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medianet.at Hoerbiger AG Das Großprojekt für die neue F&E-Zentrale in Wien läuft perfekt nach Plan. „Industrie 4.0 ist bei uns schon längst die Realität“ Der Automatisierungsexperte Bernecker + Rainer zählt zu den Pionieren bei der Umsetzung smarter Fertigungsmethoden. Erfolg Greiner Packaging erhält Schweizer Verpackungspreis. industrial technology Expansion Polytec- Gruppe baut Standort Ebensee deutlich aus 75 City Performance Tool für nachhaltige Stadtplanung 78 Service-Champion Kunden geben Wien Energie gute Noten 79 ABB Nachhaltige Energiegewinnung für Oasenstadt in Kenia 79 freeeway Neue Kommunikationslösung für Transportlogistik 80 Freitag, 11. September 2015 COVER 73 © B&R 74 © Greiner Packaging 75 Meinhard Lukas Übergang Der designierte Rektor der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz wird ab 1. Oktober die interimistische Leitung des Softwareparks Hagenberg übernehmen, bis die Professur für Software Science besetzt ist. © JKU/Weihbold Wir automatisieren. automatisieren. Sicher. Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Sicher. www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Verpackung - Koffer - Flightcase © Hoerbiger 76 © freeeway

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Hoerbiger AG Das Großprojekt für die neue F&E-Zentrale in Wien läuft perfekt nach Plan.

„Industrie 4.0 ist bei uns schon längst die Realität“ Der Automatisierungsexperte Bernecker + Rainer zählt zu den Pionieren bei der Umsetzung smarter Fertigungsmethoden.

Erfolg Greiner Packaging erhält Schweizer Verpackungspreis.

industrial technology

Expansion Polytec- Gruppe baut Standort Ebensee deutlich aus 75

City Performance Tool für nachhaltige Stadt planung 78

Service-Champion Kunden geben Wien Energie gute Noten 79

ABB Nachhaltige Energie gewinnung für Oasenstadt in Kenia 79

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Der designierte Rektor der Johannes Kepler Universität

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Softwareparks Hagenberg übernehmen, bis die Professur

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Zwischenprodukte und Endpro-dukt werden automatisch geprüft und getestet. Auch Jahre nach der Auslieferung kann mit der Seri-ennummer jedes Testergebnis für sämtliche Produktbestandteile auf-gerufen werden.

Während der Produktion stehen alle Daten sofort in Echtzeit zur Verfügung. OEE, Energieverbrauch und zahlreiche weitere Kennzahlen sind jederzeit ersichtlich und kön-nen leicht optimiert werden. Bei gravierenden Abweichungen von den Sollwerten wird der zuständige Mitarbeiter per E-Mail informiert.

B&R UsermeetingEinen detaillierten Einblick in diese gelebte Industrie 4.0 erhal-ten heuer auch die Teilnehmer am B&R Usermeeting, das am 22. und 23. September im Wyndham Grand Salzburg Conference Centre abge-halten wird.

„Der große Erfolg dieser Veran-staltung liegt im hochwertigen In-formationstransfer“, so Obermair. Daher sei es naheliegend, neben Vorträgen von internen und exter-nen Experten, Erfahrungsberichten von Anwendern und detaillierten Produktinformationen direkt von den Entwicklern und Workshops auch die eigene Produktion zu zei-gen.

Neue Denkweise„Industrie 4.0 ist nur zu einem Teil eine Frage der Technik – vie-le Systeme sind längst etabliert –, sondern ganz besonders auch eine der internen Strukturen“, erläutert Obermair, der in verschiedenen Industrie 4.0-Arbeitskreisen, etwa jenem des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technolo-gie (BMVIT), sitzt und damit auch maßgeblich in die Erarbeitung von Empfehlungen an die Politik einge-bunden ist.

••• Von Britta Biron

EGGELSBERG. Beim Schlagwort Industrie 4.0 denkt man vor allem an eine mehr oder weniger ferne Zukunft. Immerhin knapp die Hälf-te der heimischen Unternehmen hat – wie verschiedene Umfragen zeigen – noch nicht einmal eine Strategie dafür erarbeitet; noch kleiner ist der Anteil jener Betrie-be, die ihre Produktion zumindest schon ansatzweise digitalisiert haben. Und die Eröffnung von Pi-lotfabriken suggeriert zudem, dass die Fertigung derzeit noch wenig smart ist.

Das ist allerdings ein Trug-schluss. Um zu sehen, dass In-dustrie 4.0 keine reine Vision ist, sondern bereits in der Praxis funk-tioniert, muss man allerdings ins hinterste Innviertel fahren – eine Gegend, die auf den ersten Blick gar nicht so aussieht, als hätte die Zukunft hier schon begonnen.

Smarte Produktion„Losgröße 1 sowie die lückenlose Erfassung und Abrufbarkeit al-ler Produktionsdaten sind bei uns schon lange Realität“, so Hermann Obermair, General Manager Sales Region Austria bei Bernecker + Rainer (B&R), der nicht ohne Stolz darauf hinweist, „dass unser Un-ternehmen laut Professor Wilfried Sihn vom Fraunhofer Institut Aus-tria über eine der wenigen astrei-nen Industrie 4.0-Produktionen verfügt“.

Beim Gang durch die Werkshal-len fällt zuerst eines auf: Men-schenleer – wie oft befürchtet – werden die Fabriken der Zukunft mit Sicherheit nicht sein. Ansons-ten ist auf den ersten Blick kein besonderer Unterschied zu „nor-malen“ Fertigungen zu sehen. Beim genaueren Hinsehen zeigt sich aber doch, wie hoch der Vernetzungs-grad ist.

