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FACHKRÄFTE 08-30 ZUKUNFT DER ARBEITSWELT – NETZWERKE SCHAFFEN LÖSUNGEN – GENERATION Y: KARRIERE NEU DEFINIERT www.frankfurt-main.ihk.de A 4836 137. Jahrgang 02.14 STANDORTPOLITIK Neue Landesregie- rung: Verlässliche Perspektiven 32 STARTHILFE Interne Netzwerke: Den Kulturwandel gestalten 34 RECHT Gutscheine als Geschenk: Auf Be- fristung achten 41

IHK WirtschaftsForum 02|14 - Unternehmermagazin für … · meisten von kleinen und mittleren Unternehmen in Anspruch ... im Alter zwischen 15 und 65 Jahren dem Arbeitsmarkt zur

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FACHKRÄFTE 08-30

ZUKUnFt der arbeItSwelt – netZwerKe ScHaFFen löSUngen – generatIon Y: KarrIere neU deFInIert

www.frankfurt-main.ihk.de a 4836

137. Jahrgang 02.14

StandortpolItIKNeue Landes regie-rung: Verlässliche Perspektiven 32

StartHIlFeInterne Netzwerke: Den Kulturwandel gestalten 34

recHtGutscheine als Geschenk: Auf Be-fristung achten 41

Factoring: Liquidität, mit der Sie rechnen könnenFlüssig zu sein ist für Sie als Unternehmer ein wichtiger Kostenfaktor.Statt auf Ihr Geld zu warten oder im schlimmsten Falle ganz daraufzu verzichten: Verkaufen Sie einfach Ihre offenen Forderungen undsichern sich so eine feste Kalkulationsbasis.

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1822_Az_FK_Factoring_210x280_4c 19.08.13 15:36 Seite 1

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland ist seit Jahren auch vom Fachkräftemangel die Rede. Als attraktive Region hat FrankfurtRheinMain sicherlich

bessere Möglichkeiten, Fachkräfte von anderswo zu rekrutieren als Regionen, die wegen ihrer Lage und Erreichbarkeit weniger begünstigt sind. Aber auf diesem Standortvorteil können wir uns nicht ausruhen. Es gibt Branchen, bei denen der Fachkräftemangel schon deutlich spürbar ist, wie im Gesundheits- und Pflegebereich. Ein weiteres Prob-lem, das vor allem den wirtschaftlich prosperierenden Ballungsräumen zunehmend zu schaffen macht und das sich auf die Verfügbarkeit von Fachkräften im mittleren Einkommensfeld auswirkt, ist die Verknap-pung und damit einhergehende Verteuerung von Wohnraum.

Für uns als Stadt heißt das, dass wir einerseits durch eine An-gebotsausweitung den Wohnungsmarkt entlasten und andererseits unsere verborgenen Schätze heben müssen, nämlich das Potenzial un-serer schon ansässigen Bürger – egal welchen Alters, Geschlechts oder welcher Herkunftsnationalität. In Frankfurt haben wir hierzu unsere Anstrengungen erhöht und kooperieren mit unseren Nachbarstädten. Wohnungsbau, Nachqualifizierung von Erwachsenen, verstärkte För-derung von Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Milieus, Ausbau der Ganztagsbetreuungsmöglichkeiten von Kindern für berufs-tätige Eltern und vor allem Alleinerziehende sind die heraus ragenden Themen einer ganzen Reihe von Maßnahmen.

Sie sind nur einige Heilmittel des Fachkräftemangels. Über wei-tere werden wir in diesem Special des IHK WirtschaftsForums lesen, worauf ich sehr gespannt bin – und sicherlich auch Sie.

Peter FeldmannOberbürgermeister, Frankfurt

Auf Standortvorteil nicht ausruhen

„Es gibt Branchen, bei denen der Fachkräftemangel

schon deutlich spürbar ist.“

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Vorwort

Vorwort 303 Auf Standortvorteil nicht ausruhen Peter Feldmann,

Ober bürger meister, Frankfurt

IHK Intern 306 Wahl zur Vollversammlung IHK-Mitglieder haben die Wahl

SpecIal FacHKräFte 308 Handlungsempfehlungen Megatrends in der Arbeitswelt

10 Arbeitsmarkt Fachkräftemangel pro und contra

12 Demografie Netzwerke schaffen Lösungen

16 Inklusion „Ohne Wenn und Aber“

20 4. Demografiekongress Aufgabe Zukunft

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IHK WirtschaftsForum 02.144

InHalt 02.14

22 Generation Y Karriere neu definiert

24 Samson Rückkehr aus dem Ruhestand

28 Betriebliche Gesundheitsförderung Wohlfühlen am Arbeitsplatz

30 Steinbach Ausgezeichneter Wohnort

StandortpolItIK 332 Neue Landesregierung Verlässliche Perspektiven

UnterneHmenSFörderUng Und StartHIlFe 334 Interne Netzwerke Den Kulturwandel gestalten

36 Mitarbeiter 50plus Den Wissenstransfer sichern

38 Neue Arbeitswelten Lernende Organisation

aUS- Und weIterbIldUng 339 IHK-Bildungszentrum

InternatIonal 340 Export Studie Going International

recHt Und SteUern 341 Befristung Gutscheine als Geschenk

67 VorScHaU | amtlIcHeS | ImpreSSUm | beIm namen genannt 3

Beilagenhinweis: Einem Teil unserer Ausgabe liegt die Beilage „Business Health Impulse“ bei.Wir bitten um freundliche Beachtung!

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Die Wirtschaft braucht verantwortungsvolle Unternehmer in der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer, da-mit FrankfurtRheinMain auch in den nächsten Jahren zu einer

der Top-Wirtschaftsregionen in Deutschland gehört. Mit der Wahl zur IHK-Vollversammlung können die rund 100 000 Mitgliedsunterneh-men es bestimmen, wer ihre Interessen in der nächsten Legislaturpe-riode im IHK-Bezirk Frankfurt vertreten soll.

In den vergangenen fünf Jahren hat die IHK Frankfurt vieles auf den Weg gebracht: Sie hat sich dafür eingesetzt, dass die Gewer-besteuer in Frankfurt nicht auf ein neues Rekordhoch klettert; sie hat die Ausbildung von jungen Fachkräften weiter gestärkt; sie hat zudem die Themen Wohnraum, Fortentwicklung der Metropolregion FrankfurtRheinMain und den Masterplan Industrie auf die Agenda der Kommunal- und Landespolitik gehoben.

Das alles war nur möglich, weil mit der IHK-Vollversammlung ein Parlament der Wirtschaft zur Verfügung steht, das gemeinsam an ei-nem Strang zieht – im Sinne einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik in

FrankfurtRheinMain. Die Wirtschaft sollte auf diese Erfolge aufbau-en – und Voraussetzung dafür ist, dass Unternehmer mit ihrer Stimme ihre Vertreter für die nächste Amtsperiode der IHK-Vollversammlung 2014 bis 2019 wählen. Im Internet ist die Liste aller Kandidaten in den zwölf Wahlgruppen bekanntgemacht.

Die Wahlfrist ist vom 22. Januar bis 18. Februar 2014. Inzwischen sollte jedes Mitgliedsunternehmen per Post die schriftlichen Wahl-unterlagen erhalten haben. Durch den eingedruckten Barcode sind diese Unterlagen dem jeweiligen Mitgliedsunternehmen eindeutig zuzuordnen. Der Flyer, in dem sich die Kandidaten der jeweiligen Wahlgruppe vorstellen, liegt den Wahlunterlagen bei.

Mit der Teilnahme an der Wahl legen die Mitgliedsunternehmer den Grundstein für eine weiterhin starke und selbstbestimmte Wirt-schaft in Frankfurt sowie in den Kreisen Hochtaunus und Main-Tau-nus. Bitte nehmen Sie sich die paar Minuten Zeit und füllen Sie die Wahlunterlagen aus. Denn nur wer mitmacht, kann etwas bewegen. ❙

WaHl zur VollVersammlung

IHK-MITGLIEDER HABEN DIE WAHLnoch bis zum 18. Februar sind die rund 100 000 mitgliedsunternehmen der IHK Frankfurt aufgerufen, für die Wahlperiode 2014 bis 2019 ein neues Parlament der Wirtschaft zu wählen.

AUTORMATTHIAS GRäSSLEHauptgeschäfts-führer, IHK [email protected]

WEITERE INFOS

Die IHK-Wahlbroschüre, in der sich die Kandidaten persönlich vorstellen, kann online unter www.frankfurt-main.ihk.de/wahlbroschüre herunterge-laden werden.

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IHK intern

JETZT WÄHLEN – WEITERE INFOS ONLINE UNTER:www.frankfurt-main.ihk.de/ihk-wahl

Wählen ist Ehrensache

„Das Zusammenwirken von Vertretern aus allen Branchen in der IHK-Vollversammlung ist eine einzigartige Form von Demokratie in der Unterneh-menswelt. Diese übergreifende Zusammenarbeit halte ich für eine der besten Einrichtungen, weil sich hier nicht einzelne Unternehmensinteressen ar-tikulieren, sondern weil die

Suche nach dem gemeinsamen Nutzen im Vordergrund steht. Ich habe viele Male in den vergangenen Jahren junge Un-ternehmer gesprochen, die mit der IHK ihre ersten Schritte gemacht haben. Auch nach der Unternehmensgründung: Die vielen Dienstleistungen, die die IHK anbietet, werden am meisten von kleinen und mittleren Unternehmen in Anspruch genommen. Beispiel Ausbildungswesen: Ohne IHK keine Azu-bis. Viele kleine Unternehmen sind von der Beitragszahlung befreit, und für sie sind diese meist kostenlosen Dienstleis-tungen quasi doppelt ihr Geld wert. Wählen ist Ehrensache, es gehört zum Unternehmersein dazu. Wer nicht wählt, denkt zu kurz. Für die Politik ist die Indus-trie- und Handelskammer ein wichtiger Gesprächspartner aufseiten der Wirtschaft. Für diese politische Rolle braucht jede IHK eine Legitimation durch die Mitglieder. Unternehmer, die bei der IHK-Wahl mitmachen, zeigen Verantwortung für ihren Stand und für ihren Standort.“

Dr. Roland Gerschermann, Geschäftsführer, Frankfurter Allge-meine Zeitung, und Vizepräsident der IHK Frankfurt von April 2009 bis Dezember 2013, Mitglied der Vollversammlung von April 2004 bis Dezember 2013

Nur ein erster Schritt

„Von Grundsatzpositionen bis hin zu Prüfungsordnun-gen – die Vielfalt der zu treffenden Entscheidungen durch die Mitglieder der Voll-versammlung sind enorm. Wer etwas bewegen will, muss jedoch auch hinter den Kulissen und vor allem im Vorfeld von Vollversamm-lungen aktiv sein: Gespräche

mit den Ausschüssen, Meinungsbildnern und Arbeitskreisen sind mindestens so wichtig wie die Vollversammlung selbst.

Mir kommt die IHK immer wie eine ausgelagerte Personal-führungs-, Strategie-, Entwicklungs- und Rechtsabteilung in einem vor. Das Angebot an Informationen rund um un-ternehmensrelevante Themen ist enorm. Dies bietet gerade den kleinen und mittleren Unternehmen die Chance, ohne hohe Suchkosten punktgenau die für sie relevanten Infor-mationen zu erhalten – online auf der Website, im direkten Gespräch und auf zahlreichen Workshops und Fachtagun-gen. Die IHK bietet Unternehmern eine ideale Plattform für Erfahrungsaustausch, Netzwerk, Wissenstransfer. Nicht zuletzt ist sie auch Garant für unser weltweit anerkanntes duales Ausbildungssystem.Als Unternehmerin von heute sehe ich mich auch in der Tra-dition der Kaufleute aus früheren Jahrhunderten. Sie haben den Weg bereitet für unsere unternehmerischen Möglichkei-ten heutzutage. Damals wie heute gilt es, als Unternehmer Einfluss zu nehmen auf die wirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen. Die Teilnahme an der Wahl ist daher nur ein erster Schritt: Wer wählt, sollte sich auch die gewählten Vertreter und die Vollversammlung näher ansehen – genauso, wie er als guter Kaufmann in seinem Unternehmen die Chancen und Risiken von Entscheidungen abwägt. Ein guter Kaufmann be-zieht auch Stellung.“

Dr. Andrea Marlière, Geschäftsführerin, NetCo Consulting, Frankfurt, und Mitglied der IHK-Vollversammlung seit April 2009

Information aus erster Hand

„In der Vollversammlung bieten sich mir Möglich-keiten, insbesondere ver-kehrspolitische Themen an-zusprechen und mich über andere Themenbereiche, die im Parlament der Wirtschaft behandelt werden, aus ers-ter Hand zu informieren. Die Vollversammlung bietet zudem eine wichtige Platt-form, um Stimmungsbilder der wirtschaftlichen Situation, gerade auch aus der Sicht von kleinen und mittelständi-schen Unternehmen, einzufangen. Ich empfehle jedem IHK-Mitglied, an der Wahl teilzunehmen, weil man nur dann sichergehen kann, dass die Interessen der eigenen Branche vertreten werden.“

Prof. Uwe Köhler, Gesellschafter, Verkehrsplanung Köhler und Taubmann, Frankfurt, und Mitglied der IHK-Vollversammlung seit April 2009

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IHK intern

Besonders drastisch stellen sich in der Studie „Die Zukunft der Arbeitswelt“ die Zahlen zum demografi schen Wandel dar: Da-nach werden bis 2030 bis zu 6,5 Millionen weniger Personen

im Alter zwischen 15 und 65 Jahren dem Arbeitsmarkt zur Verfü-gung stehen; dies betrifft insbesondere Fachkräfte. Überdies ist der demografi sche Wandel eng verwoben mit weiteren Megatrends. Zu nennen sind hier im technisch-ökonomischen Bereich insbesondere die Globalisierung, der Fortschritt in Bezug auf die Informations- und

Kommunikationstechnologien sowie die Entwicklung zur Wissens- und Innovationsgesellschaft. Im gesellschaftlichen Bereich stehen vor allem die Sensibilisierung für Nachhaltigkeit, die zunehmende Femini-sierung und Individualisierung und nicht zuletzt der Wertewandel, der das Miteinander der Generationen prägt, im Fokus.

Um sich an die Veränderungen in der künftigen Arbeitswelt anzu-passen und Potenziale zu heben, bedarf es bestimmter Reformschritte, die das Ineinanderwirken dieser Megatrends berücksichtigen. Diese betreffen unterschiedliche Teilbereiche des Systems Arbeit, wie den Arbeitsmarkt, die Bildung, das Arbeitsrecht, die Sozialpartnerschaft, die soziale Sicherung und nicht zuletzt auch Betriebe und ihre Be-schäftigten.

Eine Personalpolitik, die gestaltet statt verwaltet und proaktiv die künftigen Rahmenbedingungen berücksichtigt, geht mit bestimmten Zielen einher. Handlungsleitend sollte dabei stets das Grundprinzip der Flexicurity sein, wonach bei aller gebotenen Flexibilität auch das Be-dürfnis der Beschäftigten nach Sicherheit und Stabilität nicht aus dem

HanDlungsemPFeHlungen

MEGATRENDS IN DER ARBEITSWELTDie studie „Die zukunft der arbeitswelt – auf dem Weg ins Jahr 2030“ der robert-bosch-stiftung zeigt die Heraus forderungen auf, denen sich Deutschland mit blick auf das Jahr 2030 gegenübersieht.

LINK ZUM THEMA

Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse der Kommission „Zukunft der Arbeitswelt“ der Robert-Bosch-Stiftung online unter www.bosch-stiftung.de. Dort kann auch die Broschüre „Die Zukunft der Arbeitswelt – Auf dem Weg ins Jahr 2030“ heruntergeladen werden.

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unternehmen stehen nicht nur auf den absatzmärkten im Wettbe-werb miteinander, sondern zunehmend auch auf dem arbeitsmarkt.

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Blick verloren wird. Im Einzelnen stellen sich die Ziele einer solchen Personalpolitik wie folgt dar:

Förderung der BeschäftigungsfähigkeitMit der Förderung von Beschäftigungsfähigkeit sind eine stärkenori-entierte Personalplanung und ein stärkenorientierter Personaleinsatz verbunden. Nur wenn die Stärken und Talente des Einzelnen im Kon-text von Personalentwicklung und Führung entdeckt und entwickelt werden, ist eine Lebensarbeitszeit von 45 Jahren möglich, ist Motiva-tion langfristig aufrechtzuerhalten und entstehen Innovationen. Eine Stärkenorientierung bedeutet eine Individualisierung in der personal-politischen Leistung.

Gestaltung von langfristigen WerdegängenVertikale Karrierepfade fördern nicht Beschäftigungsfähigkeit, son-dern beschränken Menschen stark auf ihr spezifi sches Tätigkeitsfeld. Horizontale und diagonale Werdegänge, die sich über die Mitarbeit in unterschiedlichsten Projekten oder das Einbringen von Expertenwis-sen in verschiedene Bereiche gestalten können, fördern dagegen die Beschäftigungsfähigkeit unter Berücksichtigung der Verlängerung der Lebensarbeitszeit erheblich.

Beschäftigungsmodelle für ältere MitarbeiterZukunftsweisende Arbeitsmodelle für über 60-Jährige sollten der zu-nehmenden Vielfalt der individuellen Lebensentwürfe und Übergänge zwischen Erwerbs- und Nacherwerbsphase Rechnung tragen. Zu den-ken ist hier zum Beispiel an mitarbeiterorientierte, fl exible Arbeitszeit-modelle, die sich positiv auf die physische sowie auf die psychische Gesundheit auswirken und damit einen späteren Arbeitsmarktaustritt ermöglichen, oder auch eine Altersteilzeit im Sinne eines schrittweisen Ausgleitens. Sie sichert Erfahrungswissen und lässt eine allmähliche Vorbereitung auf den Übergang zwischen Erwerbs- und Privatleben zu.

Fachkräfte gewinnen und bindenUnternehmen stehen nicht nur auf dem Absatzmarkt im Wettbewerb zueinander, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt. Daher spielt die Gestaltung einer Arbeitgebermarke eine wichtige Rolle, um qualifi -zierte Kräfte für sich zu gewinnen und an sich zu binden. Dabei gilt es, alle potenziellen Beschäftigtengruppen in den Fokus zu nehmen, diese jedoch differenziert anzusprechen. Denn die Attraktivität eines Arbeitgebers lässt sich immer weniger pauschal an Merkmalen wie Entgelt- und Karriereperspektiven festmachen, sondern gestaltet sich immer individueller.

Lebenslange Gesundheit fördernDas steigende Durchschnittsalter sowie die Entwicklungen in Arbeits-prozessen erhöhen die Gefahr einer steigenden Zahl von leistungsge-wandelten Mitarbeitern. Vor dem Hintergrund lebenslanger Beschäfti-gungsfähigkeit ist dies doppelt zu werten, denn zu deren Entwicklung und Erhalt tragen Gesundheit und Wohlbefi nden erheblich bei. Es ist unerlässlich, Gesundheitsmanagement als personalwirtschaftliches Handlungsfeld zu implementieren. Dabei sollte die präventive Gesund-heitsförderung im Vordergrund stehen, sodass Leistungsminderung erst gar nicht entsteht.

Vereinbarkeit von Berufs- und LebensphasenFür jeden Menschen sieht seine Work-Life-Balance anders aus und unterliegt einem beständigen Wandel im Laufe eines Erwerbslebens. Einen wesentlichen Hebel zur Vereinbarkeit von Berufs- und Lebens-phasen stellt die Zeitpolitik dar. Dabei geht es um Arbeitszeitmodelle, die sowohl die Unternehmens- als auch die Mitarbeiterfl exibilität in den Fokus nehmen. Eine derartige Zeitpolitik fördert Zeitsouveränität und Zeitsynchronisation. Allerdings setzt sie eine Unternehmenskul-tur voraus, die Work-Life-Balance befürwortet und auf die Einhaltung entsprechender Rahmenbedingungen besteht.

Umgang mit der VielfaltDiversity Management konzentriert sich in der betrieblichen Praxis derzeit vor allem auf die Schwerpunkte Gender, Alter, Generationen und Kulturdiversität. Die Thematik Gender wird immer mehr befördert, doch die tatsächliche Umsetzung von Chancengleichheit bedingt eine Abkehr von der bisherigen Praxis in Bezug auf Arbeitsorganisation, Werdegänge und Unternehmenskultur, die vielfach noch von tradi-tionellen Rollenmustern geprägt sind. Im Hinblick auf die Generati-onendiversität empfi ehlt sich, die Wertemuster der unterschiedlichen Generationen im Unternehmen zu hinterfragen und daraus Anforde-rungen an die Personalpolitik abzuleiten. Geschieht dies nicht, können sich parallele Unternehmenskulturen entwickeln, die nicht selten mit Konfl ikten verbunden sind. Die Kulturdiversität schließlich gilt es so-wohl bei der Integration von Personen mit Migrationshintergrund als auch bei der Rekrutierung von Arbeitskräften aus dem Ausland mit speziellen Maßnahmen zu unterstützen.

Compensation und Benefi tsDie in vielen Unternehmen derzeit noch vorherrschende Vergütungs-politik fördert weder die Beschäftigungsfähigkeit noch berücksichtigt sie die immer häufi ger werdenden Brüche in den Erwerbsbiografi en und zunehmende Flexibilität in Bezug auf Arbeitsverhältnisse. Es ist davon auszugehen, dass Mitarbeiter künftig immer weniger zwischen Entgelt, gesetzlichen, tarifl ichen und freiwilligen Kompensationsleis-tungen des Unternehmens differenzieren, sondern sich vielmehr am Gesamtleistungsangebot des Unternehmens orientieren. Ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt die Sicherung und Transferierbarkeit von langfristig ausgerichteten Leistungen wie Pensionszusagen oder Lebensarbeitszeitkonten.

Und so lässt sich resümieren: Betriebe und ihre Beschäftigten verfügen über einige entscheidende Stellhebel, um sich für die Ar-beitswelt 2030 zu rüsten. Dabei spielt das ausgewogene Verhältnis zwischen Eigen- und Unternehmensverantwortung eine entscheiden-de Rolle. ❙

AUTORINNENPROF. JUTTA RUMP (l.)Professur für allgemeine betriebswirtschafts-lehre, Hochschule lud-wigshafen, und leiterin, Institut für beschäfti-gung und employability Ibe, [email protected]

SILKE EILERS (r.)Wissenschaftliche mitarbeiterin, Insti -tut für beschäftigung und employability Ibe, [email protected]

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Fachkräfte

Pro

Wie stark die Wirtschaft bereits heute vom Fachkräftemangel betroffen ist, ist nicht pauschal zu beantworten. Es muss vielmehr zwischen beruflich Qualifizierten, Fachschulab-

solventen – also Personen mit Fortbildungsabschluss wie Meister oder Techniker und Hochschulabsolventen – differenziert werden. Über-greifend über diese unterschiedlichen Qualifikationsniveaus spürt die deutsche Wirtschaft in einigen Berufen bereits heute sehr stark Fach-kräfteengpässe. Insbesondere gilt dies für die beruflich qualifizierten Fachkräfte, bei denen aktuell die Anzahl an Engpassberufen dreimal so hoch ist wie bei akademischen Berufen. Dies liegt unter anderem daran, dass die Altersstruktur der Bevölkerung zu einem starken An-stieg des demografischen Ersatzbedarfs bei den beruflichen Qualifi-kationen führt.

Betroffen sind derzeit insbesondere der Bereich der gewerblich-technischen Berufe, aber auch Gesundheitsberufe. Diese Problematik wird sich kurzfristig nicht lösen, weil bereits bei der Ausbildung eine Lücke zu beobachten ist: Seit dem Jahr 2008 übersteigt die Anzahl der unbesetzten Ausbildungsstellen die Anzahl der noch nicht ver-mittelten Bewerber, und zwar ohne andere Alternative. Im Jahr 2012

gab es sogar doppelt so viele unbesetzte Stellen wie unvermittelte Bewerber. All diese nicht besetzten Ausbildungsstellen werden die bestehenden Fachkräfteengpässe zukünftig weiter verschärfen. Da-her ist es besonders wichtig, möglichst jeden Ausbildungsplatz mit adäquaten Kandidaten zu besetzen.

Bei den akademischen Berufen ist aufgrund der gestiegenen Stu-dienanfängerzahlen, gerade auch in den sogenannten Mint-Studien-gängen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), aber auch einer entsprechenden Zuwanderung, erkennbar, dass sich die bestehenden Engpässe zukünftig möglicherweise nicht verschlim-mern werden. Mit Blick auf den Expansionsbedarf stellt das Ange-bot an Akademikern im Mint-Bereich für die deutsche Wirtschaft ein Problem dar.

Wichtig ist, dass die beiden Karrierepfade der dualen Berufsaus-bildung und des Hochschulstudiums nicht gegeneinander ausgespielt werden. Beide greifen ineinander und sind miteinander verzahnt. Als positives Beispiel sei hier das duale Studium genannt, das Praxis-phasen in Unternehmen oder sogar eine duale Berufsausbildung mit einem Hochschulstudium kombiniert. Die duale Ausbildung an sich ist jedoch in der letzten Zeit unter Druck geraten, weil die Studier-neigung zunimmt und Zuwanderung hier bisher nicht hilft. Hier ist es daher besonders wichtig, alle Potenziale zu erschließen, insbesonde-re Jugendliche ohne Schulabschluss. Es muss die Berufsschulpflicht konsequent exekutiert und die Ausbildungsreife – unter Einbindung der Unternehmen – gesichert werden.

Grundvoraussetzung ist ein solider Ausgangspunkt – sprich ein gutes Ausbildungsniveau am Beginn der Bildungs- und Erwerbs-biografie. Die Schule muss daher eine Grundbildung im Sinne der Ausbildungsreife für jeden Jugendlichen vermitteln. Reicht das Bildungsniveau hierzu nicht aus, ist dies nicht nur mit persönlichen Frustrationen verbunden, sondern auch mit immensen Kosten für den Unternehmenssektor und die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Zudem muss die Abbrecherquote bei allen Ausbildungswegen auf ein möglichst geringes Niveau gebracht werden. Es muss das Ziel sein, alle jungen Menschen zu einem beruflichen Abschluss zu führen, um keine Potenziale zu verschenken. Daher müssen diejenigen jungen Menschen, die keinen Schulabschluss erworben haben oder nur mit einer geringen Qualifikation ausgestattet sind, wieder eingegliedert werden. Wir dürfen niemanden links liegen lassen. ❙

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FACHKRäFTEMANGEL PRO UND CONTRAzwei arbeitsmarktexperten gehen der Frage nach, ob und inwieweit die Wirtschaft bereits heute von einem Fach-kräfteengpass betroffen ist und welche maßnahmen erforderlich sind, um einem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

AUTORPROF. MICHAEL HÜTHERDirektor und mitglied des Präsidiums, Institut der deutschen Wirtschaft, Kö[email protected]

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Fachkräfte

CoNtrA

Mangelerscheinungen verbindet man mit einem Wirt-schaftssystem, das vor einer Generation mit dem Fall der Berliner Mauer endgültig zugrunde gegangen ist. Es

fehlten dort immer irgendwo Material, Vorprodukte und natürlich Arbeitskräfte. Dagegen zeichnen sich marktwirtschaftliche Systeme durch ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit aus, wenn Knapp-heiten auftreten. Knappheiten sind sogar oft der Antriebsmotor wirtschaftlicher Entwicklung. Werden etwa Arbeitskräfte knapper, verbessert sich die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer und die Löhne steigen. Das zwingt die Unternehmen zu verstärkten Investitionen in Humankapital, um Engpässe auszugleichen, oder in Produktionsanlagen, um Arbeit einzusparen.

Es gibt weitere Möglichkeiten. Beispielsweise können Arbeits-kräfte aus anderen Regionen angeworben werden. Dies sollte ange-sichts eines riesigen und offenen Arbeitsmarkts in Deutschland und in der EU kein größeres Problem darstellen, wenngleich mitunter betriebliche Qualifizierungs- oder Einarbeitungsmaßnahmen erfor-derlich sind. Die immer wieder veröffentlichten Umfrageergebnisse, denen zufolge seitens der Unternehmen über einen Fachkräfteman-gel geklagt wird, zeugen daher eher von einer gewissen Trägheit im

Umgang mit Knappheiten und somit von unzureichender Innovati-onsfähigkeit. Der Mensch im Allgemeinen wie der Personaler im Be-sonderen neigen freilich dazu, ihre Tätigkeit in der Außendarstellung aufzuwerten und als schwierig darzustellen – und dazu gehört die Klage über einen Fachkräftemangel.

Auf den Arbeitsmärkten geht es zu wie auf den Gütermärkten: Wird das Angebot knapper, steigen die Preise – auf dem Arbeits-markt wären es die Löhne. Von kräftigen Lohnanhebungen ist aber wenig zu sehen. Vielmehr fielen nach Angaben des Statistischen Bundesamts die realen Bruttostundenverdienste der Fachkräfte mit einem Lehrabschluss im ersten Halbjahr 2013 geringer aus als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Reallohnminderungen gab es auch für Arbeitnehmer mit einer hoch qualifizierten Tätigkeit. Aber vielleicht gibt es Engpässe bei manchen Berufen? Bei den häufig ins Feld geführten Ingenieuren gewiss nicht. Zum einen zeigen die Gehaltserhebungen des Verbands Deutscher Ingenieure keine Knappheiten an. Zum anderen erreicht die Zahl der Studierenden und der Studienabsolventen in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern immer neue Rekordstände. So viele Ingenieure wie derzeit sind hierzulande noch nie ausgebildet worden. Auch hier tritt eine Anpassungsreaktion zutage: Da seitens der Unternehmen lange Zeit über einen Ingenieurmangel geklagt wurde, hat es junge Leute im zunehmenden Maß in die entsprechenden Studiengänge getrieben. Gleichwohl scheint es in einigen Berufen ausgeprägte Knappheiten zu geben – etwa bei der Pflege. Das ist aber nicht verwunderlich, sind doch hier die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung alles andere als attraktiv.

Nicht zu unterschätzen ist allerdings, dass die Alterskohorten der nachwachsenden Generation tendenziell kleiner werden. Das macht sich besonders bei der betrieblichen Ausbildung bemerkbar, zumal immer mehr Jugendliche studieren wollen. Die Unterneh-men werden sich daher in Zukunft verstärkt um ausbildungswillige Jugendliche bemühen müssen. Umso erstaunlicher ist es, dass im jüngsten Ausbildungsjahr die Zahl der gemeldeten Lehrstellen rück-läufig war – auch in Hessen. Da zugleich die Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz stagnierte, waren mehr Jugendliche unver-sorgt. Für einen Fachkräftemangel spricht auch das nicht – vielmehr für eine unzureichende Zukunftsvorsorge. Bevor nach dem Staat ge-rufen wird, stehen zunächst einmal die Unternehmen selbst in der Pflicht. ❙

AUTORKARL BRENKEWissenschaftlicher referent, Deutsches Institut für Wirt - schafts forschung, [email protected]

JETZT WÄHLEN – WEITERE INFOS ONLINE UNTER:www.frankfurt-main.ihk.de/ihk-wahl

Fachkräfte

Der demografi sche Wandel ist eine der zentralen Herausforde-rungen unserer Zeit. Sämtliche Bereiche unseres Zusammen-lebens sind betroffen, als Beispiel seien hier nur die sozialen

Sicherungssysteme oder das Thema Infrastruktur genannt. Mit dem demografi schen Wandel gehen aber auch sinkende Schülerzahlen und Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Ausbildungsstellen einher. All diese Punkte haben Auswirkungen auf die wirtschaftliche Dynamik und den Arbeitsmarkt im Speziellen. Weniger bekannt ist, in welchem Maß die Alterung und der Rückgang der Bevölkerung die Wirtschafts-

welt zukünftig beeinfl ussen werden. Denn Erfahrungswerte aus der Vergangenheit fehlen den Entscheidungsträgern von heute.

Was ist die Konsequenz aus dieser Erkenntnis? Sicherlich nicht die bequeme Variante, die darin bestehen würde, auf unsere ausgeprägte Wettbewerbsfähigkeit zu verweisen und darauf zu hoffen, dass der demografi sche Wandel uns in der Metropolregion nicht so stark tan-gieren wird. In den vergangenen Jahren hat sich eine andere, posi-tivere Haltung offenbart: Die demografi sche Herausforderung ist in den Köpfen angekommen, Handlungsfelder wurden defi niert. Politik und Unternehmen haben bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um sich für die Zukunft zu wappnen. Im Bereich der Arbeitsmarktpo-litik können beispielhaft der Ausbau der Betreuungsinfrastruktur oder Erleichterungen bei der Zuwanderung von qualifi zierten Fachkräften genannt werden. Auch die duale Berufsausbildung ist nach wie vor ein Garant für die zukünftige Fachkräftesicherung. Die Erwerbschan-cen vieler Personengruppen liegen höher als in der Vergangenheit – nicht zuletzt auch aufgrund der Reformen der Agenda 2010.

Mittlerweile werden erste Erfolge sichtbar. 200 000 neue sozi-alversicherungspfl ichtige Jobs sind seit 2006 in FrankfurtRheinMain entstanden – ein klares Zeichen dafür, dass die Region boomt. Die Arbeitslosigkeit ist stark zurückgegangen, insbesondere die Jugend-arbeitslosigkeit liegt in Deutschland auf rekordverdächtig niedrigem

DemograFIe

NETZWERKE SCHAFFEN LÖSUNGEN Wirtschaft und gesellschaft befinden sich erst am anfang des Wegs hin zu einer demografiefesten lebens- und arbeitswelt. einzelkämpfer haben es schwer. gefragt sind daher netzwerke und innovative lösungen.

