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Austrian Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism Austrian Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism www .kup.at/klinendokrinolog ie Homepage: www .kup.at/klinendokrinolog ie Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Vitamin-D-Mangel: ein Thema für die Volksgesundheit in Europa Reichrath J, Nürnberg B Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel - Austrian Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism 2009; 2 (2), 22-25

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Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche

Vitamin-D-Mangel: ein Thema für die Volksgesundheit in Europa

Reichrath J, Nürnberg B

Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel - Austrian

Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism 2009; 2 (2), 22-25

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22 J KLIN ENDOKRINOL STOFFW 2009; 2 (2)

Vitamin-D-Mangel

Vitamin-D-Mangel:ein Thema für die Volksgesundheit in Europa

J. Reichrath, B. Nürnberg

Kurzfassung: Die meisten Vertebraten benötigenVitamin D, um ein gesundes mineralisiertes Kno-chengerüst auszubilden und aufrechtzuerhalten.Allerdings übt 1,25[OH]2D3, der biologisch aktiveVitamin-D-Metabolit, unabhängig von seinen Wir-kungen auf Knochen- und Kalziumstoffwechselzahlreiche weitere wichtige physiologische Funkti-onen im menschlichen Organismus aus. Heute wis-sen wir, dass die Haut im Vitamin-D-Stoffwechseldes menschlichen Organismus eine besondere Stel-lung einnimmt. Sie ist der einzige Ort der Vitamin-D-Photosynthese und hat daher für die Aufrechter-haltung eines ausreichenden Vitamin-D-Statuszentrale Bedeutung. Darüber hinaus hat die Haut,neben zahlreichen anderen Organen, die Fähigkeit,den biologisch aktiven Vitamin-D-Metaboliten1,25[OH]2D3 zu synthetisieren und stellt ein wichti-ges Zielgewebe für 1,25[OH]2D3 dar. In Keratino-zyten und anderen Zelltypen reguliert 1,25[OH]2D3Wachstum und Differenzierung. Folgerichtig wer-den Vitamin-D-Analoga inzwischen zur Behand-lung der hyperproliferativen Hauterkrankung Psori-asis vulgaris eingesetzt. „Neue“ Funktionen von Vi-tamin-D-Analoga sind u. a. Wirkungen auf das Im-

Aus der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikumdes Saarlandes, Homburg/Saar

Korrespondenzadresse: Prof. Dr. med. Jörg Reichrath, Klinik für Dermatologie,Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, D-66421 Homburg/Saar, Kirrberger Straße; E-Mail: [email protected]

UV-Strahlung, Vitamin D und Hautkrebs

Die Bewertung der positiven und negativen Effekte von UV-Strahlung wird derzeit intensiv diskutiert. Einerseits stellt diesolare UV-Strahlung den wichtigsten umweltbedingten Risi-kofaktor für die Entstehung von hellem (epithelialem) Haut-krebs (Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome der Haut)dar und spielt auch bei der Pathogenese des malignen Mela-noms eine wesentliche Rolle [1–6]. Folgerichtig stellen Maß-nahmen zum Sonnenschutz, insbesondere bei Risikogruppen,einen wichtigen Bestandteil zur Prävention von Hautkrebsdar. Andererseits wissen wir heute, dass auch eine unzurei-chende UV-Exposition der Haut mit schwerwiegenden ge-sundheitlichen Risiken verbunden ist. Denn der überwiegen-de Anteil (ca. 80–90 %) des vom menschlichen Organismusbenötigten Vitamin D muss in der Haut unter der Einwirkungvon UV-B-Strahlung gebildet werden [7]. Wenn diese natürli-che Quelle der Vitamin-D-Versorgung nicht ausreichend ge-nutzt wird, resultiert ein Vitamin-D-Mangel, der mit einemerhöhten Risiko für eine Vielzahl unterschiedlicher Erkran-kungen (u. a. Rachitis, Osteomalazie, verschiedene Krebs-erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionserkran-kungen) assoziiert ist [7–16]. In diesem Artikel wird dasSpannungsfeld zwischen positiven und negativen Effektender UV-Strahlung unter Berücksichtigung neuer Forschungs-ergebnisse erörtert.

