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Historisches Seminar Winter 2006/07 1 Historisches Seminar Bachelor/Master of Education/Fachwissenschaftlicher Master Einführungsveranstaltungen Alte Geschichte Antike Welt PHIL-28182, Vorlesung, SWS: 2 Wagner-Hasel, Beate Di, wöchentl., 12:00 - 13:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F303 (Bahlsensaal) Kommentar Die regelmäßig im WS angebotene Überblicksvorlesung bietet einen chronologischen und nach Sachfragen geordneten Überblick zur Geschichte der antiken Welt von der minoisch-mykenischen Kultur des 2. Jahrtausends v. Chr. bis zur römischen Kaiserzeit. Themenschwerpunkte werden sein: Die Entdeckung der minoischen Kultur und die Entstehung der Schrift; Zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit: Die Erzählungen vom Trojanischen Krieg; die Entstehung des Rechts und die Solonischen Reformen; die Formierung der Polisbürgerschaft im Übergang von der Tyrannis zur Demokratie, römische Gründungsmythen und die Herrschaft der Gesetze, politische Skandale und die Krise der späten Republik, Getreideversorgung und politische Macht im Übergang von der Republik zum Prinzipat, die soziale Organisation des Kaiserhofes. Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Alte Geschichte, Politik-, Kultur-, Geschlechter- und Sozialgeschichte) Althistorisches Proseminar: Lockende Ferne: Migration und Kolonisation im frühen Griechenland PHIL-28186, Seminar, SWS: 2 Wagner-Hasel, Beate Mo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112 Kommentar Warum verlassen Menschen Ihre Heimat und siedeln in fremden Regionen? Sind es nur die jungen Männer, die es in die Ferne ziehen oder wandern ganze Familien aus? Wurde der Boden knapp, traten Hungerkrisen auf? Oder lockten ferne Schätze? Hunger, Überbevölkerung vermutete die ältere Forschung als treibenden Faktor; in der Nutzung von neuen Chancen und unbekannten Ressourcen sehen neuerdings die Migrationsforscher das entscheidende Motiv. Am Beispiel der frühgriechischen Kolonisationsbewegung soll diesen Fragen nachgegangen und geprüft werden, ob die neuen Erkenntnisse der Migrationsforschung auch für die Antike galten. Oder müssen wir gar die antiken Erzählungen von der Gründung neuer Siedlungen in Unteritalien und an der kleinasiatischen Küste als Phantasiegebilde abtun und das Zeitalter der frühgriechischen Kolonisation aus den Geschichtsbüchern streichen? Im Mittelpunkt wird die Zusammenstellung und Auswertung antiker Überlieferungen stehen. Auf dieser Grundlage erst wird eine Bewertung unterschiedlicher Forschungspositionen möglich sein. Beabsichtigt ist mit dieser Themenstellung, einen Einblick in grundlegende Strukturen und Entwicklungen von Wirtschaft und Gesellschaft des frühen Griechenlands zu bieten, ohne den individuellen Erfahrungshorizont zu vernachlässigen. Zugleich dient das Seminar dazu, in das wissenschaftliche Arbeiten einzuführen und mit der Arbeit mit antiken Quellen vertraut zu machen. Begleitend zum Seminar wird ein einstündiges Tutorium angeboten, das in das wissenschaftliche Arbeiten einführt. Voraussichtlicher Termin: Mo 13-14 und Mi 8:30-10. Lektürehinweise: John Boardman, Kolonien und Handel der Griechen vom späten 9. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. Aus dem Engl. von Karl-Eberhardt und Grete Felten, München 1981 (engl. 1964, 1973, 1980) Nicholas Purcell, Mobility and the Polis, in: Oswyn Murray, Simon Price (Hg.), The Greek City from Homer to Alexander, Oxford 1990, 29-58 Robin Osborne, Early Greek colonization? The nature of Greek se Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Alte Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Einführungsmodul im BA Studiengang) mit Tutotium

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Historisches Seminar

Winter 2006/07 1

Historisches Seminar

Bachelor/Master of Education/Fachwissenschaftlicher Master

Einführungsveranstaltungen Alte GeschichteAntike WeltPHIL-28182, Vorlesung, SWS: 2Wagner-Hasel, BeateDi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F303 (Bahlsensaal)Kommentar Die regelmäßig im WS angebotene Überblicksvorlesung bietet einen chronologischen

und nach Sachfragen geordneten Überblick zur Geschichte der antiken Welt von derminoisch-mykenischen Kultur des 2. Jahrtausends v. Chr. bis zur römischen Kaiserzeit.Themenschwerpunkte werden sein: Die Entdeckung der minoischen Kultur und dieEntstehung der Schrift; Zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit: Die Erzählungenvom Trojanischen Krieg; die Entstehung des Rechts und die Solonischen Reformen;die Formierung der Polisbürgerschaft im Übergang von der Tyrannis zur Demokratie,römische Gründungsmythen und die Herrschaft der Gesetze, politische Skandale und dieKrise der späten Republik, Getreideversorgung und politische Macht im Übergang vonder Republik zum Prinzipat, die soziale Organisation des Kaiserhofes.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Alte Geschichte, Politik-, Kultur-,Geschlechter- und Sozialgeschichte)

Althistorisches Proseminar: Lockende Ferne: Migration und Kolonisation im frühen GriechenlandPHIL-28186, Seminar, SWS: 2Wagner-Hasel, BeateMo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Warum verlassen Menschen Ihre Heimat und siedeln in fremden Regionen? Sind

es nur die jungen Männer, die es in die Ferne ziehen oder wandern ganze Familienaus? Wurde der Boden knapp, traten Hungerkrisen auf? Oder lockten ferne Schätze?Hunger, Überbevölkerung vermutete die ältere Forschung als treibenden Faktor; inder Nutzung von neuen Chancen und unbekannten Ressourcen sehen neuerdingsdie Migrationsforscher das entscheidende Motiv. Am Beispiel der frühgriechischenKolonisationsbewegung soll diesen Fragen nachgegangen und geprüft werden, ob dieneuen Erkenntnisse der Migrationsforschung auch für die Antike galten. Oder müssenwir gar die antiken Erzählungen von der Gründung neuer Siedlungen in Unteritalienund an der kleinasiatischen Küste als Phantasiegebilde abtun und das Zeitalter derfrühgriechischen Kolonisation aus den Geschichtsbüchern streichen? Im Mittelpunktwird die Zusammenstellung und Auswertung antiker Überlieferungen stehen. Aufdieser Grundlage erst wird eine Bewertung unterschiedlicher Forschungspositionenmöglich sein. Beabsichtigt ist mit dieser Themenstellung, einen Einblick in grundlegendeStrukturen und Entwicklungen von Wirtschaft und Gesellschaft des frühen Griechenlandszu bieten, ohne den individuellen Erfahrungshorizont zu vernachlässigen. Zugleich dientdas Seminar dazu, in das wissenschaftliche Arbeiten einzuführen und mit der Arbeitmit antiken Quellen vertraut zu machen. Begleitend zum Seminar wird ein einstündigesTutorium angeboten, das in das wissenschaftliche Arbeiten einführt. VoraussichtlicherTermin: Mo 13-14 und Mi 8:30-10. Lektürehinweise: John Boardman, Kolonien undHandel der Griechen vom späten 9. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. Aus dem Engl. vonKarl-Eberhardt und Grete Felten, München 1981 (engl. 1964, 1973, 1980) NicholasPurcell, Mobility and the Polis, in: Oswyn Murray, Simon Price (Hg.), The Greek City fromHomer to Alexander, Oxford 1990, 29-58 Robin Osborne, Early Greek colonization? Thenature of Greek se

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Alte Geschichte, Wirtschafts- undSozialgeschichte, Einführungsmodul im BA Studiengang) mit Tutotium

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Winter 2006/07 2

Althistorisches Proseminar: Zeitalter der Punischen KriegePHIL-28187, Seminar, SWS: 2Kehne, PeterDo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Dieses Proseminar führt allgemein in die Alte Geschichte und insbesondere in die

Römische Geschichte ein. Speziell werden die internationale Freundschaft und diemachtpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Rom und Karthago im Zeitalterder frühen und hohen Römischen Republik behandelt. Teilnahmevoraussetzungen:Aus Platzgründen und aus didaktischen Gründen ist die Teilnehmerzahl auf 35 undvornehmlich solche Studierenden begrenzt, die noch kein althistorisches Proseminarbzw. Einführungsmodul absolvierten; der Besuch des hierzu angebotenen Tutoriums(Di 9.30-11 oder Mi 9.30-11) ist verpflichtend. Literatur allg. (und zur Anschaffungempfohlen!): R. Günther, Einführung in das Studium der Alten Geschichte (UTB 2168),Paderborn u. a. 2001. E. Boshoft/K. Düwell/H. Kloft, Grundlagen des Studiums derGeschichte. Eine Einführung, Köln u. a. 51997. Oldenbourg Geschichte Lehrbuch Antike,hrsg. v. E. Wirbelauer, München 2004. Spezielle Lit.: N. Bagnall, The Punic Wars. Rome,Carthage and the Struggle for the Mediterranean, London 1999. M. Gerhold, Romund Karthago zwischen Krieg und Frieden. Rechtshistorische Untersuchungen zu denrömisch-karthagischen Beziehungen zwischen 241 v. Chr. und 149 v. Chr., Frankfurt/M.2002. A. Goldsworthy, The Punic Wars, London 2000 (als Tb.: The Fall of Carthage:The Punic Wars 265¿146 B.C.; London 2003). H. Heftner, Der Aufstieg Roms. VomPyrrhoskrieg bis zum Fall von Karthago, Regensburg 1997. D. B.Hoyos, UnplannedWars. The origins of the First and Second Punic Wars, Berlin - New York 1998. J. F.Lazenby, Hannibal¿s War. A military history of the Second Punic War, London 1978. J.Seibert, Hannibal, Darmstadt 1993; ders., Forschungen zu Hannibal, Darmstadt 1993.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: AlthistorischesProseminar/Einführungsmodul Alte Geschichte (Alte Geschichte; politische Geschichte)

Rom und die Christen in der SpätantikePHIL-28188, Seminar, SWS: 2Müller, SabineMo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Anhand literarischer und monumentaler Zeugnisse einer Epoche, die als Übergangszeit

zwischen Antike und Mittelalter gilt, soll in das wissenschaftliche Arbeiten und in denkritischen Umgang mit antiken Quellen und moderner Forschungsliteratur eingeführtwerden. Zur Diskussion stehen neben der Bedeutung des Christentums für die römischePolitik und die Repräsentation des Kaisers auch die Entwicklung und Konflikte innerhalbder christlichen Bewegung selbst. Quellensammlungen: Peter Guyot/Richard Klein (Hg.),Das frühe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen, Darmstadt 1993 Samuel N.C.Lieu/Dominic Montserrat (Hg.), From Constantine to Julian: Pagan and Byzantine views.A source history, London 1996 Literatur: Hartwin Brandt, Geschichte der römischenKaiserzeit. Von Diokletian und Konstantin bis zum Ende der konstantinischen Dynastie(284-363), Berlin 1998 Ders., Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser. EineBiographie, München 2006 Alexander Demandt, Die Spätantike. Geschichte vonDiocletian bis Justinian 284-565 n. Chr., München 1998 Hartmut Leppin, Von Constantindem Großen zu Theodosius II. Das christliche Kaisertum bei den KirchenhistorikernSocrates, Sozomenus und Theodoret, Göttingen 1996 Ders., Theodosius der Große.Auf dem Weg zum christlichen Imperium, Darmstadt 2003 Michel R. Barnes (Hg.),Arianism after Arius. Essays on the development of the fourth century trinitarian conflicts,Edinburgh 1993 Robert C. Gregg/Dennis E. Groh (Hg.), Early Arianism ¿ a view ofsalvation, Philadelphia 1981 Simon Swain/Mark Edwards (Hg.), Approaching lateantiquity: The transformation from early to late empire, Oxford 2004

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Alte Geschichte, politischeGeschichte, Religionsgeschichte, Kulturgeschichte)

Einführungsveranstaltungen Mittelalter

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Winter 2006/07 3

Die Entwicklung des Papsttums bis zur RenaissancePHIL-28189, Vorlesung, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Die Vorlesung setzt sich mit der Entstehung der herausragenden Stellung des

Bischofs von Rom und der Entwicklung des Papsttums im Mittelalter auseinander.Schwerpunkte werden sein: Die frühchristliche Kirche Roms; die KonstantinischeWende; das Papsttum zur Zeit der Völkerwanderung; die Verbindung zum Frankenreich;das "Dunkle Jahrhundert" der Papstgeschichte; die Gregorianische Reform; derInvesti-turstreit; die Machtstellung des Papsttums im Hochmittelalter; das Avignoner Exil;das Abendländische Schisma. Die Vorlesung dient als Vorbereitung zu einer Exkursionnach Umbrien und Rom im Herbst 2007. Die Zulassung von Gasthörern unterliegtbesonderen Bedingungen; s. Aushang im Historischen Seminar. Literatur: SEEPPEL,F: X.: Geschichte der Päpste von den Anfängen bis zur Mitte des zwan-zigstenJahrhunderts, 5 Bde., 1954/59. ULLMANN, W.: Kurze Geschichte des Papsttums imMittelalter, 1978. SCHIMMELPFENNIG, B.: Das Papsttum. Von der Antike bis zurRenaissance (Tabu Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt 1988. GRESCHAT,M. (Hg.): Gestalten der Kirchengeschichte, Bd.: 11 u.12, 1993. GELMI; J.: Die Päpstein Lebensbildern, 1989. KLAUSNITZER, W: Der Primat des Bischofs von Rom.Entwicklung, Dogma, Öku-menische Zukunft, 2004:

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Mittelalter; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte; Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

Europa im FrühmittelalterPHIL-28190, Seminar, SWS: 2Weise, AntonDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Das Seminar ist für Studierende zu Beginn des Bachelorstudiums bzw. des

Grundstudiums konzipiert. Dem entsprechend wird es über das konkreteSeminarthema hinaus in beschränktem Umfang auch Grundlagen der mittelalterlichenGeschichtswissenschaft vermitteln. Das Seminarthema umfasst den Zeitraum vomEnde des weströmischen Kaisertums bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts und den im 11.Jahrhundert stattfindenden strukturellen Veränderungen. Neben der überblicksartigenBehandlung der politischen Geschichte werden exemplarisch Entwicklungen undVerbindungen aus dem Bereich der Kultur-, Kirchen-, Rechts- und Wirtschaftsgeschichtebetrachtet. Dabei sollen Quellentexte im Kurs ausgewertet und die wichtigsteForschungsliteratur behandelt werden. Dies schließt eine Auseinandersetzung mit denbedeutenden Kontroversen des wissenschaftlichen Diskurses ein. Grundlegende Literaturzum Thema: Angenendt, A.: Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von400 bis 900. Stuttgart-Berlin-Köln 2. Auflage 1995. Goetz, Hans-Werner: Europa imfrühen Mittelalter. Stuttgart 2003 (Handbuch der Geschichte Europas 2). EinführendeLiteratur zum Mittelalter: Hilsch, P.: Mittelalter. Grundkurs Geschichte 2. Weinheim 1995.Heimann, H.D.: Einführung in die Geschichte des Mittelalters. Stuttgart 1997 (UTB 1957).Goetz, H.-W.: Proseminar Geschichte: Mittelalter. Stuttgart 2. Auflage 1993 (UTB 1719).

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Mittelalter, Deutschland,Westeuropa, Politikgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Kulturgeschichte)

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Winter 2006/07 4

Die Bettelorden - Entstehung und Wirken der Franziskaner und DominikanerPHIL-28191, Seminar, SWS: 2Borstelmann, ArneMo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Am Anfang des 13. Jahrhunderts gelangten mit den Franziskanern und Dominikanern

zwei neue religiöse Orden auch in den Raum des Deutschen Reiches. Im Gegensatzzu den etablierten Ordensgemeinschaften unterschieden sich die so genanntenMinderbrüder vor allem durch die Rezeption der "Armutsbewegung" des 12.Jahrhunderts. Mit einem umfassenden seelsorgerischen Anspruch ließen sich dieneuen Orden nicht in der Abgeschiedenheit nieder, sondern bewusst im urbanenRaum. Ziel des Seminars ist es, die grundlegenden Elemente der Bettelorden anhandausgewählter Beispiele eingehend zu untersuchen. Hierzu gehören die Gründung vonKonventen und deren räumliche Verortung innerhalb der Städte, seelsorgerischenTätigkeiten, Predigtwesen, soziale und politische Beziehungen zu den Städten sowiedie wirtschaftliche Funktion im städtischen Gefüge. Einführende Literatur: Berg, D.(Hrsg.): Bettelorden und Stadt. Bettelorden und städtisches Leben im Mittelalter und inder Neuzeit. Werl 1992 (Saxonia Franciscana 1). Elm, K.: Stellung und Wirksamkeit derBettelorden in der städtischen Gesellschaft. Berlin 1981 (Berliner Historische Studien 3).Feld, H.: Franziskus von Assisi und seine Bewegung. Darmstadt 1996.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Laufbahnen und Karrieren im MittelalterPHIL-28192, Seminar, SWS: 2Mo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Abschließende Blockveranstaltung an zwei Tagen: Termin nach Absprache Protektion

und Bildung gehörten während des gesamten Mittelalters zu den Faktoren, die Karrierenim kirchlichen und weltlichen Dienst entscheidend beeinflussten. Die Gründung derUniversitäten im späten Mittelalter hat die europäische Bildungslandschaft stark geprägt.Von nun an konnte das Studium an einer Universität und der Erwerb eines akademischenGrades die Karrieremöglichkeiten erheblich verbessern. Universitätsabsolventenübernahmen als hochqualifizierte Fachkräfte Aufgaben in der universitären Lehreund im Dienst von kirchlicher und weltlicher Herrschaft beispielsweise als Räte,Kanzler, Gesandte oder Bischöfe. In europaweit vergleichender Perspektive sollder Frage nachgegangen werden, auf welche Weise das Universitätsstudium undauch die soziale Herkunft Karrieren beeinflussten. Besondere Aufmerksamkeit gilthierbei der ungleichzeitigen Entwicklung des europäischen Bildungswesens und denPrestigeunterschieden, die mit der Ausbildung an einer italienischen, französischen,englischen oder deutschen Universitäten einhergingen. Ziel der gemeinsamen Arbeitwird es sein, ausgewählte Laufbahnen zu studieren und dabei nach Karrieremustern zusuchen. Einführende Literatur: Walter Rüegg (Hg.), Geschichte der Universität in Europa,Bd. 1 und 2, München 1993 und 1996. Johannes Fried (Hg.), Schulen und Studium imsozialen Wandel des hohen und späten Mittelalters (Vorträge und Forschungen 30),Sigmaringen 1986. Alexander Demandt (Hg.), Stätten des Geistes. Große UniversitätenEuropas von der Antike bis zur Gegenwart, Köln/Weimar/Wien 1999. Wolfgang EricWagner, "Landesuniversität" und "Auslandsstudium". Neue sozialgeschichtlicheUntersuchungen der Universitätenbesucherschaft im spätmittelalterlichen Reich, in:Jahrbuch für Universitätsgeschichte 51 (2002) S. 251-254.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Bretschneider Studiengänge: BA, LA, Mag. Leitlinien der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des MittelaltersPHIL-28193, Vorlesung, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansMo, wöchentl., 08:30 - 10:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F107Kommentar Die Vorlesung ist eine Einführung in die mittelalterliche Geschichte. Im Mittelpunkt stehen

die Leitlinien der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung vom Ausgang derAntike bis zum Beginn der Neuzeit. Veranschaulichende Beispiele werden überwiegendaus der mitteleuropäischen Geschichte gewählt. Grundlegende und weiterführendeLiteratur wird während der Veranstaltung erläutert. Die Vorlesung kann von denStudierenden mit einer Klausur abgeschlossen werden.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.

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Winter 2006/07 5

Geschichten der Geschichte? - Mittelalterliche Vorstellungen der Vergangenheit und ihrerRekonstruktion.PHIL-28194, Seminar, SWS: 2Fr, 14-täglich, 10:00 - 14:00, 13.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Geplant ist die Untersuchung des Umgangs mittelalterlicher Gelehrter mit der

überlieferten Vergangenheit. Im Zentrum stehen die Fragen: Inwieweit wurde dieGeschichte als eigenständiges Erkenntnisobjekt behandelt? Welcher Wert wurdeder "wahrheitsgetreuen" Rekonstruktion der Vergangenheit beigemessen? Gab esideologische Grenzen der Vergangenheitsrekonstruktion und wo lagen sie? WelcheMethoden wurden zur Rekonstruktion verwendet und welcher Erkenntniswert ergibt sichfür uns aus dem mittelalterlichen Zugang zur Geschichte? Benutzt werden vor allemTextquellen in Übersetzung und ausgewählte Sekundärliteratur.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Feuerle Studiengänge: BA, LA, Mag. Landstände und Landtage im spätmittelalterlichen NorddeutschlandPHIL-28196, Seminar, SWS: 2Mindermann, ArendMo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Das Seminar richtet sich an Studierende im Grundstudium. Es werden deshalb über

das engere Thema hinaus grundlegende Kenntnisse historischen Arbeitens vermittelt.In zahlreichen Territorien bildeten sich im Laufe des Spätmittelalters Landständeheraus, die mehr oder weniger regelmäßig auf Landtagen zusammenkamen und sichals Vertretung des Landes gegenüber dem Landesherrn verstanden. Wenn es auchdeutliche regionale Unterschiede gab, so waren sie doch in der Regel in mehrere¿Kurien¿ eingeteilt. Zumeist setzten sie sich aus der Prälatenkurie, der ritterschaftlichenKurie und der Städtekurie zusammen. Die Möglichkeiten und Grenzen landständischerAktivitäten im Spätmittelalter, das Spannungsfeld von Konflikt und Kooperationzwischen Landesherrn und Landständen, die konkrete Ausgestaltung landständischerVerfassungen und die jeweilige Zusammensetzung der landständischen Kurien sollen imSeminar näher untersucht werden. Dies geschieht insbesondere am Beispiel geistlicherund weltlicher Territorien in Norddeutschland, zu denen bereits Forschungen zu denlandständischen Aktivitäten im Spätmittelalter vorliegen (z. B. Erzstift Bremen, HerzogtumBraunschweig-Lüneburg, Herzogtum Mecklenburg). Im Anschluß an das Seminar bestehtfür die Teilnehmer des Seminars die Möglichkeit zur Teilnahme an einer eintägigenExkursion nach Hösseringen bei Uelzen (Landtagsplatz ¿Schott zu Hösseringen¿)und Lüneburg. Einführende Literatur: Brage Bei der Wieden (Hg.), Handbuch derniedersächsischen Landtags- und Ständegeschichte. Bd. I: 1500 ¿ 1806, Hannover2004. ¿ Landtage und Landstände. Der Weg zur demokratischen Volksvertretung inNiedersachsen, hg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtags, Hannover 1996.¿ Uwe Heck, Stände und frühe ständische Aktivitäten in Mecklenburg, von der Mitte des12. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, Rostock 1999. ¿ Wolf-Nikolaus Schmidt-Salzen,Die Landstände im Fürstentum Lüneburg zwischen 1430 und 1546, Bielefeld 2001. ¿Ernst Schubert, Steuern,

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.

Einführungsveranstaltungen Frühe Neuzeit

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Winter 2006/07 6

Grundherrschaft und Gutsherrschaft in MitteleuropaPHIL-28323, Seminar, SWS: 2Kaak, HeinrichMi, 14-täglich, 14:15 - 17:45, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Seit etwa 1450 entwickelten sich die Agrarverhältnisse Mitteleuropas unterschiedlich.

Östlich der Elbe entstand die Gutsherrschaft mit großen Gütern und Frondiensten,westlich der Elbe verblieb es bei grundherrschaftlichen Verhältnissen mitumfangreicherem Bauernbesitz und Abgaben. Um 1750 sahen daher dieAgrarverhältnisse in Baden deutlich anders aus als in Vorpommern. Ziel derLehrveranstaltung ist es, Formen der ländlichen feudalen Abhängigkeit in Mitteleuropazwischen 1500 und 1800 zu vergleichen (Südwesten, Nordwesten, Nordosten) und nachden Ursachen der unterschiedlichen Entwicklungen zu fragen. Einzelthemen werdendabei Herrschaftssysteme, Feudalleistungen, Erbrechte, Haus- und Siedlungsformen,ländliche Kultur und ländlicher Widerstand sein. Literatur: Werner Rösener, DieBauern in der europäischen Geschichte, München 1993. Manfred von Boetticher,"Nordwestdeutsche Grundherrschaft" zwischen Frühkapitalismus und Refeudalisierung,in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 122, 1986, S. 207-228. Werner Troßbach,"Südwestdeutsche Leibeigenschaft" in der Frühen Neuzeit ? eine Bagatelle?, in:Geschichte und Gesellschaft 7, 1981, S. 69-90. Heinrich Kaak, Die Gutsherrschaft.Theoriegeschichtliche Untersuchungen zum ostelbischen Agrarwesen, Berlin 1991.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Agrargeschichte, Sozial- undWirtschaftgeschichte, Kulturgeschichte, Frühe Neuzeit)

Das Konfessionelle Zeitalter - Europa in der zweiten Hälfte des 16. JahrhundertsPHIL-28197, Vorlesung, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Schwerpunkte der Vorlesung werden sein: die Durchsetzung der katholischen

Reformbewegung (Jesuitenorden, Konzil von Trient), der Ausbau Roms zu einemkulturellen Zentrum Europas, Entstehung und Ausbreitung des Calvinismus, die politischeEntwicklung in Italien und Deutschland im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges, dieReligionskriege in Frankreich, Spanien als europäische Großmacht unter Philipp II.,der spanisch-niederländische Konflikt. Die Vorlesung dient als Vorbereitung für eineExkursion nach Umbrien und Rom im Herbst 2007. Die Zulassung von Gasthörernunterliegt besonderen Bedingungen; s. Aushang im Historischen Seminar. EinführendeLiteratur: H. Jedin (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. 4, 1967. M. Mayeuru. a.: Geschichte des Christentums, Bd. 8: Die Zeit der Konfessionen 1530-1620/30,1992. Th. Schieder (Hg.): Handbuch der europäischen Geschichte, Bd. 3, 1971. G.Ritter: Die Neugestaltung Deutschlands und Europas im 16. Jahrhundert, 1967. E. W.Zeeden: Das Zeitalter der Gegenreformation von 1555 bis 1648, 1967. E. W. Zeeden:Hegemonialkriege und Glaubenskämpfe, 1556-1648 (Propyläen Geschichte Europas, Bd.2), 1975. F. Braudel: Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II.,3 Bde., 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Frühe Neuzeit; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte; Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

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Winter 2006/07 7

Bauernwiderstand zwischen Bauernkrieg und der Revolution von 1848PHIL-28198, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzDi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Bäuerlicher Widerstand gehört zu den grundlegenden, aber häufig übersehenen

Komponenten vormoderner Geschichte und ist auch in Deutschland noch bis in dieMitte des 19. Jahrhunderts anzutreffen. In dem Seminar sollen zum einen strukturelleElemente bäuerlichen Widerstandes nach 1525 (mit einem kurzen Rückblick auf denBauernkrieg) behandelt werden. Außerdem wird am Beispiel bäuerlicher Aktivitätenwährend der Revolution von 1848/49 der Zusammenhang zwischen allgemeinergesellschaftlicher Entwicklung und der Situation der Landbevölkerung thematisiertwerden. Studierende, die die Veranstaltung im Rahmen des Moduls Neuzeit belegen,sollten dringend als zweite Seminarveranstaltung eine solche zum 20. Jahrhundertauswählen. Zum Seminar wird ein Tutorium angeboten, das in grundlegende Technikendes wissenschaftlichen Arbeitens einführt, aber auch Möglichkeiten zur gemeinsamenDiskussion von Aspekten dienen soll, die im Seminar nicht behandelt werden können.Eine Anmeldung bei stud-ip wird dringend angeraten, deshalb sollten Anfänger sichschnell um eine Email-Adresse beim Regionalen Rechenzentrum bemühen, da sonstkeine Anmeldung bei stud-ip möglich ist.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Frühe Neuzeit; Europa; PolitischeGeschichte; Wirtschafts-, Sozialgeschichte; Pol.-gesellschaftl. Wandel)

Söldner, Soldateska, Soldaten - Kriegs- und Militärwesen der Frühen NeuzeitPHIL-28199, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzMo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Das gesamte europäische Militärwesen der Neuzeit war von der Überzeugung geprägt,

dass ein "richtiger" Krieg ausschließlich eine staatliche Veranstaltung sein könne.Bei allen Wandlungen, die diese Idee im 19. und 20. Jahrhundert erfuhr, war diesesFundament (mit seinen Wurzeln in der Frühen Neuzeit) nachgerade unantastbar. Diezu Beginn des 21. Jahrhunderts zu betrachtende, zunehmende, ubiquitäre Auflösungdieser Idee ist momentan ein sehr dynamisch diskutiertes Thema bei Konfliktforschern,Militärhistorikern oder in der Presse. Die Faszination dieses Themas ergibt sichnicht zuletzt daraus, dass für viele Bürger etwas anderes als staatlicher Krieg nurschwer vorstellbar erscheint. Dabei ist die Idee des Krieges als exklusiv staatlicheVeranstaltung in historischer Perspektive durchaus ein eher junges Phänomen. DasSeminar soll breites Wissen über den Gesamtkomplex des Kriegs- und Militärwesensin der Frühen Neuzeit vermitteln. Das Thema wird entsprechend den Grundsätzen der"Modernen Militärgeschichte" dergestalt verfolgt, dass das Militär nicht nur im Krieg,sondern besonders auch im Frieden und vor allem in seinen Wechselwirkungen mitder Zivilgesellschaft betrachtet wird. Die systematischen Zugänge zum Thema sinddaher vielfältig. Themen des Seminars werden sein: das Aufkommen des Söldnertums,seine Blüte und sein Verfall, die Transformation der Söldnerhaufen in Stehende Heere,parallele Entwicklungen wie Landesdefensionen und Milizideen, die Entwicklung dessoldatischen Dienstbegriffs und des staatlichen Monopols in der militärischen Sphäre.Die Themen werden für den mittel- und westeuropäischen Raum skizziert. Das Seminarwird zeigen, dass viele dieser Abläufe höchst komplex, facettenreich und mithin äußerstspannend waren.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: durch Raths Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung:(BA, Mag, LA / Einführungsmodul Frühe Neuzeit, für Mag und LA: Grundstudium /Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte / Militärgeschichte, Sozialgeschichte,Kulturgeschichte)

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Winter 2006/07 8

Zwischen Absolutismus und Ständestaat - Niedersächsische Territorien in der frühen NeuzeitPHIL-28200, Seminar, SWS: 2Fr, wöchentl., 10:00 - 11:30, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Das Seminar umfasst den zeitlichen Rahmen vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis

zum Ende des 18. Jahrhunderts. Ausgehend von den durch den Westfälischen Friedenvon 1648 geschaffenen politischen Grundlagen soll für den niedersächsischen Raumdas Verhältnis zwischen Fürsten und landständischer Vertretung vor allem von Adelund Städten untersucht werden. Einem erstarkenden Territorialfürstentum steht einesich seit dem späten Mittelalter herausgebildete, selbstbewusst auftretende ständischeOpposition gegenüber. Aber inwieweit handelt es sich tatsächlich um eine Opposition imheutigen Sinne? Unterstützt oder verhindert der Adel durch seine vielfachen familiärenund personellen Verflechtungen und Abhängigkeiten das absolutistische Machtstrebender Fürsten, und inwieweit lassen sich die Landstände mit ihrer besonderen Organisationder Landtage und Landtagsbeschlüsse als Kontrollorgane der Regierung und alsVorläufer des Parlamentarismus definieren? Neben der Lektüre und Interpretationhistorischer Quellen unterschiedlicher Gattungen wird in diesem Seminar besondererWert auf eine fundierte Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten gelegt. DasSeminar wird daher von einem Tutorium begleitet. Am Ende des Semesters findet eineExkursion nach Osnabrück statt. Literatur: Bei der Wieden, Brage (Hrsg.): Handbuch derniedersächsischen Landtags- und Ständegeschichte Bd. 1: 1500-1806. ¿ Emich, Birgit:Geschichte der Frühen Neuzeit studieren, Konstanz 2006. - van den Heuvel, Christine/v.Boetticher, Manfred (Hrsg.): Geschichte Niedersachsens Bd. 3,1: Politik, Wirtschaft undGesellschaft von der Reformation bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Hannover 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: Frühneuzeitliche Geschichte,Niedersächsische Landesgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, DeutscheGeschichte Einführungsmodul 3 Frühe Neuzeit

Sklaverei, Geschlechterverhältnisse und Arbeit in Lateinamerika und in der KaribikPHIL-28201, Vorlesung, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-Heinrich / Schmieder, UlrikeDi, wöchentl., 10:00 - 11:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Magister und Lehramt: Grund- und Hauptstudium BA-Modul/ M.Ed.: EF Frühe Neuzeit,

EF Neuzeit/ Zeitgeschichte, VT Region, VT Systematischer Schwerpunkt Fachmaster:Modul Historischer Schwerpunkt: Globale Verflechtungen Fachmaster: ModulInterdisziplinärer Schwerpunkt: Transformation Studies und Gender Studies BegleitendesBlockseminar an zwei Tagen: Termin nach Absprache Seit ca. 350 Jahren werdenim karibischen Raum und Lateinamerika tropische Agrargüter für den Weltmarkt oderkonkreter gesagt für den verwöhnten Gaumen der Europäer produziert; in erster LinieZucker, aber auch Kaffee und Kakao, seit der letzten Jahrhundertwende kamen Bananenund Zitrusfrüchte dazu. Die Region hat eine lange Geschichte, die auf das engste mit derGenese des Kapitalismus im Weltmaßstab verwoben ist, und sie kann auf eine Vielzahlunterschiedlicher Arbeitsorganisationsformen verweisen, die in historischer Abfolge,manchmal aber auch gleichzeitig auftraten. Seit der so genannten Zuckerrevolutiondominierte der außerökonomische Zwang auf den großen Zuckerplantagen derportugiesischen, englischen, französischen und spanischen Kolonialherren. Nur nochwenige weiße Aufseher und Verwalter befehligten ein Riesenheer afrikanischer Sklavenund Sklavinnen, die während der größten Zwangsemigration in der Weltgeschichte inimmer größeren Mengen über den Atlantik herangeschafft wurden. Auch brasilianischeKaffee- und venezolanische Kakaoplantagen wurden mit Sklavenarbeit betrieben,ebenso Viehzuchtbetriebe, Bergwerke und städtische Gewerbe überall in Lateinamerikaund die Baumwollpflanzungen in den Südstaaten der USA. Dabei gab es einegeschlechtsspezifische Arbeitsteilung, die afrikanischen Frauen schwerste Feldarbeitzumutete und ganz und gar nicht dem bürgerlichen Klischee von der "schwachenFrau" entsprach. Sklavinnen wurden zudem reproduktiv und sexuell ausgebeutet.Sklavenhandel und Sklaverei kennzeichneten die Kehrseite des boomenden Geschäftsmit Zucker und Kolonialwaren fü

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Frühneuzeitliche Geschichte,Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Kulturgeschichte, Geschlechtergeschichte)

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Winter 2006/07 9

Städte in Afrika. Geschichte und Transformation urbaner RäumePHIL-28204, Vorlesung, SWS: 2Reinwald, BrigitteKommentar Bis zum Ende der 1970er Jahre galt Afrika in der internationalen Forschung als

ländlicher Kontinent par excellence, wurden Städte ¿ trotz der in verschiedenenRegionen zu beobachtenden markanten Urbanisierungsprozesse ¿ als außengeleitete"Anomalien" betrachtet. Die Vorlesung setzt sich mit diesbezüglichen Prämissen undWendepunkten in der Forschungsgeschichte auseinander, führt in Afrikas urbaneVergangenheit ein und zeigt die Entstehung und Veränderung urbaner Wirtschafts- undSiedlungsräume im historischen Längsschnitt. Dabei wird der enge Zusammenhangzwischen Stadtentwicklung, regionalen und internationalen Handelsbeziehungen undden Transformationen politischer und gesellschaftlicher Machtverhältnisse verdeutlicht.Zur Vorlesung wird ein Seminar angeboten, in dem einige thematische Aspekte vertieftwerden und das insbesondere die Geschichte der senegalesischen KolonialmetropoleDakar in den Blick nimmt. Einführende Literatur: David Anderson & Richard Rathbone:"Urban Africa. Histories in the Making". In: D. Anderson & R. Rathbone (Hg.): Africa¿sUrban Past. Oxford: James Currey 2000, S. 1-17; Catherine Coquery-Vidrovitch: "TheProcess of Urbanization in Africa (From the Origins to the Beginning of Independence".In: African Studies Review 34 (1991), S. 1-98.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag, MA Kodierung: (Frühe Neuzeit, NeuereGeschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte,Kulturgeschichte, Fachmaster Globale Verflechtungen, Historische Räume,Transformation Studies)

Einführung in die lateinamerikanische GeschichtePHIL-28203, Seminar, SWS: 2Schmieder, UlrikeDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Dieses Seminar führt in Grundbegriffe, Periodisierung, Arbeitsweisen, Fachliteratur

und Quellen der Lateinamerikanischen Geschichte ein. Die einzelnen Veranstaltungenwidmen sich den indianischen Kulturen, der Eroberung Lateinamerikas, derpolitischen-administrativen Organisation Spanisch- und Portugiesischamerikas,der ethnischen und sozialen Struktur der Kolonialgesellschaften, der Wirtschafts-und Sklavereigeschichte, den Unabhängigkeitsbewegungen und ausgewähltenProblemen der Geschichte Lateinamerikas im 19. und 20. Jahrhundert einschließlichder Kubanischen Revolution. Literatur Schüller, Karin, Einführung in das Studium deriberischen und lateinamerikanischen Geschichte, Münster 2000.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Frühneuzeitliche Geschichte,Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Politische Geschichte) BA-Modul/ M.Ed.: EF Frühe Neuzeit, EF Neuzeit/ Zeitgeschichte

Einführungsveranstaltungen Neuzeit/ZeitgeschichteWas ist Geschichte? Eine Einführung in das StudiumPHIL-28271, Vorlesung, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansMo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F102Kommentar Herzlich Willkommen im ersten Semester des Studiums an der Universität Hannover!

