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medianet.at industrial technology Weltkonjunktur Monat- liche Analyse der Bank Austria-Expertin 59 Jubiläum Engel Austria feiert 30 erfolgreiche Jahre in Asien 60 Datenschutz Siemens startet Operation Center für Cyber Security 61 Lagermax Neue Express- verbindung zwischen Türkei und Europa 63 Windparks Wirtschaft- lichkeit könnte deutlich gesteigert werden 64 INNOVATIONS-AWARD Staatspreis geht an ams AG WIEN/UNTERPREMSTÄTTEN. Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am Dienstagabend den Staatspreis Innovation 2016 an die ams AG verliehen. Das steirische Unternehmen konnte sich mit seinen neuarti- gen Sensoren, die berührungs- los 13 verschiedene Gesten in acht Richtungen erkennen und damit die Interaktion zwischen Mensch deutlich verbessert, gegen die große Konkurrenz behaupten – insgesamt hatten sich 524 an dem Bewerb betei- ligt. (red) Freitag, 1. April 2016 COVER 57 © Panthermedia.net/Irochka Vorteile von Industrie 4.0 vor allem abseits der Produktion Der entscheidende Hebel, um von der Digitalisierung zu profitieren, liegt in der Kontrolle und Analyse der Daten. 58 Interview Alexander Schalko zum Umweltmanagement von Greiner. © Greiner Holding www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase © Panthermedia.net/Dilvano Audisio Digitalisierung Industrie 4.0-Experte Johannes Schilp stellt der Druckbranche ein gutes Zeugnis aus. 60 64 © dpa/picture-alliance/ dpa/Patrick Pleul Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher.

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Weltkonjunktur Monat-liche Analyse der Bank Austria-Expertin 59

Jubiläum Engel Austria feiert 30 erfolgreiche Jahre in Asien 60

Datenschutz Siemens startet Operation Center für Cyber Security 61

Lagermax Neue Express-verbindung zwischen Türkei und Europa 63

Windparks Wirtschaft-lichkeit könnte deutlich gesteigert werden 64

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Staatspreis geht an ams AGWIEN/UNTERPREMSTÄTTEN. Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am Dienstagabend den Staatspreis Innovation 2016 an die ams AG verliehen.

Das steirische Unternehmen konnte sich mit seinen neuarti-gen Sensoren, die berührungs-los 13 verschiedene Gesten in acht Richtungen erkennen und damit die Interaktion zwischen Mensch deutlich verbessert, gegen die große Konkurrenz behaupten – insgesamt hatten sich 524 an dem Bewerb betei-ligt. (red)

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Big Data„Die größten digitalen Wert-hebel liegen gar nicht, wie vielfach unterstellt, in der Technologie oder nur in einer Flexibilisierung der Fertigung, sondern in teilwei-se produktions-fernen, indirekten Bereichen wie Vertrieb, Preisset-zung, Planung, Controlling oder Einkauf“, sagt Thomas Kautzsch.

Neue Ideen Zwar ist es mittlerweile Common Sense, dass Industrie 4.0 völlig neue Geschäftsmo-delle ermöglicht; dass hier derzeit aber noch wenig passiert, liegt nach Meinung der befragten Manager vor allem daran, dass man sich diese heute noch nicht einmal vorstellen kann.

Fertigung samt individualisierter Massenfertigung mit 300 Mrd. USD zu Buche. Dieses Thema bewegt insbesondere Klein- und Miniseri-enfertiger aus der Luftfahrt- oder der Bahnindustrie.

„Und hier liegt eine Riesenchan-ce für Zulieferer, ihre Kontrolle über die Wertschöpfung auszuwei-ten“, so Sitte weiter. Zur Erklärung nennt er ein Beispiel aus der Mö-belindustrie: Dank Digitalisierung kann der Kunde eines Küchenher-stellers heute über ein 3D-Modell beim Händler seine Wunschküche zusammenstellen. Die Basis für solche maßgeschneiderte Serien-produktion in Losgröße 1 sind In-novationen bei einem Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen. Diese werden über eigene Software-lösungen so am Kunden-Front-End vorkonfiguriert, dass sie von der Bestellauslösung bis zur Logistik einen durchgängig individualisier-ten Fertigungsprozess ermöglichen.

Der Vorteil für den Maschinen-hersteller: Er befreit sich damit aus seiner bisherigen Nischenposition. Denn indem es ihm gelingt, den ge-samten Wertschöpfungsprozess zu integrieren, kann er als Dienstleis-ter für Küchenhersteller branchen-weit einen Mehrwert schaffen.

••• Von Britta Biron

MÜNCHEN. Welches wirtschaftli-che Potenzial bietet Industrie 4.0? Die Unternehmensberatung Oliver Wyman hat 60 international täti-gen Unternehmen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frank-reich, Großbritannien und Nord-amerika analysiert und kommt zu folgendem Schluss: „Bis zu 1,4 Bil-lionen US-Dollar an zusätzlicher, jährlicher Marge sind dank der ‚Digitalen Industrie‘ weltweit im Jahr 2030 zu heben“, sagt Thomas Kautzsch, Partner bei Oliver Wy-man und Leiter des globalen Be-ratungsbereichs Automotive und Manufacturing Industries.

Insgesamt neun unterschiedliche Werthebel wurden in der Studie identifiziert – von der Steigerung der F&E-Effizienz bis zur Optimie-rung des Produktionsnetzwerks.

„Die größten digitalen Werthebel liegen allerdings gar nicht, wie viel-fach unterstellt, in der Technologie oder nur in einer Flexibilisierung der Fertigung, sondern in teilweise produktionsfernen, indirekten Be-reichen wie Vertrieb, Preissetzung, Planung, Controlling oder Einkauf.“

Ein entscheidender Einfluss da-rauf, ob und wie sehr ein Unter-nehmen von der Digitalisierung profitieren wird, liegt im Bereich Big Data. Von allen untersuchten Branchen spielt dieser Faktor im Automobilsektor die größte Rolle.

Datenhoheit entscheidet„Spannend wird vor allem die Fra-ge, wer sich das zusätzliche Wert-potenzial einverleibt. Denn das Phänomen Industrie 4.0 verändert in hohem Maße das Machtgefüge zwischen den an der Wertschöp-fung beteiligten Unternehmen“, sagt Kautzsch.

Wer betreibt und optimiert in Zu-kunft die Produktionsanlagen z.B. eines Automobilherstellers? Der Lieferant, der Roboter, der Automo-bilhersteller selbst oder aber der Zulieferer der Software? Und wem gelingt es, die Betriebsdaten so zu analysieren, damit daraus konkret anwendbare Handlungsempfeh-lungen und Prozessoptimierungen abgeleitet werden können?

„Diese Fragen rund um dieses so-genannte Applikations-Know-how entpuppen sich als wahre Kernthe-men von Industrie 4.0“, sagt Tobi-as Sitte, Co-Autor der Studie und ebenfalls Partner bei Oliver Wyman.