synthesis, and it has therefore a central role in ob-taining a sufficient vitamin D status. Additionally,the skin and various other tissues have the capacityto synthesize the biologically active vitamin Dmetabolite 1,25[OH]2D3, and represent importanttarget tissues for 1,25[OH]2D3. In keratinocytes andother cell types, 1,25[OH]2D3 regulates growth anddifferentiation. Consequently, vitamin D analogueshave been introduced for the treatment of the hyper-proliferative skin disease psoriasis. “New” func-tions of vitamin D analogues include profound ef-fects on the immune system as well as protectionagainst cancer and other diseases, including auto-immune and infectious diseases. It can be specu-lated that the investigation of biological effects ofvitamin D analogues will lead to new therapeuticapplications that, besides cancer prevention, mayinclude the prevention and treatment of infectiousas well as of inflammatory diseases. Additionally, itcan be assumed that dermatological recommend-ations on sun protection and health campaigns forskin cancer prevention will have to be re-evaluatedto guarantee a sufficient vitamin D status. J KlinEndokrinol Stoffw 2009; 2 (2): 22–5.

Vitamin D: kein Vitamin im

eigentlichen Sinn

Vitamin D ist kein Vitamin im eigentlichen Sinn, da es in derHaut unter UV-B-Einfluss gebildet werden kann [7]. Bioche-misch gehören die Vitamin-D-Metabolite (Calciferole) in dieGruppe der Secosteroide, die wiederum in ihrer chemischenStruktur den Steroiden ähneln.

Der biologisch aktive Metabolit der Calciferole ist 1,25-Dihydroxyvitamin D3 (1,25[OH]2D3, Calcitriol) [7]. Auf-grund seiner Steroidstruktur und weiterer typischer Eigen-schaften ist es als Hormon zu bezeichnen, welches in Ziel-zellen seine genomischen Wirkungen über ein nukleäresRezeptorprotein (VDR) vermittelt [7]. Die Nomenklatur desVitamin-D-Systems ist verwirrend: So wird der Begriff „Vit-amin D“ nicht nur synonym mit Vitamin D, sondern oftfälschlich auch synonym mit 1,25[OH]2D3 verwendet. Auchder Terminus Vitamin-D-Rezeptor (VDR) ist ungenau, da essich hierbei um einen hochaffinen Rezeptor für den biolo-gisch aktiven Vitamin-D-Metaboliten 1,25[OH]2D3 handelt.

Der Vitamin-D-Stoffwechsel im

menschlichen Organismus: nicht nur

von Bedeutung für Knochen- und

Kalziumstoffwechsel

Ausgangspunkt der kutanen Vitamin-D-Biosynthese ist 7-Dehydrocholesterol (7-DHC). Dieses wird in der Haut gespei-chert und dort in einem photochemischen Prozess unter derEinwirkung von ultraviolettem Licht (UV-B; Wellenlänge:

munsystem und protektive Effekte gegen Krebs undandere Erkrankungen, wie Autoimmun- und Infek-tionserkrankungen. Man kann spekulieren, dassdie weitere Erforschung der biologischen Effektevon Vitamin-D-Analoga in Zukunft zu neuen thera-peutischen Einsatzmöglichkeiten führen wird, dieneben der Krebsprävention auch die Präventionvon Autoimmun- und Infektionskrankheiten bein-halten werden. Darüber hinaus ist davon auszuge-hen, dass die dermatologischen Empfehlungen zurHautkrebsprävention reevaluiert werden, um eineausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Vita-min D zu gewährleisten.