Komplett vernetztKundenbestellungen werden vom ERP-System vollautomatisch in Arbeitsanweisungen für jeden einzelnen Arbeitsplatz aufgeteilt, benötigte Rohstoffe Just-in-time aus dem automatischen Hochregal-lager geliefert.

Sollte ein Rohstoff zur Neige gehen, löst das ERP-System die Nachbestellung aus. Komponenten,

„Wenn ich gefragt werde, wie man eine Produktion smart ma-chen kann, antworte ich gern mit der Gegenfrage: Schaffen Sie es, den Leiter der IT und den Produkti-onsleiter für ein gemeinsames Pro-jekt an einen Tisch zu bekommen? Wer da nicht mit „ja“ antworten kann, braucht sich um die tech-nischen Komponenten noch keine Gedanken zu machen. Industrie 4.0 beginnt in den Köpfen der Manager und mit einer Organisationsstruk-tur, die den künftigen Herausforde-rungen angepasst ist.“

So komme der IT eine immer grö-ßere strategische Bedeutung zu. Bei Bernecker + Rainer sieht das etwa so aus, dass IT-Leiter Josef Rasch-hofer zugleich Leiter des unter-nehmensweiten Supply Chain-Ma-nagements ist. Am Fachkongress Industrie 4.0 am 15. September im Florido Tower in Wien werden Obermair und Raschhofer gemein-sam zum Thema „Gelebte Industrie 4.0“ ein Referat halten.

InnovationsfreudeAuch die Bereiche Forschung und Entwicklung und damit auch ent-sprechend hoch qualifiziertes Per-sonal sind zentrale Themen für die Smart Factory.

„Gute Mitarbieter zu finden, ist angesichts des wachsenden Fach-kräftemangels natürlich ein Pro-

blem, zumal unser Headquarter ein wenig abseits liegt und die ländliche Idylle nicht jedermanns Sache ist. Daher haben wir in den letzten Jahren zusätzlich zu unse-rer Forschung- und Entwicklungs-abteilung im Headquarter auch F&E-Teams an allen relevanten Hochschulstandorten in Österreich geschaffen, damit wir diesen wich-tigen Bereich weiterhin komplett in Österreich halten können“, erzählt Obermair weiter.

Deutliche VorteileDass viele Unternehmen bei der Umsetzung von Industrie 4.0 noch zögerlich sind, liegt besonders an den notwendigen Investitionen.

Aus Obermairs Sicht ist das aber ein zu kurzsichtiger Ansatz. „Jedes Unternehmen möchte die Energie-effizienz verbessern, die Qualität seiner Produkte steigern, die Pro-duktivität erhöhen, den Instand-haltungsaufwand senken und sei-ne Wettbewerbsfähigkeit stärken. Und genau darum geht es bei In-dustrie 4.0. Ihre Grundidee ist ja, die Voraussetzungen zu schaffen, dass auch Unternehmen in Hoch-lohnländern wie Deutschland oder Österreich auf den Weltmärkten wettbewerbsfähig bleiben“, fasst Obermair zusammen.

Wirtschaftlicher ErfolgBestes Beispiel dafür, dass diese Rechnung aufgeht, ist B&R selbst:

Zwischen den Jahren 2008 und 2014 konnte der Umsatz um satte 75% auf 535 Mio. € gesteigert wer-den, wobei rund zwei Drittel auf den europäischen Markt entfallen. Der Veröffentlichung der diesjäh-rigen Zahlen, die am 15. Oktober präsentiert werden, will Ober-mair nicht vorgreifen, er lässt aber durchblicken, dass man mit dem Geschäftsverlauf zufrieden sein könne.

Erfolgsfaktor Industrie 4.0„Die smarte Fabrik ist für uns keine Zukunftsmusik, sondern in unserer Produktion bereits seit vielen Jahren alltägliche Praxis“, sagt Hermann Obermair, General Manager Sales Region Austria bei B&R.

Profi-Tipp Hermann Ober-mair, General Manager Sales Region Austria bei B&R: „Industrie 4.0 ist zu allererst eine Frage der un-ternehmensinter-nen Strukturen.“

Erfolgreich Trotz der wach-senden Heraus-forderungen auf den Weltmärkten konnte Berne-cker + Rainer zwischen 2008 und 2014 seinen Konzernumsatz um 75% auf 535 Mio. € steigern.

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KREMSMÜNSTER. Neben dem Gewinn in der Technik-Kategorie wurde die ibt-Lösung auch in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ unter die besten drei Einreichungen ge-reiht. „Wir freuen uns sehr, dass unsere intensiven Bemühungen um Weiterentwicklungen in der Verpackungsindustrie wertge-schätzt werden. Die Auszeichnung zeigt, dass wir uns auf dem rich-tigen Weg befinden und ermutigt uns, unsere Entwicklungen weiter voranzutreiben“, so Tobias Stras-ser, Geschäftsführer von Greiner Packaging Diepoldsau, über den Erfolg bei den diesjährigen Swiss Packaging Awards.

In der Schweizer Niederlassung des OÖ Kunststoffunternehmens wurde im letzten Jahr ein Kompe-tenzzentrum eingerichtet, das die Entwicklung im Barrierebereich weiter vorantreibt sowie die inert barrier-Technology (ibt) vermarktet.

Längere HaltbarkeitGreiner Packaging zählt zu den ersten Unternehmen weltweit, die dieses Verfahren, mit dem die Halt-barkeit von Lebensmitteln auch ohne Konservierungsstoffe oder ul-trahohes Erhitzen verlängert, auch für Becherverpackungen einsetzen. Die Beschichtung aus Siliziumoxid

verhindert eine Reaktion zwischen Inhalt und Verpackung sowie zwi-schen Verpackung und Umwelt.

