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Vertrau keinem Plakat Vertrau keinem Plakat - Informier' dich! - Informier' dich! Vor dem Seminar ist Vor dem Seminar ist nicht gleich nach nicht gleich nach dem Seminar dem Seminar Schreberlympische Schreberlympische Winterspiele Winterspiele Fit für Europa – BUJUTREFF 2011 DEUTSCHE SCHREBERJUGEND Im Blick Im Blick Zeitschrift der Schreberjugend Bundesverband Zeitschrift der Schreberjugend Bundesverband e. V. e. V. 4. Jahrgang 4. Jahrgang . Dezember 2011 Dezember 2011 . Heft 2/11 Heft 2/11 Bunt, bunter, SCHREBERJUGEND – auf dem KARNEVAL DER KULT REN 2012

IM BLICK II -2011

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Unsere Mitgliederzeitschrift IM BLICK- wissen was los ist bei der Schreberjugend. Schwerpunkt hier Bundesjugendtreffen

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Vertrau keinem PlakatVertrau keinem Plakat- Informier' dich!- Informier' dich!

Vor dem Seminar istVor dem Seminar istnicht gleich nachnicht gleich nachdem Seminardem Seminar

SchreberlympischeSchreberlympischeWinterspieleWinterspiele

Fit für Europa – BUJUTREFF 2011

DEUTSCHE SCHREBERJUGENDIm BlickIm Blick

Zeitschrift der Schreberjugend BundesverbandZeitschrift der Schreberjugend Bundesverband e. V.e. V.

4 . J a h r g a n g 4 . J a h r g a n g .. D e z emb e r 2 0 1 1 D e z emb e r 2 0 1 1 .. H e f t 2 / 1 1H e f t 2 / 1 1

Bunt, bunter,

SCHREBERJUGEND

– auf dem

KARNEVAL DER

KULT REN 2012

Inhaltsverzeichnis

Editorial 3

Fit für Europa – BUJUTREFF 2011 4

Vertrau keinem Plakat – Informier' dich! 8

Dancing Legend! 10

Nordisch by Nature 11

Nachtschlacht – Es kann nur ein Team geben! 12

Jugend in Europa 14

NORDIRLAND –  Northern Ireland – Tuaisceart Éireann 16

Schreberlympische Winterspiele 18

Vor dem Seminar ist nicht gleich nach dem Seminar 20

Bunt, bunter, Schreberjugend & Die Orange 22

Schreberjugendhöhepunkte von Januar bis Juni 2012 23

Impressum:HerausgeberDeutsche Schreberjugend Bundesverband e. V.Kirschenallee 25 14050 BerlinTel. 030/25469964, Fax 030/25469965 E-Mail: [email protected]: www.deutsche-schreberjugend.de

Redaktion: Antje Reimann

Redaktionsverantwortliche (V.i.S.d.P.): Sandra Böhme

Gestaltung: Atelier C. Lüke, www.claudia-lueke.deDruck: flyeralarm GmbH, Alfred-Nobel-Str. 18, 97080 Würzburg

Erscheinungsweise: halbjährlichGefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes

3Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

Liebe Freundinnen und Freunde,

Orangen erfreuen uns in der Winterzeit alsfrisches Obst, verarbeitet in leckerenPlätzchen und anderen Köstlichkeiten.Diesmal bilden sie außerdem denHintergrund der Im Blick-Coverseite. Aber soselbstverständlich wir auch Orangen undApfelsinen konsumieren, so wenig gehörensie doch zu unserer heimischen Flora. Damitwir sie hier erwerben können, haben diegesunden Vitamin-C-Lieferanten bereitseinen weiten Weg zurückgelegt und aufihrer Reise nicht unwesentlich zum CO2-Ausstoß von Frachtschiffen und Fliegern bei-getragen. Werden sie dann auch noch zusehr niedrigen Preisen verkauft, erhöht sichnatürlich die Abnahme und die zu transpor-tierende Menge wächst – auch das istGlobalisierung. Wie wir als Konsumierendedamit umgehen, muss jede/r selbst ent-scheiden. Darüber nachzudenken, wo diebegehrten Lebensmittel ursprünglich her-kommen, lohnt in jedem Fall und schärft daseigene Selbstverständnis.

Selbstverständlich ist auch, dass dieseAusgabe der Im Blick wieder viele spannen-de Artikel bereithält: vor allem natürlich eingroßer zum Bundesjugendtreffen (BUJU-TREFF) in Kehl und Strasbourg im Oktober2011, dabei entstandene und am häufigs-ten genannte Bo(o)tschaften „schwimmen“

durch die gesamte Zeitschrift. Eine Reflexionüber das unerwartete Wahlergebnis derPiratenpartei bei den Wahlen zum BerlinerAbgeordnetenhaus folgt direkt nach demBUJUTREFF. Die Rubrik Kommunikation &Interaktion beschäftigt sich mit dem ThemaIntervision. Und natürlich gibt es auch wie-der Berichte und Praktisches von und für dieGruppenarbeit, ich sage nur: Der Winterkann kommen.

Und was war noch selbstverständlich? Naklar, auf dem nur alle vier Jahre stattfinden-den Verbandstag des BundesverbandesDeutscher Gartenfreunde e. V., unser wich-tigster Kooperationspartner, war auch derBundesvorstand der Schreberjugend vertre-ten. Dort wurde Dr. Norbert Franke aus demLandesverband Berlin der Gartenfreunde e. V.im September zum neuen Präsidentengewählt. Auch der Deutsche Bundes-jugendring wählte im Oktober auf seinerVollversammlung und zum ersten Mal in sei-ner Geschichte eine Doppelspitze ausUrsula Fehling (Bund der DeutschenKatholischen Jugend) und Sven Frye (SJD –Die Falken). Wir gratulieren und wünschenihnen und ihren Vorstandskolleg-innen vielEnergie für die Wahlperiode.

Allen ehrenamtlich Aktiven, Freundinnenund Freunden der Schreberjugend wünscheich im Namen des Bundesvorstandes ruhige

Feiertage und einen guten Rutsch in dasnächste Jahr.

Bis zur nächsten Ausgabe der Im Blick imJuni 2012.

Sandra Böhme

Editor ial

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/114

Fit für Europa – BUJUTREFF 2011

Im Bunde

Politischmotiviertund „rei-selustig“ging esvom30.09.11bis03.10.11auf dem

Bundesjugendtreffen 2011 in Strasbourg undKehl zu. Jeder, der wollte, konnte durch alle 27EU-Länder reisen, immer dabei der Sterne-Reisepass, der das – wie konnte es anders sein –Europa-Feeling so richtig hervorbrachte! Washat es jedoch genau mit dem Pass auf sich? 27Aktivitäten, 27 Länder und für jede mitgemachteAktivität ein Stern – so reisten wir durch Europaund der Pass wurde immer voller!

01/10/11 – Strasbourg-Tag09.00 Uhr. Dicke Ne-belschwaden ziehendurch den Altrhein-weg in Kehl. Dassheute noch sonnige26°C werden sollen,ist nur schwer vor-stellbar!09.15 Uhr. Nachdemdie letzte Gruppegerade einmal achtStunden

zuvor angekommen war, stehen nun120 Personen in Jacken und Pullis ein-gehüllt auf dem Hof der Jugendher-berge in Kehl und lauschen der offi-ziellen Eröffnung des viertenBundesjugendtreffens durch SandraBöhme – der Bundesvorsitzenden.

09.30 Uhr. Die ersten vierGruppen fahren zu ihrenVeranstaltungsorten nach Strasbourg. 10.00 Uhr. In Strasbourg angekommen, bricht dieSonne durch die Wolken und es ist schlagartigwarm – eigentlich zu warm für diese Jahreszeit,aber wir freuen uns darüber!In den Workshops und bei den Besichtigungengeht es europäisch und straßburgerisch zu. EineGruppe ist im europäischen Jugendzentrum, daseng mit dem Europarat verbunden ist, die näch-ste erklimmt das Münster, eine dritte Gruppearbeitet zum Thema Jugendarbeitslosigkeit inder Einrichtung Youth Express Network, eine vier-te Gruppe besucht das Lycée International undtrifft sich mit 25 französischen Schüler-innen zuden Diskussionsthemen: Rechtsextremismus inEuropa – Wie tolerant sind wir wirklich?; NeueMedien – Gefahr oder Chance?; Jugend ohneHoffnung – Kommt die Revolution nach Europa?Schreberlinge und Franzosen geraten in einenregen Austausch über die Themen und stellensich gegenseitig viele Fragen über das Leben imjeweiligen Land. Große Verwunderung entstehtals die Franzosen bestätigen, dass sie jedenSamstag zur Schule gehen – und nicht nur wie

vielleicht vermutet heute, weil dieDeutschen kommen.

