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Anforderungssituation wahrnehmen Im Augenblick unterrichte ich ein 4. Schuljahr in Religion. Ich habe die Gruppe im 3. Schuljahr übernom- men. Mittlerweile kennen wir uns gut, es herrscht eine offene, ver- trauensvolle Atmosphäre, in der die Kinder ihre Fragen stellen. So fragt Tobias lange nach unserer Gottes- einheit mit dem Kinderbuch »An der Arche um Acht«: »Wie ist das jetzt eigentlich mit Gott? Ich meine, wir reden dauernd von ihm, aber wir wissen nicht, ob es ihn gibt oder nicht.« Ein anderes Kind nimmt gleich den Faden auf: »Gott gibt es vielleicht nicht. Man merkt ihn nicht. Denn er greift nicht ein.« Wieder ein anderes Kind: »Doch. Gott gibt es. Er hört. Manchmal. Manchmal auch nicht. Aber manchmal doch.« Ein bittender Blick um Unterstützung und Bestätigung in meine Richtung begleitet das letzte Statement – und schon sind wir mitten im Theologi- sieren. Ich versuche wahrzunehmen und zu sortieren, was die Kinder mir an- bieten, welche Fragen sie bewegen. Hinter der Frage, ob es Gott gibt, vermute ich weitere Fragen: Wie zeigt sich Gottes Existenz? Wie er- fahren wir ihn? Wie erweist er sich heute? Aus diesen Gedanken formu- liere ich als Anforderungssituation: »Wie können wir etwas von Gottes Dasein merken? Zum Beispiel: Hört Gott unser Beten?« Kompetenzen bedenken Ich bleibe zunächst bei Kompe- tenz 2 hängen. Hier heißt es: Schü- ler/-innen unterscheiden, deuten und gestalten Grundformen religiö- ser Sprache in biblischen Geschich- ten, Psalmen, Symbolen, Gebeten, Gebärden. Es erscheint mir konse- quent, mich hier mit meinem Unter- richtsvorhaben Gebet, Beten, Ge- betserhörung . . . anzudocken. Hilfreich sind mir folgende Teilkompetenzen: kennt einfache Kindergebete, kann eigene Gebete formulieren und beteiligt sich an der Gestal- tung von Ritualen, Andachten und Gottesdiensten in der Schule, kennt unterschiedliche Gebets- haltungen und kann sie deuten, kennt ausgewählte Psalmworte, kann sie als bildhaften Ausdruck menschlicher Grunderfahrungen deuten und sie mit eigenem Geschehen und Erfahrungen ver- knüpfen, kann Symbole und Psalmworte in kreativen Gestaltungsformen zum Ausdruck bringen, kann das Vaterunser und Psalm 23 mitsprechen, kennt Gebete und Gebetssituatio- nen von Jesus, kann darüber Auskunft geben, was Christen mit dem Gebet ver- binden, – ... Doch auch die anderen Kompeten- zen liefern Teilaspekte, die ich nicht aus dem Blick verlieren möchte. Zur Frage nach dem Beten gehört für mich auch das eigene Selbst- und Weltverständnis wahrzunehmen und vor einem Gegenüber zur Spra- che zu bringen. Siehe Kompetenz 1, (Seite 3). Das Gebetsverständnis Jesu, das sich im Vaterunser und in seiner Ge- betspraxis ausdrückt, ist für mich ei- nes der zentralen Motive des christ- lichen Glaubens, über deren Bedeu- tung Auskunft zu geben ist. Siehe Kompetenz 3. Dass Gebete einen festen Ort in Feiern und Festen haben und als individuelle Ausdrucksformen des Glaubens wahrgenommen werden, möchte ich in meiner Einheit ver- ankert wissen. Siehe Kompetenz 4. Gerade im Umgang mit Gebeten in unterschiedlicher religiöser Praxis und der Frage nach Gott zeigt sich, ob und wie die Schüler/-innen im Religionsunterricht andere religiöse Lebenswelten und Deutungsmuster wahrnehmen. Es muss Anliegen sein, dass wir dies respektvoll kom- munizieren, sei es bei unterschied- lichen Auffassungen innerhalb der Religionsgruppe oder Klasse, sei es im interreligiösen Dialog. Siehe Kompetenz 5. Gerade mit Hilfe der Psalmen und des Vaterunsers lassen sich lebens- fördernde und lebensfeindliche Ansprüche unterscheiden. Siehe Kompetenz 6. Hört Gott unser Beten? Hört Gott unser Beten? Hört Gott unser Beten? von Anne Klaaßen Von der Kompetenz zur Unterrichtsstunde Seit meiner Mitarbeit bei der Entwicklung des Teil- rahmenplans Evangelische Religion versuche ich her- auszufinden, worin die Kompetenzorientierung be- steht. Das heißt, ich probiere in meinem Unterricht aus, an welchen Merkmalen sich Kompetenzorientie- rung zeigen kann, ich dokumentiere Schülerbeiträge, ich »erforsche« meinen Unterricht. Ich möchte im Folgenden an einem Beispiel exem- plarisch meine Gedankengänge aufzeigen und andere an meinen Überlegungen und Entscheidungen teil- haben lassen. 8 Schönberger Hefte 3/10

