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industrial technology Lenzing. Die Lenzing AG will sich künftig stärker auf ihr Kerngeschäft „Industrielle Zellulosefasern” konzentrieren und hat sich daher von drei Unternehmensteilen getrennt. Der Bereich Mechatronik (inklusive der Leno GmbH) wurde von Melecs übernom- men, Automation/Robotik von der deutsch-österreichischen cts GmbH, und die Blech- technik hat die OÖ Ger4tech gekauft. Die neuen Eigentümer haben alle Mitarbeiter übernommen und werden die Geschäfts an den bisherigen Standorten weiterführen. (red) www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher. SHORT © Pro Pellets Austria Wolfsgraben. Im ersten Quartal haben die österreichischen Pelletproduzenten ihre Ex- porte um 37% auf 90.100 Ton- nen gesteigert. Hauptabneh- mer sind Italien, Deutschland und die Schweiz. Die Importe, die hauptsächlich von aus- ländischen Sägewerken hei- mischer Unternehmen stam- men, sind um 7% auf 67.000 Tonnen gesunken Christian Rakos, Geschäfts- führer von proPellets Austria: „Die Investitionen in die neuen Produktionsanlagen in Öster- reich machen sich bezahlt; wir weisen bei Pellets eine positive Handelsbilanz aus.” Insgesamt liegt die Produkti- onsmenge bei 945.000 Tonnen Pellets jährlich. (red) EXPERTEN-MONITOR Österreichische Top-Manager beurteilen die aktuelle Wirtschaftslage Seite 78 KAPAZITÄTSAUSBAU voestalpine Europlatinen GmbH errichtet ein zweites Werk in Linz Seite 78 INDUSTRIE 4.0 NÖ SETZT WEITERE SCHWERPUNKTE © voestalpine medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 10. JULI 2015 – 75 Alpbach. Wie das gesamte Forum Alpbach stehen auch die diesjäh- rigen Technologiegespräche, die vom 27. bis 29. August stattfinden, unter dem Motto „UnGleichheit“. Zahlreiche internationale Ex- perten – darunter Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gesell- schaft, oder Bertil Andersson, Prä- sident der Nanyang Technological Universität Singapur, diskutieren darüber, wo sich ungleiche Ver- hältnisse positiv und wo negativ auswirken, welchen Einfluss dabei moderne Technologien haben und welche möglichen Konsequenzen durch die für Industrie und Ar- beitswelt zu erwarten sind. (red) Alpbach Technologiegespräche vom 27. bis 29. August Internationale Experten sprechen Unter den Referenten: Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gesellschaft. © Helmholtz Gesellschaft Roboter setzen ihren Siegeszug weiter fort Automatisierungs-Trend Seit dem Jahr 2000 sind die jährlichen Absatzzahlen von Industrierobotern deutlich gestiegen, und auch für die Zukunft ist mit einer stark steigenden Nachfrage zu rechnen. Seite 76 © Jan Woitas/EPA/picturedesk.com © Siemens/Rita Newman Arbeitsplätze schaffen. Österreichs Industrie sichert direkt und indirekt 2,4 Millionen Jobs. Ohne ehrliche und faire Strukturreformen, ohne Investitionen in Bildung, Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung stehen diese Arbeitsplätze auf dem Spiel. Handeln wir jetzt! Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss www.iv-net.at © NLK/Johann Pfeiffer

industrial 1007

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industrialtechnology

Lenzing. Die Lenzing AG will sich künftig stärker auf ihr Kerngeschäft „Industrielle Zellulosefasern” konzentrieren und hat sich daher von drei Unternehmensteilen getrennt. Der Bereich Mechatronik ( inklusive der Leno GmbH) wurde von Melecs übernom-men, Automation/Robotik von der deutsch-österreichischen cts GmbH, und die Blech-technik hat die OÖ Ger4tech gekauft.

Die neuen Eigentümer haben alle Mitarbeiter übernommen und werden die Geschäfts an den bisherigen Standorten weiterführen. (red)

www.vsl.atTel: +43 2236 615 72 0

Verpackung - Koffer - Flightcase

Wirautomatisieren. automatisieren. Sicher.

Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at

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Wolfsgraben. Im ersten Quartal haben die österreichischen Pelletproduzenten ihre Ex-porte um 37% auf 90.100 Ton-nen gesteigert. Hauptabneh-mer sind Italien, Deutschland und die Schweiz. Die Importe, die hauptsächlich von aus-ländischen Sägewerken hei-mischer Unternehmen stam-men, sind um 7% auf 67.000 Tonnen gesunken

Christian Rakos, Geschäfts-führer von proPellets Austria: „Die Investitionen in die neuen Produktionsanlagen in Öster-reich machen sich bezahlt; wir weisen bei Pellets eine positive Handelsbilanz aus.”

Insgesamt liegt die Produkti-onsmenge bei 945.000 Tonnen Pellets jährlich. (red)

ExpErtEn-Monitor

Österreichische Top-Manager beurteilen die aktuelle Wirtschaftslage Seite 78

Kapazitätsausbau

voestalpine Europlatinen GmbH errichtet ein zweites Werk in Linz Seite 78

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Alpbach. Wie das gesamte Forum Alpbach stehen auch die diesjäh-rigen Technologiegespräche, die vom 27. bis 29. August stattfinden, unter dem Motto „UnGleichheit“.

Zahlreiche internationale Ex-perten – darunter Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gesell-schaft, oder Bertil Andersson, Prä-sident der Nanyang Technological Universität Singapur, diskutieren darüber, wo sich ungleiche Ver-hältnisse positiv und wo negativ auswirken, welchen Einfluss dabei moderne Technologien haben und welche möglichen Konsequenzen durch die für Industrie und Ar-beitswelt zu erwarten sind. (red)

Alpbach technologiegespräche vom 27. bis 29. August

Internationale Experten sprechen

Unter den Referenten: Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gesellschaft.

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Roboter setzen ihren Siegeszug weiter fort

Automatisierungs-Trend seit dem jahr 2000 sind die jährlichen Absatzzahlen von industrierobotern deutlich gestiegen, und auch für die zukunft ist mit einer stark steigenden Nachfrage zu rechnen. Seite 76

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Österreichs Industrie sichert direkt und indirekt 2,4 Millionen Jobs. Ohne ehrliche und faire Strukturreformen, ohne Investitionen in Bildung, Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung stehen diese Arbeitsplätze auf dem Spiel. Handeln wir jetzt!Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

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Wien. Bis zum Jahr 2000 war die Welt der Industrie relativ gut überschaubar und weitgehend in Ordnung. Zwischen 1980 und 2000 wuchs die Industrieproduktion in Europa, den USA und Japan kon-tinuierlich. Die Krise Anfang der 90er-Jahre war ebenso wie die 10 Jahre davor von kurzer Dauer und nach spätestens zwei Jahren wie-der überwunden. Eine Ausnahme war allerdings Japan, wo man gut 10 Jahre brauchte, um die Rück-schläge wieder wettzumachen. Aus heutiger Sicht könnte man das als Vorgeschmack auf das sehen, was danach kam.

Denn in den letzten 15 Jahren kann von Kontinuität und rascher Erholung keine Rede mehr sein.

Boom der Automatisierung

Eine Branche, für die es in den letzten 15 Jahren aber gut lief, sind die Roboterhersteller. Das zeigt sich an der Statistik der Ro-boterverkäufe seit dem Jahr 2000. Damals lag der weltweite Absatz bei knapp 100.000 Stück. Im Vor-jahr wurden laut den Aufzeich-nungen der International Federa-tion of Robotics und dem VDMA rund 225.000 Stück verkauft.

Das entspricht einem Plus von 27% gegenüber dem bereits starken Jahr 2013.

In Europa waren die Zuwächse mit 4% vergleichsweise moderat, in Nordamerika aber mit 8% schon beträchtlich. In Asien nahm die Installation von Robotern um 42% zu, getrieben vor allem durch Chi-na.

„China begnügt sich nicht damit, Roboter einzusetzen. Klare Strate-gie der chinesischen Regierung ist es, selbst ein starkes und innova-tives Roboterland zu werden“, so Hans-Dieter Baumtrog, Vorsitzen-der des Vorstands von VDMA Ro-botik + Automation.

Das weltweit steigende Interes-se an der Robotik zeigt sich auch an der Rekordbeteiligung für die Branchenleitmesse Automatica, die im Juni nächsten Jahres in Mün-chen stattfinden wird; schon heute sind 91% der Ausstellungsfläche gebucht.

„Unsere Umsatzprognose für heuer lautet plus fünf Prozent. Die Aussichten stehen also gut, dass wir bis zum Jahresende die Marke von zwölf Milliarden Euro Bran-chenumsatz erreichen“, so Baum-trog weiter.

Laut einer Ende des Vorjahrs veröffentlichten Trendanalyse der Boston Consulting Group ist für heuer sogar mit einem Umsatz von 13,6 Mrd. € zu rechnen und dieser solle sich bis 2025 auf fast 61 Mrd. € mehr als vervierfachen.

Gründe für die stark steigende Nachfrage sind die wachsende Modellvielfalt, die immer größere Bandbreite an Aufgaben, die Ro-boter erledigen können, und die sinkenden Anschaffungskosten, die Automatisierung auch für klei-nere Unternehmen sowie für den privaten Bereich leistbar machen.

Roboter vs. Mensch?

Doch die zunehmende Automati-sierung stößt auch auf Kritik. Und auf den ersten Blick scheinen die Ängste vor einer „Machtübernah-me der Roboter” doch begründet und wurden etwa diesen April wieder durch eine Studie der Bank ING-DiBa wieder heftig angefacht. Der Studie zufolge werden durch die fortschreitende Automati-sierung über kurz oder lang 59% der untersuchten Arbeitsplätze (in Summe immerhin 18 Mio.) in Deutschland bedroht.

„Aus unserer Sicht ist das in kei-ner Weise belegbar“, sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA Robotik + Automation. Das Bundesarbeitsministerium habe das Automatisierungspotenzial überprüft und dabei festgestellt, Heraus kam, dass nur etwa 12% al-

ler Arbeitsplätze ein Profil mit ho-her Automatisierungswahrschein-lichkeit haben.

Entwarnung kommt auch von der im Februar 2015 erschienenen Studie „Robots at Work“, in der Georg Graetz von der Universität Uppsala und Guy Michaels von der London School of Economics die Auswirkungen von zunehmender Automation auf die wirtschaft-liche Entwicklung von 17 Ländern untersuchten. Im Schnitt gingen gut 10% der Steigerung des Brut-toinlandsprodukts und 15% der Produktivitätsgewinne auf den vermehrten Robotereinsatz zurück. Dagegen stellten die Experten kei-nen Rückgang der Beschäftigung fest, wohl aber einen Anstieg der Löhne.

Neue Jobs entstehen

„Das lässt den Schluss zu, dass der technische Fortschritt mensch-liche Arbeit aufgewertet hat“, meint Schwarzkopf.

Schon 2013 hatte der internatio-nale Roboterverband IFR in seiner Studie „Positive Impact of Robots on Employment“ herausgefunden, dass pro eingesetztem Roboter drei bis fünf neue Arbeitsplätze im ver-arbeitenden Gewerbe geschaffen werden.

Beispiel dafür ist Deutschland: Der Roboterbestand wuchs zwi-schen 2010 und 2014 um fast 20% auf 176.000 Einheiten; die Zahl der Beschäftigten nahm in dieser Zeit um 1,6 Mio. auf 42,58 Mio. zu. Al-lein im Maschinenbau sind in den letzten fünf Jahren 100.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Aktuell sind hier 1.008.000 Menschen be-schäftigt.

Auch die Roboterhersteller sto-cken ihre Belegschaft auf – im Vorjahr um 3% auf beinahe 52.000. Und dieser Trend wird angesichts der vollen Auftragsbücher in den nächsten Jahren anhalten.

Was bringt die Zukunft?

Mit den Auswirkungen, die Au-tomatisierung und Industrie 4.0 auf die Arbeitswelt und die Ge-sellschaft haben (werden), befasst sich das Buch „Digitalisierung in-

dustrieller Arbeit“, erschienen in der Edition Sigma. Angesichts der Brisanz des Themas eine durchaus empfehlenswerte Urlaubslektüre.

Namhafte Experten aus den So-zial- und den Ingenieurwissen-schaften geben darin eine erste fundierte Einschätzung über die möglichen Konsequenzen von In-dustrie 4.0 für Industriearbeit. Die Beiträge behandeln Anwendungs-felder und Einsatzbereiche digi-taler Technologien, Alternativen der Arbeitsgestaltung und ge-sellschaftliche Entwicklungsper-spektiven. Ihr gemeinsamer Aus-gangspunkt ist eine ganzheitliche Sicht auf die neuen Technologien, die sich auf das sozio-technische Gesamtsystem der Produktion im Kontext gesellschaftlicher Bedin-gungen richtet.

