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© BTU Cottbus-Senftenberg, Fachgebiet Eisenbahn- und Straßenwesen, Prof. Dr.-Ing. Thiel Tel. (0355) 69-21 11 Fax (0355) 69-37 39 E-Mail: [email protected]
Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung
Fachgebiet Eisenbahn- und Straßenwesen
Hinweise zu zeichnerischen Darstellungen des Eisenbahnbaus (Skript 0-3 /2016 / 4)
- Stand 19.11.16 -
Ausschnitt eines Lageplans (Ivl-Plan)
Skript 0-3 Hinweise zu zeichnerischen Darstellungen des Eisenbahnbaus Seite 2
© BTU Cottbus-Senftenberg, Lehrstuhl Eisenbahn- und Straßenwesen, Prof. Dr.-Ing. Thiel Stand 19.11.16 Tel. (0355) 69-21 11 Fax (0355) 69-37 39 E-Mail: [email protected]
1 Allgemeines
1.1 Literatur/Normen/Vorschriften/Richtlinien
[1] Deutsche Bahn AG: Ril 100 Abkürzungen für Örtlichkeiten nutzen [2] Deutsche Bahn AG: DS 121 Richtlinien für das Erstellen und Verwalten von
Plänen und Zeichnungen [3] Deutsche Bahn AG: Ril 819.9001/9002 LST-Anlagen planen - Symbolbezeich-
nungen sicherungstechnischer Pläne. Die Bestimmungen dieser Richtlinie gel-ten für Neuanlagen der DBAG! Für Altanlagen der DBAG im Bereich der ehemaligen Deutschen Bundesbahn gilt DS 832 Zeichen und Muster für Signalpläne, dgl. für den Bereich der ehe-maligen Deutschen Reichsbahn die Bahn-Norm 911001 Teile 1 bis 9 (07/91) Symbole für Lagepläne der Eisenbahnsicherungstechnik.
[4] Deutsche Bahn AG: Handbuch 88301 „Gleis- und Bauvermessung“ (Neuausgabe zum 01.01.2016)
[5] Deutsche Bahn AG: Handbuch 88501 Vorhaltung technischer und raumbezoge-ner Bestandsdaten (löste Ril 885 Bahn-Geodaten des DB-GIS, Ril 885.90 Legen-de des Ivl-Planes [Schriften und Symbole] und Ril 885.92 Handbuch für Techni-sche Mitarbeiter ab)
[6] DIN 1356 Bauzeichnen [7] DIN 13803-1:2010-2 Bahnanwendungen – Oberbau – Linienführung in Gleisen –
Spurweiten 1435 mm und größer [8] DIN EN 15016 Technische Zeichnungen – Bahnanwendungen
- Gilt nur außerhalb des Bereiches der Dokumentation der baulichen Anla-gen der Eisenbahn, d. h. für den Schienenfahrzeugbau, die Haus- und Aus-rüstungstechnik!
[9] UIC (Union Internationale des Chemins de Fer): Merkblatt 800-60 Richtlinien für technische Zeichnungen - Grundsätze der Darstellung und Maßeintragung.
[10] UIC (Union Internationale des Chemins de Fer): Merkblatt 800-61 Schriftfeld für Zeichnungen.
Skript 0-3 Hinweise zu zeichnerischen Darstellungen des Eisenbahnbaus Seite 3
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1.2 Schriftfeld
Jeder Lageplan ist in der unteren rechten Ecke mit einem Schriftfeld zu versehen, die Brei-te des Schriftfeldes soll 175 mm nicht überschreiten. Die Angabe zur Kilometrierung be-zieht sich auf den Teil der maßstäblichen Darstellung auf dem Plan.
Beleg-/Studien-/Bachelor-/Master-Arbeit
Bf Astadt
Lageplan/... (Titel)
Strecke Bhausen – Cfeld km 45,123 - 54,321
Fakultät 2 Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung
Lehrstuhl Eisenbahn- und Straßenwesen
Anlage/
Blatt
1.0
Maßstab
1:1000
NameDatum
bearb.
gepr.