Hört Gott unser Beten?Hört Gott unser Beten? · V or langer Zeit lebte in den weiten Wäldern Russ-lands eine Witwe. Sie hieß Varenka. Ihr kleines Haus stand tief in den Bäumen,

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Anforderungssituationwahrnehmen

Im Augenblick unterrichte ich ein4. Schuljahr in Religion. Ich habe dieGruppe im 3. Schuljahr übernom-men. Mittlerweile kennen wir unsgut, es herrscht eine offene, ver-trauensvolle Atmosphäre, in der dieKinder ihre Fragen stellen. So fragtTobias lange nach unserer Gottes-einheit mit dem Kinderbuch »An derArche um Acht«: »Wie ist das jetzteigentlich mit Gott? Ich meine, wirreden dauernd von ihm, aber wirwissen nicht, ob es ihn gibt odernicht.« Ein anderes Kind nimmtgleich den Faden auf: »Gott gibt esvielleicht nicht. Man merkt ihn nicht.Denn er greift nicht ein.« Wieder einanderes Kind: »Doch. Gott gibt es.Er hört. Manchmal. Manchmal auchnicht. Aber manchmal doch.« Einbittender Blick um Unterstützungund Bestätigung in meine Richtungbegleitet das letzte Statement – undschon sind wir mitten im Theologi-sieren.

Ich versuche wahrzunehmen undzu sortieren, was die Kinder mir an-bieten, welche Fragen sie bewegen.Hinter der Frage, ob es Gott gibt,vermute ich weitere Fragen: Wiezeigt sich Gottes Existenz? Wie er-fahren wir ihn? Wie erweist er sichheute? Aus diesen Gedanken formu-liere ich als Anforderungssituation:»Wie können wir etwas von GottesDasein merken? Zum Beispiel: HörtGott unser Beten?«

Kompetenzen bedenken

Ich bleibe zunächst bei Kompe-tenz 2 hängen. Hier heißt es: Schü-ler/-innen unterscheiden, deutenund gestalten Grundformen religiö-ser Sprache in biblischen Geschich-ten, Psalmen, Symbolen, Gebeten,Gebärden. Es erscheint mir konse-

quent, mich hier mit meinem Unter-richtsvorhaben Gebet, Beten, Ge-betserhörung . . . anzudocken.

Hilfreich sind mir folgendeTeilkompetenzen:

– kennt einfache Kindergebete,

– kann eigene Gebete formulierenund beteiligt sich an der Gestal-tung von Ritualen, Andachten undGottesdiensten in der Schule,

– kennt unterschiedliche Gebets-haltungen und kann sie deuten,

– kennt ausgewählte Psalmworte,kann sie als bildhaften Ausdruckmenschlicher Grunderfahrungendeuten und sie mit eigenemGeschehen und Erfahrungen ver-knüpfen,

– kann Symbole und Psalmworte inkreativen Gestaltungsformen zumAusdruck bringen,

– kann das Vaterunser und Psalm23 mitsprechen,

– kennt Gebete und Gebetssituatio-nen von Jesus,

– kann darüber Auskunft geben,was Christen mit dem Gebet ver-binden,

– . . .

Doch auch die anderen Kompeten-zen liefern Teilaspekte, die ichnicht aus dem Blick verlierenmöchte.

• Zur Frage nach dem Beten gehörtfür mich auch das eigene Selbst-und Weltverständnis wahrzunehmenund vor einem Gegenüber zur Spra-che zu bringen. Siehe Kompetenz 1,(Seite 3).

• Das Gebetsverständnis Jesu, dassich im Vaterunser und in seiner Ge-betspraxis ausdrückt, ist für mich ei-nes der zentralen Motive des christ-lichen Glaubens, über deren Bedeu-tung Auskunft zu geben ist. SieheKompetenz 3.

• Dass Gebete einen festen Ort inFeiern und Festen haben und alsindividuelle Ausdrucksformen desGlaubens wahrgenommen werden,möchte ich in meiner Einheit ver-ankert wissen. Siehe Kompetenz 4.

• Gerade im Umgang mit Gebeten inunterschiedlicher religiöser Praxisund der Frage nach Gott zeigt sich,ob und wie die Schüler/-innen imReligionsunterricht andere religiöseLebenswelten und Deutungsmusterwahrnehmen. Es muss Anliegensein, dass wir dies respektvoll kom-munizieren, sei es bei unterschied-lichen Auffassungen innerhalb derReligionsgruppe oder Klasse, sei esim interreligiösen Dialog. SieheKompetenz 5.

• Gerade mit Hilfe der Psalmen unddes Vaterunsers lassen sich lebens-fördernde und lebensfeindlicheAnsprüche unterscheiden. SieheKompetenz 6.