Abstract: Vitamin D Deficiency: an ImportantTopic for Human Health in Europe. Most verte-brates need vitamin D to develop and maintain ahealthy mineralized skeleton. However, 1,25[OH]2D3,the biologically active vitamin D metabolite, exertsa multitude of important physiological effects inde-pendent from the regulation of calcium and bonemetabolism. We know today that the skin has aunique role in the human body’s vitamin D endo-crine system. It is the only site of vitamin D photo-

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Vitamin-D-Mangel

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290–315 nm) über Zwischenstufen zu Vitamin D3 metabo-

lisiert [7]. Eine Kumulation von Vitamin D3 in der Haut bei

übermäßiger Sonneneinstrahlung wird durch die Bildung un-wirksamer Nebenprodukte verhindert [7]. Vitamin D

3 ist bio-

logisch inaktiv und wird nach der Abgabe ins Blut erst durchzwei Hydroxylierungsschritte in der Leber und Niere zum ak-tiven Vitamin-D-Hormon 1,25[OH]2D3 verstoffwechselt [7].Hierzu gelangt Vitamin D

3 über den Blutweg an Vitamin-D-

Bindungsproteine (DBP) gebunden in die Leber, wo es zu 25-Hydroxyvitamin D (25[OH]2D3) hydroxyliert wird. DieserStoffwechselschritt ist wenig limitiert und kaum reguliert.25[OH]2D3 ist der wichtigste im Serum gespeicherte Vitamin-D-Metabolit und der aussagekräftigste Laborparameter für dieBeurteilung des individuellen Vitamin-D-Status eines mensch-lichen Organismus [7]. Die entscheidende zweite Hydroxylie-rung zum aktiven, im Blut zirkulierenden 1,25[OH]2D3 findetin der Niere statt [7]. Die renale Produktion von 1,25[OH]2D3

wird über zentrale Steuerungsmechanismen durch den Plas-ma-Parathormon-Spiegel sowie den Kalzium- und Phosphor-serumspiegel streng reguliert [7]. Wenn 1,25[OH]2D3 im Über-schuss vorliegt, wird in der Leber über eine 24-Hydroxylasevermehrt ein biologisch inaktiver Metabolit (24,25[OH]2D3

gebildet [7]. Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz ist dieVitamin-D-Synthese allerdings deutlich eingeschränkt.

Eine wichtige neue Erkenntnis, die zu einem besseren Verständ-nis der Bedeutung des Vitamin-D-Systems für den menschlichenOrganismus geführt hat, war der Nachweis, dass auch zahlrei-che extrarenale Gewebe zur Bildung des biologisch aktivenMetaboliten 1,25[OH]2D3 befähigt sind [7]. Dieses in ver-schiedensten Geweben extrarenal produzierte 1,25[OH]2D3

wird nicht ins Blut abgegeben, ist nicht an der Regulation vonKnochen- und Kalziumstoffwechsel beteiligt, sondern kon-trolliert ortsständig unterschiedliche Zellfunktionen wie Pro-liferation und Differenzierung sowie gewebsspezifisch zahl-reiche weitere Funktionen wie die Regulation der Insulin-sekretion oder des Renin-Angiotensin-Systems [7]. Es konntegezeigt werden, dass die lokale Produktion von 1,25[OH]2D3

in Makrophagen und anderen immunkompetenten Zellen überVDR- und Toll-like-Rezeptoren-vermittelte Mechanismenganz wesentlich an der Abwehr von Tuberkulose und anderenInfektionskrankheiten beteiligt ist [7]. Diese Mechanismensind wahrscheinlich auch der wesentliche Grund für die thera-peutische Wirkung der UV-Strahlung bei Lupus vulgaris(Hauttuberkulose), eine Entdeckung, für die Niels RybergFinsen 1903 der Nobelpreis für Medizin verliehen wurde.

Negative und positive Wirkungen des

Sonnenlichts: die Wahl zwischen Skylla

und Charybdis?

Sonnenlicht wirkt in vielfältigen Facetten auf den menschli-chen Organismus. Die wichtigste negative Wirkung ist daserhöhte Hautkrebsrisiko bei übermäßiger Sonnenexposition.Hautkrebs ist die häufigste Krebsart in der weißen Bevölke-rung. Sowohl der helle Hautkrebs (Basalzellkarzinom, Platten-epithelkarzinom) als auch der schwarze Hautkrebs (malignesMelanom) weisen weltweit eine steigende Inzidenz auf, wäh-rend die Sterblichkeitsraten in den vergangenen Jahren kon-stant blieben bzw. sanken [1, 2]. Für die steigenden Inzi-denzraten des hellen Hautkrebses wird maßgeblich eine er-

