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Zur Beurteilung vertikaler Beschränkungen in der europäischen Wettbewerbspolitik aus evolutionsökonomischer Sicht Inaugural-Dissertation Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Witten/Herdecke Doktorandin: Frau Simonetta Vezzoso Witten, den 13. Dezember 2006

Inaugural-Dissertation Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Witten/Herdecke

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Zur Beurteilung vertikaler Beschränkungen in der europäischen Wettbewerbspolitik aus evolutionsökonomischer Sicht. Inaugural-Dissertation Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Witten/Herdecke. Doktorandin: Frau Simonetta Vezzoso Witten, den 13. Dezember 2006. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Inaugural-Dissertation  Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät  der Universität Witten/Herdecke

Zur Beurteilung vertikaler Beschränkungen in der

europäischen Wettbewerbspolitik aus evolutionsökonomischer Sicht

Inaugural-Dissertation

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Witten/Herdecke

Doktorandin: Frau Simonetta Vezzoso

Witten, den 13. Dezember 2006

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Forschungsgegenstand

„Das zentrale Anliegen dieser Arbeit liegt darin zu untersuchen, inwiefern aus „traditionellen“ und jüngeren evolutionsökonomischen Ansätzen zusätzliche Einsichten zur Wettbewerbsauffassung vertikaler Beschränkungen zu gewinnen sind, welche in die aktuelle wettbewerbspolitische Diskussion einbezogen werden könnten“

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Dissertationsüberblick

• Kap. I: Einleitung und Problemstellung • Kap. II: Die wettbewerbspolitische Behandlung von vertikalen

Beschränkungen in der EU• Kap. III: Die wettbewerbstheoretische und –politische

Diskussion vertikaler Beschränkungen • Kap. IV: Theorien dynamischen - evolutorischen- Wettbewerbs • Kap. V: Vertikale Beschränkungen und die Berücksichtigung

evolutorischer Wettbewerbsprozesse über mehrere Wirtschaftsstufen

• Kap. VI: Dynamische Erklärungsansätze vertikaler Beschränkungen

• Kap. VII: Grundzüge einer um die evolutorische Dimensionerweiterten wettbewerbspolitischen Beurteilung vertikaler Beschränkungen

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Kap. II: Die wettbewerbspolitische Behandlung von vertikalen Beschränkungen in der EU

• Die Reformbewegung der neunziger Jahre: Anfang der Ökonomisierung

• Die Schirm-Gruppenfreistellung für vertikale Beschränkungen - der geschützte Bereich- Effizienzwirkungen vertikaler Vereinbarungen- die Kernbeschränkungen

• Anwendung von Artikel 81 im Einzelfall- Fokussierung auf Marktmacht

• Die Sonderregeln für den Kfz-Vertrieb (GVO 1400/2002): Förderung der Innovationsdimension der Handelsstufe

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Kap. III: Die wettbewerbstheoretische und –politische Diskussion vertikaler Beschränkungen

• Theoretische Industrieökonomik

• Harvard Schule

• Chicago Schule

• Transaktionskostenökonomie

• Agency-Vertragsökonomie

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Kap. IV: Theorien dynamischen - evolutorischen - Wettbewerbs

• Österreichische Ansätze

• Schumpetersche Ansätze

• Die innerhalb Ressourcen-basierter Ansätze entwickelte Wettbewerbsauffassung

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Kap. V: Vertikale Beschränkungen und die Berücksichtigung evolutorischer Wettbewerbsprozesse über mehrere Wirtschaftsstufen

• Preisbezogene und evolutorische Wettbewerbsprozesse innerhalb der vertikalen Kette

• Zerlegung evolutorischer Wettbewerbsprozesse in der horizontalen und vertikaler Dimension.