76 – industrialtechnology jubiläum Freitag, 10. Juli 2015

kommentar

A Short History of Robotics

britta biron

Das US-Patent Nr. 2.988.237 aus dem Jahr 1954 kann man als Ge-

burtsurkunde der Industrie-roboter bezeichnen. Erfinder der Universal Automation war George Charles Devol, Jr., ein Studienkollege von Isaac Asimov, der seine Faszination für künstliche Intelligenz als Schriftsteller auslebte, damit aber auch Generationen von Technikern inspirierte.

Es vergingen noch sechs Jah-re, während derer das Patent einige Male die Besitzer wech-selte, bis schließlich die Unima-tion Incorporated (gegründet von Devol und Joseph Engel-berger, eine Tochtergesellschaft der Consolidated Diesel Electro-nic (Condec)) den ersten Indus-trieroboter auslieferte. Das war 1961, und zum Einsatz kam der Unimate beim Autobauer General Motors.

Die Unimation Incorporated ist längst Geschichte – die be-reits 1942 von Asimov formu-lierten Robotergesetze gelten weitgehend noch heute.

Offensichtlich hatte der Sci-ence Fiction-Autor erkannt, dass neue Technologien nicht nur Vorteile mit sich bringen, und man daher entsprechende Vorkehrungen treffen muss. Die Angst, dass die Roboter den Menschen aber sukzessi-ve die Arbeit und damit die finanzielle Lebensgrundlage wegnehmen, scheint dennoch unbegründet – vor allem dort, wo Kreativität und Erfinder-geist gefragt sind.

Turbulente Zeiten Seit dem Jahr 2000 hat Industrie bisher größten Änderungen erlebt

Die Roboter wurden zur treibenden Kraft

britta biron

Mit der Digitalisierung der Produktion steht der nächste Entwicklungsschritt vor der Tür.

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In den letzten 15 Jahren haben sich Roboter in der Industrie etabliert – und ihre Bedeutung wird noch weiter steigen.

AiT Auf Wachstumskurs

Deutliches Plus

Wien. Mit dem Jahresabschluss 2014, das ein EGT von 3,3 Mio. vorweist, legt das AIT bereits zum siebten Mal in Folge eine positive Bilanz vor. Auch die Auftragsstände konnten um 15% auf 163,3 Mio. Euro gesteigert werden.

AIT-Geschäftsführer Anton Plimon dazu: „Daraus legiti-miert sich der Anspruch, eine Research and Technology-Or-ganisation von europäischem Format zu sein. Mit unserer Per-formance spielen wir in der ver-gleichbaren Top Liga Europas.”

Für heuer wird mit einer wei-teren Fortsetzung des Wachs-tums gerechnet. (red)

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AIT-Geschäftsführer Anton Plimon rechnet auch heuer mit Wachstum.

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Roboter pro 10.000 Arbeitskräften in der Produktion

Land 2013Südkorea 347Japan 339Deutschland 282Italien 159Schweden 157Dänemark 145USA 135Spanien 131Finnland 130Taiwan 129

Quelle: International Federation of Robotics

Das Buch behandelt die sozialen Auswirkungen neuer Technologien.

Page 3: industrial 1007

„Seit 2.000 Ausgaben be-gleitet medianet Trends und Themen der österrei-chischen Wirtschaft. Sie berichten stets am Puls der Zeit und sind eine nicht mehr wegzudenkende In-formationsquelle für die österreichische Branche. Ich gratuliere der gesamten Redaktion herzlich zum Ju-biläum!“

wolfgang hesoun generaldirektor

siemens ag österreich

„medianet steht für gut aufbereitete Brancheninformationen, Themen-vielfalt und gleichbleibend hohen Neuigkeitswert in alle Rubriken. Ich schätze vor allem die fundierten Brancheneinblicke und das tiefge-hende Verständnis für unterschied-liche Wirtschaftssektoren – Quali-tätsmerkmale, die auch in unserer täglichen Arbeit entscheidend sind. Herzlichen Glückwunsch zum ‚2.000er‘ und auf viele weitere Aus-gaben!“

helmut maukner, country managing Partner von ey austria

industrialtechnology – 77Freitag, 10. Juli 2015 jubiläum

„Kompetent, objektiv und informa-tiv – das sind die Anforderungen, die ich persönlich an einem Medium in Zeiten des Informationsüberflusses sehr schätze. Aktuelle News aus der Branche sind für uns als Unterneh-men wichtig, hier ist medianet als Business-to-Business-Fachzeitung ein verlässlicher Partner. Wir wün-schen daher auch für die nächsten 2.000 Ausgaben gutes Gelingen!“

mark garrett ceo borealis ag

lesestoff Kompakte Informationen machen medianet zu einer beliebten Informationsquelle für das Topmanagement

gute nase für die trendsLob spornt an und macht auch ein wenig stolz – hier einige der Grußbotschaften zu unserer 2.000. Ausgabe.

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„2.000 Mal medianet spre-chen für sich. Der Themen-mix aus Kommunikations-, Wirtschafts-, Bildungs- und Industrie-Themen scheint gut bei den Lesern anzu-kommen. Ich wünsche dem Medium auch weiterhin viel Erfolg und freue mich auf die nächsten 2.000 Ausga-ben.“

rainer ostermann country manager festo österreich

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„Ich gratuliere dem media­net-Team herzlich zu der 2.000sten Ausgabe! medianet steht für Kompe-tenz, und die Zusammenar-beit gestaltet sich professi-onell und partnerschaftlich. Die Redaktion liefert inte-ressante und gut recher-chierte Informationen für Entscheidungsträger, mit eigenen Industrie-Schwer-punkten, die in ein anspre-chendes Layout eingebettet sind und damit für ABB ein attraktives Umfeld bieten.“

franz chaluPecky vorstandsvorsitzender

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Kleine haben die Krise besser weggestecktBochum. Laut einem aktuellen Report von Quest Technomar-keting haben sich die Rahmen-bedingungen für die deutschen Maschinenbauer soweit ge-bessert, dass die Branche ins-gesamt die Krise überwunden hat.

Allerdings zeigen sich dabei deutliche Unterschiede hin-sichtlich der verschiedenen Betriebsgrößen. Zu den Ge-winnern zählen kleine Maschi-nenbauer mit weniger als 50 Mitarbeitern; hier liegen 43% über dem Niveau von 2008. Bei Firmen mit 50 bis 99 Mitarbei-tern sind es 25%. Dagegen liegt die Quote bei Betrieben mit 500 bis 999 Mitarbeitern nur bei vier Prozent.

Am stärksten zu kämpfen haben weiterhin sehr große Unternehmen mit über 1000 Beschäftigten. (red)

Design-Auszeichnung für 3M-Arbeitsmaske

Neuss. Mit ihrem patentierten „Quick Release“-Mechanismus lässt sich die 3M Halbmaske 6500QL in Arbeitspausen mit einer Hand mühelos ab- und bei erneutem Betreten des Ge-fahrenbereichs wieder aufset-zen. Ihre weiteren Pluspunkte: eine strapazierfähige Bebän-derung und ein flaches, kom-paktes Design, das die Kom-bination mit anderen Arbeits-schutzprodukten ermöglicht.

Jetzt wurde die Schutzmaske mit dem Red Dot Award ausge-zeichnet. (red)

Leuchtendes Beispiel für Cluster-Koops

Peuerbach. Gemeinsam mit zwei weiteren Unternehmen hat das OÖ Familienunternehmen Aspöck Systems eine Lichtan-lage entwickelt, die sowohl mit konventionellen Leuchtmitteln als auch mit energiesparenden LEDs bestückt werden kann. Die Hybrid-Leuchte Europoint III ist die technologische Basis für die eine gänzlich neue Pro-duktfamilie, mit der man neben den bestehenden Kunden auch neue ansprechen will, deren Fokus besonders auf der Ener-gieeffizienz liegt.

„Langfristig schätzen wir, dass wir 25 bis 30 Prozent unseres Umsatzes auf Basis dieser Neuentwicklung generie-ren werden können”, sagt Ge-schäftsführer Karl Aspöck. (red)

Linz. Die Bestrebungen zur Ge-wichtseinsparung im Automobil-bau lassen die Nachfrage nach Leichtbau-Komponenten seit eini-gen Jahren kontinuierlich steigen. Auch die voestalpine Europlatinen GmbH, eine Tochtergesellschaft der Metal Forming Division des voestalpine-Konzerns, profitiert mit ihren lasergeschweißten Pla-tinen aus hochfesten Stählen von dieser Entwicklung.

Vor Kurzem erfolgte der Spaten-stich für ein zweites Werk in Linz, um die Kapazitäten in diesem Be-reich zu erweitern. Die Investiti-onssumme liegt bei insgesamt 25 Mio. Euro.

Fokus Mobilität

Erstmals wird es in diesem Werk, das den Standort Linz weiter festigt, auch möglich sein, Alumi-nium-Stanzteile und Alu-Alu-Plati-nen zu fertigen.

„Die Kapazitätsausweitung zur Produktion von hochqualitativen Automobilkomponenten folgt un-serer langfristigen Konzernstra-tegie, den Fokusmarkt Mobilität

kontinuierlich auszubauen. Be-reits jetzt erwirtschaften wir 47% unseres Umsatzes in diesem Seg-ment – davon wiederum rund zwei Drittel allein im Bereich Automoti-ve“, so voestalpine-Chef Wolfgang Eder.

Umsatzsteigerung

Das neue Werk wird Mitte 2016 in Betrieb gehen. Durch die Pro-

duktion von fünf Millionen zusätz-lichen lasergeschweißten Platinen soll der Umsatz der voestalpine Europlatinen GmbH in den nächs-ten drei Jahren von derzeit 100 auf 140 Mio. Euro deutlich gesteigert werden.

Bei der Mitarbeiterzahl ist ein noch schnellerer Anstieg von der-zeit 200 auf rund 270 Beschäftigte im Geschäftsjahr 2016/17 geplant.

„Die Auftragslage spricht für

sich – wir haben bereits Produk-tionsaufträge bis in die Mitte des nächsten Jahrzehnts fixiert. Mit der Errichtung des zweiten Werks schaffen wir neben der Fertigungs-

erweiterung insbesondere auch ei-ne technologische Ergänzung der bestehenden Produktion”, so Peter Schwab, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Metal Forming Division. (red)

78 – industrialtechnology innovation & unternehmen Freitag, 10. Juli 2015

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Karl Aspöck (li.) mit dem OÖ Wirt-schaftslandesrat Michael Strugl.

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Feierlicher Spatenstich (v.li.): P. Schwab (Chef Metal Forming Division), W. Eder (Vor-standsvorsitzender voestalpine AG), H. Eibensteiner (Chef der Steel Division).

voestalpine Der weltweite Trend zum Leichtbau in der Autobranche forciert Nachfrage nach lasergeschweißten Platinen

Kapazitätsausbau durch neues Werk in Linz

„Die Kapazitätsaus­

weitung folgt der

lang fristigen Konzern­

strategie, den Fokus­

markt Mobilität konti­

nuierlich auszubauen.“

wolfgang eder ceo voestaslpine ag

Modell 6500QL überzeugt mit sei-nem sehr guten Produktdesign.