Sie haben sich entschieden, Geschichte zu studieren. Die Lehrenden des HistorischenSeminars möchten den Beginn erleichtern und bieten eine Einstiegsvorlesungan. Anhand von anschaulichen Beispielen werden wesentliche Aspekte derGeschichtswissenschaft vorgestellt. Von der Zeitgeschichte bis zur Antike, von derpolitischen Geschichte bis zur Kulturgeschichte, von der Globalgeschichte bis zurLokalgeschichte werden Antworten auf die Frage vermittelt, was Geschichte sei.Immer wieder sind dabei Probleme der Geschichtstheorie und der Methoden zuerörtern. Die Vorlesung ist Teil des "Einführungsmoduls Neuzeit". Sie wird von einemverpflichten-den Tutorium begleitet. Für die regelmäßige Teilnahme an Vorlesung undTutorium werden 3 CP im Einführungsmodul Neuzeit vergeben. Zusätzliche Studien-oder Prüfungsleistungen können im Zusammenhang mit dieser Vorlesung nicht erbrachtwerden.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: u.a. Studiengänge: BA, LA, Mag., MA

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Winter 2006/07 10

Bauernwiderstand zwischen Bauernkrieg und der Revolution von 1848PHIL-28198, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzDi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Bäuerlicher Widerstand gehört zu den grundlegenden, aber häufig übersehenen

Komponenten vormoderner Geschichte und ist auch in Deutschland noch bis in dieMitte des 19. Jahrhunderts anzutreffen. In dem Seminar sollen zum einen strukturelleElemente bäuerlichen Widerstandes nach 1525 (mit einem kurzen Rückblick auf denBauernkrieg) behandelt werden. Außerdem wird am Beispiel bäuerlicher Aktivitätenwährend der Revolution von 1848/49 der Zusammenhang zwischen allgemeinergesellschaftlicher Entwicklung und der Situation der Landbevölkerung thematisiertwerden. Studierende, die die Veranstaltung im Rahmen des Moduls Neuzeit belegen,sollten dringend als zweite Seminarveranstaltung eine solche zum 20. Jahrhundertauswählen. Zum Seminar wird ein Tutorium angeboten, das in grundlegende Technikendes wissenschaftlichen Arbeitens einführt, aber auch Möglichkeiten zur gemeinsamenDiskussion von Aspekten dienen soll, die im Seminar nicht behandelt werden können.Eine Anmeldung bei stud-ip wird dringend angeraten, deshalb sollten Anfänger sichschnell um eine Email-Adresse beim Regionalen Rechenzentrum bemühen, da sonstkeine Anmeldung bei stud-ip möglich ist.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Frühe Neuzeit; Europa; PolitischeGeschichte; Wirtschafts-, Sozialgeschichte; Pol.-gesellschaftl. Wandel)

Städte in Afrika. Geschichte und Transformation urbaner RäumePHIL-28204, Vorlesung, SWS: 2Reinwald, BrigitteKommentar Bis zum Ende der 1970er Jahre galt Afrika in der internationalen Forschung als

ländlicher Kontinent par excellence, wurden Städte ¿ trotz der in verschiedenenRegionen zu beobachtenden markanten Urbanisierungsprozesse ¿ als außengeleitete"Anomalien" betrachtet. Die Vorlesung setzt sich mit diesbezüglichen Prämissen undWendepunkten in der Forschungsgeschichte auseinander, führt in Afrikas urbaneVergangenheit ein und zeigt die Entstehung und Veränderung urbaner Wirtschafts- undSiedlungsräume im historischen Längsschnitt. Dabei wird der enge Zusammenhangzwischen Stadtentwicklung, regionalen und internationalen Handelsbeziehungen undden Transformationen politischer und gesellschaftlicher Machtverhältnisse verdeutlicht.Zur Vorlesung wird ein Seminar angeboten, in dem einige thematische Aspekte vertieftwerden und das insbesondere die Geschichte der senegalesischen KolonialmetropoleDakar in den Blick nimmt. Einführende Literatur: David Anderson & Richard Rathbone:"Urban Africa. Histories in the Making". In: D. Anderson & R. Rathbone (Hg.): Africa¿sUrban Past. Oxford: James Currey 2000, S. 1-17; Catherine Coquery-Vidrovitch: "TheProcess of Urbanization in Africa (From the Origins to the Beginning of Independence".In: African Studies Review 34 (1991), S. 1-98.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag, MA Kodierung: (Frühe Neuzeit, NeuereGeschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte,Kulturgeschichte, Fachmaster Globale Verflechtungen, Historische Räume,Transformation Studies)

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Winter 2006/07 11

Sklaverei, Geschlechterverhältnisse und Arbeit in Lateinamerika und in der KaribikPHIL-28201, Vorlesung, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-Heinrich / Schmieder, UlrikeDi, wöchentl., 10:00 - 11:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Magister und Lehramt: Grund- und Hauptstudium BA-Modul/ M.Ed.: EF Frühe Neuzeit,

EF Neuzeit/ Zeitgeschichte, VT Region, VT Systematischer Schwerpunkt Fachmaster:Modul Historischer Schwerpunkt: Globale Verflechtungen Fachmaster: ModulInterdisziplinärer Schwerpunkt: Transformation Studies und Gender Studies BegleitendesBlockseminar an zwei Tagen: Termin nach Absprache Seit ca. 350 Jahren werdenim karibischen Raum und Lateinamerika tropische Agrargüter für den Weltmarkt oderkonkreter gesagt für den verwöhnten Gaumen der Europäer produziert; in erster LinieZucker, aber auch Kaffee und Kakao, seit der letzten Jahrhundertwende kamen Bananenund Zitrusfrüchte dazu. Die Region hat eine lange Geschichte, die auf das engste mit derGenese des Kapitalismus im Weltmaßstab verwoben ist, und sie kann auf eine Vielzahlunterschiedlicher Arbeitsorganisationsformen verweisen, die in historischer Abfolge,manchmal aber auch gleichzeitig auftraten. Seit der so genannten Zuckerrevolutiondominierte der außerökonomische Zwang auf den großen Zuckerplantagen derportugiesischen, englischen, französischen und spanischen Kolonialherren. Nur nochwenige weiße Aufseher und Verwalter befehligten ein Riesenheer afrikanischer Sklavenund Sklavinnen, die während der größten Zwangsemigration in der Weltgeschichte inimmer größeren Mengen über den Atlantik herangeschafft wurden. Auch brasilianischeKaffee- und venezolanische Kakaoplantagen wurden mit Sklavenarbeit betrieben,ebenso Viehzuchtbetriebe, Bergwerke und städtische Gewerbe überall in Lateinamerikaund die Baumwollpflanzungen in den Südstaaten der USA. Dabei gab es einegeschlechtsspezifische Arbeitsteilung, die afrikanischen Frauen schwerste Feldarbeitzumutete und ganz und gar nicht dem bürgerlichen Klischee von der "schwachenFrau" entsprach. Sklavinnen wurden zudem reproduktiv und sexuell ausgebeutet.Sklavenhandel und Sklaverei kennzeichneten die Kehrseite des boomenden Geschäftsmit Zucker und Kolonialwaren fü

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Frühneuzeitliche Geschichte,Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Kulturgeschichte, Geschlechtergeschichte)

Einführung in die lateinamerikanische GeschichtePHIL-28203, Seminar, SWS: 2Schmieder, UlrikeDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Dieses Seminar führt in Grundbegriffe, Periodisierung, Arbeitsweisen, Fachliteratur

und Quellen der Lateinamerikanischen Geschichte ein. Die einzelnen Veranstaltungenwidmen sich den indianischen Kulturen, der Eroberung Lateinamerikas, derpolitischen-administrativen Organisation Spanisch- und Portugiesischamerikas,der ethnischen und sozialen Struktur der Kolonialgesellschaften, der Wirtschafts-und Sklavereigeschichte, den Unabhängigkeitsbewegungen und ausgewähltenProblemen der Geschichte Lateinamerikas im 19. und 20. Jahrhundert einschließlichder Kubanischen Revolution. Literatur Schüller, Karin, Einführung in das Studium deriberischen und lateinamerikanischen Geschichte, Münster 2000.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Frühneuzeitliche Geschichte,Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Politische Geschichte) BA-Modul/ M.Ed.: EF Frühe Neuzeit, EF Neuzeit/ Zeitgeschichte

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Winter 2006/07 12

Dakar - eine (post)koloniale MetropolePHIL-28208, Seminar, SWS: 2Reinwald, BrigitteMo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die senegalesische Hauptstadt Dakar, in der heute 2 der 11 Millionen Einwohner/innen

Senegals leben, ist eine junge Stadt. Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet, wurdesie innerhalb von 60 Jahren zur kolonialen Metropole Frankreichs in Westafrikaausgebaut und ist auch nach der staatlichen Unabhängigkeit des Landes 1960ein wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Knotenpunkt geblieben. Daskosmopolitische Neben-, Mit- und Gegeneinander, die Koexistenz geplanter undinformeller städtischer Infrastruktur und Kommunikationsmittel prägen das Lebenin dieser Metropole bis heute. Ausgehend von einer Erörterung einschlägigerForschungsliteratur zur historischen Stadtentwicklung Dakars soll erarbeitet werden,wie sich wirtschaftliche Modernisierungsprozesse und politische Herrschaftsverhältnissein Stadtplanung und Stadtbild niedergeschlagen und es während der verschiedenenEtappen verändert haben. Ein zweites Untersuchungsfeld sind die Sozialstrukturen, dieaus der Niederlassung einer wachsenden Anzahl von Menschen aus den ländlichenGebieten im Verlauf des 20. Jahrhunderts resultierten. Im Mittelpunkt stehen zum einenPraktiken und Strategien, mit Hilfe derer Stadtbewohner/innen ihrer wirtschaftlichenund politischen Marginalisierung im kolonialen Alltag begegneten sowie Formen derSelbstorganisation, mit denen sie heute vor dem Hintergrund staatlichen Versagensversuchen, ihren urbanen Wirtschafts- und Lebensraum zu gestalten. Anhandhistorischer Fotografien, literarischer und audiovisueller Zeugnisse sollen darüberhinaus die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen städtischen Alltagslebens und dieWahrnehmungen der Bewohner/innen ihres "Dakar" thematisiert werden. EinführendeLiteratur: Raymond F. Betts: "Dakar: Ville impériale (1857-1960)". In: Robert Ross& Gerard Telkamp (Hg.) Colonial Cities. Essays on Urbanism in a Colonial Context.Comparative Studies in Overseas History. Leiden 1985, S. 193-206. Richard Stren &Mohamed Halfani: "The Cities of Sub-S

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuere Geschichte,Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte, PolitischeGeschichte, Kulturgeschichte)

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Winter 2006/07 13

Von der Proto-Industrie zur Fabrikarbeit. Arbeiter in der Industrialisierung Nord- undWestdeutschlands 1800-1850PHIL-28209, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgDi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Handarbeit und Lohnabhängigkeit bestimmten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

die soziale Lage einer wachsenden Schicht Erwerbstätiger: von Heimarbeitern inder Hausindustrie, von Handwerkern in überwiegend städtischen Gewerben, vonManufaktur- und schließlich von Fabrikarbeitern. In den Städten und ländlichenRegionen Nord- und Westdeutschlands setzten sich seit den 1830er Jahren arbeitsteiligeFertigungsmethoden in der Fabrik durch, welche die Arbeitsverhältnisse nachhaltigveränderten. Extreme soziale Ungleichheit prägte die kollektive Erfahrung städtischerund auch ländlicher unterbürgerlicher Schichten. Sie wirkte auf die Familien und auf dieErfahrung des Alltags zurück. Und sie gewann eine eigenständige gesellschaftspolitischeDynamik, welche sich in Unruhen äußerte, die schließlich in die Revolution von1848 einmündeten. In diesem einführenden Seminar sollen ausgehend von denökonomischen und regional spezifischen Grundlagen der Industrialisierung in Nord-und Westdeutschland die Arbeitsverhältnisse und Lebensbedingungen ausgewählterGruppen von Industriearbeitern analysiert werden. In einem vertiefenden Schritt sollzudem in die Fragestellungen wichtiger geschichtswissenschaftlicher Erklärungsangeboteeingeführt werden: in die Theorie der Gesellschaftsgeschichte, der Klassengesellschaft,der Protoindustrie sowie der Alltags- und der Erfahrungsgeschichte. Lit.: Jürgen Kocka,Arbeitsverhältnisse und Arbeiterexistenzen. Grundlagen der Klassenbildung im 19.Jahrhundert, Bonn 1990, Gerhard Schildt, Die Arbeiterschaft im 19. und 20. Jahrhundert,München 1996, S. 1-10, 70-82, Georg Wagner-Kyora: Bauer und Schmied. Die HagenerSensenarbeiter und die Industrieregion Märkisches Sauerland 1760 - 1820, Bielefeld2000.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Neuere Geschichte, Deutschland,Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Gesellschaftsgeschichte) BA EF 4

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Winter 2006/07 14

Die deutsche Jugendbewegung (1896 - 1933)PHIL-28210, Seminar, SWS: 2Gruhlich, RainerMi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Mit dem Durchbruch der modernen Industriegesellschaft und der Entfaltung der

"klassischen Moderne" in nahezu allen Lebensbereichen kam es in Deutschland umdie Jahrhundertwende zu einem erhöhten Bedarf an Orientierung und Sinnstiftung.Zu den zahlreichen gesellschaftlichen Reformbewegungen, die eine Antwort aufdie Herausforderungen der modernen Massengesellschaft suchten und dabeizwischen Modernitätseuphorie und Kulturkritik schwankten, zählt auch die deutscheJugendbewegung. Sie gilt es in diesem Seminar aus unterschiedlichen Perspektiven, inihren verschiedenen Erscheinungsformen und mithilfe unterschiedlicher methodischerZugänge zu beleuchten und als Phänomen einer Epoche zu erfassen, in der auch dieGrundlagen unserer heutigen Lebenswelt gelegt wurden. Das Seminar thematisiertwesentliche Strukturmerkmale und epochenspezifische Problemkonstellationen derdeutschen Gesellschaft im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert und führt darüberhinaus anhand ausgewählter Quellen und Literatur in das geschichtswissenschaftlicheArbeiten ein. Geplant ist, dass das Seminar mit einer zweitägigen Kompaktphase undeiner Archivführung auf der Burg der deutschen Jugendbewegung in Witzenhausenstattfindet. Voraussichtlicher Termin: Mitte Januar 2007 (Details werden rechtzeitigzu Semesterbeginn bekannt gegeben). Neben intensiver Mitarbeit und regelmäßigerTeilnahme werden die Übernahme eines Gruppenreferates, das Bestehen einerAbschlussklausur und eine Hausarbeit (i.d.R. Ausarbeitung des Referates) erwartet.Die Teilnehmerzahl ist auf max. 35 begrenzt. Um vorherige Anmeldung per E-mail [email protected] oder in der Sprechstunde (Dienstag, 14 ¿ 15.30Uhr) wird gebeten. Literatur zur Einführung: Winfried Mogge: Jugendbewegung, in:Handbuch der deutschen Reformbewegungen, hg. von Diethart Krebs und JürgenReulecke, Wuppertal 1998, S. 181-196; Barbara Stambolis: Mythos Jugend ¿ Leitbild undKrisensymptom. Ein Aspekt der politischen Kultur im 20. Jahr

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Neuere Geschichte /Zeitgeschichte Deutschland: politische Geschichte, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte,Geschlechtergeschichte)

Zwischenkriegszeit in Europa (1918-1939)PHIL-28211, Vorlesung, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar George F. Kennan hat den Ersten Weltkrieg als "Urkatastrophe des Zwanzigsten

Jahrhunderts" bezeichnet, Eric Hobsbawm ließ mit dem Ersten Weltkrieg ein "Zeitalterder Extreme" beginnen, das erst nach einem erneuten Weltkrieg endete. In der Vorlesungwird der Frage nachgegangen, welche grundlegenden Veränderungen der Krieg von1914-18 in Europa hervorbrachte und wo der Krieg längerfristige Wandlungsprozessebeschleunigte bzw. verstärkte. Es geht dabei auch, aber nicht nur um Politik. Diedeutsche Geschichte bildet einen Schwerpunkt, ist jedoch eingebettet in die GeschichteEuropas. Lektüre zur Einstimmung: Gunter Mai, Europa 1918-1939. Mentalitäten,Lebensweisen, Politik zwischen den Weltkriegen, Stuttgart 2001.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Einführungsmodul NeuereGeschichte, Zeitgeschichte, TV Vertiefungsmodul/Fachmaster Modul Politisch-SozialerWandel/ HL /European Studies

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Winter 2006/07 15

"Verkehrte Welt". Nachkriegs-Europa 1918-1925. Einführung in das Quellenstudium.PHIL-28212, Seminar, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaDo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Am Beispiel eines kurzen Zeitausschnitts aus der Geschichte Europas im 20.

Jahrhundert führt das Seminar anhand ausgewählter Quellen in grundlegende Probleme,Methoden und Ansätze der Neueren Geschichte ein. Im Mittelpunkt der Methodenlehrestehen Heuristik (Quellensuche) und Quelleninterpretation. Studienleistungen undLeistungspunkte (6 oder 8 LP): regelmäßige, aktive Teilnahme, Auffinden, Interpretationund exemplarische Präsentation von Quellenbeispielen, Hausarbeit alternativ 10 oder15 S., d.h. 2 oder 4 LP). Prüfungsleistung (auf Wunsch): Klausur als Modulprüfung: Do.1.2.2007 Anmeldung: in meinen Sprechstunden und per Anmeldungsliste, die außerhalbmeiner Sprechstunde im Sekretariat B, Raum B103, Im Moore 21, zu den Öffnungszeitenausliegt. Telefonische oder anderweitige schriftliche Anmeldung ist nicht erwünscht. DieTeilnehmerzahl des Seminars ist begrenzt (max. 35 in der Reihenfolge der verbindlichenAnmeldungen). Tutorium: Der Besuch eines begleitenden Tutoriums wird empfohlen.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA SE EinführungsmodulNeuere/Zeitgeschichte

Gewalt und Kriminalität in Südafrika - Historische PerspektivenPHIL-28213, Seminar, SWS: 2Rüther, KirstenDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 02.11.2006 - 03.02.2007, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar Wer sich mit Südafrika beschäftigt, muss sich recht bald auch mit Kriminalität und der mit

ihr einhergehenden Gewalt befassen. Kriminalität und Gewalt sind Alltagsphänomene¿ man kann ihnen nicht entkommen, aber man kann und muss Strategien entwickeln,mit ihnen umzugehen. Gewalt und Kriminalität sind auch ein politisches Problem. Dennder neue südafrikanische Staat muss seine Bürger gegen anti-soziale Gewalt schützen.Darüber hinaus sind Gewalt und Kriminalität kulturelle Themen, die sich nicht nur seitJahren durch Romane ziehen und vor einigen Jahren in der Fernseh-Serie Yizo! Yizo!thematisiert wurden sondern neuerdings auch filmisch inszeniert werden. Die FilmeTsotsi und UCarmen eKhayelitsha sind Beispiele dafür, dass ein allgegenwärtigesProblem künstlerisch aufgegriffen wird. Gleichzeitig reagieren die Filme auch auf dieWahrnehmung von außen, dass Südafrika ein Land sei, in dem Morde, Überfälleund Diebstahl an der Tagesordnung seien. Das Problem der Kriminalität in Südafrikazu historisieren und die Geschichtsschreibung, die sich mittlerweile über mehrereJahrzehnte hinweg mit diesem Thema beschäftigt hat, aus der aktuellen Bedingtheitheraus neu zu lesen, ist Gegenstand des Seminars.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Neuzeit, AußereuropäischeGeschichte)

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Winter 2006/07 16

`Noch ist Polen nicht verloren`. Die Geschichte Polens im "kurzen" 20. Jahrhundert 1918-1989PHIL-28214, Seminar, SWS: 2Adamczyk, DariuszDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Unter dem "kurzen 20. Jahrhundert" wird gewöhnlich eine Periode zwischen der

Russischen Revolution 1917/dem Ausgang des Ersten Weltkriegs 1918 und demKollaps des Monopolsozialismus in Osteuropa verstanden. Die Geschichte Polensin diesem Zeitraum zeichnete sich durch zwei Merkmale aus: zum einen durch diepolitische Abhängigkeit von den benachbarten Staaten, zum anderen durch soziale undökonomische Rückständigkeit. Zwischen 1795 und 1918 waren die Polen aufgrund derTeilungen eine Nation ohne Staat: Die Strophen der polnischen Hymne "Noch ist Polennicht verloren" spiegeln den Widerstandsgeist wider. 1918 erlangten die Polen infolgedes Ersten Weltkrieges die Unabhängigkeit wieder, die jedoch nur 21 Jahre währte. 1939griffen Deutschland und die Sowjetunion Polen an, so dass von einer vierten TeilungPolens gesprochen werden kann. Die sechs Jahre des Zweiten Weltkriegs gehören zuden schlimmsten in der polnischen Geschichte: Vernichtung der polnischen Intelligenz,Holocaust, wirtschaftliche Zerstörung, beispiellose Brutalisierung und Demoralisierungder Gesellschaft. Nach dem Krieg geriet das deutlich nach Westen verschobene Polenin die sowjetische Einflusssphäre. Die Zeit des Monopolsozialismus bleibt in Poleneines der kontroversesten Themen nicht nur innerhalb der Historikerzunft, sondernauch in der Öffentlichkeit. Höchst umstritten ist dabei die Frage, inwieweit die polnischeBevölkerung sich mit dem sozialistischen System identifizierte und ggf. bis wann (1956,1976)? Außerdem wäre auf die Frage einzugehen, ob der Monopolsozialismus inPolen einen gelungenen Versuch darstellte, das Land zu modernisieren? Eine stärkereIntegration Polens in den Weltmarkt in den 1970er Jahren hat jedenfalls sehr hoheVerschuldung verursacht und somit den Anfang vom Ende des Monopolsozialismuseingeleitet. Dieser Prozess wurde 1989/1990 mit freien Wahlen und Integration in dietransatlantisch-westeuropäischen Strukturen abgeschlossen. Im Seminar sollen diewichtigsten Phasen

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Grund- und Hauptstudium, Neuzeitund Zeitgeschichte, Osteuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Politische Geschichte, Einführungsmodul Neuzeit/Zeitgeschichte)

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Winter 2006/07 17

NS-Funktionseliten vor Gericht: Die "Nürnberger Nachfolgeprozesse" zwischen Bestrafung derKriegsverbrecher und Demokratisierung der deutschen Gesellschaft.PHIL-28215, Seminar, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-HeinrichFr, 14-täglich, 10:00 - 14:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Zwischen 1946 und 1949 stellte die US-amerikanische Besatzungsmacht erstmalig

in großem Umfang Funktionseliten eines besiegten Staates vor Gericht. Den rundzweihundert Angeklagten aus Verwaltung, Partei, Militär und Wirtschaft wurdenKriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt. DieTatbestände reichten von "Arisierung" über Zwangsarbeit bis Völkermord und warendamit so breit gefächert wie der Angeklagtenkreis, der aus Staatssekretären, Ministern,SS-Funktionären, Industriellen, Generälen, Medizinern und Juristen bestand. Über denvölkerstrafrechtlichen Aspekt hinaus lag der Konzeption der Verfahren eine präziseInterpretation von Funktionsweise und Verantwortung des NS-Staates zugrunde.Gleichzeitig stießen die juristischen Anklagen der US-Besatzungsmacht auf Widerspruchbei Angeklagten und Verteidigern. Dieser zielte nicht allein auf die Zurückweisungindividueller Vorwürfe, sondern stellte den Versuch einer frühen Historisierung des"Dritten Reiches" dar. Auf der Bühne der Nürnberger Gerichtssäle fand somit einmehrjähriger, wechselhafter Streit um die Deutungshoheit über die jüngste deutscheGeschichte statt. Im Seminar sollen die Struktur und Entwicklung der sogenannten"Nachfolgeprozesse" erarbeitet werden. Neben der inhaltlichen Analyse der einzelnenProzesse steht die Einordnung der amerikanischen Militärgerichtsverfahren in denKontext von Besatzungsherrschaft und westdeutscher Staatsbildung sowie Aspekteder frühen bundesdeutschen "Vergangenheitspolitik" im Mittelpunkt des Seminars.Literatur: UEBERSCHÄR, Gerd R. (Hg.): Der Nationalsozialismus vor Gericht. Diealliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943-1952. Frankfurt a. M.1999. REICHEL, Peter: Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. München 2001.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: durch Stiller/Priemel Studiengänge: BA, LA, Mag., MAKodierung: Mag./Lehramt: Hauptstudium, BA/Master of Education: Vertiefungsmodul,Zeitlicher Schwerpunkt: Neuzeit, Neuere Geschichte, Zeitgeschichte, SystematischerSchwerpunkt: Pol. Geschichte, Master Geschichte: Pol Wandel

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Cold War Warriors: U.S. Foreign Policy from Truman to Reagan (Englischsprachige Veranstaltung)PHIL-28216, Seminar, SWS: 2Rost M.A., Inga-DorotheeMo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar mit Tutorium Die Teilnehmerzahl ist auf 35 beschränkt. Ich bitte Sie deshalb um vorherige

Anmeldung per email an [email protected] "It [the cold war, IDR] beganwith a return of fear and ended in a triumph of hope, an unusual trajectory for greathistorical upheavals." With these words the renown US-historian John Lewis Gaddissummarizes the cold war era in his latest study. The objective of this class is to introduceyou to the basic patterns and dynamics of the global conflict of the 20th century from aU.S. perspective. In this regard the interexchange of ideology, politics, stereotypes orassumptions plays an important role. How did the cold war develop, and what impactdid it have on the US-society as well as those around the world? In order to evaluatecommon assumptions and scholarly opinions more closely and critically, the focus will bemainly on the U.S. government's relations with countries in Africa and Latin America. Didthe end of the cold war really lead to a "triumph of hope" for these countries? This classwill be taught in English and is accompanied by a tutorial. Though it might be awkwardto some students, take it as a chance to practice your English at an early stage of yourcareer. Active student participation is required as in group class work and role plays. I willprovide the syllabus and relevant sources under StudIP at the beginning of the term, andalso urge you to use the electronic databases JSTOR and Project Muse, available underHOBSY. Suggested readings: Borstelmann, Thomas. The Cold War and the Color Line.American Race Relations in the Global Arena. Cambridge, London: Harvard UniversityPress, 2001. Gaddis, John Lewis. The Cold War. A New History. New York: PenguinPress, 2005. Gleijesis, Piero. Conflicting Missions: Havanna, Washington, and Africa,1959-1976. Chapel Hill: University of North Carolina Press, 2002. Leffler, Melvyn P., andDavid S. Painter, eds. Origins of the Cold War: An International History

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Zeitgeschichte, AußereuropäischeGeschichte, Politische Geschichte, Kulturgeschichte) BA-Modul/M.Ed.: EF 4:Neuzeit/Zeitgeschichte

Einführende Ringvorlesung: ,Interdisziplinäre Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung:Öffentlichkeit / Privatheit`PHIL-28217, Vorlesung, SWS: 2Küster, Sybille / Reinwald, Brigitte / Wagner-Hasel, BeateDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Diese Vorlesung bietet eine Einführung in Grundfragen der Frauen- und

Geschlechterforschung. An einem zentralen Begriffspaar - Öffentlichkeit / Privatheit- werden Lehrende aus den verschiedenen Instituten der Fakultät die Brauchbarkeitder Kategorie ¿Geschlecht` darstellen, denn der Gegensatz zwischen einemscheinbar öffentlichen und einem vermeintlich privaten Lebensbereich zeigt sichbei näherem Hinsehen als ein durchaus männlich geprägtes Denkmuster. "DasPrivate ist politisch!" formulierte die Frauenbewegung in den 1970er Jahren und siekritisierte damit, dass Frauen, ihre Arbeiten, ihre persönlichen Lebensumstände,ihre Kinder, konzeptuell in einen Bereich abgeschoben wurden, der scheinbarjenseits von gesellschaftlichen Verhältnissen verhandelt wird. Der Ertrag dieserebenso wissenschaftlichen wie politischen Revision eines Grundkonzeptes modernerGesellschaften wird in dieser Ringvorlesung vorgestellt. Zu der Ringvorlesung wirdein 2-stündiges Tutorium angeboten. Termin und Uhrzeit des Tutoriums werdenper Aushang bekannt gegeben. Modulzuordnung: Magister und Lehramt: Grund-und Hauptstudium B.A.: Einführungsmodul 4 Neuzeit, B.A. / MEd: VertiefungsmodulSystemat. Geschlechtergeschichte Fachmaster: Modul Interdisziplinärer Schwerpunkt:Gender Studies Modul Historischer Schwerpunkt: Politisch-gesellschaftlicher Wandel undseine Wahrnehmung

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: u.a. Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:(Deutsche Geschichte, Neuere Geschichte, Geschlechtergeschichte, Wirtschafts- undSozialgeschichte, Kulturgeschichte)

Praxismodul

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Woher wir kommen. Migration nach SeelzePHIL-28222, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzFr, wöchentl., 10:00 - 11:30, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die Veranstaltung dient der Vorbereitung einer großen Ausstellung zur Migration in

Seelze. Sie wurde schon durch Seminare im Sommer und Winter 2005 und 2005/06vorbereitet. Es sollen in Kooperation mit dem Museumsverein Letter-Seelze und demStadtarchiv Seelze Teilaspekte der Ausstellung bearbeitet werden. Sowohl eigeneRecherche als auch aktive Mitarbeit an der Ausstellungsvorbereitung wird von denTeilnehmenden erwartet. Die Veranstaltung wird über stud-ip verwaltet. Teilnehmermelden sich dort an.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Praxismodul, MasterProjektmodul Magister: Berufspraktisches Seminar, Seminar im Hauptstudium

Höher, schneller, weiter - wohin wollen die Museen? Ausstellungsgestaltung in historischen Museenzwischen klassischem Bildungsauftrag und EventkulturPHIL-28223, Seminar, SWS: 2Fr, wöchentl., 10:00 - 11:30, 27.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Museen sehen sich zunehmend in der Konkurrenz mit Freizeiteinrichtungen wie

Themenparks, Science Centers u.ä. Wie reagieren sie auf diese Situation, was bedeutetdiese Konkurrenz für die Arbeit der Museen? In der Veranstaltung wollen wir Tendenzenin der aktuellen Museumsszene beobachten und diskutieren. Anhand von aktuellenAusstellungskonzepten historischer Museen werden Themen wie Besucheranspracheund Zielgruppenorientierung, Ausstellungsgestaltung und Marketing von Museenerörtert. Ziel ist es, Kriterien für die Analyse von Ausstellungen zu erarbeiten unddiese an Beispielen zu erproben. Literaturhinweise: Materielle Kultur: Sammlungs- undAusstellungsstrategien im historischen Museum, hrsg. von Uwe Meiners, Cloppenburg2002 Jana Scholze, Medium Ausstellung, Bielefeld 2004 Szenografie in Ausstellungenund Museen, Band I und Bd. II, hrsg. von Gerhard Kilger, Essen 2004 und 2006

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Jung, Scheitenberger Studiengänge: BA, LA, Mag. Geschichte sichtbar machen. Planung und Durchführung einer AusstellungPHIL-28225, Seminar, SWS: 2Di, Block, 18:15 - 19:45, 17.10.2006 - 17.10.2006, 1146 - B112Kommentar (Blockveranstaltung, samstags) 17.10., 18:00 Vorgespräch in B112; 2. Termin

21.10., 10-16 Uhr, die anderen Termine nach Vereinbarung Im Sommer 2007 feiertder Landesverband der Betriebskrankenkassen Niedersachsen und Bremen sein100jähriges Bestehen. Hierzu soll die Geschichte des Verbandes u.a. im Rahmeneiner Ausstellung präsentiert werden. Aufgabe der Studierenden des Seminars wirdes sein, die Ausstellung konzeptionell sowie inhaltlich zu betreuen und durchzuführen.Im Rahmen des Seminars werden wir uns zunächst anhand von ausgewählterLiteratur mit theoretischen Ansätzen zur Museumspädagogik und zur Konzipierungvon Ausstellungen beschäftigen. Während der Bearbeitung ausgewählter Aspekte derGeschichte des Landesverbandes im Hinblick auf deren Präsentation wird zunächstein Ausstellungskonzept erarbeitet und dieses anschließend in die Praxis umgesetzt.Das Seminar bietet den Studierenden somit einen wichtigen Einblick in ein möglichesspäteres Aufgabenfeld von Historikerinnen und Historikern und gibt ihnen die Möglichkeit,theoretische Erkenntnisse praktisch umzusetzen. In dem Seminar können alleLeistungsnachweise für das Modul Praxis (BA) bzw. Projekt (Master) erworben werden.Dies setzt eine eigenständige Arbeit in der Recherche und der Präsentation voraus,wobei die Anforderungen studiengangsbezogen differenziert werden. Anmeldung zumSeminar über stud-ip, das als zentrale Plattform für das Seminar genutzt wird.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Sturm Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:Magister: Berufspraktisches Seminar, Hauptseminar Neuzeit BA/Master:Praxismodul/Projektmodul

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Einführung in die EDVPHIL-28226, Seminar, SWS: 2Mi, wöchentl., 10:00 - 11:30, 18.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Der Einsatz von Informationstechnik (IT) gehört heute unverzichtbar zu den

Handwerksmitteln eines Historikers. Angefangen mit der Literaturrecherche im Internetüber die Strukturierung der Arbeit mittels einer Datenbank bis hin zum Verfassen eineswissenschaftlichen Textes mit Hilfe einer Textverarbeitung besteht ein großer Teil derTätigkeit eines Historikers aus der Arbeit am PC. In dieser Veranstaltung sollen denTeilnehmern grundlegende EDV-Kenntnisse vermittelt werden, wobei sich das Seminarin die Themenschwerpunkte Betriebssysteme, Anwendungsprogramme und Internetgliedert. Das Hauptaugenmerk soll dabei neben einer allgemeinen Einführung in dieBetriebssysteme Windows und Linux auf für Historiker unverzichtbaren Hilfsmittelnwie Textverarbeitungen, Datenbanken und Literaturverwaltungen sowie der selektivenund effizienten Nutzung des Internets zur Informationsbeschaffung liegen. Zudemsollen u.a. nützliche Tools vorgestellt, auf verschiedene Dateiformate eingegangenund der effiziente Schutz vor Viren und anderen Schädlingen thematisiert werden. Jenach Kenntnisstand und Wunsch der Teilnehmer können auch andere Themen in dasProgramm aufgenommen bzw. Schwerpunkte verlagert werden. Die Veranstaltung richtetsich vornehmlich an Studierende im Grundstudium mit wenig EDV-Kenntnissen. DasSeminar findet im EDV-Zentrum im Schneiderberg 50, Raum V 208 statt. Da die Zahl derArbeitsplätze begrenzt ist, wird um verbindliche Anmeldung bis zum 30.09.06 per E-Mailan [email protected] gebeten. Die Veranstaltung ist für Gasthörer nichtgeöffnet.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Geschichte multimedialPHIL-28227, Seminar, SWS: 2Scholz, MartinMi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 18.10.2006 - 03.02.2007Kommentar evtl. Blöcke Schneiderberg V208 Medienkompetenz im Allgemeinen und insbesondere

die Beherrschung von Multimedia-Techniken gehören heute zum unbedingtenAnforderungsprofil der neuen Historiker/innen-Generation. Dies gilt nicht nur für allepraxisorientiert arbeitenden Historiker/innen, sondern auch und besonders für allekünftigen Lehrkräfte. In der Veranstaltung soll eine inhaltlich zu erarbeitende und zugestaltende Präsentation unter Verwendung der Software Macromedia Director konzipiertund umgesetzt werden. Neben den darzustellenden fachwissenschaftlichen Inhalten,geht es dabei vor allem um den didaktischen Aufbau einer solchen Präsentation.Nach einer kurzen technischen Einführung sollen die Teilnehmer/innen anhandeines selbst entwickelten Konzeptes eine eigenständige Präsentation erstellen. Essind keine besonderen Computerkenntnisse erforderlich. Die praktischen Arbeitenwerden im EDV-Zentrum im Schneiderberg 50, Raum V 208 durchgeführt. Wichtig: DieTeilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anmeldung und frühzeitige Interessensbekundung viaEmail: [email protected] wird daher gebeten. Die Veranstaltung ist auch überStud.IP zu finden.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA. LA. Mag. Kodierung: Nichtfachliche Schlüsselqualifikation,Präsentationstechnik B.A.-Studiengang/ Praxismodul, berufspraktische Veranstaltung,Informations- und Kommunikationstechnologie im Unterricht

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"... und wir wären froh, wenn es Frieden wäre" - Ausstellungsmodule zur Wahrnehmung undVerarbeitung des Ersten Weltkriegs im ländlichen RaumPHIL-28228, Seminar, SWS: 2Ziessow, Karl-HeinzFr, wöchentl., 12:00 - 13:30, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Für die einen war es eine "Urkatastrophe" (Ernst Schulin), die mit den

Fortschrittshoffnungen der Aufklärung brach und das zwanzigste Jahrhundert einleitete.Für die anderen war es das vorläufige Ende einer langen Prosperitätsphase, für die esein Danach kaum geben konnte. Für viele wurde es zu einer Lebensphase, die wedermit dem bisherigen Leben noch mit der eigenen Lebensumgebung zu vermitteln war.Ein Land voller Kriegerdenkmäler erzählt die Geschichte dieser fassungslosen Trauer,die einsetzte, nachdem die Alltagskommunikation in Briefen und Erzählungen verebbtwar. Kein anderes Ereignis der ersten Jahrhunderthälfte hat eine so umfangreicheschriftliche und bildliche Überlieferung in fast jedem Haushalt hinterlassen wie der ErsteWeltkrieg. Das Seminar wird anhand von regionalem Quellenmaterial aus dem ländlichenRaum Ausstellungsmodule entwickeln, mit denen in den Häusern des Freilichtmuseumsan die Verarbeitung des Ersten Weltkriegs erinnert werden kann. Es besteht ¿ inbegrenztem Umfang ¿ die Möglichkeit eines Praktikums im Museumsdorf Cloppenburg.Weitere Informationen ab 1.10.2006 unter www.ballodora.de/ws2006 Literatur: ReinhardKoselleck/Michael Jeismann (Hg.): Der politische Totenkult. Kriegerdenkmäler in derModerne. München 1994; Bernd Ulrich/Benjamin Ziemann (Hg.): Krieg im Frieden. Dieumkämpfte Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, Frankfurt am Main 1997; NikolausBuschmann/Horst Carl (Hg.): Die Erfahrung des Krieges. ErfahrungsgeschichtlichePerspektiven von der Französischen Revolution bis zum Zweiten Weltkrieg. Paderborn2001; Christine Beil: Der ausgestellte Krieg. Präsentationen des Ersten Weltkriegs1914-1939. (Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen 97).Tübingen 2004

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Denkmale der Industrie und Technik. Geschichte und Bedeutung der technischen Denkmale inDeutschlandGeschichte und Bedeutung der Technischen Denkmale in DeutschlandPHIL-28229, Seminar, SWS: 2Mo, wöchentl., 18:15 - 19:45, 23.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar In diesem Seminar werden die Geschichte und Bedeutung der Technischen Denkmale

in Deutschland behandelt werden. Ausgehend von der Definition geht es um diehistorische Entwicklung der Industrie- und Technikdenkmalpflege in Deutschland imVergleich zu Großbritannien. Welche Rolle spielen dabei die Technik-, Wirtschafts-,Sozialgeschichte, Industriearchäologie und Industriekultur. Anhand der Gründung vonTechnik- und Industriemuseen werden die Situation der Technischen Denkmale sowieihre Dokumentation und ihre Umnutzung untersucht. Als Abschluss des Seminars sindExkursionen zum Westfälischen Industriemuseum (Schiffshebewerk Henrichenburg inWaltrop und zur Zeche Zollern 2/4 in Dortmund-Bövinghausen) vorgesehen. EinführendeLiteratur Wolfhard Weber: Von der "Industriearchäologie" über das "Industrielle Erbe"zur "Industriekultur", in: Technik-Geschichte, hrsg. von Ulrich Troitzsch und GabrieleWohlauf, Frankfurt a.M. 1980, S. 420¿447. Technische Kulturdenkmale, hrsg. vonConrad Matschoß und Werner Lindner, Faks.-Ausg. der Ausgabe von 1932, Düsseldorf1984. Ulrich Linse: Die Entdeckung der technischen Denkmäler. Über die Anfänge der"Industriearchäologie" in Deutschland, in: Technikgeschichte 53(1986), Nr. 3, S. 201-222.Rainer Slotta: Industriearchäologie, in: tendenzen, 28. Jg. (1987), Nr. 159, S. 33-41. AxelFöhl: Bauten der Industrie und Technik (=Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomiteesfür Denkmalschutz, Bd. 47), Bonn 1994. Friederike Waentig: Denkmale der Technikund der Industrie: Definition und ihre Geschichte, in: Technikgeschichte 67 (2000), Nr.2, S. 85-110. Helmuth Albrecht. Industriearchäologie, in: Industriedenkmalpflege undGeschichtskultur (2002), Nr. 2, S. 36-40.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.

Vertiefungsmodul

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Homerische Götter- und HeroenweltPHIL-28230, Seminar, SWS: 2Wagner-Hasel, Beate / Siebert, Anne ViolaDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar In der Antike glaube man, Homer, der Dichter der frühgriechischen Epen "Ilias" und

"Odyssee", sei zugleich der Schöpfer der olympischen Götterwelt. Religionshistorikerwissen es besser. Für sie stellt das System der Götterwelt eine Projektion dermenschlichen Ordnung in eine übernatürliche Sphäre dar. Welche soziale Welt aberrepräsentieren dann die Erzählungen von Göttern und Heroen? In den jüngstenForschungen wird die Verbreitung der Epen mit der Schaffung einer überregionalenWertewelt und der Entstehung der griechischen Polis in Verbindung gebracht. AlsKristallisationspunkt dieses neuen Bewußtseins gilt der Heroenkult, der sich anGräbern entfaltete. Ziel des Seminars wird es sein, mit den aktuellen Forschungenzur Polisentstehung vertraut zu machen und die Bedeutung der Religion für denpolitischen Zusammenhang an ausgewählten Beispielen zu diskutieren. Im erstenTeil wird es um die Klärung der Funktion von Göttererzählungen, der Rolle desHeroenkultes und um das Verhältnis von Religion und Gesellschaft gehen. Anhandausgewählter Götter- und Heroenfiguren soll im zweiten Teil die Entwicklung dereinzelnen Figuren und ihre Verankerung in den Poliskulten verfolgt werden. Eine Listeaktueller Forschungsliteratur wird zu Beginn des Seminars vorliegen. Die Kenntnis derHomerischen Epen wird vorausgesetzt. Das Seminar findet in Kooperation mit FrauDr. Siebert vom Kestner-Museum statt und schließt Museumsbesuche mit ein. DieBeschäftigung mit Vasenbildern dient dem Studium der ikonographischen Umsetzungeinzelner Heroen- und Göttererzählungen über die Antike hinaus. Im November 2007wird die Sonderausstellung "Olymp ¿ Unmoralisch ist unsterblich" eröffnet, welchein Kooperation mit der Fachhochschule Hannover entwickelt wurde. Studierendedes Fachbereichs Kommunikationsdesign haben sich mit den "Helden Homers"auseinandergesetzt und diese mit den Mitteln des modernen Graphikdesigns in eineneue Formensprache übersetzt. Ein gemeinsamer Workshop mit Studierenden des

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: LA, Mag., MA Kodierung: (Alte Geschichte, Kultur- undPolitikgeschichte, Historische Anthropologie; Vertiefungsmodul im BA-Studiengang)Modul "Historische Anthropologie"

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Bilder des antiken Persien - Die Achaimeniden in antiker und moderner PerspektivePHIL-28231, Seminar, SWS: 2Müller, SabineMo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Antike und moderne Vorstellungen von dem Perserreich unter der achaimenidischen

Dynastie sind geprägt von der griechischen Überlieferung, die für die Perspektive desSiegers in den Perserkriegen steht. Als Gegenbild zur athenischen demokratischenFreiheit wurde die persische Monarchie zur Zwangsherrschaft eines von Luxusverdorbenen Despoten über devote Untertanen von "Sklavencharakter" stilisiert. DasZerrbild der durch Haremswirtschaft und Frauenerziehung degenerierten, von Hybrisgeschlagenen Achaimeniden wie Kambyses und Xerxes als Paradebeispiele hat sichteilweise bis in die Moderne erhalten. Anhand persischer Quellen ¿ Münzen, Inschriftenund Reliefs ¿ soll geklärt werden, wie sich die Achaimeniden selbst darstellten,und anschließend zur Diskussion stehen, vor welchem Hintergrund die künstlichenNegativimages entstanden. Quellensammlungen: Roland G. Kent, Old Persian.Grammar, texts, lexikon. New Haven 1953² Rykle Borger/Walther Hinz/Willem H.P.Römer, Rechts- und Wirtschaftsurkunden: Historisch-chronologische Texte 1 (Texte ausder Umwelt des Alten Testaments 1,4), Gütersloh 1984 Literatur: Pierre Briant, Histoirede l¿empire perse. De Cyrus à Alexandre, Paris 1996 (engl. Ausgabe: From Cyrus toAlexander. A history of the Persian empire, Winona Lake 2002) Maria Brosius, Womenin ancient Persia: 559-331 B.C., Oxford 1998 Cambridge History of Iran II: The Medianand Achaemenian Periods, Cambridge 1985 Margaret Cool Root, The king and kingshipin achaemenid art. Essays on the creation of an iconography of empire, Leiden 1979Edith Hall, Inventing the barbarian. Greek self-definition through tragedy, Oxford 1989Amélie Kuhrt, The Ancient Near East c. 3000-330 B.C., London/New York 1995 JosefWiesehöfer, Das antike Persien. Von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr., Düsseldorf 2005

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Alte Geschichte,Geschlechtergeschichte, Kulturgeschichte)

Althistorisches Hauptseminar: ImperienPHIL-28232, Seminar, SWS: 2Kehne, PeterDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Das Seminar beschäftigt sich mit der Struktur und Geschichte von Imperien im

historischen Längsschnitt vom Perserreich der Achaemeniden bis zu den USA, wobeider Schwerpunkt auf antiken Phänomenen liegt. Teilnahmevoraussetzungen: Dererfolgreiche Besuch eines Proseminars zur Griechischen und Römischen Geschichte.Ferner eine persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde, was zugleich derFestlegung der Referatsthemen dient. Rudimentäre Lateinkenntnisse sind erwünscht.Literatur: St. Breuer, Imperien in der Alten Welt, Stuttgart u. a. 1987. A. Demandt (Hg.),Das Ende der Weltreiche. Von den Persern bis zur Sowjetunion, München 1997. P.Kennedy, The Rise and the Fall of Great Powers. Economic Change and Military Conflictfrom 1500 to 2000, New York 1987. H. Münkler, Imperien. Die Logik der Weltherrschaft,Bonn 2005.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Hauptseminar; VertiefungsmodulAlte Geschichte) (Alte Geschichte, Europäische Geschichte, Weltgeschichte, politischeGeschichte, Verfassungsgeschichte)

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Winter 2006/07 24

Die Entwicklung des Papsttums bis zur RenaissancePHIL-28189, Vorlesung, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Die Vorlesung setzt sich mit der Entstehung der herausragenden Stellung des

Bischofs von Rom und der Entwicklung des Papsttums im Mittelalter auseinander.Schwerpunkte werden sein: Die frühchristliche Kirche Roms; die KonstantinischeWende; das Papsttum zur Zeit der Völkerwanderung; die Verbindung zum Frankenreich;das "Dunkle Jahrhundert" der Papstgeschichte; die Gregorianische Reform; derInvesti-turstreit; die Machtstellung des Papsttums im Hochmittelalter; das Avignoner Exil;das Abendländische Schisma. Die Vorlesung dient als Vorbereitung zu einer Exkursionnach Umbrien und Rom im Herbst 2007. Die Zulassung von Gasthörern unterliegtbesonderen Bedingungen; s. Aushang im Historischen Seminar. Literatur: SEEPPEL,F: X.: Geschichte der Päpste von den Anfängen bis zur Mitte des zwan-zigstenJahrhunderts, 5 Bde., 1954/59. ULLMANN, W.: Kurze Geschichte des Papsttums imMittelalter, 1978. SCHIMMELPFENNIG, B.: Das Papsttum. Von der Antike bis zurRenaissance (Tabu Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt 1988. GRESCHAT,M. (Hg.): Gestalten der Kirchengeschichte, Bd.: 11 u.12, 1993. GELMI; J.: Die Päpstein Lebensbildern, 1989. KLAUSNITZER, W: Der Primat des Bischofs von Rom.Entwicklung, Dogma, Öku-menische Zukunft, 2004:

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Mittelalter; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte; Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