10.30 Uhr. Last but not least geht es insetwas außerhalb gelegene Musée du

Chocolat.

12.30 Uhr. Die letzte Aktivität ist zuEnde und die Wettervorhersage hält,was sie verspricht. Bei sommerlichen

27°C tummeln sich alle während derMittagspause in Strasbourg.14.00 Uhr. Place Broglie – einige sind schon eherda und sitzen auf den Bänken rund um den

Platz, von woaus das dortgelegeneRathaus gutzu sehen ist.Es ist Samstagund wie über-all ein be-gehrter Tagzum Heiraten,sodass wir dieGelegenheitbek o m men,den Hochzeits-gesellschaftenzuzuschauen.

Eine darunter ist beson-ders auffällig. Hier tragendie meisten Frauen selbst

genähte Kleider, alle aus dem gleichen

Stoff, nur die Schnitte sind unterschiedlich – einerschöner als der andere!14.15 Uhr. Alle sind da – auch eine Gruppe von16 Schüler-innen aus dem Lycée ist wiederdabei. Ein oder auch zwei von ihnen begleitennun jeweils eine Gruppe von Deutschen zurStadtrallye, die im Vorhinein von den französi-schen Schüler-innen und ihrem Deutsch-lehrer Franz Lüthi ausgearbeitet wurde.Strasbourg hat viel zu bieten – das merken baldalle. Die Stadtrallye ist trotz der französischenBetreuung kaum zu schaffen.16.00 Uhr. Bis auf eine ambitionierte Stadtrallye-gruppe sind alle wieder zurück auf dem PlatzBroglie – zum Flaggen-Flashmob! Auf den Stufender Opéra du Rhin entsteht ein buntes Flaggen-

meer – alle27 EU-Län-der sindv e r t r e t e nund dazueine Viel-zahl anEuropafah-nen. Dazukommendie Rufe:

„Alle zusammen – Tous ensemble – All together –Schreberjugend!“16.15 Uhr. Nun ist Freizeit angesagt, bis wir uns um18.00 Uhr vor der Kathedrale wieder treffen undzurück nach Kehl fahren.

20.00 Uhr. Gestärkt und ausgeruhtbeginnt das Abendprogramm –für alle die noch Lust und Krafthaben. Erstaunlich viele sindes, die zur Nachtschlacht anund in der Rheinauegekommen sind!

Zur Freude der Organisator-

innen, die Cott-busser haben sichnämlich zusam-

men mit der Bun-

desgeschäftsstelle Ge-danken gemacht, wiedie Nachtschlacht lau-fen kann. Ein Spielplan istentstanden und die

Fragen dazu stammen aus dem Buch pocketeuropa – EU-Begriffe und Länderdaten derBundeszentrale fur politische Bildung. Gute zweiStunden dauert die aus acht Stationen beste-hende Nachtschlacht – von Müdigkeit ist keineSpur. Manche Gruppen erledigen die Aufgabenim Laufschritt, ihre selbst gewählten Schlachtrufe

hallen durch die Nacht – BAM!

02/10/11 – Kehl-Tag08.45 Uhr. Das glei-

che Schauspiel wieam Tag davor, nur

dass wir sicher sind,dass es noch richtigschön wird.10.00 Uhr. Ob bei Volleyball,Fußball, Tischtennis, Tanzen,Klettern, Fahrrad fahren oder

beimWandernauf demnahe ge-legenen

Naturerlebnispfad sportlicher ging es in dennächsten zwei Stunden fast nicht mehr!Denksport ist beim Europa-Memory und Back-sport beim Flamm-kuchenworkshop an-gesagt.12.30 Uhr. Steht dasMittagessen auf demTisch, das einige direktdanach im Teich beimSchwimmen wiederabarbeiten – und dasAnfang Oktober!14.00 Uhr. Hoher Besuchder Stadt Kehl hattesich angesagt – dieerste ehrenamtliche Stellvertretende desOberbürgermeisters der Stadt Kehl MargotWohlbold-Melet ist da und hebt hervor, wiewichtig die deutsch-französische Zusammenar-

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11 5

beit für die Stabilität derEU-Gemeinschaft ist.Das zeigt sich in vielengrenzübergreifendenProjekten, gerade zwi-schen Schulen. Dennfrühzeitig soll angesetztwerden, um derJugendkriminalität aufbeiden Seiten derGrenze entgegenzuwir-ken.

15.00 Uhr. In den näch-sten zwei Stunden wirdes kreativ: Fotoaktionam Weißtannenturm,Tattoos werden aufge-

sprüht, Bo(o)tschaften

entstehen beimBoot fahren,

Origami-Wasser -

lichter für den Abend werden gefal-tet, Riesenpuzzle für die

Abschiedszeremonie vorbereitet,Länderspezialitäten geraten, Tüchergefilzt, Monster gebastelt und mit le-ckeren Waffeln von der Waffelstation

im Schwarzwaldstübl wurden wir ver-wöhnt.19.00 Uhr. Nach dem Abendessen geht es – fürjeden gibt es ein Wasserlicht, das amNachmittag gebastelt wurde – zur französischenRheinseite. Dort lassen wir die Lichter zu Wasser.Nach anfänglichem Zögern lösen sie sich vomUfer und bilden einen langen Streifen Licht auf

dem Rhein, der von vorbeikommendenFranzosen mit den freudigen Worten "Regardedes bougies flottantes!" kommentiert wird.20.00 Uhr. Wieder zurück geht es an die letztenVorbereitungen, vor allem in Sachen Verklei-dung, für die Europe-Pop-Party im Rhein-schneck, einem idyllischen Pavillonrestaurant

direkt neben der Jugendherberge.21.00 Uhr. Das Rheinschneck ist rappel-

voll, Tische und Stühle im Biergarten davor

gut besetzt und wohin das Auge reicht ver-kleidete Menschen. Denn zur Party war auf-

gerufen sich ländertypisch zu verkleiden.Da ist eine Gruppe Spanierinnen im

Flamenco-Kostüm, ein Schotte im Schottenrock,einige Franzosen ohne Baguette, dafür mit

Baskenmütze, eine deutsche Maidim Dirndl, eine holländische FrauAntje und verschiedenste Fußball-und Eishockeyländertrikots sindzu sehen. Und das hat sichgelohnt, denn jeder, der ver-

kleidet erschien,erhält ein weiteres

Freigetränk!Der grandiose DJ

Crazie Pee ausOffenburg heizt derweilden „Ländern“ auf

seiner eigens fürunsere

Party zusam-menge-stellteneuropäischen Musiktour kräftig ein – vonRobbie Williams geht‘s über Andriano Cellentano zu den Gipsy Kings.

Im Bunde

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/116

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2 2 . 3 0U h r .

Unter tobendemBeifall und der gewitz-ten Moderation vonMiriam Wolters erhaltennun die Gewinner derNachtschlacht dieGruppe „Die Ge-winnermannschaft“ (Sie macht ihremNamen alle Ehre!) die Preise. Danachtanzt Cottbus für uns zu Michael Jackson und …um 23.00 Uhr bekommen wir das wahrscheinlichbeste Essen der ganzen Tage – eine höchst deli-kate Quiche à la Rheinschneck, lecker!!!Getanzt wird noch einige Stunden, an die morgi-ge Abreise will niemand denken!

