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INFORMATIONEN Abschlussbericht zur Sonderaktion der Arbeitsschutzverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt „Sicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen“ – SANA – 2001 – 2004 Landesamt für Verbraucherschutz Fachbereich Arbeitsschutz

INFORMATIONEN · Rechtsgrundlagen ... welchen Stellenwert der Arbeits- und Gesundheitsschutz in einem Unternehmen hat

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INFORMATIONEN

Abschlussberichtzur Sonderaktion

der Arbeitsschutzverwaltung desLandes Sachsen-Anhalt

„Sicherheit und Gesundheitsschutzan nichtstationären Arbeitsplätzen“

– SANA –2001 – 2004

Landesamt für VerbraucherschutzFachbereich Arbeitsschutz

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Landesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Fachberachberachberachberachbereich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 ArbeitsschutzSicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen – SANA – 2001-2004

Abschlussbericht zur Sonderaktionder Arbeitsschutzverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt

„Sicherheit und Gesundheitsschutzan nichtstationären Arbeitsplätzen“

– SANA –2001 – 2004

Erarbeitet von der Projektgruppe SANAim Landesamt für Verbraucherschutz

Sachsen-AnhaltFachbereich 5 - Arbeitsschutz -

Zusammenfassung:

Dessau, den 12. Juli 2004

Schlüsselwörter:

Nichtstationärer Arbeitsplatz – ambulante Pflege – Dienstleis-tungen in Haus, Hof und Garten – Schädlingsbekämpfung,Begasung, Holzschutz – Gebäudereinigung – Arbeitsanforde-

rungen, Arbeitsbedingungen, Gefährdungen – Belastungen,Beanspruchungen, Stressoren – Gestaltungsempfehlungen

Nichtstationäre Arbeitsplätze, die zusätzlich häufig noch mitwechselnden Arbeitsinhalten verbunden sind, sind eine Formflexibler Erwerbstätigkeit. Diese Arbeitsplätze waren mit den bis-herigen Revisionstechniken der Arbeitsschutzbehörden hinsicht-lich der Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzesbesonders schwer zu beeinflussen. Ähnlich der Tätigkeit aufBaustellen sind die Beschäftigten nicht an einem festen Betriebs-standort tätig, sondern wechseln meist mehrmals am Tag ihrenArbeitsort, oftmals auch ihre Arbeitstätigkeiten und werden in

Fremdbetrieben sowie privaten Haushalten tätig. Ein Höchst-maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, ein ständiges Ein-stellen auf neue Situationen wird täglich von ihnen erwartet.Schwerpunkt der Sonderaktion war die Entwicklung einesMethodeninventars zur Kontrolle nichtstationärer Arbeits-bedingungen und die Verbesserung des Arbeits- undGesundheitsschutzes an einer Vielzahl von nichtstationärenArbeitsplätzen, die bisher in dieser ganzheitlichen Qualität kaumeine Berücksichtigung im Arbeitsschutz fanden.

Danksagung:

Auch wenn die fachliche Verantwortung für die Sonderaktionbei der Projektgruppe lag, so konnte diese Aufgabe nur er-folgreich realisiert werden durch das Engagement zahlreicherMitarbeiter in der Arbeitschutzverwaltung Sachsen-Anhalts.Ausschlaggebend für den erfolgreichen Verlauf des Projektes

war aber auch das selbstverständliche Mitwirken der Verant-wortungsträger in den Betrieben und die natürliche und be-reitwillige Art der zahlreichen Beschäftigten an nichtstationärenArbeitsplätzen, die uns Gelegenheit gaben, ihrer Arbeit beizu-wohnen und die offen für Gespräche zur Verfügung standen.

Landesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Fachberachberachberachberachbereich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 ArbeitsschutzSicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen – SANA – 2001-2004

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Inhaltsverzeichnis

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1. Aufgabenstellung ......................................................................................................................................................3

2. Rechtsgrundlagen .....................................................................................................................................................3

3. Zeit, Ort, Ausführende ...............................................................................................................................................4

4. Methodisches Vorgehen ...........................................................................................................................................44.1 Vorbereitungen ..........................................................................................................................................................44.1.1. Überblick ...................................................................................................................................................................44.1.2. Bildung der Projektgruppe SANA ..............................................................................................................................44.1.3. Erfahrungen der Arbeitsschutzverwaltung Sachsen-Anhalts ....................................................................................44.1.4. Schwerpunktkontrollen als Pilotvorhaben .................................................................................................................64.1.5. Auswahl der Berufsgruppen ......................................................................................................................................74.1.6. Modularer Checklistenaufbau ...................................................................................................................................84.1.7. Rechentechnische Unterstützung ...........................................................................................................................104.2. Durchführung der Sonderaktion ..............................................................................................................................104.2.1. Information Beteiligter und Dritter ...........................................................................................................................104.2.2. Revisionen am Betriebssitz ..................................................................................................................................... 114.2.3. Revisionen am nichtstationären Arbeitsplatz .......................................................................................................... 114.2.4. Befragung der Beschäftigten ...................................................................................................................................12

5. Auswertung .............................................................................................................................................................135.1. Ergebnisse der Überwachungs- und Beratungsstrategie in den Berufsgruppen –

Zusammenfassung und Bewertung des Datenmaterials ........................................................................................135.1.1. Ambulante Pflege ....................................................................................................................................................135.1.2. Dienstleistungen in Haus, Hof und Garten ..............................................................................................................185.1.3. Gebäudereinigung ..................................................................................................................................................225.1.4. Schädlingsbekämpfung/Begasung/Holzschutz .......................................................................................................265.1.5. Verwaltungshandeln ................................................................................................................................................275.2. Auswertung des methodischen Vorgehens .............................................................................................................27

6. Bewertung nichtstationärer Arbeit ...........................................................................................................................30

7. Abschluss der Sonderaktion und Ausblick ..............................................................................................................36

Anhang ....................................................................................................................................................................38Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................................................38Tabellenverzeichnis .................................................................................................................................................38Anlagenverzeichnis .................................................................................................................................................38Abkürzungsverzeichnis ...........................................................................................................................................39Weiterführende Literatur .........................................................................................................................................39Anlagen ...................................................................................................................................................................40

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1. Aufgabenstellung

Branchen- und tätigkeitsübergreifend ist in der Arbeitswelt einezunehmende Flexibilisierung zu beobachten. Arbeitszeit, Ar-beitsort, Arbeitsanforderungen und Beschäftigungsverhältnissewechseln in immer kürzeren Abständen. J. KOCKA beschreibtdie Entwicklung treffend wie folgt: „Die Elastizität der Erwerbs-arbeit und die Fluidität der Arbeitsverhältnisse nehmen zu, dieörtliche und zeitliche Fragmentierung der Arbeitsplätze schrei-tet voran. Die Organisation der Unternehmen nimmt Netzwerk-charakter an, die Beschäftigten müssen einen größeren Teildes Risikos selbst übernehmen, die Bindung an den einzel-nen Betrieb scheint sich zu lockern. Die Flexibilitätszumutun-gen an die Einzelnen steigen.

„Ein neues Zeitregime entsteht in den Grauzonen zwischenArbeits- und Freizeit, mit Teilzeit und Gleitzeit, mit neuenFreiheitschancen und Abhängigkeiten. Manche dieser Verän-derungen seit den 1970er Jahren kehren Trends der letztenzwei Jahrhunderte um. Was all dies bedeutet, ist noch nichtvöllig klar.“1)

Durch den Wandel in der Arbeitswelt entstehen für die Akteu-re im Arbeits- und Gesundheitsschutz (Unternehmer, Beschäf-tigte, Arbeitsschutzverwaltung u.a.m.) neue Anforderungenbezüglich der Aufgaben und Zielstellungen, Handlungsfelder,Strategien, Strukturen und Organisationsformen sowie dererforderlichen Kompetenzen/ Qualifikationen.2) Denn bei al-len Chancen in der sich entwickelnden Arbeitswelt ist es nichtzu übersehen, dass sich der Strukturwandel auch auf dasBelastungsgeschehen der Beschäftigten auswirkt.

„Menschen sind trotz technologischer Fortschritte in allen Bran-chen und besonders im Dienstleistungssektor nach wie vordie wesentliche Ressource für die erfolgreiche Realisierungvon Unternehmenszielen. Der wirtschaftliche Erfolg einesUnternehmens hängt in nicht zu unterschätzendem Ausmaßevon der Nutzung dieser Ressourcen ab. Mitarbeiter sind Re-präsentanten ihrer Firma. Ihr Auftreten und ihre fachlichen undsozialen Kompetenzen bestimmen das Image des Unterneh-mens maßgeblich mit. Fehlzeiten durch Erkrankungen undFluktuation mit einem Verlust an „Know-how“ wirken sich ne-gativ auf die Wirtschaftlichkeitsziele eines Unternehmens aus.Daher ist es wichtig, Arbeitsbedingungen herzustellen, die Si-cherheit und Gesundheit der Mitarbeiter gewährleisten und

fördern und so die optimale Nutzung der Ressource Mitarbei-ter ermöglichen.“3)

Die Sonderaktion „Sicherheit und Gesundheitsschutz an nicht-stationären Arbeitsplätzen – SANA“ beinhaltet die Untersu-chung nichtstationärer Arbeitsplätze und beschränkt sich so-mit nur auf Teilaspekte flexibler Erwerbstätigkeit. Berufs-gruppen aus dem Bereich der klassischen Dienstleistungen,die durch flexible Arbeitszeiten, Arbeitsorte und Arbeitsan-forderungen gekennzeichnet sind, waren Inhalt des Projek-tes.

Bislang angewandte Überwachungsstrategien ließen für eineReihe von Berufsgruppen kaum eine wirksame Überwachungnichtstationärer Arbeitsplätze zu.

Ziele der Sonderaktion waren daher

• die Diskussion und die Entwicklung von Überwachungs-und Beratungsstrategien bei nichtstationären Arbeitsplät-zen mit vielfältigen Tätigkeiten auch unter Beachtung spe-zifischer tätigkeitsunabhängiger Gefährdungsmomente,

• die Erprobung dieser Strategie in den Berufsgruppen am-bulante Pflege, Dienstleistung in Haus, Hof und Gartensowie Schädlingsbekämpfung/Begasung/Holzschutz,

• die Weiterentwicklung der erprobten Überwachungs- undBeratungsstrategie nach den ersten Erfahrungen sowie dielandesweite Fortführung der Sonderaktion in den Berufs-gruppen ambulante Pflege, Dienstleistungen in Haus, Hofund Garten sowie Gebäudereinigung,

• die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzesin den untersuchten Berufsgruppen einschließlich derErarbeitung von Gestaltungsempfehlungen zur Verbesse-rung der Arbeitsbedingungen und

• die Aufarbeitung und Verallgemeinerung vorliegender Er-gebnisse und Erkenntnisse.

Die Arbeitsschutzverwaltung Sachsen-Anhalts schließt 2004die Sonderaktion ab und wird die praxistaugliche aussage-kräftige Überwachungs- und Beratungsstrategie in das künfti-ge Revisionsspektrum einfließen lassen.

1) Last und Lust, Arbeit im Wandel, JÜRGEN KOCKA, BArbBl. Nr. 7-8/20022) Wandel in der Arbeitswelt – wichtige Tendenzen und ihre Auswirkungen auf Ge-

sundheit und Gesundheitsschutz, WOLFGANG QUAAS, Otto-von-Guericke-Universi-tät Magdeburg, Institut für Arbeitswissenschaft, Fabrikautomatisierung und Fabrik-betrieb, 2002

3) Beschäftigte im Außendienst: psychosoziale Arbeitsbedingungen, G. STROBEL,U. LEHNIG, Forschungsbericht 1002 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz undArbeitsmedizin, Dortmund/Berlin/Dresden 2003, Wirtschaftsverlag NW

2. Rechtsgrundlagen

In der Sonderaktion wurden die wesentlichen Aspekte desArbeitsschutzes überprüft. Ausgangspunkt dafür waren die ent-sprechenden Rechtsvorschriften (Gesetze, Verordnungen, all-gemeine Verwaltungsvorschriften, Regelwerk der gesetzlichen

Unfallversicherungsträger, allgemein anerkannte Regeln derTechnik, Hygiene und Arbeitsmedizin und gesicherte arbeits-wissenschaftliche Erkenntnisse). Die berücksichtigten Rechts-vorschriften sind Inhalt der Anlage 1.

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3. Zeit, Ort, Ausführende

4) Seit dem 28.01.2003 existiert auf der Grundlage des Kabinettsbeschlusses derLandesregierung Sachsen-Anhalt vom 04.10.2002 sowie des GemeinsamenRunderlasses vom 15.10.2002 das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt (LAV LSA). Das bisherige Landesamt für Arbeitsschutz (LAS) und diebisherigen Staatlichen Gewerbeaufsichtsämter in Dessau, Halberstadt, Halle,Magdeburg, Naumburg und Stendal sowie das Landesuntersuchungsamt fürGesundheit-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LUA) wurden darin zusammen-gefasst.

Die Sonderaktion „Sicherheit und Gesundheitsschutz an nicht-stationären Arbeitsplätzen“ wurde im Zeitraum 2001-2004 kon-tinuierlich realisiert. Die Diskussion über verschiedene Mög-lichkeiten der Kontrolle des Arbeits- und Gesundheitsschutzesan nichtstationären Arbeitsplätzen wurde bereits im IV. Quar-tal 2001 geführt. Die Ausarbeitung der Arbeitsmaterialien(Beratungsunterlagen und Checklistenmaterial) war vorerstzum Ende des I. Quartals 2002 abgeschlossen, so dass diedamaligen Staatlichen Gewerbeaufsichtsämter4) (GAA) Anfang

des II. Quartals 2002 beginnen konnten, Betriebe und nicht-stationäre Arbeitsplätze aufzusuchen. Nach Abschluss derRevisionen erfolgte im IV. Quartal 2002 die Auswertung desumfassenden Datenmaterials. Mit Abschluss der Erprobungder Überwachungs- und Beratungsstrategie wurde zu Beginndes Jahres 2003 das Material aufgrund der gewonnenen Er-fahrungen und Erkenntnisse partiell überarbeitet. Anschließendkonnte die Sonderaktion 2003 landesweit gemäß Jahresplander Arbeitsschutzverwaltung (Tabelle 1) fortgesetzt werden.

Tabelle 1 Anzahl der gemäß Jahresplan 2003 vorgesehenen Betriebsrevisionen

Dezernat Berufsgruppe

Ambulante Pflege Dienstleistungen in Haus, Hof undGarten

Gebäudereinigung

Anz. der Betr. ländl. Bereich Stadt Anz. der Betr. Nachkontrollen Neue Betr. Anz. der Betr. EG 45.45.3 Gebäudereinigung(Baugrobreinigung),EG 45.45.3 Reinigung neuerrichteter Gebäude,EG 74.7 Reinigung vonGebäuden, Inventar undVerkehrsmitteln,EG 74.70.1 Fensterreinigung,EG 74.70.1 Innenreinigung vonGebäuden,EG 74.70.1 Reinigung vonGebäuden, Räumen, Inventar(ohne Fassadenreinigung),keine Krankenhausreinigung,zwei bis drei Arbeitsortwechselpro Schicht

West 10 5 5 10 10

Ost 10 5 5 10 10

Mitte 10*) 5 5 10 10

Nord 10*) 5 5 10 10

Süd 15 7 8 15 7 8 15

*) Die Dezernate führen jeweils fünf Nachkontrollen durch (Überprüfung der Nachhaltigkeit) und kontrollieren jeweils fünf weitere ambulante Pflegedienste

Keine weitere

Differenzierung

4. Methodisches Vorgehen

4.1. Vorbereitungen

Die Verbesserung der Gesundheit der Beschäftigten bei derArbeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Alle beteilig-ten Akteure im Arbeitsschutzsystem, Unternehmer und Be-schäftigte, Träger der gesetzlichen Unfallversicherung undKrankenkassen, Standesvertreter und Gewerkschaften, habenhierbei ihren Teil beizutragen. Die Staatliche Arbeitsschutz-verwaltung hat in diesem vernetzten System u.a. die Aufga-be, gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung zu initiieren, zufördern und zu fordern. Die zu entwickelnde Überwachungs-und Beratungsstrategie sollte dabei folgenden Grundprinzipi-en genügen

• Nachhaltigkeit,

• Ganzheitlichkeit,

• Zielgruppenorientierung,

• Mitarbeiterbeteiligung und

• Kooperation.

4.1.1. Überblick

Zur Lösung der Aufgabenstellung wurde folgende Strategie er-arbeitet. Abb. 1 zeigt das methodische Vorgehen im Überblick.

4.1.2. Bildung der Projektgruppe SANA

Zur zentralen Vorbereitung und Auswertung der Sonderaktionwurde speziell eine Projektgruppe innerhalb der Arbeitsschutz-verwaltung Sachsen-Anhalts gebildet. Bereits durch die Grup-penzusammensetzung konnte im methodischen Ansatz ein ganz-heitliches, vor allem auf die Praxis bezogenes Herangehen ge-währleistet werden. Die Vorstellung der Mitglieder der Pro-jektgruppe einschließlich ihrer Aufgaben ist Inhalt der Anlage 2.

4.1.3. Erfahrungen der ArbeitsschutzverwaltungSachsen-Anhalt

Dem Ministerium für Gesundheit und Soziales des LandesSachsen-Anhalt wurde in Vorbereitung auf die geplanteSonderaktion im Juni 2001 ein Bericht über Art und Umfangvon Arbeiten ohne stationären Arbeitsplatz einschließlich ers-ter Lösungsansätze zur Kontrolle der Arbeitsschutzsituationübergeben. Grundlage dieser Zusammenfassung waren dieAussagen der Staatlichen Gewerbeaufsichtsämter. In der Ta-belle 2 werden die aus ihrer Sicht erkannten Gefährdungenund ihre Ursachen bei wechselnden Arbeitsorten benannt.

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Bildung der Projektgruppe

Erfahrungen der ArbeitsschutzverwaltungSachsen-Anhalts

Durchführung von Schwerpunkt-kontrollen als Pilotvorhaben

Literaturrecherche

Entwicklung einer Überwachungs- und Beratungsstrategie für nichtstationäre Arbeitsplätze

Diskussion der Überwachungs- und Beratungsstrategie mitBerufsverbänden Gesetzlichen Unfallversicherungs-

trägernGewerkschaften

Erprobung der Überwachungs- und Beratungsstrategie in den Berufsgruppen

Ambulante Pflege

Dienstleistungen in Haus, Hof und Garten

Schädlingsbekämpfung/Begasung/Holzschutz

durch

KontrolleBetriebssitz nichtstationärer Arbeitsplatz

BefragungArbeitgeber Beschäftigte

Berufsgruppenbezogene Auswertung,Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes,Öffentlichkeitsarbeit und Methodische Auswertung

Aufarbeitung, Verallgemeinerung und Verbreitung der Ergebnisse und Erkenntnisse über nichtstationäre Arbeit

Einbeziehung der Überwachungs- und Beratungsstrategie in das Revisionsspektrumder Arbeitsschutzverwaltung Sachsen-Anhalts

Abb. 1 Methodisches Vorgehen im Überblick

Ein Großteil der in Tabelle 2 erwähnten Belastungen ist nicht nur für nichtstationäre Arbeit charakteristisch. Es sind Gefährdun-gen, die in vielen Unternehmen bestehen und deren Auswirkungen davon abhängig sind, welchen Stellenwert der Arbeits- undGesundheitsschutz in einem Unternehmen hat. Die unternehmerische Fürsorge bestimmt insofern die Gefährdungssituationerheblich.

Die unter

N – Soziale Isolation des Arbeitnehmers, Bewältigung extremer Gefühle;

O – Hohes Arbeitstempo, Leistungsdruck;

P – Gefahr einer Selbstausbeutung und

Q – Gefühl der Bedrohung

genannten Gefährdungen wurden bisher durch die Arbeitsschutzverwaltung nur unzureichend überprüft. Erstmals sollte in derSonderaktion versucht werden, durch Befragung von Beschäftigten psychische und soziale Belastungen bzw. Beanspruchungs-folgen zu erfassen und zu bewerten.

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Tabelle 2 Gefährdungen und deren Ursachen bei wechselnden Arbeitsorten

Code Gefährdungen Ursachen

A Zu geringe Einarbeitung (erhöhtes Unfallrisiko) Zeitlich schnell wechselnde Einsatzorte und Arbeitsaufgaben, damitgeringe Übung im Umgang mit Arbeitsmitteln, AN werden teilweiseerst kurzfristig über Einsatzort und Einsatzart informiert (erst amVortag, Anruf zu Hause am Abend vorher etc.).

B Keine oder unzureichende Unterweisung über Gefährdun-gen vor Ort

C Fehlende oder unzureichende PSA Kenntnis über Erfordernis fehlt, Kontrolle fehlt

D Unsachgemäßer Gebrauch von Arbeitsmitteln, elektrischenBetriebsmitteln bzw. Gebrauch defekter Arbeitsmittel;Nutzung der Stromkreise, des technischen Gerätes derKunden einschließlich der Werkzeuge

Austausch und Reparatur von defekten Arbeitsmitteln organisato-risch schwierig, AN arbeitet teilweise mit privat angeschafftenArbeitsmitteln

E Mangelnde Kontrolle und Informationsaustausch AN arbeitet kurzzeitig oder langfristig im anderen Bundesland oderim Ausland

F Fehlende Betriebsanweisungen Zeitlich und inhaltlich stark wechselnde Tätigkeiten

G Fehlende Information des AN zur Notrufkette, Fluchtweg-situation, Brandbekämpfung am nichtstationären Arbeits-platz (z.B. Einsatzbetrieb), mangelhafte Erste Hilfe

Ständig wechselnde Einsatzorte

H Fehlende Übertragung von Unternehmerpflichten Teamzusammensetzung ändert sich häufig, Arbeitsaufgabenwechseln zeitlich und inhaltlich

I Mangelnde Kenntnis von Belastungen, unbekannteInfektionsrisiken, Allergisierung, (Einsatz bei akut bzw.chronisch Kranken, Tierhaltern)

Gruppe der „Außenmitarbeiter“ bleibt bei Gefährdungsbeurteilungenwegen der stark wechselnden Arbeitsplatzbedingungen (Lärm,Klima, räumliche Bedingungen) bisher oftmals unberücksichtigt,Bewertung ist aufwendiger bzw. wird pauschalisiert

J Alleinarbeit, fehlende Notrufmöglichkeit Serviceleistungen werden oft in Einzelarbeit erbracht, Gefahren-situationen müssen allein bewältigt werden

K Fahrtätigkeit Serviceleistungen erfordern wachsende Mobilität mit langen Fahr-/bzw. Wegezeiten, neben der erhöhten Unfallgefahr im Verkehrs-geschehen wirkt Stress durch Stau, Witterungsbedingungen, Unfälle

L Außenklima Serviceleistungen bedingen ganztägigen Aufenthalt im Freien,fehlende Möglichkeit der Erwärmung

M Fehlende bzw. unzureichende Sanitär- bzw. Sozialanlagen AN ist auf Einrichtungen beim „Kunden“ angewiesen, nutztEinrichtungen im familiären Bereich, bei mehrtägigen AufträgenÜbernachten in Fahrzeugen

N Soziale Isolation des Arbeitnehmers, Bewältigung extremerGefühle

Ständig wechselnde Kollegen oder Alleinarbeit, eingeschränkteKommunikation, AN hat durch die soziale Isolation bei derErbringung von Serviceleistungen wenig oder keine Unterstützungbei der Bewältigung von Gefühlen (Trauer, Schmerz etc.)

O Hohes Arbeitstempo (Leistungsdruck) Wettbewerbssituation bedingt immer kürzere Zeitvorgaben durchden Auftraggeber

P Gefahr einer Selbstausbeutung Hohes Arbeitstempo durch Zielvorgabe des AG, Angst vor Verlustdes Arbeitsplatzes, fehlende Kontrolle der Arbeitszeit durch denArbeitgeber, schlechte oder keine Stellvertreterregelungen, Ausfälledurch Krankheit werden organisatorisch schlecht beherrscht

Q Gefühl der Bedrohung AN ist durch Alleinarbeit identifizierbar und eher persönlichenAttacken ausgesetzt

R Lange zeitliche Inanspruchnahme (tägl. Arbeitszeit >10 h),keine oder keine feststehenden Pausen, nichtvorhersehbarer Ausfall von Personal

Unternehmensziel „Kundenzufriedenheit“ wird bei dem Erbringenvon Serviceleistungen über den Arbeitnehmerschutz gestellt, langeAnfahrtswege, Stau, unvorhersehbare Schwierigkeiten bei derLeistungserbringung

S Infektionsgefährdung

T Gefährdung beim Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen

U Gefährdung beim Umgang mit Gefahrstoffen

V Mangelhafte Sicherung der Arbeitsplätze auf öffentlichenStraßen und Wegen bei Instandhaltungsarbeiten

4.1.4. Schwerpunktkontrollen als Pilotvorhaben

In zwei Regionalbereichen der Gewerbeaufsicht wurden imJahr 2001 die Schwerpunktkontrollen5) „Ganzheitlicher Arbeits-schutz bei Tätigkeiten der Hausmeisterbranche“ und „Sicher-heit und Gesundheitsschutz im Schornsteinfegergewerbe“durchgeführt. Beide Schwerpunktkontrollen dienten unter an-derem auch zur Vorbereitung der Sonderaktion „Sicherheit und

Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen“. Hierbeierprobte Arbeitsmaterialien und gewonnene Erkenntnisse bil-deten u.a. die Grundlage für die Planung, Durchführung undAuswertung der Sonderaktion 2002.

5) Eine Schwerpunktkontrolle ist eine im Aufsichtsbereich eines Dezernates durch-geführte Kontrolle zu arbeitsschutzrechtlich relevanten Sachverhalten. EineSonderaktion ist dagegen eine von der Arbeitsschutzverwaltung landesweit durch-geführte Kontrolle zu arbeitsschutzrechtlich relevanten Sachverhalten.

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Die Palette der Tätigkeiten, die durch die Berufsgruppe Haus-meister angeboten wird, ist sehr unterschiedlich. Sie reichtvon klassischen Handwerkerleistungen über die Gebäude-reinigung, Gartenarbeiten bis hin zum Einkauf für Privatper-sonen. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse wurde dieEntscheidung getroffen, diese Schwerpunktkontrolle 2001 ei-nes GAA als Bestandteil der Sonderaktion 2002 fortzuführen.Auf die Auswahl weiterer Berufsgruppen wird im folgendenGliederungspunkt detaillierter eingegangen.

Von der Schwerpunktkontrolle „Sicherheit und Gesundheits-schutz im Schornsteinfegergewerbe“ wurden für die Vorberei-tung der Sonderaktion „Sicherheit und Gesundheitsschutz annichtstationären Arbeitsplätzen“ folgende Anregungen undImpulse übernommen:

• Bereits bei der Erarbeitung des Überwachungs- undBeratungsmaterials ist eine effektive Zusammenarbeit mitden gesetzlichen Unfallversicherungsträgern und den Be-rufsverbänden anzustreben.

• Zum Teil konnten die Checklisten „Allgemeine Betriebsan-gaben“, „Betriebliche Arbeitssicherheitsorganisation“,„Maßnahmen nach dem Arbeitsschutzgesetz“, „Arbeits-stättensituation“ übernommen werden.

4.1.5. Auswahl der Berufsgruppen

Zahlreiche Beschäftigte – vor allem im Dienstleistungsbereich– arbeiten an nichtstationären Arbeitsplätzen (Tabelle 3).

Zur Auswahl der Berufsgruppen für die Sonderaktion 2002wurden folgende Kriterien herangezogen

• vielseitige Tätigkeiten mit zeitlichen und örtlichen Wech-seln,

• vorhandene Informationen zu einem erhöhten Gefährdungs-potenzial (Unfallhäufigkeit, Revisionsergebnisse, Anfragenund Beschwerden),

• öffentliche Informationen zu bestehenden Gefährdungs-potenzialen (Printmedien einschließlich der Jahresberich-te der Arbeitsschutzverwaltungen anderer Bundesländer,Internet),

• fragmentiertes Wissen zur Berufsgruppe,

• scheinbar steigende Beschäftigtenzahlen und

• schwere Planbarkeit des Arbeitsablaufes.

Tabelle 3 Übersicht zu Berufsgruppen mit nichtstationären Arbeitsplätzen (Auswahl)

Lfd. Nr.Berufsgruppe 1 Service-, Montage- und Installationsleistungen (z.B. Maschinen- und Anlagenbau, Energiewirtschaft) 2 Vertreter 3 Zeitarbeitsfirmen und Arbeitnehmerüber-lassungen, Verleih von Arbeitsmitteln mit und ohne Personal 4 Zustelltätigkeiten 5 Bergungsdienste, Autoabschleppdienste 7 Wach- und Sicherheitsdienste 8 Spezielle Dienstleistungen (z. B. Ablesen des Wärmeverbrauchs) 9 Sanierungsgesellschaften10 Speditionen, Güternah- und -fernverkehr11 Medien (Reporter, Aufnahmeteams)12 Ambulante Pflege13 Mobile Imbissunternehmen (Fahrrad, Träger zu Fuß)14 Prüfdienste (u.a. Unternehmensberater, Betriebsprüfer)15 Gebäudereiniger (mit Fassadenreinigung, Grünanlagenpflege, Bauendreinigung etc.)16 Schornsteinfeger17 Außendienste der Behörden, z.B. Vollstreckungsbeamte der Justiz, Polizei, Feuerwehr, Mitarbeiter von Sozialämtern (Streetworker,

Sozialpfleger), Mitarbeiter von Ordnungsämtern, Gesundheitsämtern, Veterinärämtern, medizinischer Dienst der Krankenkassen,Gemeindemitarbeiter u.a.m.

18 Lieferung und Aufstellen von Möbeln19 Dienste der Hauswirtschaftspflege20 Hol- und Bringedienste, Kurierdienste21 Hausmeisterdienste/Dienstleistungen in Haus, Hof, Garten22 Schädlingsbekämpfung/Begasung/Holzschutz23 Fremdenführer, Reiseveranstalter24 Detekteien25 Dolmetscher26 Abfallwirtschaft, Containerdienste, Sonderabfallsammelstellen27 Sachverständige28 Umzugsfirmen29 Unternehmensberater, Ingenieurbüros30 Land- und Forstwirtschaft (Erntehelfer, Garten- und Landschaftsbau)31 Bau- und Baunebengewerbe32 Festroutenfahrer im nationalen und internationalen Güter- und Speditionsgewerbe33 Sondermärkte

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Anhand dieser Auswahlkriterien wurden für die Sonderaktion2002 die Berufsgruppen ambulante Pflege, Dienstleistungenin Haus, Hof und Garten sowie Schädlingsbekämpfung/Be-gasung/Holzschutz bestimmt. Die Sonderaktion wurde imJahre 2003 in den Berufsgruppen ambulante Pflege, Dienst-leistungen in Haus, Hof und Garten sowie Gebäudereinigungfortgeführt.

Zu Gefährdungen in der ambulanten Pflege sind eine Rei-he von Untersuchungen durchgeführt worden. Eine hoheArbeitsintensität macht sich vor allem in Gestalt überlangerArbeitszeiten, hoher Arbeitsbelastungen und großen Zeit-drucks bemerkbar. Dauerhaft überhöhte Arbeitsintensitätbringt gesundheitliche Risiken mit sich. Im Jahr 2001 gab esin der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 10.594 Pflege-dienste mit 189.567 Beschäftigten6). Daher ist es dringendgeboten, vorbeugend durch Prävention, Information, Bera-tung und Kontrolle auf die Probleme aufmerksam zu machenund den gesetzlichen Zustand, wenn notwendig durchVerwaltungshandeln, herzustellen. Bestimmend für die Aus-wahl dieser Berufsgruppe waren auch die zukünftigen de-mografischen Verhältnisse und eine Vielzahl arbeitswis-senschaftlicher Untersuchungen.