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Konjunktur-monitor

Auftragslage der heimischen Industrie

Investitionsbereitschaft der heim. Unter nehmen

Situation am Arbeits-markt und Lohnkosten

Ressourcenverfügbar-keit und Rohstoffpreise

Perspektiven öst. Unter-nehmen am Weltmarkt

expert-index

Franz Chalupecky

Vorstands­vorsitzender ABB Österreich

In einem unsicheren und anspruchsvollen Umfeld wird ein moderates Wachs­tum angestrebt. Note 3

In einigen Branchen steigt die Investitionsbereitschaft wieder leicht. EVUs inves­tieren ins Netz und kaum in Erzeugung. Note 3

Internationale Wettbe­werbsfähigkeit leidet unter hohen Lohnnebenkosten. Fachkräftemangel bleibt trotz hoher Arbeitslosigkeit bestehen. Note 3

Durch globalen Konzern­verbund kann hier gut ausgeglichen werden, was in einer guten Verfügbarkeit resultiert. Note 2

Der Wettbewerbsdruck steigt in Zeiten geringen Wachstums, heimisches Know­how ist aber inter­national gefragt. Note 2

2,6

Alfred Stern

Vorstandsmitglied Borealis AG

Auftragslage hat sich kaum verbessert. Daher liegt Österreich bei Prognosen hinter EU­Schnitt. Note 4

Aktuelle Investitionszurück­haltung in der heimischen Industrie führt unwiderruf­lich zum Stillstand. Note 4

Für internationale Fachkräf­te ist Österreich unattraktiv, verbesserte steuerliche Voraussetzungen sind ein Muss. Note 5

Politik muss sicherstellen, dass die Preise in Europa so wettbewerbsfähig wie möglich gestaltet werden. Note 3

Wissenschaft und For­schung müssen stärker in den Fokus der Politik. Note 3,5 3,9

Rainer Ostermann

Country Manager Festo Österreich

Wir erkennen unverändert leicht positive Signale. Unser „Trendbarometer Industriebetriebe 2015“ hat das bestätigt. Note 2

„Industrie 4.0“ sorgt für Impulse. Wir würden uns aber deutlich mehr Einsatz seitens der Politik wün­schen. Note 3

Technikermangel ist spürbar. Für Schaffung und Erhaltung von Arbeits­plätzen wäre Senkung der Lohnnebenkosten wichtig. Note 4

Stark branchenabhängig. Über alle Branchen hinweg ist aber Energieeffizienz ein brennendes Thema. Note 2

Österreichische Unter­nehmen sind international geschätzt und in manchen Bereichen sogar Welt­marktführer. Note 3

2,8

Gerald Hofer

CEO Knapp AG

Rahmenbedingungen blei­ben schwierig, schwacher Euro ist aber Konjunktur­motor für Export. Note 2

Nach wie vor hoch, die ständige Betonung der Krise sorgt aber für Unsi­cherheit. Note 2

Steuerreform hat Faktor Arbeit nicht entlastet, auch fehlen z.B. Anreize für Aus­ und Weiterbildung. Note 4

Derzeit stabil; schwacher Euro könnte bei Rohstoffen zu starken Verteuerungen führen. Note 3

Voraussetzungen sind grundsätzlich gut; gerade die USA und Asien bieten derzeit Potenzial. Note 2 2,6

Wolfgang Hesoun

General direktor Siemens Österreich

Im internationalen Standortvergleich ist die Auftragslage der öster­reichischen Industrie gut. Note 3

Investitionen, die für neue Arbeitsplätze sorgen, sind in Österreich weiterhin auf niedrigem Niveau bzw. stagnieren. Note 3

Ohne umfassende Struk­turreformen werden sich die steigenden Arbeits­losenzahlen nur schwer einbremsen lassen. Note 3

Bei manchen Rohstoffen erwarten wir in den nächs­ten Jahren eine immer restriktivere Gesetzgebung. Note 2

Heimischen Betriebe kön­nen mittelfristig mit einer höheren Dynamik auf ihren ausländischen Absatzmärk­ten rechnen. Note 3

2,8

kriterien-index 2,8 3,0 3,8 2,4 2,7 gesamt 2,9Fotos: © ABB; Borealis; Festo/Martina Draper; Knapp/Harald Eisenberger; Siemens/Rita Newman

Wien. Das Zeugnis, das unsere Ex-perten in diesem Monat ausstellen, wäre für so manchen Schüler ein Grund gewesen, am Tisch zu tan-zen, doch tatsächlich gibt es wenig Grund zum Feiern.

Am besten fällt auch in diesem Monat das Urteil hinsichtlich Res-sourcenverfügbarkeit und Roh-stoffpreisen aus, allerdings mit der Einschränkung, dass die Ener-giepreise in Europa im internatio-nalen Vergleich als zu hoch ange-sehen werden.

Negativ könnten sich hier in Zu-kunft zudem der schwache Euro

– von dem allerdings die export-orientierte Unternehmen durchaus profitieren – sowie eine Verschär-fung der gesetzlichen Vorschriften auswirken.

Die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen auf den Weltmärkten wird weiterhin als zufriedenstellend eingeschätzt,

allerdings ortet man hier bereits Gegenwind, der sich künftig viel-leicht sogar verstärken könnte.

Hohe Arbeitslosigkeit

Sorgen bereiten – wie schon in den Vormonaten – nach wie vor die Lage am Arbeitsmarkt (einerseits steigende Arbeitslosenzahlen und andererseits der in manchen Bran-chen bereits deutlich spürbare Fachkräftemangel) und die hohen Lohnnebenkosten.

Sehr uneinheitlich ist die Mei-nung hinsichtlich der Investiti-onsbereitschaft der heimischen Betriebe.

expertenmonitor Heimische Topmanager bewerten exklusiv für medianet monatlich die aktuelle Wirtschaftslage

Keine Besserung in Sicht Britta Biron

Vor allem hohe Lohnnebenkosten und Steuern beeinträchtigen Wettbewerbsfähigkeit weiterhin.

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Für gut ausgebildete Spezialisten ist Österreich nicht die erste Wahl.

Weiterhin drückt der schwache Arbeits-markt das Ergebnis nach unten.

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MACHT UNABHÄNGIGvon Eigeninteressen der Kreditversicherer und löst fesselnde Vertragsklauseln

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ecoplus-Initiative Das Land Niederösterreich verstärkt Aktivitäten zu Industrie 4.0 – im Fokus steht die Vernetzung von Unternehmen und Forschung

NÖ macht sich fit für die ZukunftSt. Pölten. Um die Unternehmen bei den kommenden Herausfor-derungen rund um die vernetzte Produktion zu unterstützen, haben das Land Niederösterreich und die Wirtschaftsagentur ecoplus eine Reihe von Initiativen zu Industrie 4.0 erarbeitet.

„Die neuen technologischen Ent-wicklungen können die Wettbe-werbsfähigkeit von Unternehmen deutlich verbessern”, begründet die NÖ Wirtschaftsländesrätin Petra Bohuslav und erläutert wei-ter. „Mit dem Leitprojekt ‚Enterpri-se 4.0‘ des Mechatronik-Clusters der ecoplus beispielsweise erheben wir gemeinsam mit betroffenen Unternehmen die Bedürfnisse und Herausforderungen, die die neuen Entwicklungen mit sich bringen. Auf Basis der Erkenntnisse können wir dann noch gezielter unterstüt-zen.”

Gemeinsame Aktivitäten

Im Fokus des Projekts stehen folgende Themen: neue Geschäfts-modelle, Internationalisierung & Verbesserung der globalen Wettbe-werbsfähigkeit, Digitale Vertriebs- und Servicekonzepte, neue Arbeits-formen, neue Finanzierungsformen wie etwa Crowdfunding sowie neue Managementsysteme.

Wesentlich bei der Umsetzung ist die Vernetzung und der Wis-sensaustausch zwischen Unter-nehmen und Forschern sowie Studierenden durch angewandte Forschungsprojekte, Abschlussar-beiten und Praktika und auch eine engere Kooperationen zwischen Unternehmen. Gemeinsam soll NÖ international als Standort aufge-wertet und die Wirtschaftkraft des Landes gestärkt werden.

Breiter Ansatz

Zwar betrifft Industrie 4.0 so gut wie alle Branchen, für die niederösterreichische Wirtschaft besonders interessant sind aber

die Felder „Materialien und Ober-flächen“ und „Automatisierungs- und Fertigungstechnik“. Allein in der Automatisierungs- und Ferti-gungstechnik sind rund 1.500 Be-triebe mit insgesamt etwa 60.000 Beschäftigten tätig.

Nicht nur für die Großen

„Industrie 4.0 ist insbesondere auch für kleine und mittlere Be-triebe ein Thema“, ergänzt Bohus-lav: „Sie bilden das Rückgrat der niederösterreichischen Wirtschaft und bergen auch aufgrund ihrer Flexibilität enormes Potenzial.”

Ein Beispiel dafür ist die Meta-

flex GmbH, die alle produktions-relevanten Faktoren in den Pro-duktionsprozess einbezieht. So ist es zum Beispiel möglich, Kantteile aus Blech individuell online zu pla-nen, zu kalkulieren und mit einer intelligenten Logistik das Produkt in 48 Stunden auf der Baustelle zu haben. Verschnitt und Fehlproduk-tionen werden somit ausgeschlos-sen und bringen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil.

Geschäftsführer Gerhard Resch, dazu: „Der neue innovative Online-shop und die Just-in-time-Liefe-rung hat den herkömmlichen Weg der Fertigung in unserer Branche revolutioniert.” (red)

Konkurrenzfähigkeit von Betrieben und Standort soll gesteigert werden.

Gerhard Resch (Geschäftsführer Metaflex), Petra Bohuslav (NÖ Wirtschafts­landesrätin), Georg Bartmann (Gruppenleiter des NÖ Wirtschaftsressorts).

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Metaflex zählt zu den Betrieben, die Industrie 4.0­Lösungen einsetzen.

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„Neue Technologien

und Arbeitsformen

helfen, Betriebe und

den österreichischen

Standort konkurrenz­

fähiger zu gestalten.

petra bohuslav, nö wirt-schaftslandesrätin

industrialtechnology – 79INNovatIoN & UNterNehmeNFreitag, 10. Juli 2015

Page 6: industrial 1007

80 – industrialtechnology EnErgiE & rEssourcEn Freitag, 10. Juli 2015

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Forschungsprogramm Partnerunternehmen aus ganz Europa arbeiten im Projekt CloseWEEE an der Verbesserung des Materialkreislaufs

rohstoffe aus ElektroschrottWien. Der Markt für Unterhaltungs­elektronik boomt: Allein im letzten Jahr wurden europaweit rund 60 Mio. Fernsehgeräte verkauft. Früher oder später enden sie und Millionen anderer Gerate als Elek­troschrott. Die Recycling­Industrie hat darauf reagiert: Kupfer, Alumi­nium, Eisen­ und Edelmetalle so­wie ausgewählte Kunststoffe wer­den bereits wiederverwertet. Aller­dings gehen noch immer wertvolle Materialien verloren.

In dem mit knapp sechs Mio. € geförderten Projekt CloseWEEE ar­beiten Experten aus ganz Eu ropa und aus verschiedenen Branchen zusammen, um die Quote der ver­

wertbaren Materialien steigern zu können.

Einer der Schwerpunkte ist es, den Mitarbeitern der Entsorgungs­unternehmen die Zerlegung der Elektro­Geräte zu erleichtern.

Recycling-Datenbank

Dafür soll eine Online­Daten­bank mit Anleitungen erstellt wer­den, die auch auf die technischen Besonderheiten der einzelnen Her­steller Rücksicht nimmt.

Erstellt wird dieses Recycler Information Center von iFixit zu­sammen mit dem Demontage­ und Recycling­Zentrum in Wien. Als

potenzieller Abnehmer bringt der TV­Hersteller TP Vision seine Ex­pertise ein und legt die qualita­tiven Anforderungen fest. Der Re­cycling­Experte Accurec wiederum nimmt sich der Rückgewinnung kritischer Rohstoffe aus Batterien an. Koordiniert wird das Projekt vom Fraunhofer­Institut für Zu­verlässigkeit und Mikrointegrati­on IZM.

Die Ergebnisse sollen unter an­derem in Beschaffungsrichtlinien einfließen, um die Nachfrage nach umweltverträglichen Lösungen zu stärken.

Die Recycling­Unternehmen haben nun online die Möglich­

keit, sich unverzüglich Informa­tionen und Anleitungen für den Zerlegungsprozess der Elektro­geräte zu beschaffen. Das bringt einen Hauch von Industrie 4.0 in den Recycling­Prozess“, erklärt Karsten Schischke, Forscher am Fraunhofer IZM.

Für seine Kollegin Gergana Di­mitrova liefert das Projekt einen wichtigen Beitrag, die Recycling­Lücke in der Kreislaufwirtschaft zu schließen – technisch wie öko­nomisch. „Der Rückfluss großer Materialmengen in die Produktion kann so viel besser gesteuert wer­den.“

CloseWEEE ist eines der ersten Projekte, das im Rahmen des euro­päischen Forschungsprogramms Horizon 2020 ins Leben gerufen wurde. Interessierte können sich online unter www.closeweee.eu/news­events anmelden, um sich laufend über den Fortschritt des Projekts zu informieren. (red)

Recycling-Zentrum in Wien ist maßgeblich an der Erstellung einer Online-Datenbank beteiligt.

