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1 1 EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, kennen Sie das, wenn man eine längere Zeit im Ausland verbringt und sich hauptsächlich in einer Fremdsprache un- terhält, man irgendwann auch anfängt in dieser Sprache zu träumen und zu denken? Dies ist meistens ein klares Indiz dafür, dass man ein Stück weit im Gast- land »angekommen« ist. Es gibt aber noch zahlreiche andere Anzeichen, die einem möglicherweise suggerieren, dass es Zeit wird, allmählich die Heimreise an- zutreten. Welche das spezielll beim China-Aufenthalt sind, hat das ICC Por- tal auf der Seite 14 zusammengefasst. Für Asien-Reisende ebenfalls sicher sehr interessant: der Business-Knigge Thai- land ab Seite 7, der die wichtigsten Be- nimmregeln des Land des Lächelns nennt. Von Asien geht es nach Nordeuropa - konkret nach Schweden. Dorthin will nämlich unsere Interviewpartnerin aus- wandern. Warum sie das Land so schätzt und wie ihre ersten zusammen- hängenden sechs Monate im Reich der Elche und Trolle waren, erzählt Sie ab der Seite 2. Des Weiteren spannend: Wer als Expat im Ausland arbeitet und auch für die Auslandstätigkeit eine Steuererklärung machen muss, braucht sich den Steuer- berater nicht vom Arbeitgeber vor- schreiben lassen - so lautet ein aktuelles Urteil, das sie auf der Seite 5 finden. Wahrscheinlich haben Sie es sich bereits gedacht, nun ist es aber wissenschaft- lich erwiesen: Das Schlafverhalten von Menschen ist je nach kultureller Her- kunft unterschiedlich. Wie einige Völker sich betten und wie sie nächtigen, verrät der Beitrag auf Seite 13. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lek- türe und denken Sie daran: Der BDAE begleitet Sie mit Sicherheit ins Ausland! Herzlichst, Ihre Silvia Opitz NEWSLETTER NOV 13 INHALT DAS INTERVIEW »Schweden sind viel ent- spannter als Deutsche« 2 RECHTLICHES Expats: Arbeitgeber darf nicht den Steuerberater bestimmen .........................4 Steuerliche Absetzbarkeit von Auslandsreisen ...........5 Speichern von Fingerab- drücken im Reisepass ist rechtens ........................6 Entwicklungshelfer müssen Steuern zahlen .....6 Schutz für Hochzeiten im Ausland ..............................6 EXPATRIATES Business-Knigge Thailand....... 7 AIRLINE NEWS Neues von den Airlines .......9 VERMISCHTES Wo am besten Englisch gesprochen wird .............11 Kleiner Aufkleber sorgt für geringere Roaming-Kosten im Ausland.......................11 GESUNDHEIT INTERNATIONAL Thailand: Gesundheitskos- ten von Touristen sollen durch Pauschale gedeckt werden.............................13 Schlafverhalten weltweit unterschiedlich ................13 Jeder 3. Urlauber schließt Reisekrankenversicherung ab .....................................13 Versicherungen: Großes Po- tenzial in den Golfstaaten ...13 Neue Versicherung für Zahn- behandlung im Ausland ...13 AUS ALLER WELT Woran man erkennt, dass man schon zu lange in China lebt ........................14 Chengdu auf dem Weg zu Chinas Messehauptstadt.14 Kyotos Notruf jetzt in fünf Fremdsprachen ................15 Neues Finanzportal in Russland ...........................15 Irlands Mehrwertsteuer bleibt niedrig...................15 IMPRESSUM...................15

Infos zu Leben und Arbeiten im Ausland

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In dieser Ausgabe erfahren die Leser unter anderem, warum die Speicherung von Fingerabdrücken im Reisepass rechtens ist, welche Nation das beste Englisch spricht (und wo die Deutschen diesbezüglich rangieren) und weshalb auch Entwicklungshelfer künftig immer Steuern zahlen müssen. Darüber hinaus gibt es Beiträge über die steuerliche Absetzbarkeit von Auslandsreisen und darüber, ob der Arbeitgeber Expats vorschreiben darf, welchen Steuerberater sie in Anspruch nehmen sollen. Ein weiterer interessanter Artikel widmet sich dem Schlafverhalten unterschiedlicher Kulturen und Sie finden im Business-Knigge Thailand heraus, wie man sich vor Ort benimmt. Das Interview hat diesmal mit einer Studentin stattgefunden, die ein halbes Jahr in Schweden war und dorthin auswandern möchte. Aktuelle und ältere Newsletter-Ausgaben sowie das kostenlose Newsletter-Abo finden Interessierte unter http://www.bdae-ev.de/news/newsletter/.

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EDITORIALLiebe Leserin, lieber Leser,

kennen Sie das, wenn man eine längereZeit im Ausland verbringt und sichhauptsächlich in einer Fremdsprache un-terhält, man irgendwann auch anfängtin dieser Sprache zu träumen und zudenken? Dies ist meistens ein klares Indizdafür, dass man ein Stück weit im Gast-land »angekommen« ist. Es gibt abernoch zahlreiche andere Anzeichen, dieeinem möglicherweise suggerieren, dasses Zeit wird, allmählich die Heimreise an-zutreten. Welche das spezielll beimChina-Aufenthalt sind, hat das ICC Por-tal auf der Seite 14 zusammengefasst.

