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H EILIGE O RTE IN DER S TÄDTEREGION G EILENKIRCHEN UND A ACHEN Ein Kooperationsprojekt der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule Geilenkirchen und dem Lehr- und Forschungsbereich Didaktik der Gesellschaftswissenschaften, RWTH Aachen. Im Rahmen der Toleranz-AG unter schulischer Begleitung von Daniel Bani-Shoraka und Martin Kerkhoff

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‚HEILIGE ORTE‘

IN DER STÄDTEREGION GEILENKIRCHEN UND AACHEN

Ein Kooperationsprojekt der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule Geilenkirchen

und dem Lehr- und Forschungsbereich Didaktik der Gesellschaftswissenschaften, RWTH Aachen.

Im Rahmen der Toleranz-AG unter schulischer Begleitung

von Daniel Bani-Shoraka und Martin Kerkhoff

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INHALTSVERZEICHNIS

UWE BÖKEN ....................................................................................................... 1

DIE TOLERANZ-AG AN DER ANITA- LICHTENSTEIN-GESAMTSCHULE ............................ 2

GUNTRAM SCHNEIDER .......................................................................................... 3

VERORTUNG DES PROJEKTES ................................................................................. 4

CHRISTA NICKELS ............................................................................................... 7

SYNAGOGEN IN GEILENKIRCHEN UND AACHEN´ ........................................................ 9

DIE AACHENER BILAL-MOSCHEE ......................................................................... 12

CHRISTLICHE KIRCHEN IN GEILENKIRCHEN UND AACHEN ......................................... 16

UNSER BEITRAG ZUM GESCHICHTSWETTBEWERB .................................................... 21

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SEITE 1 G R U ß W O R T

UWE BÖKEN

SCHULLEITER DER ANTIA-L ICHTENSTEIN-GESAMTSCHULE

Die Anita-Lichtenstein-Gesamtschule steht seit ihrer Gründung im Jahre 1991 und der Namensgebung 1994 in der Tradition ihrer Namensgeberin.

Anita war ein kleines jüdisches Mädchen aus Geilenkirchen, das unschuldig Opfer des NS-Terrors wurde, ehe es im Oktober 1942 im Vernichtungslager Majdanek ermordet wurde. Ihr Leben und Leiden mahnt und verpflichtet uns, die gesamte Schulgemeinde, zu einer lebendigen Erinnerungskultur. Maßstab unseres Handelns ist es dabei, junge Menschen zu weltoffenen und verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern zu erziehen. Hierzu unternimmt die Schule zahlreiche Aktivitäten, u.a. eine jährliche Studienfahrt des gesamten neunten Jahrgangs zur Gedenkstätte Auschwitz, die Verlegung von Stolpersteinen in Geilenkirchen, Besuche der umliegenden Synagogen, Moscheen und anderer Erinnerungsorte sowie regelmäßige Zeitzeugen- und Vortragsveranstaltungen.

Vor diesem Hintergrund war es uns eine besondere Freude, gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der RWTH Aachen das Projekt ‚Heilige Orte‘ verwirklichen zu können. Es ermöglichte unserer Schülerschaft, vertiefte Einblicke in andere Lebens-und Kulturwelten unserer Region zu gewinnen, ihre Erfahrungen unter wissenschaftlicher Begleitung systematisch zu erweitern und im Sinne eines toleranten Miteinanders an unserer Schule wie auch darüber hinaus neu zu bewerten.

Ich danke allen am Projekt Beteiligten, sowohl an der RWTH Aachen als auch an der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule. Für die Zukunft wünsche ich mir noch viele solcher Frucht bringenden Kooperationen für unsere Schülerinnen und Schüler.

UWE BÖKEN, LGED

Schulleiter

Anita-Lichtenstein-Gesamtschule Pestalozzistraße 27 52511 Geilenkirchen www.alg-gk.de

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T O L E R A N Z - A G SEITE 2

D IE TOLERANZ-AG AN DER ANITA- L ICHTENSTEIN-GESAMTSCHULE

Seit 2014 nimmt die Anita- Lichtenstein- Gesamtschule an dem Programm „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ teil. Dies ist kein Titel mit dem man sich schmücken kann, sondern Auftrag der Schulgemeinde. Dieses Ziel will die Toleranz-AG konsequent verfolgen.

Im ersten Schritt analysierten eine kleine Gruppe des 9. und 10. Jahrgangs mittels einer Umfrage Tendenzen alltäglicher Intoleranz im Schulalltag und stellten fest, dass eine Sensibilisierung der Schülerschaft angezeigt scheint.

Geht man davon aus, dass „Xenophobie“ (Die Angst vor dem Fremden) vor allem auf der Unkenntnis über kulturelle und gesellschaftliche Verschiedenheit beruht, so ist die Heranführung der Schülerschaft an diese Lebenswelten die konsequente Herangehensweise.

So wurden im zweiten Schritt 2013 erste Schülerinnen und Schüler zu „Anti-Rassismustrainern“ ausgebildet und im dritten Schritt 2014 ein Kunstprojekt zum Thema „Tolerantes Miteinander“ durchgeführt. Schließlich wurden tausend Taschen mit entsprechenden Motiven in Geilenkirchen verteilt. Als „Eyecatcher“ mit Denkanstoßcharakter entfalten diese längerfristige Wirkung

Schließlich ist ein hervorstechendes Ergebnis das hier dokumentierte Projekt der

„Heiligen Orte“. Die Ausstellung wird erstens den kommenden Jahrgängen unserer Schule dabei helfen, zu verstehen, dass bei uns eine gemeinsame Koexistenz verschiedener Kulturen in unserer Heimatregion friedlich gelebt wird und zweitens eine Annäherung, welche die beteiligten Schülerinnen und Schüler schon gemacht haben, nicht nur möglich, sondern auch bereichernd ist.

Die Teilnehmer hatten sehr viel Freude an dieser ungewohnten Form der Arbeit. So war die Arbeit mit den Dozenten und Studierenden eine willkommene Abwechslung. Auch sei abschließend den Verantwortlichen des Bundesprogramms „Toleranz Fördern- Kompetenz Stärken“ gedankt, ohne dessen Zuwendung vieles nicht möglich gewesen wäre.