Auf weltweit 600 Mrd. USD Mar-genzuwachs beziffert die Unter-suchung dieses Potenzial im Jahr 2030; als zweitstärkster Effekt schlägt die Flexibilisierung der

Noch viele HindernisseFür diesen Kampf um die Daten-hoheit sehen die Manager aus dem Maschinen- und Anlagenbau ihre Unternehmen bisher aber erst un-zureichend gerüstet, wie die Studie ebenfalls zeigt (siehe Grafik).

Befragt nach den größten Hin-dernissen der Digitalisierung, ga-ben ausnahmslos alle Entscheider an: Es fehlt an „Kreativität, um über bestehende Betriebs- und Ge-schäftsmodelle hinauszudenken“.

86% vermissen in ihren Unter-nehmen zudem „interne Software- und Datenkompetenzen“, und 84% meinen, es fehle an „Know-how bei der Analyse großer Datenmen-gen“ sowie der Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen.

Rasches Handeln in nötigSitte unterstreicht den Handlungs-bedarf, die digitale Transformation aktiv anzugehen. Und das betrifft nicht allein die Maschinen- und Anlagenbauer: „Alle Fertigungs-unternehmen sind gut beraten, jetzt ihre Aktivitäten zu orchestrie-ren und den vielen Einzelprojekten einen Rahmen und eine Richtung zu geben.“

Denn klar ist auch: Industrie 4.0 wird neue Spieler auf den Plan ru-fen und den Wettbewerbsdruck noch weiter erhöhen.

Bedeutet das den Siegeszug der Onlinegiganten auch im Industrie-umfeld? Thomas Kautzsch hält ein solches Szenario für unwahrschein-lich: „Ähnlich wie es Microsoft in den 2000er-Jahren nicht gelang, sich beim Thema ‚Offene Automa-tisierung‘ zu positionieren, wer-den es Google oder Amazon in der nächsten Dekade nicht schaffen, die ‚Digitale Industrie‘ im B2B-Umfeld zu erobern“, ist er überzeugt.

Den etablierten Industrieprofis kommt vor allem zugute, dass ihre Anwendungen meist sehr speziell sind. Ein Massenmarkt, auf den es die endkundenbezogenen Online-Konzerne in der Regel abgesehen haben, ist in den vorgelagerten Fel-dern noch nicht zu finden.

Big Data ist der springende PunktVon der Digitalisierung werden vor allem jene Unternehmen profitieren, die in der Lage sind, Daten zu analysieren und sinnvoll zu nutzen.

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58 coverstory Freitag, 1. April 2016

Barrieren zur Potenzialerschließung

Problemfelder Nennungen

Mangelnde Kreativität hinsichtlich neuer Betriebs- und Geschäftsmodelle 100%

Mangelnde interne Software- und Datenkompetenzen 86%

Zu wenig Know-how für die Analyse großer und komplexer Datenmengen 84%

Risiken ungeklärter rechtlicher Fragen, z.B. Data-Ownership 80%

Fehlende Standards (Schnittstellen/Architekturen) 75%

Mangelnde Bereitschaft zu datengetriebenen Entscheidungen 66%

Mangelnde Kooperationsbereitschaft von Geschäftspartnern (z.B. Kunden, Zulieferer) 64%

Risiken durch unzureichende Datensicherheit 59%

Mangelnde IT-Infrastruktur 57%

Mangelnde Affinität des Managements zum Thema Digitalisierung 36%Quelle: Oliver Wyman, 2016, Werte in Prozent der befragten Personen

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medianet.at Freitag, 1. April 2016 konjunkturbarometer 59

••• Von Monika Rosen

Europa � ▲

Nach vorläufigen Schätzungen soll-te die Eurozone im 1. Quartal um 0,3% gewachsen sein. Das wäre et-was unter der ursprünglichen Pro-gnose von 0,4%.

USA � ▲

Die US-Konjunktur legte im 4. Quartal um 1,4% zu. Damit soll-ten die Befürchtungen, die USA könnten in eine Rezession kippen, verstummen. Der private Konsum zeigt sich robust, und auch der Arbeitsmarkt sollte sich weiter erholen.

Japan �Der private Konsum gab in Japan zuletzt ein kräftiges Lebenszei-chen. Die privaten Ausgaben sind in den letzten zwölf Monaten um 1,2% gestiegen, das war der erste Anstieg seit einem halben Jahr.

China �Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass das chinesische Wachs-tum im 1. Quartal bei 6,7% liegen wird, nach 6,8% im 4. Quartal 2015. Im zweiten Quartal sollen dann wieder 6,8% erreicht werden.

Indien � ▲

Für Indien wird heuer ein Wachs-tum von 7,2% erwartet, was welt-weit gesehen ausgezeichnet ist. Aber auch die indische Wirtschaft

steht vor Herausforderungen, wie z.B. das schwache Wachstum der anderen Länder.

Lateinamerika �Brasilien steuert auf eine der größ-ten Rezessionen zu, die das Land je gesehen hat. Die Konjunktur soll

heuer um knapp 4% schrumpfen, die Arbeitslosigkeit liegt aktuell bei 9,5% und soll noch weiter stei-gen; jeder 5. junge Brasilianer ist arbeitslos.

Monika Rosen ist Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

motor stottert, aber er läuft!Gefahr der Rezession in den USA scheint gebannt, Europa und Österreich hinter den Erwartungen, Japan, China und Indien auf gutem Kurs.

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Unsicherheiten belasten KonjunkturGlobale Unsicherheiten belasten die Kon-junkturstimmung in Österreich, die rund um den Jahreswechsel noch leicht nach oben gezeigt hatte. Wir gehen jedoch davon aus, dass etwaige realwirtschaft-liche Folgen der Verunsicherungen für die österreichische Wirtschaft durch die zusätzlichen Impulse für den Konsum aufgrund der Steuerreform ausgeglichen werden können. Das Wirtschaftswachs-tum für das Gesamtjahr 2016 wird daher unverändert mit 1,5 Prozent prognostiziert und ist damit etwas stärker als im Vorjahr. Die Europäische Zentralbank hat ange-sichts der niedrigen Inflationsaussichten und der schwachen Kreditnachfrage weitere unkonventionelle geldpolitische Lockerungsmaßnahmen angekündigt. Nach unserer Einschätzung hat die EZB im März ein überraschend aggressives Gesamtpaket geschnürt und dabei den Fokus auf das ausgerichtet, was wirklich zählt: günstige Finanzierungen für die reale Wirtschaft verfügbar zu machen.