Die Becher werden in eine Kam-mer geleitet, in der ein Vakuum er-zeugt wird. Anschließend werden Sauerstoff und siliziumhaltiges Gas in die Kammer geleitet und mittels einer Elektrode Plasma er-zeugt, wodurch eine Beschichtung

auf den Bechern entsteht; man spricht dabei von einer „kovalenten Bindung“, welche die geschlossene innere Schicht und der Kunststoff eingehen. Da die Barriereschicht mit keinerlei äußeren Einflüssen reagiert, kommt es zu einem deut-lich verbesserten Aromaschutz.

Auch optisch bietet ibt Vorteile: Die Beschichtung aus Siliziumoxid

kann auch bei Bechern aus durch-sichtigen Materialien eingesetzt werden, ohne die Transparenz zu beeinflussen. Das Plus in puncto Nachhaltigkeit: Durch die längere Haltbarkeit wird der Verschwen-dung von Nahrungsmitteln entge-gengewirkt. Auf Entsorgung bzw. Recycling hat die Beschichtung keine Auswirkungen – ebenso we-nig auf das Verpackungsgewicht und damit auf die Transportkosten.

Neben ibt investiert Greiner Pa-ckaging auch in die multi barrier-Technology (mbt).

Diese wird für Lebensmittel-Kunststoffverpackungen einge-setzt, die per Extrusion, Folienext-rusion mit anschließendem Tiefzie-hen (z.B. Becher und Schalen) sowie beim Spritzstreck- und Extrusi-onsblasen (flaschenartige Behälter) hergestellt werden. (red)

Freitag, 11. September 2015 INNOVATION & UNTERNEHMEN 75

Nicht „barrierefrei“Greiner Packaging wurde für seine inert barrier-Technology ibt (Barriere durch Beschichtung) mit dem Swiss Packaging-Award in drei Kategorien ausgezeichnet.

Integration auf allen Ebenen – so gelingt der Einstieg in Industrie 4.0

Keine Zukunftsmusik, sondern ge-lebte unternehmerische Realität: Mittelständische Fertigungsbe-triebe arbeiten schon mit Indus-trie 4.0-Technologie – wenn auch nur in Teilbereichen. Sie hilft da-bei, Wartungstermine zu optimie-ren, Qualitätskontrollen zu verbes-sern oder Produktionsfortschritte zu verfolgen. Nun geht es darum, die vernetzte Fabrik breitfl ächig auszurollen. Die Vorteile liegen auf der Hand: sinkende Kosten, mehr Effi zienz, eine höhere Quali-tät und fl exiblere Produktionsver-fahren. Doch die Zeit drängt, denn für die Umsetzung ist ein langer Atem erforderlich – und der glo-bale Wettbewerb schläft nicht.

Aus Daten werden ChancenMehr Transparenz, mehr Effi zienz, mehr Planungssicherheit und ein höheres Automatisierungsniveau – Industrie 4.0 setzt den Hebel gleich an mehreren Stellen an. Re-nommierte Marktforscher haben

herausgefunden, dass es investiti-onsbereiten Produktionsbetrieben vor allem um die Prozessoptimie-rung geht.

Etwas anders fällt die Strategie der Maschinen- und Anlagenbau-er aus. Ihnen kommt es laut Stu-die v.a. darauf an, die Komplexität ihrer Produkte besser in den Griff zu bekommen. Mit der vierten in-dustriellen Revolution verknüpfen

zudem viele Unternehmen die Er-wartung auf teils zweistellige Um-satzsteigerungen.

Anspruchsvoll, aber machbarKein Wunder, dass Industrie 4.0 zum Hoffnungsträger avanciert, rechnet man doch mit einer deut-lichen Effizienzsteigerung. Tech-nisch betrachtet, ist Industrie 4.0 eine lösbare Aufgabe. Wesentliche

Hürden auf dem Weg zur smarten Fabrik sind bereits beseitigt: Sen-soren, vernetzte Maschinen und in-

telligente Chips sind längst erhält-lich. ERP-Systeme haben gelernt, mit Maschinen zu kommunizieren. Und sie sind in der Lage, Big Data in Clean Data zu verwandeln.

Industrie 4.0 flexibilisiert die Produktion. Nicht der Mitarbei-ter bereitet die Maschine auf den nächsten Auftrag vor, sondern das Werkstück bestimmt selbst, welche Bearbeitungsverfahren erforderlich sind. In der smarten Fabrik sind spontane Planabwei-chungen ein Geschäftsmodell; Industriebetriebe sind in der La-ge, individuell bis auf Losgröße 1 zu gehen – und das zu gewohnten Kosten der Serienproduktion. Kleinserien- und Einzelferti-gung werden so zunehmend rentabel. Das erlaubt eine hö-here Spezialisierung – ein klarer Wettbewerbsvorteil mit Blick auf

die wachsende Individualisie-rung in vielen Branchen. Zudem gewinnt die Fertigung mehr Un-abhängigkeit, wenn aufwendige Umrüstungen entfallen. Auf ex-terne Einfl üsse, etwa zeitweilige Lieferschwierigkeiten, kann so fl exibler reagiert werden.

ERP im RampenlichtIm Hintergrund der smarten Fa-brik zieht die ERP-Software die Fäden. Sie steuert den gesamten Produktionsprozess in Echtzeit auf Basis von Rückmeldungen aus dem „Maschinenraum“, nimmt Statusmeldungen, Anforderun-gen oder Wartungsstände entge-gen, zieht aus den Meldungen die richtigen Schlüsse und reagiert nach zuvor defi nierten Regeln. Bei einem neuen Fertigungsauftrag prüft die ERP-Software beispiels-weise, welche Maschine gerade frei ist und wo sich das benötigte Material befindet. Fazit: Seien Sie kreativ und steigen Sie in die smarte Fertigung ein! www.proalpha.at

Für die meisten Menschen klingt die selbst-steuernde, vollautomatische Fabrik wie Sci-ence-Fiction. Dabei arbeiten mittelständische Fertigungsbetriebe bereits mit Industrie 4.0-Technologie. Die Integration unterneh-mensübergreifender Prozesse entlang der ge-samten Wertschöpfungskette steht im Vorder-grund. Sie lässt aus Daten Chancen werden.

