpft das Känguruhnach oben, bis es in der gewählten Richtung nur noch ab-wärts geht. Dann sucht es sich eine neue Richtung.

Beim Standard-Backpropagation, der meist verwendetenMethode zum Training neuronaler Netze, ist das Känguruh

blind und muss den Boden abfühlen, um herauszufinden,wo es nach oben geht.

Wenn das Känguruh irgendwann mal dem Gipfel naheist, springt es dort hin und her ohne jemals darauf zulanden. Benutzt man eine sich verkleinernde Schrittwei-te („decaying step size“), wird dass Känguruh immer er-schöpfter und macht kleinere und kleinere Sprünge. Somithat es bessere Chancen den Gipfel zu erreichen, bevor dergesamte Himalaya wegerodiert ist. Beim Backpropagati-on mit Momentum hat das Känguruh wenig Bodenhaftungund kann keine scharfen Kurven nehmen. Bei punktweiserAdaption (nach jedem Trainingswert wird adaptiert) gibtes häufige Erdbeben und neue Berge tauchen ständig auf,während alte verschwinden. Das macht es für das blindeKänguruh schwierig festzustellen, ob es jemals den Berg-gipfel erreicht. Auch muss es sehr kleine Schritte machen,um nicht in eine Spalte zu fallen, die jeden Moment auf-tauchen kann.

Es ist wichtig festzuhalten, dass bei allen bisher disku-tierten Verfahren das Känguruh bestenfalls hoffen kann,einen Berg zu besteigen, der nahe bei seinem Startpunktliegt. Daher werden diese Methoden lokale Optimierungs-verfahren genannt. Es gibt keine Garantie, den Mt. Ever-est zu erreichen, ja noch nicht einmal, einen hohen Bergzu besteigen. Es gibt auch viele Methoden, die versuchen,das globale Optimum zu finden: Beim „Simulated Anne-aling“ ist das Känguruh betrunken. Es hüpft für lange Zeitzufällig in der Gegend herum. Langsam wird das Kängu-ruh aber wieder nüchtern; und je nüchterner es ist, destowahrscheinlicher springt es den Berg nach oben.

Bei Zufalls-Mehrfachstart-Methoden („random multi-start methods“) werden viele Känguruhs an zufälligen Stel-len mit Fallschirmen über dem Himalaya abgeworfen. Manhofft darauf, dass zumindest eines den Mt. Everest findenwird.

Ein genetischer Algorithmus beginnt wie Zufalls-Mehr-fachstart-Methoden. Jedoch wissen die Känguruhs gar-nicht, dass sie nach einem Gipfel suchen sollen. Alle paarJahre werden die Känguruhs in niedrigen Höhen erschos-sen. Gleichzeitig hofft man darauf, dass die Känguruhs inhöheren Höhen fruchtbar sind, sich vermehren und auf-steigen. Jüngste Forschungsergebnisse legen es nahe, dassAmeisen effektiver sind als Känguruhs. Ameisen springenzwar viel kürzer als Känguruhs; dies wird aber durch diehöhere Vermehrungsrate mehr als ausgeglichen [crossover(Paarung) ist wichtiger als Mutation].

Ein Tunnel-Algorithmus wird mit einem lokalen Opti-mierungsverfahren kombiniert. Er erfordert göttliches Ein-greifen und ein Wassermotorrad („jet ski“). Zunächst findetdas Känguruh den nächst gelegenen Berggipfel.

Dann ruft es seinen Gott an, die Erde mit einer Sintflutzu überschwemmen, so dass das Wasser auf die Höhe sei-ner jetzigen Position steigt. Anschließend steigt das Kängu-ruh auf sein Wassermotorrad und macht sich auf die Suchenach einem anderen Berg. Dies wird solange wiederholt,bis sich kein Berg mehr finden läßt.

„Wenn man zwei Stunden lang

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mit einem netten Mädchen zusammensitzt,meint man, es wäre eine Minute.

Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen,meint man, es wären zwei Stunden.

Das ist Relativität.“

(Albert Einstein)

5.4 Einstellungstest für Physikstudenten

Bei diesem Test dürft ihr beliebige Rechenoperationen(Plus, Minus, Mal, Geteilt, Potenz, Wurzel, usw.) verwen-den, jedoch keine weiteren Zahlen einfügen.Einzige Ausnahme: eine x-te Wurzel darf man ziehen.