DANIEL BANI SHORAKA

MARTIN KERKHOFF

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SEITE 3 G R U ß W O R T

GUNTRAM SCHNEIDER

M ITGLIED DES LANDTAGES NORDRHEIN WESTFALEN

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Schülerinnen und Schüler,

Nordrhein-Westfalen ist ein Land der Vielfalt. Diese Vielfalt ist bereichernd und birgt erhebliche Chancen für unser Land: Ökonomische, soziale und kulturelle! Ich bin froh, dass die überragende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen für Vielfalt und Weltoffenheit einsteht und wenn nötig auch hierfür auf die Straße geht.

Trotzdem sorgen sich manche Bürgerinnen und Bürger vor den Herausforderungen unserer Zeit und einige nutzen diese Ängste aus, um fremdenfeindliche Ressentiments zu schüren. Aktuelle Studien legen nahe, dass beispielsweise Angst vor dem Islam bei denjenigen besonders stark ausgeprägt ist, die wenige Kenntnisse über den Islam haben und kaum oder gar nicht in Kontakt mit Menschen muslimischen Glaubens kommen. Darum ist Aufklärungsarbeit so wichtig.

Gerade deshalb muss das Kooperationsprojekt „‚Heilige Orte‘ in der Städteregion Geilenkirchen und Aachen“ zwischen der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule und der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule Aachen besonders gewürdigt werden. Wenn Schülerinnen und Schüler Gotteshäuser und Gebetsräume verschiedener Religionen besuchen, um die Genese unserer differenzierten Religionslandschaft nachzuvollziehen, ist das ein wertvoller Beitrag, um jungen Menschen Verständnis für die Diversität moderner Gesellschaften zu schaffen. Das Projekt hilft Wissen zu vermitteln, Verstehen zu lernen und Verständnis zu wecken. Hierdurch können Vorurteile abgebaut und Brücken zwischen den Menschen in unserem Land aufgebaut werden.

In unserer offenen Gesellschaft haben alle Platz, die sich zu unserer Verfassung bekennen, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion. Die kulturelle Vielfalt, die unser Leben prägt und bereichert, gilt es zu verteidigen. Insgesamt 4,2 Mio. Menschen in Nordrhein-Westfalen haben einen Migrationshintergrund. Das sind 23,5 %. Und der Anteil wächst: bei 3 bis 6 jährigen Kindern liegt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund bei 40%. Wir brauchen Migrantinnen und Migranten, Sie sind unsere Zukunft.

Nordrhein-Westfalen war und ist ein Land der Vielfalt. Lassen Sie uns dies als gemeinsame Chance und Herausforderung annehmen.

GUNTRAM SCHNEIDER MDL

Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen

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V E R O R T U N G D E S P R O J E K T E S SEITE 4

VERORTUNG DES PROJEKTES

‚HEILIGE ORTE ‘ IN DER STÄDTEREGION GEILENKIRCHEN UND AACHEN

Synagogen - Kirchen - Moscheen – täglich gehen oder fahren wir an ihnen vorbei und würdigen sie selten eines zweiten Blickes. Denn sie gehören zu unserer gewohnten Umgebung und zu unserem Stadtbild: die Synagoge, die Kirche und die Moschee.

Diese ‚Heiligen Orte‘ sowie viele andere Gotteshäuser und Gebetsräume stehen für etwas Besonderes und Verehrungswürdiges, etwas, dass einer göttlichen Sphäre zugehört oder einer Gottheit geweiht ist. Sie stehen darüber hinaus repräsentativ für die Anwesenheit einer religiösen Gemeinschaft in einer Stadt oder Region, die Teil unserer Gesellschaft sind. Sie spiegeln die Diversität unserer Gesellschaft ebenso wie die Pluralisierung lokaler Lebensräume im 19. und 20. Jahrhundert.

Bisweilen erscheinen uns jedoch ‚Heilige Orte‘ zumindest als andersartig, vielleicht auch als fremd. Wagt man einen zweiten und etwas genaueren Blick auf diese Orte, erfährt man viel über die Geschichte des Ortes, über das lokale Umfeld sowie über die Gemeinde, in der dieser ‚Heilige Ort‘ sich befindet. Es stellen sich Fragen nach den Begebenheiten, die dazu führten, dass Menschen einer anderen Religionsgemeinschaft sich dort niederließen, wann sie welche Bauten errichten konnten und welche Auswirkungen dies auf die lokale und regionale Umgebung hatte und bis heute hat. Mit Hilfe wissenschaftlicher Arbeitsweisen wie Archivarbeit, Experteninterviews und Oral History sowie einer zielgerichteten Quellenanalyse von Periodika wie Tageszeitungen kann die historische und kulturelle Bedeutung der Orte erschlossen werden, die sie bis heute innehaben. Daraus ergeben sich vielfältige Anknüpfungspunkte an die Lebenswelt der Lernenden. Durch einen Aufbau von Hintergrundwissen sowie einer direkten und persönlichen Auseinandersetzung mit dem Ort und mit der dort aktiven Gemeinde können Stereotype und Vorurteile hinterfragt, reflektiert und abgebaut werden. Die inhaltliche Erarbeitung bietet dabei die Grundlage, auf der eine potentielle Angst vor Fremden durch Wissensbestände relativiert und durch persönlichen Kontakt nivelliert werden kann.

Die Auseinandersetzung mit ‚Heiligen Orten‘ als außerschulischen Lernorten und als Gegenständen des historischen Lernens zielt dabei auf eine Sensibilisierung der Lernenden hinsichtlich der multikulturellen und multireligiösen Zusammensetzung der bundesdeutschen Gesellschaft, sowie auf historische Erkenntnisprozesse, die diese bis heute deutlich sichtbare Entwicklungen bedingen. Dabei ist den jeweiligen Gotteshäusern eine spezifische Geschichte inhärent, die von Stadt zu Stadt und von Region zu Region anders gelagert sein kann.