ABB Auftrag aus Katar

Viel EnergieZürich. ABB hat einen Auftrag in Hö­he von rund 76,7 Mio. € für die Pla­nung, Entwicklung, Lieferung, Ins­tallation und Inbetriebnahme von drei schlüsselfertigen Unterstati­onen in Katar erhalten. Mit diesen Anlagen soll die mit Wasser­ und Kraftwerksanlage erzeugte Elek­trizität in das Stromnetz von Katar eingespeist werden.

Der Golfstaat, dessen Bevölke­rung derzeit drei Mal so schnell wächst wie jene der Nachbar­staaten, tätigt aktuell große Inves­titionen in seine Infragstruktur. „Der Auftrag fördert die Neuaus­richtung der Division Energietech­niksysteme und unsere Next­Level­ Strategie, deren Fokus auf Wachs­tumsmärkten liegt“, so Claudio Facchin, Leiter der Division Ener­gietechniksysteme bei ABB. (red)

AiT Smarte Energietools

PlanungshilfeWien. Das AIT Energy Department ist im Rahmen des EU­Projekts Cityopt maßgeblich an der Ent­wicklung von „Cityopt Planning“ beteiligt, das sich der Optimierung von Energiesystemen in der Pla­nungsphase widmet.

„In der Case Study Wien wol­len wir dafür die Einspeisung von Abwärme einer Großanlage in ein lokales Fernwärmenetz als An­wendungsbeispiel simulieren“, so der zuständige AIT­Projektleiter Nicolás Pardo. (red)

Nicolás Pardo leitet am AIT das Projekt zur Entwicklung von Cityopt Planning.

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Alte Elektrogeräte sollen künftig verstärkt als Rohstoffquelle genutzt werden.

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Wien/Guntramsdorf. Auf rund 3,5 Hektar Fläche wird derzeit ver-sucht, mit einem mobilen Solar-kraftwerk die Mais-Ernte zu stei-gern.

Das Pilotprojekt „Solarkraft EinfachGießen“ wird von Wien Energie organisiert und geleitet. Projektpartner sind 1stLevelSolar GmbH und der Biobauer Michael Hütteneder.

Oberirdisch verlegte Schläuche mit Auslässen in regelmäßigen Ab-

ständen geben nur geringe, exakte Wassermengen (tröpfchenweise) ab, weitgehend unabhängig vom Druck in der Rohrleitung. Dieses System wurde in trockenen Län-dern zum wassersparenden Ein-satz entwickelt, heute wird dieses Verfahren zunehmend in Mitteleu-ropa zum Beispiel beim Weinbau in der Wachau, aber auch in Parks und privaten Gärten angewendet. Ein Vorteil ist die exakte Aufbrin-gung des Wassers ohne Verduns-tungsverluste. Wesentlich ist auch, dass die Blätter nicht benetzt wer-den und somit Pilzerkrankungen nicht gefördert werden

Wien Energie-Geschäftsfeldlei-terin Gudrun Senk: „Verläuft das Projekt erfolgreich, wird Wien En-ergie ein neues Angebot für Land-wirte auf den Markt bringen. Da-mit unterstützen wir Landwirte beim Umstieg auf die Nutzung von Erneuerbaren Energien bei der Feldarbeit.“

Für das mobile Solar-System wä-ren keine hohen Investitionskosten notwendig, ein Pachtmodell wird angedacht. Wien Energie versorgt derzeit rund 4.500 Landwirte im Großraum Wien. (red)

Wien. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten soll der Anteil der alternativen Energie europaweit steigen. Das stellt auch die Strom-netze vor neue Herausforderungen. Diese hat eine internationale Stu-die, geleitet von der TU Wien, nun analysiert. In den nächsten Jahren wird es genügen, die bestehenden Stromnetze besser zu nutzen, in-dem man die Stromflüsse besser plant und Steuerungselemente im-plementiert.

„Ab 2025 brauchen wir in Europa jedenfalls einen Ausbau an Strom-leitungen“, sagt Bettina Burgholzer von der Energy Economics Group der TU Wien.

In Deutschland ist eine leis-tungsstarke Nord-Süd-Verbindung

geplant. Und wenn Spanien immer mehr Elektrizität aus Sonnenener-gie erzeugt, wird man das Land besser an den Rest Europas anbin-den müssen. Auch Skandinavien wird neue Leitungen nach Süden brauchen, und Großbritannien ist noch nicht ausreichend gut mit dem kontinentalen Stromnetz ver-bunden.

Schließlich weist die Studie auch darauf hin, wie wichtig es ist, die lokale Bevölkerung bei Stromlei-tungs-Bauprojekten möglichst früh einzubeziehen. Denn einer-seits wollen alle eine zuverlässige Versorgung mit Strom haben, doch niemand will hinter seinem Haus eine Hochspannungsleitung. Und dieser „Not in My Back Yard“-Ef-fekt hält große Bauvorhaben oft jahrelang auf.

EnErgiE & rEssourcEn industrialtechnology – 81Freitag, 10. Juli 2015

Eu-studie Forscher analysierten die Stromnetze

netzausbau ab 2025

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Einbindung der Bevölkerung wird wichtiger.

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Die solarbetriebene Bewässerungs­anlage am Biobauernhof Hütteneder.

Wien Energie Pilotprojekt für die Landwirtschaft

Tropfbewässerung mit Photovoltaik

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Schrittmotor

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DC-Motor

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Langfristig müssen in Europa neue Stromleitungen errichtet werden.

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Knapp AG holt sich neuen Großauftrag

Hart bei Graz. Elgiganten, führen-der skandinavischer Elektronik-Retailer, beauftragt Knapp mit der Realisierung einer Om-nichannel-Lösung im Wert von über 30 Mio Euro. Im Distribu-tionszentrum in schwedischen Jönköping werden ein OSR Shuttle und ein Paletten-Hoch-regallager realisiert. Grund für die Investition ist das wachsen-de eCommerce-Geschäft, das Elgiganten in Zukunft parallel zum Store-Betrieb ausbauen möchte. Das neue Distributi-onszentrum soll im September 2016 in Betrieb gehen. (red)

Lagermax: neuer Nachtexpress-ServiceObertrum. Die Lagermax AED GmbH & Co KG bietet ab sofort ein breitflächiges Netzwerk an sogenannten PUDO-Stationen in ganz Österreich an.

An vordefinierten Standorten werden Techniker und Außen-dienstmitarbeiter im Nachtex-press mit Ersatzteilen, Unterla-gen oder wichtigen Accessoires über fixe Routen versorgt.

Bereits ab 7:00 Uhr in der Früh haben Kunden die Mög-lichkeit, ihre Waren bei den Lagermax AED PUDO-Partnern abzuholen – im Gegenzug wer-den Retourwaren wieder zu-rückgenommen.

Partnerstationen finden sich z.B. in Geschäften oder Tank-stellen mit langen Öffnungs-zeiten. Entfernungen zwischen den einzelnen PUDOs wurden so gewählt, dass die Anfahrten von allen Punkten im Bundes-gebiet möglichst kurz sind. (red)

Kion-Group baut F&E-Aktivitäten weiter aus

Wiesbaden. Die Kion Group will ihre konzernweite Forschung und Entwicklung stärken und erweitert dafür ihren Vorstand. Eike M. Böhm wird ab 1. Au-gust in der neu geschaffenen Position des Chief Technology Officers (CTO) sämtliche F&E-Aktivitäten sowie den Einkauf und das Qualitätsmanagement des Konzerns leiten.

Kion-CEO Gordon Riske dazu: „Eike Böhm wird in un-serem Vorstand wesentlich da-zu beitragen, das volle Poten-zial der markenübergreifenden Synergien in der Produktent-wicklung zu erschließen, die zentraler Bestandteil unserer Strategie 2020 sind.” (red)

82 – industrialtechnology transport & logistik Freitag, 10. Juli 2015

short Big Data-projekt Dänemark ist Vorreiter bei der Nutzung von Echtzeitdaten in der Verkehrsüberwachung

Mehr VerkehrssicherheitKopenhagen. Als erstes Land der Welt setzt Dänemark nicht nur auf traditionellen Methoden der Ver-kehrsüberwachung seiner Staats-straßen, sondern nutzt zusätzlich GPS-Daten, um ein umfangreiches Bild der aktuellen Verkehrs-und Stausituation zu erhalten.

Wichtige Transportwege

Zwar umfassen die staatlichen Straßen mit ihren rund 4.000 Ki-lometern nur etwa fünf Prozent des gesamten dänischen Straßen-netzes, allerdings wird darüber fast die Hälfte (rd. 45% des Per-sonen- und Güterverkehrs) des ganzen Verkehrs des Landes darü-ber abgewickelt.

Bei dem Big Data-Projekt koo-periert die nationale Straßenver-kehrsamt Vejdirektoratet mit In-rix, einem der führenden Anbieter

weltweiter Verkehrsdaten- und Connected-Car-Dienste, sowie mit dem globalen Beratungsun-ternehmen COWI und dem deut-schen Verkehrsunternehmen TraffGo.

Die Leiterin der Verkehrspla-nung im Straßenverkehrsamt, Charlotte Vithen, dazu: „Dank In-rix’ Expertise mit Echtzeit-Daten und dem Einsatz der Technologie im gesamten Straßennetz können wir Stau und stockenden Verkehr schneller erkennen, früher Stau-warnungen ausgeben, Verkehrs-vorfälle besser managen und so für einen ruhigeren Verkehrsfluss in Dänemark sorgen.“

Und Bryan Mistele, CEO bei In-rix, ergänzt: „Dieses Beispiel zeigt hervorragend, wie technische In-novation die urbane Mobilität ver-bessern kann – und kann als Vor-bild für Städte und Länder in ganz Europa und dem Rest der Welt an-gesehen werden.“

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Durch GPS-Daten können Staus frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

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Analyse verschiedener Daten liefert ein detailliertes Bild der Verkehrssituation

lufthansa Cargo An 120 Standorten weltweit wurde die neue IT-Lösung iCargo bereits in Betrieb genommen

größter systemwechsel im Cargo-BusinessFrankfurt. Lufthansa Cargo hat kürzlich an 120 Standorten, darun-ter den drei Hubs Wien, München und Frankfurt, die IT-Lösung iCar-go von IBS in Betrieb genommen.

Im Zuge dieses IT-Modernisie-rungsprojekts, das ein maßgeb-licher Bestandteil der Strategie „Lufthansa Cargo 2020“ ist, wer-den zahlreiche Business-IT-Syste-me durch eine zentrale Plattform ersetzt, die alle Beteiligten der Transportkette miteinander ver-bindet. Dadurch werden Kernpro-zesse und der ständige Informa-tionsfluss verbessert, was zu er-höhter geschäftlicher Agilität führt und die Einführung von künftigen Innovationen begünstigt. Die neue Plattform wird Lufthansa Cargo die Möglichkeit bieten, bei ver-

schiedenen Brancheninitiativen – wie etwa bei der Umsetzung von eFreight und der Digitalisierung der Geschäfte – eine Führungsrolle zu übernehmen.

Fit für die Zukunft

Etwa 4.500 Anwender von Luft-hansa Cargo werden das iCargo-System künftig auf weltweiter Ebe-ne einsetzen.

„Die modernisierte IT-Plattform wird fortan wie ein Hebel wirken und es uns ermöglichen, Innova-tionen auf effiziente Weise einzu-führen und unseren Kunden kon-tinuierlich die besten Produkte zu bieten“, erklärt Karl-Rudolf Rupprecht, Vorstandsmitglied bei Lufthansa Cargo. (red)

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K.-R. Rupprecht,Vorstand Lufthansa Cargo, mit V. K. Mathews, CEO IBS Group.

Wien. Anlässlich der Fleet Con-vention, der ersten unabhängigen Fachveranstaltung zum Thema Flottenmanagement, wurden jene Themen diskutiert, die die Branche aktuell am stärksten bewegen.

Dazu zählen technologisch Ent-wicklungen, Managementtools für die Verwaltung eines Fuhrparks, intelligente Softwarelösungen, Kos tenmanagement, alternative

Mobilitätslösungen, politische Rahmenbedingungen für Fuhr-parks oder Schadensmanagement.

Top-Thema Ökologie

Unter den Experten, die dazu re-ferierten, war auch Henning Heise, Geschäftsführer von Heise Fleet Consulting. Er präsentierte einige Details aus einer neuen Studie, für die 100 österreichische Unterneh-men befragt wurden.

Dabei zeigt sich, dass das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit von der überwiegenden Mehrheit der Befragten (97%) als wichtig ange-sehen wird; für 40% steht die Öko-logie sogar ganz weit oben auf der Prioritätenliste.

