2
Abdruck aller Bilder und Grafiken kostenfrei unter Angabe der Quelle (LBS). 1 Schwerpunkt: Generationenvorsorge Infodienst Bauen und Finanzieren Tipp: Den Nachlass eindeutig regeln Nur etwa geschätzt ein Viertel bis die Hälfte aller Erblasser fertigt ein Te- stament an. Dabei ist ein solches Do- kument fast immer sinnvoll, denn es sorgt für klare Verhältnisse. So lassen sich etwa Unstimmigkeiten über die Nutzung einer Immobilie vermeiden, indem der Ehegatte seinem Part- ner ein Wohnrecht auf Lebenszeit einräumt oder ihn zum Alleinerben bestimmt. Die Kinder können in letz- terem Fall dann lediglich einen Zah- lungsanspruch in Form des Pflicht- teils geltend machen. Andernfalls fällt nach der gesetzlichen Erbfolge beim Tod des Mannes der Frau meist die Hälfte des Vermögens und den Kindern der Rest zu gleichen Teilen zu. Weder die Witwe noch die Kin- der können in diesem Fall allein eine Entscheidung über die Immobilie fäl- len. Das Testament sollte zudem in regelmäßigen Abständen überprüft werden, damit der Inhalt des Doku- mentes auch wirklich den letzten Willen des Erblassers wiedergibt. Ei- nen Überblick über die wichtigsten Fakten zum Erbschaftsteuergesetz bietet die LBS-Broschüre „Erben und Vererben“. > www.lbs.de/broschueren Download aller Texte und Bilder unter: > www.lbs.de/presse/bausparen 25/05/2011 Fast jeder Zweite möchte Vermögen vererben (LBS) Nach einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hal- ten es 44,6 Prozent der Deutschen für wichtig, Vermögen zu hinterlassen. Häu- fig geschieht dies in Form von Immobilien – jährlich werden in etwa 400.000 Erbfällen Häuser oder Wohnungen an die nächste Generation weitergegeben. Das Immobilienvermögen der Privathaushalte in Deutschland hat sich nach An- gaben des IW seit der Wiedervereinigung mit aktuell über fünf Billionen Euro an- nähernd verdoppelt. Wohngebäude und Bauland machen heute fast die Hälfte des Gesamtvermögens aus. Künftig dürfte dieser Anteil noch steigen, denn die Rahmenbedingungen für den Eigenheimerwerb sind gut. Besonders in Folge der Finanzkrise und mit Blick auf die anziehende Inflation wissen die Menschen die Immobilie als wertstabile Anlage zu schätzen. Gregor Schneider von der LBS ist überzeugt: „Die eigenen vier Wände sind und bleiben die beliebteste Altersvorsorge der Deutschen. Dank vergleichsweise niedriger Darlehenszinsen von rund 4,1 Prozent für zehn Jahre ist der Sprung ins Eigenheim momentan für viele Bauherren und Käufer machbar.“ Auch bei den Baugenehmi- gungen für Wohngebäude ist die Talsohle durchschritten. Mit einem Plus von 6,8 Prozent im vergangenen Jahr bewegt sich die Zahl mit 165.000 Einheiten zwar weiter auf niedrigem Niveau, der Trend geht aber deutlich nach oben. Eine wertstabile Immobilie ist neben Alters- auch Generationenvorsorge. Laut einer Studie von Empirica ist sie in rund der Hälfte der jährlich etwa 800.000 Erbfälle in Deutschland Teil des Nachlasses. Gleichzeitig wird durch die erfreuli- cherweise steigende Lebenserwartung immer später vererbt – jeder zweite Erbe ist heute über 50 Jahre alt. „Wer schon in jungen Jahren die eigenen vier Wän- de beziehen möchte, sollte deshalb nicht aufs Erbe warten, sondern selbst aktiv werden“, rät Gregor Schneider. Mit einem Bausparvertrag können Immobilien- interessenten gezielt Eigenkapital aufbauen und sich günstige Darlehenszinsen zu festen Konditionen sichern. „Zusätzlich unterstützt der Staat den Erwerb von Wohneigentum mit dem Wohn-Riester. Auch Wohnbaudarlehen, Bausparverträ- ge und Kombinationsfinanzierungen werden gefördert.“ Vermögen der deutschen Privathaushalte Gesamtvermögen 2009: 11,03 Billionen Euro, Quelle: Deutsche Bundesbank © LBS 2011 *alle Zahlen in Bill. Euro Gebrauchsvermögen und anderes 1,47 * Geldvermögen 4,43 * Wohngebäude und Bauland 5,13 *

Infodienst Bauen und Finanzieren - LBS · Nur etwa geschätzt ein Viertel bis die Hälfte aller Erblasser fertigt ein Te - stament an. Dabei ist ein solches Do-kument fast immer sinnvoll,

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Infodienst Bauen und Finanzieren - LBS · Nur etwa geschätzt ein Viertel bis die Hälfte aller Erblasser fertigt ein Te - stament an. Dabei ist ein solches Do-kument fast immer sinnvoll,