• Mögliche Auswirkungen von vertikalen Vereinbarungen auf die unterschiedlichen evolutorischen Wettbewerbsprozessen

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Kap. VI: Dynamische Erklärungsansätze vertikaler Beschränkungen

• Vorteile bzgl. der Generierung vom Wissen

• Zusammenführung und Entdeckung von Komplementarität

• Erleichterung der Kommunikation

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Kap. VII: Grundzüge einer um die evolutorische Dimension erweiterten wettbewerbspolitischen Beurteilung vertikaler Beschränkungen

• Zusammenfassung der positiven und negativen Auswirkungen vertikaler Beschränkungen aus evolutionsökonomischer Sicht

• Beurteilung einzelner Arten von vertikalen Vereinbarungen

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Überblick der positiven und negativen Wirkungen (Unterabschnitt VII.2)

• Behandlung von Kommunikationsschwierigkeiten • Experimentieren mit Ressourcen und neuen Organisationsformen

POSITIVE WIRKUNGEN

NEGATIVE WIRKUNGEN

• Beeinträchtigungen der Innovationsfunktion von Wettbewerbsprozessen • Ineffizienter Einsatz vom subjektiven,örtlichen Wissen

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Selektivvertriebsvereinbarungen

Aktuelle Wettbewerbspolitik

Evolutorische Wettbewerbsanalyse

Qualitativer Art unbedenklich

Homonogisierung der Handelsstufe negativ für den evolutorischen Interbrand-W.

Effizienz im Zusammenhang mit Opportunismus

Testen von neuen Ressourcenkombinationen

Feinere Abstimmung zwischen Teilleistungen

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Meistbegünstigungsklauseln

Aktuelle Wettbewerbspolitik

Evolutorische Wettbewerbsanalyse

Unterhalb der 30% Marktanteilsschwelle

zulässig

Schwerwiegende Beeinträchtigung der Innovationsfunktion?

Note: PowerPoint does not allow have nice default tables – but you can cut and paste this one

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Vertikale Preisbindungen

Aktuelle Wettbewerbspolitik

Evolutorische Wettbewerbsanalyse

ModerneIndustrieökonomik

Kernbeschränkung Nicht anders als Nichtpreisbindungen

Nichtpreisbindungen sogar schädlicher?

Innovationswettberbauf der Handelsstufe?

Ineffiziente Übernahmevon Leistungen durchdie Handelsstufe?

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Alleinbezugsvereinbarungen

Aktuelle Wettbewerbspolitik

Evolutorische Wettbewerbsanalyse

Unterhalb der 30% Marktanteilsschwelle und

für 5 Jahre zulässig

Eintrittsbarriere fürInnovatoren wegen

Kommunikationskosten

Potentieller Wettbewerbkein Ersatz für aktuellen

Wettbewerb

Potentieller Wettbewerbwirksam

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Der Fall Speiseeis II

Entscheidung derEU-Kommission

Evolutorische Wettbewerbsanalyse

Nur Preiswettbewerb berücksichtigt

Auswirkungen aufevolutorische

Wettbewerbsprozesse?

Auf die positiven Auswirkungen nicht explizit eingegangen

Schutz vor Opportunismus wichtig in der Pionierphase?

Wichtig: Entstehung eines Marktes für die Bereitstellung

von Speiseeiskühltruhen: Nichtanwendungserklärung

der GVO !

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Vertriebsvereinbarungen im Kraftfahrzeugsektor

GVO 1400/2002 Evolutorische WettbewerbsanalyseGVO 2790/1999

Selektivvereinbarung mit Gebietsschutz

nicht zulässig

Selektivvereinbarung mit Gebietsschutz

zulässig

Argumente zur Unterstutzung der negativen

Haltung

Bündelung vom Verkauf und

Kundendienst nicht zulässig

Bündelung vom Verkauf und

Kundendienst zulässig

Pro Entbündelung:Desintegration der

Wirtschaftsstufen wichtig

Contra:Synergien zwischen Verkauf und Kundendienst

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Schlussbemerkungen• Die alleinige Fokussierung der neuen Wettbewerbspolitik der Kommission auf die ökonomischen Wirkungen vertikaler Beschränkungen ist zu begrüssen

• Vermisst: Breite Diskussion sowohl unter Ökonomen als auch unter Juristen darüber, welche ökonomischen Theorien verwendet werden sollten

• Die vorherrschende neoklassische Theorie soll mit Einsichten aus mehr dynamischen Ansätzen integriert werden

• In meiner Dissertation habe ich mich bemüht zu zeigen, welchedynamische Argumente bzgl. der Beurteilung vertikaler Beschränkungen schon heute in die ökonomische und juristischeDiskussion einbezogen werden könnten.

• Vor dem Ableiten von wohlfundierten Kriterien und Regeln zur Auffassung vertikaler Beschänkung aus evolutionsökonomischer Sicht ist allerdings weitere Forschung notwendig !