IHK-umfragen zeigen, dass jedes dritte unternehmen in Frankfurtrheinmain im Fachkräftemangel ein risiko für die wirtschaftliche Dynamik sieht.

IHK-DEMOGRAFIERECHNER

Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf das eigene Unter-nehmen analysiert der IHK-Demografierechner. Folgende Fragen können Unternehmen mithilfe dieser Internetanwendung beantworten: Wel-che Altersstruktur hat mein Unternehmen? Wie wird sich der Ersatzbe-darf an Fachkräften entwickeln? Wie schneidet mein Unternehmen im Branchen- und Regionenvergleich ab? Der IHK-Demografierechner gibt Unternehmen Auskunft über die aktuelle Fachkräftesituation zu den je-weiligen Ersatzzeitpunkten und zeigt Handlungsansätze für eine demo-grafiefeste Personalpolitik auf. Online abrufbar unter www.demografie-rechner-hessen.de.

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Niveau. Stark gestiegen ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Arbeitnehmern. Unter anderem dadurch liegt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf Rekordniveau, sowohl im Bund als auch in Hessen und der Metropolregion FrankfurtRhein-Main. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist keine Fata Morgana mehr, sondern gelebte Realität in vielen Unternehmen.

Deutlich wird aber auch: Wir befinden uns erst am Anfang des Wegs hin zu einer demografiefesten Arbeitswelt. Notwendig sind weitere Maßnahmen – vom Kindergarten bis zur Weiterbildung. Studienabbrecher-Quoten müssen gesenkt, die Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Arbeitnehmern weiter gesteigert werden. Zuwanderung aus dem Ausland muss weiter erleichtert und die Weiterbildung von Arbeitslosen, gering Qualifizierten und älteren Fachkräften strategisch ausgebaut werden. Diese Aufzählung bleibt unvollständig, stellt aber die Bandbreite an Handlungsfeldern dar, in denen Politik und Unternehmen aktiv sein müssen.

Die Metropolregion FrankfurtRheinMain ist noch nicht in dem Maß vom demografischen Wandel berührt wie andere Regionen Deutschlands. Dennoch leben wir nicht auf einer Insel der Glückse-ligen. Ein demografischer Vorbote ist beispielsweise die unterschied-liche Bevölkerungsentwicklung in den Kernstädten und den übrigen Gebieten der Metropolregion: Während die Kernstädte (Aschaffen-burg, Darmstadt, Frankfurt, Mainz, Offenbach und Wiesbaden) in den vergangenen Jahren noch ein Bevölkerungswachstum verbuchen konnten, stagnierte die Einwohnerzahl in den übrigen Gebieten der Metropolregion im Durchschnitt oder ging sogar bereits leicht zurück.

Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt zeigen sich bereits heute: So weist der IHK-Fachkräftemonitor 100 000 fehlende Fach-kräfte für das RheinMain-Gebiet aus. IHK-Umfragen zeigen: Jedes dritte Unternehmen der Metropolregion sieht im Fachkräftemangel ein Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung; jedes vierte Unternehmen kann offene Stellen nicht adäquat besetzen. Und dabei hat der demografische Wandel noch gar nicht richtig zugeschlagen. Erst ab 2020 wird mit einem deutlichen Rückgang des Arbeitskräf-tepotenzials gerechnet, dann erreichen die Babyboomer das Renten-eintrittsalter.

Um weiter wachsen zu können und wettbewerbsfähig zu sein, benötigt die Wirtschaft dringend qualifizierte Fachkräfte, die den Erfordernissen der zukünftigen Arbeitswelt gerecht werden. Deshalb muss FrankfurtRheinMain sich bereits heute wappnen, um die demo-

grafische Herausforderung in Angriff zu nehmen. Dazu müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Die IHK Frankfurt und weitere Akteure haben dies bereits frühzeitig erkannt und das Demografie-netzwerk FrankfurtRheinMain ins Leben gerufen. Dieses Netzwerk ist ein Forum für Unternehmen, Institutionen und Kommunen der Regi-on, um gemeinsam Konzepte zur Bewältigung der demografischen Herausforderung umzusetzen. In diesem Jahr entwerfen die Partner einen „Zukunfts(t)raum“ für FrankfurtRheinMain.

Genau eine solche regionale Vision ist notwendig. Denn nur wer das Ziel vor Augen hat, weiß, welchen Weg er gehen muss. Internati-onalität, Erreichbarkeit, eine hervorragende Infrastruktur, eine breite Wissens- und Forschungslandschaft sowie eine hohe Lebensqualität: Das sind die Merkmale der Metropolregion FrankfurtRheinMain, die sie zu einer der erfolgreichsten Regionen in Europa und auch welt-weit machen. Diesen Markenkern müssen wir zukünftig noch stär-ker ausbauen. Denn dann können wir hoffnungsfroh sein, dass der „Zukunfts(t)raum“ FrankfurtRheinMain auch in Erfüllung geht.� ❙

DEMOGRAFIENETZWERK FRANKFURTRHEINMAIN

Dem Demografienetzwerk FrankfurtRheinMain gehören derzeit 14 Partner an, die unter dem Dach des Netzwerks viele ihrer Aktivitäten zu den The -men demografischer Wandel und Fachkräftesicherung bündeln. Leucht-turmprojekt ist der jährlich in der IHK Frankfurt stattfindende Demogra-fiekongress, in diesem Jahr am 9. April. Doch die Partner des Netzwerks arbeiten auch in Arbeitskreisen, in Veröffentlichungen sowie weiteren Veranstaltungen an innovativen Lösungen zu Themen des demografischen Wandels. Das Netzwerk ist für Vorschläge und Initi ativen offen, die dazu beitragen, das Forum für den Austausch zwischen Unternehmen, Institu-tionen und Kommunen zu erweitern. Weitere Infos online unter www.demografienetzwerk-frm.de.

AUTORPROF. MATHIAS MÜLLERPräsident, IHK [email protected]

IHK WirtschaftsForum 02.1414

Fachkräfte

Messe und KongressFrankfurt am Main, 25. – 27.02.2014fm-messe.de

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Die Brancheunter einem DachRegistrieren Sie sich jetzt!

SPECIALam 25.02.2014:

3. Bundesfachtagung

Betreiberverantwortung

In Kooperation mit:Unterstützt von: Medienkooperationen:

FM14AZ_103x303_BFB 12.08.13 11:26 Seite 1

Facility Management 2014 Die Branche unter einem DachDie Facility Management lädt vom 25.–27. Februar 2014 dazu ein, sich auf dem Frankfurter Messegelände rund um das Thema FM und dessen Anwendungsmöglichkeiten zu informieren und auszutauschen.

Auf der Messe präsentieren Unternehmen individuelle Dienstleistungen, ganzheitliche Lösungskonzepte und innovative Produkte. Aktuelle Praxisberichte werden auf dem Messeforum vorgestellt und diskutiert. Hochkarätige Referenten vermitteln Fachwissen, Problemlösungen und übertragbare Praxiserfahrungen auf dem begleitenden Kongress und regen zu Austausch und Diskussion über aktuelle Fragen und wissenschaftliche Erkenntnisse an. Zudem finden parallel am 25.02.2014 die 3. Bundesfachtagung Betreiberverantwortung sowie am 26.-27.02.2014 das Fireprotec Symposium mit Fachausstellung statt.

Von effizienter Flächennutzung, Energiemanagement, FM für die Öffentliche Hand und FM im Gesundheitswesen über Grundlagen & Trends, CAFM, Kostenreduzierung, Workplace Management bis hin zu Komplettservices, Industrielles FM und Nachhaltigkeit – das Themenspektrum der Veranstaltung ist so vielfältig wie die FM-Branche selbst.

Messe und Kongress werden durch ein attraktives Rahmen-programm ergänzt. Das Fest der Möglichmacher und das Gala Dinner bieten in entspannter Atmosphäre viele Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen. Die einzigartige Kombination aus Messe, Fachkongress und Networking-Events machen die Facility Management damit zur wichtigsten FM-Plattform in Deutschland.

Weitere Informationen rund um Messe und Kongress

sind unter www.fm-messe.de erhältlich.

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Knapp 14 000 schwerbehinderte Menschen waren Ende vergan-genen Jahres in Hessen arbeitslos. „In Frankfurt warten derzeit 1 610 Menschen mit Handicap darauf, in einem Unternehmen

ihre Chance zu bekommen“, sagt Karl-Heinz Huth, Vorsitzender der Geschäftsführung, Agentur für Arbeit Frankfurt. Aber noch nicht alle Personalverantwortlichen in den Betrieben hätten das Fachkräfte-potenzial behinderter Menschen für sich entdeckt: „Um das Thema Inklusion in der Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben, leisten Arbeitsagenturen und Integrationsämter gemeinsam nicht nur wich-tige Aufklärungsarbeit, sondern auch aktive Hilfe durch individuelle Beratung in den Unternehmen“, so Huth. Denn die Unkenntnis über rechtliche Rahmenbedingungen und Förderinstrumente bei der Ein-stellung von Behinderten sei groß.

„Wenn die fachlichen Qualifi kationen stimmen und der Bewer-ber ins Team passt, spricht nichts dagegen, einen Sehbehinderten

oder einen Rollstuhlfahrer einzustellen.“ Möglicherweise noch fehlende Fachkenntnisse sollten dabei kein Grund sein, Bewerbern eine Absage zu erteilen. Denn die Arbeitsagentur übernehme unter anderem auch Kosten, um behinderte Mitarbeiter passgenau nach-zuqualifi zieren. „Unternehmer berichten mir oft, dass Behinderte höchst motivierte Mitarbeiter mit wenig Krankheitszeiten sind“, sagt Huth. Meist wollten sie ihrem neuen Arbeitgeber nach längerer Stellensuche durch ein besonderes Engagement beweisen, dass sie dazugehören und genauso leistungsfähig sind wie ihre nicht behin-derten Kollegen.

Dass bei Arbeitgebern trotz intensiver Aufklärungsarbeit wei-terhin ein hoher Informationsbedarf zum Thema Inklusion besteht, bestätigt Matthias Oppel, Vorsitzender der Geschäftsführung, Agen-tur für Arbeit Bad Homburg. Oftmals werde unterschätzt, dass Be-hinderte in der Regel vollwertige Arbeitskräfte seien, sofern deren

InKlusIon

„behinderte mitarbeiter sind ein mehrwert für das team und leistungsträger im unternehmen“, sagt torsten brinkmann, geschäftsführer, main It. Das Kelkheimer unternehmen entwickelt barrierefreie software und Webanwendungen.

Für torsten brinkmann (l.), geschäftsführender gesellschafter, main-It, sind die mitarbeiter das höchste gut im unternehmen. Viktor Kratz (r.), bernd appenzeller (v. l.) und Frank scheiner (v. r.) entwickeln software.

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„OHNE WENN UND ABER“

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Arbeitsumgebung entsprechend ausgestattet sei. „Falls sich die Be-hinderung auf die Produktivität auswirkt oder einige Tätigkeiten nur eingeschränkt ausgeübt werden können, gibt es Möglichkeiten des finanziellen Ausgleichs für die Unternehmen“, betont er. Hierzu zähl-ten unter anderem Eingliederungszuschüsse, Arbeitsplatzassistenz, Fortbildungen, technische Ausstattungen oder auch Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung. „Diese Fördertöpfe sind relativ gut gefüllt“, bekräftigt Oppel. Um den potenziellen Mitarbeiter und dessen Qua-lifikation besser kennenzulernen, könnten darüber hinaus Kosten für eine maximal dreimonatige Probebeschäftigung von Menschen mit Behinderung übernommen werden, die der regulären Probezeit vor-geschaltet werden kann.

Laut Sozialgesetzbuch müssen Unternehmen, die mehr als 20 Mit-arbeiter beschäftigen, fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Schwer-behinderten besetzen. Wer diese Vorgabe nicht erfüllt, muss eine Ausgleichsabgabe zahlen. Während die Unternehmen im Bezirk der Arbeitsagentur Frankfurt dieses Soll knapp verfehlen und eine Quote von 4,9 Prozent aufweisen, liegt sie im Main-Taunus und Hochtaunus mit 3,1 Prozent deutlich darunter. In den beiden Landkreisen sind insgesamt zudem 824 Behinderte arbeitslos. „Angesichts der perma-nenten Klagen von Unternehmern über den Fachkräftemangel kann ich diese Zahlen nur teilweise nachvollziehen“, sagt Oppel. „Wertvolle Fachkräftepotenziale, und dazu zähle ich auch Ausländer, ältere und Auszubildende, ziehen manche Unternehmen immer noch nicht ins Kalkül.“

Vor diesem Hintergrund begrüßt Oppel die Inklusionsinitiative, die im Oktober unter anderem von Bundesarbeitsministerium, Spit-zenverbänden der Wirtschaft wie DIHK und Handwerkskammern, Bundesagentur für Arbeit, Deutschem Gewerkschaftsbund und den in der Arbeitsgemeinschaft BIH zusammengeschlossenen Integra-tionsämtern gestartet wurde. Mit Kampagnen und Aktionen sollen Unternehmen verstärkt für dieses Fachkräftepotenzial sensibilisiert werden. „Das war ein wichtiger erster Schritt“, so Oppel, „auch wenn noch ein weiter Weg vor uns liegt.“

Auf diesen Weg hat sich Marcus Wohlleben längst gemacht. Der 43-Jährige hat Muskelschwund, seit seinem fünften Lebensjahr sitzt er im Rollstuhl. Eigentlich suchte er nach seiner Ausbildung als mathematisch-technischer Assistent eine Festanstellung. Nach über 200 Bewerbungen gab er auf, „in meiner Situation hatte ich keine Chance“. Fast 20 Jahre lang arbeitete Wohlleben dann im elterlichen Betrieb, einem IT-Dienstleister für kleinere und mittelständische Unternehmen. Mit diesem Erfahrungswissen und guten Branchen-kenntnissen machte er sich in 2005 selbstständig, inzwischen ist er geschäftsführender Gesellschafter von Cloud Pilot.

Der IT- und Telekommunikationsdienstleister mit Sitz in Oberursel hat sechs Mitarbeiter, darunter eine Auszubildende. Wohllebens Ziel ist es, im Unternehmen eine Quote von jeweils 50 Prozent Behinder-ten und „Fußgängern“, wie er Menschen ohne Mobilitätseinschrän-kung nennt, zu realisieren. Das bedeutet für die Geschäftsführung eine ständige organisatorische Herausforderung. „Im Bereich Technik und Vertrieb ist es nahezu unmöglich, mit starken körperlichen Ein-schränkungen den Kundendienst vor Ort zu übernehmen“, sagt er. Daher kooperiert Cloud Pilot bei größeren Projekten oder personellen Engpässen auch mit anderen Systemhäusern. Im administrativen

oder technischen Bereich sei die Beschäftigung von mobilitätsein-geschränkten Menschen dank Spracherkennung oder Online-Support hingegen problemlos möglich.

„Egal ob am Unternehmerstammtisch, auf Veranstaltungen, ob beim Netzwerken oder im Gewerbeverein, alle jammern über den Fachkräftemangel“, sagt Wohlleben, „das empfinde ich mittlerweile als allgemeine und lästige Unternehmerkrankheit.“ Sicherlich sei der Fachkräftemangel ein Fakt, aber jeder Unternehmer habe es auch selber in der Hand, ungenutzte Potenziale auszuschöpfen. Obwohl das Thema Inklusion in vielen gesellschaftlichen Bereichen vorange-trieben werde, gebe es immer noch Blockaden in den Köpfen. „Um diese abzubauen, setze ich einen Fokus auf Aufklärungsarbeit, nicht nur als Unternehmer in Branchennetzwerken und bei Vorträgen, sondern auch ehrenamtlich im Verein Muskelkranke Hessen.“ Wenn Erfolgsbeispiele vorgelebt und kommuniziert würden, motiviere das auch andere Unternehmen, in diese Richtung zu denken.

„Ein wichtiger Aspekt, der bei den Diskussionen um Inklusion oft in Vergessenheit gerät, ist der Immobilienmarkt.“ Barrierefreie Geschäftsräume gebe es in der Region zwar ab 200 Quadratmetern ausreichend, „aber so viel Platz benötigt ein junges Unternehmen erst einmal nicht“. Bei der Planung neuer Gebäude werde das Thema Barrierefreiheit von Investoren und Architekten oft nicht zu Ende ge-dacht, da gehe es zunächst um den Profit, beklagt Wohlleben.

„Infolge des demografischen Wandels werden die Menschen künftig noch länger und auch mit körperlichen Einschränkungen arbeiten müssen“, ergänzt Filomena Hanhörster, Leiterin Marketing und Business Development bei Cloud Pilot. „Ich sehe Menschen mit Behinderung in gewisser Weise als Vorhut, die den Weg für mehr Barrierefreiheit in Gebäuden ebnet und aufzeigt, welche Standards

WEITERE INFOS UND KONTAKT

❙ Agentur für Arbeit Frankfurt: Arbeitgeberservice, Servicenummer 0 80 04 55 55 20, E-Mail [email protected], Internet www.arbeitsagentur.de

❙ Agentur für Arbeit Bad Homburg: Arbeitgeberservice, Servicenummer 0 80 04 55 55 20, [email protected], Internet www.arbeitsagentur.de

❙ Landeswohlfahrtsverband Hessen, Integrationsamt, Frankfurter Stra-ße 44, 65189 Wiesbaden, Telefon 06 11 / 15 60, Internet www.integrati-onsamt-hessen.de

IHK-FACHKRäFTEMONITOR

Differenziert nach Berufsgruppen, Branchen, Regionen und Qualifika-tionsniveau informiert der IHK-Fachkräftemonitor über das Fachkräf-teangebot und die Fachkräftenachfrage bis zum Jahr 2030. Für Unter-nehmen, Bildungsträger und Politik kann der IHK-Fachkräftemonitor ein wichtiges Instrument sein, um das Ausmaß des künftigen Fachkräf-temangels besser einschätzen und die erforderlichen Maßnahmen ab-leiten zu können. Der IHK-Fachkräftemonitor ist online abrufbar unter www.fachkraefte-hessen.de.

IHK WirtschaftsForum 02.14 17

Fachkräfte

AUTORINPETRA MENKEChefredakteurin, IHK Wirtschafts-Forum, unterneh-mermagazin der IHK [email protected]

normal sein müssten.“ Als Arbeitgeber hat Wohlleben kürzlich die Er-fahrung machen müssen, dass ein Mitarbeiter, der selber im Rollstuhl sitzt, nach nur zehn Monaten das Unternehmen wieder verlassen hat, weil er in Frankfurt RheinMain keine behindertengerechte Wohnung gefunden hat. Der behinderte IT-Systemkaufmann war regelmäßig von Heidelberg nach Oberursel gependelt, dies war ihm auf Dauer zu anstrengend. „Mit fi nanzieller Unterstützung des Integrationsamtes hatten wir sogar eigens für diesen Mitarbeiter unsere Büroräume weiter angepasst“, so Hanhörster.

Als Torsten Brinkmann vor vier Jahren das Kelkheimer Unternehmen Main IT als alleiniger Geschäftsführer übernahm und seine Idee den Banken vorstellte, blieb der Kredithahn zu: Trotz Gleichstellungsgesetz lasse sich mit der Entwicklung von barrierefreier Software und Doku-mentenmanagementsystemen nun einmal kein Geld verdienen, hieß es. Doch Brinkmann war von der Machbarkeit seines Geschäftskonzepts überzeugt. Als er sich daraufhin an die IHK-Innovationsberatung Hes-sen wandte, wurde er auf das Loewe-Forschungsförderprogramm des Landes aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit dem Tochterunterneh-men eines Behindertenwerks und der Fachhochschule Frankfurt, wo ein Masterstudiengang Barrierefreie Systeme angeboten wird, bewarb er sich, das Verbundprojekt wurde in das Förderprogramm aufgenommen. „Noch werden Arbeitsplätze für behinderte Menschen individuell und teuer angepasst. Das ist aber noch nicht Inklusion, sprich Standard, sondern Integration, sprich die Ausnahme, die an den Standard ange-passt werden muss“, so Brinkmann. An diesen neuen Standards arbeitet Main IT; in 2011 brachte das Unternehmen die weltweit erste barriere-freie Dokumentenmanagementsoftware auf den Markt.

„Mit 19 Mitarbeitern sind wir nicht gezwungen, die gesetzliche Quote laut Sozialgesetzbuch zu erfüllen“, betont er. Dennoch arbei-ten bei Main IT sechs Schwerbehinderte. „Ich habe diese Mitarbeiter aus Überzeugung eingestellt, ohne Wenn und Aber sind sie volle Leistungsträger im Unternehmen.“ Das Handicap der vier blinden und

sehbehinderten Mitarbeiter sei in diesem Fall sogar in gewisser Weise ein Bonus. „Denn durch Anwendertests von Betroffenen können wir die Qualität unserer Produkte zu hundert Prozent sichern.“ Ein Blinder merke sofort, wo es bei neu entwickelten Anwendungen noch hake.

Brinkmann bestätigt, dass die Motivation behinderter Mitar-beiter extrem hoch ist. „Ein typischer Lebenslauf eines Behinderten sieht meist so aus: Hervorragender Abschluss, lange Zeit arbeitslos, mehrmonatige Projektanstellung, wieder arbeitslos, dann das nächste Projekt.“ Wer gezwungen sei, so zu arbeiten, könne nirgendwo Fuß fassen, sich folglich nicht weiterentwickeln, nirgendwo ankommen, sagt er. „Wer so einem Mitarbeiter die Chance gibt, wird feststellen, dass der richtig aufblüht.“

Behinderte seien ein „riesiger Mehrwert für das Team“. Im Ar-beitsalltag immer wieder auf die Hilfe von Teamkollegen angewiesen, forderten sie diese Unterstützung aktiv ein. „Dadurch fi ndet innerhalb des Teams eine stärkere Kommunikation statt, und der Wissenstrans-fer funktioniert besser, weil Probleme gemeinsam gelöst werden.“ Dieses Verhalten übertrage sich auf die nicht behinderten Mitarbeiter, „gerade auch die Azubis profi tieren hiervon besonders, deren Lernkur-ven sind extrem steil“.

„Ein Vorteil von gemischten Teams ist sicherlich, dass Themen wie Krankheit, Behinderungen oder Probleme generell nicht ausgeblendet werden. Von dieser Offenheit im Umgang miteinander profi tiert das ganze Team“, ist Bernd Appenzeller überzeugt. Der Softwareentwick-ler ist seit einer Hirnblutung halbseitig gelähmt und leidet an einer Sprachstörung. „Ich vermute, dass ich bei Bewerbungen oft abgelehnt wurde, weil die Arbeitgeber dachten, dass ein Behinderter häufi ger krank ist“, erzählt Frank Scheiner, ebenfalls Softwareentwickler. Zwar könne er aufgrund mehrerer chronischer Erkrankungen nur halbtags arbeiten, „aber ich bin jetzt drei Jahre bei Main IT und hatte insge-samt sechs Fehltage, das sind nur zwei pro Jahr“. Bei seinen Kollegen sehe es ähnlich aus. „Wenn jeder sich wohlfühlt, fördert das die Mo-tivation und senkt den Krankenstand“, fügt Appenzeller hinzu.

Inklusion müsse künftig schon viel früher ansetzen, nämlich in integrativen Kindergärten und Schulen, sagt Brinkmann. „Kinder ge-hen mit dem Anderssein völlig unbefangen um – wenn jemand nicht sieht, sieht er halt nicht.“ Gerade die älteren Generationen hätten den Umgang mit Behinderten oftmals nicht gelernt, da in früheren Zeiten behinderte Kinder versteckt und in Sonderschulen unterrichtet wurden. „Wer aber offen auf einen behinderten Kollegen zugeht, wird feststellen, das ist ein Mensch wie du und ich, der mal gut drauf ist und mal schlecht, der seine besonderen Stärken und seine Schwä-chen hat.“ Eine Behinderung infolge von Krankheiten, Unfällen oder psychischen Erkrankungen könne im Laufe der Berufsbiografi e jeden treffen, „das blenden viele Menschen aus“. ❙

Das team von Cloud Pilot: marcus Wohlleben, geschäftsführer und senior Con sultant (v.),lisa eder, auszubildende bürokommunikation, Ismail meral, ser vicetechniker, Filomena Hanhörster, business Development, und allison mat souka, service management (v. l.).

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IHK WirtschaftsForum 02.1418

Fachkräfte

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Neues Jahr, neue Chancen. Nicht nur hinsichtlich einer Bundes- und Landesregierung blickt die Metropolregion FrankfurtRheinMain erwartungsvoll in die Zukunft. Große Aufgaben, von den Medien

immer wieder thematisiert, harren noch der Erledigung. Wie werden sich der Zugang zu Energie und die Verfügbarkeit von Rohstoffen entwickeln? Wie schaffen wir es, dass die rasanten technologischen Entwicklungen uns nicht bald über den Kopf hinauswachsen? Und überhaupt: Sind Nachhal-tigkeit und Wachstum zu vereinbaren? Auf eine Antwort darauf, ob wir die Energiewende in Hessen hinkriegen – und wer diese bezahlen soll –, werden wir hoffentlich nicht mehr allzu lange warten müssen.

Dagegen könnte sich das Thema Demografie fast schon übersichtlich ausnehmen – halb erledigt? Denn so langsam ist es bei den meisten an-gekommen. Wir altern, wir schrumpfen. Und wir müssen Erwerbspoten-ziale mobilisieren: ältere, Frauen, Personen mit Migrationshintergrund. Das alles haben wir nun oft gehört – und tatsächlich haben Wirtschaft und Gesellschaft hier schon einiges erreicht.

Dass die demografische Transition trotzdem noch einen weiten Weg vor sich hat, zeigt Jutta Rump, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Hochschule Ludwigshafen, und Keynote-Speakerin beim Demografiekongress. Der Kommissionsbericht der Robert-Bosch-Stiftung „Zukunft der Arbeitswelt – Auf dem Weg ins Jahr 2030“, an dem sie maßgeblich mitgearbeitet hat (siehe Artikel S. 8 f.), gibt Handlungsanweisungen. Eine davon: Für eine Steigerung der Erwerbsbeteiligung muss ein massiver Ausbau der Betreuungs-infrastruktur erfolgen. So sollten Kindertageseinrichtungen zu Famili-enzentren weiterentwickelt werden, um Dienstleistungen für Familien besser zu bündeln. Schließlich klaffen Angebot und Nachfrage weit auseinander.

FrankfurtRheinMain hat viele Facetten, und das Stärken ihrer Po-sition im Wettbewerb ist ein weiteres wichtiges Unterfangen. Denn ob städtisch, industriell, mittelständisch, touristisch oder landwirtschaft-lich: Die polyzentrische Metropolregion ist weit mehr als nur Flugha-fen und Banken. Dementsprechend gestaltet sich der Grad von Fort- und Zuwanderung äußerst unterschiedlich. In vielen Kreisen ist bereits heute ein Bevölkerungsrückgang – und zwar nicht nur aufgrund eines negativen Saldos aus Geburten und Sterbefällen – festzustellen. Weni-ger Arbeit, weniger Infrastruktur, weniger Lebensqualität. Ganz anders geht es dem Kern der Region und seinem umliegenden Speckgürtel: ein Magnet für Zuwanderung aus anderen Teilen Deutschlands und dem Ausland. Doch wer attraktiver ist als andere, hat andere Proble-me: Wohnungsknappheit, eine zunehmende Auslastung öffentlicher Infrastrukturen und neue interkulturelle Herausforderungen.

Was das gemeinsame Ziel angeht, sind sich alle einig: Frankfurt-RheinMain soll lebenswert sein. Doch wie soll das gelingen? Kann das Zentrum dauerhaft prosperieren, wenn es an den Rändern bröckelt? Solidarität wäre ein guter Anfang. Solidarität könnte der Beginn sein für eine Regionalstrategie „Demografischer Wandel“, in der Vernet-zung der Schlüssel ist. Ein Kernthema des Demografiekongresses ist die Vision eines modernen, nachhaltigen und generationenfreundli-chen Großraums – die mit richtigen Mitteln bald zur Realität werden könnte. Aber alles wissen kann niemand. „Man muss auch der Zukunft etwas überlassen“, sagte einst Goethe. ❙

4. DemograFIeKongress

AUFGABE ZUKUNFTDas Demografienetzwerk Frankfurtrheinmain denkt groß: auf dem Kongress am mittwoch, 9. april, geht es um nichts weniger als den „zukunfts(t)raum Frankfurtrheinmain“, die künftige lebens- und arbeitswelt in der region.

AUTORINAISHA CAMARAPr-beraterin, mandelkern management und Kommunikation, Frankfurta.camara@ mandelkern.de

4. DemograFIeKongress

Zukunfts(t)raum für Frankfurt-RheinMainMittwoch, 9. April, 10 bis 17.45 Uhr, IHK Frankfurt

Die Metropolregion Frankfurt-RheinMain ist für Fachkräfte aus dem In- und Ausland ein gefragter Standort. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, be-darf es zukunftsfähiger und nachhaltiger Strategien für eine attraktive Lebens- und Arbeitswelt. Die Keynote des Demografiekongresses spricht Prof. Jutta Rump, Mitglied der Kommission „Zukunft der Arbeitswelt“, Robert-Bosch-Stiftung. In Bistro-Talks geht es anschließend um „Zu-kunftstraum: Die Arbeitswelt 2030“ und „Zukunftsraum: Die Region FrankfurtRhein-Main 2030“. Nachmittags

finden Foren zu den Themen Beruf und Familie, Nachwuchs, Corporate Learning, Gesund-heit, Kommunen und Europa statt. Die Teilnahme kostet 150 Euro plus Mehrwertsteu-er (90 Euro für Vertreter von Kommunen und Mitglieder von Arbeitskreisen des Demogra-fienetzwerks FrankfurtRhein-Main). Infos und Anmeldung: Mandelkern Management und Kommunikation, Telefon 0 69/7 16 75 80 24, E-Mail j.cimring@mandel kern.de, Internet www.demografienetz-werk-frm.de. Veranstalter des Kongresses ist das Demografie-netzwerk FrankfurtRheinMain.

IHK WirtschaftsForum 02.1420

Fachkräfte

GesundheitKluge Köpfe sollte man schützen. Burnout und andere arbeitsbedingte psychische Erkrankungen sind nicht nur in den Medien präsent, sondern auch in der Arbeitswelt. „Für alle Verantwortlichen des betrieblichen Gesundheitsmanagements gibt es eine gute Nachricht: Persönliche Ressourcen, quasi ein dickes Fell, können vor psychischen Belastungen schützen“, so Maria Klink,

stellvertretende Leiterin des Berufsförderungswerks Frankfurt. „Wer nicht von Haus aus robust ist, kann es werden. Es gibt neurophysiologische Erkenntnisse, die Unternehmen in ihr Ge-sundheitsmanagement integrieren können.“ Über die Potenziale von Achtsamkeit im Arbeitsalltag diskutieren Klink und weitere Experten im Forum Gesundheit.

KommunenWo leben wir in Zukunft und wo arbeiten wir? Der demografische Wandel betrifft die Kommunen besonders. Hilfreich beim Finden von Antworten ist ein Blick auf die Zahlen: Wie genau sieht es aus im Vogelsberg oder im Main-Kinzig-Kreis? Trotz der Eigenständigkeit der einzelnen Kommunen ist ein Konsens wichtig. „Urbane Ballungsregionen gewin-nen zunehmend an Wichtigkeit. Einzelne

Gemeinden sollten daher miteinander kooperieren“, sagte Sabine Dalianis, Leiterin der Stabsstelle Kommunale Entwicklung der Stadt Eschborn. „Was wir brauchen, ist eine schlüssige, interkommunale Demografieagenda. Wir können und sollten die Themen Wohnen, Arbeiten und Leben gemeinsam angehen.“

Nachwuchs 2.0Die Debatte um einen vermeintlichen oder tatsächlichen Akademisierungswahn ist im vollen Gange. Dabei ist die duale Ausbildung ein wichtiger Schlüssel im Umgang mit einer drohenden Fachkräfteknappheit. „Um sich auch für Ausbildungsberufe den Nachwuchs sichern zu können, ist die Berufs orientierung zentral“, so Armin Bayer, Leiter des Bereichs Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsentwick-

lung der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. Das Forum Nachwuchs 2.0 beschäftigt sich daher mit beispielhaften Projekten: „Unternehmen können Interesse für bestimmte Branchen schon frühzeitig wecken. Dies ist nicht unbedingt mit hohem Ressourcen-einsatz verbunden. Darüber hinaus gibt es auch für Auszubildende ein breites Zusatzangebot, das zu einer höheren Wertschätzung der dualen Ausbildung führt“, so Bayer.