Ottonische FrauenPHIL-28234, Seminar, SWS: 2Weise, AntonDo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Das Seminar betrachtet am Beispiel der Frauen aus der ottonischen Herrscherfamilie

und ihrem Umfeld die Einfluss-, Gestaltungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten hochadeligerFrauen an der Schwelle zwischen Früh- und Hochmittelalter. Des Weiteren wird dieWirkung dieser Frauen und ihr Nachleben in der mittelalterlichen Überlieferung undder neuzeitlichen Rezeption betrachtet. Da sich die Veranstaltung an Studierendeim Hauptstudium bzw. im Vertiefungsmodul des Bachelorstudiums richtet wird dieBereitschaft, sich ausgewählte wissenschaftliche Texte unter Anleitung selbst zuerschließen vorausgesetzt. Grundlegende Literatur zum Thema: Affeldt, Werner: Frauenin Spätantike und Frühmittelalter. Lebensbedingungen - Lebensnormen - Lebensformen.Frankfurt a. M. 1990. Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. München 6. Auflage 1999.Goetz, Hans-Werner: Frauen im frühen Mittelalter. Weimar [u.a.] 1995. Feld, Helmut:Frauen des Mittelalters: zwanzig geistige Profile. Köln 2000 (Beihefte zum Archiv fürKulturgeschichte 50). Goetz, Hans-Werner: Weibliche Lebensgestaltung im frühenMittelalter. Köln 1991. Körntgen, Ludger: Starke Frauen: Edgith - Adelheid - Theophanu.In: Puhle, Matthias (Hrsg.):Otto der Grosse - Magdeburg und Europa: Katalog der27. Ausstellung des Europarates und Landesausstellung Sachsen-Anhalt, Band 1Essays. Mainz 2001, 119 - 132. Müller-Wiegand, Daniela: Vermitteln - beraten - erinnern:Funktionen und Aufgabenfelder von Frauen in der ottonischen Herrscherfamilie (919- 1024). Kassel 2005. Schlenker, Gerlinde: Kaiserin und Reichsäbtissin - Macht undEinfluß von Adelheid und Mathilde von Quedlinburg. In: Protokoll des Kolloquiums am 22.Juni 2001 in Walbeck/Hettstedt. Halle 2002, 7-16. Schnith, Karl Rudolf (Hrsg.): Frauendes Mittelalters in Lebensbildern. Graz u.a. 1997.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA-VT, LA-HS, Mag-HS; Mittelalter,Deutschland, Westeuropa, Politikgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Kulturgeschichte

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Schottland - The Wars of IndependencePHIL-28235, Seminar, SWS: 2Borstelmann, ArneDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Dieses Seminar soll unter besonderer Berücksichtigung der schottischen

Unabhängigkeitskriege in die Geschichte des Mittelalters einführen. Hierbeiwerden speziell die gesellschaftspolitischen Gegebenheiten und Entwicklungender Britischen Inseln des 13. und 14. Jahrhunderts erarbeitet. Noch heute kommtden "Wars of Independence" ein bedeutender Stellenwert in der schottischenGeschichtsschreibung zu. Zentraler Aspekt des Seminars ist nicht das Auflisten derüberlieferten mittelalterlichen Ereignisse, sondern vielmehr das Angebot eine sichim Entstehen befindliche, sich entwickelnde "Nation", die unter anderem historischePersönlichkeiten wie William Wallace hervorgebracht hat, unter verschiedenenPerspektiven zu erforschen. Ausgangspunkt unserer Untersuchung ist das Dokument,die "Declaration of Arbroath". Beziehungen auch zu Wales und Irland sind in diesemZusammenhang selbstverständlich. Ein weiterer Teil des Seminars wird die Rezeptionder schottischen Geschichte z.B. in filmischer Umsetzung sein. Darüber hinaus sollendie Unabhängigkeitskriege sowie deren Rezeption als identitätsstiftende Momenteeingehende Betrachtung erfahren. Einführende Literatur: Barrell, A.D.M.: MedievalScotland. Cambridge 2000. Donaldson, G. (Ed.): The Edinburgh history of Scotland.Vol.1: Nicholson, R.: Scotland. The Later Middle Ages. Edinburgh 1993. Macquarrie, A.:Medieval Scotland. Kingship and Nation. Stroud 2004. Webster, B.: Medieval Scotland.The Making of an Identity. London 1997.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Das Konfessionelle Zeitalter - Europa in der zweiten Hälfte des 16. JahrhundertsPHIL-28197, Vorlesung, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Schwerpunkte der Vorlesung werden sein: die Durchsetzung der katholischen

Reformbewegung (Jesuitenorden, Konzil von Trient), der Ausbau Roms zu einemkulturellen Zentrum Europas, Entstehung und Ausbreitung des Calvinismus, die politischeEntwicklung in Italien und Deutschland im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges, dieReligionskriege in Frankreich, Spanien als europäische Großmacht unter Philipp II.,der spanisch-niederländische Konflikt. Die Vorlesung dient als Vorbereitung für eineExkursion nach Umbrien und Rom im Herbst 2007. Die Zulassung von Gasthörernunterliegt besonderen Bedingungen; s. Aushang im Historischen Seminar. EinführendeLiteratur: H. Jedin (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. 4, 1967. M. Mayeuru. a.: Geschichte des Christentums, Bd. 8: Die Zeit der Konfessionen 1530-1620/30,1992. Th. Schieder (Hg.): Handbuch der europäischen Geschichte, Bd. 3, 1971. G.Ritter: Die Neugestaltung Deutschlands und Europas im 16. Jahrhundert, 1967. E. W.Zeeden: Das Zeitalter der Gegenreformation von 1555 bis 1648, 1967. E. W. Zeeden:Hegemonialkriege und Glaubenskämpfe, 1556-1648 (Propyläen Geschichte Europas, Bd.2), 1975. F. Braudel: Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II.,3 Bde., 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Frühe Neuzeit; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte; Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

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Winter 2006/07 26

Sklaverei, Geschlechterverhältnisse und Arbeit in Lateinamerika und in der KaribikPHIL-28201, Vorlesung, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-Heinrich / Schmieder, UlrikeDi, wöchentl., 10:00 - 11:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Magister und Lehramt: Grund- und Hauptstudium BA-Modul/ M.Ed.: EF Frühe Neuzeit,

EF Neuzeit/ Zeitgeschichte, VT Region, VT Systematischer Schwerpunkt Fachmaster:Modul Historischer Schwerpunkt: Globale Verflechtungen Fachmaster: ModulInterdisziplinärer Schwerpunkt: Transformation Studies und Gender Studies BegleitendesBlockseminar an zwei Tagen: Termin nach Absprache Seit ca. 350 Jahren werdenim karibischen Raum und Lateinamerika tropische Agrargüter für den Weltmarkt oderkonkreter gesagt für den verwöhnten Gaumen der Europäer produziert; in erster LinieZucker, aber auch Kaffee und Kakao, seit der letzten Jahrhundertwende kamen Bananenund Zitrusfrüchte dazu. Die Region hat eine lange Geschichte, die auf das engste mit derGenese des Kapitalismus im Weltmaßstab verwoben ist, und sie kann auf eine Vielzahlunterschiedlicher Arbeitsorganisationsformen verweisen, die in historischer Abfolge,manchmal aber auch gleichzeitig auftraten. Seit der so genannten Zuckerrevolutiondominierte der außerökonomische Zwang auf den großen Zuckerplantagen derportugiesischen, englischen, französischen und spanischen Kolonialherren. Nur nochwenige weiße Aufseher und Verwalter befehligten ein Riesenheer afrikanischer Sklavenund Sklavinnen, die während der größten Zwangsemigration in der Weltgeschichte inimmer größeren Mengen über den Atlantik herangeschafft wurden. Auch brasilianischeKaffee- und venezolanische Kakaoplantagen wurden mit Sklavenarbeit betrieben,ebenso Viehzuchtbetriebe, Bergwerke und städtische Gewerbe überall in Lateinamerikaund die Baumwollpflanzungen in den Südstaaten der USA. Dabei gab es einegeschlechtsspezifische Arbeitsteilung, die afrikanischen Frauen schwerste Feldarbeitzumutete und ganz und gar nicht dem bürgerlichen Klischee von der "schwachenFrau" entsprach. Sklavinnen wurden zudem reproduktiv und sexuell ausgebeutet.Sklavenhandel und Sklaverei kennzeichneten die Kehrseite des boomenden Geschäftsmit Zucker und Kolonialwaren fü

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Frühneuzeitliche Geschichte,Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Kulturgeschichte, Geschlechtergeschichte)

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Winter 2006/07 27

Reformation und Konfessionalisierung in NiedersachsenPHIL-28237, Seminar, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Das Gebiet des heutigen Bundeslandes Niedersachsen ist durch eine konfessionelle

Gemengelage gekennzeichnet, die ihren Ursprung im der Zeit der Reformationund der Konfessionalisierung hat. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es hiereinigermaßen homogene katholische und evangelische Gegenden, die durch dieBevölkerungsbe-wegungen im Zeichen von Flucht und Vertreibung aufgelockertwurden. Das Seminar fragt nach den Gründen, weshalb im 16. Jahrhundert sich einigeTerritorien der neuen Lehre zuwandten, während andere bei der alten Kirche blieben.Als Themen werden behandelt: Die Reformation in der Stadt Hannover, in Stadt und StiftHildesheim, im Fürstentum Calenberg unter Herzogin Elisabeth, im Fürstentum Lüneburgunter Herzog Ernst d. Bekenner, in Ostfriesland; Herzog Heinrich der Jüngere vonBraunschweig-Wolfenbüttel; die Universität Helmstedt und Georg Calixt; die HeideklösterWienhausen, Lüne und Medingen; die Kirchenordnung des Johannes Bugenhagenfür die Stadt Braunschweig; die Bursfelder Kongregation; das Bistum Hildesheimunter den Bischöfen Ernst und Ferdinand von Bayern; das Wirken der Jesuiten inNiedersachsen; Kunst und Architektur zur Zeit der Reformation (Celle, Bückeburg,Wolfenbüttel); die Gegenreformation auf dem Eichsfeld. Das Seminar ist für Gasthörernicht geöffnet. Literatur: SCHINDLING, A. u. W. ZIEGLER (Hg.): Die Territorien desReichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung. Land und Konfession1500-1650, Bd. 3: Der Nordwesten, 1993. PATZE, H. (Hg.): Geschichte Niedersachsens,Bd. 3,1: Politik, Wirtschaft und Gesell-schaft von der Reformation bis zum Beginn des 19.Jahrhunderts, 1998; Bd. 3,2: Kir-che und Kultur von der Reformation bis zum Beginn des19. Jahrhunderts, 1983. KRUMWIEDE, H.-W.: Kirchengeschichte Niedersachsens, Bd. 1:Von der Sachsenmis-sion bis zum Ende des Reiches 1806, 1995.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA VT, LA, Mag., MA Kodierung: (Hauptstudium; FrüheNeuzeit; Deutschland; politische Geschichte, Wirtschafts-, So-zialgeschichte,Kulturgeschichte); Fachmaster: Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume

Städte in Afrika. Geschichte und Transformation urbaner RäumePHIL-28204, Vorlesung, SWS: 2Reinwald, BrigitteKommentar Bis zum Ende der 1970er Jahre galt Afrika in der internationalen Forschung als

ländlicher Kontinent par excellence, wurden Städte ¿ trotz der in verschiedenenRegionen zu beobachtenden markanten Urbanisierungsprozesse ¿ als außengeleitete"Anomalien" betrachtet. Die Vorlesung setzt sich mit diesbezüglichen Prämissen undWendepunkten in der Forschungsgeschichte auseinander, führt in Afrikas urbaneVergangenheit ein und zeigt die Entstehung und Veränderung urbaner Wirtschafts- undSiedlungsräume im historischen Längsschnitt. Dabei wird der enge Zusammenhangzwischen Stadtentwicklung, regionalen und internationalen Handelsbeziehungen undden Transformationen politischer und gesellschaftlicher Machtverhältnisse verdeutlicht.Zur Vorlesung wird ein Seminar angeboten, in dem einige thematische Aspekte vertieftwerden und das insbesondere die Geschichte der senegalesischen KolonialmetropoleDakar in den Blick nimmt. Einführende Literatur: David Anderson & Richard Rathbone:"Urban Africa. Histories in the Making". In: D. Anderson & R. Rathbone (Hg.): Africa¿sUrban Past. Oxford: James Currey 2000, S. 1-17; Catherine Coquery-Vidrovitch: "TheProcess of Urbanization in Africa (From the Origins to the Beginning of Independence".In: African Studies Review 34 (1991), S. 1-98.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag, MA Kodierung: (Frühe Neuzeit, NeuereGeschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte,Kulturgeschichte, Fachmaster Globale Verflechtungen, Historische Räume,Transformation Studies)

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Winter 2006/07 28

Überblickwissen Afrika: Strukturen und Widersinn im Genre "Gesamtdarstellung" zuPHIL-28238, Seminar, SWS: 2Rüther, KirstenDi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Wie war es bei Ihnen, als Sie das erste Mal eine afrikawissenschaftliche Veranstaltung

besucht haben? Wollten auch Sie sich "zunächst mal einen Überblick verschaffen"?Sollte es so gewesen sein, wären Sie nicht die Einzigen, die so gedacht hätten. Der Griffzu den Überblickswerken liegt dann nahe. Doch wie strukturieren "Gesamtdarstellungen"eigentlich Einführungen in ein Thema? Welche historiographischen Konzepte undmethodischen Zugänge stehen hinter Einführungen, und wie unterscheiden sichEinführungen zum selben Thema voneinander? Das Genre "Gesamtdarstellung" sollin diesem Seminar problematisiert werden und damit Theorien und historiographischeKonzepte die für verschiedene Werke den Rahmen bilden. Noch einmal: Das Seminar,das sich an Studierende richtet, die sich mit Afrika bereits befasst haben, vermitteltkeinen Überblick über die Geschichte Afrikas, sondern thematisiert Strukturen undWidersinn im Genre "Gesamtdarstellung".

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: VT Region; Master: Theorie u.historiographische Konzepte (Neuzeit, Außereuropäische Geschichte)

Raum und Region in der Geschichte: Theorien, Methoden, ForschungsergebnissePHIL-28239, Vorlesung, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansDi, wöchentl., 18:15 - 19:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - B302Kommentar Aus dem Blickwinkel verschiedener Positionen der Geschichtswissenschaft und

benachbarter Disziplinen sollen Grundsatzfragen der Beziehung von Raumeinheiten undGeschichte erörtert werden: Theorien, Methoden, Forschungsergebnisse. Veranstalterinist die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Regional¿ und Lokalgeschichte der UniversitätHannover. Angestrebt wird zunächst ein kritischer historischer Überblick zu derFrage, wie die Kategorie Raum in der Geschichte Verwendung fanden. Sodannwerden verschiedene wissenschaftliche Zugangsweisen zum Thema Raum undRegion erörtert. Schließlich sollen Anwendungsaspekte in Präsentation, Politik undPlanung behandelt werden. Die Arbeitsgruppe ist bemüht, ein möglichst internationalesSpektrum an Beispielen anzubieten. Die Vorlesung kann von den Studierenden mit einerstudiengangsbezogenen Abschlußprüfung abgeschlossen werden.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Vertiefungsmodul Neuzeit, MAModul Historische Räume

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Winter 2006/07 29

Evangelische Klöster in Niedersachsen. Ein Anachronismus?PHIL-28240, Seminar, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansDi, wöchentl., 08:30 - 10:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar "Junge Menschen, die durch Stipendien, Preise und aktuelle Aktivitäten (Ausstellungen,

Diskussionsrunden, Internetforen etc.) neugierig gemacht werden sollen", heißt es ineinem Text der Klosterkammer aus dem Sommer 2006. Diesen Satz mit Inhalt zu füllen,soll Aufgabe des Seminars sein. In Niedersachsen gibt es evangelische Frauenklöster.Wie kann das sein? Warum erfüllen die Klöster bis in unsere Zeit soziale, spirituelle undkirchliche Aufgaben? Weshalb gibt es in Hannover eine Klosterkammer als Verwalterinu.a. des "Allgemeine Hannoverschen Klosterfonds" mit den Stiftungszwecken "Kirche","Schule" und "milde Zwecke aller Art"? Im Jahr 2008 wird die Klosterkammer Hannoverdes 450. Todestages von Elisabeth von Calenberg gedenken und 2010 den 500.Geburtstag der "Reformationsfürstin" feiern. Beide Jubi-läen geben die Möglichkeit,die vielfältigen Themenbereiche um Elisabeth zu beleuchten: die Geschichte des16. Jahrhunderts mit der Reformation und ihren Folgen; die Handlungsspiel-räumevon Fürstinnen in Politik, Kunst und Kultur; die Rolle von Religion und Spiritualität inder Frühen Neuzeit, die Weiterentwicklung der Klöster bis in unsere Zeit. Seit demFrühjahr 2005 hat sich ein Projektbeirat zur Begleitung der Jubiläen formiert. Ziel istu.a., Niedersachsen als Land mit einer einzigartigen Klosterlandschaft, gewachsen ausGeschichte, politischer Verantwortung und Tradition, zu profilieren, den damit verknüpftenHeimatbegriff im Zeitalter der Globalisierung zu würdigen und bislang unveröffentlichteQuellen zu den Jubiläumsthemen zu erschließen. Hieran will das Seminar anknüpfen.Die von den Studierenden erarbeiteten Materialien sollen zum Semesterende in derKlosterkammer vorgestellt werden. Weiterführende Forschungen in Kooperation mit derKlosterkammer sind angestrebt, Stipendien nicht ausgeschlossen.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: Vertiefungsmodul und MA-ModulHistorische Räume

Niedersächsische Regionen in der IndustrialisierungPHIL-28241, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Industrialisierung war und ist ein regionales Phänomen. Nicht, dass sie nicht überall

ihre Wirkung zeigen würde, dafür waren schon in der frühen Neuzeit die ökonomischenVerflechtungen zwischen den Regionen zu ausgeprägt. Die Industrialisierung schufRahmenbedingungen, welche in vielerlei Weise die regionale Entwicklung von Regionenbeeinflusst haben. Niedersachsen ist hierfür ein gutes Beispiel. Die Regionen, welche ab1946 zum Bundesland Niedersachsen zusammen gefaßt wurden, wiesen schon im 19.Jahrhundert große Unterschiede auf, die sich im weiteren Verlauf teilweise verstärkten.Wir werden uns exemplarisch einige Regionen ansehen, wobei Material des 19.Jahrhunderts (Statistiken, Landeskundlich-statistische Beschreibungen) im verstärktenMaße benutzt werden sollen. In einem Ausblick werden die jüngsten Entwicklungenbehandelt werden, denn das alte regionale Muster mit dem expandierendenIndustriegebiet zwischen Hannover und Braunschweig wird derzeit stark modifiziert.Weitere Informationen finden sich ab Spätsommer unter stud-ip. Eine Anmeldung wirddringend empfohlen.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuzeit, Deutsche Geschichte,Wirtschafts- und Sozialgeschichte) Vertiefungsmodul BA Region, Master: HistorischeRäume Magister/Lehramt: Hauptstudium

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Wissen - Macht - Geschlecht. Genese, Perspektiven und Thematiken der GeschlechtergeschichtePHIL-28242, Seminar, SWS: 2Küster, SybilleDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die zahlreichen Arbeiten, die im Bereich der Frauen- und Geschlechtergeschichte in den

letzten 25 Jahren entstanden sind, haben nicht nur den Blick auf Frauen als handelndeSubjekte freigelegt, sondern ebenso die Kategorisierungen und Periodisierungen derherkömmlichen Geschichtsschreibung hinterfragt und zu einer veränderten Sicht aufhistorische Zusammenhänge und Entwicklungen beigetragen. Entscheidend ist dieEinsicht, dass neben ethnischer und Klassen/Schicht-Zugehörigkeit das Geschlechtein hierarchisierendes Strukturprinzip aller Gesellschaften war und ist. Im Seminarwollen wir die Genese der Doppelstrategie der Sichtbarmachung einerseits und derHinterfragung zentraler Kategorien der historischen Analyse aus der Perspektivedes Geschlechterverhältnisses andererseits anhand der Lektüre einschlägiger Textenachvollziehen. Literatur: Opitz, Claudia, Um-Ordnungen der Geschlechter: Einführungin die Geschlechtergeschichte, Tübingen, 2005. Hausen, Karen/Wunder, Heide(Hg.), Frauengeschichte¿Geschlechtergeschichte, Frankfurt a.M., 1992. Kühne,Thomas (Hg.), Männergeschichte¿Geschlechtergeschichte. Männlichkeit im Wandelder Moderne, Frankfurt a.M., 1996. Frevert, Ute, ¿Mann und Weib, und Weib undMann¿. Geschlechter-Differenzen in der Moderne, München 1995. Modulzuordnung:Magister und Lehramt: Grund- und Hauptstudium (ab 3. Semester) B.A / MEd.:Vertiefungsmodul Systemat. Geschlechtergeschichte Vertiefungsmodul EpocheNeuzeit Vertiefungsmodul Region Deutsche Geschichte Fachmaster: Modul Theorieund historiographische Konzepte der Geschichtswissenschaft (??) Modul HistorischerSchwerpunkt: Politisch-gesellschaftlicher Wandel und seine Wahrnehmung ModulInterdisziplinärer Schwerpunkt: Gender Studies

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Wissenschaftstheorie und-geschichte, Geschlechtergeschichte, Sozialgeschichte, Deutsche Geschichte)

Einführende Ringvorlesung: ,Interdisziplinäre Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung:Öffentlichkeit / Privatheit`PHIL-28217, Vorlesung, SWS: 2Küster, Sybille / Reinwald, Brigitte / Wagner-Hasel, BeateDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Diese Vorlesung bietet eine Einführung in Grundfragen der Frauen- und

Geschlechterforschung. An einem zentralen Begriffspaar - Öffentlichkeit / Privatheit- werden Lehrende aus den verschiedenen Instituten der Fakultät die Brauchbarkeitder Kategorie ¿Geschlecht` darstellen, denn der Gegensatz zwischen einemscheinbar öffentlichen und einem vermeintlich privaten Lebensbereich zeigt sichbei näherem Hinsehen als ein durchaus männlich geprägtes Denkmuster. "DasPrivate ist politisch!" formulierte die Frauenbewegung in den 1970er Jahren und siekritisierte damit, dass Frauen, ihre Arbeiten, ihre persönlichen Lebensumstände,ihre Kinder, konzeptuell in einen Bereich abgeschoben wurden, der scheinbarjenseits von gesellschaftlichen Verhältnissen verhandelt wird. Der Ertrag dieserebenso wissenschaftlichen wie politischen Revision eines Grundkonzeptes modernerGesellschaften wird in dieser Ringvorlesung vorgestellt. Zu der Ringvorlesung wirdein 2-stündiges Tutorium angeboten. Termin und Uhrzeit des Tutoriums werdenper Aushang bekannt gegeben. Modulzuordnung: Magister und Lehramt: Grund-und Hauptstudium B.A.: Einführungsmodul 4 Neuzeit, B.A. / MEd: VertiefungsmodulSystemat. Geschlechtergeschichte Fachmaster: Modul Interdisziplinärer Schwerpunkt:Gender Studies Modul Historischer Schwerpunkt: Politisch-gesellschaftlicher Wandel undseine Wahrnehmung

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: u.a. Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:(Deutsche Geschichte, Neuere Geschichte, Geschlechtergeschichte, Wirtschafts- undSozialgeschichte, Kulturgeschichte)

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Winter 2006/07 31

Deutschland, Frankreich und Italien zur Zeit NapoleonsPHIL-28245, Seminar, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDo, wöchentl., 18:15 - 19:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Das Seminar befaßt sich mit den politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen

Veränderungen in Frankreich, Deutschland und Italien zur Zeit Napoleons I. (1800-1815),die die Geschichte des 19. Jahrhunderts entscheidend bestimmen sollten. Nach einerUntersuchung der Auswirkungen der Französischen Revolution auf das Reich und dieZiele der napoleonischen Deutschlandpolitik ergeben sich u. a. als weitere Themen: dieSäkularisation (Reichsdeputationshauptschluß 1803) in ihren politischen, wirtschaftlichen,sozialen und kirchlichen Folgen; die napoleonischen Modellstaaten (Westfalen, Berg);Gründe, Inhalt und Auswirkungen der preußischen Reformen (Stein-Hardenberg); dieAuswirkungen der Kontinentalsperre; die Entste-hung des Nationalbewußtseins; dieBefreiungskriege. In ähnlicher Weise werden die politischen und gesellschaftlichenEntwicklungen in Frankreich und Italien in der na-poleonischen Ära behandelt. DasSeminar dient zur Vorbereitung einer Exkursion nach Italien im Herbst 2007; es istfür Gasthörer nicht geöffnet. Literatur: Fr. Schnabel, Deutsche Geschichte im 19.Jahrhundert, Bd. 1 u. 2, 1948/51. W. Andreas, Das Zeitalter Napoleons und die Erhebungder Völker, 1955. H. Berding u. H.-P. Ullmann (Hg.), Deutschland zwischen Revolutionund Restaurati-on, 1981. K. O. Frhr. v. Aretin, Vom Deutschen Reich zum DeutschenBund, 1993. H. Moeller, Fürstenstaat und Bürgernation. Deutschland 1763-1815, 1994.J. Tulard, Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789 und 1851, 1989. St. Woolf, AHistory of Italy 1700-1860, London/New York 1979. G. Procacci, Geschichte Italiens undder Italiener, 1983.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA VT, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuzeit; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte); Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

Migration und Mobilität in Westafrika im 19. und 20. JahrhundertPHIL-28246, Seminar, SWS: 2Marfaing, LaurenceDi, wöchentl., 11:30 - 13:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar (teilweise Blockveranstaltung, siehe Aushang) Fast jeden Tag hören und lesen wir

von Flüchtlingsströmen, "Auffanglagern" in Nordafrika und Versuchen europäischerRegierungen, die Migrationsströme aus dem Süden zu unterbinden. In der westlichenWelt wird Migration als Flucht oder als Invasion der Armen aus Afrika gesehen.Migration ist aber ein historisches Langzeitphänomen, das man räumlich und zeitlichtypisieren und differenzieren kann. Diese Typisierungen (nationale, internationale oderkontinentale Migration; temporäre, dauerhafte oder saisonale Migration; Landmigration,Land-Stadt-, Stadt-Stadtmigration.) Man kann Migrationsbewegungen aber auch ausder Akteursperspektive untersuchen, d.h. zwischen regelmäßiger oder periodischerMobilität unterscheiden, oder Migration als Resultat ökologischer, politischer oderwirtschaftlicher Bedingungen untersuchen. Warum setzen sich Menschen in Bewegung?Warum denken sie, woanders sei es besser? Westafrikaner/innen sind zu allen Zeitenin Bewegung gewesen und sind es heute noch. Mobilität gehört in dieser Großregionzum Alltag, zum Arbeitsleben und ist auch Bestandteil der Erziehung. Das Seminar fragtnach den Gründen für diese Mobilität, untersucht verschiedene Konzepte und Arten vonMigration und betrachtet dieses Phänomen schließlich aus der Perspektive der mobilenAkteur/innen selbst. Einführende Literatur: CORDELL, Dennis; GREGORY, Joel W.;PICHE, Victor (1996): Hoe and Wage: A sozial History of Circular Migration Systemin West Africa. Boulder, Colorado: Westview Press. GALLISTEL COLVIN, Lucie u .a.(1981): The Uproooted of Western Sahel: Migrants¿Quest for Cash in the Senegambia,New York: Praeger Publishers. GRAWERT, Elke (Hrsg.) (1984): Wandern oder bleiben?Veränderungen der Lebenssituation von Frauen im Sahel durch die Arbeitsmigration derMänner. LIT-Verlag.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.,MA Kodierung: (Neuere Geschichte,Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte,Kulturgeschichte, LA, Mag., BA: VT Region, VT Epoche, Fachmaster GlobaleVerflechtungen)

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Winter 2006/07 32

Kaiserinnen und Öffentlichkeit. Von der monarchischen Repräsentation zur Medien-Präsenz derErsten Dame 1850-1921PHIL-28247, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Die Ehefrauen der drei deutschen Hohenzollern-Kaiser waren keine Monarchinnen, die

über Regierungsgewalt verfügt hätten, aber als Kaiserinnen und preußische Königinnengenossen sie ein exklusives Sozial-Prestige. In den späten 1850er und den 1860erJahren war es noch von traditioneller dynastischer Selbstdarstellung in Wohltätigkeitund Kunst geprägt. Nachdem 1871 aus der preußischen Königin die Kaiserin Augustageworden war, prägten die durch sie und zunehmend auch durch die KronprinzessinVictoria vermittelten Wertvorstellungen eine kumulativ anwachsende bürgerlicheÖffentlichkeit. Ihre Nachfolgerin, Kaiserin Auguste Viktoria, konnte in den dreißig Jahrenvon 1888 bis 1918 eine noch wesentlich breitere Publikums-Resonanz in Deutschlanderzielen, die bis in die Arbeitershaft hinein reichte, weil eine neue Massenpresse ihrerepräsentative Selbstdarstellung medial inszenierte. Trotz ihrer Einhegung in starreRollen-Erwartungen handelten die drei deutschen Kaiserinnen politisch. Die hartnäckigeOpposition Augustas und Victorias gegen Bismarcks innen- und mehr noch seineaußenpolitischen Weichenstellungen wich seit den 1890er Jahren einer reaktionärenKirchenpolitik Auguste Viktorias mit ihren dennoch pointiert massenmedial verwertetenSymbolfunktionen. Sie bewirkten eine zunehmende Popularität der Kaiserin zu LastenWilhelms II. Vor diesem Hintergrund wurde immer wieder ein "Weiberregiment" amBerliner Hof kritisiert. In der Verknüpfung geschlechter-, politik- und kulturgeschichtlicherFragestellungen soll im Seminar die gesellschaftspolitische Dynamik der Kaiserinnenanalysiert und mit anderen europäischen Monarchien, insbesondere mit jenen inEngland und Österreich, verglichen werden. Lit.: Karin Feuerstein-Praßer, Die deutscheKaiserinnen 1871-1918, München 2003³ [populärwissenschaftlich], John Plunkett, QueenVictoria: first media monarch, Oxford 2003, Martin Kohlrausch, Der Monarch im Skandal.Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wi

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: Neuere Geschichte,Deutschland, Europa, Geschlechtergeschichte, Politikgeschichte, Kulturgeschichte BA VTEpoche, MA gesellschaftlich-politischer Wandel und seine Wahrnehmun

Südosteuropa im 20. JahhundertPHIL-28248, Seminar, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaMi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die Lehrveranstaltung richtet sich an fortgeschrittene Studierende und behandelt

die Bereiche Neuere Geschichte/ Zeitgeschichte, Osteuropäische Geschichte,Politik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung istdas spannungs- und konfliktgeladene Verhältnis zwischen den Nationalitäten, einweiterer die kommunistische Geschichte der beiden Länder. Darüber hinaus bietet dieLehrveranstaltung auch einen theoretischen Teil. Die ersten zwei Sitzungen finden am18.10 und 25.10.2006 statt und anschließend werden ab dem 8.11.2006 von 10:00 bis14:00 Uhr Blockveranstaltungen im 14täg. Abstand stattfinden. Einführende Literatur:Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: durch Brassovan u.a. Studiengänge: LA, Mag. Kodierung:European Studies (Wahlpflichtbereich).

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Winter 2006/07 33

Zwischenkriegszeit in Europa (1918-1939)PHIL-28211, Vorlesung, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar George F. Kennan hat den Ersten Weltkrieg als "Urkatastrophe des Zwanzigsten

Jahrhunderts" bezeichnet, Eric Hobsbawm ließ mit dem Ersten Weltkrieg ein "Zeitalterder Extreme" beginnen, das erst nach einem erneuten Weltkrieg endete. In der Vorlesungwird der Frage nachgegangen, welche grundlegenden Veränderungen der Krieg von1914-18 in Europa hervorbrachte und wo der Krieg längerfristige Wandlungsprozessebeschleunigte bzw. verstärkte. Es geht dabei auch, aber nicht nur um Politik. Diedeutsche Geschichte bildet einen Schwerpunkt, ist jedoch eingebettet in die GeschichteEuropas. Lektüre zur Einstimmung: Gunter Mai, Europa 1918-1939. Mentalitäten,Lebensweisen, Politik zwischen den Weltkriegen, Stuttgart 2001.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Einführungsmodul NeuereGeschichte, Zeitgeschichte, TV Vertiefungsmodul/Fachmaster Modul Politisch-SozialerWandel/ HL /European Studies

Der Einfluss von John Maynard Keynes auf die deutsche PolitikPHIL-28249, Seminar, SWS: 2Hansmann, MarcFr, Block, 18:15 - 19:45, 20.10.2006 - 20.10.2006, 1146 - A106Kommentar Blockseminar Vorbesprechung: 20.10.2005, 18.15 Uhr (dann Absprache der weiteren

Termine) John Maynard Keynes ist zweifellos einer der einflussreichsten Ökonomen,die je gelegt ha-ben. Auf dem Höhepunkt des Keynesianismus sagte Richard Nixon:"Wir sind alle Keynesia-ner." Seitdem sind jedoch Keynes Lehren in Verruf geratenund heftig umstritten. Im Seminar wird der Einfluss von Keynes auf die deutschePolitik untersucht, und zwar anhand folgender Themen und Fragestellungen: 1. JohnMaynard Keynes: Economist, Philosopher, Statesman 2. Was ist keynesianische Politik?3. 1919: "The Economic Consequences of the Peace" 4. 1926: Erste Anwendungkeynesianischer Politik in Deutschland? 5. 1929-33: Keynes als Alternative zurDeflationspolitik Brünings? 6. 1933-39: NS-Rüstungskeynesianismus? 7. 1939-46:Keynes Rolle als Politikberater im 2. Weltkrieg 8. 50er Jahre: Deutsche Traditionalistenversus britische Keynesianer? 9. 1966: Franz Josef Strauß als erstere deutscherKeynesianer? 10. 70er Jahre: Aufstieg und Fall des Keynesianismus 11. 80er Jahre:Die monetaristische Gegenrevolution 12. Seit 1998: Keynes in der aktuellen politischenAuseinandersetzung Literaturempfehlung: Robert Skidelsky, John Maynard Keynes 1883-1946: Economist, Philosopher, Statesman, Cambridge 2004.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Neuere Geschichte, Deutschland,Großbritannien, Wirtschaftsgeschichte, Politikgeschichte)

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Winter 2006/07 34

Der Holocaust im FilmPHIL-28250, Seminar, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-HeinrichMo, Block, 18:15 - 19:45, 16.10.2006 - 16.10.2006, 1146 - B112Kommentar Blockveranstaltung 1. Termin Mo. 16.10.2006 18:15-19:45 Uhr B112. Die Wiederholung

dieser Veranstaltung soll all denjenigen die Gelegenheit der Teilnahme geben, die imWS 05/06 aus Platzgründen abgewiesen werden mussten. Neue Teilnehmer könnenbis zu einer Obergrenze von 30 Personen aufgenommen werden. Im Mittelpunkt derVeranstaltung sollen wiederum Spielfilme stehen, die das Thema "NS-Judenverfolgungund Holocaust" in verschiedenen Phasen der Nachkriegszeit bis hin zu aktuellenProduktionen behandeln. Dazu gehören: - "Morituri" (Deutschland 1948) und Eheim Schatten (Deutschland 1947) - "Holocaust" (USA 1978) - "Schindlers Liste" (USA1992) - "Das Leben ist schön" (Italien 1992) und "Zug des Lebens" (Frankreich 1998)Kontrastiert werden sollen diese Spielfilmvariationen mit dem Monumentalwerk "Shoah"von Claude Lanzmann, der für sich in Anspruch nimmt, die einzig angemessene filmischeBehandlung des singulären Themas geleistet zu haben. Hierfür muss allein ein Filmtageingeplant werden. Auf den noch zu terminierenden Blockveranstaltungen sollen weitereFilmanalysen von den TeilnehmerInnen präsentiert werden. Literatur: Sven Kramer, DieShoah im Bild, Edition text+kritik 2003.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Aschenbach, Endeward Studiengänge:BA, LA, Mag. Kodierung: Magister /Lehramt Hauptstudium, Fachdidaktik,Geschichtskultur/Öffentlichkeit, BA Vertiefungsmodul Neuere Geschichte undsystematischer Schwerpunkt.

"Hart aber gerecht?" - Die deutsche Kolonialzeit im (post)kolonialen Gedächtnis in KamerunPHIL-28251, SeminarKommentar Blockveranstaltung (Termine siehe Aushang) Aus deutscher Perspektive wird häufig

betont, wie positiv die deutsche Kolonialzeit in Kamerun erinnert werde (z.B. inReiseführern oder TV-Dokumentationen). Tatsächlich ist sie jedoch Teil einer komplexenGedächtnislandschaft. Vorgestellt werden sollen verschiedene Gedächtnismedien, wiezum Beispiel Schulbuch, Architektur, Landschaft oder mündliche Überlieferungen unddie unterschiedlichen Inhalte, die diese transportieren. Dadurch sollen widerstreitendeMechanismen des Erinnerns und Vergessens sichtbar gemacht werden. Das Seminarbeginnt mit einer kurzen Einführung in die Gedächtnistheorien und bezieht diesedann auf den konkreten Fall in Kamerun. Die Studierenden haben die Möglichkeit, mitverschiedenen Materialien in Kleingruppenarbeit eigenständig zu arbeiten und diese imSeminar zusammenzuführen. Literatur: Astrid Erll und Ansgar Nünning (Hg.). Mediendes kollektiven Gedächtnisses: Konstruktivität, Historizität, Kulturspezifizität. Berlin, NewYork. Astrid Erll 2005. Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Metzler, Stuttgart,Weimar.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Michels Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:(Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Kulturgeschichte, Geschichtskultur,LA, Mag., BA: VT Systemat. Schwerpunkt, Fachmaster: Politisch-gesellschaftlicherWandel und seine Wahrnehmung)

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Winter 2006/07 35

Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa seit 1945PHIL-28252, Seminar, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaDi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Die Erforschung des "Konsums" fiel lange Zeit in die Zuständigkeit von Ökonomen,

Psychologen und Marktforschern, und ¿ soweit es um die Vergangenheit ging ¿ vonWirtschafts- und Sozialhistorikern. Seit dem kulturwissenschaftlichen Paradigmenwechselin den Sozialwissenschaften geht jedoch auch die Geschichtswissenschaft mit breitgefächerten Fragestellungen und Methoden an die Welt des Konsums heran, Als¿Gesellschafts- und Kulturgeschichte¿ geht es ihr um nichts Geringeres als eineAnalyse von "Konsum und Konsumieren als eigenständige geschichtsbildende Faktorender Moderne". In dieser Perspektive stellte der grenz- und systemübergreifendeAufschwung der Konsumkultur im Europa nach 1945 nur eine besonders markante vonzahlreichen "Konsumrevolutionen" dar, welche die Moderne seit ihren Anfängen in der¿Sattelzeit¿ prägen (Siegrist). Das Seminar will dazu anregen, sich mit verschiedenenhistorischen Ansätzen und Ergebnissen der zeithistorischen Konsumgeschichte zubeschäftigen. Hauptziel ist, die politischen, kulturellen und sozialen Bedingungenund die geschlechtsspezifischen Wirkungen der Herausbildung unterschiedlicherKonsumgesellschaften im Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu erarbeiten und dabeiauch die Einflüsse transnationaler Verflechtungen im Auge zu behalten. Literatur: HannesSiegrist/Hartmut Kaelble/Jürgen Kocka (Hg.), Europäische Konsumgeschichte. ZurGesellschafts- und Kulturgeschichte des Konsums (18.-20. Jahrhundert), Frankfurt/NewYork 1997. Arne Andersen, Der Traum vom guten Leben. Alltags- und Konsumgeschichtevom Wirtschaftswunder bis heute, Frankfurt/New York 1997. Anmeldung: DasHauptseminar steht nur Studierenden offen, die Studienleistungen im Umfang einesHauptseminarscheins erbringen wollen. Die Teilnehmerzahl des Seminars ist begrenzt(max. 35 in der Reihenfolge der verbindlichen Anmeldungen in meinen Sprechstundenund per Anmeldungsliste, die außerhalb meiner Sprechstunde im Geschäftszimmer, ImMoore 21, B 106, zu den Öffnungs

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA SE (Modul VT SystematischerSchwerpunkt) Fach-MA: SE Modul Politisch-Sozialer Wandel European Studies: SE imWahlpflichtbereich Mag. Hauptstudium.