Hört Gott unser Beten?Hört Gott unser Beten?Hört Gott unser Beten?

von Anne Klaaßen

Von der Kompetenz zur Unterrichtsstunde

Seit meiner Mitarbeit bei der Entwicklung des Teil-rahmenplans Evangelische Religion versuche ich her-auszufinden, worin die Kompetenzorientierung be-steht. Das heißt, ich probiere in meinem Unterrichtaus, an welchen Merkmalen sich Kompetenzorientie-rung zeigen kann, ich dokumentiere Schülerbeiträge,ich »erforsche« meinen Unterricht.

Ich möchte im Folgenden an einem Beispiel exem-plarisch meine Gedankengänge aufzeigen und anderean meinen Überlegungen und Entscheidungen teil-haben lassen.

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So entsteht ein ganzes Geflechtvon möglichen Inhalten und Ver-knüpfungen, die für den Kompetenz-erwerb hilfreich sind. Alles hat im-mer mit allem zu tun. Doch ich ge-wichte auch hier und entscheide,die Schülerinnen und Schüler imBlick behaltend. Die Übersicht obenmacht mir während der Unterrichts-einheit deutlich, in welchem Feldsich die Kinderfragen bewegen, wel-che Aspekte berührt werden undwelche nicht, wohin die unterrichtli-che Reise geht. Doch zunächst zurAnforderungssituation.

Anforderungssituation –Lernsituation –Anwendungssituation

Kompetenzen werden nicht »gelehrt«oder unterrichtet, sie werden in heraus-fordernden Situationen erworben.

Ausgangspunkt meines Unterrich-tens ist eine Anforderungssituation,die ein »Problem« aus der Lebens-welt der Schülerinnen und Schülerenthält. Diese Anforderungssitua-tion wird als Lernsituation in unter-schiedlichen Arrangements aufge-griffen. Nötiges Wissen wird vermit-telt, eingeübt und wiederholt undmit anderen Inhalten in Zusammen-hang gebracht, Wissen wird vernetzt.Im Reagieren auf eine Anwendungs-situation zeigt sich, über welcheKompetenzen die Schülerinnen undSchüler nun verfügen.

Ich versuche, mir bewusst zu ma-chen, welchen Weg ich von der An-forderungssituation aus einschlagenkönnte. »Wie können wir etwas vonGottes Dasein merken? Z.B. HörtGott unser Beten?«. Die Situationbzw. die Frage soll als »roter Faden«für die Schülerinnen und Schülermitlaufen.

Hier werden die Schüleräußerun-gen dahingehend interpretiert,dass die Beziehung zwischenMensch und Gott, wie sie sich inGebet und Gottes Zuwendung undSegen äußert, in den Mittelpunktgestellt werden kann. Das Vertrau-en, dass Gott da ist für uns Men-schen, wird als Prämisse verstan-den. Von daher interpretieren Men-schen die Erfahrungen und Wider-fahrnisse ihres Lebens als GottesWirken.

Ob es Gott gibt oder nicht, ob erdas Beten erhört oder nicht, hängtvon der Deutung ab. Gott ist keinWunsch-Erfüllungs-Automat, son-dern – so das hier vorgestellte undzu erfahrende Verständnis – Gottwill bei seinen Menschen sein, inAngstsituationen, bei Sorgen, beiden beglückenden Erfahrungen, beiFreude und Dank.

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AllgemeineKompetenzen

Wahrnehmen +beschreiben

Deuten + verstehen

Gestalten +handeln

Kommunizieren +beurteilen

Teilhaben + entscheiden

Wir betenZwei Kinder beschreiben »ihre«Gebete. Sie kennen weitereGebete, Formen und Anlässe.Sie wählen Gebete begründetaus und schreiben sie in ihrGebetsbüchlein.

Benennen vonKindergebeten.Beten »früher«TischgebeteGebetshaltungenGebetsanlässe Orte zum Beten. . .

Wer betet, hofftauf Gott, dass erda ist, dass er hilft– wie auch immer

Gebete auswählen und ab-schreiben.Gebetsbüchleinherstellen und inAnfangsritualbenutzen

Mitbeten und Mitsingen imAnfangsritual,z.B.Vaterunser,Morgengebet,Lieder

Varenka betetZiel: Kinder bedenken, wieGott eingreift. Sie formuliereneigene Lösungsansätze undpositionieren sich begründetzu den Gedanken ihrer Mit-schüler/-innen. Sie verstehenim Ansatz, dass Gebetserfah-rungen Deutungen auf Gott hinsind.

VarenkasGeschichte lesen.Varenkas GebetKennen undbeschreiben

Varenkas Geschichteverstehen undweiterschreiben:Von GottesHandeln deutenderzählen

Die Schülerpro-dukte würdigenund sich dazupositionieren.Einschätzungenbegründen

Psalm 23Ziel: Kinder gestalten ihrenemotionalen Zugang zu denBildern aus Psalm 23.Sie präsentieren und erläuternihre Gestaltung. Sie nehmen »probeweise«mit der Symbolhandlung dieRolle des Beters ein.

