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Individuelle Förderung an Individuelle Förderung an beruflichen Schulen beruflichen Schulen 1

Individuelle Förderung an beruflichen Schulen 1. Ein und derselbe Unterricht hat für unterschiedliche Schülergruppen unterschiedliche Auswirkungen. Helmke,

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„Ein und derselbe Unterricht hat für unterschiedliche Schülergruppenunterschiedliche Auswirkungen.“Helmke, S. 249

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Ziele des Lernens

Erwerb von Handlungskompetenz auf verschiedenen Ebenen:

- inhaltlich-fachlich- methodisch-strategisch- sozial-kommunikativ- persönlich (Bohl 2001)

...um in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll Probleme lösen zu können.“

(Weinert 2001, S. 27 f)

UnterrichtsgestaltungFrauke Stricker, Andreas Kibin, Dr. Dieter Kassner

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Kompetenzorientierung als Voraussetzung für IF

• Vom trägen Wissenskonsum zur aktiven Selbstlernkompetenz

• Erweiterung des didaktisch-methodischen Lehrerhandelns

• Prozessorientiertes Lernen (Bestandsaufnahme-Planung-Durchführung-Auswertung)

• Integration aller lernförderlichen Zugänge

• Reale Aufgaben- und veränderte Fehlerkultur

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Möglichkeiten individueller Förderung im Unterricht

DiagnostikZielgerichtete Konzeption

des UnterrichtsKontinuierliche Rückmeldung

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Wie verändert sich Unterricht?

Aktueller Unterricht

- Wenig Diagnose

- Kollektive Ziele

- Eine Art Unterricht für alle

- Input-orientiert mit der Annahme: Input führt zu gewünschtem Output

- Kultur der Einzelphänomene

- Bewertung = Benotung

Unterricht mit IF

- Lernstandsbestimmung

- Individuelle Ziele

- Adaptiver Lehrstil (mit langen Phasen individualisierten Lernens)

- Output-orientiert• Situative Aufgabenkultur• Kompetenzbasierte Ziele• Prozessorientiertes

Feedback

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Individuelle Förderung an beruflichen SchulenIndividuelle Förderung an beruflichen SchulenStruktur einer Unterrichtseinheit beim aktuellen Unterricht

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Individuelle Förderung an beruflichen SchulenIndividuelle Förderung an beruflichen SchulenStruktur eines Unterrichts beim Unterricht mit individueller Förderung

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Konsequenzen für den Unterricht

• Verstärkte Begleitung der individuellen Lernleistung

• Weniger lehrerzentrierte, gelenkte Unterrichtsphasen

• Basismaterial zu Selbstevaluation, z B. Kompetenz-raster

• Methodisch und inhaltlich stärkere Vielfalt:

- Mehr Raum für offene, kollektive, kooperative und individualisierte Unterrichtsphasen

- Geeignete, adaptierte und unterstützende Materialien und Aufgabenorientierung

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Praktische Durchführung

• Abstimmung des Vorwissens

• Anpassung der Lernziele

• Individuelle Verarbeitung der Aufgaben regelmäßig ermöglichen durch: - Anpassung der Lernhilfen (Inhalt, Niveau, Auswertung) - Abstimmung des Lerntempos - Abstimmung der Lernwege (Lernkanäle, Lernzugänge)

• Aktivierung aller Lernenden in zielgerichteten, wechselnden Sozialformen (kooperative und offene Phasen bieten spezielles Potenzial für IF, Helmke 2009, S. 251) 15

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Unterrichtsmethoden

• Unterricht hängt von der Art der Umsetzung der verwendeten Methoden ab.

• Die meisten geläufigen Unterrichtsmethoden bieten Möglichkeiten der individuellen Förderung.

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• Die Grundformen der bekannten Methoden werden beibehalten und lediglich unter dem Aspekt der individuellen Förderung diversifiziert.

• Die Methoden müssen so gestaltet sein, dass sie im Unterricht problemlos eingesetzt werden können – zu komplizierte Methoden sind nicht praxisgerecht.

• Manche Methoden eignen sich hervorragend zur innovativen Weiterentwicklung im Hinblick auf individuelle Förderung.

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SchülercoachingMethodenkonzept

• Alle Unterrichtsmethoden werden übersichtlich in einer Methodenmatrix vorgestellt – insbesondere hinsichtlich der individuellen Förderung.

• Für alle Unterrichtsmethoden stehen ausführlichere Methodenblätter zur Verfügung.

• Neben den geläufigen Unterrichtsmethoden werden weitere Konzepte zur individuellen Förderung vorgestellt.

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Wir müssen Mut für Veränderungen haben….

• Alle Unterrichtsmethoden sollen Lehrkräfte zur innovativen Weiterentwicklung anregen.

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Schrittweise Individualisierung von UnterrichtKompetenzen

anbahnen – aufgreifen – vertiefen – einüben

• Kompetenzbasierte Diagnostik und Aufgaben zu Beginn und/oder am Ende einer Lerneinheit.

• Aufgabenabhängiges Arbeiten in homogenen oder heterogenen Lerngruppen.

• Trennung von Lern- und Prüfzeit (Zeitfenster ohne Leistungserhebung für alle Arten von Fragen).

• Unterschiedliche (Haus-) Aufgaben mit Lösungsblättern.20

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• Checkliste zu bestimmten Themen und Leitfragen

• Tandembögen

• Auswertungsbögen zu Unterrichtsinhalten mit den daraus folgenden Konsequenzen

• Schülerselbstreflexion der Ziele, Lernergebnisse und Konsequenzen

• Schüler als Lernberater und –vermittler (siehe auch LdL, oder WELL)

• Mündliche und schriftliche Rückmeldung zum Lernstand – Einordnung von Leistung und deren Fortschritt in eine Perspektive (Portfolio etc.)

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Die Unterrichtsgestaltung zur individuellen Förderung hängt natürlich in entscheidendem Maße vom Engagement und

der Haltung der Lehrperson ab…

…die es sicherlich nicht immer leicht hat: 23

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Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, an die die Gesellschaft so widersprüchliche Ansprüche stellt:Gerecht soll er sein, der Lehrer, und zugleich menschlich und nachsichtig, straff soll er führen, doch taktvoll auf jedes Kind eingehen, Begabungen wecken, pädagogische Defizite ausgleichen. Suchtprophylaxe und Aids-Aufklärung betreiben, auf jeden Fall den Lehrplan einhalten, wobei hochbegabte Schüler gleichermaßen zu berücksichtigen sind wie begriffsstutzige. Mit einem Wort: Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.

Beim Hearing zitiert von Prof. Müller-Limmrothaus der „Züricher Weltwoche vom 02.06.1988

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