höhte UV-Exposition verantwortlich gemacht. Hierzu trageneventuell ein verändertes Freizeitverhalten (Fernreisen insonnenreiche Regionen, vermehrte Aktivitäten im Freien,Solariumbesuche) bei. Aber vor allem die älterwerdende undsomit länger der Sonne exponierte Bevölkerung (Alterspyra-mide) führt dazu, dass immer mehr Menschen eine hohe ku-mulative UV-Belastung aufweisen. Es konnte gezeigt wer-den, dass für die Photokarzinogenese des hellen Hautkrebsescharakteristische UV-B-bedingte DNA-Schädigungen (u. a.Pyrimidindimere, 6-4-Photoprodukte) in bestimmten Ziel-genen (Plattenepithelkarzinome: p53-Gen; Basalzellkarzino-me: PATCHED-Gen) verantwortlich sind. Dagegen verhält essich beim malignen Melanom anders als beim hellen Haut-krebs: Beim malignen Melanom spielen UV-B-induzierteDNA-Schädigungen keine wichtige Rolle, während kurzzeiti-ge intensive Sonnenexposition (v. a. Sonnenbrände in der Kind-heit) das Melanomrisiko erhöht [3, 4], scheint eine chronische,wenig intensive Sonnenexposition dagegen eher eine protek-tive Wirkung zu haben [5, 6]. Zur Prävention des malignenMelanoms ist es daher insbesondere wichtig, Sonnenbrändezu vermeiden, die nach heutiger Auffassung über immunolo-gische Mechanismen das Melanomrisiko erhöhen.

Das Sonnenlicht hat aber auch lebenswichtige positive Wir-kungen. Neben den stimmungsaufhellenden Wirkungen durchdie Freisetzung von Botenstoffen im Gehirn (v. a. Endorphineund Serotonin) ist hier v. a. die UV-B-vermittelte kutane Vit-amin-D-Synthese zu nennen. Denn ca. 90 % des vom mensch-lichen Organismus benötigten Vitamin D müssen in der Hautunter der Einwirkung von UV-B-Strahlung gebildet werden.Zwar kann Vitamin D auch über die Nahrung aufgenommenund verstoffwechselt werden (Vitamin D

2/Vitamin D

3), aber

nur wenige Nahrungsmittel enthalten relevante Mengen desVitamins (v. a. ölige Fische wie Lachs, Makrele und Heringsowie Fischöle und Lebertran). Entgegen der früheren An-sicht ist Vitamin D nicht ausschließlich für den Kalzium- undKnochenstoffwechsel von großer Bedeutung, sondern esvermittelt neben zahlreichen weiteren positiven Effekten (u. a.auf Muskulatur und Herz-Kreislauf-System, protektive Wirkunggegen Autoimmunerkrankungen, Steigerung der Infektabwehr)auch krebsprotektive Einflüsse [7–9]. Epidemiologische Unter-suchungen zeigten, dass mit zunehmender Entfernung desWohnortes vom Äquator das Risiko ansteigt, an verschiedenenmalignen Tumoren (u. a. Mamma-, Ovarial-, Kolon- und Prosta-takarzinom) zu versterben. Ein Zusammenhang dieser Beob-achtungen mit niedrigen Vitamin-D-Serumspiegeln wurde nach-gewiesen. Entscheidend hierfür ist die Erkenntnis, dass der bio-logisch aktive Vitamin-D-Metabolit 1,25[OH]2D3 nicht aus-schließlich in der Niere gebildet wird, sondern dass in vielen an-deren Geweben der VDR exprimiert wird und die enzymatischeAusstattung zur lokalen Synthese von 1,25[OH]2D33

vorhandenist [10]. Diesem extrarenal synthetisierten 1,25[OH]2D3 wird u. a.auch eine krebsprotektive Wirkung als autokrines und/oderparakrines Hormon zugeschrieben. Über direkte oder indirekteMechanismen kontrolliert 1,25[OH]2D3 mehr als 200 Zielgene,u. a. auch solche Gene, die neben zellulärer Proliferation undDifferenzierung auch Apoptose und Angioneogenese steuern[11–13]. Über diese Mechanismen kontrolliert 1,25[OH]2D3 inzahlreichen Geweben als ortsständig produzierter Faktor daslokale Zellwachstum und wirkt präventiv gegen die Entstehungvon Krebs und anderen Erkrankungen.