Das im Folgenden vorgestellte Schul-Kooperationsprojekt „‚Heilige Orte‘ in der Städteregion Geilenkirchen und Aachen“ zwischen der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule und dem Lehr-

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und Forschungsbereich Didaktik der Gesellschaftswissenschaften der RWTH Aachen nimmt sich den Fragen um die Geschichte und die Bedeutung der ‚Heiligen Orten‘ in der Städteregion Geilenkirchen und Aachen an. Im Fokus stehen dabei die Geilenkirchener und Aachener Synagogen, die Bilal-Moschee in Aachen sowie die christlichen Kirchen in Geilenkirchen. Das Projekt konnte im Rahmen der Toleranz-AG unter Leitung von Daniel Bani-Shoraka und Martin Kerkhoff mit Erlaubnis der Schulleitung verortet und durchgeführt werden. Seitens der RWTH wurden Tutoren an die Schule entsandt, die sich mit Schülerinnen und Schülern der AG in Kleingruppen den jeweiligen ‚Heiligen Orten‘ auf unterschiedliche Weise näherten.

SYNAGOGEN

Synagogen sind Gotteshäuser der jüdischen Religion, die bereits im Mittelalter in vielen Städten vorhanden waren. Allerdings überdauerten nur einige wenige den Lauf der Geschichte. Im 19. Jahrhundert setzte eine erneute Bauwelle ein, die mit der Verleihung von Bürgerrechten für die jüdische Bevölkerung einherging. Mit dem nun verliehenen Bürgerstatus und allen dazu gehörigen Rechten und Pflichten konnten imposante Bauvorhaben von Synagogen realisiert werden, da jüdische Bürger nicht mehr nur toleriert sondern akzeptierter Teil der Gesellschaft waren. Trotz der nahezu vollständigen Zerstörung der Synagogen in Deutschland während des Nationalsozialismus, wurden singuläre Wiederaufbaumaßnahmen in den 1950er angestoßen, die allerdings kaum an die ehemaligen Prachtbauten anknüpfen konnten. Vielerorts blieben die Stätten ehemaliger Synagogen leer. Sie wurden zu Orten der Erinnerung und des Gedenkens. In den 1990er Jahren erhielten die jüdischen Gemeinden einen neuen Aufschwung, der sich durch den Zuzug vieler jüdischer Immigranten aus Osteuropa ergab, sodass neue Synagogen errichtet wurden. Ob diese Schilderung auch auf die Geilenkirchener und Aachener Synagoge zutrifft, erarbeiteten Fabienne, Niko und Benjamin gemeinsam mit ihrer Tutorin Wendy.

MOSCHEEN

Der Islam ist sicher die am stärksten wachsende Religionsgemeinschaft in Deutschland. Zwischen 1990 und 2010 verdoppelte sich nahezu die Anzahl der muslimischen Mitbürger von 2,5 auf 4,2 Millionen. Bereits in den 1950er Jahren lebten in Deutschland über 500.000 tausend Muslime. Eng mit dieser Entwicklung verbunden ist das deutsche Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren und die damit einhergehende Vollbeschäftigung. Sie machte das Anwerben sogenannter „Gastarbeiter“ notwendig. Die Bundesrepublik schloss bis zum Anwerbestopp 1973 mit vielen Staaten (Italien, Türkei, Südkorea, Jugoslawien und anderen) Anwerbeabkommen ab. Folglich kamen viele Gastarbeiter nach Deutschland und wirkten beim rapiden wirtschaftlichen Wachstums Deutschlands mit. Die Gastarbeiter brachten aber nicht nur ihre Arbeitskraft mit sondern auch ihre Kultur und Religion. Folglich verwundert es nicht, dass 1964 mit dem Bau der ersten Moschee in Nordrhein-Westfalen begonnen wurde. Warum diese in Aachen auf dem Gelände der RWTH Aachen gebaut wurde und nicht, wie man vielleicht erwarten könnte, im Ruhrgebiet, war eine der Eingangsfragen, mit denen sich Selal, Mehwisch, Natalie und Kristina mit ihrem Tutor Alexander auseinander setzten.

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V E R O R T U N G D E S P R O J E K T E S SEITE 6

K IRCHEN

Kirchen sind sicherlich die am häufigsten vorkommenden Gotteshäuser in Deutschland. Durch die christliche Konfessionalisierung sind an den meisten Orten sowohl katholische als auch protestantische Kirchen vorhanden. Einen massiven Schub erhielten christliche Kirchbauten sowohl durch Bevölkerungsverschiebungen (Katholiken zogen in protestantische Gemeinden und umgekehrt, sodass neue Gotteshäuser notwendig wurden) als auch durch neue Pastoralkonzepte Mitte des 20. Jahrhunderts. Ziel war eine Verkleinerung von Großgemeinden, um dadurch eine engere Bindung zwischen Gemeinde und Gläubigen herstellen zu können. Heute steht diesem Ansatz eine gänzlich andere Realität entgegen: einerseits sind viele Gemeinden überaltert oder aufgrund fehlender Mitglieder verwaist, zum anderen fehlt es massiv an neuen Priestern, die die Arbeit in den Gemeinden fortsetzen könnten, sodass aktuell viele Gemeinden in Großpfarreien und Pastoralräumen zusammengelegt werden. Damit entfällt die aktive Nutzung vieler Kirche, sodass diese geschlossen, profanisiert und umgewidmet werden. Wie sich die aktuelle Situation in Geilenkirchen bezüglich christlicher Kirchen darstellt, analysierten Samantha, Lea-Celina, Esra mit ihren Tutoren Lukas & Pablo.

Da der Lernweg insbesondere bei forschend-entdeckenden Lernarrangements auch das Produkt bedingt, konnten unterschiedliche Erkenntnisse und Ergebnisse erzielt werden, die im Folgenden von den Gruppen vorgestellt werden. Da auch multimediale Produkte erstellt wurden, wurde auf eine detailgetreue Wiedergabe an dieser Stelle verzichtet. Wir laden Sie herzlich ein, sich die Produkte von den Interpräsentationen der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule (www.alg-gk.de) oder dem Lehr- und Forschungsbereich Didaktik der Gesellschaftswissenschaften (http://www.dg.rwth-aachen.de/) herunterzuladen und anzuhören.