1 1 1 = 62 2 2 = 63 3 3 = 64 4 4 = 65 5 5 = 66 6 6 = 67 7 7 = 68 8 8 = 69 9 9 = 6

5.5 Ein paar Rätsel . . .

Die Todesfrage

Du wurdest in einem fernen Land unschuldig festgenom-men und sollst hingerichtet werden. Der König des Lan-des hält trotz deiner Unschuldsbeteuerungen an dem Urteilfest, lässt dir allerdings noch eine Möglichkeit, dem Tod zuentrinnen. Er lässt dich mit verbundenen Augen in eine Zel-le führen, die zwei Türen hat. Eine der beiden Türen führtin die Freiheit und die andere führt direkt an den Galgen.

In der Zelle sind noch zwei Wächter mit speziellen Eigen-schaften: Der eine sagt immer die Wahrheit und der anderelügt immer. Du weißt jedoch nicht, wer welcher ist. Um die

Tür in die Freiheit zu finden, darfst du eine einzige Fragean einen der beiden Wächter stellen, die man mit „Ja“ oder„Nein“ beantworten kann. Die Wächter haben die Anwei-sung, dich umzubringen, sobald du eine unzulässige oderweitere Fragen stellst. Wähle sie also sorgsam. Kannst dumit einer Frage sicher dem Tod entkommen oder kannst duwenigstens deine Überlebenschance erhöhen?Tipp: Ein Wächter kann wahlweise als Antwort auch eine Be-wegung machen.

Eine Viertelstunde

Schon wieder eingesperrt, aber dieses Mal in einem Raumohne Fenster, jedoch mit elektrischem Licht. Aus diesemRaum kommst du nur heraus, wenn du im Abstand vongenau einer Viertelstunde zweimal an die Tür des Raumesklopfst. Leider ist dir am Vortag deine Uhr kaputt gegangenund dein Handyakku ist auch leer, sodass du kein Zeitmess-gerät dabei hast.

Im Raum befinden sich allerdings zwei Schnüre, ein Feu-erzeug und eine Schere. Die Schnüre brennen vollkommenunregelmäßig ab, brennen aber beide jeweils eine Stunde.Das heißt also, dass eine Schnur in 59 Minuten beispiels-weise bis zur Hälfte der Länge abbrennt und in der verblei-benden Minute die andere Hälfte. Das Abbrennverhaltenist dir jedoch vollkommen unbekannt. Kannst du dich mitHilfe dieser Schnüre aus dem Raum befreien, indem du ei-ne Viertelstunde abmisst?Tipp: Manchmal muss man das Pferd auch von hinten auf-zäumen und die Letzten werden die Ersten sein.Hast du alle Rätsel gelöst? Die Auflösung bekommst du,indem du eine Mail an [email protected] schickst. Du bekommst dann automa-tisch die Antworten zugesandt.

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6 Nachschlagen

6.1 Auf einen Blick: Adressliste

Hier sind nochmal einige Adressen zusammengetragen.Wir hoffen, wir haben euch eine vernünftige Auswahl zu-sammengestellt, mit der ihr auch nach der Orientierungs-woche etwas anfangen könnt (ohne Garantie auf Richtig-keit...).

• Arbeitsamt: Studentische Zeitarbeit Alexanderstra-ße (Alexbüro), Jobvermittlung des Arbeitsamtes fürStudierende, Ludwigstraße 20, Tel.: 304304

• AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss: Klein-busverleih, Internationaler Studentenausweis, Sozial-und BAföG-Beratung, Schlosskeller, Mitfahrerkartei:Hochschulstraße 1, Gebäude S1-03/50, Mo-Fr 09:30-14:00 Uhr, Tel.: 16-2117, AStA-Büro Mensa Licht-wiese, Tel.: 16-3217 Mo-Fr 09:30-14:00 Uhr www.asta.tu-darmstadt.de

• BAföG-Amt: Beratung und Beantragung im Gebäu-de Mensa Lichtwiese, Tel.: 16-2510, Mo, Do 13.00-15.00, Di, Fr 9:00-12:00 Uhr. BAföG-Anträge erhält-lich und Abgabe auch Zimmer 109-112 über derMensa Stadtmitte, www.stwda.de