1. Änd.
2. Änd.
3. Änd.
5180
185
5
301515
55
55
55
515
20
20
15
55
Blattschnittkante
Blattumrandung
Bla
ttsc
hnit
tkante
Bla
ttum
randung
Abbildung 1 Musterschriftfeld
1.3 Regeln des Bauzeichnens und Falten von Plänen
Pläne sind auf das Format A4 (219*297 mm) zu falten. Das Schriftfeld muss sich auf der Vorderseite des gefalteten Planes befinden. Blattgrößen und Zeichenflächen sind vorzugs-weise nach DIN EN ISO 5457 zu wählen; für die Faltung gilt DIN 824. Lagepläne sollten in der Breite das Format A0, in der Höhe das Format A2 nicht überschreiten.
Regeln des Bauzeichnens siehe DIN 1356 Darstellung von Linien und Schraffuren in Bau-zeichnungen
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Abbildung 2 Faltregel der Bauzeichnungen (Ablageformat DIN A4)
2 Lagepläne – Darstellung und Symbole
2.1 Gleisdarstellung
Die Gleisachsen werden als Volllinie in folgender Stärke gezeichnet: Hauptgleise: 0,35 mm Nebengleise: 0,18 mm Bei zweigleisigen Strecken sollte zusätzlich die Bahnachse dargestellt werden (Strich-Punkt-Punkt-Punkt-Strich), auch bei eingleisigen Strecken, sofern die bildliche Darstellung der Bahnachse nicht mit der der Gleisachse des Streckengleises zusammenfällt. Wird die Bahnachse nicht dargestellt, so sind zumindest die Kilometrierungspunkte einzu-tragen. Die Kilometrierung steigt auf allen Lageplänen grundsätzlich von links nach rechts. Der Nordpfeil ist entsprechend anzuordnen.
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Bezeichnung Symbol/Darstellung
Gleisachse mit Kilomet-rierung bei eingleisigen Strecken (Die gefüllte Seite des Stationierungs-symbols (Hektometer-stein) weist in Richtung der Kilometrierung.)
Bahn- und Gleisachse mit Kilometrierung bei zwei-gleisigen Strecken (tradi-tionelles Zeichnen)
Bahn- und Gleisachse mit Kilometrierung bei ein- und zweigleisigen Stre-cken (CAD-Pläne), rechts mit Hektometereintei-lung.
Beginn der Kilometrie-rung einer Strecke
Ende der Kilometrierung mehrerer Strecken
4,0
3,1
1,0 2,5
1,0
4,0
22,0
2,5
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Bezeichnung Symbol/Darstellung
Kilometrierungssprung
2.2 Nordpfeil
Auf allen Lageplänen ist der Nordpfeil einzutragen:
2.3 Streckenbezeichnungen
Im Randbereich des Planes sind anzugeben: linke Seite: von ... rechte Seite: nach ...
2.4 Bogenhalbmesser
Der Bogenhalbmesser ist auf der Bogeninnen-seite anzugeben. Bogenhauptpunkte (BA; BE; UA; UE) sind durch senkrecht zur Gleisachse stehende und an der Innenseite des Bogens angebrachte Striche oder Maßpfeile darzustel-len und zu kennzeichnen.
Beispiele:
von Adorf nach Bstadt von Adorf nach Bstadt
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2.5 Kennzeichnung der Gleisnutzung
Hauptgleis für Reise- und Güterzüge
Durchgehendes Hauptgleis
Hauptgleis für Güterzüge
Hauptgleis für S-Bahnen
Lokverkehrsgleis
Wartegleis
Auf-/Abstellgleis
2.6 Gleisabstände und Nutzlängen
Gleisabstände sind an relevanten Stellen anzugeben. Nutzlängen der Gleise sind für Ein- und Ausfahrgleise, Auf- und Abstellgleise und Ausziehgleise in vollen <Meter> über der dargestellten Gleisachse anzugeben.