Abdruck aller Bilder und Grafiken kostenfrei unter Angabe der Quelle (LBS). 1

Schwerpunkt: GenerationenvorsorgeInfodienst Bauen und Finanzieren

Tipp: Den Nachlasseindeutig regeln

Nur etwa geschätzt ein Viertel bis die Hälfte aller Erblasser fertigt ein Te-stament an. Dabei ist ein solches Do-kument fast immer sinnvoll, denn es sorgt für klare Verhältnisse. So lassen sich etwa Unstimmigkeiten über die Nutzung einer Immobilie vermeiden, indem der Ehegatte seinem Part-ner ein Wohnrecht auf Lebenszeit einräumt oder ihn zum Alleinerben bestimmt. Die Kinder können in letz-terem Fall dann lediglich einen Zah-lungsanspruch in Form des Pflicht-teils geltend machen. Andernfalls fällt nach der gesetzlichen Erbfolge beim Tod des Mannes der Frau meist die Hälfte des Vermögens und den Kindern der Rest zu gleichen Teilen zu. Weder die Witwe noch die Kin-der können in diesem Fall allein eine Entscheidung über die Immobilie fäl-len. Das Testament sollte zudem in regelmäßigen Abständen überprüft werden, damit der Inhalt des Doku-mentes auch wirklich den letzten Willen des Erblassers wiedergibt. Ei-nen Überblick über die wichtigsten Fakten zum Erbschaftsteuergesetz bietet die LBS-Broschüre „Erben und Vererben“.

> www.lbs.de/broschueren

Download aller Texte und Bilder unter:> www.lbs.de/presse/bausparen

25/05/2011

Fast jeder Zweite möchte Vermögen vererben(LBS) Nach einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hal-ten es 44,6 Prozent der Deutschen für wichtig, Vermögen zu hinterlassen. Häu-fig geschieht dies in Form von Immobilien – jährlich werden in etwa 400.000 Erbfällen Häuser oder Wohnungen an die nächste Generation weitergegeben.

Das Immobilienvermögen der Privathaushalte in Deutschland hat sich nach An-gaben des IW seit der Wiedervereinigung mit aktuell über fünf Billionen Euro an-nähernd verdoppelt. Wohngebäude und Bauland machen heute fast die Hälfte des Gesamtvermögens aus. Künftig dürfte dieser Anteil noch steigen, denn die Rahmenbedingungen für den Eigenheimerwerb sind gut.

Besonders in Folge der Finanzkrise und mit Blick auf die anziehende Inflation wissen die Menschen die Immobilie als wertstabile Anlage zu schätzen. Gregor Schneider von der LBS ist überzeugt: „Die eigenen vier Wände sind und bleiben die beliebteste Altersvorsorge der Deutschen. Dank vergleichsweise niedriger Darlehenszinsen von rund 4,1 Prozent für zehn Jahre ist der Sprung ins Eigenheim momentan für viele Bauherren und Käufer machbar.“ Auch bei den Baugenehmi-gungen für Wohngebäude ist die Talsohle durchschritten. Mit einem Plus von 6,8 Prozent im vergangenen Jahr bewegt sich die Zahl mit 165.000 Einheiten zwar weiter auf niedrigem Niveau, der Trend geht aber deutlich nach oben.

Eine wertstabile Immobilie ist neben Alters- auch Generationenvorsorge. Laut einer Studie von Empirica ist sie in rund der Hälfte der jährlich etwa 800.000 Erbfälle in Deutschland Teil des Nachlasses. Gleichzeitig wird durch die erfreuli-cherweise steigende Lebenserwartung immer später vererbt – jeder zweite Erbe ist heute über 50 Jahre alt. „Wer schon in jungen Jahren die eigenen vier Wän-de beziehen möchte, sollte deshalb nicht aufs Erbe warten, sondern selbst aktiv werden“, rät Gregor Schneider. Mit einem Bausparvertrag können Immobilien-interessenten gezielt Eigenkapital aufbauen und sich günstige Darlehenszinsen zu festen Konditionen sichern. „Zusätzlich unterstützt der Staat den Erwerb von Wohneigentum mit dem Wohn-Riester. Auch Wohnbaudarlehen, Bausparverträ-ge und Kombinationsfinanzierungen werden gefördert.“

Vermögen der deutschen Privathaushalte

Gesamtvermögen 2009: 11,03 Billionen Euro, Quelle: Deutsche Bundesbank © LBS 2011

*alle Zahlen in Bill. Euro

Gebrauchsvermögenund anderes 1,47*

Geldvermögen 4,43*

Wohngebäude undBauland 5,13*

Page 2: Infodienst Bauen und Finanzieren - LBS · Nur etwa geschätzt ein Viertel bis die Hälfte aller Erblasser fertigt ein Te - stament an. Dabei ist ein solches Do-kument fast immer sinnvoll,