Die Ergebnisse der Schwerpunktkontrolle Hausmeister(Dienstleistungen in Haus, Hof und Garten) des GAANaumburg und die Erkenntnisse aus der Sonderaktion 2002führten zu der Entscheidung, die Kontrolle der Berufsgruppein der Sonderaktion 2003 landesweit fortzuführen. Zum ei-nen ist das Tätigkeitsprofil so extrem unterschiedlich, dassdie Gefährdungen sowohl qualitativ als auch quantitativ sehrvariieren. Zum anderen wurde während der Recherche zumThema in der einschlägigen Literatur deutlich, dass dieserBerufsgruppe bisher nur wenig Aufmerksamkeit zuteil wur-de. Die Ergebnisse zeigten, dass der Arbeits- und Gesund-heitsschutz in der Berufsgruppe verbessert werden muss.

Als ein Ergebnis der in Sachsen-Anhalt 2002 durchgeführ-ten Sonderaktion EÜPAM (Ermittlungs- und Überwachungs-pflicht sowie Arbeitsmedizinische Vorsorge) wurde festge-stellt, dass insbesondere in der Berufsgruppe Schädlings-bekämpfung erhöhte Gefährdungspotenziale auftreten. Hierwerden zum einen Arbeitsverfahren verwendet, die eine Ex-position nicht ausschließen, und zum anderen kommen che-mische Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz, die einGesundheitsrisiko in sich bergen können. Untersuchungendes GAA Dessau, Umfrageergebnisse der HessischenArbeitsschutzverwaltung und zahlreiche Revisionen in Sach-sen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern belegen dieGefährdungssituation. Der nicht ausreichende Schutz der Ar-beitnehmer war Anlass, diese Berufsgruppe ebenfalls in dieSonderaktion 2002 aufzunehmen.

Im Jahr 2002 führte die Gewerbeaufsicht West, örtlich zu-ständig für die Landkreise Aschersleben-Staßfurt, Halber-stadt, Quedlinburg und Wernigerode, Kontrollen bei Glas-und Fassadenreinigern durch. Schwerpunkt der Aktion wardie Kontrolle der Gewährleistung von Absturzsicherungen beider Ausführung der Arbeiten. Im Rahmen der Gespräche zwi-schen Arbeitgebern und Mitarbeitern der Arbeitsschutz-verwaltung wurden mehrmals die Existenznöte der Berufs-gruppe erwähnt. Im Spannungsfeld der Wirtschaft werden

regelmäßig Kompromisse zwischen dem eigenen Leistungs-vermögen und der Wirtschaftlichkeit eingegangen. Der Ver-zicht auf kostenintensive Arbeitsschutzmaßnahmen istmitunter die Folge. Die Beschäftigen vor Ort sind auf sichallein gestellt, wenn es um die Sicherheit am Arbeitsplatzund damit die Erhaltung der Gesundheit geht. Hoher Leis-tungsdruck durch die Vorgabe von Realisierungszeiträumenkann zusätzlich die Arbeitsbedingungen erschweren. Auf-grund der Revisionsergebnisse entschloss sich die Arbeits-schutzverwaltung, die Kontrollen im Rahmen der Sonder-aktion 2003 auszubauen. Ziel war der Erkenntnisgewinn, obdie Belastungssituation auf die gesamte Branche derGebäudereiniger zutrifft und inwieweit eine gezielte Arbeits-sicherheitsorganisation der besonderen Belastungssituationgerecht wird.

Im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeits-medizin7) wurden die psychosozialen Arbeitsbedingungen vonAußendienstmitarbeitern am Beispiel von Pharmareferentenund IT-Servicetechnikern untersucht. Die Arbeitsschutz-verwaltung Sachsen-Anhalts prüfte ganzheitlich alle Arbeits-bedingungen der Berufsgruppen ambulante Pflege, Dienst-leistungen in Haus, Hof und Garten sowie Gebäudereinigung.Der nichtstationäre Arbeitsplatz verbindet beide interessan-ten Projekte.

4.1.6. Modularer Checklistenaufbau

Für die landesweit einheitliche Durchführung und die zentra-le Auswertung der Sonderaktion in unterschiedlichstenBerufsgruppen war die Vorgabe einer einheitlichen Er-hebungsmethode notwendig. Die Projektgruppe entwarf ei-nen modularen rechtsvorschriftenorientierten Checklisten-komplex, der die Belange des Arbeitsschutzes am Betriebs-sitz, am nichtstationären Arbeitsplatz und die Befragung zurpsychischen Belastung berücksichtigt mit dem Ziel, die Ge-sundheit der Beschäftigten zu schützen und zu erhalten, alsArbeitsschutzverwaltung den Arbeitgeber bei seinen Pflich-ten beratend zu unterstützen, aber auch ggf. als Ergebnisvon Kontrollen Sanktionen festzulegen und den Beschäftig-ten durch ein persönlich geführtes Gespräch bzw. durch Fra-gen über Arbeitsaufgaben und -umfang zu sensibilisieren,seiner Tätigkeit gesundheitsbewusst nachzugehen.

Die Vorstellungen der Projektgruppe zum Gesamtvorgehenwurden in mehreren Veranstaltungen mit den Mitarbeiternim Aufsichtsdienst, die an der Sonderaktion teilnehmen soll-ten, diskutiert. Durch die frühe Einbindung eines jeden be-teiligten Kollegen beabsichtigte die Projektgruppe einen grö-ßeren Praxisbezug und eine hohe Akzeptanz für die Sonder-aktion in den eigenen Reihen der Arbeitsschutzverwaltung.Miteinander wurden so für die einzelnen BerufsgruppenChecklisten entworfen, die im Gesamtaufbau aufeinanderabgestimmt sind und nur berufsgruppenbezogen variieren.

Der Checklistenkomplex, siehe Tabelle 4, ist unterteilt in

• Checklisten für die Revisionen am Betriebssitz,

• Checklisten für die Revision am nichtstationären Arbeits-platz und

• Checkliste für die Befragung zur psychischen Belastung.

6) Zahlen und Fakten zu den zugelassenen Pflegeeinrichtungen auf der Grundlageder amtlichen Pflegestatistik nach § 109 SGB XI des Statistischen Bundesam-tes, ambulante Pflegeinrichtungen nach SGB XI am 15.12.2001

7) Beschäftigte im Außendienst: psychosoziale Arbeitsbedingungen, G. STROBEL,U. LEHNIG, Forschungsbericht 1002 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz undArbeitsmedizin, Dortmund/Berlin/Dresden 2003, Wirtschaftsverlag NW

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Landesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Fachberachberachberachberachbereich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 ArbeitsschutzSicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen – SANA – 2001-2004

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Die einzelnen Checklisten sind rechtsvorschriftenorientiert ge-gliedert in die lfd. Nr. 1-13 (Anlagen 3 und 4). Die Erhebungs-bögen zur Betriebsstätte, Arbeitssicherheitsorganisation, Ar-beitsstätte, Arbeitszeit, Jugendarbeitsschutz, Mutterschutz,spezifische Gefährdungen durch nichtstationäre Arbeit undzum Teil psychische Belastung sind für alle drei Berufs-gruppen einheitlich. Für die Fachgebiete Medizinprodukte,technische Arbeitsmittel, Gefahrstoffe, biologische Arbeits-stoffe und physische Belastungen wurden die Checklistenberufsgruppenbezogen modifiziert.

Bei der Checkliste Nr. 13 „Psychische Belastung“ wurde imAufbau eine von den Checklisten 1-12 abweichende Formgewählt. Zum Zeitpunkt der Vorbereitungen der Sonderaktion2002 waren für die Arbeitsschutzverwaltung notwendige In-formationen und geschultes Aufsichtspersonal für Grob-screening-Methoden zur Erfassung, Bewertung und Gestal-tung psychischer Belastungen und Beanspruchungsfolgenin ausreichendem Maß nicht vorhanden. Daher entschiedman sich für die Methode der mündlichen Befragung mit frei-en Antwortmöglichkeiten, die auch von nicht geschultem Auf-sichtspersonal durchgeführt werden kann.

4.1.7. Rechentechnische Unterstützung

Die Sonderaktion stellte eine völlig neue Größenordnung be-züglich der Tiefe der Kontrollen und Befragungen dar. Beider Fortführung der Sonderaktion im Jahr 2003 wurden auchdie bereits 2002 bewährten rechentechnischen Methodenweiter genutzt. Für die Außendienstmitarbeiter waren je Kon-trolle eines Unternehmers und eines Arbeitnehmers bis zu240 Einzelinformationen zu erfassen. Die Informationen setz-ten sich aus ca. 150 „Ja/Nein/Nicht zutreffend“ Antworten,ca. 25 Zahlenangaben, ca. 60 freien Antworttextfeldern undfünf Fragen mit Ankreuzfeldern zusammen. Außerdem be-stand zusätzlich zu jeder Frage die Möglichkeit, Bemerkun-gen anzugeben. Die Daten umfassen je nach Berufsgruppe14 bis 17 unterschiedliche Checklisten. Diese Breite derDaten und die relativ geringe Anzahl von maximal 90 Daten-sätzen je Checkliste galt es bei der Erfassung, Plausibilitäts-kontrolle und Auswertung zu berücksichtigen. Eine weiterePrämisse war die Erfassung in fünf verschiedenen Regional-bereichen durch ca. 20 Mitarbeiter.

Datenbankprogrammierung im herkömmlichen Sinn, ein-schließlich Installation bei den Nutzern, war aufgrund deshohen Aufwandes ausgeschlossen. Die Sonderaktion muss-te unter Nutzung der bei den teilnehmenden Mitarbeitern vor-handenen Standardsoftware durchgeführt werden. Deshalberfolgte eine Entscheidung zur Verwendung von zentral be-reitgestellten Checklisten in Form von Word-Formularen. Ne-ben der Erfassung dienten die Formulare gleichzeitig alsHandlungshilfe zur Unterstützung bei der Außendienst-tätigkeit. Die ausgefüllten Checklisten wurden je nach Um-fang per E-Mail oder mittels FTP-Programm von den dezen-tralen Standorten an das Landesamt übertragen. Makro-gestützt wurde hier der Inhalt der Word-Formularfelder inExcel-Tabellen übertragen. In Excel wurden zu allen Fragendie Häufigkeiten der unterschiedlichen Antworten ermittelt.Die Inhalte der freien Textfelder wurden mittels Pivot-Tabel-len ausgewertet. Je nach Komplexität der Fragen warteilweise die Möglichkeit gegeben, die Pivot-Tabellen überParameter einzuschränken, um somit auch Auswertungenunter bestimmten Randbedingungen durchführen zu können.Neben den Angaben aus den Formularen standen noch eini-ge weitere Informationen aus dem Betriebsstättenkatasterzur Verfügung.

4.2. Durchführung der Sonderaktion

Beschäftigte an nichtstationären Arbeitsplätzen sind bei ih-rer Tätigkeit vielfältigen Gefährdungen und Belastungen aus-gesetzt. Erfahrungsgemäß sind sie häufiger in Unfälle mitschweren Folgen verwickelt als Innendienstmitarbeiter.8, 9)

„In jüngster Zeit mehren sich die Indizien, dass solche flexib-len Arbeits- und Beschäftigungsformen nicht nur Chanceneröffnen, sondern auch spezifische gesundheitliche Risikenbeinhalten könnten.“10)

Zahlreiche Veröffentlichungen in der Fachliteratur weisen mitNachdruck auf die Situation Beschäftigter an nichtstationärenArbeitsplätzen hin. Nach dem Arbeitsschutzgesetz ist der Ar-beitgeber verpflichtet, Sicherheit und Gesundheitsschutz füralle Beschäftigten zu gewährleisten. Daher muss er auch fürdie nichtstationären Arbeitsplätze die Gefährdungen und Be-lastungen ermitteln und beurteilen. Wo erforderlich, muss ertechnische, organisatorische und persönliche Maßnahmentreffen. Ein Schwerpunkt bei der Erarbeitung der Überwa-chungs- und Beratungsunterlagen für die Revision amBetriebssitz bzw. für die Kontrolle am nichtstationären Ar-beitsplatz war es, eine Form zu finden, mit der es gelingt,den Arbeitgeber auf diese besondere Situation in seinem Un-ternehmen aufmerksam zu machen. Oft ist es jedoch derBeschäftigte selbst, der am nichtstationären Arbeitsplatz ei-genverantwortlich in bestimmten Situationen Gefährdungenund Belastungen erkennen muss. Daher war es neben derKontrolle der Arbeitsschutzorganisation am Betriebssitz wich-tig, im direkten Kontakt mit dem Beschäftigten zu erfahren,inwieweit ihm Arbeitsschutzkenntnisse vermittelt wurden, ober durch Schulungen, Unterweisungen und Fortbildungenbefähigt wurde, Gefahren zu erkennen, zu beheben und dieArbeitsaufgabe trotzdem in gewünschter Qualität zu leisten.

4.2.1. Information Beteiligter und Dritter

Die von der Projektgruppe entwickelte Überwachungs- undBeratungsstrategie war besonders durch eine umfassendeKooperation mit allen, die für die Gestaltung menschen-gerechter Arbeit Verantwortung tragen, geprägt. Durch In-formations- und Abstimmungsgespräche, durch Zusammen-arbeit und Erfahrungsaustausch mit Dritten (Gewerkschaf-ten, gesetzlichen Unfallversicherungsträgern, Berufsverbän-den, Innungen u.a.m.) wurde die Intention verfolgt, alle über

8) Außendienst, Merkblatt A 020, 1/2002, BGI 803 der Berufsgenossenschaft derchemischen Industrie

9) Denn die im Dunkeln. Sieht man nicht…, Wir schon!, IG Medien, Handlungs-hilfen für Betriebsräte: Gesundheit und Sicherheit bei der Zeitungszustellung,Heft 40, Januar 2000

10) Gesundheitliche Auswirkungen flexibler Arbeitformen, U. PRÖLL, D. GUDE,Forschungsbericht 986 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin,Dortmund/Berlin/Dresden 2003, Wirtschaftsverlag NW

Die Ergebnisse der Auswertung wurden je Berufsgruppe in14 bis 17 Exceldateien den für die Berufsgruppen federfüh-renden Verantwortlichen zur Verfügung gestellt. Neben denHäufigkeiten der Einzelantworten, dargestellt in Anlehnung andie Checklisten, sind je Berufsgruppe ca. 100 weitere Tabel-len in den Exceldateien verfügbar. Diese Tabellen dientenbesonders der Analyse der Befragung und zur Darstellung vonZusammenhängen zwischen den Einzelfragen.

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das Motiv, die inhaltliche Durchführung und das Ziel derSonderaktion zu informieren. So wurde zum Beispiel dasKonzept der Beratungs- und Überwachungsstrategie in derAbteilung Soziales im Ministerium für Gesundheit und Sozi-ales des Landes Sachsen-Anhalt vorgestellt. Der Medizini-sche Dienst der Krankenkassen Sachsen-Anhalts wurde überdie Sonderaktion informiert und mit der BerufsgenossenschaftGesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege wurden mehrere Ab-stimmungsgespräche geführt.

Im März 2002 fand im Landesamt für Arbeitsschutz eine zen-trale Auftaktveranstaltung mit Vertretern von Berufsverbän-den, gesetzlichen Unfallversicherungsträgern, Gewerkschaf-ten und überbetrieblichen für den Arbeits- und Gesundheits-schutz engagierten Stellen statt. In dieser Veranstaltung wur-de über den Inhalt und den zeitlichen Ablauf der Sonder-aktion informiert. Mitarbeiter der Projektgruppe standen fürGespräche zur Verfügung. Den Teilnehmern der Veranstal-tung wurde eine Informationsmappe (Anlage 5) übergebenmit allen notwendigen Hinweisen zu den Themen Wandel inder Arbeitswelt, Inhalt und zeitlicher Ablauf der Sonderaktion,Schwerpunkte der Überprüfung in den Berufsgruppen am-bulante Pflege, Schädlingsbekämpfung und Hausmeister.Nach Abschluss der Erprobungsphase wurden die Teilneh-mer der Auftaktveranstaltung über die Ergebnisse informiert.

In Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse 2002 erarbei-tete die Projektgruppe für die Durchführung der Revisionenim Jahre 2003 die Merkblätter

• Merkblatt Hautschutz – Hautreinigung – Hautpflege (An-lage 6),

• Merkblatt Kanülenstichverletzung (Anlage 7),

• Merkblatt Reinigungs- und Desinfektionsplan ambulantePflege (Anlage 8) und

• Merkblatt Hinweise zur Auswahl geeigneter Absturz-sicherungen (Anlage 9).

Die Merkblätter wurden während der Revisionen bei Unklar-heiten oder als Zusammenfassung des ausführlichenBeratungsgespräches durch die Mitarbeiter der Arbeitsschutz-verwaltung ausgehändigt. Dem Verantwortungsträger wardadurch ein zeitnahes Reagieren möglich.

Die Arbeitsschutzverwaltung Sachsen-Anhalt nutzte ihre Mög-lichkeiten, um auf die Überwachungs- und Beratungsunter-lagen der Sonderaktion aufmerksam zu machen und stellteinteressierten Bundesländern (z.B. Sachsen, Bremen, Nord-rhein-Westfalen) das Methodeninventar und/oder gewonne-ne Erkenntnisse zur Verfügung. Zu den Aktivitäten gehörteu.a. die Posterausstellung zur A+A 2003 in Düsseldorf, derInternetauftritt des Landesamtes für Verbraucherschutz, dieVeröffentlichung der Ergebnisse in zahlreichen Zeitschriftenund Internetportalen (z.B. prävention online, forum sozial-station), die Information von INQA und der Bundesanstalt fürArbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Die Mitglieder der Projekt-gruppe referieren in berufsgruppenbezogenen Fortbildungs-veranstaltungen. Der Länderausschuss für Arbeitsschutz undSicherheitstechnik (LASI) hat das Land Sachsen-Anhalt be-auftragt, federführend die Ergebnisse der BundesrepublikDeutschland zu Sicherheit und Gesundheitsschutz an nicht-stationären Arbeitsplätzen für den Jahresbericht der natio-nalen Aufsichtsbehörden an die Europäische Kommission fürdas Jahr 2004 zusammenzufassen.

4.2.2. Revisionen am Betriebssitz

Die Revisionen am Betriebssitz wurden nach vorheriger In-formation der Arbeitgeber durchgeführt. In einem Serienbriefbekamen die der Arbeitsschutzverwaltung bekannten Betrie-be der Berufsgruppen ambulante Pflege, Dienstleistungenin Haus, Hof und Garten, Schädlingsbekämpfung/Begasung/Holzschutz und Gebäudereinigung Informationen über dieSonderaktion. Für jede Berufsgruppe wurden berufsgruppen-bezogene Serienbriefe erstellt. Die Serienbriefe 2002 befin-den sich in der Informationsmappe (siehe Anlage 5). Bereitsin dieser Ankündigung wurden die Unternehmer auf ihrePflichten zum Schutz der Beschäftigten hingewiesen.

In einem zweiten Schreiben (siehe Anlage 5) an die für eineRevision ausgewählten Unternehmen wurde die Kontrolledurch Mitarbeiter der Arbeitsschutzverwaltung angekündigt(Datum, Uhrzeit), verbunden mit der Bitte, notwendigeUnterlagen (u. a. Arbeitszeitnachweise, Dokumentationen)bereitzuhalten.

Am Betriebssitz wurden dann zum vereinbarten Termin dieinnerbetriebliche Arbeitsschutzorganisation überprüft und In-formationen über die Tätigkeitsorte der Beschäftigten einge-holt. Die Prüfung der Arbeitsschutzorganisation beinhaltetedie Fragen, ob Informationen über nichtstationäre Arbeits-plätze in der Dokumentation zur Gefährdungsbeurteilungenthalten und ob die mit der Tätigkeit verbundenen Gefähr-dungen bewertet worden sind. Die Bewertung wurde aufPlausibilität überprüft. Es wurden aktenkundige Unterweisun-gen, Anweisungen, Sachkundenachweise und Nachweiseüber arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen – soweitvorhanden – kontrolliert.

4.2.3. Revisionen am nichtstationärenArbeitsplatz

Beschäftigte an nichtstationären Arbeitsplätzen handeln undentscheiden bei ihrer Tätigkeit eigenverantwortlich. Häufigkommen sie in Situationen, in denen sie Gefährdungen undBelastungen selbst beurteilen und Maßnahmen für ihre Si-cherheit und ihren Gesundheitsschutz ergreifen müssen. Fürdie Beschäftigen sind daher Unterweisungen und Informati-onen von primärer Bedeutung. In den Überwachungs- undBeratungsunterlagen wurde deshalb auf die Ermittlung desSachverhaltes, ob betriebliche Regelungen den Beschäftig-ten am nichtstationären Arbeitsplatz bekannt sind, großerWert gelegt.

In Absprache mit dem Arbeitgeber wurden Vereinbarungengetroffen, welche Tätigkeiten an nichtstationären Arbeitsplät-zen durch die Arbeitsschutzverwaltung kontrolliert werden.Bei der Wertung der Ergebnisse muss diese „Positivauslese“nichtstationärer Arbeitsplätze durch die Arbeitgeber mit be-rücksichtigt werden. Die Mitarbeiter der Arbeitsschutz-verwaltung überprüften dann in Stichproben vor Ort die Be-dingungen an den nichtstationären Arbeitsplätzen. Um einenahezu realistische Bewertung vornehmen zu können, wares notwendig, dass die Beschäftigen über einen längerenZeitraum bzw. über mehrere Einsatzorte durch die Mitarbei-ter der Arbeitsschutzverwaltung begleitet wurden.

Bei der Entwicklung der Überwachungs- und Beratungs-strategie wurde im Vorfeld auch die Frage rechtlich gewür-digt, ob in privaten Räumen eine Kontrolle der Arbeitsschutz-situation erfolgen darf. Privatwohnungen sind grundsätzlich

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Folgende Fragen wurden gestellt:

• Fühlen Sie sich in Ihrer Tätigkeit oder durch IhreTätigkeit belastet?Wenn ja, wodurch?·

• Sollten die Bedingungen Ihrer Tätigkeit verändertwerden?Wenn ja, welche?·

• Wenn Sie die Wahl hätten: Würden Sie einen betriebli-chen stationären Arbeitsplatz bevorzugen?Wenn nein, warum?Wenn ja, warum?

Zusätzlich wurden Alter, Geschlecht, Ausbildungsberuf undBerufsjahre erfasst und das Tätigkeitsprofil erfragt. Bei derBeantwortung der Fragen waren Mehrfachnennungen mög-lich.

Die Interviewfragen und die Dokumentationsform der Ant-worten sind aus Checkliste 13 in der Anlage 4 für 2003 er-sichtlich.

durch Artikel 13 Grundgesetz geschützt. Da aber auf diesesGrundrecht verzichtet werden kann, ist eine Revision mit Ein-willigung des Hausrechtsinhabers möglich. Vor allem im sen-siblen Bereich der ambulanten Pflege wurde Widerstand zuden Kontrollen am nichtstationären Arbeitsplatz erwartet.Daher wurden die Beschäftigten der Arbeitsschutzverwaltungin der Einführungsveranstaltung zur Sonderaktion besondersauf diesem Gebiet geschult und ihnen Argumentationshilfenvermittelt. Den Arbeitgebern in der ambulanten Pflege wur-de dabei der Zusammenhang zwischen Fluktuation, Arbeits-und Gesundheitsschutz und Kundenwerbung erläutert. DerArbeitgeber hat Interesse an Informationen, ob seine im Un-ternehmen praktizierte Arbeitssicherheitsorganisation amnichtstationären Arbeitsplatz greift. Dem Pflegepersonal konn-te vermittelt werden, dass die Arbeitsschutzverwaltung ankonkreten realistischen Arbeitsbedingungen interessiert war.Angehörigen von zu Pflegenden wurde der Zusammenhangzwischen Arbeitsqualität und Arbeitsbedingungen und ihr Ein-fluss auf Motivation, Fluktuation und Leistungsbereitschaftder Pflegekräfte aufgezeigt. Während der Sonderaktion gabes keine nennenswerten Probleme oder Beschwerden. In denmeisten ambulanten Pflegediensten konnten in Absprachemit der Pflegedienstleitung vor Ort Kontrollen durchgeführtwerden.

4.2.4. Befragung der Beschäftigten

Die psychische Belastung, die durch die Arbeitsaufgabe unddie Summe der Ausführungsbedingungen bestimmt ist, wirdvon der Person, die die Tätigkeit ausführt, reflektiert und führtzu einem Beanspruchungserleben. Das Erfassen psychischerBelastungen durch Befragen der Beschäftigten ist eine übli-che und legitime Form, um Aussagen zum Grad der Bean-spruchung und zu möglichen Fehlbeanspruchungen zu er-halten.

Eine Befragung kann schriftlich (Fragebogen) erfolgen oderdurch ein Interview. Im vorliegenden Fall wurde die Interview-form gewählt. Diese Erfassungsart ließ sich gut in das Unter-suchungskonzept einpassen, sie ist relativ zeitökonomischund kann bei vorgegebenen Fragestellungen auch von psy-chologischen „Laien“ ausgeführt werden. Der Nachteil derMethode besteht im relativ großen Auswertungsaufwand, danur verbale Äußerungen vorliegen. Statistische Auswertun-gen sind kaum möglich.

Befragt wurden alle die Beschäftigten, die von Mitarbeiternder Arbeitsschutzverwaltung im Rahmen dieser Untersuchungdirekt an ihren Arbeitsplätzen aufgesucht worden sind. Die-ser Personenkreis wurde nach Absprache durch den jeweili-gen Arbeitgeber ausgewählt. Die den Beschäftigten zu stel-lenden Fragen waren vorgegeben. Die Antworten musstenvom Befrager protokolliert werden. Zur Erleichterung derProtokollierung und späteren Datenauswertung konnten dieAntworten vom Befrager in Antwortkategorien eingetragenwerden. Die Antwortkategorien ergaben sich bei den Beschäf-tigten der ambulanten Pflege und bei den Hausmeistern ausden Befragungsergebnissen der Untersuchung im Jahr 2002.Die Antwortkategorien für die Beschäftigten der Gebäude-reinigung wurden auf Grund von Erfahrungen vorangegan-gener Sonderaktionen in dieser Berufsgruppe festgelegt. DenBeschäftigten wurde Anonymität zugesichert, d.h. die genann-ten Gründe für Belastungen wurden den Arbeitgebern nichtpersonenbezogen mitgeteilt. Beschäftigte, die erst wenigerals ein Jahr mit der Tätigkeit betraut waren, wurden in dieErfassung nicht mit einbezogen.

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5. Auswertung

Die Auswertung bezieht sich auf die Ergebnisse der Durch-führung der Sonderaktion 2003 in den Berufsgruppen ambu-lante Pflege, Hausmeister und Gebäudereinigung. Dort, woes sich zur Untersetzung von Einzelergebnissen und zurBelegung der Nachhaltigkeit anbot, wurden die Ergebnisseaus der Erprobung im Jahr 2002 mit herangezogen. Auf einenfortwährenden Vergleich der Ergebnisse 2002 zu 2003 wurdeverzichtet. Die Auswertung 2002 für die Berufsgruppen am-bulante Pflege, Hausmeister und Schädlingsbekämpfer kannim Landesamt für Verbraucherschutz abgefordert werden. Derzweite Teil beinhaltet die Ergebnisse der Überprüfung desMethodeninventars selbst.

5.1 Ergebnisse der Überwachungs- undBeratungsstrategie in denBerufsgruppen –Zusammenfassung und Bewertung desDatenmaterials

Die folgenden drei Teilberichte der Fachredakteure beschrei-ben umfassend die Arbeitschutzsituation in den Berufsgruppenambulante Pflege, Hausmeister und Gebäudereinigung.

5.1.1 Ambulante Pflege

Nachdem im Jahre 2002 in den Zuständigkeitsbereichen derGewerbeaufsicht Magdeburg und Stendal insgesamt 30 Un-ternehmen mit 47 nichtstationären Arbeitsplätzen in die Sonder-aktion einbezogen wurden, erfolgte im Jahr 2003 eine weitereUntersuchung in 56 Unternehmen an 88 nichtstationären Ar-beitsplätzen in allen Aufsichtsbereichen der Gewerbeaufsicht.

a) Betriebsstätte/allgemeine Angaben

Die insgesamt 86 ausgewählten Unternehmen werden in Ab-hängigkeit der Anzahl der im ambulanten Pflegebereich Beschäf-tigten nach den Jahren 2002 und 2003 wie folgt geordnet:

Die Anteile der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten waren imVergleich zu 2002 leicht verschoben. In den Unternehmen mit10-19 Beschäftigten dominierte auch in diesem Jahr die Teil-zeitbeschäftigung. In den Pflegediensten mit drei bis neunBeschäftigten und 20-99 Beschäftigten bestand zu 50-53%Vollzeitbeschäftigung, zu 42-45% Teilzeitbeschäftigung sowiezu ca. fünf Prozent geringfügige Beschäftigung.

Das überwiegende Zeitregime stellte auch bei den im Jahre2003 revidierten Betrieben wiederum die Arbeit in geteilten

Schichten dar. Der örtliche Einsatzbereich der ambulantenPflegedienste war bei der Sonderaktion 2003 zu 61% auf denstädtischen Bereich und 39% auf den ländlichen Bereich ver-teilt.

b) Arbeitsorganisation/Arbeitsschutzgesetz

In 50 der 56 revidierten Unternehmen war eine Fachkraft fürArbeitssicherheit bestellt. Zu 92% lag dabei ein Nachweis überdie Tätigkeit der Fachkraft für Arbeitssicherheit vor, der nicht-stationäre Arbeitsplatz war nur in 61% einbezogen.

Eine Betriebsarztbestellung konnten 49 der 56 revidiertenBetriebe nachweisen. Ein Nachweis für die Tätigkeit des Be-triebsarztes fand sich lediglich in 37 der Unternehmen, dernichtstationäre Arbeitsplatz wurde nur in 24 Fällen mit einbe-zogen. Die Frage, ob der Betriebsarzt in den letzten drei Jah-ren zur Begehung im Betrieb war, bejahten 31 Unternehmen(entspricht 55%).

Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach der Bio-stoffverordnung erfolgten in 44 ambulanten Pflegediensten.Der Anteil der Unternehmen, in denen keine verpflichtendenarbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen nach Biostoff-verordnung durchgeführt wurden, lag mit 21% im Kontroll-zeitraum 2003 unwesentlich höher als bei den Vorjahres-kontrollen.

In 41% der ambulanten Pflegedienste wurden Hautbelastun-gen als Gefährdung erkannt, und es wurden arbeitsmedizini-sche Vorsorgeuntersuchungen nach dem Berufsgenossen-schaftlichen Grundsatz G 24 (Hauterkrankungen) veranlasst.In jeweils 25 der 56 revidierten Unternehmen erfolgten Unter-suchungen nach den Berufsgenossenschaftlichen Grundsät-zen G 25 (Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten) undG 37 (Bildschirmarbeit). Bei letzterer Untersuchung handeltes sich um eine Pflichtangebotsuntersuchung nach Bildschirm-arbeitsverordnung.