Michael T. Sander, CEO proALPHA Österreich, über neue Wettbewerbsvorteile.

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www.proalpha.atGemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir täglich daran, die smarte Fabrik Realität werden zu lassen und damit neue Wettbe-werbsvorteile zu schaffen.

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Rico übernimmt Silcoplast-AnteileTHALHEIM. Die österrei-chische Rico Elastomere Projecting GmbH hat 33% an der Schweizer Silcoplast AG übernommen. Die beiden Un-ternehmen werden weiterhin unabhängig agieren, allerdings wird es zukünftig ein überge-ordnetes Business Develop-ment geben, um Synergien zu koordinieren. (red)

WERKsERWEITERUNG

Polytec baut in Ebensee ausHÖRSCHING. Die Polytec Group investiert einen zwei-stelligen Millionenbetrag in den Standort Ebensee – neun Spritzgussmaschinen und modernste Automatisierungs-technik für 14 Fertigungslinien – und baut damit die Kapazitä-ten imNon-Automotive-Sektor deutlich aus.

Markus Huemer, COO der Polytec Group, dazu: „Das Werk bietet logistische Freiflächen, die an anderen Standorten erst geschaffen werden hätten müssen. Die räumliche Nähe zu unserem bayrischen Kunden, die großen Logistikflächen und nicht zuletzt die vorhandene Produktionsinfrastruktur prä-destinieren das Werk Ebensee für ein derartiges Produktions-volumen.“ (red)

Tobias Strasser, Geschäftsführer von Greiner Packaging in der Schweiz.

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Immerhin hat sich Hoerbiger ehrgeizige Ziele gesetzt. Innerhalb der nächsten zehn Jahre will man die Unternehmensleistung verdop-peln und dabei kommt der Kom-pressortechnik, dem größten Ge-schäftsbereich, natürlich eine füh-rende Bedeutung zu; Schwerpunkt sind hier Komponenten für die Öl-, Gas- und Prozessindustrie.

„Forschung und Entwicklung spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie garantiert einerseits die Weiter-entwicklung bestehender Technolo-gien sowie andererseits auch ganz neue, an die wir heute womöglich noch gar nicht denken“, so Hipfl weiter.

Wesentlich für das WachstumHipfl ist überzeugt, „dass der Aus-bau maßgeschneiderter Dienstleis-tungen für Upgrades bestehender Anlagen in Raffinerien oder der Prozessindustrie das Wachstum antreiben werden“.

76 INNOvatION & uNterNehmeN Freitag, 11. September 2015

Anfang 2013 war die Entscheidung für den Standort Wien fix, im Som-mer letzten Jahres wurde mit dem Bau des neuen

Hoerbiger-Werks in der Seestadt Aspern begonnen, und vor Kurzem war schon die Gleichenfeier.

„Wir liegen voll im Plan“, so Johann Hipfl, Leiter des Unterneh-mensbereichs Kompressortechnik und Mitglied der Konzernleitung der Hoerbiger Holding AG.

Im Frühling nächsten Jahres werden dann die bisher räumlich getrennten Wiener Unternehmens-einheiten des in der Schweiz an-sässigen Konzerns – die Hoerbiger Kompressortechnik Holding GmbH (auf der Donauplatte) und das Hoer biger Ventilwerke GmbH & Co KG (in Simmering) – das neue For-schungs-, Vertriebs- und Produkti-onszentrum beziehen.

Investition in die ZukunftDass man in wirtschaftlich her-ausfordernden Zeiten eine 45 Mio.-Euro-Investition tätigt, erklärt Hipfl wie folgt: „Forschung & Ent-wicklung ist der zentrale Baustein unserer innovativen Technologien. Unsere Vision ist es, Standards zu setzen und das ist nur durch nach-haltige F&E-Maßnahmen möglich. Und das gelingt uns sehr gut. 80% unserer Neuentwicklungen werden zu erfolgreichen Produkten; der In-dustriedurchschnitt liegt bei einer Quote von 25%.“

Als Beispiel für erfolgreiche Ent-wicklungprojekte nennt er eHyd-roCOM, das erste rein elektrische Mengenregelungssystem für Kol-benkompressoren, das eine Ener-gieeinsparung von bis zu 40% er-möglicht, und XperSEAL, das erste Dichtungssystem, das durch eine flüssige Ölbarriere den Austritt von Prozessgas während des Ver-dichtungsvorgangs verhindert und damit sowohl die Effizienz als auch die Umweltverträglichkeit steigert.

Wien im Fokus von F&EVon Vorteil für die weitere Stär-kung der F&E in Wien sei auch die Nähe zur TU Wien sowie der Jo-hannes Kepler Universität in Linz und der Montanuniversität Leoben. Mit allen drei Hochschulen beste-hen seit Jahren enge Forschungs-kooperationen.

„Diese Zusammenarbeit sowie die Möglichkeit, gut ausgebildete Talente unter den Absolventen der österreichischen Fachhochschulen und Universitäten zu finden, haben uns zudem darin bestärkt, in den neuen Standort zu investieren“, er-läutert Hipfl.