unter der lupe

US-Notenbank: Fuß vom GasMit dem Ergebnis ihrer März-Sitzung sorgte die US-Notenbank für eine erhebliche Überraschung. Nicht so sehr mit der Tatsache, dass sie die Leitzinsen unverändert ließ – das war weitgehend erwartet worden. Einigermaßen überra-schend kam aber die neue Prognose der Fed, wonach heuer wahrscheinlich noch zwei, statt bisher vier, Zinsanhe-bungen erfolgen werden. Etwas pointiert könnte man sagen, die Fed hat die Zinsen gesenkt, ohne die Zinsen zu sen-ken. Sie hat jedenfalls einen Schritt in Richtung expansiverer Geldpolitik getan. Nun gehen die Meinungen auseinander, warum die US-Notenbank einen derart expansiven Kurs eingeschlagen hat. Einerseits hat sich der US-Arbeitsmarkt deutlich erholt, andererseits hat auch die Inflation zuletzt ein Lebenszeichen gegeben. Einige Ökonomen stellen also schon die Frage, worauf die Fed noch wartet, um eine weitere Zinsanhebung durchzuführen. Einen zentralen Platz in der Argumentation der Notenbank nimmt die globale Konjunktur ein. Janet Yellen, Präsidentin des Federal Reserve Board, verwies bei der Pressekonferenz ausdrücklich auf China und Japan, aber auch auf die Eurozone. In all diesen Wirtschaftsräumen sind die Leitzin-sen zuletzt gesenkt worden, teilweise erstmals in den negativen Bereich. Jedenfalls könnte man auch anmerken, dass es der Fed möglicherweise darum geht, den Dollar etwas zu schwächen – was in der unmittelbaren Reaktion auf die Entscheidung auch gelang.

Kleine Delle sollte Aussichten weder am Bau noch in anderen Bereichen trüben.

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die sich auch Maschinen und An-lagen für Peripherieprozesse per Plug&Play einbinden lassen, ist aber noch viel zu tun.

medianet: Fehlen Standards oder werden die vorhandenen unzurei­chend beachtet?Schilp: Der JDF-Standard ist eine gute und weit reichende Basis. Die Druckindustrie ist aber sehr hete-rogen: globale Industriekonzerne auf der einen Seite, Handwerksbe-triebe mit einer Handvoll Mitarbei-tern auf der anderen. Die Heraus-forderung ist es, Standards so zu fassen, dass sich alle Akteure darin wiederfinden. Die Aufgabe wird es sein, den Standard so weiterzuent-wickeln, dass er herstellerüber-greifend zu kompatiblen Lösungen führt. Viele Branchen haben mit der Problematik zu kämpfen. Doch es gibt auch positive Beispiele, et-wa die Landtechnik, die mit dem ISOBUS Kompatibilität der Trakto-ren und Anbaugeräte fast aller Her-steller erreicht hat und damit auch in kommerzieller Hinsicht sehr gut fährt.

medianet: Wem nützen standardi­sierte Schnittstellen und Kommu­nikationsprotokolle?Schilp: Den Kunden aus der Druck-industrie und den Herstellern der Maschinen, von der Vorstufe über den Druck bis Weiterverarbeitung, gleichermaßen. Wenn ein univer-seller Standard sicherstellt, dass Informationen unabhängig vom jeweiligen Fabrikat immer einheit-lich und damit flexibel austausch-bar sind, dann können Lösungen individueller und letztlich pas-sender auf Kunden zugeschnitten werden. Davon kann hohe Markt-dynamik ausgehen, und auch In-novationsprozesse können durch den fixen Rahmen sehr beschleu-nigt und vereinfacht werden. Und

HANNOVER. Johannes Schilp, Leiter des Lehrstuhls für Produk-tionsinformatik an der Universi-tät Augsburg, erforscht seit den 1990er-Jahren Konzepte für digi-tale Fabriken. Gemeinsam mit der Fraunhofer-Projektgruppe RMV konzipiert er für den VDMA-Fach-verband Druck- und Papiertechnik eine Print-4.0-Prozesskette, die auf der diesjährigen drupa zu sehen sein wird.

Im Gespräch mit medianet er-klärt er, wo er die Druck- und Pa-piertechnik in Sachen Industrie 4.0 sieht, warum enger gefasste Standards der Branche guttun würden – und dass er in dem ak-tuellen Projekt nur den Auftakt für systematische Forschung sieht, um Industrie-4.0-Ideen auf eine Print-Prozesswelt 4.0 zu übertragen.

medianet: Als Experte für Indus­trie 4.0 haben Sie viele Sektoren im Blick. Wo steht der Druckerei­maschinenbau?Johannes Schilp: Die Branche hat die Digitalisierungswelle und die darin ruhenden Potenziale früh-zeitig erkannt. Die Hersteller ha-ben das letzte Jahrzehnt genutzt, um den evolutionären Prozess der Digitalisierung einzuleiten. Damit haben sie gegenüber manch ande-rer Branche einen Vorsprung. Ich bin überzeugt, dass Industrie 4.0 zwar im Rückblick als eine indus-trielle Revolution erscheinen wird, dass aber die konkrete Umsetzung in den Unternehmen nur ein evolu-tionärer Prozess sein kann. Da hat der Druckereimaschinenbau bis-her vieles richtig gemacht. Digitale Produktionsplanung und -steue-rung für die flexible Auftragsab-wicklung, Condition Monitoring und das Erheben qualitätsrelevan-ter Daten im Prozess müssen noch optimiert werden. Bis zur durch-gängig digitalen Prozesskette, in

natürlich wird eine durchgängige Digitalisierung zu mehr Prozess-sicherheit und Effizienz führen – etwa, wenn Dateneingaben nur noch einmal oder gleich automa-

60 innovation & unternehmen Freitag, 1. April 2016

Print goes 4.0 Auf der diesjährigen drupa wird ein exemplarischer Aufbau einer digital vernetzten Druckerei präsentiert.

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30 Jahre in China

SCHWERTBERG/SHANGHAI. Als erster euro-päischer Spritzgießmaschinenbauer gründete Engel Austria 1986 in Hongkong eine eigene Ver-triebsniederlassung und ist bis heute der einzige, der vor Ort in Asien in mehreren Werken Maschi-nen produziert.

„Asien ist mit seinen sehr großen und sich vielfach sehr dynamisch entwickelnden Märkten eine starke Säule unseres weltweiten Erfolgs und trägt nicht zuletzt auch zum Wachstum unserer österreichischen Standorte bei“, betont Christoph Steger, Vertriebsgeschäftsführer von Engel. „Unser frühes Engagement in Asien sicherte uns den Zu-gang zu den namhaften Elektronikkonzernen, die von Asien aus international gewachsen sind. “

Neben den großen, multinationalen Konzernen zählen immer mehr lokale Kunststoffverarbeiter zum Kundenstamm in Asien.