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Winter 2006/07 36

Geschichtskultur des Wiederaufbaus in Deutschland seit 1945PHIL-28253, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgMo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Im Wiederaufbau war die Rekonstruktion zerstörter Baudenkmale oft umstritten, weil

sie eine öffentliche Auseinandersetzung über lokale Geschichtsbezüge nach sichzog. Einerseits sollte eine ruhmreiche Geschichte gezeigt und andererseits sollte dieNS-Vergangenheit überdeckt werden. Kunsthistorische und architekturgeschichtlicheBewertungen von Baudenkmalen konkurrierten mit öffentlichkeitsorientiertenIdentitätskonstruktionen für eine demokratische Stadt-Bürgerschaft und mit denstadträumlichen Bezügen der Wiederaufbau-Projekte. In dem forschungsorientiertenHauptseminar soll anhand einzelner, besonders prominenter Wiederaufbautenaus den niedersächsischen Großstädten Hannover (Leibnizhaus), Braunschweig(Schloss, Alte Waage) und Hildesheim (Dom, Michaeliskirche, Marktplatz) einÜberblick auf das kommunalpolitische Kräftefeld im Wiederaufbau in der zweitenHälfte des 20. Jahrhunderts gewonnen werden. Ausgehend von den baupolitischenAkteurs-Konstellationen wird der Fokus auf die Wahrzeichen-Funktion vonWiederaufbauten und die damit verknüpften Geschichtsdeutungen gerichtetwerden. Es soll die Frage gestellt werden, welchen Stellenwert Wiederaufbau für diebürgerschaftliche Öffentlichkeit der Städte hatte. Im diachronen Vergleich mit denWiederaufbau-Projekten der Dresdner Frauenkirche und des Berliner Schlosses sollendarüber hinaus pointiert nationalgeschichtliche Sinnstiftungen analysiert werden, welchein den 2000er Jahren immer stärker in den Vordergrund rückten. Lit.: Klaus von Beymeu.a. (Hg.), Neue Städte aus Ruinen. Deutscher Städtebau der Nachkriegszeit, München1992, Adelheid von Saldern/ Georg Wagner-Kyora, Demokratie und Wiederaufbau.Zur Rekonstruktion zerstörter Baudenkmale im Kontext lokaler Öffentlichkeiten, in: DerArchitekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten, Heft 3/4 (2005), S. 44-49, RudyKoshar, Germany´s Transient Pasts. Preservation and National Memory in the TwentiethCentury, Chapel Hill/London 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: Geschichtsdidaktik,Zeitgeschichte, Deutschland, Politikgeschichte, Kulturgeschichte, BA, MA VT

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Winter 2006/07 37

Das Kino als Abendschule - Afrikanische Filmgeschichte(n)PHIL-28254, Seminar, SWS: 2Reinwald, BrigitteDi, 14-täglich, 08:00 - 11:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Hiesigen Sehgewohnheiten ist Afrika bis heute weitgehend als exotische Kulisse

für kommerzielle US-amerikanische Spielfilme oder als Katastrophenschauplatz füreinheimische Nachrichtenstreifen oder Korrespondenten-Reportagen vertraut. Völligausgeblendet bleibt dabei, dass afrikanische Autor/innenfilme sowohl aus dem Bereichder Fiktion als auch des Dokumentarischen seit den späten 1950er Jahren eineneigenen Blick auf den Kontinent richten. Auch das Repertoire, aus dem sie schöpfen,ist vielfältig: Kolonisation, Dekolonisation, Land- und Stadtleben, Geschlechter- undGenerationenverhältnisse, Mythen und Alltagsprobleme ¿ Ursprünglich motiviert vonder didaktischen Idee, weitgehend lese- und schreibunkundigen Bevölkerungsgruppenaudiovisuelle Abendkurse anzubieten, hat sich der afrikanische Autor/innenfilm inden letzten 40 Jahren zu einem innovativen kulturellen Medium entwickelt, dessenProduktionen weltweit zirkulieren. Zielsetzung des Seminars ist es zum einen, mit einigenKlassikern des afrikanischen Autor/innenfilms bekannt zu machen und in theoretischeGrundlagen, Methoden und Techniken der Filmanalyse einzuführen. Darüber hinaus sollauch thematisiert werden, welchen Stellenwert die jeweiligen Produktionen historischenSachverhalten beimessen und welche Lesart von Geschichte sie filmsprachlich wieumsetzen, welche didaktischen und politische Konzepte sie verfolgen und schließlichwie es um die Rezeptionsbedingungen vor Ort bestellt ist. Die Veranstaltung richtetsich auch an Studierende, die sich bisher nicht mit der Geschichte Afrikas beschäftigthaben, setzt aber eine gewisse Filmbegeisterung und die Kenntnis zumindest einerFremdsprache (Englisch, Französisch) voraus. Zur Einführung wird empfohlen, sich,soweit im Programm der Hannoveraner Kinos angeboten, so viele afrikanische Filme wiemöglich anzuschauen. Einführende Literatur: Josef Gugler: African Film: Re-imagining acontinent. Bloomington u.a.: James Currey 2003.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuere Geschichte,Außereuropäische Geschichte Kulturgeschichte, Geschichtskultur, Öffentlichkeit,Medien, LA, Mag., BA, MA Ed.: VT Systematischer Schwerpunkt, Fachmaster: GlobaleVerflechtungen, Transformation Studies)

Forschungscolloquium "Gender Studies"PHIL-28255, Kolloquium, SWS: 2Wagner-Hasel, BeateKommentar Beginn: wird durch Aushang bekannt gegeben Die Vorträge mit auswärtigen

GastwissenschaftlerInnen zum Semesterthema ¿Wissenschaftsgeschichte undMethoden¿ werden rechtzeitig durch Aushang, Handzettel und auf der homepage derGender Studies bekannt gegeben: www.gps.uni-hannover.de/gender. Modulzuordnung:Magister und Lehramt: Hauptstudium B.A. MEd: Vertiefungsmodul Systemat.Geschlechtergeschichte Fachmaster: Modul Interdisziplinärer Schwerpunkt: GenderStudies Modul Historischer Schwerpunkt: Politisch-gesellschaftlicher Wandel und seineWahrnehmung

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Küster, u.a. Studiengänge: BA, LA, Mag., MA

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Winter 2006/07 38

Niedersachsen in den fünfziger und sechziger Jahren: zwischen Modernisierung und BeharrungPHIL-28354, Seminar, SWS: 2Münkel, DanielaMo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Einzelsitzungen und eine Blockveranstaltung In diesem Jahr wird das Land

Niedersachsen 60 Jahre alt. Die Geschichte des Bundeslandes in den erstenNachkriegsdekaden ist steht unter dem Topos einer "verzögerten Modernisierung": Diemassenhafte Aufnahme von Flüchtlingen, eine stark agrarische Wirtschaftsstruktur,die ungünstige "Zonenrandlage" sowie eine spezifische Parteienlandschaft, die sicherst seit Ende der fünfziger Jahre an die bundesrepublikanischen Verhältnisse anglich,bedingten die strukturelle Benachteiligungen des Landes. Die Bestrebungen derPolitik in Niedersachsen zielten von Beginn an darauf ab, die Defizite zu minimierenund den Anschluss des Bundeslandes an den Rest der Republik nicht zu verlieren.Im Seminar sollen zentrale Politikfelder sowie gesellschaftliche, ökonomische undkulturelle Entwicklungen in Niedersachsen beleuchtet werden. Dabei steht die Fragenach Wandlungs- und Modernisierungsprozessen, Brüchen und Kontinuitäten imMittelpunkt. Es wird die Bereitschaft erwartet, sich Themen unter maßgeblicherEinbeziehung gedruckter Quellen zu erarbeiten. Literatur: Bernd Ulrich Hucker u.a.(Hrsg.), Niedersächsische Geschichte, Göttingen 1997.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Zeitgeschichte,Landesgeschichte, Deutschland, Politik-, Wirtschafts-, Sozial-, Gesellschaftsgeschichte)

Frauenzimmer/Männerwelten: Maskulinitätsgeschichte(n) seit dem 18. JahrhundertPHIL-28206, Seminar, SWS: 2Mi, wöchentl., 10:00 - 14:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Blockseminar, 7 Blöcke, wöchentlich, mittwochs 10-14 Uhr, s.t. Zu den beliebtesten,

angeblich auch historisch belegten Geschlechterstereotypen gehören Männer, die"draußen" wie drinnen Konflikte mit der Faust austragen und Frauen, die entweder zurWaffe des Wortes greifen oder friedfertig Streit schlichten, denn "drinnen waltet diezüchtige Hausfrau". Aber im 18. Jhdt. waren auch empfindsame, weinende Männergefragt und - Professoren. Staatsmänner, Soldaten, Pastoren, Fußballspieler, Ernährer,(neue) Väter und Prince sind weitere "Rollenvorbilder", die belegen: Männlichkeit ist (wieWeiblichkeit) ein historisches und kontextabhängiges Konstrukt. Der Forschungsbereichdazu ent-wickelte sich seit den 1970er Jahren aus der Kritik an dominierendenMännlichkeitsbildern. Harry Brod: The Making of Masculinities und Robert W. Connell:Der gemachte Mann waren im englischsprachigen Raum Klassiker. In Köln publiziertenAutorinnen zwei Bände kulturvergleichender Studien zu "Männerbande". Inzwischengibt es eine umfangreiche Literatur, in die das Seminar Einblick vermitteln und derenNutzung geübt werden soll. Literatur: Schmale, Wolfgang: Geschichte der Männlichkeit inEuropa (1450-2000). Wien 2003 Dinges, Martin: Männer ¿ Macht ¿Körper. HegemonialeMännlichkeiten vom Mittelalter bis heute. Frankfurt/M. 2005 Martschukat, Jürgen: "Es istein Junge" ¿ Einführung in die Geschichte der Männlichkeiten in der Neuzeit. Tübingen2005

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Nienhaus Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:Bachelor: EF Neuzeit/Zeitgeschichte Fachwiss. Master: Module Theorie & Konzepte undHistorische Anthropologie

Fachdidaktik

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Winter 2006/07 39

Lehrplan und Schulbuch. Eine Einführung in die Fachdidaktik für den GeschichtsunterrichtPHIL-28257, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgMo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Geschichtsunterricht folgt festgelegten Lehrplänen und eröffnet dennoch einen großen

Freiraum, um eigenständige Unterrichtsreihen zu organisieren. Für die konkreteUnterrichtsplanung vermitteln die Rahmenrichtlinien und das Schulbuch Orientierungen.Im Einführungsseminar Fachdidaktik sollen zunächst die institutionellen Angebotefür Lehrpläne im Fach Geschichte des Gymnasiums kritisch analysiert werden, umin einem weiteren Schritt die Verwendung des Schulbuches in Unterrichtsreihenfür die Sekundarstufen I und II einzuüben. Zentrale methodische Kompetenzensind die Vermittlung des Schulbuch-Textes sowie die Fähigkeit zur didaktischenQuelleninterpretation. Hierbei wird der Schwerpunkt auf dem Geschichtsunterricht fürdas 19. und das 20. Jahrhundert liegen. Die Bereitschaft der Teilnehmer/innen zurselbstständigen Planung einer begrenzten Unterrichtsreihe und ihrer Präsentationim Plenum wird vorausgesetzt. Dies soll möglichst in kooperativen Arbeitsgruppengeschehen. Lit.: Michael Sauer, Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktikund Methodik, Seelze-Velber 2001, Hilke Günther-Arndt (Hg.), Geschichtsdidaktik.Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2005², Hans-Jürgen Pandel,Quelleninterpretation. Die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht, Schwalbach 2003²,Hans-Jürgen Pandel (Hg.), Geschichte konkret 3. Ein Lern- und Arbeitsbuch (AusgabeNordrhein-Westfalen), Braunschweig 2005, ders. (Hg.), Geschichte konkret 3. Ein Lern-und Arbeitsbuch. Hinweise, Lösungen, Arbeitsblätter, Braunschweig 2005 [= Lehrerband],

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, MA ed. Vorbereitung auf ein Schulpraktikum: Didaktik des GeschichtsunterrichtsPHIL-28258, SeminarHoche, Friedrich-JürgenMi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Bemerkung ELVE-LSF Der Holocaust im FilmPHIL-28250, Seminar, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-HeinrichMo, Block, 18:15 - 19:45, 16.10.2006 - 16.10.2006, 1146 - B112Kommentar Blockveranstaltung 1. Termin Mo. 16.10.2006 18:15-19:45 Uhr B112. Die Wiederholung

dieser Veranstaltung soll all denjenigen die Gelegenheit der Teilnahme geben, die imWS 05/06 aus Platzgründen abgewiesen werden mussten. Neue Teilnehmer könnenbis zu einer Obergrenze von 30 Personen aufgenommen werden. Im Mittelpunkt derVeranstaltung sollen wiederum Spielfilme stehen, die das Thema "NS-Judenverfolgungund Holocaust" in verschiedenen Phasen der Nachkriegszeit bis hin zu aktuellenProduktionen behandeln. Dazu gehören: - "Morituri" (Deutschland 1948) und Eheim Schatten (Deutschland 1947) - "Holocaust" (USA 1978) - "Schindlers Liste" (USA1992) - "Das Leben ist schön" (Italien 1992) und "Zug des Lebens" (Frankreich 1998)Kontrastiert werden sollen diese Spielfilmvariationen mit dem Monumentalwerk "Shoah"von Claude Lanzmann, der für sich in Anspruch nimmt, die einzig angemessene filmischeBehandlung des singulären Themas geleistet zu haben. Hierfür muss allein ein Filmtageingeplant werden. Auf den noch zu terminierenden Blockveranstaltungen sollen weitereFilmanalysen von den TeilnehmerInnen präsentiert werden. Literatur: Sven Kramer, DieShoah im Bild, Edition text+kritik 2003.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Aschenbach, Endeward Studiengänge:BA, LA, Mag. Kodierung: Magister /Lehramt Hauptstudium, Fachdidaktik,Geschichtskultur/Öffentlichkeit, BA Vertiefungsmodul Neuere Geschichte undsystematischer Schwerpunkt.

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Winter 2006/07 40

Höher, schneller, weiter - wohin wollen die Museen? Ausstellungsgestaltung in historischen Museenzwischen klassischem Bildungsauftrag und EventkulturPHIL-28223, Seminar, SWS: 2Fr, wöchentl., 10:00 - 11:30, 27.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Museen sehen sich zunehmend in der Konkurrenz mit Freizeiteinrichtungen wie

Themenparks, Science Centers u.ä. Wie reagieren sie auf diese Situation, was bedeutetdiese Konkurrenz für die Arbeit der Museen? In der Veranstaltung wollen wir Tendenzenin der aktuellen Museumsszene beobachten und diskutieren. Anhand von aktuellenAusstellungskonzepten historischer Museen werden Themen wie Besucheranspracheund Zielgruppenorientierung, Ausstellungsgestaltung und Marketing von Museenerörtert. Ziel ist es, Kriterien für die Analyse von Ausstellungen zu erarbeiten unddiese an Beispielen zu erproben. Literaturhinweise: Materielle Kultur: Sammlungs- undAusstellungsstrategien im historischen Museum, hrsg. von Uwe Meiners, Cloppenburg2002 Jana Scholze, Medium Ausstellung, Bielefeld 2004 Szenografie in Ausstellungenund Museen, Band I und Bd. II, hrsg. von Gerhard Kilger, Essen 2004 und 2006

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Jung, Scheitenberger Studiengänge: BA, LA, Mag. Die Entwicklung der USA zur Weltmacht im Geschichtsunterricht der Sek I und Sek IIPHIL-28353, Seminar, SWS: 2Wussow, SabineMi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Inhaltlicher Gegenstand dieser Veranstaltung ist die Entwicklung der USA von den

ersten englischen Kolonien auf dem amerikanischen Kontinent bis zu ihrer Positionin der internationalen Staatenwelt am Ende des Ersten Weltkrieges. Dabei werdensowohl entscheidende Kontinuitäten wie das puritanische Sendungsbewusstsein alsauch Zäsuren in der amerikanischen Geschichte wie der Übergang vom Isolationismuszum Internationalismus gegen Ende des 19. Jahrhunderts betrachtet. Die Entwicklungdes Selbstbildes der Vereinigten Staaten wird dabei ebenso untersucht wie dieWahrnehmung von außen. In methodischer Hinsicht befasst sich die Veranstaltung mitdem Aufbau von Unterrichtseinheiten, verschiedenen Unterrichtseinstiegen, der Korrekturvon Klausuren im Rahmen des Zentralabiturs sowie dem Umsetzen verschiedenerRichtlinien in die schulische Praxis. Literatur: Kursbuch Geschichte, allgemeine Ausgabe,Schülerband, Cornelsen, ISBN 643034 Kursbuch Geschichte, ErgänzungsbändeZentralabitur Niedersachsen, Band 1 (Abitur 2006), Cornelsen, ISBN 642354 DieGeschichte der USA, Schülerbuch, Cornelsen, ISBN 642257

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA

Geschichtskultur, Öffentlichkeit etc.

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Winter 2006/07 41

Geschichtskultur des Wiederaufbaus in Deutschland seit 1945PHIL-28259, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgKommentar Im Wiederaufbau war die Rekonstruktion zerstörter Baudenkmale oft umstritten, weil

sie eine öffentliche Auseinandersetzung über lokale Geschichtsbezüge nach sichzog. Einerseits sollte eine ruhmreiche Geschichte gezeigt und andererseits sollte dieNS-Vergangenheit überdeckt werden. Kunsthistorische und architekturgeschichtlicheBewertungen von Baudenkmalen konkurrierten mit öffentlichkeitsorientiertenIdentitätskonstruktionen für eine demokratische Stadt-Bürgerschaft und mit denstadträumlichen Bezügen der Wiederaufbau-Projekte. In dem forschungsorientiertenHauptseminar soll anhand einzelner, besonders prominenter Wiederaufbautenaus den niedersächsischen Großstädten Hannover (Leibnizhaus), Braunschweig(Schloss, Alte Waage) und Hildesheim (Dom, Michaeliskirche, Marktplatz) einÜberblick auf das kommunalpolitische Kräftefeld im Wiederaufbau in der zweitenHälfte des 20. Jahrhunderts gewonnen werden. Ausgehend von den baupolitischenAkteurs-Konstellationen wird der Fokus auf die Wahrzeichen-Funktion vonWiederaufbauten und die damit verknüpften Geschichtsdeutungen gerichtetwerden. Es soll die Frage gestellt werden, welchen Stellenwert Wiederaufbau für diebürgerschaftliche Öffentlichkeit der Städte hatte. Im diachronen Vergleich mit denWiederaufbau-Projekten der Dresdner Frauenkirche und des Berliner Schlosses sollendarüber hinaus pointiert nationalgeschichtliche Sinnstiftungen analysiert werden, welchein den 2000er Jahren immer stärker in den Vordergrund rückten. Lit.: Klaus von Beymeu.a. (Hg.), Neue Städte aus Ruinen. Deutscher Städtebau der Nachkriegszeit, München1992, Adelheid von Saldern/ Georg Wagner-Kyora, Demokratie und Wiederaufbau.Zur Rekonstruktion zerstörter Baudenkmale im Kontext lokaler Öffentlichkeiten, in: DerArchitekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten, Heft 3/4 (2005), S. 44-49, RudyKoshar, Germany´s Transient Pasts. Preservation and National Memory in the TwentiethCentury, Chapel Hill/London 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: Geschichtsdidaktik,Zeitgeschichte, Deutschland, Politikgeschichte, Kulturgeschichte BA, MA VT

"Hart aber gerecht?" - Die deutsche Kolonialzeit im (post)kolonialen Gedächtnis in KamerunPHIL-28251, SeminarKommentar Blockveranstaltung (Termine siehe Aushang) Aus deutscher Perspektive wird häufig

betont, wie positiv die deutsche Kolonialzeit in Kamerun erinnert werde (z.B. inReiseführern oder TV-Dokumentationen). Tatsächlich ist sie jedoch Teil einer komplexenGedächtnislandschaft. Vorgestellt werden sollen verschiedene Gedächtnismedien, wiezum Beispiel Schulbuch, Architektur, Landschaft oder mündliche Überlieferungen unddie unterschiedlichen Inhalte, die diese transportieren. Dadurch sollen widerstreitendeMechanismen des Erinnerns und Vergessens sichtbar gemacht werden. Das Seminarbeginnt mit einer kurzen Einführung in die Gedächtnistheorien und bezieht diesedann auf den konkreten Fall in Kamerun. Die Studierenden haben die Möglichkeit, mitverschiedenen Materialien in Kleingruppenarbeit eigenständig zu arbeiten und diese imSeminar zusammenzuführen. Literatur: Astrid Erll und Ansgar Nünning (Hg.). Mediendes kollektiven Gedächtnisses: Konstruktivität, Historizität, Kulturspezifizität. Berlin, NewYork. Astrid Erll 2005. Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Metzler, Stuttgart,Weimar.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Michels Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:(Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Kulturgeschichte, Geschichtskultur,LA, Mag., BA: VT Systemat. Schwerpunkt, Fachmaster: Politisch-gesellschaftlicherWandel und seine Wahrnehmung)

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Winter 2006/07 42

Der Holocaust im FilmPHIL-28250, Seminar, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-HeinrichMo, Block, 18:15 - 19:45, 16.10.2006 - 16.10.2006, 1146 - B112Kommentar Blockveranstaltung 1. Termin Mo. 16.10.2006 18:15-19:45 Uhr B112. Die Wiederholung

dieser Veranstaltung soll all denjenigen die Gelegenheit der Teilnahme geben, die imWS 05/06 aus Platzgründen abgewiesen werden mussten. Neue Teilnehmer könnenbis zu einer Obergrenze von 30 Personen aufgenommen werden. Im Mittelpunkt derVeranstaltung sollen wiederum Spielfilme stehen, die das Thema "NS-Judenverfolgungund Holocaust" in verschiedenen Phasen der Nachkriegszeit bis hin zu aktuellenProduktionen behandeln. Dazu gehören: - "Morituri" (Deutschland 1948) und Eheim Schatten (Deutschland 1947) - "Holocaust" (USA 1978) - "Schindlers Liste" (USA1992) - "Das Leben ist schön" (Italien 1992) und "Zug des Lebens" (Frankreich 1998)Kontrastiert werden sollen diese Spielfilmvariationen mit dem Monumentalwerk "Shoah"von Claude Lanzmann, der für sich in Anspruch nimmt, die einzig angemessene filmischeBehandlung des singulären Themas geleistet zu haben. Hierfür muss allein ein Filmtageingeplant werden. Auf den noch zu terminierenden Blockveranstaltungen sollen weitereFilmanalysen von den TeilnehmerInnen präsentiert werden. Literatur: Sven Kramer, DieShoah im Bild, Edition text+kritik 2003.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Aschenbach, Endeward Studiengänge:BA, LA, Mag. Kodierung: Magister /Lehramt Hauptstudium, Fachdidaktik,Geschichtskultur/Öffentlichkeit, BA Vertiefungsmodul Neuere Geschichte undsystematischer Schwerpunkt.

Fachwissenschaftlicher MasterTheorie und historiographische Konzepte der GeschichtswissenschaftPHIL-28261, Seminar, SWS: 2Berg, Dieter / Füllberg-Stolberg, Claus-Heinrich / Hauptmeyer, Carl-Hans / Reinwald, Brigitte /Rauh-Kühne, Cornelia / Schneider, Karl-Heinz / Wagner-Hasel, BeateFr, Block, 10.11.2006 - 10.11.2006, 1146 - B108Kommentar Blockseminar Termine: 10.11.2006 und 19.01.2007 Die Teilnahme an dieser

dreigliedrigen Veranstaltung ist für alle Masterstudierenden im 1. Semester obligatorisch.1. Im Vorlesungsblock führen die Modulverantwortlichen zum einen in Positionen,Debatten und Kontroversen der Geschichtswissenschaft, Periodisierungs- undEntwicklungsmodelle, Quellen und Medien der Geschichte ein. Darüber hinausstellen sie die vier historischen Schwerpunkte des Masterstudiengangs, "GlobaleVerflechtungen", "Politisch-gesellschaftlicher Wandel und seine Wahrnehmung","Historische Anthropologie" und "Historische Räume" vor. Dieser Teil der Veranstaltungfindet am Freitag, dem 10.11.2006, ganztägig statt. 2. Auf der Grundlage einesthematischen Readers und unter Beratung und Anleitung durch die Lehrenden bereitendie Teilnehmenden im mehrwöchigen Selbststudium Referate und mediengestützteExposés vor, die sie 3. im Rahmen eines studentischen Workshops vorstellen unddiskutieren. Dieser Workshop findet ebenfalls ganztägig am Freitag, dem 19. Januar2007, statt. 4. Begleitend zu den einzelnen Sequenzen führen studentische Tutor/innenTutorienseminare durch. Die Teilnahme ist verpflichtend. 5. Der erfolgreiche Besuchdieser Veranstaltung schließt mit der schriftlichen Überarbeitung der beim Workshoppräsentierten studentischen Exposés ab. Die zweite Lehrveranstaltung in diesemModul besteht aus einer frei wählbaren Vorlesung aus dem Semesterangebot, die aufthematische oder theoretisch/vergleichende Fragestellungen fokussiert (Eine Listekombinierbarer Vorlesungen/Kolloquien wird zu Vorlesungsbeginn ausgehängt.)

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: MA Kodierung: (Modul Theorie und Konzepte, FachmasterGeschichte,)

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Winter 2006/07 43

Homerische Götter- und HeroenweltPHIL-28230, Seminar, SWS: 2Wagner-Hasel, Beate / Siebert, Anne ViolaDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar In der Antike glaube man, Homer, der Dichter der frühgriechischen Epen "Ilias" und

"Odyssee", sei zugleich der Schöpfer der olympischen Götterwelt. Religionshistorikerwissen es besser. Für sie stellt das System der Götterwelt eine Projektion dermenschlichen Ordnung in eine übernatürliche Sphäre dar. Welche soziale Welt aberrepräsentieren dann die Erzählungen von Göttern und Heroen? In den jüngstenForschungen wird die Verbreitung der Epen mit der Schaffung einer überregionalenWertewelt und der Entstehung der griechischen Polis in Verbindung gebracht. AlsKristallisationspunkt dieses neuen Bewußtseins gilt der Heroenkult, der sich anGräbern entfaltete. Ziel des Seminars wird es sein, mit den aktuellen Forschungenzur Polisentstehung vertraut zu machen und die Bedeutung der Religion für denpolitischen Zusammenhang an ausgewählten Beispielen zu diskutieren. Im erstenTeil wird es um die Klärung der Funktion von Göttererzählungen, der Rolle desHeroenkultes und um das Verhältnis von Religion und Gesellschaft gehen. Anhandausgewählter Götter- und Heroenfiguren soll im zweiten Teil die Entwicklung dereinzelnen Figuren und ihre Verankerung in den Poliskulten verfolgt werden. Eine Listeaktueller Forschungsliteratur wird zu Beginn des Seminars vorliegen. Die Kenntnis derHomerischen Epen wird vorausgesetzt. Das Seminar findet in Kooperation mit FrauDr. Siebert vom Kestner-Museum statt und schließt Museumsbesuche mit ein. DieBeschäftigung mit Vasenbildern dient dem Studium der ikonographischen Umsetzungeinzelner Heroen- und Göttererzählungen über die Antike hinaus. Im November 2007wird die Sonderausstellung "Olymp ¿ Unmoralisch ist unsterblich" eröffnet, welchein Kooperation mit der Fachhochschule Hannover entwickelt wurde. Studierendedes Fachbereichs Kommunikationsdesign haben sich mit den "Helden Homers"auseinandergesetzt und diese mit den Mitteln des modernen Graphikdesigns in eineneue Formensprache übersetzt. Ein gemeinsamer Workshop mit Studierenden des

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: LA, Mag., MA Kodierung: (Alte Geschichte, Kultur- undPolitikgeschichte, Historische Anthropologie; Vertiefungsmodul im BA-Studiengang)Modul "Historische Anthropologie"

Die Entwicklung des Papsttums bis zur RenaissancePHIL-28189, Vorlesung, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Die Vorlesung setzt sich mit der Entstehung der herausragenden Stellung des

Bischofs von Rom und der Entwicklung des Papsttums im Mittelalter auseinander.Schwerpunkte werden sein: Die frühchristliche Kirche Roms; die KonstantinischeWende; das Papsttum zur Zeit der Völkerwanderung; die Verbindung zum Frankenreich;das "Dunkle Jahrhundert" der Papstgeschichte; die Gregorianische Reform; derInvesti-turstreit; die Machtstellung des Papsttums im Hochmittelalter; das Avignoner Exil;das Abendländische Schisma. Die Vorlesung dient als Vorbereitung zu einer Exkursionnach Umbrien und Rom im Herbst 2007. Die Zulassung von Gasthörern unterliegtbesonderen Bedingungen; s. Aushang im Historischen Seminar. Literatur: SEEPPEL,F: X.: Geschichte der Päpste von den Anfängen bis zur Mitte des zwan-zigstenJahrhunderts, 5 Bde., 1954/59. ULLMANN, W.: Kurze Geschichte des Papsttums imMittelalter, 1978. SCHIMMELPFENNIG, B.: Das Papsttum. Von der Antike bis zurRenaissance (Tabu Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt 1988. GRESCHAT,M. (Hg.): Gestalten der Kirchengeschichte, Bd.: 11 u.12, 1993. GELMI; J.: Die Päpstein Lebensbildern, 1989. KLAUSNITZER, W: Der Primat des Bischofs von Rom.Entwicklung, Dogma, Öku-menische Zukunft, 2004:

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Mittelalter; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte; Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

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Das Konfessionelle Zeitalter - Europa in der zweiten Hälfte des 16. JahrhundertsPHIL-28197, Vorlesung, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Schwerpunkte der Vorlesung werden sein: die Durchsetzung der katholischen

Reformbewegung (Jesuitenorden, Konzil von Trient), der Ausbau Roms zu einemkulturellen Zentrum Europas, Entstehung und Ausbreitung des Calvinismus, die politischeEntwicklung in Italien und Deutschland im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges, dieReligionskriege in Frankreich, Spanien als europäische Großmacht unter Philipp II.,der spanisch-niederländische Konflikt. Die Vorlesung dient als Vorbereitung für eineExkursion nach Umbrien und Rom im Herbst 2007. Die Zulassung von Gasthörernunterliegt besonderen Bedingungen; s. Aushang im Historischen Seminar. EinführendeLiteratur: H. Jedin (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. 4, 1967. M. Mayeuru. a.: Geschichte des Christentums, Bd. 8: Die Zeit der Konfessionen 1530-1620/30,1992. Th. Schieder (Hg.): Handbuch der europäischen Geschichte, Bd. 3, 1971. G.Ritter: Die Neugestaltung Deutschlands und Europas im 16. Jahrhundert, 1967. E. W.Zeeden: Das Zeitalter der Gegenreformation von 1555 bis 1648, 1967. E. W. Zeeden:Hegemonialkriege und Glaubenskämpfe, 1556-1648 (Propyläen Geschichte Europas, Bd.2), 1975. F. Braudel: Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II.,3 Bde., 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Frühe Neuzeit; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte; Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

Sklaverei, Geschlechterverhältnisse und Arbeit in Lateinamerika und in der KaribikPHIL-28201, Vorlesung, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-Heinrich / Schmieder, UlrikeDi, wöchentl., 10:00 - 11:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Magister und Lehramt: Grund- und Hauptstudium BA-Modul/ M.Ed.: EF Frühe Neuzeit,

EF Neuzeit/ Zeitgeschichte, VT Region, VT Systematischer Schwerpunkt Fachmaster:Modul Historischer Schwerpunkt: Globale Verflechtungen Fachmaster: ModulInterdisziplinärer Schwerpunkt: Transformation Studies und Gender Studies BegleitendesBlockseminar an zwei Tagen: Termin nach Absprache Seit ca. 350 Jahren werdenim karibischen Raum und Lateinamerika tropische Agrargüter für den Weltmarkt oderkonkreter gesagt für den verwöhnten Gaumen der Europäer produziert; in erster LinieZucker, aber auch Kaffee und Kakao, seit der letzten Jahrhundertwende kamen Bananenund Zitrusfrüchte dazu. Die Region hat eine lange Geschichte, die auf das engste mit derGenese des Kapitalismus im Weltmaßstab verwoben ist, und sie kann auf eine Vielzahlunterschiedlicher Arbeitsorganisationsformen verweisen, die in historischer Abfolge,manchmal aber auch gleichzeitig auftraten. Seit der so genannten Zuckerrevolutiondominierte der außerökonomische Zwang auf den großen Zuckerplantagen derportugiesischen, englischen, französischen und spanischen Kolonialherren. Nur nochwenige weiße Aufseher und Verwalter befehligten ein Riesenheer afrikanischer Sklavenund Sklavinnen, die während der größten Zwangsemigration in der Weltgeschichte inimmer größeren Mengen über den Atlantik herangeschafft wurden. Auch brasilianischeKaffee- und venezolanische Kakaoplantagen wurden mit Sklavenarbeit betrieben,ebenso Viehzuchtbetriebe, Bergwerke und städtische Gewerbe überall in Lateinamerikaund die Baumwollpflanzungen in den Südstaaten der USA. Dabei gab es einegeschlechtsspezifische Arbeitsteilung, die afrikanischen Frauen schwerste Feldarbeitzumutete und ganz und gar nicht dem bürgerlichen Klischee von der "schwachenFrau" entsprach. Sklavinnen wurden zudem reproduktiv und sexuell ausgebeutet.Sklavenhandel und Sklaverei kennzeichneten die Kehrseite des boomenden Geschäftsmit Zucker und Kolonialwaren fü

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Frühneuzeitliche Geschichte,Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Kulturgeschichte, Geschlechtergeschichte)

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Reformation und Konfessionalisierung in NiedersachsenPHIL-28237, Seminar, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Das Gebiet des heutigen Bundeslandes Niedersachsen ist durch eine konfessionelle

Gemengelage gekennzeichnet, die ihren Ursprung im der Zeit der Reformationund der Konfessionalisierung hat. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es hiereinigermaßen homogene katholische und evangelische Gegenden, die durch dieBevölkerungsbe-wegungen im Zeichen von Flucht und Vertreibung aufgelockertwurden. Das Seminar fragt nach den Gründen, weshalb im 16. Jahrhundert sich einigeTerritorien der neuen Lehre zuwandten, während andere bei der alten Kirche blieben.Als Themen werden behandelt: Die Reformation in der Stadt Hannover, in Stadt und StiftHildesheim, im Fürstentum Calenberg unter Herzogin Elisabeth, im Fürstentum Lüneburgunter Herzog Ernst d. Bekenner, in Ostfriesland; Herzog Heinrich der Jüngere vonBraunschweig-Wolfenbüttel; die Universität Helmstedt und Georg Calixt; die HeideklösterWienhausen, Lüne und Medingen; die Kirchenordnung des Johannes Bugenhagenfür die Stadt Braunschweig; die Bursfelder Kongregation; das Bistum Hildesheimunter den Bischöfen Ernst und Ferdinand von Bayern; das Wirken der Jesuiten inNiedersachsen; Kunst und Architektur zur Zeit der Reformation (Celle, Bückeburg,Wolfenbüttel); die Gegenreformation auf dem Eichsfeld. Das Seminar ist für Gasthörernicht geöffnet. Literatur: SCHINDLING, A. u. W. ZIEGLER (Hg.): Die Territorien desReichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung. Land und Konfession1500-1650, Bd. 3: Der Nordwesten, 1993. PATZE, H. (Hg.): Geschichte Niedersachsens,Bd. 3,1: Politik, Wirtschaft und Gesell-schaft von der Reformation bis zum Beginn des 19.Jahrhunderts, 1998; Bd. 3,2: Kir-che und Kultur von der Reformation bis zum Beginn des19. Jahrhunderts, 1983. KRUMWIEDE, H.-W.: Kirchengeschichte Niedersachsens, Bd. 1:Von der Sachsenmis-sion bis zum Ende des Reiches 1806, 1995.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA VT, LA, Mag., MA Kodierung: (Hauptstudium; FrüheNeuzeit; Deutschland; politische Geschichte, Wirtschafts-, So-zialgeschichte,Kulturgeschichte); Fachmaster: Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume

Raum und Region in der Geschichte: Theorien, Methoden, ForschungsergebnissePHIL-28239, Vorlesung, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansDi, wöchentl., 18:15 - 19:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - B302Kommentar Aus dem Blickwinkel verschiedener Positionen der Geschichtswissenschaft und

benachbarter Disziplinen sollen Grundsatzfragen der Beziehung von Raumeinheiten undGeschichte erörtert werden: Theorien, Methoden, Forschungsergebnisse. Veranstalterinist die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Regional¿ und Lokalgeschichte der UniversitätHannover. Angestrebt wird zunächst ein kritischer historischer Überblick zu derFrage, wie die Kategorie Raum in der Geschichte Verwendung fanden. Sodannwerden verschiedene wissenschaftliche Zugangsweisen zum Thema Raum undRegion erörtert. Schließlich sollen Anwendungsaspekte in Präsentation, Politik undPlanung behandelt werden. Die Arbeitsgruppe ist bemüht, ein möglichst internationalesSpektrum an Beispielen anzubieten. Die Vorlesung kann von den Studierenden mit einerstudiengangsbezogenen Abschlußprüfung abgeschlossen werden.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Vertiefungsmodul Neuzeit, MAModul Historische Räume

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Städte in Afrika. Geschichte und Transformation urbaner RäumePHIL-28204, Vorlesung, SWS: 2Reinwald, BrigitteKommentar Bis zum Ende der 1970er Jahre galt Afrika in der internationalen Forschung als

ländlicher Kontinent par excellence, wurden Städte ¿ trotz der in verschiedenenRegionen zu beobachtenden markanten Urbanisierungsprozesse ¿ als außengeleitete"Anomalien" betrachtet. Die Vorlesung setzt sich mit diesbezüglichen Prämissen undWendepunkten in der Forschungsgeschichte auseinander, führt in Afrikas urbaneVergangenheit ein und zeigt die Entstehung und Veränderung urbaner Wirtschafts- undSiedlungsräume im historischen Längsschnitt. Dabei wird der enge Zusammenhangzwischen Stadtentwicklung, regionalen und internationalen Handelsbeziehungen undden Transformationen politischer und gesellschaftlicher Machtverhältnisse verdeutlicht.Zur Vorlesung wird ein Seminar angeboten, in dem einige thematische Aspekte vertieftwerden und das insbesondere die Geschichte der senegalesischen KolonialmetropoleDakar in den Blick nimmt. Einführende Literatur: David Anderson & Richard Rathbone:"Urban Africa. Histories in the Making". In: D. Anderson & R. Rathbone (Hg.): Africa¿sUrban Past. Oxford: James Currey 2000, S. 1-17; Catherine Coquery-Vidrovitch: "TheProcess of Urbanization in Africa (From the Origins to the Beginning of Independence".In: African Studies Review 34 (1991), S. 1-98.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag, MA Kodierung: (Frühe Neuzeit, NeuereGeschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte,Kulturgeschichte, Fachmaster Globale Verflechtungen, Historische Räume,Transformation Studies)

Evangelische Klöster in Niedersachsen. Ein Anachronismus?PHIL-28240, Seminar, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansDi, wöchentl., 08:30 - 10:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar "Junge Menschen, die durch Stipendien, Preise und aktuelle Aktivitäten (Ausstellungen,

Diskussionsrunden, Internetforen etc.) neugierig gemacht werden sollen", heißt es ineinem Text der Klosterkammer aus dem Sommer 2006. Diesen Satz mit Inhalt zu füllen,soll Aufgabe des Seminars sein. In Niedersachsen gibt es evangelische Frauenklöster.Wie kann das sein? Warum erfüllen die Klöster bis in unsere Zeit soziale, spirituelle undkirchliche Aufgaben? Weshalb gibt es in Hannover eine Klosterkammer als Verwalterinu.a. des "Allgemeine Hannoverschen Klosterfonds" mit den Stiftungszwecken "Kirche","Schule" und "milde Zwecke aller Art"? Im Jahr 2008 wird die Klosterkammer Hannoverdes 450. Todestages von Elisabeth von Calenberg gedenken und 2010 den 500.Geburtstag der "Reformationsfürstin" feiern. Beide Jubi-läen geben die Möglichkeit,die vielfältigen Themenbereiche um Elisabeth zu beleuchten: die Geschichte des16. Jahrhunderts mit der Reformation und ihren Folgen; die Handlungsspiel-räumevon Fürstinnen in Politik, Kunst und Kultur; die Rolle von Religion und Spiritualität inder Frühen Neuzeit, die Weiterentwicklung der Klöster bis in unsere Zeit. Seit demFrühjahr 2005 hat sich ein Projektbeirat zur Begleitung der Jubiläen formiert. Ziel istu.a., Niedersachsen als Land mit einer einzigartigen Klosterlandschaft, gewachsen ausGeschichte, politischer Verantwortung und Tradition, zu profilieren, den damit verknüpftenHeimatbegriff im Zeitalter der Globalisierung zu würdigen und bislang unveröffentlichteQuellen zu den Jubiläumsthemen zu erschließen. Hieran will das Seminar anknüpfen.Die von den Studierenden erarbeiteten Materialien sollen zum Semesterende in derKlosterkammer vorgestellt werden. Weiterführende Forschungen in Kooperation mit derKlosterkammer sind angestrebt, Stipendien nicht ausgeschlossen.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: Vertiefungsmodul und MA-ModulHistorische Räume

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Niedersächsische Regionen in der IndustrialisierungPHIL-28241, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Industrialisierung war und ist ein regionales Phänomen. Nicht, dass sie nicht überall

ihre Wirkung zeigen würde, dafür waren schon in der frühen Neuzeit die ökonomischenVerflechtungen zwischen den Regionen zu ausgeprägt. Die Industrialisierung schufRahmenbedingungen, welche in vielerlei Weise die regionale Entwicklung von Regionenbeeinflusst haben. Niedersachsen ist hierfür ein gutes Beispiel. Die Regionen, welche ab1946 zum Bundesland Niedersachsen zusammen gefaßt wurden, wiesen schon im 19.Jahrhundert große Unterschiede auf, die sich im weiteren Verlauf teilweise verstärkten.Wir werden uns exemplarisch einige Regionen ansehen, wobei Material des 19.Jahrhunderts (Statistiken, Landeskundlich-statistische Beschreibungen) im verstärktenMaße benutzt werden sollen. In einem Ausblick werden die jüngsten Entwicklungenbehandelt werden, denn das alte regionale Muster mit dem expandierendenIndustriegebiet zwischen Hannover und Braunschweig wird derzeit stark modifiziert.Weitere Informationen finden sich ab Spätsommer unter stud-ip. Eine Anmeldung wirddringend empfohlen.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuzeit, Deutsche Geschichte,Wirtschafts- und Sozialgeschichte) Vertiefungsmodul BA Region, Master: HistorischeRäume Magister/Lehramt: Hauptstudium

Woher wir kommen. Migration nach SeelzePHIL-28222, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzFr, wöchentl., 10:00 - 11:30, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die Veranstaltung dient der Vorbereitung einer großen Ausstellung zur Migration in

Seelze. Sie wurde schon durch Seminare im Sommer und Winter 2005 und 2005/06vorbereitet. Es sollen in Kooperation mit dem Museumsverein Letter-Seelze und demStadtarchiv Seelze Teilaspekte der Ausstellung bearbeitet werden. Sowohl eigeneRecherche als auch aktive Mitarbeit an der Ausstellungsvorbereitung wird von denTeilnehmenden erwartet. Die Veranstaltung wird über stud-ip verwaltet. Teilnehmermelden sich dort an.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Praxismodul, MasterProjektmodul Magister: Berufspraktisches Seminar, Seminar im Hauptstudium

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Winter 2006/07 48

Wissen - Macht - Geschlecht. Genese, Perspektiven und Thematiken der GeschlechtergeschichtePHIL-28242, Seminar, SWS: 2Küster, SybilleDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die zahlreichen Arbeiten, die im Bereich der Frauen- und Geschlechtergeschichte in den

letzten 25 Jahren entstanden sind, haben nicht nur den Blick auf Frauen als handelndeSubjekte freigelegt, sondern ebenso die Kategorisierungen und Periodisierungen derherkömmlichen Geschichtsschreibung hinterfragt und zu einer veränderten Sicht aufhistorische Zusammenhänge und Entwicklungen beigetragen. Entscheidend ist dieEinsicht, dass neben ethnischer und Klassen/Schicht-Zugehörigkeit das Geschlechtein hierarchisierendes Strukturprinzip aller Gesellschaften war und ist. Im Seminarwollen wir die Genese der Doppelstrategie der Sichtbarmachung einerseits und derHinterfragung zentraler Kategorien der historischen Analyse aus der Perspektivedes Geschlechterverhältnisses andererseits anhand der Lektüre einschlägiger Textenachvollziehen. Literatur: Opitz, Claudia, Um-Ordnungen der Geschlechter: Einführungin die Geschlechtergeschichte, Tübingen, 2005. Hausen, Karen/Wunder, Heide(Hg.), Frauengeschichte¿Geschlechtergeschichte, Frankfurt a.M., 1992. Kühne,Thomas (Hg.), Männergeschichte¿Geschlechtergeschichte. Männlichkeit im Wandelder Moderne, Frankfurt a.M., 1996. Frevert, Ute, ¿Mann und Weib, und Weib undMann¿. Geschlechter-Differenzen in der Moderne, München 1995. Modulzuordnung:Magister und Lehramt: Grund- und Hauptstudium (ab 3. Semester) B.A / MEd.:Vertiefungsmodul Systemat. Geschlechtergeschichte Vertiefungsmodul EpocheNeuzeit Vertiefungsmodul Region Deutsche Geschichte Fachmaster: Modul Theorieund historiographische Konzepte der Geschichtswissenschaft (??) Modul HistorischerSchwerpunkt: Politisch-gesellschaftlicher Wandel und seine Wahrnehmung ModulInterdisziplinärer Schwerpunkt: Gender Studies

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Wissenschaftstheorie und-geschichte, Geschlechtergeschichte, Sozialgeschichte, Deutsche Geschichte)