Design Für die konzeptio-nelle Planung des rund 25.000 m2 großen, campus-artigen Gebäu-dekomplexes zeichnet das Be-ratungsunterneh-men M.O.O.CON verantwortlich. Der Entwurf stammt von querkraft Architekten.

••• Von Britta Biron

Innovation sichert globalen erfolgAls einer der ersten Großbetriebe wird Hoerbiger im Frühjahr 2016 in die Seestadt Aspern ziehen. Das Schweizer Unternehmen mit österreichischen Wurzeln etabliert in Wien sein Innovationszentrum.

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Unsere Vision, Standards am Markt zu setzen, ist nur durch nach haltige F&E-Maßnahmen möglich.

Nach einem recht deutlichen Plus im letzten Jahr sind die Er-wartungen für das laufende und nächste Jahr allerdings eher ver-halten; Hipfl dazu: „Grund dafür sind der stark gesunkene Ölpreis, der die Investitionsfreudigkeit von Anlagenbetreibern der Öl- und Gasindustrie deutlich dämpft, sowie die konjunkturellen Rück-schläge in einigen Schwellenlän-dern.“

An der Verfolgung der langfris-tigen Wachstumsstrategie ändere das aber nichts.

Weitere AkquisitionInvestiert wird nicht nur in den neuen F&E-Standort Wien, sondern auch in den Ausbau der Geschäfts-felder, aktuell in den Bereich Si-cherheit und Explosionsschutz, für den man bereits ein breites Spekt-rum von Produkten und Serviceleis-tungen anbieten kann. Bei Explosi-onsschutz- und Rückschlagventilen für Öl-, Gas-, Ruß- und Staub-An-wendungen im Maschinen und Anlagenbau zählt Hoerbiger schon seit Jahrzehnten zu den Innova-tions- und Technologieführern.

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Mit der Übernahme des US-ame-rikanische Explosionsschutz-Spe-zialisten IEP Technologies Anfang September kann Hoerbiger jetzt seine Position in diesem wachs-tumsstarken Segment deutlich ausbauen.

„Die Akquisition von IEP Tech-nologies ist für uns eine gut ange-legte Investition in die strategische Stärkung unseres Geschäftsmo-dells und in die Expansion unseres Portfolios“, kommentiert Martin Komischke, CEO und Vorsitzender der Konzernleitung der Hoerbiger Holding AG. „Wir sehen in der Si-cherheits- und Explosionsschutz-Technologie herausragende Ent-wicklungspotenziale. Mit der In-novationskraft und dem Wissen von IEP Technologies erschließen wir für unsere Kerngeschäfte und unsere Kernkompetenzen wertvolle Synergien. Zugleich stärken wir un-sere führende Rolle als Entwickler und globaler Anbieter leistungsbe-stimmender und zunehmend auch sicherheitsbestimmender Kompo-nenten und Serviceleistungen für die Öl-, Gas- und Prozessindustrie, für die Automobilindustrie sowie für den Maschinen- und Anlagen-bau.“

Und auch Randy Davis, CEO von IEP Technologies, ist überzeugt, dass sich der Eigentümerwechsel rechnen wird: „Unter dem Dach des Hoerbiger-Konzerns haben wir beste Chancen, unsere erfolgreiche Wachstumsstrategie langfristig weiter voranzutreiben.“

Safety SolutionsIEP Technologies hat ebenso wie Hoerbiger einen starken F&E-Schwerpunkt, insbesondere im Bereich der computergestützten Kalkulation und Simulation von Explosionsverläufen sowie bei der Entwicklung maßgeschneiderter Instrumente und Technologien zur Erkennung und Unterdrückung von Explosionen. Das Unter-nehmen verfügt über ein welt-

Freitag, 11. September 2015 INNvOvatION & uNterNehmeN 77

traditionsreich Unter der Leitung von Alfred Hör-biger wurde die Eigenfertigung von Ventilen im Werk in Wien- Simmering auf-genommen.

In Forschung & Entwick-lung arbeitet Hoerbiger seit Jahren eng mit öster-reichischen Universitäten zusammen.

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weites Vertriebs- und Servicenetz und betreibt Standorte in den USA, Deutschland, der Schweiz, Frank-reich, Großbritannien und der Türkei.

Innerhalb des Hoerbiger Kon-zerns wird IEP Technologies zum Unternehmensbereich Kompres-sortechnik gehören.

Hoerbiger GeschichteWer beim Namen Hoerbiger an die berühmte österreichische Schau-spielerdynastie denkt, liegt nicht falsch. Hanns Hörbiger, der Vater von Attila und Paul Hoerbiger, legte mit der Erfindung des Stahlplatten-ventils, das die Weiterentwicklung der Hochofen-Technologie und der modernen Hochdruck-Chemie ermöglichte und eine der Schlüs-seltechnologien der Industrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts war, den Grundstein für den heutigen Weltkonzern. Ursprünglicher Sitz seines gemeinsam mit dem Inge-nieur Friedrich Wilhelm Rogler im Jahr 1900 gegründeten Konst-ruktionsbüros war Budapest, aber schon 1903 erfolgte die Übersied-lung nach Wien, wo das Stahlplat-tenventil weiterentwickelt wird.

1925 entsteht aus dem Konstruk-tionsbüro die Handelsgesellschaft Hoerbiger & Co. 1931 nimmt Alfred Hörbiger, der zweitälteste Sohn des Unternehmensgründers, die Eigen-fertigung von Ventilen in Wien-Simmering auf. Zwischen 1925 und 1945 erhält das Unternehmen für Erfindungen und Weiterentwick-lungen auf dem Gebiet der Kom-pressorventile und -regelungen insgesamt 171 Patente.