03/10/1108.30 Uhr. Der Schlafmangel ist vielenanzusehen. Trotzdem geht es froh in die letzteRunde. 09.30 Uhr. Wir fahren noch einmal nachStrasbourg – eine Gruppe ins EuropäischeParlament und die andere auf ein Boot, das zuden EU-Institutionen fährt. Ein letztes Mal, vorerst,erfahren wir in beiden Gruppen noch einmal

einige Hintergründe und Zusammenhänge derEuropapolitik und -geschichte. Warum

Europa so wichtig ist, beantwortet derGuide auf dem Boot in drei knappen

Punkten: Punkt 1 Frieden, Punkt 2 Friedenund Punkt 3 FRIEDEN!12.30 Uhr. Alle sind wieder zusammen und wir

treffen uns auf der Wiese vor demEuroparat, der ältesten europäischen

Institution, zur Abschiedszeremonie –dem Puzzle-Überreichen! Gestern hatte jederStadtverband ein Puzzleteil bemalt und heuteschenkt eres einembefreun-detenStadtver-band, umd i e

Freundschaft damit zu untermauern.Rührend!13.00 Uhr. Die Wiese ist nun wieder leer undaus den Bussen und Pkws winken vieleHände – bis zum nächsten Mal!!!

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

AR

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/118

Im Bunde

Berlin hat gewählt und die Republik bebt, dennam 18.09.2011 betrat ein neuer Player die Bühneder Landespolitik. Mit 8,9% oder 130.105 Stimmenaller Berliner Wählerinnen und Wähler zogen dieBerliner Piraten bei ihrer ersten Abgeordneten-hauswahl direkt ins Parlament ein.

Wie konnte es dazu kommen? Wer hat siegewählt? Warum wurden sie gewählt? Ist ein Trendfür die Bundesebene abzulesen?

Zuerst möchte ich einige mehr oder weniger aktu-elle Debatten aus der Presse aufgreifen:„Ehemaliges NPD-Mitglied zieht für die Piraten insParlament ein.“ Sind die Piraten in Wirklichkeitrechtsradikal oder von rechts unterwandert? Ichdenke, nein das sind sie nicht. Warum nicht?Erstens, weil wir uns nicht ständig zuPauschalisierungen hinreißen lassen sollten. Dennin der FDP sind auch nicht ausschließlich homose-xuelle, Fallschirm springende SteuerhinterzieherMitglied, genauso wenig wie alle CSU-Mitgliederihre Doktorarbeiten abgeschrieben haben, alleGrünen terroristische, Steine werfende, ökofunda-mentalistische Radfahrer sind oder in der SPD nurbiertrinkende Gazpromkunden tätig sind. Vielmehrnoch durchleuchtet nach meinem Kenntnisstandkeine der genannten Parteien ihre potenziellenMitglieder vor dem Beitritt. Warum sollten also, diefür Datenschutz kämpfenden Piraten, damitanfangen?

Auch wurde ihnen angekreidet, dass sie nichtgenügend Leute haben. Denn sie können nichtalle Mandate besetzen. Es gibt eine Faustformelfür das Aufstellen einer Landes- bzw. Bezirksliste.Man nimmt die Zahl der erreichten Mandate beider letzten Wahl und verlängert die Liste um min-destens 50%, konkret heißt das: Sie haben dieErgebnisse der Europawahl in Mandate fürsBerliner Parlament umgerechnet und diese ver-doppelt von 3% auf 6%. Von ihrem Wahlerfolg wur-den die Piraten allerdings selbst überrascht undkonnten mit ihrer Landesliste von 15 Personengenau ihre 15 Mandate besetzen. Schwierigwurde es, als einzelne Kandidatinnen undKandidaten aus beruflichen Gründen ihr Mandatnicht unbedingt wahrnehmen wollten/konnten.Normalerweise rücken dann weitere Kandidatin-nen oder Kandidaten von der Liste nach, aber die

Liste war ausgeschöpft. Die Personalfrage hingalso nicht an einer eventuell dünnen Personal-decke.130.105 Menschen haben die Piratenparteigewählt. Wer sind diese Menschen und washaben sie vorher gewählt? Dank derMeinungsforschungsinstitute lässt sich das relativgenau beantworten. 23.000 Stimmen haben 2006gar nicht gewählt, 20.000 Stimmen haben 2006 ineinem anderen Bundesland/Land gewählt, 12.000Wählerinnen und Wähler durften 2006 noch nichtwählen, 22.000 haben „Sonstige“ Parteien, 17.000Bündnis’90/Die Grünen, 14.000 SPD, 13.000 DieLinke, 6.000 FDP und 4.000 CDU gewählt. Weiterhinsagen Piratenwähler und -wählerinnen zu 93%,dass sie die Piraten gewählt haben, damit jüngereMenschen an die Macht kommen, zu 86%, dassdie Piraten eine echte Alternative für Nichtwähler-innen darstellen und zu 59%, um den „Etablierten“einen Denkzettel zu verpassen.

Die Piraten wurden nicht wegen der Personen,sondern wegen der Inhalte gewählt. Wobei siesowohl mit ihren Ideen zur Schul- und Sozialpolitikals auch im Bereich des Datenschutzes die höchs-ten Werte erzielten und ihnen somit die höchsteKompetenz zugeschrieben wird.

Vertrau keinem Plakat – Informier' dich!Oder wie die Piraten das Abgeordnetenhaus enterten

9Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

Was heißt das für Berlin und vielleicht auch fürden Bundestrend? Die Piraten sind in der Lagebisherige Nichtwähler-innen zu aktivieren undErstwähler-innen für sich zu gewinnen. Darüberhinaus sind sie eine Alternative für tendenziell„links“ Wählende, die durch Unzufriedenheit zuWechselwählern werden. Wenn sich die Pirateneinigen, wie viel Transparenz und direkteBerichterstattung via Twitter, Webcam & Co. siewirklich praktizieren wollen, können und dürf-ten sie eine Weiterentwicklung des Politikstilsund der Berichterstattung über Politik bewirken.Und wenn sie es schaffen, sich in den alltägli-chen Politikbetrieb einzufinden, ohne dabeiunterzugehen, werden sie sich zumindest mit-telfristig in den Parlamenten in unserem Landhalten können und so zu einer neuen parla-mentarischen Alternative werden – wie dieGrünen in den 80er Jahren. Hierfür ist aus mei-ner Sicht auch kein Komplettprogramm not-wendig, solange wie sie sich als „Fachleute“ fürbestimmte Themen sehen, diese kompetentbesetzen, bearbeiten und politisch beleben.Auch etablierte Parteien sollten sich fragen, obes noch zeitgemäß ist, auf alle ThemenAntworten und Lösungen zu haben, sichVolkspartei zu nennen und trotzdem nur von

20–30% aller Wählerinnen und Wähler gewähltzu werden. Vielleicht entwickeln sich unserParteiensystem und unsere Demokratie hin zueiner Mehrparteiendemokratie, in derenRegierung nur gemeinsam mehrere Parteienalle Politikfelder kompetent bearbeiten?Abschließend bleibt festzuhalten, auch wennich sie nicht gewählt habe, so sind sie docheine gern gesehene Abwechslung im deut-schen Politikalltag. Denn sie fordern den Bürgerzum eigenen Handeln auf und sagen nichtschon vorher: „Wir haben für alles eine Lösungund wir wissen Bescheid.“ Und sei es nur, indemsie sagen: „Vertrau keinem Plakat – informier‘dich!“

Zum Schluss noch: Wenn am SonntagBundestagswahlen wären, würden 6% derDeutschen die Piratenpartei wählen – alsoinformiert euch!

OG Quellen:Statistik Wahlen Berlin 2011: http://www.rbb-online.de/the-men/dossiers/berlin_wahl_2011/wahl/aktuell/deutliche_unterschiede.html & http://www.wahlen-berlin.de/

Piraten: Polli-Magazin – 17.10.2011 – Ausgabe: Berlin, sollstDu sein – von: Fabio Reinhardt

Sonntagsfrage:http://www.forschungsgruppe.de/Aktuelles/Politbarometer/

2011 war für die rund 250 Tänzerinnen und Tänzerder Schreberjugend ein ereignisreiches Jahr. ZweiGroßprojekte begeisterten die jungen Schreber-linge und ihre Zuschauer.

Vier Jahre war Susanne alt, als sie das erste Mal dieMusik von Michael Jackson hörte – und nun, rund20 Jahre später geht für sie mit Dancing Legend!ein Traum in Erfüllung: einmal zu Billy Jean auf dergroßen Bühne tanzen ...

