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i UNIVERSITY OF ILLINOIS THIS IS TO CERTIFY THAT THE THESIS PREPARED UNDER MY SUPERVISION BY I9..50... Amelia L. Sirovatka F.NTITI-KD ??. i e D aT $ A £ ,U .M ..fj s c h .. F l e x i o ns fo r rm :* n_ i n 0-1J64

i UNIVERSITY OF ILLINOIS

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i UNIVERSITY OF ILLINOIS

THIS IS TO CERTIFY THAT THE THESIS PREPARED UNDER MY SUPERVISION BY

I9..50...

Amelia L. Sirovatka

F.NTITI-KD ??. i e D a T $ A £ ,U .M .. fj s c h .. F l e x i o n s fo r rm:* n_ i n

0-1J64

Die DarataXiuns deutscher Flexiofisformen

in amerikanischen Lehrbttchern

By

Amelia L. Sirovatka

thesis

for the

Degree of Bachelor of Arts

in

Liberal Arts and Sciences

College of Liberal Arts and Sciences

University of Illinois

Urbana, Illinois

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Einfdhrung 1

2Y ' Pail Substantiv 3

2.1. Deutsche Grammatiken 3

2*2. LehrbCicher fiir Deutsch als Fremdsprache 14

2.2. X. Schwaehe Maskulina 14

2.2.2. Der Dativ 17

2.2.3. Der Genitiv 18

2.2.4. *Substantivierte Adjektive1 19

2.2.5. Das Genus einiger Substantive 20

3. Das Adjektiv 22

3.1. Deutsche Grammatiken 22

3.2. Lehrbiicher fiir Deutsch als Fremdsprache 27

3.2.1. Adjektiv/Adverb 28

3.2.2. Adjektivparadigmen 29

3.2.3. Das Possessivpronomen 30

4. Das Verb 32

4.1. Deutsche Grammatiken 32

4.2. Lehrbiicher fiir Deutsch als Fremdsprache 38

4.2.1. Allgemeines 38

4.2.2. Das Priteritum 39

4.2.3. Der Konjunktiv 40

Zusammenfassung 425

Illis

Verten* vsw, ■ is ijit wichblfr d&e f

einfach wie mdglich darzustellen# demit man am leichtesten

S%hen kaim# wie die deutsche Sprache flektiert wird* Die

meisten Grammatiken der deutschen Sprache steilen die Flexions*

formen eher kompliziert als vereinfacht dar. Bei den Substan-

tiven bieten einige Grammatiken zehn verschiedene Paradigmen

an# was wirklich nicht notwendig ist# wenn man die Flexions-

formen von den Stammbildungselementen sorgf^ltig trennt. Bei

den Adjektiven ist es etwas anders# da hier noch das Problem

hinzukommt# was man als Adjektiv betrachten soil. Ist schnell ein Adjektiv# ein Adverb# beides# weder noch? Bei den Verben

erscheint dasselbe Problem wie bei den Substantiven. Die

IM

P#!?fill

meisten Grammatiken geben drei Paradigmen fiir die Flexions-

endungen an# obwohl es wirklich nur zwei verschiedene gibt.

Diese Paradigmen sind natiirlich fur die ausl&ndischen

Studenten des Deutschen sehr wichtig# well sie als Sprachregeln

funktionieren. Wenn diese Regein komplizierter sind# als sie

es sein mtfssen# f&llt es dem Studenten viel schwerer# die

Sprache zu lernen# als es sonst der Fall wSre. Daraufhin habe

ich die ftinf von den zur Zeit meist benutzten amerikanischen

Lehrbttcher des Deutschen analysiert# urn festzustellen# ob die

Flexionsformen so einfach wie mdglich dargestellt werden# und

1

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jollttn? I oh werde versuchen, di&se Fragen in Seiten xu beantworten.

PpPvr l& rv-i'1 v , '- V '"’ '"T ''ra &S&«‘‘V“ * ‘SSfijTSt1 «?' ri3fi«st

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■ w - vefac^l^«befjlllilK

ipiils#gilsSsliHI

unterzubringen. Es 1st zweckmUftig* die kiassen so zu ordnen,

daft es so wenige Kiassen und Ausnahmen wie mdglich gibt, Daft

die ftegeln der verschiedenen Kiassen unkompliziert bleiben 1st

audh wichtig, wenn man anderen die Kegeln deutsober Substantive

beibringen will, die Deutsch als Fremdsprache lernen,

In dieser Arbeit wird zuerst die Analyse deutscher

Substantive in verschiedenen deutschen Grammatiken durchgesehen

und dann wird die Presentation der Substantive in einigen

amerikanischen Lehrbuchern des Deutschen analysiert. Als

letztes werden die Grammatiken und Lehrbucher fur Amerikaner

verglichen, um zu sehen, welche Methode die geeignetste fur

fremdsprachige S - viler und Studenten ist.

-

2.1. - Deutsche Grammatiken. Grammatiken der deutschen

Sprache ordnen Substantive normalerweise nach Dekiinations-

typen, Innerhalb der Deklination werden die Substantive nach

Kasus flektiert und die Pluralstkmme von den Fingularslammen

abgeleitet. Wenn ein Substantiv dekliniert wird, Hndert sich

das Wort (im Deutschen durch Artikel und Endungen), um die

grammatische Funktion des Wortes im Satz zu zeigen. Die

Duden-Grammatik (1984:234-8) nimmt im Singular drei Typen von

Substantiven an (Tabelle 1) . SI schlielit alle Neutra (einzige

Ausnahme: das Herz) und auch diejenigen Maskulina ein, die

3

S2: (eJn-Singular S3* -Singular'pom* der Tag der Hensch die FrauGin. des Tag(-e)a des Menseh-en der FrauOat. dera Tag(-e) dem Mensch-en der FrauAkk. den Tag den Mensch-en die Frau

Tabelie 1

nicht zu S2 gehdren. Diese Wdrter werden auch ‘stark’ gen&nnt.

Im Oativ steht die Endung -e nicht bei:(1) Substantiven (auch Zusammensetzungen), die auf die

schwachtonigen Oder unbetonten Silben ~el, em, ~en, -er, -chen, -lein ausgehen; (2) Substantiven auf einfachen Vokal

Oder Doppelvokalj (3) Fremdwdrternj (4) Substantivierungen

von Farbadjektiven und Bezeichnungen von Sprachen; (5)

Eigennamen; (6) Substantiven ohne Jtrtikel mit vorangehender

Proposition (7) den kiirzeren Forroen der Himmelsrichtungen

und den danach benannten Windenf (8) den nicht endbetonten

mehrsilbigen Substantiven.(Duden Grammatik 1984:235*)

In alien tibrigen FOllen darf das Dativ — e benutzt werden. Im

Genitiv nimmt das Substantiv -Yejs an.

Die voile Form *es steht (1) immer bei Substantiven auf

-JS, -a (das -i dts Suffixes -nis wird - auch vor einem

e-Dativ und im Plural - verdoppeit (das Bildnis - des

IB ’ll: ....' r , <;

MiI> - •. t .1 •••.

f n-5. "V- ."V5- ;\./» * - £< «-

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t>f~x V “I ,' * *■ .

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&mmm..........* ? p i w m m f~’f

%:yi f%z ?- y fr- wf-J Jh - *, 'JL§ & £ $ *$ & '*& $ ~aeh, ~tsch, tmd • t i t <3> burnt*

sssiiiB*i$sSl6|llSllllW$IE318ll®EBll8Blil$IWIlKlHiil88^6il8Sl' * ' ! : ? 1#!HfHelU b«A V<>r*»stellun9 dM Genitlvattribatsj5v ::m b >,i ':jftmnrns Bhm , Got tern GQtet 'Mi biuf4g# • i&w-etk: rl/:-i"ftiiM

Sfc!iiililiilll

WWSmlW: - " • . :

T|;S&I®

ifcfa

mdglich, um das Nebeneinander von drei Oder mehr

Konaonanten zu vermeiden: des Beldes* des Hemdest (5)

h&ufig bei eihsilbigen Substantive** und solchen, die auf

der Endsilbe betont werden: des Tages, des Bridges, Die

kttrzere Form -$ steht (1) bei Substantiven, die auf eine

unbetonte Silbe, insbescndere auf -e, -ler, -ner, -le, -en, -sel, ~tei, -chen, -el, -er, -lein und -ling, enden; (2)

bei Substantivierungen von Farbadjektiven: des Griins, des Rot st (3) me1st bei Substantiven# die auf Vok&l (Diphthong)

Oder Vokal+h enden. (Duden Grammatik 1984:234.)