Frauenzimmer/Männerwelten: Maskulinitätsgeschichte(n) seit dem 18. JahrhundertPHIL-28206, Seminar, SWS: 2Mi, wöchentl., 10:00 - 14:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Blockseminar, 7 Blöcke, wöchentlich, mittwochs 10-14 Uhr, s.t. Zu den beliebtesten,

angeblich auch historisch belegten Geschlechterstereotypen gehören Männer, die"draußen" wie drinnen Konflikte mit der Faust austragen und Frauen, die entweder zurWaffe des Wortes greifen oder friedfertig Streit schlichten, denn "drinnen waltet diezüchtige Hausfrau". Aber im 18. Jhdt. waren auch empfindsame, weinende Männergefragt und - Professoren. Staatsmänner, Soldaten, Pastoren, Fußballspieler, Ernährer,(neue) Väter und Prince sind weitere "Rollenvorbilder", die belegen: Männlichkeit ist (wieWeiblichkeit) ein historisches und kontextabhängiges Konstrukt. Der Forschungsbereichdazu ent-wickelte sich seit den 1970er Jahren aus der Kritik an dominierendenMännlichkeitsbildern. Harry Brod: The Making of Masculinities und Robert W. Connell:Der gemachte Mann waren im englischsprachigen Raum Klassiker. In Köln publiziertenAutorinnen zwei Bände kulturvergleichender Studien zu "Männerbande". Inzwischengibt es eine umfangreiche Literatur, in die das Seminar Einblick vermitteln und derenNutzung geübt werden soll. Literatur: Schmale, Wolfgang: Geschichte der Männlichkeit inEuropa (1450-2000). Wien 2003 Dinges, Martin: Männer ¿ Macht ¿Körper. HegemonialeMännlichkeiten vom Mittelalter bis heute. Frankfurt/M. 2005 Martschukat, Jürgen: "Es istein Junge" ¿ Einführung in die Geschichte der Männlichkeiten in der Neuzeit. Tübingen2005

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Nienhaus Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:Bachelor: EF Neuzeit/Zeitgeschichte Fachwiss. Master: Module Theorie & Konzepte undHistorische Anthropologie

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Kaiserinnen und Öffentlichkeit. Von der monarchischen Repräsentation zur Medien-Präsenz derErsten Dame 1850-1921PHIL-28247, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Die Ehefrauen der drei deutschen Hohenzollern-Kaiser waren keine Monarchinnen, die

über Regierungsgewalt verfügt hätten, aber als Kaiserinnen und preußische Königinnengenossen sie ein exklusives Sozial-Prestige. In den späten 1850er und den 1860erJahren war es noch von traditioneller dynastischer Selbstdarstellung in Wohltätigkeitund Kunst geprägt. Nachdem 1871 aus der preußischen Königin die Kaiserin Augustageworden war, prägten die durch sie und zunehmend auch durch die KronprinzessinVictoria vermittelten Wertvorstellungen eine kumulativ anwachsende bürgerlicheÖffentlichkeit. Ihre Nachfolgerin, Kaiserin Auguste Viktoria, konnte in den dreißig Jahrenvon 1888 bis 1918 eine noch wesentlich breitere Publikums-Resonanz in Deutschlanderzielen, die bis in die Arbeitershaft hinein reichte, weil eine neue Massenpresse ihrerepräsentative Selbstdarstellung medial inszenierte. Trotz ihrer Einhegung in starreRollen-Erwartungen handelten die drei deutschen Kaiserinnen politisch. Die hartnäckigeOpposition Augustas und Victorias gegen Bismarcks innen- und mehr noch seineaußenpolitischen Weichenstellungen wich seit den 1890er Jahren einer reaktionärenKirchenpolitik Auguste Viktorias mit ihren dennoch pointiert massenmedial verwertetenSymbolfunktionen. Sie bewirkten eine zunehmende Popularität der Kaiserin zu LastenWilhelms II. Vor diesem Hintergrund wurde immer wieder ein "Weiberregiment" amBerliner Hof kritisiert. In der Verknüpfung geschlechter-, politik- und kulturgeschichtlicherFragestellungen soll im Seminar die gesellschaftspolitische Dynamik der Kaiserinnenanalysiert und mit anderen europäischen Monarchien, insbesondere mit jenen inEngland und Österreich, verglichen werden. Lit.: Karin Feuerstein-Praßer, Die deutscheKaiserinnen 1871-1918, München 2003³ [populärwissenschaftlich], John Plunkett, QueenVictoria: first media monarch, Oxford 2003, Martin Kohlrausch, Der Monarch im Skandal.Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wi

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: Neuere Geschichte,Deutschland, Europa, Geschlechtergeschichte, Politikgeschichte, Kulturgeschichte BA VTEpoche, MA gesellschaftlich-politischer Wandel und seine Wahrnehmun

Deutschland, Frankreich und Italien zur Zeit NapoleonsPHIL-28245, Seminar, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDo, wöchentl., 18:15 - 19:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Das Seminar befaßt sich mit den politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen

Veränderungen in Frankreich, Deutschland und Italien zur Zeit Napoleons I. (1800-1815),die die Geschichte des 19. Jahrhunderts entscheidend bestimmen sollten. Nach einerUntersuchung der Auswirkungen der Französischen Revolution auf das Reich und dieZiele der napoleonischen Deutschlandpolitik ergeben sich u. a. als weitere Themen: dieSäkularisation (Reichsdeputationshauptschluß 1803) in ihren politischen, wirtschaftlichen,sozialen und kirchlichen Folgen; die napoleonischen Modellstaaten (Westfalen, Berg);Gründe, Inhalt und Auswirkungen der preußischen Reformen (Stein-Hardenberg); dieAuswirkungen der Kontinentalsperre; die Entste-hung des Nationalbewußtseins; dieBefreiungskriege. In ähnlicher Weise werden die politischen und gesellschaftlichenEntwicklungen in Frankreich und Italien in der na-poleonischen Ära behandelt. DasSeminar dient zur Vorbereitung einer Exkursion nach Italien im Herbst 2007; es istfür Gasthörer nicht geöffnet. Literatur: Fr. Schnabel, Deutsche Geschichte im 19.Jahrhundert, Bd. 1 u. 2, 1948/51. W. Andreas, Das Zeitalter Napoleons und die Erhebungder Völker, 1955. H. Berding u. H.-P. Ullmann (Hg.), Deutschland zwischen Revolutionund Restaurati-on, 1981. K. O. Frhr. v. Aretin, Vom Deutschen Reich zum DeutschenBund, 1993. H. Moeller, Fürstenstaat und Bürgernation. Deutschland 1763-1815, 1994.J. Tulard, Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789 und 1851, 1989. St. Woolf, AHistory of Italy 1700-1860, London/New York 1979. G. Procacci, Geschichte Italiens undder Italiener, 1983.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA VT, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuzeit; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte); Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

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Winter 2006/07 50

Einführende Ringvorlesung: ,Interdisziplinäre Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung:Öffentlichkeit / Privatheit`PHIL-28217, Vorlesung, SWS: 2Küster, Sybille / Reinwald, Brigitte / Wagner-Hasel, BeateDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Diese Vorlesung bietet eine Einführung in Grundfragen der Frauen- und

Geschlechterforschung. An einem zentralen Begriffspaar - Öffentlichkeit / Privatheit- werden Lehrende aus den verschiedenen Instituten der Fakultät die Brauchbarkeitder Kategorie ¿Geschlecht` darstellen, denn der Gegensatz zwischen einemscheinbar öffentlichen und einem vermeintlich privaten Lebensbereich zeigt sichbei näherem Hinsehen als ein durchaus männlich geprägtes Denkmuster. "DasPrivate ist politisch!" formulierte die Frauenbewegung in den 1970er Jahren und siekritisierte damit, dass Frauen, ihre Arbeiten, ihre persönlichen Lebensumstände,ihre Kinder, konzeptuell in einen Bereich abgeschoben wurden, der scheinbarjenseits von gesellschaftlichen Verhältnissen verhandelt wird. Der Ertrag dieserebenso wissenschaftlichen wie politischen Revision eines Grundkonzeptes modernerGesellschaften wird in dieser Ringvorlesung vorgestellt. Zu der Ringvorlesung wirdein 2-stündiges Tutorium angeboten. Termin und Uhrzeit des Tutoriums werdenper Aushang bekannt gegeben. Modulzuordnung: Magister und Lehramt: Grund-und Hauptstudium B.A.: Einführungsmodul 4 Neuzeit, B.A. / MEd: VertiefungsmodulSystemat. Geschlechtergeschichte Fachmaster: Modul Interdisziplinärer Schwerpunkt:Gender Studies Modul Historischer Schwerpunkt: Politisch-gesellschaftlicher Wandel undseine Wahrnehmung

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: u.a. Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:(Deutsche Geschichte, Neuere Geschichte, Geschlechtergeschichte, Wirtschafts- undSozialgeschichte, Kulturgeschichte)

Überblickwissen Afrika: Strukturen und Widersinn im Genre "Gesamtdarstellung" zuPHIL-28238, Seminar, SWS: 2Rüther, KirstenDi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Wie war es bei Ihnen, als Sie das erste Mal eine afrikawissenschaftliche Veranstaltung

besucht haben? Wollten auch Sie sich "zunächst mal einen Überblick verschaffen"?Sollte es so gewesen sein, wären Sie nicht die Einzigen, die so gedacht hätten. Der Griffzu den Überblickswerken liegt dann nahe. Doch wie strukturieren "Gesamtdarstellungen"eigentlich Einführungen in ein Thema? Welche historiographischen Konzepte undmethodischen Zugänge stehen hinter Einführungen, und wie unterscheiden sichEinführungen zum selben Thema voneinander? Das Genre "Gesamtdarstellung" sollin diesem Seminar problematisiert werden und damit Theorien und historiographischeKonzepte die für verschiedene Werke den Rahmen bilden. Noch einmal: Das Seminar,das sich an Studierende richtet, die sich mit Afrika bereits befasst haben, vermitteltkeinen Überblick über die Geschichte Afrikas, sondern thematisiert Strukturen undWidersinn im Genre "Gesamtdarstellung".

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: VT Region; Master: Theorie u.historiographische Konzepte (Neuzeit, Außereuropäische Geschichte)

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Geschichte(n) des Tango im östlichen EuropaPHIL-28265, Seminar, SWS: 2Dohrn, VerenaDo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Die Geschichte des Tango, der in den 1920er Jahren vom Río de la Plata nach Europa

fand, ist Teil der Unterhaltungskultur und ihrer Geschichte und hat viele Facetten.Sie begann Ende des 19. Jh. im Milieu armer Arbeitsmigranten in Argentinien, unterdenen auch viele Einwanderer aus dem östlichen Europa waren, und gibt Auskunftüber Migration, Urbanisierung, Interkulturalität im urbanen Raum, Kultur ¿von unten¿,Unterhaltungsmusik und Politik, Veränderungen des Körperbildes, der Mode unddes Geschlechterverhältnisses. Für Westeuropa ist die Geschichte des Tango guterforscht, nicht aber für das östliche Europa, obgleich die Werke von Oskar Strok und dieInterpretationen von Petr Le¿cenko zum festen Bestand des auch im Westen bekanntenRepertoires gehören. Der jüdische Komponist aus Lettland Oskar Strok (1892¿1975)und der ukrainische Gitarrist und Sänger Petr Le¿cenko (1898¿1954) arbeiteten in den1930er Jahren in Riga eng zusammen, bevor Le¿cenko nach Bukarest ging. Wenigerbekannt sind hierzulande die Tangos Jerzy Peterburgskys und Isaak Dunaevskijs.Peterburgsky (1895¿1979) schrieb den Gassenhauer "Utomlennoe solnce" [ErschöpfteSonne], der seit 1937, dem Jahr der "großen Säuberungen" in der Sowjetunion, zu einerMetapher für die Vergeblichkeit politischer Hoffnungen wurde. Dunaevskij (1900¿1955)machte unter Stalin als "Sänger des Volkes" Karriere. Der Tango gelangte über die USA,Paris und Berlin nach Warschau, Riga, Leningrad, Moskau, Bukarest und fungierte inder stalinistischen Sowjetunion als subversives Element. Ein besonderes Kapitel ist dieGeschichte des jiddischen Tango in Konzentrationslagern. Gearbeitet wird vorwiegendmit biographischen, musik-, literatur- und sozialgeschichtlichen Quellen sowie mitForschungsliteratur zur Geschichte des Tango, zu Migrations- und Stadtgeschichte,Geschichte der Unterhaltungskultur und der Musik. Literatur zur Einführung: Birkenstock,Arne, Rüegg, Helena: Tango. Geschichte und Geschichten, München 1996, Neuausga

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: LA, Mag., MA

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Migration und Mobilität in Westafrika im 19. und 20. JahrhundertPHIL-28246, Seminar, SWS: 2Marfaing, LaurenceDi, wöchentl., 11:30 - 13:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar (teilweise Blockveranstaltung, siehe Aushang) Fast jeden Tag hören und lesen wir

von Flüchtlingsströmen, "Auffanglagern" in Nordafrika und Versuchen europäischerRegierungen, die Migrationsströme aus dem Süden zu unterbinden. In der westlichenWelt wird Migration als Flucht oder als Invasion der Armen aus Afrika gesehen.Migration ist aber ein historisches Langzeitphänomen, das man räumlich und zeitlichtypisieren und differenzieren kann. Diese Typisierungen (nationale, internationale oderkontinentale Migration; temporäre, dauerhafte oder saisonale Migration; Landmigration,Land-Stadt-, Stadt-Stadtmigration.) Man kann Migrationsbewegungen aber auch ausder Akteursperspektive untersuchen, d.h. zwischen regelmäßiger oder periodischerMobilität unterscheiden, oder Migration als Resultat ökologischer, politischer oderwirtschaftlicher Bedingungen untersuchen. Warum setzen sich Menschen in Bewegung?Warum denken sie, woanders sei es besser? Westafrikaner/innen sind zu allen Zeitenin Bewegung gewesen und sind es heute noch. Mobilität gehört in dieser Großregionzum Alltag, zum Arbeitsleben und ist auch Bestandteil der Erziehung. Das Seminar fragtnach den Gründen für diese Mobilität, untersucht verschiedene Konzepte und Arten vonMigration und betrachtet dieses Phänomen schließlich aus der Perspektive der mobilenAkteur/innen selbst. Einführende Literatur: CORDELL, Dennis; GREGORY, Joel W.;PICHE, Victor (1996): Hoe and Wage: A sozial History of Circular Migration Systemin West Africa. Boulder, Colorado: Westview Press. GALLISTEL COLVIN, Lucie u .a.(1981): The Uproooted of Western Sahel: Migrants¿Quest for Cash in the Senegambia,New York: Praeger Publishers. GRAWERT, Elke (Hrsg.) (1984): Wandern oder bleiben?Veränderungen der Lebenssituation von Frauen im Sahel durch die Arbeitsmigration derMänner. LIT-Verlag.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.,MA Kodierung: (Neuere Geschichte,Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte,Kulturgeschichte, LA, Mag., BA: VT Region, VT Epoche, Fachmaster GlobaleVerflechtungen)

"Hart aber gerecht?" - Die deutsche Kolonialzeit im (post)kolonialen Gedächtnis in KamerunPHIL-28251, SeminarKommentar Blockveranstaltung (Termine siehe Aushang) Aus deutscher Perspektive wird häufig

betont, wie positiv die deutsche Kolonialzeit in Kamerun erinnert werde (z.B. inReiseführern oder TV-Dokumentationen). Tatsächlich ist sie jedoch Teil einer komplexenGedächtnislandschaft. Vorgestellt werden sollen verschiedene Gedächtnismedien, wiezum Beispiel Schulbuch, Architektur, Landschaft oder mündliche Überlieferungen unddie unterschiedlichen Inhalte, die diese transportieren. Dadurch sollen widerstreitendeMechanismen des Erinnerns und Vergessens sichtbar gemacht werden. Das Seminarbeginnt mit einer kurzen Einführung in die Gedächtnistheorien und bezieht diesedann auf den konkreten Fall in Kamerun. Die Studierenden haben die Möglichkeit, mitverschiedenen Materialien in Kleingruppenarbeit eigenständig zu arbeiten und diese imSeminar zusammenzuführen. Literatur: Astrid Erll und Ansgar Nünning (Hg.). Mediendes kollektiven Gedächtnisses: Konstruktivität, Historizität, Kulturspezifizität. Berlin, NewYork. Astrid Erll 2005. Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Metzler, Stuttgart,Weimar.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Michels Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:(Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Kulturgeschichte, Geschichtskultur,LA, Mag., BA: VT Systemat. Schwerpunkt, Fachmaster: Politisch-gesellschaftlicherWandel und seine Wahrnehmung)

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Südosteuropa im 20. JahhundertPHIL-28248, Seminar, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaMi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die Lehrveranstaltung richtet sich an fortgeschrittene Studierende und behandelt

die Bereiche Neuere Geschichte/ Zeitgeschichte, Osteuropäische Geschichte,Politik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung istdas spannungs- und konfliktgeladene Verhältnis zwischen den Nationalitäten, einweiterer die kommunistische Geschichte der beiden Länder. Darüber hinaus bietet dieLehrveranstaltung auch einen theoretischen Teil. Die ersten zwei Sitzungen finden am18.10 und 25.10.2006 statt und anschließend werden ab dem 8.11.2006 von 10:00 bis14:00 Uhr Blockveranstaltungen im 14täg. Abstand stattfinden. Einführende Literatur:Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: durch Brassovan u.a. Studiengänge: LA, Mag. Kodierung:European Studies (Wahlpflichtbereich).

Zwischenkriegszeit in Europa (1918-1939)PHIL-28211, Vorlesung, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar George F. Kennan hat den Ersten Weltkrieg als "Urkatastrophe des Zwanzigsten

Jahrhunderts" bezeichnet, Eric Hobsbawm ließ mit dem Ersten Weltkrieg ein "Zeitalterder Extreme" beginnen, das erst nach einem erneuten Weltkrieg endete. In der Vorlesungwird der Frage nachgegangen, welche grundlegenden Veränderungen der Krieg von1914-18 in Europa hervorbrachte und wo der Krieg längerfristige Wandlungsprozessebeschleunigte bzw. verstärkte. Es geht dabei auch, aber nicht nur um Politik. Diedeutsche Geschichte bildet einen Schwerpunkt, ist jedoch eingebettet in die GeschichteEuropas. Lektüre zur Einstimmung: Gunter Mai, Europa 1918-1939. Mentalitäten,Lebensweisen, Politik zwischen den Weltkriegen, Stuttgart 2001.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Einführungsmodul NeuereGeschichte, Zeitgeschichte, TV Vertiefungsmodul/Fachmaster Modul Politisch-SozialerWandel/ HL /European Studies

"Arisierung", Vertreibung, WiedergutmachungPHIL-28266, Seminar, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-HeinrichKommentar Die Veranstaltung richtet sich an potenzielle ExamenskandidatInnen aller Studiengänge,

die ihre Abschlussarbeit über ein Thema aus dem Bereich der Verfolgungsgeschichtedes Nationalsozialismus schreiben wollen. Im Mittelpunkt stehen zwei großeAktenüberlieferungen aus dem 3. Reich und der Nachkriegsgeschichte desLandes Niedersachsen, die erst vor kurzem zugänglich geworden sind. Zum einenhandelt es sich um die Akten des Oberfinanzpräsidenten Hannover, der mit seinenDienststellen maßgeblich für die Vertreibung und Beraubung der jüdischen Bevölkerungverantwortlich war und zum anderen um die Überlieferung zweier Behörden, die mitder sog. "Wiedergutmachung" (Rückerstattung und Entschädigung) befasst waren.Zusammengenommen können die von diesen Behörden verwalteten Einzelfälle denGesamtvorgang der "Arisierung" und Vertreibung/Deportation sowie die Versuche einermateriellen Kompensation für das erlittene Unrecht in der Nachkriegszeit dokumentieren.Dabei steht die jüdische Verfolgungsgeschichte im Mittelpunkt, erfasst wird aber auchdie Enteignung anderer verfolgter Personen und Institutionen, etwa aus dem Bereichder Arbeiterbewegung. Im Rahmen der Veranstaltung geht es um die konkrete Arbeitmit ausgewählten Dokumenten, an denen die Probleme der Forschung exemplarischdiskutiert werden können. Darüber hinaus ist geplant, wichtige Fachleute zu Vorträgenund Gesprächen einzuladen. Literatur: Meinl/Zwilling, Legalisierter Raub, Frankfurt/M.2004, Hockerts, Wiedergutmachung in Deutschland, 1945-2000, in: VfZg, 2 (2001),S.167-214.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Meinl Studiengänge: LA, Mag., MA Kodierung:Forschungsseminar, Magister/Lehramt Hauptstudium, BA Vertiefungsmodul NeuereGeschichte und systematischer Schwerpunkt.

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Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa seit 1945PHIL-28252, Seminar, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaDi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Die Erforschung des "Konsums" fiel lange Zeit in die Zuständigkeit von Ökonomen,

Psychologen und Marktforschern, und ¿ soweit es um die Vergangenheit ging ¿ vonWirtschafts- und Sozialhistorikern. Seit dem kulturwissenschaftlichen Paradigmenwechselin den Sozialwissenschaften geht jedoch auch die Geschichtswissenschaft mit breitgefächerten Fragestellungen und Methoden an die Welt des Konsums heran, Als¿Gesellschafts- und Kulturgeschichte¿ geht es ihr um nichts Geringeres als eineAnalyse von "Konsum und Konsumieren als eigenständige geschichtsbildende Faktorender Moderne". In dieser Perspektive stellte der grenz- und systemübergreifendeAufschwung der Konsumkultur im Europa nach 1945 nur eine besonders markante vonzahlreichen "Konsumrevolutionen" dar, welche die Moderne seit ihren Anfängen in der¿Sattelzeit¿ prägen (Siegrist). Das Seminar will dazu anregen, sich mit verschiedenenhistorischen Ansätzen und Ergebnissen der zeithistorischen Konsumgeschichte zubeschäftigen. Hauptziel ist, die politischen, kulturellen und sozialen Bedingungenund die geschlechtsspezifischen Wirkungen der Herausbildung unterschiedlicherKonsumgesellschaften im Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu erarbeiten und dabeiauch die Einflüsse transnationaler Verflechtungen im Auge zu behalten. Literatur: HannesSiegrist/Hartmut Kaelble/Jürgen Kocka (Hg.), Europäische Konsumgeschichte. ZurGesellschafts- und Kulturgeschichte des Konsums (18.-20. Jahrhundert), Frankfurt/NewYork 1997. Arne Andersen, Der Traum vom guten Leben. Alltags- und Konsumgeschichtevom Wirtschaftswunder bis heute, Frankfurt/New York 1997. Anmeldung: DasHauptseminar steht nur Studierenden offen, die Studienleistungen im Umfang einesHauptseminarscheins erbringen wollen. Die Teilnehmerzahl des Seminars ist begrenzt(max. 35 in der Reihenfolge der verbindlichen Anmeldungen in meinen Sprechstundenund per Anmeldungsliste, die außerhalb meiner Sprechstunde im Geschäftszimmer, ImMoore 21, B 106, zu den Öffnungs

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA SE (Modul VT SystematischerSchwerpunkt) Fach-MA: SE Modul Politisch-Sozialer Wandel European Studies: SE imWahlpflichtbereich Mag. Hauptstudium.

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Geschichtskultur des Wiederaufbaus in Deutschland seit 1945PHIL-28253, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgMo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Im Wiederaufbau war die Rekonstruktion zerstörter Baudenkmale oft umstritten, weil

sie eine öffentliche Auseinandersetzung über lokale Geschichtsbezüge nach sichzog. Einerseits sollte eine ruhmreiche Geschichte gezeigt und andererseits sollte dieNS-Vergangenheit überdeckt werden. Kunsthistorische und architekturgeschichtlicheBewertungen von Baudenkmalen konkurrierten mit öffentlichkeitsorientiertenIdentitätskonstruktionen für eine demokratische Stadt-Bürgerschaft und mit denstadträumlichen Bezügen der Wiederaufbau-Projekte. In dem forschungsorientiertenHauptseminar soll anhand einzelner, besonders prominenter Wiederaufbautenaus den niedersächsischen Großstädten Hannover (Leibnizhaus), Braunschweig(Schloss, Alte Waage) und Hildesheim (Dom, Michaeliskirche, Marktplatz) einÜberblick auf das kommunalpolitische Kräftefeld im Wiederaufbau in der zweitenHälfte des 20. Jahrhunderts gewonnen werden. Ausgehend von den baupolitischenAkteurs-Konstellationen wird der Fokus auf die Wahrzeichen-Funktion vonWiederaufbauten und die damit verknüpften Geschichtsdeutungen gerichtetwerden. Es soll die Frage gestellt werden, welchen Stellenwert Wiederaufbau für diebürgerschaftliche Öffentlichkeit der Städte hatte. Im diachronen Vergleich mit denWiederaufbau-Projekten der Dresdner Frauenkirche und des Berliner Schlosses sollendarüber hinaus pointiert nationalgeschichtliche Sinnstiftungen analysiert werden, welchein den 2000er Jahren immer stärker in den Vordergrund rückten. Lit.: Klaus von Beymeu.a. (Hg.), Neue Städte aus Ruinen. Deutscher Städtebau der Nachkriegszeit, München1992, Adelheid von Saldern/ Georg Wagner-Kyora, Demokratie und Wiederaufbau.Zur Rekonstruktion zerstörter Baudenkmale im Kontext lokaler Öffentlichkeiten, in: DerArchitekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten, Heft 3/4 (2005), S. 44-49, RudyKoshar, Germany´s Transient Pasts. Preservation and National Memory in the TwentiethCentury, Chapel Hill/London 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: Geschichtsdidaktik,Zeitgeschichte, Deutschland, Politikgeschichte, Kulturgeschichte, BA, MA VT

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Das Kino als Abendschule - Afrikanische Filmgeschichte(n)PHIL-28254, Seminar, SWS: 2Reinwald, BrigitteDi, 14-täglich, 08:00 - 11:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Hiesigen Sehgewohnheiten ist Afrika bis heute weitgehend als exotische Kulisse

für kommerzielle US-amerikanische Spielfilme oder als Katastrophenschauplatz füreinheimische Nachrichtenstreifen oder Korrespondenten-Reportagen vertraut. Völligausgeblendet bleibt dabei, dass afrikanische Autor/innenfilme sowohl aus dem Bereichder Fiktion als auch des Dokumentarischen seit den späten 1950er Jahren eineneigenen Blick auf den Kontinent richten. Auch das Repertoire, aus dem sie schöpfen,ist vielfältig: Kolonisation, Dekolonisation, Land- und Stadtleben, Geschlechter- undGenerationenverhältnisse, Mythen und Alltagsprobleme ¿ Ursprünglich motiviert vonder didaktischen Idee, weitgehend lese- und schreibunkundigen Bevölkerungsgruppenaudiovisuelle Abendkurse anzubieten, hat sich der afrikanische Autor/innenfilm inden letzten 40 Jahren zu einem innovativen kulturellen Medium entwickelt, dessenProduktionen weltweit zirkulieren. Zielsetzung des Seminars ist es zum einen, mit einigenKlassikern des afrikanischen Autor/innenfilms bekannt zu machen und in theoretischeGrundlagen, Methoden und Techniken der Filmanalyse einzuführen. Darüber hinaus sollauch thematisiert werden, welchen Stellenwert die jeweiligen Produktionen historischenSachverhalten beimessen und welche Lesart von Geschichte sie filmsprachlich wieumsetzen, welche didaktischen und politische Konzepte sie verfolgen und schließlichwie es um die Rezeptionsbedingungen vor Ort bestellt ist. Die Veranstaltung richtetsich auch an Studierende, die sich bisher nicht mit der Geschichte Afrikas beschäftigthaben, setzt aber eine gewisse Filmbegeisterung und die Kenntnis zumindest einerFremdsprache (Englisch, Französisch) voraus. Zur Einführung wird empfohlen, sich,soweit im Programm der Hannoveraner Kinos angeboten, so viele afrikanische Filme wiemöglich anzuschauen. Einführende Literatur: Josef Gugler: African Film: Re-imagining acontinent. Bloomington u.a.: James Currey 2003.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuere Geschichte,Außereuropäische Geschichte Kulturgeschichte, Geschichtskultur, Öffentlichkeit,Medien, LA, Mag., BA, MA Ed.: VT Systematischer Schwerpunkt, Fachmaster: GlobaleVerflechtungen, Transformation Studies)

Forschungscolloquium "Gender Studies"PHIL-28255, Kolloquium, SWS: 2Wagner-Hasel, BeateKommentar Beginn: wird durch Aushang bekannt gegeben Die Vorträge mit auswärtigen

GastwissenschaftlerInnen zum Semesterthema ¿Wissenschaftsgeschichte undMethoden¿ werden rechtzeitig durch Aushang, Handzettel und auf der homepage derGender Studies bekannt gegeben: www.gps.uni-hannover.de/gender. Modulzuordnung:Magister und Lehramt: Hauptstudium B.A. MEd: Vertiefungsmodul Systemat.Geschlechtergeschichte Fachmaster: Modul Interdisziplinärer Schwerpunkt: GenderStudies Modul Historischer Schwerpunkt: Politisch-gesellschaftlicher Wandel und seineWahrnehmung

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Küster, u.a. Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Forschungskolloquium Transformation Studies: "Transformation von Gewaltsystemen"PHIL-28269, Kolloquium, SWS: 1Füllberg-Stolberg, Claus-Heinrich / Rost M.A., Inga-Dorothee / Wünderich, VolkerMo, 14-täglich, 18:15 - 19:45, 30.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Das interdisziplinäre Forschungskolloquium ist das zentrale Diskussionsforum, zu

dem Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland geladen werden. DasProgramm wird Anfang Oktober auf Aushängen und unter http://transformation-studies.debekannt gegeben. Voraussichtlich erster Kolloquiumstermin: 30.10.2006. Begleitend zumKolloquium wird ein Tutorium angeboten.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: u.a. Studiengänge: LA, Mag., MA Kodierung: Magisterund Lehramt: Hauptstudium, Fachmaster Geschichte: Modul "Transformation Studies"Fachmaster Geschichte: Modul "Transformation Studies"

Magisterstudiengang (Traditionelle Aufstellung)

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VorlesungenAntike WeltPHIL-28182, Vorlesung, SWS: 2Wagner-Hasel, BeateDi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F303 (Bahlsensaal)Kommentar Die regelmäßig im WS angebotene Überblicksvorlesung bietet einen chronologischen

und nach Sachfragen geordneten Überblick zur Geschichte der antiken Welt von derminoisch-mykenischen Kultur des 2. Jahrtausends v. Chr. bis zur römischen Kaiserzeit.Themenschwerpunkte werden sein: Die Entdeckung der minoischen Kultur und dieEntstehung der Schrift; Zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit: Die Erzählungenvom Trojanischen Krieg; die Entstehung des Rechts und die Solonischen Reformen;die Formierung der Polisbürgerschaft im Übergang von der Tyrannis zur Demokratie,römische Gründungsmythen und die Herrschaft der Gesetze, politische Skandale und dieKrise der späten Republik, Getreideversorgung und politische Macht im Übergang vonder Republik zum Prinzipat, die soziale Organisation des Kaiserhofes.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Alte Geschichte, Politik-, Kultur-,Geschlechter- und Sozialgeschichte)

Die Entwicklung des Papsttums bis zur RenaissancePHIL-28189, Vorlesung, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Die Vorlesung setzt sich mit der Entstehung der herausragenden Stellung des

Bischofs von Rom und der Entwicklung des Papsttums im Mittelalter auseinander.Schwerpunkte werden sein: Die frühchristliche Kirche Roms; die KonstantinischeWende; das Papsttum zur Zeit der Völkerwanderung; die Verbindung zum Frankenreich;das "Dunkle Jahrhundert" der Papstgeschichte; die Gregorianische Reform; derInvesti-turstreit; die Machtstellung des Papsttums im Hochmittelalter; das Avignoner Exil;das Abendländische Schisma. Die Vorlesung dient als Vorbereitung zu einer Exkursionnach Umbrien und Rom im Herbst 2007. Die Zulassung von Gasthörern unterliegtbesonderen Bedingungen; s. Aushang im Historischen Seminar. Literatur: SEEPPEL,F: X.: Geschichte der Päpste von den Anfängen bis zur Mitte des zwan-zigstenJahrhunderts, 5 Bde., 1954/59. ULLMANN, W.: Kurze Geschichte des Papsttums imMittelalter, 1978. SCHIMMELPFENNIG, B.: Das Papsttum. Von der Antike bis zurRenaissance (Tabu Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt 1988. GRESCHAT,M. (Hg.): Gestalten der Kirchengeschichte, Bd.: 11 u.12, 1993. GELMI; J.: Die Päpstein Lebensbildern, 1989. KLAUSNITZER, W: Der Primat des Bischofs von Rom.Entwicklung, Dogma, Öku-menische Zukunft, 2004:

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Mittelalter; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte; Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

Leitlinien der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des MittelaltersPHIL-28193, Vorlesung, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansMo, wöchentl., 08:30 - 10:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F107Kommentar Die Vorlesung ist eine Einführung in die mittelalterliche Geschichte. Im Mittelpunkt stehen

die Leitlinien der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung vom Ausgang derAntike bis zum Beginn der Neuzeit. Veranschaulichende Beispiele werden überwiegendaus der mitteleuropäischen Geschichte gewählt. Grundlegende und weiterführendeLiteratur wird während der Veranstaltung erläutert. Die Vorlesung kann von denStudierenden mit einer Klausur abgeschlossen werden.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.

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Winter 2006/07 58

Das Konfessionelle Zeitalter - Europa in der zweiten Hälfte des 16. JahrhundertsPHIL-28197, Vorlesung, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Schwerpunkte der Vorlesung werden sein: die Durchsetzung der katholischen

Reformbewegung (Jesuitenorden, Konzil von Trient), der Ausbau Roms zu einemkulturellen Zentrum Europas, Entstehung und Ausbreitung des Calvinismus, die politischeEntwicklung in Italien und Deutschland im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges, dieReligionskriege in Frankreich, Spanien als europäische Großmacht unter Philipp II.,der spanisch-niederländische Konflikt. Die Vorlesung dient als Vorbereitung für eineExkursion nach Umbrien und Rom im Herbst 2007. Die Zulassung von Gasthörernunterliegt besonderen Bedingungen; s. Aushang im Historischen Seminar. EinführendeLiteratur: H. Jedin (Hg.): Handbuch der Kirchengeschichte, Bd. 4, 1967. M. Mayeuru. a.: Geschichte des Christentums, Bd. 8: Die Zeit der Konfessionen 1530-1620/30,1992. Th. Schieder (Hg.): Handbuch der europäischen Geschichte, Bd. 3, 1971. G.Ritter: Die Neugestaltung Deutschlands und Europas im 16. Jahrhundert, 1967. E. W.Zeeden: Das Zeitalter der Gegenreformation von 1555 bis 1648, 1967. E. W. Zeeden:Hegemonialkriege und Glaubenskämpfe, 1556-1648 (Propyläen Geschichte Europas, Bd.2), 1975. F. Braudel: Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II.,3 Bde., 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Frühe Neuzeit; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte; Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

Städte in Afrika. Geschichte und Transformation urbaner RäumePHIL-28204, Vorlesung, SWS: 2Reinwald, BrigitteKommentar Bis zum Ende der 1970er Jahre galt Afrika in der internationalen Forschung als

ländlicher Kontinent par excellence, wurden Städte ¿ trotz der in verschiedenenRegionen zu beobachtenden markanten Urbanisierungsprozesse ¿ als außengeleitete"Anomalien" betrachtet. Die Vorlesung setzt sich mit diesbezüglichen Prämissen undWendepunkten in der Forschungsgeschichte auseinander, führt in Afrikas urbaneVergangenheit ein und zeigt die Entstehung und Veränderung urbaner Wirtschafts- undSiedlungsräume im historischen Längsschnitt. Dabei wird der enge Zusammenhangzwischen Stadtentwicklung, regionalen und internationalen Handelsbeziehungen undden Transformationen politischer und gesellschaftlicher Machtverhältnisse verdeutlicht.Zur Vorlesung wird ein Seminar angeboten, in dem einige thematische Aspekte vertieftwerden und das insbesondere die Geschichte der senegalesischen KolonialmetropoleDakar in den Blick nimmt. Einführende Literatur: David Anderson & Richard Rathbone:"Urban Africa. Histories in the Making". In: D. Anderson & R. Rathbone (Hg.): Africa¿sUrban Past. Oxford: James Currey 2000, S. 1-17; Catherine Coquery-Vidrovitch: "TheProcess of Urbanization in Africa (From the Origins to the Beginning of Independence".In: African Studies Review 34 (1991), S. 1-98.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag, MA Kodierung: (Frühe Neuzeit, NeuereGeschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte,Kulturgeschichte, Fachmaster Globale Verflechtungen, Historische Räume,Transformation Studies)

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Winter 2006/07 59

Was ist Geschichte? Eine Einführung in das StudiumPHIL-28271, Vorlesung, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansMo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F102Kommentar Herzlich Willkommen im ersten Semester des Studiums an der Universität Hannover!

Sie haben sich entschieden, Geschichte zu studieren. Die Lehrenden des HistorischenSeminars möchten den Beginn erleichtern und bieten eine Einstiegsvorlesungan. Anhand von anschaulichen Beispielen werden wesentliche Aspekte derGeschichtswissenschaft vorgestellt. Von der Zeitgeschichte bis zur Antike, von derpolitischen Geschichte bis zur Kulturgeschichte, von der Globalgeschichte bis zurLokalgeschichte werden Antworten auf die Frage vermittelt, was Geschichte sei.Immer wieder sind dabei Probleme der Geschichtstheorie und der Methoden zuerörtern. Die Vorlesung ist Teil des "Einführungsmoduls Neuzeit". Sie wird von einemverpflichten-den Tutorium begleitet. Für die regelmäßige Teilnahme an Vorlesung undTutorium werden 3 CP im Einführungsmodul Neuzeit vergeben. Zusätzliche Studien-oder Prüfungsleistungen können im Zusammenhang mit dieser Vorlesung nicht erbrachtwerden.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: u.a. Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Raum und Region in der Geschichte: Theorien, Methoden, ForschungsergebnissePHIL-28239, Vorlesung, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansDi, wöchentl., 18:15 - 19:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - B302Kommentar Aus dem Blickwinkel verschiedener Positionen der Geschichtswissenschaft und

benachbarter Disziplinen sollen Grundsatzfragen der Beziehung von Raumeinheiten undGeschichte erörtert werden: Theorien, Methoden, Forschungsergebnisse. Veranstalterinist die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Regional¿ und Lokalgeschichte der UniversitätHannover. Angestrebt wird zunächst ein kritischer historischer Überblick zu derFrage, wie die Kategorie Raum in der Geschichte Verwendung fanden. Sodannwerden verschiedene wissenschaftliche Zugangsweisen zum Thema Raum undRegion erörtert. Schließlich sollen Anwendungsaspekte in Präsentation, Politik undPlanung behandelt werden. Die Arbeitsgruppe ist bemüht, ein möglichst internationalesSpektrum an Beispielen anzubieten. Die Vorlesung kann von den Studierenden mit einerstudiengangsbezogenen Abschlußprüfung abgeschlossen werden.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Vertiefungsmodul Neuzeit, MAModul Historische Räume

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Winter 2006/07 60

Einführende Ringvorlesung: ,Interdisziplinäre Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung:Öffentlichkeit / Privatheit`PHIL-28217, Vorlesung, SWS: 2Küster, Sybille / Reinwald, Brigitte / Wagner-Hasel, BeateDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Diese Vorlesung bietet eine Einführung in Grundfragen der Frauen- und

Geschlechterforschung. An einem zentralen Begriffspaar - Öffentlichkeit / Privatheit- werden Lehrende aus den verschiedenen Instituten der Fakultät die Brauchbarkeitder Kategorie ¿Geschlecht` darstellen, denn der Gegensatz zwischen einemscheinbar öffentlichen und einem vermeintlich privaten Lebensbereich zeigt sichbei näherem Hinsehen als ein durchaus männlich geprägtes Denkmuster. "DasPrivate ist politisch!" formulierte die Frauenbewegung in den 1970er Jahren und siekritisierte damit, dass Frauen, ihre Arbeiten, ihre persönlichen Lebensumstände,ihre Kinder, konzeptuell in einen Bereich abgeschoben wurden, der scheinbarjenseits von gesellschaftlichen Verhältnissen verhandelt wird. Der Ertrag dieserebenso wissenschaftlichen wie politischen Revision eines Grundkonzeptes modernerGesellschaften wird in dieser Ringvorlesung vorgestellt. Zu der Ringvorlesung wirdein 2-stündiges Tutorium angeboten. Termin und Uhrzeit des Tutoriums werdenper Aushang bekannt gegeben. Modulzuordnung: Magister und Lehramt: Grund-und Hauptstudium B.A.: Einführungsmodul 4 Neuzeit, B.A. / MEd: VertiefungsmodulSystemat. Geschlechtergeschichte Fachmaster: Modul Interdisziplinärer Schwerpunkt:Gender Studies Modul Historischer Schwerpunkt: Politisch-gesellschaftlicher Wandel undseine Wahrnehmung

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: u.a. Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:(Deutsche Geschichte, Neuere Geschichte, Geschlechtergeschichte, Wirtschafts- undSozialgeschichte, Kulturgeschichte)

Zwischenkriegszeit in Europa (1918-1939)PHIL-28211, Vorlesung, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar George F. Kennan hat den Ersten Weltkrieg als "Urkatastrophe des Zwanzigsten

Jahrhunderts" bezeichnet, Eric Hobsbawm ließ mit dem Ersten Weltkrieg ein "Zeitalterder Extreme" beginnen, das erst nach einem erneuten Weltkrieg endete. In der Vorlesungwird der Frage nachgegangen, welche grundlegenden Veränderungen der Krieg von1914-18 in Europa hervorbrachte und wo der Krieg längerfristige Wandlungsprozessebeschleunigte bzw. verstärkte. Es geht dabei auch, aber nicht nur um Politik. Diedeutsche Geschichte bildet einen Schwerpunkt, ist jedoch eingebettet in die GeschichteEuropas. Lektüre zur Einstimmung: Gunter Mai, Europa 1918-1939. Mentalitäten,Lebensweisen, Politik zwischen den Weltkriegen, Stuttgart 2001.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Einführungsmodul NeuereGeschichte, Zeitgeschichte, TV Vertiefungsmodul/Fachmaster Modul Politisch-SozialerWandel/ HL /European Studies

Vorlesung und Seminar

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Winter 2006/07 61

Sklaverei, Geschlechterverhältnisse und Arbeit in Lateinamerika und in der KaribikPHIL-28201, Vorlesung, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-Heinrich / Schmieder, UlrikeDi, wöchentl., 10:00 - 11:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Magister und Lehramt: Grund- und Hauptstudium BA-Modul/ M.Ed.: EF Frühe Neuzeit,

EF Neuzeit/ Zeitgeschichte, VT Region, VT Systematischer Schwerpunkt Fachmaster:Modul Historischer Schwerpunkt: Globale Verflechtungen Fachmaster: ModulInterdisziplinärer Schwerpunkt: Transformation Studies und Gender Studies BegleitendesBlockseminar an zwei Tagen: Termin nach Absprache Seit ca. 350 Jahren werdenim karibischen Raum und Lateinamerika tropische Agrargüter für den Weltmarkt oderkonkreter gesagt für den verwöhnten Gaumen der Europäer produziert; in erster LinieZucker, aber auch Kaffee und Kakao, seit der letzten Jahrhundertwende kamen Bananenund Zitrusfrüchte dazu. Die Region hat eine lange Geschichte, die auf das engste mit derGenese des Kapitalismus im Weltmaßstab verwoben ist, und sie kann auf eine Vielzahlunterschiedlicher Arbeitsorganisationsformen verweisen, die in historischer Abfolge,manchmal aber auch gleichzeitig auftraten. Seit der so genannten Zuckerrevolutiondominierte der außerökonomische Zwang auf den großen Zuckerplantagen derportugiesischen, englischen, französischen und spanischen Kolonialherren. Nur nochwenige weiße Aufseher und Verwalter befehligten ein Riesenheer afrikanischer Sklavenund Sklavinnen, die während der größten Zwangsemigration in der Weltgeschichte inimmer größeren Mengen über den Atlantik herangeschafft wurden. Auch brasilianischeKaffee- und venezolanische Kakaoplantagen wurden mit Sklavenarbeit betrieben,ebenso Viehzuchtbetriebe, Bergwerke und städtische Gewerbe überall in Lateinamerikaund die Baumwollpflanzungen in den Südstaaten der USA. Dabei gab es einegeschlechtsspezifische Arbeitsteilung, die afrikanischen Frauen schwerste Feldarbeitzumutete und ganz und gar nicht dem bürgerlichen Klischee von der "schwachenFrau" entsprach. Sklavinnen wurden zudem reproduktiv und sexuell ausgebeutet.Sklavenhandel und Sklaverei kennzeichneten die Kehrseite des boomenden Geschäftsmit Zucker und Kolonialwaren fü