Gefährdungsbeurteilungen wurden in 78% der Unternehmendurchgeführt, wobei die Bereiche spezifische Gefährdung,psychische Belastung und Medizinprodukte deutlich wenigerBeachtung fanden als z. B. die Bereiche Arbeitsstätten undphysische Belastungen. Das Ergebnis der Gefährdungs-beurteilung lag in 89% der Pflegedienste, in denen nachArbeitsschutzgesetz Dokumentationspflicht bestand, in schrift-licher Form vor. Nur in 70% der Unternehmen war dabei aufdie besonderen Bedingungen bei nichtstationärer Arbeit Be-zug genommen worden.

Nach den Angaben der Unternehmer konzentrierten sich beider diesjährigen Kontrolle die Arbeits- und Gesundheitsschutz-maßnahmen in den Pflegediensten auf arbeitsmedizinischeVorsorge, Impfungen, Weiterbildung (u.a. zu Hebetechniken),Qualitätssicherung, Hygienemaßnahmen, Prävention vonNadelstichverletzungen, den Einsatz persönlicher Schutzaus-rüstungen (z.B. auch Austausch von gepuderten Latex-handschuhen), Bereitstellung von Pflegehilfsmitteln, die Ver-besserung von sozialen Bedingungen sowie Schulungen (z.B.Rückenschule). Zusätzlich wurde der Anwendung derBewegungsförderung im Rahmen des Bobathkonzepts einezunehmende Bedeutung beigemessen.

Tabelle 5 Anzahl der aufgesuchten ambulantenPflegedienste

Anzahlder

Beschäftigten

Anzahl der Unternehmen

2002 2003 Gesamt-zeitraum

3 bis 9 9 15 24

10 bis 19 10 26 36

20 bis 99 11 15 26

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Die Unterweisungen zur Sicherheit und zum Gesundheits-schutz der Beschäftigten wurden nach Aussage der Unterneh-men im Einführungsgespräch in fast allen überprüften Pflege-diensten fristgerecht und entsprechend den einschlägigenRechtsvorschriften durchgeführt. Es bestätigte sich das imVorjahr ermittelte Ergebnis.

In 46 revidierten Unternehmen war der Durchgangsarzt be-kannt. Unfälle wurden in 22 Unternehmen, Beinaheunfälle infünf Pflegediensten und Straßenverkehrsunfälle bei 28 ambu-lanten Pflegediensten angegeben. In der überwiegenden An-zahl der Pflegedienste wurden Unfälle im Rahmen der Unter-weisungen ausgewertet.

c) Arbeitsstätte

Die Ergebnisse der Untersuchungen aus dem Jahre 2002bestätigten sich. Die Forderungen der Arbeitsstättenver-ordnung hinsichtlich der sozialen und sanitären Einrichtungenfür Beschäftigte wurden in den Unternehmen und an den Ein-satzorten im Wesentlichen erfüllt. Die vor Ort befragten Be-schäftigten akzeptierten meist die Sanitäreinrichtungen im pri-vaten Umfeld der Pflegebedürftigen. Durch den Arbeitgeberwurde in 81% saubere Schutzbekleidung zur Verfügung ge-stellt (meist Einmalkleidung). In der Hälfte der Unternehmenbestand die Möglichkeit, stark verschmutzte Arbeitskleidungzu reinigen.

In der überwiegenden Anzahl der Pflegedienste war an derBetriebsstätte ein geeigneter Waschplatz vorhanden, der zu93% mit Hautreinigungs- und Einmalhandtüchern ausgestat-tet war, zu 91% wurden Hautpflegemittel zur Verfügung ge-stellt, Hautschutzmittel waren lediglich zu 60% vorhanden.

Die Hälfte der Beschäftigten begann und beendete ihre Arbeitin der Sozialstation bzw. im Pflegedienst, 38% der befragtenBeschäftigten beim Pflegebedürftigen und 12% zu Hause.

88% der befragten Beschäftigten wurde ein Dienst-Pkw fürihre tägliche Arbeit zur Verfügung gestellt. In sieben Fällenwurde der private Pkw benutzt. Nur ein geringer Anteil derBeschäftigten nutzte das Fahrrad für die erforderlichen Orts-wechsel bzw. realisierte den Patientenbesuch zu Fuß.

Über die Hälfte der Befragten vollzogen arbeitstäglich 11 bis20 Ortswechsel, sechs bis zehn Ortswechsel wurden von 27%und weniger als sechs Ortswechsel von 16% der Beschäf-tigten angegeben. Mit einem Anteil von sieben Prozent waren21 bis 30 Wechsel des Einsatzortes arbeitstäglich erforder-lich, wobei diese Häufung insbesondere beim geteilten Dienstbzw. beim Wochenenddienst auftrat.

Die Befragungen im Jahr 2003 untersetzten das Ergebnis vomVorjahr, wonach der überwiegende Ort der Pausen das Unter-nehmen selbst war, gefolgt vom Fahrzeug und der eigenenWohnung. Der nichtstationäre Arbeitsplatz spielte hierbei eineuntergeordnete Rolle.

In allen Fällen bestand die Möglichkeit, bei Notfällen jeder Zeittelefonische Hilfe anzufordern. Notfallmaßnahmen waren zu98% den Beschäftigten bekannt. Bei der Kontrolle des Erste-Hilfe-Materials wurden keine Mängel gefunden.

d) Medizinprodukte

Bei den zur Anwendung gelangenden Medizinprodukten han-delte es sich vorwiegend um aktive nichtimplantierbareMedizinprodukte, wie Blutdruckmessgeräte, Anti-Dekubitus-Matratzen, elektrische Pflegebetten, Ernährungspumpen,Hebehilfen, Inhalationsgeräte und Rollstühle. Die Geräte wa-ren zum größten Teil Leihgeräte der Krankenkassen undSanitätshäuser.

Leider bestätigten sich hinsichtlich der Umsetzung der Rege-lungen der Medizinprodukte-Betreiberverordnung die bereitsim Vorjahr festgestellten erheblichen Wissensdefizite. Lediglichin knapp 70% der Unternehmen war eine Einweisung in diesachgerechte Handhabung, Anwendung und den Betrieb derverwendeten Medizinprodukte erfolgt. Nur in ca. einem Drittelder revidierten Unternehmen wurden wiederkehrende Prüfun-gen der elektrischen Sicherheit an elektrisch betriebenenMedizinprodukten durchgeführt.

Knapp die Hälfte der Unternehmer bejahte die Kenntnis überdie Meldepflicht bei Vorkommnissen und Beinahe-Vorkomm-nissen mit Medizinprodukten. Bemerkenswert war die Anga-be, dass in 13% der Unternehmen nicht organisiert war, dasssich der Beschäftigte vor der Anwendung eines Medizin-produktes von der Funktionsfähigkeit sowie dem ordnungs-gemäßen Zustand zu überzeugen und die Gebrauchsanwei-sung zu beachten hat.

e) Gefahrstoffe

Während in 82% der Unternehmen ein Umgang mit Gefahr-stoffen bejaht wurde, war lediglich in 40% ein Gefahrstoff-verzeichnis vorhanden. Bei den Gefahrstoffen handelte es sichum Desinfektionsmittel für die Desinfektion der Hände, vonInstrumenten sowie um Mittel für eine Flächendesinfektion.

Wenn auch nur in 40% der Unternehmen ein Gefahrstoff-verzeichnis vorhanden war, wurden in 70% der UnternehmenUnterweisungen nach § 20 Abs. 2 Gefahrstoffverordnungdurchgeführt. Die Schutzmaßnahmen nach Herstellerangabenwurden überwiegend beachtet. Die Lagerung der Gefahrstoffeerfolgte in allen Kontrollen sachgerecht.

Positiv konnte im Vergleich zum Vorjahr konstatiert werden,dass zwar für die Reinigung in 95% der Unternehmen geeig-nete Schutzhandschuhe zur Verfügung standen, was auch dieKontrollen vor Ort bestätigten. Mängel bestanden jedochweiterhin bei der Bereitstellung von Schutzhandschuhen fürdie Pflege. So musste wie bereits im Vorjahr festgestellt wer-den, dass in über einem Viertel der Unternehmen noch keinepuderfreien und allergenarmen Naturgummilatexhandschuhezur Verfügung gestellt wurden. Bei den Kontrollen an den nicht-stationären Arbeitsplätzen bestätigte sich dieser Mangel.

Hauterkrankungen stehen an der Spitze der gemeldeten Be-rufskrankheiten, der Heilungsverlauf ist oft langwierig undArbeitsausfall, evtl. notwendiger Arbeitsplatzwechsel oderUmschulungen sind oft verbunden mit hohen Kosten. Der Prä-vention von berufsbedingten Hauterkrankungen kommt somiteine besondere Bedeutung zu. Ein systematischer Hautschutz,d.h. ein abgestimmtes Konzept von präventivem Hautschutz,angepasster und schonender Hautreinigung und regenerie-render Hautpflege stellt dabei einen entscheidenden Bausteindar. In knapp zwei Drittel der Unternehmen war ein Hautschutz-plan vorhanden. Über den Inhalt des Hautschutzplanes war

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ca. die Hälfte der befragten Beschäftigten informiert. WährendHautreinigungsmittel (94%) und Hautpflegemittel (82%) aucham nichtstationären Arbeitsplatz vorhanden waren, befandensich Hautschutzmittel lediglich an 49% der ambulanten Arbeits-plätze. Hautschutz- und Hautpflegemittel wurden von einemViertel der Unternehmen nach den Ergebnissen der Befra-gungen nicht bereitgestellt.

Bereits die Ergebnisse vom Vorjahr zeigten, dass ein hoherBeratungsbedarf notwendig ist und eine ausgeprägte Rechts-unsicherheit zu den Unternehmerpflichten bestand, insbeson-dere zu den Aufgaben des Betriebsarztes und hier speziellzur Hautschutzproblematik. Bei den durchgeführten Nach-kontrollen wurde festgestellt, dass Mängel im Rahmen derUmsetzung der Gefahrstoffverordnung (z. B. Führen desGefahrstoffverzeichnisses, arbeitsbereichs- und stoffbezogeneBetriebsanweisungen, zur Verfügung stellen von Schutzaus-rüstungen) zwischenzeitlich im Wesentlichen behoben wur-den. Die betriebsärztliche sowie auch die sicherheitstechnischeBetreuung hatten sich hinsichtlich der umfassenden Beratungder Unternehmen jedoch nicht verbessert. Die betriebsärztlicheBetreuung blieb bei den nachkontrollierten Unternehmengrößtenteils auf die arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersu-chungen beschränkt.

f) Biologische Arbeitsstoffe

Alle Unternehmer schätzten ein, dass ein Umgang mit biolo-gischen Arbeitsstoffen erfolgte, nach Auffassung von 76% derbefragten Beschäftigten bestand ein Infektionsrisiko währendder Tätigkeit. In 91% der Unternehmen wurden die Einsatz-orte durch den Arbeitgeber vor Übernahme des Auftrages be-sichtigt und die erforderlichen besonderen Schutzmaßnahmenabgestimmt. In die Erarbeitung der Gefährdungsbeurteilungbzw. in die Risikoabschätzung wurden jedoch nur 41% derBefragten einbezogen.

Die Angaben zum kostenfreien Impfangebot deckten sich vonArbeitgeberseite und von Seite der Beschäftigten. Eine Hepa-titis B-Impfung wurde in 94% - Angaben der Unternehmer -und in 90% - Angaben der Beschäftigten - kostenfrei angebo-ten. Das Angebot für eine Hepatitis A-Immunisierung erfolgtein ca. zwei Drittel der Pflegedienste kostenfrei.

Nur in 53% der Unternehmen wurde eine arbeitsbereichs- undstoffbezogene Betriebsanweisung erstellt. 61% der Befragtenwaren an Hand dieser Betriebsanweisung unterwiesen wor-den. Hygienepläne waren nur in drei Viertel der Unternehmenvorhanden. Bei den Vor-Ort-Kontrollen war 81% der Beschäf-tigten der Hygieneplan bekannt.

Schutzkleidung wurde in fast allen Unternehmen zur Verfü-gung gestellt. Die meisten der befragten Beschäftigten trugenarbeitstäglich mehr als zwei Stunden Schutzhandschuhe beiden Pflegetätigkeiten und bei Reinigungsarbeiten.

Eine sachgerechte Entsorgung von Kanülen und anderenscharfen und spitzen Gegenständen wurde in 89% der Pflege-dienste bestätigt. Entsprechende flüssigkeitsdichte, durchstich-sichere Abwurfbehälter für Einmalinstrumente und Kanülenwurden zu 87% bei der Vor-Ort-Kontrolle benutzt. Die Trans-portbehälter waren zum überwiegenden Anteil (95%) geeig-net. Ein Ablaufplan für das Verhalten nach aufgetretener Stich-verletzung lag lediglich in 65% der Pflegedienste vor. 76% derBefragten waren über den Ablaufplan für das Verhalten nachaufgetretener Stichverletzung informiert.

g) Physische Belastung

Hohe physische Belastungen des Pflegepersonals in ambu-lanten Pflegeeinrichtungen - vielfach auch in der Literatur be-schrieben - wurden auch durch unsere Analysen 2002 verifi-ziert und sind durch die Ergebnisse der umfangreichen Unter-suchungen und Beobachtungen vor Ort im Jahre 2003 zubelegen.

Bei den Kontrollen im Jahr 2003 war der überwiegende Anteilder Pflegebedürftigen der Pflegestufe II zugeordnet. EineBehandlungspflege gab es nur in zwei Fällen. Obwohl alshauptsächliche rückenbelastende Tätigkeiten das Betten,Baden/Waschen und die Bewegungshilfe angegeben wurden,sind auch andere Tätigkeiten, wie schon im Vorjahr festge-stellt, durch ungünstige häusliche Bedingungen als rücken-belastend einzuschätzen, so z. B. das Anziehen von Kompres-sionsstrümpfen, der Transfer vom Bett in den Sessel, Ver-bandswechsel, Anziehen, Frühstück reichen, Haare schnei-den, Hebe- und Umbettvorgänge.

In 96% der Unternehmen wurde bei der Übertragung von Auf-gaben die körperliche Eignung der Beschäftigten berücksich-tigt, jedoch nur in 60% wurde der Betriebsarzt einbezogen.Eine Unterweisung in das Heben und Tragen erfolgte in 93%der Unternehmen. Präventionsmaßnahmen zur Vermeidungvon Gesundheitsgefährdungen beim Heben und Tragen wur-den in 98% der Unternehmen bejaht. In 91% der Unterneh-men wurden organisatorische Regelungen und/oder Hebe-technik als Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung vonGesundheitsgefährdungen beim Heben und Tragen realisiert.

Hilfsmittel waren in 84% der Unternehmen vorhanden. Bei denKontrollen vor Ort fanden sich an über 80% der ambulantenArbeitsplätze höhenverstellbare Pflegebetten. Bei über derHälfte der ambulanten Einsatzorte wurde ein elektrischer odermanuell betriebener Lifter vorgefunden (Abb. 2).

Abb. 2 Lifter in der ambulanten Pflege

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Andere Hilfsmittel waren in der Rangfolge der Anwendung

• die Drehscheibe,

• die Bettleiter,

• der Rollstuhl und

• das Rutschbrett.

Während organisatorische Regelungen, wie z. B. die Arbeitzu zweit in 98% durch die Beschäftigten bejaht wurden, er-folgte ein Bewegungstraining mit dem Patienten nur zu 34%.Die Rückenschule für die Beschäftigten fand in 28% der Un-ternehmen Anwendung, wobei lediglich 20% der befragtenBeschäftigten die Rückenschule innerhalb der Arbeitszeit rea-lisieren konnten. Diese Angaben deckten sich ungefähr mitden Aussagen der Unternehmer am Betriebssitz. Die Ergeb-nisse des Vorjahres wurden im Wesentlichen bestätigt.

h) Arbeitszeit, einschließlich Sonn- und Feiertagsarbeit

Die Aufzeichnung der Arbeitszeiten erfolgte, soweit erforder-lich, in ca. 95% der kontrollierten Pflegedienste. Die vorge-schriebenen Ruhezeiten zwischen den Arbeitsschichten wa-ren nach den Aufzeichnungen der Unternehmen im Wesentli-chen eingehalten. In 14% der Unternehmen gab es keineFestlegung zu Pausen. Wie auch im Vorjahr wurde von derMehrzahl der Unternehmen und der überwiegenden Anzahlder Befragten eingeschätzt, dass die personelle Besetzungausreichend ist. Jedoch nur in 64% der Unternehmen standbeim Ausfall von Beschäftigten ein Springer zur Verfügung.Zeitpuffer waren nach den Angaben der Unternehmen bei derKalkulation der Wegezeiten berücksichtigt. 18 der befragtenBeschäftigten (16%) gaben an, hin und wieder über 10 Stun-den am Tag arbeiten zu müssen. Dabei war ein Arbeitszeit-ausgleich nach Aussagen der Beschäftigten in zwei Fällen nichtgewährleistet. Hinsichtlich der arbeitsfreien Sonntage im Jahrgab es keine Beanstandungen.

i) Mutterschutz/Jugendarbeitsschutz

In 18% der revidierten Unternehmen war z. Zt. der Kontrolleeine schwangere Mitarbeiterin beschäftigt. Auf die Frage, wieim Allgemeinen mit der Umsetzung der Forderungen desMutterschutzgesetztes verfahren wurde, gaben 93% der Un-ternehmer an, die Arbeitsbedingungen beurteilt zu haben, 95%der Arbeitgeber haben überprüft, ob die Tätigkeiten unter dieBeschäftigungsverbote und Beschäftigungsbeschränkungenfallen. Nur zu 69% wurde die zuständige Arbeitsschutz-verwaltung über das Bestehen der Schwangerschaft informiert.Die Unternehmer klagten des Öfteren darüber, dass es pro-blematisch sei, Schwangere einzusetzen. Jugendliche warennicht zu berücksichtigen.

j) Spezifische Gefährdungen an nichtstationärenArbeitsplätzen

Wegezeiten vom Betriebssitz zum Einsatzort und zurück undzwischen den Einsatzorten gehörten in der überwiegendenAnzahl der Unternehmen (96-98%) zur Arbeitszeit. Diese An-gaben wurden im Wesentlichen durch die Mitarbeiter bis aufwenige Ausnahmen bestätigt.

Eine Möglichkeit zum Informationsaustausch für die Beschäf-tigten bestand in 96% der untersuchten Pflegedienste. Für dieEinsatz- und Tourenplanung waren überwiegend die Unter-

11) Sichere betriebliche Mobilität, RGM 7 Ratgeber Gesundheitsmanagement, Hrsg.Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, 2003

nehmer bzw. Pflegedienstleiter verantwortlich, wobei nur von36% der Unternehmen (im Vorjahr 43%) in der Vergangenheitein Seminar der Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst undWohlfahrtspflege zum Thema „Erstellen von Einsatzplänen“besucht worden war. Im Vergleich zu den Kontrollen im Vor-jahr war weiterhin die Teilnahme der Beschäftigten anVerkehrssicherheitsschulungen und Fahrsicherheitstraining mit18% bzw. 13% als unzureichend einzuschätzen. Dies ist umsounverständlicher, wenn man bedenkt, dass täglich in den Ein-richtungen des medizinischen und sozialpflegerischen Be-reichs fast fünf Millionen Beschäftigte auf dem Weg zur Arbeitoder während der Arbeitszeit im dienstlichen Auftrag unterwegssind. „Mehr als 33 Prozent aller bei der BGW registriertenUnfälle ereignen sich auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hau-se sowie auf dienstlich bedingten Wegen. Wegeunfälle,besonders die im Straßenverkehr, sind gleichzeitig die Unfäl-le mit den schwersten Folgen.“11) Fast alle Beschäftigten wur-den nach Aussagen des Unternehmers auf die Bewältigungvon schwierigen Situationen (z. B. verwirrter Patient, sterben-der Patient, unzufriedener Kunde, Belästigung) vorbereitet,was die Beschäftigten im Wesentlichen bestätigten. Ent-scheidungskompetenz wurde von 81 der 88 befragten Beschäf-tigten und Angebote von sozialer und kommunikativer Koope-ration von 80% der befragten Unternehmen bejaht.

k) Psychische Belastungen

Es wurden 85 Mitarbeiter aus dem Bereich ambulante Pflegezum Belastungsempfinden interviewt. Erwartungsgemäß han-delte es sich mit nur zwei Ausnahmen um weibliche Beschäf-tigte. Die Untersuchung im Jahr 2002 ergab, dass sich ca.40% der Befragten durch die Tätigkeit belastet fühlt. Da diesein relativ hoher Anteil ist, standen bei der im Jahr 2003 wei-tergeführten Untersuchung die Ursachen für diese Belastun-gen im Vordergrund. Es zeigte sich, dass die benannten Fak-toren zwischen den Personen differierten, Schwerpunkte las-sen sich aber erkennen. Konkret wurden die in Tabelle 6 ent-haltenen Faktoren als häufigste Auslöser für Belastungs-empfinden benannt.

Weitere Belastungsfaktoren wie z.B. „soziales Umfeld des zuPflegenden“ und „Alleinarbeit“ bleiben in der Auswertung un-berücksichtigt, da ihre Häufigkeit gering war, individuell kön-nen diese Faktoren aber durchaus von Bedeutung sein.

Tabelle 6: Belastungsfaktoren und ihre Häufigkeit -ambulante Pflege (n=85)

Belastungsfaktor Anzahl derNennungen

Prozent

Arbeit unter Zeitdruck 32 38

Teilnahme am Schicksal der zuPflegenden – starkeBeanspruchung der Gefühlswelt 30 35

Notwendigkeit zur Teilnahme amStraßenverkehr mit Pkw 25 29

Schwere körperliche Arbeit 22 26

Fehlende Hilfsmittel 13 15

Ungünstige Arbeitzeiten 7 8

Hohe Arbeitsanforderungen 6 7

Schlechte Bezahlung 6 7

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Bei den Beschäftigten in der ambulanten Pflege variieren dieVorstellungen, welche Veränderungen die Belastungen ver-ringern würden, recht stark. Dies ist gut erklärlich, da auch dieFaktoren für die erlebte Belastung unterschiedlich gesehenwerden. Die häufigsten Nennungen waren

• mehr Zeit/mehr Personal (31%),

• bessere Unterstützung durch den zu Pflegenden bzw.dessen Familienangehörige (31%),

• mehr Hilfsmittel, bessere Bedingungen vor Ort (27%),

• höhere Entlohnung (17%) und

• mehr Fortbildungen (9%).

Zwischen den genannten Belastungen und dem gewünsch-ten Veränderungsbedarf besteht in einigen Punkten gute Über-einstimmung. Für die starke emotionale Inanspruchnahme unddie Teilnahme am Straßenverkehr werden jedoch kaumVeränderungsmöglichkeiten gesehen.

Die Frage nach der Bevorzugung eines stationären Arbeits-platzes gegenüber dem derzeitigen nichtstationären Arbeits-platz fiel eindeutig zugunsten des letzteren aus. Über 80%der Befragten artikulierten, dass sie das selbstständige Arbei-ten und die in der Arbeit vorhandenen Freiheitsgrade schät-zen und nicht gegen einen stationären Arbeitsplatz eintauschenmöchten. Weitere Bevorzugungsgründe sind der engere undlängere Kontakt zu den zu Pflegenden als z.B. in einem Kran-kenhaus (73%) und der fehlende Schichtdienst (24%).

Beurteilung der Ergebnisse und Maßnahmen zur Optimie-rung der Beanspruchung

Die Arbeitsanforderungen führen, beeinflusst durch die jewei-ligen Ressourcen des Arbeitenden, wie seine Leistungsvor-aussetzungen, Motivation, Kondition usw., zu einem Bean-spruchungserleben. Da die Ressourcen bei verschiedenenBeschäftigten ebenfalls unterschiedlich sein können, sind un-terschiedliche Beanspruchungen und Beanspruchungsfolgennicht ungewöhnlich. Lassen sich bei einer hinreichend gro-ßen Stichprobe bestimmte Häufungen von Beanspruchungenausmachen, lässt das auf Belastungen schließen, die mit derTätigkeit eng zusammenhängen. Art und Umfang der Erhe-bungen lassen jedoch nicht mehr als Trendaussagen zu.

Fast die Hälfte aller Mitarbeiter im ambulanten Pflegedienst fühltsich erhöht beansprucht. Dies deckt sich mit den Erwartungen,die aus Literaturrecherchen entstanden sind. Die Art der Bean-spruchung weicht dabei nicht grundsätzlich, mit Ausnahme derhäufigen Teilnahme am Straßenverkehr, von den Nennungen imstationären Pflegedienst ab.12) Bestimmte Belastungen jedoch,die im stationären Bereich durchaus negativ erlebt werden kön-nen, treten tätigkeitsbedingt weniger bzw. nicht auf, dazu gehö-ren Probleme bei der Aufgabenverteilung und der Aufgaben-koordination zwischen den Pflegekräften bzw. zwischen Pflege-kräften und anderen Personen (z.B. Pflegedienstleiter, Ärzte).

Trotz Belastungserleben und trotz Wunsch nach Veränderungbevorzugen über 90% der Befragten den vorhandenen nichtstationären Arbeitsplatz. Die dabei genannten Gründe zeigen,dass sie die in der Arbeit vorhandene Selbstständigkeit undFlexibilität sowie den verfügbaren Entscheidungsspielraumschätzen und nicht aufgeben möchten.

Die im negativen Sinne als belastend genannten Faktoren las-sen sich zwei Gruppen zuordnen

• Tätigkeitsspezifische Faktoren (Teilnahme am Schicksalder zu Pflegenden – starke Beanspruchung der Gefühls-welt, Notwendigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr mitPkw), und zum anderen

• organisatorische und/oder finanziell-materielle Faktoren(Arbeit unter Zeitdruck, Fehlen von Hilfsmitteln).

Tätigkeitsspezifische Belastungen können nicht grundsätzlichvermieden werden, es können nur die Beanspruchungsfolgenbeeinflusst werden. Dazu ist der Aufbau von Ressourcen not-wendig, die den Beschäftigten befähigen, Belastungen bes-ser zu tolerieren und zu bewältigen.

Zu den tätigkeitsspezifischen Belastungen gehört der Umgangmit chronisch Kranken, mit Sterben und Tod. Für diese in derGesellschaft tabuisierten Themen sind auch bei länger im BerufBeschäftigten häufig, trotz der bereits angebotenen Maßnah-men, nicht die notwendigen Bewältigungsstrategien vorhan-den. Zum Aufbau von weiteren Ressourcen auf diesem Ge-biet sollten diese Maßnahmen intensiviert werden, z.B. durcheine verstärkte Gruppenarbeit, regelmäßige innerbetrieblicheGesprächsrunden und ähnliches. Weiterhin ist den Führungs-kräften zu empfehlen, regelmäßig und zusätzlich bei BedarfEinzelgespräche dazu mit den Beschäftigten zu führen.

Die Teilnahme am Straßenverkehr ist ebenfalls erforderlich,um eine Tätigkeit in der ambulanten Pflege ausüben zu kön-nen. Auf spezifische Gefahren im Straßenverkehr sollte inArbeitsschutzunterweisungen eingegangen werden, Unfälleoder Beinahe-Unfälle sollten ausgewertet werden, ebenfallskönnen Fahrtrainings die Sicherheit erhöhen. Dem Vermei-den von Verkehrsunfällen mit Personenschaden sollte die glei-che Aufmerksamkeit geschenkt werden wie dem Vermeidenvon Arbeitsunfällen, da die Wirkungen für das Unternehmen(Ausfall der Arbeitskraft) ähnlich sind. Ebenfalls sollte bedachtwerden, dass der Pkw Teil des Arbeitsplatzes ist. Damit kommtseiner Ausstattung hinsichtlich Sicherheit und Komfort einebesondere Bedeutung zu.

Zu den nicht tätigkeitsspezifischen Belastungsfaktoren gehö-ren Arbeit unter Zeitdruck und schwere körperliche Arbeit/Feh-len von Hilfsmitteln. Das Anschaffen von Hilfsmitteln zur Er-leichterung der Arbeit für den Pflegenden, die Notwendigkeitund die Akzeptanz der Nutzung dieser Mittel müssen mit demzu Pflegenden und dessen Angehörigen ausführlich bespro-chen werden (auch hier ist ein Kommunikationstraining hilf-reich) und sollten bei Eingehen der Pflegeverträge geklärtwerden.

Die Ursachen für das Gefühl der Beschäftigten, häufig unterZeitdruck zu arbeiten, konnten im Rahmen dieser Erfassungnicht ermittelt werden, dazu bedürfte es weiterer Untersuchun-gen. Es ist zu vermuten, dass der Belastungsfaktor „Notwen-digkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr mit Pkw“ zum Teilauch durch den bestehenden Zeitdruck entsteht. Hohes Ver-kehrsaufkommen und Zeit für Parkplatzsuche wirken bei knap-pem Zeitvolumen besonders belastend.

Allgemein ist festzuhalten, dass Zeitvorgaben für einen fest-geschriebenen Tätigkeitsumfang nicht negativ zu bewertensind. Eine zeitliche Überforderung jedoch kann mit unange-nehmer Gespanntheit, überhastetem Tempo, übermäßigemKraftaufwand und Fehlerhäufung einhergehen und neben dem12) Psychische Belastungen in der stationären Krankenpflege, R. BREYMANN, K.

SCHAHN, Projekt 5, Universität Hannover, 1992

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gestörten Wohlbefinden langfristig zu Übermüdung, psycho-somatischen Erkrankungen sowie zu Unfallgefahren führen.Aus diesem Grund müssen Zeitvorgaben angemessen seinund auch Randbedingungen (hier z.B. Verkehrsaufkommen,Parkmöglichkeiten, Erreichbarkeit der Wohnungen, Mitwir-kungsmöglichkeit der zu Pflegenden) berücksichtigt werden.

5.1.2 Dienstleistungen in Haus, Hof und Garten

In der Berufsgruppe Dienstleistungen in Haus, Hof und Gar-ten (im folgenden Hausmeister genannt) wurden Revisionenin 46 Betriebsstätten/Unternehmen durchgeführt und 70 nicht-stationäre Arbeitsplätze aufgesucht. Insgesamt wurden zu 823Checklisten Daten erfasst und ausgewertet (335 Checklistenaus den Unternehmen, 488 mit Angaben zu nichtstationärenArbeitsplätzen).

a) Betriebsstätte/allgemeine Angaben

Von den 46 kontrollierten Unternehmen gehörten 35 einerBetriebsgröße mit weniger als 10 Beschäftigten an. In den 11übrigen Unternehmen waren nur in zwei Fällen mehr als 50Arbeitnehmer beschäftigt.

In der Berufsgruppe der Hausmeister war der Anteil weibli-cher Beschäftigter allgemein gering. In 25 Einrichtungen (54%)waren keine Frauen tätig. Der Anteil der weiblichen Beschäf-tigten nahm dort zu, wo Reinigungsarbeiten durchgeführt wur-den.

In drei Viertel der Betriebe wurde in Normalschicht gearbeitet.Geteilte Schichten und sonstige Formen, z. B. Arbeiten aufAbruf, waren die Ausnahme.

Das örtliche Einsatzgebiet war breit gefächert. Nahezu dreiViertel der Unternehmen waren überwiegend im städtischenBereich tätig.

b) Arbeitssicherheitsorganisation/Arbeitsschutzgesetz

Obwohl in 41 Unternehmen eine Sicherheitsfachkraft hättebestellt sein müssen, war dies nur in 24 Fällen (59%) erfolgt.Bei der Bestellung von Betriebsärzten war die Quote mit 58%nahezu identisch. Der Anteil von Tätigkeitsberichten hatte sichim Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert und lagbei 50-60%.

