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Informatikdienste - Procurement & Portfolio Management WTO Ausschreibungen Informatikleistungen und Vertragsrecht

Informatikdienste - Procurement & Portfolio Management WTO ... · WTO-Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA) Abkommen der CH mit der EU über bestimmte Aspekte

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Informatikdienste - Procurement & Portfolio Management

WTO Ausschreibungen Informatikleistungen

und Vertragsrecht

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Jede Beschaffung der ETH ist vom WTO Recht betroffen.

Die Öffentlichkeit ist sensibilisiert, wir wollen korrekt

arbeiten und uns nicht in der Presse oder bei

Kommissionen rechtfertigen müssen!

Mündliche Aussagen sind gültig, sie gefährden eine

Beschaffung! Schriftlichkeit bringt Klarheit.

Wir wollen unsere Verhandlungsfreiheit behalten, Sie

sprechen (zu viel) mit Lieferanten.

Es gibt wenige Regeln zu beachten, deren Einhaltung ist

einfach.

Jürg Häubi

Veranlassung

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Teil 1: WTO Ausschreibungen für Informatikleistungen

Pause

Teil 2: Vertragsrecht für Mitarbeitende

Jürg Häubi

Ablauf

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Informatikdienste - Procurement & Portfolio Management

Teil 1: WTO Ausschreibung Informatikleistungen

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Agenda

Beschaffungsgrundlagen

Rechtsgrundlagen & Vergabeverfahren

Alternativen

Zeitlicher Ablauf

ETH interne Abläufe

Stolpersteine

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Beschaffungsgrundlagen

Jürg Häubi

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Beschaffungsdefinition

Der Staat (öffentliche Hand)

beschafft auf dem Markt

in Erfüllung seiner Aufgaben,

unter Einsatz finanzieller staatlicher Mittel (Steuergelder)

bei dritten Leistungen (Güter, Dienstleistungen, Bauten).

Öffentliches Beschaffungswesen

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4 Grundsätze:

Transparenter Beschaffungsprozess

im Wettbewerb

zwecks wirtschaftlichem Einsatz der öffentlichen Mittel

und unter Wahrung der Gleichbehandlung aller Anbieter.

Öffentliches Beschaffungswesen

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Risikoschema

Öffentliches Beschaffungswesen

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Rechtsgrundlagen & Vergabeverfahren

Jürg Häubi

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International:

WTO-Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen

(GPA)

Abkommen der CH mit der EU über bestimmte Aspekte des öff.

Beschaffungswesens

National:

Bundessubmissionsrecht inkl. Zuständigkeits- und

Prozessordnungen (BöB/VöB/Org-VöB/SW-VO, VILB)

Spezialgesetzliche Beschaffungsbestimmungen, z.B. NEAT-

Beschlüsse, UVEK-V über die Nichtunterstellung

Finanzhaushaltsrecht, Wettbewerbsrecht, Strafrecht, Prozessrecht

etc.

Jürg Häubi

Rechtsebenen (1/2)

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Kantonal:

Submissionsrecht (interkantonale Vereinbarung IVöB), übrige

kantonale Erlasse

Binnenmarktgesetz (BGBM)

Jürg Häubi

Rechtsebenen (2/2)

International

Bund

Kantone

Bilaterales AbkommenWTO Abkommen

IVöB

Kantonale

Gesetzgebungen

VöBBöB

Binnenmarktgesetz

Öffentliche Aufträge

der Kantone

Öffentliche Aufträge

des Bundes

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Bestimmen die Anwendbarkeit der Verfahren

Keine einheitliche Regelung in und zwischen Bund und

Kantonen

Bund: Güter und Dienstleistungen CHF 230‘000.- (Bauten

CHF 8,7 Mio. exkl. MWSt)

Jährliche Festlegung (Devisenschwankungen)

Jürg Häubi

Schwellenwerte für Verfahren (1/2)

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Schwellenwerte für Verfahren (2/2)

Laufzeit: 4 – 5 Jahre

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Verfahrenswahl

Rechtliche Rahmenbedingungen

Zeitliche Rahmenbedingungen

Komplexität der Beschaffung

Branche, Anbietersituation

Evaluationsressourcen

Ressourceneffizienz, Verhältnismässigkeit

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Fristen für Verfahren

Offenes Verfahren

Selektives Verfahren

Freihändiges Verfahren

Einladungsverfahren

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Alternativen

Jürg Häubi

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Kann ein vorhandener Vertrag (aus einer anderen

Ausschreibung) angewendet werden?