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Frühneuzeitliche Geschichte,Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Kulturgeschichte, Geschlechtergeschichte)

Grundstudium

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Winter 2006/07 62

Althistorisches Proseminar: Lockende Ferne: Migration und Kolonisation im frühen GriechenlandPHIL-28186, Seminar, SWS: 2Wagner-Hasel, BeateMo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Warum verlassen Menschen Ihre Heimat und siedeln in fremden Regionen? Sind

es nur die jungen Männer, die es in die Ferne ziehen oder wandern ganze Familienaus? Wurde der Boden knapp, traten Hungerkrisen auf? Oder lockten ferne Schätze?Hunger, Überbevölkerung vermutete die ältere Forschung als treibenden Faktor; inder Nutzung von neuen Chancen und unbekannten Ressourcen sehen neuerdingsdie Migrationsforscher das entscheidende Motiv. Am Beispiel der frühgriechischenKolonisationsbewegung soll diesen Fragen nachgegangen und geprüft werden, ob dieneuen Erkenntnisse der Migrationsforschung auch für die Antike galten. Oder müssenwir gar die antiken Erzählungen von der Gründung neuer Siedlungen in Unteritalienund an der kleinasiatischen Küste als Phantasiegebilde abtun und das Zeitalter derfrühgriechischen Kolonisation aus den Geschichtsbüchern streichen? Im Mittelpunktwird die Zusammenstellung und Auswertung antiker Überlieferungen stehen. Aufdieser Grundlage erst wird eine Bewertung unterschiedlicher Forschungspositionenmöglich sein. Beabsichtigt ist mit dieser Themenstellung, einen Einblick in grundlegendeStrukturen und Entwicklungen von Wirtschaft und Gesellschaft des frühen Griechenlandszu bieten, ohne den individuellen Erfahrungshorizont zu vernachlässigen. Zugleich dientdas Seminar dazu, in das wissenschaftliche Arbeiten einzuführen und mit der Arbeitmit antiken Quellen vertraut zu machen. Begleitend zum Seminar wird ein einstündigesTutorium angeboten, das in das wissenschaftliche Arbeiten einführt. VoraussichtlicherTermin: Mo 13-14 und Mi 8:30-10. Lektürehinweise: John Boardman, Kolonien undHandel der Griechen vom späten 9. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. Aus dem Engl. vonKarl-Eberhardt und Grete Felten, München 1981 (engl. 1964, 1973, 1980) NicholasPurcell, Mobility and the Polis, in: Oswyn Murray, Simon Price (Hg.), The Greek City fromHomer to Alexander, Oxford 1990, 29-58 Robin Osborne, Early Greek colonization? Thenature of Greek se

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Alte Geschichte, Wirtschafts- undSozialgeschichte, Einführungsmodul im BA Studiengang) mit Tutotium

Althistorisches Proseminar: Zeitalter der Punischen KriegePHIL-28187, Seminar, SWS: 2Kehne, PeterDo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Dieses Proseminar führt allgemein in die Alte Geschichte und insbesondere in die

Römische Geschichte ein. Speziell werden die internationale Freundschaft und diemachtpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Rom und Karthago im Zeitalterder frühen und hohen Römischen Republik behandelt. Teilnahmevoraussetzungen:Aus Platzgründen und aus didaktischen Gründen ist die Teilnehmerzahl auf 35 undvornehmlich solche Studierenden begrenzt, die noch kein althistorisches Proseminarbzw. Einführungsmodul absolvierten; der Besuch des hierzu angebotenen Tutoriums(Di 9.30-11 oder Mi 9.30-11) ist verpflichtend. Literatur allg. (und zur Anschaffungempfohlen!): R. Günther, Einführung in das Studium der Alten Geschichte (UTB 2168),Paderborn u. a. 2001. E. Boshoft/K. Düwell/H. Kloft, Grundlagen des Studiums derGeschichte. Eine Einführung, Köln u. a. 51997. Oldenbourg Geschichte Lehrbuch Antike,hrsg. v. E. Wirbelauer, München 2004. Spezielle Lit.: N. Bagnall, The Punic Wars. Rome,Carthage and the Struggle for the Mediterranean, London 1999. M. Gerhold, Romund Karthago zwischen Krieg und Frieden. Rechtshistorische Untersuchungen zu denrömisch-karthagischen Beziehungen zwischen 241 v. Chr. und 149 v. Chr., Frankfurt/M.2002. A. Goldsworthy, The Punic Wars, London 2000 (als Tb.: The Fall of Carthage:The Punic Wars 265¿146 B.C.; London 2003). H. Heftner, Der Aufstieg Roms. VomPyrrhoskrieg bis zum Fall von Karthago, Regensburg 1997. D. B.Hoyos, UnplannedWars. The origins of the First and Second Punic Wars, Berlin - New York 1998. J. F.Lazenby, Hannibal¿s War. A military history of the Second Punic War, London 1978. J.Seibert, Hannibal, Darmstadt 1993; ders., Forschungen zu Hannibal, Darmstadt 1993.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: AlthistorischesProseminar/Einführungsmodul Alte Geschichte (Alte Geschichte; politische Geschichte)

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Rom und die Christen in der SpätantikePHIL-28188, Seminar, SWS: 2Müller, SabineMo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Anhand literarischer und monumentaler Zeugnisse einer Epoche, die als Übergangszeit

zwischen Antike und Mittelalter gilt, soll in das wissenschaftliche Arbeiten und in denkritischen Umgang mit antiken Quellen und moderner Forschungsliteratur eingeführtwerden. Zur Diskussion stehen neben der Bedeutung des Christentums für die römischePolitik und die Repräsentation des Kaisers auch die Entwicklung und Konflikte innerhalbder christlichen Bewegung selbst. Quellensammlungen: Peter Guyot/Richard Klein (Hg.),Das frühe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen, Darmstadt 1993 Samuel N.C.Lieu/Dominic Montserrat (Hg.), From Constantine to Julian: Pagan and Byzantine views.A source history, London 1996 Literatur: Hartwin Brandt, Geschichte der römischenKaiserzeit. Von Diokletian und Konstantin bis zum Ende der konstantinischen Dynastie(284-363), Berlin 1998 Ders., Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser. EineBiographie, München 2006 Alexander Demandt, Die Spätantike. Geschichte vonDiocletian bis Justinian 284-565 n. Chr., München 1998 Hartmut Leppin, Von Constantindem Großen zu Theodosius II. Das christliche Kaisertum bei den KirchenhistorikernSocrates, Sozomenus und Theodoret, Göttingen 1996 Ders., Theodosius der Große.Auf dem Weg zum christlichen Imperium, Darmstadt 2003 Michel R. Barnes (Hg.),Arianism after Arius. Essays on the development of the fourth century trinitarian conflicts,Edinburgh 1993 Robert C. Gregg/Dennis E. Groh (Hg.), Early Arianism ¿ a view ofsalvation, Philadelphia 1981 Simon Swain/Mark Edwards (Hg.), Approaching lateantiquity: The transformation from early to late empire, Oxford 2004

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Alte Geschichte, politischeGeschichte, Religionsgeschichte, Kulturgeschichte)

Europa im FrühmittelalterPHIL-28190, Seminar, SWS: 2Weise, AntonDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Das Seminar ist für Studierende zu Beginn des Bachelorstudiums bzw. des

Grundstudiums konzipiert. Dem entsprechend wird es über das konkreteSeminarthema hinaus in beschränktem Umfang auch Grundlagen der mittelalterlichenGeschichtswissenschaft vermitteln. Das Seminarthema umfasst den Zeitraum vomEnde des weströmischen Kaisertums bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts und den im 11.Jahrhundert stattfindenden strukturellen Veränderungen. Neben der überblicksartigenBehandlung der politischen Geschichte werden exemplarisch Entwicklungen undVerbindungen aus dem Bereich der Kultur-, Kirchen-, Rechts- und Wirtschaftsgeschichtebetrachtet. Dabei sollen Quellentexte im Kurs ausgewertet und die wichtigsteForschungsliteratur behandelt werden. Dies schließt eine Auseinandersetzung mit denbedeutenden Kontroversen des wissenschaftlichen Diskurses ein. Grundlegende Literaturzum Thema: Angenendt, A.: Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von400 bis 900. Stuttgart-Berlin-Köln 2. Auflage 1995. Goetz, Hans-Werner: Europa imfrühen Mittelalter. Stuttgart 2003 (Handbuch der Geschichte Europas 2). EinführendeLiteratur zum Mittelalter: Hilsch, P.: Mittelalter. Grundkurs Geschichte 2. Weinheim 1995.Heimann, H.D.: Einführung in die Geschichte des Mittelalters. Stuttgart 1997 (UTB 1957).Goetz, H.-W.: Proseminar Geschichte: Mittelalter. Stuttgart 2. Auflage 1993 (UTB 1719).

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Mittelalter, Deutschland,Westeuropa, Politikgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Kulturgeschichte)

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Die Bettelorden - Entstehung und Wirken der Franziskaner und DominikanerPHIL-28191, Seminar, SWS: 2Borstelmann, ArneMo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Am Anfang des 13. Jahrhunderts gelangten mit den Franziskanern und Dominikanern

zwei neue religiöse Orden auch in den Raum des Deutschen Reiches. Im Gegensatzzu den etablierten Ordensgemeinschaften unterschieden sich die so genanntenMinderbrüder vor allem durch die Rezeption der "Armutsbewegung" des 12.Jahrhunderts. Mit einem umfassenden seelsorgerischen Anspruch ließen sich dieneuen Orden nicht in der Abgeschiedenheit nieder, sondern bewusst im urbanenRaum. Ziel des Seminars ist es, die grundlegenden Elemente der Bettelorden anhandausgewählter Beispiele eingehend zu untersuchen. Hierzu gehören die Gründung vonKonventen und deren räumliche Verortung innerhalb der Städte, seelsorgerischenTätigkeiten, Predigtwesen, soziale und politische Beziehungen zu den Städten sowiedie wirtschaftliche Funktion im städtischen Gefüge. Einführende Literatur: Berg, D.(Hrsg.): Bettelorden und Stadt. Bettelorden und städtisches Leben im Mittelalter und inder Neuzeit. Werl 1992 (Saxonia Franciscana 1). Elm, K.: Stellung und Wirksamkeit derBettelorden in der städtischen Gesellschaft. Berlin 1981 (Berliner Historische Studien 3).Feld, H.: Franziskus von Assisi und seine Bewegung. Darmstadt 1996.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Laufbahnen und Karrieren im MittelalterPHIL-28192, Seminar, SWS: 2Mo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Abschließende Blockveranstaltung an zwei Tagen: Termin nach Absprache Protektion

und Bildung gehörten während des gesamten Mittelalters zu den Faktoren, die Karrierenim kirchlichen und weltlichen Dienst entscheidend beeinflussten. Die Gründung derUniversitäten im späten Mittelalter hat die europäische Bildungslandschaft stark geprägt.Von nun an konnte das Studium an einer Universität und der Erwerb eines akademischenGrades die Karrieremöglichkeiten erheblich verbessern. Universitätsabsolventenübernahmen als hochqualifizierte Fachkräfte Aufgaben in der universitären Lehreund im Dienst von kirchlicher und weltlicher Herrschaft beispielsweise als Räte,Kanzler, Gesandte oder Bischöfe. In europaweit vergleichender Perspektive sollder Frage nachgegangen werden, auf welche Weise das Universitätsstudium undauch die soziale Herkunft Karrieren beeinflussten. Besondere Aufmerksamkeit gilthierbei der ungleichzeitigen Entwicklung des europäischen Bildungswesens und denPrestigeunterschieden, die mit der Ausbildung an einer italienischen, französischen,englischen oder deutschen Universitäten einhergingen. Ziel der gemeinsamen Arbeitwird es sein, ausgewählte Laufbahnen zu studieren und dabei nach Karrieremustern zusuchen. Einführende Literatur: Walter Rüegg (Hg.), Geschichte der Universität in Europa,Bd. 1 und 2, München 1993 und 1996. Johannes Fried (Hg.), Schulen und Studium imsozialen Wandel des hohen und späten Mittelalters (Vorträge und Forschungen 30),Sigmaringen 1986. Alexander Demandt (Hg.), Stätten des Geistes. Große UniversitätenEuropas von der Antike bis zur Gegenwart, Köln/Weimar/Wien 1999. Wolfgang EricWagner, "Landesuniversität" und "Auslandsstudium". Neue sozialgeschichtlicheUntersuchungen der Universitätenbesucherschaft im spätmittelalterlichen Reich, in:Jahrbuch für Universitätsgeschichte 51 (2002) S. 251-254.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Bretschneider Studiengänge: BA, LA, Mag.

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Historisches Seminar

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Geschichten der Geschichte? - Mittelalterliche Vorstellungen der Vergangenheit und ihrerRekonstruktion.PHIL-28194, Seminar, SWS: 2Fr, 14-täglich, 10:00 - 14:00, 13.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Geplant ist die Untersuchung des Umgangs mittelalterlicher Gelehrter mit der

überlieferten Vergangenheit. Im Zentrum stehen die Fragen: Inwieweit wurde dieGeschichte als eigenständiges Erkenntnisobjekt behandelt? Welcher Wert wurdeder "wahrheitsgetreuen" Rekonstruktion der Vergangenheit beigemessen? Gab esideologische Grenzen der Vergangenheitsrekonstruktion und wo lagen sie? WelcheMethoden wurden zur Rekonstruktion verwendet und welcher Erkenntniswert ergibt sichfür uns aus dem mittelalterlichen Zugang zur Geschichte? Benutzt werden vor allemTextquellen in Übersetzung und ausgewählte Sekundärliteratur.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Feuerle Studiengänge: BA, LA, Mag. Landstände und Landtage im spätmittelalterlichen NorddeutschlandPHIL-28196, Seminar, SWS: 2Mindermann, ArendMo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Das Seminar richtet sich an Studierende im Grundstudium. Es werden deshalb über

das engere Thema hinaus grundlegende Kenntnisse historischen Arbeitens vermittelt.In zahlreichen Territorien bildeten sich im Laufe des Spätmittelalters Landständeheraus, die mehr oder weniger regelmäßig auf Landtagen zusammenkamen und sichals Vertretung des Landes gegenüber dem Landesherrn verstanden. Wenn es auchdeutliche regionale Unterschiede gab, so waren sie doch in der Regel in mehrere¿Kurien¿ eingeteilt. Zumeist setzten sie sich aus der Prälatenkurie, der ritterschaftlichenKurie und der Städtekurie zusammen. Die Möglichkeiten und Grenzen landständischerAktivitäten im Spätmittelalter, das Spannungsfeld von Konflikt und Kooperationzwischen Landesherrn und Landständen, die konkrete Ausgestaltung landständischerVerfassungen und die jeweilige Zusammensetzung der landständischen Kurien sollen imSeminar näher untersucht werden. Dies geschieht insbesondere am Beispiel geistlicherund weltlicher Territorien in Norddeutschland, zu denen bereits Forschungen zu denlandständischen Aktivitäten im Spätmittelalter vorliegen (z. B. Erzstift Bremen, HerzogtumBraunschweig-Lüneburg, Herzogtum Mecklenburg). Im Anschluß an das Seminar bestehtfür die Teilnehmer des Seminars die Möglichkeit zur Teilnahme an einer eintägigenExkursion nach Hösseringen bei Uelzen (Landtagsplatz ¿Schott zu Hösseringen¿)und Lüneburg. Einführende Literatur: Brage Bei der Wieden (Hg.), Handbuch derniedersächsischen Landtags- und Ständegeschichte. Bd. I: 1500 ¿ 1806, Hannover2004. ¿ Landtage und Landstände. Der Weg zur demokratischen Volksvertretung inNiedersachsen, hg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtags, Hannover 1996.¿ Uwe Heck, Stände und frühe ständische Aktivitäten in Mecklenburg, von der Mitte des12. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, Rostock 1999. ¿ Wolf-Nikolaus Schmidt-Salzen,Die Landstände im Fürstentum Lüneburg zwischen 1430 und 1546, Bielefeld 2001. ¿Ernst Schubert, Steuern,

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.

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Grundherrschaft und Gutsherrschaft in MitteleuropaPHIL-28323, Seminar, SWS: 2Kaak, HeinrichMi, 14-täglich, 14:15 - 17:45, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Seit etwa 1450 entwickelten sich die Agrarverhältnisse Mitteleuropas unterschiedlich.

Östlich der Elbe entstand die Gutsherrschaft mit großen Gütern und Frondiensten,westlich der Elbe verblieb es bei grundherrschaftlichen Verhältnissen mitumfangreicherem Bauernbesitz und Abgaben. Um 1750 sahen daher dieAgrarverhältnisse in Baden deutlich anders aus als in Vorpommern. Ziel derLehrveranstaltung ist es, Formen der ländlichen feudalen Abhängigkeit in Mitteleuropazwischen 1500 und 1800 zu vergleichen (Südwesten, Nordwesten, Nordosten) und nachden Ursachen der unterschiedlichen Entwicklungen zu fragen. Einzelthemen werdendabei Herrschaftssysteme, Feudalleistungen, Erbrechte, Haus- und Siedlungsformen,ländliche Kultur und ländlicher Widerstand sein. Literatur: Werner Rösener, DieBauern in der europäischen Geschichte, München 1993. Manfred von Boetticher,"Nordwestdeutsche Grundherrschaft" zwischen Frühkapitalismus und Refeudalisierung,in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 122, 1986, S. 207-228. Werner Troßbach,"Südwestdeutsche Leibeigenschaft" in der Frühen Neuzeit ? eine Bagatelle?, in:Geschichte und Gesellschaft 7, 1981, S. 69-90. Heinrich Kaak, Die Gutsherrschaft.Theoriegeschichtliche Untersuchungen zum ostelbischen Agrarwesen, Berlin 1991.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Agrargeschichte, Sozial- undWirtschaftgeschichte, Kulturgeschichte, Frühe Neuzeit)

Einführung in die lateinamerikanische GeschichtePHIL-28203, Seminar, SWS: 2Schmieder, UlrikeDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Dieses Seminar führt in Grundbegriffe, Periodisierung, Arbeitsweisen, Fachliteratur

und Quellen der Lateinamerikanischen Geschichte ein. Die einzelnen Veranstaltungenwidmen sich den indianischen Kulturen, der Eroberung Lateinamerikas, derpolitischen-administrativen Organisation Spanisch- und Portugiesischamerikas,der ethnischen und sozialen Struktur der Kolonialgesellschaften, der Wirtschafts-und Sklavereigeschichte, den Unabhängigkeitsbewegungen und ausgewähltenProblemen der Geschichte Lateinamerikas im 19. und 20. Jahrhundert einschließlichder Kubanischen Revolution. Literatur Schüller, Karin, Einführung in das Studium deriberischen und lateinamerikanischen Geschichte, Münster 2000.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Frühneuzeitliche Geschichte,Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Politische Geschichte) BA-Modul/ M.Ed.: EF Frühe Neuzeit, EF Neuzeit/ Zeitgeschichte

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Söldner, Soldateska, Soldaten - Kriegs- und Militärwesen der Frühen NeuzeitPHIL-28199, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzMo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Das gesamte europäische Militärwesen der Neuzeit war von der Überzeugung geprägt,

dass ein "richtiger" Krieg ausschließlich eine staatliche Veranstaltung sein könne.Bei allen Wandlungen, die diese Idee im 19. und 20. Jahrhundert erfuhr, war diesesFundament (mit seinen Wurzeln in der Frühen Neuzeit) nachgerade unantastbar. Diezu Beginn des 21. Jahrhunderts zu betrachtende, zunehmende, ubiquitäre Auflösungdieser Idee ist momentan ein sehr dynamisch diskutiertes Thema bei Konfliktforschern,Militärhistorikern oder in der Presse. Die Faszination dieses Themas ergibt sichnicht zuletzt daraus, dass für viele Bürger etwas anderes als staatlicher Krieg nurschwer vorstellbar erscheint. Dabei ist die Idee des Krieges als exklusiv staatlicheVeranstaltung in historischer Perspektive durchaus ein eher junges Phänomen. DasSeminar soll breites Wissen über den Gesamtkomplex des Kriegs- und Militärwesensin der Frühen Neuzeit vermitteln. Das Thema wird entsprechend den Grundsätzen der"Modernen Militärgeschichte" dergestalt verfolgt, dass das Militär nicht nur im Krieg,sondern besonders auch im Frieden und vor allem in seinen Wechselwirkungen mitder Zivilgesellschaft betrachtet wird. Die systematischen Zugänge zum Thema sinddaher vielfältig. Themen des Seminars werden sein: das Aufkommen des Söldnertums,seine Blüte und sein Verfall, die Transformation der Söldnerhaufen in Stehende Heere,parallele Entwicklungen wie Landesdefensionen und Milizideen, die Entwicklung dessoldatischen Dienstbegriffs und des staatlichen Monopols in der militärischen Sphäre.Die Themen werden für den mittel- und westeuropäischen Raum skizziert. Das Seminarwird zeigen, dass viele dieser Abläufe höchst komplex, facettenreich und mithin äußerstspannend waren.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: durch Raths Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung:(BA, Mag, LA / Einführungsmodul Frühe Neuzeit, für Mag und LA: Grundstudium /Deutsche Geschichte, Europäische Geschichte / Militärgeschichte, Sozialgeschichte,Kulturgeschichte)

Von der Proto-Industrie zur Fabrikarbeit. Arbeiter in der Industrialisierung Nord- undWestdeutschlands 1800-1850PHIL-28209, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgDi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Handarbeit und Lohnabhängigkeit bestimmten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

die soziale Lage einer wachsenden Schicht Erwerbstätiger: von Heimarbeitern inder Hausindustrie, von Handwerkern in überwiegend städtischen Gewerben, vonManufaktur- und schließlich von Fabrikarbeitern. In den Städten und ländlichenRegionen Nord- und Westdeutschlands setzten sich seit den 1830er Jahren arbeitsteiligeFertigungsmethoden in der Fabrik durch, welche die Arbeitsverhältnisse nachhaltigveränderten. Extreme soziale Ungleichheit prägte die kollektive Erfahrung städtischerund auch ländlicher unterbürgerlicher Schichten. Sie wirkte auf die Familien und auf dieErfahrung des Alltags zurück. Und sie gewann eine eigenständige gesellschaftspolitischeDynamik, welche sich in Unruhen äußerte, die schließlich in die Revolution von1848 einmündeten. In diesem einführenden Seminar sollen ausgehend von denökonomischen und regional spezifischen Grundlagen der Industrialisierung in Nord-und Westdeutschland die Arbeitsverhältnisse und Lebensbedingungen ausgewählterGruppen von Industriearbeitern analysiert werden. In einem vertiefenden Schritt sollzudem in die Fragestellungen wichtiger geschichtswissenschaftlicher Erklärungsangeboteeingeführt werden: in die Theorie der Gesellschaftsgeschichte, der Klassengesellschaft,der Protoindustrie sowie der Alltags- und der Erfahrungsgeschichte. Lit.: Jürgen Kocka,Arbeitsverhältnisse und Arbeiterexistenzen. Grundlagen der Klassenbildung im 19.Jahrhundert, Bonn 1990, Gerhard Schildt, Die Arbeiterschaft im 19. und 20. Jahrhundert,München 1996, S. 1-10, 70-82, Georg Wagner-Kyora: Bauer und Schmied. Die HagenerSensenarbeiter und die Industrieregion Märkisches Sauerland 1760 - 1820, Bielefeld2000.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Neuere Geschichte, Deutschland,Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Gesellschaftsgeschichte) BA EF 4

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Dakar - eine (post)koloniale MetropolePHIL-28208, Seminar, SWS: 2Reinwald, BrigitteMo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die senegalesische Hauptstadt Dakar, in der heute 2 der 11 Millionen Einwohner/innen

Senegals leben, ist eine junge Stadt. Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet, wurdesie innerhalb von 60 Jahren zur kolonialen Metropole Frankreichs in Westafrikaausgebaut und ist auch nach der staatlichen Unabhängigkeit des Landes 1960ein wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Knotenpunkt geblieben. Daskosmopolitische Neben-, Mit- und Gegeneinander, die Koexistenz geplanter undinformeller städtischer Infrastruktur und Kommunikationsmittel prägen das Lebenin dieser Metropole bis heute. Ausgehend von einer Erörterung einschlägigerForschungsliteratur zur historischen Stadtentwicklung Dakars soll erarbeitet werden,wie sich wirtschaftliche Modernisierungsprozesse und politische Herrschaftsverhältnissein Stadtplanung und Stadtbild niedergeschlagen und es während der verschiedenenEtappen verändert haben. Ein zweites Untersuchungsfeld sind die Sozialstrukturen, dieaus der Niederlassung einer wachsenden Anzahl von Menschen aus den ländlichenGebieten im Verlauf des 20. Jahrhunderts resultierten. Im Mittelpunkt stehen zum einenPraktiken und Strategien, mit Hilfe derer Stadtbewohner/innen ihrer wirtschaftlichenund politischen Marginalisierung im kolonialen Alltag begegneten sowie Formen derSelbstorganisation, mit denen sie heute vor dem Hintergrund staatlichen Versagensversuchen, ihren urbanen Wirtschafts- und Lebensraum zu gestalten. Anhandhistorischer Fotografien, literarischer und audiovisueller Zeugnisse sollen darüberhinaus die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen städtischen Alltagslebens und dieWahrnehmungen der Bewohner/innen ihres "Dakar" thematisiert werden. EinführendeLiteratur: Raymond F. Betts: "Dakar: Ville impériale (1857-1960)". In: Robert Ross& Gerard Telkamp (Hg.) Colonial Cities. Essays on Urbanism in a Colonial Context.Comparative Studies in Overseas History. Leiden 1985, S. 193-206. Richard Stren &Mohamed Halfani: "The Cities of Sub-S

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuere Geschichte,Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte, PolitischeGeschichte, Kulturgeschichte)

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Die deutsche Jugendbewegung (1896 - 1933)PHIL-28210, Seminar, SWS: 2Gruhlich, RainerMi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Mit dem Durchbruch der modernen Industriegesellschaft und der Entfaltung der

"klassischen Moderne" in nahezu allen Lebensbereichen kam es in Deutschland umdie Jahrhundertwende zu einem erhöhten Bedarf an Orientierung und Sinnstiftung.Zu den zahlreichen gesellschaftlichen Reformbewegungen, die eine Antwort aufdie Herausforderungen der modernen Massengesellschaft suchten und dabeizwischen Modernitätseuphorie und Kulturkritik schwankten, zählt auch die deutscheJugendbewegung. Sie gilt es in diesem Seminar aus unterschiedlichen Perspektiven, inihren verschiedenen Erscheinungsformen und mithilfe unterschiedlicher methodischerZugänge zu beleuchten und als Phänomen einer Epoche zu erfassen, in der auch dieGrundlagen unserer heutigen Lebenswelt gelegt wurden. Das Seminar thematisiertwesentliche Strukturmerkmale und epochenspezifische Problemkonstellationen derdeutschen Gesellschaft im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert und führt darüberhinaus anhand ausgewählter Quellen und Literatur in das geschichtswissenschaftlicheArbeiten ein. Geplant ist, dass das Seminar mit einer zweitägigen Kompaktphase undeiner Archivführung auf der Burg der deutschen Jugendbewegung in Witzenhausenstattfindet. Voraussichtlicher Termin: Mitte Januar 2007 (Details werden rechtzeitigzu Semesterbeginn bekannt gegeben). Neben intensiver Mitarbeit und regelmäßigerTeilnahme werden die Übernahme eines Gruppenreferates, das Bestehen einerAbschlussklausur und eine Hausarbeit (i.d.R. Ausarbeitung des Referates) erwartet.Die Teilnehmerzahl ist auf max. 35 begrenzt. Um vorherige Anmeldung per E-mail [email protected] oder in der Sprechstunde (Dienstag, 14 ¿ 15.30Uhr) wird gebeten. Literatur zur Einführung: Winfried Mogge: Jugendbewegung, in:Handbuch der deutschen Reformbewegungen, hg. von Diethart Krebs und JürgenReulecke, Wuppertal 1998, S. 181-196; Barbara Stambolis: Mythos Jugend ¿ Leitbild undKrisensymptom. Ein Aspekt der politischen Kultur im 20. Jahr

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Neuere Geschichte /Zeitgeschichte Deutschland: politische Geschichte, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte,Geschlechtergeschichte)

"Verkehrte Welt". Nachkriegs-Europa 1918-1925. Einführung in das Quellenstudium.PHIL-28212, Seminar, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaDo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Am Beispiel eines kurzen Zeitausschnitts aus der Geschichte Europas im 20.

Jahrhundert führt das Seminar anhand ausgewählter Quellen in grundlegende Probleme,Methoden und Ansätze der Neueren Geschichte ein. Im Mittelpunkt der Methodenlehrestehen Heuristik (Quellensuche) und Quelleninterpretation. Studienleistungen undLeistungspunkte (6 oder 8 LP): regelmäßige, aktive Teilnahme, Auffinden, Interpretationund exemplarische Präsentation von Quellenbeispielen, Hausarbeit alternativ 10 oder15 S., d.h. 2 oder 4 LP). Prüfungsleistung (auf Wunsch): Klausur als Modulprüfung: Do.1.2.2007 Anmeldung: in meinen Sprechstunden und per Anmeldungsliste, die außerhalbmeiner Sprechstunde im Sekretariat B, Raum B103, Im Moore 21, zu den Öffnungszeitenausliegt. Telefonische oder anderweitige schriftliche Anmeldung ist nicht erwünscht. DieTeilnehmerzahl des Seminars ist begrenzt (max. 35 in der Reihenfolge der verbindlichenAnmeldungen). Tutorium: Der Besuch eines begleitenden Tutoriums wird empfohlen.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA SE EinführungsmodulNeuere/Zeitgeschichte

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Cold War Warriors: U.S. Foreign Policy from Truman to Reagan (Englischsprachige Veranstaltung)PHIL-28216, Seminar, SWS: 2Rost M.A., Inga-DorotheeMo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar mit Tutorium Die Teilnehmerzahl ist auf 35 beschränkt. Ich bitte Sie deshalb um vorherige

Anmeldung per email an [email protected] "It [the cold war, IDR] beganwith a return of fear and ended in a triumph of hope, an unusual trajectory for greathistorical upheavals." With these words the renown US-historian John Lewis Gaddissummarizes the cold war era in his latest study. The objective of this class is to introduceyou to the basic patterns and dynamics of the global conflict of the 20th century from aU.S. perspective. In this regard the interexchange of ideology, politics, stereotypes orassumptions plays an important role. How did the cold war develop, and what impactdid it have on the US-society as well as those around the world? In order to evaluatecommon assumptions and scholarly opinions more closely and critically, the focus will bemainly on the U.S. government's relations with countries in Africa and Latin America. Didthe end of the cold war really lead to a "triumph of hope" for these countries? This classwill be taught in English and is accompanied by a tutorial. Though it might be awkwardto some students, take it as a chance to practice your English at an early stage of yourcareer. Active student participation is required as in group class work and role plays. I willprovide the syllabus and relevant sources under StudIP at the beginning of the term, andalso urge you to use the electronic databases JSTOR and Project Muse, available underHOBSY. Suggested readings: Borstelmann, Thomas. The Cold War and the Color Line.American Race Relations in the Global Arena. Cambridge, London: Harvard UniversityPress, 2001. Gaddis, John Lewis. The Cold War. A New History. New York: PenguinPress, 2005. Gleijesis, Piero. Conflicting Missions: Havanna, Washington, and Africa,1959-1976. Chapel Hill: University of North Carolina Press, 2002. Leffler, Melvyn P., andDavid S. Painter, eds. Origins of the Cold War: An International History

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Zeitgeschichte, AußereuropäischeGeschichte, Politische Geschichte, Kulturgeschichte) BA-Modul/M.Ed.: EF 4:Neuzeit/Zeitgeschichte

Grund- und Hauptstudium (in der Regel ab 3. Semester)

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Bilder des antiken Persien - Die Achaimeniden in antiker und moderner PerspektivePHIL-28231, Seminar, SWS: 2Müller, SabineMo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Antike und moderne Vorstellungen von dem Perserreich unter der achaimenidischen

Dynastie sind geprägt von der griechischen Überlieferung, die für die Perspektive desSiegers in den Perserkriegen steht. Als Gegenbild zur athenischen demokratischenFreiheit wurde die persische Monarchie zur Zwangsherrschaft eines von Luxusverdorbenen Despoten über devote Untertanen von "Sklavencharakter" stilisiert. DasZerrbild der durch Haremswirtschaft und Frauenerziehung degenerierten, von Hybrisgeschlagenen Achaimeniden wie Kambyses und Xerxes als Paradebeispiele hat sichteilweise bis in die Moderne erhalten. Anhand persischer Quellen ¿ Münzen, Inschriftenund Reliefs ¿ soll geklärt werden, wie sich die Achaimeniden selbst darstellten,und anschließend zur Diskussion stehen, vor welchem Hintergrund die künstlichenNegativimages entstanden. Quellensammlungen: Roland G. Kent, Old Persian.Grammar, texts, lexikon. New Haven 1953² Rykle Borger/Walther Hinz/Willem H.P.Römer, Rechts- und Wirtschaftsurkunden: Historisch-chronologische Texte 1 (Texte ausder Umwelt des Alten Testaments 1,4), Gütersloh 1984 Literatur: Pierre Briant, Histoirede l¿empire perse. De Cyrus à Alexandre, Paris 1996 (engl. Ausgabe: From Cyrus toAlexander. A history of the Persian empire, Winona Lake 2002) Maria Brosius, Womenin ancient Persia: 559-331 B.C., Oxford 1998 Cambridge History of Iran II: The Medianand Achaemenian Periods, Cambridge 1985 Margaret Cool Root, The king and kingshipin achaemenid art. Essays on the creation of an iconography of empire, Leiden 1979Edith Hall, Inventing the barbarian. Greek self-definition through tragedy, Oxford 1989Amélie Kuhrt, The Ancient Near East c. 3000-330 B.C., London/New York 1995 JosefWiesehöfer, Das antike Persien. Von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr., Düsseldorf 2005

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Alte Geschichte,Geschlechtergeschichte, Kulturgeschichte)

Althistorisches Projektseminar "Römer in Germanien - multimedial"PHIL-28276, Experimentelle Übung, SWS: 2Kehne, Peter / Scholz, MartinMi, wöchentl., ab 17:00, 25.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B203Kommentar Die Übung setzt das Projektseminar aus dem SS 2006 fort.Bemerkung ELVE-LSF Schottland - The Wars of IndependencePHIL-28235, Seminar, SWS: 2Borstelmann, ArneDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Dieses Seminar soll unter besonderer Berücksichtigung der schottischen

Unabhängigkeitskriege in die Geschichte des Mittelalters einführen. Hierbeiwerden speziell die gesellschaftspolitischen Gegebenheiten und Entwicklungender Britischen Inseln des 13. und 14. Jahrhunderts erarbeitet. Noch heute kommtden "Wars of Independence" ein bedeutender Stellenwert in der schottischenGeschichtsschreibung zu. Zentraler Aspekt des Seminars ist nicht das Auflisten derüberlieferten mittelalterlichen Ereignisse, sondern vielmehr das Angebot eine sichim Entstehen befindliche, sich entwickelnde "Nation", die unter anderem historischePersönlichkeiten wie William Wallace hervorgebracht hat, unter verschiedenenPerspektiven zu erforschen. Ausgangspunkt unserer Untersuchung ist das Dokument,die "Declaration of Arbroath". Beziehungen auch zu Wales und Irland sind in diesemZusammenhang selbstverständlich. Ein weiterer Teil des Seminars wird die Rezeptionder schottischen Geschichte z.B. in filmischer Umsetzung sein. Darüber hinaus sollendie Unabhängigkeitskriege sowie deren Rezeption als identitätsstiftende Momenteeingehende Betrachtung erfahren. Einführende Literatur: Barrell, A.D.M.: MedievalScotland. Cambridge 2000. Donaldson, G. (Ed.): The Edinburgh history of Scotland.Vol.1: Nicholson, R.: Scotland. The Later Middle Ages. Edinburgh 1993. Macquarrie, A.:Medieval Scotland. Kingship and Nation. Stroud 2004. Webster, B.: Medieval Scotland.The Making of an Identity. London 1997.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.

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Zwischen Absolutismus und Ständestaat - Niedersächsische Territorien in der frühen NeuzeitPHIL-28200, Seminar, SWS: 2Fr, wöchentl., 10:00 - 11:30, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Das Seminar umfasst den zeitlichen Rahmen vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis

zum Ende des 18. Jahrhunderts. Ausgehend von den durch den Westfälischen Friedenvon 1648 geschaffenen politischen Grundlagen soll für den niedersächsischen Raumdas Verhältnis zwischen Fürsten und landständischer Vertretung vor allem von Adelund Städten untersucht werden. Einem erstarkenden Territorialfürstentum steht einesich seit dem späten Mittelalter herausgebildete, selbstbewusst auftretende ständischeOpposition gegenüber. Aber inwieweit handelt es sich tatsächlich um eine Opposition imheutigen Sinne? Unterstützt oder verhindert der Adel durch seine vielfachen familiärenund personellen Verflechtungen und Abhängigkeiten das absolutistische Machtstrebender Fürsten, und inwieweit lassen sich die Landstände mit ihrer besonderen Organisationder Landtage und Landtagsbeschlüsse als Kontrollorgane der Regierung und alsVorläufer des Parlamentarismus definieren? Neben der Lektüre und Interpretationhistorischer Quellen unterschiedlicher Gattungen wird in diesem Seminar besondererWert auf eine fundierte Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten gelegt. DasSeminar wird daher von einem Tutorium begleitet. Am Ende des Semesters findet eineExkursion nach Osnabrück statt. Literatur: Bei der Wieden, Brage (Hrsg.): Handbuch derniedersächsischen Landtags- und Ständegeschichte Bd. 1: 1500-1806. ¿ Emich, Birgit:Geschichte der Frühen Neuzeit studieren, Konstanz 2006. - van den Heuvel, Christine/v.Boetticher, Manfred (Hrsg.): Geschichte Niedersachsens Bd. 3,1: Politik, Wirtschaft undGesellschaft von der Reformation bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Hannover 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: Frühneuzeitliche Geschichte,Niedersächsische Landesgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, DeutscheGeschichte Einführungsmodul 3 Frühe Neuzeit

Bauernwiderstand zwischen Bauernkrieg und der Revolution von 1848PHIL-28198, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzDi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Bäuerlicher Widerstand gehört zu den grundlegenden, aber häufig übersehenen

Komponenten vormoderner Geschichte und ist auch in Deutschland noch bis in dieMitte des 19. Jahrhunderts anzutreffen. In dem Seminar sollen zum einen strukturelleElemente bäuerlichen Widerstandes nach 1525 (mit einem kurzen Rückblick auf denBauernkrieg) behandelt werden. Außerdem wird am Beispiel bäuerlicher Aktivitätenwährend der Revolution von 1848/49 der Zusammenhang zwischen allgemeinergesellschaftlicher Entwicklung und der Situation der Landbevölkerung thematisiertwerden. Studierende, die die Veranstaltung im Rahmen des Moduls Neuzeit belegen,sollten dringend als zweite Seminarveranstaltung eine solche zum 20. Jahrhundertauswählen. Zum Seminar wird ein Tutorium angeboten, das in grundlegende Technikendes wissenschaftlichen Arbeitens einführt, aber auch Möglichkeiten zur gemeinsamenDiskussion von Aspekten dienen soll, die im Seminar nicht behandelt werden können.Eine Anmeldung bei stud-ip wird dringend angeraten, deshalb sollten Anfänger sichschnell um eine Email-Adresse beim Regionalen Rechenzentrum bemühen, da sonstkeine Anmeldung bei stud-ip möglich ist.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Frühe Neuzeit; Europa; PolitischeGeschichte; Wirtschafts-, Sozialgeschichte; Pol.-gesellschaftl. Wandel)

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Sklaverei, Geschlechterverhältnisse und Arbeit in Lateinamerika und in der KaribikPHIL-28201, Vorlesung, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-Heinrich / Schmieder, UlrikeDi, wöchentl., 10:00 - 11:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1208 - A001 KesselhausKommentar Magister und Lehramt: Grund- und Hauptstudium BA-Modul/ M.Ed.: EF Frühe Neuzeit,

EF Neuzeit/ Zeitgeschichte, VT Region, VT Systematischer Schwerpunkt Fachmaster:Modul Historischer Schwerpunkt: Globale Verflechtungen Fachmaster: ModulInterdisziplinärer Schwerpunkt: Transformation Studies und Gender Studies BegleitendesBlockseminar an zwei Tagen: Termin nach Absprache Seit ca. 350 Jahren werdenim karibischen Raum und Lateinamerika tropische Agrargüter für den Weltmarkt oderkonkreter gesagt für den verwöhnten Gaumen der Europäer produziert; in erster LinieZucker, aber auch Kaffee und Kakao, seit der letzten Jahrhundertwende kamen Bananenund Zitrusfrüchte dazu. Die Region hat eine lange Geschichte, die auf das engste mit derGenese des Kapitalismus im Weltmaßstab verwoben ist, und sie kann auf eine Vielzahlunterschiedlicher Arbeitsorganisationsformen verweisen, die in historischer Abfolge,manchmal aber auch gleichzeitig auftraten. Seit der so genannten Zuckerrevolutiondominierte der außerökonomische Zwang auf den großen Zuckerplantagen derportugiesischen, englischen, französischen und spanischen Kolonialherren. Nur nochwenige weiße Aufseher und Verwalter befehligten ein Riesenheer afrikanischer Sklavenund Sklavinnen, die während der größten Zwangsemigration in der Weltgeschichte inimmer größeren Mengen über den Atlantik herangeschafft wurden. Auch brasilianischeKaffee- und venezolanische Kakaoplantagen wurden mit Sklavenarbeit betrieben,ebenso Viehzuchtbetriebe, Bergwerke und städtische Gewerbe überall in Lateinamerikaund die Baumwollpflanzungen in den Südstaaten der USA. Dabei gab es einegeschlechtsspezifische Arbeitsteilung, die afrikanischen Frauen schwerste Feldarbeitzumutete und ganz und gar nicht dem bürgerlichen Klischee von der "schwachenFrau" entsprach. Sklavinnen wurden zudem reproduktiv und sexuell ausgebeutet.Sklavenhandel und Sklaverei kennzeichneten die Kehrseite des boomenden Geschäftsmit Zucker und Kolonialwaren fü

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Frühneuzeitliche Geschichte,Neuere Geschichte, Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Kulturgeschichte, Geschlechtergeschichte)