Nach rund einem Jahr intensiver Vorbereitungszeitwar am 26. Februar 2011 die Premiere der bislangbuntesten und aufwendigsten Show der Schreber-jugend Bergkamen. Unter der Federführung vonSusanne Drobik in einer Inszenierung von MartinaEickhoff stellte das Gruppenleiterteam ein wahresFeuerwerk an Melodien, mitreißenden Choreo-grafien und bunten abwechslungsreichen Kostü-

men auf die Bretter – die für die Tänzerinnen undTänzer ja so oft die Welt bedeuten. Ergänzt wurdedas Spektakel auf der Bühne von einer ausgereif-ten Videoshow im Bühnenhintergrund, in der derZuschauer vieles vom Probenalltag der Tanzgrup-pen kennenlernen konnte und die Tänzer alsSchauspieler ebenfalls gut zur Geltung kamen.Das ist die Welt des „Technischen Direktors“ derSchreberjugend Bergkamen – Stefan Zehner.

Genauso wichtig wie die abschließende Show warder Weg zu diesem Event. 250 Tänzerinnen und

Tänzer in elf Gruppen organisiert, gingen diesenWeg gemeinsam – ein Trainingswochenende inSprötze gehörte genauso dazu, wie zahlreicheWochenendproben. Besonders interessant warder Altersbogen der teilnehmenden Schreber-linge, von 5 bis 59 Lebensjahre – alle machten mit.Und hier seien sie einmal erwähnt: Shorties,PolkaDot, Smart!, AllStar, JumpStick, Wild beat,Starlights, Newcomer, Funky Steps, Newcomer undCrazy unterstützt durch die Freunde – dieseGruppen bilden den Stadtverband der Schreber-jugend Bergkamen und ein zusammengewachse-nes Team.

„Die Auswahl des Musikstücks und das notwendi-ge Kürzen der Stücke war eine echte Herausfor-derung!“, stellt Susanne Drobik abschließend fest.

Doch ihr gelang die Reise durch 45 Jahre Bühnen-Jackson mühelos. Eines wurde jedoch immer wie-der geprobt – die Übergänge natürlich, also derWechsel von einer Tanzgruppe zur nächsten ohneUnterbrechung. Das war bei elf teilnehmendenGruppen schon eine echte Herausforderung.

Und dann war es soweit, der Vorhang hob sich zurgroßen Benefizshow der SchreberjugendBergkamen und des Lions-Club BergKamen zuDancing Legend! …

… und für Susanne D. wurde ein Traum wahr!

ME

Vom Lande DD aa nn cc ii nn gg LL ee gg ee nn dd !!

10 Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

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Vom LandeNordisch by Nature

Gleich aus drei Ecken der Republik kamenSchreberjugendliche in diesem Sommer nachSprötze. Die Landesverbände Hamburg,Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen habenzum ersten, aber bestimmt nicht letzten Mal,eine gemeinsame Sommerfreizeit veranstaltet.Die Idee der drei Verbände wurde zwar aus derNot geboren, weil die eigenen Freizeiten man-gels genügend Teilnehmenden nicht mehrdurchgeführt werden konnten, erweist sich jetzt

aber als Volltreffer! Durch die gemeinsa-me Vorbereitung und ein Nachtreffensind viele übergreifende Kontakte ent-standen, die den Zusammenhalt derSchreberjugend insgesamt stärken.

Das gemischte Team hat sich auch vielMühe gegeben, für die insgesamt fast 40Teilnehmenden im Alter von 9 bis 15Jahren ein attraktives Programm zusam-

menzustellen. Neben der Entdeckung derbenachbarten Alstermetropole Hamburg stan-den viele Aktionen im beschaulichen Sprötzeauf dem Programm: So wurde das weitläufigeGelände zu vielen Entdeckungstouren in derNatur genutzt und die Kidz haben die Teamer-innen ganz schön auf Trab gehalten.

Für die Jugendlichen konnten spielerischElemente der JuleiCa-Ausbildung integriert wer-den, sodass vorbereitete Aktionen gemeinsammit allen stattfanden. Am Ende waren alle voll-kommen erschöpft und traurig, als es wiedernach Hause ging. Aber bei einem Punkt dann

doch ganzs i c h e r :Sprötze – wirkommen wie-der!

NK

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

Spaß im Dreierpack auf der Schreberjugend-Sommerfreizeit in Sprötze

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

Für die PraxisNachtschlacht – Es kann nur ein Team geben!

Was ist denn eine Nachtschlacht?! Das ist dieFrage, die wir oft gehört haben und spätestensnach dem Bundejugendtreffen in Kehl wissen nuneinige was es damit auf sich hat. Für alle anderennun hier eine kleine Erklärung plus Spielplan.

Die erste Nachtschlacht, an der ich teilgenom-men habe, war auf einer Freizeit beim Landesver-band Niedersachsen. Annika Ebert hat sie sichausgedacht und mit anderen weiterentwickelt. ImPrinzip ist es eine Art Nachtrallye, die am bestenauf einem überschaubaren Gelände stattfindet(nicht im Wald!), schon allein wegen derVerletzungsgefahr.

Wichtig: Benutzt Fackeln und Teelichter (in Gläsern)für einen schönen Effekt und etwas beleuchtetereWege und somit mehr Sicherheit. Erlaubt denTeilnehmenden ruhig Taschenlampen. Bei einer

Kindergruppe sollte immer eine Gruppenleitungmitgehen.

Überlegt euch ein Motto! Oder eine Geschichtez. B. Europa, die Entführung der Prinzessin X,Mittelalter etc., um das Ganze schlüssig zu gestal-ten. Dazu denkt ihr euch passende Stationen mitGruppen-Aufgaben aus z. B. bei Europa: Euro-päisches Parlament, Europarat, 27 Länder etc.Entweder sind diese auf einem Laufzettel nieder-geschrieben oder man wird wie in einerGeschichte von Aufgabe zu Aufgabe geführt. Injedem Fall ist es wichtig, eine Basisstation zuhaben. Eine andere Variante wäre, dass dienächste Aufgabe erst durch einen Hinweis gefun-den werden muss. Siehe das Orakel in der Basis-station.

Die Basisstation besteht z. B. aus einem Zelt odereiner Jurte mit einem Tisch, in der alle Gruppenimmer wieder zusammenkommen und ihre Auf-gaben erhalten. Hier liegt der Spielplan (wenn eseinen gibt) und hier ist auch der Startpunkt für dieGruppen. Wenn keine Aufgaben direkt vergebenwerden sollen, ist es auch möglich, diese dort z. B.in Form eines Orakels zu verstecken, das einenTipp zum Versteck gibt.

Der Vorteil eines Spielplans ist, dass dadurch dieGruppenbewegungen ein wenig gesteuert wer-den können.

Fragen bzw. Aufgaben vorher recherchieren! Esempfiehlt sich ein, zwei Bücher zum Thema auszu-suchen und aus ihnen Fragen zu generieren, z. B.ein Baumbestimmungsbüchlein, zum BUJUTREFFund dem Thema Europa hatten wir: pocketEuropa, und fürdas Thema Prin-zessin z. B. Dorn-röschen. Aber sinddie Gruppen zuschnell oder ihrhabt zu wenigeFragen, heißt esIMPROVISIEREN!Kleine 1-Minuten-Aufgaben sind daimmer gut. Wasspontan immergeht, sind Kopf-rechenaufgabenoder Sportliches,wie Hampelmann

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Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

oder Liegestütze. Kreativer wird es bei Gedichtenaufsagen oder ausdenken, Lieder, in denen dieNamen der Gruppenmitglieder vorkommen, oderLimericks wie dieser hier:

Ein furchtsames Fräulein aus Kasselsah plötzlich im Raum eine Assel.Da fiel es vor Schrecksogleich in den Dreck.Da haben wir nun den Schlamassel.

Quelle: http://www.deecee.de/dc/funny-stuff/sprueche-zitate/deutsche-limericks.html

Vor Ort! Als Erstes sind die Teilnehmenden auf-gefordert, sich als Gruppe zu finden und sichsowohl einen Namen als auch einenSchlachtruf auszudenken. Dieser kann jeder-zeit gerufen und muss auf Verlangen an einerStation „präsentiert“ werden.