• Bibliotheken: Universitäts- und Landesbibliothek(Schloss), Lehrbuchsammlung im Schloss, Lehr-buchsammlung des Fachbereichs Physik (LBS, Ge-bäude S2-08, Präsenzbibliothek), Stadtbibliothekim Justus-Liebig-Haus, John-F-Kennedy-Haus (EckeRhein- und Neckarstraße)

• Dekanat Fachbereich Physik: Gebäude S2-16/104,Pankratiusstraße 2, Fachbereichsassistent Herr Dr.Laeri, Studienberatung: Aushang vorm Dekanat

• Einwohnermeldeamt: Anmeldung des Wohnsitzes,Grafenstraße 30, Mo-Fr 7:30-12:30, Mi 15.00-18.00Uhr, Tel.: 131

• Evangelische Studentengemeinde (ESG): Rouquet-tenweg 15, Pfarrerin Gabriele Zander und Pfar-rer Martin Benn, Seelsorge/Beratung, „EvangelischeStudierende- und Hochschulgemeinde“, Tel.: 44320,www.esg-darmstadt.de

• Fachbuchhandlungen: Wellnitz, Kantplatz

• Fachschaft Physik: Gebäude S2-01/204. Termin derFachschaftssitzung wird im Internet unter www.fachschaft.physik.tu-darmstadt.de bekannt ge-geben.

• Grundpraktikum: Verantwortlich: Herr Dr. Blocho-wicz, Gebäude S2-07/2. Stock

• Gerhard Herzberg Gesellschaft: Freundeskreis desFB Physik der TU Darmstadt, Gerhard HerzbergGesellschaft co Dekanat FB Physik, Pankratiuss-traße 2, 64289 Darmstadt, Tel.: 16-3072, E-Mail:[email protected], alumni.physik.tu-darmstadt.de

• HEAG: Infocenter, Luisenplatz 6

• Hochschuldidaktische Arbeitsstelle (HDA): Vortrags-training, Studien- und Stundenpläne aller in- undausländischen Unis, Vortrags- und Teamtraining u. ä.Martha Lewe, Gebäude S1-03/157, Tel.: 16-4983www.tu-darmstadt.de/hda

• HRZ (Hochschulrechenzentrum):, Tel.: 16-4357Gebäude L1-01/241 (Lichtwiese), Mo-Fr 9.00-12.00und 13:00-15:00 UhrBenutzerberatung in S1-03/020, Mo, Fr 10:00-13:00 Uhr, Mi 15:00-18:00 Uhr, Sa 10:00-11:00 UhrNutzer-Pools z. B. in S1 03/020 www.tu-darmstadt.de/hrz

• Kartenvorverkauf: Informationszentrum Luisencen-ter, Ulis Musicland (Heliaspassage)

• Katholische Hochschulgemeinde (KHG): Niederram-städter Straße 30b, Pfarrer Stephan Weißbäcker,Tel.: 24315 www.khg-darmstadt.de

• Kino: Cinemaxx, Helia, Pali, Rex... siehe www.kinos-darmstadt.de

Vorstellungen des Filmkreises der TUD im Audi-max: Di/Do, Infos: Mensa-Brett, Flugblätter www.filmkreis.de

• Kultur: Theater: Hessisches Staatstheater, Georg--Büchner-Platz. Halb-Neun-Theater, Sanstraße 32;TAP, Theater am Platanenhain, Bessungerstraße 125Museen: Schloss; Mathildenhöhe; Kunsthalle Rhein-straße; Vivarium an der TU LichtwieseMusik: Steinbruch, Krone, Schlosskeller, Cafe Kessel-haus, Oktave, An Sibin, Jagdhofkeller,...

• Lernzentrum der Mathematik (LZM): Gebäude S2-10-LZM, im h_da Gebäude, gegenüber vom altenHauptgebäude LZM - Beratungsdienst im Semester,Montag - Donnerstag, 9:00 bis 16:00 Uhr, Freitag,9:00 bis 12:00 Uhr , Musterlösungen zur Analysisund Linearen Algebra erhältlich, Vordiplomsklausu-ren Mathematik

• Mieterverein: Mitgliedschaft € 45,- im Jahr (fürStudenten), Nieder-Ramstädter Straße 209, Tel.:49799-0 www.mieterverein-darmstadt.de

• Physikalische Bibliothek und Lehrbuchsammlung:Gebäude S2-08, Eingang gegenüber altem Hauptge-bäude

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• RMV: Fahrpläne gibt es eigentlich überall, auf jedenFall am Bahnhof und am Luisenplatz 6. Der Studen-tenausweis in Verbindung mit einem gültigen Licht-bildausweis gilt im gesamten RMV als Fahrkarte. InRandgebieten des RMV gibt es z. T. Vereinbarungenmit den angrenzenden Verkehrsverbunden.