Für Asien-Reisende ebenfalls sicher sehrinteressant: der Business-Knigge Thai-land ab Seite 7, der die wichtigsten Be-nimmregeln des Land des Lächelnsnennt.

Von Asien geht es nach Nordeuropa -konkret nach Schweden. Dorthin willnämlich unsere Interviewpartnerin aus-wandern. Warum sie das Land soschätzt und wie ihre ersten zusammen-hängenden sechs Monate im Reich derElche und Trolle waren, erzählt Sie abder Seite 2.

Des Weiteren spannend: Wer als Expatim Ausland arbeitet und auch für dieAuslandstätigkeit eine Steuererklärungmachen muss, braucht sich den Steuer-berater nicht vom Arbeitgeber vor-schreiben lassen - so lautet ein aktuellesUrteil, das sie auf der Seite 5 finden.

Wahrscheinlich haben Sie es sich bereitsgedacht, nun ist es aber wissenschaft-lich erwiesen: Das Schlafverhalten vonMenschen ist je nach kultureller Her-kunft unterschiedlich. Wie einige Völkersich betten und wie sie nächtigen, verrätder Beitrag auf Seite 13.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lek-türe und denken Sie daran: Der BDAEbegleitet Sie mit Sicherheit ins Ausland!

Herzlichst, Ihre Silvia Opitz

NEWSLETTER

NOV 13

INHALT

DAS INTERVIEW»Schweden sind viel ent-spannter als Deutsche« 2

RECHTLICHESExpats: Arbeitgeber darfnicht den Steuerberaterbestimmen.........................4Steuerliche Absetzbarkeitvon Auslandsreisen ...........5Speichern von Fingerab-drücken im Reisepassist rechtens ........................6Entwicklungshelfer müssen Steuern zahlen.....6Schutz für Hochzeiten imAusland..............................6EXPATRIATESBusiness-Knigge Thailand.......7AIRLINE NEWSNeues von den Airlines .......9VERMISCHTESWo am besten Englisch gesprochen wird .............11Kleiner Aufkleber sorgt fürgeringere Roaming-Kostenim Ausland.......................11GESUNDHEIT INTERNATIONALThailand: Gesundheitskos-ten von Touristen sollendurch Pauschale gedecktwerden.............................13Schlafverhalten weltweitunterschiedlich ................13Jeder 3. Urlauber schließtReisekrankenversicherungab .....................................13Versicherungen: Großes Po-tenzial in den Golfstaaten ...13Neue Versicherung für Zahn-behandlung im Ausland ...13AUS ALLER WELTWoran man erkennt, dassman schon zu lange inChina lebt ........................14Chengdu auf dem Weg zuChinas Messehauptstadt.14Kyotos Notruf jetzt in fünfFremdsprachen................15Neues Finanzportal in Russland...........................15Irlands Mehrwertsteuerbleibt niedrig...................15IMPRESSUM...................15

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BDAE: Sie studieren seit 2011 Wirt-schaftspsychologie an der Fachhoch-schule Westküste in Heide und haben imRahmen dieses Studiums ein etwa sechs-monatiges Auslandspraktikum von An-fang März 2013 bis Ende August 2013in Schweden absolviert. Wieso haben Siesich für Schweden entschieden?

Koesling: Aus privaten Gründen, dennmein damaligerFreund und jet-ziger Verlobterwohnt dort. Ichkannte Schwe-den daher auchschon von vor-herigen Besu-chen und fanddas Land schon

immer schön. Es war also ganz praktischdas Nützliche mit dem Schönen zu ver-binden und das Pflichtpraktikum inSchweden zu machen. Allerdings habeich nur circaviereinhalb Monate dasPraktikum gemacht und eineinhalb wei-tere Monate als Urlaub rangehängt.

BDAE: Wo genau haben Sie Ihr Prakti-kum absolviert?

Koesling: Direkt in Stockholm beieinem Tourismusdienstleister, der Feri-enhäuser in ganz Schweden vermietet.

BDAE: Wie haben Sie sich vorbereitet?Hat Ihre Fachhochschule geholfen?

Koesling: Meine Fachhochschule hatmich da gar nicht unterstützt. Ich habemeinen Auslandsaufenthalt völlig alleinegeplant und organisiert. Insgesamt wardas auch nicht so kompliziert und auf-wändig. Ich habe natürlich einen Kran-kenversicherungsschutz gebraucht. DaSchweden in der EU ist, war das rechteinfach, denn mit der EHIC Gesund-heitskarte konnte ich mich auch inSchweden medizinisch versorgen lassen.Ich war sogar schon während einesSchwedenbesuchs beim Arzt und daswar ganz unproblematisch. Neben demGesundheitsschutz war mir auch derHaftpflichtschutz wichtig. Daher habeich mich bei meiner Versicherung er-kundigt, ob Schadenfälle in Schwedenauch übernommen werden und habeeine Zusicherung erhalten. Da ich inDeutschland BAföG erhalte, habe ich fürden Zeitraum in Schweden Auslands-BAföG beantragt.