Die Foren

Barcamp Corporate LearningDie ständige Entwicklung des unternehmens-eigenen Wissens steht bei Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Know-how ist der wichtigste Wettbewerbsvorteil. Charlot-te Venema ist der Ansicht, dass Lernen und Unternehmenskultur untrennbar miteinander verbunden sind: „Lernen findet immer und überall statt, der Hauptteil unseres Lernens ist informell“, betont die Leiterin Personal-

politik der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände und Hessenmetall. „Dieser Effekt sollte genutzt werden, aber die richtigen Rahmenbedingungen sind wichtig.“ Den geeigneten Rahmen setzt das Forum Barcamp Corporate Learning: „Besucher dieses Forums diskutieren nicht nur über aktuelle Formen des Corporate Learning, sie lernen auch eine innovative Form des Lernens kennen.“

Beruf und Familie„Unternehmen, die sich nicht bewegen, ster-ben aus“: Mit dieser These eröffnet Martina Winkelmann, Leiterin des IHK-Forums Rhein-Main, das Thema Beruf und Familie auf dem Kongress. „Lebens- und Berufszeiten laufen asynchron, Kinder und ältere Angehörige brauchen Betreuung, und Beschäftigte kön-nen sich nur selten Freiräume verschaffen. In Zukunft werden Unternehmen Mitarbeiter

nur an sich binden können, wenn sie eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch tatsächlich ermöglichen“, sagt sie. In einem „Es-ist-geglückt-Szenario“ macht ein Theaterensemble deutlich, wie eine gelungene Balance aussehen kann. Winkelmann verrät nur so viel: „Im Forum Beruf und Familie erleben Sie eine dramatische Annäherung an die Vereinbarkeit.“

Europa„FrankfurtRheinMain konkurriert mit London oder Amsterdam“, so Susanna Caliendo, Leiterin des Europabüros der Metropolregion FrankfurtRheinMain. Sie findet, dass unsere Region in Sachen Internationalität noch viel dazulernen muss: „Englischkenntnisse in Unternehmen, Behörden oder Universitäten sind andernorts bereits Standard.“ Und was noch viel wichtiger ist: Um Fachkräfte aus

dem Ausland langfristig binden zu können, braucht es vor allem das richtige Vorgehen: „Wirtschaft, Verwaltung und Politik haben sich in der Metropolregion FrankfurtRheinMain bisher auf keine qualifizierte Zuwanderungs- und Anwerbestrategie verständigt. Wie diese aussehen könnte, ist eine der Fragestellungen des Forums Europa.“

IHK WirtschaftsForum 02.14 21

Fachkräfte

Ich mache Karriere, um jeden Preis“: Aussagen wie diese haben bei der Arbeitnehmergeneration, die aktuell in die Unternehmen strömt, ausgedient. Berufseinsteiger wollen sich nicht mehr für

ihre Karriere aufopfern. Sie streben oft keine Führungslaufbahn an, sondern begeistern sich auch für eine Fachlaufbahn. Sie wollen sich in ihrem Beruf verwirklichen und fordern selbstbewusst konkrete Entwicklungsschritte ein. Und sie haben Unternehmen viel zu bieten: Studium, Praxiserfahrung, dazu Auslandsaufenthalte und eine hohe Medienkompetenz.

Das spiegelt auch die „Ernst & Young (EY) Absolventenstudie 2012/13“ des Bundesfamilienministeriums wider: Für 72 Prozent der Befragten sind entsprechend die Entwicklungsmöglichkeiten im Un-ternehmen am wichtigsten. Auf Platz zwei rangiert das Thema Work-Life-Balance mit 52 Prozent. Eine kollegiale Arbeitsatmosphäre ist für 55 Prozent der Teilnehmer an der Studie am wichtigsten.

Diese Ergebnisse machen deutlich: Dieser neuen Arbeitnehmer-generation geht es um die Frage, wie Leben und Arbeiten optimal miteinander verbunden werden können. Es muss für sie möglich sein, Freizeittätigkeiten während der Arbeit zu erledigen, aber natürlich auch während der Freizeit zu arbeiten. Die Stechuhr-Mentalität liegt diesen jungen Menschen fern. Entsprechend ist eine wichtige Frage für Unternehmen, ob das Gehalt weiterhin mit der Arbeitszeit korres-pondieren sollte oder doch eher mit Arbeitsergebnissen. Auch müssen sich Unternehmen um Lebensqualität während der Arbeitszeit be-mühen. Dazu gehören Aspekte wie Kinderbetreuung, Wäschedienste oder Betriebssportgruppen.

Für die Deutsche Leasing ist die Berücksichtigung solcher Aspekte seit vielen Jahren gang und gäbe. So beherbergt das Unternehmen beispielsweise eine Reinigung. Zudem sind insgesamt zwölf Betriebs-sportgruppen – von Boxen über Rückenfi tness bis hin zu Zumba – im hauseigenen Fitnessraum aktiv. Um gut ausgebildete Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, kooperiert das Unternehmen zudem mit ver-schiedensten Familieneinrichtungen. So stehen den Mitarbeitern zum einen zwei Vollzeitbetreuungsplätze für U3-Betreuung (Betreuung von Kindern ab Geburt bis zum dritten Geburtstag) im Kinderhaus Krabbelkäfer zur Verfügung. Dabei können die beiden Vollzeitbetreu-ungsplätze von bis zu vier Mitarbeitern, die an unterschiedlichen Ta-gen in Teilzeit arbeiten, gemeinsam genutzt werden.

Zum anderen kooperiert die Deutsche Leasing mit dem pme Fa-milienservice. Dieser Dienstleister befasst sich deutschlandweit mit allen Themen rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dazu gehören die Betreuung von pfl egebedürftigen Angehörigen, Lebensla-gen-Coaching sowie auch Kinderbetreuung. Viele Mitarbeiter nutzen seit 2008 im Bereich Kinderbetreuung die Vermittlung von Au-pairs, Kinderfrauen, Tagesmüttern sowie die Angebote zur Ferienbetreuung

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KARRIERE NEU DEFINIERTPersonalbindung und -gewinnung muss angesichts der nachrückenden arbeitnehmergeneration neu ausgerichtet werden: Denn Karriere wird von der generation y anders definiert als von früheren arbeitnehmergenerationen.

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Initiative „sozial aktive mitarbeiter“: mitarbeiter der Deutschen leasing bauten gemeinsam einen bewegungsparcours für die bad Homburger gesamtschule am gluckensteinweg.

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Fachkräfte

und die Back-up-Einrichtungen zur Notbetreuung, wenn der Kinder-garten oder Hort geschlossen hat.

Viele junge Bewerber informieren sich zudem über die Cor-porate-Social-Responsibility-Aktivitäten potenzieller Arbeitgeber. Denn sie wollen bei einem Unternehmen arbeiten, das sich seiner sozialen Verantwortung bewusst ist. Die Deutsche Leasing hat vor zwei Jahren die Initiative „SAM – Sozial Aktive Mitarbeiter“ ins Leben gerufen. Hier können sich die Mitarbeiter in gemeinnützigen Projekten engagieren. Selbst mitanpacken und sehen, wofür das Geld eingesetzt wird, das ist der Grundgedanke von SAM. Das En-gagement der Initiatoren, Organisatoren und der vielen Helfer ist freiwillig. Dafür stellt der Vorstand ein Jahresbudget zur Verfügung und fungiert als Schirmherr.

Dieser Wandel in der Arbeitswelt erfordert es, bisherige Erfah-rungs- und Bewertungsraster des Führungsrepertoires bewusst in-frage zu stellen. Denn Führungskräfte von heute sind in einem an-deren Zeitalter groß geworden und durch einen anderen Wertekanon geprägt.

Für das erfolgreiche Führen der Generation Y gilt: Es muss sehr individuell und mit einer hohen Aufmerksamkeit verbunden sein. Es geht darum, die Mitarbeiter auf gemeinsame Ziele einzuschwören und ihre Motive und Werte auf das Unternehmen zu transformieren. Und es geht bei diesem transformationalen Führungsstil um offenes und häufiges Feedback, ergänzt durch realistische Entwicklungsper-spektiven, kombiniert mit schnellen und machbaren Karrierefort-schritten.

Der Aufstieg in eine Führungsposition wird dabei nicht zwingend als Karriere angesehen. Es geht der Generation Y beispielsweise um Entwicklungsmöglichkeiten durch unterschiedliche Projektaufgaben, gerne mit internationalem Bezug. Die Führungskraft muss sich diesen Ansprüchen stellen und als Coach, Mentor sowie Sparringspartner agieren. Dabei müssen Führungskräfte auch die unterschiedlichen Generationen mit ihren Verhaltens- und Motivationsmustern verste-hen lernen und diese durch eine offene Feedback- und Lernkultur zu einer Einheit entwickeln. Diese Herausforderung – aus den verschie-denen Arbeitnehmerkulturen das jeweils Beste herauszuholen – wird künftig ein wesentlicher Differenzierungsfaktor im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte sein.

Ein weiterer Differenzierungsfaktor betrifft das Thema Werte. Entgegen der landläufigen Meinung achtet die nachwachsende Ar-beitnehmergeneration sehr wohl auf Konventionen und Werte. Un-ternehmenswerte sind für diese Generation sogar so wichtig, dass sie einer der zentralen Schlüssel sind, wenn sich diese am Arbeitsmarkt umschaut und entscheidet, ob sie sich an ein Unternehmen binden will. Jedoch – und das ist die Schwierigkeit für Unternehmen – ist der Wertekanon der Generation Y ein anderer als bei bisherigen Generati-onen. Und dieser Wertekanon muss auf die Werte des Unternehmens abgestimmt werden.

In der Praxis lässt sich diese Anspruchshaltung insofern verein-baren, dass der oft von jungen Kandidaten geäußerte Wunsch nach Nachhaltigkeit im unternehmerischen Handeln durch traditionelle Werte wie Verbindlichkeit und Vertrauen glaubwürdig in Einklang ge-bracht werden kann. Wichtig ist dabei, dass die Unternehmenswerte klar formuliert sind, nach innen gelebt und nach außen kommuniziert

werden. Denn nur dann können Unternehmen die Generation Y für sich gewinnen und an sich binden.

Fest steht: Wenn Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen sie aktiv werden und sich die Topleute dieser Genera-tion sichern. Denn die gewünschten Kompetenzen werden aufgrund des demografischen Wandels nicht mehr im bisherigen Umfang am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Es gilt also, die Entwicklungs-möglichkeiten im Unternehmen mit Work-Life-Balance und einer werteorientierten Arbeitsatmosphäre zu verbinden.

Wenn diese Parameter stimmen, ist die Generation Y sehr leis-tungsbereit und ehrgeizig. Sie fordert zwar eine hohe Aufmerksam-keit von ihren Führungskräften. Aber sie möchte etwas bewegen – ein Aspekt, den die Generation Y übrigens mit allen Arbeitnehmergenera-tionen davor gemeinsam hat. ❙

AUTORKAI OSTERMANNVorstands vor sit-zender, Deutsche leasing gruppe, bad Homburgservice@deutsche- leasing.com

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Die Bahn macht mobil.

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Fachkräfte

Im Frankfurter Traditionsunternehmen Samson sind die Voraus-setzungen für ein Interimsprogramm der Golden Ager besonders günstig: Hier gibt es einen ausgeprägten familiären Umgang

mit den Beschäftigten, der in den 106 Jahren Firmengeschichte durchgängig von der Gründerfamilie vorgelebt wurde. Es hat sich ein intaktes persönliches Netzwerk herausgebildet, das durch den Übergang in den Ruhestand nicht abbricht, sondern durch vielfälti-ge Aktivitäten der Seniorenbetreuung den Austausch lebendig hält. Nicht zuletzt – und für das Interimsprogramm entscheidend – ist jedoch die mit durchschnittlich 16 Jahren Betriebszugehörigkeit er-worbene Erfahrung zu nennen, die eine große Anzahl an hoch spe-zialisierten Fachleuten auf allen Hierarchieebenen hervorgebracht hat.

Samson entwickelt, produziert und vertreibt komplexe und hoch-wertige Produkte der Mess- und Regelungstechnik, die in mehreren zehntausend Varianten verfahrenstechnische Anlagen aller Art funk-

tionsfähig halten – von Chemie über Lebensmittel, Pharma, Luftzer-legung, Rohstofferzeugung, Fernwärme und Fernkälte, Heizung, Lüf-tung bis hin zu Öl und Gas. Das sind durchweg konservative Kunden, die sehr auf Qualität und Zuverlässigkeit setzen. Da kommt es nicht selten vor, dass diese Kunden den Namen eines Mitarbeiters mit Sam-son gleichsetzen, auch über den Ruhestand hinaus.

Ein vierter Faktor ist aber der eigentliche Impuls für das Zustan-dekommen von Interimsprogrammen, nämlich das Interesse des vor dem oder bereits im Ruhestand stehenden Mitarbeiters selbst. Als ein Kundendiensttechniker im Stuttgarter Vertriebsbüro feststellte, dass es nicht gelingen wird, seinen Nachfolger auf Dauer im Unternehmen zu halten, bot er an, als Rückkehrer aus dem Ruhestand wenigstens einige Kunden weiterzubetreuen. Hierzu gehörte auch eine deutsche Firma, die Tunnelvortriebsmaschinen in Japan installiert, und Ge-schäftsreisen waren auch im fortgeschrittenen Alter kein Problem für ihn.

samson

RÜCKKEHR AUS DEM RUHESTANDWenn sich mitarbeiter in den ruhestand verabschieden, geht mit ihnen meist auch wertvolles Fach- und erfahrungswissen verloren. sich dieses weiterhin zu sichern, ist ein ziel des Interimsprogramms von samson.

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zur eröffnung eines neuen samson-Produktionsgebäudes waren ehemalige, zukünftige und aktive mitarbeiter des Frankfurter unternehmens eingeladen.

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Eine andere Bedarfssituation ergab sich aus dem unternehme-rischen Entschluss, ein Gerätemuseum am Standort Frankfurt ein-zurichten. Es gab keinen Zweifel, dass ein gerade verrenteter Mit-arbeiter, der über 40 Jahre im weltweiten Vertrieb eingesetzt war, die ideale Besetzung für diese Aufgabe war. Er nahm den Kontakt zu seinen zahlreichen internationalen Ansprechpartnern wieder auf und erhielt alsbald umfangreiche Sendungen von Altgeräten, die er katalogisierte und zum Teil durch den hauseigenen Messebau wieder herrichten ließ.

Verträge für Rückkehrer aus dem Ruhestand bereiten selten Mühe: Der ehemalige Beschäftigte kennt sein früheres durchschnitt-liches Stundenentgelt und weiß genau, wie viel Arbeitszeit er sich zutraut. Durch fl exible Arbeitszeitmodelle und – wenn möglich – fl exible Wahl des Arbeitsorts entfallen in der Regel Zeiten mit Lohn-ersatzleistungen. So haben zwei Experten für Stellgeräte in Anlagen der Petrochemie und Öl- beziehungsweise Gasverarbeitung den Vorschlag gemacht, ihr Wissen in einem Handbuch für die Betreu-ung solcher Anlagen festzuhalten. Was im Alltagsgeschäft niemals gelungen wäre, konnte problemlos in einem zeitlich befristeten Arbeitsverhältnis der Ruheständler zur Dokumentation ihres Exper-tenwissens bewerkstelligt werden. Die Weiterbildung bei der Über-tragung solcher ungewohnten Aufgaben ergibt sich ganz von selbst durch die Beschäftigung mit Texten, Bildern und Grafi ken sowie der redakti onellen Gestaltung des Handbuchs. Die beiden Senioren haben hierzu aber keinen Kurs benötigt, sondern ein Training on the Job mit der Grafi k- und Werbeabteilung genutzt.

Die Rückkehr eines kürzlich ausgetretenen Seniors oder die Fort-setzung seines Beschäftigungsverhältnisses nach seiner offi ziellen Verabschiedung in den Ruhestand ist selten eine große Überraschung für die Aktiven. In der Regel wurde diese Lösung bereits in den Fachab-teilungen diskutiert und befürwortet. Es ist aber auch schon einmal eine Tochtergesellschaft der Samson darauf aufmerksam geworden, dass ein bewährter und mit den besonderen Anforderungen dieser Firma vertrauter Dreher in Frankfurt in den Ruhestand geht. Darauf-hin hat sie ihm kurzerhand einen Anschlussvertrag angeboten und die Zentrale darum gebeten, ihn weiterhin am Stammsitz in Frankfurt für einen besonderen Auftrag mit komplexer zerspanungstechnischer Be-arbeitung einzusetzen. Schnell waren sich die Beteiligten einig und in seiner alten Abteilung froh darüber, dass sich nicht andere aufwendig in diesen Spezialauftrag einarbeiten mussten.

Das Projekt eröffnet die unterschiedlichsten Möglichkeiten, wichtige Funktionen bei Samson in Phasen der Umorganisation, der Übergabe an Nachfolger, der vorübergehenden Betreuung besonderer Kunden oder der Übermittlung betrieblicher Erfahrungswerte im Generationenaustausch beizubehalten. So betreut ein ehemaliger Vertriebsingenieur mittlerweile mit 60 Stunden im Monat Besucher-gruppen von osteuropäischen Kunden und Niederlassungen. Wenn Gäste aus Russland da sind, werden es auch einmal ein paar Stunden mehr. Ein Mitarbeiter mit besonderen Aufgaben im Finanzwesen und Versicherungsrecht prüft zwei Jahre vor seinem Ruhestand eine Fortsetzung der Beschäftigung. Ein Geschäftsführer möchte noch ein paar Jahre nach Beendigung seiner Auslandstätigkeit als Beauftrag-ter für besondere Auslandsprojekte im spanischsprachigen Raum zur Verfügung stehen.

Mit einem Blick auf den demografi schen Wandel lässt sich schon heute vorhersehen, dass diese Ausnahmen bald zur Regel werden. Viele Beschäftigte werden – wenn auch mit einer veränderten Ar-beitsaufgabe und Arbeitszeit – deutlich über die aktuelle Altersgrenze von 67 Jahren tätig sein. Es empfi ehlt sich jedoch, diese Leistungs-bereitschaft nicht kollektiv zu regeln oder einzuschränken. Der Reiz liegt für viele Golden Ager in der Freiwilligkeit und Individualität ihrer vertraglichen Absprachen.

Wer dann allerdings erst nach oder unmittelbar vor Eintritt in den Ruhestand über eine Umschulung nachdenkt, ist sicherlich zu spät dran. Gerade bei langjährigen Beschäftigungen, wie sie bei der Sam-son üblich sind, stellt sich die Frage nach der Leistungsfähigkeit im Alter schon lange vor dem Ruhestand. In den meisten Fällen ändern Beschäftigte durch den Zugewinn besonderer fachlicher Kenntnisse langsam aber stetig ihr Tätigkeitsprofi l und wechseln zum Beispiel von körperlich beanspruchenden Arbeiten zu organisatorischen, ad-ministrativen oder überwachenden Aufgabenschwerpunkten. Man-che nutzen aber auch Gelegenheiten zur weiterführenden Berufs-bildung und entwickeln sich so in eine neue Aufgabenstellung, zum Beispiel vom Einrichter zum Programmierer von Bearbeitungszent-ren. Wichtig ist in jedem Fall, dass Mitarbeiter neugierig bleiben und die Weiterbildung nicht von sich aus an den Nagel hängen. Im Alter lernen Mitarbeiter nämlich keineswegs weniger als Jüngere, sondern nur anders. ❙

AUTORMATTHIAS GANZleiter Personal- und sozialwesen, samson mess- und regeltechnik, [email protected]

genau hingeschaut: samson hält durch vielfältige aktivitäten der seniorenbetreuung den austausch zwischen ehemaligen und aktiven lebendig.

IHK WirtschaftsForum 02.1426

Fachkräfte

Seit 22. Januar 2014 können alle wahlberechtigten Mitgliedsunternehmen

der IHK Frankfurt am Main ihre Vertreter in der Vollversammlung wählen! In

den vergangenen Tagen haben diese die Wahlunterlagen für ihre Wahlgruppe

per Post erhalten.

Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch. Sie helfen damit, dass Ihre

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Verwaltung vertreten kann.

Alle Kandidaten und weitere Informationen im Internet:

www.frankfurt-main.ihk/ihk-wahl

Ihre starke Stimme für FrankfurtRheinMain.

WICHTIG:Letzter Termin für

den Eingang der Wahl-

unterlagen bei der

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Nutzen Sie Ihr Stimmrecht! Wählen Sie Ihre Vertreter für die IHK-Vollversammlung!

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Gemäß internationalem wissenschaftlichem Konsens umfasst die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) alle gemein-samen Maßnahmen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und

Gesellschaft zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefi nden am Arbeitsplatz. Folgende Ansätze sollen dabei verknüpft werden: Verbesserung der Arbeitsorganisation und der Arbeitsbedingungen, Förderung einer Mitarbeiterbeteiligung und Stärkung persönlicher Kompetenzen. Diese in der „Luxemburger Deklaration zur betriebli-chen Gesundheitsförderung des europäischen Netzwerkes für BGF“ niedergelegten Vorgaben bilden die Basis für Krankenkassen, wenn sie Unternehmen dabei unterstützen, ihren Betrieb gesundheitsför-derlich weiterzuentwickeln.

Gemäß § 20a Sozialgesetzbuch V helfen Krankenkassen interes-sierten Betrieben auf Anfrage dabei, die gesundheitliche Situation zu ermitteln, daraus Ziele abzuleiten und gesundheitsförderliche Maß-nahmen zur Stärkung von Ressourcen und zum Abbau von Belas-tungen umzusetzen. Dabei arbeiten sie auch mit dem zuständigen Unfallversicherungsträger zusammen. Der spezifi sche Bedarf des Be-triebs entscheidet über die Planung und Durchführung gesundheits-

förderlicher Maßnahmen. Wichtig ist dabei, dass die Mitarbeiter in Veränderungsprozesse einbezogen werden.

Insbesondere in Anbetracht von Arbeitsverdichtung und zuneh-menden Anforderungen an den Einzelnen profi tieren nicht nur die Arbeitnehmer von einer auch altersgerechten Gestaltung ihrer Ar-beitsbedingungen, sondern auch die Betriebe selbst. Denn ältere Ar-beitnehmer stellen mit ihrer langen berufl ichen Erfahrung und ihrem Wissen ein unverzichtbares Potenzial für die moderne Arbeitswelt dar. Es sollten immer Maßnahmen kombiniert werden, die die Arbeitsver-hältnisse verbessern (zum Beispiel Umgestaltung der Arbeitsabläufe, erhöhte Handlungsspielräume für die Mitarbeiter), mit solchen, die es den Mitarbeitern erleichtern, ihr Verhalten zu verändern. Konkret heißt das zum Beispiel, dass im Betrieb gemeinsam erarbeitet wird, wie die Kommunikation untereinander verbessert werden kann (Ver-hältnisprävention), und dass den Beschäftigten Stressbewältigungs-trainings angeboten werden (Verhaltensprävention), die ihre gesund-heitlichen Ressourcen und Kompetenzen stärken.

Eine Hauptverantwortung für die Gesundheit im Betrieb liegt bei den Führungskräften. Maßnahmen zur Mitarbeiterführung bein-

betrIeblICHe gesunDHeItsFÖrDerung

WOHLFÜHLEN AM ARBEITSPLATZzufriedene und motivierte mitarbeiter sind eine Voraussetzung für den wirtschaftlichen erfolg eines unternehmens. betriebliche gesundheitsförderung ist ein beitrag, dass mitarbeiter leistungsfähig und gesund bleiben.

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ein hoher Krankenstand im unternehmen kann ausgangspunkt für den einstieg in das betriebliche gesundheitsmanagement sein.

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halten unter anderem Wissensvermittlung zu gesundheitsgerechter Arbeitsgestaltung, die Weiterentwicklung der sozialen Kompeten-zen der Führungskräfte oder auch das Erlernen von Konfliktbe-wältigungsstrategien. Um zu prüfen, ob die am Anfang des BGF-Prozesses gesetzten Ziele erreicht wurden, sind Erfolgskontrollen notwendig. Damit betriebliche Gesundheitsförderung erfolgreich ist, muss sie im Betrieb verantwortlich gesteuert werden. In einem Steuerungsgremium arbeiten insbesondere die Betriebsleitung, die Mitarbeitervertretung, die Fachkraft für Arbeitssicherheit und der Betriebsarzt mit. Die Verzahnung mit den inner- und überbetrieb-lichen Arbeitsschutzakteuren ist für einen ganzheitlichen Ansatz wesentlich.

Ein hoher Krankenstand im Betrieb kann Ausgangspunkt für den Einstieg in die betriebliche Gesundheitsförderung sein. Im Kleinbe-trieb erfolgt die Steuerung statt in einem Gremium häufig vor allem durch den Chef selbst. Dieser kann durch eine Krankenkasse dabei unterstützt werden, nach den Hauptbelastungen und den Verbesse-rungspotenzialen in seinem Betrieb zu forschen. Die Ergebnisse der Gefährdungsanalyse durch den zuständigen Unfallversicherungsträ-ger sollen hierbei berücksichtigt werden. In einem Workshop mit den Mitarbeitern können zum Beispiel geeignete gesundheitsfördernde Aktivitäten geplant werden. Dabei ist es nicht mit einem Stressbe-wältigungskurs für interessierte Beschäftigte getan. Die Erfahrung aus der betrieblichen Gesundheitsförderung zeigt, dass die Mitar-beiter selbst praktikable Verbesserungsvorschläge entwickeln kön-nen. Wenn sich Neuerungen für Arbeitsergebnisse des Betriebs und Wohlbefinden der Mitarbeiter bewähren, werden sie fest etabliert. Ein weiteres Ergebnis kann ein im Vergleich zur Ausgangslage geringerer Krankenstand im Betrieb sein.

Die Krankenkassen haben in 2012 über 8 000 Betriebe mit um-fassenden BGF-Maßnahmen erreicht. Der Schwerpunkt liegt auf Betrieben des verarbeitenden Gewerbes und bei Unternehmen mit 100 bis unter 500 Mitarbeitern. Bei den umgesetzten Maßnahmen werden bedarfsbezogen meist mehrere Handlungsfelder kombiniert. In 77 Prozent der Fälle beinhalten die Projekte Maßnahmen zur Reduk-tion körperlicher Belastungen, gefolgt von Maßnahmen zur Stärkung der psychischen Gesundheit (Stressmanagement, gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung) und dem Thema Ernährung.

In vielen Betrieben berät ein BGF-Fachmann einer Krankenkasse auch kurzzeitig, beispielsweise im Rahmen einer Leitungsbesprechung oder auf einer Betriebsversammlung, zu den Angeboten der Kran-kenkassen und zu den Einflussmöglichkeiten der Arbeitgeber auf die Gesundheit der Mitarbeiter. Oft ist dies der Anstoß für Betriebsverant-wortliche, ein eigenes BGF-Programm für ihr Unternehmen zu entwi-ckeln, das dann jedoch in keiner Leistungsstatistik der Krankenkassen auftaucht. Die Tragfähigkeit dieses Engagements wird gestärkt durch Branchen- oder Netzwerktreffen, die auch die Mitarbeitergesundheit im Kontext des demografischen Wandels auf die Tagesordnung set-zen. Zudem gibt es zahlreiche regionale Netzwerke zur betrieblichen Gesundheitsförderung, die von Krankenkassen begleitet und gefördert werden. Ein weitere Möglichkeit, insbesondere auch für Klein- und Kleinstbetriebe, sind Onlinetools, die im Sinne einer Hilfe zur Selbst-hilfe genutzt werden können, um betriebliche Gesundheitsförderung umzusetzen.

Betriebe mit Interesse an betrieblicher Gesundheitsförderung können sich an eine Krankenkasse wenden. Empfehlenswert ist die Kontaktaufnahme mit derjenigen Krankenkasse, bei der ein Teil der Mitarbeiter versichert ist. Aber nicht nur die Krankenkassen unter-stützen die Betriebe bei der betrieblichen Gesundheitsförderung, son-dern auch das Finanzamt. Steuerfrei sind Leistungen des Arbeitgebers für qualitätsgeprüfte Maßnahmen zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands sowie zur betrieblichen Gesundheitsförderung im Umfang von bis zu 500 Euro pro Mitarbeiter und Jahr. Die Finanz-ämter orientieren sich hierbei an den Qualitätskriterien der Kranken-kassen im Leitfaden Prävention. Die Steuerbefreiung ist in § 3 Nr. 34 des Einkommensteuergesetzes (EStG) geregelt. Die Nutzung dieser Möglichkeit trägt zu einer nachhaltigen Verankerung des Themas Gesundheit bei – im Betrieb selbst und darüber hinaus. ❙

LINK ZUM THEMA

Der Leitfaden Prävention der Krankenkassen sowie steuerrechtliche In-formationen für Arbeitgeber zur Förderung von betrieblicher Gesund-heitsförderung können online unter www.gkv-spitzenverband.de abge-rufen werden.

AUTORINDR. MONIKA KÜCKINGleiterin, abteilung gesundheit, gKV-spitzenverband, berlin, [email protected]

IHK WirtschaftsForum 02.14 29

Fachkräfte

Kluge Köpfe sind die wichtigste Ressource Deutschlands. Infolge des demografi schen Wandels zeigt sich jedoch, dass die Unternehmen bereits jetzt von einem akuten Mangel an qualifi zierten Fachkräf-

ten betroffen sind. Der IHK-Fachkräftemonitor belegt, dass dies auch für den IHK-Bezirk Frankfurt gilt. Die Prognosen deuten nicht darauf hin, dass sich die Situation für die Unternehmen schnell bessert. Infolgedessen herrscht ein starker Wettbewerb um qualifi zierte Fach- und Führungs-kräfte.

Der Wettbewerb um die klugen Köpfe wird in verschiedenen Katego-rien ausgetragen, wie Gehalt, Arbeitsklima oder berufl iche Entfaltungs-möglichkeiten: Diese und noch weitere Faktoren spielen eine Rolle, wenn es darum geht, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Darüber hinaus ist oft aber auch genauso wichtig, dass die Arbeitnehmer sich im Umfeld ihres Wohnorts wohlfühlen. Dieses Thema haben die Industrie- und Handels-kammern der Metropolregion FrankfurtRheinMain aufgegriffen und das Qualitätssiegel „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ entwickelt.

Die Städte und Gemeinden, die sich für eine Auszeichnung bewerben, müssen zahlreiche Fragen beantworten: Erhalten Neubürger bei der Kom-mune eine individuelle Beratung über die Betreuungssituation vor Ort? Verfügen die Ansprechpartner für Neubürger über Fremdsprachenkennt-nisse? Gibt es Informationsmaterial, mit dem die Bürger über Kultur und Freizeitangebote ihres Wohnorts informiert werden? Erstmals wurde nun eine Kommune aus dem IHK-Bezirk Frankfurt – die Taunusstadt Stein-bach – mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet.

Am 14. November fand im Steinbacher Rathaus die Urkundenübergabe statt. Für Bürgermeister Dr. Stefan Naas ist diese Auszeichnung der Lohn für die Anstrengungen, die Steinbach in den vergangenen Jahren unternommen

hat. Naas hob insbesondere den Neubau der Geschwister-Scholl-Schule hervor, der im Frühjahr des vergangenen Jahres fertiggestellt wurde. Dadurch sei nun allen Steinbacher Schülern ein Betreuungsplatz am Nachmittag garantiert. Auch die Ansiedlung von Caritas und Internationalem Bund mit eigenem Büro in Steinbach habe dazu beigetragen, die städtische Infrastruktur so auszubauen, dass für viele Lebensbereiche Unterstützung und Hilfestellungen gewährleistet sind. Karen Hoyndorf, stellvertretende Präsidentin der IHK Frankfurt, hob hervor: „Steinbach hat sich diese Aus-zeichnung redlich verdient. Die Stadt hat bewiesen, dass sie in besonderem Maße Anstrengungen unternimmt, um von potenziellen Neubürgern als attraktive Kommune wahrgenommen zu werden.“

Insbesondere die Bemühungen Steinbachs um die Integration von Migranten stachen bei der Bewerbung hervor. Als eine von insgesamt vier Kommunen des Hochtaunuskreises ist Steinbach Standort der „Modell-region Integration“. Neu zugewanderte Bürger erhalten beispielsweise in der interkulturellen Vermittlungsstelle Unterstützung von Menschen mit ähnlichen Lebenserfahrungen. Der örtliche Caritasverband bietet ein Bildungscoaching für junge Migranten an und leistet so ebenfalls einen wichtigen Beitrag zu deren Integration. „Diese Projekte sind vorbildlich und ein Baustein dafür, dass Steinbach als attraktiver Wohnort für Neu-bürger wahrgenommen wird“, sagte Hoyndorf. ❙

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AUSGEZEICHNETER WOHNORT als erster Kommune des IHK-bezirks Frankfurt wurde der taunusstadt steinbach am 14. november im örtlichen rathaus das IHK-Qualitätssiegel „ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ verliehen.

WEITERE INFOS

Das Audit Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte ist eine Initiative des IHK-Forums Rhein-Main. Mithilfe dieses Instruments wollen die Industrie- und Handelskammern der Metropolregion Frank-furtRheinMain mit den Kommunen in einen Dialog darüber treten, wel-che Strategien und Maßnahmen vorbildlich sind, um ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort für potenzielle Neubürger zu sein. Ziel des Audits ist es, eine gelebte Willkommenskultur zu etablieren, damit sich in- und ausländische Fach- und Führungskräfte in FrankfurtRheinMain wohl-fühlen und ein Angebot vorfinden, das ihren Bedürfnissen entspricht. Alle Ober-, Mittel- und Unterzentren in der Region FrankfurtRhein-Main können das Audit bei der jeweils regional zuständigen Industrie- und Handelskammer beantragen. Bislang ausgezeichnete Kommunen: Steinbach (Hochtaunuskreis), Bensheim (Kreis Bergstraße), Groß-Gerau (Landkreis Groß-Gerau), Idstein (Rheingau-Taunus-Kreis), Wölfersheim (Wetteraukreis) und Weiterstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg). Wei-tere Infos online unter www.ausgezeichneter-wohnort.de.

AUTORCHRISTIAN WESSLINGreferent, Wirtschaftspolitik und metropo-lenentwicklung, IHK Frankfurt [email protected]

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Karen Hoyndorf, stellvertretende IHK-Präsidentin, überreichte Dr. stefan naas, bürgermeister, steinbach, das IHK-Qualitätssie-gel „ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte.“

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Fachkräfte

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Der Ford Transit Connect: International Van of the Year 2014.