2.7 Weichen- und Kreuzungsdarstellung
NL = 650
W
a
4
54-190-1:7,5
Weichenbezeichnung, Schrifthöhe 1,8 mm, rechtsgeneigt, Mitte zu
WM und neben Stammgleis
Weichennummer, Schrifthöhe 1,8 mm, rechtsgeneigt
neben WA am Zweiggleis
Weichenmittelpunkt,
1mm
Konstruktionsabschluß einer Weiche, i. d. R. letzte durchgehende
Schwelle ldS Grenzzeichen
Symbol für Weichenanfang, 1,5 mm hoch
Weichenende
Pr
Zungenprüfer, Schrifthöhe 1,8 mm hoch neben WA am Zweiggleis
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Bei Bogenweichen wird auf die Darstellung des Weichenmittelpunkts verzichtet, dafür aber der Weichenanfang – wie der Weichenmittelpunkt bei einfachen Wei-chen – mit einem freigestellten Kreis dargestellt. Beispiele: Einfache rechte Weiche, ferngestellt, maßstäbliche Darstellung mit Konstruktionsende und Grenzzeichen
Einfache Weiche mit verlängertem Zweiggleisbogen
Einfache Weiche mit Bogenwechsel am Weichenende
einseitige Doppelweiche
einfache Kreuzung
Bogenkreuzung
Bogenkreuzung mit beweglichen (fernge-stellten) Doppelherzstückspitzen
Einfache Kreuzungsweiche mit innenlie-genden Zungenvorrichtungen
Doppelte Kreuzungsweiche mit außenlie-genden Zungenvorrichtungen, Zungenvorrichtung A ferngestellt Zungenvorrichtung B ortsbedient
teilausgebaute Weiche (zungen- und herzstückloser Abzweig)
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2.8 Signaldarstellung
Formsignale
zweibildriges Hauptsignal mit Ersatzsignal (Hf0, Hf1) Grund-stellung Hf0, stellwerksbedient
zweibildriges Hauptsignal (Hf0, Hf2), dreibildriges mit Hf1 ohne Verbindungsstrich zwi-schen den Signalflügeln
dreibildriges Vorsignal (Vf0, Vf1, Vf2)
Lichtsignale (HV-System ex Deutsche Bundesbahn)
Zweibildriges Lichthauptsignal (Hp0, Hp1), stellwerksbedient mit Ersatzsignal
Dreibildriges Lichthauptsignal (Hp0, Hp1, Hp2), stellwerksbe-dient mit Ersatzsignal
Vorsignal, alleinstehend, stell-werksbedient
Haupt- und Vorsignal am ge-meinsamen Mast, stellwerks-bedient
Zweibildriges Lichthauptsignal (Hp0, Hp1), zugbedient
Hauptsignal mit Sperrsignal (Hp00) und Ersatzsignal
Lichtsignale (Hl-System ex Deutsche Reichsbahn)
Lichthauptsignal, stellwerksbe-dient
Lichthauptsignal, zugbedient
Lichtvorsignal
Lichtsignale (Ks-System DB AG)
Lichthauptsignal (Hp0 und Ks1) Lichtvorsignal (Ks 1 und Ks 2)
Lichthauptsignal als Mehrab-schnittssignal (Hp0, Ks1 und Ks2)
Lichtvorsignal (Ks 1 und Ks 2) mit Zs 3v (Geschwindigkeits-voranzeiger)
Lichthauptsignal als Mehrab-schnittssignal (Hp0, Ks1 und Ks2) mit Geschwindigkeitsan-zeiger (Zs 3) und Geschwindig-keitsvoranzeiger (Zs 3v) inkl. eines Sperrsignals
Lichtvorsignal (Ks 1 und Ks 2) mit Zs 3v (Geschwindigkeits-voranzeiger) als Signalwieder-holer
Sperrsignale
Lichtsperrsignal Gleissperrsignal (Formsignal)
P A
Va
A B
C/Ve Va
234 P4
123 422
V 95
N1 Vn1
A Vn3
22 59
AA VWn3
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Rangiersignale
Rangierhalttafel (Ra 10) Rangierhaltsignal (Ra 11)
Abdrücksignal (Ra 6 – Ra 8) Rangierhalt- mit Rangierfahrt-signal (Ra 11a und Ra 12)
Sonstige
LZB-Blocksignal Gleissperre, ortsbedient
H-Tafel (So 8)