Lob, Dank, Bitte und Klage

Psalm 23 lesen,in Gebetsbüchleinübernehmen, miteigenen Wortenwiedergeben

Bilder des Psalmsauf die BeziehungGott – Mensch hindeuten.Beispiele/Über-tragungen finden. Mit anderen bibli-schen Geschich-ten verbinden.

Psalm abschnitts-weise mit Lege-material gestalten

Arbeitsergebnissepräsentieren undauf RückfragenAuskunft gebenkönnen

Symbolhandlungmit Salböl mit-vollziehen (probeweise über-nehmen). Psalm auswendigmitsprechen.

Jesus betet

. . .

. . .

Übersichtsplanung: Gebet

Vor langer Zeit lebte in den weiten Wäldern Russ-lands eine Witwe. Sie hieß Varenka. Ihr kleines Hausstand tief in den Bäumen, wo selten jemand hinkam.Es war ganz aus Holz gebaut.

Varenka hatte alles, was sie brauchte: einen Tisch,Stühle, Kästen für Brot und Käse und Geschirr. In derEcke hing eine lkone und Varenka sorgte immer fürfrische Waldblumen. Nachts schlief sie, wie alle einfa-chen Leute in Russland, auf dem warmen Ofen.

Varenka lebte zufrieden in ihrem kleinen Haus. Docheines Tages kam eine Gruppe Leute zu ihr. In großer Auf-regung riefen sie: »Warenka, wir sind in Eile! Im Westenwütet ein schrecklicher Krieg. Die Soldaten kommen je-den Tag näher. Pack deine Sachen zusammen und fliehemit uns, bevor dir etwas zustößt!«

Varenka erschrak. Krieg! Soldaten! Angst ergriff sie.Dennoch sagte sie zu den Leuten: »Wer wird die müdenWanderer stärken, wenn ich mit euch komme? Wernimmt sich der Kinder an, die sich im Wald verirren? Undwer wird sich um die Tiere und Vögel kümmern, wennder Winter kommt mit Schnee und Eis? Nein, ich mussbleiben. Doch ihr, meine Freunde, beeilt euch und ziehtweiter. Gott möge euch beschützen!«

Da eilten die Leute weiter und Varenka blieb alleinzurück. Sie stand ganz still und lauschte.

»Ja, jetzt höre ich das Donnern der Kanonen«, flüster-te sie, »heute sind sie noch fern, aber schon morgenkönnen sie da sein. Ach, was wird dann aus mir?«

Varenka verriegelte die Tür. Dann kniete sie vor derlkone und betete zu Gott: »Bitte, baue eine Mauer ummein Haus, damit die Soldaten mich nicht sehen kön-nen!«

Es wurde Abend. Die Kanonen verstummten und Frie-de lag über dem Wald. Die Vögel sangen noch eine Wei-le, dann steckten sie ihre Köpfe unter die Flügel. Taubengurrten und Nachtigallen sangen.

Aber Gott kam nicht und niemand baute eine Mauerum Varenkas Haus.

Am nächsten Tag ging Varenka in den Wald, um Rei-sig zu sammeln. Und wieder hörte sie das Donnern derKanonen in der Ferne.

»Ach«, seufzte sie, »heute sind sie schon viel näher.Was wird aus mir und meinem Haus?«

Gegen Abend kehrte sie mit viel Reisig zurück. Balddarauf klopfte es an ihre Tür. Ein alter Mann stand drau-ßen mit einer Ziege. Varenka erkannte ihn, es war Pjotr,der Ziegenhirt.

»Warum bist du nicht zu Hause mit deinen Ziegen undHühnern, deinen Gänsen und Schafen?«

Piotr antwortete: »Meine Hütte ist niedergebrannt,Varenka, und die Soldaten haben mir alles genommenaußer dieser kleinen Ziege, die mit mir entfliehen konn-te. Bitte nimm uns in dein Haus. Wir wissen nicht mehrwohin, und bald kommt die Nacht und die Wölfe werdenuns beide fressen.«

Varenka nahm Pjotr und die Ziege ins Haus. Siemachte es ihm beim Herd gemütlich und gab ihm heißeSuppe. Dann betete sie wieder zu Gott: »Bitte, kommschnell und baue eine Mauer um mein kleines Haus,damit die Soldaten vorbeigehen und Pjotr und mich unddie Ziege nicht sehen werden!«

Die Nacht kam. Wieder verstummten die Kanonenund alles war still. Die Blumen falteten ihre Blüten-blätter. Die kleinen Tiere in den Bäumen und Höhlenkuschelten sich zusammen und schliefen ein.

Aber Gott kam nicht, um eine Mauer um VarenkasHaus zu bauen.

Früh am Morgen ging Varenka wieder in den Wald.Sie sammelte den ganzen Tag lang Pilze und Kräuter.Am Nachmittag erblickte sie einen jungen Mann, der ineinem hohlen Baum schlief.

