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Hat die neue
Industriebau-Richtlinie Auswirkungen
auf die Entrauchung und die
erreichbaren Schutzziele?
Grundlagen und
Maßnahmen zur
Entrauchung
von Räumen
Dipl.-Ing. Thomas Hegger, Detmold
Leitung
ca. 5%
Strahlung ca. 25%
Konvektion ca. 70%
Beispiel
Brandleistung 1 MW
50 kW Leitung
250 kW Strahlung
700 kW Konvektion
Rauchgasbildung
Die Menge des Rauchgases
(Massenstrom) hängt ab:
- vom Quellterm (Brandgut, Feuchte..)
- von der Aufstiegshöhe des Plumes
Nicht aber
-von der Raumgröße
Aber auch:
Im völlig verrauchten Raum ist der Rauch
heißer, als bei einer Schichtung
Keine Verrauchung durch Rezirkulation
Größere Räume: Fläche > 200 m2 und
Höhe > 3 m und
mit Zuluft und mit Rauchabzug und
mit Rauchabschnitten < ca. 1.600 m²
Rauchabzug durch Schichtung
1970 Bauordnung: Rauchabzug in Treppenräumen
Versicherung: Rauchabzug in Industriegebäuden
Vorgaben zum Rauchabzug
2000 Bauordnung: Rauchableitung in Treppenräumen
Rauchableitung in mittleren Sonderbauten
raucharme Schicht in größeren Sonderbauten
DIN 18232
contra
Baurecht ?
1970 Bauordnung: Rauchabzug in Treppenräumen
Versicherung: Rauchabzug in Industriegebäuden
Vorgaben zum Rauchabzug
2000 Bauordnung: Rauchableitung in Treppenräumen
Rauchableitung in mittleren Sonderbauten
raucharme Schicht in größeren Sonderbauten
2009 Grundsatzpapier Entrauchung Bauordnung: In Regelbauten ohne Abweichungen kein Rauchabzug
In Sonderbauten ohne Abweichungen keine raucharme Schicht
1970 Bauordnung: Rauchabzug in Treppenräumen
Versicherung: Rauchabzug in Industriegebäuden
Vorgaben zum Rauchabzug
2000 Bauordnung: Rauchableitung in Treppenräumen
Rauchableitung in mittleren Sonderbauten
raucharme Schicht in größeren Sonderbauten
2009 Grundsatzpapier Entrauchung Bauordnung: In Regelbauten ohne Abweichungen kein Rauchabzug
In Sonderbauten ohne Abweichungen keine raucharme Schicht
Miteinander
innehalten
zuhören
nachdenken
sprechen
Das Baurecht dient der Beurteilung einer Genehmigungsfähigkeit einer Baumaßnahme
3 öffentlich relevante Schutzziele finden bei den
Brandschutz-Regelungen besondere Beachtung:
Personenschutz wird überwiegend berücksichtigt durch
Beschränkung der Fluchtweglänge
Beschränkung der Brennbarkeit von Materialien
Nachbarschaftsschutz wird überwiegend berücksichtigt durch
Einhalten von Mindestabständen
harte Bedachung
Umweltschutz wird überwiegend berücksichtigt durch
Beschränkung der Brennbarkeit von Materialien
Die Normung dient der Planung und Überprüfung definierter Zustände
Verschiedene Schutzziele können erreicht werden:
Für die Entrauchung können dies sein
Unterstützung der Selbstrettung
Unterstützung der Fremdrettung
Unterstützung des gezielten Löschangriffs
Begrenzung der Rauchausbreitung
Verbesserung des Schutzes von Inventar und Gebäuden
Also: Personenschutz, Drittschutz und Sachschutz
Rauchableitung durch Verdünnung
Vermischen des Rauches mit unkontaminierter Luft und Ableitung von Rauch und
Wärme
Entrauchung durch Schichtung
