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WINPNEU // NEWS // 1//
Herzlich Willkommen zur 2. Ausgabe 2016 der WINPNEU News!
Im Dezember 2015 / Januar 2016 fand im Rahmen
von WINPNEU eine Befragung der Mitglieder des
Bundesverbands der Pneumologen (N=850) zu
dem Thema aut – idem Regelung und Device-
auswahl statt. Durch das große Engagement der
Pneumologen konnten 304 Dokumentationsbö-
gen ausgewertet werden. Auf diesem Wege möch-
ten wir uns hierfür nochmals herzlich für die Teil-
nahme bedanken.
In der aktuell vorliegenden Ausgabe der WINPNEU
News informieren wir Sie über die wichtigsten
Ergebnisse zur Deviceauswahl. In der nächsten
Ausgabe finden Sie die Einstellung der Pneumolo-
gen zur Aut-Idem-Regelung.
Die Pneumologen wurden hinsichtlich der Krite-
rien befragt, die für die Auswahl von Dosieraero-
solen (MDI) und/oder Trockenpulver-Inhalatoren
(DPI) entscheidend sind. Denn das sind die Haupt-
inhalatoren für die Behandlung von COPD (chro-
nisch obstruktive Lungenerkrankung) und Asthma
bronchiale.
Mit Beteiligung von Pneumologen wurde der Fra-
gebogen für diese Erhebung unter Berücksichti-
gung von Literatur, Leitlinien und Praxiserfahrung
entwickelt. Hinsichtlich der Therapieentscheidung
DPI/MDI ergaben sich 7 Kriterien (Abb. 1). Hin-
sichtlich der Auswahl des geeigneten Pulverin-
halators wurden 14 Kriterien abgefragt (Abb. 3).
(Siehe auch Fragebogen auf Seite 4)
Es zeigte sich, dass alle abgefragten Kriterien
zur Therapieentscheidung DPI/MDI bedeutsam
waren. Denn alle erhielten auf einer Skala von 1
bis 4 Werte über 3. Das gilt sowohl für die Thera-
pie bei Asthma als auch für die bei COPD. Beson-
ders wichtig für die Entscheidung MDI oder DPI bei
COPD-Patienten waren die Koordinationsfähigkeit
des Patienten mit 3,94 von möglichen 4 Punkten
(95 % werteten das Kriterium mit „sehr wichtig“),
einfache Handhabbarkeit des Inhalationsgerätes
mit 3,85 Punkten (86 % werteten „sehr wichtig“)
und der Inspirationsfluss mit 3,83 Punkten (85 %
werteten „Sehr wichtig“).
Bei Asthma bronchiale waren die wichtigsten
Kriterien die Handhabbarkeit mit 3,85 von mög-
lichen 4 Punkten (85 % werteten „sehr wichtig“),
Inhalative Therapie – erst die Auswahl des geeigneten Wirkstoffs und des „richtigen“ Inhalators definiert die patientengerechte Arzneimittelversorgung
Abb. 1 Wichtigkeit der folgenden Kriterien bei der Auswahl zwischen der Darreichungsform „Dosieraerosol“ und der Darreichungsform „Pulverinhalator“ Mittelwerte: Range 1-4 („überhaupt nicht wichtig“ =1 bis „sehr wichtig“ =4)
WINPNEU // NEWS // 2 //
das Alter (Asthma bei Kindern) mit 3,84 Punkten ≙ 87 Pro-
zent „sehr wichtig“ und die Koordinationsfähigkeit des
Patienten mit 3,83 Punkten ≙ 85 % „sehr wichtig“.