S2 enthilt diejenigen Maskulina (sie warden auch ’schwach*

genannt), die im Plural immer auf -en ausgehen und ’dabei ein

Lebewesen bezeichnen,. Nur im Nominativ kommt das ~(e)n als

Endung nicht vor.

In der Gruppe S3 sind alle Feminine. Es gibt keine

Endungen im Singular. SI - alle Neutra (einzige Ausnahme: das

Herz) und alle Maskulina, die nicht zu S2 gehdren.

Die Duden Grammatik (1984:236-7) mufi auch mil Sonderfallen

rechnen, die in dies© drei Gruppen nicht hlneinpassen. In den

ersten sogenannten 'Sonder fail'1 gehdren Doppelfotmen im

Nominativ Singular von einigen mannliehen Substantiven, die den

Bilii-S :-i§0S

ifisgi

i l l

!H"IP11

ill* ttbr:l ‘1 tt- \i‘. 1 ' ; f\ .• t Vi icH

i * £■*■'/-f t * . rjth i& A i- #»ir Funken, usw.l. IM»r "................... m m m~ M m ' ;»it ali *«*h oMt* -a ^ildkt- iftldfcivi;

'''■lllll waaiissat

PiPib>- 'P in®

11fSiv&illlll

d«« ,;■Frieda, del1 Fut)*e/rf«r Futiltan.

Sbnderfali sollen die Wdrter bilden, die twei verachledene

Dfklintitonen im Genitiv haben: der Spat* - des Sp*tz4$/<$m$ Spatzen, der Oherst - des Oberaten/des Obersfcs.

Die •Sonderf&lle* sind in Wirklichkeit keine. In beiden

Fallen kann ein Substantiv in einem Kasus auf zwei

verschiedenen Weisen flektiert werden, aber die Flexion der

Wdrter ist in beiden Fallen vollig regelmfiftig. Das Schwanken

im Hominativ Singular und im Genitiv Singular steilt kein

Problem dar. Die Wdrter, die im Nominativ Singular auf -n

ausgehen, gehdren der Gruppe SI an, und diejenigen, die im

Hominativ Singular auf -e ausgehen, gehdren der Gruppe S2 an.

Im Genitiv gilt das Gleiche. Es gibt also zwei Mdglichkeiten,

den Genitiv Singular zu deklinieren, wie in der Gruppe $1 Oder

wie in der Gruppe S2, d.h. diese Substantive warden sowohi

stark wie auch schwaoh dekliniert.

S3/P2, IX - S3/P3, X - S3/P5.

lin

»*

(1984:238) auf fiinf ■:.®. i l l l l l

Gruppen im SingularW M

;t, bekommt man zehn: H I

II - S1/P2, III -’l fi®1-H ill! . ,<

VII - S3/P1, VI II - ' --Sip

ohne Umlaut mit Umlaut

PI - e den Tagen den B&chen

P2 - 0 den Segeln den Apfeln

P3 - (e)n den Menscben '■— ■

P4 - er den Bildern den fflldern

P5 - s den Omas, —

Tabelle 2

Der Duden (1984:248, 252) gibt folgende Regain fiir

Fremdwdrter a n » Im Genitiv haben alle Fremdwdrter - (e) s aufter (1) den schwachen Maskulina wie PMdagog und Musikant, die

den Genitiv mit -(e)n bilden. rEine Ausnahme stellen lediglich

die Maskulina auf -or dar, die zwar den Plural auf -en; den

Genitiv (Singular) aber auf -s bilden (vgl, der Doktor - des Doktor-s/die Boktoren) .# Doktor sollte aber als stark

betrachttt warden• Der Plural -en bezeichnet kein schwaches

Substantiv# well der Genitiv (Singular) auf -s ausgeht. Nbeh

zwei Grupp^n, die keine Endung im Genitiv annehmen, sind (2)

die Feminina und (3) die Maskulina und Neutra, die auf -us und

-os ausgehen (ABF.R: der Omnibus - des Omnibusses, das Rhinoseros - des Rhinozerosses, der FIdibus -des Fldibusses,

der Globus - des Globusses) . Bei Fremdwortern gibt es auch

Doppelformen des Genitivs, wie bei den einheimischen deutschen

Wdrtern. Es wire genauso einfach, die Fremdwdrter mit den

einheimischen Wortern zu klassifizieren. Diejenigen, die den

Genitiv (Singular) mit ,-(e)s bilden (auch Doktor) gehdren zu

SI. Die schwachen Maskulina gehdren zu S2 und die Feminina und

die auf -us und -os ausgehende Maskulina und Neutra zu S3.

Wenn man die Pluralformen der Fremdwdrter durchsieht (nur

P2 kommt nicht vor), bekommt man nach den vorigen Deklinations-

formen acht verschiedene Deklinationen (die Gruppen sind wie

bei den einheimischen deutschen Wdrtern); I, III, IV, V, VI,

VII, IX, und X.

Eisenbergs Grundrifi der deutschen Grammatik (1986:144-7)

hat vier Gruppen von Substantiven {Tabelle 3) . Die erste

Gruppe enthilt die starken Maskulina und Neutra. Das sind die

meisten Maskulina und alle Neutra aufler Herz. Die zweite

Gruppe enthilt die schwachen Maskulina, einschliefclich die

schwachen Fremdwdrter. Die dritte Gruppe schliefct eine

gemischte Gruppe von Maskulina und Neutra ein,die im Singular

stark, im Plural schwach dekliniert werden. Die vierte Gruppe

enthilt alle Feminina.

In Grundziige einer deutschen Grammatik (1981:598-9) wird

die Singularform von der Pluralform in den Paradigmen getrennt.

Im Singular finden wir vier Paradigmen (Tabelle 4). Das erste

enthilt alle starken Substantive. Hierhin gehdrt der grdHte

Teil der Maskulina und alle Neutra aufier Herz. Die zweite

Gruppe enthilt alle schwachen Maskulina, die ein Lebewesen

9

Sg. PI.

Nom. -0 -e, -er, -e, ’-er, -0

Gen. -(e) s —e $ -er, ”-e, "-er, -0

Dat. -(e) -en, -ern, **-en, "-ern# -n

Akk. -0 — 0 , -er, "-e, "-er, -0

2. Sg. PI.

Nom. -0 -(e) n

Gen. - fej n -<e)n

Dat. -(e)n -(e)n

Akk. -fe^n -(e) n

Sg. PI. Sg. PI.

a. Nom.Staat — en b. Nom. Ende —— n

Gen. es en Gen. s n

Dat. (e) en Dat. mm mm n

Akk. mrnmm en Akk. — n

4. Sg. PI. Sg. PI.

a.Nom. Burg mm mm en b.Nom. Wand — WSnd e

Gen. ~ en Gen. — e

Dat. ' mm mm en Dat. — en

Akk. mm mm en Akk. — e

Tabelle 3

10

■ . ■ 'I II III IV

Norn. >0 -0 -0 -0

I?;- Gen, -<e)s -<e)n -0 -ns:®®.v/■; ■mm-:, Dat. -(e) ~(e)n -0 -(n)

Akk. -0 -<e)n -0 -nv":':: V.; ■ : '■ ■■ // /■ ■ I ® ■

Tabelle 4

bezeichnen. Zu der dritten Gruppe gehdren alle Feminina.

Die vierte Gruppe besteht; aus zwei Typen: aus den Wdrtern,

die wie Gruppe 2 dekliniert warden aber im Genitiv auf -ns

ausgehen, und aus dem Wort Hetz$ das wie die vorigen Wdrter

dekliniert wird, aber im Akkusativ auf -0 ausgeht. Hierhin

gehdren alle schwachen Substantive, die kein Lebewesen

bezeichnen.

In Siitterlins Deutsche Sprache der Gegenwart findet man drei Klassen von Substantiven. Die erste Klasse

besteht aus starken mtnnlichen und sachlichen Substantiven,

d.h. den Wdrtern, die nicht in die anderen Gruppen hingehdren,

Diese Klasse hat auch Feminina, die Im Plural nicht auf -s Oder

-n ausgehen. Die zweite Klasse enthllt die schwache Abwandlung*

Das sind die m&nnlichen Wdrter, die in alien Kasus aufter im

Nominativ auf -(e) n ausgehen. In dieser Gruppe hat Stitterlin

auch die Feminine, aber ’die weiblichen Wdrter stehen nur mit

zweifelhafter Berechtigung hier unter den schwachen Bildungen.