24 J KLIN ENDOKRINOL STOFFW 2009; 2 (2)

Vitamin-D-Mangel

Physiologische Bedeutung von Vitamin

D und mögliche Auswirkungen eines

Vitamin-D-Mangels

Eine wichtige Funktion des Vitamin-D-Systems ist die Auf-rechterhaltung eines stabilen Plasma-Kalzium-Spiegels unddie Regulation des Knochenstoffwechsels durch Bereitstel-lung von Kalzium für die Knochenmineralisation. Dies ge-schieht durch Steigerung der intestinalen Kalzium- und Phos-phataufnahme, Beeinflussung von Knochenmineralisationund Knochenresorption, Suppression der Nebenschilddrüsen-funktion und Beeinflussung der renalen Kalzium- und Phos-phatexkretion [14]. Es konnte gezeigt werden, dass Patientenmit relativ hohen 25(OH)D-Serumspiegeln eine höhere Kno-chenmineraldichte aufweisen verglichen mit Patienten mitniedrigen 25(OH)D-Serumspiegeln [15]. Auch konnte ge-zeigt werden, dass die tägliche Einnahme von Vitamin D dasRisiko für eine Hüftfraktur um etwa 25 % reduziert [15]. Mangeht davon aus, dass schon in utero und während der Kindheitein Vitamin-D-Mangel zur verminderten Kalzifizierung desSkeletts führt [16]. Bei Kindern, die an Rachitis leiden,kommt es zu Wachstumsstörungen und Verformungen derKnochen. Bei Erwachsenen deuten eine erhöhte Weichheitund Verbiegungstendenz der Knochen auf das Vorliegen ei-ner Osteomalazie hin. Durch eine permanente Stimulierungder Nebenschilddrüsen kann zudem ein sekundärer Hyper-parathyreoidismus resultieren, der das Auftreten einer Osteo-porose begünstigt.

Neben Krebserkrankungen konnte auch für zahlreiche weitereErkrankungen gezeigt werden, dass sie mit zunehmenderNähe zum Äquator (aufgrund der hohen UV-Exposition) sel-tener auftreten. Es wird der Schluss daraus gezogen, dass einVitamin-D-Mangel diesbezüglich einen Risikofaktor darstellt(u. a. Hypertonie, Multiple Sklerose, Morbus Crohn, rheuma-toide Arthritis, Diabetes mellitus Typ 1) [7].

Ursachen für Vitamin-D-Mangel

Vitamin-D-Mangel ist in der Regel auf eine unzureichendekutane Vitamin-D-Synthese zurückzuführen. Die Ursachenhiefür können vielfältig sein: u. a. geringe Intensität der UV-B-Strahlung während der Wintermonate (so genannter „Vita-min-D-Winter“), eine ausgeprägte Hautpigmentierung (Dun-kelhäutige benötigen im Vergleich zu Hellhäutigen die 10–50-fache Dosis an UV-B-Strahlung, um gleiche Mengen an1,25[OH]2D3 zu produzieren), zunehmendes Alter (die Vita-min-D-Produktion ist bei 70-jährigen Menschen 3–5-fach ge-ringer) und die Anwendung von Sonnenschutzcremes (v. a.Lichtschutzfaktor > 8). Ein Vitamin-D-Mangel kann aber auchdurch andere Mechanismen, wie eine verminderte intestinaleAbsorption und erworbene oder angeborene Störungen desVitamin-D-Metabolismus, bedingt sein.

Wieviel Vitamin D brauchen wir, um uns

vor Krebs und anderen Erkrankungen zu

schützen?