Können wir eine «WTO in Vorbereitung» beim BBL

ergänzen?

Gibt’s Ausnahmetatbestände gem. Art 13.1 des VöB?

Alternativen zu eigener WTO klären

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Personalverleih unterliegt nicht dem BöB; anders als IT-

Dienstleistungsverträge oder Ähnliches.

Daher bei Inanspruchnahme von Personalverleih kein BöB-

Rechtsmittel der nicht berücksichtigten Anbieter.

Die Grundregeln bleiben gültig!

Wettbewerb, Transparenz, Gleichbehandlungen, Wirtschaftlichkeit

Achtung:

Es ist kein «verkappter» Personalverleih zulässig

(wäre eine Umgehung des BöB)

(Aufsichtsbeschwerden bleiben möglich).

Hinweis zu Personalverleih

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Zeitlicher Ablauf

Jürg Häubi

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Termine WTO «big picture»

Erg

eb

nis

se

Friste

n/T

erm

ine

Erstellung

Pflichtenheft

Voranalyse /

VorbereitungAngebotserstellung Evaluation Verträge

ca. 1 - 4 Monate ca. 2 - 4 Monate ca. 1 - 2 Monate

Planung Phase Evaluation

Pflichtenheft und Beilagen

Ausschreibungstext SIMAP d / f od. e

Prüfungen Ausschreibungsunterlagen

durch ID PPF ab 80% Version .

Durchlaufzeit je 5 - 7 Tage

Event. Übersetzung

Ausschreibungstext 3 - 5 Tage

Fragekatalog

Evaluationsergebnisse

Grundlagen für Nachverhandlungen

Evaluationsbericht

Zuschlagspublikation

Unterlagen

Debriefing

Vertrag

Beantwortung der Fragen innerhalb 2 - 5 Tagen

Prüfung der Antworten durch ID PPF

1 Prüfung Evaluationsbericht und Freigabe ID PPF

Durchlaufzeit 1.5 - 2 Wochen

Event. SL-Antrag –Durchlaufzeit 2 Wochen

Rekursfrist von 20

Tagen ab Zu-

schlagspublikation

Vertragsprüfung &

Ergänzung ID PPF

Durchlaufzeit

1-2 Wochen

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ETH interne Abläufe

Jürg Häubi

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ca.1’200 IT-Bestellungen / Jahr

ca. 50 Mio. CHF / Jahr

200 neue Verträge / Jahr

200 laufende Verträge (zusätzlich)

Jürg Häubi

IT-Beschaffung in Zahlen bei der ETH

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Kommerzielle / rechtliche Abwicklung

Juristischer Ansprechpartner RD / KBB / BBL

Freigabe des Verfahrens

Prüfung der Ausschreibungsunterlagen und Ergebnisse

(Rechtssicherheit)

Dienstleister für Administration der Ausschreibung (Publikation

SIMAP über FC, Fragensammlung, Postverkehr,

Nachverhandlungen, Zuschlagsinformation)

Freigabe des Evaluationsberichts

Einreichen des SL-Antrag (500‘000 CHF)

Erstellen des Vertragsentwurfs

Leitung Nachverhandlungen / Vertragsverhandlungen

Vertragspartner

ID PPF ist verantwortlich für:

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Definition Beschaffungsgegenstand

Erstellung der gesamten Ausschreibungsunterlagen

Durchführung der fachlichen und technischen Evaluation

Erstellung eines detaillierten Evaluationsberichts

Sicherstellung der Vertraulichkeit im gesamten Verfahren

Mitarbeit / Protokollierung bei Nachverhandlungen

Budget

Bedarfsstelle ist verantwortlich für:(* ggf. mit Hilfe von ID PPF):