Wo die Tätigkeitsnachweise vorlagen, wurde im Regelfall auchdas Problem der nichtstationären Tätigkeit zum Gegenstandgemacht.

Nach wie vor existieren Unternehmen, die zwar einen Betriebs-arzt bestellt haben, durch den jedoch (zumindest in denvergangenen drei Jahren) keine Betriebsbegehung durchge-führt wurde.

Die Nutzung von Fortbildungsangeboten der gesetzlichenUnfallversicherungsträger war in den kleinen Betrieben immernoch eine Ausnahme (sechs von 46). Bei den Nachkontrollenim Bereich der Gewerbeaufsicht Süd zeigte sich, dass in die-ser Beziehung zumindest erste Kontakte mit den Unfall-versicherungsträgern aufgenommen wurden.

Die Unternehmen sind bei unterschiedlichen Berufsgenossen-schaften wie der

• Bau-Berufsgenossenschaft,

• Holz-Berufsgenossenschaft,

• Berufsgenossenschaft für Feinmechanik undElektrotechnik,

• Berufsgenossenschaft für den Einzelhandel sowie

• Verwaltungs-Berufsgenossenschaft versichert.

Durch jeden gesetzlichen Unfallversicherungsträger ist mit derentsprechenden BGV A 7 „Betriebsärzte“ die Betriebsarzt-bestellung unterschiedlich in den Unternehmen geregelt. Darausresultierend war in 38 der 42 revidierten Unternehmen eineBetriebsarztbestellung erforderlich, jedoch hatten nur 23 Un-ternehmen eine betriebsärztliche Betreuung vertraglich fixiert.

In 36% der Unternehmen lag ein Nachweis der Tätigkeit desBetriebsarztes vor. In diesen Fällen wurde überwiegend auchder nichtstationäre Arbeitsplatz mit einbezogen. Insgesamt istjedoch festzustellen, dass der Betriebsarzt lediglich zehn derrevidierten Unternehmen in den letzten drei Jahren zur Bege-hung aufgesucht hat.

Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach demGrundsatz G 20 (Lärm) waren lediglich in 14 Unternehmendurchgeführt, obwohl in 29 Unternehmen für erforderlich ge-halten. Das Erfordernis einer G 26-Untersuchung (Atemschutz-geräte) wurde in 17 Unternehmen festgestellt; in sieben Un-ternehmen, das ist in weniger als der Hälfte, erfolgten Unter-suchungen nach diesem Grundsatz. Damit fehlte in über 50%der Unternehmen der Nachweis über Pflichtuntersuchungennach der BGV A 4 - Arbeitsmedizinische Vorsorge.

Das Pflichtangebot einer arbeitsmedizinischen Vorsorgeunter-suchung nach der Biostoffverordnung unter Anwendung desBerufsgenossenschaftlichen Grundsatzes G 42 wurde in 11Unternehmen für erforderlich angesehen, die Untersuchungin zwei Unternehmen realisiert.

In 12 Unternehmen wurden Arbeiten mit Absturzgefahr ge-leistet; jedoch nur in drei Unternehmen sind Untersuchungennach G 41 (Arbeiten mit Absturzgefahr) durchgeführt worden.Hautgefährdungen bestanden in 17 Unternehmen, nur fünfdieser Unternehmen ließen arbeitsmedizinische Vorsorgeun-tersuchungen nach dem Berufsgenossenschaftlichen Grund-satz G 24 (Hauterkrankungen) durchführen. Arbeitsmedizi-nische Vorsorgeuntersuchungen nach dem Berufsgenos-senschaftlichen Grundsatz G 25 (Fahr-, Steuer- und Über-wachungstätigkeiten) erfolgten in einem Viertel der revidier-ten Unternehmen.

Schriftliche Ergebnisse einer Gefährdungsbeurteilung hättenin 40 Unternehmen vorliegen müssen (>10 Beschäftigte), nurin 20 Unternehmen konnten diese eingesehen werden. Dort,wo Gefährdungsbeurteilungen in Schriftform vorlagen, wur-den mit wenigen Ausnahmen die nichtstationären Arbeitsplät-ze berücksichtigt. Zu einzelnen Schutzmaßnahmen lagen kon-krete Festlegungen vor.

Obwohl in sechs Unternehmen der Umgang mit biologischenArbeitsstoffen bejaht wurde, gab es nicht eine einzige doku-mentierte Gefährdungsbeurteilung, die biologische Arbeits-stoffe berücksichtigte. Den Unternehmern war nicht bekannt,dass dies gemäß Biostoffverordnung schon bei einem einzi-gen Beschäftigten erforderlich wird.

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Weitere Schad- und Belastungsfaktoren wurden in der über-wiegenden Mehrzahl erkannt und in den Gefährdungs-beurteilungen berücksichtigt.

Etwas günstiger sah das Ergebnis dort aus, wo im vergangenenJahr die Regelrevisionen durchgeführt und auf das Erforder-nis von Gefährdungsbeurteilungen hingewiesen worden war.In nahezu allen Betrieben konnten entsprechende Dokumen-te vorgelegt werden. In allen Unternehmen (vier mit Einschrän-kungen) erfolgten die gesetzlich vorgeschriebenen Unterwei-sungen durch die Arbeitgeber. Dass diese mit Inhalt, Zeitpunktund Unterschrift der Unterwiesenen schriftlich in fast 84% al-ler Einrichtungen festgehalten wurden – wäre nur beim Um-gang mit Gefahrstoffen/Biostoffen erforderlich – war positiv zubewerten. Im vergangenen Jahr fehlten insbesondere schrift-lich festgehaltene Unterweisungen nach Gefahrstoffrecht.

Mehr als 84% der Unternehmer meinte, den Beschäftigten seidas Durchgangsarztprinzip bekannt, was bei der relativ gerin-gen Anzahl von neun meldepflichtigen Unfällen und sechsBeinaheunfällen in den letzten beiden Jahren nicht vermutetwurde. Hatten sich Unfälle ereignet, wurden sie im Unterneh-men ausgewertet.

c) Arbeitsstätte

Die „Betriebssitze“ der Unternehmen mit weniger als zehnBeschäftigten bestanden in der Mehrzahl aus einem einzigenBüroraum (oft in der Wohnung des Unternehmers), der dannüber die erforderliche Ausstattung (Wasch- und Umkleide-möglichkeit, Toilette) für den Arbeitgeber bzw. für eine Büro-kraft verfügte. Die Frage nach der Ausstattung des Wasch-platzes erübrigte sich in diesen Fällen.

Dort wo es erforderlich war, standen den Beschäftigten imBetrieb Umkleide- (82%) und Pausenräume (90%) gemäßArbeitsstättenverordnung, wenn auch z. T. mit Abstrichen, zurVerfügung, die Waschgelegenheiten verfügten in der Mehr-zahl nur über Reinigungsmittel.

Nur etwa ein Fünftel der Betriebe besaß einen Hautschutz-plan in Schriftform, der dann auch oftmals noch Mängel auf-wies. Andere Ergebnisse wurden bei Nachkontrollen festge-stellt. In allen Fällen, in denen das Fehlen bzw. die Qualitätvon Hautschutzplänen in der Vergangenheit bemängelt wur-de, waren sie in diesem Jahr vorhanden bzw. überarbeitet.

War Arbeitsschutzkleidung erforderlich, wurde sie vom Unterneh-men in 82% der Fälle sauber zur Verfügung gestellt. Das Reini-gen stark verschmutzter Arbeitskleidung durch das Unternehmenwurde 2003 häufiger praktiziert als in der Vergangenheit.

Die hohe Mobilität der Beschäftigten zeigte auch die statisti-sche Zusammenfassung der mitgeteilten Ortswechsel proSchicht, die von mindestens zwei bis sechs reichten, wobei inder Mehrzahl der Fälle ein Dienst-Kleintransporter (37) bzw.ein Dienst-Pkw (17) zur Verfügung stand. Der sicherheits-technische Zustand der Fahrzeuge (termingerechte Prüfungin allen 56 erforderlichen Fällen) und deren Ausrüstung mitWarnkleidung (45 von 56) bzw. Warndreieck und Erste-Hilfe-Material (54/55 von 56) war besser als erwartet.

Etwa die Hälfte der Arbeitnehmer hatte vor Ort nicht die Möglich-keit, in einer geeigneten Umgebung eine gesetzlich vorgeschrie-bene Pause zu verbringen (Abbt. 3). Das Dienst-Fahrzeug odersonstige Aufenthaltsmöglichkeiten wurden häufig genutzt.

Abb. 3 Pausengestaltung der Hausmeister amnichtstationären Arbeitsplatz

Mit den Waschgelegenheiten stand es ähnlich schlecht. Die-se waren in zehn Fällen gar nicht vorhanden und in weiteren13 nur mit Einschränkungen als solche anzusehen. Bei mehrals 20% der nichtstationären Arbeitsplätze gab es keine Mög-lichkeit der Toilettennutzung vor Ort.

Erste-Hilfe-Material (im Fahrzeug) und die Möglichkeit der te-lefonischen Hilfeanforderung waren vorhanden. ErforderlicheNotfallmaßnahmen waren in allen kontrollierten Bereichen (bisauf eine einzige Ausnahme) bekannt.

d) Technische Arbeitsmittel

In allen Unternehmen kamen technische Arbeitsmittel zumEinsatz. Die Palette reichte vom einfachen Handwerkzeug übermotorbetriebene Kehrmaschinen bis hin zum geliehenen Kranfür speziellen Materialtransport (Abb. 4 und 5).

So groß wie die Vielfalt der technischen Arbeitsmittel war auchdas Tätigkeitsprofil dieser Berufsgruppe. Unterweisungen fan-den überall statt, inwieweit sie den Erfordernissen entspra-chen, kann nur bedingt eingeschätzt werden, weil die mitge-teilten Inhalte in Einzelfällen auf Defizite hindeuten. Nur beiwenigen Ausnahmen wurde ermittelt, dass keine Prüffristenfestgelegt und gesetzliche Prüfungen nicht eingehalten wa-ren bzw. dass die Arbeitsmittel selbst augenscheinliche Män-gel aufwiesen.

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Abb. 4 und 5 Technische Arbeitsmittel der Hausmeister

Wo erforderlich, waren persönliche Schutzausrüstungen vor-handen und wurden auch in jedem einzelnen Fall getragen.

Die Regelungen zur Stromversorgung beim Einsatz orts-veränderlicher Betriebsmittel ließen zu wünschen übrig. DemZufall wurde noch zu viel überlassen. Wurden Speisepunktebei der Nutzung der stationären Elektroanlagen der Kundenfestgelegt, war in der überwiegenden Anzahl der Fälle FI-Schutz vorhanden.

Nicht in jedem Fall existierten durch den Arbeitgeber oder denAuftraggeber konkrete Vorgaben für Absturzsicherungen bzw.für die Einrichtung der Arbeitsplätze.

e) Gefahrstoffe

Otto-Kraftstoffe als Antriebsmedium motorbetriebener Arbeits-mittel und Reinigungspräparate stellten das Gros der gefähr-lichen Arbeitsstoffe der Berufsgruppe. Bei den Revisionenwurden – wenn im Einzelfall auch nur in geringen Mengen –weitere 22 verschiedene Gefahrstoffe festgestellt. In der Mehr-zahl der Fälle wurden handelsübliche Klein- und Kleinstgebindeverwendet, bei denen Kennzeichnung und Einstufung vorla-gen und deren Lagerung unproblematisch war.

Gefahrstoffverzeichnisse, wie sie gemäß Gefahrstoffverord-nung gefordert werden, lagen in 18 Unternehmen vor, obwohlsie in weiteren 13 erforderlich gewesen wären. Dort, wo diesder Fall war, existierten auch Betriebsanweisungen für denUmgang. Unterweisungen fanden in 90% der Betriebe statt,wenn auch mit inhaltlichen Einschränkungen. Diese Angabenstimmten mit den Erhebungen zum schriftlichen Nachweis der

Unterweisungen nahezu überein. Vor-Ort-Gespräche mit Be-schäftigten erweckten den Eindruck, dass der Inhalt von Un-terweisungen sich nicht in jedem Fall nachhaltig auf dasArbeitssicherheitsverhalten auswirkte.

Hinsichtlich der Bereitstellung von Schutzausrüstungen gabes keine erkennbaren Mängel.

Dem Problem des Hautschutzes, der Hautreinigung und derHautpflege wurde zu wenig Aufmerksamkeit zuteil. Nur für ei-nen Teil der nichtstationären Arbeitsplätze waren Mindestfor-derungen durch den Unternehmer eingehalten (30% Haut-schutz, 85% Hautreinigung, 45% Hautpflege). Den Fragen zudieser Problematik wurde (mit wenigen Ausnahmen) sowohlvom Unternehmer als auch von den männlichen Beschäftig-ten zu wenig Bedeutung beigemessen. Die Beschäftigten hiel-ten in vielen Fällen (24%) die Hautschutzmaßnahme für un-geeignet bzw. nur für eingeschränkt geeignet (22%).

f) Biologische Arbeitsstoffe

Der Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen wurde nur in sechsUnternehmen und durch fünf Beschäftigte bejaht. Trotzdemkonnten eine Reihe von Aktivitäten der Unternehmen (odernur der Betriebsärzte bzw. Sicherheitsfachkräfte) bei derarbeitsmedizinischen Vorsorge und beim Bereitstellen vonSchutzkleidung auch dort festgestellt werden, wo man offen-sichtlich den Begriff „Umgang mit ...“ als „Verwendung von ...“interpretiert hatte.

Arbeitsbereichs- und arbeitsstoffbezogene Betriebsan-weisungen sind in vielen Bereichen der Praxis noch fremd.

g) Physische Belastung

In nahezu allen kontrollierten Unternehmen war man der Auf-fassung, dass die durchzuführenden unterschiedlichen Tätig-keiten eine mehr oder weniger starke physische Belastung fürdie Beschäftigten darstellen. Schon allein aus diesem Grunderklärte sich die fast 100%-ige Berücksichtigung der körperli-chen Eignung bei der Übertragung von Aufgaben, auch wennvier Beschäftigte dies verneinten (keine Antwort: zwei). DieEinbeziehung der Betriebsärzte war zu gering (<20%).

Die Liste der aufgezählten rückenbelastenden Tätigkeiten undKörperhaltungen war genau so lang wie die Palette der Tätig-keiten selbst (Abb. 6). Im Wesentlichen waren es Bücken, Kni-en, Heben und Tragen, Schieben, Verdrehen und Kombinati-onen davon. Die Angaben zur Unterweisung in das Hebenund Tragen wurde vom Unternehmer (73% mit „ja“) und denBeschäftigten (51% mit „ja“) unterschiedlich beantwortet. Beiden Hausmeistern wurde nur ein einziges Unternehmen an-getroffen, das eine Rückenschule für die Beschäftigten (außer-halb der Arbeitszeit) organisierte. Die festgelegten Präventions-maßnahmen waren vorwiegend organisatorischer Art und/oderbeschränkten sich auf einfache Hilfsmittel und den Einsatzvon Hebetechnik.

h) Arbeitszeit, einschließlich Sonn- und Feiertagsarbeit

In den meisten Unternehmen wurde in Normalschicht gearbei-tet. Teilschichten und so genannte sonstige Arbeitszeitregelungenwaren die Ausnahme und fanden höchstens im Bereich derGebäudereinigung und im typischen Winterdienst statt.

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Abb. 6 Hausmeister beim Rasenmähen mit ungünstigerbelastender Körperhaltung

Im Allgemeinen wurden Arbeits- und Pausenzeiten gesetzes-konform eingehalten. In drei Einzelfällen wurde mitgeteilt,ausnahmsweise auch schon über 10 Stunden gearbeitet zuhaben. Bei der geforderten Aufzeichnung der Arbeitszeiten gabes keine wesentlichen Mängel.

Obwohl Unternehmer und Beschäftigte angaben, die perso-nelle Besetzung sei ausreichend, wurde von jedem Sechstender Beschäftigten Zeitdruck beklagt.

Dort wo Springer zur Verfügung standen (in kleinen Betriebenoft der Unternehmer selbst), waren diese mit den Bestimmun-gen des Arbeitsschutzes vertraut.

Mit drei Ausnahmen wurden bei der Kalkulation der WegzeitenZeitpuffer berücksichtigt.

i) Mutterschutz/Jugendarbeitsschutz

Zum Zeitpunkt der Kontrollen waren in den Betrieben nur dreiJugendliche und keine schwangeren oder stillenden Frauenbeschäftigt. Betreffs des Jugendarbeitsschutzes wurden kei-ne Beanstandungen festgestellt.

j) Spezifische Gefährdungen an nichtstationärenArbeitsplätzen

Die Frage nach der Berücksichtigung von Wegezeiten als Be-standteil der Arbeitszeit wurde von Unternehmern und Beschäf-tigten zu 95% mit „ja“ beantwortet. Hier war die Wegezeit zwi-schen einzelnen Einsatzorten bei Normalschicht gemeint.

Unterschiedliche Regelungen existierten für die Fahrt zumArbeitsort, zum nichtstationären Arbeitsplatz am Morgen bzw.abends nach der Tätigkeit nach Hause.

In den Unternehmen waren im Regelfall der Unternehmer odereine beauftragte Person (z. B. der Vorarbeiter) für die Ein-

satz- und Tourenplanung verantwortlich. Nur in einem Fall hattedieser ein berufsgenossenschaftliches Seminar zur Einsatz-planung absolviert.

Bei den Hausmeistern bestanden in allen Firmen Regelungenzum Informationsaustausch. Art, Umfang und Frequenz wa-ren sehr unterschiedlich und reichten von mehrmals täglichper Handy bis hin zu 14-tägigen Absprachen.

Die Fragen nach Verkehrssicherheitsschulungen und der Teil-nahme an einem Fahrsicherheitstraining wurde bis auf weni-ge Ausnahmen verneint.

Sowohl die Entscheidungskompetenz als auch die Mitsprache-möglichkeiten wurden durch die Beschäftigten hoch und um-fangreich eingeschätzt, obwohl die bestehenden zeitlichen undfinanziellen Zwänge, in denen sich die Unternehmen gegenü-ber den Kunden befinden, das eigentlich nicht erwarten ließen.

Im Regelfall waren die Bedingungen am nichtstationären Ar-beitsplatz bekannt, weil Einweisungen stattgefunden hatten.

k) Psychische Belastungen

Es wurden 66 Beschäftigte, die im Hausmeisterbereich Dienst-leistungen erbrachten, befragt, darunter neun weibliche Be-schäftigte. Die Aufgabenbereiche dieser Beschäftigtengruppeschwanken stark, ebenso die Ausbildungsberufe.

Die Mehrheit der befragten Beschäftigten (ca. 80%) gab an,sich durch die Tätigkeit nicht belastet zu fühlen. Von den übri-gen Beschäftigten wurden die in Tabelle 7 aufgeführtenBelastungsfaktoren genannt.

Tabelle 7 Belastungsfaktoren und ihre Häufigkeit –Dienstleistungen in Haus, Hof und Garten (n=66)

Belastungsfaktor Anzahl derNennungen

Prozent

Arbeit unter Zeitdruck 11 17

Großer Arbeitsumfang 10 15

Schwere körperliche Arbeit 6 9

Analog zu diesem Ergebnis war ein Bedürfnis nach Verände-rung der Arbeitsbedingungen überwiegend nicht vorhanden.Eine Ausnahme bildete der Wunsch nach „mehr Zeit/mehrPersonal“, den 18% der Befragten äußerten.

Bei der Frage nach der Bevorzugung eines stationären odernichtstationären Arbeitsplatzes bevorzugten die meisten Be-schäftigten den nichtstationären Arbeitsplatz. Als Gründe dafürwurden angeführt

• Tätigkeit ist abwechslungsreich (80%),

• es bestehen Kontakte zu anderen Personen (80%),

• selbständiges Arbeiten/Freiheitsgrade vorhanden (68%)und

• Arbeit an frischer Luft (53%).

Die Mitarbeiter, die einen stationären Arbeitsplatz bevorzugenwürden, verbanden diesen Wunsch häufiger mit der Vorstel-lung auf eine bessere Bezahlung (9%).

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Beurteilung der Ergebnisse und Maßnahmen zur Optimie-rung der Beanspruchung

Die psychische Beanspruchung stellt bei der Berufsgruppe derHausmeister keinen Schwerpunkt dar.

Es wäre jedoch falsch, das Auftreten psychischer Belastun-gen mit möglichen negativen Beanspruchungsfolgen generellzu verneinen (jeder fünfte Beschäftigte fühlt sich beansprucht).In die betriebliche Gefährdungsbeurteilung sind die psychi-schen Belastungen mit einzubeziehen, um zeitliche und/oderinhaltlichen Überforderungen mit eventuellen negativen Bean-spruchungsfolgen auszuschließen. Dabei sollte besonders derUmfang des Aufgabenspektrums, die zur Erledigung der Auf-gaben vorhandene Zeit, die zur Verfügung stehenden Hilfs-mittel und die jeweilige Qualifikation des Beschäftigten imBezug zur Arbeitsaufgabe betrachtet werden.

5.1.3 Gebäudereinigung

Aufgrund der Revisionsergebnisse der Gewerbeaufsicht in denRegionalbereichen Magdeburg und Halberstadt aus den Vor-jahren wurden die Kontrollen im Rahmen der Sonderaktion2003 ausgebaut. Es sollte geprüft werden, ob die Belastungs-situation auf die gesamte Branche der Gebäudereiniger zu-trifft und inwieweit eine gezielte Arbeitssicherheitsorganisationder besonderen Belastungssituation gerecht wird.

a) Betriebsstätte/allgemeine Angaben

Innerhalb des Berichtszeitraumes wurden im Land Sachsen-Anhalt 57 Betriebe dieser Branche kontrolliert. Zum Tätigkeits-spektrum gehörten die

• Unterhaltsreinigung,

• Glas- und Fassadenreinigung,

• Grundreinigung,

• Grundstückspflege einschließlich Straßenreinigung,Pflege der Gartenanlagen und

• der Winterdienst.

Es wurden 96 sehr unterschiedliche Arbeitsplätze überprüft.In die Kontrollen einbezogen wurden sowohl Familienbetriebeals auch Unternehmen mit mehr als 200 Arbeitnehmern. DasGros der Betriebe beschäftigte jedoch zwischen zehn und 99Arbeitnehmern, wobei der Anteil der weiblichen Mitarbeiterüberwog. Normalschichten und geteilte Dienste bestimmtendas Arbeitszeitregime. Kundenwünsche waren ausschlagge-bend für Beginn und Ende der Arbeitszeit. Reinigungsarbeitensollen nach Möglichkeit den allgemeinen Geschäftsbetriebnicht stören. So beginnt für viele der berufstätigen Mütter inder Unterhaltsreinigung erst der Arbeitstag, wenn er für ande-re bereits beendet ist.

Auftragsschwankungen werden durch den Einsatz geringfü-gig Beschäftigter abgefangen. Etwa die Hälfte der Betriebebis zu 99 Beschäftigten machte davon Gebrauch. Mitarbeiterwurden als Springer eingesetzt oder arbeiteten auf Abruf. DieTendenz zur Vollbeschäftigung sinkt mit wachsender Beschäf-tigtenzahl. In Betrieben mit über 99 Beschäftigten waren nurnoch 27% in Vollzeit tätig. Nachtarbeit spielte eine unterge-ordnete Rolle. Es kommt vor, dass bereits in den frühen Mor-genstunden (vor 6 Uhr) die Arbeit aufgenommen wird.

b) Arbeitssicherheitsorganisation/Arbeitsschutzgesetz

Die Voraussetzung für eine fachkundige sicherheitstechnischeBeratung war in allen geprüften Unternehmen vorhanden. Ent-weder war eine Sicherheitsfachkraft bestellt oder die Unterneh-mer selbst waren von den zuständigen gewerblichen Berufsge-nossenschaften befähigt worden, Arbeits- und Gesundheits-schutzsituationen in ihren Betrieben zu bewerten (Unternehmer-modell). Zwei Drittel der Betriebe nutzten das Fortbildungsan-gebot der gewerblichen Berufsgenossenschaften.

Die Unternehmer gaben an, dass sie durch die Sicherheits-fachkräfte beraten werden, wenn über die Beschaffung von Ar-beitsmitteln, Absturzeinrichtungen oder persönlichen Schutz-ausrüstungen zu entscheiden ist. Sie würden auch Einfluss aufdas Minimierungsgebot beim Umgang mit Gefahrstoffen neh-men und routinemäßig das Unfallgeschehen auswerten bzw.die regelmäßigen Unterweisungen der Mitarbeiter zum Arbeits-und Gesundheitsschutz durchführen.

Den Nachweis über erbrachte sicherheitstechnische Beratungenkonnten aber nur 70% der Unternehmer vorlegen. In diesenFällen wurde auch der nichtstationäre Arbeitsplatz formal in dieGefährdungsbeurteilung einbezogen. Die Dokumentation derGefährdungsbeurteilung fehlte in 20% der überprüften Betriebe.Die Gefährdungsbeurteilung wird im Allgemeinen nach den Vor-gaben der Bau-Berufsgenossenschaft, bei der die Unternehmenausschließlich versichert sind, erstellt. Vorteil der durch die Bau-Berufsgenossenschaft angebotenen Handlungshilfen ist es, dassdie branchenspezifischen Gefährdungen erfasst werden. DieUnternehmen versäumten es aber, diese Bewertung den Beson-derheiten des jeweiligen Arbeitsplatzes anzupassen. So erkann-te ein Viertel der Unternehmer nicht die besonderen Bedingun-gen des nichtstationären Arbeitsplatzes, mögliche Infektions-gefahren in öffentlichen Einrichtungen oder das besondereSchutzbedürfnis Schwangerer. Ein weiteres Defizit in der Doku-mentation der Gefährdungsbeurteilung waren kaum beschriebe-ne Schutzmaßnahmen. Erledigungsvermerke fehlten ebenso.Gefahrstoffe, technische Arbeitsmittel und Arbeitsstätten warenin der Regel von der Bewertung erfasst.

Unterweisungen der Mitarbeiter zum Arbeitsschutz wurdenregelmäßig durchgeführt. Nur in Ausnahmefällen wurden In-halt und Zeitpunkt nicht dokumentiert. Das Unfallgeschehenwar mit acht meldepflichtigen Unfällen in den letzten zwei Jah-ren in 57 Betrieben sehr gering. Vorrangig handelte es sichum witterungsbedingte Wegeunfälle. Die Unfallgefahren durchörtliche Gegebenheiten sind jedoch nicht zu unterschätzen.Die Unterschreitung des Sicherheitsabstandes zu einerspannungsführenden elektrischen Freileitung hatte tödlicheFolgen für einen Arbeitnehmer.

Für eine betriebsärztliche Betreuung war in 43 von 57 Betrie-ben formal gesorgt. Der Nachweis der Tätigkeiten wurde inzwei Drittel der Betriebe erbracht, wobei sich der Nachweisvorrangig auf durchgeführte Vorsorgeuntersuchungen erstreck-te. Mangelhaft war die Einbeziehung der Betriebsärzte inArbeitsplatzbegehungen. Nur ein Drittel der Betriebe wurde inden letzten drei Jahren von Betriebsärzten aufgesucht. Diebetriebsärztliche Beratung bei der Gefährdungsbeurteilungstellte somit immer noch die Ausnahme dar.

Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach dem Grund-satz G 20 (Lärm) wurden in 19 Unternehmen durchgeführt, er-forderlich waren sie in 27. Das Erfordernis der G 26 (Atemschutz-geräte) wurde in 26 Unternehmen festgestellt. In 15 Unterneh-men, das ist etwas über die Hälfte, erfolgten Untersuchungen

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nach diesem Grundsatz. Eine Pflichtangebotsuntersuchunggemäß der Biostoffverordnung unter Beachtung des Berufs-genossenschaftlichen Grundsatzes G 42 (Tätigkeiten mitInfektionsgefährdung) wurde in 27 Unternehmen für erforder-lich angesehen und in 16 Unternehmen realisiert.

Bei den Revisionen wurden in 42 Unternehmen Arbeiten unterAbsturzgefahr festgestellt. In 29 Unternehmen wurden Untersu-chungen nach G 41 (Arbeiten mit Absturzgefahr) durchgeführt.Hautgefährdungen bestanden in 50 Unternehmen, 34 Unterneh-men ließen arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nachdem Berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 24 (Haut-erkrankungen) durchführen. Arbeitsmedizinische Vorsorgeunter-suchungen nach dem Berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G25 (Fahr-, Steuer und Überwachungstätigkeiten) wurden in ca.der Hälfte der revidierten Unternehmen durchgeführt.

c) Arbeitsstätte

Am Firmensitz oder Stützpunkt von Reinigungsfirmen warenfür das ständig in diesen Betriebsstätten anwesende Perso-nal ausreichende Waschgelegenheiten, Toilettenräume undAufbewahrungsmöglichkeiten für persönliche Gegenständevorhanden. Ob und in welchem Umfang auch für die übrigenBeschäftigten Sanitärräume zur Verfügung gestellt wurden,richtete sich nach den firmeneigenen Geschäftsabläufen.Wenn das Reinigungspersonal die Arbeitsaufträge am Firmen-sitz entgegen nahm, um dann mit firmeneigenen Fahrzeugendie einzelnen Objekte aufsuchte, verfügte die Betriebsstätteauch über ausreichende Pausen- und Umkleideräume. DieseSituation war aber eher selten anzutreffen. Meistens beganndie Tätigkeit bei dem Auftraggeber. Das heißt, die Mitarbeiterkamen in Arbeitskleidung zum Arbeitsort und bewahrten ihreStraßenkleidung bzw. die persönlichen Gegenstände in denAbstellkammern für Reinigungsgeräte auf. Die sanitären Ein-richtungen vor Ort konnten genutzt werden.

Lagen zwischen den Aufträgen an unterschiedlichen Arbeits-orten größere beschäftigungsfreie Zeiten, wurde die Arbeitunterbrochen. Gut die Hälfte der Beschäftigten war von die-sen Teildiensten betroffen.

Bei der Grünflächenpflege oder der Straßenreinigung fandensich die Mitarbeiter an Stützpunkten ein und nahmen von hieraus die Arbeit auf. Die sanitären Einrichtungen an diesen Stütz-punkten, soweit vorhanden, wurden nur selten genutzt. Über-raschenderweise standen zu 90% geeignete Wasch-gelegenheiten und Toilettenräume zur Verfügung.

Kontrollen zur Verkehrssicherheit firmeneigener Fahrzeugefielen sehr unterschiedlich aus. Die auf dem Betriebsgeländeüberprüften Fahrzeuge gaben keinen Anlass zur Kritik

• TÜV – Prüfungen waren eingehalten,

• Warndreiecke und Erste-Hilfe-Material waren vorhanden,

• Verbandkästen waren vollständig, enthaltene Verband-stoffe waren verwendbar, die CE -Kennzeichnung warvorhanden.

Bei der Kontrolle vor Ort hingegen wurde festgestellt, dass

• der Termin für die TÜV-Prüfung in zwei Fällen überschritten,

• nur drei Viertel der Fahrzeuge mit Warnkleidung ausge-stattet und

• Verbandkästen in Einzelfällen auch nicht vorhanden waren.

Obwohl die Unternehmer angaben, dass den ArbeitnehmernNotfallmaßnahmen bekannt seien, konnte ein geringer Teil derBeschäftigten dazu keine Angaben machen. Die Nutzung pri-vater Handys wurde in diesem Zusammenhang von den Un-ternehmen dankend angenommen.