Befragt nach den verschiedenen Maßnahmen, die bereits zum Ein-satz kommen, war die häufigste Antwort (63%) sparsame Fahr-zeuge; weitere 16% gaben an, dies in Zukunft zu planen.

„Das Thema Umwelt ist bei der Fahrzeugbeschaffung wichtig; al-lerdings mit der Einschränkung, dass dadurch keine höheren Kosten entstehen dürfen“, erläutert Heise.

Daneben sind alternative An-triebe für die heimischen Unter-nehmen eine durchaus praktikable Lösung – Elektrofahrzeuge (31%), erdgasbetriebene Fahrzeuge (22%) und Hybrid (19%). Carsharing betreiben immerhin 26% der Be-fragten und 11% planen dies.

In 34% der Unternehmen werden regelmäßige Fahrerschulungen, vor allem hinsichtlich Sicherheit

und Spritsparen, durchgeführt. Weitere 27% der Unternehmen pla-nen dies. 14% der Betriebe beloh-nen eine ökonomische Fahrweise noch zusätzlich.

Fast 70% der Befragten sind al-lerdings der Meinung, dass ihr Fuhrpark noch Optimierungs-potenzial habe und immerhin knapp 15% sind auch sicher, zu wissen wo dieser liegt. (red)

aktuelle Umfrage Heise Fleet Consulting hat nun die aktuelle Situation der Fuhrparks in Österreich untersucht

Fokus auf kosten- und Umweltbewusstsein

OSR Shuttle kommt bei Elektronik-händler ElGiganten zum Einsatz

Eike M. Böhm wird als CTO sämt-liche F&E-Aktivitäten von Kion leiten.

„Das Thema Umwelt

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Lenzing. Die Lenzing AG will sich künftig stärker auf ihr Kerngeschäft „Industrielle Zellulosefasern” konzentrieren und hat sich daher von drei Unternehmensteilen getrennt. Der Bereich Mechatronik ( inklusive der Leno GmbH) wurde von Melecs übernom-men, Automation/Robotik von der deutsch-österreichischen cts GmbH, und die Blech-technik hat die OÖ Ger4tech gekauft.

Die neuen Eigentümer haben alle Mitarbeiter übernommen und werden die Geschäfts an den bisherigen Standorten weiterführen. (red)

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Wolfsgraben. Im ersten Quartal haben die österreichischen Pelletproduzenten ihre Ex-porte um 37% auf 90.100 Ton-nen gesteigert. Hauptabneh-mer sind Italien, Deutschland und die Schweiz. Die Importe, die hauptsächlich von aus-ländischen Sägewerken hei-mischer Unternehmen stam-men, sind um 7% auf 67.000 Tonnen gesunken

Christian Rakos, Geschäfts-führer von proPellets Austria: „Die Investitionen in die neuen Produktionsanlagen in Öster-reich machen sich bezahlt; wir weisen bei Pellets eine positive Handelsbilanz aus.”

Insgesamt liegt die Produkti-onsmenge bei 945.000 Tonnen Pellets jährlich. (red)

ExpErtEn-Monitor

Österreichische Top-Manager beurteilen die aktuelle Wirtschaftslage Seite 78

Kapazitätsausbau

voestalpine Europlatinen GmbH errichtet ein zweites Werk in Linz Seite 78

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Alpbach. Wie das gesamte Forum Alpbach stehen auch die diesjäh-rigen Technologiegespräche, die vom 27. bis 29. August stattfinden, unter dem Motto „UnGleichheit“.

Zahlreiche internationale Ex-perten – darunter Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gesell-schaft, oder Bertil Andersson, Prä-sident der Nanyang Technological Universität Singapur, diskutieren darüber, wo sich ungleiche Ver-hältnisse positiv und wo negativ auswirken, welchen Einfluss dabei moderne Technologien haben und welche möglichen Konsequenzen durch die für Industrie und Ar-beitswelt zu erwarten sind. (red)

Alpbach technologiegespräche vom 27. bis 29. August

Internationale Experten sprechen

Unter den Referenten: Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gesellschaft.

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Roboter setzen ihren Siegeszug weiter fort

Automatisierungs-Trend seit dem jahr 2000 sind die jährlichen Absatzzahlen von industrierobotern deutlich gestiegen, und auch für die zukunft ist mit einer stark steigenden Nachfrage zu rechnen. Seite 76

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Arbeitsplätze schaffen.

Österreichs Industrie sichert direkt und indirekt 2,4 Millionen Jobs. Ohne ehrliche und faire Strukturreformen, ohne Investitionen in Bildung, Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung stehen diese Arbeitsplätze auf dem Spiel. Handeln wir jetzt!Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

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Wien. Bis zum Jahr 2000 war die Welt der Industrie relativ gut überschaubar und weitgehend in Ordnung. Zwischen 1980 und 2000 wuchs die Industrieproduktion in Europa, den USA und Japan kon-tinuierlich. Die Krise Anfang der 90er-Jahre war ebenso wie die 10 Jahre davor von kurzer Dauer und nach spätestens zwei Jahren wie-der überwunden. Eine Ausnahme war allerdings Japan, wo man gut 10 Jahre brauchte, um die Rück-schläge wieder wettzumachen. Aus heutiger Sicht könnte man das als Vorgeschmack auf das sehen, was danach kam.

Denn in den letzten 15 Jahren kann von Kontinuität und rascher Erholung keine Rede mehr sein.

Boom der Automatisierung

Eine Branche, für die es in den letzten 15 Jahren aber gut lief, sind die Roboterhersteller. Das zeigt sich an der Statistik der Ro-boterverkäufe seit dem Jahr 2000. Damals lag der weltweite Absatz bei knapp 100.000 Stück. Im Vor-jahr wurden laut den Aufzeich-nungen der International Federa-tion of Robotics und dem VDMA rund 225.000 Stück verkauft.

Das entspricht einem Plus von 27% gegenüber dem bereits starken Jahr 2013.

In Europa waren die Zuwächse mit 4% vergleichsweise moderat, in Nordamerika aber mit 8% schon beträchtlich. In Asien nahm die Installation von Robotern um 42% zu, getrieben vor allem durch Chi-na.

„China begnügt sich nicht damit, Roboter einzusetzen. Klare Strate-gie der chinesischen Regierung ist es, selbst ein starkes und innova-tives Roboterland zu werden“, so Hans-Dieter Baumtrog, Vorsitzen-der des Vorstands von VDMA Ro-botik + Automation.

Das weltweit steigende Interes-se an der Robotik zeigt sich auch an der Rekordbeteiligung für die Branchenleitmesse Automatica, die im Juni nächsten Jahres in Mün-chen stattfinden wird; schon heute sind 91% der Ausstellungsfläche gebucht.

„Unsere Umsatzprognose für heuer lautet plus fünf Prozent. Die Aussichten stehen also gut, dass wir bis zum Jahresende die Marke von zwölf Milliarden Euro Bran-chenumsatz erreichen“, so Baum-trog weiter.

Laut einer Ende des Vorjahrs veröffentlichten Trendanalyse der Boston Consulting Group ist für heuer sogar mit einem Umsatz von 13,6 Mrd. € zu rechnen und dieser solle sich bis 2025 auf fast 61 Mrd. € mehr als vervierfachen.

Gründe für die stark steigende Nachfrage sind die wachsende Modellvielfalt, die immer größere Bandbreite an Aufgaben, die Ro-boter erledigen können, und die sinkenden Anschaffungskosten, die Automatisierung auch für klei-nere Unternehmen sowie für den privaten Bereich leistbar machen.

Roboter vs. Mensch?

Doch die zunehmende Automati-sierung stößt auch auf Kritik. Und auf den ersten Blick scheinen die Ängste vor einer „Machtübernah-me der Roboter” doch begründet und wurden etwa diesen April wieder durch eine Studie der Bank ING-DiBa wieder heftig angefacht. Der Studie zufolge werden durch die fortschreitende Automati-sierung über kurz oder lang 59% der untersuchten Arbeitsplätze (in Summe immerhin 18 Mio.) in Deutschland bedroht.

„Aus unserer Sicht ist das in kei-ner Weise belegbar“, sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA Robotik + Automation. Das Bundesarbeitsministerium habe das Automatisierungspotenzial überprüft und dabei festgestellt, Heraus kam, dass nur etwa 12% al-

ler Arbeitsplätze ein Profil mit ho-her Automatisierungswahrschein-lichkeit haben.

Entwarnung kommt auch von der im Februar 2015 erschienenen Studie „Robots at Work“, in der Georg Graetz von der Universität Uppsala und Guy Michaels von der London School of Economics die Auswirkungen von zunehmender Automation auf die wirtschaft-liche Entwicklung von 17 Ländern untersuchten. Im Schnitt gingen gut 10% der Steigerung des Brut-toinlandsprodukts und 15% der Produktivitätsgewinne auf den vermehrten Robotereinsatz zurück. Dagegen stellten die Experten kei-nen Rückgang der Beschäftigung fest, wohl aber einen Anstieg der Löhne.

Neue Jobs entstehen

„Das lässt den Schluss zu, dass der technische Fortschritt mensch-liche Arbeit aufgewertet hat“, meint Schwarzkopf.

Schon 2013 hatte der internatio-nale Roboterverband IFR in seiner Studie „Positive Impact of Robots on Employment“ herausgefunden, dass pro eingesetztem Roboter drei bis fünf neue Arbeitsplätze im ver-arbeitenden Gewerbe geschaffen werden.

Beispiel dafür ist Deutschland: Der Roboterbestand wuchs zwi-schen 2010 und 2014 um fast 20% auf 176.000 Einheiten; die Zahl der Beschäftigten nahm in dieser Zeit um 1,6 Mio. auf 42,58 Mio. zu. Al-lein im Maschinenbau sind in den letzten fünf Jahren 100.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Aktuell sind hier 1.008.000 Menschen be-schäftigt.

Auch die Roboterhersteller sto-cken ihre Belegschaft auf – im Vorjahr um 3% auf beinahe 52.000. Und dieser Trend wird angesichts der vollen Auftragsbücher in den nächsten Jahren anhalten.

Was bringt die Zukunft?

Mit den Auswirkungen, die Au-tomatisierung und Industrie 4.0 auf die Arbeitswelt und die Ge-sellschaft haben (werden), befasst sich das Buch „Digitalisierung in-

dustrieller Arbeit“, erschienen in der Edition Sigma. Angesichts der Brisanz des Themas eine durchaus empfehlenswerte Urlaubslektüre.

Namhafte Experten aus den So-zial- und den Ingenieurwissen-schaften geben darin eine erste fundierte Einschätzung über die möglichen Konsequenzen von In-dustrie 4.0 für Industriearbeit. Die Beiträge behandeln Anwendungs-felder und Einsatzbereiche digi-taler Technologien, Alternativen der Arbeitsgestaltung und ge-sellschaftliche Entwicklungsper-spektiven. Ihr gemeinsamer Aus-gangspunkt ist eine ganzheitliche Sicht auf die neuen Technologien, die sich auf das sozio-technische Gesamtsystem der Produktion im Kontext gesellschaftlicher Bedin-gungen richtet.

76 – industrialtechnology jubiläum Freitag, 10. Juli 2015

kommentar

A Short History of Robotics

britta biron

Das US-Patent Nr. 2.988.237 aus dem Jahr 1954 kann man als Ge-

burtsurkunde der Industrie-roboter bezeichnen. Erfinder der Universal Automation war George Charles Devol, Jr., ein Studienkollege von Isaac Asimov, der seine Faszination für künstliche Intelligenz als Schriftsteller auslebte, damit aber auch Generationen von Technikern inspirierte.

Es vergingen noch sechs Jah-re, während derer das Patent einige Male die Besitzer wech-selte, bis schließlich die Unima-tion Incorporated (gegründet von Devol und Joseph Engel-berger, eine Tochtergesellschaft der Consolidated Diesel Electro-nic (Condec)) den ersten Indus-trieroboter auslieferte. Das war 1961, und zum Einsatz kam der Unimate beim Autobauer General Motors.

Die Unimation Incorporated ist längst Geschichte – die be-reits 1942 von Asimov formu-lierten Robotergesetze gelten weitgehend noch heute.

Offensichtlich hatte der Sci-ence Fiction-Autor erkannt, dass neue Technologien nicht nur Vorteile mit sich bringen, und man daher entsprechende Vorkehrungen treffen muss. Die Angst, dass die Roboter den Menschen aber sukzessi-ve die Arbeit und damit die finanzielle Lebensgrundlage wegnehmen, scheint dennoch unbegründet – vor allem dort, wo Kreativität und Erfinder-geist gefragt sind.