„Wir beobachten, dass sich die kleinen Produ-zenten und Zulieferer immer stärker spezialisie-ren“, sagt Robert Bodingbauer, Geschäftsführer von Enel Machinery Korea. „Der Trend geht zu mehr Qualität und diese muss sich schnell und kostengünstig produzieren lassen. Damit rücken die Gesamteffizienz, die Lebenszykluskosten und schließlich auch die neuesten Technologien in den Fokus.“ (red)

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Erstes duales Studium

WELS. Vor Kurzem unterzeichneten die Geschäfts-führer von Robert Bosch, BRP Powertrain, CNH Industrial, KTM und Cross Industries, Magna Po-wertrain, Miba, Alois Pöttinger Maschinenfabrik, Rosenbauer International und Wacker Neuson (Bild) die Kooperationsvereinbarung für das erste duale FH OÖ-Masterstudium „Automotive Mecha-tronics and Management“ in Wels.

„Mit diesem Studiengang ist es gelungen, eine spezifische akademische Ausbildung für die für Oberösterreich so wichtige Fahrzeugindustrie anzubieten. Damit wird die Hochschulausbildung effizient und effektiv mit der betrieblichen Pra-xis verzahnt“, so Landeshauptmann-Stv. Thomas Stelzer.

„Im Wesentlichen besteht für Studierende die Möglichkeit, bei einem Partnerunternehmen für die Dauer von 18 Monaten ein Beschäftigungs-verhältnis einzugehen und in diesem Rahmen die Projekte Company Project, R&D-Project sowie Master Thesis, basierend auf unternehmensre-levanten Aufgabenstellungen, durchzuführen“, erläutert Studiengangsleiter Kurt Gaubinger (Bild 2.v.l.). (red)

Die Druckbranche hat bei der Digitalisierung bisher vieles richtig gemacht.

Hoher Druck: Nach Ansicht des Industrie 4.0-Experten Johannes Schilp hat die Druckbranche in Sachen Digitalisierung bisher gute Arbeit geleistet, bis zum durchgängigen smarten Druck bleibt aber noch viel zu tun.

Johannes schilp Universität Augsburg

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••• Von Britta Biron

MÜNCHEN. Die zunehmende Ver-netzung industrieller Infrastruk-turen erfordert adäquate Schutz-maßnahmen. Die neuen Cyber Se-curity Operation Center (CSOC)in München, Lissabon und Milford (Ohio) sind Teil der umfassenden Plant Security Services von Sie-mens; diese reichen von Analysen der Sicherheitslage (Security As-sessment) über die Einrichtung von Schutzmaßnahmen wie Firewalls oder Virenschutzprogrammen (Security Implementation) bis hin zur – ab sofort von den CSOCs durchgeführten – kontinuierlichen Überwachung von Anlagen mit den Managed Security Services.

Daten-Task ForceStellen die Siemens-Experten ein erhöhtes Risiko fest, warnen sie Kunden frühzeitig, geben Empfeh-lungen für proaktive Gegenmaß-nahmen und koordinieren deren Umsetzung. Diese richten sich danach, wie kritisch der Vorfall ist und welche voraussichtlichen Auswirkungen er auf das Geschäft des Kunden haben könnte. Zu den Schutzmaßnahmen gehören un-ter anderem das Anpassen von Firewall-Regeln oder das Bereit-stellen von Updates zur Schließung von Sicherheitslücken.

Darüber hinaus liefert Siemens forensische Analysen von Sicher-heitsvorfällen. Unternehmen kön-nen so Berichte erstellen, die inter-nationalen Normen wie ISO 27002 oder IEC 62443 und gesetzlichen Vorhaben wie dem IT-Sicherheits-gesetz in Deutschland entsprechen. Darüber hinaus erhalten Unterneh-men Transparenz über den Sicher-heitsstatus ihrer Anlagen.

Risiko und Bewusstsein steigenDass Angebote im Bereich der Datensicherheit immer gefragter werden, zeigt unter anderem die aktuelle Risk:Value-Studie von NTT Com Security, für die 1.000 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Nor-wegen, Schweden, der Schweiz und den USA befragt wurden.

54% der Befragten stufen das Thema als essenziell ein, und na-hezu ein Fünftel (18%) ist der Mei-nung, dass mangelhafte Daten-sicherheit die größte Gefahr für ihr Unternehmen darstellt; genannt wurden insbesondere Verlust des Kundenvertrauens (69%), Beein-trächtigung der Reputation (60%) und finanzielle Schäden (54%).

Ein Drittel der Entscheider geht außerdem davon aus, dass sie oder Kollegen aus dem Führungsgremi-um im Fall einer Sicherheitsverlet-zung ihr Amt niederlegen müssten.

65% der Umfrageteilnehmer rechnen damit, künftig Opfer einer Sicherheitsverletzung zu werden. Der Aufwand für die Behebung des Schadens wird im Schnitt mit neun Wochen Arbeit und Kosten in der Höhe von 800.000 € (ohne den Image- und Umsatzverlust) bezif-fert.

Entsprechend ist die daher die Bereitschaft, in die Datensicherheit zu investieren, gestiegen. Lagen die Angaben bei der Befragung im Vor-jahr bei zehn Prozent der IT-Bud-gets, so sind es jetzt 13%.

tisiert erfolgen und die Informa-tion so redundant und sicher ge-speichert wird, dass sie in jedem Prozessschritt in der benötigten Qualität verfügbar ist. Auch das heu tige Nebeneinander und die Vielfalt unterschiedlichster Druck-marken lässt beim Anwender und Zulieferer natürlich Wünsche offen … Ich denke, dass wir das ganze Potenzial von Print 4.0 noch gar nicht überblicken, weil sich daraus in Zukunft ganz neue Geschäfts-modelle ergeben können.

medianet: Sie arbeiten in einem Projekt für den Fachverband Druck­ und Papiertechnik an ei­ner digital vernetzten Prozesskette. Wie ist der aktuelle Stand?Schilp: Im Austausch mit einigen Mitgliedsunternehmen aus dem Fachverband haben wir eine Anfor-derungsanalyse erstellt und dafür den Stand ihrer Prozesse und Pro-zessketten analysiert. Auf dieser Basis entwickeln wir einen digi-talen Demonstrator, der exempla-risch eine mehrstufige Prozesskette entlang der Wertschöpfung in Dru-ckereien abbilden und für Besucher der drupa visualisieren wird. Die Zeit ist knapp. Wenn wir es schaf-fen, wollen wir auch Prozesssimu-lationen einbinden – und möglichst auch eine Schneidemaschine, die ohnehin am VDMA-Stand präsen-tiert wird. Wir wollen zeigen, wie eine digitale Druckfabrik funktio-niert, wie es gelingen kann, Infor-mations- und Maschinenprozesse darin zu synchronisieren und wie sich eine Datenänderung in der ersten Prozessstufe automatisch auf alle weiteren Stufen überträgt.

medianet: Bleibt Print 4.0 darüber hinaus ein wichtiges Thema der Forschung? Schilp: Ja. Wir wollen unser Know-how rund um Automatisierung und digitale Fabrik mit dem Druckma-schinebau und der Druckbranche nachhaltig weiterentwickeln. Wir werden uns auf jeden Fall um öf-fentliche Mittel für weitergehende Forschungsprojekte bemühen. In der Drucktechnik gibt es eine gu-te Basis für die Industrie 4.0. Wir möchten mit unserem Wissen dazu beitragen, dass auf dieser Basis die weitere Evolution zu einer voll vernetzten Print-4.0-Prozesswelt gelingt.