Arbeitsschutzmittel und -kleidung stellten die Arbeitgeber zurVerfügung und übernahmen auch überwiegend die Reinigungder verschmutzten Schutzkleidung. Die Waschplätze in derBetriebsstätte waren fast ausnahmslos mit Hautreinigungs-mitteln und Einmalhandtüchern ausgestattet. Hautschutzmittelwurden nicht immer als notwendig erachtet und somit in ca.einem Drittel der Betriebe nicht angeboten. Hautschutzplänewaren nur in der Hälfte der Unternehmen vorhanden.

d) Technische Arbeitsmittel

Die Palette der Arbeitsmittel war, ähnlich wie in Hauswirtschafts-betrieben, groß. Es handelte sich um einfache Handwerk-zeuge, Elektrowerkzeuge, Leitern und Arbeitsbühnen, Reini-gungs- und Gartenbaumaschinen. Hinsichtlich der Beschaf-fenheit wurden keine Mängel festgestellt. Von den Herstellernvorgegebene Prüffristen waren nur in sieben Fällen nicht ein-gehalten. Betroffen waren zwei Leitern und fünf Staubsauger.Betriebsanweisungen lagen in neun Fällen nicht vor. Die Be-triebssicherheit geliehener Hubarbeitsbühnen und Steigeroblag den Verleihfirmen, die auch die notwendigen Einwei-sungen des Personals durchführten.

Persönliche Schutzausrüstung, die im Reinigungsgewerbevorwiegend aus Augen-, Hand- und Fußschutz besteht, warbis auf Einzelfälle vorhanden und wurde auch genutzt.

Einrichtungen zur Verkehrssicherung waren dort, wo erforder-lich, geeignet und ausreichend vorhanden.

Zu bemängeln waren die dürftigen baulichen Voraussetzun-gen für Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an Gebäu-den, obwohl seit Juni 1998 die Baustellenverordnung von denBauherren umzusetzen ist. Sie sieht vor, dass bereits bei derAusschreibung von Bauleistungen ein Konzept für spätereArbeiten an der baulichen Anlage, wie beispielsweise die Glas-und Fassadenreinigung, aufgestellt wird. Es wurde von denBauherren billigend in Kauf genommen, dass allein für dieFensterreinigung mindestens zweimal jährlich aufwändig Ge-rüste aufzubauen waren.

Die Sicherheit bei der Nutzung ortsveränderlicher elektrischerBetriebsmittel war gegeben. Speisepunkte waren festgelegtund Prüffristen eingehalten. Die Mitarbeiter waren größtenteilszum Umgang mit Elektrowerkzeugen unterwiesen.

e) Gefahrstoffe

In 48 von 57 Betrieben erfolgte der Umgang mit Gefahrstoffen.Gesundheitsgefahren bestanden überwiegend bei möglichemHaut- und Augenkontakt durch die Verwendung von Zement-schleierentfernern, Sanitärreinigern, Sonderreinigungsmittelnfür die Grundreinigung, fettlösenden Schaumreinigern undschmutzlösenden Desinfektionsmitteln. Die Tendenz zumUmgang mit Gefahrstoffen ist jedoch rückläufig. Immer weni-ger Reinigungsmittel sind kennzeichnungspflichtig, d. h. derAnteil der Gefahrstoffe in der Zubereitung ist minimal. Hinzukommt, dass keine Vorratshaltung betrieben wird und die In-dustrie einfache Dosierhilfen anbietet. Der Umgang mit Gefahr-

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stoffen beim Ausbringen und beim Umfüllen aus Original-verpackungen ist somit erleichtert.

Gefährdungen durch unsachgemäße Lagerungen oder dieVerwendung ungeeigneter Gefäße und unzureichender Kenn-zeichnung wurden nicht festgestellt. Die Verpackungen ent-sprachen den Forderungen der Gefahrstoffverordnung.

In 20% der Betriebe wurde beanstandet, dass Verzeichnisseüber verwendete Gefahrstoffe nicht oder nur unvollständiggeführt wurden und Betriebsanweisungen nicht erstellt waren.Infolgedessen fehlten auch die Unterweisungen der Beschäf-tigten. Die Bekanntgabe der Schutzmaßnahmen und Ver-haltensregeln im Zusammenhang mit der Beschreibung derabzuwendenden Gefahr einschließlich der Abfallentsorgungerfolgte meistens nur am Firmensitz. Vor Ort waren nur 50%der Mitarbeiter darüber informiert.

Die Arbeitsplätze waren mit Schutzhandschuhen ausgestat-tet. Auswahl und Austausch erfolgten pflichtgemäß vom Ar-beitgeber. Selbst die allergene Wirkung von gepuderten Latex-handschuhen wurde beachtet. Nur in einem Fall musste aufden Austausch verwiesen werden.

Bei der Versorgung mit geeigneten Hautschutzmaßnahmenwurden deutliche Unterschiede zwischen der Betriebsstätteund den nichtstationären Arbeitsplätzen festgestellt. Nur 60%der Arbeitsplätze waren mit Hautreinigungs-, 50% mit Haut-pflege- und 40% mit Hautschutzmitteln ausgestattet. Hinzukam, dass von den vorhandenen Hautschutzmaßnahmen nurzwei Drittel geeignet waren. Die Befragungen der Unterneh-mer lieferten diesbezüglich keine realistischen Ergebnisse.

f) Biologische Arbeitsstoffe

Bei den Kontrollen wurden die Betriebe zunächst zum Um-gang mit biologischen Arbeitsstoffen befragt. Nur drei der Un-ternehmen bejahten die Möglichkeit, biologischen Arbeits-stoffen ausgesetzt zu sein. Es handelte sich um Reinigungs-aufträge in medizinischen Einrichtungen. Bei den übrigen Tä-tigkeiten war das Infektionsrisiko nicht erkannt und damit auchnicht bewertet worden. Die Mindestmaßnahmen zum Schutzder Beschäftigten waren aufgrund der Beachtung allgemeinerHygienemaßnahmen eher zufällig eingehalten.

Tätigkeiten mit einem hohen Infektionsrisiko, die auch die strik-te Einhaltung von Hygieneplänen erfordern, wurden nicht aus-geführt.

Zu den zur Verfügung gestellten persönlichen Schutzaus-rüstungen gehörten Handschuhe und spezielle Reinigungs-schürzen, die nach Angaben der Unternehmen nur bei derToilettenreinigung oder Reinigungsarbeiten im medizinischenBereich erforderlich werden. Die Handschuhe wurden abernur bei der Nassreinigung oder Sanitärreinigung getragen. DieSchutzkleidung wurde bei Bedarf vom Arbeitgeber ausge-tauscht. Pflege und Wartung waren dadurch nicht erforder-lich. Die normal verschmutzte Arbeitskleidung wurde von denArbeitnehmern selbst gereinigt.

Im Rahmen der medizinischen Vorsorge wurden Impfungenwie Hepatitis A oder B angeboten. Dieses Angebot galt abernur den Beschäftigten, deren Infektionsrisiko aufgrund einervorangegangenen Bewertung der Arbeitsplätze bekannt war.

Eine ähnliche Situation wurde festgestellt bei der Umsetzungder Informationspflichten gegenüber den Beschäftigten. Diemangelhaften Gefährdungsbeurteilungen in Bezug auf mögli-che Infektionsgefahren waren ursächlich für überwiegend feh-lende Betriebsanweisungen und die unvollständigen Unter-weisungen der Beschäftigten.

Die Aufbewahrungsmöglichkeiten für Straßen- und Arbeits-kleidung wurden bereits im Abschnitt „Arbeitsstätten“, beschrie-ben. Die getrennte Aufbewahrung war nur selten gegeben. Inden Hauswirtschaftsräumen standen den Mitarbeitern Schrän-ke zur Verfügung, in denen sie die Kleidung und die Schutz-handschuhe ablegen konnten.

g) Physische Belastung

Die Mehrzahl der Unternehmen gab an, die körperliche Eig-nung der Beschäftigten für die Ausführung der Tätigkeiten zuberücksichtigen, aber nur 20 der Betriebe ließen sich dabeivon den Betriebsärzten beraten. Die Notwendigkeit über dieHandhabung von Lasten zu belehren, sahen 16 Unternehmernicht, zwei meinten sogar, es träfe nicht zu. Als Präventions-maßnahme wurde vorrangig nach organisatorischen Lösun-gen gesucht, da der Einsatz von Hebehilfen aufgrund örtli-cher Gegebenheiten nicht immer möglich war. Das Angebot,außerhalb der Arbeitszeit eine Rückenschule zu besuchen,gehörte mit vier Betrieben eher zu den Ausnahmen.

Zwangshaltungen, wie das Arbeiten in gebückter, verdrehter,kniender oder hockender Körperhaltung, das Umsetzen vonWassergefäßen und schweren Reinigungsgeräten auch übermehrere Etagen und auch längeres Stehen auf der Leiter füh-ren zu körperlichen Fehlbelastungen. 70% der Befragten wa-ren der Auffassung, dass der Arbeitgeber die körperliche Eig-nung bei der Auswahl der Tätigkeit berücksichtigt.

h) Arbeitszeit, einschließlich Sonn- und Feiertagsarbeit

Die Arbeitszeit der Beschäftigten ist in der Reinigungsbranchesehr stark von Kundenwünschen abhängig. Von 93 Mitarbei-tern waren 52 in Vollzeit, 33 in Teilzeit und acht geringfügigbeschäftigt. Die Hälfte der in Teilzeit Beschäftigten arbeitetenin geteilten Schichten. In Ausnahmesituationen kommt es vor,dass über acht Stunden werktäglich gearbeitet werden muss.An Sonn- und Feiertagen wurde nur in 13% der Unternehmengearbeitet. Bis auf vier Unternehmen führten alle die gesetz-lich vorgeschriebenen Aufzeichnungen. Der Arbeitszeitaus-gleich war gewährleistet. 15 Sonntage waren in jedem Fallbeschäftigungsfrei.

Bis auf Einsätze im Winterdienst war die ununterbrocheneRuhezeit zwischen den Schichten eingehalten. Pausenzeitenwaren in 38 Betrieben festgelegt. Die Mitarbeiter hatten dieMöglichkeit, den Zeitpunkt selbst zu wählen. Zeitpuffer konn-ten in sieben Betrieben bei der Kalkulation der Wegezeitennicht berücksichtigt werden. Bei den geteilten Schichten ge-hörten die Wegezeiten nicht zu den Arbeitszeiten.

Die meisten Unternehmer gingen davon aus, dass die perso-nelle Besetzung der Auftragslage angemessen war. Sie se-hen sich einem hohen Kostendruck ausgesetzt. In 90% derBetriebe wurde durch den Einsatz geringfügig Beschäftigterauf Ausfallzeiten und erhöhtes Arbeitsaufkommen reagiert.

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i) Mutterschutz/Jugendarbeitsschutz

Die Kontrollen beschränkten sich nur auf die Befragung derUnternehmer und Einsichtnahme in dokumentationspflichtigeUnterlagen. Arbeitsplatzüberprüfungen wurden nicht durchge-führt.

In fünf der 57 Unternehmen wurden Jugendliche beschäftigt.Erstuntersuchungen gemäß Jugendarbeitsschutzgesetz undUnterweisungen wurden durchgeführt. Jugendliche wurden nurdort eingesetzt, wo keine besonderen Gefahren zu befürch-ten waren. Besondere Arbeitszeit- und Pausenregelungenwaren bekannt und wurden nach den Auskünften der Verant-wortlichen auch berücksichtigt. Der beschäftigungsfreie Sonn-abend konnte aber nicht immer garantiert werden. Im Rah-men der Ausbildung muss auch an Sonnabenden oder in denAbendstunden gearbeitet werden, wohl wissend dass dasJugendarbeitsschutzgesetz dafür keinen Spielraum lässt. Aus-bildungsbetriebe stehen hier vor einem für sie unlösbaren Pro-blem, wenn sie die Ausbildung der Jugendlichen weiterhinanbieten wollen.

Die Beschäftigung Schwangerer in Reinigungsbetrieben wur-de in 40 von 57 Betrieben bejaht. Im Rahmen unserer Kon-trollen bestand erheblicher Beratungsbedarf zur Beschäftigungdieser schutzbedürftigen Personengruppe. Neun Betrieben wares nicht bekannt, dass die Arbeitsschutzbehörde über dieBeschäftigung einer werdenden Mutter zu informieren ist. FünfUnternehmen gingen erst gar nicht auf das besondere Schutz-bedürfnis ein. Somit wurde auch die Überprüfung der Tätig-keit auf ein mögliches Beschäftigungsverbot bisher negiert.

j) Spezifische Gefährdungen an nichtstationärenArbeitsplätzen

Allen nichtstationären Arbeitsplätzen ist gemein, dass derGestaltungsspielraum des Arbeitgebers gering ist. Er kann undmuss geeignete Arbeitshilfen beschaffen und Schutz-maßnahmen festlegen, ist aber auch in einem hohen Maß vonden Wünschen des Auftraggebers abhängig. Das betrifftbeispielsweise die Gestaltung der Arbeitszeit ebenso wie dieNutzung der örtlichen Versorgungseinrichtungen oder die dersanitären Einrichtungen. Von den Mitarbeitern wird ein hohesMaß an Flexibilität erwartet. Sie müssen sich den besonderenSituationen beim Kunden anpassen. Die Aufträge sind zeitlichstraff organisiert, sodass kaum Spielraum für unvorhergese-hene Ereignisse bleibt. Hinzu kommt, dass sie wenig Kontaktzu den übrigen Beschäftigten im Unternehmen haben.

Bei den Kontrollen wurde festgestellt, dass diesen besonde-ren Arbeitsbedingungen nicht immer ausreichend Rechnunggetragen wurde. Wegezeiten gehörten in 30% der Unterneh-men nicht zu den Arbeitszeiten. Ein Teil der Mitarbeiter fühltesich überlastet und wünschte sich die Verlagerung der Arbei-ten auf breitere Schultern. Die Bewältigung besonderer Situa-tionen wurde den Mitarbeitern teilweise überlassen. Die Kom-munikation beschränkte sich auf den für den Fortgang derArbeiten erforderlichen Informationsaustausch. Verkehrs-schulungen wurden nur ausnahmsweise angeboten.

k) Psychische Belastungen

Es wurden 94 Mitarbeiter aus dem Bereich Gebäudereinigungzum Belastungsempfinden interviewt. Von den befragten Mit-arbeitern waren ein gutes Drittel Männer (n=35), erwartungs-gemäß überwog der Anteil weiblicher Beschäftigter. Eine

geschlechtsspezifische Auswertung erfolgte nicht. Überwie-gend waren die Beschäftigten in der Unterhaltsreinigung tätig,einige führten ausschließlich Glasreinigungen aus und in eini-gen weiteren Fällen streute das Tätigkeitsprofil stärker (z.B.Unterhalts-, Glas- und Grünflächenreinigung). Auffällig bei die-ser Berufsgruppe war, dass die Ausbildungsberufe sehr vari-ierten, es wurden Ausbildungsberufe aus fast allen Branchengenannt, wie z.B. Metall, Verwaltung, Gastronomie, Chemie,Nahrungsmittelindustrie und andere.

Im Rahmen einer Schwerpunktaktion zur Umsetzung vonArbeitsschutzforderungen in Gebäudereinigungsbetrieben imJahr 1998, die das GAA Magdeburg durchführte, fand bei denBeschäftigten in 41 Unternehmen eine stichprobenartige Be-fragung zur psychischen Belastung statt. Das Erleben vonFehlbeanspruchungen stellte im Ergebnis der Aktion keinenSchwerpunkt dar, wurde jedoch von Beschäftigten geäußert.In der damaligen Untersuchung wurde am häufigsten dasEmpfinden eines hohen Leistungsdrucks genannt.

Auch bei den Befragungen der Sonderaktion 2003 gaben vie-le Beschäftigte an, keine Belastungen zu haben. Bei denen,die Belastungen durch die Tätigkeit bejahen, streuen die An-gaben über die Ursachen der Belastungen stark. Jedoch gibtes eine markante Nennung, die sich in ihrer Häufigkeit gegen-über den anderen stark abhebt. Von 33% der Beschäftigtenwird der Zeitdruck, unter dem die Arbeit ausgeführt werdenmuss, negativ erlebt. Damit ergibt sich eine gute Übereinstim-mung mit den 1998 an einer kleinen Stichprobe erzielten Er-gebnissen.

Im Einzelnen wurden die in Tabelle 8 aufgeführten Belastungs-faktoren benannt.

Tabelle 8 Belastungsfaktoren und ihre Häufigkeit –Gebäudereinigung (n=94)

Alle anderen benannten Faktoren waren überwiegend Einzel-nennungen, wie z.B. geringe Wertschätzung der Arbeit, unzu-reichendes Führungsverhalten. Da es bei der Sonderaktionum das Auffinden und um die Intervention berufsspezifischerBelastungsfaktoren ging, blieben seltene oder Einzelnennun-gen unberücksichtigt. Jedoch soll darauf hingewiesen werden,dass solche Faktoren bezogen auf einen bestimmten Mitar-beiter große Relevanz haben können.

Auf die Frage, welche Bedingungen der Tätigkeit geändertwerden sollten, tauchte dann erwartungsgemäß, bei den Be-fragten, die Veränderungen bejahen, am häufigsten derWunsch nach „mehr Zeit/mehr Personal“ auf (22%). Alle an-deren Nennungen streuten sehr stark.

Die Frage nach der Bevorzugung eines stationären oder desvorhandenen nichtstationären Arbeitsplatzes wurde von denbefragten Gebäudereinigern von einigen Ausnahmen abge-sehen, zugunsten der Beibehaltung des nichtstationären Ar-beitsplatzes beantwortet.

Belastungsfaktor Anzahl derNennungen

Prozent

Arbeit unter Zeitdruck 31 33

Ekelgefühl 18 19

Ungünstige Arbeitszeiten 10 11

Schwere körperliche Arbeit 10 11

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Als die Beschäftigten gebeten wurden, diese Wahl zu begrün-den, wurden folgende Sachverhalte angegeben, Mehrfach-nennungen waren möglich

• selbständiges Arbeiten/Freiheitsgrade vorhanden (63%),

• Kontakt zu anderen Personen (56%) und

• Arbeitszeit gefällt so (52%).

Beurteilung der Ergebnisse und Maßnahmen zur Optimie-rung der Beanspruchung

Die aus der Arbeit resultierende Beanspruchung eines Be-schäftigten ergibt sich aus der Summe aller Arbeitsan-forderungen im Verhältnis zu seinen individuellen Leistungs-möglichkeiten. Da die Leistungsvoraussetzungen inter-individuell stark variieren, kann sich trotz ähnlicher Arbeitsan-forderungen bei gleichen Tätigkeiten das Beanspruchungs-empfinden der Mitarbeiter durchaus unterscheiden. Lassensich trotzdem bei einer hinreichend großen Anzahl von be-fragten Personen, Häufungen von Beanspruchungen ausma-chen, kann man davon ausgehen, dass die Beanspruchun-gen durch die Tätigkeit entstehen.

Bei den Gebäudereinigern fühlt sich ein Drittel der Befragtendurch Zeitdruck stark beansprucht. Eine zeitliche Überforde-rung kann mit unangenehmer Gespanntheit, überhastetemTempo, übermäßigem Kraftaufwand und Fehlerhäufung ein-hergehen und neben dem gestörten Wohlbefinden langfristigzu Übermüdung, psychosomatischen Erkrankungen sowie zuUnfallgefahren führen. Als Arbeitsschutzmaßnahmen, die prä-ventiv wirken, sind in diesem Fall realistische Zeit- bzw.Leistungsvorgaben anzusehen.

5.1.4 Schädlingsbekämpfung/Begasung/Holzschutz

Die Berufsgruppe der Schädlingsbekämpfer wurde im Rah-men der Erprobung der Überwachungs- und Beratungs-strategie im Jahre 2002 untersucht. Die detaillierten Ergeb-nisse können im Abschlussbericht 2002 nachgelesen werden.

Die Situation der Schädlingsbekämpfer ist in Sachsen-Anhaltwie folgt charakterisiert:

Die Zahl der Unternehmen und auch die der Arbeitnehmer istgering. Die Arbeitnehmer werden bei schlechter Auftragslagezunehmend zu anderen Arbeiten herangezogen (z.B. Einsatzim Holz- und Bautenschutz, Entrümpelungsarbeiten, Hausmeis-terdienste u.a.). Die Geschäftsinhaber führen oft selbst dieSchädlingsbekämpfungsmaßnahmen durch. Eine Reihe vonUnternehmen arbeitet als Familienbetriebe. Die Einsatzorte derSchädlingsbekämpfer befinden sich nicht nur in Sachsen-An-halt, sondern auch in angrenzenden Bundesländern. In derRegel verfügen die Schädlingsbekämpfer aufgrund ihrer Tätig-keit (Sachkundenachweise, Befähigungsnachweise) über dieerforderlichen Kenntnisse der zu beachtenden gesetzlichenRegelungen (u.a. Gefahrstoffverordnung, TRGS 512, TRGS523). Auch das Wissen über einzusetzende Schädlings-bekämpfungs- bzw. Begasungsmittel ist vorhanden. In der Bran-che selbst wird auf eine „seriöse“ Auftragserledigung geachtet.

Somit war der Handlungsbedarf der Gewerbeaufsichts-verwaltung zu Gefahrstoff- und Arbeitsschutzproblemen nicht

allzu groß. Anhand der Revisionsergebnisse im Jahre 2002können zusammenfassend folgende Aussagen getroffen wer-den.

• Anforderungen an die Arbeitsstätte, an die technischen Ar-beitsmittel, an Gefahrstoffe und an die physische Belas-tung entsprachen im Wesentlichen den gesetzlichen Vor-gaben.

• Persönliche Schutzkleidung wurde von den Unternehmenzur Verfügung gestellt.

• Bei fehlenden Reinigungsmöglichkeiten von stark ver-schmutzter Arbeitskleidung wurden Einweganzüge verwen-det.

• Waschmöglichkeiten am Einsatzort wurden organisiert.Allerdings fehlten bei allen Unternehmen Hautschutzpläne.

• Die Überprüfung der technischen Arbeitsmittel erfolgte in-nerhalb der festgelegten Fristen.

• Im Unternehmen wurde versucht, die Belastung der Ar-beitnehmer bei Tätigkeiten wie Heben und Tragen, durchentsprechende Maßnahmen zu minimieren.

• Eine Belastung der Arbeitnehmer aufgrund ihrer Arbeits-zeit war nicht vorhanden.

• Die Arbeitsorganisation in der Branche war durch eine wei-testgehend eigenständige Gestaltung der Arbeitszeit unddurch fachliche Eigenkompetenz gekennzeichnet.

• Das Unfallgeschehen zeigte keine Auffälligkeiten.

• Eine Reihe von Unternehmen wurde zu Fragen der Ar-beitssicherheit von externen Mitarbeitern beraten.

Die aufgeführten Verstöße wurden in Revisionsschreiben zu-sammengefasst und den Unternehmen zugeleitet. Die darinbeanstandeten Verstöße bezogen sich hauptsächlich auf diebetriebsärztliche Betreuung, die arbeitsmedizinische Vorsor-ge, das Impfangebot, auf Forderungen zum Gefahrstoffrecht(Vorgaben nach Gefahrstoffverordnung, TRGS 512, TRGS 523wurden nicht immer exakt eingehalten) und auf mangelndeKenntnisse bei der Anwendung der Biostoffverordnung unddaraus resultierend, auf eine unzureichende Bewertung derBelastung der Arbeitnehmer durch biologische Arbeitsstoffe.

Es erfolgte mit den verantwortlichen Personen im Unterneh-men eine ausführliche Auswertung ihrer Probleme und eineBeratung über erforderliche Maßnahmen. Eine Nachkontrollezwecks Realisierung der Maßnahmen fand in einem Zeitraumzwischen vier und acht Wochen statt. In einem Begasungs-unternehmen wurden die am Begasungsort festgestelltenMängel zwar umgehend beseitigt, aber zusätzlich in einemRevisionsschreiben festgehalten. Bei einer unangemeldetenNachkontrolle wurden auch hier alle gesetzlichen Bestimmun-gen eingehalten.

Abschließend ist festzustellen, dass durch die Sonderaktiondie Arbeitsschutzsituation der Berufsgruppe Schädlings-bekämpfer ausreichend beschrieben wurde.

Für die meisten Unternehmen bestand Aufklärungs- undBeratungsbedarf, zumal es für die „Kleinbetriebe“ immerschwieriger wird, das umfangreiche Vorschriftenwerk zu über-sehen. Hier wäre seitens der Berufsverbände und der gesetz-lichen Unfallversicherung, aber auch seitens der Behördenein höheres Maß an Aufklärung bzw. Beratung erforderlich.

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5.1.5 Verwaltungshandeln

Im Rahmen der Sonderaktion wurden Beratungen mit denArbeitgebern durchgeführt und die Kontrollen der nicht-stationären Arbeitsplätze mit der Geschäftsführung ausgewer-tet. Die Unternehmer waren kooperativ und veranlassten oftbereits im Beisein des Mitarbeiters der ArbeitsschutzverwaltungMaßnahmen zur Beseitigung der Mängel. Vor allem die Ar-beitgeber in kleinen Unternehmen hatten erheblichen Bera-tungsbedarf zum Verständnis und zur Umsetzung der gesetz-lichen Forderungen. Nach pflichtgemäßem Ermessen der Mit-arbeiter der Arbeitsschutzverwaltung war es im Rahmen derSonderaktion nicht erforderlich, Anordnungen zu treffen oderOrdnungswidrigkeitsverfahren einzuleiten. Durch ausführlicheRevisionsschreiben wurden die Unternehmer in die Lage ver-setzt, die festgestellten Mängel zu beseitigen und die gege-benen Hinweise zur Verbesserung des Arbeits- und Gesund-heitsschutzes für die Beschäftigten in ihrem Unternehmenumzusetzen.

5.2 Auswertung des methodischenVorgehens

Ziel der Sonderaktion war unter anderem auch die Entwick-lung einer Überwachungs- und Beratungsstrategie für nicht-stationäre Arbeitsplätze mit vielfältigen Tätigkeiten auch unterBeachtung spezifischer tätigkeitsunabhängiger Gefährdungs-momente. Die erarbeitete Strategie wurde in den Berufs-gruppen ambulante Pflege, Dienstleistungen in Haus, Hof undGarten sowie Schädlingsbekämpfung/Begasung/Holzschutz2002 erprobt mit dem Vorsatz, nach den Erfahrungen der Er-probung die Überwachungs- und Beratungsstrategie weiter-zuentwickeln, um in den nächsten Jahren über ein einheitli-ches bewährtes Methodeninventar für Kontrollen an nicht-stationären Arbeitsplätzen in Sachsen-Anhalt zu verfügen.

Um eine Weiterentwicklung vornehmen zu können, waren dieErfahrungen der Mitarbeiter im Aufsichtsdienst von erhebli-cher Bedeutung. Sie wurden nicht nur in die Erarbeitung desMaterials einbezogen, sondern wurden zeitgleich mit Beginnder Revisionen 2002 gebeten, das methodische Vorgehen ausihrer Sicht mit ihren praktischen Erfahrungen einzuschätzen.Diese Einschätzung war Grundlage für die Überarbeitung derÜberwachungs- und Beratungsstrategie. Mit Beginn derSonderaktion 2003 wurden die Mitarbeiter im Aufsichtsdienstgebeten, die durch sie mit erarbeitete Überwachungs- undBeratungsstrategie abschließend in ihrer Anwendbarkeit zubeurteilen.

Dazu wurden den Mitarbeitern Fragen gestellt, die an dieserStelle aufgeführt und zusammengefasst ausgewertet werden.

Die Arbeitsschutzverwaltung Sachsen-Anhalts hat unterschied-liche Ressourcen (Zeit, Geld, Arbeitskraft) investiert, um durchein vielfältiges Angebot (Informationsveranstaltung mit denInteressenvertretern 2002, Versenden von Serienbriefen in denJahren 2002 und 2003, zahlreichen Veröffentlichungen derErgebnisse SANA 2002) die Interessenvertreter über dieSonderaktion zu informieren.

• Gab es darauf Reaktionen? Waren Arbeitgeber besservorbereitet oder aufgeschlossener?

Die Aussagen dazu waren gegensätzlich. So wurde einge-schätzt, dass aufgrund der Serienbriefe die Geschäftsführerauf die Problematik und die zu erwartenden Fragen durchaus

vorbereitet waren. Aber selbst die kurz gehaltenen Informa-tionsbriefe wurden nicht immer bis zum Ende gelesen und sogab es auch viele Revisionen, wo kein Unterschied zu Revisi-onen ohne Vorabinformation festgestellt wurde. Es soll an die-ser Stelle auch nicht verschwiegen werden, dass es Arbeitge-ber gab, die mit dieser Offenheit einer Behörde „der Vorab-information“ kaum umgehen konnten. Es häuften sich negativgeprägte besorgte Anrufe (Was soll das? Was kostet das?Dazu habe ich keine Zeit.).

Leider musste auch in Auswertung der Sonderaktion 2002 fest-gestellt werden, dass es nicht ausreicht, Interessenvertreterder Berufsgruppen zu informieren. Die mit großem Aufwandorganisierte Auftaktveranstaltung mit berufständischen Vertre-tern führte nicht automatisch dazu, dass die Mitgliedsbetriebean der Basis informiert waren. Hier schien es Defizite desInformationsaustausches in den Reihen der Berufsvertretun-gen zu geben, denn eine Vorinformation der Unternehmerdurch die Berufsverbände und Innungen war für die Beschäf-tigten der Arbeitsschutzverwaltung im großen Umfang nichtspürbar. Nur bei der Fortführung der Sonderaktion 2003 hattesich zumindest für die Berufgruppe Gebäudereinigung die Si-tuation verbessert, obwohl man 2003 auf die Auftakt-veranstaltung verzichtet hatte. Serienbriefe und Präsenz derArbeitsschutzverwaltung hatten dazu geführt, dass dieInnungsmitglieder der Gebäudereiniger informiert waren.

Der modulare Checklistenaufbau wurde für die Sonderaktionentwickelt und 2002 erprobt. Durch ihre Änderungs- undErgänzungsvorschläge kam es zu einer Überarbeitung desChecklistensatzes.

• Wurden die Checklisten ausschließlich für SANA ge-nutzt oder fanden vor allem die nicht berufsgruppen-orientierten Checklisten auch in anderen Berufs-gruppen Anwendung?

Die Checklisten wurden vorrangig für die Sonderaktion „Si-cherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeits-plätzen“ genutzt. Zum Teil fand der komplexe modulareChecklistensatz bei Erstrevisionen in den Berufsgruppen Haus-meister und Gebäudereiniger Anwendung. Für eine Routine-kontrolle wurde der Checklistensatz nicht erarbeitet und eig-net sich aufgrund seiner Komplexität nicht. Die Checklistenstellen aber, modular genutzt, einen guten Handlungsleitfadenfür einzelne Rechtsgebiete dar. Sie könnten künftig, gegebe-nenfalls in modifizierter Form, als Grundgerüst noch zu entwi-ckelnder berufsgruppenbezogener Revisionsleitfäden genutztwerden. Der Aufbau des Checklistensatzes kann beispielge-bend für nachfolgende Sonderaktionen sein.

• Sollten die Checklisten nach Beendigung der Sonder-aktion weiterhin zentral angeboten werden? Sollten dieChecklisten auch anderen Interessierten angebotenwerden? Wenn ja, haben Sie Änderungs- oder Ergän-zungsvorschlägen zu den Checklisten?