Da nur die Mehrzahi schwach ist# die Einzahl endungslos# so

darf man die ebensogut zu der gemisehten Abwandlung rechnen.1

Die vierte Klasse besteht aus den Substantiven# die eine

gemischte Abwandlung haben, Sie slnd in der Einzahl stark# in

der Mehrzahi schwach.

Wie in dem Duden (1984)# findet auch SOtterlin (1923t217)

poppelformen im Genitiv Singular (B£r> des Bits/ des BMrenr Gevatter - des Gevatters/ des Gevattern, Bauer - des BauersZ

11 ■

des Bauern.) .

Rettigs Sprachsystem und Sprachnorm in der deutschen Substantlvflexion (1972:24-8) versucht auch# die Pluralform mit

der Sihfularform zusammen zu betrachten. Rettig fingt mit

dreizehn veraehiedenen Paradigmen an und reduziert diese

Paradigmen durch Regain auf sechs (Tabelie 5).

Bei Antonsens M u r schwachen "Ftaxion** im Deutschen*

(1973il38-41) gibt es nur drei Flexionsklassen von Substantiven

aber vier Genera# well er die Pluralform vom Singular trennt*

S r behaupt e t # daft a 11 e deutschen Substan11ve e i ne

Genusbezeichnung errt dann bekommen# nachdem sie von einer

Wurzel durch eine Ableitung (auch -0) zu einem Stamm warden

(z.B. - die Binde • {bind}* (e)?* der Band » (bind)* {6 <-

W . '

; » » S § 8 iS|.

(i))M). Man erkennt einen Stamm erst dann, wenn daa Wort als

Mitglied einer Wortklasse (Adjektiv, Substantiv, Adverb, usw.)

anerkannt warden kann. Im Deutschen erkennt man ein Substantiv

W M U sINX&Xm ■; ft; :ai®' ;■■ ■

Gen. Sg. Plural Genus

-en -en mask.

— -n fern.

-es -en mask, und neutr.

-es -e mask,, neutr., und fern

-s -s mask,, neut r., und fern

-es -er mask, und neutr.

Tabelle 5

an dem Genus, Viele deutsche Hauptwdrter erscheinen als

Wur2eln, die glelchzeitig einen Stamm bilden (z.B. - d e r Mann *

{m£n}M ; die Frau m {f r&u }"F.), well sie mit dem Suffix -0

abgeleitet sind. Die Pluralform ist nichts anderes als

eine Ableitung aus einem Singularstamm, auch eventuell durch

ein 0-Suffix, und stellt daher einen neuen Stamm dar♦

Dear Duden (1984) und andere Grammariken versuchen, die

Pluralformen der Substantive zusatnmen mit der Singularform zu

gruppieren. Das hat wirklich keinen Sinn, well es erstens

keinen festen Zusammenhang zwischen den Endungen im Plural und

der Form des Substantivs im Singular gibt, und zweitens, well

der Pluralstamm nicht derselbe ist wie der Singularstamm

(Anconsen, 1973).

Urn die drei Klassen zu besprechen, die Antonsen aufstellt,

(Tabe.lle. 6), mufc man sich zuerst Antonsens Analyse der

achwachen Substantive (Oder (eln-warter) nfcher betrachten. Das

sind die Substantive, die in alien Kasus aufier im Nominativ

Singular auf ~(e)n ausgehen. Antonsen findet, daft die Endung

- (e)n keine Flexionsendung ist, sondern ein Teil des Stammes,

d.h. das stammbildende Element. Nur im Nominativ wird das

•|e>n nicht angehAngt. Die Frage ist, welche fein-W6rter noch

ein -s im Genitiv annehmen, und das ist relativ einfach. Die

Wdrter, die Lebewesen bezeichnen, Oder aus mehrsilbigen WurzeJn

bestehen (d.h. als Fremdwdrter erscheinen), nehmen das Genitiv

-s nie an. Alle anderen (einschlieSlich das Neutrum Herz(en)) nehmen das Genitiv -s an, und gehdren der Flexionsklasse an,

die fast alle nichtschwachen maskulinen und alle neutralen

Hauptwdrter einsehlie&t,

Norn.

Gen,

Dat.

Akk.

Tabelle 6

Klasse 1 besteht aus alien Neutren und Maskulina aufier den fremden Oder lebende Wesen bezeichne^den schwachen Nomina,

13

I IX III

~(e)s ~

•|el -n

usowie Fremdwdrtern, die auf -us ausgehen. Fremde und

mehraiibige Stamme nehmen das - (e) im Genitiv und Dativ nie an,

einsilbige, nichtfremde diirfen es, aber mvissen es nicht

annehmen, es sei denn, das Wort geht auf -s, -J3, -2 , ~tz, oder

-zt aus. Dann muJS das Wort im Genitiv Singular -es annehmen,

Klasse 2 enthAlt alle Pluralstamme, die nicht auf -s Oder

-n ausgehen.

Klasse 3 enthtlt alle Feminina und diejenigen Pluralstamme,

die auf -s Oder -n ausgehen, alle auf -us ausgehenden Stamme,

und die fremden bzw. lebende Wesen bezeichnenden schwachen

Stamme.

Antonsen weist nicht auf die verschiedenen Formen der

Flexion bei Eigennamen wie Jesus Christus (Gen. Jesu Christ!) auf, well die Flexion dieser Wamen keine deutsehe, sondern eine

lateinische ist. Diese Flexion wird auch meistens nur im

religidsen Bereich benutzt.

Antonsens Analyse ist sehr prazis undeinfach zu verstehen.

Bei SUtterlin (1923), Eisenberg (1986), Rettig (1972) und den

Grundtiigen (1981) finden wir eine sogenannte Mischgruppe, die

sich erlibrigt, wenn man die Analyse Antonsens betrachtet.

2.2. - Lehrbiicher fur Deutsch als Fremdsprache. Die

amerikanischen Lehrbiicher fiir Deutsch als Fremdsprache stellen

nur eine teilweise Grammatik der deutschen Sprache vor. Sie

bringen keine ausfiihrliche Darstellung aller Regeln deutscher

Substantive, Man muft aber auch in Betracht ziehen# daft wir in

dieser Untersuchung nur Texte analysieren# die fur Studenten

mit Englisch als Muttersprache gedacht sind, und die sich nur

mit dem ersten Jahr des Unterrichts beschSftigen.

In alien Lehrtexten werden die Nominativ-, Genitiv-,

Dativ~# und Akkusativkasus in verschiedenen Kapiteln

besprochen, Zuerst wird der Nominativ besprochen, Dann kommen

der Akkusativ, der Dativ, und der Genitiv, einer naeh dem

anderen.

2.2.1. Schwache Maskulina. Schwache Maskulina werden auf

verschiedene Weise dargestellt, In Deutsche Sprache und Landeskvnde (1985s112, 177, 287) und Deutsch heute (1988:113,

178, 282) werden diese Wdrter bei der Besprechung des

Akkusativs erkiart, Es wird nur gesagt, daft einige lebende

Wesen bezeichnende Substantive im Akkusativ (Singular und

Plural) -(ejn annehnen, Wenn der Dativ eingefUhrt wird, wird

von den schwachen Maskulina gesagt, daft sie Im Dativ (Singular

und Plural) -(e)n annehmen. Wenn endlich vom Genitiv gesprochen

wird# wird erkiart, daft schwache Maskulina-(e)n im Singular

annehmen. Die schwachen Maskulina in der Vokabularliste werden

in Deutsche Sprache und Landeskunde {1985) so pr£sentiert;

*Herr~en (wk.) ', *Student ~en (wk.) 1. Das -en bezeichnet die

Pluralendung und das (wk.) die schwache Form des Substantivs#

d.h., daft im Singular das Substantiv in alien Kasus aufter dem

Nominativ auf -(e) n ausgeht. Das einzige Problem mit dieser

Methods 1st, daB der Student wissen muB, ob das - (e) im

Akkusativ, Dativ, und Genitiv Singular angenommen wird.