An dieser Stelle gebührt den beteiligten Personen, Schülerinnen und Schülern, Tutorinnen und Tutoren, Lehrerinnen und Lehrern, dem Förderverein sowie allen weiteren Verantwortlichen unserer herzlichster Dank für die reibungslose, intensive und produktive Kooperationsarbeit und ihr oftmals über das rein dienstliche hinausgehende Engagement!

Da wir auf allen Ebenen einen Mehrwert generieren konnten, sollte dieser Erfolg einer Weiterführung dieses Pilotprojektes den nötigen Schwung geben.

Vielen Dank!

Im Namen der Projektleitung

MARKUS KROLL

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CHRISTA N ICKELS

M ITGLIED DES BUNDESTAGES A .D.

Wir Menschen brauchen heilige Orte. Sie bringen uns in Verbindung mit den Geheimnissen vom Werden, Vergehen und Fortdauern des Lebens. Sie erinnern uns allein schon durch ihre Existenz an den tragenden Grund unseres Seins und verdeutlichen einen Wurzelgrund menschlicher Kultur. Wenn wir sie besuchen und uns auf ihr Geheimnis einlassen erfahren wir Gemeinschaft und Geborgenheit.

Allerdings sind heilige Orte nicht nur Kraftzentren der spirituellen und kulturellen Erbauung. Sie können auch zum Symbol für Hass und Gewalt gegenüber Andersgläubigen werden. Wir sind selbst Zeugen davon, dass in der Menschengeschichte bis zum heutigen Tag überall in der Welt nicht nur Gutes im Namen Gottes getan wird, sondern im Namen eines religiösen Alleinvertretungsanspruches verblendete Menschen andere erniedrigen, quälen, ermorden und deren heilige Orte schänden und zerstören.

Im Zentrum unserer eigenen Stadt Geilenkirchen haben wir mit dem Synagogenplatz ein bislang noch unscheinbares Denkmal genau dafür: Die Geilenkirchener Synagoge war einmal das steinerne Zeugnis für das lebendige Miteinander und selbstverständliche Zusammengehen verschiedener Weisen der Verehrung des Allerhöchsten. In der NS - Barbarei haben wir erfahren, dass diejenigen die heilige Orte schänden auch vor Mord und Totschlag nicht zurückschrecken. Es hat lange gedauert, bis unsere Stadt sich diesem schrecklichen Teil der eigenen Geschichte mutig gestellt hat. Über Jahrzehnte waren Hermann und Christel Wassen ziemlich einsame Vorkämpfer dafür.

Die Anita Lichtenstein Gesamtschule hat schon mit ihrem Namen das Gedenken an unsere ermordeten und vertrieben Geilenkirchener Mitbürger jüdischen Glaubens zu einem Kernpunkt ihrer pädagogischen Arbeit erhoben und sich tatkräftig mit zahlreichen Projekten für dieses Anliegen eingesetzt. So gehören das Vernichtungslager Auschwitz und die ehemalige NS - Kaderschmiede Vogelsang zu den verpflichtenden außerschulischen Lernorten für alle Schülerinnen und Schüler. Die Schule unterstützte von Anfang an engagiert das Geilenkirchener Stolpersteinprojekt und hat seit 2015 die Koordination der „Initiative Erinnern Geilenkirchen“ übernommen.

Da ist es nur folgerichtig, dass die RWTH Aachen und die Anita-Lichtenstein-Gesamtschule Partner für ein außergewöhnliches Projekt wurden, deren Ergebnisse nun dokumentiert und ausgestellt werden: Im Rahmen des Projektes „‚Heilige Orte‘ in der Städteregion Geilenkirchen und Aachen“ erprobten Studierende der RWTH und Schülerinnen und Schüler – finanziell unterstütz vom Bundesprojekt „Toleranz Fördern – Kompetenz Stärken“ - neue Wege der Aufarbeitung unserer Geschichte und der Integrationspädagogik, indem sie mehrere heilige Orte in Geilenkirchen und Aachen „unter die Lupe“ nahmen: die neue Synagoge, die Bilal Moschee und die für die griechisch orthodoxe Gemeinde umgewidmete

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katholische Kirche St. Michael in Aachen, sowie die zum Abriss anstehende katholische Kirche St. Josef in Geilenkirchen und die Geschichte der zerstörten Geilenkirchener Synagoge. Im Rahmen von 4 Projekttagen der AG Toleranz erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit Studierenden der RWTH in drei Gruppen einen inhaltlichen Quellenreader, recherchierten in Archiven, besuchten die heiligen Orte, führten in der Methode der „Oral History“ u.a. Befragungen für ein Zeitzeugenprojekt durch, sicherten und digitalisierten die Ergebnisse, die in einer Ausstellung und einem Podcast dokumentiert sind.

Bald werden wir ohne die bewegenden Berichte der Zeitzeugen die Erinnerung an eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte wachhalten und für Toleranz einstehen müssen. Vor dieser Herausforderung ist es der RWTH in Kooperation mit der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule gelungen, ein Leuchtturmprojekt zu realisieren, das Studierenden methodisch didaktisch neue Wege der Geschichts- und Toleranzvermittlung aufzeigt und Schülerinnen und Schülern mitten im Leben eine wissenschaftlich angeleitete Spurensuche ermöglicht. Diesem Projekt ist zu wünschen, dass es keine „Eintagsfliege“ bleibt, sondern als Unterrichtsprinzip Eingang in viele andere Schulen findet.

CHRISTA NICKELS MDB A.D.

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SYNAGOGEN IN GEILENKIRCHEN UND AACHEN

ANDERS SEIN – JUDEN IN AACHEN UND GEILENKIRCHEN

Im Rahmen der Toleranz-AG an der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule befassten wir uns mit ‚Heiligen Orten‘. Unsere Gruppe konzentrierte sich auf die Synagogen Aachens und Geilenkirchens. Ziel des Projekts war es, eine multimediale Aufnahme zu erstellen, in der die Frage zur Integration der Juden in die deutsch-christlichen Gesellschaft Aachens und Geilenkirchens beantwortet wird.

Diese Frage wurde anhand der Geschichte der Synagogen in beiden Städten untersucht. In einem Podcast berichten die Schülerinnen und Schüler mit selbst verfassten Texten von ihren Erkenntnissen aus unserer gemeinsamen Zeit.