Obwohl es noch keinen Konsens über den optimalen 25-Hydroxyvitamin-D-Serumspiegel gibt, werden Werte < 20 ng/

mL von den meisten Experten als Vitamin-D-Defizienz undWerte zwischen 20 und 30 ng/mL als Vitamin-D-Insuffizienzbezeichnet [15, 23–26]. Bei Werten > 30 ng/mL spricht mandagegen von Vitamin-D-Suffizienz [15, 17–20]. Die Exposi-tion des Körpers mit einer minimalen Erythemdosis (MED)Sonnenlicht entspricht in etwa der oralen Einnahme von10.000–40.000 IU Vitamin D. Einige Autoren sehen deshalbdie Exposition von weniger als 18 % der Körperoberfläche (z.B. Hände, Arme, Gesicht) 2–3×/Woche mit einer Dosis vonbis zu 1/3 oder 1/2 MED (minimale Erythemdosis) im Früh-jahr, Sommer und Herbst als ausreichend an.

Die Empfehlungen der täglichen Vitamin-D-Aufnahme mitder Nahrung sind altersabhängig: Neugeborene und Kleinkin-der sollten bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres unge-achtet ihrer Ernährung (Muttermilch, Muttermilchersatz-präparate) zwischen 300 und 500 IU Vitamin D

3 als Rachitis-

prophylaxe erhalten [21]. Für Erwachsene gibt es Empfehlun-gen, mit der Nahrung täglich 5 µg (entsprechend 200 IU Vita-min D

3) aufzunehmen; Personen > 65 Jahre benötigen min-

destens 10 µg (entsprechend 400 IU Vitamin D3). Aktuell ge-

hen die meisten Experten davon aus, dass diese Empfehlun-gen deutlich erhöht werden müssen, um wirklich suffiziente25-Hydroxyvitamin-D-Serumspiegel zu erzielen, die Schutzvor Krebs und anderen Erkrankungen ausüben [22, 23]. Eswird geschätzt, dass weltweit etwa 1 Milliarde Menschen Vi-tamin-D-defizient bzw. -insuffizient sind [24]. Dieses Pro-blem betrifft alle Altersgruppen und alle Regionen der Erde.Eine aktuelle Studie von Hintzpeter et al. [24] zeigt, dass inDeutschland 57 % der Männer und 58 % der Frauen 25-Hydroxyvitamin-D-Serumspiegel < 20 ng/mL aufweisen.Auch die empfohlene tägliche Vitamin-D-Aufnahme von 5 µgwird im untersuchten Kollektiv deutlich unterschritten (Frau-en: 2,8 µg/Tag; Männer: 2,3 µg/Tag) [24].

Fazit: Vitamin D wird unterschätzt

Nach dem heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand gehtman davon aus, dass eine maßvolle Erhöhung der Sonnen-lichtexposition in Bevölkerungsgruppen mit einer hohen Prä-valenz des Vitamin-D-Mangels (u. a. Europa, USA) wahr-scheinlich zu mehr positiven als negativen gesundheitlichenAuswirkungen führt, d. h. dass die protektiven gegenüber denmutagenen (Hautkrebs-induzierenden) Effekten überwiegen[25–27]. Von einigen Autoren wird postuliert, dass in letzterKonsequenz auch die Zahl der Krebstodesfälle durch vorsich-tige Sonnenlichtexposition oder sicherer durch orale Gabevon Vitamin D reduziert werden kann [9, 22]. Es wurde postu-liert, dass die tägliche Einnahme von 1000–2000 IU VitaminD ausreichend ist, um bei minimalem Risiko eine effektiveprotektive Wirkung des Vitamin-D-Systems gegen Krebs undandere Erkrankungen zu gewährleisten. Studien der letztenZeit sprechen dafür, dass eine ausreichende Versorgung mitVitamin D sich nicht nur auf die Inzidenz von Erkrankungenauswirkt, sondern auch den Verlauf von Krebs- und anderenErkrankungen günstig beeinflusst [28]. Gesundheitsökono-men vertreten die Auffassung, dass eine maßvolle Erhöhungder Sonnenlichtexposition in Bevölkerungsgruppen mit einerhohen Prävalenz des Vitamin-D-Mangels (u. a. Europa, USA)auch zu einer Senkung der Gesundheitskosten führt [27]. Sowurden die Kosten im Jahr 2004 für das Gesundheitssystem

J KLIN ENDOKRINOL STOFFW 2009; 2 (2)

Vitamin-D-Mangel

25

der USA aufgrund zu geringer UV-Exposition mit ca. 40–56Mrd. US$ geschätzt, aufgrund zu hoher UV-Exposition dage-gen lediglich mit ca. 6–7 Mrd. US$ beziffert [27].