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Zielsetzungen Pflichtenheft: Gesamtbedarf ist relevant ( Lifecycle inkl. Wartung / Support)

Präzise Darstellung der Lösung / Leistung mit Abgrenzungen

Grundlage für gute und unterscheidbare Angebote schaffen

Grundlage für effektive Evaluation erstellen

Wettbewerb nicht unnötig einschränken

Nachhaltigkeit

Grobinhalt Pflichtenheft: Infos zu Ausgangslage, Zielsetzungen, Verfahren

Umschreibung Beschaffungsgegenstand und Vorgehen der Evaluation

Eignungskriterien (EK)

Technische Spezifikationen (TS)

Zuschlagskriterien (ZK)

Formale Anforderungen / Administratives

Pflichtenheft

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Angebot 1 Angebot 2

Kriterien für Beschaffungszuschlag

Zuschlagskriterien:

2 K.O.-Kriterien

(Minimalanforderungen):

1. Eignung der Firma als Lieferant

(Eignungskriterium)

2. Technische Spezifikationen

(MUSS-Kriterien)

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Publikation (www.simap.ch)

Debriefing (auf Verlangen der Anbieter)

Vertragsverhandlungen / Vertragserstellung

Übernahme durch Projektleiter

Zuschlag & Abschluss

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Bedürfnisgerechte Beschaffung

Gutes Preis-/Leistungsverhältnis

effizientes Verfahren, Faktor Zeit (4-6 Mte.)

Einhaltung der Vorschriften, daher kein bzw. minimales

Beschwerderisiko

Fairness mit Anbietern

Was zeichnet eine erfolgreiche Beschaffung

aus?

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Stolpersteine

Jürg Häubi

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Es ist möglich Tests und Proof of Concepts

durchzuführen.

Sie müssen einfach den Grundsätzen entsprechen

(Transparenz, Wettbewerb, Gleichbehandlung!)

Um dies zu erreichen:

Publizieren (den Versuch, die Teilnehmer, die Resultate, …)

daraus Specs öffnen für den Wettbewerb

Termin für Angebotsabgabe verlängern oder sonstige geeignete

Massnahmen zum Vergleich

Tests und Proof of Concept (PoC)

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Die Anbieter erhalten immer die Möglichkeit zur Fragestellung

Fragerunde

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Unbefangenheitserklärung, unterzeichnet von jedem Teilnehmer der

Evaluation

Nachbesserungen schriftlich (ID PPF)

Objektive Bewertungen, gleiche Massstäbe

Einigkeit über die Punkte (keine Durchschnittswerte)

Alle Abweichungen vom Punktemaximum klar und schriftlich

begründen (Debriefing!)

Evaluation

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Wann?

Publikation der Ausschreibung

Zuschlag

Auswirkungen:

z.T. erhebliche Verzögerung des Beschaffungsverfahrens

Bei Gutheissung der Beschwerde und Aufhebung des Zuschlags

u.U. Wiederholung des gesamten Vergabeverfahrens

Bei Beschwerdegutheissung u.U. Kostenfolgen für den Bund

(Prozesskosten, Schadenersatz)

Jürg Häubi

Rekurs und Auswirkungen

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?

Jürg Häubi

Fragen & Antworten

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Pause

Jürg Häubi

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Informatikdienste - Procurement & Portfolio Management

Teil 2: Vertragsrecht für Mitarbeitende

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«Für grössere Beschaffungsvorhaben sollte immer ein

formeller, von beiden Seiten unterzeichneter Vertrag

vorliegen und nicht nur eine einfache Bestellung.»