Quelle: van-of-the-year.com; 09/2013.

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung): Der neue Ford Transit Connect Kombi Pkw: 5,6 (innerorts), 4,6 (außerorts), 5,0 (kombiniert); CO2-Emissionen: 130 g/km (kombiniert); Effizienzklasse: B. Ford Transit Connect ECOnetic 200 L1 (Lkw), 1,6 l TDCi-Dieselmotor mit 70 kW (95 PS): 4,5 (innerorts), 3,7 (außerorts), 4,0 (kombiniert); CO2-Emissionen: 105 g/km (kombiniert).

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Die internationale Fachpresse kürte ihn zum „International Van of the Year 2014“, denn der neue Ford Transit Connect begeistert als effizienter und flexibler Transportprofi in zwei Längen. Als Kastenwagen für bis zu drei Personen überrascht er mit erstaunlicher Ladekapazität – u. a. dank Trennwand mit Durchlademöglichkeit. In der Kombiversion bietet er Platz für bis zu sieben Personen. Es stehen vier Dieselmotoren (inkl. beson-ders sparsamer ECOnetic-Variante) und zwei EcoBoost-Benzinmotoren zur Auswahl: für jedes Geschäft der richtige Antrieb! In Kürze bei Ihrem Ford Partner.

Das schwarz-grüne Regierungs-programm der neuen Landes-regierung bringt auf einigen Hand-lungsfeldern für die Wirtschaft in Hessen positiven Schwung, wäh-rend bei den Themen Flughafen Frankfurt und Energie die Sorgen größer geworden sind. Insgesamt sehen die hessischen IHKs den Ko-alitionsvertrag als einen pragmati-schen Kompromiss. Die Wirtschaft wird nun genau darauf achten müssen, dass sich in der Umset-zung der schwarz-grünen Politik nicht unerwartete Bremsfaktoren einschleichen.

Bildung, Verkehrsinfrastruk-tur und Haushaltskonsolidierung sind auf dem richtigen Weg. Die Ganztagsbetreuung in den Schu-len fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie mindert so den Fachkräftemangel, der eine der größten He rausforderungen der Unternehmen in Hessen ge-worden ist. Der Weiterbau der Verkehrsinfrastrukturprojekte wird sich langfristig als eine entscheidende Weichenstellung erweisen.

InfrastrukturBeim Thema Infrastruktur haben die Koalitionspartner wichtige Zusicherungen gegeben. Die lau-fenden hessischen Verkehrspro-jekte werden in der kommenden Legislaturperiode fortgesetzt. Das betrifft die Autobahnver-bindungen A 44 und A 49, die Autobahnverbindung A 66 zur A 661 (Riederwald), den ÖPNV-Anschluss von Gateway Gar-dens, die nordmainische S-Bahn,

die Regionaltangente West und den Ausbau der Verbindung von Frankfurt nach Friedberg. Mit Blick auf die Finanzierung des ÖPNV wird sich die neue Lan-desregierung in Berlin mit Nach-druck für die Nachfolgeregelun-gen für die Finanzierung nach 2019 einsetzen.

FachkräfteDie Arbeitsgemeinschaft hes-sischer IHKs bewertet positiv, dass die schwarz-grüne Ko alition Wege gefunden hat, um die Qua-lität in Schulen und bei der Kin-derbetreuung zu sichern. Ganz-tagsbetreuung ist ein wichtiges Element für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Qualitativ hochwertige Bildung ist Voraus-setzung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes. Aber erst wenn diese Bildungs-investitionen auch regelmäßig evaluiert werden, wird aus der Bildungspolitik eine Fachkräf-testrategie des Landes.

Mit der umfassenden Leh-rerversorgung ist schon in den vergangenen Jahren ein Eng-pass in den hessischen Schulen beseitigt worden. Für die Wirt-schaft ähnlich wichtig ist die rechtzeitige Berufsorientierung der Schüler in allen Schulfor-men, also auch in Gymnasien. Sie führt zu geringeren Abbruchquo-ten in Ausbildung und Studium. Viele Schulen haben allerdings noch keine Erfahrungen mit der Berufsorientierung gesammelt. Umso wichtiger ist es, dass die neue Landesregierung diesen Pro-

zess nun endlich fl ächendeckend über alle Schulformen anschiebt.

HaushaltskonsolidierungDie Finanzpolitik der schwarz-grünen Koalition in Hessen bewer-tet die Wirtschaft mit Ausnahme der Grunderwerbsteuererhöhung grundsätzlich als sinnvoll. Die Koalitionspartner haben erkannt, dass es auf der Ausgabenseite noch viel Einsparpotenzial gibt, bevor Einnahmen erhöht werden müssen. Damit erfüllt die Koa-

lition eine der Forderungen der hessischen Indus trie- und Han-delskammern.

Eine Anhebung der Grund-erwerbsteuer in Hessen sehen die hessischen IHKs jedoch sehr kritisch. Eine weitere Anhebung des Steuersatzes ist das falsche Signal an Investoren. Erst zu Be-ginn dieses Jahres wurde der Steuersatz von 3,5 auf fünf Pro-zent erhöht. Ein weiterer Anstieg im Jahr 2015 auf sechs Prozent kommt einer annähernden Ver-

neue l anDesregIerung

VERLäSSLICHE PERSPEKTIVENDie unternehmen erwarten von der neuen landesregierung verlässliche rahmenbedingungen in allen wirtschaftlich relevanten Handlungsfeldern. Flughafen und energie sind im Koalitionsvertrag kritische Felder, im bereich bildung und Haushaltskonsolidierung ist schwarz-grün auf dem richtigen Weg.

In Hessen regiert nun die erste schwarz-grüne Koalition in einem Flächenland.

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standortpolitik

doppelung des Steuersatzes in-nerhalb von zwei Jahren gleich. Auch bei der Grundsteuer B sind derzeit in den hessischen Kom-munen drastische Sprünge zu beobachten. Die Erhöhungen bei der Grunderwerbsteuer und der Grundsteuer B führen zu deut-lichen Steigerungen der Kos-ten des Wohnraums. Im Fall des Mietwohnungsbaus können die-se Kosten auf Mieter abgewälzt werden und damit dem Ansatz einer Mietpreisbremse konträr entgegenwirken.

Flughafen FrankfurtZur Sicherung des wirtschaft-lichen Erfolgs von Hessen ist die Entwicklung des Flughafens Frankfurt von besonderer Bedeu-tung. Damit der Flughafen wei-ter als Ankerplatz für die Ansied-lung ausländischer Unternehmen funktioniert, braucht er eine ver-lässliche Perspektive. Es ist po-sitiv, dass die künftige Landes-regierung das Mediationspaket nicht aufgeschnürt hat. Das Be-kenntnis der künftigen Koaliti-onspartner zum Nachtflugverbot zwischen 23 und 5 Uhr ist funda-mental. FrankfurtRheinMain muss das Tor der internationalen Wirt-schaft nach Deutschland bleiben. Genauso richtig ist es, im Interes-se des Lärmschutzes gemeinsam mit der Flugsicherung zu schau-en, welche Bahn zu welcher Zeit genutzt werden kann.

Kritisch zu sehen sind jedoch die angestrebten Lärmobergren-zen und die damit verbundene mögliche Deckelung von Flug-bewegungen durch die Hinter-tür. Dies wäre eine Aufweichung des Planfeststellungsbeschlusses und des Mediationsverfahrens, welches bis zu 700 000 Flug-bewegungen im Jahr vorsieht. Erst diese Kapazitätserhöhung sichert die Zukunftsfähigkeit der größten Luftverkehrsdrehschei-be Deutschlands im internati-

onalen Wettbewerb sowie die wirtschaftliche Prosperität der gesamten Region.

EnergiewendeDie künftige Regierungskoali-tion in Wiesbaden hat sich bei der Energiepolitik zum Bedauern der IHKs nicht von den unzurei-chenden Vorhaben der Koaliti-onspartner in Berlin abgehoben. So ist die geforderte Senkung der Stromsteuer nicht aufgenommen worden. Die zunehmende Belas-tung der Industrie durch steigen-de Stromkosten bedroht künftige Standortinvestitionen. Die Indus-trie ist ein wichtiger Gewerbe-steuerzahler in Hessen. Hinsicht-lich der Energiepolitik besteht weiterhin Gesprächsbedarf.

Die schwarz-grünen Koaliti-onspartner beabsichtigen, durch eine Öffnung der Hessischen Ge-meindeordnung die Kommunen bei der Umsetzung der Energie-wende einzuschalten. Aus Sicht der hessischen Wirtschaft ist dies abwegig. Wo sich eine wirt-schaftlich rentable Investition in erneuerbare Erzeugung anbietet, sind auch private Betreiber zu finden. In den Fällen, wo solche Investitionen nicht rentabel sind, sollte umgekehrt auch die öffent-liche Hand nicht in marktferne Risiken eintreten. Der Grundsatz „Privat vor Staat“ hat sich durch all die Jahrzehnte der sozialen Marktwirtschaft als richtig er-wiesen. Dieser Unterschied zwi-schen Privatwirtschaft und öf-fentlicher Hand sollte zum Nut-zen der Energiewende beibehal-ten bleiben. ❙

AUTORPROF. MATHIAS MÜLLERVorsitzender, IHK-arbeitsge - mein schaft Hes - sen, Frank furt [email protected]

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Das Topthema im März 2014

Immobilien

Kaufen – Verkaufen – Erhalten

mit einer Anzeige im VerlagsFocus des

Globale Finanz- und Wirtschafts-krise, technologischer Fortschritt, globaler Wettbewerb, demografi-scher Wandel, der Wettstreit um gute Fachkräfte: Unternehmen agieren in einem komplexen und dynamischen Marktumfeld. Die IBM-Studie 2012 unter 1 500 Firmenlenkern weltweit spricht sogar von einem Rekordhoch der Komplexität.

Sich behaupten kann nur, wer seine Unternehmensstrate-

gie, -struktur und -kultur richtig aufstellt und aufeinander ab-stimmt. Oft ist intern viel Know-how vorhanden, aber jeder denkt in funktionalen Aufgabengebie-ten und verfolgt eigene Ziele: Die Entwicklung will höchste Qualität, der Einkauf will güns-tigste Preise, die Produktion will die effizientesten Prozesse, Marketing / Vertrieb will höchste Kundenzufriedenheit, und der Finanzer will das beste Ergebnis

in Euro und Cent. Wenn in Silos gedacht und gearbeitet wird, bleibt die Gesamtsicht auf der Strecke, und die Ergebnisse sind längst nicht optimal.

Der Schlüssel zum Erfolg sind die Menschen im Unternehmen. Dies sehen auch die befragten Manager in der IBM-Studie so. Sie nennen folgenden Lösungs-weg: Unternehmen sollen erstens die Vernetzung im Unternehmen als Chance sehen und zweitens

Mitarbeiter durch gemeinsame Werte stärken.

Eine innere Vernetzung im Un-ternehmen gibt es an sich immer: Menschen, die etwas gemeinsam haben, tauschen sich gerne und oft aus. Auf dem Flur, in der Tee-küche oder buchstäblich zwischen Tür und Angel. Und per Skype oder Cloud-Lösungen sogar mit den Kollegen in Tokio oder New York. Kleine oder größere kollegiale Netzwerke entstehen so ganz

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DEN KULTURWANDEL GESTALTENstatt „Jeder für sich“ heißt es in der netzwerkorganisation „alle für einen“. bereichs- und funktionsübergreifend für ein gemeinsames ziel zu arbeiten, motiviert die mitarbeiter und aktiviert ihre talente.

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informell. Inzwischen sehen Ex-perten und Praktiker firmeninterne Netzwerke sogar als ausschlag-gebend für den unternehmeri-schen Erfolg. Sie verstehen die Netz werkorganisation dabei als legitime Form der Primärorganisa-tion: Relativ autonome Mitglieder arbeiten in der Regel langfristig und koordiniert zusammen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Das ist neu.

Die klassische funktionale Organisation ist an ihre Grenzen gekommen, Hierarchie und Silos stehen zwar für Stabilität, machen das Unternehmen aber starr und langsam. Die gezielte Errichtung von internen Netzwerken ergänzt die bestehende Struktur mit neu-en, dynamischen Komponenten. Das heißt nicht, dass bewährte Strukturen ganz aufgelöst werden und jetzt Anarchie herrscht. Inter-ne Netzwerke bilden neben der vorhandenen Struktur „ein zwei-tes, völlig neues Betriebssystem“ (John P. Kotter, Harvard Business School).

Mit diesem zweiten System werden Unternehmen produk-tiver und innovativer. Interne Netzwerke arbeiten schnell und greifen auf die gesamte Erfah-rung der Firma zu: auf das Wissen des Entwicklers, des Einkaufs, des Produktionsteams, des Kunden-betreuers und des Controllers. Mit gebündeltem Know-how

werden bessere und schnel-le Erfolge erzielt. Menschen in internen Netzwerken können Strategien erarbeiten und stetig prüfen, Chancen und Markttrends iden-tifizieren, innova-tive Lösungen und Produkte finden, Führungs- und Un-ternehmenskultur gestal-ten, strukturelle Konflik-te und Probleme lösen, Change-Prozesse initiieren und begleiten sowie andere Menschen im Betrieb begeistern.

Mitarbeiter durch gemein-same Werte zu stärken und die Bindung zum Unternehmen zu intensivieren, ist ein weiterer Erfolgsfaktor. Alte Macht- und Kommandostrukturen sind für die Generationen X und Y, also die heute etwa 40- beziehungswei-se 25-Jährigen, wenig attraktiv. Immer mehr entscheiden Trans-parenz, Gestaltungsspielraum und die authentische Teilhabe am Un-ternehmen, ob ein (potenzieller) Mitarbeiter sich mit dem Unter-nehmen identifiziert und sich für seine Ziele begeistert.

In der Organisation verankerte interne Netzwerke öffnen Silos und Machtstrukturen. Mitarbeiter dürfen – und sollen – ihre Ideen und Talente einbringen. Somit gibt das Unternehmen seinen Mitar-beitern Sinn und Identität und

INNERE KÜNDIGUNG

Immer mehr Menschen empfinden ihre Arbeit als Last. Sie fühlen sich verunsichert, überfordert, alleingelassen. Nach einer Umfrage des Be-ratungsunternehmens Gallup hat fast ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland innerlich gekündigt, zwei Drittel machen Dienst nach Vor-schrift. Gallup beziffert die volkswirtschaftlichen Kosten aufgrund von Burn-out und innerer Kündigung auf 138 Milliarden Euro im Jahr. Zu-gleich sind psychosomatische Ursachen der Hauptgrund bei den Anträ-gen zur Frühverrentung (Durchschnittsalter 48,3 Jahre). Es läuft also etwas schief in vielen Organisationen, in denen die Wahrung von Posi-tionen und funktionalen Pfründen im Vordergrund steht. Aus anfangs motivierten Menschen werden schnell Verweigerer, wenn ihre Bedürf-nisse nach Anerkennung und Wertschätzung sowie deren Erwartungen nach Teilhabe und Freiräumen längere Zeit ignoriert werden.

MIT STRATEGIE ZUM ERFOLG

Mittelstandsbetrieb, 200 Mitarbeiter, IT-Branche: Der Gesellschafter hat eine neue Führungsebene etabliert und will in eine neue Dimensi -on wachsen. Eine neue Strategie muss her. In der rein funktionalen Or-ga ni sation formuliert das Management die Strategie und initiiert einen Change-Management-Prozess. Nach anfänglicher Euphorie schwächt sich die Dynamik meist schnell ab. Hier ging das Unternehmen einen anderen Weg und schuf eine neue Einheit: das Strategiehaus. 50 Mit-arbeiter arbeiteten mit dem Management an Analyse-Konzeption-Um-setzung. Der Wandel begann mit Tag eins, denn ab jetzt durfte auch ein Sachbearbeiter die Stärken des Unternehmens kritisieren oder des-sen Werte infrage stellen. Widerspruch erwünscht. Drei Jahre später existiert das Strategiehaus noch immer. Und arbeitet regelmäßig nach einem definierten Prozess an der Weiterentwicklung der Strategie.

AUTORENKARL RATHGEB (l.)geschäftsführer, accenture, Kronbergkarl.rathgeb@ accenture.com

REINHARD VANHÖFEN (r.)geschäftsführer, Vancore group, Frankfurt vanhoefen@ vancoregroup.com

erfüllt dauerhaft die Grundbe-dürfnisse nach Bindung und Ge-staltbarkeit. Wer auch in Zukunft gute Mitarbeiter finden und bin-den möchte und so dem Fachkräf-temangel und demografischen

Wandel wirksam begegnen will, kommt um einen

solchen Kulturwan-del nicht herum. Der Lohn für mu-tige Firmenlenker ist das kreative

Potenzial der Mit-arbeiter – der Schlüssel

zum Erfolg.Wird eine Netzwerkorganisa-

tion im Unternehmen angedacht, sollte die Geschäftsführung da-hinterstehen. Letztlich entschei-det die obere Etage, welche Füh-rungskräfte oder Mitarbeiter für welches Thema ein Netzwerk bil-den sollen. Ein Kernteam baut das Netzwerk weiter aus, mit Men-schen aus allen erforderlichen Be-reichen, die im Netzwerk gleich-berechtigt sind. Je nach Thema und Aufgabe kann ein Netzwerk unterschiedlich zusammenge-

stellt sein und unterschiedlich lang existieren. Organisatorisches, wie die Häufigkeit von Meetings und Reporting nach oben, wird im Einzelfall beschlossen.

Die Netzwerkorganisation ist ein vielversprechender Ansatz, um schneller und wirksamer auf die heutigen Herausforderun-gen zu reagieren und zudem die brachliegende Kreativität und Begeisterung der Mitarbeiter im Unternehmen zu nutzen. Transpa-renz und Austausch ermöglichen schnelleres, effektiveres Handeln. Gezielte Zusammenarbeit macht Prozesse effizienter und stei-gert die Produktivität; das Ein-beziehen der Mitarbeiter macht das komplette Know-how und die Leidenschaft der Menschen nutzbar. Zugleich informiert die offene Unternehmenskultur alle Mitarbeiter über die Ziele und Erfolge des Unternehmens, sodass sie direkt den Sinn ihrer Arbeit und ihres Engagements sehen und sogar Lust haben, dauerhaft für das Unternehmen zu denken und zu handeln. ❙

IHK WirtschaftsForum 02.14 35

unternehmensförderung und starthilfe

Nicht gerade selten ist von Mit-arbeitern 50plus in Unternehmen die Aussage zu hören: „Ich habe noch acht Jahre bis zum Ru-hestand, dann werde ich aktiv und setze meine Ideen um.“ Und schnell stellen sich für das Un-ternehmen die Fragen: „Wie kann ich sie motivieren, sich mit ihrem Erfahrungsschatz weiterhin in das Unternehmen einzubringen, und ihr Wissen sichern?“

Das sind relevante Fragen. Hinzu kommt die Überlegung, ob es einen Paradigmenwechsel in der Kultur der Unternehmen und somit auch bei den Mitarbeitern braucht. Die Wirtschaft durchlebt gerade in vielen Teilen der Welt den Wandel vom Industrie- zum Wissenszeitalter – wobei natür-lich eine Abgrenzung zwischen den Bürotätigkeiten und den körperlichen Tätigkeiten vorzu-nehmen ist. Ist heutzutage das Modell Ruhestand mit 65 Jahren noch zeitgemäß? Unternehmen greifen aktuell immer mehr auf ihre interessierten Ruheständler zurück. Sie sind Experten, die ihr Wissen gerne einbringen und für die Unternehmen einen wertvol-len Beitrag leisten. Das müssen nicht zwangsläufi g 40 Stunden pro Woche sein.

Für viele Arbeitgeber stellt sich die Frage, ob Mitarbeiter 50plus mehr motiviert werden müssen als jüngere Kollegen oder eher darauf zu achten ist, sie nicht zu demotivieren. Ziel oder viel-mehr Wunsch vieler Unternehmen ist es, die Mitarbeiter 50plus und ihr Wis-sen weiterhin in den Unternehmensalltag zu integrieren und nutzbar zu machen. Denn sie haben in der Regel ein breites Wissen und in ihrem Arbeitsleben einen gro-ßen Erfahrungsschatz ge-sammelt.

Und dann wird ihnen eine Führungskraft vor-gesetzt, die wesentlich jünger ist und zumindest auf den ersten Blick viel weniger Erfahrung hat. Das ist häufi g die Realität und für beide Seiten eine Herausforderung. Die Führungskraft muss sich erst einmal beweisen. Das schafft sie unter anderem durch soziale und fachliche Kompetenz. Sie

mItarbeIter 50Plus

DEN WISSENSTRANSFER SICHERNIn vielen unternehmen ist die gruppe der mitarbeiter 50plus groß. Die anhaltende Integration dieser mitarbeiter scheint schwierig, und die befürchtungen um den Wissensverlust sind enorm.

muss erreichen, dass der Mit-arbeiter sie akzeptiert. Diese Si-tuation gilt natürlich auch für jüngere Mitarbeiter, doch bei erfahrenen Mitarbeitern ist es oftmals schwieriger. Mitarbeiter 50plus haben meist viele Füh-

rungskräfte kommen und gehen sehen.

Die Führungskraft muss es daher schaffen, den Mitarbeiter einzubinden und vor allem er-reichen, dass er sie respektiert. Das gelingt vor allem dadurch,

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Damit wertvolles erfahrungswissen mit dem ruhestand von langjährigen mitarbeitern nicht verloren geht, sollte in unternehmen schon frühzeitig ein Wissenstransfer zwischen Älteren und Jüngeren stattfi nden.

IHK WirtschaftsForum 02.1436

unternehmensförderung und starthilfe

dass den Mitarbeitern immer Wertschätzung entgegenge-bracht wird. Nur wer sich als vollwertiges Teammitglied sieht, wird sich auch voll in das Team einbringen. Eine beidseitige Er-wartungsklärung ist dabei immer hilfreich: „Was erwarten Sie als Mitarbeiter von mir in Bezug auf unsere Zusammenarbeit und meine Führung?“ Oftmals sind Erwartungen an den anderen vorhanden. Ausgetauscht wer-den sie jedoch selten. Das kann sich zu einem unnötigen, aber oftmals gewaltigen Konfliktpo-tenzial summieren.

Ein weiteres wichtiges Ele-ment ist für den Mitarbeiter die Frage nach dem Sinn. Ist dem Mitarbeiter bewusst, welchen Sinn er für das Unternehmen tagtäglich stiftet? Oftmals sind die Zusammenhänge zwischen den eigenen Arbeitsschritten und den Arbeitsschritten davor und danach nicht klar erkennbar. Wenn die Sinnfrage der eigenen Tätigkeit geklärt ist, steigt meis-tens auch die Motivation. Das wiederum führt zu einer besseren Integration in das Team, einem verbesserten Output und ist so-mit für das ganze Unternehmen positiv.

Um das Wissen der Mitar-beiter für das Unternehmen zu sichern, haben sich in der Pra-xis folgende Vorgehensweisen bewährt: Ein Team oder eine Projektgruppe besteht im bes-ten Fall aus altersgemischten Mitarbeitern, beispielsweise ein 25-, 35-, 45- und 55-Jähriger. In dieser Konstellation Themen zu bearbeiten, führt immer wieder zu dem Ergebnis, dass die jüngeren Mitarbeiter vom Wissen der er-fahrenen Mitarbeiter profitieren. Hierbei ist es wichtig, die jüngeren Mitarbeiter dazu zu ermutigen, Inhalte zu hinterfragen, die für die erfahrenen Mitarbeiter selbst-verständlich sind. Die erfahrenen Mitarbeiter merken dadurch, mit wie viel Selbstverständlichkeit sie den Berufsalltag meistern und freuen sich über das Interesse der Jüngeren. Sie können wei-terhelfen und erleben ein Gefühl von Gebrauchtwerden. Erfahrene Mitarbeiter melden häufig zurück, dass sie den Blick über den Teller-rand sehr genießen und dadurch wieder mehr Interesse für das Unternehmen entwickeln. Ganz nebenbei werden durch das Vor-gehen Vorurteile zwischen der Smartphone-User-Generation und den Papierfreunden abgebaut und

sich gegenseitig etwas von der anderen Welt beigebracht.

Eine weitere Möglichkeit sind Patenschaften zwischen einem jungen und einem erfahrenen Mitarbeiter. Neben den bereits ge-nannten Effekten hat dies zusätz-lich den Vorteil, dass der erfahrene Mitarbeiter mehr Verantwortung übertragen bekommt. Dies führt wiederum dazu, dass er Anteil am Geschehen im Unternehmen nehmen kann und muss. Er ist aktiver integriert und überträgt dabei noch sein Wissen an seinen jüngeren Kollegen.

In einigen Unternehmen hat sich ein interner Club der über 50-Jährigen bewährt. Für die Be-teiligten hat der Club den Vorteil, dass ein Austausch unter Gleich-gesinnten erfolgt. Die Unterneh-men geben diesen Clubs häufig die Aufgabe, Ideen für die Zukunft des Unternehmens zu erarbeiten. Das bringt einen Mehrwert für beide Seiten. Die Mitarbeiter 50plus sind wieder in das Unternehmensge-schehen eingebunden, und das Unternehmen profitiert von deren Erfahrungen. Das Interesse der jüngeren Mitarbeiter am Wissen der erfahrenen Mitarbeiter kommt in dem Moment zum Vorschein, wenn sich die jüngeren Mitarbei-

ter von dem Club vordergründig ausgeschlossen fühlen. Dem kann natürlich durch die Einbindung der Jüngeren in Themen oder Projekte des Clubs entgegengewirkt werden.

In der Summe gilt es, die erfah-renen Mitarbeiter einfach normal integriert zu behandeln. Sie sind heutzutage häufig vital und voll leistungsfähig. Es geht um einen Paradigmenwechsel in den Köpfen und darum, die Mitarbeiter 50plus ernst zu nehmen. Dass sie noch bis zu 15 Jahre arbeiten dürfen, ist eine Realität, die auch angespro-chen werden sollte. Und dann geht es darum, das wertvollste Kapital, nämlich das Wissen der Mitar-beiter, zu sichern und dafür zu sorgen, dass sie bis zum Ende des Berufslebens ein aktiver Teil des Unternehmens sind und bleiben möchten. Und Tatsache ist, dass alle Mitarbeiter im Unternehmen früher oder später ebenfalls zu den Kollegen 50plus zählen werden. ❙

AUTORINSTEFANIE KAULICHgeschäftsführende gesellschafterin, beyer unterneh-mensberatung, Frankfurt, [email protected]

IHK WirtschaftsForum 02.14 37

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Rapide steigende Kundenanfor-derungen und sich verändernde Arbeitswelten stellen Mitar-beiter und Führungskräfte vor große Herausforderungen. Allein das Veränderungstempo der IT, der Kommunikations- und Da-tenverarbeitungswege fordert die Wandlungsfähigkeit und die Gestaltungskompetenz der Mit-telständler heraus. Auf der einen Seite ermöglichen gerade die-se Neuerungen Wachstum und Zukunftssicherung. Andererseits müssen in bestehenden Struktu-ren gewohnte Pfade verlassen und Akzeptanz – zum Beispiel für neue Arbeitsprozesse – erzielt werden.

Eine moderne Arbeits- und Kommunikationsweise wird ge-

rade von Jüngeren, sogenann-ten High Potentials, erwartet. Für sie ist diese Arbeitswelt Vo-raussetzung, um sich für einen Arbeitsplatz im Mittelstand zu entscheiden.

Veränderungsprozesse wer-den in der Regel Top-down, das heißt durch Inhaber oder Geschäftsführung, angestoßen. Häufi g genug bleibt die volle Stoßkraft dieser Veränderung aber aus, weil entweder Ver-ständnis und Akzeptanz oder die Umsetzungskompetenz bei den betroffenen Mitarbeitern nicht erreicht werden.

Die eigentliche Herausforde-rung ist somit häufi g die Schaf-fung einer Unternehmenskultur und einer Führungskommuni-kation. Diese soll ermöglichen, dass das gewünschte Ergebnis nicht nur erreicht, sondern aus der Organisation selbst heraus laufend erneuert werden kann, also eine lernende Organisation geschaffen wird.

Dabei ist es zwingend, dass Inhaber beziehungsweise Ge-schäftsleitung von der Notwen-digkeit zur Veränderung über-zeugt sind, das gewollte Ziel verinnerlicht haben und den Weg vorleben. Folgende Punkte sind hier beispielhaft zu nennen:

FührungPartizipative Führungsstile binden Mitarbeiter in wichtige Entschei-dungsprozesse ein und können dabei helfen, die Motivation zu erhöhen. Durch das Einfordern konstruktiver Kritik lässt sich das

vorhandene Know-how stärker für den Unternehmenserfolg nutzbar machen. Das Feedback der Mitarbeiter kann als wichtiger Impulsgeber für Produktinnovati-onen und Verbesserungen in der Unternehmensorganisation einen Beitrag zur nachhaltigen Verbes-serung des Unternehmenserfolgs leisten.

Leitbilder vorlebenDie Formulierung eines ehrlichen Leitbilds kann ergänzend helfen, eine Unternehmenskultur zu defi nieren, in den Köpfen aller Mitarbeiter zu verankern und diese so zum Teil der Unterneh-mens-DNA zu machen. Dass vor allem Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen und dieses Leitbild im Unternehmensalltag vorleben, sollte dabei selbstver-ständlich sein.

ArbeitsumgebungAttraktive und funktionale Ar-beitsumgebungen können ein er-folgsorientiertes und kollaborati-ves Arbeitsklima begünstigen und die Produktivität der Mitarbeiter erhöhen. Im Büro helfen fl exible Einrichtungslösungen, die Zusam-menarbeit in Teams zu erleich-

tern, aber auch Rückzugsfl ächen zu bieten, die eine konzentrierte Einzelarbeit ermöglichen.

Unternehmens-Know-howIm Unternehmen vorhandenes Wissen sollte allen am Prozess beteiligten Mitarbeitern automa-tisch aktualisiert zur Verfügung stehen. So werden Mitarbeiter dabei unterstützt, Kundenbe-dürfnisse und -erwartungen bestmöglich zu erfüllen. Neben komplexen Systemen für das Customer-Relationship-Manage-ment können klare Regeln sicher-stellen, dass die vorhandenen Ressourcen für alle Mitarbeiter an einem zentralen Ort gebündelt abrufbar sind.

Gelegenheit zu Information und Austausch über diese und an-dere mittelstandsrelevante Themen bietet der IHK-Ausschuss Kleine und Mittlere Unternehmen. ❙

AUTORINANTJE-IMME STRACKVorsitzende, aus-schuss Kleine und mittlere unterneh-men, IHK Frankfurt, und geschäfts-führerin, uFs, bad Homburg, [email protected]

neue arbeItsWelten

LERNENDE ORGANISATIONneue arbeitswelten erfordern ein umdenken und eine neue Führungskultur im mittelstand. Die größte Herausforderung hierbei ist es, gewohnte Pfade zu verlassen und aus dem unternehmen eine permanent lernende organisation zu gestalten.

IHK-AUSSCHUSS KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN

Unternehmer, die Interesse an einer Mitarbeit im Ausschuss Kleine und Mittlere Unternehmen haben, können als Gäste an der nächsten Sitzung teilnehmen. Diese findet am Donnerstag, 12. Juni, 18 Uhr, in der IHK Frankfurt statt. Infos und Anmeldung: IHK Frankfurt, Wirt-schaftspolitik und Metropolenentwicklung, Dr. Ralf Geruschkat, Tele-fon 0 69/21 97-14 82, E-Mail [email protected].

IHK WirtschaftsForum 02.1438

unternehmensförderung und starthilfe

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AUSWERTUNG DER BILANZ UND G+V FÜR „NICHTBUCHHALTER“ 325 Euro18. / 19. Februar 2014 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon – 14 05

EINFÜHRUNG IN DAS IMMOBILIENGESCHäFT 485 Euro19. / 20. Februar 2014 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon – 12 99

GRUNDLAGEN DER BAUTECHNIK FÜR NICHT-TECHNIKER 485 Euro24. / 25. Februar 2014 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon – 12 99

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KUNDENORIENTIERTE KOMMUNIKATION 325 Euro5. / 6. März 2014 / 16 UE / zweitägiges Seminar Telefon – 14 15

GRUNDLAGEN DER IMMOBILIEN-FINANZIERUNG 485 Euro13. / 14. März 2014 / 8 UE / zweitägiges Seminar Telefon – 12 99

DIE ERFOLGREICHE GMBH-GESCHäFTSFÜHRUNG 650 Euro17. / 19. / 21. / 24. / 26. März 2014 / 20 UE / 5-Abende-Seminar Telefon – 14 15

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INTERNATIONALE BILANZBUCHHALTUNG (IHK) 1 430 Euroab 24. Februar 2014 / 132 UE / ca. 5 Monate / montags und mittwochs Telefon – 14 05

MARKETING IN THEORIE UND PRAXIS 485 Euroab 10. März 2014 / 60 UE / ca. 3 Monate / montags und mittwochs Telefon – 14 15

KOSTEN- UND LEISTUNGSRECHNUNG 525 Euroab 10. März 2014 / 70 UE / ca. 10 Wochen / montags und mittwochs ab 15. März 2014 / 70 UE / ca. 10 Wochen / samstags Telefon – 14 05

MEDIATION IM UNTERNEHMEN 1 495 Euroab 17. / 18. / 19. / 28. / 29. März 2014 / 50 UE / 5-Tage-Lehrgang Telefon – 14 03

GRUNDLAGEN DER VWL / BWL (IHK) 575 Euroab 20. März 2014 / 80 UE / ca. 4 Monate / dienstags und donnerstags Telefon – 12 95

BUCHFÜHRUNG II – SYSTEM UND PRAXIS 850 Euroab 31. März 2014 / 120 UE / ca. 6 Monate / montags und mittwochs Telefon – 14 05

änderungen vorbehalten.