Besonders mit der Ausnahme der Herr zeigt sich das Problem,

well der Herr im Akkusativ, Dativ, und Genitiv Singular nur auf

-n ausgeht. Wenn nur (wk.) als Hinweis auf das schwache

Substantiv gegeben wird, ist es nicht deutlich weiche Endung

das Wort annehmen muB. In Deutsch heute (1988) werden diese

Substantive so dargestellt: 'Herr, -n, -en', 'Student, -en,

-enl, wo die erste Endung (-en Oder -n) den Genitiv Singular,

die zweite Endung (-en) -die P luralform bezeichnet. Die

schwachen Nomina sind die einzigen Wdrter, fiir die der Genitiv

Singular angegeben wird. Auch bei den sogenannten

1unregelm&Bigen1 Wdrtern wie der Name, -ens, -en wird der

Genitiv Singular angegeben. Sie werden ,unregelm&Big, genannt,

obwohl sie auch schwache Nomina sind. Eine solche Darstellung

schwacher Substantive zeigt, an und fur sich, dem Studenten

nicht, daB diese Wdrter auch im Akkusativ und Dativ Singular

auf -(e)n ausgehen, und deshalb muB es dem Studenten am Anfang

der Vokabularliste erkl&rt werden, daB diese Wdrter auch im

Akkusativ und Dativ Singular -(e)n annehmen. In Neue Horizonte (1988:164) und Deutsch fiir alle (1987:125, 167), nachdem alle

Kasus auBer dem Genitiv besprochen werden, werden liber

•masculine N^words1 ein paar Worte gesagtv Hier werden

nochmals, wie in Deutsche Sprache und Landeskunde (1985:112),

nur die m&nnlichen Substantive erwShnt, die ein Lebewesen

bezeichnen. Sie nehmen in alien FI1len aufter imNominativ

Singular -(e)n an. Deutsch fi)r alle (1987:125) nennt diese

Substantive 'unregelmaftig *. Im Wdrterverzeichnls werden diese

Wdrter wie in Deutsch heute (1988) dargestellt.

Wie geht's? (1984) beschreibt die N-Wdrter, erst nachdem

alle Kasus, einschlieftlich der Genitiv, besprochen werden. Sie

sind die m&nnlichen Substantive, die -n Oder -en in alien

Fallen aufter dem Nominativ annehmen und im Wdrterverzeichnis so

dargestellt warden: 'Herr, -n, -en', 'Student, -en, -enr.Diese ’N-Wdrter1 Oder schwachen Nomina sollten wie bel

Antonsen (1973:140) angefdhrt werden. Die Endung ~(efn sollte

nicht als eine Flexionsendung angesehen werden, sondern als ein

Teil vom Stamm. Dann wird der Nominativ zum Sonderfali. Die

Empfehlung Antonsens, diese Substantive wie folgt in der

Vokabularliste darzustellen: 'der Student ten), der Name In)', ware fUr den Studenten sehr nUtzlich, well es dem Studenten

sofort klarmachen wiirde, daft diese Wdrter schwach dekliniert

werden, d.h., daft sie in alien Kasus aufter im Nominativ

Singular auf -fejn ausgehen. Wie diese Wdrter jetzt in

Wdrterbiichern und in vlelen Lehrbiichern dargestellt werden, 1st

es Uberhaupt nicht klar, daft diese Wdrter so dekliniert werden

miissen, aber viel wichtiger ist die Tatsache, daft kein

Unterschied zwischen schwachen Nomina und substantivisch

gebrauchten Adjektiven gemacht wird (z.B. der Junge, -n, -n;

genau wie der Alte, -n,— n) .

Es 1st in keinem Fall notwendig, denGenitiv Singular eines

Nomens anzugeben, wie in Deutsch heute, Deutsche Sprache und Landeskunde, und Deutsch fiir alle, veil man immer wissen kann,

ob im Genitiv Singular noch -s angenommen werden muft. Schwache

Nomina, die lebende Wesen bezeichnen Oder mehrsilbige Basen

haben (d.h. schwache Fremdwdrter), nehmen das -s nie an, alle

Neutra und alle anderen Maskulina nehmen das -s immer an.

2.2.2. - Der Dativ. In Deutsche Sprache und Landeskunde (1985:177) wird das Dativ -e erwShnt. Das -e kann nach Wunsch

benutzt Oder ausgelassen werden, obwohl es in einigen

Redewendungen wie * zu/nach Hause * Oder in poet ischer Sprache

oft benutzt wird. Deutsche Sprache und Landeskunde (1985:177)

und Deutsch heute (1988:380) sind die einzigen LehrbUcher, die

das Dativ -e erwShnen. Die anderen Lehrbilcher schreiben nichts

darOber, wahrscheinlich weil das Dativ -e im heutigen

gesprochenen Deutsch kaum noch benutzt wird.

Das Dativ -e lebt immer noch in der deutschen Sprache und

sollte in den Lehrbuchern besprochen werden. Wenn es nicht

erklSrt wird, werden die Studenten nicht verstehen, warum

'Haus* mit -e in Redewendungen wie * zu Hause, nach Hause*

gebraucht wird. Obwohl nicht mehr sehr oft benutzt, komn.t das

Dativ ~e doch ab und zu vor, besonders in Norddeutschland und

in der Slteren Literatur• Die Funktion des Dativ -e sollte dem

Lernenden beigebracht werden, selbst wenn sie das Datlv -e

selber nicht benutzen.

Im Plural wird -n angenonunen, es sei denn, der Plural endet

schon auf -n oder -s. Der Datlv Plural wird in den anderen

Lehrbiichern (Deutsch ftir alle (1987:124)#' Deutsch heute

(1988:178), und Hie geht *s? (1984:87) auch so beschrieben.

2.2,3. - Der Genitiv. In Hie geht's? (1984:180-2) wird der

Genitiv etwas anders erkl&rt als in den anderen Lehrbiichern.

Im Singular, helftt es, nehmen einsilbige mfinnliche und

aSchliche Substantive, die auf -s, -ft, -z, -tz, Oder -zt

ausgehen, -es an. Diese Regel kdnnte wie folgt erweitert

warden: MAnnliche und slchliche Substantive auf -s, -ft, -tz,

und -zt nehmen im Genitiv Singular -es immer an, ob ein- Oder

mehrsilbig. Einsilbige manniiehe und sfchliche Substantive

gehen oft auf -es aus, aber miissen es nicht unbedingt. Alle

anderen Texte (Deutsch heute (1988:282), Deutsch fiir alle

(1987:167), Neue Horizonte (1988:213) und Deutsche Sprache und Landeskunde (1985:287)) sagen nur, daft einsilbige m&nnliche und

neutrale Substantive -es als Endung annehmen. Alle sagen, daft

mehrsilbige mSnnliche und neutrale Substantive und Eigennamen

-s annehmen, und daft es im Genitiv Plural und bei Feminina

keine Endungen gibt. Das stirnmt aber auch nicht ganz.

Mehrsilbige m&nnliehe und sdchliehe Substantive, die auf -s,

-ft, -tz, Oder -zt ausgehen, miissen im Genitiv Singular -es

annehmen.Vom Genitiv Singular der schwachen Nomina wird sehr wenig

gesagt. Alle Lehrbiicher erkl£ren, da& die lebende Wesen

bezeichnenden schwachen Nomina kein -a im Genitiv Singular

annehmen. Von den schwachen Wdrtern, die keine Lebewesen

bezeichnen, wird (iberhaupt nichts gesagt. Das 1st wirklich

schwer zu verstehen, well die Regel fOr schwache Nomina im

Genitiv Singular so einfach ist (siehe §1.2.2.). Substantive

wie der Name(n) und der Friede (n) diirfen nicht aid unrege.lm&Big

betrachtet werden, well sie sehr schdn dieser R^gel folgen.

2.2.4. - *Substantivierte Adjektive*. In Deutsche Sprache und Landeskunde (1985: 177) wird beim Dativ dem Lehrer zur

Vorsicht geraten, ‘Substantive* wie Deutsch(e} (der Deutsche) und Alt(e) (der A lie) nicht zu erwfhnen, well die Sachs flir die

Studierenden zu schwierig werden kdnnte, obwohl diese

* Substantive * schon am Anfang bei der Bespreehung des

Nominative erki8rt wurden! Alls LehrbUcher, die diese

substantivlerten Adjektive diskutieren, erkliren, deft diese

Wdrter als Substantive funktionieren, aber als Adjektive

dekliniert warden und von Adjektiven abgeleitet sind.