Es wurde vorgeschlagen, auch weiterhin die Checklisten zen-tral elektronisch zur Verfügung zu stellen. Sie werden als Leit-faden und Qualitätsstandard für die Aufsichtstätigkeit verstan-den. Mitarbeiter, die bisher nicht in die Sonderaktion einge-bunden waren, sollten auf das Vorhandensein hingewiesenund in den Umgang mit dem modularen Checklistensatz ge-schult werden. Auf einen elektronischen Schreibschutz sollteverzichtet werden. Auf diese Weise könnten für viele unter-schiedliche Berufsgruppen Modifizierungen vorgenommenwerden, die aufgrund der elektronischen Vernetzung allenMitarbeitern zur Verfügung ständen. Teilweise wurden dieChecklisten, bedingt durch den Informationsgehalt zu Rechts-

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vorschriften, von den Unternehmern als Leitfaden zur Erfül-lung von Unternehmerpflichten erbeten. Bei Regelrevisionenwird der Einsatz der Checklisten in ihrer Gesamtheit abge-lehnt, da in dieser Situation auf vorgefundene spezifischeArbeitsschutzbedingungen reagiert werden muss.

• Sollte es abschließend eine umfängliche Veranstaltungmit den Interessenvertretern geben (analog zu der Ver-anstaltung 2002) oder sollten vorzugsweise in kleine-ren Veranstaltungen mit bestimmten einzelnen Kam-mern, Innungen u.a. Interessenvertretern Auswertun-gen vorgenommen werden? Welche Formen der öffent-lichkeitswirksamen Auswertung schlagen Sie vor?

Neben der Auswertung in Fachzeitschriften und Veröffentli-chung im Internet wird die zeitnahe Vorstellung der Ergebnis-se in regionalen Innungen, Berufsverbänden und Handwerks-kammern als sinnvoll und erforderlich eingeschätzt. Aufgrundder Erfahrungen im vergangenen Jahr wird eine zentraleberufsgruppenübergreifende Veranstaltung abgelehnt.

• Wie schätzen Sie die Ergebnisse der Nachkontrollenein? Gab es signifikante Unterschiede zu den Betrie-ben, die erstmalig kontrolliert wurden? Waren die Er-gebnisse bei den Nachkontrollen günstiger als bei derErstkontrolle? Wie hoch war der Beratungsaufwandbei den Nachkontrollen im Verhältnis zur Erstkontrolle?Verringerte sich der Beratungsaufwand bei der Nach-kontrolle?

Nachkontrollen wurden entgegen der Aufgabenstellung desJahresplanes 2003 (siehe Tabelle 1) nicht mit dem komple-xen Methodeninventar durchgeführt. Einige Nachkontrollenhatten gezeigt, dass in Firmen, die im vergangenen Jahr kon-trolliert worden waren, sich die Situation wesentlich verbes-sert hatte. Aufgrund der positiven Resonanz der im Jahre 2002in SANA einbezogenen Unternehmen wurden Nachkontrollenvon einigen Kollegen als verfrüht angesehen. Daraufhin wur-de die Entscheidung getroffen, auf weitere komplexe Nach-kontrollen zu verzichten und dafür Stichprobenkontrollen zuim Vorjahr vorgefundenen Mängeln durchzuführen bzw. wei-tere Erstbesuche von Firmen zu veranlassen.

• Hat sich der modulare Checklistenaufbau bewährt?

Der modulare übersichtliche Aufbau der Checklisten hat sichbewährt. Die rechtsvorschriftenbezogene Systematik lässt einsequenzielles und dennoch komplexes Handeln zu. Die Check-listen lassen sich auch außerhalb der Sonderaktion vollständigoder partiell anwenden und können in vielen Branchen alsLeitfäden für Revisionen dienen. Damit hat sich der modulareChecklistenaufbau mit seinem inhaltlichen Aufbau, seinem Ab-lauf und seiner Form als zuverlässig erwiesen. Mit Beendigungder Sonderaktion verfügen die Mitarbeiter in eigenem Ermes-sen über ein Arbeitsmaterial, dass mit geringen Modifizierungenfür weitere andere nichtstationärer Arbeitsplätze anwendbar ist.Für die Nutzung im täglichen Dienstbetrieb sind Kürzungen fürjede spezielle betriebliche Situation möglich. Für die Anwen-dung der Checkliste 13 „Psychische Belastung“ empfiehlt essich acht bis zehn Probanden in die Beantwortung der Frageneinzubeziehen, um verwertbare Ergebnisse zu erhalten.

• Waren die Checklisten handhabbar? Waren die Fra-gen eindeutig zu beantworten?

Die Checklisten waren aufgrund des modularen Aufbaus guthandhabbar. Das Abarbeiten der einzelnen Listen bei der Be-sichtigung der nichtstationären Arbeitsplätze erforderte einenhohen Zeitaufwand, der für eine Sonderaktion gerechtfertigt,

aber für den normalen Dienstbetrieb mit sinkenden personel-len Ressourcen nicht realisierbar ist. Die Checklisten fandenallerdings großes Interesse bei den Beschäftigten, die sonstnicht in diesem Maße im Mittelpunkt von Arbeitsschutz-kontrollen stehen. Sie nutzten den unmittelbaren Zugriff aufden Mitarbeiter der Arbeitsschutzverwaltung und informiertensich umfassend. Zum Teil wurden der Aufwand für dieChecklistenzusammenstellung (Ausdruck), der Zeitaufwandzur Dateneingabe in den Rechner und der Checklistenumfangnegativ eingeschätzt. Die Fragen waren, aufgrund des unter-schiedlichen Kenntnisstandes der Befragten, manchmal nichteindeutig zu beantworten.

• Gab es Probleme beim Aufsuchen des nichtstationärenArbeitsplatzes (Terminabsprache, fehlende Bereit-schaft zum Betreten der Wohnung u.a.m.)?

Wider Erwarten gab es wenige Probleme beim Aufsuchen dernichtstationären Arbeitsplätze, wenn man von einigen Termin-verschiebungen aufgrund der Auftragslage oder von Witte-rungseinflüssen absieht. Zu jeder Zeit standen die Unterneh-mer der praktischen Durchführung der Sonderaktion sehr of-fen gegenüber. So gab es in den Berufsgruppen Dienstleis-tungen in Haus, Hof und Garten, Schädlingsbekämpfung/Be-gasung/Holzschutz und Gebäudereinigung so gut wie keineProbleme, auch wenn Privathaushalte einbezogen waren.Anders als im Jahre 2002, wo das Aufsuchen des nicht-stationären Arbeitsplatzes – das Betreten des Wohnraums zuPflegender - kein Problem war, gab es 2003 in der ambulan-ten Pflege einige Vorbehalte.

• Ist es zur Einschätzung der Arbeitsschutzsituation amnichtstationären Arbeitsplatz notwendig, diesen auf-zusuchen?

Die Mehrheit der Mitarbeiter sprach sich für die Kontrolle desnichtstationären Arbeitsplatzes aus und fand es sehr wichtig,sich die unmittelbare Arbeit anzusehen, um sich selbst eineigenes Bild vor Ort machen zu können. Schwerpunkt derSonderaktion war die Kontrolle des nichtstationären Arbeits-platzes und da reicht es eben nicht aus, mit dem Unterneh-mer nur über den nichtstationären Arbeitsplatz zu sprechen.Außerdem wurde festgestellt, dass selbst der Unternehmerbzw. seine Fachkraft für Arbeitssicherheit nicht immer in derLage waren, die Situation am nichtstationären Arbeitsplatzrealistisch einzuschätzen. Sehr positiv bewertet wurden auchdie unmittelbaren Gespräche mit den Beschäftigten vor Ort.

Eine kleine Anzahl der Mitarbeiter schätzte ein, dass Stich-probenkontrollen zur Beurteilung der Arbeitsschutzsituationausreichend gewesen wären. Im Ergebnis ihrer Kontrollenhatten sie festgestellt, dass es keine gravierenden Unterschie-de zwischen den Kontrollergebnissen bei mehreren Beschäf-tigten an unterschiedlichen Arbeitsplätzen gab. Anderewiederum unterbreiteten den Vorschlag, den nichtstationärenArbeitsplatz erst aufzusuchen, wenn man bei der Revision amBetriebssitz zweifelhafte, unvollständige Aussagen durch denUnternehmer erhält. Sie schätzten ein, dass eine Kontrolleam nichtstationären Arbeitsplatz nicht unbedingt notwendig sei.Es wäre ihrer Auffassung nach ausreichend gewesen, dieVoraussetzungen für die ordnungsgemäße Durchführung derMaßnahme zu kontrollieren. Das kann auch im Unternehmenerfolgen, an dem Ort, an dem die zum Einsatz kommendenArbeitsmittel bereitgestellt werden. Die Erfahrungen zeigten,dass alle erforderlichen Arbeitsschutzmittel im Fahrzeug mit-geführt wurden. Die Fahrzeuge könnten auch vor dem Ein-satz am Betriebssitz kontrolliert werden.

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Die Einschätzung, ob ein nichtstationärer Arbeitsplatz aufge-sucht werden sollte, war auch stark von den Berufsgruppenabhängig. Bei der Gebäudereinigung und den Hausmeisternwird die Kontrolle des nichtstationären Arbeitsplatzes für zwin-gend erforderlich gehalten. Bei den Kontrollen stellte sichheraus, dass Antworten der Unternehmer und dokumentations-pflichtige Unterlagen formell kaum Mängel aufwiesen, aberbei Inaugenscheinnahme der Arbeitsmittel und -bedingungenvor Ort erhebliche Abweichungen bestanden. Dagegen wirddie Besichtigung des nichtstationären Arbeitsplatzes in derambulanten Pflege meist als nicht notwendig angesehen.

• Sollte die Kontrolle des nichtstationären Arbeitsplat-zes angemeldet oder unangemeldet erfolgen?

Das unangemeldete Aufsuchen des nichtstationären Arbeits-platzes wäre zwar wünschenswert, war aber bei den kontrol-lierten Berufsgruppen im Rahmen der Sonderaktion zum Teilnicht durchführbar. Erfahrungsgemäß erhält man in diesemFall vom Beschäftigten keine Auskunft. Daher sollten Kontrol-len angemeldet durchgeführt werden. Durch die Abstimmungvon Termin und Ort mit dem Unternehmer wird auch die Ar-beitszeit der Beschäftigten der Arbeitsschutzverwaltung effizi-ent genutzt. In der menschlich sensiblen Berufsgruppe derambulanten Pflege ist Anmeldung Pflicht. In den übrigen un-tersuchten Berufsgruppen sind beide Wege möglich. Die Be-schäftigten der Arbeitsschutzverwaltung empfehlen, immer imRahmen von allgemeinen Betriebskontrollen auch nachbetriebsfremdem Dienstleistern zu fragen und somit die Mög-lichkeit zu nutzen, deren Arbeitsbedingungen zu bewerten.

• War ein unbefangenes Gespräch mit den Beschäftig-ten möglich (in Bezug auf Zeit, Ort, Gesprächs-bereitschaft sowohl beim Beschäftigten als auch beimArbeitgeber)?

In den meisten Fällen wurden mit den Beschäftigten sehrumfassende, informative und unbefangene Gespräche geführt.Die Beschäftigten zeigten großes Interesse an den mit ihrerArbeit im Zusammenhang stehenden arbeitschutzrelevantenProblemen. Es gab nicht nur Gesprächsbereitschaft, sondernauch ein ehrliches Mitteilungsbedürfnis der Arbeitnehmer. ZumTeil wurden innerbetriebliche Probleme (Belastung durch dieTätigkeit, Möglichkeiten zur Veränderung der Tätigkeits-bedingungen) geschildert. Allerdings stand dafür nicht immerso viel Zeit zur Verfügung. In Einzelfällen war die Bereitschaft,auf alle Fragen ausführlicher als mit „ja“ oder „nein“ zu ant-worten, vorhanden. Wahrscheinlich durch die Vorab-informationen zur Sonderaktion verliefen die Gespräche mitden beteiligten Personen auf allen Ebenen ohne Probleme.Günstig wirkten sich bereits in den vorangegangenen Jahrendurchgeführte Revisionen in der ambulanten Pflege aus. ImGespräch mit den Beschäftigten konnte festgestellt werden,dass die Fragen fast einheitlich beantwortet wurden. Diame-trale Äußerungen waren eher selten. Die Resonanz der Ar-beitgeber auf die qualifizierte Beratung durch die Mitarbeiterder Gewerbeaufsichtsverwaltung (Gewerbeärzte und Auf-sichtsdienst) war ausgesprochen positiv. Die Gespräche wur-den in gegenseitiger Anerkennung zum Nutzen aller geführt.

Im Jahresplan 2003 wurde der zeitliche Aufwand für das Ge-spräch und die Kontrolle am Betriebssitz in der Berufsgruppeambulante Pflege und Dienstleistungen in Haus, Hof und Gar-ten mit 4,5 Stunden und für die Berufsgruppe Gebäude-reinigung mit 3,9 Stunden angenommen. War diese Zeit aus-reichend? Im Jahresplan 2003 wurde der zusätzliche Auf-wand für die Revision am nichtstationären Arbeitsplatz unddas Gespräch mit dem Beschäftigten mit acht Stunden proVor-Ort-Revision geschätzt. War diese Zeit ausreichend?

Der zeitliche Aufwand sowohl für das Gespräch mit dem Unter-nehmer am Betriebssitz als auch für die Kontrolle am nicht-stationären Arbeitsplatz war ausreichend. Die Nachbereitungder Revisionen nahm jedoch deutlich mehr Zeit in Anspruch alsbei Regelrevisionen üblich (Eintragungen in das Informations-system für den Arbeitsschutz, Innendiensttätigkeit u.a.m.).

• Wie schätzen Sie die Sonderaktion positiv wie negativein? Sollte die Sonderaktion fortgeführt werden? Wennja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Die Sonderaktion war sehr gut vorbereitet. In den modularenChecklisten wurden die wesentlichen arbeitsschutzrechtlichenForderungen berufsgruppenspezifisch zusammengestellt.Somit sind die Checklisten eine gute Handlungshilfe für dieAufsichtstätigkeit und werden als Leitfaden für das Unter-nehmergespräch auch weiterhin genutzt. Da ausreichend Zeitzur Verfügung stand, konnten Arbeitsabläufe vom Anfang biszum Ende verfolgt und umfassend beurteilt werden. Dies wur-de sehr positiv eingeschätzt.

Die Kontrollen waren aufgrund der schriftlichen Ankündigungim Betrieb überwiegend gut vorbereitet. Mit Sicherheit wurdenbei der Vorbereitung auch vom Betrieb selbst aufgefundeneMängel im Vorfeld bereits behoben. Es hat sich bewährt, Termi-ne frühzeitig zu vereinbaren, um sich auf Befragungen undRevisionen beiderseits besser vorbereiten zu können. Aufgrundder guten Organisation war der Ablauf unproblematisch.

Die entwickelten Überwachungs- und Beratungsstrategie istfür Sonderaktionen zur Kontrolle nichtstationärer Arbeitsplät-ze gut geeignet, wurde für Regelrevisionen aufgrund des er-heblichen Zeitaufwandes allerdings als zu umfangreich ein-geschätzt.

Die ausgewählten Berufsgruppen waren geeignet als Einstiegin die Revisionstätigkeit an nichtstationäreren Arbeitsplätzen.Die Ergebnisse zeigen, dass die fortgesetzte Zuwendung zunichtstationärer Arbeit (z.B. Lebensmittel- oder Getränke-speditionen, Wäschehol- und Bringedienste, Entrümpelung,Umzugsservice, Möbelauslieferung, Fernseh- und Haushalts-geräteservice, Kurierdienste u.a.m.) notwendig ist.

Zur Erarbeitung branchenbezogener Aussagen zur Arbeits-schutzsituation in Unternehmen wäre die Fortführung derSonderaktion in anderen Branchen in modifizierter Form denk-bar, um Revisionsschwerpunkte bzw. -häufigkeiten für späte-re Routinerevisionstätigkeiten ableiten zu können. Positiv wirddas konzentrierte Arbeiten in einer Branche innerhalb derSonderaktion bewertet, zumal vorbereitete Materialien alsHandlungshilfen zur Verfügung standen. Durch die Sonder-aktion wurde eine Vielzahl von Unternehmern einer Branchesensibilisiert. Es wurden teilweise durch die Anschreiben, aberauch durch die umfänglichen Revisionen Erwartungshaltungenbei den Verantwortlichen geweckt, die es durch gezielte Rück-informationen an die Unternehmer seitens der Arbeitsschutz-verwaltung zu bedienen gilt.

Die Checklisten der Sonderaktion sowie die weiteren zur Ver-fügung gestellten Materialien werden künftig optional für dieweitere Revisionstätigkeit in Unternehmen dieser Branchengenutzt.

Häufig kritisiert wurde der Aufwand für die Arbeit mit den Check-listen, die am Arbeitsplatz zur Vorbereitung der Kontrollenausgedruckt werden mussten, dann während der Revisionenausgefüllt wurden, um sie anschließend dann für die Auswer-tung in den Rechner zu übertragen.

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Es zeigte sich auch, dass eine Sonderaktion mit berufs-gruppenübergreifendem Charakter an Grenzen stößt, da dasMethodeninventar bei Anwendung auf recht unterschiedlicheBerufsbilder zu unkonkret werden kann.

• (Offene Frage) Was fiel Ihnen bei der Sonderaktionsonst noch auf (Besonderheit, Merkmale der Berufs-gruppen, Ausnahmen, Ablauf, Organisation, Transpa-renz, positive wie negative Dinge, Beispiele usw. usf.)?

Die Tätigkeit im Rahmen von Sonderaktionen bietet die Mög-lichkeit, den Erfahrungsaustausch unter den Mitarbeitern einesDezernates sowie der Dezernate untereinander zu unterstüt-zen, den Vollzug zu vereinheitlichen und die Arbeit derArbeitsschutzverwaltung insgesamt zu qualifizieren, indem mitden entsprechenden Fachexperten abgestimmte rechtsvor-schriftenorientierte Checklisten Anwendung finden, welche auchdie Praxiserfahrungen des Aufsichtspersonals berücksichtigen.Nur wenn es gelingt, durch eine gute Nachbereitung (u.a. durchDiskussion der Ergebnisse in Verbänden, gezielte Nach-kontrollen, Veröffentlichungen in der Fachpresse) eineNachhaltigkeit im Problembewusstsein der Unternehmer derentsprechenden Branche zu erreichen, lohnt sich der höherezeitliche und personelle Mehraufwand der Arbeitsschutz-verwaltung im Gegensatz zur normalen Revisionstätigkeit.

Die Mitarbeiter der Arbeitsschutzverwaltung stellten zuneh-mend fest, dass es für Kleinunternehmer immer schwierigerwird das umfassende Arbeitsschutzgesetzeswerk zu über-schauen. Die Unternehmer begrüßten daher die Kontrollenund nutzten die Chance einer umfassenden Arbeitsschutz-

beratung, die in dieser Form weder von der Fachkraft für Ar-beitssicherheit noch den Vertretern der gesetzlichen Unfall-versicherung durchgeführt worden war.

Trotz Baustellenverordnung und geforderter Unterlage war beider Berufsgruppe der Gebäudereiniger besonders auffällig,dass wiederholt keine ausreichenden Anschlagpunkte zumAnbringen der Absturzsicherung zur Verfügung standen. Die-ser Faktor muss mehr als bisher in der Planungsphase Be-rücksichtigung finden. Der als sehr hoch empfundenen Belas-tung (Zeitdruck, körperlich schwere Arbeit, Isoliertheit, Teil-dienste, Arbeit in sehr frühen Morgen- und sehr späten Ab-endstunden) muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Auffällig war, dass in der ambulanten Pflege ein erheblichesWissensdefizit zur Biostoffverordnung bestand. Die umzuset-zenden Schutzmaßnahmen wurden traditionell noch aus denHygienevorschriften abgeleitet. Hier ist möglicherweise einSchulungsbedarf über die Verbände anzuregen. Bemängeltwurde von den Pflegediensten das komplizierte Abrechnungs-system, dass manchen Arbeitgeber zwingt, in Vorkasse zugehen.

Der Informationsmangel wurde zwar von vielen Unternehmernbeklagt, tatsächlich wurden aber z.B. die im Rahmen des Pro-jektes zugesandten Informationen nur zum Teil gelesen. Hiermuss es den Beteiligten im Arbeitsschutz gelingen, durchgezielte Öffentlichkeitsarbeit den Unternehmer als Adressa-ten zu erreichen.

6. Bewertung nichtstationärer Arbeit

Sicherheit und Gesundheitsschutz am nichtstationären Ar-beitsplatz erhöhen die Arbeitsleistung der Beschäftigten undsteigern die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Für denBeschäftigten bedeutet die Verminderung von Gefährdungenund Belastungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungenund der Lebensqualität.

Für das Thema nichtstationärer Arbeitsplatz müssen alle Be-teiligten im Arbeitsschutzsystem mehr sensibilisiert werden.Nichtstationäre Arbeitsplätze müssen mehr Berücksichtigungin der betrieblichen Arbeitssicherheitsorganisation finden. Siesind mit ortsungebundenen (räumlich nicht abgegrenzterBereich) Einzelarbeitsplätzen mit geringer bzw. in den Berufs-gruppen Hausmeister und Schädlingsbekämpfer mit erhöh-ter Gefährdung auf dem Betriebsgelände vergleichbar. Beiden Revisionen wurde festgestellt, dass nicht immer die be-sonderen Gefährdungen der nichtstationären Arbeit in denGefährdungsbeurteilungen Berücksichtigung fanden. Im Fol-genden wird der Versuch unternommen die vorgefundeneSituation an nichtstationären Arbeitsplätzen zusammenfas-send über alle vier untersuchten Berufsgruppen in den ein-zelnen Fachgebieten zu beschreiben. Dieses Kapitel soll da-mit Anstoß und Hilfe für Arbeitgeber, Beschäftigte undPersonalvertretungen sein anhand der vorliegenden Ergeb-nisse eine gezielte Gefährdungsbeurteilung zu erstellen undgeeignete Maßnahmen festzulegen.

a) Betriebsstätte/allgemeine Angaben

Bei den Betriebsstätten, die in die Sonderaktion einbezogenwaren, lassen sich hinsichtlich der Größenverteilung/Beschäf-tigtenzahl nur geringe Unterschiede feststellen. Im Durch-schnitt sind die Hausmeister in den kleinsten Betriebs-strukturen, die Gebäudereiniger in den größten organisiert.Betrachtet man die Zahlen der weiblichen Beschäftigten, sonimmt deren Anteil von den Schädlingsbekämpfern über dieHausmeister und Gebäudereiniger bis zu den Pflegekräften,bei denen in 50 von 56 Betrieben mehr als 86% Frauen sind,kontinuierlich zu.

Die Verteilung der Schichtformen zeigt die nachstehendeTabelle 9.

Tabelle 9 Anteil verschiedener Schichtformen in deneinzelnen Berufsgruppen [%]

AmbulantesPflege-

personal

Hausmeister Gebäude-reiniger

Schädlings-bekämpfer

Normalschicht 27 75 49 80

GeteilteSchichten 44 9 36 4

MehrereSchichten 24 - 3 4

Nachtschicht 1 - 7 4

Sonstige 4 16 5 8

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b) Arbeitsschutz/Arbeitssicherheitsorganisation

Die Bestellung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit konnte fastvollständig in den Pflegediensten, jedoch nur in etwas überder Hälfte der Hausmeisterdienste nachgewiesen werden. Dernichtstationäre Arbeitsplatz war in nur ca. zwei Drittel dieserBetriebe von der Fachkraft für Arbeitssicherheit in die Arbeiteinbezogen worden.

Die Betriebsarztbestellung war in den ambulanten Pflege-diensten am besten umgesetzt, gefolgt von den Gebäude-reinigern und den Schädlingsbekämpfern. Die größten Defizitebestanden bei den Hausmeistern. Die Einbeziehung des nicht-stationären Arbeitsplatzes durch den Betriebarzt wurde in dreiViertel der Pflegedienste bejaht, jedoch nur in weniger als derHälfte der Unternehmen der Schädlingsbekämpfung undGebäudereinigung. Die Frage, ob der Betriebsarzt in den letz-ten drei Jahren zur Begehung im Betrieb war, konnte lediglichdie Hälfte der Pflegedienste, ein Drittel der Gebäudereinigerund ca. ein Fünftel der Hausmeisterdienste bejahen.

Verpflichtende arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungenwaren in 20 % der Pflegedienste, in ca. einem Drittel der Un-ternehmen der Gebäudereinigung und in mehr als der Hälfteder Hausmeisterdienste nicht erfolgt. Pflichtangebotsunter-suchungen waren in drei Viertel der Pflegedienste realisiert,gefolgt von den Unternehmen der Gebäudereinigung und derHausmeisterdienste. Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersu-chungen ohne rechtliche Verbindlichkeit wurden in ca. zweiDrittel der Unternehmen durchgeführt, wobei die Untersuchun-gen nach G 25 (Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten)bei den Pflegediensten und Hausmeisterdiensten und nach G41 (Arbeiten mit Absturzgefahr) und G 24 (Hauterkrankungen)bei den Gebäudereinigern dominierten.

Eine Gefährdungsbeurteilung war in der überwiegenden Zahlder ambulanten Pflegedienste in schriftlicher Form vorhanden;Gebäudereiniger, Hausmeister und zuletzt die Schädlingsbe-kämpfer folgten. Überwiegend wurde der nichtstationäre Ar-beitsplatz berücksichtigt. In der Gefährdungsbeurteilung fanddie Problematik der Gefahrstoffexposition bei den Schädlings-bekämpfern und bei den Gebäudereinigern volle Berücksich-tigung, während bei den ambulanten Pflegediensten sowie beiden Hausmeisterdiensten noch Defizite bestanden. Die phy-sische Belastung wurde zu fast 90% bei den Gefährdungs-beurteilungen der ambulanten Pflege und den Hausmeister-diensten berücksichtigt, jedoch nur zur Hälfte bei den Schäd-lingsbekämpfern und zu drei Viertel bei der Gebäudereinigung.Spezifische Gefährdungen fanden bei den Hausmeisterdiens-ten wesentlich mehr Beachtung als bei der Gebäudereinigungund bei den ambulanten Pflegediensten. Psychische Belas-tungsfaktoren waren zu zwei Drittel in der ambulanten Pflegein der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt, gefolgt von denHausmeisterdiensten, der Gebäudereinigung und der Schäd-lingsbekämpfung.

Personenbezogene Maßnahmen spielten an nichtstationärenArbeitsplätzen eine vergleichsweise größere Rolle als an sta-tionären Arbeitsplätzen. Hierzu zählen vor allem die Unter-weisung und die persönlichen Schutzausrüstungen. Unterwei-sungen über die Sicherheit und Gesundheitsschutz bei derArbeit erfolgten in der überwiegenden Anzahl der Unterneh-men, wobei bei der ambulanten Pflege die wenigsten, bei denHausmeisterdiensten die größten Defizite gefunden wurden.„Bei der Unterweisung kommt es darauf an, den Arbeitneh-mern gegenüber den mit seiner Tätigkeit verbundenen Ge-

fährdungen und Belastungen zu sensibilisieren. Da der Ar-beitnehmer bei seiner Tätigkeit nicht überwacht werden kann,kommt der Motivation zum sicherheitsgerechten Verhalten beiden Unterweisungen hohe Bedeutung zu.“13)

c) Arbeitsstätten

Die Ergebnisse der Kontrollen zeigten wider Erwarten, dassdie Arbeitsstättensituation am nichtstationären Arbeitsplatz –außer bei den Hausmeistern – nicht besonders kritikwürdigist. Zumeist beginnt und endet die Arbeitsschicht „vor Ort“, sodass die Beschäftigten gleich in Arbeitskleidung ihren Dienstbeim Kunden antreten. Eine Ausnahme bildet das Personalder ambulanten Pflege, dessen Arbeitszeit überwiegend in derSozialstation beginnt. Beim Auftraggeber oder im privatenHaushalt des zu Pflegenden können zumeist die sanitärenEinrichtungen mitbenutzt werden. Allerdings trifft dies nur ein-geschränkt für die Hausmeister zu, für die in ca. 20% der un-tersuchten Arbeitsplätze im Fremdunternehmen sogar wederWaschgelegenheit noch Toilette zur Verfügung stehen.

Die Möglichkeiten der von Aufträgen abhängigen Unterneh-men, auf die Bedingungen in den Fremdbetrieben Einfluss zunehmen, sind stark begrenzt. Dies zeigt sich vor allem bei denGebäudereinigungs- und Hausmeisterbetrieben. So könnenbei Ausschreibungen vielfach nicht alle Arbeitsschutz-maßnahmen berücksichtigt werden, weil die damit verbunde-nen Kosten den Angebotspreis verteuern würden. Daher istes für die weitere Beratungs- und Revisionstätigkeit derArbeitsschutzverwaltung erforderlich, auf die Arbeitsschutz-situation in den Unternehmen auch im Hinblick auf den Ein-satz von Beschäftigten anderer Arbeitgeber Einfluss zu neh-men. Dieser Aspekt ist im Übrigen auch in Einrichtungen desöffentlichen Dienstes zu berücksichtigen.

Besonders wichtig ist es bereits bei der Bauplanung von Ge-bäuden alle Arbeitsschutzaspekte der späteren Nutzung undWerterhaltung zu berücksichtigen. Die Baustellenverordnungverlangt dazu vom Planungskoordinator die Erstellung einerUnterlage für spätere Arbeiten am Bauwerk. Zu diesem frü-hen Zeitpunkt sind spezifische Problemlösungen am bestenin die Gebäudekonzeption zu integrieren, so beispielsweisedie Reinigung schwer zugänglicher Fassaden oder Fenster,das Auswechseln von Lampen, die ohne Hilfsmittel nicht er-reichbar wären und geeignete Räumlichkeiten für Reinigungs-gräte und Servicepersonal. Beachtet man die baulichen Er-fordernisse für Service und Unterhaltung am Gebäude nicht,sind spätere Arbeitsschutzprobleme für Hausmeister undGebäudereiniger vorprogrammiert.

Die Tätigkeit der Beschäftigten aller untersuchten Berufs-gruppen bedingt ein hohes Maß an Mobilität und Flexibilität.Der nichtstationäre Arbeitsplatz mit bis zu 20 Ortswechselnpro Schicht (die meisten Ortswechsel sind von den Pflege-kräften zu absolvieren) geht selbstverständlich mit der Benut-zung von Fahrzeugen, zumeist vom Arbeitgeber zur Verfü-gung gestellt, einher. So ist es auch keine Seltenheit, dass inden Fahrzeugen die Arbeitspausen verbracht werden. Es konn-te ermittelt werden, dass der verkehrssichere Zustand derFahrzeuge regelmäßig überprüft wird, jedoch in 23% aller Fällenicht die erforderliche Warnkleidung mitgeführt wurde.

13) Dr. HANS GEORG BURCKHARDT/Gefährdungsbeurteilungen und Maßnahmen – Si-cherheit und Gesundheitsschutz im Außendienst/Sicherheitsingenieur Heft 11/2003

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Bemerkenswert positiv sind die Ergebnisse der Untersuchunghinsichtlich des Notfallmanagements in den Unternehmen al-ler Berufsgruppen. Nahezu überall sind die erforderlichenMaßnahmen für den Ernstfall bekannt und den Beschäftigtenstehen Mobiltelefone zur Verfügung.

d) Technische Arbeitsmittel

Medizinprodukte (ambulante Pflege)

Das Bestandsverzeichnis für die aktiven nichtimplantierbarenMedizinprodukte lag nur in etwas mehr als einem Viertel deruntersuchten Pflegedienste vor. Die durchgeführten wieder-kehrenden elektrischen Prüfungen waren im Beurteilungs-zeitraum nahezu gleich, wobei eine geringfügige Tendenz nachoben feststellbar war.