Schaffung von raucharmen Schichten durch natürliche oder maschinelle
Rauchabzugsanlagen
Rauchabschnittsbildung
Verhinderung von Rauchübertritt von einem Rauchabschnitt in benachbarte Bereiche
mittels baulicher Abtrennung oder unter Einsatz lufttechnischer Maßnahmen
Rauchfreihaltung (z. B. Sicherheitstreppenräume)
Verhinderung des Eindringens von Rauch in selbst
brandlastfreie Räume durch Überdruck
Prinzipielle Wirkungen RWA
Die Feuerwehr muss sehen können
Nach ca. 2 Minuten
Nach ca. 4 Minuten Nach ca. 6 Minuten
Qualifizierter Rauchabzug Schichtenbildung
Rauchfreihaltung
Baurechtlich relevant
Personenschutz Verwendung bestimmter Baustoffklassen (z. B. kein B 3 = leicht entflammbar)
Einhaltung von maximal erlaubten Rettungsweglängen
Nachbarschaftsschutz Einhaltung von Mindestabständen der Gebäude untereinander
harte Bedachung für Dächer
Umweltschutz Verwendung bestimmter Baustoffe (z. B. keine Baustoffe, die krebserregende
Stoffe freisetzen)
Einhaltung bestimmter Baustoffklassen (z. B. kein B 3 = leicht entflammbar)
Zusätzlich zu beachten Sachschutz Drittschutz Erfolgshaftung
Unqualifizierte Rauchableitung Keine Vorhersage Sichtweite oder Toxizität
Ohne Ebenen Mit Ebenen
natürliche
Rauchableitung
über
Dachöffnungen
natürliche
Rauchableitung
über
Wandöffnungen
natürliche
Rauchableitung
über NRWG
maschinelle
Rauchableitung
natürliche
Rauchableitung
über
Wandöffnungen
natürliche
Rauchableitung
über NRWG
Beispiel: neue MIndBauRL (Stand: nach Notifizierung Juli 2014)
Produktions-, Lagerräume und Ebenen mit mehr als
200 m² Grundfläche müssen zur Unterstützung der
Brandbekämpfung entraucht werden können.
MIndBauRL Fassung Juli 2014
Auslegung:
M-IndBauRL
200 m²
MIndBauRL Fassung Febr. 2014
Tagesaktuell unter
http://www.fvlr.de/rwa_stat_funktionssicherheit.htm
Funktionssicherheit von qualifizierten Rauchabzügen
Behinderung der Öffnung / Funktion
MIndBauRL Fassung Febr. 2014
MIndBauRL Fassung Juli 2014
MIndBauRL Fassung Juli 2014
MIndBauRL Fassung Juli 2014
200 m²
Januar 2014 Entrauchung Sonderbauvorschriften 2014 23
ca. 6 – 12 m² Aw für
raucharme Schicht
Verschiedene Ergebnisse nach MIndBauRL
Anforderungen an Musterindustriebaurichtlinie
Rauchableitung Fassung 2000 Fassung 2014Rauchabzug Räume ohne Ebenen Räume mit Ebenen
Generell abschließende Vorgaben Regelbeispielkatalog
Bezug: Raumgrundfläche Bezug: Ebenenfläche
Räume bis 200 m² keine Anforderung keine Anforderung keine Anforderung
200 bis 1.600 m² 2% Rauchableitungsöffnung Rauchableitungsöffnung nur Räume bis 1.000 m², bei WF bis 1.600 m²
1% freier Querschn. Dach, oder Rauchableitungsöffnung
2% freier Querschn. oberes Drittel der Wand und 2% freier Querschn. Wand
Zuluft unteres Raumdrittel freier Querschnitt Zuluft freier Querschnitt in gleicher Größe,
in gleicher Größe, jedoch max. 12 m²
Rauchableitung Rauchableitung
NRWG`s 1,5 m² Aw/400 m² NRWG`s 1,5 m² Aw/400 m²
Zuluft freier Querschnitt unteres Raumdrittel, mind. 12 m² Zuluft unterste Ebene, Ageo wie Aw
NRA nach DIN 18232-2 NRA nach DIN 18232-2
Rauchgasventilator bzw. Absaugstellen ./.