Ausgangspunkt kann (muss aber nicht) derSpielplan in der Basisstation sein. Auf diesemgibt es dann verschieden farbige Felder, dieman auch mit Zahlen versehen kann.Entscheidet man sich für die erste Variante,

sollte man dazu farbige Aufgabenzettelhaben, damit klar ist, was man bei welcherFarbe tun muss. Denn wie in anderenSpielen auch, wird nun gewürfelt. Wenn esnicht gewollt ist, dass ein Feld übersprun-gen wird, falls der Würfel einen höherenZug angibt, verseht das Feld mit einemZeichen, z. B. einem Stern etc. Bis die pas-sende Würfelzahl kommt, um das Feld zubetreten, werden fleißig weitere 1-Minu-ten-Aufgaben erledigt.

Bei dem Verwenden von Zahlen wäre esein ähnliches System. Dabei wäre es auchmöglich Aufgabenzettel mit Zahlen zu ver-stecken, die gefunden werden müssen.Danach gelöst, aufgeschrieben und dann

wieder zurückzur Basis.

E q u i p m e n tDenkt an alleUtensilien, dieihr für dieDurchführungdabei habenmüsst, nicht nurfür die Statio-nen. Denktauch an Lichtfür eure Basis-station, sonstwird’s dunkel…

Keine Spielfiguren dabei? Ihr könnt auch Steine,Luftballons oder alles nehmen, was euch in dieHände fällt.

Wie ihr seht, der Fantasie sind keine Grenzengesetzt! Dann mal auf in die Schlacht …

MW

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Eu – Hymne gurgeln

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

Welt WärtsJugend in Europa

Ein Überblick über Jugendförderung aufEU-Ebene

Immer für sieben Jahre beschließen EU-Parlament und Europarat Programme zurFörderung der Jugend. Das aktuell laufen-de Programm heißt „Jugend in Aktion/Youth in Action" und läuft seit 2007 undnoch bis 2013. Es ist DAS Förderprogrammder Europäischen Union für alle jungenMenschen. In diesen sieben Jahren steheninsgesamt 886 Millionen Euro bereit. Die EU-Kommission sorgt für dessen Umsetzungund beauftragte 35 Nationalagenturen in33 Ländern damit, dem Programm Lebeneinzuhauchen. Die deutsche Agentur heißt„Jugend für Europa“ und hat ihren Sitz inBonn. Nach Deutschland fließen rund 80Millionen Euro des Programmetats. DasProgramm unterstützt Aktionen aus denunterschiedlichsten Bereichen wie z. B.Jugendbegegnungen, Freiwilligendiensteund die Ausbildung und Vernetzung vonAkteuren in der europäischen Jugend-arbeit.

Pro Jahr werden damit in Deutschlandrund 300 Jugendbegegnungen mit 12.000Teilnehmern, 120 Jugendinitiativen und1.200 Europäische Freiwillige gefördert.Insgesamt erhalten mehr als 100.000 jungeMenschen aus Deutschland die Chance,interessante europäische Erfahrungen zusammeln und sich gesellschaftlich zuengagieren.Das Ziel des Programms ist, jungen Euro-päerinnen und Europäern Lust zu machen,die Zukunft der EU mitzugestalten.Solidarität und Toleranz über Grenzen hin-

weg wecken und jungen Menschen somitdas Gefühl einer aktiven europäischenBürgerschaft vermitteln.

Zwei Beispielorganisationen, die Mittel die-ses Programms akquiriert haben, sind dasEuropäische Jugendparlament mit demHauptsitz in Berlin und das Youth ExpressNetwork. Letzteres hat eine Gruppe vonknapp 20 Personen während des BUJU-TREFF 2011 in Strasbourg besucht. Aberauch Einzelpersonen können sich umUnterstützung aus dem Programm bewer-ben.

European Youth Parliament/ParlementEuropéen des Jeunes (EYP)Das EYP erreicht weit über 20.000 jungeMenschen auf mehr als 100 regionalen,nationalen und internationalen Veranstal-tungen jedes Jahr. 35 Länder und derennationale Organisationen tragen dazu bei. Die wichtigsten Veranstaltungen des EYPsind die drei jährlichen internationalenSitzungen. In jeder dieser Sitzungen ver-sammeln sich rund 270 junge Menschen für

zehn Tage in verschiedenen europäischenLändern. Es gibt zwei Wege sich bei EYP zuengagieren:

• Ich bin Student und möchte mich imEYP beteiligen.• Ich bin Lehrer-in und ich möchte mei-nen Schüler-innen beim Einstieg in dasEYP unterstützen.

Alle EYP Sitzungen folgen einem ähnlichenProgramm und der gleichen Methodik:

• Zunächst unterteilen sich die Teilneh-mer in internationale Gremien unddurchlaufen ein Team-Buildingprozess.• In den folgenden Ausschüssen arbei-ten die jungen Delegierten an einemaktuellen Thema der europäischenPolitik und formulieren eine gemeinsa-me Resolution.• Abschließend werden die Beschlüssein einer parlamentarischen Vollver-sammlung nach dem Vorbild desEuropäischen Parlaments in Englischund Französisch diskutiert.• Ein reichhaltiges kulturelles Programmmit Veranstaltungen wie Euroconcert,Eurovillage oder Länderpräsentationendurch die Teilnehmenden selbst gibtden Sitzungen einen Rahmen, in demalle selbst aktiv und kreativ werden z. B.durch Musik, Schauspiel und Tanz.

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15Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

Y.E.N. – Youth Express Network …ist ein Netzwerk von Jugend- undSozialarbeiter-innen, die lokal,regional und international mit sozi-al benachteiligten jungen Men-schen arbeiten. Sie ist eine Nicht-Regierungsorganisation(NGO) und wurde 1993 in Frankreichgegründet. Zu ihr gehören 29 Organisa-tionen aus 17 europäischen Ländern. EinHauptanliegen von Y.E.N. ist, Chancen fürjunge Menschen  in  Europa zu schaffen.Aber auch eine tolerante Gesellschaft,Menschenrechte, die Möglichkeit gleich-berechtigten Zugangs zu Informationenfür alle und eine aktive Jugendbeteili-gung!

• Ein ganz konkretes Projekt in Strasbourgist das Café „L’Étage – club de jeunes“.Dort liegt der Betreuungsfokus auf jun-gen Obdachlosen. Verschiedene Aktio-nen sollen gerade diesen Menschen etwas Hoffnung geben und zu einem beruflichen Werdegang/Wiedereinstieganimieren z. B. in Form von Theater-workshops. Eine junge Punkerin ent-schied sich daraufhin Sozialarbeiter-in zu werden.

• Beim Illustrationsprojekt, mit dem Illustrator Laurent Danzo, haben die Jugendlichen eine Möglichkeit sich auszudrücken und mitzuteilen.

• Sie bieten auch direkt Fortbildungen fürJugend- und Sozialarbeiter an, publizie-ren Zeitschriften und Newsletter und kooperieren mit anderen Organisatio-nen, vor allem bei grenzüberschreitenden Projekten.

Dadurch, dass sieein Netzwerk sind,haben sie einegroße Datenbankmit Trainer-innenund Expert-innen,

also potenziellen Partnern in Europa undauch anderen Teilen der Welt, mit einemgroßen Wissen über Chancen undProgramme in der Sozialarbeit. Siekönnen pädagogisch unterstützen undAusbildungsmöglichkeiten in der grenz-überschreitenden internationalen Zusam-menarbeit aufzeigen. Y.E.N. ist auch ein Ort, an dem sichJugend- und Sozialarbeiter-innen austau-schen und diskutieren können. Und somiteine Plattform jenseits von Entschei-dungsträgern in Politik und Verwaltung.

Es gibt allerdings noch einen anderenWeg, Jugendarbeit mit europäischemMaßstab zu erleben. Das geschieht imEuropäischen Jugendzentrum, das eben-falls eine Gruppe von 20 Jugendlichenwährend des BUJUTREFF 2011 besuchte.Diese Einrichtungwird direkt aus Mit-teln des Europaratesfinanziert bzw. sie istseit 1972 Teil des1949 gegründetenEuroparates und setztsich für die aktiveBeteiligung Jugend-licher beim Aufbaueines zukünftigenEuropas ein.

