ImaginataImaginata

Philosophie im ‚Ding‘Philosophie im ‚Ding‘

I.I.

1. Kunst? – Werk?1. Kunst? – Werk?

Kunst / WerkKunst / Werk

Ein von Menschen Gestaltetes ohne Ein von Menschen Gestaltetes ohne WerkzeugcharakterWerkzeugcharakter

Verfremdete Werkdinge:Verfremdete Werkdinge:Löschung der Bedeutsamkeitsstruktur (‚um-zu…‘) Löschung der Bedeutsamkeitsstruktur (‚um-zu…‘)

Kubismus (Papier collé)Kubismus (Papier collé)DuchampDuchampSurrealismusSurrealismus

deplacement – ver-rückendeplacement – ver-rücken

Zutagetreten einer Zutagetreten einer SpannungSpannung - zuhandenes Ding - zuhandenes Ding ( (TrägerTräger))

- Surplus (- Surplus (BildBild) und ) und korrelatives korrelatives

Konzept Konzept ( (SujetSujet))

Je unabhängiger Surplus vom Ding und seinem Je unabhängiger Surplus vom Ding und seinem Kontext, desto radikaler: ‚kreativ‘ in seinem eigenen Kontext, desto radikaler: ‚kreativ‘ in seinem eigenen UrsprungUrsprung

Kontextbeispiel: WerbungKontextbeispiel: WerbungKreative Werbung, die noch vom Dingbezug Kreative Werbung, die noch vom Dingbezug (Ökonomie) gefangen bleibt.(Ökonomie) gefangen bleibt.

Je stärker die Spannung Je stärker die Spannung Ding (Kontext) - Bild, Ding (Kontext) - Bild,

desto radikaler die Eröffnung von desto radikaler die Eröffnung von Neuem (‚Kreation’)Neuem (‚Kreation’)

2. „Philosophie in …“: das philosophisch 2. „Philosophie in …“: das philosophisch Relevante?Relevante?

Werk: ein ‚Factum’ Werk: ein ‚Factum’ undund eine eine BewegungBewegung

Eine Bewegung, die sich im Spannungsraum Eine Bewegung, die sich im Spannungsraum Ding (Kontext) – Bild herausformDing (Kontext) – Bild herausform

Philosophisch relevant: BewegungsstrukturenPhilosophisch relevant: Bewegungsstrukturen

These:These: ‚‚Werke’ enthalten philosophisch Relevantes Werke’ enthalten philosophisch Relevantes in anderen Medienin anderen Medien

Originäre Philosophie Originäre Philosophie gibt es nicht nur in der Philosophiegibt es nicht nur in der Philosophie

3. Worum es nicht geht3. Worum es nicht geht

1. Ergründen einer Absicht (Intention) des Autors1. Ergründen einer Absicht (Intention) des Autors

2. Willkürliches Nachverstehen2. Willkürliches Nachverstehen

3. Auch nicht, ob philosophische Themen in ‚Werke’ 3. Auch nicht, ob philosophische Themen in ‚Werke’ oder Bilder umgesetzt werden können oder Bilder umgesetzt werden können (ob ‚Werke’ philosophische Fragern ‚nachbilden’ (ob ‚Werke’ philosophische Fragern ‚nachbilden’ oder selbst generieren)oder selbst generieren)

> sachliche (phänomenbezügliche) Strukturen, > sachliche (phänomenbezügliche) Strukturen, die aus dem ‚Werk’ selbst erwachsen und dargelegt die aus dem ‚Werk’ selbst erwachsen und dargelegt werden könnenwerden können

4. Aufweis: je perspektivisch4. Aufweis: je perspektivisch

Radikalbegriff des Perspektivischen:Radikalbegriff des Perspektivischen:

Nicht Beliebigkeit, nicht einfach die Subjektivität Nicht Beliebigkeit, nicht einfach die Subjektivität eines Standpunktseines Standpunkts

Sondern ein Standort Sondern ein Standort in Relation zum Anderen seiner selbstin Relation zum Anderen seiner selbst

Mein OrtMein Ort Ort der Anderen Ort der Anderen (‚Werke’)(‚Werke’)

‚‚Selbst’Selbst’ ‚Andere’‚Andere’

Kein hermeneutischer Ansatz,Kein hermeneutischer Ansatz,demzufolge ‚mein Ort’ ein bloßes Vorverständnis ist,demzufolge ‚mein Ort’ ein bloßes Vorverständnis ist,Ein Filter, der erkannt und substrahiert werden kannEin Filter, der erkannt und substrahiert werden kann

Vielmehr: die Vielmehr: die ChanceChance des eigenen Orts des eigenen Orts

Zwei Zwei GrenzenGrenzen, an die alles, worum es hier geht, , an die alles, worum es hier geht, gekoppelt sind, die aber selbst nie erreichbar gekoppelt sind, die aber selbst nie erreichbar werden:werden:

SelbstSelbst AndereAndere SpannungSpannung Zwischen als BewegungZwischen als Bewegung konkreativkonkreativ

HermetikHermetik

Bewegung vermittelt zwischen zwei Orten,Bewegung vermittelt zwischen zwei Orten,die gelebt werden, die gelebt werden, aber nicht besessen werden und nicht zu besitzen aber nicht besessen werden und nicht zu besitzen sindsind

UnsicheresUnsicheres Terrain, das aber Möglichkeiten zulässt Terrain, das aber Möglichkeiten zulässt relative Stabilität des ‚Werks’relative Stabilität des ‚Werks’

glückendeglückende Bewegung: Bewegung: hineinkommen in die Bewegung, in die das ‚Werk’ hineinkommen in die Bewegung, in die das ‚Werk’ schon hineingenommen ist und die es mit trägt. schon hineingenommen ist und die es mit trägt.