Natürlich gehörte zu meinen Vorberei-tungen auch dazu, mir eine Wohnungoder ein Zimmer in Schweden zu su-chen. Mein Verlobter wohnt etwa 115Kilometer südlich von Stockholm und daich nicht täglich pendeln wollte, mussteich mir eine Bleibe am Arbeitsort su-chen. Das habe ich über das Online-Por-tal www.blocket.se gemacht. Das isteine Webseite, wo neben Wohnungenund Zimmer auch Kleider, Autos, Klein-tiere, Elektronikgeräte und vieles mehrzu finden sind. Dort habe ich dann auch

ein Zimmer zur Untermiete aufgetan. Al-lerdings habe ich dort nur zwei Monategewohnt und bin dann entgegen mei-ner ursprünglichen Planung zu meinemVerlobten gezogen. Trotz des täglichenPendelns war es günstiger für mich,denn für Studenten gibt es in Schwedensehr preiswerte Angebote für das Ver-kehrsmittelnetz, in dem die Öffentlichenin Stockholm, der Regionalzug vonStockholm nach Nyköping – dem Wohn-ort meines Verlobten – und viele regio-nale Busse eingeschlossen sind.

BDAE: Wie war dann Ihre Anfangszeitin Schweden? Wie wurden Sie von IhrenKollegen aufgenommen?

Koesling: Meine Kollegen haben michtotal nett aufgenommen. Ich erhieltsogar ein Willkommensgeschenk. Na-türlich haben sich alle sehr um mich ge-kümmert und mich mit wertvollen Tippsund Informationen rund um Stockholmund Schweden versorgt. Auch die Ver-mieter meines Zimmers – eine Muttermit ihrem Kind – waren sehr freundlichund hilfsbereit.

BDAE: Gab es trotz der vielen Unter-stützung Startschwierigkeiten die Siemeistern mussten? Wie haben Sie dasgeschafft?

DAS INTERVIEW»SCHWEDEN SIND VIEL ENTSPANNTER ALS DEUTSCHE«

Fast sechs Monate hat Joana Koesling während ihres Studiums in Schweden verbracht. Dort absolvierte sie ein Praktikum und lernte Land und Leute kennen.

Von den Anfangsschwierigkeiten und einem ihrer schönsten Momente berichtet sie im Interview.

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Koesling: Das einzige was nicht ideallief, was aber auch nicht wirklich einProblem darstellte, war die Beantragungmeiner Personennummer. Das ist dieIdentitätsnummer in Schweden, die fürviele Dinge notwendig ist, wie beispiels-weise für die Kontoeröffnung, für jegli-che Behördengänge, für Bestellungenübers Internet und noch einiges mehr.Die Personennummer wird beim Migra-tionswerk in Schweden beantragt unddieses hat meinen Antrag leider abge-lehnt. Aus dem Ablehnungsschreiben,was auf Schwedisch verfasst war undich erst übersetzen lassen musste, habeich erfahren, dass der Grund für die Ab-lehnung mein geringes Einkommen war.Ich habe bei der Beantragung leider nurmeinen Praktikumsvertrag beigefügtund somit ist das Migrationsamt nur vonmeiner Praktikumsvergütung als Ein-nahme ausgegangen. Ich habe total ver-gessen, mein Auslands-BAföG anzu-geben. Nachträglich war das dann auchnicht mehr möglich, denn die Ableh-nung war unanfechtbar.

Ich habe dann noch einen zweiten An-trag gestellt, der jedoch ebenfalls abge-lehnt wurde, weil inzwischen meinPraktikumsvertrag älter als drei Monatewar, was er aber nicht sein durfte. Aufeinen dritten Antrag habe ich dann al-lerdings verzichtet. Wegen der fehlen-den Personennummer hatte ich auchkein schwedisches Konto und mein Ar-beitgeber musste mir mein Gehalt aufmein Konto in Deutschland überweisen.So war das alles natürlich nicht geplant.Aber mein Arbeitgeber war da wirklichsehr verständnisvoll und entgegenkom-mend. Für die Gehaltsabrechnung, alsofür die Versteuerung, erhielt ich dannziemlich zum Ende meines Praktikumsüber das schwedische Finanzamt eineZuordnungsnummer.

BDAE:Welche kulturellen Unterschiedesind Ihnen zwischen Schweden undDeutschen aufgefallen?

Koesling: Die Schweden sind viel ent-spannter und nicht so nörgelig wie dieDeutschen. Außerdem finde ich Schwe-den irgendwie familiärer. Auch der Staatunterstützt Familien mehr. Weiterhin istmir aufgefallen, dass die Schwedenauch viel fortschrittlicher sind als wirDeutschen.

Zum Beispiel können Schweden IhreSteuererklärung auch per SMS abgeben.

BDAE: Welchen Moment in Schwedenwerden Sie niemals vergessen und wie-so?

Koesling:Mittsommer. Das war wirklichein schönes Erlebnis. Eigentlich habendie meisten Unternehmen Mittsommergeschlossen. Doch für die Tourismus-branche gilt das nicht immer. Meine Kol-legin und ich mussten arbeiten. Und wirhaben uns das so schön wie möglich ge-macht. So haben wir Blumenkränze, dietypisch für das Mittsommerfest sind, ineinem Blumengeschäft bestellt undhaben diese in der Mittagspause abge-holt. Auf dem Rückweg zum Bürohaben wir die Blumenkränze aufgesetztund sind durch die Altstadt gelaufen.Viele Menschen – Einheimische und Be-sucher – haben geschaut und einigehaben sogar gefragt, ob sie uns foto-grafieren dürften. Dabei kam ein richtigschwedisches Gefühl auf.