Diese Wdrter sollten mit den Adjektiven eingefvihrt werden.

Wenn sie wie Adjektive dekliniert werden, such wenn sie

groftgeschrieben werden, sind sie immer noch Adjektive. Der

einzige Unterschied zwischen diesen Wdrtern und anderen

Adjektiven ist, daft das Substantiv, das nach dem Adjektiv

folgt, fehlt. Bel diesen Wdrtern 1st es klar, daS das

Substantiv weggelassen wird.

2.2.5* - Das Genus elnlger Substantive. Die Suffixe

elnlger Substantive werden in zwei Lehrbtichern erwShnt.

Deutsch fiir alle (1987:399) und Neue Horizonte (1988:192)

zeigen, daft Substantive, die auf -ung, -heit, -keit, -schaft, -ion, und -fc£t ausgehen, immer weiblich sind. Deutsch ftir alle (1987:399) geht welter und sagt, dafc die Endung -turn meistens

neutral 1st, daB es aber auch Ausnahmen wie der Irrtum und der

Reichtum gibt. Deutsch heute (1988:62, 210, 244, 381)

bespricht die Endungen -in, -heit, -keit, -ung, -chen, und

-lain, und das Genus, die Wdrter mlt diesen Endungen haben,

Die Angabe von Regeln flir die Bestimmung des Genus kann dem

Lernenden sehr niitzlieh sein. Wenn man welB, was fiir ein

Geschlecht gewisse Substantivsuffixe fordern, wird es dem

Lernenden viel einfacher, sich an das Geschlecht einer groBen

Anzahl von Nomina zu erinnern. Man braucht nicht so

ausfUhrlich wie der Duden (1984) zu sein. Wenn man alle

verschiedenen Regeln zur Feststellung des Genus auswendiglernen

wollte, w&re das vielleicht schwieriger, als das Genus jedes

einzelnen Substantivs zu lernen.

3. - Das Adjekt.lv< Bel den Substantiven gab es Problem©

mit Adjektiven, die als Substantive funktionierenfder Deutsche - dies Deutschen, der Alte - dies Alter*). Sie waren immer noch

als Adjektive anzusehen, well sie adjektivische Endungen

annahmen. In der Gruppe Adjektive erscheint ein Mhnliches

Problem. Wenn unflektiert kdnnen gewisse Adjektive auch

adverbial benutzt werden. Die Frage 1st, ob diese Wdrter immer

noch Adjektive sind? Da Adverbien nicht flektiert werden

kdnnen, sollten diese unflektierten Adjektive zur Wortklasse

Adverb gehdren? Eine andere Frage ware, ob Wdrter wie dieser, welcher, mein, dein, unser, usw., die sogenannten DER- und

EIN-Wdrter, mit den Adjektiven Oder mit den Pronomina gruppiert werden sollten. Diese Wdrter werden meistens wie Adjektive

dekliniert, aber sie kdnnen auch als Pronomina funktionieren.

3,1. - Deutsche Grammatiken. Stitterlin (1523?224) teilt

die Adjektive in drei Gruppen: stark - hauptwdrtlich (Oder

unf lektiert), stark - f iirwdrt lich (d.h. die starke

Deklination), und schwaeh - hauptwdrtlich (d.h-. die schwache

Deklination). Nichts wird von elner •gemischten• schwachen

Deklination geschrieben. Er erwihnt eine durchweg starke

Deklinationsgruppe, die Wdrter all, manch, kein, und welch, die

sowohl mit als auch ohn© Endungen gebraucht werden kdnnen, aber

von den Adjektiven, die nach ein, kein, mein, und den anderen

Possessivadjektiven stehen, wird nichts gesagt (z.B. ein

breit&z Tisch, Es gibt kein gutjgjs. Bier, Sie ist ein brav&s, M&dchen).

Er gruppiert die unverSnderte/unflekt i e r t e F o r m der

Adjektive, seine sogenannte 1stark/hauptwdrtliehe' Deklination,

und die unbestimmten Artikel (ein, eine, eines, usw.) mit den

Adjektiven.

Was wir Possessivadjektive nennen (d.h. mein, dein, setn,

ihr, unser, surer, Ihr), nennt Sutterlin (1923:150,222)

Possessivpronomina. Sie sind wirklich keine Pronomina, well

steals Adjektive funktionieren und Adjektivendungen annehmen,

auAer im Nom. Sg. Mask, und im Nom. und Akk. Sg, Neut., wo sie

unflektiert bleiben. Possessivpronomina sind

Possessivadjektive, die als Pronomina gebraucht warden (Es gibt

ein Heft auf dem Tisch. Ist es deins?; Wo ist mein Kuli? Ich weiB nicht,* meiner ist such verschwunden*). Sie nehmen andere

Deklinationsendungen an als die Possessivadjektive und kdnnen

schwach dekliniert warden (der meine, den seinen, usw.), und

kdnnen deshalb als Pronomina bezeichnet werden.

Eisenberg (1986:223) findet drei verschiedene Deklinationen

von Adjektiven: stark, schwach, und gemischt. Wenn das

Adjektiv ohne Artikel vor dem Substantiv steht, wird es stark

dekliniert. Eisenberg erwShnt aber nicht, daft im Gen. Mask.

und Neut. das Adjektiv die schwache Endung annimmt (guten Heins, guten Biers)* Steht es nach dem bestimmten Artikel oder

einem Ihnlich deklinierten Wort (d.h. einem DER*Wort), dann

23

wlrd es schwach dekliniert. Wenn es nach dem unbestimmten

Artikel Oder einem Ahnllch deklinierten Wort (d.h. einem

EIN-Wort) steht, wird es gemischt dekliniert (Tabelle 7). Elne

gemischte Gruppe 1st aber nicht ndtig# well diese Gruppe keine

neuen Endungen aufffthrt. uie Endungen des Nom. Sg.. Mask.# des

Nom. Sg, Neut., und des Akk. Sg. Neut. sind stark, all* anderen

1. Stark 2. Schwach

Mask, Fem. Neut. PI, Mask. Fem. Neut. Pi.

Nom. ■' -er -e -es Nom, -e -e -e -en

Gen. -en -er -en -er Gen. -en -en -en -en

Dat. -em -er -em -en Dat, -en -en -en -en

Akk. -en ■ -e -es -e Akk. -en -e ■ ; -e -en

3. Gemischt

Mask. Fem. Neut. PI.

Nom, -er -e -es -en

Gen. -en -en -en -en

Dat. -en -en -en -en

Akk. -en -e -es -en

TabelXe 7

schwach, aber die Gruppe 1st keine neue. Eisenberg (198€i224)

behauptet, daft Vjedes Adjektiv alle [Deklinations]formen

bildet.1 Das heifit# daft die unflektierten Formen der Adjek­

tive# seiner Meinung nach# keine Adjektive sind, Diese Worter

gehdren zu einer Wortklasse namens adverbialen Adjektivs

(1986:208-11). Das sind Wdrter, die nr'flektiert bleiben# aber

doch flektierbar sind. Sie sind die Kurzform des Adjektivs.

Diese Wdrter kdnnen sich aufs PrSdikat, Subjekt Oder Objekt

beziehen,

Der Duden (1984:287-90), wie Stitterlin# setzt eine starke,

eine schwache, und eine gemischte Deklinationsgruppe an. Wie

schon gesagt# braucht man diese gemischte Gruppe nicht. Auch

unllektiert werden Adjektive im Duden immer noch als Adjektive

betrachtet (Duden 1984:268-9) . Sie diirfen prSdikativ (d.h. nach

sein, werden, bleiben, wirken, finden usw.) Oder adverbial

benutzt werden.

Auch hier werden die Possessivadjektive mit den

Possessivpronomina gruppiert (Duden 1984:321-3)# obwohl die

beiden Gruppen verschiedene Flexionsendungen annehmen, Die

Possessivadjektive werden als Pronomina bezeichnet# obwohl die

Flexionsendungen *mit denen von kein ObereinstimmenV (Duden 1984:322). Die Possessivpronomina nehmen noch andere Endungen

als die Possessivadjektive# ersetzen das Substantiv# und kdnnen

schwach dekliniert werden. Also darf man sie als Pronomina

bezeichnen.