Turbulente Zeiten Seit dem Jahr 2000 hat Industrie bisher größten Änderungen erlebt

Die Roboter wurden zur treibenden Kraft

britta biron

Mit der Digitalisierung der Produktion steht der nächste Entwicklungsschritt vor der Tür.

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In den letzten 15 Jahren haben sich Roboter in der Industrie etabliert – und ihre Bedeutung wird noch weiter steigen.

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Deutliches Plus

Wien. Mit dem Jahresabschluss 2014, das ein EGT von 3,3 Mio. vorweist, legt das AIT bereits zum siebten Mal in Folge eine positive Bilanz vor. Auch die Auftragsstände konnten um 15% auf 163,3 Mio. Euro gesteigert werden.

AIT-Geschäftsführer Anton Plimon dazu: „Daraus legiti-miert sich der Anspruch, eine Research and Technology-Or-ganisation von europäischem Format zu sein. Mit unserer Per-formance spielen wir in der ver-gleichbaren Top Liga Europas.”

Für heuer wird mit einer wei-teren Fortsetzung des Wachs-tums gerechnet. (red)

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AIT-Geschäftsführer Anton Plimon rechnet auch heuer mit Wachstum.

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Roboter pro 10.000 Arbeitskräften in der Produktion

Land 2013Südkorea 347Japan 339Deutschland 282Italien 159Schweden 157Dänemark 145USA 135Spanien 131Finnland 130Taiwan 129

Quelle: International Federation of Robotics

Das Buch behandelt die sozialen Auswirkungen neuer Technologien.

Page 11: industrial 1007

„Seit 2.000 Ausgaben be-gleitet medianet Trends und Themen der österrei-chischen Wirtschaft. Sie berichten stets am Puls der Zeit und sind eine nicht mehr wegzudenkende In-formationsquelle für die österreichische Branche. Ich gratuliere der gesamten Redaktion herzlich zum Ju-biläum!“

wolfgang hesoun generaldirektor

siemens ag österreich

„medianet steht für gut aufbereitete Brancheninformationen, Themen-vielfalt und gleichbleibend hohen Neuigkeitswert in alle Rubriken. Ich schätze vor allem die fundierten Brancheneinblicke und das tiefge-hende Verständnis für unterschied-liche Wirtschaftssektoren – Quali-tätsmerkmale, die auch in unserer täglichen Arbeit entscheidend sind. Herzlichen Glückwunsch zum ‚2.000er‘ und auf viele weitere Aus-gaben!“

helmut maukner, country managing Partner von ey austria

industrialtechnology – 77Freitag, 10. Juli 2015 jubiläum

„Kompetent, objektiv und informa-tiv – das sind die Anforderungen, die ich persönlich an einem Medium in Zeiten des Informationsüberflusses sehr schätze. Aktuelle News aus der Branche sind für uns als Unterneh-men wichtig, hier ist medianet als Business-to-Business-Fachzeitung ein verlässlicher Partner. Wir wün-schen daher auch für die nächsten 2.000 Ausgaben gutes Gelingen!“

mark garrett ceo borealis ag

lesestoff Kompakte Informationen machen medianet zu einer beliebten Informationsquelle für das Topmanagement

gute nase für die trendsLob spornt an und macht auch ein wenig stolz – hier einige der Grußbotschaften zu unserer 2.000. Ausgabe.

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„2.000 Mal medianet spre-chen für sich. Der Themen-mix aus Kommunikations-, Wirtschafts-, Bildungs- und Industrie-Themen scheint gut bei den Lesern anzu-kommen. Ich wünsche dem Medium auch weiterhin viel Erfolg und freue mich auf die nächsten 2.000 Ausga-ben.“

rainer ostermann country manager festo österreich

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„Ich gratuliere dem media­net-Team herzlich zu der 2.000sten Ausgabe! medianet steht für Kompe-tenz, und die Zusammenar-beit gestaltet sich professi-onell und partnerschaftlich. Die Redaktion liefert inte-ressante und gut recher-chierte Informationen für Entscheidungsträger, mit eigenen Industrie-Schwer-punkten, die in ein anspre-chendes Layout eingebettet sind und damit für ABB ein attraktives Umfeld bieten.“

franz chaluPecky vorstandsvorsitzender

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Kleine haben die Krise besser weggestecktBochum. Laut einem aktuellen Report von Quest Technomar-keting haben sich die Rahmen-bedingungen für die deutschen Maschinenbauer soweit ge-bessert, dass die Branche ins-gesamt die Krise überwunden hat.

Allerdings zeigen sich dabei deutliche Unterschiede hin-sichtlich der verschiedenen Betriebsgrößen. Zu den Ge-winnern zählen kleine Maschi-nenbauer mit weniger als 50 Mitarbeitern; hier liegen 43% über dem Niveau von 2008. Bei Firmen mit 50 bis 99 Mitarbei-tern sind es 25%. Dagegen liegt die Quote bei Betrieben mit 500 bis 999 Mitarbeitern nur bei vier Prozent.

Am stärksten zu kämpfen haben weiterhin sehr große Unternehmen mit über 1000 Beschäftigten. (red)

Design-Auszeichnung für 3M-Arbeitsmaske

Neuss. Mit ihrem patentierten „Quick Release“-Mechanismus lässt sich die 3M Halbmaske 6500QL in Arbeitspausen mit einer Hand mühelos ab- und bei erneutem Betreten des Ge-fahrenbereichs wieder aufset-zen. Ihre weiteren Pluspunkte: eine strapazierfähige Bebän-derung und ein flaches, kom-paktes Design, das die Kom-bination mit anderen Arbeits-schutzprodukten ermöglicht.

Jetzt wurde die Schutzmaske mit dem Red Dot Award ausge-zeichnet. (red)

Leuchtendes Beispiel für Cluster-Koops

Peuerbach. Gemeinsam mit zwei weiteren Unternehmen hat das OÖ Familienunternehmen Aspöck Systems eine Lichtan-lage entwickelt, die sowohl mit konventionellen Leuchtmitteln als auch mit energiesparenden LEDs bestückt werden kann. Die Hybrid-Leuchte Europoint III ist die technologische Basis für die eine gänzlich neue Pro-duktfamilie, mit der man neben den bestehenden Kunden auch neue ansprechen will, deren Fokus besonders auf der Ener-gieeffizienz liegt.

„Langfristig schätzen wir, dass wir 25 bis 30 Prozent unseres Umsatzes auf Basis dieser Neuentwicklung generie-ren werden können”, sagt Ge-schäftsführer Karl Aspöck. (red)

Linz. Die Bestrebungen zur Ge-wichtseinsparung im Automobil-bau lassen die Nachfrage nach Leichtbau-Komponenten seit eini-gen Jahren kontinuierlich steigen. Auch die voestalpine Europlatinen GmbH, eine Tochtergesellschaft der Metal Forming Division des voestalpine-Konzerns, profitiert mit ihren lasergeschweißten Pla-tinen aus hochfesten Stählen von dieser Entwicklung.

Vor Kurzem erfolgte der Spaten-stich für ein zweites Werk in Linz, um die Kapazitäten in diesem Be-reich zu erweitern. Die Investiti-onssumme liegt bei insgesamt 25 Mio. Euro.

Fokus Mobilität

Erstmals wird es in diesem Werk, das den Standort Linz weiter festigt, auch möglich sein, Alumi-nium-Stanzteile und Alu-Alu-Plati-nen zu fertigen.

„Die Kapazitätsausweitung zur Produktion von hochqualitativen Automobilkomponenten folgt un-serer langfristigen Konzernstra-tegie, den Fokusmarkt Mobilität

kontinuierlich auszubauen. Be-reits jetzt erwirtschaften wir 47% unseres Umsatzes in diesem Seg-ment – davon wiederum rund zwei Drittel allein im Bereich Automoti-ve“, so voestalpine-Chef Wolfgang Eder.

Umsatzsteigerung

Das neue Werk wird Mitte 2016 in Betrieb gehen. Durch die Pro-

duktion von fünf Millionen zusätz-lichen lasergeschweißten Platinen soll der Umsatz der voestalpine Europlatinen GmbH in den nächs-ten drei Jahren von derzeit 100 auf 140 Mio. Euro deutlich gesteigert werden.

Bei der Mitarbeiterzahl ist ein noch schnellerer Anstieg von der-zeit 200 auf rund 270 Beschäftigte im Geschäftsjahr 2016/17 geplant.

„Die Auftragslage spricht für

sich – wir haben bereits Produk-tionsaufträge bis in die Mitte des nächsten Jahrzehnts fixiert. Mit der Errichtung des zweiten Werks schaffen wir neben der Fertigungs-

erweiterung insbesondere auch ei-ne technologische Ergänzung der bestehenden Produktion”, so Peter Schwab, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Chef der Metal Forming Division. (red)

78 – industrialtechnology innovation & unternehmen Freitag, 10. Juli 2015

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Karl Aspöck (li.) mit dem OÖ Wirt-schaftslandesrat Michael Strugl.

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Feierlicher Spatenstich (v.li.): P. Schwab (Chef Metal Forming Division), W. Eder (Vor-standsvorsitzender voestalpine AG), H. Eibensteiner (Chef der Steel Division).

voestalpine Der weltweite Trend zum Leichtbau in der Autobranche forciert Nachfrage nach lasergeschweißten Platinen

Kapazitätsausbau durch neues Werk in Linz

„Die Kapazitätsaus­

weitung folgt der

lang fristigen Konzern­

strategie, den Fokus­

markt Mobilität konti­

nuierlich auszubauen.“

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Modell 6500QL überzeugt mit sei-nem sehr guten Produktdesign.

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Konjunktur-monitor

Auftragslage der heimischen Industrie

Investitionsbereitschaft der heim. Unter nehmen

Situation am Arbeits-markt und Lohnkosten

Ressourcenverfügbar-keit und Rohstoffpreise

Perspektiven öst. Unter-nehmen am Weltmarkt

expert-index

Franz Chalupecky

Vorstands­vorsitzender ABB Österreich

In einem unsicheren und anspruchsvollen Umfeld wird ein moderates Wachs­tum angestrebt. Note 3

In einigen Branchen steigt die Investitionsbereitschaft wieder leicht. EVUs inves­tieren ins Netz und kaum in Erzeugung. Note 3

Internationale Wettbe­werbsfähigkeit leidet unter hohen Lohnnebenkosten. Fachkräftemangel bleibt trotz hoher Arbeitslosigkeit bestehen. Note 3

Durch globalen Konzern­verbund kann hier gut ausgeglichen werden, was in einer guten Verfügbarkeit resultiert. Note 2

Der Wettbewerbsdruck steigt in Zeiten geringen Wachstums, heimisches Know­how ist aber inter­national gefragt. Note 2

2,6

Alfred Stern

Vorstandsmitglied Borealis AG

Auftragslage hat sich kaum verbessert. Daher liegt Österreich bei Prognosen hinter EU­Schnitt. Note 4

Aktuelle Investitionszurück­haltung in der heimischen Industrie führt unwiderruf­lich zum Stillstand. Note 4

Für internationale Fachkräf­te ist Österreich unattraktiv, verbesserte steuerliche Voraussetzungen sind ein Muss. Note 5

Politik muss sicherstellen, dass die Preise in Europa so wettbewerbsfähig wie möglich gestaltet werden. Note 3

Wissenschaft und For­schung müssen stärker in den Fokus der Politik. Note 3,5 3,9

Rainer Ostermann

Country Manager Festo Österreich

Wir erkennen unverändert leicht positive Signale. Unser „Trendbarometer Industriebetriebe 2015“ hat das bestätigt. Note 2

„Industrie 4.0“ sorgt für Impulse. Wir würden uns aber deutlich mehr Einsatz seitens der Politik wün­schen. Note 3

Technikermangel ist spürbar. Für Schaffung und Erhaltung von Arbeits­plätzen wäre Senkung der Lohnnebenkosten wichtig. Note 4

Stark branchenabhängig. Über alle Branchen hinweg ist aber Energieeffizienz ein brennendes Thema. Note 2

Österreichische Unter­nehmen sind international geschätzt und in manchen Bereichen sogar Welt­marktführer. Note 3

2,8

Gerald Hofer

CEO Knapp AG

Rahmenbedingungen blei­ben schwierig, schwacher Euro ist aber Konjunktur­motor für Export. Note 2

Nach wie vor hoch, die ständige Betonung der Krise sorgt aber für Unsi­cherheit. Note 2

Steuerreform hat Faktor Arbeit nicht entlastet, auch fehlen z.B. Anreize für Aus­ und Weiterbildung. Note 4

Derzeit stabil; schwacher Euro könnte bei Rohstoffen zu starken Verteuerungen führen. Note 3

Voraussetzungen sind grundsätzlich gut; gerade die USA und Asien bieten derzeit Potenzial. Note 2 2,6

Wolfgang Hesoun

General direktor Siemens Österreich

Im internationalen Standortvergleich ist die Auftragslage der öster­reichischen Industrie gut. Note 3

Investitionen, die für neue Arbeitsplätze sorgen, sind in Österreich weiterhin auf niedrigem Niveau bzw. stagnieren. Note 3

Ohne umfassende Struk­turreformen werden sich die steigenden Arbeits­losenzahlen nur schwer einbremsen lassen. Note 3

Bei manchen Rohstoffen erwarten wir in den nächs­ten Jahren eine immer restriktivere Gesetzgebung. Note 2

Heimischen Betriebe kön­nen mittelfristig mit einer höheren Dynamik auf ihren ausländischen Absatzmärk­ten rechnen. Note 3

2,8

kriterien-index 2,8 3,0 3,8 2,4 2,7 gesamt 2,9Fotos: © ABB; Borealis; Festo/Martina Draper; Knapp/Harald Eisenberger; Siemens/Rita Newman

Wien. Das Zeugnis, das unsere Ex-perten in diesem Monat ausstellen, wäre für so manchen Schüler ein Grund gewesen, am Tisch zu tan-zen, doch tatsächlich gibt es wenig Grund zum Feiern.