IHK-BILDUNGSZENTRUMnähere Informationen zu den nachfolgenden bildungsangeboten erhalten sie unter der rufnummer 0 69/21 97 + Durchwahl oder unter www.frankfurt-main.ihk.de/ihk-bildungszentrum oder [email protected].

Delegation aus Bursa in der IHK FrankfurtMünir Karaloglu (2.v.l.), Gouver-neur der Provinz Bursa, Hessens Partnerregion in der Türkei, und Ibrahim Burkay (2.v.r.), Präsident der Industrie- und Handels-kammer Bursa, waren mit einer Delegation türkischer Unterneh-mer im Januar zu Besuch in der IHK Frankfurt. Präsident Prof. Mathias Müller (3.v.r.) begrüß-te die Delegation. Die in 2011 begründete Partnerschaft hat das wechselseitige Interesse er-kennbar wachsen lassen: Rund 100 Unternehmen aus der Pro-

vinz Bursa waren Aussteller auf der Messe Heimtextil. Bei dem Treffen wurden weitere Aktivi-täten vereinbart. So haben die Vertreter aus Bursa angekün-digt, sich an einem Wirtschafts-tag Türkei, den die IHK Frankfurt im Sommer plant, mit einer Unternehmerdelegation zu be-teiligen. Bursa ist eine der wirt-schaftsstärksten Regionen der Türkei, insbesondere wegen der Cluster Autozulieferer, Chemie und Pharma sowie Raumfahrt und Logistik.

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IHK WirtschaftsForum 02.14 39

aus- und Weiterbildung International

Im Rahmen der IHK-Studie Go-ing International gaben mehr als 300 hessische Unternehmen detaillierte Auskünfte zu ihrem Auslandsgeschäft. Mehr als 100 dieser Unternehmen erzielten über 60 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Die gängigste Form des Auslandsgeschäftes ist nach wie vor der Export. Etwa zehn Prozent der befragten Unterneh-men kauften aus dem Ausland ein, vier Prozent betreiben dort Forschung und Entwicklung. Je-weils ein Drittel der Unterneh-men bearbeitet die Exportmärk-te über ein Tochterunternehmen beziehungsweise eine Nieder-lassung.

Die Eurozone ist der wich-tigste Absatzmarkt: 90 Prozent der befragten Unternehmen sind hier aktiv, die Geschäftssitu-ation wird von drei Viertel der Unternehmen als gut oder be-frie digend bezeichnet. Etwas schlechter wird die Lage in den restlichen EU-Mitgliedsstaaten beurteilt. Besonders schlecht

schneiden in der Bewertung die südeuropäischen EU-Mitglieds-länder ab. Mit 85 Prozent der Befragten ist sich das Gros der Teilnehmer der Umfrage einig, dass die südeuropäischen Länder weder als Sourcingmarkt noch als Standort in absehbarer Zu-kunft wieder interessant werden. Sehr positiv wird die künftige Geschäftsentwicklung in Nord- und Südamerika sowie im Nahen Osten eingeschätzt; 90 Prozent der befragten Unternehmen er-warten hier gute Geschäfte.

Hierzu passen auch die ho-hen Erwartungen, die sich auf ein künftiges Freihandelsabkom-men mit den USA richten. So er-

wartet die große Mehrheit von einem solchen Abkommen we-sentliche Erleichterungen vor al-lem im Bereich Normen, Stan-dards und Zertifizierung sowie Zoll. Das Abkommen wird als sehr wichtig für das eigene in-ternationale Geschäft erachtet. Im vergangenen Jahr hat die EU Freihandelsabkommen mit Peru und Kolumbien abgeschlossen.

Kein konkreter Durchbruch ist derzeit bei den Verhandlungen der Europäischen Union mit dem südamerikanischen Mercosur in Sicht.

Mehr als ein Drittel der be-fragten Unternehmen war 2013 verstärkt mit Handelshemm-nissen konfrontiert. Gerade die wirtschaftlichen Schwergewich-te wie Russland, China oder Bra-silien erschweren in der Praxis durch bürokratische Hürden den Warenverkehr. Im Ranking der Handelsbarrieren rangieren ver-stärkte Sicherheitsanforderun-gen und lokale Zertifizierungs-anforderungen weit vorne, rund zwei Drittel der von Handels-hemmnissen betroffenen Un-ternehmen beklagen diese. Aber auch der erschwerte Zugang zu öffentlichen Aufträgen und der Zwang zum lokalen Sourcing be-ziehungsweise zur lokalen Pro-duktion machen vielen Unter-nehmen zu schaffen. ❙

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STUDIE GOING INTERNATIONALzwei gegenläufige entwicklungen beeinflussen die internationalen geschäfte hessischer unternehmen: Von neuen Freihandelsabkommen erwarten sie bessere marktzugänge und gute geschäfte, während zugleich in vielen ländern vor allem die nicht-tarifären Handelshemmnisse zunehmen.

LINKS ZUM THEMA

Die von der IHK Frankfurt erstellte Auswertung der Umfrage für Hessen kann online unter www.frankfurt-main.ihk.de/going-international he-runtergeladen werden. Die bundesweite Auswertung des DIHK ist online unter www.dihk.de (Suchbegriff „Going International“) abrufbar.

FRANKFURTER AUSSENWIRTSCHAFTSKALENDER

Internationaler StammtischMontag, 3. März und 7. April, jeweils 18.30 Uhr, SilversBar, English Theatre, Kaiserstraße 34, Frankfurt, Telefon 0 69 / 71 91 65 81, E-Mail [email protected], Internet www.newcomers-network.de/stammtisch

What’s new? Neuerungen im Zoll- und AußenwirtschaftsrechtDienstag, 4. Februar, IHK Frankfurt, 13.30 bis 18 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-15 06

China – Chancen im Dienstleistungssektor?Donnerstag, 6. März, IHK Frankfurt, 16 bis 18 Uhr, Teilnahmegebühr 30 Euro, Telefon 0 69 / 21 97-14 33

Grundseminar Zollrecht(getrennt nach Schwerpunkten Import und Export), fünf Termine, 18. März bis 3. April, IHK Frankfurt, jeweils 8.30 bis 16.30 Uhr, Telefon 0 69 / 21 97-15 06

Brasilien: MarkterschließungDonnerstag, 27. März, IHK Frankfurt, 10 bis 16 Uhr, Teilnahmegebühr 75 Euro, Telefon 0 69 / 21 97-15 06

Weitere Infos und Anmeldung zu den Veranstaltungen online unter www.frankfurt-main.ihk.de/veranstaltungen.de

AUTORINVIVIANE WITTEreferentin, Inter-national, IHK Frankfurt, v.witte @frankfurt-main.ihk.de

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IHK WirtschaftsForum 02.1440

International

Ein passendes Geschenk zu fi n-den, ist nicht immer leicht. Im-mer häufi ger wird daher zum Geschenkgutschein gegriffen. Daher dürften auch dieses Mal wieder viele Geschenkgutschei-ne unter dem Weihnachtsbaum gelegen haben. Dieses Phänomen haben auch Unternehmen erkannt: Zum Beispiel beim Durchstöbern des Internets eröffnet sich dem Schenker eine schier unendliche Welt an Gutscheinangeboten.

Gutscheine werden zuneh-mend für schöne Erlebnisse wie Ballonfahrten, kulturelle Veran-staltungen oder Erlebnisgastrono-mie gekauft. Allerdings ist Händ-lern und Kunden häufi g nicht klar, welche Ansprüche sich aus einem solchen Gutschein ergeben – etwa wenn es um die Einlösung, die Barauszahlung oder auch um die Verjährung eines Geschenkgut-scheins geht.

ÜbertragbarkeitBei Gutscheinen handelt es sich rechtlich um sogenannte Inhaber-papiere. Das heißt, der Aussteller des Gutscheins – der Unterneh-mer – verspricht jedem, der den Gutschein vorlegt, die darin ver-sprochene Leistung zu erfüllen – also Waren oder Dienstleistungen im Wert des Gutscheins zu über-lassen. Es muss aus dem Papier ersichtlich sein, wer der Aussteller ist. Die Angabe der Firma genügt, eine Unterschrift des Ausstellers ist nicht erforderlich.

Gutscheine ohne Namens-nennung können grundsätzlich auf Dritte übertragen werden. Ist aus dem Gutschein ersichtlich,

dass die Leistung nur an eine bestimmte, konkret benannte Person erbracht werden soll, kann er nicht übertragen werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die verbriefte Leistung auf den genannten Empfänger zugeschnitten ist, zum Beispiel ein Gutschein zur Ausrichtung eines Festtags.

EinlösungEin Anspruch auf Rückzahlung oder Barauszahlung des Gut-scheinwerts besteht nur dann, wenn dies ausdrücklich verein-bart worden ist. Gleiches gilt für die teilweise Einlösung des Gutscheins: Der Kunde hat dabei keinen Rechtsanspruch auf Aus-zahlung des Restbetrags. Dieser kann auf dem ursprünglichen Gutschein vermerkt werden, oder es wird ein neuer Gutschein über den Restbetrag ausgestellt. Kann der Händler die mit dem Gut-schein versprochene Leistung nicht mehr erbringen, so muss er dem Gutscheininhaber den noch ausstehenden Betrag auszah-len. Dies ist etwa dann der Fall, wenn das Geschäft geschlossen wird, jedoch noch Gutscheine im Umlauf sind. Ein Nachfolger ist nur zur Einlösung verpfl ichtet, wenn er den Betrieb als Ganzes übernommen hat.

BefristungGeschenkgutscheine können be-fristet werden. Nach Ablauf der Frist braucht der Unternehmer den Gutschein nicht mehr einzulösen. Eine solche Befristungsklausel stellt eine Allgemeine Geschäfts-

bedingung (AGB) dar, die den gesetzlichen Bestimmungen des AGB-Rechts entsprechen muss und gerichtlich überprüft werden kann. Ist die Befristung zu kurz, wie etwa nach dem Oberlandes-gericht München eine einjährige Frist, so ist sie ungültig und es

gilt die allgemeine gesetzliche Verjährungsfrist.

Unbefristete Gutscheine kön-nen danach drei Jahre lang ein-gelöst werden. Diese Frist beginnt mit dem Ablauf des Jahres, in dem der Gutschein ausgestellt wur-de. Beispiel: Wird ein Gutschein

beFrIstung

GUTSCHEINE ALS GESCHENKbei geschenken gehen viele lieber auf nummer sicher: Immer häufiger werden gutscheine verschenkt. allerdings müssen aussteller und beschenkte dabei bestimmte regeln beachten.

STEUERFäLLIGKEITEN IM FEBRUAR

StaatssteuernAm 10. Februar 2014 werden fällig: Umsatzsteuer-/Mehr-wertsteuer-Vorauszahlung für den Monat Januar 2014 der Mo-natszahler. Monatszahler ist je-der Unternehmer, dessen Um-satzsteuer im Kalenderjahr 2013 mehr als 7 500 Euro betragen hat; Monatszahler sind auch sol-che Unternehmer, die ihre be-rufliche oder gewerbliche Tä-tigkeit im Jahr 2013 oder 2014 aufgenommen haben (Existenz-gründer). Im Januar 2014 einbehaltene Lohn- und Kirchensteuer

sowie einbehaltener Solidaritäts-zuschlag, wenn die für das Ka-lenderjahr 2013 abzuführende Lohnsteuer mehr als 4 000 Euro betragen hat.Im Januar 2014 einbehaltene Bauabzugsteuer (Abführung an das für den beauftragten Bau-unternehmer zuständige Finanz-amt; weitere Infos online unter www.finanzamt.de).

Kommunale SteuernAm 17. Februar 2014 werden Gewerbesteuer- und Grundsteu-er-Vorauszahlungen fällig.

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unbefristete gutscheine können drei Jahre lang eingelöst werden.

IHK WirtschaftsForum 02.14 41

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Praxistipps zum neuen Reisekostenrecht ab 2014: www.gkrw.de/downloads.html

Wirtschaftsprüfung und steuerberatung

unbefristet im Dezember 2013 ausgestellt, so tritt Verjährung mit Ablauf des 31. Dezember 2016 ein. Der Händler ist nicht verpflichtet, über den vom Gesetz vorgesehe-nen Verjährungszeitraum hinaus den Gutschein einzulösen.

Neben der angemessenen Be-fristung sollten Gutscheine zumin-dest den Aussteller des Gutscheins, den Nennbetrag der Ware oder der Leistung, den Ort der Einlö-sung und das Ausstellungsdatum enthalten. Das Ausstellungsdatum ist für die Berechnung der Verjäh-rungsfrist wichtig.

UmtauschgutscheineGutscheine können auch dann ausgestellt werden, wenn der Händler freiwillig Waren zurück-nimmt, ohne dass ein Mangel vorliegt. Diese werden im Allge-meinen als Gutschrift bezeich-net. Für den Fall einer Gutschrift sollten die Bedingungen genau festgelegt werden. Ein Umtausch gegen Gutschrift bei fehlerfreier Ware erfolgt in der Regel aus Kulanzgründen. Der Händler wird in solchen Fällen nur selten die Einlösung an hohe Anforderungen knüpfen.

Ist eine gekaufte Sache man - gelhaft, kann der Kunde den Feh- ler reklamieren. Der Händler darf

in diesem Fall nur dann einen Gutschein ausstellen, wenn der Kunde damit ausdrücklich ein-verstanden ist. Der Kunde muss einen Gutschein in diesem Fall also nicht akzeptieren, sondern kann seine gesetzlichen Gewährleis-tungsrechte geltend machen. Der Käufer hat bei mangelhafter Ware danach zunächst einen Anspruch auf sogenannte Nacherfüllung. Dies bedeutet, dass der Käufer ein Wahlrecht hat, ob er den Gegen-stand reparieren lässt oder eine andere mangelfreie Sache fordert. Erst wenn diese Nacherfüllung scheitert, weil sie unmöglich be-ziehungsweise unverhältnismäßig ist, oder wenn eine dem Verkäufer gesetzte Frist erfolglos abläuft, kann der Käufer den Rücktritt vom Vertrag erklären, mindern und Schadensersatz verlangen.

Eine zum Nachteil des Käufers hiervon abweichende Vereinba-rung – etwa in den Allgemei-nen Geschäftsbedingungen – ist nicht zulässig. Hat der Kunde allerdings die Ausstellung eines Umtauschgutscheins bei mangel-hafter Ware akzeptiert, so muss er sich daran festhalten lassen. Der Umtauschgutschein tritt an die Stelle seiner Gewährleistungs-ansprüche, der Käufer erhält den Gutschein anstatt der reparier-

ten oder ausgetauschten Sache. Auch diese Umtauschgutscheine können zeitlich befristet werden. Die Fristen sind mit denen von Geschenkgutscheinen identisch.

UmsatzsteuerWerden Gutscheine ausgegeben, die nicht zum Bezug von hinrei-chend bezeichneten Leistungen berechtigen, handelt es sich nach Auffassung der deutschen Fi-nanzverwaltung lediglich um den Umtausch eines Zahlungsmittels. Erst bei Einlösung des Gutscheins unterliege die Leistung der Um-satzsteuer, so die Oberfinanzdirek-tion Karlsruhe in einer Verfügung vom 25. August 2011. Beispiele: Ein Kino stellt einen Gutschein aus, der sowohl für Filmvorfüh-rungen als auch beim Erwerb von Snacks und Getränken eingelöst werden kann. Ein Kaufhaus stellt einen Gutschein aus, der zum Bezug von Waren aus seinem gesamten Sortiment berechtigt. Werden dagegen Gutscheine über bestimmte, konkret bezeichnete Leistungen ausgestellt, unterliegt der gezahlte Betrag als Anzahlung der Umsatzbesteuerung. Der ge-gebenenfalls noch zu zahlende Differenzbetrag unterliegt bei Ausführung der Leistung der Um-satzsteuer. Beispiele: Ein Res-

taurant stellt einen Gutschein über ein Frühstücksbuffet aus. Ein Kino erstellt Gutscheine über Filmvorführungen. Ein Fitness-studio stellt einen Gutschein zur Benutzung der Sonnenbank aus.

tipps für HändlerBei der Ausgabe von Gutscheinen sollten diese, auch im Hinblick auf die Buchführung (Verbindlichkei-ten), durchnummeriert und nach Datum geordnet werden. Dies erleichtert zum einen die Aussor-tierung und Ausbuchung abgelau-fener Gutscheine, zum anderen ermöglicht es einen Überblick über die im Umlauf befindlichen Gutscheine. Bei der Befristung ist das Ausstellungsdatum von entscheidender Bedeutung. Jeder Gutschein sollte daher stets ein deutlich lesbares Ausstellungsda-tum enthalten. Dem Kunden muss eine ausreichende Zeitspanne zur Einlösung des Gutscheins gewährt werden. ❙

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IHK WirtschaftsForum 02.14 43

a n z e i g e

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskam-mer Frankfurt am Main hat in ihrer Sitzung am 12. Dezember 2013, gemäß den §§ 3 und 4 des Geset-zes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Indus-trie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwal-tung sowie zur änderung weiterer Vorschriften vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, S. 2749), das nachfolgende Fi-nanzstatut beschlossen:

teil I Anwendungsbereich

§ 1 Anwendungsbereich(1) Das Finanzstatut regelt die Aufstellung und den Vollzug des Wirtschaftsplans (Wirtschaftsführung) sowie die Rechnungslegung und die Abschlussprü-fung der IHK. (2) Richtlinien zur Ausführung des Finanzstatuts wer-den von Präsident und Hauptgeschäftsführer der IHK erlassen. Soweit von der IHK keine eigenen Richtlini-en erlassen werden, gelten die Muster-Richtlinien zur Ausführung des Finanzstatuts des DIHK-Arbeitskreises Kaufmännisches Rechnungswesen und Controlling.

teil II Allgemeine Vorschriften zum Wirtschaftsplan

§ 2 Feststellung der Wirtschaftssatzung und des Wirtschaftsplans, Geschäftsjahr(1) Die Vollversammlung stellt den Wirtschaftsplan durch die Wirtschaftssatzung fest. Die Wirtschaftssat-zung bestimmt über die Beiträge und darüber, bis zu welcher Höhe Kredite aufgenommen und Verpflichtun-gen zur Leistung von Investitionsausgaben in künftigen Jahren (Verpflichtungsermächtigungen) eingegangen werden dürfen. Der Hauptgeschäftsführer und das Prä-sidium legen den Entwurf der Wirtschaftssatzung und des Wirtschaftsplans so rechtzeitig der Vollversamm-lung vor, dass diese darüber vor Beginn des Geschäfts-jahres Beschluss fassen kann. Die Wirtschaftssatzung wird gemäß § 12 der Satzung der IHK veröffentlicht.(2) Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

§ 3 Bedeutung und Wirkung des Wirtschaftsplans(1) Der Wirtschaftsplan dient der Planung und De-ckung des Ressourcenbedarfs, der zur Erfüllung der Aufgaben der IHK im folgenden Geschäftsjahr (Pla-nungszeitraum) voraussichtlich notwendig ist. Der Wirtschaftsplan bildet die Grundlage für die Wirt-schaftsführung der IHK. (2) Der Wirtschaftsplan ermächtigt die zuständigen Organe, Ressourcen aufzunehmen, anzuschaffen, ein-zusetzen und zu verbrauchen. Durch den Wirtschafts-plan werden Ansprüche oder Verbindlichkeiten weder begründet noch aufgehoben.

§ 4 Bestandteile des Wirtschaftsplans(1) Der Wirtschaftsplan gliedert sich in einen Erfolgs-plan und einen Finanzplan.(2) Dem Wirtschaftsplan sind als Anlagen die Per-sonalübersicht und eine gesonderte Zusammenstel-lung der übernommenen Bürgschaften, Garantien oder sonstigen Gewährleistungen, die zu Aufwendungen in künftigen Geschäftsjahren führen können, beizufügen.

§ 5 Vorläufige WirtschaftsführungIst der Wirtschaftsplan zu Beginn des Geschäftsjah-res noch nicht festgestellt, dürfen Aufwendungen zur

Erfüllung rechtlicher Verpflichtungen, im Übrigen nur im Rahmen der Ansätze des Wirtschaftsplans des Vor-jahres, geleistet werden.

§ 6 Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit(1) Bei Aufstellung und Ausführung des Wirtschafts-plans sind die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu beachten.(2) Für alle Auftragsvergaben ist die von der IHK zu er-lassende Beschaffungsrichtlinie anzuwenden.

teil III Aufstellung des Wirtschaftsplans

§ 7 Inhalt, Gliederung und Erläuterung des Wirt-schaftsplans(1) Vor Beginn eines jeden Geschäftsjahres stellt die IHK einen Wirtschaftsplan auf. Der Erfolgsplan ist aus-zugleichen.(2) Im Erfolgs- und Finanzplan sind alle Erträge und Aufwendungen, der zur Verwendung im Erfolgsplan vorgesehene Ergebnisvortrag und die Rücklagenver-änderungen sowie Einzahlungen und Auszahlungen in voller Höhe und getrennt voneinander anzusetzen und auszuweisen. Zuwendungen Dritter sind beson-ders auszuweisen. Notwendige Verpflichtungsermäch-tigungen sind anzusetzen.(3) Der Erfolgsplan ist nach dem in Anlage I beigefüg-ten Muster zu gliedern.(4) Der Finanzplan ist nach dem in Anlage II beige-fügten Muster zu gliedern. Wenn Verpflichtungen zu Lasten zukünftiger Geschäftsjahre eingegangen wer-den sollen (Verpflichtungsermächtigung), sind diese zu der Maßnahme darzulegen.(5) Die wesentlichen Posten des Erfolgs- und des Fi-nanzplans sind, insbesondere soweit sie von den Vor-jahreszahlen erheblich abweichen, zu erläutern.

§ 8 Größere Baumaßnahmen(1) Größere Baumaßnahmen liegen dann vor, wenn das Volumen 5 % der Summe der geplanten Aufwen-dungen überschreitet.(2) Derartige Baumaßnahmen sind in ihrer Gesamt-heit von der Vollversammlung zu beschließen. Dies gilt auch dann, wenn sie sich über mehrere Jahre erstre-cken. Verbindliche Grundlage ist eine Kosten- und Fi-nanzierungsübersicht. Eine erneute Beschlussfassung ist notwendig, wenn sich das Volumen der Baumaß-nahme um mehr als 10 % erhöht.

§ 9 Gesonderte Wirtschaftspläne für bestimmte EinrichtungenFür unselbstständige Einrichtungen der IHK, die sich zu einem erheblichen Teil aus eigenen Erträgen oder zweckgebundenen Leistungen Dritter finanzieren, sind gesonderte Wirtschaftspläne zulässig; die Vorschrif-ten dieses Finanzstatuts sind anzuwenden. Die ge-sonderten Wirtschaftspläne sind dem Wirtschafts-plan der IHK beizufügen.

§ 10 Nachtragswirtschaftsplan(1) Der Wirtschaftsplan ist zu ändern, wenn sich Er-folgs- oder Finanzrechnung erkennbar gegenüber dem Wirtschaftsplan erheblich verändern. Eine erhebliche Veränderung liegt dann vor, wenn das Volumen des Erfolgs- oder Finanzplans um mehr als 10 % über-schritten wird. Die Vollversammlung kann bei Verab-schiedung des Wirtschaftsplans weitergehende An-

forderungen zur Notwendigkeit, den Wirtschaftsplan zu ändern, beschließen.(2) Die Regelungen des § 2 Abs. 1 gelten mit der Maß-gabe entsprechend, dass die Vollversammlung eine geänderte Wirtschaftssatzung und gegebenenfalls einen Nachtragswirtschaftsplan bis zum Ende des je-weiligen Geschäftsjahres beschließt. Im Rahmen ei-nes Nachtragswirtschaftsplans kann ein positives Er-gebnis geplant werden.

teil IV Ausführung des Wirtschaftsplans

§ 11 Gesamtdeckungsprinzip, Deckungsfähigkeit(1) Alle Erträge dienen, soweit nichts anderes be-stimmt ist, zur Deckung aller Aufwendungen (Ge-samtdeckungsprinzip).(2) Zweckgebundene Mehrerträge sind nur für da-mit verbundende Mehraufwendungen zu verwenden.(3) Personalaufwand und alle übrigen Aufwendungen sind jeweils für sich deckungsfähig. Sie können ins-gesamt für gegenseitig deckungsfähig erklärt werden. Aufwendungen für einzelne Zwecke können von der Deckungsfähigkeit ausgenommen werden.(4) Investitionsauszahlungen können für gegenseitig deckungsfähig erklärt werden.

§ 12 Vollständigkeit und Abweichungen vom Wirt-schaftsplan, Übertragbarkeit(1) Erträge sind rechtzeitig und vollständig zu erheben.(2) Der angesetzte Personalaufwand und alle übri-gen Aufwendungen dürfen bis zu 10 % der Planwer-te überschritten werden, soweit Deckung vorhanden ist. Bei fehlender Deckung bedürfen auch Überschrei-tungen der Planwerte bis zu 10 % der Genehmigung der Vollversammlung.(3) Außerplanmäßige Aufwendungen und außer-planmäßige Investitionsauszahlungen dürfen geleis-tet werden, wenn sie unabweisbar oder für die Auf-rechterhaltung der Betriebsfähigkeit unumgänglich notwendig sind. Sie bedürfen der Genehmigung der Vollversammlung.(4) Mehrauszahlungen für im Finanzplan veranschlagte Einzelvorhaben bedürfen der Genehmigung der Voll-versammlung, sofern keine Deckungsfähigkeit gege-ben ist.(5) Planansätze für Investitionen sind übertragbar bis zum Ende des auf die Bewilligung folgenden dritten Geschäftsjahres.

teil V Buchführung, rechnungslegung und Controlling

§ 13 Buchführung, Inventar(1) Die IHK führt ihre Bücher nach den Regeln der kaufmännischen doppelten Buchführung; soweit sich aus diesem Finanzstatut nichts anderes ergibt, gelten sinngemäß die Vorschriften des ersten Abschnitts des Dritten Buchs des Handelsgesetzbuches in ihrer jeweils geltenden Fassung. Bei der Anwendung sind die Aufga-benstellung und die Organisation der IHK zu beachten. (2) Das Rechnungswesen bildet unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung die Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage der IHK vollständig ab. Die Buchführung ist nach dem als Anlage VI bei-gefügten IHK-Kontenrahmen zu gliedern.

Finanzstatut der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

IHK WirtschaftsForum 02.1444

amtliches

§ 14 EröffnungsbilanzFür die beim Übergang auf die kaufmännische dop-pelte Buchführung aufgestellte Eröffnungsbilanz gel-ten die Sondervorschriften, die in den Richtlinien zur Ausführung des Finanzstatuts geregelt sind.

§ 15 Jahresabschluss, Anhang mit Plan-/Ist-Ver-gleich des Wirtschaftsplans und Lagebericht(1) Die IHK stellt innerhalb des ersten Halbjahres des Geschäftsjahres für das vergangene Geschäftsjahr ei-nen Jahresabschluss, einen Anhang zum Jahresab-schluss und einen Lagebericht unter sinngemäßer An-wendung der Vorschriften der §§ 238 bis 257, 284 bis 286 und 289 des Handelsgesetzbuches sowie Artikel 28, 66 und 67 EGHGB auf.(2) Der Jahresabschluss der IHK besteht aus der Bi-lanz, der Erfolgs- und der Finanzrechnung. Die Bilanz ist nach dem als Anlage III, die Erfolgsrechnung nach dem als Anlage IV und die Finanzrechnung nach dem als Anlage V beigefügten Muster zu gliedern.(3) In den Anhang ist ein Anlagenspiegel und ein Plan-/Ist-Vergleich der Pläne nach §§ 2 bzw. 10 so-wie 9 aufzunehmen.(4) Im Lagebericht sind der Geschäftsverlauf und die Lage der IHK im abgelaufenen Geschäftsjahr so dar-zustellen, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird. Er hat eine aus-gewogene und umfassende Analyse des Geschäftsver-laufs und der Lage zu enthalten. Darüber hinaus ist im Lagebericht auf Vorgänge von besonderer Bedeu-tung nach dem Schluss des Geschäftsjahres einzuge-hen. Die voraussichtliche Entwicklung der IHK ist mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken zu beurtei-len und zu erläutern.

§ 15 a Einzelvorschriften zum Jahresabschluss(1) Die Nettoposition ergibt sich als Unterschieds-betrag zwischen Vermögen und Schulden unter Be-rücksichtigung von Rücklagen zum Stichtag der Er-öffnungsbilanz. Sie kann nur bei erheblicher änderung der aktuellen Verhältnisse beim unbeweglichen Sach-anlagevermögen im Vergleich zum Eröffnungsbilanz-stichtag angepasst werden. Sie darf im Regelfall nicht größer sein als das zur Erfüllung der Aufgaben der IHK notwendige, um Sonderposten (siehe Abs. 4) vermin-derte unbewegliche Sachanlagevermögen.(2) Die IHK hat eine Ausgleichsrücklage zu bilden. Diese dient zum Ausgleich aller ergebniswirksamen Schwankungen und kann bis zu 50 % der Summe der geplanten Aufwendungen betragen. Die Bildung von zweckbestimmten Rücklagen ist zulässig. Sie sind in der Bilanz als „andere Rücklagen“ auszuweisen. Der Verwendungszweck und der Umfang sind hinreichend zu konkretisieren, wie auch der Zeitpunkt der voraus-sichtlichen Inanspruchnahme.(3) Ergebnisse können auf neue Rechnung vorgetra-gen werden. Sie sind spätestens im zweiten der Ent-stehung folgenden Geschäftsjahr den Rücklagen zu-zuführen oder im darauf folgenden Geschäftsjahr für den Ausgleich des Erfolgsplans heranzuziehen.(4) Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand oder anderer Zuschussgeber für Investitionen in akti-vierte Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind in der Bilanz auf der Passivseite als „Sonderpos-ten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen“ vermindert um den Betrag der bis zum jeweiligen Bi-lanzstichtag angefallenen Auflösungsbeträge auf die mit diesen Mitteln finanzierten Vermögensgegenstän-de des Anlagevermögens auszuweisen.(5) Bei der Erstellung des Jahresabschlusses kann ein Ergebnisverwendungsvorschlag berücksichtigt werden.

§ 16 Controlling, IKS(1) Die IHK richtet eine Kosten- und Leistungsrech-nung (Kostenarten-, Kostenstellen-, Kostenträger-rechnung) ein, die eine betriebswirtschaftliche Kal-kulation sowie eine betriebsinterne Steuerung und Beurteilung der Wirtschaftlichkeit und Leistungsfä-higkeit der IHK erlaubt. Dazu sind der Struktur der IHK entsprechende Kostenstellen und ihren Leistun-gen entsprechende Kostenträger zu bilden. Die Kosten sind nachprüfbar aus der Buchführung herzuleiten und verursachungsgerecht den Kostenstellen und Kosten-trägern zuzuordnen. Die Kosten- und Leistungsrech-nung ist ein wichtiger Bestandteil des Controllingsys-tems. Ihre Ergebnisse sind den Entscheidungsträgern in Form eines empfängerorientierten Berichtswesens in regelmäßigen Abständen zur Verfügung zu stellen.(2) Die IHK richtet ein für ihre Verhältnisse angemes-senes Internes Kontrollsystem ein.

teil VI Abschlussprüfung und Entlastung

§ 17 Prüfung, Vorlage und Feststellung des Jah-resabschlusses, Verwendung des Ergebnisses, Ent-lastung sowie Veröffentlichung(1) Die IHK hat den Jahresabschluss unter Einbezie-hung der Buchführung, den Anhang und den Lagebe-richt sowie die Ordnungsmäßigkeit der Wirtschafts-führung, einschließlich der Beachtung der Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit, prüfen zu las-sen. Bei der Prüfung sind die Prüfungsrichtlinien der zuständigen Rechtsaufsichtsbehörde sowie sinngemäß die §§ 317, 320, 321 und 322 des Handelsgesetzbu-ches und sinngemäß des § 53 Abs. 1 des Haushalts-grundsätzegesetzes zu beachten.(2) Die Prüfung gemäß Abs. 1 wird von der vom Deut-schen Industrie- und Handelskammertag errichteten unabhängigen Rechnungsprüfungsstelle für die Indus-trie- und Handelskammern durchgeführt. Die Rech-nungsprüfungsstelle legt zeitgleich den Prüfungsbericht der Rechtsaufsichtsbehörde und der IHK vor. Grundla-ge für die Prüfung durch ehrenamtliche Rechnungs-prüfer ist insbesondere der Bericht der Rechnungsprü-fungsstelle; weitere zusätzliche Prüfungshandlungen aus besonderen Anlässen bleiben ihnen unbenommen. (3) Die Vollversammlung stellt den Jahresabschluss fest und beschließt über die Ergebnisverwendung.(4) Die Vollversammlung erteilt die Entlastung für die Wirtschaftsführung. Das Verfahren regelt die IHK-Satzung.(5) Der Jahresabschluss ist in dem für die Veröffentli-chung von Satzungsrecht vorgesehenen Medium oder im Internet zu veröffentlichen. Zulässig ist auch eine verkürzte Form.

teil VII Ergänzende Vorschriften

§ 18 Beauftragter für die Wirtschaftsführung(1) Soweit der Hauptgeschäftsführer die Aufgabe nicht selbst wahrnimmt, ist bei der IHK ein Beauftragter für die Wirtschaftsführung zu bestellen. Der Beauf-tragte ist dem Hauptgeschäftsführer unmittelbar zu unterstellen.(2) Dem Beauftragten obliegen die Erstellung des Ent-wurfs des Wirtschaftsplans sowie die Bewirtschaftung der Mittel. Er ist bei allen Maßnahmen von finanziel-ler Bedeutung zu beteiligen.(3) Der Beauftragte für die Wirtschaftsführung soll eingreifen, wenn die Liquidität gefährdet ist, die Er-träge erheblich hinter den Planwerten zurückbleiben oder ein Nachtrag erforderlich wird. Wenn die Ent-wicklung der Erträge und Aufwendungen es erfordert,

kann der Beauftragte für die Wirtschaftsführung es von seiner Einwilligung (vorherigen Zustimmung) ab-hängig machen, ob Aufwendungen geleistet oder Ver-pflichtungen eingegangen werden.(4) Dem Beauftragten obliegt die Erstellung des Jah-resabschlusses inklusive Anhang.