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Integrierte SicherheitLINZ. Mit der neuen Allen-Bradley Compact GuardLogix 5370-Steuerung von Rockwell Automation sind für Sicher-heits- und Achssteuerung in Anwendungen mit bis zu 16 Achsen keine separaten Netz-werke und Steuerungen mehr notwendig. Dadurch können die Sicherheitsfunktionen in zahlreichen Standard- und kundenspezifischen Maschinen besser geplant und zudem die Systemarchitektur vereinfacht werden.

„Sie bietet alle Leistungs-merkmale unserer beliebten Allen-Bradley CompactLogix 5370-Steuerung. Darüber hin-aus stellt sie integrierte Sicher-heits- und Achssteuerung auf Basis eines einzigen EtherNet/IP-Netzwerks bereit“, so Peter Schoch, Teamlead Commer-cial Engineering bei Rockwell Automation. (red)

erFolg Für avl list

Augezeichnete InnovationGRAZ. AVL List GmbH hat zum zweiten Mal in Folge eine zehnprozentige Umsatzsteige-rung erzielt: Der Umsatz stieg 2015 von 1,15 auf 1,27 Mrd. €. Besonders die Plattform von mobilen Messsystemen, mit denen Emissionswerte im tatsächlichen Fahrbetrieb auf der Straße und nicht nur Test-zyklen ermittelt werden, habe sich als wichtiges Potenzial für zusätzliches Geschäftsvolumen erwiesen.

Das heuer eröffnete Test- und Engineering-Center bei Stuttgart ist gut angelaufen, mit Jahresende gehe ein wei-teres im Großraum Tokio in Betrieb

Mit den Tech Centers sei man nahe am Kunden, wenn-gleich die wichtigsten For-schungsaktivitäten in Graz konzentriert blieben. (red)

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Big Data zum NachlesenLINZ. Eigentlich wollte der Industrie 4.0-Experte Herbert Jodlbauer ein Fachbuch über Intelligente Produktion schrei-ben. Als das Konzept und die Struktur feststanden, wurde ihm jedoch klar, dass er im Vorfeld erst noch ein Buch zum Thema Daten schreiben muss.

„Die Datenexplosion hat un-mittelbaren Einfluss auf unser tägliches Leben – beruflich so-wie privat –, und deshalb ist es so wichtig, sich damit kritisch auseinanderzusetzen“, erläu-tert Jodlbauer seine Gründe.

„Die Datenspinne – im Netz von Google, Facebook, Aliba-bab und Co!“ ist ab sofort im Leykam Verlag (www.leykam-verlag.at – ISBN 978-3-7011-8006-6) und im Buchhandel erhältlich. (red)

Hoher Druck: Nach Ansicht des Industrie 4.0-Experten Johannes Schilp hat die Druckbranche in Sachen Digitalisierung bisher gute Arbeit geleistet, bis zum durchgängigen smarten Druck bleibt aber noch viel zu tun.

Die neuen Operation Center bieten Schutzmaßnahmen für vernetzte Unternehmen.

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LJUBLJANA. Ende März trafen sich rund 700 europäische Robo-tikexperten in der slowenischen Hauptstadt, um aktuelle Themen ihrer Branche zu besprechen, vor allem, wie man den aktuell hohen Marktanteil auch in Zukunft hal-ten kann. Dazu gehöre etwa, die Länder des Westbalkans stärker in die Robotik-Strategie der Union zu integrieren.

„Mit sorgfältiger Planung und einem offenen Dialog mit loka-len und regionalen Regierungen, Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen ermög-licht die Robotik, die bestehenden regionalen Ungleichheiten zu be-seitigen und Wachstum zu gene-rieren“, meint Maarkku Markkula, Vorsitzender des Ausschusses der Regionen der Europäischen Union.

Und die Voraussetzungen dafür sind durchaus gegeben, wie die in einem Workshop vorgestellten Projekte von Unternehmen und Forschungseinrichtungen gezeigt haben.

So arbeitet das Laboratory for Underwater Systems and Technolo-gies (LABUST) der Universität von Zagreb derzeit an insgesamt 14 Ro-botik-Projekten im marinen Sektor.

An der Universität von Sarajewo beschäftigen sich vier Abteilungen und 32 Professoren vor allem mit den Themen Mensch-Maschine-Ko-operation und Medizin-Robotern.

Slowenien verfügt über eine gut entwickelte Robotikbranche, und der Automatisierungsgrad der slo-wenische Automobilindstrie ist mit 636 Robotern pro 10.000 Arbeitern bereits sehr hoch. (red)

Maarkku Markkula, Vors. des Aus-schusses der Europäischen Regionen.

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roboter vom balkanDie Balkanländer sollen künftig stärker in die Hightech-Strategie der EU eingebunden werden.

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medianet.at62 transport & logistik Freitag, 1. April 2016

••• Von Britta Biron

WIEN. Der Gütertransport auf Schiffen ist sicher, kostengünstig und meist umweltfreundlicher als mit anderen Transportmitteln, und seit Jahren gibt es Pläne – sowohl auf EU-Ebene als auch in einzelnen Mitgliedsstaaten wie z.B. Deutsch-land und Österreich –, die Güter-beförderung auf den Flüssen zu forcieren.

Ein Erfolg hat sich bisher al-lerdings nicht eingestellt – ganz im Gegenteil, ist doch etwa in Deutschland bei gestiegener Ge-samtgütermenge der Anteil der Binnenschifffahrt sogar gesunken (von 9,3% im Jahr 2013 auf derzeit 9,1%).

Binnenschiff der ZukunftIm internationalen Forschungspro-jekt NEWS (Next generation Euro-pean Inland Waterway Ship and lo-

gistics system), geleitet von der TU Wien, wurde das jetzt das Potenzial europäischer Flüsse und speziell der Donau für den Transport so-wie die Gründe für die mangelnde Akzeptanz und fehlende Wettbe-werbsfähigkeit gegenüber Schiene und Straße analysiert und ein an die Anforderungen des modernen Gütertransports angepasstes neues Schiffsmodell entwickelt.

„NEWS Mark II“ ist im Gegensatz zu den heute verwendeten, oft be-reits jahrzehntealten Lastkähnen sowohl auf die Beförderung von Containern als auch Autos, Schütt-gütern und Sonderladung ausge-richtet.