In den Grundzugen (1981:626) werden zwei verschiedene

Deklinationsarten der Adjektive# eine pronominale (d.h. starke)

25

und eine nominale (d.h. schwache) angenommen. Wenn kein

Artikel Oder Pronomen vor dem Adjektiv steht, dann wir.d die

pronominale Deklination benutzt. Wenn deutlich determinierende

Formen von Begleitwdrtern vorangehen, braucht das Adjektiv kelne

weitere Kennzeichnung und wird nominal (oder schwach)

dekliniert.

Die Grundziige (1981:445) hat keine Wortklasse *adjektiviscnes

Adverb*, sondern gruppiert diese unflektierten Adjektivstamme

mit den Adjektiven selbst. Adjektive werden so definiert: sie

sind flektierbar, steigerungsf&hig (bis auf semantische

Beschrlnkungen), und !:onnen in der Funktion eines Pr&dikativs,

eines Attributs, und einer Adverbialbestimmung gebraucht werden.

Es wird behauptet, man brauche keine Wortklasse Adjektivadverb,

veil man die Gruppen nur nach Funktion differenziere und nicht

nach Wortkiassencharakteristik. Wenn wir diese beiden S&tze

betrachten; a. Die Mowen sind schnell* b. Anna schteibt sehneli., ware das Wort schnell im ersten Satz Adjektiv, im

zweiten Satz Adverb. Diese Wortklasse eriibrige sich, wenn die

Wdrter sich nur nach Wortklassencharakteristik differenzieren,

Es stimmt schon, daft es wichtig ist, Wortklassencharakteristik

und Funktion auseinanderzuhalten, aber die Gruppierung, die in

den Grundziigen angegeben wird, stimmt nicht ganz, wie wir unten

sehen werden.

In den Grundziigen (1981:632) werden DER-W6rter wie dieser, solcher, manche und EIN-Wdrter wie mein, dein, $ein, unser, usw.

26

als Pronomina bezeichnet, obwohl sie wie die anderen Adjektive

dekliniert werden.

Antonsen (1988:7) definiert Adjektive als Stfmme, die

gleichzeitig nach Genus/Numerus und Kasus flektiert werden. Er

findet zwei Untergruppen, von denen die 'elite die sogenannten

DER- und EIN-Wdrter enthMlt, wihrend die andere diejenigen

Adjektive enth&lt, die (semantisch zugelassene)

Komparationsformen bilden und sowohl stark wie auch schwaeh

dekliniert warden kdnnen. Diese letzte Grwppe, behauptet er,

kann nicht einfach als Adjektive bezeichne'; warden, well diese

Stdmme nicht nur im Prldikat usw. unflektiert vorkommen, sondern

auch vor dem Nomen in Nominalphrasen. Vergleiehe man der

fleiMgm Peter und der fleiflig arbeitende Peter mit die oft ritlerte Stalle und > die ofte Stella sieht man deutlich wie das

Adverb oft und das Wort flei&ig parallel benutzt wardenv Das

Wort fleiSig erkennt man im ersten Satz als ein flektierbares

Adjektiv (das auch Komparationsstufen bilden kann), aber in dem

zweiten Satz erscheint der gleiche Stamm unflektiert vor dem

Women und ist daher als (komparationfahiges) Adverb anzusehen.

Antonsen (1988:13) behauptet, daft diese St£mme, die sowohl als

Adjektiv wie auch Adverbien vorkommen, in die Wortklasse

Ad jekt.iv/Adverb gehdren und sich deutlich von den Adjektiven

unterscheideh, die nicht als Adverbien auftreten und keine

Komparationsstufen bilden kdnnen, d.b. von den 'reinen*

Adjektiven, den DER- und EIN-W6rtern.

. 27

3.2. - Lehrbiicher fiir Deutsch als Fremdsprache. Was einem

beim Lesen der amerikanischen Lehrbucher sofort auffMllt ist,

daJV die Darstellung der Grammatik des Deutschen der Darstellung

der Grammatik der englischen Sprache sehr dhnlich 1st. In den

meisten deutschen Grammat iken vrerden die Wortkiassen nach

Deklinations- und Flexionsendungen bestimmt. Man erkennt ein

Substantiv Oder Adjektiv an der Endung. Da Englisch diese

Endungen verloren hat, warden die die Wortkiassen im Englischen

oft nach der Steilung des Wortes im Sat2 bestimmt. In den

amerikanischen LehrbUchern wird das auch gemacht, aber diesmal

in bezug auf die deutsche Sprache.

3.2.1. - Adjektiv/Adverb. Alle fiinf Lehrbiicher definieren

Adjektive als Wdrter, die auf Substantive bezogen sind. Diese

Wdrter diirfen auch pradikativ (ohne Endungen) benutzt warden,

d.h. nach den Verben sein, warden, und bleiben. Folglich hat

man Wdrter, die sowohl als Adjektive wie auch als Adverbien

betrachtet warden konnen <Er 1st schnell. (Adj.)/ Er XMuft schnell. (Adverb)). Fiir den Englischsprechenden ergibt sich

kein Problem, well er dieses Ph&nomen im Englischen schon kennt,

aber man sollte auch in Betracht ziehen, daii die deutsche

Gramauitik nicht dieselbe ist wie die englische. Die Studenten

sollten so frtth wie mdgiich lernen, auf deutsch zu denken, und

mit der Grammatik kann man leicht anfangen, anders zu denken.

StAmme, die Komparationsstufen bilden, kdnnen wie Adjektive

flektiert und sowohl stark wie auch schwach dekliniert warden.

Sie kdnnen aber auch wie Adverbien unflektiert vorkommen. Sie

gehdren also einer besonderen Wortgruppe an, die sowohl zu den

Adjektiven wie zu den Adverbien gehdrt. Diese Wortgruppe bezeichnet Antonsen (1988:13) als •adjective/adverbs*.

3.2.2, - Adjektivparadigmen. Deutsche Sprache und Landeskunde hat verschiedene Paradlgmen fiir jede Art Adjektiv

und fiir jede Situation, in der das Adjektiv gebraucht werden

kann. Es gibt ein Paradigma fiir die starke Deklination, fiir die

schwache Deklination (d.h. nach den DEP-Wdrtern) und fiir eine

,gemi8chte, Deklination (d.h. nach den EIN-Wdrtern). Die

Autoren erw&hnen, dali die 1 gemischte * bekiination der schwachen

Deklination fast gleich ist, aufter im Nominativ Singular des

Maskulins und im Nominativ und Akkusativ Singular des Neutrums,

wo das EIN-Wort keine Endung annlmmt. In alien anderen Fallen

nimmt das Adjektiv die schwache Endung -e(n) an. Neue Horizonte

gibt auch drei Paradlgmen an, aber erwkhnt, daB das Paradigma

fiir Adjektive nach den EIN-Wdrtern (das gemischte) dem Paradigma

fiir Adjektive nach den DER-W6rtern (dem schwachen) sehr Ahnlich

1st. In Deutsch heute gibt es nur zwei Tabellen, aber in der

einen werden zwei Endungen fiir jeden Kasus und jedes Geschlecht

angegeben (z.B. - Norn. Sg. Mask.: der site Tisch, ein alter

Tisch) . Fiir den Lernenden w&re es viel einfacher, nur eine

schwaehe und eine starke Deklination auswendiglernen zu mtissen.

Man braucht diese •gemischte' Gruppe eigentlich nicht, well

Adjektlve# die ohne ein DER-Wort# allein, Oder nach einem

unflektierten EIN-Wort vor dem Substantiv stehen# stark

fiektiert warden miissen# end alle anderen Adjektlve schwach

dekliniert warden mUsseiv. Also braucht man nur zwei Paradigmen

(s. Tabelle 7, 1 u. 2).

Deutsch fur alle und Wie gvht*s? haben beide nur zwei

Paradigmen, eins fUr stark flektierte Adjektlve und eins ftir

Adjektlve# die DER- Oder EIN-Wdrtern folgen» Im Nominativ

Singular des Maskulins. und. 1m Nominativ und Akkusativ Singular

des Neutrums werden sowohl ~e (nach der) und -es Oder -er (nach

ein) angegeben. Dieses System 1st fdr den Studenten viel

einfacher# well er ein Paradigms weniger lernen muB.