§ 19 Nutzungen und Sachbezüge(1) Nutzungen und Sachbezüge dürfen Beschäftigten der IHK nur gegen angemessenes Entgelt gewährt wer-den, soweit nicht durch Gesetz, Dienstvertrag, für den öffentlichen Dienst allgemein geltende Vorschriften oder im Wirtschaftsplan etwas anderes bestimmt ist.(2) Personalaufwendungen, die nicht auf Gesetz, Dienstvereinbarung oder auf Dienstvertrag beruhen, dürfen nur geleistet werden, wenn dafür Mittel be-reitgestellt werden, die im Wirtschaftsplan besonders zu erläutern sind.

§ 20 Erwerb, Veräußerung und Belastung von Grundstücken, Beteiligungen(1) Zum Erwerb, zur Veräußerung und zur dinglichen Belastung von Grundstücken ist die Einwilligung der Vollversammlung einzuholen, soweit diese Rechtsge-schäfte nicht bereits nach dem Wirtschaftsplan vor-gesehen sind.(2) Zur Eingehung oder Veräußerung von Beteiligun-gen ist die Einwilligung der Vollversammlung einzu-holen. Beteiligungen sind Anteile an Unternehmen des privaten Rechts, die dazu bestimmt sind, dem gesetz-lichen Auftrag der IHK durch Herstellung einer dauer-haften Verbindung zu diesem Unternehmen zu dienen. Bei Beteiligungen mit mehr als 50 % der Anteile ist für die Angelegenheiten von wesentlicher Bedeutung der Gesellschaft das Beschlussrecht der Vollversamm-lung der IHK nach § 4 Satz 1 IHKG sicherzustellen.

§ 20 a ZuwendungenZuwendungen sind freiwillige finanzielle Leistungen an Dritte (Stellen außerhalb der IHK) zur Erfüllung be-stimmter Zwecke, die unter Beachtung von § 1 IHKG und den Grundsätzen des staatlichen Haushaltsrechts erfolgen.

§ 21 Änderung von Verträgen, VergleicheDie IHK darf zu ihrem Nachteil Verträge nur in beson-ders begründeten Ausnahmefällen aufheben oder än-dern und Vergleiche nur abschließen, wenn dies für sie zweckmäßig und wirtschaftlich ist.

§ 22 Veränderung von Ansprüchen(1) Die IHK darf Ansprüche nur1. stunden, wenn die sofortige Einziehung mit erheb-lichen Härten für den Anspruchsgegner verbunden wäre und der Anspruch durch die Stundung nicht ge-fährdet wird;2. niederschlagen, wenn feststeht, dass die Einzie-hung keinen Erfolg haben wird oder wenn die Kosten der Einziehung außer Verhältnis zur Höhe des An-spruchs stehen;3. erlassen, wenn die Einziehung nach Lage des ein-zelnen Falles für den Anspruchsgegner eine besonde-re Härte darstellen würde; das gleiche gilt für die Er-stattung oder Anrechnung von geleisteten Beträgen.2) Regelungen in anderen Rechtsvorschriften blei-ben unberührt.

§ 23 GeldanlagenBei Geldanlagen ist auf eine ausreichende Sicherheit zu achten; sie sollen einen angemessenen Ertrag brin-

IHK WirtschaftsForum 02.14 45

amtliches

gen und für den vorgesehenen Zweck in Anspruch ge-nommen werden können.

§ 24 In-Kraft-treten / Geltungsdauer / Übergangs-regelungenMit In-Kraft-Treten dieses Finanzstatutes wird die Ausgleichsrücklage gemäß § 15 Abs. 3 FS alter Fas-sung in die Ausgleichsrücklage gemäß § 15 a Abs. 2 FS umgewidmet. Die Liquiditätsrücklage ist bis spä-testens zum 31. Dezember 2018 zu verwenden. Das Finanzstatut gilt erstmals für das Geschäftsjahr 2014.

Frankfurt am Main, 12. Dezember 2013

Industrie- und HandelskammerFrankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

Das Finanzstatut wurde vom Hessischen Ministeri-um für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung am 8. Januar 2014 (AZ III 5-2 - 041-d-06-0007#001) genehmigt.

Der vorstehende Beschluss wird hiermit ausgefertigt und öffentlich bekannt gemacht.

Frankfurt am Main, 15. Januar 2014

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

ANLAGE I FS: VorSCHAu LFD. JAHr uND ErFoLGSPLAN FJ.in t€

PlanFj.

Vorschaulfd. Jahr

Planlfd. Jahr

IstVorjahr

1. Beiträge 0 0 0 0 2. Gebühren 0 0 0 0 3. Erträge aus Entgelten 0 0 0 0 4. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen 0 0 0 0 5. Sonstige betriebliche Erträge 0 0 0 0

davon aus Erstattungen 0 0 0 0davon aus öffentlichen Zuwendungen 0 0 0 0

Betriebserträge 0 0 0 0 6. Materialaufwand 0 0 0 0

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 0 0 0 0b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 0 0 0 0

7. Personalaufwand 0 0 0 0a) Gehälter 0 0 0 0b) soziale Abgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung 0 0 0 0

8. Abschreibungen 0 0 0 0 9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 0 0 0 0

Betriebsaufwand 0 0 0 0

Betriebsergebnis 0 0 0 010. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0 0 0 011. Zinsen und ähnliche Erträge 0 0 0 0

davon aus Erträgen aus der Abzinsung 0 0 0 012. Abschreibungen auf Finanzanlagen 0 0 0 013. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0 0 0 0

davon aus Aufwendungen aus der Aufzinsung 0 0 0 0Finanzergebnis 0 0 0 0Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 0 0 0 0

Außerordentliche Erträge 0 0 0 0Außerordentliche Aufwendungen 0 0 0 0

14. Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 015. Steuern vom Einkommen und Ertrag 0 0 0 016. Sonstige Steuern 0 0 0 0

Jahresergebnis 0 0 0 017. Ergebnisvortrag 0 0 0 018. Entnahmen aus Rücklagen 0 0 0 0

a) Entnahme aus der Ausgleichsrücklage 0 0 0 0b) Entnahme aus der Liquiditätsrücklage 0 0 0 0c) Entnahme aus anderen Rücklagen 0 0 0 0

19. Einstellungen in Rücklagen 0 0 0 0a) Einstellung in die Ausgleichsrücklage 0 0 0 0b) Einstellung in die Liquiditätsrücklage 0 0 0 0c) Einstellung in andere Rücklagen 0 0 0 0

20. Ergebnis 0 0 0 0

IHK WirtschaftsForum 02.1446

amtliches

ANLAGE II FS: VorSCHAu LFD. JAHr uND FINANZPLAN FJ.

in t€PlanFj.

Vorschaulfd. J.

Planlfd. J.

IstVj.

1. Jahresergebnis ohne außerordentlichen Posten 0 0 0 0

2. + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 0 0 0 0

- Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 0 0 0 0

3. -/+ Veränderung Rückstellungen und Rechnungsabgrenzungsposten 0 0 0 0

4. + zahlungsunwirksame Aufwendungen 0 0 0 0

- zahlungsunwirksame Erträge 0 0 0 0

5. -/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0 0 0 0

6. -/+ Zu-/Abnahme der Vorräte, Forderungen sowie anderer Aktiva 0 0 0 0

7. +/- Zu-/Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 0 0 0 0

8. +/- Ein- und Auszahlungen aus außerordentlichen Posten 0 0 0 0

9. = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 0 0 0 0

10. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 0 0 0 0

11. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 0 0 0 0

12. + Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen 0 0 0 0

13. - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 0 0 0 0

14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 0 0 0 0

15. - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 0 0 0

16. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit 0 0 0 0

17. + Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 0 0 0 018. - Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten 0 0 0 0

19. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 0 0 0 0

20. +/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes 0 0 0 021. + Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 0 0 0 0

22. = Finanzmittelbestand am Ende der Periode 0 0 0 0

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IHK WirtschaftsForum 02.1448

amtliches

ANLAGE IV FS: ErFoLGSrECHNuNG

in € Istlfd. Jahr

IstVj.

1. Beiträge 0,00 0,00

2. Gebühren 0,00 0,00

3. Erträge aus Entgelten 0,00 0,00

4. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen 0,00 0,00

5. Sonstige betriebliche Erträge 0,00 0,00

davon aus Erstattungen 0,00 0,00

davon aus öffentlichen Zuwendungen 0,00 0,00

Betriebserträge 0,00 0,00

6. Materialaufwand 0,00 0,00

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 0,00 0,00

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 0,00 0,00

7. Personalaufwand 0,00 0,00

a) Gehälter 0,00 0,00

b) soziale Abgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung 0,00 0,00

8. Abschreibungen 0,00 0,00

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 0,00 0,00

Betriebsaufwand 0,00 0,00

Betriebsergebnis 0,00 0,00

10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0,00 0,00

11. Zinsen und ähnliche Erträge 0,00 0,00

davon aus Erträgen aus der Abzinsung 0,00 0,00

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,00 0,00

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0,00 0,00

davon aus Aufwendungen aus der Aufzinsung 0,00 0,00

Finanzergebnis 0,00 0,00

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 0,00 0,00

Außerordentliche Erträge 0,00 0,00

Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00

14. Außerordentliches Ergebnis 0,00 0,00

15. Steuern vom Einkommen und Ertrag 0,00 0,00

16. Sonstige Steuern 0,00 0,00

Jahresergebnis 0,00 0,00

17. Ergebnisvortrag 0,00 0,00

18. Entnahmen aus Rücklagen 0,00 0,00

a) Entnahme aus der Ausgleichsrücklage 0,00 0,00

b) Entnahme aus der Liquiditätsrücklage 0,00 0,00

c) Entnahme aus anderen Rücklagen 0,00 0,00

19. Einstellungen in Rücklagen 0,00 0,00

a) Einstellung in die Ausgleichsrücklage 0,00 0,00

b) Einstellung in die Liquiditätsrücklage 0,00 0,00

c) Einstellung in andere Rücklagen 0,00 0,00

20. Ergebnis 0,00 0,00

IHK WirtschaftsForum 02.14 49

amtliches

ANLAGE V FS: FINANZrECHNuNG

in €Ist lfd. J.

IstVj.

1. Jahresergebnis ohne außerordentlichen Posten 0,00 0,00

2. + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 0,00 0,00

- Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 0,00 0,00

3. -/+ Veränderung Rückstellungen und Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00

4. + zahlungsunwirksame Aufwendungen 0,00 0,00

- zahlungsunwirksame Erträge 0,00 0,00

5. -/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0,00 0,00

6. -/+ Zu-/Abnahme der Vorräte, Forderungen sowie anderer Aktiva 0,00 0,00

7. +/- Zu-/Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 0,00 0,00

8. +/- Ein- und Auszahlungen aus außerordentlichen Posten 0,00 0,00

9. = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 0,00 0,00

10. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 0,00 0,00

11. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 0,00 0,00

12. + Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen 0,00 0,00

13. - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 0,00 0,00

14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 0,00 0,00

15. - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0,00 0,00

16. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit 0,00 0,00

17. + Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 0,00 0,00

18. - Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten 0,00 0,00

19. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 0,00 0,00

20. +/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes 0,00 0,00

21. + Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 0,00 0,00

22. = Finanzmittelbestand am Ende der Periode 0,00 0,00

Dr. Roland Gerschermann ist am 12. Dezem-ber mit der Ehrenmedaille der IHK Frank-furt ausgezeichnet worden. IHK-Präsident Prof. Mathias Müller hob in seiner Laudatio insbesondere das langjährige Engagement von Gerschermann für die Wirtschaft am Standort Frankfurt und seinen fachlichen Einsatz in Belangen der Informations- und Kreativwirtschaft hervor. Gerschermann war seit 2009 Vizepräsident und seit 2004 Mitglied der Vollversammlung der IHK Frankfurt. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des IHK-Ausschusses Informationswirtschaft setzte er

sich vor allem für den Breitbandausbau im IHK-Bezirk und den Urheberrechtsschutz ein. Bis Ende vergangenen Jahres war er Geschäftsführer der Frankfurter Allgemei-ne Zeitung. Seine positive Ausstrahlung und schöpferische Neugier kommt durch ein Frage-Antwort-Spiel anlässlich sei-ner Verabschiedung bei der FAZ treffend zum Ausdruck. Auf die Frage, wer oder was er hätte sein mögen, antwortete Gerschermann gewandt und schlagfer-tig: „Der Deutsch-Amerikaner Johannes Googleberg.“

IHK-Ehrenmedaille für Dr. Roland GerschermannFo

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IHK WirtschaftsForum 02.1450

amtliches IHK intern

ANLAGE VI FS: KoNtENrAHMEN

Kontenklasse Kontengruppe Bezeichnung

0 Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

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1 Finanzanlagen

10 frei

11 Anteile an verbundenen Unternehmen

12 Ausleihungen an verbundene Unternehmen

13 Beteiligungen

14 Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

15 Wertpapiere des Anlagevermögens

16 Sonstige Ausleihungen und Rückdeckungsansprüche

17 Festgelder des Anlagevermögens

18 frei

19 frei

2 Umlaufvermögen und aktive Rechnungsabgrenzung

Vorräte

20 Hilfs- und Betriebsstoffe

21 Unfertige Leistungen

22 Handelswaren

23 Geleistete Anzahlungen auf bezogene Lieferungen und Leistungen

24 Forderungen aus IHK-Beiträgen, Gebühren und Entgelten

25 Forderungen gegen verbundene Unternehmen und gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

26 Sonstige Vermögensgegenstände

27 Wertpapiere des Umlaufvermögens

28 Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

29 Aktive Rechnungsabgrenzung

298 Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

3 Eigenkapital, Sonderposten und Rückstellungen

30 Nettoposition

31 frei

32 Rücklagen

33 Jahresergebnis und Ergebnisvortrag

34 frei

35 Sonderposten

36 frei

37 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

38 Steuerrückstellungen

39 Sonstige Rückstellungen

4 Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzung

40 frei

41 frei

42 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

43 Erhaltene Anzahlungen

44 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

45 frei

IHK WirtschaftsForum 02.14 51

amtliches

ANLAGE VI FS: KoNtENrAHMEN

Kontenklasse Kontengruppe Bezeichnung

46 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

47 Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

48 Sonstige Verbindlichkeiten

49 Passive Rechnungsabgrenzung

5 Erträge

50 Erträge aus IHK-Beiträgen

51 Erträge aus Gebühren

52 Erträge aus Entgelten

53 Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen

54 Sonstige betriebliche Erträge

55 Erträge aus Beteiligungen

56 Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (inkl. Festgelder des Anlagevermögens)

57 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

58 Außerordentliche Erträge

6 Betriebliche Aufwendungen

60-61 Materialaufwand

60 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren

61 Bezogene Leistungen (für die betriebliche Leistungserstellung)

62-64 Personalaufwand

62 Gehälter

63 frei

64 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung

65 Abschreibungen

66-70 Sonstiger betrieblicher Aufwand

66 Sonstige Personalkosten

67 Aufwendungen für die Inanspruchnahme von Rechten und Diensten Dritter

68 Aufwendungen für Kommunikation und den sonstigen laufenden Betrieb

69 Aufwendungen für Mitgliedschaften und Sonstiges sowie Wertkorrekturen und periodenfremde Aufwendungen

7 Weitere Aufwendungen

70 Betriebliche Steuern

71 Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens und Verluste aus entsprechenden Abgängen

72 frei

73 frei

74 frei

75 Zinsen und ähnliche Aufwendungen

76 Außerordentlicher Aufwand

77 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

78 frei

79 Zuschüsse an gesonderte Wirtschaftspläne

8 Ergebnisrechnung

80 Eröffnung und Abschluss

81 Verrechnungskonten Eröffnungsbilanz (Verr.EB)

82 Migration

9 frei für Kostenrechnung u.ä.

IHK WirtschaftsForum 02.1452

amtliches

Gemäß der Verordnung über Einigungsstellen zur Bei-legung von Wettbewerbsstreitigkeiten vom 13. Fe-bruar 1959 (GVBl. Hessen I S. 3) in der Fassung vom 29. November 2010 (GVBl. Hessen I S. 450, 452) wird im Einvernehmen mit der Handwerkskammer Rhein-Main und der Verbraucherzentrale Hessen e.V. Fol-gendes bekannt gegeben:

Gemäß § 3 der o. a. Verordnung wurde Herr Wal-ter Labermeier, Eppstein, zum Vorsitzenden für die Dauer von zwei Jahren, d. h. bis zum 31. Dezember 2015, ernannt.

Gemäß § 3 der o. a. Verordnung wurde Frau Domi-nique Spaeth, Frankfurt am Main, zur stellvertre-

tenden Vorsitzenden für die Dauer von zwei Jahren, d. h. bis zum 31. Dezember 2015, ernannt.Gemäß § 4 der o. a. Verordnung wurde nachstehende Liste der Beisitzer für das Kalenderjahr 2014 aufgestellt:

1. Beck, Matthias, Ernst & Young GmbH2. Beckers, Gabriele, Verbraucherzentrale Hessen e. V.3. Bitter, Ute, Verbraucherzentrale Hessen e. V. 4. Engelmann, Oswald, Milupa GmbH5. Fiedler, Roland, Reformhaus FREYA KG6. Högel, Peter, Frankfurter Sparkasse 7. Köhlbrandt, Helge, Nestlé Deutschland AG8. Kügel, Andreas, J. F. Rompel & Söhne GmbH &

Co. KG9. Lenhart, Thomas, R + L Rosenberg & Lenhart

Deutsche Pelzhandelsgesellschaft mbH

10. Mauch, Peter, Orient-Teppich-Import Peter Mauch 11. Nagel, Frank, Hartmann Nagel Art & Consul-

ting GbR12. Schmitt, Dr. Olaf H., PerConex Personaldienst-

leistungen GmbH13. Spaeth, Dominique, Tupperware Deutschland

GmbH14. Wegner, Margarete, Frankfurter Kunstkabinett

Hanna Bekker vom Rath GmbH

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

Beisitzer Einigungsstelle

Die Vollversammlung der IHK Frankfurt am Main hat in ihrer Sitzung am 12. Dezember 2013 gemäß § 4 Satz 2 Ziffer 2 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handels-kammern folgenden Beschluss gefasst:

Die IHK Frankfurt übernimmt die Unterrichtung der Aufsteller von Spielgeräten mit Gewinnmög-lichkeit und ihres Personals gemäß § 33c Absatz 2 und 3 Gewerbeordnung für die hessischen IHKs, nämlich die IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, die IHK Fulda, die IHK Gießen-Friedberg, die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, die IHK Kassel-

Marburg, die IHK Lahn-Dill, die IHK Limburg an der Lahn, die IHK Offenbach am Main und die IHK Wiesbaden.

Frankfurt am Main, 12. Dezember 2013

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias Gräßle Präsident Hauptgeschäftsführer

Die Aufgabenübernahme wurde vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landes-

entwicklung am 16. Januar 2014 (AZ III 5-2 - 041-a-06-01-04#015) genehmigt.

Der vorstehende Beschluss wird hiermit ausgefer-tigt und öffentlich bekannt gemacht.

Frankfurt am Main, 20. Januar 2014

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias Gräßle Präsident Hauptgeschäftsführer

Aufgabenübernahme durch die IHK Frankfurt

Die Vollversammlung der IHK Frankfurt am Main hat in ihrer Sitzung am 12. Dezember 2013 gemäß § 4 Satz 2 Ziffer 2 des Gesetzes zur vorläufigen Re-gelung des Rechts der Industrie- und Handelskam-mern die folgende änderung der Gebührenordnung (Gebührentarif) der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main vom 14. April 2010, zuletzt ge-ändert durch Beschluss der Vollversammlung am 26. Juni 2013, beschlossen:

Einführung eines Gebührentarifs für die Unterrich-tung der Aufsteller von Spielgeräten mit Gewinn-möglichkeit und ihres Personals gem. § 33c Absatz 2 und 3 Gewerbeordnung von 200,00 Euro.

Die änderungen sind durch Fettdruck hervorgehoben.

BegründungMit Wirkung zum 1. September 2013 wurde mit än-derung des § 33c Absatz 2 und 3 der Gewerbeord-

nung den IHKs die Unterrichtung der Aufsteller von Spielgeräten mit Gewinnmöglichkeit und ihres Per-sonals über den ihnen gesetzlich vorgeschriebenen Jugend- und Spielerschutz übertragen.Diese Unterrichtung muss mindestens sechs mal 45 Minuten dauern und die Schutzregeln aus der Ge-werbeordnung, der Spielverordnung, den Spielhal-lengesetzen der Länder sowie dem Jugendschutz-gesetz beinhalten.Die Veranstaltung wurde von der IHK Frankfurt als sechsstündige Unterrichtung konzipiert, die eine einstündige Mittagspause sowie zwei fünfzehn-minütige Pausen zwischen den Unterrichtsblöcken vorsieht, durchgeführt von einem branchenerfah-renen Rechtsanwalt.Unter Berücksichtigung aller Kosten und umgelegt auf durchschnittlich 10 Teilnehmer ergab sich eine kostendeckende Gebühr von 200,00 Euro.

änderung von Satzungsrecht / änderung der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Gebührenordnung

Die änderung der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Gebühren-ordnung tritt am Tag nach ihrer Verkündung in Kraft.

Frankfurt am Main, 12. Dezember 2013

Industrie- und HandelskammerFrankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

Die änderung der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Gebühren-ordnung wurde vom Hessischen Ministerium für Wirt-schaft, Verkehr und Landesentwicklung am 16. Januar 2014 (AZ III 5-2 - 041-d-06-0006#008) genehmigt.

Der vorstehende Beschluss wird hiermit ausgefer-tigt und öffentlich bekannt gemacht.

Frankfurt am Main, 20. Januar 2014

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

Gebühren-Nr. Gebührentatbestand neue Gebühr in €

6 Fachkundeprüfungen, Unterrichtungsverfahren, Gefahrgutschulungen

6.7 unterrichtung der Aufsteller von Spielgeräten mit Gewinnmöglichkeit und ihres Personals

200,00

IHK WirtschaftsForum 02.14 53

amtliches

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskam-mer Frankfurt am Main hat am 12. Dezember 2013 gemäß den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handels-kammern (IHKG) vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I, S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Ge-setzes zur Förderung der elektronischen Verwaltung sowie zur änderung weiterer Vorschriften vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, S. 2749), folgende Beitragsord-nung beschlossen:

§ 1 Beitragspflicht(1) Die IHK erhebt von den IHK-Zugehörigen Bei-träge nach Maßgabe des IHKG und der folgenden Vorschriften; die Beiträge sind öffentliche Abgaben.(2) Die Beiträge werden als Grundbeiträge und Um-lagen erhoben. (3) Die Vollversammlung setzt jährlich in der Wirt-schaftssatzung die Grundbeiträge, den Hebesatz der Umlage und die Freistellungsgrenze (§ 5) fest.

§ 2 organgesellschaften und Betriebsstätten(1) Verbundene Unternehmen (Organgesellschaf-ten) werden nach den Bestimmungen des § 2 Abs. 1 IHKG als eigenständige IHK-Zugehörige zum Bei-trag veranlagt.(2) Hat ein IHK-Zugehöriger mehrere Betriebsstät-ten im Sinne von § 12 AO im IHK-Bezirk, so wird der Grundbeitrag nur einmal erhoben.

§ 3 Beginn und Ende der Beitragspflicht(1) Die Beitragspflicht entsteht mit Beginn des Ge-schäftsjahres, erstmalig mit dem Beginn der IHK-Zugehörigkeit.(2) Erhebungszeitraum für den Beitrag ist das Ge-schäftsjahr (§ 11 Abs. 1 der Satzung).(3) Die Beitragspflicht endet mit dem Zeitpunkt, in dem die Gewerbesteuerpflicht erlischt. Sie wird durch die Eröffnung eines Liquidations- oder Insolvenzver-fahrens nicht berührt.

§ 4 Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb(1) Der Gewerbeertrag wird nach § 7 GewStG un-ter Berücksichtigung von § 10a GewStG ermittelt.(2) Falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer-messbetrag nicht festgesetzt worden ist, tritt an die Stelle des Gewerbeertrages der nach dem Einkom-men- oder Körperschaftsteuergesetz ermittelte Ge-winn aus Gewerbebetrieb.

§ 5 Beitragsfreistellung nach § 3 Abs. 3 Sät-ze 3 bis 5 IHKG(1) Natürliche Personen und Personengesellschaften, die nicht in das Handelsregister eingetragen sind, und eingetragene Vereine, wenn nach Art oder Um-fang ein in kaufmännischer Weise eingerichteter Ge-schäftsbetrieb nicht erforderlich ist, sind vom Bei-trag freigestellt, soweit ihr Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz oder, soweit für das Bemes-sungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht fest-gesetzt wird, ihr nach dem Einkommensteuergesetz ermittelter Gewinn aus Gewerbebetrieb 5.200 Euro nicht übersteigt.(2) Die in Absatz 1 genannten natürlichen Personen sind, soweit sie in den letzten fünf Wirtschaftsjah-ren vor ihrer Betriebseröffnung weder Einkünfte aus

Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selb-ständiger Arbeit erzielt haben, noch an einer Kapital-gesellschaft mittelbar oder unmittelbar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, für das Geschäftsjahr einer Industrie- und Handelskammer, in dem die Be-triebseröffnung erfolgt, und für das darauf folgende Jahr von der Umlage und vom Grundbeitrag sowie für das dritte und vierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag oder Gewinn aus Gewerbe-betrieb 25.000 Euro nicht übersteigt.(3) Wenn nach dem Stand der zum Zeitpunkt der Ver-abschiedung der Wirtschaftssatzung vorliegenden Bemessungsgrundlagen zu besorgen ist, dass bei der IHK die Zahl der Beitragspflichtigen, die einen Bei-trag entrichten, durch die in den Absätzen 1 und 2 genannten Freistellungsregelungen auf weniger als 55 Prozent aller ihr zugehörigen Gewerbetreibenden sinkt, kann die Vollversammlung für das betreffen-de Geschäftsjahr eine entsprechende Herabsetzung der dort genannten Grenzen für den Gewerbeertrag oder den Gewinn aus Gewerbebetrieb beschließen.

§ 6 Grundbeitrag(1) Der Grundbeitrag kann gestaffelt werden. Zu den Staffelungskriterien gehören insbesondere Art und Umfang sowie die Leistungskraft des Gewerbebetrie-bes. Berücksichtigt werden können dabei der Gewer-beertrag, die Handelsregistereintragung, das Erfor-dernis eines in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetriebes, der Umsatz, die Bilanzsumme und die Arbeitnehmerzahl. Die Staffelung und die Höhe der Grundbeiträge legt die Vollversammlung in der Wirtschaftssatzung fest.(2) Der Grundbeitrag wird als Jahresbeitrag erho-ben. Er ist auch dann in voller Höhe zu entrichten, wenn der gewerbliche Betrieb oder seine Betriebs-stätten nicht im ganzen Erhebungszeitraum oder nur mit einem Betriebsteil beitragspflichtig sind. Besteht die Beitragspflicht im Erhebungszeitraum nicht län-ger als drei Monate, kann auf Antrag von der Erhe-bung des Grundbeitrages ganz oder teilweise abge-sehen werden.

§ 7 Berechnung der umlage(1) Bemessungsgrundlage für die Umlage ist der Ge-werbeertrag. (2) Bei natürlichen Personen und Personengesell-schaften ist die Bemessungsgrundlage für die Um-lage einmal um einen Freibetrag gemäß § 3 Abs. 3 Satz 7 IHKG für das Unternehmen zu kürzen; bei Unternehmen mit mehreren Betriebsstätten wird der Freibetrag vor Ermittlung der Zerlegungsantei-le von der Bemessungsgrundlage des ganzen Unter-nehmens abgezogen.

§ 8 Zerlegung(1) Bei einer Zerlegung des Gewerbeertrags sind nur die auf den IHK-Bezirk entfallenen Zerlegungsan-teile der Umlagebemessung und, soweit der Gewer-beertrag für die Bemessung des Grundbeitrags oder die Freistellung (§ 5) herangezogen wird, auch dabei zugrunde zu legen. Satz 1 gilt entsprechend für die Bemessungsgrundlage Gewinn aus Gewerbebetrieb und für den Umsatz, die Bilanzsumme oder die Ar-beitnehmerzahl, wenn diese für die Bemessung des Grundbeitrags herangezogen werden.

(2) Die Zerlegung erfolgt auf der Grundlage der von der Finanzverwaltung festgestellten gewerbesteuer-lichen Zerlegungsanteile. Liegt keine gewerbesteu-erliche Zerlegung durch die Finanzverwaltung vor, kann die Zerlegung nach entsprechender Anwen-dung der §§ 28 ff GewStG in der jeweils maßgebli-chen Fassung (gewerbesteuerlichen Zerlegung) durch die IHK erfolgen.

§ 9 Bemessungsjahr(1) Soweit die Beitragsordnung auf den Gewerbe-ertrag, den Gewinn aus Gewerbebetrieb, den Um-satz, die Bilanzsumme oder die Arbeitnehmerzahl Bezug nimmt, sind die Werte des Bemessungsjah-res maßgebend. (2) Das Bemessungsjahr wird in der jährlichen Wirt-schaftssatzung festgesetzt.

§ 10 umsatz, Bilanzsumme, Arbeitnehmerzahl(1) Der Umsatz wird – vorbehaltlich der Fälle des Absatzes 2 – nach den für die Ermittlung der Buch-führungspflicht gewerblicher Unternehmer in § 141 Abs. 1 Nr. 1 AO genannten Grundsätzen bestimmt. Bei umsatzsteuerlichen Organschaften wird für den gesamten Organkreis der umsatzsteuerrechtliche Um-satz der Organträgerin zugrunde gelegt.(2) Als Umsatz gilt füra) Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute die Summe der Posten 1 - 5 der Erträge des Form-blattes 2 bzw. der Posten 1, 3, 4, 5, 7 des Formblat-tes 3 der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute vom 11.12.1998 in der jeweils geltenden Fassung (BGBl. I, S. 3658);b) Versicherungsunternehmen die Summe der Posten 1 - 3 des Formblattes 2 Abschnitt I bzw. der Posten 1, 3, 5 des Formblattes 3 Abschnitt I der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunter-nehmen vom 8.11.1994 in der jeweils geltenden Fas-sung (BGBl. I, S. 3378).(3) Die Bilanzsumme wird nach § 266 HGB und die Zahl der Arbeitnehmer nach § 267 Abs. 5 HGB er-mittelt.

§ 11 Handelsregistereintragung (1) Soweit die Beitragsordnung Rechtsfolgen an die Eintragung im Handelsregister knüpft, ist dieses Kri-terium erfüllt, wenn der IHK-Zugehörige zu irgendei-nem Zeitpunkt des Geschäftsjahres im Register ein-getragen ist. Dieses Kriterium ist ebenfalls erfüllt, wenn der IHK-Zugehörige in einem Register eines anderen Staates eingetragen ist, soweit dieses Re-gister eine dem deutschen Handelsregister vergleich-bare Funktion hat.(2) Abs. 1 gilt entsprechend, soweit die Beitragsord-nung Rechtsfolgen daran knüpft, dass der Gewerbe-betrieb des IHK-Zugehörigen nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Ge-schäftsbetrieb erfordert.

§ 12 Besondere regelungen für gemischt- gewerbliche Betriebe(1) Die IHK erhebt von IHK-Zugehörigen, die in der Handwerksrolle oder in dem Verzeichnis nach § 19 der Handwerksordnung eingetragen sind (gemischt-gewerbliche Betriebe) den Beitrag für den Betriebs-

Beitragsordnung

IHK WirtschaftsForum 02.1454

amtliches

teil, der weder handwerklich (Anlage A und Anla-ge B Abschnitt 1 der HwO) noch handwerksähnlich (Anlage B Abschnitt 2 der HwO) ist, sofern der Ge-werbebetrieb nach Art und Umfang einen in kauf-männischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert und mit dem weder handwerklichen noch handwerksähnlichen Betriebsteil einen Umsatz von mehr als 130.000 Euro erzielt hat. (2) Nur der Gewerbeertrag, der auf den Betriebsteil entfällt, der weder handwerklich noch handwerks-ähnlich ist, wird der Umlagebemessung und, soweit der Gewerbeertrag für die Bemessung des Grund-beitrags oder die Beitragsfreistellung (§ 5) herange-zogen wird, auch dabei zugrunde gelegt. Satz 1 gilt entsprechend für die Bemessungsgrundlage Gewinn aus Gewerbebetrieb und für den Umsatz, die Bilanz-summe oder die Arbeitnehmerzahl, wenn diese für die Bemessung des Grundbeitrags oder die Beitragsfrei-stellung nach § 5 herangezogen werden.(3) Im Rahmen der nach dieser Vorschrift vorzuneh-menden Zuordnungen findet § 8 Abs. 2 keine An-wendung.