Vielseitig und umweltfreundlichDurch einen Ballasttank kann sein Tiefgang um bis zu 80 cm ange-passt werden, damit das Schiff mit wechselnden Wasserständen und niedrigen Brücken zurechtkommt.

Damit wäre es auf einem Groß-teil der europäischen Wasserwege einsetzbar. Auch in Sachen Nach-haltigkeit bietet das neue Fracht-schiff große Vorteile. Denn anstatt mit Diesel oder Schweröl erfolgt der Antrieb elektrisch oder mit Flüssig erdgas, wodurch deutlich weniger umweltbelastende Emis-sionen anfallen.

Politischer Wille fehltInsgesamt zeigt die Analyse, dass der Schiffsverkehr absolut konkur-renzfähig sein kann – allerdings unter der Voraussetzung, dass sich die europäischen Staaten an bereits bestehende Abmachungen halten und dafür sorgen, dass ih-re Wasserwege die vereinbarten Vorgaben – etwa in Bezug auf die Wassertiefe, die Höhe von Brücken oder die technischen Eigenschaften von Schleusen – erfüllen. Und das ist bisher nicht der Fall.

„Manchmal können die Vor-gaben aus Naturschutzgründen nicht eingehalten werden“ räumt Stein ein, die eigentlichen Proble-me der Binnenschifffahrt liegen aber darin begründet, dass er spe-

ziell in den osteuropäischen Do-nau-Anrainerstaaten keine starke Lobby habe und zudem das Geld fehle.

Die Zukunft der Donau als Ver-kehrsader für den Gütertransport hänge also stark vom politischen Willen ab.

Mehr güterverkehr auf den FlüssenVor allem die Donau bietet viel Potenzial, vorausgesetzt, in den Anrainerstaaten werden die bestehenden Vorgaben konsequent umgesetzt, was derzeit noch nicht der Fall ist.

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FRANKFURT. Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer (47%) gab an, dank Supply Chain Management (SCM) neben einer Optimierung der Bestandshöhe auch eine Redu-zierung ihrer Supply-Chain-Kos-ten erreicht zu haben. Weiterhin konnten die eigene, aber auch die Lieferzuverlässigkeit der Lieferan-ten verbessert (jeweils 40%) und die Lieferzeiten verkürzt werden (33%).

Daher ist es erstaunlich, dass nur 32% der Studienteilnehmer eine eigene SCM-Organisations-einheit eingeführt haben.

Unterschiedliche StrukturenIn 16% der Firmen ist sie Teil der Unternehmensleitung, in 47% der Betriebe ist das SCM auf der zwei-ten und in 31% auf der dritten Hie-rarchieebene verankert.

15% arbeiten mit einer integrier-ten Supply-Chain-Organisation beziehungsweise mit der Steue-rung über Prozesse, am häufigsten

wird allerdings die teilweise inte-grierte Form gewählt, bei der der SCM-Organisationseinheit weitere – allerdings nicht alle – mit SCM-

Teilbereichen betraute Abteilungen fachlich und disziplinarisch unter-stellt sind.

„Es lohnt sich offenbar, in eine eigene SCM-Organisationseinheit zu investieren. Diese Unternehmen gaben häufiger an, ihren Gewinn, Umsatz und Marktanteil gegenüber ihrem wichtigsten Mitbewerber ge-steigert zu haben, als Firmen ohne eine solche Einheit“, so Gunnar Gburek, Leiter der BME-Sektion Logistik. Aber insbesondere die kleineren und oftmals von großen Konzernen abhängigen Firmen tun sich mit diesem Thema noch schwer.“

Mehr Kooperation nötigWeiters zeige die Befragung auch an, dass die Zusammenarbeit der SCM-Einheit mit anderen internen Funktionsbereichen und vor allem externen Kunden verbessert wer-den könne.

Erst durch die Wahl einer geeig-neten Organisationsstruktur sei SCM in der Lage, sein volles Poten-zial beim Management der Wert-schöpfung vom Rohstofflieferanten bis zum Endkunden zu entfalten“, so Gburek. (red)

supply Chain-ManagementBME-Umfrage zeigt, dass Unternehmen die Vorteile erkannt haben, es bei der Umsetzung aber noch etliche offene Fragen gibt.

Gunnar Gburek, Leiter der Sektion Logistik im Bundesverband.

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Der im Forschungsprojekt entwickelte neue Schiffstyp hat sich in den Laborversuchen bereits bewährt.

Das beste Schiff, kombiniert mit dem besten logistischen System, bringt nichts, wenn die Rahmen­bedingungen nicht stimmen.“

kapsCh traFFiCoM

Auftrag aus AustralienWIEN. Das australische Toch-terunternehmen der Kapsch TrafficCom AG hat den 10 Mio.€-Auftrag erhalten, das Mautsystem der Sydney Harbour Bridge und des Syd-ney Harbour Tunnels zu erneu-ern.

„Wir sind stolz darauf, dass wir neben weltweit bekannten Brücken wie der Golden Gate Bridge oder der Öresundbrücke nun auch die Sydney Harbour Bridge zu unseren Referenzen zählen können“, erklärt André F. Laux, COO der Kapsch Traf-ficCom AG. „Besonders inter-essant an derartigen Projekten ist, dass unsere Technologie sowohl einen praktischen als auch einen ästhetischen Zweck erfüllt. Sie trägt entscheidend zu einer besseren Nutzung der Infrastruktur und einer Re-duktion baulicher Störfaktoren bei.“ (red)

DB sChenker & gls

Kooperation wird ausgebautESSEN/AMSTERDAM. GLS stellt in Deutschland nun na-tionale Pakete für die Logis-tiktochter der Deutschen Bahn zu und übernimmt internatio-nale Sendungen. Im Gegenzug transportiert DB Schenker für GLS-Kunden zukünftig auch Stückgut und Paletten. Mit der Erweiterung arbeiten die beiden Unternehmen im Paket-segment jetzt in vier Ländern zusammen – in Dänemark, Schweden und Österreich gibt es bereits eine Kooperation. Die Ausweitung der Zusam-menarbeit auf weitere Länder wird bereits vorbereitet. (red)

Cargo-Bay gestartet

Neue Plattform für LogistikBIELEFELD. Cargo-Bay er-möglicht es, europaweit Frach-ten und Transporte aller Art sowohl anzubieten als auch zu suchen. Außerdem kann der Auftrag nicht nur online vergeben, sondern komplett über das System abgewickelt werden.

„Wir bieten Verladern und Transportunternehmern die Möglichkeit, ohne Umwege oder Zwischenhändler mitei-nander zu kommunizieren“, erläutert Cargo-Bay-Gründer und Geschäftsführer Max De-ring die Idee hinter dem Logis-tik-Start-up. Damit reduziert die Plattform nicht nur den Aufwand für die Vergabe eines Auftrags, sie trägt zudem we-sentlich dazu bei, die Markt-transparenz zu erhöhen.

