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I. Poschmann, www.werkstoff-service.de, Messunsicherheiten in der Spektrometrie 1 / 14
Messunsicherheiten
In der Spektormetrie
I.Poschmann, W.S. Werkstoff Service GmbH
www.werkstoff-service.de
I. Poschmann, www.werkstoff-service.de, Messunsicherheiten in der Spektrometrie 2 / 14
Werkstoff Service – Gerätebasis für die Spektralanalyse
• 2 stationäre, optische Emissionsspektrometer mit Funkenanregung
• Stationäres, energiedispersives Röntgenspektrometer (EDX) in Kombination mit REM
• Mobiles, optisches Emissionsspektrometer mit Funken- und Bogenanregung
• Mobiles Röntgenfluoreszenzspektrometer
• 2 stationäre Röntgenspektrometer (wellenlängen- und energiedispersiv) in der Ausbildung
• Mehrere optische Spektrometer (ohne Anregungsfunktion) in der Ausbildung
W.S. Werkstoff Service GmbH
• Akkreditierte Inspektionsstelle (EN 17020)
• Akkreditiertes Prüflabor (EN 17025)
• Zertifizierte Bildungsstätte (AZWV, ISO9001)
• Ausbildungsstätte der DGZfP (ISO 9712)
• ZfP-Kompetenzzentrum (DIN 27201-7)
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Theorie:
• Entstehung von Röntgen- und Lichtspektren
• Kalibrierung und Kalibrierkurven
• Grundlagen optischen Emissionsspektrometrie (OES)
• Grundlagen Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA)
• Bezeichnungssysteme für Werkstoffe
• Wirkung von Legierungselemente auf Werkstoffeigenschaften
• Strahlenschutz
Praxis:
• Erzeugung, Beobachtung und Bewertung von Spektren
• Probenpräparation für die OES und RFA
• Durchführung optischer Emissionsspektralanalysen
• Durchführung von Röntgenfluoreszenzanalysen
• Werkstoffidentifizierung mittels OES und RFA
• Anfertigung Prüfanweisungen, Arbeit mit Regelwerken
Kurs Spektrometrie:
• 20.10.14 - 24.10.14
• Optische Emissionsspektrometrie
• Röntgenfluoreszenzanalyse
• Strahlenschutz für mobile RFA (R2)
Weiterbildungskurs „Grundlagen der Spektrometrie“
Weiterbildungskurs „Messunsicherheiten in der Materialprüfung“
• Grundlagen der Statistik
• Messunsicherheiten in der zerstörenden Prüfung
• Messunsicherheiten in der Zerstörungsfreien Prüfung
Kurs Messunsicherheiten:
• 24.11.14 - 26.11.14
• Statistische Grundlagen
• Statistische Teste
• Messunsicherheitsbudgets
• Berechnung Messunsicherheiten
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Messunsicherheiten - Es gibt keine Messung mit 100%iger Genauigkeit !
Bei jeder Messung treten (z.T. winzige) Schwankungen / Messabweichungen auf:
• Bei der Probennahme (z.B. Probenlage)
• Durch Inhomogenitäten in der Probe (z.B. Seigerungen)
• Bei der Probenpräparation (z.B. Eintrag winziger Verunreinigungen)
• Bei den Referenzproben, mit denen man das Messgerät kalibriert
• Bei der Messung (z.B. Schwankungen in der Elektronik, Genauigkeit des Messgerätes)
• Durch Luftfeuchtigkeits- und Temperatureinflüsse (z.B. Signaldrift)
• Durch das Messgerät selbst (z.B. Genauigkeit des Messgerätes, Sauberkeit)
• Durch menschliche Einflüsse (z.B. Ablesefehler, Sehfehler, nicht routinierte Abläufe)
Aus diesem Grunde gehört zu einer „guten Messung“ nicht nur eine Angabe des
Messwertes, sondern auch die Angabe der Messunsicherheit !