§ 13 Besondere regelungen für Inhaber von Apo-theken, Angehörige von freien Berufen und der Land- und Forstwirtschaft(1) Inhaber einer Apotheke werden mit einem Viertel ihres Gewerbeertrages zur Umlage veranlagt. Satz 1 gilt entsprechend, soweit der Gewerbeertrag für die Bemessung des Grundbeitrags oder die Beitragsfrei-stellung herangezogen wird.(2) Absatz 1 findet auch Anwendung auf IHK-Zu-gehörige, die oder deren sämtliche Gesellschafter vorwiegenda) einen freien Beruf ausüben oderb) Land- oder Forstwirtschaft auf einem im Bezirk der IHK belegenen Grundstück oderc) als Betrieb der Binnenfischerei Fischfang in ei-nem im Bezirk der IHK Gewässer betreiben und Bei-träge an eine oder mehrere andere Kammern ent-richten, mit der Maßgabe, dass statt eines Viertels ein Zehntel der dort genannten Bemessungsgrund-lage bei der Veranlagung zu Grunde gelegt wird. Die IHK-Zugehörigen haben das Vorliegen der Vorausset-zungen für die Herabsetzung der Bemessungsgrund-lage nachzuweisen.

§ 14 Besondere regelung für Komplementär-gesellschaften(1) IHK-Zugehörigen in der Rechtsform einer Kapi-talgesellschaft, deren gewerbliche Tätigkeit sich in der Funktion eines persönlich haftenden Gesellschaf-ters in nicht mehr als einer Personenhandelsgesell-schaft erschöpft, kann in der jährlichen Wirtschafts-satzung ein ermäßigter Grundbeitrag eingeräumt werden, sofern beide Gesellschaften der IHK Frank-furt am Main zugehören.(2) Die Wirtschaftssatzung kann vorsehen, dass die Ermäßigung des Grundbeitrags nur auf Antrag ge-währt wird.

§15 Beitragsveranlagung(1) Die Beitragsveranlagung erfolgt durch schriftli-chen Bescheid. Dieser ist dem IHK-Zugehörigen in ei-nem verschlossenen Umschlag zu übersenden. (2) Im Beitragsbescheid ist auf die für die Beitragser-hebung maßgeblichen Rechtsvorschriften hinzuwei-sen; die Bemessungsgrundlage und das Bemessungs-jahr sind anzugeben. Ferner ist eine angemessene

Zahlungsfrist zu bestimmen, gerechnet vom Zeitpunkt des Zugangs. Der Bescheid ist mit einer Rechtsbe-helfsbelehrung zu versehen.(3) Sofern der Gewerbeertrag oder der Zerlegungs-anteil für das Bemessungsjahr noch nicht vorliegt, kann der IHK-Zugehörige aufgrund des letzten vor-liegenden Gewerbeertrages oder – soweit ein sol-cher nicht vorliegt – aufgrund einer Schätzung in entsprechender Anwendung des § 162 AO vorläufig veranlagt werden. Satz 1 findet entsprechende An-wendung auf den Gewinn aus Gewerbebetrieb und auf den Umsatz, die Bilanzsumme und die Arbeit-nehmerzahl, soweit diese für die Veranlagung von Bedeutung sind. (4) ändert sich die Bemessungsgrundlage nach Ertei-lung des Beitragsbescheides, so erlässt die IHK einen berichtigten (berichtigenden) Bescheid. Zuviel gezahl-te Beiträge werden erstattet, zuwenig erhobene Bei-träge werden nachgefordert. Von einer Nachforde-rung kann abgesehen werden, wenn die Kosten der Nachforderung in einem Missverhältnis zu dem zu fordernden Beitrag stehen. (5) Der IHK-Zugehörige ist verpflichtet, der IHK Aus-kunft über die zur Festsetzung des Beitrags erforderli-chen Grundlagen zu geben; die IHK ist berechtigt, die sich hierauf beziehenden Geschäftsunterlagen ein-zusehen. Werden von dem IHK-Zugehörigen Anga-ben, die zur Feststellung seiner Beitragspflicht oder zur Beitragsfestsetzung erforderlich sind, nicht ge-macht, kann die IHK die Beitragsbemessungsgrund-lagen entsprechend § 162 AO schätzen; dabei sind alle Umstände zu berücksichtigen, die für die Schät-zung von Bedeutung sind.

§ 16 VorauszahlungenFür die Fälle des § 15 Abs. 3 kann die Wirtschaftssat-zung regeln, dass die IHK-Zugehörigen Vorauszah-lungen auf ihre Beitragsschuld zu entrichten haben. Die Vorauszahlung ist auf der Grundlage der §§ 6 und 7 nach pflichtgemäßem Ermessen zu bestimmen. Die Erhebung erfolgt durch Vorauszahlungsbescheid. §§ 15 und 17 gelten entsprechend.

§ 17 Fälligkeit des BeitragsanspruchesDer Beitrag wird fällig mit Zugang des Beitragsbe-scheides; er ist innerhalb der gesetzten Zahlungs-frist zu entrichten.

§ 18 Mahnung und Beitreibung(1) Beiträge, die nach Ablauf der Zahlungsfrist nicht beglichen sind, werden mit Festsetzung einer neuen Zahlungsfrist angemahnt. Die Erhebung einer Mahn-gebühr (Beitreibungsgebühr, Auslagen) richtet sich nach der Gebührenordnung der IHK.(2) In der Mahnung ist der Beitragspflichtige darauf hinzuweisen, dass im Falle der Nichtzahlung inner-halb der Mahnfrist die Beitreibung der geschuldeten Beträge eingeleitet werden kann.(3) Die Einziehung und Beitreibung ausstehender Bei-träge richtet sich nach § 3 Abs. 8 IHKG in Verbin-dung mit § 3 des Hessischen Ausführungsgesetzes zum IHKG.

§ 19 Stundung; Erlass; Niederschlagung(1) Beiträge können auf Antrag gestundet werden, wenn die Einziehung bei Fälligkeit eine erhebliche Härte für den Beitragspflichtigen bedeuten würde und der Beitragsanspruch durch die Stundung nicht gefährdet erscheint.

(2) Beiträge können auf Antrag im Falle einer unbil-ligen Härte ganz oder teilweise erlassen werden. Im Interesse einer gleichmäßigen Behandlung aller IHK-Zugehörigen ist an den Begriff der unbilligen Härte ein strenger Maßstab anzulegen.(3) Beiträge können niedergeschlagen werden, wenn ihre Beitreibung keinen Erfolg verspricht oder wenn die Kosten der Beitreibung in einem Missverhältnis zur Beitragsschuld stehen.(4) Von der Beitragsfestsetzung kann in entsprechen-der Anwendung von § 156 Abs. 2 AO abgesehen wer-den, wenn bereits vorher feststeht, dass die Beitrei-bung keinen Erfolg haben wird oder die Kosten der Festsetzung und der Beitreibung in einem Missver-hältnis zur Beitragshöhe stehen.

§ 20 VerjährungFür die Verjährung der Beitragsansprüche gelten die Vorschriften der Abgabeordnung über die Verjäh-rung der Steuern vom Einkommen und vom Vermö-gen entsprechend.

§ 21 rechtsbehelfe(1) Gegen den Beitragsbescheid ist der Widerspruch nach den Bestimmungen der Verwaltungsgerichts-ordnung gegeben. Über den Widerspruch entschei-det die IHK.(2) Gegen den Beitragsbescheid in Gestalt des Wi-derspruchbescheids kann innerhalb eines Monats nach Zustellung vor dem zuständigen Verwaltungs-gericht Klage erhoben werden. Die Klage ist gegen die IHK zu richten.(3) Rechtsbehelfe gegen Beitragsbescheide haben keine aufschiebende Wirkung (§ 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 VwGO).

§ 22 InkrafttretenDie Beitragsordnung tritt am 01. Januar 2014 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Beitragsordnung vom 01. Ap-ril 2008 außer Kraft. Für die Festsetzung/Berichti-gung von Beiträgen aus den Geschäftsjahren vor dem 01. Januar 2014 gelten die Beitragsordnungen der je-weils geltenden Fassung.

Frankfurt am Main, 12. Dezember 2013

Industrie- und HandelskammerFrankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

Die Beitragsordnung wurde vom Hessischen Ministe-rium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung am 8. Januar 2014 (AZ III 5-2 - 041-d-06-0005#002) genehmigt.

Der vorstehende Beschluss wird hiermit ausgefertigt und öffentlich bekannt gemacht.

Frankfurt am Main, 15. Januar 2014

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

IHK WirtschaftsForum 02.14 55

amtliches

Die Vollversammlung der Industrie- und Handels-kammer Frankfurt am Main hat in ihrer Sitzung am 12. Dezember 2013 gemäß den §§ 3 und 4 des Geset-zes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Indust-rie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwal-tung sowie zur änderung weiterer Vorschriften vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, S. 2749), und der Beitragsord-nung vom 1.04.2008 folgende Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2013 beschlossen:

I. WirtschaftsplanDer Wirtschaftsplan wird wie folgt festgestellt:

1. im Erfolgsplan mit Erträgen in Höhe von 37.785 T€

Aufwendungen in Höhe von 44.166 T€

geplanten Vortrag in Höhe von 5.830 T€

Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von 551 T€

2. im Finanzplan mitInvestitionseinzahlungen in Höhe von 0 T€

Investitionsauszahlungen in Höhe von 3.191 T€

II. Beitrag1. Nicht im Handelsregister eingetragene natürli-che Personen und Personengesellschaften, deren Ge-werbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb 5.200 Euro nicht übersteigt, sind vom Beitrag frei-gestellt.

Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen, die ihr Gewerbe nach dem 31. Dezember 2003 angezeigt und in den letzten fünf Wirtschafts-jahren vor ihrer Betriebseröffnung weder Einkünf-te aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbstständiger Arbeit erzielt haben noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittel-bar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, sind für das Geschäftsjahr der IHK, in dem die Betriebs-eröffnung erfolgt, und für das darauf folgende Jahr von der Umlage und vom Grundbeitrag sowie für das dritte und vierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag hilfsweise Gewinn aus Gewerbe-betrieb 25.000,00 € nicht übersteigt (Existenzgrün-derfreistellung).

III. Als Grundbeiträge sind zu erheben von1. Nichtkaufleuten1

a) mit einem Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbe betrieb über 5.200 Euro, aber höchstens bis 25.000 Euro 20,00 Euro

1 Nichtkaufleute sind Gewerbetreibende, die nicht im Han-delsregister eingetragen sind und deren Gewerbebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert.

b) mit einem Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbe-betrieb über 25.000 Euro 40,00 Euro

soweit nicht die Befreiung nach Ziffer II eingreift,

2. Kaufleuten2 a) mit einem Verlust oder mit einem Gewerbe ertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb bis 38.000 Euro 180,00 Eurob) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb über 38.000 Euro 320,00 Euro

3. allen Gewerbetreibenden, die im IHK-Bezirk zwei von drei Kriterien erfüllen:- mehr als 500 Mio. Euro Bilanzsumme - mehr als 100 Mio. Euro Umsatz- mehr als 1.000 Beschäftigte 10.000,00 Euro

auch wenn sie sonst nach Ziffer III, Punkt 1. und 2. zu veranlagen wären.

4. Abgesehen von der Freistellung gemäß Ziffer II erfolgt die Veranlagung zum pauschalen Grundbei-trag unabhängig davon, ob ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb oder ein Verlust erzielt wird.

5. Für Kapitalgesellschaften, die nach Ziffer III, Punkt 2. zum Grundbeitrag veranlagt werden und deren im Handelsregister eingetragene Geschäfts-tätigkeit sich auf die persönliche Haftung in nicht mehr als einer ebenfalls der IHK zugehörigen Per-sonenhandelsgesellschaft in Komplementärfunkti-on beschränkt, wird auf Antrag der zu veranlagende Grundbeitrag auf 90,00 Euro ermäßigt. Diese Ermä-ßigung betrifft nur solche Komplementärgesellschaf-ten, deren Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbe-betrieb 25.500,00 Euro nicht übersteigt.

IV. Als umlagen sind zu erheben 0,11 % des Gewer-beertrages bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb. Bei na-türlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemessungsgrundlage einmal um einen Freibetrag von 15.340,00 Euro für das Unternehmen zu kürzen.

V. Bemessungsjahr für Grundbeitrag und Umlage ist das Jahr 2013.

VI. Sofern der Gewerbeertrag, Gewinn aus Gewer-bebetrieb oder der Zerlegungsanteil für das Bemes-sungsjahr noch nicht bekannt ist, kann der IHK-Zugehörige aufgrund des letzten vorliegenden Gewerbeertrages oder – soweit ein solcher nicht

2 Kaufleute sind Gewerbetreibende, die im Handelsregister eingetragen sind oder deren Gewerbebetrieb nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert.

bekannt ist – aufgrund einer Schätzung in entspre-chender Anwendung des § 162 AO vorläufig veran-lagt werden. Teilt der IHK-Zugehörige seinen Gewer-beertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb mit, kann eine Vorauszahlung der Umlage als Grundlage des mitge-teilten Betrages erhoben werden.

Den IHK-Zugehörigen bleibt es vorbehalten, die vor-läufige Veranlagung zu berichtigen, falls der Gewer-beertrag oder Gewinn des Geschäftsjahres eine er-hebliche Abweichung erwarten lässt. Die IHK kann die Umlagevorauszahlungen an die voraussichtli-chen Umlagen für den Erhebungszeitraum anpassen.

VII. ändert sich die Bemessungsgrundlage nach Er-teilung des Beitragsbescheides, so erlässt die IHK ei-nen berichtigten Bescheid. Zuviel gezahlte Beiträge werden erstattet, zu wenig erhobene Beiträge wer-den nachgefordert. Von einer Nachforderung kann abgesehen werden, wenn die Kosten der Nachfor-derung in einem Missverhältnis zu dem zu fordern-den Beitrag stehen.

Frankfurt am Main, 12. Dezember 2013

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

WIRTSCHAFTSSATZUNG DER IHK FRANKFURT AM MAIN FÜR DAS GESCHäFTSJAHR 2013

DIENSTJUBILäEN IM FEBRUAR

40 JahreJürgen Vogel, Samson Mess- und regel-technik, Frankfurt

35 JahreGretel Weiß, Deutscher Fachverlag, Frankfurt

30 JahrePetra Padberg, Alcoa Fastening Systems Fairchild Fasteners Europe-Camloc, Kelkheim

25 JahreKarl-Heinz Angst, Gabriele Bühring-Uhle, Jutta Fautz, Bernd Feuerstein, Sabine Hedeweg-Mohr, Helga Knauf, Hans-Joachim Thurn-Frähmke, Dorit Vogel-Seib, Deutscher Fachverlag, FrankfurtStefan Fiederer, DSV Air & Sea, KelsterbachMichael Di Pasquale, Samson Mess- und regeltechnik, FrankfurtEdith Wolny, Alcoa Fastening Systems Fairchild Fasteners Europe-Camloc, Kelkheim

IHK WirtschaftsForum 02.1456

amtliches

Die Vollversammlung der Industrie- und Handels-kammer Frankfurt am Main hat in ihrer Sitzung am 12. Dezember 2013 gemäß den §§ 3 und 4 des Ge-setzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Indus-trie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwal-tung sowie zur änderung weiterer Vorschriften vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, S. 2749), und der Beitragsord-nung vom 01.01.2014 folgende Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2014 beschlossen:

I. WirtschaftsplanDer Wirtschaftsplan wird wie folgt festgestellt:

1. im Erfolgsplan mitErträgen in Höhe von 37.229 T€

Aufwendungen in Höhe von 41.935 T€

geplanten Vortrag in Höhe von 1.916 T€

Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von 2.790 T€

2. im Finanzplan mit Investitionseinzahlungen in Höhe von 0 T€

Investitionsauszahlungen in Höhe von 3.943 T€

II. Beitrag1. Natürliche Personen und Personengesellschaften, die nicht in das Handelsregister eingetragen sind, und eingetragene Vereine, wenn nach Art oder Um-fang ein in kaufmännischer Weise eingerichteter Ge-schäftsbetrieb nicht erforderlich ist, sind vom Bei-trag freigestellt, soweit ihr Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz oder, soweit für das Bemes-sungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht fest-gesetzt wird, ihr nach dem Einkommensteuergesetz ermittelter Gewinn aus Gewerbebetrieb 5.200 Euro nicht übersteigt.

Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen, die ihr Gewerbe nach dem 31. Dezem-ber 2003 angezeigt und in den letzten fünf Wirt-schaftsjahren vor ihrer Betriebseröffnung weder Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe-betrieb oder selbstständiger Arbeit erzielt haben noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittel-bar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, sind für das Geschäftsjahr der IHK, in dem die Betriebs-eröffnung erfolgt, und für das darauf folgende Jahr von der Umlage und vom Grundbeitrag sowie für das dritte und vierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag hilfsweise Gewinn aus Gewerbe-betrieb 25.000,00 € nicht übersteigt (Existenzgrün-derfreistellung).

III. Als Grundbeiträge sind zu erheben von1. Nichtkaufleuten1

a) mit einem Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb über 5.200 Euro, aber höchstens bis 25.000 Euro 20,00 Euro b) mit einem Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb über 25.000 Euro, 40,00 Euro

soweit nicht die Befreiung nach Ziffer II eingreift,

2. Kaufleuten2 a) mit einem Verlust oder mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb bis 38.000 Euro 180,00 Eurob) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb über 38.000 Euro 320,00 Euro

3. allen Gewerbetreibenden, die im IHK-Bezirk zwei von drei Kriterien erfüllen:- mehr als 500 Mio. Euro Bilanzsumme - mehr als 100 Mio. Euro Umsatz- mehr als 1.000 Beschäftigte 10.000,00 Euro

auch wenn sie sonst nach Ziffer III, Punkt 1. und 2. zu veranlagen wären.

4. Abgesehen von der Freistellung gemäß Ziffer II erfolgt die Veranlagung zum pauschalen Grundbei-trag unabhängig davon, ob ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb oder ein Verlust erzielt wird.

5. Für Kapitalgesellschaften, die nach Ziffer III, Punkt 2. zum Grundbeitrag veranlagt werden und deren im Handelsregister eingetragene Geschäftstätig-keit sich auf die persönliche Haftung in nicht mehr als einer ebenfalls der IHK zugehörigen Personen-handelsgesellschaft in Komplementärfunktion be-schränkt, wird auf Antrag der zu veranlagende Grund-beitrag auf 90,00 Euro ermäßigt. Diese Ermäßigung betrifft nur solche Komplementärgesellschaften, de-ren Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb 25.500,00 Euro nicht übersteigt.

IV. Als umlagen sind zu erheben 0,11 % des Gewer-beertrages bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb. Bei na-türlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemessungsgrundlage einmal um einen Freibetrag von 15.340,00 Euro für das Unternehmen zu kürzen.

1 Nichtkaufleute sind Gewerbetreibende, die nicht im Han-delsregister eingetragen sind und deren Gewerbebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert.

2 Kaufleute sind Gewerbetreibende, die im Handelsregister eingetragen sind oder deren Gewerbebetrieb nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert.

V. Bemessungsjahr für Grundbeitrag und Umlage ist das Jahr 2014.

VI. Sofern der Gewerbeertrag, Gewinn aus Gewer-bebetrieb oder der Zerlegungsanteil für das Bemes-sungsjahr noch nicht bekannt ist, kann der IHK-Zugehörige aufgrund des letzten vorliegenden Gewerbeertrages oder – soweit ein solcher nicht bekannt ist – aufgrund einer Schätzung in entspre-chender Anwendung des § 162 AO vorläufig veran-lagt werden. Teilt der IHK-Zugehörige seinen Gewer-beertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb mit, kann eine Vorauszahlung der Umlage als Grundlage des mitge-teilten Betrages erhoben werden.

Den IHK-Zugehörigen bleibt es vorbehalten, die vor-läufige Veranlagung zu berichtigen, falls der Gewer-beertrag oder Gewinn des Geschäftsjahres eine er-hebliche Abweichung erwarten lässt. Die IHK kann die Umlagevorauszahlungen an die voraussichtli-chen Umlagen für den Erhebungszeitraum anpassen.

VII. ändert sich die Bemessungsgrundlage nach Er-teilung des Beitragsbescheides, so erlässt die IHK ei-nen berichtigten Bescheid. Zuviel gezahlte Beiträge werden erstattet, zu wenig erhobene Beiträge wer-den nachgefordert. Von einer Nachforderung kann abgesehen werden, wenn die Kosten der Nachfor-derung in einem Missverhältnis zu dem zu fordern-den Beitrag stehen.

Frankfurt am Main, 12. Dezember 2013

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

WIRTSCHAFTSSATZUNG DER IHK FRANKFURT AM MAIN FÜR DAS GESCHäFTSJAHR 2014

HANDELSRICHTER

Der Präsident des Landgerichts Frankfurt am Main hat auf gutachterlichen Vorschlag der Industrie- und Handelskammer ralf Karpa ab 13. November 2013, renate Werth-Os-ter ab 23. November 2013, Holger Kneisel ab 28. November 2013, Henning Stams ab 11. Dezember 2013 und Wolfgang Grimberg ab 19. Dezember 2013 für fünf Jahre zum Handelsrichter bei dem Landgericht Frank-furt am Main ernannt. Die Entscheidungen der Kammern für Handelssachen ergehen in aller Regel schnell und praxisnah, da sich der juristische Sachverstand des Vorsitzen-den Richters und die kaufmännischen Er-fahrungen der Handelsrichter in wirtschaft-lichen Streitigkeiten ergänzen.

IHK WirtschaftsForum 02.14 57

amtliches

Die Vollversammlung der IHK Frankfurt am Main hat am 26. September 2013 eine neue Entschädigungs-regelung für ehrenamtliche Tätigkeit in der Aus- und Weiterbildung beschlossen:

Für die Mitwirkung in den Ausschüssen, die nach dem Berufsbildungsgesetz ehrenamtlich ist, gewährt die IHK Frankfurt am Main auf Antrag eine Entschädi-gung für Zeitversäumnis, Fahrtkosten und Aufwand in sinngemäßer Anwendung von Abschnitt 4 des Jus-tizvergütungs- und -entschädigungsgesetzes (JVEG) in der Fassung des 2. Gesetzes zur Modernisierung des Kostenrechts vom 29. Juli 2013 (BGBl. Teil I, Nr. 42, Seite 2486 ff.) in der jeweils geltenden Fassung, soweit nicht eine Entschädigung von anderer Seite gewährt wird. Diese Entschädigungsregelung tritt am 1. Januar 2014 in Kraft.

1. ZeitversäumnisDie Entschädigung für Zeitversäumnis beträgt 6,00 Euro je Stunde einschließlich notwendiger Reise- und Wartezeiten.

Soweit die Entschädigung nach Stunden bemessen ist, wird sie für die gesamte Dauer der Heranzie-hung, einschließlich notwendiger Reise- und War-tezeiten, jedoch für nicht mehr als zehn Stunden je Tag gewährt. Die letzte bereits begonnene Stunde wird voll berechnet.

2. Fahrtkosten und Wegegeld (hin und zurück)Fahrtkosten werden i. d. R. nur zwischen Wohnort und Tagungsort ersetzt. Für die Benutzung von öf-fentlichen Verkehrsmitteln werden die nachgewiese-nen Auslagen erstattet. Bei Benutzung eines eigenen Fahrzeuges werden pro Kilometer 0,30 Euro vergütet.

3. tagesgeldpauschale und AuslagenFür Tätigkeiten ab einer Mindestzeit von 8 Stunden, einschließlich notwendiger Reise- und Wartezeiten, wird eine Tagesgeldpauschale von 6 Euro gewährt. Durch die ehrenamtliche Tätigkeit unvermeidbar ent-stehende sonstige bare Auslagen (z. B. Parkgebüh-ren) werden gegen Nachweis ersetzt.

4. AufgabenkorrekturSofern Prüfer für die Aufgabenkorrektur nicht Zeit-versäumnis geltend machen, werden in Anlehnung an die Beamten-Mehrarbeitsvergütung je Stunde Prü-fungszeit (Richtzeit in den einzelnen Fächern) und Prüfungsteilnehmer vergütet:a) bei programmierten Aufgaben 3/60b) bei Offenantwort-Aufgaben- im Bereich Ausbildung 10/60- im Bereich Weiterbildung 15/60 vom Stundensatz (z. Zt. 24 Euro)c) bei gemischten Aufgaben entsprechend anteilig

Für die Auswertung der Fertigkeitsprüfung (Betriebl. Projekt, Betriebl. Auftrag etc.), mit Ausnahme der In-

formationsverarbeitung in den Büroberufen, kann nur Zeitversäumnis gemäß Absatz 1 geltend ge-macht werden.

Bitte beachten Sie: Etwaige steuerpflichtige Teile des Abrechnungsbetrages sind vom Empfänger im Rah-men der Einkommensteuererklärung zu deklarieren.

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, 30. September 2013

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

Die änderungen wurden vom Hessischen Ministe-rium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwick-lung am 20. November 2013 (AZ IV4-6 099-g-06-11#006) genehmigt.

Die vorstehenden änderungen werden hiermit aus-gefertigt und öffentlich bekannt gemacht.

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main,27. November 2013

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

Neue Entschädigungsregelung für Prüferinnen und Prüfer

Die Vollversammlung der IHK Frankfurt am Main hat in ihrer Sitzung am 12. Dezember 2013 die folgen-den änderungen der Gebührenordnung (Gebühren-tarif) der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main vom 14. April 2010, zuletzt geändert durch Beschluss der Vollversammlung am 26. Juni 2013, beschlossen:

Der Gebührentarif für die Prüfung der kodifizierten Zusatzqualifikation (ohne Fertigkeitsprüfung) wird in den Gebührentarif aufgenommen.

Die änderungen sind durch Fettdruck hervorgehoben.

BegründungSeit der Neuordnung des Berufsbildungsgesetzes gibt es die Möglichkeit, in den Ausbildungsverordnungen sogenannte „kodifizierte Zusatzqualifikationen“ ein-zubetten. Diese ermöglichen leistungsstarken Aus-

zubildenden, in einem weiteren Wahlbaustein eine mündliche bzw. praktische Prüfung abzulegen und damit eine zusätzliche Qualifikation zu erwerben (Verordnung (VO) über die Berufsausbildung zum/zur Tourismuskaufmann/-frau vom 19.5.2011 §§ 8 und 9, BGBL 2011 Teil I Nr. 25, S. 953 sowie VO über die Berufsausbildung zum/zur Buchhändler/-in vom 15.3.2011 §§ 8 und 9, BGBL 2011 Teil 1, Nr. 11, S. 422). Der zusätzliche Prüfungsaufwand wird durch die bisherigen Tarife der Gebührenordnung nicht ab-gedeckt. Für diese Fälle soll künftig eine besondere Prüfungsgebühr erhoben werden.

Auf Grundlage der Kalkulation wird eine Prüfungsge-bühr für die Prüfung einer kodifizierten Zusatzqua-lifikation in einem Beruf ohne Fertigkeitsprüfung in Höhe von 79 Euro vorgeschlagen.

Die änderung der Anlage zu § 1 der Gebührenord-nung tritt am Tag nach ihrer Verkündung in Kraft.

Frankfurt am Main, 12. Dezember 2013

Industrie- und HandelskammerFrankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

Die änderung der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Gebüh-renordnung wurde vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung am 16. Januar 2014 (AZ III 5-2 - 041-d-06-0006#008) genehmigt.

Der vorstehende Beschluss wird hiermit ausgefer-tigt und öffentlich bekannt gemacht.

Frankfurt am Main, 20. Januar 2014

Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Prof. Dr. Mathias Müller Matthias GräßlePräsident Hauptgeschäftsführer

änderung von Satzungsrecht /änderung der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Gebührenordnung

Gebühren-Nr. Gebührentatbestand Neue Gebühr in €

4.11.1 Gebühr für die Durchführung der Prüfung der kodifizierten Zusatzqualifikation (ohne Fertigkeitsprüfung)

79,00

Die änderungen sind durch Fettdruck hervorgehoben.

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RBS RoeverBroennerSusat GmbH & Co. KG WirtschaftsprüfungsgesellschaftSteuerberatungsgesellschaftRA/StB Gerhard SchmittGervinusstraße 1560322 Frankfurt am MainT +49 69 500 60-2020E [email protected]

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MULTIDISZIPLINÄRE BERATUNGAUS EINER HAND

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gas geben mit der express-bürgschaftManchmal hängt alles davon ab, dass der Kredit unverzüglich bewilligt wird. Kleinteilige Investitions- sowie Betriebsmittelkredite bis 150.000 Euro für kleine und mittelständische Unternehmen und Freiberufler sichert die Bürgschafts-bank Hessen ab – mit der Express-Bürgschaft in der Regel binnen 24 Stunden. Denn notwendige Investitionen sollten nicht an Kreditsicherheiten scheitern.

Haben Sie Fragen?Hotline: (0611) 1507-77 [email protected]

Bürgschaftsbank Hessen GmbH Abraham-Lincoln-Straße 38–42 65189 Wiesbaden www.bb-h.de

Wenn’s nicht schnell genug gehen kann

Finanzierung

Fallstricke bei Gesellschafterdarlehen Seite V

„Express-Bürgschaft“

Bürgschaft binnen 24 Stunden Seite II

02-14_WiFo_Banken.indd 1 24.01.14 12:56

IHK WirtschaftsForum 02.1458

amtliches

02 | 2014FocusV·e·r·l·a·g·s

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RBS RoeverBroennerSusat gehört zu den führenden unabhängigen mittelständischen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften Deutschlands.

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Mittelstandsfinanzierung, Banken, Factoring und Bürgschaftsversicherung

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„Express-Bürgschaft“

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gas geben mit der express-bürgschaftManchmal hängt alles davon ab, dass der Kredit unverzüglich bewilligt wird. Kleinteilige Investitions- sowie Betriebsmittelkredite bis 150.000 Euro für kleine und mittelständische Unternehmen und Freiberufler sichert die Bürgschafts-bank Hessen ab – mit der Express-Bürgschaft in der Regel binnen 24 Stunden. Denn notwendige Investitionen sollten nicht an Kreditsicherheiten scheitern.

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Wenn’s nicht schnell genug gehen kann

Bürgschaft binnen 24 StundenHessische Unternehmer können jetzt noch einfacher und schneller ihre Vorhaben finanzieren. Denn nun bietet die Bürgschaftsbank Hessen die „Express-Bürgschaft“ an. Unternehmen können damit bei der Hausbank Kredite besichern – schließlich sind fehlende Sicherheiten der häufigste Grund für Banken, einen Kredit abzu-lehnen.Da der Antrag über die Hausbank elektronisch gestellt wird, dauert es in der Regel gerade einmal 24 Stunden, bis Geldinstitute und Unternehmen Bescheid bekommen.Mit einer Express-Bürgschaft können bestehende Unternehmen und Freiberufler für Kredite bis 150.000 Euro von ihrer Hausbank geforderte Sicherheiten ersetzen. Die Bürgschaftsbank besichert hiervon bis zu 60 Prozent, also maximal 90.000 Euro. Um eine Express-Bürgschaft zu erhalten, müssen Unternehmen fünf Kriterien erfüllen: Sie müssen seit mindestens drei Jahren bestehen, positives Eigenkapital haben, einen Jahresgewinn aus-weisen, in der Lage sein, Kredite auch zurück zu zahlen und ihrer Hausbank dürfen keine negativen Merkmale bekannt sein. Selbstverständlich bietet die Bürgschaftsbank Hessen auch weiter-hin klassische Bürgschaften an.

Details zu allen Angeboten der Bürgschaftsbank Hessen

www.bb-h.de

Mittelstandsfinanzierung – deutsches Erfolgsmodell nicht gefährdenDas Bekenntnis im Koalitionsvertrag zur klassischen Mittelstands-finanzierung ist ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Das Hausbankprinzip hat sich bewährt und sichert die umfassende Finanzierung für den Mittelstand, auch bei seinen internationalen Geschäften. Darüber sind sich die Veranstalter der gemeinsamen Konferenz zur Zukunft der Mittelstandsfinanzierung am 9. Dezember 2013 im DIHK in Berlin einig.

Die Europäische Kommission sollte bewährte Strukturen der Unter-nehmensfinanzierung nicht leichtfertig in Frage stellen. Hausbank-finanzierte Kredite werden weiterhin eine zentrale Rolle einnehmen. Deshalb sollte sich die neue Bundesregierung der auf europäischer Ebene geäußerten Kritik an dem hohen Anteil von Bankkrediten bei Unternehmensfinanzierung entgegenstellen. Auch mit Blick auf den Mittelstand lehnen die Veranstalter eine Infragestellung des Universalbankenprinzips ab.

Eine der zentralen Aufgaben der Bundesregierung muss es sein, für die Beibehaltung der Eigenkapitalerleichterungen für mittelstän-dische Unternehmenskredite auch über 2017 hinaus zu sorgen. Denn steigende Anforderungen an Eigenkapital und Liquidität der Kreditinstitute durch die Einführung von Basel III können die Kre-ditvergabe erschweren.

Wichtig ist, dass die Bundesregierung die Gesamtauswirkungen der neuen Regulierungen im Blick behält. Dazu gehört auch, dass die Auswirkungen der neuen mittelfristigen Liquiditätskennziffer auf die langfristige Kreditvergabe genau geprüft werden müssen.