• Rechtsberatung: AStA-Rechtsberatung, AStA-BüroS1 03/50, Tel.: 16-2117, Do: 14.00 - 15.00 Uhr undnach Vereinbarung

• Schlosskeller: Infos: Mensa (Programmheft) oderwww.asta.tu-darmstadt.de/schlosskeller

• Schwarze Bretter: Speziell in der Physik: Dekanat,vor dem Innenhof des S2-07, Lehrbuchsammlung,Mathebau, Kernphysik

• Schwimmen: Nordbad, Elfeicher Weg 145, mit Frei-und Hallenbad. Im Sommer: Hochschulschwimm-bad am Hochschulstadion

• Sekretariat für Studienangelegenheiten: Karolinen-platz 5, Gebäude S1-01, Mo, Di, Do: 9.30-12.00, Mi:13.30-15.00

• Sport an der Uni: Das Unisportzentrum (USZ) bie-tet ein großes Programm an verschiedenen Sportar-ten an. Informationen am Brett beim Audimax oderbeim Hochschulsportzentrum (Alexanderstraße 25)

• Sprachenzentrum: Gebäude: S1-03/17, Tel.: 16-2964 www.spz.tu-darmstadt.de

• Studentenwerk: Mensa Stadtmitte und Mensa Licht-wiese. Dt.-fr. Studentenausweis, Rechtsberatung,Wohnraumvermittlung, Psychotherapeutische Bera-tung; siehe: www.stwda.de

• Studienbüro: Anmeldung, Notenspiegel, Ansprech-partner für TUCaN, Zeugnisse, Aushänge zu denPrüfungen; Pankratiusstraße 2, Gebäude S2-16/104-105

• Verbraucherzentrale: Beratung in Fragen des Ein-kaufs, der Ernährung, der Energieverwendung usw.,Luisenstraße 8, Tel.: 279990

• Wohnraumvermittlung: und Belegung der Studen-tenwohnheime durch das Studentenwerk, Ober-geschoss Mensa Stadtmitte, Zimmer 106, Büro-Sprechzeiten: Mo., Di. u. Fr. 09:00 - 12:00 Uhr, Do.12:30 - 14:30 Uhr, Mittwoch keine Büro-Sprechzeit!

• Zentrale Studienberatung: Gebäude S1-03, Zwi-schengeschoss

6.2 Stichwortverzeichnis

AStADer Allgemeine Studierendenausschuss wird vom StuPa ge-wählt und führt die laufenden Geschäfte der Studenten-Vertretung.

AuslandsstudiumHierfür ist unser Fachbereichsassistent Dr. Laeri zuständig,die Anmeldung findet im Dezember/Januar vor Beginn desAuslandsaufenthaltes statt, macht euch also etwa ein Jahrfrüher schlau. Die meisten Physiker gehen im 5./6. Semes-ter ins Ausland. Nicht so supertolle Noten sind in der Regelkein Hindernis, nur wenn sich für ein Land mehr Perso-nen bewerben als Plätze frei sind, werden die Bewerbermit den besseren Noten bevorzugt. Falls euch die Erfah-rungen von Leuten interessieren, die schon im Auslandwaren, schaut doch mal in der Fachschaftssitzung vorbei!Mehr Informationen zum Thema Ausland gibt es auf derFachschaftshomepage1.

BAföGBAföG-Anträge (viel, viel Papier) sollte man möglichstschnell beim BAföG-Amt auf der Lichtwiese abgeben. Fallsihr dazu Fragen habt, gibt es eine BAföG-Beratung vom AS-tA (im AStA-Buro auf der Lichtwiese).