Gleissperre, fernbedient
2.9 Darstellung sonstiger Einrichtung
Isolierstoß/ Gleistechnik
Isolierstoß nach bei-den Seiten
Isolierstoß nur nach rechts wirkend
isoliertes rechtes Schienenstück
Schienenkontakt Impulsgeber
Achszählkontakt
Balise, nicht schalt-bar
Balise, schaltbar
Indusi-Gleismagnet
Halbschranke mit Lichtzei-chen Schrankenanla-ge mit vier Schrankenbäu-men
Gleisabschluß
Festprellbock
Bremsprellbock
Abklappbarer Prellbock
Gleisfahrzeug-waage
Ausschlack- und Un-tersuchungsgrube
Ladelehre
23
100
100
H
488
25
21
40
42
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Drehscheibe
Waschplatz
Schiebebühne
Eigentumsgrenzen
stillgelegt und nicht abgebaut
2.10 Darstellung großer baulicher Anlagen
Bahnsteig mit fester Kante und Überdach-ung
Laderampe mit Auffahrt für Straßenfahrzeu-ge
Empfangsge-bäude mit Arka-de
Güterhalle
Durchlaß
Brücke mit Be-schriftung
Damm und Ein-schnitt
Tunnelportal, senkrechtes Por-tal (Oben) und angeschnittenes Portal (unten)
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Weichenmonta-geplatz
2.11 Darstellung von Stellwerksgebäuden
Auf Lageplänen sind Stellwerksgebäude nur noch vereinfacht darzustellen: Beispiel Gleisbildstellwerk Fkn mit Bedienpult
Bislang galten für unterschiedliche Stellwerksbauarten besondere Darstellungen:
Fußbodenhöhe 2 m über SO
Fußbodenhöhe 2 m über SO
Stelleinrichtung mit Wärterstand mechanisches/elektromechanisches Stellwerk
Stelleinrichtung mit Wärterstand Gleisbild-/Spurplanstellwerk
Schraffur für mechanisches Stellwerk
Schraffur für elektromechanisches und Gleisbild-/Spurplanstellwerk
ohne Schraffur
Schaltanlage befindet sich in einem an-deren Gebäude
Beispiel: mechanisches Stellwerk mit Fußbodenhöhe 2 m über SO
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2.12 Bezeichnung der Stellwerke
Die Stellwerke eines Bahnhofes sind mit arabischen Zahlen, mit 1 beginnend, in Richtung der Kilometrierung fortlaufend zu bezeichnen. Zusatzbuchstaben sind: B Befehlsstellwerk, Befehlsstelle R Rangierstellwerk W Wärterstellwerk P Schrankenposten N Nahbedienungsstelle Beispiele: W1 B2 R3 W4
2.13 Bezeichnung von Fahrbahnelementen (Gleise, Weichen, Signale)
Alle Fahrbahnelemente eines Stellbereiches der Sicherungstechnik (Bahnhof, Bahnhofsteil, Abzweigstelle, Blockabschnitt) sind eineindeutig zu bezeichnen. Jedes Infrastrukturunter-nehmen regelt dies in eigner Zuständigkeit. Für den Bereich der DB Netz AG gelten folgen-de Bestimmungen: Gleisnummer Gleise werden mit dreistelligen arabischen Zahlen bezeichnet, führende Nullen werden allerdings nicht geschrieben. Die Gleise werden vom Hauptzugang des Bahnhofs aus fort-laufend nummeriert. Ist kein Hauptzugang vorhanden, so sind in Richtung der Kilometrie-rung betrachtet die Gleise von rechts nach links aufsteigend zu bezeichnen. Müssen Gleise wegen Gleisverbindungen in Abschnitte unterteilt werden, so sind mit der Kilometrierung aufsteigend Zehner- und Hunderterstellen-Ziffern einzufügen (Fallbeispiel rot). Darstel-lung: Gleisnummer mit Schrifthöhe 2,5 mm, rechtsgeneigt, die Gleisachse wird freigestellt.