Jürg Häubi

Bericht Audit IT-Beschaffung 2014

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Agenda

Vertragsrecht

Vertragsgestaltung

Risiken & Abnahme & Gewährleistung

Besonderheiten des Personalverleihs

Projektmanagement

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Vertragsrecht

Jürg Häubi

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Finanzreglement: https://www1.ethz.ch/fc/docs/allgemein/finanzreglement_eth_zuerich_050928_v150101.pdf

AGB (Art. 89)

AGB ETH Bereich

AGB Bund für Informatikleistungen

Bestellungen (Art. 92)

Regeln, Ausnahmen

Auftragsbestätigung

Schriftlichkeit (Art. 108 / Art. 69)

Haftung

Betragsgrenze

Immaterialgüter

Unterschriftskompetenzen

Jürg Häubi

Grundlagen für die Beschaffung an der ETH

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Die Beschaffungen der ETH sind grundsätzlich nach den

Vorgaben des Schweizer Rechts und unter der Schweizer

Gerichtsbarkeit abzuschliessen.

Ausnahmen werden durch ID PPF in Zusammenarbeit mit

dem Rechtsdienst geprüft.

Jürg Häubi

Schweizer Recht

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Vertragsgestaltung

Jürg Häubi

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Ein Vertrag kommt zustande durch Angebot und

Annahme.

Angebot und Annahme müssen sich decken, damit ein

Konsens zwischen den Parteien besteht.

Obligationenrecht (OR)

Zum Abschluss eines Vertrages ist die übereinstimmende

gegenseitige Willensäusserung der Parteien erforderlich.

Sie kann ausdrücklich oder stillschweigend erfolgen.

Jürg Häubi

Zustandekommen eines Vertrags

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Grafische Darstellung

Vertrag = Angebot (Offerte) + Bestellung (Annahme)

Angebot

Bestellung

Angebot Angebot

Bestellung Bestellung

Kein Vertrag Kein VertragVertrag

«Ja, aber…» «Ja» «Ja, aber…»

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Eindeutigkeit, Vollständigkeit und Transparenz

Fairness

Möglichkeit der Durchsetzung ihrer Position(en)

Risikominderung für die Institutionen

Einhalten von beschaffungsrechtlichen Vorgaben

ID PPF verfügt über verschiedenste Vertragsvorlagen, die

mit Rechtsdienst abgestimmt sind.

Jürg Häubi

Zweck des Vertrages & Vertragsvorlagen

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In einem Vertrag wird die Rangfolge der Vertragsbestandteile definiert,

sodass keine Probleme mit allfälligen entgegengesetzten Aussagen

entstehen.

Standardmässig sind dies:

1. Rahmenvertrag

2. Einzelvertrag

1. Vertrag

2. AGB (ETH oder IT Bund)

3. Ausschreibung der ETH (z.B. Pflichtenheft oder

Leistungsbeschreibung)

4. Angebot des Lieferanten

Offerten und Bestellungen sind auf die entsprechenden Verträge / AGB

zu beziehen.

Jürg Häubi

Rangfolge der Vertragsbestandteile

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Themen, die gem. den AGB ETH und IT AGB des Bundes im

Vertrag ergänzt werden müssen: Änderungen / Ergänzungen zu den AGB

Details zur Lieferung / Leistung / Abnahme / Gewährleistung / zum Erfüllungsort und

zu den Terminen

Kosten / Kostenarten

Eingesetzte Schlüsselpersonen des Lieferanten/ Ansprechpartner bei der ETH,

Substitution dieser Personen

Mitwirkungspflichten der ETH (Zugang, Leistung usw.)

Allfällige Mängelkategorisierung und Folgen

Allfällige Import-/Exportbeschränkungen

Wartung / Unterhalt / Support / Servicezeiten und Störungsbehebungsfristen

Dokumentation

Beginn und Dauer des Vertrags, Folgen der Beendigung

Allfällige Preisanpassungsregeln, Zahlungsplan, allfällige pönale Anpassungen

usw.

Jürg Häubi

Ergänzungen zu den AGB

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Vertragsart Auftrag/DL

(OR Art 394ff)

Arbeitsvertrag

(OR Art. 319ff)

Werkvertrag

(OR Art. 363ff)

Kaufvertrag

(OR Art. 184ff)

Personalverleih

(AVG)

Leistung Geschuldet ist

das blosse Tätig-

werden mit der

gehörigen Sorg-

falt bzw. den

jeweiligen

Fähigkeiten des

Beauftragten,

nicht jedoch ein

Erfolg.