Neben den für alle Mitglie-der offenen Bereichen bietet Cargo-Bay auch geschlossene Gruppen an; hier können sich Verlader mit all ihren Logistik-dienstleistern direkt vernetzen und so ihren eigenen Transpor-teur-Pool bequem verwalten und Aufträge vergeben und verfolgen. (red)

sandra stein Institut für Management­wissenschaften der TU Wien

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medianet.at

SALZBURG. Die Lagermax Interna-tionale Spedition bietet mit „Swift-max by Lagermax“ nun auch Ex-pressverkehre zwischen der Türkei und Westeuropa, an. Damit wer-den besonders eilige Sendungen – zugestellt wird auch an Samsta-gen – binnen kürzester Zeit in alle wichtigen Wirtschaftsregionen in Österreich, Deutschland und den Benelux-Staaten transportiert.

Die garantierten Laufzeiten von und nach Istanbul betragen 36 bis max. 48 Stunden. Eingesetzt wer-den Kleintransporter mit einer La-defläche von 3,55 x 1,80 x 2 Metern und einer Ladekapazität von 1,4 Tonnen.

Individuelle Termine„Wir beobachten eine verstärkte Nachfrage für rasche und professi-onelle Transportmöglichkeiten von und in die Türkei. Diese Transport-variante richtet sich an Kunden im B2B- als auch B2C-Bereich für Ver-

sender, die kurzfristige individuelle Liefertermine haben und eine flexi-ble Lösung suchen“, erklärt Her-bert Weber, Geschäftsführer der Lagermax Internationale Spedition, die Gründe für den neuen Service.

Umfassendes Zoll-Know-howDrehscheibe von Swiftmax by La-germax ist der eigene Logistikter-minal in Istanbul, an dem Sendun-gen aus dem Großraum Istanbul für den Transport nach Westeuropa zusammengestellt werden.

Für die reibungslose Abwicklung aller notwendigen Formalitäten sorgen die Lagermax-Zollabteilun-gen in den Hauptzollämtern Halka-li bzw. Erenkoy die Lagermax- Zoll-spezialisten.„Unsere qualifizierte Mitarbeiter wissen über alle Besonderheiten der gesetzlichen Vorschriften so-wohl beim Export als auch beim Import genau Bescheid“, sagt Weber. (red)

OFFENBACH. Ab 9. Mai zeigt Linde im Rahmen des Kunden-events „World of Material Hand-ling (WoMH)“ auf einer Fläche von 12.000 m2 in der Industriebau-Halle Fredenhagen aktuelle Pro-dukte und Technologien, Dienst-leistungen und Softwarelösungen als auch eine umfangreiche Palette an neuen Produkten, die in Kür-ze auf den Markt kommen – etwa der Elektro-Gegengewichtstapler „Linde Roadster“.

Blick in die ZukunftZudem wird auch ein Ausblick in die Zukunft des Materialhandlings mit Industrie 4.0 und dem Inter-net der Dinge gezeigt. Eine Visi-

on davon, wie ein Flurförderzeug von morgen aussehen könnte und über welche Eigenschaften es dann möglicherweise verfügt, zeichnet Linde mit einer virtuellen 3D-Stu-die.

„Wir konzentrieren uns in diesem Jahr auf die großen Kompetenz-felder, die für unsere Kunden in den nächsten Jahren von entschei-dender Bedeutung sein werden“, erläutert Manfred Höhn, Head of Marketing Communication and Branding. „Die Unternehmen ste-hen vor großen Herausforderun-gen, und wir wollen ihnen zeigen, dass wir sie auf diesem Weg beglei-ten und die passenden Lösungen anbieten.“ (red)

Freitag, 1. April 2016 transport & logistik 63

neue türkei-VerbindungSwiftmax by Lagermax ist der neue Service für eilige Sendungen zwischen der Türkei und Westeuropa.

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Die ganze Welt des MaterialhandlingsEin Linde-Kundenevent widmet sich den Top-Themen Digitalisierung und Vernetzung.

Auf der Expressroute wird eine Flotte von Kleintransportern eingesetzt.

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medianet.at64 energie & ressourcen Freitag, 1. April 2016

WIEN/KREMSMÜNSTER. Der kli-maaktiv pakt2020 wurde 2011 vom Lebensministerium gestartet und umfasst heute die Großbetriebe Bank Austria, Buwog Group, Canon Austria, Caritas Salzburg, Danone, Greiner Packaging Austria, hali bü-romöbel, Hoval, McDonald´s Öster-reich, Rewe Group, Vöslauer, die in verschiedenen Branchen als Vorbil-der dafür fungieren, wie Ökologie und Ökonomie unter einen Hut ge-bracht werden können.

Wie gut das funktioniert, zeigt die Zwischenbilanz mit den Er-gebnissen bis 2014. Im Bereich der betrieblichen Energieeffizien haben

die Pakt-Partner ihren CO2-Ausstoß

um 242.600 t reduziert, insgesamt konnte der CO

2-Ausstoß sogar um

700.000 t gesenkt werden. Mit Alexander Schalko, Leiter des

Umweltmanagements bei Greiner Packaging, haben wir über die Vor-teile der Mitgliedschaft gesprochen sowie generell über die Bedeutung von Ressourceneffizienz, Klima-schutz und Recycling.

medianet: Wie passen Umwelt-schutz und wirtschaftlicher Erfolg zusammen?Alexander Schalko: Wir verstehen Maßnahmen des betrieblichen Um-

weltschutzes als Potenziale ökono-mischer Nachhaltigkeit. Somit er-gibt sich eine klassische Win-Win-Situation. Denn eine effizientere Nutzung von Energie und Materia-lien bringt auf Unternehmensseite eine Kostenreduktion, die Umwelt profitiert wiederum von den gerin-geren CO

2-Emissionen. Und in Zei-

ten unsicherer Rohstoffpreisent-wicklungen wird es immer wichti-ger, sowohl die Materialeffizienz zu erhöhen als auch die Wiederverwer-tung der Materialien zu forcieren.

medianet: Gerade im Kunststoff-Sektor ist Recycling ein sehr wich-

tiges Thema. Welche Maßnahmen wurden hier gesetzt?Schalko: Am Standort Kremsmüns-ter wird zur Wiederaufbereitung der Produktionsabfälle eine eige-ne Recycling-Abteilung betrieben. Um noch mehr Produktionsabfäl-le verwerten zu können, wurde in den letzten beiden Jahren an einem neuen Mühlenkonzept gearbeitet und die Direktvermahlung der Pro-duktionsabfälle mit automatischer Materialrückführung in den Pro-duktionsprozess stark forciert. Zu-sätzlich werden auch laufende In-vestitionen in modernere Produk-tionsanlagen getätigt. Durch den Ausbau dieser In-House-Vermah-lung konnten wir unter anderem die Zahl der Lkw-Fahrten und den damit verbundenen CO