3.2.3* - Possessivpronomina. Nur in Deutsche Sprache und Zandeskunde und Deutsch fUr alle werden Possesslvpronomina

erwShnt; in den anderen Lehrbttehern steht Clberhaupt nichts. Die

?dsseasivpronomina# d .h . die ais Pronomina gebrauchten

Possessivadjektive, werden hier genauso vorgestellt wie in den

deutschen Grammatlken. Well diese Wdrter andere Flexionsend-

ungen haben als die entsprechenden Possessivadjektive# dOrfen

sie nicht als Adjektlve betrachtet werden. Deutsche Sprache und Landeskunde fiihrt ein P&radijma fiir die Possesslvpronomina an#

aber Deutsch fiir alle stellt nur Beispiele dar (z.B. - Hier 1st

30

31

mein Wagen. Wo steht deiner?: filer ist unser Bier. Wo 1st gains?s Haben Sie Zeit? Ich habe keine.) und erklirt, daB die

Possessivpronofflina dieselben Endungen annehmen wie die

DER-Wdrter. Dis System in Deutsche Sprache und Landeskunde, wo

eine Tabelle gezeigt wird, 1st etn besseres, well die Studenten

dann etwas Frlizises vor sich haben, wo sie schiieil die Formen

nachschlagen kdnnen.

4, - Verben. Die Flexionsformen bei den Verben sind nicht sehr korapliziert; es gibt Endungen# die das Tempus# den Numerus# und die Person bezeichnen. Man muft nur die Endungen sorgftltig voneinander trennen, veil sie manchmal eine nach der andern angehlngt werden,

4.1. -Deutsche Grammatiken. Stitterlin (1923S256-7) findet

einige endungslose Formen in dem Verbparadigma; (1) in der 1.

und 3. Person Sg. des Indikativs des PrSteritums bei den

starken Verben (ich/er sang, kam, verstand) und aueh in der

Gegenwart bei den Modalverben (ich/er weift, kann, mag, muft, soil, darf) , (2) in der 2. Person Sg. der Befehlsformen der

starken Verben# die einen Vokalweehsel zwlschen e t i haben (gib*

ni/n/n), (3) in der 3. Person Sg. *der Wirklichkeitsform der

Gegenwart bei den starken Eeitwdrtern# deren Stamm auf d Oder t

ausgeht und gleiehzeltig noch irgend einen weehsel der

Seibatlauter aufveist’# z.B. er tzitt, ficht, flicht, wird, usw.# aber siedet, rettet, bindst, und (4) einige Einzeiformen vie bin, sei# sind, will*

In der 1, Person Sg. gibt es sonst liberal! -e: mach-e, geb-e# usw*; in der 1. und 3. Person Pi. -an: mcht-en, geb-en, sei-en# wdrd-em in der 3. Person Sg. des Indikativs der Gegenwart -(e) t, in der Vergangenheit und im Konjunktiv -es gib-fc, steig-t, rechn-et; rechnet-e, geb-e; in der 2. Person Sg. findet man liberal! (aufier in der Befehlsform) -feist:

gib-st, red-est, wartet-est, hast, hist; in der Befehlsform -e,

insbesonderebei den schwachen und bei den starken Verben, die

keinen Vokalwechsel im PrSsens haben. Siitterlin macht hier

einen Fehler in der Trennung des Stammbildungselements des

Prateriturns von der Fiexionsendung der Person. Die schwachen

Verben bilden das Prateritum wie folgt: ich machte, du machtest, er/sie Zes machte, wir machten, ihr machtet, sie/Sle machten. Jede Form hat als Endung -te, also die Stammform des

schwachen Prateritums geht auf -te und nicht nur -t aus. Die

1. und 3, Person Sg. des schwachen PrMteritums nehmen also

keine Personaiendungen an, und die 2. Person Sg. nur -at statt

-eat# wie Siitterlin behauptet.

Wenn der Stamm auf -d Oder -t ausgeht, wird in der 3.

Person Sg. und in der 2. Person Sg. und PI. noch ein

angenommen: bindet, rettet, bindest, rettest, und dann nach

Siitterlin auch im Pr&teritum der schwachen Verben: io*'t-est,

w&hlt-et. Auch wenn der Stamm auf -m Oder -n ausgeht, wird das

~e angenommen: atmet, trocknet, atmest, trocknest (Sutterlln,

1923:258). Siitterlin erw&hnt aber nicht die Forrnen wie ko/nmt,

kannst* kdnnt0 bannt, erbarmst. Das -e in atmet und ttoeknet

1st eher das Resultat einer Konsonantenverbindung ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^

Das Partizip hat meistens eine Vorsiibe ge- und die

Suffixe -en Oder -t (Siitterlin 1923:275). Die starken

Partizipien nehmen -en an und wechseln oft den Stammvokal:

ogen, stehen/gestanden, sterben/gestorben, obwohl

: • '; :: vS;; 0 i';;,!;’ SI': 'VS. ■:S' ' SIS' M

viele keinen Vokalwechsel aufzeigen : kommen/gekommen, tragen/getragen, schlafen/geschla fen (Sutterlin 1923:277-8) . Die schwachen Partizipien gehen auf -t aus und werden mit dem Gegenwartstamm gebildet, obwohl einige einen Buckumlaut ha-ben, d.h. der Stamm wechseit den Vokal e zu a: gedient, gerechnet, gelMchelt, gebrannt, genannt, gekannt, gebracht,

Eisenberg (1986:107) findet drei verschiedene Paradigmen

filr die Flexionsendungen der Verben (Tabelle 8), eins fur das

Pr&sens, und zwei fur das Priteritum, das eine mit starken, das

andere mit schwachen Endungen.

Prasens, stark und schwach 2. PrSteritum, starkSg PI Sg PI

1. sing e en 1. sang en

2. St t 2. st t

3. t en 3. en

3. Priteritum, schwach

Sg PI

1. iegt e en

2. est et

3. : e ■ en

Tabelle 8

denStamm des schwachen Prateritums anders zu analysieren, d .h . den

Prateritalstamm als legte statt legt zu betrachten. Das

Resultat'; sieht man in Tabelle 9, wo der Unterschied zu den

starken Verben fast ganz versehwindet. Nur in der 1. und 3.

Person PI. gibt es noch einen Unterschied. Aus irgendeinem

Grund verwirft Eisenberg diese Idee und benutzt die in Tabelle

8 angegebenen Endungen welter.

Die starken Verben zeigen manchmal in der 2. und 3. Person

Sg. einen Vckalwechsel im Stamm: ich schlafe - du schlafst - er schlMft, ich gebe - du giibst - er gibt. Das heiftt, daft die

Eisenberg U98f:1071 erw&hnt, dal es mdglich w£re,

Pr&teritum, schwach

sg PI

1. legte - n

2. St t

3. .. n

Tabelle 9

Verben, die umlautsflhige Vokale haben lauch e > i), den Umlaut

annehmen. Alle anderen sind Ausnahmen. *Bei den meisten

Modalverben wird die Opposition Sg-Pl ebenfalls durch einen

Vokalwechsel angezeigt wie in ich kann - wir konnen, ich darf -

wir diirfen * < E isenberg, 1986:108) .

3 8 A;i?i - *,Der Konjunktiv I wird wie folgt gebildet (Tabelle 10). flier

erschelnt wiederKonjunktivstamm sollte/leeaftlKA Da i mm*

Problem wie beim Indikativ; iege statt leg aein. Dani>

dem schwachen Prdteritum.

PrUsens, schwachSg PI

1. leg e en2. est et3. e en

Tabelle 10

Das Konjunktiv IX der starken Verben wird vom PrSterital- stamm gebildwt und 1wann immer mdglich umgelautet', z.B. n a h m -

a h h m a , b a t - bdte, fufir - fiihra (Eisenberg, 1986:122) . Eisenberg sollte hier auch die unregelmdfiigen schwachen verben vie brlAfea, dankan, hab a n , k e n n m n , und wissen erwihnen, die aueheihen Vokalvmwhsel im Konjunktiv PrUteritym eufseigeft.'■ Eiaenberg 11S86:112*3) aehraibt# dab-

ft und dm Ptateritalstewm entsteht: ge + +;v£,;;\ ■'

Das sterke fartitip Perfekt besteht auspa und **n<&«wl ^ / :’V

Pr*senssta»m r iru tan ’ - garitiaa}t After aim*, -bust dem

Pr8terital*tamm (haban - hob - gahoban, aehtaiban - achrieb V

g a a eh r ta b a n l, Es kann auch dar rail sain,

■£*>• V--i

.4

Perfektstamm einen Vokal hat, der weder der des PrSsens noch

der das PrBteritums ist wie in stehlen ~ stahl - gestohien1

(Eisenberg, 1986:113)* Da as eigentlieh keine Regain gibt,

wann welcher Stamm fiir das Perfekt benutzt wird, hat as keinen

Sinn, diase #Erkl8rungen' einzufiihren. *Da8 das Part Pf nicht

das Prataritalmorpham, sondarn das Infinitivmorphem en enthalt,

vertndert nicht das VerhSltnis der Forman zueinander*

(Eisenbe/g, 1986:112). Hier stellt die Endung en abar nicht

das Infinitivmorphem dar, sondern das starke PrSteritalmorphem,

genauso wie t sowohl die Parsonalendung fiir die 3. Person Sg.

als auch fiir die 2. Person Pi darstellen kann.