»Wach auf.« rief Varenka. »Wach auf. Hier kannst dunicht schlafen! Die Soldaten werden dich finden undfortschleppen. Hörst du nicht die Kanonen donnern?Sie sind schon sehr nah!«

Der junge Mann antwortete: »Von dort komme ich, wodie Kanonen donnern. Alles ist zerstört. Dörfer und Fel-der sind verbrannt. Ich floh in den tiefen Wald und fandschließlich Schutz in diesem hohlen Baum.«

»Mein armer Junge«, seufzte Varenka, »komm mit mir,ich werde dir Essen und Obdach geben.«

So ging Stjepan mit Varenka nach Hause. Er war einMaler. In einer Hand trug er ein Bild und in der andereneinen Topf mit einer weißen Blume. Und dies war alles,was ihm auf der Welt geblieben war.

Nachdem Stjepan, Pjotr und Varenka zu Abend ge-gessen hatten, beteten sie zusammen und Varenka sag-te in ihrem Herzen: »Bitte, lieber Gott, komm schnellund baue eine Mauer um mein Haus. Dann werden unsdie Soldaten nicht finden, weder Stjepan noch Pjotrnoch mich.«

Die ganze Nacht hindurch lag Friede über dem Wald.Die einzigen Laute waren der Ruf einer Eule und dasHeulen der Wölfe.

Gegen Morgen schaute Varenka aus dem Fenster,aber keine Mauer stand um ihr Haus. Da ergriff Varenkagroße Angst.

An diesem Tag schob Varenka viel Holz in den Ofen,um Brot und Kuchen zu backen. Während sie den Teigzubereitete, hörte sie jemanden leise weinen. Sieschaute aus dem Fenster und sah ein kleines Mädchen,das bitterlich weinte. In den Armen hielt es eine Taube.

»Mein liebes Kind«, sagte Varenka, »woher kommstdu und was machst du hier im Wald? Hörst du nicht denschrecklichen Lärm der Kanonen? Du solltest zu Hausesein bei deinen Eltern.«

»Ach, liebe Großmutter«, schluchzte das Mädchen,»ich bin ganz allein, nur mit meiner Taube. Ich habe Va-ter und Mutter auf der Flucht verloren. Da bin ich in den

MMM1Varenka Nach einer russischen Legende

erzählt und illustriert von Bernadette.Nord-Süd Verlag 1971 (1), 1996 (14)

Schönberger Hefte 3/10, Seite 10Materialseite

Wald gerannt. Und bei dir roch es so fein nach frischemBrot; das machte mich hungrig!«

»Komm herein, Kind. Wir sind hier eine kleine Familieund du bist nun die Jüngste. Du bleibst jetzt bei uns,bis wir deine Eltern wieder finden.« So kam Bodula inVarenkas kleines Haus. Varenka gab ihr Brot, Kuchenund Tee und die Taube pickte zufrieden die Brotkrumen,die ihr Bodula streute.

Den ganzen Tag lang hörten die Freunde das Donnernder Kanonen. Den ganzen Tag lang hatten sie Angst.Schließlich nahm Pjotr seine Balalaika und begann zuspielen. Stjepan, Pjotr, Bodula und Varenka sangen da-zu ihre russischen Weisen.

Als sich der Tag neigte und der Mond aufging, brachtedie Musik Frieden in ihre Herzen.

In dieser Nacht beteten sie wieder alle und Varenkasagte: »Bitte, lieber Gott, heute Nacht musst du kom-men und eine Mauer bauen, die so hoch ist, dass keinSoldat mein Haus sieht; dann sind wir gerettet, das Kindmit der Taube, der Maler und seine Blume, der alteMann mit der Ziege und ich. – Aber ich fürchte, es istnun sehr spät geworden; morgen werden die Soldatenhier sein und wir alle sind verloren.«

Auch in dieser Nacht war es sehr still. Doch in derstillsten Stunde war ein leiser Ton um Varenkas Haus.Varenka öffnete vorsichtig die Läden und sah, dassSchnee fiel. So dicht war der Schnee schon gefallen,dass er bis zum Fenstersims reichte. Varenka schlossleise den Laden, fiel auf die Knie und dankte Gott.

Und noch immer schneite es. Es schneite die ganzelange Nacht, dichter und dichter und im Morgengrauenwar Varenkas kleines Haus vom Schnee verdeckt.

Am Mittag kamen die Soldaten. Sie zogen mit vielLärm durch den Wald und suchten nach Feinden. In demkleinen Haus saßen alle angstvoll und still beisammen.

Jetzt waren die Soldaten ganz nah beim Haus und –sie gingen vorüber! Sie hatten Varenkas kleines Hausnicht gesehen, weil es tief im Schnee versteckt lag.

Stjepan, Pjotr, Bodula und Varenka dankten Gott,dass er sie gerettet hatte.

Die Soldaten zogen weiter und es gab keinen Kriegmehr in diesem Teil Russlands.