BDAE: Können Sie behaupten, dass derAuslandsaufenthalt einen Einfluss aufIhre Persönlichkeitsentwicklung hatte?Wenn ja, inwieweit?

Koesling: Natürlich hat es mich irgend-wie geprägt. Sich alleine in einem frem-den Land in einer Großstadt zurecht-zufinden, es hat mich auf jeden Fallselbstständiger gemacht. Ich bin auchmutiger und offener für Auslandsauf-enthalte geworden. Denn ich weiß jetzt,dass ich mich mit Sicherheit in vielenOrten zurechtfinden würde. Der Auf-enthalt hat mich auch darin bestärkt,nach Schweden auszuwandern. Und ichbin mir sicher, dass ich einen guten Starthaben werde, denn ich konnte auf jedenFall meine Sprachkenntnisse verbessernund schon ein kleines soziales Umfeldaufbauen. Außerdem denke ich, dasssich meine Berufserfahrung in Schwe-den positiv auf meinen Lebenslauf aus-wirken und ich bessere Chancen erhalte,eine Arbeitsstelle zu finden.

BDAE: Welche Tipps haben Sie für an-dere Studenten, die sich entscheiden,ein Auslandspraktikum oder –semesterin Schweden zu verbringen?

Koesling: Auf jeden Fall ist es wichtig,sich gut vorzubereiten, insbesondere inBezug auf die Personennummer. Alsoam besten vorher schon alle Unterlagenzusammensammeln und sich über dieVoraussetzung informieren. Wenn mög-lich, sollte auch die Unterkunft vorherbesichtigt werden. Ich habe das auchgemacht, denn es gibt überall »schwar-ze Schafe«, die beispielsweise sehr vielGeld für eine Wohnung oder ein Zim-mer in einem wirklich schlechten Zu-stand verlangen. Und mein besondererTipp für jeden Studenten der ins Aus-land möchte ist, rechtzeitig ein ERAS-MUS-Stipendium zu beantragen. Hierbeihandelt es sich um ein Förderprogrammdes Deutschen Akademischen Aus-tausch Dienstes. Die Beantragung istganz einfach und es lohnt sich: Ich er-hielt 300 Euro monatlich. Mein ganzpersönlicher Schweden-Tipp für einwirklich schwedisches Gefühl ist natür-lich beim Mittsommer- oder auch Lucia-fest, das die Weihnachtszeiteinläutet, teilzunehmen.

DAS INTERVIEW

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EXPATS:ARBEITGEBER DARF NICHT DENSTEUERBERATER BESTIMMEN

Das Weisungsrecht eines Arbeitgebersgeht nicht so weit, dass er seinen Ar-beitnehmern vorschreiben darf, welchenSteuerberater sie in Anspruch nehmensollen.

Das entschied das Bundesarbeitsgericht(BAG) in folgendem Fall: Der Arbeitneh-mer (und Kläger vor dem BAG) war beidem Beklagten langjährig als Technikerbeschäftigt. Zuletzt wurde er in die USAentsandt, nach Florida. Dazu er mit sei-nem Arbeitgeber einen Auslandsarbeits-vertrag, in dem es ua. heißt: »Das Un-ternehmen setzt voraus, dass der Mitar-beiter für den Auslandseinsatz seinensteuerrechtlichen Wohnsitz in Deutsch-land aufgibt. Durch die Wohnsitzauf-gabe entfällt die unbeschränkte Steuer-pflicht des Mitarbeiters in Deutschland.«

In weiteren Schreiben wurde festgelegt,dass die Steuererklärung des Technikersauf Kosten des Arbeitgebers von einerbestimmten Steuerkanzlei erstellt wer-den muss. Dazu verlangte der Arbeitge-ber, dass der später klagende Technikerein Dokument mit der Bezeichnung»Steuererklärung/Besonderheiten USA«,unterschrieb.

Darin hieß es unter anderem: »Das Un-ternehmen übernimmt für die Dauer derEntsendung die Kosten für die Steuerer-klärung des Mitarbeiters im Einsatzlandsowie für die deutsche Steuererklärungim Jahr des Beginns der Entsendung unddie deutsche Steuererklärung im Rück-versetzungsjahr. Der Mitarbeiter ist hier-bei zur Zusammenarbeit mit der vomUnternehmen zur Erstellung der Steuer-erklärung beauf- tragten Gesellschaftverpflichtet. Zum aktuellen Zeitpunkthandelt es sich hierbei um die K AG.«

Der Techniker, der schon seit Jahren inden USA gemeinsam mit seiner Frausteuerlich veranlagt wurde und dabeidie Leistungen eines anderen Steuerbe-raters in Anspruch nahm, erklärte sichdamit erst einverstanden, als der Arbeit-geber seinen weiteren Auslandsaufent-halt von der Unterschrift unter dasDokument abhängig machte. Er behieltsich jedoch eine gerichtliche Überprü-fung vor.

EINGRIFF IN DIE PRIVATSPHÄREVom BAG bekam der Techniker dannbestätigt: Wenn der Arbeitgeber denSteuerberater bestimmt, dann ist das einunzulässiger Eingriff in die Privatsphäredes Arbeitnehmers – und in diesen Be-reich darf durch das Weisungsrechtgrundsätzlich nicht eingegriffen werden(BAG, Urteil vom 23.8.2012, 8 AZR804/11).