In den meisten Regionen genügt eine regelmäßige, aber kurz-zeitige und begrenzte Sonnenlichtexposition, um ausreichendhohe Vitamin-D-Serumspiegel zu erzielen [22, 23]. Bei län-gerer Sonnenlichtexposition sollte unbedingt ein ausreichen-der Sonnenschutz (z. B. durch Sonnenschutzcremes) prakti-ziert werden, um einem Sonnenbrand und anderen schädli-chen Folgen exzessiver Sonnenlichtexposition vorzubeugen[7, 22, 23]. Der Vitamin-D-Serumspiegel sollte insbesonderein solchen Bevölkerungsgruppen regelmäßig kontrolliert wer-den, die ein hohes Risiko für die Entwicklung eines Vitamin-D-Mangels haben (z. B. bettlägerige Menschen in Pflegehei-men, Menschen mit Hauttyp I, oder Patienten, die unterimmunsuppressiver Behandlung einen konsequenten Sonnen-schutz betreiben müssen). Ein Vitamin-D-Mangel sollte un-bedingt behandelt werden, z. B. durch orale Vitamin-D-Sub-stitution. Die einmal wöchentliche orale Gabe von 50.000 IUüber insgesamt acht Wochen stellt eine effiziente und sichereMethode zur Behandlung des Vitamin-D-Mangels dar. EineMaßnahme zur Sicherstellung einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung besteht in der täglichen Einnahme von 1000–2000 IU Vitamin D.

Relevanz für die Praxis

1,25[OH]2D

3, der biologisch aktive Vitamin-D-Metabo-

lit, übt unabhängig von seinen Wirkungen auf Knochen-und Kalziumstoffwechsel zahlreiche weitere wichtigephysiologische Funktionen im menschlichen Organismusaus. Man kann spekulieren, dass die weitere Erforschungder biologischen Effekte von Vitamin-D-Analoga in derZukunft zu neuen therapeutischen Einsatzmöglichkeitenführen wird, die neben der Krebsprävention auch die Prä-vention von Autoimmun- und Infektionskrankheiten be-inhalten werden. Darüber hinaus ist davon auszugehen,dass die dermatologischen Empfehlungen zur Hautkrebs-prävention reevaluiert werden, um eine ausreichendeVersorgung der Bevölkerung mit Vitamin D zu gewähr-leisten.

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Prof. Dr. med. Jörg ReichrathGeboren 1962. 1982–1988 Studium der Human-medizin an der Universität des Saarlandes. 1991Promotion am Institut für Humangenetik der Uni-versität des Saarlandes, 1991–1993 und 1994–1999 Assistenzarzt an der Universitäts-Haut-klinik in Homburg, 1993–1994 Ausbildungs-stipendiat an der Boston University School ofMedicine. 1996 Facharzt für Haut- und Ge-schlechtskrankheiten, Allergologie und Umwelt-medizin. 2000–2004 Oberarzt an der Universi-täts-Hautklinik Homburg, 2000 Venia legende für Dermatologie, 2004außerplanmäßiger Professor. Seit 2005 leitender Oberarzt und ständigerVertreter des Klinikdirektors an der Universitäts-Hautklinik Homburg.

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Die in unseren Webseiten publizierten Informationen richten sich ausschließlich an geprüfte und autorisierte medizinische Berufsgruppen und entbinden nicht von der ärztlichen Sorg-faltspflicht sowie von einer ausführlichen Patientenaufklärung über therapeutische Optionen und deren Wirkungen bzw. Nebenwirkungen. Die entsprechenden Angaben werden von den Autoren mit der größten Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Die angegebenen Do-sierungen sind im Einzelfall anhand der Fachinformationen zu überprüfen. Weder die Autoren, noch die tragenden Gesellschaften noch der Verlag übernehmen irgendwelche Haftungsan-sprüche.

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