Am besten fällt auch in diesem Monat das Urteil hinsichtlich Res-sourcenverfügbarkeit und Roh-stoffpreisen aus, allerdings mit der Einschränkung, dass die Ener-giepreise in Europa im internatio-nalen Vergleich als zu hoch ange-sehen werden.

Negativ könnten sich hier in Zu-kunft zudem der schwache Euro

– von dem allerdings die export-orientierte Unternehmen durchaus profitieren – sowie eine Verschär-fung der gesetzlichen Vorschriften auswirken.

Die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen auf den Weltmärkten wird weiterhin als zufriedenstellend eingeschätzt,

allerdings ortet man hier bereits Gegenwind, der sich künftig viel-leicht sogar verstärken könnte.

Hohe Arbeitslosigkeit

Sorgen bereiten – wie schon in den Vormonaten – nach wie vor die Lage am Arbeitsmarkt (einerseits steigende Arbeitslosenzahlen und andererseits der in manchen Bran-chen bereits deutlich spürbare Fachkräftemangel) und die hohen Lohnnebenkosten.

Sehr uneinheitlich ist die Mei-nung hinsichtlich der Investiti-onsbereitschaft der heimischen Betriebe.

expertenmonitor Heimische Topmanager bewerten exklusiv für medianet monatlich die aktuelle Wirtschaftslage

Keine Besserung in Sicht Britta Biron

Vor allem hohe Lohnnebenkosten und Steuern beeinträchtigen Wettbewerbsfähigkeit weiterhin.

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Für gut ausgebildete Spezialisten ist Österreich nicht die erste Wahl.

Weiterhin drückt der schwache Arbeits-markt das Ergebnis nach unten.

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Page 13: industrial 1007

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ecoplus-Initiative Das Land Niederösterreich verstärkt Aktivitäten zu Industrie 4.0 – im Fokus steht die Vernetzung von Unternehmen und Forschung

NÖ macht sich fit für die ZukunftSt. Pölten. Um die Unternehmen bei den kommenden Herausfor-derungen rund um die vernetzte Produktion zu unterstützen, haben das Land Niederösterreich und die Wirtschaftsagentur ecoplus eine Reihe von Initiativen zu Industrie 4.0 erarbeitet.

„Die neuen technologischen Ent-wicklungen können die Wettbe-werbsfähigkeit von Unternehmen deutlich verbessern”, begründet die NÖ Wirtschaftsländesrätin Petra Bohuslav und erläutert wei-ter. „Mit dem Leitprojekt ‚Enterpri-se 4.0‘ des Mechatronik-Clusters der ecoplus beispielsweise erheben wir gemeinsam mit betroffenen Unternehmen die Bedürfnisse und Herausforderungen, die die neuen Entwicklungen mit sich bringen. Auf Basis der Erkenntnisse können wir dann noch gezielter unterstüt-zen.”

Gemeinsame Aktivitäten

Im Fokus des Projekts stehen folgende Themen: neue Geschäfts-modelle, Internationalisierung & Verbesserung der globalen Wettbe-werbsfähigkeit, Digitale Vertriebs- und Servicekonzepte, neue Arbeits-formen, neue Finanzierungsformen wie etwa Crowdfunding sowie neue Managementsysteme.

Wesentlich bei der Umsetzung ist die Vernetzung und der Wis-sensaustausch zwischen Unter-nehmen und Forschern sowie Studierenden durch angewandte Forschungsprojekte, Abschlussar-beiten und Praktika und auch eine engere Kooperationen zwischen Unternehmen. Gemeinsam soll NÖ international als Standort aufge-wertet und die Wirtschaftkraft des Landes gestärkt werden.

Breiter Ansatz

Zwar betrifft Industrie 4.0 so gut wie alle Branchen, für die niederösterreichische Wirtschaft besonders interessant sind aber

die Felder „Materialien und Ober-flächen“ und „Automatisierungs- und Fertigungstechnik“. Allein in der Automatisierungs- und Ferti-gungstechnik sind rund 1.500 Be-triebe mit insgesamt etwa 60.000 Beschäftigten tätig.

Nicht nur für die Großen

„Industrie 4.0 ist insbesondere auch für kleine und mittlere Be-triebe ein Thema“, ergänzt Bohus-lav: „Sie bilden das Rückgrat der niederösterreichischen Wirtschaft und bergen auch aufgrund ihrer Flexibilität enormes Potenzial.”

Ein Beispiel dafür ist die Meta-

flex GmbH, die alle produktions-relevanten Faktoren in den Pro-duktionsprozess einbezieht. So ist es zum Beispiel möglich, Kantteile aus Blech individuell online zu pla-nen, zu kalkulieren und mit einer intelligenten Logistik das Produkt in 48 Stunden auf der Baustelle zu haben. Verschnitt und Fehlproduk-tionen werden somit ausgeschlos-sen und bringen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil.

Geschäftsführer Gerhard Resch, dazu: „Der neue innovative Online-shop und die Just-in-time-Liefe-rung hat den herkömmlichen Weg der Fertigung in unserer Branche revolutioniert.” (red)

Konkurrenzfähigkeit von Betrieben und Standort soll gesteigert werden.

Gerhard Resch (Geschäftsführer Metaflex), Petra Bohuslav (NÖ Wirtschafts­landesrätin), Georg Bartmann (Gruppenleiter des NÖ Wirtschaftsressorts).

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Metaflex zählt zu den Betrieben, die Industrie 4.0­Lösungen einsetzen.

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„Neue Technologien

und Arbeitsformen

helfen, Betriebe und

den österreichischen

Standort konkurrenz­

fähiger zu gestalten.

petra bohuslav, nö wirt-schaftslandesrätin

industrialtechnology – 79INNovatIoN & UNterNehmeNFreitag, 10. Juli 2015

Page 14: industrial 1007

80 – industrialtechnology EnErgiE & rEssourcEn Freitag, 10. Juli 2015

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Forschungsprogramm Partnerunternehmen aus ganz Europa arbeiten im Projekt CloseWEEE an der Verbesserung des Materialkreislaufs

rohstoffe aus ElektroschrottWien. Der Markt für Unterhaltungs­elektronik boomt: Allein im letzten Jahr wurden europaweit rund 60 Mio. Fernsehgeräte verkauft. Früher oder später enden sie und Millionen anderer Gerate als Elek­troschrott. Die Recycling­Industrie hat darauf reagiert: Kupfer, Alumi­nium, Eisen­ und Edelmetalle so­wie ausgewählte Kunststoffe wer­den bereits wiederverwertet. Aller­dings gehen noch immer wertvolle Materialien verloren.

In dem mit knapp sechs Mio. € geförderten Projekt CloseWEEE ar­beiten Experten aus ganz Eu ropa und aus verschiedenen Branchen zusammen, um die Quote der ver­

wertbaren Materialien steigern zu können.

Einer der Schwerpunkte ist es, den Mitarbeitern der Entsorgungs­unternehmen die Zerlegung der Elektro­Geräte zu erleichtern.

Recycling-Datenbank

Dafür soll eine Online­Daten­bank mit Anleitungen erstellt wer­den, die auch auf die technischen Besonderheiten der einzelnen Her­steller Rücksicht nimmt.

Erstellt wird dieses Recycler Information Center von iFixit zu­sammen mit dem Demontage­ und Recycling­Zentrum in Wien. Als

potenzieller Abnehmer bringt der TV­Hersteller TP Vision seine Ex­pertise ein und legt die qualita­tiven Anforderungen fest. Der Re­cycling­Experte Accurec wiederum nimmt sich der Rückgewinnung kritischer Rohstoffe aus Batterien an. Koordiniert wird das Projekt vom Fraunhofer­Institut für Zu­verlässigkeit und Mikrointegrati­on IZM.

Die Ergebnisse sollen unter an­derem in Beschaffungsrichtlinien einfließen, um die Nachfrage nach umweltverträglichen Lösungen zu stärken.

Die Recycling­Unternehmen haben nun online die Möglich­

keit, sich unverzüglich Informa­tionen und Anleitungen für den Zerlegungsprozess der Elektro­geräte zu beschaffen. Das bringt einen Hauch von Industrie 4.0 in den Recycling­Prozess“, erklärt Karsten Schischke, Forscher am Fraunhofer IZM.

Für seine Kollegin Gergana Di­mitrova liefert das Projekt einen wichtigen Beitrag, die Recycling­Lücke in der Kreislaufwirtschaft zu schließen – technisch wie öko­nomisch. „Der Rückfluss großer Materialmengen in die Produktion kann so viel besser gesteuert wer­den.“

CloseWEEE ist eines der ersten Projekte, das im Rahmen des euro­päischen Forschungsprogramms Horizon 2020 ins Leben gerufen wurde. Interessierte können sich online unter www.closeweee.eu/news­events anmelden, um sich laufend über den Fortschritt des Projekts zu informieren. (red)

Recycling-Zentrum in Wien ist maßgeblich an der Erstellung einer Online-Datenbank beteiligt.

ABB Auftrag aus Katar

Viel EnergieZürich. ABB hat einen Auftrag in Hö­he von rund 76,7 Mio. € für die Pla­nung, Entwicklung, Lieferung, Ins­tallation und Inbetriebnahme von drei schlüsselfertigen Unterstati­onen in Katar erhalten. Mit diesen Anlagen soll die mit Wasser­ und Kraftwerksanlage erzeugte Elek­trizität in das Stromnetz von Katar eingespeist werden.

Der Golfstaat, dessen Bevölke­rung derzeit drei Mal so schnell wächst wie jene der Nachbar­staaten, tätigt aktuell große Inves­titionen in seine Infragstruktur. „Der Auftrag fördert die Neuaus­richtung der Division Energietech­niksysteme und unsere Next­Level­ Strategie, deren Fokus auf Wachs­tumsmärkten liegt“, so Claudio Facchin, Leiter der Division Ener­gietechniksysteme bei ABB. (red)

AiT Smarte Energietools

PlanungshilfeWien. Das AIT Energy Department ist im Rahmen des EU­Projekts Cityopt maßgeblich an der Ent­wicklung von „Cityopt Planning“ beteiligt, das sich der Optimierung von Energiesystemen in der Pla­nungsphase widmet.

„In der Case Study Wien wol­len wir dafür die Einspeisung von Abwärme einer Großanlage in ein lokales Fernwärmenetz als An­wendungsbeispiel simulieren“, so der zuständige AIT­Projektleiter Nicolás Pardo. (red)

Nicolás Pardo leitet am AIT das Projekt zur Entwicklung von Cityopt Planning.

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Alte Elektrogeräte sollen künftig verstärkt als Rohstoffquelle genutzt werden.

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Page 15: industrial 1007

Wien/Guntramsdorf. Auf rund 3,5 Hektar Fläche wird derzeit ver-sucht, mit einem mobilen Solar-kraftwerk die Mais-Ernte zu stei-gern.

Das Pilotprojekt „Solarkraft EinfachGießen“ wird von Wien Energie organisiert und geleitet. Projektpartner sind 1stLevelSolar GmbH und der Biobauer Michael Hütteneder.