Als der Schnee schmolz, traten die Freunde vor daskleine Haus. Die Taube flatterte froh von Baum zuBaum. Die Ziege machte übermütig Sprünge und Stje-pan pflanzte seine Blume vor Varenkas Haustür.

Der Frühling kam. Bodula fand ihre Eltern wieder undging mit ihnen zurück ins Dorf. Die Ziege hatte ein Zick-lein. Aus den Samen der weißen Blume wuchsen neueBlumen. Die Taube flog weit fort, um der Welt zu verkün-den, dass der Friede wieder eingezogen war.

Und Stjepan, weil er ein Künstler war, malte einige Bil-der, um die Geschichte der Mauer zu erzählen, die Gottum Varenkas kleines Haus gebaut hatte.

MMM2

Schönberger Hefte 3/10, Seite 11 Materialseite

UNTERRICHTSVERL AUF :

1. Sequenz:Varenka betet

• Die Schüler/-innen bekommenden Text der russischen Legende»Varenka« (M1), jedoch ohne Schluss(M2). Sie bearbeiten ihn mit folgen-dem Arbeitsauftrag: »Lies die Ge-schichte aufmerksam durch! Unter-streiche jedesmal Varenkas Gebet!«

• Zur Sicherung wird der Inhaltmündlich wiederholt und die GebeteVarenkas vorgelesen.

• Allen ist deutlich geworden, dassder Schluss der Geschichte fehlt.In einem Doppelkreis erzählen sichjeweils die zwei Kinder, die sichgegenüber stehen, wie sie sich denAusgang der Geschichte vorstellen.Der Innenkreis rückt weiter und dieSchüler/-innen hören bzw. erzählenihre Geschichte zum zweiten Mal.

• So vorbereitet und angeregtschreiben sie ihren eigenen Ab-schluss der Geschichte.

• In der nächsten Stunde liegen alleKindertexte gut lesbar (z.B. als Com-puter-Abschrift) im Klassenzimmerverteilt aus. Die Schüler/-innen müs-sen sich nach sorgfältigem Lesen fürdrei Schlussversionen entscheiden,die sie »gut« finden, indem sie aufder Rückseite mit ihrem Namenunterschreiben. (Siehe die Texte ausder Erprobung, hier als M3 aufge-nommen.)

• Im Kreis werden die Einschätzun-gen offen gelegt und begründet.Die Schüler/-innen bringen ebenso

Kriterien aus dem Deutschunterrichtein wie Überlegungen zur Plausi-bilität.

• Nun wird der Schluss der russi-schen Legende präsentiert (M2).Nach einer kurzen Phase von freienÄußerungen nehmen die Schüler/-in-nen schriftlich zur NachdenkaufgabeStellung: Erhörte Gott Varenkas Ge-bet? Wenn ja, wie? Wenn nein, wa-rum nicht?

• Wieder dienen die Antworten derSchüler/-innen der genauen Wahr-nehmung und Beobachtung durchdie Lehrkraft. Sie entscheiden mitüber die Planung des weiterenUnterrichts.

2. Sequenz:Denn du bist bei mir – Psalm 23

• Der Kanon »Ich bin bei euch alleTage, seid nicht bang . . .« (M4) er-öffnet die Stunde. Er wird gespro-chen und mehrmals gesungen, biser den Schüler/-innen geläufig ist.

• Psalm 23 wird als Ganzes präsen-tiert (M5). Die Schüler/-innen lesenund sprechen ihn. Chorisches Spre-chen und Sprechen im Wechsel wirdeingeübt. Eventuell wird der Text inStillarbeit ins Heft übertragen.

• Der Psalmtext wird in fünf Ab-schnitte gegliedert. Gruppenweisewählen die Schüler/-innen je einenTextabschnitt und inszenieren ihnmit Hilfe von Legematerial, farbigenTüchern, bunten Gegenständen undNaturmaterialien; eventuell könnenweitere Utensilien von draußen ge-holt oder »gebastelt« werden.

• Bei der folgenden Präsentationwird genau verabredet, wer den Textvorliest, wer das »Bild« vorstellt,wer die Fragen der Zuschauer beant-wortet und das Wort den Mitschü-ler/-innen erteilt. So wandert dieGruppe von Tisch zu Tisch, hört zuund befragt die Inszenierungen.

12 Schönberger Hefte 3/10

MMM3Wie denken die Kinder, dass die Geschichte von Varenka (bis M2) weitergeht? – Einige Beispiele:

Varenka öffnete vorsichtig die Läden und sah einen alten Mann, der eine Mauer baute. Als er fertig war, wollteVarenka Danke sagen. Aber als der alte Mann sie bemerkte, verschwand er. Und Varenka mit ihrer neuen Familielebte glücklich bis an ihr Lebensende. Simon

Varenka öffnete vorsichtig die Läden. Es waren Soldaten mit Kanonen, doch sie guckten direkt auf ihr Hausund sahen sie nicht, als wären sie unsichtbar. Gott sagte: »Du bist rein in deinem Herzen, du bist nicht geflohen,weil dir die Natur lieb ist, ich schütze euch, ihr seid nicht feig, ihr sollt leben.« – »Oh, du bist der mächtigsteKönig,« betete Varenka und freute sich, dass es Gott gab. Luca