Geschuldet ist

das blosse

Tätigwerden,

entsprechend der

vertraglichen

Vereinbarungen,

nicht jedoch der

Erfolg

Geschuldet ist

das Tätigwerden

und das daraus

resultierende,

vertragsgemäss

vereinbarte

Ergebnis

Geschuldet ist die

Übergabe des

vertraglich

vereinbarten

Gegenstands und

dessen

Mangelfreiheit.

Geschuldet ist die

sorgfältige Auswahl

des Mitarbeitenden

Kommentar Beispiele:

Arztleistung

Beraterleistung

Jeder Angestellte

der ETH

Zwingende

Lieferung des

vereinbarten

Ergebnis, ohne

«wenn und aber».

Pflicht zur

Übergabe eines

Gegenstands

ohne rechtliche

oder sachliche

Mängel.

Einkauf von Arbeits-

«Kapazität»

Kündigung(ausser, etwas

anderes sei

vereinbart)

Jederzeit für die

ETH möglich,

aber der Lieferant

muss schadlos

gehalten werden.

Kündigungsfrist

muss eingehalten

werden.

Jederzeit für die

ETH möglich,

aber der Lieferant

muss schadlos

gehalten werden.

Grundsätzlich

nicht möglich,

ausser es

bestehen Mängel

Kündigung

vereinbaren

Jürg Häubi

Wichtige Eigenschaften von Verträgen

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Risiken & Abnahme & Gewährleistung

Jürg Häubi

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Die Haftung für alle Verletzungen vertraglicher oder

ausservertraglicher Pflichten sind im OR weder in der

Höhe, noch in der Breite begrenzt.

Grundsätzlich werden Höhe und Breite in den AGB, bzw.

in einem Vertrag konkretisiert und begrenzt, das ist im

Sinn aller Vertragsparteien.

Grundsätzlich sind die Risiken sowohl beim Lieferanten,

wie auch bei der ETH vorhanden, es geht darum, unsere

Position im Fokus zu behalten, wir bleiben aber fair!

Jürg Häubi

Risiken

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Das Ergebnis muss klar beschrieben werden:

Leistungsinhalte: sachlich, zeitlich, persönlich

Leistungsabgrenzung: Was ist Bestandteil und was nicht?

Wie werden die Risiken aufgeteilt?

Wirkung der Abnahme

Beweisumkehr die ETH muss ab diesem Punkt beweisen, dass

etwas nicht in Ordnung ist!

Beginn der Verjährungsfrist

Beginn der Gewährleistungsfrist

Übergang von Nutzen und Gefahr auf die ETH

Oft Teil- oder Schlusszahlung(en) an den Lieferanten

Jürg Häubi

Ergebnisabnahme / Wirkung der Abnahme

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Hier geht es um die Mängelfreiheit einer Lieferung.

Bei Mängel hat die ETH folgende Möglichkeiten:

Nachbesserung (Instandsetzung / Ersatz)

Ersatzvornahme (Ersatz durch eine Drittfirma zu Lasten des

Lieferanten)

Minderung (Reduktion des Kaufpreises)

Schadenersatz / Konventionalstrafe

Rücktritt vom Vertrag (Rückabwicklung)

Jürg Häubi

Gewährleistung

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Durch das «Legal Engineering» werden erwartete

Ergebnisse in einem passenden Vertrag definiert

und Risiken greifbar gemacht und begrenzt.

Kontaktieren sie ID PPF frühzeitig!

Jürg Häubi

Legal Engineering

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Besonderheiten des Personalverleihs

Jürg Häubi

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Ausnahmefall für die ETH

Personalverleih wird aus Sicht Arbeitnehmerschutz und

dem ArbeitsVermittlungsGesetz (AVG) geregelt

Wir brauchen zusätzliches Personal um einen oder

mehrere Aufträge zu erledigen, die Optionen sind:

Anstellung durch ETH Zürich (Arbeitsvertrag)

Einkauf von IT-Dienstleistungen mittels IT-Dienstleistungsvertrag

(IT-AGB Bund; enthalten z.B. Auftragskomponenten)

(«Einkauf von Personal» mittels Inanspruchnahme von

Personalverleih)

Personalverleih: entliehene Person ist in Einsatzbetrieb

eingebunden, Einsatzbetrieb ist weisungsberechtigt, d.h. Person ist

nicht unabhängig.