Nach dem Krieg und dem Tod Al-freds übernimmt 1945 seine Witwe Martina die Leitung und den Wie-deraufbau des Unternehmens. Die Geschäftsfelder werden ausgebaut, zunächst auf Pneumatik und Hyd-raulik, wenig später entstehen für die Herstellung von Stahllamellen für Pkw-Automatikgetriebe sowie Reibbeläge für Lastschaltgetriebe neue Werke in Deutschland. In den 80er- und 90er-Jahren entstehen Service- und Verkaufsniederlassun-gen in den USA und Kanada, Vene-zuela, Mexiko, England, Frankreich, der Slowakei, Tschechien, Ungarn und Russland. 1995 ist Hoerbiger mit der Gründung eines Kompres-sor-Werks in Shanghai einer der ersten europäischen mittelständi-schen Industriebetriebe in China.

Nach Martina Hörbigers Tod 1989 erfolgte die Neuorganisation des Unternehmens, indem sämt-liche Aktivitäten in einer Holding, die sich mehrheitlich im Besitz der Hoerbiger-Stiftung in Zug befindet, zusammengefasst wurden. Aus der Reorganisation entstanden die heutigen drei Bereiche Kompres-sortechnik, Antriebstechnik und Hydraulik.

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Kohle –, vom Zielwert für 2020 von 739 Mt CO

2-Ausstoß jährlich ist

Deutschland allerdings trotzdem noch weit entfernt.

„Um das Ziel für 2020 zu errei-chen, müssten sich ab sofort die durchschnittlichen jährlichen CO

2-

Minderungsraten in etwa vervier-fachen“, stellt McKinsey-Direktor Thomas Vahlenkamp fest, der den Index entwickelt hat.

Ferne ZieleAuch für die EEG-Umlage ist der Ausblick negativ: Nach Prognosen der Initiative Agora Energiewende wird die Umlage vor allem wegen des Ausbaus von Offshore-Wind-kraftanlagen von heute 6,17 ct/kWh auf 7 bis 8 ct/kWh im Jahr 2023 ansteigen – weit entfernt vom Zielwert von 3,5 ct/kWh.

Weiterhin nicht im Plan liegen die Kosten für Netzeingriffe, die Energiekosten für Industrie und Haushalte – hier ist sogar mit ei-nem Preisanstieg zu rechnen – so-wie der Primärenergieverbrauch. Dieser sank zwar um rund 2,2% bzw. 300 Petajoule (PJ), und der Indi kator verbesserte sich um 15 Prozentpunkte, liegt aber immer noch bei nur 59 % Zielerreichung.

Zudem verschlechterte sich der Indikator „Ausbau Transportnetze“; hier ergibt sich aktuell nach der Analyse ein „leichter Anpassungs-bedarf“.

78 ENERGIE & RESSOURCEN Freitag, 11. September 2015

Deutlich hinter den von der Po-litik gesetzten 2020-Zielen lie-gen die beiden zentralen Indi-katoren CO

2-Aus-

stoß und EEG-Umlage.

WIEN. Energieeffizienz, Ressour-censchonung und Nachhaltigkeit, smarte Technologien und vernetz-te Systeme sind die Topthemen bei der Stadtplanung, und mit dem City Performance Tool (CyPT) hat Siemens ein System entwickelt, mit dem die jeweils zielführendsten Technologien identifiziert werden können.

Das zeigt sich am Beispiel von Wien, der ersten Stadt weltweit, in der CyPT zum Einsatz kam.

Pilotprojekt in Wien„Wien war für uns maßgeblicher Impulsgeber für die Entwicklung dieser Software. Nur so ist es uns gelungen, auch die Komplexität der Zusammenhänge der nachhaltigen Entwicklung von Städten zu erfas-sen und zu verwerten. Die größte

Herausforderung bestand sicher-lich darin, bereits vorhandene Daten aller städtischen Abteilun-gen – von Klima, Verkehr, Energie, Gebäuden bis hin zu allgemeinen Statistiken – zusammenzuführen“, so Siemens Österreich-Generaldi-rektor Wolfgang Hesoun.

Positive ErgebnisseInsgesamt wurden 350 Daten-punkte akkumuliert, digitalisiert und analysiert. Die intelligente Zu-sammenfassung der vorhandenen Daten erfolgt dabei in einer bisher nicht dagewesenen Geschwindig-keit – quasi auf Knopfdruck – quer über alle Bereiche der Stadt.

Das Ergebnis der CyPT-Daten-analyse zeichnet ein positives Bild für Wien: Die Stadt setzt bereits auf eine sehr kosteneffiziente In-

frastruktur, einen guten Mix an technologischen Maßnahmen und eine sehr saubere Energieversor-gung.

VorbildfunktionUnter der Voraussetzung, dass auch weiterhin die Infrastruktur im öffentlichen Verkehr und die Gewinnung von Erneuerbare Ener-gie ausgebaut, die Maßnahmen zur Gebäudeisolation fortgeführt und in intelligente Verkehrstechnik in-vestiert wird, könne die Stadt ihre 2030-Klimaziele sogar schon fünf Jahre früher erreichen.

Die Vorreiterrolle Wiens als Pilot-projekt hat bereits weltweit Städte zur Nachfolge angeregt: Mittler-weile betreuen wir rund 20 Städte mit dem Tool, Tendenz steigend“, so Hesoun. (red)

so viele wie geplant. Da für die Zu-kunft von weiteren Verzögerungen bei den Bauvorhaben auszugehen ist, sei mittlerweile die Zielerrei-chung insgesamt infrage gestellt, so der Bericht. Auch sei mit einem erheblichen Kostenanstieg zu rech-nen, wenn vermehrt Erdkabel ver-wendet werden.

Noch viel AufholbedarfDeutlich hinter den gesetzten Zie-len liegt der Indikator CO

2-Ausstoß.