Varenka öffnete vorsichtig die Läden. Doch in der Nacht baute Gott keine Mauer und am nächsten Tag kamendie Soldaten wieder näher. Doch sie schossen nicht mehr, sondern sprachen miteinander. Varenka traute ihrenAugen nicht. Nun war für immer Frieden. Und Varenka lobte Gott. Jan-Peter

Da, wo Menschen auf Gotthoffen, sich ihm vertrauensvollim Gebet zuwenden, deuten sieihre Widerfahrnisse von Gott herund auf Gott hin. Erfahrungendes Getröstetseins, des Schutzes,des Segens, der Erhörung undBewahrung werden – bei Varen-ka, aber auch heute in der Le-benswirklichkeit der Kinder – alsErfahrungen mit Gott verstandenund geglaubt.

»Am Ende«, bei der Anwendungs-situation soll sich zeigen, inwieweitdie Einzelnen zu einer zwar vor-läufigen, aber doch tragfähigen Ein-schätzung und Deutung kommen:

MMM4

Ich bin bei euch Text und Melodie: Wolfgang Longardt

»Ich bin bei euch al - le Ta - ge, seid nicht bang.

i ch bin bei euch al - le tag- und näch - te - lang«.

spricht der Herr, spricht der Herr.

• In der folgenden Gesprächsrundeüberlegen die Schüler/-innen, wel-cher Satz in Psalm 23 vielleicht derWichtigste sein könnte. Im Hinblickauf den Kanon »Ich bin bei euch alleTage . . .« kann der Blick auf den Ver-trauenssatz »Denn du bist bei mir«gelenkt werden.

• Dieser Satz wird in einer weiterenVariante als »Zuspruch« weiterge-geben. Jedes Kind darf seinem Nach-barn ein wenig Salböl auf denHandrücken streichen und den Ver-trauenssatz als Versprechen Gottesweitergeben: »Gott ist bei dir.«

Verschiedene Gebetssituationen

Beten mit Psalmen

Die Schüler/-innen erhalten eineAuswahl an Psalmversen (M6). DerArbeitsauftrag lautet: »Überlegt zuzweit, welche Psalmverse zusam-men passen! In welcher Situationsteckt der Beter? Findet jeweils einetreffende Überschrift! Haltet eureErgebnisse auf einem Plakat fest !«

Jesus betet

Die Schüler/-innen schlagen Bibel-stellen (M7) in den Evangelien nach.Der Arbeitsauftrag lautet: »Lest dieBibelstellen nach! Beantwortet: Zuwelchen Tageszeiten betet Jesus?An welchen Orten betet Jesus? Waskönnte Jesus beten? Schreibt mit-einander ein Gebet für Jesus auf !«

Jesus betetin Gethsemane

Die Schüler/-innen hören Musikaus der Matthäus-Passion (Choral:Wenn ich einmal soll scheiden) oderandere getragene Musik oder dieMelodie von »O Haupt voll Blut undWunden« (EG 85) mit der Flöte vor-gespielt. Anschließend betrachtensie das Bild von Kees de Kort »Jesusin Gethsemane«. Die Situation desVerrats wird erzählt oder als be-kannt vorausgesetzt. Der Arbeitsauf-trag der anschließenden Einzelarbeit

13Schönberger Hefte 3/10

Damit sind wichtige Dinge »ge-setzt«. Nun gilt es, den Schüler/-in-nen eigene Lernwege und Formender Auseinandersetzung mit Gebet,Gottes Dasein und Zuwendung, mitden eigenen Fragen nach Gott undseinem Wirken zu eröffnen. Im Fol-genden werden weitere möglicheStränge aufgezeigt, die je nachKlassensituation genutzt werdenkönnen.

Der Herr ist mein Hirte,mir wird nichts mangeln.Er weidet mich auf einer grünen Aueund führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele.Er führet mich auf rechter Straßeum seines Namens willen.Und ob ich schon wanderte im finsternTal,fürchte ich kein Unglück,denn du bist bei mir,dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tischim Angesicht meiner Feinde.Du salbest mein Haupt mit Ölund schenkest mir voll ein.Gutes und Barmherzigkeitwerden mir folgen mein Leben lang,und ich werde bleibenim Hause des Herrn immerdar.

MMM5Der Psalm 23ein Psalm Davidsins Deutsche übertragenvon Martin Luther

Das Salböl wird auf den Handrücken gestrichen und der Vertrauenssatzals Versprechen Gottes weitergegeben: »Gott ist mit dir.«

O Gott, sei nicht ferne von mir,mein Gott, eile, mir zu helfen.

Gott, du bist sehr herrlich;Pracht und Herrlichkeit ist dein Gewand.

Errette mich, denn ich versinke im Schlamm.Das Wasser steht mir bis zur Kehle.