Heute blickt der deutsche Mittelstand auf gute Finanzierungsbe-dingungen. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren syste-matisch ihre Kennzahlen verbessert und ihre Finanzkommunikation professionalisiert. Um diese gute Ausgangslage jedoch zu erhalten und damit die Zukunft der Mittelstandsfinanzierung zu sichern, muss sich die Bundesregierung klar zur langfristigen Kreditfinanzie-rung für den Mittelstand bekennen. Die Große Koalition wird sich in vier Jahren daran messen lassen müssen, wie es um die Finanzie-rungssituation des Mittelstands steht.

Dr. Kerstin Altendorf Bundesverband deutscher Banken

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II VerlagsFocus | Mittelstandsfinanzierung, Banken, Factoring und BürgschaftsversicherungII

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Bürgschaft binnen 24 StundenHessische Unternehmer können jetzt noch einfacher und schneller ihre Vorhaben finanzieren. Denn nun bietet die Bürgschaftsbank Hessen die „Express-Bürgschaft“ an. Unternehmen können damit bei der Hausbank Kredite besichern – schließlich sind fehlende Sicherheiten der häufigste Grund für Banken, einen Kredit abzu-lehnen.Da der Antrag über die Hausbank elektronisch gestellt wird, dauert es in der Regel gerade einmal 24 Stunden, bis Geldinstitute und Unternehmen Bescheid bekommen.Mit einer Express-Bürgschaft können bestehende Unternehmen und Freiberufler für Kredite bis 150.000 Euro von ihrer Hausbank geforderte Sicherheiten ersetzen. Die Bürgschaftsbank besichert hiervon bis zu 60 Prozent, also maximal 90.000 Euro. Um eine Express-Bürgschaft zu erhalten, müssen Unternehmen fünf Kriterien erfüllen: Sie müssen seit mindestens drei Jahren bestehen, positives Eigenkapital haben, einen Jahresgewinn aus-weisen, in der Lage sein, Kredite auch zurück zu zahlen und ihrer Hausbank dürfen keine negativen Merkmale bekannt sein. Selbstverständlich bietet die Bürgschaftsbank Hessen auch weiter-hin klassische Bürgschaften an.

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Mittelstandsfinanzierung – deutsches Erfolgsmodell nicht gefährdenDas Bekenntnis im Koalitionsvertrag zur klassischen Mittelstands-finanzierung ist ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Das Hausbankprinzip hat sich bewährt und sichert die umfassende Finanzierung für den Mittelstand, auch bei seinen internationalen Geschäften. Darüber sind sich die Veranstalter der gemeinsamen Konferenz zur Zukunft der Mittelstandsfinanzierung am 9. Dezember 2013 im DIHK in Berlin einig.

Die Europäische Kommission sollte bewährte Strukturen der Unter-nehmensfinanzierung nicht leichtfertig in Frage stellen. Hausbank-finanzierte Kredite werden weiterhin eine zentrale Rolle einnehmen. Deshalb sollte sich die neue Bundesregierung der auf europäischer Ebene geäußerten Kritik an dem hohen Anteil von Bankkrediten bei Unternehmensfinanzierung entgegenstellen. Auch mit Blick auf den Mittelstand lehnen die Veranstalter eine Infragestellung des Universalbankenprinzips ab.

Eine der zentralen Aufgaben der Bundesregierung muss es sein, für die Beibehaltung der Eigenkapitalerleichterungen für mittelstän-dische Unternehmenskredite auch über 2017 hinaus zu sorgen. Denn steigende Anforderungen an Eigenkapital und Liquidität der Kreditinstitute durch die Einführung von Basel III können die Kre-ditvergabe erschweren.

Wichtig ist, dass die Bundesregierung die Gesamtauswirkungen der neuen Regulierungen im Blick behält. Dazu gehört auch, dass die Auswirkungen der neuen mittelfristigen Liquiditätskennziffer auf die langfristige Kreditvergabe genau geprüft werden müssen.

Heute blickt der deutsche Mittelstand auf gute Finanzierungsbe-dingungen. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren syste-matisch ihre Kennzahlen verbessert und ihre Finanzkommunikation professionalisiert. Um diese gute Ausgangslage jedoch zu erhalten und damit die Zukunft der Mittelstandsfinanzierung zu sichern, muss sich die Bundesregierung klar zur langfristigen Kreditfinanzie-rung für den Mittelstand bekennen. Die Große Koalition wird sich in vier Jahren daran messen lassen müssen, wie es um die Finanzie-rungssituation des Mittelstands steht.

Dr. Kerstin Altendorf Bundesverband deutscher Banken

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IIIVerlagsFocus | Mittelstandsfinanzierung, Banken, Factoring und Bürgschaftsversicherung

Finanzierung plus: Kunden wollen ServiceDer Kunde ist König. Und die Ansprüche der Kunden steigen – auch in der Finanzdienst-leistungsbranche. Ein Interview mit Kai Ostermann, Vorstandsvorsitzender der Deut-sche Leasing AG, über Kundenverständnis, Internationalität und Vertrauen.

Herr Ostermann, Kunden werden generell immer anspruchvoller – Stichwort: Ser-vice. Wie begegnen Sie diesem Anspruch?Kai Ostermann: In unserer Branche, im Leasing, ist dieser Anspruch nichts Neues. Jeder, der schon einmal ein Auto geleast hat, weiß, dass Tankkarten, Wartung oder Reparaturen im Vertrag berücksichtigt werden können. Das beeindruckt keinen Kunden mehr. Wir müssen also weiterden-ken. Wir müssen unsere Kunden wirklich verstehen.

Wie meinen Sie das, „wirklich verstehen“?Ostermann: Ganz einfach: Jeder von uns ist doch jeden Tag selbst Kunde. Und wir wissen doch, was wir selbst uns wünschen. Wir wollen, dass jemand unseren Vorstel-lungen zuhört und uns dann ein Angebot macht, das zu diesen Vorstellungen passt oder diese gar übertrifft. Unsere Kunden – das sind hauptsächlich mittelständische Unternehmen – wissen, dass wir Lösungen für sie bereithalten, die über unser Kernprodukt Leasing weit hin-ausgehen. Wir nehmen den „Dienstleister“ im Wort Finanzdienst-leister sehr ernst.

Können Sie mir ein Beispiel nennen?Ostermann: Nehmen wir einmal an, Sie sind ein Mittelständler und wollen in Polen produzieren. Dafür benötigen Sie Know-how über das Land, ein entsprechendes Gebäude und Maschinen. Das alles kann die Deutsche Leasing Ihnen bieten. Denn wir haben unter anderem eine Tochtergesellschaft in Polen mit Kollegen, die sich dort auskennen. Wir können Ihnen bei der Suche oder dem Bau einer Produktionsstätte behilflich sein und bei der Finanzierung der Maschinen. Und da Sie in Europa investieren, können wir Ihnen auch noch Fördermittel anbieten. Denn wir kooperieren mit der Europäischen Investitionsbank.

Da Sie das Thema Internationalität gerade ansprechen: Wie ver-breitet ist der Gang ins Ausland im Mittelstand?Ostermann: Produktionsstätten im Ausland aufzubauen, ist schon lange nicht mehr nur Sache großer Konzerne. Auch der Mittelstand investiert weltweit. Das ist jedoch immer eine Herausforderung. Die fremde Landessprache kann eine erste Hürde bedeuten, und dann steht man auch noch einem fremden kulturellen Umfeld gegen-über. Zudem sind für den Aufbau der neuen Produktionsstätten erhebliche Investitionen notwendig.

Wie unterstützen Sie Ihre Kunden im Ausland?Ostermann: Damit deutsche Unternehmen mit ihren speziellen

Anforderungen weltweit richtig verstanden werden, ist die Deutsche Leasing international in 23 Ländern vertreten. Unsere Mitarbeiter vor Ort sprechen Deutsch, Englisch und die jeweilige Landesspra-che. Und sie kennen sich mit den entsprechenden rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen aus. Wir begleiten unsere Kun-den also von der ersten, in Deutschland entwickelten Idee bis zum Start der Produktion im Investitionsland.

Sie können sich also auch international gesehen das Thema Kun-denverständnis auf die Fahnen schreiben?Ostermann: Selbstverständlich. Mittelständische Unternehmen wollen sich am neuen Standort auf ihr Kerngeschäft konzentrie-ren und sich dort etablieren. Deshalb haben sie investiert. Unsere Aufgabe ist es, sie so zu begleiten, dass sie dieses Ziel schnellst-möglich erreichen.

Das klingt durchdacht. Gibt es weitere Anforderungen, die Ihre Kunden an Sie haben? Ostermann: Ich bin davon überzeugt, dass unsere Kunden ne-ben allen Services auch Werte wie Verlässlichkeit und Kontinuität schätzen. Bei Finanzdienstleistungsprodukten ist zudem der Fak-tor Vertrauen wichtig, natürlich neben aller Kompetenz. Das alles können wir unseren Kunden bieten. Wir sind der zuverlässige Part-ner des Mittelstands.

Herr Ostermann, vielen Dank für das Gespräch!

Kai Ostermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leasing Gruppe

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IV VerlagsFocus | Mittelstandsfinanzierung, Banken, Factoring und Bürgschaftsversicherung

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Wir bieten unseren Mandanten mit rund 55 Partnern und 700 Mitarbeitern an zehn Standorten auch weltweite Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen über unser internationales Netzwerk Moore Stephens.

Als Kapitalmarktpartner im Segment „mittelstandsmarkt“ der Börse Düsseldorf AG prüfen und beraten wir bei der Begebung von Unternehmensanleihen.

RBS RoeverBroennerSusat GmbH & Co. KG WirtschaftsprüfungsgesellschaftSteuerberatungsgesellschaftRA/StB Gerhard SchmittGervinusstraße 1560322 Frankfurt am MainT +49 69 500 60-2020E [email protected]

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Autor

Detlef HeydtHeydt, Reims & Partner GmbH & Co. KGFachmaklergesellschaft seit 1992 für Forderungsabsicherung und alternative Finanzierungwww.hrp.info

Impressum Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Olaf Schneider, VerlagsleiterSontraer Straße 6, 60386 Frankfurt am Main, Telefon 0 69/42 09 03-71Die Textbeiträge in diesem Verlagsfocus wurden von den werbenden Unternehmen verfasst.

Mittelstandsfinanzierung Veränderte Rahmenbedingungen, neue Finanzierungsalternativen und neue Marktteilnehmer werden zukünftig das Finanzierungsverhalten des Mittelstands verändern.

Insbesondere die Rolle der Banken im Finanzierungsprozess ist im Wandel begriffen. Die Risikobereitschaft ist nicht mehr so wie in der Vergangenheit vorhanden, bedingt durch neue Zwänge hin-sichtlich Refinanzierung und Eigenkapitalsteuerung, aber auch durch die Tatsache, dass das Verhalten von Banken durch die Krise in der Öffentlichkeit einer viel stärkeren Wahrnehmung un-terliegt.

Ausgangspunkt all dieser Veränderungen ist Basel III, das hier-für einen neuen Rahmen für die Banken geschaffen hat. Mit der Neuregelung der Eigenkapitalanforderungen und den damit ein-hergehenden höheren Anforderungen an die Liquidität der Banken werden sich die Kosten eines typischen Mittelstandkredits erhöhen. Im Rahmen dieser neuen Anforderungen an die Banken wird sich auch die Kreditvergabepraxis verändern.

Die Eigenkapitalquote hat sich in den letzten Jahren spürbar ver-bessert und liegt derzeit im Schnitt zwischen 25% und 30%. Hinzu kommt eine verbesserte Liquiditätsausstattung, so dass viele Unter-nehmen derzeit in der Lage sind, Investitionen mit wenig oder sogar ohne Bankkredit finanzieren zu können.

Die Zukunft stellt den Mittelstand aber vor neue Herausforde-rungen. Unternehmen werden und müssen offen den Dialog mit Banken, Auskunfteien, Ratingagenturen und Kreditversicherern suchen, denn eines ist sicher: Ohne ausreichende Transparenz, Offenlegung und Kommunikation wird der Zugang zu den Finanzie-rungsinstrumenten schwierig bis unmöglich werden.

Abseits der klassischen Bankfinanzierung hat sich in den letzten ein neuer Markt mit neuen Anbietern etabliert, der dem Mittelstand attraktive Finanzierungsalternativen ohne die banküblichen Sicher-heiten zur Verfügung stellen kann.

• Forderungsverkauf (In- und Ausland) | Factoring In-/Ausland, Ex-portfactoring | Einzel-Forderungsverkauf | Factoring ausgewählter Debitoren

• Waren-Einkaufsfinanzierung (In- und Ausland) – Einkaufsrahmen ab 50.000 €

• Auftragsfinanzierung – ab 150.000 €• Kautionsversicherung | Avale, Bürgschaften, Garantien, Bonds

Das Thema Forderungsabsicherung ist nach wie vor von großer Bedeutung. Projektfinanzierungen mit Bankkrediten ohne Absiche-rung der Forderungen(-en) werden zunehmend schwieriger. Der Markt der Kreditversicherer hat sich in den letzten Jahr durch den Eintritt neue Marktteilnehmer aus dem amerikanischen und engli-schen Raum stark verändert und neue Möglichkeiten der Kreditver-sicherung geschaffen.

Im Ergebnis wird es darauf ankommen, aus der Vielzahl der neuen Marktmöglichkeiten den optimalen Finanzierungsmix herzustellen, keine Abhängigkeiten entstehen zu lassen, so dass sich für den Mit-telstand bestmögliche Chancen der Unternehmungsfinanzierung eröffnen.

02-14_WiFo_Banken.indd 4 24.01.14 12:56

Fallstricke bei GesellschafterdarlehenWenn sich Unternehmen über Kredite finanzieren, treten nicht nur Banken als Geldgeber auf. Gerade bei kleineren und mittelstän-dischen Unternehmen erfolgt die Fremdfinanzierung auch häufig durch die Gesellschafter oder durch Personen bzw. Gesellschaften, die den Gesellschaftern nahe stehen. Häufig wird dabei übersehen, dass es Konstellationen gibt, in denen man mit dem Bankaufsichts-recht in Konflikt kommen kann. Denn grundsätzlich stellt die Ver-gabe von Darlehen ein Bankgeschäft nach dem Kreditwesengesetz dar und ist daher Kreditinstituten vorbehalten. Dies gilt zumindest dann, wenn die Tätigkeit nachhaltig erfolgt und mit Gewinnerzie-lungsabsicht betrieben wird.

Oft greift eine Ausnahmeregelung – aber nicht immerFür die Praxis wird die Problematik allerdings dadurch entschärft, dass das KWG eine weitreichende Ausnahmeregelung enthält. So ist die Darlehensvergabe eines Gesellschafters an seine Gesell-schaft z.B. dann nicht erlaubnispflichtig, wenn der Gesellschafter eine Mehrheitsbeteiligung hält oder auf andere Weise einen beherr-schenden Einfluss ausüben kann.

Welche Lösungen gibt es?Kritisch sind die Darlehensvergaben, bei denen die Voraussetzungen der Ausnahmeregelung nicht vorliegen, weil beispielsweise keine Mehrheitsbeteiligung und kein sonstiger beherrschender Einfluss be-

stehen. In diesen Fällen sollte dem Darlehensvertrag besondere Auf-merksamkeit gewidmet werden. Bei der Ausgestaltung des Vertrags können verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten genutzt werden, um das Vorliegen eines Bankgeschäfts zu vermeiden. Die Erlaubnis-pflicht kann etwa dadurch vermieden werden, dass das Darlehen mit einer Nachrangabrede oder einer Verlustbeteiligung versehen wird.

Personengesellschaften: Risiko GesellschafterkontoBei Personengesellschaften kann es nach der Auffassung der Bun-desanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sogar ohne echte Darlehensvergabe zu einem unzulässigen Bankgeschäft kom-men. Betroffen sind Personengesellschaften, die Gesellschafterkon-ten haben, über deren Guthaben ein Gesellschafter frei verfügen kann. Weist ein solches Konto ein Guthaben für den Gesellschafter aus, liegt nach Ansicht der BaFin eine Darlehensvergabe vor. Auch hier kann ein unerlaubtes Bankgeschäft vorliegen, wenn der Gesell-schafter beispielsweise keine Mehrheitsbeteiligung oder sonstigen beherrschenden Einfluss aufweisen kann.

FazitBei Unternehmensfinanzierungen durch Kredit kann in bestimmten Fällen ein unerlaubtes Bankgeschäft vorliegen. Neben den steuer-lichen und betriebswirtschaftlichen Überlegungen darf daher ein Blick in das Aufsichtsrecht nicht fehlen.

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Autor

Detlef HeydtHeydt, Reims & Partner GmbH & Co. KGFachmaklergesellschaft seit 1992 für Forderungsabsicherung und alternative Finanzierungwww.hrp.info

Impressum Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Olaf Schneider, VerlagsleiterSontraer Straße 6, 60386 Frankfurt am Main, Telefon 0 69/42 09 03-71Die Textbeiträge in diesem Verlagsfocus wurden von den werbenden Unternehmen verfasst.

Mittelstandsfinanzierung Veränderte Rahmenbedingungen, neue Finanzierungsalternativen und neue Marktteilnehmer werden zukünftig das Finanzierungsverhalten des Mittelstands verändern.

Insbesondere die Rolle der Banken im Finanzierungsprozess ist im Wandel begriffen. Die Risikobereitschaft ist nicht mehr so wie in der Vergangenheit vorhanden, bedingt durch neue Zwänge hin-sichtlich Refinanzierung und Eigenkapitalsteuerung, aber auch durch die Tatsache, dass das Verhalten von Banken durch die Krise in der Öffentlichkeit einer viel stärkeren Wahrnehmung un-terliegt.

Ausgangspunkt all dieser Veränderungen ist Basel III, das hier-für einen neuen Rahmen für die Banken geschaffen hat. Mit der Neuregelung der Eigenkapitalanforderungen und den damit ein-hergehenden höheren Anforderungen an die Liquidität der Banken werden sich die Kosten eines typischen Mittelstandkredits erhöhen. Im Rahmen dieser neuen Anforderungen an die Banken wird sich auch die Kreditvergabepraxis verändern.

Die Eigenkapitalquote hat sich in den letzten Jahren spürbar ver-bessert und liegt derzeit im Schnitt zwischen 25% und 30%. Hinzu kommt eine verbesserte Liquiditätsausstattung, so dass viele Unter-nehmen derzeit in der Lage sind, Investitionen mit wenig oder sogar ohne Bankkredit finanzieren zu können.

Die Zukunft stellt den Mittelstand aber vor neue Herausforde-rungen. Unternehmen werden und müssen offen den Dialog mit Banken, Auskunfteien, Ratingagenturen und Kreditversicherern suchen, denn eines ist sicher: Ohne ausreichende Transparenz, Offenlegung und Kommunikation wird der Zugang zu den Finanzie-rungsinstrumenten schwierig bis unmöglich werden.

Abseits der klassischen Bankfinanzierung hat sich in den letzten ein neuer Markt mit neuen Anbietern etabliert, der dem Mittelstand attraktive Finanzierungsalternativen ohne die banküblichen Sicher-heiten zur Verfügung stellen kann.

• Forderungsverkauf (In- und Ausland) | Factoring In-/Ausland, Ex-portfactoring | Einzel-Forderungsverkauf | Factoring ausgewählter Debitoren

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Das Thema Forderungsabsicherung ist nach wie vor von großer Bedeutung. Projektfinanzierungen mit Bankkrediten ohne Absiche-rung der Forderungen(-en) werden zunehmend schwieriger. Der Markt der Kreditversicherer hat sich in den letzten Jahr durch den Eintritt neue Marktteilnehmer aus dem amerikanischen und engli-schen Raum stark verändert und neue Möglichkeiten der Kreditver-sicherung geschaffen.

Im Ergebnis wird es darauf ankommen, aus der Vielzahl der neuen Marktmöglichkeiten den optimalen Finanzierungsmix herzustellen, keine Abhängigkeiten entstehen zu lassen, so dass sich für den Mit-telstand bestmögliche Chancen der Unternehmungsfinanzierung eröffnen.

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Fallstricke bei GesellschafterdarlehenWenn sich Unternehmen über Kredite finanzieren, treten nicht nur Banken als Geldgeber auf. Gerade bei kleineren und mittelstän-dischen Unternehmen erfolgt die Fremdfinanzierung auch häufig durch die Gesellschafter oder durch Personen bzw. Gesellschaften, die den Gesellschaftern nahe stehen. Häufig wird dabei übersehen, dass es Konstellationen gibt, in denen man mit dem Bankaufsichts-recht in Konflikt kommen kann. Denn grundsätzlich stellt die Ver-gabe von Darlehen ein Bankgeschäft nach dem Kreditwesengesetz dar und ist daher Kreditinstituten vorbehalten. Dies gilt zumindest dann, wenn die Tätigkeit nachhaltig erfolgt und mit Gewinnerzie-lungsabsicht betrieben wird.

Oft greift eine Ausnahmeregelung – aber nicht immerFür die Praxis wird die Problematik allerdings dadurch entschärft, dass das KWG eine weitreichende Ausnahmeregelung enthält. So ist die Darlehensvergabe eines Gesellschafters an seine Gesell-schaft z.B. dann nicht erlaubnispflichtig, wenn der Gesellschafter eine Mehrheitsbeteiligung hält oder auf andere Weise einen beherr-schenden Einfluss ausüben kann.

Welche Lösungen gibt es?Kritisch sind die Darlehensvergaben, bei denen die Voraussetzungen der Ausnahmeregelung nicht vorliegen, weil beispielsweise keine Mehrheitsbeteiligung und kein sonstiger beherrschender Einfluss be-

stehen. In diesen Fällen sollte dem Darlehensvertrag besondere Auf-merksamkeit gewidmet werden. Bei der Ausgestaltung des Vertrags können verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten genutzt werden, um das Vorliegen eines Bankgeschäfts zu vermeiden. Die Erlaubnis-pflicht kann etwa dadurch vermieden werden, dass das Darlehen mit einer Nachrangabrede oder einer Verlustbeteiligung versehen wird.

Personengesellschaften: Risiko GesellschafterkontoBei Personengesellschaften kann es nach der Auffassung der Bun-desanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sogar ohne echte Darlehensvergabe zu einem unzulässigen Bankgeschäft kom-men. Betroffen sind Personengesellschaften, die Gesellschafterkon-ten haben, über deren Guthaben ein Gesellschafter frei verfügen kann. Weist ein solches Konto ein Guthaben für den Gesellschafter aus, liegt nach Ansicht der BaFin eine Darlehensvergabe vor. Auch hier kann ein unerlaubtes Bankgeschäft vorliegen, wenn der Gesell-schafter beispielsweise keine Mehrheitsbeteiligung oder sonstigen beherrschenden Einfluss aufweisen kann.

FazitBei Unternehmensfinanzierungen durch Kredit kann in bestimmten Fällen ein unerlaubtes Bankgeschäft vorliegen. Neben den steuer-lichen und betriebswirtschaftlichen Überlegungen darf daher ein Blick in das Aufsichtsrecht nicht fehlen.

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Deutsche Bank: 2014 vielversprechendes Jahr für deutschen MittelstandFür das Jahr 2014 sieht die Deutsche Bank für den heimischen Mittelstand viele ermutigende Signale. Die Welt-wirtschaft gibt den Takt vor: Sie hat erfreulicherweise ihre Schwächepha-se überwunden und sollte stärker und ausgewogener wachsen als in den Vorjahren. Diese Dynamik entsteht nach Überzeugung der Deutschen Bank insbesondere durch den synchronen Aufschwung in den USA, China und Eu-ropa. Dabei treiben vor allem die USA die globale Konjunktur voran. „Wir er-warten, dass sich das Wachstum der US-Wirtschaft im neuen Jahr deutlich beschleunigen wird, von zuletzt 1,8 Pro-zent im Jahr 2013 auf nun 3,2 Prozent“, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. China profitiere spürbar von anziehenden Exporten und auch Europa verzeichne wieder positives Wachstum. Dr. Stephan ergänzt: „Die chinesische Wirtschaft dürfte mit 8,6 Prozent wieder kräftiger wachsen – mit entsprechend positiven Auswirkungen auf Deutschland und seine mittelständische Industrie.“

Exportnation DeutschlandDie schwache Auslandsnachfrage war lange Zeit ein Bremsfaktor für die Exportnation Deutschland. Nun dürfte das reale Export-wachstum von 0,7 Prozent auf 5,7 Prozent deutlich zulegen und dem deutschen Mittelstand weiteren Rückenwind verschaffen. Dazu Dr. Ulrich Stephan: „Die nachhaltige Verbesserung spricht für eine wirtschaftlich sehr solide Situation. Die anziehende globale Konjunkturdynamik bleibt jedoch für die Geldpolitik in den Indus-trieländern nicht ohne Folgen. So dürfte 2014 zwar wirtschaftlich ein insgesamt positives, für die individuellen Belange im deutschen Mittelstand jedoch zugleich herausforderndes Jahr werden.“

Investitionsfreudiger MittelstandAngesichts der verbesserten weltpolitischen Großwetterlage kommt

es für den deutschen Mittelstand nun darauf an, eine individuelle Finanzie-rungsstrategie zu erarbeiten: „Mittel-ständler sind heute im Schnitt in 16 Aus-landsmärkten aktiv“, erläutert Oliver Bortz, Leiter Firmenkunden der Deut-schen Bank. Erfolgreiche Unternehmer suchen daher eine starke Bank als stra-tegischen und dauerhaften Partner, der lokal präsent ist und weltweit agiert. Ent-sprechend erhalten alle Firmenkunden direkten Zugang zum globalen Netzwerk und dem internationalen Know-how der Deutschen Bank, etwa bei Handelsfi-nanzierungen und Risikomanagement. „Wer bei uns in die Filiale kommt, hat

seinen persönlichen Ansprechpartner und kann zugleich auf unse-re internationale Expertise bauen. Der deutsche Mittelstand erwartet von seiner Bank verlässlich alle Produkte und Dienstleistungen aus einer Hand – vom klassischen Kredit über Kapitalmarktfinanzierung bis zur Zins- und Währungsabsicherung für importierende und ex-portierende sowie im Ausland produzierende Firmen“, sagt Oliver Bortz.

Anders als in den USA finanzieren sich deutsche Unternehmen mehrheitlich über Bankkredite. Im Gegensatz zu anderen Instituten hat die Deutsche Bank in den vergangenen Monaten mehr Kredi-te an mittelständische Unternehmen ausgegeben. In Deutschland umfasst das Kreditbuch der Deutschen Bank ein Volumen von mehr als 180 Milliarden Euro und soll erheblich ausgeweitet wer-den: „Im Zusammenhang mit unserer Wachstumsstrategie werden wir auch unsere Kreditvergabe entsprechend an die Bedürfnisse unserer Kunden anpassen“, betont Oliver Bortz.

Buchstäblich existenziell: Unternehmensnachfolge Ein weiteres wichtiges Thema, bei dem Firmenkunden ebenfalls von der Exper-tise der Deutschen Bank profitieren können, ist die Unternehmens-nachfolge. Jährlich steht in 22.000 Unternehmen in Deutschland die Regelung der Nachfolge an – allen voran in Unternehmen des Dienstleistungssektors, gefolgt vom produzierenden Gewerbe. „Al-lerdings haben schon heute vier von zehn Firmen Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Nachfolger“, sagt Oliver Bortz und fügt hinzu: „Auch bei diesem existenziellen Thema stehen wir Unterneh-mern für die Übergabe und Übernahme zuverlässig mit kompeten-ter Beratung und intelligenten Finanzierungs- und Anlagekonzepten zur Seite.“

Deutsche Bank AG

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Vermögenswirksame Leistungen: Gute VL-Verträge mit Geld vom Chef sind unschlagbarBis zu 5,48 Prozent Rendite für einen VL-Bankspar-plan oder gesicherte niedrige Darlehenszinsen bei einem VL-Bausparvertrag – vermögenswirksame Leistungen erlauben einen vielseitigen und indivi-duell zugeschnittenen Vermögensaufbau. Vor allem die bis zu 480 Euro Zuschüsse vom Chef für jedes Jahr machen das Sparen mit vermögenswirksa-men Leistungen unschlagbar attraktiv. Und je nach Einkommen gibt es noch eine staatliche Förderung obendrauf. Finanztest zeigt in der aktu-ellen Februar-Ausgabe, für wen welche VL-Verträge geeignet sind und nennt die jeweils besten Angebote.

5,48 Prozent Rendite gibt es für den VL-Sparplan von der Edekabank nach sieben Jahren – allerdings nur, wenn auch das Girokonto bei der Edekabank geführt wird. Ohne Bedin-gung gibt es den VL-Banksparplan der Degussa Bank, mit immer-hin noch 3,39 Prozent Rendite pro Jahr. Das sind attraktive Angebo-te in der aktuellen Niedrigzinsphase. Dazu kommt: Zwischen 6,65 und 40 Euro pro Monat zahlen Arbeitgeber VL-Sparern zusätzlich zum Bruttolohn, abhängig von Branche und Region.

VL-Verträge lassen sich vielseitig zum Vermögensaufbau nutzen: für sicherheitsorientierte Sparer in Form eines Banksparplans, für

risikofreudige als Aktienfondssparplan. Sie lassen sich aber auch zur Immobilien-finanzierung oder für die betriebliche

Altersvorsorge einsetzen. Kaum ver-ständlich, warum es immer noch vie-le gibt, die zwar einen Anspruch auf VL-Leistungen haben, diesen aber nicht nutzen. Wer nicht weiß, wie es bei seinem Arbeitgeber aussieht:

Das ist in den Tarifverträgen und Be-triebsvereinbarungen geregelt.

Tipp von Finanztest: Wer jetzt keinen guten VL-Vertrag hat, sollte den Ver-

trag nicht kündigen, sondern im Regelfall durchhalten. Bei Kündigung geht die staatliche Förderung in den meisten Fällen verloren, bei Banksparplänen ein möglicher Bonus, der viele Angebote erst attraktiv macht. Lohnen kann sich hinge-gen die Kündigung eines schlechten Aktienfonds ohne staatliche Förderung.

Der ausführliche Test Vermögenswirksame Leistungen erscheint in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist bereits unter www.test.de/vl abrufbar.

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Der Bezug des IHK-Magazins erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitrags-pflicht als Mitglied der IHK. Das IHK Wirt schaftsForum ist für Mitgliedsun-ternehmen der IHK Frankfurt am Main kosten los. Nicht mitglieder können das Unternehmermagazin für FrankfurtRhein-Main abonnieren. Das Jahresabo kostet für Nicht mitglieder 30 Euro, das Einzel-exemplar 2,50 Euro. Das IHK Wirtschafts-Forum erscheint am Anfang jeden Monats, Doppel ausgaben im Juli/August und Dezem-ber/Januar.

Die nächste Ausgabe des IHK WirtschaftsForums erscheint am 3. März 2014.

VORSCHAU MäRZ

SpecIal aUS- Und weIterbIldUngNeue Akzente der Bildungspolitik – Stiftung Begabtenförderung – Eine zweite Chance: Spätstarter in der Berufsausbildung – Nachqualifizierung junger Erwachsener – Teilzeit-ausbildung – Neuordnung der Büroberufe

StandortpolItIKUsingen: Ausgezeichneter Wohnort – Wohnungsmarktbericht 2013 – Konjunkturelle Entwicklung im IHK-Bezirk Frankfurt

InnoVatIon Und UmweltResponsive Design: Ein Auftritt für alle Fälle – 100 Jahre Goethe-Universität Frankfurt – Recycling von Wärmeverbundsystemen

recHt Und SteUernMediation: Wenn schon, dann besser streiten – Entschärfung des Ordnungsgeld- verfahrens – Deutscher Corporate Governance Kodex

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137. Jahrgang 03.14

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Karl Heinz Arnold †Am 9. Januar verstarb Karl Heinz Arnold im Alter von 85 Jahren. Als vereidigter und öffentlich bestellter Auktionator, Sachver-ständiger und Taxator führte er von 1952 bis 1998 in zweiter Gene-ration das Auktionshaus Arnold, Frankfurt, das heute von seinem Sohn Karl Michael Arnold ge-führt wird und bundesweites Renommee genießt. Seit 1980 war er Honorarkonsul der Re-publik Haiti für das Bundesland Hessen, seit 2008 Vizedoyen des hessischen Konsularischen Korps. 1989 wurde ihm das Bun-

desverdienstkreuz verliehen. Als Mit - glied des Vor-stands engagierte er sich seit 1975 im China-Institut an der Goethe-Universi tät, unter anderem war er

auch viele Jahre ehrenamtlicher Handelsrichter am Landgericht Frankfurt. Von 1995 bis 1998 war Karl Heinz Arnold Mitglied der IHK-Vollversammlung und von 1987 bis 1998 gehörte er dem IHK-Einzelhandelsaus-schuss an. 2012 wurde ihm die Ehrenplakette der Stadt Frank-furt verliehen.

BEKANNTMACHUNG ZUR IHK-WAHL 2014 IM INTERNET

Gemäß der Wahlordnung der IHK Frankfurt ist die IHK-Homepage das offizielle Veröffentlichungsorgan für Bekanntmachungen zur IHK-Wahl. Die Bekanntmachungen des Wahlausschusses sind im Internet unter www.frankfurt-main.ihk.de/ihk-wahl/bekanntmachungen abrufbar. Die-se informieren unter anderem über die für jede Wahlgruppe aufgestellte Kandidatenliste sowie den Zeitraum, in dem die Wahlunterlagen bei der IHK eingehen müssen (Wahlfrist). Außerdem sind auf der Homepage der IHK weitere ausführliche Informationen zur Wahl eingestellt.

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