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Messunsicherheiten
⇒ Kenntnisse über Messunsicherheiten sind ein Baustein guter Laborpraxis (defactoanerkannte Regel der Technik) nach DIN EN ISO/IEC 17025
⇒ „Gute Laborpraxis“ ist defacto gleich zu setzen mit anerkannter Regel der Technik
⇒ DIN EN ISO/IEC 17025: „Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf und Kalibrierlaboratorien“
⇒ Hinweis: DIN EN ISO/IEC 17025 ist nicht beschränkt auf akkreditierte Labore, sondern gilt allgemein !
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.
DIN EN ISO/IEC 17025 (Anforderungen an Kalibrier- und Prüflabore):
⇒ Ein Kalibrierlaboratorium oder ein Prüflaboratorium, das interne Kalibrierungen
durchführt, muss über ein Verfahren zur Schätzung der Messunsicherheit für alle Kalibrierungen und alle Arten von Kalibrierungen verfügen und dieses anwenden
⇒ Prüflaboratorien müssen über Verfahren für die Schätzung der Messunsicherheit verfügen und diese anwenden
⇒ Der Grad der Strenge, die bei der Schätzung der Messunsicherheit erforderlich ist, hängt von Faktoren ab wie z. B.:
⇒ die Anforderungen der Prüfmethode⇒ die Anforderungen des Kunden⇒ das Vorhandensein enger Grenzen für die Entscheidung bezüglich der Einhaltung
einer Spezifikation
⇒ Bei Konformitätsaussagen muss die Messunsicherheit berücksichtigt werden
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Prüfungen können nie hundertprozentig genau sein!
→ Welche Auswirkungen haben Schwankungen im Prüfprozess auf Prüfergebnisse?
Der „wahre Wert“ einer physikalischen Größe kann aus wirtschaftlichen Gründen nie exakt ermittelt werden (dafür müsste die Grundgesamtheit vollständig analysiert werden)!
→ Wie gut repräsentieren kleine Stichproben die „wahren“ Werte?
Messunsicherheit: • Größe eines Intervalls (Vertrauensintervall), in dem sich
der Mittelwert der Stichprobe befindet • und in dem mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit
(Vertrauensniveau) auch der „wahre“ Wert liegt.
Die Messunsicherheit ist ein Maß für die Präzision der Prüfung, wobei die Richtigkeit der Prüfung im allgemeinen vorausgesetzt wird.
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Richtigkeit
• Grad der Übereinstimmung des Schätzwertes mit dem „wahren“ Wert
• Mittelwerte bildet die Grundlage für die Schätzung der Richtigkeit
• Je geringer die Differenz zwischen Mittelwert der Stichprobe und „wahrem“ Mittelwert, desto größer die Richtigkeit
• Die Differenz zwischen dem Mittelwert der Stichprobe und dem „wahren“ Mittelwert beschreibt systematische Abweichungen
Präzision
• Grad der Übereinstimmung von Messergebnissen, der bei wiederholter oder vergleichender Messung
• Standardabweichungen beschreiben zufällige Abweichungen der Messwerte und bilden die Grundlage für die Schätzung der Präzision
• Je geringer die Streuung der Messwerte, desto höher ist die Präzision
Genauigkeit
• kennzeichnet die Präzision und Richtigkeit einer Messung. • Messungen mit hoher Präzision und Richtigkeit sind genau
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Messunsicherheiten ui können ermittelt werden
• Durch Berechnung mit dem Fehlerfortpflanzungsgesetz (Verfahren B nach GUM)
• Durch Schätzung unter Zuhilfenahme von Streuungen si von Messwerten (Verfahren A nach GUM)
• Durch eine Kombination beider vorhergehender Punkte
• Auf der Basis der Ergebnisse von Ringversuchen
• Gesamtunsicherheit ist
• t wird bestimmt durch das Vertrauensniveau und die Zahl der Messwerte
• In einer einfachen Vorgehensweise ist t = K = 2 (95% Vertrauensniveau)
• Bestimmung der Messunsicherheit für
spektrometrische Verfahren mit Verfahren B
(Mathematik - Rechnen) praktisch unmöglich. Daher
Anwendung von verfahren A (Statistik - Schätzen)
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Konz.: 5,5% Konz.: 7,7% Konz.: 9,5%
Intensität, %
Ko
nze
ntr
ati
on
, %
Messen
Kalibrieren
• Für Proben bekannter Konzentration eines
Legierungselementes werden die zugehörigen
Intensitäten bestimmt.