Erschwerend kam hier noch dazu, dassder Eingriff auf einem besonders sensi-blen Gebiet erfolgte, bei dem in beson-derem Maße Vertrauen in die Person desVertragspartners geboten ist – schließ-lich handle es sich bei Steuerdaten umDaten hochsensiblen Inhalts, so dasBundesarbeitsgericht: Die Angaben, dieein Steuerpflichtiger aufgrund des Ab-gabenrechts zu machen hat, ermögli-chen weitreichende Einblicke in diepersönlichen Verhältnisse, die persönli-che Lebensführung (bis hin zu gesund-heitlichen Gebrechen), religiösen Bin-dungen, Ehe- und Familienverhältnisseoder politischen Verbin- dungen sowiein die beruflichen und sonstigen wirt-schaftlichen Verhältnisse.

Speziell den Arbeitgeber geht es abernichts an, wenn der Arbeitnehmer zumBeispiel Mitgliedsbeiträge an eine Ge-werkschaft steuerlich absetzt.

Mehr zum Thema Steuern und Steuern-sparen finden Interessierte aufsteuertipps.de

RECHTLICHES

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RECHTLICHES

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STEUERLICHE ABSETZBARKEITVON AUSLANDSDIENSTREISEN

Reisen ins Ausland sind in der Berufsweltgang und gäbe. Doch das Finanzamtunterstellt gerne private Interessen –und macht dem Abzug der Kosten einenStrich durch die Rechnung. Welche Re-geln gelten, erläutert das Portal www.steuersparen.de im folgenden Beitrag.

Bei beruflichen Reisen ins Ausland in ty-pische Urlaubsorte sah der Fiskus stetseinen privaten Erlebnis- und Erholungs-wert. Wegen dieser privaten Mitveran-lassung wurden die Kosten dann häufigkomplett abgelehnt. 2009 machte derBundesfinanzhof (BFH) mit dieser rigi-den Methode Schluss: Die Kosten kön-nen seitdem in berufliche und privateZeitanteile aufgeteilt werden. Der beruf-liche Anteil wird dann als Werbungsko-sten oder Betriebsausgaben abgezogen(Urteil des BFH, Aktenzeichen GrS 1/06).

EINGRIFF IN DIE PRIVATSPHÄREDie Aufteilung der Kosten erfolgt nachdem Verhältnis der beruflich und privatgenutzten Tage. Dies ist nur dann mög-lich, wenn die beruflichen Zeitanteile derReise objektiv feststehen. Kann nichtnach objektiven Kriterien aufgeteilt wer-den, sind die Ausgaben insgesamt nichtabzugsfähig. Gleiches gilt, wenn eineReise wegen eines erheblichen privatenErlebniswertes insgesamt als privat ver-anlasst zu werten ist.

Jetzt hat der BFH den Abzug der Kostenfür Reisen ins Ausland bei einem Lehr-buchautor als Betriebsausgaben abge-lehnt. Wenn Ausgaben untrennbarsowohl beruflich/betrieblich als auch pri-vat veranlasst sind, so dass eine objek-tive Aufteilung nicht möglich ist, gilt: Siekönnen gar nicht steuerlich abgezogenwerden (Urteil des BFH, Aktenzeichen

VIII R 51/10).

Der Fall: Ein schwerbehinderter Lehrerunternimmt auf ärztlichen Rat Reisen introckene warme Länder und schreibtdort Lehrbücher. Er habe sich dort nur inFerienhäusern aufgehalten und zehnStunden täglich an seinen Lehrbücherngearbeitet. Touristischen Aktivitätenblieb er fern. Der Ausblick habe ihm zurErholung genügt. Die Kosten für die Rei-sen ins Ausland wollte der Lehrer als Be-triebsausgaben absetzen. Aber der BFHhat die Kosten insgesamt nicht zumAbzug zugelassen, weil sie nicht in einenbetrieblichen und privaten Teil aufgeteiltwerden können. Begründung: Die Ko-sten dienten gleichrangig sowohl der Er-holung als auch der beruflichen Tätig-keit und haben untrennbar ineinandergegriffen. Und deshalb ist von insgesamtprivat veranlassten Reisen auszugehen.

Als Aufteilungsmaßstab eignen sich dieZeitanteile, wenn die beruflichen Zeit-anteile feststehen und nicht von unter-geordneter Bedeutung sind. Aber dasunterschiedliche Gewicht von berufli-cher und privater Veranlassung kann eserfordern, einen anderen Aufteilungs-maßstab heranzuziehen oder ganz voneiner Aufteilung abzusehen. Zudem hatder BFH ausdrücklich zugelassen, dassder Umfang des beruflichen Kostenan-teils auch durch Schätzung ermit-telt werden kann.

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RECHTLICHES

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SPEICHERN VONFINGERABDRÜCKEN IMREISEPASS IST RECHTENS

Ein Mann beantragte im zugrunde lie-genden Fall bei der Stadt einen Reisepass,verweigerte jedoch die Erfassung seinerFingerabdrücke. Gegen die anschließendeAblehnung seines Antrags klagte er beimVerwaltungsgericht Gelsenkirchen. Diesrief den Europäischen Gerichtshof (EuGH)an und bat um Prüfung der entsprechen-den Verordnung, die die Pflicht zur Ab-gabe von Fingerabdrücken und derenSpeicherung im Pass vorsieht. Der EuGHhat die Gültigkeit der Norm bejaht. Die Er-fassung von Fingerabdrücken im Reise-pass stelle zwar einen Eingriff in dieRechte auf Achtung des Privatlebens undauf Schutz personenbezogener Datendar.