Infodienst Bauen und Finanzieren

Viele Immobilienbesitzer wollen ihren Kindern oder Verwandten schon zu Leb-zeiten eine Freude machen, beispiels-weise durch eine Schenkung. „Grund-sätzlich gelten dabei die gleichen Freibeträge wie bei einer Erbschaft, sie können aber nach zehn Jahren erneut in Anspruch genommen werden“, er-klärt der Fachanwalt für Erbrecht und Präsident des Deutschen Forums für Erbrecht, Dr. Anton Steiner aus Mün-chen. „Eine Schenkung kann deshalb auch aus steuerlichen Gründen sinnvoll sein, etwa wenn der Wert des Erbes den Freibetrag überschreitet.“ Liegt die Schenkung mehr als zehn Jahre vor dem Erbfall, fallen im Rahmen der Freibeträ-ge keine Steuern an. Tritt der Erbfall in-nerhalb der Zehnjahresfrist ein, werden Erbschaft und Geschenk zusammenge-rechnet und der Freibetrag – nur einmal – abgezogen. Bei einer erneuten Schen-kung vor Ablauf der zehn Jahre wird die volle Schenkungssteuer fällig, wenn der Freibetrag bereits ausgeschöpft ist.

Download aller Texte und Bilder unter:> www.lbs.de/presse/bausparen

Die Zahl zum Thema: 25,9 MillionenIn Deutschland gibt es nach Angaben des Statistischen Bundesamts ins-gesamt 25,9 Millionen Haus- und Grundbesitztümer. Fast die Hälfte davon sind Einfamilienhäuser (12,0 Mio.), rund ein Viertel Eigentumswohnungen (6,4 Mio.). An dritter Stelle liegen die unbebauten Grundstücke (2,9 Mio.), gefolgt von Zweifamilienhäusern (2,1 Mio.), sonstigen Gebäuden (1,5 Mio.) sowie Wohngebäuden mit drei und mehr Wohnungen (1,0 Mio.).

3 Fragen – 3 Antworten zum Immobilienerbe1. Welche Freibeträge gelten generell bei einer Erbschaft?Wie viel Erbschaftsteuer zu zahlen ist, hängt unter anderem vom Verwandt-schaftsgrad und der Steuerklasse ab. Ehegatten und Lebenspartner profi-tieren von einem Freibetrag in Höhe von 500.000 Euro, Kinder, Stief- und Adoptivkinder zahlen bei einem vererbten Vermögenswert bis 400.000 Euro keine Erbschaftsteuer. Der Freibetrag für Enkelkinder, deren Eltern noch leben, sowie Urenkel liegt bei 200.000 Euro. Für Eltern und Großeltern re-duziert sich der Betrag auf 100.000 Euro, für Geschwister, Nichten, Neffen sowie alle übrigen Erben auf 20.000 Euro. 2. Was ist bei einer Immobilie zu beachten?Immobilien werden seit 2009 bei der Erbschaft genauso behandelt wie andere Vermögensgegenstände, etwa Konten oder Sparanlagen. Für die Berechnung der Erbschaftsteuer wird der sogenannte Verkehrswert der Immobilie angesetzt. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Für Ehegatten und Lebenspartner bleibt das geerbte Eigenheim grundsätzlich steuerfrei, wenn sie mindestens zehn Jahre lang selbst darin wohnen. Erben Kinder die Im-mobilie, so gilt die Steuerbefreiung nur, soweit die Wohnfläche 200 Qua-dratmeter nicht übersteigt.

3. Was passiert im Erbfall mit der Wohn-Riester-Förderung? Immobilieneigentümer, die ihr Haus mit Wohn-Riester erwerben, zahlen im Rentenalter Steuern auf die geförderten Beträge, die auf dem sogenannten Wohnförderkonto erfasst sind. Diese Summe kann bei Rentenbeginn ent-weder komplett mit 30 Prozent Abschlag oder in gleichen Raten bis zum 85. Lebensjahr versteuert werden. Verstirbt der Förderberechtigte bevor die Steuerschuld getilgt ist, kann der Ehepartner das Wohnförderkonto weiterführen bzw. übernehmen, sofern er das Eigenheim weiterhin selbst bewohnt. Erbt eine andere Person, wird das Wohnförderkonto aufgelöst und der verbliebene Betrag mit der letzten Einkommensteuererklärung des Verstorbenen versteuert.

Die Fragen beantwortete Gregor Schneider von der LBS.

Expertenrat: Verschenken statt vererben

25/05/2011

Schwerpunkt: Generationenvorsorge

2Abdruck aller Bilder und Grafiken kostenfrei unter Angabe der Quelle (LBS).

Kathrin HartwigTelefon 0711-183-2377Telefax 0711-183-2085E-Mail [email protected]

Unser Online-Service für Sie:Alle Texte, Bilder und Grafiken unter> www.lbs.de/presse/bausparen

Belegexemplar bitte an: LBS Baden-Würt tembergJägerstraße 3670174 Stuttgart