Der Podcast ist auf den Seiten

www.alg-gk.de und

www.dg.rwth-aachen.de abrufbar.

UNSERER GRUPPE: NIKO, TUTORIN WENDY, FABIENNE UND BENJAMIN

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S Y N A G O G E N I N G E I L E N K I R C H E N U N D A A C H E N SEITE 10

PROJEKTZIEL

Das Ziel unseres Projektes sollte die Erstellung eines Podcasts sein. Im Verlauf entschieden wir uns am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilzunehmen. Unsere Tonaufnahme entstand an 5 Projekttagen. Dabei hatte jeder Tag einen unterschiedlichen Schwerpunkt.

Am ersten Projekttag machten wir uns in der Schule mit dem Thema vertraut. Kernfragen waren: Was sind heilige Orte? Weshalb beschäftigen wir uns mit ihnen in der Toleranz-AG? Was haben sie mit Toleranz zu tun? Was ist eine Synagoge und wie sieht sie typischerweise aus? Nach diesen Grundüberlegungen wurde ein Plan für die kommenden Projekttage erstellt.

Abschließend gab es zusammen mit der Moschee-Gruppe eine kleine Theoriestunde zu Zeitzeugeninterviews, um uns auf ein bevorstehendes Zeitzeugengespräch vorzubereiten.

In selbstständiger Arbeit vertieften die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen zu den Themenbereichen Reichspogromnacht, die Geilenkirchener Synagoge sowie über die alte und neue Synagoge Aachen. Durch Internetrecherche und einen Quellenreader wurde die Thematik erschlossen. Die Ergebnisse brachte die Gruppe am zweiten Projekttag mit. Auf dieser Grundlage wurde der Informationstext der geplanten Aufnahme erstellt.

SCHÜLER-STADTFÜHRUNG GEILENKIRCHEN

Nach der Besprechung der Recherche-Ergebnisse organisierten die Schülerinnen und Schüler eine Führung durch Geilenkirchen und zeigten der Tutorin zentrale Orte jüdischen Lebens in Geilenkirchen. Die Besichtigung regte neue Diskussionen über Erinnerungskultur an, deren Ergebnisse teilweise in dem Podcast aufgenommen wurden.

ZEITZEUGENINTERVIEW

Ein außerplanmäßiger Termin wurde zum Zweck eines Zeitzeugeninterviews mit Frau Goertz durchgeführt, der damaligen besten Freundin Anita Lichtensteins. Frau Goertz ist ein stets willkommener Gast der Schule und berichtete bereits mehrfach aus ihrem Leben, bei dem ihre Erfahrungen mit dem Holocaust oft im Fokus standen.

In einem sehr emotionalen und bewegenden Gespräch erfuhren die Schülerinnen und Schüler von den aufkommenden Schwierigkeiten, mit denen Juden in ihrem Alltag zu kämpfen hatten, aber auch von Hilfe, die sie von manchen Mitbürgern empfingen. Im Interview zeigten die Schülerinnen und Schüler viel Taktgefühl und konnten das Gespräch erfolgreich im Sinne des Projekts lenken.

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PASSANTENBEFRAGUNG

Am dritten Projekttag trafen sich Schüler und Tutor in Aachen, um die neue Aachener Synagoge am Synagogenplatz zu besuchen. Nach einer ausführlichen Führung und einer

intensiven Frage-Antwort-Runde wurden Passanten auf der Straße interviewt. Ziel war, die Stimmung der heutigen Aachener Bevölkerung in Bezug auf jüdisches Leben in Aachen zu erfassen. Die Reaktionen waren überwiegend positiv, wobei sich nur wenig Kontakt zwischen Befragten und der jüdischen Gemeinde zeigte.

Leider erklärten sich zu wenige Interviewpartner bereit, sich filmen zu lassen. Deswegen war der ursprünglich geplante Film

nicht realisierbar und wir verfolgten stattdessen die Erstellung eines Podcasts.

Einige Ausschnitte der Passantenbefragung sind im Originalton auf der Aufnahme zu hören.

SPRECHTRAINING UND AUFNAHME

Zum Abschluss der aktiven Projektgestaltung fand ein Sprechtraining mit Frau Melanie Goebel statt, welches in der Sprachaufnahme mündete.

Vormittags traf sich der gesamte Kurs, um die Stimmen zu lockern und die Körper aufzuwärmen. Dies sorgte für einige Heiterkeit, besonders bei den Zungenbrechern. Anschließend begann eine anstrengende und produktive Zeit mit der Aufnahme am Mikrophon. Das Ergebnis kann sich hören lassen.

Rückblickend können wir eine sehr positive Bilanz des Projekts ziehen: es war ausreichend Platz für Spaß. Es war aber auch mit dieser engagierten Gruppe ein tiefes Interesse am Thema „Anders sein – Juden in Geilenkrichen und Aachen“ vorhanden, sodass die Verknüpfung von beidem in einem ansehnlichen Projektergebnis mündete.

Für die Arbeitsgruppe

WENDY EISNER

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D IE AACHENER B ILAL-MOSCHEE

Wir, vier Schülerinnen der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule, haben uns mit Gotteshäusern in unserer näheren Umgebung, in unserem Fall mit Moscheen, beschäftigt. Unser Ziel war es, herauszufinden, wo Muslime in unserem direkten Umfeld zum Gebet gehen und welche Bedeutung die Moscheen für sie und ihr Umfeld haben. Begleitet wurden wir dabei von einem Geschichtsstudent der RWTH Aachen, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand.

Kern unseres Projektes war ein Zeitzeugeninterview mit einem muslimischen Mitbürger, das im Anschluss von uns ausgewertet wurde.

Im Rahmen dieses Projektes haben wir, basierend auf diesem Zeitzeugeninterview, einen kurzen Radio-Podcast aufgenommen, um die Ergebnisse unserer Projekttage zusammen zu fassen.