Die Programme beinhalten Sprach-kurse, internationale Bildungsveran-staltungen und Konferenzen sowieStudientagungen und Experten-sitzungen. Als Veranstaltungsortund Informationszentrum dienter jugendlichen Multipli-kator-innen, die sich inder europäischen Jugend-politik engagieren. Dasangegliederte Jugendgäste-haus lädt ein zum Verweilen undLeben des europäischen Gedankens.Schüler- und Studentengruppen pro-fitieren von dem Know-how derBeschäftigten, die sowohl haus-eigene Veranstaltungenanbieten als auch bei derOrganisation z. B. speziellerWorkshops unterstützen.

Quellen:www.jugend-in-aktion.dewww.eypej.org oder www.eyp.dewww.y-e-n.netwww.coe.int/t/dg4/youth/EYC/Strasbourg_fr.asp

„Deep inside my soul fights a warI can't explain, I can't cross over anymoreAll I see are dirty facesRain and wire, and common sense in piecesBut I try to see through Irish eyesBelfast…” by SIR ELTON JOHN

Für zehn Teilnehmende hieß es vom29.07.2011 bis 07.08.2011 auf nach Nord-irland, um dort auf den Partner derBerliner Schreberjugend The SPIRIT OFENNISKILLEN TRUST (SOE) zu treffen. DieOrganisation wurde 1989 von den Wortendes verstorbenen Senator Gordon Wilsonnach dem Verlust seiner Tochter, Marie,bei der Bombenexplosion 1987 inEnniskillen gegründet. Er wollte damit denKreislauf der ewigen Vergeltung durch-brechen und junge Menschen beiderReligionen im Land zusammenbringen,um Verständnis füreinander zu entwickelnund eine Generation ohne Vorurteile ent-stehen zu lassen.

Mit Vorfreude und vielen Erwartungenging es nach Dublin, wo wir zunächst, umnach Belfast (SOE Standort) zu kommen,in einen Bus steigen mussten. Der Vorteilwar, die Unterschiedlichkeit schon auf derReise zwischen dem irischen Dublin (u.a.Währung Euro) und dem ulstergeprägtenNordirland (Währung brit. Pfund Sterling)zu sehen. Natürlich war es auch land-schaftlich eine tolle Einstimmung: So vielGrün! Aber wir wollten uns vor allem dort mitden Fragestellungen eines geteiltenLandes beschäftigen sowie die Stadterkunden, in der klare Trennlinien zwi-schen den verschiedenen Religionen zu

sehen und erlebbar sind. Für einige wares auch ein Wiedersehen, da die SOE-Gruppe bereits zwei Wochen vorher inBerlin zu Besuch war, wo katholische undprotestantische Jugendliche sich durchverschiedene Workshops näherkamen.Wir wiederum betrachteten gemeinsamin fünf Workshops:

1. immigration, 2. walls and flags, 3. politics & youth participation, 4. identity, 5. environment

und diskutierten die Einstellungen zu die-sen Themen beider Seiten (DSchrJ &SOE). In den nächsten Tagen sollten wirnicht nur die Konflikte im Land durchAusstellungen, Besuche der „Peacewall“und Westbelfast, sondern auch nordiri-sche und irische Bräuche undSpezialitäten (BANOFFEE!**) kennenler-nen. Ein Highlight war das Camping undder internationale Abend mit derVorstellung aller Nationalitäten.

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/1116

Welt Wärts

NORDIRLAND –  Northern Ireland – Tuaisceart Éireann

Außerdem sahenwir wirklich vielvon diesem klei-nen Land:

London-Derry,Ballymore, Tolly-more National Park,Giants Causeway,und die typischennordirischen Land-schaften dazwi-schen. Alle Teilnehmenden waren begeis-tert und würden immer wieder hinfahren!Vor allem haben sie mehr Verständnis und

Toleranz mit auf den Weg bekommen,die in diesem Kontext immer wiederThema waren und sind. Schön wars und Go raibh maith aga! *Wer einen kleinen Sprachkurs machenwill:http://www.irisch.org/deirish/phrases.asp

* DANKE auf Gälisch** Kuchen aus Bananen und Toffee

MW

KURZINFO: Der Nordirlandkonflikt (englischThe Troubles, irisch Na Trioblóidí)beherrschte die nordirische Politikder Jahre 1969 bis 1998. Es handeltsich bei dem Konflikt um einenIdentitäts- und Machtkampf zwi-schen den zwei Bevölkerungs-gruppen in der nach der Unab-hängigkeit der Republik Irland (alsIrischer Freistaat) 1920/22 britischgebliebenen Provinz Nordirland,also den englisch- und schottisch-stämmigen, unionistischen Pro-testanten und den überwiegendirisch-nationalisti-schen Katholiken.(QUELLE: WIKIPEDIA)

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11 17

Schreberlympische Winterspiele

Natur + Ernährung

18 Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

Woher die Flocken überallso locker, weiß und fein.Woher die Flocken ohne Zahljetzt muss wohl Winter sein.

Schnee ist jedoch nicht gleich Schnee!Doch wie erkennen wir, dass Schnee unter-schiedlich ist? Zum Beispiel indem wir einSCHNEEPROFIL erstellen. Mit Handschaufelnstechen wir den Schnee ab und stellendamit ein dem Bodenprofil ähnlichesSchneeprofil her, das die unterschiedlicheDichte von Schnee zeigt. Es sollte genü-gend Schnee vorhanden sein und dieserschon mehrere Wochen liegen.Die einzelnen SCHNEEKRISTALLE sind aufschwarzem, relativ schwerem Karton gutsichtbar, wenn sie fein darauf verteilt wer-den. Mit einfachen Handlupen lassen sichsehr schön die verschiedensten Schneekris-talle betrachten.SCHNEEBILDER entstehen mithilfe vonBilderrahmen aus schwarzem Karton, dereine Fläche von 10 x 10 cm umrahmt. Damitkönnen eigene Schneefotografien ,,aufge-nommen" werden, indem jeder die Winter-landschaft aus verschiedenen Blickwinkelndurch den Rahmen betrachtet.ÜBRIGENS: Die weitverbreitete Annahme,dass Eskimos mehr als 20 Namen für Schneehaben, ist leider ein Irrtum. Auch bei unsgibt es viele unterschiedliche Bezeichnun-

gen für Schnee z. B. Harsch, Bruchharsch,Firn, Sulz, Matsch, Papp-, Neu-, Tief-, Pulver-und Nassschnee. In der Jägersprache gibtes den Begriff „Die Neue“ für Neuschnee.

Aktivitäten im Schnee

Iglu bauen

Fester Pappschnee eignet sich ideal, umein Iglu zu bauen. Bewährt hat es sich, denSchnee in Eimern oder rechteckigenPlastikboxen zu Quadern zu pressen unddiese aufeinander zu schichten. Die Formdes Iglus entsteht, wenn wir als Grundrisseinen Kreis markieren und die Quader mitjeder Reihe weiter nach innen ragen lassen,bis sie oben aufeinander stoßen. Dabei denEingang nicht vergessen!Dann lässt es sich bei heißem Tee undGeschichten schön gemütlich drin sitzen.

Schlitten fahren

Auch der kleinste Abhang wird durch eineSprungschanze zur aufregenden Rennstre-cke. Geht es mit großen Plastiktüten viel-leicht sogar noch schneller?

Duftspuren-Rallye

Eine Gruppe markiert einen Weg im Schneemit duftendem, farbigem (= mit Lebensmit-telfarben gefärbtem) Wasser, die andere

Gruppe muss ihr folgen und sie finden. Wirahmen auf diese Weise Tiere nach, die ihrRevier mit Duftmarken abgrenzen und soSpuren im Schnee hinterlassen.

Schnee-Lichter-Parcours

Aus Schneebällen bauen wir Mini-Iglus undzünden darin in der Dämmerung jeweilseine Kerze in einem Glas an. Auf dieseWeise gestalten wir einen Lichterparcours,der den Weg durch die Dunkelheit weist.