Kein äußerer oder übergeordneter MaßstabKein äußerer oder übergeordneter MaßstabMaßstab = die vollzogene Bewegung selbst: Maßstab = die vollzogene Bewegung selbst: was sie sehen lässtwas sie sehen lässt

Gratwanderung zwischen Gratwanderung zwischen DokumentationDokumentation und und überfliegender Spekulationüberfliegender SpekulationVollzugVollzug der Bewegung: der Bewegung: lebendiglebendig: bringt : bringt NeuesNeues am am und mit dem ‚Werk’ > und mit dem ‚Werk’ > konkreativkonkreativUnabschließbareUnabschließbare Bewegung BewegungDa jeder Ort eines Vollzugs dieser Bewegung ein Da jeder Ort eines Vollzugs dieser Bewegung ein neuer istneuer ist

5. Und wie anfangen?5. Und wie anfangen?

Der konkrete WegDer konkrete Weg

Vermeidung zweier Extreme: Vermeidung zweier Extreme: Dokumentation und überfliegende SpekulationDokumentation und überfliegende Spekulation

- - Ausgang: Ausgang: die Aufnahmedie Aufnahme – Erfassung, Beschreibung, – Erfassung, Beschreibung, Stand der ForschungStand der Forschung- - Leitfaden: Leitfaden: der Grundgedankeder Grundgedanke – Was ist das – Was ist das Problem? Das ‚Philosophische’ im ‚Werk’?Problem? Das ‚Philosophische’ im ‚Werk’?- - Durchführung:Durchführung: in Schichten, die das ‚Werk’ selbst in Schichten, die das ‚Werk’ selbst vorgibt, vorgibt, vom Spezifischen zum vom Spezifischen zum ÜbergeordnetenÜbergeordneten- - Ergebnis: die Ergebnis: die FormulierungFormulierung – eine nur vorläufige – eine nur vorläufige AntwortAntwort

6. Und was?6. Und was?

Problematik des Kunstbegriffs: Aporie ‚Was ist Problematik des Kunstbegriffs: Aporie ‚Was ist Kunst?’Kunst?’Problematik des Werkbegriffs: fixiertProblematik des Werkbegriffs: fixiert

> Das in Zeit auf Zeit Geronnene / Gestaltete, > Das in Zeit auf Zeit Geronnene / Gestaltete, das Auskunft geben das Auskunft geben kannkann über das, wo wir stehen über das, wo wir stehen (= das ‚philosophisch Relevante’)(= das ‚philosophisch Relevante’)

Diese Auskunft ist umso relevanter für uns, Diese Auskunft ist umso relevanter für uns, je nachdrücklicher sie unsere Existenz betrifftje nachdrücklicher sie unsere Existenz betrifft

Aufschließen dieser AuskunftAufschließen dieser Auskunft

Das ‚Erwirkte’ kann Vieles sein, selbst solches, Das ‚Erwirkte’ kann Vieles sein, selbst solches, das in Kontexten steht, die es relativieren das in Kontexten steht, die es relativieren (‚Werbung’), (‚Werbung’), oder solches, das an ihm selbst überhaupt eine oder solches, das an ihm selbst überhaupt eine geringe Problemrelevanz aufweist (‚Kitsch’):geringe Problemrelevanz aufweist (‚Kitsch’):

Dann können über das ‚Werk’ die Kontexte, in die es Dann können über das ‚Werk’ die Kontexte, in die es gestellt ist, sichtbar gemacht werden.gestellt ist, sichtbar gemacht werden.Denn die Kontexte gehören zur Bewegung, in der ein Denn die Kontexte gehören zur Bewegung, in der ein ‚Werk’ steht.‚Werk’ steht.

Beispiel Kitsch: Beispiel Kitsch: wenig Außenreferenz, doch darin selbst ein wenig Außenreferenz, doch darin selbst ein ZeitdokumentZeitdokument

‚‚Genre’:Genre’:

Dichtung – Malerei – Zeichnung – Skulptur – Dichtung – Malerei – Zeichnung – Skulptur – Fotografie – Film – Architektur – Städtebau – Fotografie – Film – Architektur – Städtebau – Gartenanlagen etc.Gartenanlagen etc.

Verschiedene Zeiten – unterschiedliche Räume Verschiedene Zeiten – unterschiedliche Räume