Am ersten Projekttag fingen wir damit an, uns zu überlegen was wir eigentlich über den Islam wissen und wo er uns im Alltag überall begegnet. Dabei sprachen wir über die Allgegenwärtigkeit durch Medien, Öffentlichkeit, Freunde, Bekannte und anderes mehr. Auch die Grundlage des Islam, die fünf

UNSERER GRUPPE: SELAL, MEHWISCH, NATALIE, KRISTINA UND TUTOR ALEANDER

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SEITE 13 D I E A A C H E N E R B I L A L - M O S C H E E

Säulen (das Glaubenbekenntnis, das Gebet, das Fasten, die soziale Pflichtabgabe und die Pilgerfahrt nach Mekka), schauten wir uns genauer an.

Darauf aufbauend haben wir uns überlegt, wo in Geilenkirchen eine Gebetsstätte für Muslime sein könnte. Spontan fiel uns nur die Aachener Bilal-Moschee ein und tatsächlich konnten Selal und Mehwisch bestätigen, dass auch ihre Bekannten meist nach Aachen zum Gebet fahren. Für uns war klar, dass wir uns diesen Ort näher anschauen mussten. Als Ausgangspunkt nahmen wir uns zu Beginn Zeitungsartikel aus verschiedenen Archiven zur Moscheegründung vor und verschafften uns einen Überblick über die Geschichte der Bilal-Moschee.

Auf unseren Moscheebesuch bereiteten wir uns im zweiten Teil des ersten Projekttages vor, indem wir besprachen, wie wir ein Zeitzeugeninterview angehen würden, um am Ende an die Informationen zu gelangen, die für uns interessant waren, ohne den Zeitzeugen selbst zu befragen. Denn das Interesse bei einer Zeitzeugenbefragung liegt immer auf den persönlichen Erfahrungen des Zeitzeugen. Zu eng formulierte Fragen führen möglicherweise zu Antworten, die nicht authentisch sind.

Da wir mit Ahmed M. ein Gründungsmitglied des Islamischen Zentrums Aachen (IZA) zum Interview vor uns haben würden, beschlossen wir ihn zunächst möglichst frei erzählen zu lassen und ihn nur bei Bedarf mit gelegentlichen präziseren Fragen im Gespräch etwas zu „lenken“. Wie so etwas funktionieren kann, schauten wir uns bei anderen Zeitzeugeninterviews ab, die wir beispielhaft mit unserem Tutor im Medienraum der Schule auf YouTube angesehen haben. Dabei achteten wir besonders darauf, wie die Personen erzählen und insbesondere, wie sich der Interviewer verhält.

MOSCHEEBESUCH

Der zweite Projekttag fand nun in Aachen statt. Wir hatten eine Führung durch die Aachener Bilal-Moschee mit Herrn Ahmed M. und seiner Frau angefragt. Die beiden führten uns herum und erklärten uns alles Wichtige zur Moschee. Anschließend setzten wir uns gemeinsam in den großen Saal und stellten dem Zeitzeugen einige Fragen, die wir uns zuvor überlegt hatten.

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D I E A A C H E N E R B I L A L - M O S C H E E SEITE 14

Das Gespräch stellte sich jedoch als sehr schwierig heraus. Ahmed M. neigte sehr zu Abschweifungen und berichtete wenig Allgemeines. Über seine Person und seinen Werdegang erfuhren wir stattdessen sehr viel. Auch erfuhren wir viel über sein Verständnis über den Islam. Durch gezieltes Nachfragen konnten wir unser Wissensinteresse dennoch in Ansätzen stillen. Aber auch die vielen persönlichen Informationen halfen uns zu verstehen, wie und warum die Moschee gebaut wurde, dass die Stadt und die Universität den Bau unterstützten und viele Muslime der ersten Stunde in Aachen unter den Studierenden zu finden waren.

Mit diesen sehr speziellen Informationen war es uns möglich, Rückschlüsse auf das allgemeine Verhältnis zwischen dem IZA und der Aachener Bevölkerung und im Besonderen zur nahe gelegenen Universität zu ziehen.

Damit ergaben sich erste Antworten auf die Frage, wie sich das alltägliche Zusammenleben in der Realität gestaltete.

Das Interview mit Herrn Ahmed M. wurde von uns mithilfe eines Aufnahmegerätes und mit seiner Erlaubnis mitgeschnitten, sodass es später von uns ausgewertet werden konnte.

AUSWERTUNG UND REFLEXION

Am dritten Projekttag trafen wir uns dann am Institut für Politische Wissenschaften in Aachen, um das Zeitzeugeninterview auszuwerten. Dafür nutzten wir in der Gruppe einen PC und hörten uns Passagen des Interviews erneut an. Dies war diente sowohl der Auffrischung als auch dem besseren und genaueren Verständnis, da Sprachbarrieren es nötig machten, einige Passagen mehrfach anzuhören. Dieser Arbeitsschritt stellte sich als schwieriger und mühsamer heraus als gedacht, da das Interview recht lang war und die Auswertung sehr zeitintensiv Zeit war. Die wichtigsten Erkenntnisse des Interviews haben wir daraufhin in einem Erfahrungsbericht festgehalten.

Wir konnten nun unser Vorwissen, welches wir in Form einer Mindmap in der ersten Sitzung festgehalten hatten, mit den Informationen des Zeitzeugens abgleichen. Mit diesem Vergleich war es uns nun besser möglich zu verstehen, wie und warum der Bau der Moschee erfolgte und warum diese am Aachener Westbahnhof steht.

Im Anschluss daran haben wir gemeinsam überlegt, wie man die gesammelten Informationen in einen Podcast umsetzen könnte, denn dies war schließlich unser vorrangiges Ziel. Wir wollten einen knappen und informativen Beitrag verfassen, der als kurzes Fazit unseres Projekts dienen konnte. Im Rahmen dieses Projekttages konnten wir unsere zentralen Erkenntnisse zusammenfassen und für den Podcast vorbereiten.

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Der vierte Projekttag fand dann wieder an der ALG statt, wo wir zunächst ein professionelles Sprechtraining mit Melanie Goebel absolvierten, dass uns eine Idee vermittelte, was ein professioneller Sprecher leisten muss. Im Anschluss daran sprachen wir unseren vorformulierten Text mit Unterstützung von Frau Goebel ein, die uns mit Rat und Tat zur Seite stand und eine große Hilfe war.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Teilnahme am „Heilige Orte“-Projekt uns ein klareres Bild davon vermittelt hat, wie die muslimische Gemeinde in Aachen aufgebaut ist, seit wann sie besteht und wie fest sie im Stadtbild Aachens integriert und etabliert ist, architektonisch wie auch gesellschaftlich.