Zwar sind jüngsten Schätzungen zufolge die Emissionen um 3,3% auf 920 Mio. Tonnen (Mt) gesunken – vor allem wegen der milden Wit-terung Anfang 2014 und des Rück-gangs bei der Stromerzeugung aus

••• Von Britta Biron

DÜSSELDORF. Deutschland ver-folgt seit 2012 eine besonders ambitionierte Klima- und Ener-giepolitik, und mit dem Energie-wende-Index führt das Beratungs-unternehmen McKinsey dazu ein detailliertes Protokoll; vor Kurzem ist der aktuelle Bericht erschienen.

Von den 15 Indikatoren, die halb-jährlich analysiert werden, liegen aktuell nur noch sechs deutlich hinter dem Plan, denn die instal-lierte Gesamtkapazität von Off-shore-Windparks ist auf 2,8 GW angestiegen. Dadurch verbessert sich der Indikator im Vergleich zur vorigen Erhebung deutlich von 79% auf 170%.

Auch bei der Versorgungssicher-heit (die Ausfallzeiten sind auf nur noch 15,3 Minuten gesunken), den Arbeitsplätzen in den Sektoren stromintensive Industrien und er-neuerbare Energien, der Gesicher-ten Reservemarge und dem Strom-verbrauch zeigen die Indizes einen positiven Trend. Realistisch ist die Zielerreichung weiterhin auch beim Ausbau der Photovoltaik, die trotz eines kontinuierlichen Rückgangs seit 2012 mit einer installierten Kapazität mit 38,8 GW sogar über Plan liegt.

Plus bei WindenergieIm vergangenen Halbjahr sind wei-tere sechs Offshore-Windparks mit insgesamt 1,8 GW ans Netz gegan-gen (nur noch einer ist noch nicht angeschlossen). Damit hat sich die installierte Leistung innerhalb kürzester Zeit fast verdreifacht. Die Zielerreichung des Indikators ver-besserte sich damit auf „leichter Anpassungsbedarf“.

Seit März entstanden 41 neue Leitungskilometer – nur rund halb

Kleine Fortschritte bei Energiewende Aktuelle Analyse von McKinsey zeigt, dass Deutschland von seinen ambitionierten 2020-Zielen zum Teil noch immer weit entfernt ist.

Urbane Nachhaltigkeit„City Performance Tool“ von Siemens zeigt Auswirkungen diverser Technologien auf die Ökologie und Ökonomie von Städten.

Handlungs­bedarfVon den insge-samt 15 Indika-toren liegen nach wie vor noch immer sechs deutlich hinter den für 2020 definier-ten Zielen.

Wolfgang Hesoun (GD Siemens Österreich) präsentierte das neue Tool Renate Brauner (VizeBM Wien) und Michael. Häupl (BM Wien, v.l.n.r.).

TeuerTrotz eines leichten Preisrück-gangs von 0,4 ct/kWh liegt der deutsche Indus-triestrompreis mit 11,2 ct/kWh um 19% über dem EU-Durchschnitt. Das wirkt sich ne-gativ auf die Wett-bewerbsfährigkeit der deutschen Unternehmen aus.

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WIEN. Bei der von der ServiceValue GmbH und der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführ-ten Kundenumfrage zur Service-qualität von insgesamt 140 öster-reichischen Unternehmen aus 18 Branchen wurde die Wien Energie mit einer Bronze-Medaille ausge-zeichnet.

„Wir sind stolz, dass unser Service – von der Tarif- und Pro-duktberatung über Rechnungs-auskünfte bis hin zur Erbringung von Energiedienstleistungen – so hervorragend gewürdigt wird. Die Bronzemedaille bestätigt, dass unser Kundenservice am Markt gut ankommt. Es bestärkt uns aber auch, dass wir noch besser werden können“, so Wien Energie-Geschäftsführer Thomas Irschik. „Neben innovativen Produkten und Dienstleistungen und unseren On-line Services konnten wir im ver-gangenen Jahr die Qualität bei der Kundenorientierung mit der Wien

Energie-Welt in der Spittelau deut-lich steigern.“

Dort werden täglich im Schnitt-zwischen 400 bis 500 Gespräche geführt; die Wartezeiten betragen durchschnittlich nur noch acht bis zehn Minuten.

Neue AnlagenWeiter ausgebaut wurde auch im Bereich Erneuerbare Energien.

Ende August wurde nach acht-monatiger Bauzeit eine aus 8.136 Modulen bestehende Photovoltaik-anlage in Guntramsdorf fertig- gestellt. Die Gesamtleistung von 2,034 Megawattpeak reicht für die Versorgung von 20% der Guntrams-dorfer Haushalten.

Das erfolgreiche Konzept der Bürgerbeteiligung, das bereits bei 19 PV-Anlagen umgesetzt wurde, wird jetzt auch auf die Windparks erweitert; die erste dieser Anlagen entsteht zurzeit in Pottendorf/Tat-tendorf. (red)

ZÜRICH, MARSABIT. Marsabit liegt in einer Oase am Rand der Wüste in Nordkenia. Die Stadt mit 5.000 Einwohnern ist durch ihre Lage nicht an das nationale Strom-netz angeschlossen, sondern wird über Dieselgeneratoren und zwei Windturbinen mit je 275 Kilowatt (die Region ist eine der windreichs-ten in Kenia) mit Energie versorgt.

Im Auftrag der Socabelec East Africa Ltd entwickelt ABB eine massenschwungradbasierte Mi-kronetzstabilisierungslösung des Typs PowerStore für den Windpark der Stadt.