Sei mir eine feste Burg,dass du mir hilfst.

Denn du bist mein FelsUnd meine Feste.

Denn du bist bei mir,dein Stecken und Stab trösten mich.

Ich lobe meinen Gottvon ganzem Herzen.

Aus tiefer Not schrei ich zu dir,mein Gott.

Ich habe mich müde geschrien,wer hört mein Weinen?

PsalmverseMMM6

Schönberger Hefte 3/10, Seite 14Materialseite

lautet: »Schreibe auf, was Jesus imGarten Gethsemane beten könnte!«

Jesus gibt»Gebetsregeln«

Die Schüler/innen lesen nach,wann und wo Jesus betet. Sie infor-mieren sich, wie Jesus seine Jüngerbeten lehrt (M7, Vaterunser) Mitder Placemat-Methode oder einemSchreibgespräch setzen sie sich zu-nächst einzeln mit der Frage ausein-ander: »Was ist Jesus beim Betenwichtig?« Nach der Sichtung undDiskussion der Einzelarbeit in derVierergruppe formulieren die Kindergemeinsam »Gebets-Tipps«.

Gebetswerkstatt – Gebetbüchlein

Die Schüler/-innen wählen auseiner Auswahl von Gebeten aus undübernehmen ihnen bedeutsameTexte in ihr Gebetbüchlein auf. Sieschreiben eigene Gebete auf. Geeig-nete Kopiervorlagen finden sich in»Wer wo wie ist Gott? von AnitaMüller-Friese. Schönberger Impulse.Frankfurt, Diesterweg Verlag 2002.

Einrichten einer Gebetsecke

Die Schüler/-innen gestalteneinen Ort im Klassenzimmer oderReligionsraum als Gebetsecke. Siebedenken dabei unterschiedlicheGebetsanlässe. Eine angedeuteteMauer mit Porotonziegelsteinenkönnte mit ihren Hohlräumen als»Klagemauer« dienen. Ein »Danke-Buch« könnte bereitgelegt werden.Tischchen, Sitzkissen, Tücher, Ker-zen, Papier, Schreib- und Malstifte,CD-Player und meditative Musikusw. ergänzen die Einrichtung. Eswerden Vereinbarungen getroffenund einfache Regeln aufgestellt, umZeiten der Stille zu ermöglichen.

Albrecht Dürer,Hände eines Apostels(genannt:»Betende Hände«)Pinselzeichnungweiß gehöht,um 1508,Wien, Albertina

MMM7 Jesus betet

Jesuslehrt beten

3. An welche andere Geschichteaus dem Religionsunterricht kannstdu dich erinnern, in der Gott ver-sprochen hat: »Ich bin bei dir«?

4. Wo und wann kannst du Psalm23 beten?

5. Gestalte ein Bild mit dem Satz»Du bist bei mir.«

Im Folgenden sind Beispiel-aufgaben aufgeführt, die auf dieAusgangssituation Bezug nehmen.

Mt 14, 23Mk 1, 35Lk 6, 12

Mt 6, 5-14 (Vaterunser)Lk 11, 1-4 (Vaterunser)

Hier können die Schüler/-innen zei-gen, was sie in der Auseinanderset-zung mit den unterschiedlichen Auf-gabenstellungen, Geschichten undTexten gelernt haben. Die Anwen-dungssituationen sollen möglichstoffen sein, um unterschiedlicheDetails einzubringen und die unter-schiedlichen Lernwege zu berück-sichtigen.

Aufgabenbeispiel Psalm 23

1. Wähle aus den vorhandenenGegenständen mindestens zwei ausund begründe, warum sie beson-ders gut zum Psalm 23 passen. Dukannst auch mehr auswählen!

2. Welchen Teil aus Psalm 23kannst du dir besonders gut merken?Schreibe ihn auf und erkläre, was dirdabei wichtig ist.

Benötigt werden:

Betende Hände – Albrecht Dürer,Schaf und Hirte (Krippenfiguren),Bibel, Salböl, Krug/Kelch; Papier,Bunt- und Filzstifte, Pastellölkreiden.

Aufgabenbeispiel Betende Hände

1. Was erzählen die Hände aufdem Bild? Wem könnten sie gehö-ren? Zu welcher Situation würde dieHaltung der Hände passen?

2. Schreibe eine Gebetsgeschichtezu dem Bild! Das kann eine Geschich-te aus der Bibel sein. Du kannstauch eine Geschichte erfinden.

3. Gebetssituationen heute: Be-ten wir auch so wie die Person aufdem Bild?

4. Schreibe ein Gebet auf, das dukennst und begründe deine Wahl!

5. Was denkst du übers Beten?

Benötigt werden:

Kopie von »Betende Hände«(Albrecht Dürer); Hefte der Kinder;Gebetsbüchlein der Kinder.

Anne Klaaßen ist Studienleiterin am Reli-gionspädagogischen Institut der EKHN,u.a. für den Bereich Grundschule.

15Schönberger Hefte 3/10