Dieser Eingriff sei aber gerechtfertigt,denn Fingerabdrücke im Reisepass sollendie illegale Einreise von Personen in die EUverhindern. Durch das Gemeinwohlzieldes Schutzes vor betrügerischer Verwen-dung von Reisepässen ist die Maßnahmelaut den ARAG-Rechtsexperten gerecht-fertigt. (EuGH, Az.: C-291/12).Mehr unter ARAG-Rund ums Recht.

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ENTWICKLUNGSHELFERMÜSSEN STEUERN ZAHLEN

Ab Januar 2014 müssen auch Entwick-lungshelfer auf ihr Einkommen Steuernzahlen. Das berichten zahlreiche deut-sche Medien – darunter auch das Han-delsblatt. Der Zeitung zufolge habenbislang entsandte Mitarbeiter der GIZkeine Steuern in Deutschland abgeführt.Ein Grund: Länder, die Entwicklungshilfebekommen, dürfen die Hilfsleistungenaus dem Ausland nicht besteuern. Ent-wicklungshelfer, die ihren deutschenWohnsitz aufgaben, waren demzufolgeweder hierzulande noch im Auslandsteuerpflichtig. Diese Praxis wollen dieFinanzbehörden nun nicht länger dul-den und verweisen darauf, dass vieleDoppelbesteuerungsabkommen (DBA)explizit darauf ausgelegt sind, dass Ent-wicklungshelfer in Deutschland unab-hängig vom Wohnsitz steuerpflichtigsind, wenn der Staat ihr Gehalt zahlt.Mehr dazu unter anderem hier.

SCHUTZ FÜRHOCHZEITEN IM AUSLAND

Immer mehr Paare lassen sich im Aus-land trauen und schließen zur Sicherheiteine spezielle Hochzeits-Auslandspoliceab. Der Reisespezialist Holidaysafe rätHeiratswilligen, die angebotenen Policengenau auf ihren Leistungsumfang hin zuüberprüfen. Die meisten Versicherungensichern beispielsweise nur die Hochzeitan sich ab, nicht aber die Reise und an-dere damit verbundenen Leistungen.Wer etwa spezielle, teure Gegenständewie das Hochzeitskleid mitnimmt, solltegenau nachsehen, ob der Verlust des-selben versichert ist und wenn ja, bis zu

welcher Höhe. Manche Versichererhaben beispielsweise ein Limit von etwa200 Pfund pro Gegenstand. Für Wert-gegenstände, die die Versicherungs-summe überschreiten, gibt es die Mög-lichkeit, den Versicherungsschutz gegeneinen höheren Beitrag zu erweitern.

Bemerkenswert: Mehr als 80.000 Paareallein in Großbritannien lassen sichjedes Jahr im Ausland trauen.

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BUSINESS-KNIGGE THAILAND:BESCHEIDEN UND BERECHENBARDie Thais sind den Deutschen in SachenBusiness gar nicht mal unähnlich. Den-noch kommen Geschäftsreisende mitdeutscher Direktheit und zu viel Selbst-bewusstsein nicht weit. Dieser Business-Knigge widmet sich daher den Regelnvor Ort.

Die Geschäftsbeziehungen Deutsch-lands mit Thailand haben seit langer ZeitTradition. So ist die Bundesrepubliksogar der wichtigste Handelspartner derEU für das »Land des Lächelns«. LautGermany Trade & Invest sind zurzeitetwa 550 deutsche Unternehmen inThailand vor Ort, die bei den Thais ge-nerell einen guten Ruf genießen. Ohne-hin schätzen die Einheimischen ihredeutschen Geschäftspartner unter an-derem aufgrund ihrer Verbindlich- undVerlässlichkeit sehr. Dennoch solltenBusiness-Reisende nach Thailand einigeGrundregeln kennen und anwenden.

90 PROZENT SIND BUDDHISTENSich über die wichtigsten Fakten derKulturgeschichte Thailands zu informie-ren, kann essentiell für das Gelingeneines geschäftlichen Vorhabens sein.Wer weiß, dass etwa 90 Prozent derThais Buddhisten sind und dass derMonarchie ein außergewöhnlich hoherStellenwert zukommt, wird sich davorhüten, kritische Gespräche über diesebeiden gesellschaftlichen Grundfeileranzufangen. Denn: Religion und Mon-archie sind das Bindeglied der Bevölke-rung, die überdies sehr stolz ist, niemals

eine europäische Kolonie gewesen zusein. Dies ist auch der Grund dafür, an-ders als in vielen asiatischen Nachbar-ländern, viele thailändische Fach- undFührungskräfte kein Englisch sprechen.Deutsche Geschäftsreisende sollten des-halb eine Verbindungsperson oder einenDolmetscher zu den Verhandlungen mit-nehmen, der Thai und Englisch be-herrscht. Die Deutsch-Thailändische Han-delskammer hilft bei der Vermittlung ge-eigneter Partner.

Termine beginnen in der Regel sehr lo-cker und mit einem kurzen Small Talk.Die typisch thailändische Begrüßung istder »Wai«, bei dem vor Brust und Halsdie Hände gefaltet werden und eineleichte Verbeugung erfolgt. Ausländermüssen diese Form der Begrüßung nichtzwingend anwenden. Es reicht etwaeine angedeutete Verbeugung oder einleicht gesenktes Haupt als Begrüßungs-geste. Wer jedoch regelmäßig nachThailand reist oder für eine gewisse Zeitdort lebt, von dem wird der traditionelle»Wai« durchaus erwartet.