Eichhörnchenspiel

Mit diesem Spiel erleben wir uns als Eich-hörnchen während der kalten Winter-monate. Eichhörnchen sammeln im HerbstVorräte (Nüsse, Samen) und verstecken siean verschiedenen Orten oder legen einzentrales Vorratslager an. Für das Spiel eig-net sich ein vielfältiges Waldstück am bes-

19Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

ten, in dem ein Gelände markiert wird. DieKinder gehen dort auf Vorratssuche oderbekommen je zwölf Erdnüsse. Dann habensie drei Minuten Zeit, um ihre Vorräte imGelände zu verstecken. Damit vergeht der"November". Im "Dezember" müssen dreiNüsse wiedergefunden werden, im "Janu-ar", der besonders kalt ist, fünf Nüsse und im"Februar" reichen vier Nüsse, um zu überle-ben. Hierzu haben die Kinder jeweils zweiMinuten Zeit. Findet ein Kind in der entspre-chenden Zeit nicht genügend Nüsse, musses verhungern und scheidet aus. Die Eich-hörnchen können auch die Nüsse deranderen Eichhörnchen stibitzen oder mansetzt noch einen Räuber ein, zum Beispieleinen Fuchs oder einen Dachs, der denEichhörnchen die Nüsse klaut. Manchmalsind die menschlichen Eichhörnchen aberauch so sozial, dass sie ihre Vorräte heimlichteilen, bevor eins verhungern muss.

Spuren im Schnee

Im Winter verwandeln Schnee und Raureifden Bergwald in eine Märchenlandschaft.Wie lange weiße Bärte aus Zuckerwatte las-sen die Tannen- und Fichtenriesen ihremächtigen Äste und zierlichen Zweige unterder Schneelast herabhängen.Blendendweiß sind die Hänge. Manche lie-gen glatt und unberührt unter dem blauen

Himmel. Andere sind von Linien durchzo-gen. Ist das Auge erst einmal aufmerksamgeworden, entdeckt es bald auch die derTiere, die hier waren, Abdrücke der Hufevon Dam- und Rotwild, von Reh undGämsen zum Beispiel, Fährten vonWaldmaus und Eichhörnchen. Manchmalerzählt der Schnee sogar von einemDrama, das sich hier ereignet hat. Dahuschte offenbar eine Waldmaus durchden Schnee, eine Spur, die da endet, wo sieüberlagert wird vom Abdruck der Flügeleines Greifvogels, der offenbar genau dagelandet war, um die Maus zu ergreifen,und der sich dann mit der Beute gleich wie-der in die klare Winterluft erhob. Spuren zufinden und zu deuten gehört zweifellos zuden spannendsten Naturbeobachtungenin dieser Zeit. Gerade für Kinder, die gernDetektiv zu spielen.

Trittsiegel im Wald erkennen und untersuchen

Ablauf :

Die Teilnehmenden suchen einzeln oder inkleinen Gruppen nach Fährten von Tierenim Wald. Jede Gruppe wird voneinem/einer Teamer-in begleitet. Die einzel-nen Trittsiegel sollen zunächst beschrieben

werden. Mit Spurenbestimmungsbüchernkönnen anschließend die Urheber erkanntund bestimmt werden.

Variationen:

- Die Tierspuren über eine längere Strecke verfolgen.

- Ein Teilnehmer formt im Schnee eine Tierspur, die von den anderen Teilneh-mern erraten werden soll.

Material:

- Spurenbestimmungsbuch

Vorbereitung:- ein Gebiet mit vielen Spuren aussuchen

Äußere Bedingungen: - am besten Neuschnee

AR

Kommunikation + Interaktion

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/1120

Fast acht Stunden Zugfahrt und ungefähr 900 kmtrennten mich noch am Morgen des 23. Oktober2011 von meinem Ziel – Mittelwihr, ein kleinesDorf im Elsass, in der Nähe von Colmar undumgeben von Weinreben. In diese malerischeLandschaft am Fuße der Vogesen hatte derBund der Deutschen Landjugend, kurz BDL,unterstützt durch das Deutsch-FranzösischeJugendwerk (DFJW/OFAJ) und den RéseauEuropéen de Gestion des Conflits (EuropäischesNetzwerk zum Konfliktmanagement) eingela-den. Eine besondere Spezialität des Seminarswar die Zusammensetzung der Gruppe: siebenDeutsche, acht Franzosen und eine Teilnehmerinmit der doppelten Staatsbürgerschaft und dieDolmetscherin, eine Französin. Aber worum ginges überhaupt?

Wir trafen unsfür eine Woche,um gemeinsamKollegiale Bera-tung/Intervisionzu lernen. Dasist eine Metho-de zur Konflikt-erhellung undin manchenFällen trägt siesogar zur Kon-fliktlösung, zu-

mindest von einer Seite der Konfliktparteien, bei.

Das heißt, Kollegiale Beratung hilft dabei einenKonflikt der außerhalb eines Beratungskreisesliegt, zu beleuchten. Bsp.: Ein Lehrerteam trifftsich, um über einen „schwierigen“ Schüler zuberaten, oder Kollegen setzen sich zusammen,um über einen Kunden zu sprechen oder auchmal über den Chef ... Somit erfolgt KollegialeBeratung auch meist außerhalb der Arbeits-zeiten.

Die Kollegiale Beratung besteht aus sechsPhasen:

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass ein(sozialer) Konflikt „eine Interaktion zwi-schen Akteuren [ist], wobei wenigstensein Akteur Unvereinbarkeiten im Denken/Vorstellen/Wahrnehmen und/oder Fühlenund/oder Wollen mit dem anderenAkteur/den anderen Akteuren […] erlebt[…].“

Quelle: Fritz Glasl

Vor dem Seminar ist nicht gleich nach dem Seminar

1. Das CASTING oder auch die Rollenverteilung. Es gibt immer die Rollen: Fallgeber, Mode-rator und Berater (möglichst mindestens drei)und optional den Sekretär und Beobachter (hier sind auch mehrere möglich), wobei vonIntervision zu Intervision jeder in jede Rolle schlüpfen kann und es keine Hierarchie gibt.

2. Die SPONTANERZÄHLUNG eines Falls durch den Fallgeber.

2.1 Reformulierung des Falls durch den Moderator. Hierbei ist Aktives Zuhören gefragt.

2.2 Verständnisfragen durch die restlichen Berater.

3. Die SCHLÜSSELFRAGE finden. Darauf kann ruhig ein bisschen mehr Zeit verwendet wer-den.

4. Die METHODENWAHL z. B.: Brain- oder Actstorming, Identifikation, d. h. „Ich an der Stelle von …“, Einfühlung etc.

5. Die BERATUNG entsprechend der Methoden-wahl, woran der Fallgeber nur als Zuhörer teil-nimmt.

6. Der ABSCHLUSS:Der Fallgeber sagt, wie es ihm ging und wel-che Ergebnisse sie/er aus der Beratung für sich mitnimmt und umsetzen möchte. Feedbackrunde

Unterfüttert mit Vorübungen, Theorieinput zuIntervision, interkulturellen Aspekten undKonflikten und vielen Spielen zwischendurchverbrachten wir meist zwölf Stunden lernender-weise miteinander, nur unterbrochen undumrahmt von kulinarischen Köstlichkeiten, dieuns im wahrsten Sinne des Wortes bis auf denTeller geflogen kamen, von dem alle Zeit auf-merksamen Küchenpersonal.

Jeder, der die Kraft hatte mittags nach demLernen und Essen einen Spaziergang zumachen, fiel aus der Tür des Centre Mittelwihrdirekt in den Weinberg. An manchen Stellenwaren die Trauben sogar noch dran, von denenich natürlich unbedingt kosten musste. Gekostethaben wir auch von den verarbeiteten Trauben– den elsässischen Weinsorten: Pinot blanc,Pinot gris, Riesling und Gewürztraminer. BeimBesuch eines Weinbauern habe ich erfahren,dass die vielen, kleinen Obstfliegen, die überallherumflogen, nicht etwa ein Zeichen von man-gelnder Hygiene, sondern ganz im Gegenteilauf die naturbelassenenFässer hindeuten, wodurchauch der Wein eine beson-ders schonende Behand-lung erfährt.Die Abende haben wirmeist auch zusammen ver-bracht, z. B. bei einem Spe-zialitätenabend, zu demalle aus ihren Heimatregio-nen etwas mitgebracht hatten, was noch fürdie ganze Woche reichte, beim Flammkuchenessen, Karaoke singen und natürlich amAbschiedsabend, auf dem alle Frauen derRunde eingeladen waren, um den Titel

„Miss Riesling“ zu„kämpfen“ – Werbe-fachleuten wäre heiß und kalt gewor-den, vor Freude über die gelungenen Vermark-tungsideen!So zusammengewachsen wie die Gruppe amEnde war, fiel es allen sichtlich schwer Abschiedzu nehmen. Und so erwartungsfroh, wie wirgekommen waren, gingen wir reich bepackt an

Erfahrungen und Eindrü-cken, vor allem mit derGewissheit dem gegensei-tigen Verstehen wieder einStück nähergekommen zusein, wieder auseinander.