mit 10.000 m³/h /400 m²
Zuluft unteres Raumdrittel kleiner 3m/s
MRA nach DIN 18232-5 MRA nach DIN 18232-5
über 1.600 m² raucharme Schicht mind. 2,5mRauchableitung Rauchableitung
NRWG`s 1,5 m² Aw/400 m² NRWG`s 1,5 m² Aw/400 m²
Zuluft freier Querschnitt unteres Raumdrittel, mind. 12 m² Zuluft mind. 12 m²
Auslösegruppe max. 1.600 m² Auslösegruppe max. 1.600 m²
Rauchabschnitte kleiner 5.000 m²
NRA nach DIN 18232-2 NRA nach DIN 18232-2
in Kombi mit BMA 10% größere BA in Kombi mit BMA 10% größere BA
Rauchgasventilator bzw. Absaugstellen ./.
mit 10.000 m³ /400 m²
über 1.600 m² plus 5.000 m³/h pro 400 m²
Zuluft unteres Raumdrittel kleiner 3m/s
MRA nach DIN 18232-5 MRA nach DIN 18232-5
Räume mit NRWG mit 0,5% Aw, oder Lüftungsanlage automatisch bei Auslösen der Sprinkleranlage nur Abluft
Löschanlagen Lüftungsanlagen, nur Abluft Lüftungsvolumenstrom mind. 10.000 m³/h / 400 m²
Hinweis: Die Funktion einer Rauchableitungsöffnung ist nicht sichergestellt
NRWG's geprüft und zertifiziert nach DIN EN 12101-2 bieten überprüfte Funktionssicherheit der Gerätefunktion
Rauchgasventilator geprüft und zertifiziert nach DIN EN 12101-3 bietet überprüfte Funktionssicherheit der Gerätefunktion
NRA bzw. MRA bieten hohe überprüfte Funktionssicherheit der Geräte- und Anlagenfunktion, sowie raucharme Schichten
Vergleich der MIndBauRL in den Fassungen 2000 zu 2014
Zeitliche Entwicklung
MIndBauRL, MVkVO, MVStättVO
• Anhörung Januar 2013
• Überarbeitung
• Notifizierung EU Juli 2014
• Veröffentlichung als Muster Herbst 2014
• Veröffentlichung als Verordnung/techn. Baubestimmung
ab ca. 2015 (je nach Bundesland)
IndBauRL in 14 Bundesländern bereits mustergetreu
eingeführt (außer Niedersachsen und Hessen)
Rechtlich verbindlich und benutzbar ist nur
die jeweilige Fassung nach Ihrer Einführung
im jeweiligen Bundesland.
Wärmeabzug nach neuer M-IndBauRL
MIndBauRL Fassung Juli 2014
Nach Verfahren 6
Wärmeabzugsfläche ≥ 5 %
Nach Verfahren 7
Wird im Verfahren errechnet
Kompensation durch qualifizierte Rauchabzugsanlagen
MIndBauRL Fassung Juli 2014
Verfahren 6
Welche Entrauchungsregeln sind generell gültig?
Qualifizierte Rauchabzugsanlagen - zur Erlangung der Baugenehmigung mit und ohne Abweichungen
- für mehr als nur die baurechtlich relevanten Schutzziele
- zur deutlichen Verbesserung von Personen- und Sachschutz
- zur deutlichen Unterstützung des Feuerwehr-Innenangriffs
- als Dachoberlicht zur energiekostenfreien Beleuchtung der Innenräume
- als Wärmeabzug zur Vergrößerung der Brandabschnitte bzw. Reduzierung
des Feuerwiderstands der tragenden Bauteile
Rauch- und Wärmeabzug
Qualifizierte NRWG und
qualifizierte Bemessung,
damit die Entrauchung
im Ernstfall auch wirklich
funktioniert