Oberirdisch verlegte Schläuche mit Auslässen in regelmäßigen Ab-

ständen geben nur geringe, exakte Wassermengen (tröpfchenweise) ab, weitgehend unabhängig vom Druck in der Rohrleitung. Dieses System wurde in trockenen Län-dern zum wassersparenden Ein-satz entwickelt, heute wird dieses Verfahren zunehmend in Mitteleu-ropa zum Beispiel beim Weinbau in der Wachau, aber auch in Parks und privaten Gärten angewendet. Ein Vorteil ist die exakte Aufbrin-gung des Wassers ohne Verduns-tungsverluste. Wesentlich ist auch, dass die Blätter nicht benetzt wer-den und somit Pilzerkrankungen nicht gefördert werden

Wien Energie-Geschäftsfeldlei-terin Gudrun Senk: „Verläuft das Projekt erfolgreich, wird Wien En-ergie ein neues Angebot für Land-wirte auf den Markt bringen. Da-mit unterstützen wir Landwirte beim Umstieg auf die Nutzung von Erneuerbaren Energien bei der Feldarbeit.“

Für das mobile Solar-System wä-ren keine hohen Investitionskosten notwendig, ein Pachtmodell wird angedacht. Wien Energie versorgt derzeit rund 4.500 Landwirte im Großraum Wien. (red)

Wien. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten soll der Anteil der alternativen Energie europaweit steigen. Das stellt auch die Strom-netze vor neue Herausforderungen. Diese hat eine internationale Stu-die, geleitet von der TU Wien, nun analysiert. In den nächsten Jahren wird es genügen, die bestehenden Stromnetze besser zu nutzen, in-dem man die Stromflüsse besser plant und Steuerungselemente im-plementiert.

„Ab 2025 brauchen wir in Europa jedenfalls einen Ausbau an Strom-leitungen“, sagt Bettina Burgholzer von der Energy Economics Group der TU Wien.

In Deutschland ist eine leis-tungsstarke Nord-Süd-Verbindung

geplant. Und wenn Spanien immer mehr Elektrizität aus Sonnenener-gie erzeugt, wird man das Land besser an den Rest Europas anbin-den müssen. Auch Skandinavien wird neue Leitungen nach Süden brauchen, und Großbritannien ist noch nicht ausreichend gut mit dem kontinentalen Stromnetz ver-bunden.

Schließlich weist die Studie auch darauf hin, wie wichtig es ist, die lokale Bevölkerung bei Stromlei-tungs-Bauprojekten möglichst früh einzubeziehen. Denn einer-seits wollen alle eine zuverlässige Versorgung mit Strom haben, doch niemand will hinter seinem Haus eine Hochspannungsleitung. Und dieser „Not in My Back Yard“-Ef-fekt hält große Bauvorhaben oft jahrelang auf.

EnErgiE & rEssourcEn industrialtechnology – 81Freitag, 10. Juli 2015

Eu-studie Forscher analysierten die Stromnetze

netzausbau ab 2025

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Einbindung der Bevölkerung wird wichtiger.

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Die solarbetriebene Bewässerungs­anlage am Biobauernhof Hütteneder.

Wien Energie Pilotprojekt für die Landwirtschaft

Tropfbewässerung mit Photovoltaik

EtherCAT-Klemmen

(IP 20)

Busklemmen

(IP 20)

EtherCAT Box

(IP 67)

Servomotor

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50 V, 4 A, OCT W

Schrittmotor

24 V, 1,5 A W W

50 V, 5 A W W W

DC-Motor

24 V, 1 A W W

50 V, 3,5 A W W

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Langfristig müssen in Europa neue Stromleitungen errichtet werden.

Page 16: industrial 1007

Knapp AG holt sich neuen Großauftrag

Hart bei Graz. Elgiganten, führen-der skandinavischer Elektronik-Retailer, beauftragt Knapp mit der Realisierung einer Om-nichannel-Lösung im Wert von über 30 Mio Euro. Im Distribu-tionszentrum in schwedischen Jönköping werden ein OSR Shuttle und ein Paletten-Hoch-regallager realisiert. Grund für die Investition ist das wachsen-de eCommerce-Geschäft, das Elgiganten in Zukunft parallel zum Store-Betrieb ausbauen möchte. Das neue Distributi-onszentrum soll im September 2016 in Betrieb gehen. (red)

Lagermax: neuer Nachtexpress-ServiceObertrum. Die Lagermax AED GmbH & Co KG bietet ab sofort ein breitflächiges Netzwerk an sogenannten PUDO-Stationen in ganz Österreich an.

An vordefinierten Standorten werden Techniker und Außen-dienstmitarbeiter im Nachtex-press mit Ersatzteilen, Unterla-gen oder wichtigen Accessoires über fixe Routen versorgt.

Bereits ab 7:00 Uhr in der Früh haben Kunden die Mög-lichkeit, ihre Waren bei den Lagermax AED PUDO-Partnern abzuholen – im Gegenzug wer-den Retourwaren wieder zu-rückgenommen.

Partnerstationen finden sich z.B. in Geschäften oder Tank-stellen mit langen Öffnungs-zeiten. Entfernungen zwischen den einzelnen PUDOs wurden so gewählt, dass die Anfahrten von allen Punkten im Bundes-gebiet möglichst kurz sind. (red)

Kion-Group baut F&E-Aktivitäten weiter aus

Wiesbaden. Die Kion Group will ihre konzernweite Forschung und Entwicklung stärken und erweitert dafür ihren Vorstand. Eike M. Böhm wird ab 1. Au-gust in der neu geschaffenen Position des Chief Technology Officers (CTO) sämtliche F&E-Aktivitäten sowie den Einkauf und das Qualitätsmanagement des Konzerns leiten.

Kion-CEO Gordon Riske dazu: „Eike Böhm wird in un-serem Vorstand wesentlich da-zu beitragen, das volle Poten-zial der markenübergreifenden Synergien in der Produktent-wicklung zu erschließen, die zentraler Bestandteil unserer Strategie 2020 sind.” (red)

82 – industrialtechnology transport & logistik Freitag, 10. Juli 2015

short Big Data-projekt Dänemark ist Vorreiter bei der Nutzung von Echtzeitdaten in der Verkehrsüberwachung

Mehr VerkehrssicherheitKopenhagen. Als erstes Land der Welt setzt Dänemark nicht nur auf traditionellen Methoden der Ver-kehrsüberwachung seiner Staats-straßen, sondern nutzt zusätzlich GPS-Daten, um ein umfangreiches Bild der aktuellen Verkehrs-und Stausituation zu erhalten.

Wichtige Transportwege

Zwar umfassen die staatlichen Straßen mit ihren rund 4.000 Ki-lometern nur etwa fünf Prozent des gesamten dänischen Straßen-netzes, allerdings wird darüber fast die Hälfte (rd. 45% des Per-sonen- und Güterverkehrs) des ganzen Verkehrs des Landes darü-ber abgewickelt.

Bei dem Big Data-Projekt koo-periert die nationale Straßenver-kehrsamt Vejdirektoratet mit In-rix, einem der führenden Anbieter

weltweiter Verkehrsdaten- und Connected-Car-Dienste, sowie mit dem globalen Beratungsun-ternehmen COWI und dem deut-schen Verkehrsunternehmen TraffGo.

Die Leiterin der Verkehrspla-nung im Straßenverkehrsamt, Charlotte Vithen, dazu: „Dank In-rix’ Expertise mit Echtzeit-Daten und dem Einsatz der Technologie im gesamten Straßennetz können wir Stau und stockenden Verkehr schneller erkennen, früher Stau-warnungen ausgeben, Verkehrs-vorfälle besser managen und so für einen ruhigeren Verkehrsfluss in Dänemark sorgen.“

Und Bryan Mistele, CEO bei In-rix, ergänzt: „Dieses Beispiel zeigt hervorragend, wie technische In-novation die urbane Mobilität ver-bessern kann – und kann als Vor-bild für Städte und Länder in ganz Europa und dem Rest der Welt an-gesehen werden.“

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Durch GPS-Daten können Staus frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

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Analyse verschiedener Daten liefert ein detailliertes Bild der Verkehrssituation

lufthansa Cargo An 120 Standorten weltweit wurde die neue IT-Lösung iCargo bereits in Betrieb genommen

größter systemwechsel im Cargo-BusinessFrankfurt. Lufthansa Cargo hat kürzlich an 120 Standorten, darun-ter den drei Hubs Wien, München und Frankfurt, die IT-Lösung iCar-go von IBS in Betrieb genommen.

Im Zuge dieses IT-Modernisie-rungsprojekts, das ein maßgeb-licher Bestandteil der Strategie „Lufthansa Cargo 2020“ ist, wer-den zahlreiche Business-IT-Syste-me durch eine zentrale Plattform ersetzt, die alle Beteiligten der Transportkette miteinander ver-bindet. Dadurch werden Kernpro-zesse und der ständige Informa-tionsfluss verbessert, was zu er-höhter geschäftlicher Agilität führt und die Einführung von künftigen Innovationen begünstigt. Die neue Plattform wird Lufthansa Cargo die Möglichkeit bieten, bei ver-

schiedenen Brancheninitiativen – wie etwa bei der Umsetzung von eFreight und der Digitalisierung der Geschäfte – eine Führungsrolle zu übernehmen.

Fit für die Zukunft

Etwa 4.500 Anwender von Luft-hansa Cargo werden das iCargo-System künftig auf weltweiter Ebe-ne einsetzen.

„Die modernisierte IT-Plattform wird fortan wie ein Hebel wirken und es uns ermöglichen, Innova-tionen auf effiziente Weise einzu-führen und unseren Kunden kon-tinuierlich die besten Produkte zu bieten“, erklärt Karl-Rudolf Rupprecht, Vorstandsmitglied bei Lufthansa Cargo. (red)

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K.-R. Rupprecht,Vorstand Lufthansa Cargo, mit V. K. Mathews, CEO IBS Group.

Wien. Anlässlich der Fleet Con-vention, der ersten unabhängigen Fachveranstaltung zum Thema Flottenmanagement, wurden jene Themen diskutiert, die die Branche aktuell am stärksten bewegen.

Dazu zählen technologisch Ent-wicklungen, Managementtools für die Verwaltung eines Fuhrparks, intelligente Softwarelösungen, Kos tenmanagement, alternative

Mobilitätslösungen, politische Rahmenbedingungen für Fuhr-parks oder Schadensmanagement.

Top-Thema Ökologie

Unter den Experten, die dazu re-ferierten, war auch Henning Heise, Geschäftsführer von Heise Fleet Consulting. Er präsentierte einige Details aus einer neuen Studie, für die 100 österreichische Unterneh-men befragt wurden.

Dabei zeigt sich, dass das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit von der überwiegenden Mehrheit der Befragten (97%) als wichtig ange-sehen wird; für 40% steht die Öko-logie sogar ganz weit oben auf der Prioritätenliste.

Befragt nach den verschiedenen Maßnahmen, die bereits zum Ein-satz kommen, war die häufigste Antwort (63%) sparsame Fahr-zeuge; weitere 16% gaben an, dies in Zukunft zu planen.

„Das Thema Umwelt ist bei der Fahrzeugbeschaffung wichtig; al-lerdings mit der Einschränkung, dass dadurch keine höheren Kosten entstehen dürfen“, erläutert Heise.

Daneben sind alternative An-triebe für die heimischen Unter-nehmen eine durchaus praktikable Lösung – Elektrofahrzeuge (31%), erdgasbetriebene Fahrzeuge (22%) und Hybrid (19%). Carsharing betreiben immerhin 26% der Be-fragten und 11% planen dies.

In 34% der Unternehmen werden regelmäßige Fahrerschulungen, vor allem hinsichtlich Sicherheit

und Spritsparen, durchgeführt. Weitere 27% der Unternehmen pla-nen dies. 14% der Betriebe beloh-nen eine ökonomische Fahrweise noch zusätzlich.

Fast 70% der Befragten sind al-lerdings der Meinung, dass ihr Fuhrpark noch Optimierungs-potenzial habe und immerhin knapp 15% sind auch sicher, zu wissen wo dieser liegt. (red)

aktuelle Umfrage Heise Fleet Consulting hat nun die aktuelle Situation der Fuhrparks in Österreich untersucht

Fokus auf kosten- und Umweltbewusstsein

OSR Shuttle kommt bei Elektronik-händler ElGiganten zum Einsatz

Eike M. Böhm wird als CTO sämt-liche F&E-Aktivitäten von Kion leiten.

„Das Thema Umwelt

ist bei der Fahrzeug-

beschaffung wichtig;

allerdings mit der

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keine höheren Kosten

entstehen dürfen.“

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