Jürg Häubi

Besonderheiten des Personalverleihs

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Abgrenzung Personalverleih und IT-Dienstleistungen

Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 21. Juni 2011 (BVGer Entscheid B-1687/2010)

Personalverleih Informatik-Dienstleistung

Bloss Arbeitsstunden oder

konkrete DL?Es geht um den Einkauf von Arbeitsstunden von Informatik-Spezialisten

und nicht um konkrete Dienstleistungen.

Es geht um den Einkauf von konkreten, sachlich bestimmten

Dienstleistungen.

Konkreter Projektbezug J/N? Die Personalprofile lassen sich nicht bestimmten Projekten zuordnen,

sondern decken weite Bereiche der Bedürfnisse des Einsatzbetriebs ab.

Die Spezialisten werden weitgehend wie eigene Arbeitnehmer in den

Einsatzbetrieb integriert.

Die Personalprofile lassen sich bestimmten Projekten zuordnen.

Weisungsrecht Es besteht eine direkte und umfassende Weisungsbefugnis; das

arbeitsrechtliche Weisungsrecht geht weiter als bei einem

Auftragsverhältnis.

OR 397: Es ist zwar ebenfalls ein Weisungsrecht vorgesehen, dieses geht

aber weniger weit als das arbeitsrechtliche Weisungsrecht.

Das auftragsrechtliche Weisungsrecht bezieht sich nur auf die konkrete

Besorgung des übertragenen Geschäfts.

Ort der Tätigkeit / Integration Der ausgeliehene Arbeitnehmer ist typischerweise im Betrieb des

Entleihers tätig.

Die Integration der Spezialisten in den Einsatzbetrieben erfolgt wie die der

eigenen Arbeitnehmer.

Einsatz nicht zwingend im Betrieb des Auftraggebers.

Keine Integration in den Einsatzbetrieb.

Wirtschaftliches Risiko /

Haftung

Das wirtschaftliches Risiko liegt beim Einsatzbetrieb.

Der Verleiher haftet dem Einsatzbetrieb gegenüber nicht für die

ordentliche Arbeitsleistung (auch nicht für die Ausführung, lege artis).

Er haftet nur für die sorgfältige Suche, Auswahl und Instruktion des

Arbeitnehmers.

Der Einsatzbetrieb trägt somit bei Ausfall oder mangelhafter

Arbeitsleistung das wirtschaftliche Risiko.

Evtl. kann er vom Verleiher verlangen, dass ungenügende Arbeitnehmer

ausgewechselt werden.

Das wirtschaftliches Risiko liegt beim Anbieter.

OR 398: Schuldet ein sorgfältiges Tätigwerden für den Auftraggeber; er

haftet somit, wenn die DL von schlechter Qualität sein sollte & trägt das

Risiko des Ausfalls.

Personalverleihvertrag (CPC 872)

Nicht in Positivliste aufgeführt (Anhang 1a VöB), daher BöB nicht

anwendbar; keine BöB-Beschaffung

Informatikdienstleistungsauftrag (CPC 84)

In Positivliste aufgeführt (Anhang 1a Ziff. 7 VöB), daher BöB anwendbar

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Vorteile

flexible Kapazitätsanpassung

schnell einzurichten

Nachteile

Das Risiko / Haftung für das Arbeitsergebnis trägt Einsatzbetrieb.

Kann illegale Umgehung von Beschaffungsvorschriften sein

Deshalb

Auf Inanspruchnahme von Personalverleih ist möglichst zu

verzichten

Vor- / Nachteile des Personalverleihs

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Projektmanagement

Jürg Häubi

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In der Planungsphase einer Beschaffung werden die

meisten der späteren Risiken festgelegt, auch ungewollt.