BibliothekenFachbücher ausleihen könnt ihr in der Lehrbuchsammlungim Schloss, auf Bestellung in der Universitäts- und Landes-bibliothek und – zwar nicht ausleihen, aber damit arbeiten– könnt ihr natürlich in der Lehrbuchsammlung sowie inder physikalischen Bibliothek im Gebäude S2-08.

DekanatDas Dekanat des Fachbereichs Physik ist im Gebäude S2-16,hinter dem kleinen Wohnheim am Kantplatz, der Eingangbefindet sich beim Parkplatz neben dem Optikbau.Im 1. Stock sitzt Herr Dr. Laeri. Er ist zuständig für die Stu-dienberatung im Fachbereich Physik. Zu ihm müsst ihr ge-hen, wenn es um die Anerkennung von Studienleistungenanderer Unis, die Prüfungsordnung, Bewilligung speziellerNebenfächer, Auslandsstudium uvm. geht.

FKPInstitut für Festkörperphysik

GHGDie Gerhard Herzberg Gesellschaft ist der Alumniverein desFachbereichs. Informationen zu aktuellen Aktionen wie z.B.Studierende treffen Physiker im Beruf (PHIBS) oder Unter-nehmensbesichtigungen sind auf der Homepage2 zufinden.

GrundpraktikumDie Anmeldung zum Grundpraktikum läuft über ein Web-

1 www.fachschaft.physik.tu-darmstadt.de/cms/studierende/

auslandsaufenthalte2 alumni.physik.tu-darmstadt.de/

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portal3. Zuständig für die Organisation des Grundprakti-kums ist Herr Dr. Blochowicz.Die 32 Versuche sind auf 3 Semester verteilt. Wenn ihr allehabt, werft ihr die Karte mit den Testaten in einem Brief-kasten im Praktikums-Gebäude ein. (Wo das alles genau ist,erfahrt ihr in der OWO.)

HRZDas Hochschulrechenzentrum stellt die uniweite Compu-terinfrastruktur zur Verfügung. Es gibt mehrere HRZ-Com-puterpools auf der Lichtwiese und in der Stadtmitte.Zunehmend bietet das HRZ auch Dienste im VPN an. DieZahl der Netzwerkdosen und W-LAN Zugänge steigt. DesWeiteren erhaltet ihr mit euren Einschreibungsunterlagenauch einen Zugangscode.

HSZDas Hochschulsportzentrum bietet ein umfangreiches Sport-programm während des Semesters sowie Fahrten in den Fe-rien an.

IAPInstitut für Angewandte Physik

IKPInstitut für Kernphysik

Physik-Sommer-PartyDie ist immer am Ende des Sommersemesters im Innenhofder Physik-Gebäude, mit Musik und Grill. Außerdem gibtes Bier und Äppler vom Fass!

PRPDer Physiker-Rechner-Pool4 bietet für 5.00€ im Jahreinen Account mit E-Mail, Festplattenspeicherplatz (deut-lich mehr als beim HRZ), Zugang zum Internet, einer pri-vaten Homepage und einem Laserdrucker. Die Pools zeigenwir euch natürlich während der OWO.Als Betriebssystem läuft auf allen Rechnern eine aktuel-le Version von SuSE-Linux. Neben der Standardsoftware(OpenOffice, Opera, Mozilla . . . ) sind auch die für den Phy-siker wichtigen Programme wie LATEX, Mathematica undgnuplot installiert. Solltet ihr am Anfang Probleme haben,euch zurecht zu finden, fragt einfach andere, die in denPools sitzen. Meistens ist dann einer dabei, der euch wei-terhelfen kann.

RBGJeder, der an Informatikveranstaltungen teilnimmt (auchwenn er sich nicht prüfen lässt), kann in diesem Zusam-menhang einen Account von der RechnerBetriebsGruppeder Informatiker bekommen. Dieser entspricht dem desPRP, ist aber kostenlos, dafür aber auch nur maximal so-lange gültig, wie die Veranstaltung läuft, und man mussihn jedes Semester mit einer Bestätigung, dass man ander Veranstaltung teilnimmt, verlängern lassen. Allerdings

3 gp-portal.physik.tu-darmstadt.de4 prp0.prp.physik.tu-darmstadt.de

funktioniert dieser Account nur in den Pool-Räumen der In-formatiker.

