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Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
- „Heute für ein besseres Morgen“ -
© 2017, Kornmann für DFK
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Bundesinitiative zum Schutz geflüchteter Menschen in Flüchtlingsunterkünften
Maßnahmen zur praktischen Umsetzung
Ausblick auf die Zukunft der Bundesinitiative
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
• Kooperationsvereinbarung: Bundesfamilienministerin – UNICEF
• Gründung der Bundesinitiative
• Zeitgleich: Entwicklung der Mindeststandards
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
• Landesaufnahmestellen
• Vertretung der Länderkonferenzen der JFMK, GFMK und IMK
• Kommunale Spitzenverbände
• Noch einzuberufende Vertretung der Geflüchteten
• säkulare Migrantenorganisation, z.B. Iranische Gemeinde in Deutschland e.V.; Verband deutsch-syrischer Hilfsvereine, TGD
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Kerninitiative Entscheidung über Arbeit der AGs
Gesamter erweiterter Kreis „Koalition der Willigen“
AG Aktualisierung Mindeststandards
AG Netzwerkarbeit
AG Bund Kommunen
Länder
AG LSBTI AG
Monitoring
AG Geflüchtete mit
Behinderungen
AG Folter- und
Traumaopfer
AGs präsentieren Kerninitiative die Ergebnisse
Vorstellung der abgestimmten Ergebnisse der Kerninitiative
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Erste bundesweite „Mindeststandards in Flüchtlingsunterkünften“
• Standard 1
Einrichtungsinternes
Schutzkonzept
• Standard 2
Personal und
Personalmanagement
• Standard 3
Interne Strukturen und
externe Kooperation
• Standard 4
Prävention/Umgang mit Gewalt-
und Gefährdungssituationen
• Standard 5
Menschenwürdige/schützende/
fördernde Rahmenbedingungen
• Standard 6
Monitoring /Evaluierung , des
Schutzkonzepts
Sechs Mindeststandards
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Schutz und Unterstützung für alle Bewohner_innen
Gültigkeit und Verpflichtung intern & extern
Partizipative Risikoanalyse
Integrierend
Partizipativ, transparent und offen zugänglich
Bekenntnis zum grenzachtenden Umgang und Gewaltfreiheit als Leitbild
Vertraulichkeit und Privatsphäre schützen
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Mindeststandard 1:
Einrichtungsinternes Schutzkonzept
Rollen und Verantwortlichkeiten
Verhaltenskodex
Personalgewinnung und –management
Sensibilisierung und Weiterbildung
Wohlbefinden des Personals
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Mindeststandard 2:
Personal und Personalmanagement
Hausordnung
Einrichtungsinterne, feste Ansprechperson
Interne / Externe Beschwerdestelle
Aktiv über Rechte und Hilfsangebote informieren
Information verständlich machen und Sprach- und Kommunikationsbarrieren überwinden
Niedrigschwelliges Kurs- und Beratungsangebot
Kooperationspartner_innen einbinden (Schule/Kita)
Proaktive Nachbarschafts- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Mindeststandard 3:
Interne Strukturen und externe Kooperationen
Prävention
Standardisierte Verfahrensweise bei Verdacht auf Gewalt
Standardisierte Verfahrensweise bei Gewalt
Gefährdungslage nach Gewalt einschätzen
Hinzuziehung der Polizei
Rechte der Betroffenen geltend machen
Mindeststandard 4:
Prävention und Umgang mit Gewalt- und
Gefährdungssituationen/Risikomanagement
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Bauliche Schutzmaßnahmen
Durchsetzung von Hygienestandards
Rückzugsmöglichkeiten und Privatsphäre garantieren
Gemeinschaftsräume, Mutter-Kind-Räume, Ruheräume als fester Bestandteil
Kinderfreundliche Orte und Angebote
Ausrichtung für Kinder
Ausrichtung für Erwachsene
Mindeststandard 5:
Menschenwürdige, schützende und fördernde
Rahmenbedingungen
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Mindeststandard 6:
Monitoring und Evaluierung des Schutzkonzepts
Verantwortung
Umfang und Zuständigkeiten
Stufenweise Entwicklung
Partizipatives Monitoring
Datenerhebung, -auswertung, -verwendung,
-schutz
Systematische Dokumentation
Regelmäßige Evaluierung
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Annexe
Annex 1:
Umsetzung der Mindeststandards für LSBTI*
Geflüchtete
Annex 2:
Umsetzung der Mindeststandards für
geflüchtete Menschen mit Behinderungen
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Erste bundesweite „Mindeststandards in Flüchtlingsunterkünften“
Förderung von Schutzkonzepten und Mindeststandards durch:
(1) Gesetzliche Verankerung -> KJSG
Verpflichtung zur Entwicklung + Umsetzung von Schutzkonzepten!