Es sind insb. folgende Punkte unbedingt zu klären:

Beschaffungsrechtliche Vorgaben mit ID PPF

Umfassende, aber nicht einschränkende Spezifikationen unter

Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus (spätere Wartung /

Unterhalt / Ausbau / ggf. Upgrade / ggf. Optionen)

Daraus Abnahmeprozesse und Bedingungen ableiten für die

spätere Vereinbarung mit dem Lieferanten

Detaillierte Mengengerüste und genaue Umschreibung der

Leistungen formulieren

Beistellungen der ETH sauber definieren und eingrenzen

Terminplan mit verzugsrelevanten Meilensteinen definieren

Jürg Häubi

Planungsphase

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Nachdem die Ausschreibung rechtlich korrekt abgelaufen ist,

wird grundsätzlich ein Vertrag unterzeichnet.

In der Realisierungsphase geht es darum:

Realisieren des Vereinbarten

Abwehren unberechtigter Ansprüche des Lieferanten

Geltendmachung berechtigter Ansprüche der ETH (Termine,

Gewährleistungsfälle, vertragskonforme Leistung usw.)

Falls notwendig, rechtzeitig mahnen und allfällige «Probleme»

dokumentieren

Wenn nötig, das vertraglich korrekte Änderungswesen managen.

Beenden und Unterzeichnung der Abnahmeprotokolle

Zahlungen durchführen

Gewährleistung managen

Jürg Häubi

Realisierungsphase

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?

Jürg Häubi

Fragen & Antworten

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Alle AGBs der ETH und IT-AGB des Bundes

www.fc.ethz.ch/services/einkaufen

IT-Beschaffungen

www.id.ethz.ch/services/category/ppf

BBL Homepage

www.bbl.admin.ch

Kontakte bei ID PPF

[email protected], [email protected] oder

[email protected], sowie [email protected]

Rechtsdienst der ETH

www.rechtsabteilung.ethz.ch

Jürg Häubi

Linksammlung/ Kontakte

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Gesetzesgrundlagen

www.seco.admin.ch/seco/de/home/Arbeit/Personenfreizugigkeit_Arbei

tsbeziehungen/Private_Arbeitsvermittlung_und_Personalverleih.html

Weisungen

www.treffpunkt-arbeit.ch

Bewilligte Personalverleiher

www.avg-seco.admin.ch/WebVerzeichnis/ServletWebVerzeichnis

Compliance Richtlinien der ETH Zürich www.share.ethz.ch/sites/rechtssammlung/Rechtssammlung/1

Grundlegende Erlasse und ETH-Bereich/Compliance Guide.pdf

Linksammlung Personalverleih

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Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB)

www.admin.ch/ch/d/sr/c172_056_1.html

Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (VöB)

www.admin.ch/ch/d/sr/c172_056_11.html

Ausschreibungsplattform SIMAP

www.simap.ch

Standards und Richtlinien

www.isb.admin.ch

Rekursentscheide BVger

www.bvger.ch/publiws/?lang=de

Linksammlung WTO Ausschreibungen

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Danke für die Aufmerksamkeit!

Danke für Ihre Rückmeldungen!

Jürg Häubi

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Ergänzungen

Jürg Häubi

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|| 68Jürg Häubi

INCOTERMS®

Quelle: http://www.agilitylogistics.com/EN/PublishingImages/temp/incoterms.html

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Nutzungsrechte, Kopierrechte (Sicherungszwecke,

Dekomprimierung, Reverse Engineering usw.), Source

Code, Upgrade, Update, Wartung und Kompatibilität mit

alten Versionen

Es gibt viele verschiedene Open Source Lizenzen

Jürg Häubi

Besonderheiten bei Software

Quelle: blogs.oracle.com

über google search:

open source license eula gnu

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Hier geht es im Besonderen um den Schutz und die

Verletzung von Rechten hinsichtlich der Benutzung der

Software:

Nutzen, Speichern, Änderungen, Weiterverkauf, aber auch, um

Themen rund um Eigentums-, Patent-, Urheber- und Markenrecht.

Bei Besonderheiten ist immer der Rechtsdienst

einzubeziehen!