Unter den Leistungserbringern (Sanitätshäuser) waren großeDifferenzen in der Durchführung des Medizinproduktegesetzesund der Medizinprodukte-Betreiberverordnung erkennbar. Inungefähr 50% der ambulanten Pflegedienste lag das Proto-koll über die durchgeführte sicherheitstechnische Kontrolle anMedizinprodukten nach Anlage 1 Medizinprodukte-Betreiber-verordnung vor. Diese Medizinprodukte bilden eher eine Aus-nahme.

Messtechnische Kontrollen an Messgeräten zur nichtinvasivenBestimmung des Blutdruckes wurden in ca. 30% durchgeführt.

Die Meldepflicht über Vorkommnisse und Beinahe-Vorkomm-nisse ist hinsichtlich der Kenntnis der Beschäftigten um fast20% auf nahezu 50% gestiegen. Einzelheiten aus der Medizin-produkte-Sicherheitsplanverordnung bezüglich der Meldungwaren nicht bekannt.

Das Wissensdefizit über das Medizinproduktegesetz und dieMedizinprodukte-Betreiberverordnung war bei Unternehmernund Arbeitnehmern erheblich, so dass dringlicher Beratngs-bedarf besteht.

Die Einweisung in die Handhabung der verwendeten Medizin-produkte war teilweise nicht genügend.

Technische Arbeitsmittel

„Die verwendeten Arbeitsmittel müssen gemäß Betriebs-sicherheitsverordnung je nach ihrer Beanspruchung wieder-kehrend durch befähigte Personen auf ihren sicheren Zustandgeprüft werden.“14) In allen Unternehmen der Hausmeister-branche und des Reinigungsgewerbes kommen technischeArbeitsmittel zum Einsatz. Schwerpunkt sind Leitern, Tritte undGerüste gefolgt von elektrisch oder benzinbetriebenen Motor-geräten (z.B. Rasenmähern) bei den Hausmeisterdienstenbzw. elektrisch betriebenen Reinigungshilfen (wie Staubsau-gern) bei den Reinigungsfirmen. Entgegen ursprünglichenErwartungen waren die technischen Arbeitsmittel in beidenBerufsgruppen in einem guten bis sehr guten Zustand. In mehrals 95% aller Fälle waren durch die Unternehmer Prüffristenfestgelegt und eingehalten.

Auch die erforderlichen Unterweisungen zum Umgang mit tech-nischen Arbeitsmitteln konnten zu 87% (Hausmeister) bzw.93% (Gebäudereiniger) durch die Unternehmer nachgewie-sen werden. Diese Aussage wurde nahezu von allen Beschäf-tigten vor Ort bestätigt.

Ähnlich positive Ergebnisse waren bei der Bereitstellung undNutzung persönlicher Schutzausrüstungen zu registrieren. Siewaren in mehr als 90% an den nichtstationären Arbeitsplätzenanzutreffen und wurden, mit ganz wenigen Ausnahmen auchangewandt.

e) Gefahrstoffe

Die Dienstleistungsunternehmen müssen sich an die Bedin-gungen vor Ort anpassen und dabei die Eigenheiten privaterHaushalte tolerieren. Der Schutz der Gesundheit beschränktsich zwangsläufig auf die Auswahl der zu verwendendenArbeitsstoffe, auf allgemeine Hygienemaßnahmen und auf dieNutzung persönlicher Schutzausrüstungen.

Es war deshalb zu vermuten, dass der Umgang mit Gefahr-stoffen, sei es als Hilfsmittel für die Reinigung und Desinfekti-on oder die Verarbeitung von Bauprodukten und Farbstoffen,eine zusätzliche Belastung für die Beschäftigten darstellt undsomit zur gesundheitlichen Gefährdung an nichtstationärenArbeitsplätzen führen könnte; eine Hypothese, die sichaufgrund der vorliegenden Kontrollergebnisse jedoch nichtbestätigen ließ. Die Arbeitsschutzsituation in Bezug auf denUmgang mit Gefahrstoffen in allen Berufsgruppen ist im Fol-genden zusammengefasst.

Informations- und Dokumentationspflichten wurden nur unge-nügend erfüllt. Sie beschränkten sich zu 80% auf die Unter-weisung der Arbeitnehmer. Ein Gefahrstoffverzeichnis führtennur zwei Drittel der Unternehmen, bei den Pflegedienstenweniger als die Hälfte. Ähnlich sah die Situation bei den erar-beiteten Betriebsanweisungen aus. Die Ersatzstoffprüfung warnur im Rahmen der Schädlingsbekämpfung ausreichend do-kumentiert worden.

Bei der Lagerung und Aufbewahrung der Gefahrstoffe gab eskeine Beanstandungen. Es wurden handelsübliche Verpackun-gen gewählt, die deutlich mit den Gefahrensymbolen und denR- und S- Sätzen gekennzeichnet waren. Nur die Hausmeister-dienste behalfen sich manchmal mit Transportbehältern, diezwar geeignet, aber unzureichend gekennzeichnet waren. Män-gel dieser Art wurden in einem Viertel der Betriebe festgestellt.

Die meisten der verwendeten Gefahrstoffe können über dieHaut aufgenommen werden und so zu Gesundheitsschädenführen. Der Schutz der Hände hat somit Priorität. Handschu-he wurden bis auf wenige Ausnahmen von den Arbeitgebernzur Verfügung gestellt. Die Gebrauchsfähigkeit hatten die Ar-beitnehmer hingegen selbst zu gewährleisten. Der Austauschbei Bedarf war gegeben. Gepuderte Naturgummilatex-handschuhe waren noch immer nicht ausgesondert aus demBestand der persönlichen Schutzausrüstungen. Im Pflege-dienst wurden sie noch in einem Drittel der Unternehmen an-geboten.

70-80% der Betriebe stellten den Arbeitnehmern Hautreini-gungsmittel zur Verfügung. Es gab kaum Abweichungen inden Berufsgruppen. Die Hautschutzmaßnahmen waren bis aufden Pflegedienst in gut der Hälfte der Betriebe geeignet. ImPflegedienst lag der Anteil bei ca. 85%.

14) Dr. Hans Georg Burckhardt/Gefährdungsbeurteilungen und Maßnahmen – Si-cherheit und Gesundheitsschutz im Außendienst/Sicherheitsingenieur Heft 11/2003

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Die Berufsgruppe der Schädlingsbekämfer hielt die Umgangs-vorschriften für Gefahrstoffe weitestgehend ein. Diese positi-ve Bilanz kann darauf zurückgeführt werden, dass an die er-folgreiche Ausübung der Tätigkeit personelle und technischeVoraussetzungen gebunden sind. Die Tätigkeit ist auf dasAusbringen von Gefahrstoffen gerichtet. Regelmäßige Schu-lungen zum qualifizierten Einsatz von Gefahrstoffen und sach-kundige Anleitung der Mitarbeiter fördern den sachgerechtenUmgang mit Gefahrstoffen.

Die in einigen Teilen Sachsen- Anhalts im Jahr 2002 begon-nenen Kontrollen der Hausmeister und die Pflegedienste wur-den im Jahr 2003 auf das gesamte Aufsichtsgebiet ausge-dehnt. Die Nachhaltigkeit des Wirkens der Behörde ließ sichbelegen. Bei den Pflegediensten bewirkten sie eine regelmä-ßige Durchführung von Unterweisungen und bessere Lager-bedingungen für Gefahrstoffe. Bei den Hausmeistern war einAnstieg der Unterweisungen von 50% auf 89% zu verzeich-nen. Betriebsanweisungen und Gefahrstoffverzeichnisse wur-den häufiger vorgelegt (Anstieg von 25% auf 50%).

f) Biologische Arbeitsstoffe

Während im ambulanten Pflegedienst das Auftreten der biolo-gischen Arbeitsstoffe und deren gesundheitsschädigende Wir-kung als Problem des Arbeitsschutzes akzeptiert wurden, hatsich diese Erkenntnis in den Berufsgruppen Schädlingsbe-kämpfer, Hausmeisterdienste und Gebäudereiniger noch nichtausreichend durchgesetzt. Beschäftigte dieser Berufsgruppensind im Rahmen ihrer Berufsausübung einer Reihe von Ge-fährdungen ausgesetzt (z. B. Witterung, Gefahrstoffe, Arbei-ten unter Zwangshaltung etc.). Die Exposition gegenüber bio-logischen Arbeitsstoffen aufgrund des Umgangs mit Abfallpro-dukten und Verunreinigungen ist Arbeitgebern und Beschäf-tigten gleichermaßen nicht bewusst. Infolgedessen wurden dieMaßnahmen zum Infektionsschutz vernachlässigt. Besondersauffällig war dies bei den Hausmeistern.

Die Umsetzung der Informationspflichten war mangelhaft. DieArbeitgeber erstellten nur in Einzelfällen die Betriebsan-weisungen. Ebenso unzureichend wurden die Beschäftigtenzu möglichen Infektionsgefahren unterwiesen. In der Hälfteder Betriebe wurden im Rahmen der arbeitsmedizinischenVorsorge Hepatitis-Impfungen angeboten. Die Ausstattung derArbeitsplätze mit Schutzkleidung einschließlich der Aufbewah-rung war nicht zufrieden stellend gelöst. Die Schutzmittel be-schränkten sich in den meisten Fällen auf Handschuhe oderEinwegkleidung, die entweder im betrieblichen PKW oderbestenfalls im Schrank am Arbeitsort gemeinsam mit den üb-rigen persönlichen Gegenständen aufbewahrt wurden. Nach-lässigkeiten bei der Entsorgung bestanden darin, dassTransportbehälter aufgrund der Beschaffenheit nicht geeig-net und zudem nicht ausreichend gekennzeichnet waren.

Aber auch im Pflegedienst wurden Mängel im Schutzkonzeptfestgestellt. Ca. ein Drittel der Arbeitsplätze wies Mängel imArbeitsschutz auf. Die strikte Einhaltung allgemeiner Hygiene-maßnahmen war hingegen durchgängig gewährleistet. Auf-grund hoher Fachkompetenz des Personals wurde den Be-triebsanweisungen ein nicht so hoher Stellenwert zuerkannt.Somit fehlten auch Unterweisungen der Beschäftigten. Ob-wohl Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen im erforder-lichen Umfang durchgeführt wurden, lagen dafür keine schrift-liche Anweisungen (Hygienepläne) vor. Die allgemeine Per-sonalhygiene, wie

• Umgang mit Dienst- und Schutzkleidung,

• Händereinigung, -desinfektion und -pflege,

• Tragen von Schutzhandschuhen und

• allgemeiner Infektionsschutz beispielsweise bei Verlet-zungen mit infektiösen Materialien

wurde den Beschäftigten verantwortungsvoll überlassen. Eswäre zu wünschen, dass die Arbeitgeber über regelmäßigeKontrollen auf die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmun-gen gezielt Einfluss nehmen. Defizite wurden, wenn auch nurin Einzelfällen, bei der arbeitsmedizinischen Vorsorge und beimTransport von infektiösem Abfall festgestellt.

Informationsbedarf bestand sowohl bei den Arbeitgebern alsauch bei den Beschäftigten zum Verhalten bei Stichver-letzungen mit infektiösem Material. Das im Rahmen der Kon-trolle ausgehändigte Merkblatt der Behörde wurde dankendangenommen.

g) Physische Belastung

Die Untersuchungen zur Lastenhandhabung lassen erken-nen, dass Fehlbelastungen des Bewegungsapparates durchLastenhandhabung oder die Einnahme von Zwangshaltungenmit unterschiedlicher Intensität in allen vier untersuchtenBerufsgruppen nicht ausgeschlossen werden können. Siekönnen entstehen durch ungeeignete oder nicht vorhandeneEinrichtungen zum manuellen Transport und durch schlechteergonomische Voraussetzungen für die Ausführung der Tä-tigkeit am Einsatzort.

Für die Beurteilung der erforderlichen körperlichen Voraus-setzungen der Beschäftigten für die Arbeitsaufgabe und dieÜberwachung der körperlichen Eignung wurde der arbeits-medizinische Sachverstand des Betriebsarztes noch unzurei-chend genutzt.

Insgesamt führte die Mehrzahl der Unternehmen Unterwei-sungen der Beschäftigten zur rückengerechten Handhabungvon Lasten bei der Arbeitsausführung durch, jedoch mit deut-lichen Unterschieden zwischen den einzelnen Berufsgruppen.Ein größerer Nachholbedarf besteht in den BerufsgruppenHausmeister, Schädlingsbekämpfer und Gebäudereiniger.

Bei den Gefährdungsbeurteilungen zum Umgang der Beschäf-tigten mit Lasten bzw. mit der Einnahme von Zwangshaltungenam nichtstationären Arbeitsplatz gab es ebenfalls erheblicheUnterschiede zwischen den Berufsgruppen. So beurteilteneinige Unternehmen überwiegend der Berufsgruppen Haus-meisterdienste, Gebäudereinigung und Schädlingsbekämp-fung diese Gefährdung als nicht zutreffend für ihre Beschäf-tigten. Dort herrschte die Auffassung vor, dass die Arbeits-tätigkeiten vor Ort mit vielseitiger Bewegung und zumeist mitgeringeren Lasten und/oder seltener mit höheren Einzellastenverbunden seien und somit Fehlbelastungen am nichtsta-tionären Arbeitsplatz nicht bedeutsam sind.

In der ambulanten Pflege wurden dagegen, vermutlich aufGrund des medizinischen Sachverstandes und vorliegenderVeröffentlichungen, die Gefährdungen durch Fehlbelastungendes Bewegungsapparates eher erkannt und bei derGefährdungsbeurteilung stärker berücksichtigt. Durch die Tä-tigkeit am Patienten ist hier eine körperliche Belastungs-situation vorgegeben, welche in Abhängigkeit von der Pflege-

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stufe bzw. dem Mobilisierungsgrad des zu Pflegenden oft nurdurch unterstützende Maßnahmen, wie u.a. den Einsatz vonHilfsmitteln und Hebetechnik, das Umsetzen bestimmterBewegungskonzepte oder das Arbeiten zu zweit bewältigtwerden kann.

Der Einsatz von Hebetechnik an den nichtstationären Arbeits-plätzen aller vier Branchen ist stark von der spezifischenArbeitssituation abhängig. Vielfach wirken sich ungünstigeräumliche Bedingungen erschwerend aus. Ein nicht unerheb-licher Anteil von Unternehmern und Beschäftigten benanntedeshalb organisatorische Regelungen, wie das Arbeiten zuzweit, als Präventionsmaßnahme für schwierige Belastungs-situationen. Bei den Pflegediensten führen noch immer Ver-zögerungen in der Bewilligung von Hebetechnik und anderenHilfsmitteln durch die Pflegekassen zu vermeidbaren Fehl-belastungen der Beschäftigten vor Ort. In den anderen Berufs-gruppen werden die Hebetechnik und andere Hilfsmittel oftmalsfür die Bewältigung von Einzellasten zum Transport vonzeitweise genutzten Arbeitsmitteln eingesetzt. Fehlbelastungendurch die Einnahme von Zwangshaltungen bei der Arbeits-ausführung wurden beobachtet, sind oft jedoch nur einge-schränkt vermeidbar.

Neben der Bereitstellung angemessener Hebetechnik undHilfsmittel durch den Unternehmer müssen die Aufklärung unddie Unterweisung der Beschäftigten über mögliche Gefähr-dungen und zu Bewegungsmustern, welche die Gesunder-haltung des Bewegungsapparates unterstützen, einen höhe-ren Stellenwert in den Unternehmen erhalten. Die Beschäftig-ten müssen in die Lage versetzt werden, auch ohne Aufsichtvor Ort, den Rücken schonende Bewegungsabläufe zu reali-sieren, die Notwendigkeit des Einsatzes zweckmäßiger Hilfs-mittel zu erkennen und sie müssen befähigt werden, diese vorOrt einzusetzen.

h) Arbeitszeit, einschließlich Sonn- und Feiertagsarbeit

Die Arbeitszeitregimes der Beschäftigten in den untersuchtenBerufsgruppen wich deutlich voneinander ab. Während bei denHausmeistern und Schädlingsbekämpfern fast ausschließlichin Normalschicht gearbeitet wurde, war dies in der ambulan-ten Pflege eher die Ausnahme. Hier spielten geteilte Schich-ten eine große Rolle, da der Pflegebedarf der Patienten imTagesverlauf unterschiedlich ist. Teilzeitbeschäftigungen do-minierten im Gebäudereinigungshandwerk und waren auch inden Pflegediensten häufig anzutreffen, kaum jedoch bei denHausmeistern.

Gravierende und ahndungswürdige Verstöße gegen die For-derungen des Arbeitszeitgesetzes konnten im Rahmen derUntersuchung nicht festgestellt werden. Allerdings kristallisiertesich die besondere arbeitszeitliche Belastung der Beschäftig-ten in der ambulanten Pflege heraus. Dies zeigte sich im An-teil der Arbeitnehmer, die regelmäßig Arbeitszeiten über achtStunden leisten mussten. Er betrug im Pflegedienst gut dasDoppelte des Anteils der anderen Berufsgruppen. Die Not-wendigkeit, in außergewöhnlichen Fällen mehr als zehn Stun-den täglich arbeiten oder Sonn- und Feiertagstätigkeit durch-führen zu müssen, war bei den Pflegekräften sogar mehr alsdreimal so hoch wie bei den Gebäudereinigern und Hausmeis-tern. Dazu kam ein hoher Zeitdruck, der aus eng kalkuliertenZeitvorgaben für die pflegerischen Tätigkeiten resultierte undsich bereits bei kleineren Organisationsproblemen oderschwierigen Situationen im Straßenverkehr (in ländlichen Re-

gionen betrug der Anteil der Fahrtätigkeit an der täglichenGesamtarbeitszeit bis zu 25%) über die tägliche Arbeitszeithinweg verstärkte.

i) Mutterschutz/Jugendarbeitsschutz

Es zeigte sich, dass die Unternehmen ihrer Mitteilungspflichtgegenüber der Gewerbeaufsicht über die Beschäftigung ei-ner werdenden Mutter zunehmend besser nachkommen. Da-mit einher gehend ist eine verbesserte Kenntnis gesetzlicherMutterschutzforderungen zu vermuten, so erhöhte sich z.B. inder Berufsgruppe ambulante Pflege die Prüfung von Be-schäftigungsverboten 2003 gegenüber den Untersuchungen2002 um 25%.

Zu beobachten war, dass der Anteil Jugendlicher (Personenunter 18 Jahre), der an nichtstationären Arbeitsplätzen ange-troffen wurde, sehr gering ist. Insgesamt wurden nur in 11Betrieben Jugendliche beschäftigt. Dies ist sicher bei denBerufsgruppen Schädlingsbekämpfer, ambulante Pflege undHausmeister durch die Art der Tätigkeit erklärbar und nichtdurch die Tätigkeit am nichtstationären Arbeitsplatz bedingt.Eine Ausnahme könnten die Gebäudereiniger darstellen. Diedurch eine starke Kundenorientierung sehr flexiblen Arbeits-zeiten (Arbeit an Wochenenden, nachts, geteilte Schichten),wie sie an diesen nichtstationären Arbeitsplätzen auftreten,sind häufig nur schwer mit den Arbeitszeitbestimmungen desJugendarbeitsschutzgesetzes vereinbar. Die geringe NeigungJugendliche zu beschäftigen, könnte auch darin mit ihre Ur-sachen haben.

j) Spezifische Gefährdungen an nichtstationärenArbeitplätzen

An nichtstationären Arbeitsplätzen entstehen für die Beschäf-tigten neben der Beschäftigungszeit Wegezeiten. Die Wege-zeiten vom Wohnort zur Betriebsstätte werden in allen Berufs-gruppen überwiegend nicht als Arbeitszeit im Sinne desArbeitszeitgesetzes angesehen. Dies steht in Übereinstim-mung mit der Auffassung der Arbeitsschutzverwaltung. Wege-zeiten zwischen der Betriebsstätte und dem Einsatzort, bzw.zwischen den verschiedenen Einsatzorten werden von denUnternehmen durchaus unterschiedlich bewertet. In denBerufsgruppen ambulante Pflege und Hausmeister werdendiese Wegezeiten fast immer als Arbeitszeit anerkannt. Beiden Gebäudereinigern wird dies nur von 70% der Unterneh-mer so gesehen. Jeder zweite befragte Mitarbeiter gab an,dass Wegezeiten zwischen den Einsatzorten bei ihm nicht zurArbeitszeit zählen.

Bei der arbeitsschutzrechtlichen Bewertung von Wegezeitensind die Umstände des Einzelfalls zu betrachten. Da bei denGebäudereinigern, die mehrere Objekte säubern müssen, dasAufsuchen dieser Objekte in der Regel zur arbeitsvertraglichgeschuldeten Tätigkeit gehört (nichtstationäre Arbeitsplätze),sind auch die Wegezeiten als Arbeitszeiten im Sinne desArbeitszeitgesetzes zu bewerten. Hinzu kommt, dass in vie-len Fällen der Weg von den Beschäftigten als Führer einesKraftfahrzeugs zurückgelegt wird. Vom Schutzziel desArbeitszeitgesetzes, Schutz vor physischer und psychischerÜberlastung, ausgehend, sind die Fahrzeiten auf die täglichzulässige Höchstarbeitszeit anzurechnen. Vergütungs-rechtliche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus nicht.

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In allen Berufsgruppen gehört zur Tätigkeit am Arbeitsplatzder Kontakt mit Kunden bzw. zu pflegenden Personen. DasBesondere besteht an den nichtstationären Arbeitsplätzendarin, dass der Arbeitnehmer in vielen Fällen auf sich alleingestellt ist und sich in bestimmten Situationen nicht auf Kolle-gen bzw. Vorgesetzte stützen kann. In den Unternehmen derambulanten Pflege werden fast alle Beschäftigten auf die Be-wältigung schwieriger Situationen vorbereitet. Auch in ande-ren Berufsgruppen ist dies in einigen Unternehmen der Fall,aber auch nicht immer erforderlich.

Ein Fünftel der Beschäftigten in den Berufsgruppen Gebäude-reiniger und Hausmeister vertrat die Meinung, dass die per-sonelle Besetzung am nichtstationären Arbeitsplatz unzurei-chend ist. Betrachtet man die Ergebnisse der Befragung zurpsychischen Belastung, decken sich die Aussagen. Gleich-zeitig wird dort der Wunsch nach mehr Zeit zur Erledigung derArbeitsaufgaben zum Ausdruck gebracht. Vermutlich führt dererlebte Zeitdruck zum Wunsch nach mehr Personal. In derambulanten Pflege wird von einem Drittel der Beschäftigtenebenfalls Zeitdruck erlebt. Die Zahl des vor Orts eingesetztenPersonals wird aber überwiegend als ausreichend einge-schätzt. Eventuell werden besser als in anderen Berufsgruppendie Grenzen des Personaleinsatzes aus ökonomischen Grün-den durch Vorgaben der Pflege- und Krankenkassen gese-hen. Von den Schädlingsbekämpfern wird die personelle Be-setzung nicht beanstandet.

Nur etwa zehn Prozent der Unternehmen aller Berufsgruppenbieten ihren Beschäftigten die Teilnahme an Verkehrssicher-heitsschulungen an, obwohl in sehr vielen Fällen berufsbe-dingt eine regelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr erfolgt.Das am häufigsten benutzte Verkehrsmittel zum Erreichen desnichtstationären Arbeitsplatzes ist das Kraftfahrzeug. DerWeltgesundheitstag 2004 wurde unter das Motto „sicher fah-ren – gesund ankommen“ dem Thema Verkehrsicherheit ge-widmet. „Im Jahr 2002 wurden den Berufsgenossenschafteninsgesamt 1.354 tödlichen Unfälle gemeldet. 581 davon ge-schahen auf dem Weg zur Arbeit oder zurück. Nimmt man dieVerkehrsunfälle von Berufskraftfahrern oder Beschäftigten aufDienstreisen hinzu, so entfallen 62 Prozent (840) aller tödli-chen Unfälle, die mit der beruflichen Tätigkeit in Zusammen-hang stehen, auf den Straßenverkehr. Die Straße ist damitder weitaus gefährlichste Arbeitsplatz.“15) Dazu kommt, dassUnfälle im Straßenverkehr im Durchschnitt schlimmere Verlet-zungsfolgen als andere Arbeitsunfälle verursachen. Hier be-steht akuter Handlungsbedarf. Vor allem beim Vorhandens-ein nichtstationärer Arbeitsplätze muss die VerkehrssicherheitBestandteil des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Betriebsein.

k) Psychische Belastungen

Ein Ziel der Erfassung der psychischen Belastung bei den vierBerufsgruppen war es, Hinweise zum Grad der erlebten Be-anspruchung zu erhalten und diese in Bezug zum nicht-stationären Arbeitsplatz zu bewerten.

In allen vier Berufsgruppen, die hinsichtlich ihrer Tätigkeits-profile durchaus divergent sind, bevorzugt der überwiegendeTeil der Beschäftigten den nichtstationären Arbeitsplatz ge-genüber einem stationären Arbeitsplatz. Begründet wurdendiese Bevorzugung mit Äußerungen wie „selbstständiges Ar-

beiten möglich“, „Freiräume vorhanden“, „abwechslungsreicheTätigkeit“, „selbstständiges Treffen von Entscheidungen“, „Ar-beit kann freier gestaltet werden“ u.ä.. Dies lässt den Schlusszu, dass der nichtstationäre Arbeitsplatz an sich keinen nega-tiven Belastungsfaktor darstellt, sondern eher als eine Res-source zur Bewältigung vielfältiger Anforderungen gesehenwerden kann.

Die am nichtstationären Arbeitsplatz vorhandenen größerenHandlungsspielräume ermöglichen es den Beschäftigten, ihreArbeitsaufgaben in der Weise zu organisieren, dass sie dieaktuellen Anforderungen gut bewältigen können. An vielen sta-tionären Arbeitsplätzen sind die Möglichkeiten der Selbst-organisation der Arbeit weniger gegeben. Die von den Beschäf-tigten teilweise genannten Belastungen stehen dazu nicht imWiderspruch. Hohe Arbeitsbelastungen erhöhen in der Regeldas Beanspruchungserleben. Bestehen jedoch in der Tätig-keit ausreichend Handlungsspielräume (hinsichtlich der Zeitoder der Methode der Aufgabenerledigung), puffern diese dieBeanspruchung ab. Anders formuliert: Weite Handlungsspiel-räume gehen unabhängig von der Belastung mit einerBeanspruchungsminderung einher.

Negative Beanspruchungsfolgen (Befindens-, Leistungs- und/oder Gesundheitsbeeinträchtigungen) sind bei Beschäftigtenan nichtstationären Arbeitsplätzen natürlich nicht ausgeschlos-sen. Die Ergebnisse der Befragungen lassen aber den Schlusszu, dass negative Beanspruchungsfolgen in der Mehrzahl derFälle nicht durch die Beschäftigung an einem „nichtstationären“Arbeitsplatz verursacht werden, sondern der „nichtstationäre“Arbeitsplatz durch die ihm eigenen Freiheitsgrade eher eineChance zur guten Bewältigung hoher Arbeitsanforderungendarstellt.

In Anbetracht steigender Belastungen in der Arbeitswelt dürf-te der Pufferfunktion des Handlungsspielraums eine zuneh-mende Bedeutung bei der Beanspruchungsprävention zu kom-men. Durch Maßnahmen der Arbeitsgestaltung und Arbeits-organisation sollte gezielt an allen, auch an stationären Ar-beitsplätzen, diese Erkenntnis zur Beanspruchungsoptimie-rung genutzt werden.

15) Wekamedia – Print „Unfallgeschehen“ vom 05.04.2004

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7. Abschluss der Sonderaktion und Ausblick

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz ist eingebunden in eingesamtgesellschaftliches Gefüge und kann demzufolge nichtseparat betrachtet werden. Bei Arbeitsschutzkontrollen tretenFragestellungen auf, die durch Mitarbeiter der Arbeitsschutz-verwaltung nicht oder nicht allein gelöst werden können. Aufdiese Fragestellungen, die nicht im Zuständigkeitsbereich derArbeitsschutzverwaltungen liegen, wird nachfolgend bewussteingegangen. Zum einen sollen sich Beschäftigte, Unterneh-mer und Mitarbeiter der Gewerbeaufsichtsverwaltung in derAuswertung wieder finden, sie sollen sich ernst genommenfühlen mit ihren Fragen, Problemen, ihrer Arbeit und zum an-deren sollen dies Anstoß sowie Beitrag sein für eine öffentli-che Diskussion.

• So ist eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitszeitbedin-gungen der Beschäftigten in den ambulanten Pflegediens-ten sicher nicht allein durch arbeitsorganisatorische Maß-nahmen herbeizuführen. Angesichts der schwierigen Situ-ation im Gesundheitswesen und im Pflegebereich, des sichweiter verstärkenden Kostendrucks und des derzeitigengesellschaftlichen Stellenwerts dieser Probleme ist eineErhöhung des Fachkräftepotenzials in den Pflegedienstenwünschenswert. Mit Spannung werden daher die Ergeb-nisse des Projektes der BGW und des Hamburger Amtesfür Arbeitsschutz erwartet, bei dem „…auf der Grundlageeiner aktuellen Situationsbeschreibung der ambulantenAltenpflege gesetzliche Arbeitsschutzvorgaben mit Elemen-ten des Qualitätsmanagements, der Gesundheitsförderungsowie der Personal- und Organisationsentwicklung ver-knüpft werden….“16) mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungenvon ambulanten Altenpflegekräften nachhaltig und zu-kunftsweisend zu verbessern.

• Mehrere Arbeitgeber berichteten, dass bei Ausschreibun-gen meist die günstigsten Anbieter ausgewählt werden.Die Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften bleibt meistunberücksichtigt. Es ist von ausschlaggebender präventi-ver Bedeutung, dass im Ausschreibungsverfahren aus-drücklich die Einhaltung des Arbeits- und Gesundheits-schutzes gefordert und bei der Vergabe von Aufträgenberücksichtigt wird.

Schwer zu verstehen aber wiederholt als großes Problemerwähnt, ist die schlechte Zahlungsmoral, die den Betrie-ben zusätzlich Sorgen bereitet.

• Trotz Schwerpunkt „Prävention“ in vielen Veröffentlichun-gen wird dem „vierten Bein der sozialen Sicherungs-systeme“, der betrieblichen Gesundheitsförderung derBetriebe noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, wa-ren Aktivitäten zum Teil rückläufig.

• In der Berufsgruppe Gebäudereinigung ist die AusbildungJugendlicher erschwert durch die Forderung nach beschäf-tigungsfreien Sonnabenden, welche aufgrund der Auftrags-lage und Kundenwünsche nicht garantiert werden können.Da im Rahmen der Ausbildung auch an Sonnabenden oderin den Abendstunden gearbeitet werden müsste, verzich-ten viele Betriebe auf die Ausbildung.

• Im § 3 Abs. 2.2 Rahmentarifvertrag für die gewerblichenBeschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk vom 01. 09.