Dar Duden (1984:118,125), wie Eisenberg, setzt drei

Paradigmen fiir die Flexionsandungen das Verbs an (s. Taballe

8) . Baida geben diasalben Regain fiir die Partizipformen (Duden

1984:126), fiir dan Konjunktiv I und II (Duden 1984:115-6), und

fiir dan Ablaut bei dan starkan Varban an (Duden 1984:126).

Antonsen (1988:3) findet nur zwai Paridigmen fiir die

^|b#laal©«aand%iifan ndtig (Tabelie 11);. . Das ersta giit nur

ftfseat Indllcttiv (aufe* dan Modaivai^n) > das;

J tltaiK- lldittii; Vdtfefdriwin^ d|naeh|i04|l|lti dar ' Oar _ prtttaritalstd^s. bastahfc ;dua ;1Wir

; ~ ' m » p l m -fca*. tail -das,- ft*. dia: . dar BiSfcusaion von Eisenberg gssehen habsn* in * t l m

•rschsint and dsswsgen sum Stamm gehdrt.>>v. -'V.. U98X! 564-5) setzen, wis Antonasn, nur mmi.

3 8

II

(1) Hauptendungen (2) Sekund&rendungenSg Pi Sf pi

i i ' i*-e ~(e>n 1. * -(e)n

2. -(e) st - (e) t 2. -(e)st -(e)t

3. -(e) t -(e)n 3. - - (e)n

Tabelle 11

versehiedene Verbflexionsparadigmen an <s. Tabelle 11) ♦ Die

Partiaipien scwie der Vokalwechsel im Verbstamm werden wie in

den anderen Grammatiken diskutiert (GrundzUge, 1981:561*3).

^ - — , I

4.2. - Lehrbiicher ftir Deutsch als Fremdsprache. In bezug auf die Darstellung der Flexionsendungen der deutschen Verben Sind die amerikanischen Lehrbiicher einander sehr ahnlich, obwohi Unterscniede manchma1 auftreten, beBonders bei der Analyse des Pratericuma. Is gibt auch Unterschiede awischen

ilP S

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'Ip -•*' Aligeeeinei. Die Lehrbbcher sties** rait einander /.fast

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iiberein. ..Alls baben dasselbe Paradigms ftir da# # # „taiph. = A, -A a a - ■ ' a.a » =-, a, a> ,-a aa A a a:a A A, : «

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11, 1. tail), und alle erwUhnen, daft Verben, deren Stamm auf d

Oder t ausgehen, noch ein e vor den Endungen ~st und -t

annehmen mCissen. Daft das e auch nach einer Konsonanten-

verbindung benutzt wird, wird nur in drei Lehrbttchern erwlhnt

(Wie geht'$? 1984:44, Deutsche Sprache und landeskunde 1985:36, |

Neue Horizonte 1984:22). Das $ schwindet in der 2. Person Sg,

wenn der Verbstamm schon auf -s, -8, Oder -z ausgeht (Deutsch fur alle 1980:14, Neue Horizonte 1984:42, Deutsche Sprache und landeskunde 1985:35). Bei dem Vokalweehsel in der 2. und in

der 3. Person Sg. des Prisons Xnd. stimmen die Lehrblicher auch

Oberein (e > i, e > ie, a > a, au > Mu). Die Modalverben

warden im Singular als unregelmiftig betrachtet (Wie geht's?

1984:123, Deutsch haute 1988:143), obwohl sie sehr schdn in das. - VL

Paradigms der Sekundhrendungen hineinpassen (s. Tabelle 11, 2,

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4,2.2. * Das Prateriturn. Das frbfite Problem in cien !.... '%m(l l l l p l i y y , : ; 1 y|; S ft y yf y 1:■: Ilf, ;|j; y. ' i; . f 'f y■;.,yf:■;; .fgf:yy.:yfV ;iiy; ■ ;y-Illlfif f : filllabritofjiiachen tehrbilchern findet man bei der Einf(lhr«n«r d td yyyy' ' ' ' “ r - M m*ieind«» deatscbwi Qrasawtilwn warden iiydf*

die Endian da*• y . - y< • >. <- ' N vy* y *- ;, ‘ y 1 y v -I- * i y t~jjt4

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dafi die Endungen des schwachen Priterituas mit t anfangen, und fOhrt die folgenden Endungen auf (Tabelle 12) . Diese Darstellungsweise hat wenig fvir sich, well der Lernende dann glaubt, diese Endungen seien wahrscheinlich neue Personal- endungen und lernt daher ein Paradigms f(lr das PrEsehs Indikativ, ein anderes filr das schwache PrSteritum, ein drittes flir das Starke PrSteritum, und ein viertes ftir den Konjunktiv.

$g Pi1. m a c h te ten

2. teat tet3. te ten

Tabelle 12

D e v t s e h haute (1988:353) und Neue H o r i z o n t e (1984:222) nennen te als dad Zeichen des schwachen Priteritums, aber die Eeispieie warden wie in Tabelle 12 angegeben, wo der Lernende

test, H § n , und -tet Selen40*:: MptyfrlttMSBtemm mit

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gehdren, Der Konjunktiv II wird vom Stamm des Pr&teritums Ind*

gebildet, und das stammbildende Element e wird nochmals in

alien Texten als ein Teil der Personalendungen angesehen. Bei

den schwachen Verben 1st das e .abet ein Teil des

PrSterita1stammes und gleichzeitig des Konjunktivstammes

(sag-fce, sag-te-st, sag~te~n, sag-fce-t) und bei den starken

Verben ein Teil des stammbildenen Elements des Konjunktivs

(ging-e, ging-e-st, ging-e-n, ging-e-t) . Also sind die

Personalcndungen dieselben wie in Tabelle 11* 2, fell, und man

braucht nur ein Paradigma fiir sowohl das stark flektierte

PrSteritum und den Konjunktiv II wie auch fttr das schwach

flektierte Pr&teritum (Antonsen* 1988:3-4).

Auch bei dem Konjunktiv I wird das e * das als

stammbildendes Element des Konjunktivs betrachtet werden

sollte, von alien Lehrbiichern als eine Personalendung

angesehen: sag-e, sag-est, sag-©, sag~en, sag-efc. Wenn man das

f ill Tail des Stammes betrachtet, hat man dieselben

£ Personalondungen vie bei dem Konjunktiv If und dem PrUteritumr i ~ ' v- ; ' .■ . ■ ■: . ,■ , yr

'* imk stark) * * ; : //< -

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5. - Zusammenfassung. Wie wir gesehen haben, werden die Flexionsformen in den meisten Grammatiken unndtig kompliziert, Bei den Substantiven braucht man nur drei Paradigmen, solange man den Singular- von dem Pluralstamm unterscheidet. Bei den Adjektiven gibt es nur zwei Paradigmen und nicht drei (mit einer gemischten Gruppe), wie viele Grammatiken und auch LehrbUcher behaupten. Es gibt auch eine Wortklasse Adjektiv/Adverb, deren Wdrtsr den unflektierten Stamm des Adjektives representiert und sowohl als Adjektiv al$ auch als Adverb funktionieren. Bei den Verben gibt es auch nur zwei Paradigmen, die der Lernende lernen mulS. Leider wird die vereinfachte Darstellungsweise in den amerikanischen Lehrbtichern noch nicht benutzt, obwohi sie dem Lernenden wie auch dem Lehrenden eine bedeutende Erleichterung bieten kdnnte.

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