Gleisabschnittsnummer Gleise werden zuzüglich der Gleisnummerierung wegen der gewöhnlich in Abschnitten un-terteilten Gleisfreimeldung in eben diesen Abschnitten gesondert bezeichnet und erhalten deshalb Gleisabschnittsnummern, z. B. „31G501“ für den Gleisabschnitt 501 im Stellbe-reich 31. Weichennummer Die Nummerierung der Weichen beginnt in jedem Stellbereich in Richtung der Kilometrie-rung an der ersten Weiche in arabischen Zahlen mit 1, folgend 2 usw. usf. Im Lageplan wird jede Weiche nur mit der arabischen Zahl bezeichnet, in sicherungstechnischen Tabel-len etc. jedoch mit „W“ ergänzt (W1 …). Zwischen Weichengruppen sollen Reservenum-mern freigehalten werden.
4
23
22
1
5,00
4,50
5,00
Hauptzugang
12
13
Skript 0-3 Hinweise zu zeichnerischen Darstellungen des Eisenbahnbaus Seite 14
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Sperrsignale (Rangiersignale) Sperrsignale werden mit „L“ und jenem Fahrbahnelement bezeichnet, auf den es sich be-zieht, einschließlich des Zusatzes „X“ für die Signalisierung in Richtung der Kilometrierung und „Y“ entgegen der Kilometrierungsrichtung. Bezeichnung der Hauptsignale – zugleich Beispiel einer Neuanlage der DB Netz AG
Der Signalbezeichnung wird die Nummer des Stellbereiches voran gestellt, z. B. wird für einen Stellbereich 65 das Ausfahrsignal P4 mit „65P4“ bezeichnet. Diese Art der Bezeichnung gilt für alle Fahrbahnelemente eines Stellbereiches, nicht nur für Signale, so ist die Weiche 127 als „65W127“, das Sperrsignal 203Y als „65L203Y“, der Gleisfreimeldeabschnitt 205 als „65G205“ usw. usf. zu bezeichnen.
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Abb. 3 Die verkehrliche Gleisbezeichnung muss nicht mit der bahnbetrieblichen Gleisbezeichnung identisch sein, hier Bf Tharandt (von rechts nach links) mit Bahn-steig-)Gleis 1, 2 und 3 und den zugehörigen bahnbetrieblichen Gleisbezeichnungen 1 (Signal 52N1) am Bahnsteiggleis 1, 2 (Signal 52N2), 3 (Signal 52N3) am Bahnsteigg-leis 2 und 4 (Signal 52N4, Standort verdeckt) am Bahnsteiggleis 3.