Die Abbildung 2 zeigt, dass die Mehrheit der Pneumolo-
gen MDI und DPI bei tendenziell wenigen Patienten als
austauschbar ansieht. Kumuliert man die Werte, zeigt
sich, dass 33% der Pneumologen die Therapie nur bei bis
zu 30% der Patienten für austauschbar halten. (Linke Säu-
len 1-3 in Abb. 2). 74% der Pneumologen meinen, dass ein
Austausch MDI/DPI bei bis zu 50% der Patienten möglich
ist. (Linke Säulen 1-5 in Abb. 2)
Die Abbildung 3 verdeutlicht, dass bei
der Auswahl unter DPI die wichtigsten
Kriterien die einfache Bedienung des
Inhaltors, die Koordinationsfähigkeit,
die Fehlerraten bei Anwendung sowie die Lungenfunk-
tion bei COPD Patienten sind.
Nachfolgend sind die Detailergebnisse der Befragung
zu diesen Kriterien dargestellt (Abb. 4-7)
Abbildung 2: Die Abbildung zeigt den Anteil der Patienten, bei denen MDI und DPI von den Pneumologen als austauschbar eingeschätzt wird. Am Beispiel der ersten Säule bedeutet das: 4% der Pneumologen sagen, dass bei bis zu 10% der Patienten die Therapie austauschbar ist.
Abb. 3 Wichtigkeit der folgenden Kriterien bei der Entschei-dung für einen Pulverinhalator (getrennt nach Asthma und COPD) Mittelwerte: Range 1-4 („überhaupt nicht wichtig“ =1 bis „sehr wichtig“ =4)
Abb. 4 Kriterien zur Auswahl eines DPI im Detail: 13.5 Hand-habbarkeit der InhalationsgeräteN Asthma = 249; N COPD = 235
Abb. 5 Kriterien zur Auswahl eines DPI im Detail: 13.7 Koordi-nationsfähigkeit des PatientenN Asthma = 251; N COPD = 236
Abb. 6 Kriterien zur Auswahl eines DPI im Detail: 13.2 Beob-achtete Fehlerraten bei der AnwendungN Asthma = 251; N COPD = 236
Das WINPNEU Projekt wird unterstützt durch die folgenden Pharmaunternehmen:
Die Grafiken 4 bis 7 veranschaulichen, dass die einfache
Bedienung des Inhalators mit „sehr wichtig“ mit 82 Pro-
zent bei COPD und mit 78 Prozent bei Asthma bronchiale
das wichtigste Kriterium für die ambulanten Pneumologen
war. Die Koordinationsfähigkeit erachten 80% der Pneu-
mologen für „sehr wichtig“ bei der Auswahl eines DPI
für COPD-Patienten und 70% für „sehr wichtig“ bei der
Auswahl des DPI für Patienten mit Asthma bronchiale. An
dritter Stelle sind die beobachteten Fehlerraten bei der
Anwendung mit 71 Prozent bei COPD sowie 67 Prozent bei
Asthma. Auch der Inspirationsfluss des Patienten wird für
COPD Patienten mit 77 Prozent für sehr wichtig bewertet.
Fazit dieser Erhebung ist, dass zahlreiche als sehr wichtig
eingeschätzte Kriterien bei der Auswahl des für den einzel-
nen Patienten geeigneten Inhalators zu berücksichtigen
sind. Bei vielen Patienten sind nach Meinung der Pneumo-
logen die Devices nicht austauschbar, ohne die Qualität
der Arzneimitteltherapie zu gefährden. Die Kriterien sind
bei COPD und Asthma bronchiale ähnlich. Die häufigsten
Gründe für die Auswahl des geeigneten DPI sind die Hand-
habbarkeit des Inhalators sowie die Koordinationsfähig-
keit des Patienten.
WINPNEU dankt GSK für die Unterstützung der Befragung.