Für die Arbeitsgruppe

ALEXANDER LUDWIG

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CHRISTLICHE K IRCHEN IN GEILENKIRCHEN UND AACHEN

Wir sind eine Gruppe aus drei Schülerinnen der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule, die sich mit der Geschichte und Entwicklung der Katholischen Kirche in Geilenkirchen aus-einander gesetzt haben. Dabei wurden wir von zwei Geschichts- und Theologie-Studenten der RWTH Aachen begleitet, die uns als Tutoren bei der Recherche und Beantwortung von Fragen unterstützten.

UNSERE HERANGEHENSWEISE

Die Katholische Kirche spielte im Rheinland viele Jahrhunderte eine besondere und wichtige Rolle. Heute allerdings hat sich dies verändert. Wir haben uns deshalb mit der Entwicklung der Kirche in Geilenkirchen beschäftigt. Dabei haben uns folgende Fragen bewegt:

1. Wie ist die Entwicklung in Geilenkirchen vom Beginn bis heute verlaufen?

2. Wann wurde das erste Kirchengebäude gebaut? 3. Wie ging es danach weiter? 4. Welche Daten sind besonders wichtig? 5. Wie sieht die Entwicklung heute aus?

Anhand dieser Fragen, haben wir an vier Projekttagen versucht, die Entwicklung des „Heiligen Orts“ Katholische Kirche in Geilenkirchen

UNSERER GRUPPE: SAMANTHA, LEA-CELINA, ESRA, FLORIAN & DIE TUTOREN LUKAS & PABLO

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nachzuvollziehen. Ziel war aber nicht nur die Beantwortung der Fragen, sondern auch ihre Verknüpfung miteinander, um so ein Gesamtbild zu erhalten.

WAS SIND EIGENTLICH „HEILIGE ORTE“?

„Heilige Orte“ sind Orte, die für die Menschen eine besondere Bedeutung haben. Oft stehen sie im Zusammenhang mit religiösen Festen und Gebräuchen, so können Synagogen, Moscheen oder eben auch Kirchen diese „Heiligen Orte“ sein. An ihnen kann Geschichte deutlich und zu einem späteren Zeitpunkt freigelegt und sichtbar gemacht werden.

Ausschlaggebend für die Arbeit mit dem „Heiligen Ort“ Katholische Kirche war unter anderem die Debatte um den Abriss bzw. die Umnutzung der Kirche St. Josef in Bauchem. Wir wollten deshalb gerne in Erfahrung bringen, wie sich eben dieser „Heilige Ort“ in Geilenkirchen entwickelt und verändert hat.

ERARBEITUNG

Um die oben genannten Fragen beantworten zu können, mussten wir uns auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema auseinandersetzen.

Zu Beginn unseres Projekts haben wir eine Mind-Map erstellt, damit wir sehen konnten, welches Wissen wir über die Katholische Kirche bereits haben. Diese Mind-Map begleitete uns auch bei unseren weiteren Arbeitsschritten, damit wir immer vor Augen hatten, welche neuen Informationen wir erfahren haben und wie wir diese in den Gesamtkontext einfügen können.

Darüber hinaus haben wir auch mit einem Quellenreader gearbeitet, der bereits einige Informationen zur Katholischen Kirche in Geilenkirchen sowie passende Quellen enthielt. Daran anschließend haben wir auch selbst recherchiert. Dabei war natürlich das Internet hilfreich, aber auch die Stadtbibliothek Geilenkirchen konnte nützliche Hinweise liefern.

Ein Besuch des Archivs der Stadt Geilenkirchen sollte uns weitere Quellenmaterialien liefern. Vor Ort erhielten wir eine kleine Einführung über das Archiv und seine Aufgaben. Danach suchten wir Quellen und Literatur und werteten diese mit Hilfe verschiedener Fragen aus.

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Zusätzlich haben wir an einem der Projekttage in Aachen eine Griechisch-Orthodoxe Kirche besucht, um einen Eindruck davon zu erhalten, wie ein nicht mehr benötigtes katholisches Kirchengebäude genutzt wird.

Am letzten Projekttag haben wir dann die gesammelten Ergebnisse geordnet und ausgewertet, um unsere Leitfragen zu beantworten.

Auch mittelalterliche und frühneuzeitliche Quellen wurden zusammen mit unseren Tutoren in der Gruppe besprochen.

PROBLEME

Natürlich gab es bei der Erarbeitung auch einige Probleme. So waren zum Beispiel beide Kirchengebäude in Geilenkirchen während der Projektzeit geschlossen: die Kirche St. Mariä Himmelfahrt wegen einer Restaurierung und die Kirche St. Josef in Bauchem wegen eines Brandes.

Auch der Umgang mit Quellen und Texte war nicht immer ganz einfach. Manchmal gab es Schwierigkeiten mit dem Verständnis, manchmal widersprachen sich Inhalte auch und mussten durch weitere Recherchen aufgelöst werden.

DER STADTNAME

Zu Beginn unseres Projektes stellte sich die Frage, woher der Name „Geilenkirchen“ eigentlich stammt und wann in welche Zeit sich die erste Kirche in Geilenkirchen datieren lässt. Mithilfe des uns zur Verfügung gestellten Quellenreaders kamen wir recht bald zu dem Schluss, dass der Name Geilenkirchen aller Wahrscheinlichkeit nach vom fränkischen

Eine mögliche Rekonstruktion

der von Gelo erbauten Kirche

(Zeichnung: Esra Tanko)

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Kämmerer Gelo bzw. Gailo abstammt, der hier in Geilenkirchen eine Kirche errichten ließ. Die betreffende Kirche wurde vermutlich im 8. oder 9. Jahrhundert errichtet und komplett aus Holz gebaut.