Fahrstraßenbezeichnung In sicherungstechnischen Lageplan erfolgt auch die Eintragung von Fahrstraßen. Fahrstraßen werden mit dem Start- und dem Zielelement bezeichnet. Bei Zugfahr-straßen (Symbol: ein Richtungspfeil) steht in Bezeichnung zwischen diesen Elemen-ten ein Punkt, bei Rangierfahrstraßen (Symbol: doppelter Richtungspfeil) ein Binde-strich, z. B. A.N1 ............. Zugfahrstraße vom Einfahrsignal A zum die Einfahrt begrenzenden
Ausfahrsignal N1 A.G501 .......... Zugfahrstraße vom Einfahrsignal A in das Stumpfgleis 501 N1.BS ............ Zugfahrstraße vom Ausfahrsignal N1 zur freien Strecke Richtung BS
(dieses Kürzel entspricht jenem Kürzel, das im Verzeichnis der Be-triebsstellen1 ausgewiesen ist)
N1.BSG .......... Zugfahrstraße vom Ausfahrsignal N1 auf das Gegengleis der freien Strecke Richtung BS
L201X-L301X ... Rangierfahrstraße vom Sperrsignal L201X zum Sperrsignal L301X L301X-N1 ....... Rangierfahrstraße vom Sperrsignal L301X zum Hauptsignal N1
1 Jede Betriebsstelle (auch Ortsbezeichner genannt) ist einer Strecke zugeordnet (vgl. DBAG: Ril 100 Abkürzungen für Örtlichkeiten nutzen)
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2.14 Beispielsammlung der Lageplandarstellung
Inhalt und Aussage des unmaßstäblich verzerrten Lageplans
kompletter Gleisplan mit Unterscheidung nach Haupt- und Nebengleisen so-wie Art und Richtung der Gleisbenutzung
Gleis- und Weichenbezeichnungen
Signalsymbole und Signalbezeichnungen
schematische Darstellung von Bahnsteigen, Verladeanlagen, Stellwerken bzw. relevanten baulicher Anlagen
ggf. Unterteilung in sicherungstechnische Zuständigkeits- bzw. Bedienberei-che
Wesentliche verkehrliche und betriebliche Kommentare, z. B. Verbot des Ab-stellens von Fahrzeugen.
Widmung der angeschlossenen Strecke(n)
Abbildung 4 Beispiel eines unmaßstäblichen Lageplans einer Bahnhofsseite
Zusätzliche Inhalte und Aussagen der maßstäblichen Lagepläne
topographische Geländeverhältnisse mit bestehenden Grundstücksgrenzen, baulichen Anlagen und Bauwerken, Gewässer, oberirdische Leitungen aller Art
Darstellung aller Strecken- und Gleisachsen
Daten der Krümmung und Überhöhung der Gleise
Lage und Daten der Neigungswechsel
Weichenhauptpunkte und Weichenformel, Krümmungs- und Überhöhungsver-hältnisse an Bogenweichen
Lage der Grenzzeichen
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Bemaßung der Gleisabstände, Abstand der Gleise zu Bahnsteigkanten, Verla-deanlagen und an kritischen Stellen, Bahnsteigkantenhöhe
Gestaltung des Bahnkörpers (Böschung, Gräben, Entwässerungsanlagen)
Lage und Art der sicherungstechnischen Einwirkstellen (Gleisschaltmittel, Zugbeeinflussung, Isolierstoß)
Kennzeichnung der Zug- bzw. Rangierfahrstraßen, Tabelle der maßgebenden Gefahrpunktabstände und Durchrutschwege
Verschlussplan bzw. Fahrstraßenverzeichnis
Abbildung 5 Beispiel eines maßstäblichen Lageplans einer Bahnhofsseite, Teil 1
Abbildung 6 Beispiel eines maßstäblichen Lageplans einer Bahnhofsseite, Teil 2
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3 Darstellung im Längsschnitt - Neigungswechsel
Neigungswechsel sind in den Gradientenschnittpunkten darzustellen. Die betref-fenden Gleise sind durch Pfeile zu kennzeichnen. Beispiel eines Neigungswechsels (in Bestandsplänen), der für beide Gleise einer zweigleisigen Strecke gilt:
: Für die ausführliche Darstellung (in Plänen für die Neuplanung) gilt: Neigung s in o/oo mit 3 Nachkommastellen Rampenlänge l in m mit 3 Nachkommastellen Ausrundungshalbmesser ra in m mit 0 Nachkommastellen Ausrundungstangente ta in m mit 2 Nachkommastellen Höhe „N“ über NN in m mit 3 Nachkommastellen Pfeilhöhe a in m mit 3 Nachkommastellen Dabei gilt: (+a … Wanne; -a … Kuppe)
Abbildung 7 Beispiel einer ausführlichen Darstellung des Neigungswechsels im Lageplan (konventionelle Darstellung)
N a SO
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Abbildung 8 Beispiel einer Darstellung der Neigungswechsel im Längsschnitt