2000 wurde vereinbart, dass „…die zwischen Beginn undEnde der Arbeitszeit aufgewendete Wegezeit als Arbeits-zeit gilt….“. Bei den Kontrollen zur Sonderaktion wurdeallerdings mehrfach festgestellt, dass die Unternehmengegen den Tarifvertrag verstoßen. Da das Arbeitszeitgesetzeingehalten wurde, konnte die Arbeitsschutzverwaltung nurberatend Einfluss nehmen.

• Laut TÜV17) fährt jedes zweite Nutzfahrzeug mit Mängeln.„Knapp die Hälfte aller Nutzfahrzeuge haben Mängel, diesich auf die Sicherheit der Fahrzeuge und des Straßen-verkehrs auswirken können.“ Aber diese Statistik gibt esnur für Nutzfahrzeuge, das sind Anhänger und Auflieger,Lkw, Zugmaschinen, selbst fahrende Arbeitsmaschinen undOmnibusse. Zwar werden Pkws, die für das Aufsuchen desnichtstationären Arbeitsplatzes vorwiegend genutzt werden,der Hauptuntersuchung unterzogen, aber es gibt keineStatistik über Firmenwagen oder dienstlich genutzte Pri-vat-Pkws. Wie sich die Situation bei Pkws darstellt, die zumAufsuchen des nichtstationären Arbeitsplatzes genutztwerden, ist nicht bekannt.

Die Sonderaktion „Sicherheit und Gesundheitsschutz an nicht-stationären Arbeitsplätzen“ ist abgeschlossen. Im Folgendenwerden die Ziele der Aufgabenstellung und die gewonnenenErkenntnisse abschließend kurz dargestellt.

Diskussion und Entwicklung von Überwachungs- undBeratungsstrategien bei nichtstationären Arbeitsplätzenmit vielfältigen Tätigkeiten auch unter Beachtung spezifi-scher tätigkeitsunabhängiger Gefährdungsmomente.

Die Auseinandersetzung mit der Problemstellung flexibleArbeitsformen und nichtstationärer Arbeitsplatz führten inner-halb der Arbeitsschutzverwaltung zu einem nicht zu unterschät-zenden Wissenszuwachs. Die rechtzeitige und umfassendeInformation aller Mitarbeiter der Arbeitsschutzverwaltung überdas Ziel und den Inhalt der Sonderaktion war von entschei-dender Bedeutung zum Erreichen einer breiten Akzeptanz inden eigenen Reihen. Das im Vergleich zu bisher durchgeführ-ten Sonderaktionen erweiterte Vorgehen in Bezug auf Infor-mation, Konzeptentwicklung, Durchführung und Auswertunghat sich bewährt. Die aktive Einbeziehung mehrerer Spezia-listen aus unterschiedlichen örtlichen Zuständigkeiten undVerwaltungsebenen gewährleistete das Prinzip der Ganz-heitlichkeit und garantierte einen optimalen Informationsfluss.

Erprobung und Weiterentwicklung der Überwachungs-und Beratungsstrategie in den Berufsgruppen

Das entwickelte Methodeninventar eignet sich dazu, dieArbeitsschutzsituation einer Berufsgruppe zu beschreiben. Mitder Überwachungs- und Beratungsstrategie ist es möglich,nachhaltig den Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Betrie-ben zu verbessern. Durch eine intensive Befassung mit berufs-gruppenspezifischen Fragen, die zum Teil deutlich über dasbei Regelrevisionen zur Anwendung gelangende Niveau hin-ausgehen, kann die Arbeits- und Gesundheitsschutzsituationin den untersuchten Berufsgruppen zutreffend erfasst und ver-bessert werden.

16) bgw-online, Kooperation von BGW und Amt für Arbeitsschutz: Arbeitsbedingungenin der ambulanten Altenpflege verbessern - Hamburger Pflegedienste profitierenzuerst, 19.01.2004

17) Nutzfahrzeug-Statistik, TÜV NORD STRASSENVERKEHR, ROGER EGGERS, TÜVdirekt 01/2004

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Landesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Fachberachberachberachberachbereich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 ArbeitsschutzSicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen – SANA – 2001-2004

18) Erfolg durch Arbeitsschutz. Bilanzierung der Einflussfaktoren im Bereich Sicher-heit und Gesundheitsschutz auf den betrieblichen Erfolg kleiner und mittlererUnternehmen, L. PACKBUSCH, B. HERZOG, S. LAUMANN, Forschungsanwendung Fa57, Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dort-mund/Berlin, Wirtschaftsverlag, NW

Mit berufspezifischen Modifikationen ist es künftig möglich,weitere nichtstationäre Arbeitsplätze in die Programmarbeit dernächsten Jahre einzubeziehen. Besonders die Bedingungender kleinen und mittleren Unternehmen können dabei Berück-sichtigung finden.

Die Kontrollen am nichtstationären Arbeitsplatz sollten weiterdurchgeführt werden. Insbesondere, wenn die Palette derTätigkeiten weit gefächert ist, ist die Arbeitsschutzsituationdurch eine klassische Revision am Betriebssitz nicht ausrei-chend. Mit dem erfolgreich erprobten Methodeninventar undder Datenerfassung mittels modular aufgebauter und auf-einander abgestimmter Checklisten ist es möglich, neben derklassischen Revision am Betriebssitz, die Bedingungen derTätigkeiten am nichtstationären Arbeitsplatz zu ermitteln.

Das Methodeninventar lässt sich dabei flexibel einsetzen. Mankann mit der Kontrolle am Betriebssitz beginnen und dann amnichtstationären Arbeitsplatz die Untersuchungen fortsetzen.Denkbar ist es allerdings auch, dass eine nicht angekündigteRevision an einem nichtstationären Arbeitsplatz der Ausgangs-punkt einer Komplexinspektion ist und anhand vorgefundenerDefizite die betriebliche Arbeitsschutzorganisation kontrolliertwird.

Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes inden untersuchten Berufsgruppen einschließlich derErarbeitung von Gestaltungsempfehlungen zur Verbesse-rung der Arbeitsbedingungen

Durch die Sonderaktion konnten der Arbeits- und Gesundheits-schutz in den untersuchten Berufsgruppen verbessert werden.

Mit den Berufsverbänden, Gewerkschaften, gesetzlichenUnfallversicherungsträgern muss die Sonderaktion ausgewer-tet werden. Die begonnene enge Zusammenarbeit sollte imSinne der Beschäftigten fortgesetzt werden.

Die Einbeziehung der Beschäftigten der kontrollierten Betrie-be in die Tätigkeit der Gewerbeaufsicht hat sich bewährt. DieBeschäftigten fühlten sich an- und ernst genommen. DiesesPotenzial zur weiteren Verbesserung von Arbeits- undGesundheitsschutz muss ausgebaut werden. Die Erfahrun-gen zeigen, dass Beschäftigte bisher zu wenig in den Prozessdes Arbeitsschutzes eingebunden sind. Beteiligte im Arbeits-schutz sollten nicht vergessen, dass der Beschäftigte selbstder Spezialist, der Experte für seine Tätigkeit ist.

Im Ergebnis der Kontrollen ist in der Tendenz erkennbar, dassdie Unternehmen durch die gezielte Beratungs- und Kontroll-tätigkeit der Aufsichtsbehörden zunehmend für arbeits-hygienische und sicherheitstechnische Maßnahmen sensibi-lisiert wurden und den gesunden und damit den leistungsfähi-gen Beschäftigten als wichtigen Wettbewerbsfaktor sehen.

Aufarbeitung und Verallgemeinerung vorliegender vielfäl-tiger Ergebnisse und Erkenntnisse

Die Sonderaktion wird 2004 abgeschlossen. Die Kontrollenan nichtstationären Arbeitsplätzen werden weiter mit einemangepassten Methodeninventar durchgeführt.

Öffentlichkeitswirksam ist die Sonderaktion mit dem entwi-ckelten Methodeninventar und den Ergebnissen der Untersu-chungen der Bevölkerung zugänglich zu machen, sei es durchFaltblätter, Artikel in der Tagespresse (evt. in mehreren Tei-len) sowie eine ausführliche Berichterstattung in den Printme-dien und Internetdiensten des Arbeitsschutzes. Sachsen-An-halt wird als federführendes Land im Jahrestätigkeitsberichtder nationalen Aufsichtsbehörden an die Europäische Kom-mission die Aktivitäten aller Bundesländer auf dem Gebiet dernichtstationären Arbeit zusammenfassen. Dabei sind nicht nurdie Ergebnisse aus der Sonderaktion in Sachsen-Anhalt vor-zustellen, sondern es wird ein Überblick der Arbeit der Bun-desländer zum Thema gegeben. Die Vorbereitungen zurSonderaktion beinhalteten auch ein intensives Literaturstudiumzur Thematik. Auch die hier gewonnenen Erkenntnisse soll-ten in die Beratungstätigkeit der Arbeitsschutzverwaltung ein-fließen. Dazu gehört unter anderem auch ein Verweis auf dieForschungsanwendung „Erfolg durch Arbeitsschutz“18). Arbeits-schutz hat einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg einesUnternehmens. Handwerksbetriebe, die aktiven Arbeits- undGesundheitsschutz betreiben, überleben länger am Markt,werden seltener aufgelöst und agieren erfolgreicher. Erfolg-reiche Arbeitsschutzmaßnahmen wirken sich positiv auf sin-kende Mitarbeiterfluktuation aus. Durch Steigerung der Pro-duktivität kommt es zu einem Imagegewinn beim Kunden.Daher sollten sich Unternehmer auch durch wirtschaftlicheGründe zu einem verbesserten Arbeits- und Gesundheits-schutz veranlasst sehen. Arbeitsschutz sichert nachhaltig dieBetriebsexistenz.

Das Methodeninventar ist erarbeitet, der komplexe Check-listensatz ist vorhanden und die rechentechnische Auswer-tung kann zur Verfügung gestellt werden. Somit ist es jedemInteressierten möglich, von der Arbeit der Arbeitsschutz-verwaltung Sachsen-Anhalts zu profitieren.

Landesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Fachberachberachberachberachbereich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 ArbeitsschutzSicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen – SANA – 2001-2004

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Anhang

Personen- und Funktionsbezeichnungen gelten jeweils in männlicher und weiblicher Form.

Abbildungsverzeichnis

Abb. Titel Seite

1 Methodisches Vorgehen im Überblick .......................................................................................................................5

2 Lifter in der ambulanten Pflege ...............................................................................................................................15

3 Pausengestaltung der Hausmeister am nichtstationären Arbeitsplatz ....................................................................19

4 Mögliche technische Arbeitsmittel der Hausmeister ................................................................................................20

5 Mögliche technische Arbeitsmittel der Hausmeister ................................................................................................20

6 Hausmeister beim Rasenmähen mit ungünstiger belastender Körperhaltung ........................................................21

Tabellenverzeichnis

Tabelle Titel Seite

1 Anzahl der gemäß Jahresplan 2003 vorgesehenen Betriebsrevisionen in den Berufsgruppen ...............................4

2 Gefährdungen und deren Ursachen bei wechselnden Arbeitsorten .........................................................................6

3 Übersicht zu Berufsgruppen mit nichtstationären Arbeitsplätzen (Auswahl) .............................................................7

4 Komplexer Checklistenaufbau .................................................................................................................................. 9

5 Anzahl der aufgesuchten ambulanten Pflegedienste ..............................................................................................13

6 Belastungsfaktoren und ihre Häufigkeit – ambulante Pflege (n=85) .......................................................................16

7 Belastungsfaktoren und ihre Häufigkeit – Dienstleistungen in Haus, Hof und Garten (n=66) ................................21

8 Belastungsfaktoren und ihre Häufigkeit – Gebäudereinigung (n=94) .....................................................................25

9 Prozentualer Anteil verschiedener Schichtformern der einzelnen Berufsgruppen ..................................................30

Anlagenverzeichnis

Anlage Titel Seite

1 Verzeichnis verwendeter Rechtsvorschriften .........................................................................................................40

2 Mitglieder der Projektgruppe SANA .......................................................................................................................41

Nachfolgende Anlagen sind nicht in diesem Bericht enthalten, können aber gesondert angefordert bzw. in Internet eingesehenwerden:

3 Komplexer Checklistenaufbau SANA 2002

4 Komplexer Checklistenaufbau SANA 2003

5 Informationsmappe SANA 2002

6 Merkblatt Hautschutz – Hautreinigung – Hautpflege

7 Merkblatt Kanülenstichverletzung

8 Merkblatt Reinigungs- und Desinfektionsplan ambulante Pflege

9 Merkblatt Hinweise zur Auswahl geeigneter Absturzsicherungen

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Landesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Fachberachberachberachberachbereich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 ArbeitsschutzSicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen – SANA – 2001-2004

Abkürzungsverzeichnis

ABl. ................. Amtsblatt

AMBV .............. Arbeitsmittelbenutzungsverordnung

AN ................... Arbeitnehmer

ArbSchG ......... Arbeitsschutzgesetz

ArbStättV ......... Arbeitsstättenverordnung

ArbZG ............. Arbeitszeitgesetz

BArbBl. ............ Bundesarbeitsblatt

BetrSichV ........ Betriebssicherheitsverordnung

BGBl. ............... Bundesgesetzblatt

BGI .................. Berufsgenossenschaftliche Information

BGR ................ Berufsgenossenschaftliche Regel

BGV ................ Berufsgenossenschaftliche Vorschrift

BGV A ............. Berufsgenossenschaftliche VorschriftAllgemeineVorschriften/Betriebliche Arbeitsschutzorganisation

BGW ............... Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst undWohlfahrtspflege

BioStoffV ......... Biostoffverordnung

ChemG ............ Chemikaliengesetz

EÜPAM ........... Ermittlungs- und Überwachungspflicht sowieArbeitsmedizinische Vorsorge

FH ................... Fachhochschule

GAA ................ Staatliches Gewerbeaufsichtsamt

GefStoffV ......... Gefahrstoffverordnung

GGVSE ........... Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn

JArbSchG ....... Jugendarbeitsschutzgesetz

LASI ................ Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheits-technik

LasthandhabV . Lastenhandhabungsverordnung

LAV ................. Landesamt für Verbraucherschutz

LSA ................. Bundesland Sachsen-Anhalt

MPBetreibV ..... Medizinprodukte-Betreiberverordnung

MPG ................ Medizinproduktegesetz

MPV ................ Medizinprodukte-Verordnung

MuSchG .......... Mutterschutzgesetz

MuSchRiV ....... Mutterschutzrichtlinienverordnung

PSA ................. Persönliche Schutzausrüstung

PSA-BV ........... PSA-Benutzerverordnung

SANA .............. Sonderaktion „Sicherheit und Gesundheitsschutzan nichtstationären Arbeitsplätzen“

TRBA .............. Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe

TRGS .............. Technische Regeln für Gefahrstoffe

Weiterführende Literatur

• Last und Lust, Arbeit im Wandel, JÜRGEN KOCKA, BArbBl. Nr. 7-8/2002

• Wandel in der Arbeitswelt – wichtige Tendenzen und ihre Auswirkungen auf Gesundheit und Gesundheitsschutz, WOLF-GANG QUAAS, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Arbeitswissenschaft, Fabrikautomatisierung undFabrikbetrieb, 2002

• Beschäftigte im Außendienst: psychosoziale Arbeitsbedingungen, G. STROBEL, U. LEHNIG, Forschungsbericht 1002 derBundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund/Berlin/Dresden 2003, Wirtschaftsverlag NW

• Zahlen und Fakten zu den zugelassenen Pflegeeinrichtungen auf der Grundlage der amtlichen Pflegestatistik nach § 109SGB XI des Statistischen Bundesamtes, ambulante Pflegeinrichtungen nach SGB XI am 15.12.2001

• Außendienst, Merkblatt A 020, 1/2002, BGI 803 der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie

• Denn die im Dunkeln. Sieht man nicht…, Wir schon!, IG Medien, Handlungshilfen für Betriebsräte: Gesundheit undSicherheit bei der Zeitungszustellung, Heft 40, Januar 2000

• Gesundheitliche Auswirkungen flexibler Arbeitformen, U. PRÖLL, D. GUDE, Forschungsbericht 986 der Bundesanstalt fürArbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund/Berlin/Dresden 2003, Wirtschaftsverlag NW

• Sichere betriebliche Mobilität, RGM 7 Ratgeber Gesundheitsmanagement, Hrsg. Berufsgenossenschaft Gesundheits-dienst und Wohlfahrtspflege, 2003

• Psychische Belastungen in der stationären Krankenpflege, R. BREYMANN, K. SCHAHN, Projekt 5, Universität Hannover,1992

• Dr. HANS GEORG BURCKHARDT/Gefährdungsbeurteilungen und Maßnahmen – Sicherheit und Gesundheitsschutz im Außen-dienst/Sicherheitsingenieur Heft 11/2003

• Wekamedia – Print „Unfallgeschehen“ vom 05.04.2004

• bgw-online, Kooperation von BGW und Amt für Arbeitsschutz: Arbeitsbedingungen in der ambulanten Altenpflege verbes-sern - Hamburger Pflegedienste profitieren zuerst, 19.01.2004

• Nutzfahrzeug-Statistik, TÜV NORD STRASSENVERKEHR, ROGER EGGERS, TÜV direkt 01/2004

• Erfolg durch Arbeitsschutz. Bilanzierung der Einflussfaktoren im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz auf denbetrieblichen Erfolg kleiner und mittlerer Unternehmen, L. PACKBUSCH, B. HERZOG, S. LAUMANN, Forschungsanwendung Fa57, Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund/Berlin, Wirtschaftsverlag, NW

• Abschlussbericht SANA 2002

Landesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Fachberachberachberachberachbereich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 ArbeitsschutzSicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen – SANA – 2001-2004

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Anlagen

Anlage 1 Verzeichnis verwendeter Rechtsvorschriften

Folgende Rechtsvorschriften wurden berücksichtigt:Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zurVerbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäf-tigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG) vom 7. August 1996(BGBl. I S. 1246), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes vom 21.Juni 2002 (BGBl. I S. 2167, 2187)

Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräftefür Arbeitssicherheit vom 12. Dezember 1973 (BGBl. I S. 1885), zuletztgeändert durch Artikel 5a des Gesetzes vom 24. August 2002 (BGBl. I S.3412, 3420)

Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (Chemikaliengesetz -ChemG) in der Fassung vom 20. Juni 2002 (BGBl. I S. 2090), zuletztgeändert durch Artikel 7 des Gesetzes vom 6. August 2002 (BGBl. I S.3082, 3096)

Verordnung zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (Gefahrstoffverordnung- GefStoffV) in der Neufassung vom 15. November 1999 (BGBl. I S.2233), zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 29. August2003 (BGBl. I S. 1697, 1699)

Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mitbiologischen Arbeitsstoffen (Biostoffverordnung - BioStoffV) vom 27.Januar 1999 (BGBl. I S. 50), zuletzt geändert durch Artikel 2 derVerordnung vom 18. Oktober 1999 (BGBl. I S. 2059, 2065)

Verordnung über Arbeitsstätten (Arbeitsstättenverordnung - ArbStättV)vom 20. März 1975 (BGBl. I S. 729), zuletzt geändert durch Artikel 7 derVerordnung vom 27. September 2002 (BGBl. I S. 3777, 3815)

Gesetz über Medizinprodukte (Medizinproduktegesetz - MPG) in derNeufassung vom 7. August 2002 (BGBl. I S. 3146)

Verordnung über Medizinprodukte (Medizinprodukte-Verordnung - MPV)vom 20. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3854), zuletzt geändert durchVerordnung vom 4. Dezember 2002 (BGBl. I S. 4456, 4458)

Verordnung über das Errichten, Betreiben und Anwenden von Medizin-produkten (Medizinprodukte-Betreiberverordnung - MPBetreibV) in derNeufassung vom 21. August 2002 (BGBl. I S. 3397)

Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der manuellenHandhabung von Lasten bei der Arbeit (Lasthandhabungsverordnung -LasthandhabV) vom 4. Dezember 1996 (BGBl. I S. 1842), zuletztgeändert durch Artikel 395 des Gesetzes vom 29. Oktober 2001 (BGBl. IS. 2785, 2865)

Arbeitszeitgesetz (ArbZG) vom 6. Juni 1994 (BGBl. I S. 1170/1171),zuletzt geändert durch Artikel 35 des Gesetzes vom 21. Dezember 2000(BGBl. I S. 1983, 2011)

Gesetz zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutz-gesetz - JArbSchG) vom 12. April 1976 (BGBl. I S. 965), zuletzt geändertdurch Artikel 36 des Gesetzes vom 21. Dezember 2000 (BGBl. I S. 1983,2011)

Gesetz zum Schutze der erwerbstätigen Mutter (Mutterschutzgesetz -MuSchG) in der Neufassung vom 20. Juni 2002 (BGBl. I S. 2318)

Verordnung zur ergänzenden Umsetzung der EG-Mutterschutzrichtlinie(Mutterschutzrichtlinienverordnung – MuSchRiV) vom 15. April 1997(BGBl. I S. 782)

Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Benutzungvon Arbeitsmitteln bei der Arbeit (Arbeitsmittelbenutzungsverordnung -AMBV) vom 11. März 1997 (BGBl. I S. 450), zuletzt geändert durch Artikel397 des Gesetzes vom 29. Oktober 2001 (BGBl. I S. 2785, 2865); seit 3.Oktober 2002 außer Kraft

Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Bereitstellungvon Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei der Arbeit, über Sicherheitbeim Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen und über die Organisati-on des betrieblichen Arbeitsschutzes (Betriebssicherheitsverordnung -BetrSichV) vom 27. September 2002 (BGBl. I S. 3777); seit 3. Oktober2002 in Kraft

Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Benutzungpersönlicher Schutzausrüstungen bei der Arbeit (PSA-Benutzungs-verordnung - PSA-BV) vom 4. Dezember 1996 (BGBl. I S. 1841)

Verordnung über die innerstaatliche und grenzüberschreitende Beförde-rung gefährlicher Güter auf der Straße und mit Eisenbahnen (Gefahrgut-verordnung Straße und Eisenbahn - GGVSE) in der Neufassung vom 11.Dezember 2001 (BGBl. I S. 3529)

Richtlinie 78/631/EWG, Richtlinie 78/631/EWG des Rates zur An-gleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für die Einstufung,Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Zubereitungen(Schädlingsbekämpfungsmittel) vom 26. Juni 1978 (ABl. L 206/13),zuletzt geändert am 30. April 1992 (ABl. L 154/1)

Technische Regeln für Gefahrstoffe 500 (TRGS 500) - Schutz-maßnahmen: Mindeststandards – Ausgabe März 1998 (BArbBl. Nr. 3/1998)

Technische Regeln für Gefahrstoffe 512 (TRGS 512) - Begasungen -Ausgabe Mai 2002 (BArbBl. Nr. 5/2002)19)

Technische Regeln für Gefahrstoffe 522 (TRGS 522) - Raumdesinfektionmit Formaldehyd - Ausgabe Juni 1992 (BArbBl. Nr. 6/1992, zuletztgeändert in BArbBl. Nr. 9/2001)19)

Technische Regeln für Gefahrstoffe 523 (TRGS 523) - Schädlingsbe-kämpfung mit sehr giftigen, giftigen und gesundheitsschädlichen Stoffenund Zubereitungen - Ausgabe März 1996 (BArbBl. Nr. 3/1996, zuletztgeändert in BArbBl. Nr. 9/2001)19)

Technische Regeln für Gefahrstoffe 531 (TRGS 531) - Gefährdung derHaut durch Arbeiten im feuchten Milieu (Feuchtarbeit) - AusgabeSeptember 1996 (BArbBl. Nr. 9/1996)

Technische Regeln für Gefahrstoffe 540 (TRGS 540) - SensibilisierendeStoffe - Ausgabe Februar 2000 (BArbBl. Nr. 2/2000)

Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe 500 (TRBA 500) -Allgemeine Hygienemaßnahmen: Mindestanforderungen - Ausgabe Juni1999 (BArbBl. Nr. 6/1999)

Berufsgenossenschaftliches Vorschriften- und Regelwerk

BGV A 1 - Allgemeine Vorschriften20)

BGV A 2 - Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

BGV A 4 - Arbeitsmedizinische Vorsorge

BGV A 5 - Erste Hilfe20)

19) SANA 2002, Schädlingsbekämpfung/Begasung/Holzschutz20) 2004 ersetzt durch BGV A 1 „Grundsätze der Prävention“

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Landesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für VLandesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Ferbraucherschutz Sachsen-Anhalt – Fachberachberachberachberachbereich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 Arbeitsschutzeich 5 ArbeitsschutzSicherheit und Gesundheitsschutz an nichtstationären Arbeitsplätzen – SANA – 2001-2004

BGV A 6 - Fachkräfte für Arbeitssicherheit

BGV A 7 - Betriebsärzte

BGV B 1 - Umgang mit Gefahrstoffen20)

BGV B 12 - Biologische Arbeitsstoffe21)

BGV C 8 – Gesundheitsdienst21)

BGR 195 - Regeln für den Einsatz von Schutzhandschuhen

BGR 197 - Benutzung von Hautschutz

BGR 198 - Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz

22) 2004 durch Neuregelungen wegfallende Vorschriften23) Vorschriften der Unfallkasse Sachsen-Anhalt, Gesetzliche Unfallversicherung

BGR 209 - Umgang mit Reinigungs- und Pflegemitteln

BGI 504 - Auswahlkriterien für die spezielle arbeitsmedizinische Vorsorgenach den Berufsgenossenschaftlichen Grundsätzen für arbeits-medizinische Vorsorgeuntersuchungen

BGI 652 - Handbuch für Hausmeister, Hausverwalter und Beschäftigte inder Haustechnik, (SP 6/1), Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, Oktober1998

GUV 4 - I 8557 - Theorie und Praxis der Prävention, Bewegen vonPatienten, Prävention von Rückenbeschwerden im Gesundheitsdienst,Januar 200122)

Die Auflistung der Rechtsgrundlagen erfolgte mit Stand September 2003,dem Abschluss der Kontrolltätigkeit im Rahmen der Sonderaktion 2003.

Anlage 2 Mitglieder der Projektgruppe SANA

Frau Dr. HIRSCHMANN, Landesgewerbeärztin Sachsen-Anhalt,Fachredakteurin für die Berufsgruppe ambulante Pflege,verantwortlich für Fragen des medizinischen Arbeitsschut-zes, Dezernat 52,

Frau LÖHR, verantwortlich für das Pilotvorhaben „Kontrollenbei Glas- und Fassadenreinigern“, Fachredakteurin für dieBerufsgruppe Gebäudereinigung, Dezernat 53

Herr SCHMALFUß , Mitglied im Arbeitskreis Medizinprodukte,Dezernat 56,

Herr Dr. Schlesinger, verantwortlich für betrieblicheGesundheitsförderung und arbeitsbedingte Gesundheits-gefahren, Dezernat 52,

Herr GRÄFE, verantwortlich für die rechentechnische Entwick-lung des modularen Checklistenmaterials, des Methoden-inventars für die zentrale Auswertung und Auswertung desDatenmaterials, Dezernat 14 und

Frau GNAUCK, ehemalige Studentin der FachrichtungGesundheitsförderung und -management im FachbereichSozial- und Gesundheitswesen, einstige Praktikantin imLandesamt für Verbraucherschutz, Hochschule Magdeburg-Stendal (FH).

Der Projektgruppe SANA gehörten mit folgenden Aufgabenan

Frau WENDENBURG, Leitung der Projektgruppe SANA,verantwortlich für Gesamtberichterstattung und zentraleFragen der Öffentlichkeitsarbeit, Dezernat 51,

Frau SCHARDT und Herr PROBST, verantwortlich für dasPilotvorhaben „Sicherheit und Gesundheitsschutz imSchornsteinfegergewerbe“, Dezernat 55,

Herr Dr. SCHEUNPFLUG, verantwortlich für das Pilotvorhaben„Ganzheitlicher Arbeitsschutz bei Tätigkeiten derHausmeisterbranche“, Fachredakteur für die BerufsgruppeDienstleistungen in Haus, Hof und Garten (nachfolgendHausmeister genannt), Stabsstelle des Landesamtes fürVerbraucherschutz,

Frau PFEIFFER und Herr JUNG, verantwortlich für Fragen destechnischen Arbeitsschutzes, Dezernat 54 und 57,

Frau ENGELHARDT, Fachredakteurin „Psychische Belastung“,Dezernat 55,

Frau Dr. WESTMEIER, Fachredakteurin für die BerufsgruppeSchädlingsbekämpfung/Begasung/Holzschutz (nachfolgendSchädlingsbekämpfer genannt) und alle weiteren Fragendes Gefahrstoffrechts, Dezernat 52,

Landesamt für Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt

Fachbereich 5 – ArbeitsschutzLeiter Günter LauxStandort Dessau,PF 1802, 06815 Dessau; Kühnauer Str. 70, 06846 DessauTel (03 40) 65 01-0; Fax (03 40) 65 01-2 94; E-Mail: [email protected]: http//:st.osha.de oder http//:www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de

ebensoDezernat 51 Technischer und sozialer ArbeitsschutzDezernat 52 Stoffliche/Physikalische Gefahren, Medizinischer Arbeitsschutz

Dezernat 53 Gewerbeaufsicht Regionalbereich WestStandort Halberstadt (früher GAA Halberstadt)Leiter Dr. Uwe HeuckKlusstr. 18 – 38820 HalberstadtTel (0 39 41) 5 86-0, Fax (0 39 41) 5 86-4 54; E-Mail: [email protected]ändig für die Landkreise Aschersleben-Staßfurt, Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode

Dezernat 54 Gewerbeaufsicht Regionalbereich OstStandort Dessau (früher GAA Dessau)Leiter Klaus GilkePF 1802, 06815 Dessau; Kühnauer Str. 70, 06846 Dessau;Tel (03 40) 65 01-0, Fax (03 40) 65 01-180; E-Mail: [email protected]ändig für die kreisfreie Stadt Dessau sowie für die Landkreise Anhalt-Zerbst, Bernburg, Bitterfeld, Köthen undWittenberg

Dezernat 55 Gewerbeaufsicht Regionalbereich MitteStandort Magdeburg (früher GAA Magdeburg)Leiter Hans-Jürgen OrschmannPF 39 50, 39014 Magdeburg; Saalestr. 32, 39126 MagdeburgTel (03 91) 25 64-200; Fax (03 91) 25 64-2 02; E-Mail: [email protected]ändig für die kreisfreie Stadt Magdeburg sowie für die Landkreise Bördekreis, Ohrekreis und Schönebeck

Dezernat 56 Gewerbeaufsicht Regionalbereich NordStandort Stendal (früher GAA Stendal)Leiter Gerhard WilckePF 10 15 52, 39555 Stendal; Stadtseeallee 1, 39576 StendalTel (0 39 31) 4 94-0; Fax (0 39 31)21 20 18; E-Mail: [email protected]ändig für die Landkreise Altmarkkreis Salzwedel, Stendal und Jerichower Land

Dezernat 57 Gewerbeaufsicht Regionalbereich SüdStandort Halle (Saale) (früher GAA Halle und GAA Naumburg)Leiter Dr. Bernhard RäbelPF 11 04 34, 06018 Halle (Saale); Dessauer Str. 104, 06118 Halle (Saale)Tel (03 45) 52 43-0; Fax (04 45) 52 43-2 14; E-Mail: [email protected]ändig für die kreisfreie Stadt Halle sowie für die Landkreise Burgenlandkreis, Mansfelder Land, Merseburg-Querfurt, Saalkreis, Sangerhausen und Weißenfels

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-AnhaltDezernat Informationsmanagement

Tel: (03 40) 65 01-168LAV 07/2004-113