EXPATRIATES

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KURZER BUSINESS-KNIGGETHAILAND

• Trotz oftmals tropischer Tem-peraturen sind Anzug undKrawatte sowie Hosenanzugund Kostüm bei Frauen Pflicht.

• Der Kopf gilt als heiligsterKörperteil und darf deshalbniemals ungefragt berührtwerden.

• Die Füße sind am wenigstenangesehen und dürfen des-halb nicht auf Personen oderheilige Stätten beziehungs-weise Buddhas gerichtet wer-den.

• Beim Besuch von Privaträu-men müssen Schuhe vor derTür ausgezogen werden.

• Konflikte werden grundsätz-lich nicht öffentlich und vorPublikum ausgetragen.

• Ein selbstbewusstes Auftre-ten wird als unhöflich und ar-rogant empfunden. Beschei-denheit heißt das Zauber-wort.

• Kritik an der Königsfamilieoder an der buddhistischenReligion ist tabu.

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Da Nachnamen in Thailand erst seitdem frühen 20. Jahrhundert per Ge-setz getragen werden müssen, ist esheute noch üblich, dass man sich selbstin Führungsetagen bei dem Vornamenanspricht. Nichtsdestotrotz legen dieThais sehr großen Wert auf Hierarchienund Status. Wer seine Geschäftschan-cen nicht unnötig verringern möchte,sollte sich vorab genau über Titel undPosition seiner Verhandlungspartner in-formieren. Im Zweifel erfährt man aberauch schon während der Vorstellungs-runde etwas über den Rang der Perso-nen – etwa weil es in Thailand üblichist, die rangniederen Personen als er-stes seinem Gegenüber vorzustellen.

STABILITÄT IST WICHTIGMit den Deutschen gemein haben dieThais, dass ihnen Berechenbarkeit undStabilität sehr wichtig sind. Denn inner-halb Asiens tendiert das thailändischeVolk am meisten dazu, jegliche Unsi-cherheiten zu vermeiden. Die deutscheDirektheit liegt ihnen allerdings über-haupt nicht. Am meisten Respekt ver-schaffen sich Businesspartner mit einembescheidenen Auftreten. Wer mit deut-licher, aber ruhiger Stimme spricht undseine Erfahrungen und seine gesell-schaftliche Stelle lediglich »en passant«erwähnt, wird als gebildet und hoch an-gesehen eingestuft.

Auch wenn Spaß (»sanuk«) ein essen-tieller Bestandteil im Arbeitsleben ist –das im Übrigen sehr stark mit dem Pri-vatleben vermischt wird – so hört dieserbeispielsweise auf, wenn getroffene Ent-scheidungen in Frage gestellt werden.Wer es wagt, dies vor mehreren Perso-nen öffentlich zu kommunizieren, kannim Grunde gleich nach Hause fahren.Die thailändische Kultur ist auf Konflikt-vermeidung eingestellt – völlig im Ge-gensatz zur deutschen Konfliktlösungs-mentalität. Demzufolge sollten Kontro-versen niemals offen ausgetragen wer-den. Geschickter ist es, höflich Alter-nativen anzubieten, wenn man miteinem Ergebnis nicht ganz zufrieden ist.Und auch wenn einem das geschäftlicheGegenüber nicht widerspricht, so solltenManager dies keineswegs als Zustim-mung deuten.

Tatsächlich gilt das einstige Siam als fe-minines Land, dessen Menschen stetsum Harmonie und Ausgleich bemühtsind. Dazu gehört auch, Geschäftsbe-ziehungen langfristig zu erhalten, waswiederum bei ausländischen Geschäfts-reisenden Geduld voraussetzt. Denn derAufbau andauernder Verbindungen er-folgt nicht von heute auf morgen, son-dern ist ein kontinuierlicher Prozess, indem Essenseinladungen, Exkursionenund viele persönliche Gesprächeauf der Agenda stehen.

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EXPATRIATES

LESETIPP:

• Germany Trade & Invest(Hrsg.): Thailand - Verhand-lungspraxis kompakt

• Download: http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=693562.html

• Bestellnummer: 17470

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AEROFLOT UND DOBROLETZur größten russischen FluggesellschaftAeroflot gehört seit dem 4. Oktober die-ses Jahres eine Billigflugairline namensDobrolet, was im Deutschen so viel wie»Guter Flug« heißt. Ursprünglich wardies auch der Name einer 1923 gegrün-deten Aktiengesellschaft aus der 1932die heutige Aeroflot wurde.

Wie Aeroflot meldet, wird Dobroletihren Betrieb im Frühling des Jahres2014 aufnehmen. Zu Beginn sollen diebeliebtesten Ziele im europäischen TeilRusslands angeflogen werden.

Für 2014 sind Flüge nach Sankt Peters-burg, Samara, Jekaterinburg, Machat-schkala, Krasnodar, Ufa, Kaliningrad undNowy Urengoi geplant. In 2015 sollendie Ziele Anapa, Sotschi, Tjumen, Omsk,Perm, Nischnewartowsk und Tschelja-binsk folgen. In 2016 kommen Routennach Rostow am Don, Astrachan, Min-ralnyje Wody, Kiew, Jerewan und Istan-bul hinzu.