Abb. 7 Kriterien zur Auswahl eines DPI im Detail: 13.6 Inspira-tionsfluss des PatientenN Asthma = 250; N COPD = 236
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1. Bitte bewerten Sie die Wichtigkeit der folgenden Kriterien bei der Auswahl zwischen der Darreichungsform „Dosieraerosol“ und der Darreichungsform „Pulverinhalator“ (getrennt nach Asthma und COPD)
Asthma COPD
sehr wichtig wichtig weniger wichtig
überhaupt nicht wichtig sehr wichtig wichtig weniger
wichtigüberhaupt
nicht wichtig
Alter (z.B. Kinder unter 4 Jahre)
Handhabbarkeit des Inha-lationsgerätes
Inspirationsfluss des Patienten
Koordinationsfähigkeit des Patienten
Präferenz des Patienten
Vermutete Therapieadhä-renz des Patienten
Wirkstoffdeposition
weitere Kriterien:___________
2. Bei wie vielen Ihrer Patienten sind die Darreichungsform „Dosieraerosol“ und die Darreichungsform „Pulverinhalator“ für eine erfolg-reiche Therapie gleichermaßen geeignet?
bis 10 % bis 20 % bis 30 % bis 40 % bis 50 % bis 60 % bis 70 % bis 80 % bis 90 % bis 100 %
3. Bei wie vielen Ihrer Patienten sind nur die Darreichungsform „Dosieraerosole“ und keine Pulverinhalatoren für eine erfolgreiche Therapie geeignet?
bis 10 % bis 20 % bis 30 % bis 40 % bis 50 % bis 60 % bis 70 % bis 80 % bis 90 % bis 100 %
Fragen zu der Auswahl zwischen der Darreichungsform „Dosieraerosol“ und der Darreichungsform „Pulverinhalator“
4. Bei wie vielen Ihrer Patienten sind nur die Darreichungsform „Pulverinhalatoren“ und keine Dosieraerosole für eine erfolgreiche Therapie geeignet?
bis 10 % bis 20 % bis 30 % bis 40 % bis 50 % bis 60 % bis 70 % bis 80 % bis 90 % bis 100 %
ANSICHTSEXEM
PLAR
WINPNEU // NEWS // 4 //
5. Bei wie vielen Ihrer Patienten sind alle verfügbaren Dosieraerosole gleichermaßen für eine erfolgreiche Therapie geeignet?
bis 10 % bis 20 % bis 30 % bis 40 % bis 50 % bis 60 % bis 70 % bis 80 % bis 90 % bis 100 %
6. Bei wie vielen Ihrer Patienten sind alle verfügbaren Pulverinhalatoren gleichermaßen für eine erfolgreiche Therapie geeignet?
bis 10 % bis 20 % bis 30 % bis 40 % bis 50 % bis 60 % bis 70 % bis 80 % bis 90 % bis 100 %
7. Bitte bewerten Sie die Wichtigkeit der folgenden Kriterien bei der Entscheidung für einen Pulverinhalator (getrennt nach Asthma und COPD)
Asthma COPD
sehr wichtig wichtig weniger
wichtigüberhaupt
nicht wichtig
sehr wichtig wichtig weniger
wichtigüberhaupt
nicht wichtig
Aufwand bei der Arzneimittel-schulung
Beobachtete Fehlerraten bei der Anwendung
Bereitstellung von Kontroll- gerät zur Überprüfung aus-
reichender Inspiration
Erfahrungswerte hinsichtlich der Patientenzufriedenheit
Handhabbarkeit der Inhalationsgeräte
Inspirationsfluss des Patienten
Koordinationsfähigkeit des Patienten
Preis des Arzneimittels
Produktspezifische Wirkstoff-deposition
Unterstützende Maßnahmen des Herstellers (z.B. Arzneimit-
telmuster, Schulungsgerät)
Verfügbarkeit zu verordnender Substanzen im gewünschten
Inhalationsgerät
Vermutete Therapieadhärenz
Vorlieben / Kenntnisse der schulenden Helferin
Wirtschaftliche Verordnung durch Vorliegen von Rabattver-
trägen
Weitere Kriterien:___________
Fragen zu der Auswahl eines Inhalationsgerätes innerhalb einer Darreichungsgruppe
ANSICHTSEXEM
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