Rückmeldung und SemesterbeitragMan muss sich selbst für jedes Semester im vorhergehen-den zurückmelden, indem man Semesterbeitrag (derzeitetwa 180 Euro) und Verwaltungskostenbeitrag (50 Euro)an die Uni überweist. Die Rückmeldefrist ist für ein Som-mersemester der 15. März und für ein Wintersemester der15. September. Infos gibt es auf den Seiten des Studieren-densekretariats5.

StuPaDas Studierendenparlament ist die gewählte Vertretungaller StudentInnen der TUD, hier sitzen Vertreter unter-schiedlicher hochschulpolitischer Gruppen, die bei denWahlen gewählt wurden.

TUCaNOnline-Verwaltungstool6 für Veranstaltungs- und Prüfungs-anmeldung, Noteneinsicht und mehr.

TU-IDNutzername für viele TU-Websites einschließlich TUCaN,muss mit dem Aktivierungscode auf dem Anschreiben derImmatrikulationsbescheinigung freigeschaltet7 werden.

ÜbungsanmeldungenZu Beginn des Semesters trägt man sich in Listen ein, wound wann sagt euch der Professor. Manchmal bringt er dieListen mit, oder man muss zu irgendeinem Aushang mar-schieren. Häufig läuft die Anmeldung auch über das Inter-net. Falls ihr übrigens mit einem Übungsgruppenleiter garnicht zurecht kommt, dürft ihr natürlich die Gruppe wech-seln. Und achtet darauf, dass ihr nicht gerade in einer totalüberfüllten Übungsgruppe landet – rennt also nicht alle ineine Gruppe!

VorlesungsskriptDieses gibt es nicht bei jedem Professor, fragt einfach nach,wenn es eines gibt, dann meist vom Professor selbst, odereventuell aus der LBS (Lehrbuchsammlung). Ab und zustellen die Professoren ihr Skript auch ins Internet, aller-dings zum Teil passwortgeschützt; dieses bekommt man inder Vorlesung mitgeteilt.

WohnheimeStudentenwohnheime gibt es am Alfred-Messel-Weg (Karls-hof), Kantplatz, Lautenschlägerstraße, Riedeselstraße, Nie-der-Ramstädter-Straße, am Hauptbahnhof und an derLichtwiese.

5 www.tu-darmstadt.de/stud_sekretariat/6 www.tucan.tu-darmstadt.de7 www.hrz.tu-darmstadt.de/dienste/id/tuid

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Uni allgemein

TU Darmstadt www.tu-darmstadt.de

TUCaN www.tucan.tu-darmstadt.de

Studierendensekretariat www.tu-darmstadt.de/studieren/

studienorganisation/studierendenservice

ULB www.ulb.tu-darmstadt.de

HRZ www.hrz.tu-darmstadt.de

Physik

Fachbereich Physik www.physik.tu-darmstadt.de

Fachschaft Physik www.fachschaft.physik.tu-darmstadt.de

Gerhard Herzberg Gesellschaft alumni.physik.tu-darmstadt.deGrundpraktikum www.physik.tu-darmstadt.de/study/praktika/

bsc_gp/index.de.jsp

Dekanat http://www.physik.tu-darmstadt.de/fbphysik/dekanat_1/

phys_einrichtungen_dekanat_startseite_1.de.jsp

Institute und AGs www.physik.tu-darmstadt.de/einrichtungen/institutes

PRP prp0.prp.physik.tu-darmstadt.de

Mathematik

Fachbereich Mathematik www.mathematik.tu-darmstadt.de

Sonstiges

Studentenwerk/Mensa www.stwda.de

Tabelle 6.1: Die wichtigsten Websites im Überblick

Aragorn

String theory is a Seventh Age science that accidently fell into the Tird Age.

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Physik StudierendeTU Darmstadt

Der Freundeskreis • Gründungsjahr 2003

• Zahl der Mitglieder ca. 110 Die Ziele • Förderung von Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Physik an der TU Darmstadt • Kontaktpflege zu den Alumni • Förderung der Internationalität Schwerpunkte • Preisvergabe für Abschlussarbeiten

• Auslandsstarthilfe • Exkursion • Veranstaltung PHIBS: Studierende treffen Physiker im Beruf Mitgliedschaft • Schon ab dem ersten Semester möglich

• Kein Beitrag im 1. Jahr für Studierende • siehe: www.phibs.info