• Aus den Wertepaaren Konzentration-Intensität
wird ein funktionaler Zusammenhang (die
Kalibrierkurve) ermittelt.
• Bei der Messung wird die Intensität ermittelt
und mit der Kalibrierkurve die zugehörige
Konzentration bestimmt.
• Je genauer die Kalibrierkurve, desto genauer die
ermittelte Konzentration (darum gibt es für ein
Legierungselement Kalibrierkurven für
verschiedene Konzentrationsbereiche.
• Eine der wesentlichen Aufgaben der
Rechentechnik innerhalb des Spektrometers ist
die Verwaltung und Wahl der Kalibrierkurven
(Programme).
Kalibrierkurve in der Spektrometrie: Zusammenhang Konzentration - Intensität
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Konkrete Vorgehensweise für die Einpunkt-Methode:
⇒ Ermittlung der Streuung sZert der der n Zertifikatswerte
⇒ Ermittlung der Streuung sRef bei n Messungen am Referenzmaterial
⇒ Ermittlung der Streuung sProb bei n Messungen an der Probe
⇒ Ermittlung des t-Faktoren (Student-Faktor) für die n Messungen und das gewünschte
Vertrauensniveau
⇒ Berechnung der Messunsicherheit uc für die Konzentration c nach der Formel:
⇒ Die Multiplikation mit einem Erweiterungsfaktor k = 2 für erweiterte Messunsicherheit
entfällt in diesem Falle (t beinhaltet diese Erweiterung!)
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Referenzmaterialien bzw. ihre Zertifikate und Labore müssen Kriterien der
Rückführbarkeit erfüllen:
• Materialien bzw. die für ihre Charakterisierung verwendeten Messmethoden müssen auf ein anerkanntes Normal zurückgehen
• Messunsicherheiten müssen so ausgewiesen werden, dass sie eine Berechnung der Gesamtmessunsicherheit gestatten
• Allgemein anerkannte Vorgehensweisen bei der Charakterisierung des Referenzmaterials müssen angewendet und beschrieben und die Messergebnisse müssen angegeben sein
• die an der Charakterisierung des Referenzmaterials beteiligten Stellen müssen kompetent (z.B. akkreditiert) sein
• Messergebnisse müssen in SI-Einheiten angegeben sein
• die verwendete Messtechnik muss regelmäßig kalibriert werden
I. Poschmann, www.werkstoff-service.de, Messunsicherheiten in der Spektrometrie 13 / 14
Bedeutung von Messunsicherheiten am Beispiel:
Konformitätsbewertung für den Cr-Gehalt:
• Lieferant misst Cr-Konzentrationen im Bereich um 10% mit einer Messunsicherheit von ± 0,3 Gew.%
• Kunde misst Cr-Konzentrationen im Bereich um 10% mit einer Messunsicherheit von ± 0,2 Gew.%
• Lieferant soll Stähle mit mindestens 10,5 Gew.% Cr liefern
• Lieferant muss mindestens 10,8 Gew.% liefern (Mittelwert), um Reklamationen auszuschließen
• Kunde kann erst reklamieren, wenn er mit eigenen Messungen weniger als 10,3 Gew.% Cr (Mittelwert)
nachweist
10,3 ± 0,2 Gew.%
10,5 Gew.%
10,8 ± 0,3 Gew.%
10,5 Gew.%
Kunde Lieferant
I. Poschmann, www.werkstoff-service.de, Messunsicherheiten in der Spektrometrie 14 / 14
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Download der Präsentation als PDF ab 08.09.14 unter
www.messunsicherheit.info
dort im Downloadbereich