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Gesetzesänderung zu Artikel 8 (Änderung des Asylgesetzes §44) April 2017:
Beschluss Bundeskabinett zum Gesetzentwurf zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen
Verpflichtung der Länder, die Förderung der Entwicklung sowie einer
Kontrolle der praktischen Umsetzung von Schutzkonzepten und sogenannter „Mindeststandards“ in Flüchtlingsunterkünften zu unterstützen.
22.September 2017:
Beschluss Bundesrat zum Gesetzentwurf zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Erste bundesweite „Mindeststandards in Flüchtlingsunterkünften“
Förderung von Schutzkonzepten und Mindeststandards durch:
(1) Gesetzliche Verankerung -> KJSG
Verpflichtung zur Entwicklung + Umsetzung von Schutzkonzepten!
(2) Förderung baulicher Schutzmaßnahmen
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Risikofaktoren:
Brandanschläge
Unbefugtes Betreten
Eigentumsdelikte und Sachbeschädigungen
Gewaltvorfälle
Alarmierung
Bauliche Maßnahmen zur Umsetzung von Schutzkonzepten
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Komponente A – Sichere Unterbringung von Frauen und Kindern Neubau, Umbau, Erwerb, Ausstattung von Flüchtlingsunterkünften zur ausschließlichen und sicheren Unterbringung von Frauen und Kindern sowie sonstigen besonders schutzbedürftigen Personengruppen
Komponente B – Gemischte Belegung Umsetzung von baulichen Schutzmaßnahmen für Frauen und Kinder sowie sonstige besonders schutzbedürftige Personengruppen in neuen und bestehenden Flüchtlingsunterkünften mit gemischter Belegung
www.kriminalpraevention ; www.bmfsfj.de ; www.kfw.de ; www.polizei-beratung.de
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Erste bundesweite „Mindeststandards in Flüchtlingsunterkünften“
Förderung von Schutzkonzepten und Mindeststandards durch:
(1) Gesetzliche Verankerung -> KJSG
Verpflichtung zur Entwicklung + Umsetzung von Schutzkonzepten!
(2) Förderung baulicher Schutzmaßnahmen
(3) Pilotprojekt mit Gewaltschutzkoordinatoren in
Konsultationsunterkünften
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Erste bundesweite „Mindeststandards in Flüchtlingsunterkünften“
Förderung von Schutzkonzepten und Mindeststandards durch:
(1) Gesetzliche Verankerung -> KJSG Verpflichtung zur Entwicklung + Umsetzung von Schutzkonzepten!
(2) Förderung baulicher Schutzmaßnahmen
(3) Pilotprojekt mit Gewaltschutzkoordinatoren in
Konsultationsunterkünften
(4) Beschulungskonzept mit Multiplikatorenansatz (ToT, ToC)
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Erste bundesweite „Mindeststandards in Flüchtlingsunterkünften“
Förderung von Schutzkonzepten und Mindeststandards durch:
(1) Gesetzliche Verankerung -> KJSG
Verpflichtung zur Entwicklung + Umsetzung von Schutzkonzepten!
(2) Förderung baulicher Schutzmaßnahmen
(3) Pilotprojekt mit Gewaltschutzkoordinatoren in Konsultationsunterkünften
(4) Beschulungskonzept mit Multiplikatorenansatz (ToT, ToC)
(5) Einrichtung einer online Servicestelle (Toolbox)
Aussage offiziell Aussage vertraulich
Keine Anzeige „anonyme Beratung“
durch die Polizei: (, )
Anzeige (auch später noch möglich)
• Termin bei Ansprechperson Polizei (, )
• Info: Aufenthaltsstatus der Betroffenen ist nicht gefährdet!
Zuerst Betroffene informieren:
Gewaltschutzgesetz, Straftatbestand, Beratung, Angst nehmen, Wege zeigen, Konsequenzen, Aufenthaltsgesetz
• Hilfetelefon: 08000-116016 (anonyme Beratung) • „Anonyme Spurensicherung“: Uni-Klinik, Gyn. (, ) • pro + contra Anzeige Fall im Team besprechen: 4-Augen-Prinzip! Beachte: Anzeige §138 StGB + „Leitlinien zur Einschaltung von Strafverfolgungsbehörden“ + Konsultation „Insoweit erfahrene Fachkraft“ (SGB VIII)
Aussage Betroffene/r
Gewaltvorfälle Erste Handlungsschritte in Unterkünften für Geflüchtete.
Betreuerteam respektiert
Vertraulichkeit
Befragung Beschuldigte/r
Beschuldigte/r streitet ab
Informieren über: Gewaltschutzgesetz, Normsetzung, Straftatbestand, Konsequenzen(auch für Asylverfahren), Anzeige, Täterberatungsstellen, ggf. „Gefährderansprache“ durch Polizei.