2-Ausstoß

bedeutend reduzieren.

medianet: Wie sieht es abseits des Recyclings aus?Schalko: Der Bereich Abfallwirt-schaft hat natürlich ein sehr brei-tes Spektrum und betrifft neben den Produktionsabfällen auch wei-tere Fraktionen wie Restmüll oder Kartonagen. Mit unserem externen Abfallentsorger haben wir 2013 etwa ein neues Abfallkonzept aus-gearbeitet und im gesamten Unter-nehmen eingeführt. Damit konnten wir seither die Restmüllmenge um 50 Prozent reduzieren, was zu jähr-lichen Einsparungen im fünfstelli-gen Bereich führt. In Summe haben wir bei Greiner Packaging seit 2005 über 50 Projekte in verschiedenen Bereichen umgesetzt. Im Vorjahr wurde die Wärmerückgewinnung optimiert, die Hallenbeleuchtung teilweise auf LED umgerüstet so-wie die Hallenlüftung adaptiert, was zu einer Einsparung von meh-reren Hunderttausend kWh Ener-gie geführt hat.

medianet: Wo sehen Sie die we-sentlichen Vorteile der Mitglied-schaft im klimaaktiv pakt2020? Schalko: Vor allem darin, dass sie uns die Möglichkeit bietet, unser Know-how durch zahlreiche Veran-staltungen, Workshops stetig wei-ter zu verbessern.

„umweltschutz rechnet sich“Alexander Schalko, Leiter des Umweltmanagements von Greiner Packaging, erläutert die positiven Auswirkungen ökologischen Engagements.

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Alexander Schalko: „Seit 2005 haben wir insgesamt gut 50 Projekte im betrieblichen Umweltschutz umgesetzt.“

MÜNCHEN. „Die Kapazitäten zur Stromerzeugung aus Windkraft haben sich in den vergangenen 20 Jahren weltweit verfünfzigfacht“, sagt Torsten Henzelmann, Partner von Roland Berger. „Und speziell die Windstromerzeugung an Land ist mittlerweile in vielen europäi-schen Märkten wettbewerbsfähig geworden.“

So sind die Kosten zwischen 2010 und 2014 um ein Drittel gesunken, und Strom aus Onshore-Wind ist an guten Standorten selbst ohne Förderung günstiger als Strom aus Kohle- oder Kernkraftwerken.

300 Millionen Euro jährlichAngesichts des aktuell niedrigen Ölpreises, der sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit Alternativer Energien auswirkt, sowie sinken-

der Förderungen und Einspeista-rife sollten die Kraftwerksbetrei-ber gerade jetzt mehr Wert auf die Wirtschaftlichkeit legen.

Und hier liegt, wie eine Bench-mark-Studie von Roland Berger zeigt, noch viel ungenutztes Poten-zial.

Denn bisher verzichtet man auf jährliche Gewinne in der Höhe von immerhin 300 Mio. €.

Bei den Betriebskosten beträgt das Einsparpotenzial in Schnitt 45%.

Wartung geht auch günstigerWartungskosten sind mit einem Anteil von 17,2% an den Einspeis-erlösen der mit Abstand größte Einzelposten und in dessen Opti-mierung steckt entsprechend hohes Potenzial, nämlich rund 36%.

Gerade bei neueren Anlagen oder solchen in Planung lassen sich Garantieleistungen und Wartungs-verträge mit den Herstellern häu-fig verhandeln. Zudem können auch herstellerunabhängige Dienstleis-ter eine interessante Alternative darstellen.

Kostensenkungsmöglichkeiten orten die Roland Berger-Experten bei der Pacht und raten dazu, nach Möglichkeit windabhängige Zah-lungen zu vereinbaren bzw. den Kauf der Fläche zu überlegen. Wei-tere Hebel betreffen die Bereiche Versicherungen, Projektmanage-ment, Refinanzierung und Repara-turen. (red)

ungenutztes PotenzialRoland Berger-Studie zeigt, dass die Wirtschaftlichkeit deutscher Onshore-Windkraftwerke noch deutlich verbessert werden kann.

Betreiber von Windkraftanlagen könnten effizienter wirtschaften.

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schmack Biogas

Neues Konzept für KleinanlagenSCHWANDORF. Rund 200 Mio. t Gülle werden in der deutschen Landwirtschaft produziert, davon wird bisher allerdings weniger als ein Vier-tel energetisch genutzt. Grund dafür ist, dass Biogasanlagen mit einer Leistung von weniger als 150 kW elektrischer Ener-gie als unrentabel gelten.

Dies möchte die zur Viess-mann Group gehörende Schmack Biogas mit einer neu-en Art von Kleinanlagen nun widerlegen. Die Coccus Farm 75 kW besteht aus der Fer-mentereinheit (Rundfermenter aus Stahlbeton mit einem Fas-sungsvermögen von 1.200 m³) und einem Systemcontainer mit 75 kW Blockheizkraftwerk. Die Biogasentschwefelung über Aktivkohle sowie eine aktive Gaskühlung sind bereits im Standardumfang enthalten. (red)

fraunhofer-innovation

Stromerzeugung aus AbwärmeDRESDEN. Gegenwärtig wird weniger als die Hälfte der ein-gesetzten Energie in Industrie-prozessen, Verkehr oder Haus-halten tatsächlich genutzt. Der Großteil der Primärenergie entweicht trotz zahlreicher Energiesparmaßnahmen immer als Abwärme in die Umwelt. Thermoelektrische Ge-neratoren (TEG) könnten diese in Elektrizität umwandeln, allerdings konnten bisher nur keramische TEGs für begrenzte Aufgaben und mit niedriger Energiewandlungseffizienz realisiert werden.

Dem Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS ist dazu nun eine wichtige Neuentwicklung ge-lungen: Die keramischen TEGs halten Temperaturen bis 1.000 °C stand, sind robust, langlebig und wartungsfrei.

Wie mit ihnen Wärme in Strom umgewandelt wird, wird anhand eines Demonstrators auf der Hannover Messe (Halle 6, Stand B16) gezeigt. (red)

voith gmBh

Großauftrag aus ChinaSHANGHAI. Nach Projekten wie der Drei-Schluchten-Talsperre oder Xiluodu konnte die Voith GmbH einen weite-ren Großauftrag aus China an Land ziehen: Für das Wasser-kraft Wudongde liefert Voith sechs Generator-Turbinen-Einheiten und Nebenanlagen mit einer installierten Gesamt-leistung von 5.100 Megawatt. Das Auftragsvolumen beträgt 365 Mio. €.

Wudongde wird eine ins-tallierte Gesamtleistung von 10.200 Megawatt haben – fast die Hälfte des Drei-Schluchten-Kraftwerks. Neben der Strom-erzeugung wird das Kraftwerk auch dem Hochwasserschutz dienen. (red)