Das PowerStore-Stabilisierungs-system mit 500 kW wird in das vorhandene Netz integriert und an

die Steuerung des Dieselkraftwerks angeschlossen. Der Anteil erneu-erbarer Energien wird durch die Stabilisierung des Netzanschlus-ses vergrößert und durch Nutzung überschüssiger Windenergie opti-miert. Das Projekt soll 2016 fertig-gestellt werden.

Bewährte Technologie„Solche Lösungen spielen eine wichtige Rolle dabei, isolierten und entlegenen Gemeinden Zugang zu sauberer Energie zu ermöglichen“, erläutert Claudio Facchin, Leiter der Division Energietechniksys-teme bei ABB, die Technologie, die sich weltweit bereits in zahlreichen Projekten bewährt. (red)

Freitag, 11. September 2015 ENERGIE & RESSOURCEN 79

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24 V, 1 A W W

50 V, 3,5 A W W

50 V, 5 A W

Service-ChampionWien Energie erhält bei der bisher größten Serviceumfrage in Österreich sehr gute Bewertungen.

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Frischer Wind für Kenias EnergieABB hat den Auftrag über eine Mikronetzlösung für den Windpark in der Oase Marsabit erhalten.

Im Kundencenter Spittelau werden täglich 400 bis 500 Beratungen durchgeführt.

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EISENSTADT. „Speziell kleinere Unternehmer wünschen sich eine kostengünstige Plug-and-Play-Lösung, ebenso wie der Nahver-teilerverkehr und Fuhrparkbe-treiber, die für große Speditionen ihre Dienste anbieten. Und unser Truck-Communicator vereint alle Komponenten in einem Vertrag und das inklusive kostenloser Telema-tik-Software“, so die freeeway-Ge-schäftsführer Helmut Lehner und Anton Cabrespina.

Kostenlose Profi-TelematikDer Truck Communicator „Euro Flat“ umfasst ein hochwertiges Huawei-Tablet, auf dem bereits die professionelle Telematik-Soft-ware von Transporeon installiert ist. Außerdem inklusive ist eine roamingfreie Daten-Sim für die Nutzung von Telematik und dem immer aktueller werdenden MOM (Mobile Order Management) in al-len Netzen innerhalb der gesamten EU, der Schweiz, dem Balkan und der Türkei. Die monatlichen Kosten betragen 19,95 Euro.

Starke Partnerfreeeway ist ein Joint Venture der deutschen Transporeon GmbH, Be-treiber von Onlineplattformen für die Logistik, auf der aktuell über

1.000 Verlader, 55.000 Speditionen und 150.000 Nutzer in mehr als 80 Ländern miteinander vernetzt sind, sowie dem österreichischen Start-up MVNO, Machine & Voice Communications GmbH (MAVO-CO), ein virtueller Netzbetreiber,

spezialisiert auf M2M- und IoT-Anwendungen.

Auf dem Sektor der Cloud-Tech-nologie zählen die Burgenländer zu den führenden Anbietern Euro-pas. Mit der Mavoco Management Cloud ist es möglich, einen Großteil

der beinahe 2.000 mobilen Netz-werke der Welt von einem einzel-nen Punkt zu bedienen.

Vor Kurzem ist es im amerika-nischen Technologie-Magazin CIO-Review in der Liste der 20 viel-versprechendsten M2M-Anbieter genannt worden.

Internationale ExpansionDiese erscheint nur ein Mal im Jahr und zeigt jene Unternehmen, die aus Sicht der Branchenexperten den Markt nachhaltig beeinflussen und neue Wege gehen.

„Wir sind stolz, als eines der we-nigen europäischen Unternehmen in einem Atemzug mit den Größen der Branche weltweit genannt zu werden“, freuen sich Lehner und Cabrespina, die für die Zukunft ambitionierte Pläne haben.

Während man sich mit freeeway weiter auf Lösungen für den Stra-ßen- und Güterverkehr konzentrie-ren wird, sieht man für M2M-Lö-sungen auch viel Potenzial abseits der Transportlogistik und weit über Europa hinaus, etwa in Asi-en und den USA. Dazu die beiden Geschäftsführer: „Unsere nächsten Ziele sind klar – wir möchten auch in diesen Märkten Fuß fassen, um möglichst viele Kunden zu bedie-nen.“ (red)

80 TRANSPORT & LOGISTIK Freitag, 11. September 2015

Truck CommunicatorBurgenländisches Start-up bringt mit freeeway Kommunikationslösung für die Transportlogistik mit kostenloser Profi-Telematik-Software auf den Markt

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Ausbau im Hafen FreudenauWIEN. Im Hafen Freudenau wurde vor Kurzem ein neuer mobiler Schwerlastkran in Be-trieb genommen, wodurch die Umschlagskapazität deutlich gesteigert wird.

Der Kran kann Lasten bis zu einem Gewicht von 84 Tonnen bewegen – egal ob Container, Stückgut oder Schüttgut.

„Solche Investitionen er-möglichen es, noch effizien-ter zu arbeiten und unsere Dienstleistungspalette weiter auszubauen“, so Peter Hanke, Geschäftsführer der Wien Hol-ding, zu der der Hafen Wien gehört. (red)

KAPSCh TRAffICCOm

Mautsysteme für PanamericanaWIEN. Die Kapsch TrafficCom AG hat über ihre Tochterge-sellschaft in Santiago de Chile fünf neue Aufträge mit einem Gesamtvolumen von mehr als neun Mio. Euro erhalten und seine Marktposition in Chile damit weiter gestärkt.

Diese umfassen die Aufrüs-tung des bestehenden Maut-systems auf 320 Fahrspuren und 90 Mautstationen auf der Panamericana Ruta 5 sowie die Wartung des neuen Systems für fünf Jahre. (red)

Anton Cabrespina (li.) und Helmut Lehner, Geschäftsführer von freeeway und MVNO.