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Wissen - Macht - Geschlecht. Genese, Perspektiven und Thematiken der GeschlechtergeschichtePHIL-28242, Seminar, SWS: 2Küster, SybilleDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die zahlreichen Arbeiten, die im Bereich der Frauen- und Geschlechtergeschichte in den

letzten 25 Jahren entstanden sind, haben nicht nur den Blick auf Frauen als handelndeSubjekte freigelegt, sondern ebenso die Kategorisierungen und Periodisierungen derherkömmlichen Geschichtsschreibung hinterfragt und zu einer veränderten Sicht aufhistorische Zusammenhänge und Entwicklungen beigetragen. Entscheidend ist dieEinsicht, dass neben ethnischer und Klassen/Schicht-Zugehörigkeit das Geschlechtein hierarchisierendes Strukturprinzip aller Gesellschaften war und ist. Im Seminarwollen wir die Genese der Doppelstrategie der Sichtbarmachung einerseits und derHinterfragung zentraler Kategorien der historischen Analyse aus der Perspektivedes Geschlechterverhältnisses andererseits anhand der Lektüre einschlägiger Textenachvollziehen. Literatur: Opitz, Claudia, Um-Ordnungen der Geschlechter: Einführungin die Geschlechtergeschichte, Tübingen, 2005. Hausen, Karen/Wunder, Heide(Hg.), Frauengeschichte¿Geschlechtergeschichte, Frankfurt a.M., 1992. Kühne,Thomas (Hg.), Männergeschichte¿Geschlechtergeschichte. Männlichkeit im Wandelder Moderne, Frankfurt a.M., 1996. Frevert, Ute, ¿Mann und Weib, und Weib undMann¿. Geschlechter-Differenzen in der Moderne, München 1995. Modulzuordnung:Magister und Lehramt: Grund- und Hauptstudium (ab 3. Semester) B.A / MEd.:Vertiefungsmodul Systemat. Geschlechtergeschichte Vertiefungsmodul EpocheNeuzeit Vertiefungsmodul Region Deutsche Geschichte Fachmaster: Modul Theorieund historiographische Konzepte der Geschichtswissenschaft (??) Modul HistorischerSchwerpunkt: Politisch-gesellschaftlicher Wandel und seine Wahrnehmung ModulInterdisziplinärer Schwerpunkt: Gender Studies

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Wissenschaftstheorie und-geschichte, Geschlechtergeschichte, Sozialgeschichte, Deutsche Geschichte)

Gewalt und Kriminalität in Südafrika - Historische PerspektivenPHIL-28213, Seminar, SWS: 2Rüther, KirstenDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 02.11.2006 - 03.02.2007, 1105 - 141 (Herrmann-Windel-Hörsaal)Kommentar Wer sich mit Südafrika beschäftigt, muss sich recht bald auch mit Kriminalität und der mit

ihr einhergehenden Gewalt befassen. Kriminalität und Gewalt sind Alltagsphänomene¿ man kann ihnen nicht entkommen, aber man kann und muss Strategien entwickeln,mit ihnen umzugehen. Gewalt und Kriminalität sind auch ein politisches Problem. Dennder neue südafrikanische Staat muss seine Bürger gegen anti-soziale Gewalt schützen.Darüber hinaus sind Gewalt und Kriminalität kulturelle Themen, die sich nicht nur seitJahren durch Romane ziehen und vor einigen Jahren in der Fernseh-Serie Yizo! Yizo!thematisiert wurden sondern neuerdings auch filmisch inszeniert werden. Die FilmeTsotsi und UCarmen eKhayelitsha sind Beispiele dafür, dass ein allgegenwärtigesProblem künstlerisch aufgegriffen wird. Gleichzeitig reagieren die Filme auch auf dieWahrnehmung von außen, dass Südafrika ein Land sei, in dem Morde, Überfälleund Diebstahl an der Tagesordnung seien. Das Problem der Kriminalität in Südafrikazu historisieren und die Geschichtsschreibung, die sich mittlerweile über mehrereJahrzehnte hinweg mit diesem Thema beschäftigt hat, aus der aktuellen Bedingtheitheraus neu zu lesen, ist Gegenstand des Seminars.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Neuzeit, AußereuropäischeGeschichte)

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Migration und Mobilität in Westafrika im 19. und 20. JahrhundertPHIL-28246, Seminar, SWS: 2Marfaing, LaurenceDi, wöchentl., 11:30 - 13:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar (teilweise Blockveranstaltung, siehe Aushang) Fast jeden Tag hören und lesen wir

von Flüchtlingsströmen, "Auffanglagern" in Nordafrika und Versuchen europäischerRegierungen, die Migrationsströme aus dem Süden zu unterbinden. In der westlichenWelt wird Migration als Flucht oder als Invasion der Armen aus Afrika gesehen.Migration ist aber ein historisches Langzeitphänomen, das man räumlich und zeitlichtypisieren und differenzieren kann. Diese Typisierungen (nationale, internationale oderkontinentale Migration; temporäre, dauerhafte oder saisonale Migration; Landmigration,Land-Stadt-, Stadt-Stadtmigration.) Man kann Migrationsbewegungen aber auch ausder Akteursperspektive untersuchen, d.h. zwischen regelmäßiger oder periodischerMobilität unterscheiden, oder Migration als Resultat ökologischer, politischer oderwirtschaftlicher Bedingungen untersuchen. Warum setzen sich Menschen in Bewegung?Warum denken sie, woanders sei es besser? Westafrikaner/innen sind zu allen Zeitenin Bewegung gewesen und sind es heute noch. Mobilität gehört in dieser Großregionzum Alltag, zum Arbeitsleben und ist auch Bestandteil der Erziehung. Das Seminar fragtnach den Gründen für diese Mobilität, untersucht verschiedene Konzepte und Arten vonMigration und betrachtet dieses Phänomen schließlich aus der Perspektive der mobilenAkteur/innen selbst. Einführende Literatur: CORDELL, Dennis; GREGORY, Joel W.;PICHE, Victor (1996): Hoe and Wage: A sozial History of Circular Migration Systemin West Africa. Boulder, Colorado: Westview Press. GALLISTEL COLVIN, Lucie u .a.(1981): The Uproooted of Western Sahel: Migrants¿Quest for Cash in the Senegambia,New York: Praeger Publishers. GRAWERT, Elke (Hrsg.) (1984): Wandern oder bleiben?Veränderungen der Lebenssituation von Frauen im Sahel durch die Arbeitsmigration derMänner. LIT-Verlag.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.,MA Kodierung: (Neuere Geschichte,Außereuropäische Geschichte, Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte,Kulturgeschichte, LA, Mag., BA: VT Region, VT Epoche, Fachmaster GlobaleVerflechtungen)

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Kaiserinnen und Öffentlichkeit. Von der monarchischen Repräsentation zur Medien-Präsenz derErsten Dame 1850-1921PHIL-28247, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Die Ehefrauen der drei deutschen Hohenzollern-Kaiser waren keine Monarchinnen, die

über Regierungsgewalt verfügt hätten, aber als Kaiserinnen und preußische Königinnengenossen sie ein exklusives Sozial-Prestige. In den späten 1850er und den 1860erJahren war es noch von traditioneller dynastischer Selbstdarstellung in Wohltätigkeitund Kunst geprägt. Nachdem 1871 aus der preußischen Königin die Kaiserin Augustageworden war, prägten die durch sie und zunehmend auch durch die KronprinzessinVictoria vermittelten Wertvorstellungen eine kumulativ anwachsende bürgerlicheÖffentlichkeit. Ihre Nachfolgerin, Kaiserin Auguste Viktoria, konnte in den dreißig Jahrenvon 1888 bis 1918 eine noch wesentlich breitere Publikums-Resonanz in Deutschlanderzielen, die bis in die Arbeitershaft hinein reichte, weil eine neue Massenpresse ihrerepräsentative Selbstdarstellung medial inszenierte. Trotz ihrer Einhegung in starreRollen-Erwartungen handelten die drei deutschen Kaiserinnen politisch. Die hartnäckigeOpposition Augustas und Victorias gegen Bismarcks innen- und mehr noch seineaußenpolitischen Weichenstellungen wich seit den 1890er Jahren einer reaktionärenKirchenpolitik Auguste Viktorias mit ihren dennoch pointiert massenmedial verwertetenSymbolfunktionen. Sie bewirkten eine zunehmende Popularität der Kaiserin zu LastenWilhelms II. Vor diesem Hintergrund wurde immer wieder ein "Weiberregiment" amBerliner Hof kritisiert. In der Verknüpfung geschlechter-, politik- und kulturgeschichtlicherFragestellungen soll im Seminar die gesellschaftspolitische Dynamik der Kaiserinnenanalysiert und mit anderen europäischen Monarchien, insbesondere mit jenen inEngland und Österreich, verglichen werden. Lit.: Karin Feuerstein-Praßer, Die deutscheKaiserinnen 1871-1918, München 2003³ [populärwissenschaftlich], John Plunkett, QueenVictoria: first media monarch, Oxford 2003, Martin Kohlrausch, Der Monarch im Skandal.Die Logik der Massenmedien und die Transformation der wi

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: Neuere Geschichte,Deutschland, Europa, Geschlechtergeschichte, Politikgeschichte, Kulturgeschichte BA VTEpoche, MA gesellschaftlich-politischer Wandel und seine Wahrnehmun

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Winter 2006/07 77

`Noch ist Polen nicht verloren`. Die Geschichte Polens im "kurzen" 20. Jahrhundert 1918-1989PHIL-28214, Seminar, SWS: 2Adamczyk, DariuszDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Unter dem "kurzen 20. Jahrhundert" wird gewöhnlich eine Periode zwischen der

Russischen Revolution 1917/dem Ausgang des Ersten Weltkriegs 1918 und demKollaps des Monopolsozialismus in Osteuropa verstanden. Die Geschichte Polensin diesem Zeitraum zeichnete sich durch zwei Merkmale aus: zum einen durch diepolitische Abhängigkeit von den benachbarten Staaten, zum anderen durch soziale undökonomische Rückständigkeit. Zwischen 1795 und 1918 waren die Polen aufgrund derTeilungen eine Nation ohne Staat: Die Strophen der polnischen Hymne "Noch ist Polennicht verloren" spiegeln den Widerstandsgeist wider. 1918 erlangten die Polen infolgedes Ersten Weltkrieges die Unabhängigkeit wieder, die jedoch nur 21 Jahre währte. 1939griffen Deutschland und die Sowjetunion Polen an, so dass von einer vierten TeilungPolens gesprochen werden kann. Die sechs Jahre des Zweiten Weltkriegs gehören zuden schlimmsten in der polnischen Geschichte: Vernichtung der polnischen Intelligenz,Holocaust, wirtschaftliche Zerstörung, beispiellose Brutalisierung und Demoralisierungder Gesellschaft. Nach dem Krieg geriet das deutlich nach Westen verschobene Polenin die sowjetische Einflusssphäre. Die Zeit des Monopolsozialismus bleibt in Poleneines der kontroversesten Themen nicht nur innerhalb der Historikerzunft, sondernauch in der Öffentlichkeit. Höchst umstritten ist dabei die Frage, inwieweit die polnischeBevölkerung sich mit dem sozialistischen System identifizierte und ggf. bis wann (1956,1976)? Außerdem wäre auf die Frage einzugehen, ob der Monopolsozialismus inPolen einen gelungenen Versuch darstellte, das Land zu modernisieren? Eine stärkereIntegration Polens in den Weltmarkt in den 1970er Jahren hat jedenfalls sehr hoheVerschuldung verursacht und somit den Anfang vom Ende des Monopolsozialismuseingeleitet. Dieser Prozess wurde 1989/1990 mit freien Wahlen und Integration in dietransatlantisch-westeuropäischen Strukturen abgeschlossen. Im Seminar sollen diewichtigsten Phasen

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Grund- und Hauptstudium, Neuzeitund Zeitgeschichte, Osteuropäische Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Politische Geschichte, Einführungsmodul Neuzeit/Zeitgeschichte)

Der Einfluss von John Maynard Keynes auf die deutsche PolitikPHIL-28249, Seminar, SWS: 2Hansmann, MarcFr, Block, 18:15 - 19:45, 20.10.2006 - 20.10.2006, 1146 - A106Kommentar Blockseminar Vorbesprechung: 20.10.2005, 18.15 Uhr (dann Absprache der weiteren

Termine) John Maynard Keynes ist zweifellos einer der einflussreichsten Ökonomen,die je gelegt ha-ben. Auf dem Höhepunkt des Keynesianismus sagte Richard Nixon:"Wir sind alle Keynesia-ner." Seitdem sind jedoch Keynes Lehren in Verruf geratenund heftig umstritten. Im Seminar wird der Einfluss von Keynes auf die deutschePolitik untersucht, und zwar anhand folgender Themen und Fragestellungen: 1. JohnMaynard Keynes: Economist, Philosopher, Statesman 2. Was ist keynesianische Politik?3. 1919: "The Economic Consequences of the Peace" 4. 1926: Erste Anwendungkeynesianischer Politik in Deutschland? 5. 1929-33: Keynes als Alternative zurDeflationspolitik Brünings? 6. 1933-39: NS-Rüstungskeynesianismus? 7. 1939-46:Keynes Rolle als Politikberater im 2. Weltkrieg 8. 50er Jahre: Deutsche Traditionalistenversus britische Keynesianer? 9. 1966: Franz Josef Strauß als erstere deutscherKeynesianer? 10. 70er Jahre: Aufstieg und Fall des Keynesianismus 11. 80er Jahre:Die monetaristische Gegenrevolution 12. Seit 1998: Keynes in der aktuellen politischenAuseinandersetzung Literaturempfehlung: Robert Skidelsky, John Maynard Keynes 1883-1946: Economist, Philosopher, Statesman, Cambridge 2004.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Neuere Geschichte, Deutschland,Großbritannien, Wirtschaftsgeschichte, Politikgeschichte)

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Winter 2006/07 78

Geschichtskultur des Wiederaufbaus in Deutschland seit 1945PHIL-28253, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgMo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Im Wiederaufbau war die Rekonstruktion zerstörter Baudenkmale oft umstritten, weil

sie eine öffentliche Auseinandersetzung über lokale Geschichtsbezüge nach sichzog. Einerseits sollte eine ruhmreiche Geschichte gezeigt und andererseits sollte dieNS-Vergangenheit überdeckt werden. Kunsthistorische und architekturgeschichtlicheBewertungen von Baudenkmalen konkurrierten mit öffentlichkeitsorientiertenIdentitätskonstruktionen für eine demokratische Stadt-Bürgerschaft und mit denstadträumlichen Bezügen der Wiederaufbau-Projekte. In dem forschungsorientiertenHauptseminar soll anhand einzelner, besonders prominenter Wiederaufbautenaus den niedersächsischen Großstädten Hannover (Leibnizhaus), Braunschweig(Schloss, Alte Waage) und Hildesheim (Dom, Michaeliskirche, Marktplatz) einÜberblick auf das kommunalpolitische Kräftefeld im Wiederaufbau in der zweitenHälfte des 20. Jahrhunderts gewonnen werden. Ausgehend von den baupolitischenAkteurs-Konstellationen wird der Fokus auf die Wahrzeichen-Funktion vonWiederaufbauten und die damit verknüpften Geschichtsdeutungen gerichtetwerden. Es soll die Frage gestellt werden, welchen Stellenwert Wiederaufbau für diebürgerschaftliche Öffentlichkeit der Städte hatte. Im diachronen Vergleich mit denWiederaufbau-Projekten der Dresdner Frauenkirche und des Berliner Schlosses sollendarüber hinaus pointiert nationalgeschichtliche Sinnstiftungen analysiert werden, welchein den 2000er Jahren immer stärker in den Vordergrund rückten. Lit.: Klaus von Beymeu.a. (Hg.), Neue Städte aus Ruinen. Deutscher Städtebau der Nachkriegszeit, München1992, Adelheid von Saldern/ Georg Wagner-Kyora, Demokratie und Wiederaufbau.Zur Rekonstruktion zerstörter Baudenkmale im Kontext lokaler Öffentlichkeiten, in: DerArchitekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten, Heft 3/4 (2005), S. 44-49, RudyKoshar, Germany´s Transient Pasts. Preservation and National Memory in the TwentiethCentury, Chapel Hill/London 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: Geschichtsdidaktik,Zeitgeschichte, Deutschland, Politikgeschichte, Kulturgeschichte, BA, MA VT

Hauptstudium

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Winter 2006/07 79

Homerische Götter- und HeroenweltPHIL-28230, Seminar, SWS: 2Wagner-Hasel, Beate / Siebert, Anne ViolaDi, wöchentl., 16:15 - 17:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar In der Antike glaube man, Homer, der Dichter der frühgriechischen Epen "Ilias" und

"Odyssee", sei zugleich der Schöpfer der olympischen Götterwelt. Religionshistorikerwissen es besser. Für sie stellt das System der Götterwelt eine Projektion dermenschlichen Ordnung in eine übernatürliche Sphäre dar. Welche soziale Welt aberrepräsentieren dann die Erzählungen von Göttern und Heroen? In den jüngstenForschungen wird die Verbreitung der Epen mit der Schaffung einer überregionalenWertewelt und der Entstehung der griechischen Polis in Verbindung gebracht. AlsKristallisationspunkt dieses neuen Bewußtseins gilt der Heroenkult, der sich anGräbern entfaltete. Ziel des Seminars wird es sein, mit den aktuellen Forschungenzur Polisentstehung vertraut zu machen und die Bedeutung der Religion für denpolitischen Zusammenhang an ausgewählten Beispielen zu diskutieren. Im erstenTeil wird es um die Klärung der Funktion von Göttererzählungen, der Rolle desHeroenkultes und um das Verhältnis von Religion und Gesellschaft gehen. Anhandausgewählter Götter- und Heroenfiguren soll im zweiten Teil die Entwicklung dereinzelnen Figuren und ihre Verankerung in den Poliskulten verfolgt werden. Eine Listeaktueller Forschungsliteratur wird zu Beginn des Seminars vorliegen. Die Kenntnis derHomerischen Epen wird vorausgesetzt. Das Seminar findet in Kooperation mit FrauDr. Siebert vom Kestner-Museum statt und schließt Museumsbesuche mit ein. DieBeschäftigung mit Vasenbildern dient dem Studium der ikonographischen Umsetzungeinzelner Heroen- und Göttererzählungen über die Antike hinaus. Im November 2007wird die Sonderausstellung "Olymp ¿ Unmoralisch ist unsterblich" eröffnet, welchein Kooperation mit der Fachhochschule Hannover entwickelt wurde. Studierendedes Fachbereichs Kommunikationsdesign haben sich mit den "Helden Homers"auseinandergesetzt und diese mit den Mitteln des modernen Graphikdesigns in eineneue Formensprache übersetzt. Ein gemeinsamer Workshop mit Studierenden des

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: LA, Mag., MA Kodierung: (Alte Geschichte, Kultur- undPolitikgeschichte, Historische Anthropologie; Vertiefungsmodul im BA-Studiengang)Modul "Historische Anthropologie"

Althistorisches Hauptseminar: ImperienPHIL-28232, Seminar, SWS: 2Kehne, PeterDo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Das Seminar beschäftigt sich mit der Struktur und Geschichte von Imperien im

historischen Längsschnitt vom Perserreich der Achaemeniden bis zu den USA, wobeider Schwerpunkt auf antiken Phänomenen liegt. Teilnahmevoraussetzungen: Dererfolgreiche Besuch eines Proseminars zur Griechischen und Römischen Geschichte.Ferner eine persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde, was zugleich derFestlegung der Referatsthemen dient. Rudimentäre Lateinkenntnisse sind erwünscht.Literatur: St. Breuer, Imperien in der Alten Welt, Stuttgart u. a. 1987. A. Demandt (Hg.),Das Ende der Weltreiche. Von den Persern bis zur Sowjetunion, München 1997. P.Kennedy, The Rise and the Fall of Great Powers. Economic Change and Military Conflictfrom 1500 to 2000, New York 1987. H. Münkler, Imperien. Die Logik der Weltherrschaft,Bonn 2005.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: (Hauptseminar; VertiefungsmodulAlte Geschichte) (Alte Geschichte, Europäische Geschichte, Weltgeschichte, politischeGeschichte, Verfassungsgeschichte)

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Ottonische FrauenPHIL-28234, Seminar, SWS: 2Weise, AntonDo, wöchentl., 14:15 - 15:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Das Seminar betrachtet am Beispiel der Frauen aus der ottonischen Herrscherfamilie

und ihrem Umfeld die Einfluss-, Gestaltungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten hochadeligerFrauen an der Schwelle zwischen Früh- und Hochmittelalter. Des Weiteren wird dieWirkung dieser Frauen und ihr Nachleben in der mittelalterlichen Überlieferung undder neuzeitlichen Rezeption betrachtet. Da sich die Veranstaltung an Studierendeim Hauptstudium bzw. im Vertiefungsmodul des Bachelorstudiums richtet wird dieBereitschaft, sich ausgewählte wissenschaftliche Texte unter Anleitung selbst zuerschließen vorausgesetzt. Grundlegende Literatur zum Thema: Affeldt, Werner: Frauenin Spätantike und Frühmittelalter. Lebensbedingungen - Lebensnormen - Lebensformen.Frankfurt a. M. 1990. Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. München 6. Auflage 1999.Goetz, Hans-Werner: Frauen im frühen Mittelalter. Weimar [u.a.] 1995. Feld, Helmut:Frauen des Mittelalters: zwanzig geistige Profile. Köln 2000 (Beihefte zum Archiv fürKulturgeschichte 50). Goetz, Hans-Werner: Weibliche Lebensgestaltung im frühenMittelalter. Köln 1991. Körntgen, Ludger: Starke Frauen: Edgith - Adelheid - Theophanu.In: Puhle, Matthias (Hrsg.):Otto der Grosse - Magdeburg und Europa: Katalog der27. Ausstellung des Europarates und Landesausstellung Sachsen-Anhalt, Band 1Essays. Mainz 2001, 119 - 132. Müller-Wiegand, Daniela: Vermitteln - beraten - erinnern:Funktionen und Aufgabenfelder von Frauen in der ottonischen Herrscherfamilie (919- 1024). Kassel 2005. Schlenker, Gerlinde: Kaiserin und Reichsäbtissin - Macht undEinfluß von Adelheid und Mathilde von Quedlinburg. In: Protokoll des Kolloquiums am 22.Juni 2001 in Walbeck/Hettstedt. Halle 2002, 7-16. Schnith, Karl Rudolf (Hrsg.): Frauendes Mittelalters in Lebensbildern. Graz u.a. 1997.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA-VT, LA-HS, Mag-HS; Mittelalter,Deutschland, Westeuropa, Politikgeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte,Kulturgeschichte

Reformation und Konfessionalisierung in NiedersachsenPHIL-28237, Seminar, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Das Gebiet des heutigen Bundeslandes Niedersachsen ist durch eine konfessionelle

Gemengelage gekennzeichnet, die ihren Ursprung im der Zeit der Reformationund der Konfessionalisierung hat. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es hiereinigermaßen homogene katholische und evangelische Gegenden, die durch dieBevölkerungsbe-wegungen im Zeichen von Flucht und Vertreibung aufgelockertwurden. Das Seminar fragt nach den Gründen, weshalb im 16. Jahrhundert sich einigeTerritorien der neuen Lehre zuwandten, während andere bei der alten Kirche blieben.Als Themen werden behandelt: Die Reformation in der Stadt Hannover, in Stadt und StiftHildesheim, im Fürstentum Calenberg unter Herzogin Elisabeth, im Fürstentum Lüneburgunter Herzog Ernst d. Bekenner, in Ostfriesland; Herzog Heinrich der Jüngere vonBraunschweig-Wolfenbüttel; die Universität Helmstedt und Georg Calixt; die HeideklösterWienhausen, Lüne und Medingen; die Kirchenordnung des Johannes Bugenhagenfür die Stadt Braunschweig; die Bursfelder Kongregation; das Bistum Hildesheimunter den Bischöfen Ernst und Ferdinand von Bayern; das Wirken der Jesuiten inNiedersachsen; Kunst und Architektur zur Zeit der Reformation (Celle, Bückeburg,Wolfenbüttel); die Gegenreformation auf dem Eichsfeld. Das Seminar ist für Gasthörernicht geöffnet. Literatur: SCHINDLING, A. u. W. ZIEGLER (Hg.): Die Territorien desReichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung. Land und Konfession1500-1650, Bd. 3: Der Nordwesten, 1993. PATZE, H. (Hg.): Geschichte Niedersachsens,Bd. 3,1: Politik, Wirtschaft und Gesell-schaft von der Reformation bis zum Beginn des 19.Jahrhunderts, 1998; Bd. 3,2: Kir-che und Kultur von der Reformation bis zum Beginn des19. Jahrhunderts, 1983. KRUMWIEDE, H.-W.: Kirchengeschichte Niedersachsens, Bd. 1:Von der Sachsenmis-sion bis zum Ende des Reiches 1806, 1995.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA VT, LA, Mag., MA Kodierung: (Hauptstudium; FrüheNeuzeit; Deutschland; politische Geschichte, Wirtschafts-, So-zialgeschichte,Kulturgeschichte); Fachmaster: Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume

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Winter 2006/07 81

Evangelische Klöster in Niedersachsen. Ein Anachronismus?PHIL-28240, Seminar, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansDi, wöchentl., 08:30 - 10:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar "Junge Menschen, die durch Stipendien, Preise und aktuelle Aktivitäten (Ausstellungen,

Diskussionsrunden, Internetforen etc.) neugierig gemacht werden sollen", heißt es ineinem Text der Klosterkammer aus dem Sommer 2006. Diesen Satz mit Inhalt zu füllen,soll Aufgabe des Seminars sein. In Niedersachsen gibt es evangelische Frauenklöster.Wie kann das sein? Warum erfüllen die Klöster bis in unsere Zeit soziale, spirituelle undkirchliche Aufgaben? Weshalb gibt es in Hannover eine Klosterkammer als Verwalterinu.a. des "Allgemeine Hannoverschen Klosterfonds" mit den Stiftungszwecken "Kirche","Schule" und "milde Zwecke aller Art"? Im Jahr 2008 wird die Klosterkammer Hannoverdes 450. Todestages von Elisabeth von Calenberg gedenken und 2010 den 500.Geburtstag der "Reformationsfürstin" feiern. Beide Jubi-läen geben die Möglichkeit,die vielfältigen Themenbereiche um Elisabeth zu beleuchten: die Geschichte des16. Jahrhunderts mit der Reformation und ihren Folgen; die Handlungsspiel-räumevon Fürstinnen in Politik, Kunst und Kultur; die Rolle von Religion und Spiritualität inder Frühen Neuzeit, die Weiterentwicklung der Klöster bis in unsere Zeit. Seit demFrühjahr 2005 hat sich ein Projektbeirat zur Begleitung der Jubiläen formiert. Ziel istu.a., Niedersachsen als Land mit einer einzigartigen Klosterlandschaft, gewachsen ausGeschichte, politischer Verantwortung und Tradition, zu profilieren, den damit verknüpftenHeimatbegriff im Zeitalter der Globalisierung zu würdigen und bislang unveröffentlichteQuellen zu den Jubiläumsthemen zu erschließen. Hieran will das Seminar anknüpfen.Die von den Studierenden erarbeiteten Materialien sollen zum Semesterende in derKlosterkammer vorgestellt werden. Weiterführende Forschungen in Kooperation mit derKlosterkammer sind angestrebt, Stipendien nicht ausgeschlossen.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: Vertiefungsmodul und MA-ModulHistorische Räume

Niedersächsische Regionen in der IndustrialisierungPHIL-28241, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzDo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Industrialisierung war und ist ein regionales Phänomen. Nicht, dass sie nicht überall

ihre Wirkung zeigen würde, dafür waren schon in der frühen Neuzeit die ökonomischenVerflechtungen zwischen den Regionen zu ausgeprägt. Die Industrialisierung schufRahmenbedingungen, welche in vielerlei Weise die regionale Entwicklung von Regionenbeeinflusst haben. Niedersachsen ist hierfür ein gutes Beispiel. Die Regionen, welche ab1946 zum Bundesland Niedersachsen zusammen gefaßt wurden, wiesen schon im 19.Jahrhundert große Unterschiede auf, die sich im weiteren Verlauf teilweise verstärkten.Wir werden uns exemplarisch einige Regionen ansehen, wobei Material des 19.Jahrhunderts (Statistiken, Landeskundlich-statistische Beschreibungen) im verstärktenMaße benutzt werden sollen. In einem Ausblick werden die jüngsten Entwicklungenbehandelt werden, denn das alte regionale Muster mit dem expandierendenIndustriegebiet zwischen Hannover und Braunschweig wird derzeit stark modifiziert.Weitere Informationen finden sich ab Spätsommer unter stud-ip. Eine Anmeldung wirddringend empfohlen.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuzeit, Deutsche Geschichte,Wirtschafts- und Sozialgeschichte) Vertiefungsmodul BA Region, Master: HistorischeRäume Magister/Lehramt: Hauptstudium

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Winter 2006/07 82

Woher wir kommen. Migration nach SeelzePHIL-28222, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzFr, wöchentl., 10:00 - 11:30, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die Veranstaltung dient der Vorbereitung einer großen Ausstellung zur Migration in

Seelze. Sie wurde schon durch Seminare im Sommer und Winter 2005 und 2005/06vorbereitet. Es sollen in Kooperation mit dem Museumsverein Letter-Seelze und demStadtarchiv Seelze Teilaspekte der Ausstellung bearbeitet werden. Sowohl eigeneRecherche als auch aktive Mitarbeit an der Ausstellungsvorbereitung wird von denTeilnehmenden erwartet. Die Veranstaltung wird über stud-ip verwaltet. Teilnehmermelden sich dort an.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Praxismodul, MasterProjektmodul Magister: Berufspraktisches Seminar, Seminar im Hauptstudium

Deutschland, Frankreich und Italien zur Zeit NapoleonsPHIL-28245, Seminar, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgDo, wöchentl., 18:15 - 19:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Das Seminar befaßt sich mit den politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen

Veränderungen in Frankreich, Deutschland und Italien zur Zeit Napoleons I. (1800-1815),die die Geschichte des 19. Jahrhunderts entscheidend bestimmen sollten. Nach einerUntersuchung der Auswirkungen der Französischen Revolution auf das Reich und dieZiele der napoleonischen Deutschlandpolitik ergeben sich u. a. als weitere Themen: dieSäkularisation (Reichsdeputationshauptschluß 1803) in ihren politischen, wirtschaftlichen,sozialen und kirchlichen Folgen; die napoleonischen Modellstaaten (Westfalen, Berg);Gründe, Inhalt und Auswirkungen der preußischen Reformen (Stein-Hardenberg); dieAuswirkungen der Kontinentalsperre; die Entste-hung des Nationalbewußtseins; dieBefreiungskriege. In ähnlicher Weise werden die politischen und gesellschaftlichenEntwicklungen in Frankreich und Italien in der na-poleonischen Ära behandelt. DasSeminar dient zur Vorbereitung einer Exkursion nach Italien im Herbst 2007; es istfür Gasthörer nicht geöffnet. Literatur: Fr. Schnabel, Deutsche Geschichte im 19.Jahrhundert, Bd. 1 u. 2, 1948/51. W. Andreas, Das Zeitalter Napoleons und die Erhebungder Völker, 1955. H. Berding u. H.-P. Ullmann (Hg.), Deutschland zwischen Revolutionund Restaurati-on, 1981. K. O. Frhr. v. Aretin, Vom Deutschen Reich zum DeutschenBund, 1993. H. Moeller, Fürstenstaat und Bürgernation. Deutschland 1763-1815, 1994.J. Tulard, Frankreich im Zeitalter der Revolutionen 1789 und 1851, 1989. St. Woolf, AHistory of Italy 1700-1860, London/New York 1979. G. Procacci, Geschichte Italiens undder Italiener, 1983.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA VT, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuzeit; Europa;Politische Geschichte, Wirtschafts-, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte); Fachmaster:Pol.-gesellschaftl. Wandel; Historische Räume)

Überblickwissen Afrika: Strukturen und Widersinn im Genre "Gesamtdarstellung" zuPHIL-28238, Seminar, SWS: 2Rüther, KirstenDi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Wie war es bei Ihnen, als Sie das erste Mal eine afrikawissenschaftliche Veranstaltung

besucht haben? Wollten auch Sie sich "zunächst mal einen Überblick verschaffen"?Sollte es so gewesen sein, wären Sie nicht die Einzigen, die so gedacht hätten. Der Griffzu den Überblickswerken liegt dann nahe. Doch wie strukturieren "Gesamtdarstellungen"eigentlich Einführungen in ein Thema? Welche historiographischen Konzepte undmethodischen Zugänge stehen hinter Einführungen, und wie unterscheiden sichEinführungen zum selben Thema voneinander? Das Genre "Gesamtdarstellung" sollin diesem Seminar problematisiert werden und damit Theorien und historiographischeKonzepte die für verschiedene Werke den Rahmen bilden. Noch einmal: Das Seminar,das sich an Studierende richtet, die sich mit Afrika bereits befasst haben, vermitteltkeinen Überblick über die Geschichte Afrikas, sondern thematisiert Strukturen undWidersinn im Genre "Gesamtdarstellung".

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: VT Region; Master: Theorie u.historiographische Konzepte (Neuzeit, Außereuropäische Geschichte)

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Winter 2006/07 83

Geschichte(n) des Tango im östlichen EuropaPHIL-28265, Seminar, SWS: 2Dohrn, VerenaDo, wöchentl., 16:15 - 17:45, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Die Geschichte des Tango, der in den 1920er Jahren vom Río de la Plata nach Europa

fand, ist Teil der Unterhaltungskultur und ihrer Geschichte und hat viele Facetten.Sie begann Ende des 19. Jh. im Milieu armer Arbeitsmigranten in Argentinien, unterdenen auch viele Einwanderer aus dem östlichen Europa waren, und gibt Auskunftüber Migration, Urbanisierung, Interkulturalität im urbanen Raum, Kultur ¿von unten¿,Unterhaltungsmusik und Politik, Veränderungen des Körperbildes, der Mode unddes Geschlechterverhältnisses. Für Westeuropa ist die Geschichte des Tango guterforscht, nicht aber für das östliche Europa, obgleich die Werke von Oskar Strok und dieInterpretationen von Petr Le¿cenko zum festen Bestand des auch im Westen bekanntenRepertoires gehören. Der jüdische Komponist aus Lettland Oskar Strok (1892¿1975)und der ukrainische Gitarrist und Sänger Petr Le¿cenko (1898¿1954) arbeiteten in den1930er Jahren in Riga eng zusammen, bevor Le¿cenko nach Bukarest ging. Wenigerbekannt sind hierzulande die Tangos Jerzy Peterburgskys und Isaak Dunaevskijs.Peterburgsky (1895¿1979) schrieb den Gassenhauer "Utomlennoe solnce" [ErschöpfteSonne], der seit 1937, dem Jahr der "großen Säuberungen" in der Sowjetunion, zu einerMetapher für die Vergeblichkeit politischer Hoffnungen wurde. Dunaevskij (1900¿1955)machte unter Stalin als "Sänger des Volkes" Karriere. Der Tango gelangte über die USA,Paris und Berlin nach Warschau, Riga, Leningrad, Moskau, Bukarest und fungierte inder stalinistischen Sowjetunion als subversives Element. Ein besonderes Kapitel ist dieGeschichte des jiddischen Tango in Konzentrationslagern. Gearbeitet wird vorwiegendmit biographischen, musik-, literatur- und sozialgeschichtlichen Quellen sowie mitForschungsliteratur zur Geschichte des Tango, zu Migrations- und Stadtgeschichte,Geschichte der Unterhaltungskultur und der Musik. Literatur zur Einführung: Birkenstock,Arne, Rüegg, Helena: Tango. Geschichte und Geschichten, München 1996, Neuausga

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: LA, Mag., MA Südosteuropa im 20. JahhundertPHIL-28248, Seminar, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaMi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die Lehrveranstaltung richtet sich an fortgeschrittene Studierende und behandelt

die Bereiche Neuere Geschichte/ Zeitgeschichte, Osteuropäische Geschichte,Politik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung istdas spannungs- und konfliktgeladene Verhältnis zwischen den Nationalitäten, einweiterer die kommunistische Geschichte der beiden Länder. Darüber hinaus bietet dieLehrveranstaltung auch einen theoretischen Teil. Die ersten zwei Sitzungen finden am18.10 und 25.10.2006 statt und anschließend werden ab dem 8.11.2006 von 10:00 bis14:00 Uhr Blockveranstaltungen im 14täg. Abstand stattfinden. Einführende Literatur:Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: durch Brassovan u.a. Studiengänge: LA, Mag. Kodierung:European Studies (Wahlpflichtbereich).

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Winter 2006/07 84

"Arisierung", Vertreibung, WiedergutmachungPHIL-28266, Seminar, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-HeinrichKommentar Die Veranstaltung richtet sich an potenzielle ExamenskandidatInnen aller Studiengänge,

die ihre Abschlussarbeit über ein Thema aus dem Bereich der Verfolgungsgeschichtedes Nationalsozialismus schreiben wollen. Im Mittelpunkt stehen zwei großeAktenüberlieferungen aus dem 3. Reich und der Nachkriegsgeschichte desLandes Niedersachsen, die erst vor kurzem zugänglich geworden sind. Zum einenhandelt es sich um die Akten des Oberfinanzpräsidenten Hannover, der mit seinenDienststellen maßgeblich für die Vertreibung und Beraubung der jüdischen Bevölkerungverantwortlich war und zum anderen um die Überlieferung zweier Behörden, die mitder sog. "Wiedergutmachung" (Rückerstattung und Entschädigung) befasst waren.Zusammengenommen können die von diesen Behörden verwalteten Einzelfälle denGesamtvorgang der "Arisierung" und Vertreibung/Deportation sowie die Versuche einermateriellen Kompensation für das erlittene Unrecht in der Nachkriegszeit dokumentieren.Dabei steht die jüdische Verfolgungsgeschichte im Mittelpunkt, erfasst wird aber auchdie Enteignung anderer verfolgter Personen und Institutionen, etwa aus dem Bereichder Arbeiterbewegung. Im Rahmen der Veranstaltung geht es um die konkrete Arbeitmit ausgewählten Dokumenten, an denen die Probleme der Forschung exemplarischdiskutiert werden können. Darüber hinaus ist geplant, wichtige Fachleute zu Vorträgenund Gesprächen einzuladen. Literatur: Meinl/Zwilling, Legalisierter Raub, Frankfurt/M.2004, Hockerts, Wiedergutmachung in Deutschland, 1945-2000, in: VfZg, 2 (2001),S.167-214.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Meinl Studiengänge: LA, Mag., MA Kodierung:Forschungsseminar, Magister/Lehramt Hauptstudium, BA Vertiefungsmodul NeuereGeschichte und systematischer Schwerpunkt.

Der Holocaust im FilmPHIL-28250, Seminar, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-HeinrichMo, Block, 18:15 - 19:45, 16.10.2006 - 16.10.2006, 1146 - B112Kommentar Blockveranstaltung 1. Termin Mo. 16.10.2006 18:15-19:45 Uhr B112. Die Wiederholung

dieser Veranstaltung soll all denjenigen die Gelegenheit der Teilnahme geben, die imWS 05/06 aus Platzgründen abgewiesen werden mussten. Neue Teilnehmer könnenbis zu einer Obergrenze von 30 Personen aufgenommen werden. Im Mittelpunkt derVeranstaltung sollen wiederum Spielfilme stehen, die das Thema "NS-Judenverfolgungund Holocaust" in verschiedenen Phasen der Nachkriegszeit bis hin zu aktuellenProduktionen behandeln. Dazu gehören: - "Morituri" (Deutschland 1948) und Eheim Schatten (Deutschland 1947) - "Holocaust" (USA 1978) - "Schindlers Liste" (USA1992) - "Das Leben ist schön" (Italien 1992) und "Zug des Lebens" (Frankreich 1998)Kontrastiert werden sollen diese Spielfilmvariationen mit dem Monumentalwerk "Shoah"von Claude Lanzmann, der für sich in Anspruch nimmt, die einzig angemessene filmischeBehandlung des singulären Themas geleistet zu haben. Hierfür muss allein ein Filmtageingeplant werden. Auf den noch zu terminierenden Blockveranstaltungen sollen weitereFilmanalysen von den TeilnehmerInnen präsentiert werden. Literatur: Sven Kramer, DieShoah im Bild, Edition text+kritik 2003.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Aschenbach, Endeward Studiengänge:BA, LA, Mag. Kodierung: Magister /Lehramt Hauptstudium, Fachdidaktik,Geschichtskultur/Öffentlichkeit, BA Vertiefungsmodul Neuere Geschichte undsystematischer Schwerpunkt.

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Winter 2006/07 85

Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa seit 1945PHIL-28252, Seminar, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaDi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Die Erforschung des "Konsums" fiel lange Zeit in die Zuständigkeit von Ökonomen,

Psychologen und Marktforschern, und ¿ soweit es um die Vergangenheit ging ¿ vonWirtschafts- und Sozialhistorikern. Seit dem kulturwissenschaftlichen Paradigmenwechselin den Sozialwissenschaften geht jedoch auch die Geschichtswissenschaft mit breitgefächerten Fragestellungen und Methoden an die Welt des Konsums heran, Als¿Gesellschafts- und Kulturgeschichte¿ geht es ihr um nichts Geringeres als eineAnalyse von "Konsum und Konsumieren als eigenständige geschichtsbildende Faktorender Moderne". In dieser Perspektive stellte der grenz- und systemübergreifendeAufschwung der Konsumkultur im Europa nach 1945 nur eine besonders markante vonzahlreichen "Konsumrevolutionen" dar, welche die Moderne seit ihren Anfängen in der¿Sattelzeit¿ prägen (Siegrist). Das Seminar will dazu anregen, sich mit verschiedenenhistorischen Ansätzen und Ergebnissen der zeithistorischen Konsumgeschichte zubeschäftigen. Hauptziel ist, die politischen, kulturellen und sozialen Bedingungenund die geschlechtsspezifischen Wirkungen der Herausbildung unterschiedlicherKonsumgesellschaften im Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu erarbeiten und dabeiauch die Einflüsse transnationaler Verflechtungen im Auge zu behalten. Literatur: HannesSiegrist/Hartmut Kaelble/Jürgen Kocka (Hg.), Europäische Konsumgeschichte. ZurGesellschafts- und Kulturgeschichte des Konsums (18.-20. Jahrhundert), Frankfurt/NewYork 1997. Arne Andersen, Der Traum vom guten Leben. Alltags- und Konsumgeschichtevom Wirtschaftswunder bis heute, Frankfurt/New York 1997. Anmeldung: DasHauptseminar steht nur Studierenden offen, die Studienleistungen im Umfang einesHauptseminarscheins erbringen wollen. Die Teilnehmerzahl des Seminars ist begrenzt(max. 35 in der Reihenfolge der verbindlichen Anmeldungen in meinen Sprechstundenund per Anmeldungsliste, die außerhalb meiner Sprechstunde im Geschäftszimmer, ImMoore 21, B 106, zu den Öffnungs

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA SE (Modul VT SystematischerSchwerpunkt) Fach-MA: SE Modul Politisch-Sozialer Wandel European Studies: SE imWahlpflichtbereich Mag. Hauptstudium.