AR

LITERATURTIPPSGlasl, Fritz (1994); Konfliktmanagement.

Ein Handbuch für Führungskräfte und Berater,Bern/Stuttgart

Hendriksen, Jeroen (2000): Intervision.Kollegiale Beratung in Sozialer Arbeit und

Schule. Weinheim, Basel: Beltz Verlag

Tietze, Kim Oliver (2003): Kollegiale Beratung –Problemlösungen gemeinsam entwickeln.

Reinbek: Rowohlt.

Schulz von Thun, Friedemann (2007):Miteinander reden. 4 Bände, Reinbek:

Rowohlt

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11 21

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11

Gerade zur Weihnachtszeit essen wir gern Orangen &Co. Woher stammt sie eigentlich? Aus China oderSüdostasien! Und sie ist eine Kreuzung aus Mandarine(Citrus reticulata) und Pampelmuse (Citrus maxima)und nicht etwa andersherum!100 g Orange enthält rund 50 mg Vitamin C. Der emp-fohlene Tagesbedarf an Vitamin C liegt bei 60 mg.Dabei sollte man es auch nach neusten Erkenntnissenbelassen, denn so viel Vitamin C kann sich sogarnegativ auswirken.

X-tra

Bunt, bunter, Schreberjugend

Orangen wachsen nicht in unseren heimischenGärten. Wo wachsen die meisten Orangen weltweit?Die zwei größten Produzenten von Orangen sind:- Brasilien mit 18.263 t/pro Jahr- USA mit 11.730 t/pro JahrUnd wie kommen sie zu uns? Auf (Super-)Containerschiffen wie z. B. der „Estelle Maersk“. Sieverbraucht in einer Std. 14.000 l Schweröl bei 50km/h.Bei 8.400 km sind das ca. 2,4 Mio. l Schweröl.Und bei 9.400 km sind das ca. 2,7 Mio. l Schweröl.Dies ist wohl immer noch „umweltfreundlicher“ als derTransport per Flugzeug.

Beteiligung am Karneval der Kulturen 2012 in Berlin

Die Schreberjugend auf dem Karnevalder Kulturen 2012 in Berlin? Aber na klar!Viele unserer Gruppen tanzen und sindversiert darin vor großem Publikum aufzu-treten!Die Idee ist, die Arbeit des Verbandes tän-zerisch darzustellen und mit Flyer-Botschaften zu untermauern. Da eineParade ganz besondere Anforderungenan die Choreografie und die Tänzer-innenhat, trafen sich die Gruppen bereits daserste Mal vom 25.-27.11.11 in Gelsen-kirchen, um den Ende Mai 2012 stattfin-denden Karneval vorzubereiten. Dochbei einem Treffen allein wird es wohl nichtbleiben …

Showdance Kurrat, u. a.eine Schreberjugend-gruppe aus Brandenburg,hat 2011 auf dem Karnevalder Kulturen mitgewirktund wird mit praktischenTipps und logistischemKnow-how unterstützen.

Bis wir uns jedoch am27.05.2012 zur Parade aufmachen, feilenwir weiter an dem Konzept und setzen aufunsere Vielseitigkeit – HELAU!

AR

Die OrangeDie Orange

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JANUAR 201220.-29.01.2012Internationale Grüne Woche mitBeteiligung des LV Berlin und des BV

30.01.-03.02.2012Juleica-Workshop im Schreber CityHostel Berlin, Verpflegung undReader sind inbegriffen, LV Berlin

FEBRUAR 201204.02.2012Landesausschuss des LV NDS

05.02.2012Jahrespräsentation mit dem Titel:Time Warp – Schreb it up! Im Kinder-und Jugendzentrum Mühle inBraunschweig, voraussichtlich 15 Uhr,LV Braunschweig

MÄRZ 201224.03.2012Theaterfestival im Studio TheaterBergkamen, SV Bergkamen

24.-31.03.2012Osterfreizeit auf der Katlenburg, LVNDS

16.-18.03.2012AK schreberfreunde – Komm inKooperation! Kooperationstreffen inLüneburg, BV und AK schreber-freunde/LV NDS

APRIL 201205.-14.04.2012Osterfahrt nach Kronach auf dieBurg, LV Berlin

20.-22.04.2012Hauptausschuss-Sitzung I voraus-sichtlich in Berlin, BV

27.-29.04.2012Tanzseminar, Berlin, BV

MAI 201211.-13.05.2012Seminar „Sachsens Natur erleben“in Kooperation mit demNaturzentrum Reichenbach undBesuch der SächsischenLandesgartenschau 2012, BV

25.-28.05.2012Karneval der Kulturen in Berlin mitBeteiligung der Schreberjugend, BV

25.-28.05.2012Pfingstfreizeit des LV NDS

25.-28.05.2012Pfingstfreizeit in Sprötze, LV HH

JUNI 201245-jähriges Jubiläum der Tanz-gruppe Dortmund, SV Dortmund

SOMMERFERIENFREIZEITEN23.06.-13.07.2012Sommercamp I in Hannesried undin Stadtsteinach, LV Berlin

24.06.-14.07.2012Sommerferienfreizeit in Sprötze,LV HH

14.07.-03.08.2012Sommercamp II Hannesried,LV Berlin

17.-31.07.2012Internationale Begegnung in Finnland für 15- bis 20- Jährige, LV Berlin

STECKBRIEF N°1

Sabine Kaiser, 45 Jahre, Korntal-Münchingen, Landesverband Süd-west, Gruppe Kallenberg

Wie bist du zur Schreberjugendgekommen und seit wann bist dudabei?Meine Oma hat vor 62 Jahren dieGruppe Bietigheim gegründet.Deshalb war ich schon als Kindgleich in der Schreberjugend – bisheute ohne Unterbrechung. Mit vierJahren war ich das erste Mal imZeltlager dabei.

Was hast du alles bei der Schreber-jugend gemacht bzw. welcheFunktionen hast/hattest du?Im Alter von 16 Jahren wurde ichJugendleiterin und Zeltlagerbe-treuerin. Als Werner Bitz die Lager-

leitung vor 20 Jahren abgab, habenmein Mann Andreas und ich dieLeitung des jährlich 14-tägigenZeltlagers des LandesverbandesSüdwest übernommen.Vor 15 Jahren übernahm ich dieLeitung der Gruppe Bietigheim. DieGruppe Kallenberg wurde vorgenau zehn Jahren unter meinerLeitung gegründet. Einige Jahrehabe ich die Gruppen Bietigheimund Kallenberg gemeinsam geleitet.Heute leite ich noch die GruppeKallenberg und bin auch demZeltlager treu geblieben.

Was war dein prägendstes Erlebnisbei der Schreberjugend undwarum?Es gab für mich nicht nur ein prägen-des Ereignis. Sondern es waren soviele schöne Momente, Ereignisseund Erfahrungen, egal ob in denGruppenstunden, auf Freizeitenoder bei Aktivitäten auf Landes- undBundesebene.Was mich in meiner Arbeit jedochsehr bestätigt hat, war die Aussageeines Mädchens aus der Schreber-jugend, das ich ein paar Jahre spä-ter wieder traf. Sie sagte: „DieSchreberjugend war wie meineFamilie, sie hat mir Halt gegeben – inmeiner schwierigsten Zeit.“

Schreberjugendhöhepunktevon Januar bis Juni 2012

Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 2/11 23

DEUTSCHE DEUTSCHE SCHREBERJUGENDSCHREBERJUGEND

Aus Bl ickAus Blickauf die nächste Ausgabe im Juni 2012auf die nächste Ausgabe im Juni 2012

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