Täterberatung: • Motivieren
Verantwortung zu übernehmen!
• An örtliche Beratungsstelle verweisen: www.taeterarbeit.de
Falls Unterbringung im Frauenhaus: (Kosten klärt das Frauenhaus mit dem Sozialamt)
• Fahrtkosten mit Polizei klären oder Opferhilfe (, ) • Im Nachhinein Aufenthaltsstatus, Ausnahmeregelung bei
Residenzpflicht klären mit Ausländerbehörde(, )
Beschuldigter gibt die Tat zu
GRUNDSÄTZLICH:
Dokumentation des Sachverhalts!
Meldung an Leitung weitere Beobachtung Vertrauensbildung:
„Komm, wenn du Probleme hast.“
* : hier bitte relevante
Kontakte herstellen und Daten eintragen.
Gericht: Verfügung als Privatperson: „Kontakt- und
Näherungsverbot“, „alleiniges Wohnrecht“ beim Amtsgericht beantragen. (, )
Persönl. Erscheinen mit: Ausweis, Polizeiliche Anzeigenbescheinigung, Mietvertrag Unterkunft.
(Wenn möglich: polizeilicher Wohnungsverweis des Beschuldigten, aktueller/offizieller Aufenthaltsort/Adresse des Beschuldigten, ggf. ärztliche Bescheinigung über Verletzungen, ggf. Gewalttagebuch, Zeugen)
Einhaltung des Hausverbotes: • Kontrolle durch Träger/Leitung • Bei Wiederauftauchen des Verwiesenen
im Haus sofortiger erneuter Hausverweis, bei Weigerung Polizei rufen • ggf. Anzeige wg. Hausfriedensbruch (vorher Rücksprache Ansprechperson Polizei)
Polizei: Wegweisung (10 Tage) und Kontaktverbot
des Beschuldigten zur Gefahrenabwehr durch die Polizei.
Ggf. kurzfristige Unterbringung (1 Nacht) mit Angabe Adresse (Polizei hat Schlüssel)
Längerfristige Unterbringung, mit Sozialamt klären: (, )
„Gefährderansprache“
Offizielle Wiederaufnahme des Verwiesenen in der Unterkunft: Beratung, Prävention, Beobachtung
Eine vorzeitiger Wiederaufnahme
des Verwiesenen durch die Betroffene, bevor Wegweisung
beendet, ist nicht erlaubt. Die polizeiliche Anordnung ist einzuhalten! Betroffene muss
selbst bei der Polizei Aufhebung beantragen.
Wichtige Hilfen bei Prozessbegleitung sind
hier zu finden z.B.: (Ansprechperson, Tel.)
• Opferhilfebüro:………………………..
• Landgericht: ………………………..
• Polizei: ………………………………...
• u.s.w.
Unterkunft: Hausverbot durch Träger
der Unterkunft Formloses Schreiben
(übersetzt!) dem Beschuldigten mitgeben. Kopie für die Akten!
Sicherheitsdienst und ggf. Bewohner informieren
… sind mit der entsprechenden Ansprechperson von Polizei / Gericht abzusprechen!
Gewaltvorfälle Weiterführende Maßnahmen
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Erste bundesweite „Mindeststandards in Flüchtlingsunterkünften“
Förderung von Schutzkonzepten und Mindeststandards durch:
(1) Gesetzliche Verankerung -> KJSG Verpflichtung zur Entwicklung + Umsetzung von Schutzkonzepten!
(2) Förderung baulicher Schutzmaßnahmen
(3) Pilotprojekt mit Gewaltschutzkoordinatoren in
Konsultationsunterkünften
(4) Beschulungskonzept mit Multiplikatorenansatz (ToT, ToC)
(5) Einrichtung einer online Servicestelle (Toolbox)
(6) Durchführung von Regional-/Fachkonferenzen
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
• Ist-Stand der praktische Umsetzung der Mindeststandards und damit verbundene Maßnahmen
• Zielgruppe sind Personengruppen: Vertreter der Länder und Kommunen, praktische Anwender aus den Flüchtlingsunterkünften sowie Wohlfahrtsverbände.
• Zielsetzung der Regionalkonferenzen: – Diskussion um Standards und Schutzkonzepte in Flüchtlingsunterkünften in
Deutschland zu dynamisieren
– Verankerung in den Ländern, bei Kommunen und den Trägern von Unterkünften
Regionalkonferenzen/ Fachkonferenzen
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Ausblicke:
o Fachkonferenzen 2017 o Beschulung aller Flüchtlingsunterkünfte Vernetzungstreffen/Servicestelle
o Aktualisierung Mindeststandards u. Tools
jährlicher Turnus
o Evaluation / Monitoring