Jürg Häubi

Schutzrechte

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Verzug Wir kaufen einen Rechner, der perfekt läuft, aber 3 Wochen zu spät geliefert

wird.

Mangelhafte Leistung (Sachgewährleistung)

Die vom Lieferanten gelieferte Speisung schaltet immer wieder grundlos ab.

Beschädigung (Produktehaftung/ Folgeschäden)

Aufgrund einer durch das gekaufte Leitsystem erzeugten Überspannung

fängt ein Relais Feuer, welches auf das Rechenzentrum übergreift, das

Rechenzentrum der ETH brennt ab.

Rechtsgewährleistung (Schutzrechte)

Ein Lieferant verkauft uns Software mit Komponenten, die er nicht sauber

vom Hersteller lizenziert hat oder welche Patentverletzungen beinhalten.

Open Source Software (Schutzrechte)

Verlockung der freien Verfügbarkeit und Infizierung

Jürg Häubi

Beispiele von Risiken

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Vertrag als Grundlage/ Begrenzung

Schaden ist vorhanden

Vertragsverletzung

Haftungsbegründete Ursache

(«es gibt einen Schuldigen oder eine Kausalhaftung»)

Kausalzusammenhang

Jürg Häubi

Haftpflicht

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Im Gegensatz zu den Haftungen für Schäden, braucht es bei

Pönalen keinen Schadensnachweis.

Verzug (schlecht- oder nichterfüllen des Vertrags in zeitlicher Hinsicht)

(hierfür relevante Meilensteine auswählen/ muss schriftlich angemahnt werden, ausser im

Vertrag sei der Automatismus vereinbart)

Verfahrensgrundsätze (z.B. AGB WV Art. 5.3/ 22.6)(Arbeitsschutzbestimmungen, Arbeitsbedingungen und Lohngleichheit für Frau und Mann;

Geheimhaltung; Integritätsklausel usw.)

Performance Pönale(z.B. Service Level Agreement nicht eingehalten usw.)

Jürg Häubi

Pönalen (Konventionalstrafe)(z.B. AGB WV, Art. 20)

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Anstellung über HR

Es gelten die entsprechenden personalrechtlichen

Bestimmungen. Vgl. ETH Compliance Guide

Zuständig: HR

Themen:

ETH-Mitarbeiter einsetzen

Befristete Anstellung (Stundenlohn/ Monatslohn)

Festanstellung

«im Auftrag der ETH geleistete Dienste»

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Verleih eines Angestellten (Personalverleih)

EinsatzbetriebA

VerleihvertragPersonalverleiher

B

ArbeitnehmerC

schliesst

Arbeitsvertrag

C arbeitet bei A,

A hat Weisungsrecht

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Unterverleih:

verbotenes Vier- oder Mehrecksverhältnis

Arbeitgeber (Verleiher) Subunternehmer

(Arbeitgeber,

Einsatzbetrieb?)

Arbeitnehmende Dritter (Einsatzbetrieb?)

? ?

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Der Personalverleih aus dem Ausland in die Schweiz ist

nicht gestattet (Art. 12 Abs. 2 AVG).

Ein direkter Verleih durch einen ausländischen Verleiher

ist verboten.

Ein indirekter Verleih im Rahmen einer

Dienstleistungserbringung ist auch verboten (Ausnahme:

Arbeitnehmende stammen von CH-Verleiher).

Verbotener Verleih aus dem Ausland

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Der Mitarbeiter muss beim Personalverleiher angestellt sein.

Der Vertrag mit dem Verleiher muss schriftlich sein.

Vertrag kann auf eine bestimmte Person ausgefertigt sein.

Spezielle Vertragsvorlage kommt zum Zug.

Der Personalverleiher muss in der Schweiz ansässig sein.

Der Personalverleiher muss i.d.R. über eine Bewilligung

verfügen (es gibt Ausnahmen).

Der Einsatzbetrieb ist für die Einhaltung von Nacht- und

Sonntagsarbeitsregeln (Bewilligungspflicht!) sowie der

Arbeitszeit- und Pausenregelungen verantwortlich.

Zu beachten