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Winter 2006/07 86

Das Kino als Abendschule - Afrikanische Filmgeschichte(n)PHIL-28254, Seminar, SWS: 2Reinwald, BrigitteDi, 14-täglich, 08:00 - 11:30, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Hiesigen Sehgewohnheiten ist Afrika bis heute weitgehend als exotische Kulisse

für kommerzielle US-amerikanische Spielfilme oder als Katastrophenschauplatz füreinheimische Nachrichtenstreifen oder Korrespondenten-Reportagen vertraut. Völligausgeblendet bleibt dabei, dass afrikanische Autor/innenfilme sowohl aus dem Bereichder Fiktion als auch des Dokumentarischen seit den späten 1950er Jahren eineneigenen Blick auf den Kontinent richten. Auch das Repertoire, aus dem sie schöpfen,ist vielfältig: Kolonisation, Dekolonisation, Land- und Stadtleben, Geschlechter- undGenerationenverhältnisse, Mythen und Alltagsprobleme ¿ Ursprünglich motiviert vonder didaktischen Idee, weitgehend lese- und schreibunkundigen Bevölkerungsgruppenaudiovisuelle Abendkurse anzubieten, hat sich der afrikanische Autor/innenfilm inden letzten 40 Jahren zu einem innovativen kulturellen Medium entwickelt, dessenProduktionen weltweit zirkulieren. Zielsetzung des Seminars ist es zum einen, mit einigenKlassikern des afrikanischen Autor/innenfilms bekannt zu machen und in theoretischeGrundlagen, Methoden und Techniken der Filmanalyse einzuführen. Darüber hinaus sollauch thematisiert werden, welchen Stellenwert die jeweiligen Produktionen historischenSachverhalten beimessen und welche Lesart von Geschichte sie filmsprachlich wieumsetzen, welche didaktischen und politische Konzepte sie verfolgen und schließlichwie es um die Rezeptionsbedingungen vor Ort bestellt ist. Die Veranstaltung richtetsich auch an Studierende, die sich bisher nicht mit der Geschichte Afrikas beschäftigthaben, setzt aber eine gewisse Filmbegeisterung und die Kenntnis zumindest einerFremdsprache (Englisch, Französisch) voraus. Zur Einführung wird empfohlen, sich,soweit im Programm der Hannoveraner Kinos angeboten, so viele afrikanische Filme wiemöglich anzuschauen. Einführende Literatur: Josef Gugler: African Film: Re-imagining acontinent. Bloomington u.a.: James Currey 2003.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Neuere Geschichte,Außereuropäische Geschichte Kulturgeschichte, Geschichtskultur, Öffentlichkeit,Medien, LA, Mag., BA, MA Ed.: VT Systematischer Schwerpunkt, Fachmaster: GlobaleVerflechtungen, Transformation Studies)

Geschichte sichtbar machen. Planung und Durchführung einer AusstellungPHIL-28225, Seminar, SWS: 2Di, Block, 18:15 - 19:45, 17.10.2006 - 17.10.2006, 1146 - B112Kommentar (Blockveranstaltung, samstags) 17.10., 18:00 Vorgespräch in B112; 2. Termin

21.10., 10-16 Uhr, die anderen Termine nach Vereinbarung Im Sommer 2007 feiertder Landesverband der Betriebskrankenkassen Niedersachsen und Bremen sein100jähriges Bestehen. Hierzu soll die Geschichte des Verbandes u.a. im Rahmeneiner Ausstellung präsentiert werden. Aufgabe der Studierenden des Seminars wirdes sein, die Ausstellung konzeptionell sowie inhaltlich zu betreuen und durchzuführen.Im Rahmen des Seminars werden wir uns zunächst anhand von ausgewählterLiteratur mit theoretischen Ansätzen zur Museumspädagogik und zur Konzipierungvon Ausstellungen beschäftigen. Während der Bearbeitung ausgewählter Aspekte derGeschichte des Landesverbandes im Hinblick auf deren Präsentation wird zunächstein Ausstellungskonzept erarbeitet und dieses anschließend in die Praxis umgesetzt.Das Seminar bietet den Studierenden somit einen wichtigen Einblick in ein möglichesspäteres Aufgabenfeld von Historikerinnen und Historikern und gibt ihnen die Möglichkeit,theoretische Erkenntnisse praktisch umzusetzen. In dem Seminar können alleLeistungsnachweise für das Modul Praxis (BA) bzw. Projekt (Master) erworben werden.Dies setzt eine eigenständige Arbeit in der Recherche und der Präsentation voraus,wobei die Anforderungen studiengangsbezogen differenziert werden. Anmeldung zumSeminar über stud-ip, das als zentrale Plattform für das Seminar genutzt wird.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Sturm Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:Magister: Berufspraktisches Seminar, Hauptseminar Neuzeit BA/Master:Praxismodul/Projektmodul

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Winter 2006/07 87

Forschungskolloquium Transformation Studies: "Transformation von Gewaltsystemen"PHIL-28269, Kolloquium, SWS: 1Füllberg-Stolberg, Claus-Heinrich / Rost M.A., Inga-Dorothee / Wünderich, VolkerMo, 14-täglich, 18:15 - 19:45, 30.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Das interdisziplinäre Forschungskolloquium ist das zentrale Diskussionsforum, zu

dem Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland geladen werden. DasProgramm wird Anfang Oktober auf Aushängen und unter http://transformation-studies.debekannt gegeben. Voraussichtlich erster Kolloquiumstermin: 30.10.2006. Begleitend zumKolloquium wird ein Tutorium angeboten.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: u.a. Studiengänge: LA, Mag., MA Kodierung: Magisterund Lehramt: Hauptstudium, Fachmaster Geschichte: Modul "Transformation Studies"Fachmaster Geschichte: Modul "Transformation Studies"

Forschungscolloquium "Gender Studies"PHIL-28255, Kolloquium, SWS: 2Wagner-Hasel, BeateKommentar Beginn: wird durch Aushang bekannt gegeben Die Vorträge mit auswärtigen

GastwissenschaftlerInnen zum Semesterthema ¿Wissenschaftsgeschichte undMethoden¿ werden rechtzeitig durch Aushang, Handzettel und auf der homepage derGender Studies bekannt gegeben: www.gps.uni-hannover.de/gender. Modulzuordnung:Magister und Lehramt: Hauptstudium B.A. MEd: Vertiefungsmodul Systemat.Geschlechtergeschichte Fachmaster: Modul Interdisziplinärer Schwerpunkt: GenderStudies Modul Historischer Schwerpunkt: Politisch-gesellschaftlicher Wandel und seineWahrnehmung

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Küster, u.a. Studiengänge: BA, LA, Mag., MA ForschungskolloquiumPHIL-28277, SeminarRauh-Kühne, CorneliaKommentar (vgl. Aushang)Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: v. Saldern, Duden Frauenzimmer/Männerwelten: Maskulinitätsgeschichte(n) seit dem 18. JahrhundertPHIL-28206, Seminar, SWS: 2Mi, wöchentl., 10:00 - 14:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Blockseminar, 7 Blöcke, wöchentlich, mittwochs 10-14 Uhr, s.t. Zu den beliebtesten,

angeblich auch historisch belegten Geschlechterstereotypen gehören Männer, die"draußen" wie drinnen Konflikte mit der Faust austragen und Frauen, die entweder zurWaffe des Wortes greifen oder friedfertig Streit schlichten, denn "drinnen waltet diezüchtige Hausfrau". Aber im 18. Jhdt. waren auch empfindsame, weinende Männergefragt und - Professoren. Staatsmänner, Soldaten, Pastoren, Fußballspieler, Ernährer,(neue) Väter und Prince sind weitere "Rollenvorbilder", die belegen: Männlichkeit ist (wieWeiblichkeit) ein historisches und kontextabhängiges Konstrukt. Der Forschungsbereichdazu ent-wickelte sich seit den 1970er Jahren aus der Kritik an dominierendenMännlichkeitsbildern. Harry Brod: The Making of Masculinities und Robert W. Connell:Der gemachte Mann waren im englischsprachigen Raum Klassiker. In Köln publiziertenAutorinnen zwei Bände kulturvergleichender Studien zu "Männerbande". Inzwischengibt es eine umfangreiche Literatur, in die das Seminar Einblick vermitteln und derenNutzung geübt werden soll. Literatur: Schmale, Wolfgang: Geschichte der Männlichkeit inEuropa (1450-2000). Wien 2003 Dinges, Martin: Männer ¿ Macht ¿Körper. HegemonialeMännlichkeiten vom Mittelalter bis heute. Frankfurt/M. 2005 Martschukat, Jürgen: "Es istein Junge" ¿ Einführung in die Geschichte der Männlichkeiten in der Neuzeit. Tübingen2005

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Nienhaus Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:Bachelor: EF Neuzeit/Zeitgeschichte Fachwiss. Master: Module Theorie & Konzepte undHistorische Anthropologie

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Winter 2006/07 88

Niedersachsen in den fünfziger und sechziger Jahren: zwischen Modernisierung und BeharrungPHIL-28354, Seminar, SWS: 2Münkel, DanielaMo, wöchentl., 10:00 - 11:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Kommentar Einzelsitzungen und eine Blockveranstaltung In diesem Jahr wird das Land

Niedersachsen 60 Jahre alt. Die Geschichte des Bundeslandes in den erstenNachkriegsdekaden ist steht unter dem Topos einer "verzögerten Modernisierung": Diemassenhafte Aufnahme von Flüchtlingen, eine stark agrarische Wirtschaftsstruktur,die ungünstige "Zonenrandlage" sowie eine spezifische Parteienlandschaft, die sicherst seit Ende der fünfziger Jahre an die bundesrepublikanischen Verhältnisse anglich,bedingten die strukturelle Benachteiligungen des Landes. Die Bestrebungen derPolitik in Niedersachsen zielten von Beginn an darauf ab, die Defizite zu minimierenund den Anschluss des Bundeslandes an den Rest der Republik nicht zu verlieren.Im Seminar sollen zentrale Politikfelder sowie gesellschaftliche, ökonomische undkulturelle Entwicklungen in Niedersachsen beleuchtet werden. Dabei steht die Fragenach Wandlungs- und Modernisierungsprozessen, Brüchen und Kontinuitäten imMittelpunkt. Es wird die Bereitschaft erwartet, sich Themen unter maßgeblicherEinbeziehung gedruckter Quellen zu erarbeiten. Literatur: Bernd Ulrich Hucker u.a.(Hrsg.), Niedersächsische Geschichte, Göttingen 1997.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung: (Zeitgeschichte,Landesgeschichte, Deutschland, Politik-, Wirtschafts-, Sozial-, Gesellschaftsgeschichte)

Didaktische und Berufspraktische SeminareWoher wir kommen. Migration nach SeelzePHIL-28222, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzFr, wöchentl., 10:00 - 11:30, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar Die Veranstaltung dient der Vorbereitung einer großen Ausstellung zur Migration in

Seelze. Sie wurde schon durch Seminare im Sommer und Winter 2005 und 2005/06vorbereitet. Es sollen in Kooperation mit dem Museumsverein Letter-Seelze und demStadtarchiv Seelze Teilaspekte der Ausstellung bearbeitet werden. Sowohl eigeneRecherche als auch aktive Mitarbeit an der Ausstellungsvorbereitung wird von denTeilnehmenden erwartet. Die Veranstaltung wird über stud-ip verwaltet. Teilnehmermelden sich dort an.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA Praxismodul, MasterProjektmodul Magister: Berufspraktisches Seminar, Seminar im Hauptstudium

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Winter 2006/07 89

Lehrplan und Schulbuch. Eine Einführung in die Fachdidaktik für den GeschichtsunterrichtPHIL-28257, Seminar, SWS: 2Wagner-Kyora, GeorgMo, wöchentl., 12:00 - 13:30, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Geschichtsunterricht folgt festgelegten Lehrplänen und eröffnet dennoch einen großen

Freiraum, um eigenständige Unterrichtsreihen zu organisieren. Für die konkreteUnterrichtsplanung vermitteln die Rahmenrichtlinien und das Schulbuch Orientierungen.Im Einführungsseminar Fachdidaktik sollen zunächst die institutionellen Angebotefür Lehrpläne im Fach Geschichte des Gymnasiums kritisch analysiert werden, umin einem weiteren Schritt die Verwendung des Schulbuches in Unterrichtsreihenfür die Sekundarstufen I und II einzuüben. Zentrale methodische Kompetenzensind die Vermittlung des Schulbuch-Textes sowie die Fähigkeit zur didaktischenQuelleninterpretation. Hierbei wird der Schwerpunkt auf dem Geschichtsunterricht fürdas 19. und das 20. Jahrhundert liegen. Die Bereitschaft der Teilnehmer/innen zurselbstständigen Planung einer begrenzten Unterrichtsreihe und ihrer Präsentationim Plenum wird vorausgesetzt. Dies soll möglichst in kooperativen Arbeitsgruppengeschehen. Lit.: Michael Sauer, Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktikund Methodik, Seelze-Velber 2001, Hilke Günther-Arndt (Hg.), Geschichtsdidaktik.Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2005², Hans-Jürgen Pandel,Quelleninterpretation. Die schriftliche Quelle im Geschichtsunterricht, Schwalbach 2003²,Hans-Jürgen Pandel (Hg.), Geschichte konkret 3. Ein Lern- und Arbeitsbuch (AusgabeNordrhein-Westfalen), Braunschweig 2005, ders. (Hg.), Geschichte konkret 3. Ein Lern-und Arbeitsbuch. Hinweise, Lösungen, Arbeitsblätter, Braunschweig 2005 [= Lehrerband],

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, MA ed. Vorbereitung auf ein Schulpraktikum: Didaktik des GeschichtsunterrichtsPHIL-28258, SeminarHoche, Friedrich-JürgenMi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B108Bemerkung ELVE-LSF Höher, schneller, weiter - wohin wollen die Museen? Ausstellungsgestaltung in historischen Museenzwischen klassischem Bildungsauftrag und EventkulturPHIL-28223, Seminar, SWS: 2Fr, wöchentl., 10:00 - 11:30, 27.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Museen sehen sich zunehmend in der Konkurrenz mit Freizeiteinrichtungen wie

Themenparks, Science Centers u.ä. Wie reagieren sie auf diese Situation, was bedeutetdiese Konkurrenz für die Arbeit der Museen? In der Veranstaltung wollen wir Tendenzenin der aktuellen Museumsszene beobachten und diskutieren. Anhand von aktuellenAusstellungskonzepten historischer Museen werden Themen wie Besucheranspracheund Zielgruppenorientierung, Ausstellungsgestaltung und Marketing von Museenerörtert. Ziel ist es, Kriterien für die Analyse von Ausstellungen zu erarbeiten unddiese an Beispielen zu erproben. Literaturhinweise: Materielle Kultur: Sammlungs- undAusstellungsstrategien im historischen Museum, hrsg. von Uwe Meiners, Cloppenburg2002 Jana Scholze, Medium Ausstellung, Bielefeld 2004 Szenografie in Ausstellungenund Museen, Band I und Bd. II, hrsg. von Gerhard Kilger, Essen 2004 und 2006

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Jung, Scheitenberger Studiengänge: BA, LA, Mag.

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Winter 2006/07 90

Geschichte sichtbar machen. Planung und Durchführung einer AusstellungPHIL-28225, Seminar, SWS: 2Di, Block, 18:15 - 19:45, 17.10.2006 - 17.10.2006, 1146 - B112Kommentar (Blockveranstaltung, samstags) 17.10., 18:00 Vorgespräch in B112; 2. Termin

21.10., 10-16 Uhr, die anderen Termine nach Vereinbarung Im Sommer 2007 feiertder Landesverband der Betriebskrankenkassen Niedersachsen und Bremen sein100jähriges Bestehen. Hierzu soll die Geschichte des Verbandes u.a. im Rahmeneiner Ausstellung präsentiert werden. Aufgabe der Studierenden des Seminars wirdes sein, die Ausstellung konzeptionell sowie inhaltlich zu betreuen und durchzuführen.Im Rahmen des Seminars werden wir uns zunächst anhand von ausgewählterLiteratur mit theoretischen Ansätzen zur Museumspädagogik und zur Konzipierungvon Ausstellungen beschäftigen. Während der Bearbeitung ausgewählter Aspekte derGeschichte des Landesverbandes im Hinblick auf deren Präsentation wird zunächstein Ausstellungskonzept erarbeitet und dieses anschließend in die Praxis umgesetzt.Das Seminar bietet den Studierenden somit einen wichtigen Einblick in ein möglichesspäteres Aufgabenfeld von Historikerinnen und Historikern und gibt ihnen die Möglichkeit,theoretische Erkenntnisse praktisch umzusetzen. In dem Seminar können alleLeistungsnachweise für das Modul Praxis (BA) bzw. Projekt (Master) erworben werden.Dies setzt eine eigenständige Arbeit in der Recherche und der Präsentation voraus,wobei die Anforderungen studiengangsbezogen differenziert werden. Anmeldung zumSeminar über stud-ip, das als zentrale Plattform für das Seminar genutzt wird.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Sturm Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:Magister: Berufspraktisches Seminar, Hauptseminar Neuzeit BA/Master:Praxismodul/Projektmodul

Einführung in die EDVPHIL-28226, Seminar, SWS: 2Mi, wöchentl., 10:00 - 11:30, 18.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Der Einsatz von Informationstechnik (IT) gehört heute unverzichtbar zu den

Handwerksmitteln eines Historikers. Angefangen mit der Literaturrecherche im Internetüber die Strukturierung der Arbeit mittels einer Datenbank bis hin zum Verfassen eineswissenschaftlichen Textes mit Hilfe einer Textverarbeitung besteht ein großer Teil derTätigkeit eines Historikers aus der Arbeit am PC. In dieser Veranstaltung sollen denTeilnehmern grundlegende EDV-Kenntnisse vermittelt werden, wobei sich das Seminarin die Themenschwerpunkte Betriebssysteme, Anwendungsprogramme und Internetgliedert. Das Hauptaugenmerk soll dabei neben einer allgemeinen Einführung in dieBetriebssysteme Windows und Linux auf für Historiker unverzichtbaren Hilfsmittelnwie Textverarbeitungen, Datenbanken und Literaturverwaltungen sowie der selektivenund effizienten Nutzung des Internets zur Informationsbeschaffung liegen. Zudemsollen u.a. nützliche Tools vorgestellt, auf verschiedene Dateiformate eingegangenund der effiziente Schutz vor Viren und anderen Schädlingen thematisiert werden. Jenach Kenntnisstand und Wunsch der Teilnehmer können auch andere Themen in dasProgramm aufgenommen bzw. Schwerpunkte verlagert werden. Die Veranstaltung richtetsich vornehmlich an Studierende im Grundstudium mit wenig EDV-Kenntnissen. DasSeminar findet im EDV-Zentrum im Schneiderberg 50, Raum V 208 statt. Da die Zahl derArbeitsplätze begrenzt ist, wird um verbindliche Anmeldung bis zum 30.09.06 per E-Mailan [email protected] gebeten. Die Veranstaltung ist für Gasthörer nichtgeöffnet.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.

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Winter 2006/07 91

Geschichte multimedialPHIL-28227, Seminar, SWS: 2Scholz, MartinMi, wöchentl., 12:00 - 13:30, 18.10.2006 - 03.02.2007Kommentar evtl. Blöcke Schneiderberg V208 Medienkompetenz im Allgemeinen und insbesondere

die Beherrschung von Multimedia-Techniken gehören heute zum unbedingtenAnforderungsprofil der neuen Historiker/innen-Generation. Dies gilt nicht nur für allepraxisorientiert arbeitenden Historiker/innen, sondern auch und besonders für allekünftigen Lehrkräfte. In der Veranstaltung soll eine inhaltlich zu erarbeitende und zugestaltende Präsentation unter Verwendung der Software Macromedia Director konzipiertund umgesetzt werden. Neben den darzustellenden fachwissenschaftlichen Inhalten,geht es dabei vor allem um den didaktischen Aufbau einer solchen Präsentation.Nach einer kurzen technischen Einführung sollen die Teilnehmer/innen anhandeines selbst entwickelten Konzeptes eine eigenständige Präsentation erstellen. Essind keine besonderen Computerkenntnisse erforderlich. Die praktischen Arbeitenwerden im EDV-Zentrum im Schneiderberg 50, Raum V 208 durchgeführt. Wichtig: DieTeilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anmeldung und frühzeitige Interessensbekundung viaEmail: [email protected] wird daher gebeten. Die Veranstaltung ist auch überStud.IP zu finden.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA. LA. Mag. Kodierung: Nichtfachliche Schlüsselqualifikation,Präsentationstechnik B.A.-Studiengang/ Praxismodul, berufspraktische Veranstaltung,Informations- und Kommunikationstechnologie im Unterricht

Der Holocaust im FilmPHIL-28250, Seminar, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-HeinrichMo, Block, 18:15 - 19:45, 16.10.2006 - 16.10.2006, 1146 - B112Kommentar Blockveranstaltung 1. Termin Mo. 16.10.2006 18:15-19:45 Uhr B112. Die Wiederholung

dieser Veranstaltung soll all denjenigen die Gelegenheit der Teilnahme geben, die imWS 05/06 aus Platzgründen abgewiesen werden mussten. Neue Teilnehmer könnenbis zu einer Obergrenze von 30 Personen aufgenommen werden. Im Mittelpunkt derVeranstaltung sollen wiederum Spielfilme stehen, die das Thema "NS-Judenverfolgungund Holocaust" in verschiedenen Phasen der Nachkriegszeit bis hin zu aktuellenProduktionen behandeln. Dazu gehören: - "Morituri" (Deutschland 1948) und Eheim Schatten (Deutschland 1947) - "Holocaust" (USA 1978) - "Schindlers Liste" (USA1992) - "Das Leben ist schön" (Italien 1992) und "Zug des Lebens" (Frankreich 1998)Kontrastiert werden sollen diese Spielfilmvariationen mit dem Monumentalwerk "Shoah"von Claude Lanzmann, der für sich in Anspruch nimmt, die einzig angemessene filmischeBehandlung des singulären Themas geleistet zu haben. Hierfür muss allein ein Filmtageingeplant werden. Auf den noch zu terminierenden Blockveranstaltungen sollen weitereFilmanalysen von den TeilnehmerInnen präsentiert werden. Literatur: Sven Kramer, DieShoah im Bild, Edition text+kritik 2003.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Aschenbach, Endeward Studiengänge:BA, LA, Mag. Kodierung: Magister /Lehramt Hauptstudium, Fachdidaktik,Geschichtskultur/Öffentlichkeit, BA Vertiefungsmodul Neuere Geschichte undsystematischer Schwerpunkt.

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Winter 2006/07 92

"... und wir wären froh, wenn es Frieden wäre" - Ausstellungsmodule zur Wahrnehmung undVerarbeitung des Ersten Weltkriegs im ländlichen RaumPHIL-28228, Seminar, SWS: 2Ziessow, Karl-HeinzFr, wöchentl., 12:00 - 13:30, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Für die einen war es eine "Urkatastrophe" (Ernst Schulin), die mit den

Fortschrittshoffnungen der Aufklärung brach und das zwanzigste Jahrhundert einleitete.Für die anderen war es das vorläufige Ende einer langen Prosperitätsphase, für die esein Danach kaum geben konnte. Für viele wurde es zu einer Lebensphase, die wedermit dem bisherigen Leben noch mit der eigenen Lebensumgebung zu vermitteln war.Ein Land voller Kriegerdenkmäler erzählt die Geschichte dieser fassungslosen Trauer,die einsetzte, nachdem die Alltagskommunikation in Briefen und Erzählungen verebbtwar. Kein anderes Ereignis der ersten Jahrhunderthälfte hat eine so umfangreicheschriftliche und bildliche Überlieferung in fast jedem Haushalt hinterlassen wie der ErsteWeltkrieg. Das Seminar wird anhand von regionalem Quellenmaterial aus dem ländlichenRaum Ausstellungsmodule entwickeln, mit denen in den Häusern des Freilichtmuseumsan die Verarbeitung des Ersten Weltkriegs erinnert werden kann. Es besteht ¿ inbegrenztem Umfang ¿ die Möglichkeit eines Praktikums im Museumsdorf Cloppenburg.Weitere Informationen ab 1.10.2006 unter www.ballodora.de/ws2006 Literatur: ReinhardKoselleck/Michael Jeismann (Hg.): Der politische Totenkult. Kriegerdenkmäler in derModerne. München 1994; Bernd Ulrich/Benjamin Ziemann (Hg.): Krieg im Frieden. Dieumkämpfte Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, Frankfurt am Main 1997; NikolausBuschmann/Horst Carl (Hg.): Die Erfahrung des Krieges. ErfahrungsgeschichtlichePerspektiven von der Französischen Revolution bis zum Zweiten Weltkrieg. Paderborn2001; Christine Beil: Der ausgestellte Krieg. Präsentationen des Ersten Weltkriegs1914-1939. (Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen 97).Tübingen 2004

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Denkmale der Industrie und Technik. Geschichte und Bedeutung der technischen Denkmale inDeutschlandGeschichte und Bedeutung der Technischen Denkmale in DeutschlandPHIL-28229, Seminar, SWS: 2Mo, wöchentl., 18:15 - 19:45, 23.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar In diesem Seminar werden die Geschichte und Bedeutung der Technischen Denkmale

in Deutschland behandelt werden. Ausgehend von der Definition geht es um diehistorische Entwicklung der Industrie- und Technikdenkmalpflege in Deutschland imVergleich zu Großbritannien. Welche Rolle spielen dabei die Technik-, Wirtschafts-,Sozialgeschichte, Industriearchäologie und Industriekultur. Anhand der Gründung vonTechnik- und Industriemuseen werden die Situation der Technischen Denkmale sowieihre Dokumentation und ihre Umnutzung untersucht. Als Abschluss des Seminars sindExkursionen zum Westfälischen Industriemuseum (Schiffshebewerk Henrichenburg inWaltrop und zur Zeche Zollern 2/4 in Dortmund-Bövinghausen) vorgesehen. EinführendeLiteratur Wolfhard Weber: Von der "Industriearchäologie" über das "Industrielle Erbe"zur "Industriekultur", in: Technik-Geschichte, hrsg. von Ulrich Troitzsch und GabrieleWohlauf, Frankfurt a.M. 1980, S. 420¿447. Technische Kulturdenkmale, hrsg. vonConrad Matschoß und Werner Lindner, Faks.-Ausg. der Ausgabe von 1932, Düsseldorf1984. Ulrich Linse: Die Entdeckung der technischen Denkmäler. Über die Anfänge der"Industriearchäologie" in Deutschland, in: Technikgeschichte 53(1986), Nr. 3, S. 201-222.Rainer Slotta: Industriearchäologie, in: tendenzen, 28. Jg. (1987), Nr. 159, S. 33-41. AxelFöhl: Bauten der Industrie und Technik (=Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomiteesfür Denkmalschutz, Bd. 47), Bonn 1994. Friederike Waentig: Denkmale der Technikund der Industrie: Definition und ihre Geschichte, in: Technikgeschichte 67 (2000), Nr.2, S. 85-110. Helmuth Albrecht. Industriearchäologie, in: Industriedenkmalpflege undGeschichtskultur (2002), Nr. 2, S. 36-40.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag.

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Winter 2006/07 93

Die Entwicklung der USA zur Weltmacht im Geschichtsunterricht der Sek I und Sek IIPHIL-28353, Seminar, SWS: 2Wussow, SabineMi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Inhaltlicher Gegenstand dieser Veranstaltung ist die Entwicklung der USA von den

ersten englischen Kolonien auf dem amerikanischen Kontinent bis zu ihrer Positionin der internationalen Staatenwelt am Ende des Ersten Weltkrieges. Dabei werdensowohl entscheidende Kontinuitäten wie das puritanische Sendungsbewusstsein alsauch Zäsuren in der amerikanischen Geschichte wie der Übergang vom Isolationismuszum Internationalismus gegen Ende des 19. Jahrhunderts betrachtet. Die Entwicklungdes Selbstbildes der Vereinigten Staaten wird dabei ebenso untersucht wie dieWahrnehmung von außen. In methodischer Hinsicht befasst sich die Veranstaltung mitdem Aufbau von Unterrichtseinheiten, verschiedenen Unterrichtseinstiegen, der Korrekturvon Klausuren im Rahmen des Zentralabiturs sowie dem Umsetzen verschiedenerRichtlinien in die schulische Praxis. Literatur: Kursbuch Geschichte, allgemeine Ausgabe,Schülerband, Cornelsen, ISBN 643034 Kursbuch Geschichte, ErgänzungsbändeZentralabitur Niedersachsen, Band 1 (Abitur 2006), Cornelsen, ISBN 642354 DieGeschichte der USA, Schülerbuch, Cornelsen, ISBN 642257

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA

ExkursionenAlthistorische Exkursion im Rahmen meines Seminars "Zur Theorie und Anwendung der AltenGeschichte"PHIL-28278, ExkursionKehne, PeterKommentar Eine ein- oder zweitägige Exkursion nach Köln und/oder Bonn bzw. zu einer aktuellen

Ausstellung. Teilnahmevoraussetzungen: Teilnahme am o. g. Seminar.Bemerkung ELVE-LSF Exkursion nach Osnabrück im Rahmen des Seminars "Zwischen Absolutismus und Ständestaat -Niedersächsische Territorien in der frühen Neuzeit"PHIL-28279, ExkursionBemerkung ELVE-LSF Exkursion im Rahmen des Seminars "Höher, schneller, weiter - wohin wollen die Museen?"PHIL-28280, ExkursionBemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Jung/Scheitenberger

Examensseminare/KolloquienAusgewählte Probleme der neueren Geschichte und KirchengeschichtePHIL-28281, Seminar, SWS: 2Aschoff, Hans-GeorgBemerkung ELVE-LSF Seminar für ExamenskandidatInnen und DoktorandInnenPHIL-28282, Seminar, SWS: 2Füllberg-Stolberg, Claus-HeinrichBemerkung ELVE-LSF

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Winter 2006/07 94

Probleme der Regional- und Lokalgeschichte des Mittelalters und der NeuzeitPHIL-28283, Seminar, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansDi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar und Blockseminare n. V. Zur Teilnahme an diesem Seminar sind alle diejenigen

eingeladen, die in der Endphase des Studiums einen Schwerpunkt auf die Regional-und Lokalgeschichte legen wollen. Insbeson-dere ist das Seminar für Studierendegeeignet, die ein regional- oder lokalgeschichtliches Thema als Prüfungsgebiet bzw.Examensschrift vorbereiten oder als weiterführende For-schungsarbeit behandelnmöchten. Diskutiert werden aktuelle Fragen der Forschung, Theorie, Methode undAnwendung von Regional- und Lokalgeschichte, aber auch Probleme der Orga-nisationwissenschaftlicher Arbeit in der letzten Studienphase. Im Mittelpunkt stehen The-men, diesich aus den Arbeitsgebieten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergeben.

Bemerkung ELVE-LSF Zur Theorie und Anwendung der Alten GeschichtePHIL-28284, Kolloquium, SWS: 2Kehne, PeterKommentar und BlockseminareBemerkung ELVE-LSF ExamenscolloquiumPHIL-28285, Kolloquium, SWS: 1Kehne, PeterBemerkung ELVE-LSF Kontroverse Konzepte (IX): Körper(Geschichte)PHIL-28286, Seminar, SWS: 2Lüdtke, SolveigBemerkung ELVE-LSF Oberseminar für Examenskandidaten und DoktorandenPHIL-28287, Seminar, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaKommentar Das Oberseminar dient der Vorstellung laufender Arbeiten. Teilnahme auf Einladung. Bei

Interesse melden Sie sich bitte in meiner Sprechstunde.Bemerkung ELVE-LSF Seminar für Examenskandidat/Innen und Doktorand/InnenPHIL-28288, Seminar, SWS: 2Reinwald, BrigitteDi, wöchentl., 18:15 - 19:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Bemerkung ELVE-LSF Seminar für DoktorandInnen und ExamenskandidatInnenPHIL-28289, Seminar, SWS: 2Schneider, Karl-HeinzFr, wöchentl., 14:15 - 15:45, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Bemerkung ELVE-LSF Seminar für ExamenskandidatenPHIL-28290, Seminar, SWS: 2Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Tasler Althistorisches Forschungs- und ExamenscolloquiumPHIL-28292, SeminarWagner-Hasel, BeateKommentar Das Kolloquium bietet die Möglichkeit, jüngste Forschungsergebnisse auf dem

Gebiet der antiken Kultur-, Politik- und Sozialgeschichte kennen zu lernen und zudiskutieren. ExamenskandidatInnen werden die Gelegenheit haben, ihre Prüfungsthemenvorzustellen und zu besprechen.

Bemerkung ELVE-LSF

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PVO Lehr I

ProjektAlthistorisches Projektseminar "Römer in Germanien - multimedial"PHIL-28276, Experimentelle Übung, SWS: 2Kehne, Peter / Scholz, MartinMi, wöchentl., ab 17:00, 25.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B203Kommentar Die Übung setzt das Projektseminar aus dem SS 2006 fort.Bemerkung ELVE-LSF Evangelische Klöster in Niedersachsen. Ein Anachronismus?PHIL-28240, Seminar, SWS: 2Hauptmeyer, Carl-HansDi, wöchentl., 08:30 - 10:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B209Kommentar "Junge Menschen, die durch Stipendien, Preise und aktuelle Aktivitäten (Ausstellungen,

Diskussionsrunden, Internetforen etc.) neugierig gemacht werden sollen", heißt es ineinem Text der Klosterkammer aus dem Sommer 2006. Diesen Satz mit Inhalt zu füllen,soll Aufgabe des Seminars sein. In Niedersachsen gibt es evangelische Frauenklöster.Wie kann das sein? Warum erfüllen die Klöster bis in unsere Zeit soziale, spirituelle undkirchliche Aufgaben? Weshalb gibt es in Hannover eine Klosterkammer als Verwalterinu.a. des "Allgemeine Hannoverschen Klosterfonds" mit den Stiftungszwecken "Kirche","Schule" und "milde Zwecke aller Art"? Im Jahr 2008 wird die Klosterkammer Hannoverdes 450. Todestages von Elisabeth von Calenberg gedenken und 2010 den 500.Geburtstag der "Reformationsfürstin" feiern. Beide Jubi-läen geben die Möglichkeit,die vielfältigen Themenbereiche um Elisabeth zu beleuchten: die Geschichte des16. Jahrhunderts mit der Reformation und ihren Folgen; die Handlungsspiel-räumevon Fürstinnen in Politik, Kunst und Kultur; die Rolle von Religion und Spiritualität inder Frühen Neuzeit, die Weiterentwicklung der Klöster bis in unsere Zeit. Seit demFrühjahr 2005 hat sich ein Projektbeirat zur Begleitung der Jubiläen formiert. Ziel istu.a., Niedersachsen als Land mit einer einzigartigen Klosterlandschaft, gewachsen ausGeschichte, politischer Verantwortung und Tradition, zu profilieren, den damit verknüpftenHeimatbegriff im Zeitalter der Globalisierung zu würdigen und bislang unveröffentlichteQuellen zu den Jubiläumsthemen zu erschließen. Hieran will das Seminar anknüpfen.Die von den Studierenden erarbeiteten Materialien sollen zum Semesterende in derKlosterkammer vorgestellt werden. Weiterführende Forschungen in Kooperation mit derKlosterkammer sind angestrebt, Stipendien nicht ausgeschlossen.

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: Vertiefungsmodul und MA-ModulHistorische Räume

Fächerübergreifende Lernfelder

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Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa seit 1945PHIL-28252, Seminar, SWS: 2Rauh-Kühne, CorneliaDi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Die Erforschung des "Konsums" fiel lange Zeit in die Zuständigkeit von Ökonomen,

Psychologen und Marktforschern, und ¿ soweit es um die Vergangenheit ging ¿ vonWirtschafts- und Sozialhistorikern. Seit dem kulturwissenschaftlichen Paradigmenwechselin den Sozialwissenschaften geht jedoch auch die Geschichtswissenschaft mit breitgefächerten Fragestellungen und Methoden an die Welt des Konsums heran, Als¿Gesellschafts- und Kulturgeschichte¿ geht es ihr um nichts Geringeres als eineAnalyse von "Konsum und Konsumieren als eigenständige geschichtsbildende Faktorender Moderne". In dieser Perspektive stellte der grenz- und systemübergreifendeAufschwung der Konsumkultur im Europa nach 1945 nur eine besonders markante vonzahlreichen "Konsumrevolutionen" dar, welche die Moderne seit ihren Anfängen in der¿Sattelzeit¿ prägen (Siegrist). Das Seminar will dazu anregen, sich mit verschiedenenhistorischen Ansätzen und Ergebnissen der zeithistorischen Konsumgeschichte zubeschäftigen. Hauptziel ist, die politischen, kulturellen und sozialen Bedingungenund die geschlechtsspezifischen Wirkungen der Herausbildung unterschiedlicherKonsumgesellschaften im Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu erarbeiten und dabeiauch die Einflüsse transnationaler Verflechtungen im Auge zu behalten. Literatur: HannesSiegrist/Hartmut Kaelble/Jürgen Kocka (Hg.), Europäische Konsumgeschichte. ZurGesellschafts- und Kulturgeschichte des Konsums (18.-20. Jahrhundert), Frankfurt/NewYork 1997. Arne Andersen, Der Traum vom guten Leben. Alltags- und Konsumgeschichtevom Wirtschaftswunder bis heute, Frankfurt/New York 1997. Anmeldung: DasHauptseminar steht nur Studierenden offen, die Studienleistungen im Umfang einesHauptseminarscheins erbringen wollen. Die Teilnehmerzahl des Seminars ist begrenzt(max. 35 in der Reihenfolge der verbindlichen Anmeldungen in meinen Sprechstundenund per Anmeldungsliste, die außerhalb meiner Sprechstunde im Geschäftszimmer, ImMoore 21, B 106, zu den Öffnungs

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA, Mag. Kodierung: BA SE (Modul VT SystematischerSchwerpunkt) Fach-MA: SE Modul Politisch-Sozialer Wandel European Studies: SE imWahlpflichtbereich Mag. Hauptstudium.

Frauenzimmer/Männerwelten: Maskulinitätsgeschichte(n) seit dem 18. JahrhundertPHIL-28206, Seminar, SWS: 2Mi, wöchentl., 10:00 - 14:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B112Kommentar Blockseminar, 7 Blöcke, wöchentlich, mittwochs 10-14 Uhr, s.t. Zu den beliebtesten,

angeblich auch historisch belegten Geschlechterstereotypen gehören Männer, die"draußen" wie drinnen Konflikte mit der Faust austragen und Frauen, die entweder zurWaffe des Wortes greifen oder friedfertig Streit schlichten, denn "drinnen waltet diezüchtige Hausfrau". Aber im 18. Jhdt. waren auch empfindsame, weinende Männergefragt und - Professoren. Staatsmänner, Soldaten, Pastoren, Fußballspieler, Ernährer,(neue) Väter und Prince sind weitere "Rollenvorbilder", die belegen: Männlichkeit ist (wieWeiblichkeit) ein historisches und kontextabhängiges Konstrukt. Der Forschungsbereichdazu ent-wickelte sich seit den 1970er Jahren aus der Kritik an dominierendenMännlichkeitsbildern. Harry Brod: The Making of Masculinities und Robert W. Connell:Der gemachte Mann waren im englischsprachigen Raum Klassiker. In Köln publiziertenAutorinnen zwei Bände kulturvergleichender Studien zu "Männerbande". Inzwischengibt es eine umfangreiche Literatur, in die das Seminar Einblick vermitteln und derenNutzung geübt werden soll. Literatur: Schmale, Wolfgang: Geschichte der Männlichkeit inEuropa (1450-2000). Wien 2003 Dinges, Martin: Männer ¿ Macht ¿Körper. HegemonialeMännlichkeiten vom Mittelalter bis heute. Frankfurt/M. 2005 Martschukat, Jürgen: "Es istein Junge" ¿ Einführung in die Geschichte der Männlichkeiten in der Neuzeit. Tübingen2005

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Nienhaus Studiengänge: BA, LA, Mag., MA Kodierung:Bachelor: EF Neuzeit/Zeitgeschichte Fachwiss. Master: Module Theorie & Konzepte undHistorische Anthropologie

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Die Entwicklung der USA zur Weltmacht im Geschichtsunterricht der Sek I und Sek IIPHIL-28353, Seminar, SWS: 2Wussow, SabineMi, wöchentl., 14:15 - 15:45, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - A106Kommentar Inhaltlicher Gegenstand dieser Veranstaltung ist die Entwicklung der USA von den

ersten englischen Kolonien auf dem amerikanischen Kontinent bis zu ihrer Positionin der internationalen Staatenwelt am Ende des Ersten Weltkrieges. Dabei werdensowohl entscheidende Kontinuitäten wie das puritanische Sendungsbewusstsein alsauch Zäsuren in der amerikanischen Geschichte wie der Übergang vom Isolationismuszum Internationalismus gegen Ende des 19. Jahrhunderts betrachtet. Die Entwicklungdes Selbstbildes der Vereinigten Staaten wird dabei ebenso untersucht wie dieWahrnehmung von außen. In methodischer Hinsicht befasst sich die Veranstaltung mitdem Aufbau von Unterrichtseinheiten, verschiedenen Unterrichtseinstiegen, der Korrekturvon Klausuren im Rahmen des Zentralabiturs sowie dem Umsetzen verschiedenerRichtlinien in die schulische Praxis. Literatur: Kursbuch Geschichte, allgemeine Ausgabe,Schülerband, Cornelsen, ISBN 643034 Kursbuch Geschichte, ErgänzungsbändeZentralabitur Niedersachsen, Band 1 (Abitur 2006), Cornelsen, ISBN 642354 DieGeschichte der USA, Schülerbuch, Cornelsen, ISBN 642257

Bemerkung ELVE-LSF Studiengänge: BA, LA

Angebote anderer InstituteInformation und Kommunikation im industriellen Zeitalter - Technischer Fortschritt undgesellschaftlicher WandelPHIL-28429, Seminar, SWS: 2Do, wöchentl., 18:00 - 20:00, 19.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Blockseminar, Vorbesprechung am 19.10. von 18-20h Schwerpunkte H3, H6, H 7;

SOZ 1, 3 und 4, SOZIOL 2 und 4, LG 2, LGHR 2, LBS 2. Für den amerikanischenSoziologen William Ogburn war die technische Entwicklung primäre Trieb-kraft desgesellschaftlichen Wandels. Ogburn formulierte in den 20er Jahren des vorigenJahrhunderts die These vom "cultural lag", wonach der gesellschaftliche "Fortschritt"dem technologischen notwen-dig hinterherhinkt. Wenngleich diese Auffassung höchstfragwürdig ist, beinhaltet Ogburns Ansatz dennoch einen interessanten Aspekt, der in derRezeption häufig vernachlässigt wird: Die Kluft zwi-schen materieller und immateriellerKultur bringt demnach eine Fülle unrealistischer Einschätzungen der neuen Technologiehervor. Gegenstand der geplanten Lehrveranstaltung ist sowohl das Verhältnis vontechnologischem Fort-schritt und gesellschaftlichem Wandel als auch der Diskursüber die Auswirkungen technischer Ent-wicklung, insbesondere bezogen auf dieInformations- und Telekommunikations-Technologien. Um diesbezüglich zu einerrealistischen Einschätzung zu gelangen, ist es notwendig, den Blick zu-nächst vonden aktuellen Entwicklungen und Debatten über die sog. "Neuen I&K-Technologien"und den auch von der Bundesregierung beschworenen Wandel zur "Informations-"oder "Wissensgesell-schaft" abzuwenden und den Gegenstand in seiner Historizitätzu erfassen, denn die Geschichte der Industriegesellschaften (und der bürgerlichenDemokratien) ist aufs engste mit den I&K-Technologien verwoben. Wir wollen deshalbzunächst die technologische Entwicklung, ausgehend von Presse und Telegraphieüber Telefon und Rundfunk, Fernsehen und Computertechnik bis hin zu Internet undMobiltelefon anhand ausgewählter Beispiele rekonstruieren und dabei der Fragenachgehen, welche Folgen der Ein-führung der jeweils neuen Technologien von denZeitgenossen vermutet (erhofft oder befürchtet) wur-den und inwieweit die TechnikÖkonomie, Politik und Alltagsleben tatsächlich

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Kleimann Studiengänge: LA, Mag., MA Kodierung:Magister/LA: Hauptstudium MA-Modul: Transformation Studies (Neuzeit, Wirtschafts- undSozialgeschichte, Technikgeschichte)