DER ERSTE NEUBAU

Seit dem 9. Jahrhundert wurde die Kirche fortlaufend genutzt. Um 1487 wurde die alte Kirche abgerissen und wieder neu aufgebaut. Im Gegensatz zu dem Holzbau aus vergangenen Zeiten, entschloss sich der Kirchenvorstand der Gemeinde nun, die künftige Kirche aus robustem Mauerwerk zu errichten. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wurde die bestehende Kirche immer wieder renoviert und umgebaut. Grund dafür waren unter anderem verschiedene Kriegsschäden, beispielsweise aus dem Dreißigjährigen Krieg, und diverse Brandunglücke, die es erforderlich machten, dass man seitens der Gemeinde die beschädigte Kirche weiter intakt hielt.

DER ZWEITE NEUBAU

Aufgrund zahlreicher Bauschäden an der katholischen Kirche St. Mariä Himmelfahrt mehrten sich zum Anfang des 19. Jahrhunderts Forderungen, die bereits von Einsturz bedrohte Kirche abzureißen und neu zu erbauen, da der bauliche Zustand eine Renovierung nicht mehr zuließ. Aufgrund der großen Spendenbereitschaft der lokalen Bevölkerung konnte St. Mariä Himmelfahrt in den Jahren 1822-1823 schließlich neuerrichtet werden, um der hiesigen Gemeinde wieder eine nutzbare Kirche zur Verfügung zu stellen.

ST. JOSEF IN BAUCHEM

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Kirchengemeinde in Geilenkirchen merklich an, sodass man sich seitens des Kirchenvorstandes Anfang der 1960er Jahre dazu entschloss, neben der bereits vorhandenen Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt, eine weitere Kirche im Ortsteil Bauchem zu errichten. Nach längeren Beratungen über den genauen Standort innerhalb Bauchems, wurde die neue Kirche, die zukünftig St. Josef heißen sollte, am 19.03.1975 fertiggestellt und schließlich eingeweiht.

D IE UMNUTZUNG EINER K IRCHE

In den weiteren Jahrzehnten nach ihrer Errichtung kam es, wie auch anderswo in Deutschland, in der katholischen Gemeinde Geilenkirchen zu einem vermehrten Rückgang an Kirchenbesuchern, sodass die erst gegen Mitte der 1970er Jahre erbaute Pfarre St. Josef bald

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Aachener Zeitung, 14.10.2014

nicht mehr genutzt werden musste, da die Kirche St. Mariä Himmelfahrt den Bedarf der sich verkleinernden Gemeinde alleine tragen konnte. Deshalb und aufgrund von Bau- und Brandschäden an dem Pfarrgebäude St. Josef finden derzeit dort auch keine Gottesdienste statt. Zudem stehen in Bezug auf den weiteren Erhalt des Gebäudes Überlegungen an, die Räumlichkeiten anderweitig zu nutzen. Derzeit werden unter anderem Gespräche darüber geführt, auf dem Kirchengelände ein Seniorenzentrum entstehen zulassen, um das Gebäude sinnvoll und mit christlichem Bezug weiter zu betreiben.

Ein anderes Beispiel ist St. Michael/Hagios Dimitrios in Aachen, eine Kirche die wir uns am dritten Projekttag angeschaut haben. Auch diese ist eine ehemalige katholische Kirche, die irgendwann nicht mehr gebraucht wurde, weil immer weniger Menschen in den Gottesdienst gingen. Man hat sich dann dazu entschlossen, das Gebäude einer griechisch-orthodoxen Gemeinde zu geben, damit diese dort ihre Gottesdienste feiern kann. So konnte eine nichtkirchliche Nutzung verhindert werden.

RÜCKBLICK AUF DAS PROJEKT

Nach einigen Projekttagen, die sich über mehrere Monate erstreckten, konnte unsere Gruppe ein ansehnliches Ergebnis vorweisen. Aus der anfänglichen Zurückhaltung gegenüber einem, im Vergleich zu den anderen Gruppen, gewöhnlicheren, weil bekannteren Thema, nämlich den katholischen Kirchen im Rheinland und insbesondere in Geilenkirchen, erwuchs im Laufe der Zeit ein reges Interessen an lokaler Stadt- bzw. Kirchengeschichte, von dem nicht nur die betreffenden Schülerinnen und Schüler, sondern auch ihre Tutoren im besonderen Maße profitiert haben.

Dazu haben nicht zuletzt auch die spannenden Tagesexkursionen zum Geilenkirchener Stadtarchiv, sondern auch jene zur Hagios Dimitrios Kirche in Aachen entschieden beigetragen.

Rückblickend lässt sich sagen, dass alle Beteiligten wichtige und interessante Eindrücke aus diesem Projekt gewonnen haben, die sicherlich den Erfahrungsschatz eines/einer jeden von uns bereichert haben.

Für die Arbeitsgruppe

LUKAS JÄGER & PABLO THAU

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UNSER BEITRAG ZUM GESCHICHTSWETTBEWERB

DES BUNDESPRÄSIDENTEN

Die Initiative zur Teilnahme am Geschichtswettbewerb ergab sich im Projektverlauf. Nachdem die Schülerinnen und Schüler von der Tutorin und den Tutoren in das jeweilige Gruppenthema eingeführt wurden, äußerten die Schülerinnen und Schüler den Wunsch zur Teilnahme. Während der Projekttage wurden die notwendigen inhaltlichen Grundlagen erarbeitet und die Ergebnisse in schriftlicher Form festgehalten. Die kontinuierliche Vertiefung der Thematik, die Besichtigung der ‚Heiligen Orte‘ sowie die durchgeführte Passantenbefragung führten zu einer Text- und Quellengrundlage, mit deren Hilfe wir unsere Forschungsfrage beantworten konnten. Am letzten Projekttag erhielten die Schülerinnen und Schüler ein Sprech- und Aussprachetraining von der professionellen Sprecherin und Erzähltrainerin Melanie Goebel. Als besonders schwierig erwiesen sich für den Aachener Dialekt Sätze in der Form: „Chinesisches Schüsselchen, Chinesisches Schüsselchen, Chinesisches Schüsselchen“ oder aber „Frische Kirschen knirschen nicht. Nicht knirschen frische Kirschen“. Im Anschluss an das Training konnte mit den Audioaufnahmen begonnen werden. PODCAST ZUM NACHHÖREN

Unser Podcast zum Geschichtswettbewerb ist unter

www.alg-gk.de oder

www.dg.rwth-aachen.de

verfügbar

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Danke

für das

Projekt!

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