Bedient werden diese Strecken mit Ma-schinen vom Typ Boeing 737-800NG,die nur mit einer Sitzklasse ausgestattensein werden.

Weiterhin gab Aeroflot eine neue Kam-pagne bekannt: Passagiere können zwi-schen dem 1. November und dem 31.Dezember dieses Jahres das drahtloseInternet an Bord der Aeroflot-Flugzeugezum halben Preis nutzen.

Nähere Information zu den Spezialtari-fen sind sowohl auf www.aeroflot.comals auch an Bord seit dem 1. Novemberverfügbar.

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AIR CHINAChinas nationale Fluggesellschaft bietetab dem 21. Januar 2014 drei wöchent-liche Direktflüge mit dem Airbus A330zwischen Peking und Honolulu an.

Die Flüge mit der Nummer CA837/8 fin-den immer dienstags, freitags und sonn-tags statt. Der Flieger startet an allendrei Wochentagen um 1.30 Uhr Ortszeitin der Hauptstadt Chinas und trifft nachÜberfliegen der Datumsgrenze am Vor-tag um 18.25 Uhr in Hawaiis Hauptstadtein. Auf dem Rückflug verlässt die Ma-schine jeweils um 21.55 Uhr Lokalzeit

den Honolulu International Airport undlandet am übernächsten Tag um 5.20Uhr Ortszeit am Beijing Capital Interna-tional Airport. Diese neue Route bietetReisenden aus Europa eine alternativeUmsteigemöglichkeit auf dem Wegnach Hawaii.

Zusätzlich zu dieser neuen Non-Stop-Verbindung sollen in Kürze weitere neueinternationale Verbindungen von AirChina in Betrieb genommen werden,darunter die Strecken von Peking nachChiang Mai und nach Siem.

Weiter Informationen zu den neuen Ver-bindungen unter www.airchina.de.

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NUTZUNG ELEKTRONISCHERGERÄTE AN BORD ERLAUBT

Wie wir in der letzten Ausgabe desNewsletters berichteten, zeigen Ergeb-nisse einer aktuellen Studie, dass derEinfluss von elektronischen Geräten aufdie Elektronik von Flugzeugen nicht sogroß ist wie bisher angenommen. DieseStudienergebnisse veranlassten die ame-rikanische Luftfahrtbehörde FederalAviation Administration (FAA) nun dazu,dass bisherige Verbot für die Nutzungvon Smartphones, Tablets, E-Readernund Laptops während Start und Lan-dung aufzuheben. Das Telefonierensowie der Gebrauch einer mobilen In-ternetverbindung bleiben weiterhin ver-boten.

Diese neue Regelung gilt vorerst nur füramerikanische Inlandsflüge und fürFluglinien, die von der FAA zertifizierensind. Als erstes setzten dies die Flugge-sellschaften Delta, Jetblue sowie UnitedAirlines um.

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AIRLINE NEWS

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BRITISH AIRWAYSBereits seit Oktober dieses Jahres hat Bri-tish Airways auf allen Kurzstrecken vonund nach London die Tarife geändert.Der neue Handgepäcktarif »Hand Bag-gage Only« (HBO), der bereits im Fe-bruar 2013 für Flüge ab LondonGatwick eingeführt wurde, wurde aufalle Kurzstrecken von und nach LondonHeathrow und London Citiy ausgewei-tet. Daneben sind in der Economy Classab sofort die Tarife »Standard«, »Semi-Flex« und »Fully-Flex« verfügbar. FürReisende der Business Class stehen dieTarife »Standard« und »Fully-Flexible«zur Auswahl.

Die neue Tarifstruktur soll Fluggästenvon British Airways Flexibilität in der Rei-seplanung ermöglichen.

So können Flugtickets des neuen Tarifs»Semi-Flex« kostenfrei bis zu einem Tagvor Abflug in derselben Klasse umge-bucht werden. Dies kann vor allem fürGeschäftsreisende interessant sein,wenn beispielsweise Meetings früherenden oder länger als geplant dauern.

Darüber hinaus erhalten Passagiere mit»Semi-Flex«-Tickets die Gelegenheit,ihren Sitzplatz bereits zwei Tage vor Ab-flug kostenfrei auszuwählen. Kunden imBesitz eines »Fully-Flex«-Tickets könnenihren Sitz jederzeit ohne Gebühren aufwww.ba.com reservieren. Reisende, dieden Standard-Tarif gewählt haben, kön-nen 24 Stunden vor Abflug ihren Sitz-platz wählen.

Alle Tarife können untereinander kom-biniert werden. Auch die Verknüpfungder Londoner Flughäfen ist möglich.Eine Ausnahme bildet der Handgepäck-Tarif. Dieser kann nicht mit anderen Ta-rifarten verbunden werden. Passagieremit einem »Hand Baggage only«-Flug-ticket können, falls später gewünscht,ihr Reisegepäck gegen eine Gebühr ein-checken. Diese Gebühr kann vor Abflugentweder vor Ort am Flughafen oderonline direkt über www.ba.com bezahltwerden.

Unberührt von der neuen Tarifstrukturbleiben die Leistungen und der Servicean Bord. Jeder Passagier erhält weiter-hin kostenlose Getränke und Snacks aufjedem Flug.

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AIS AIRLINESDie niederländische Regionalfluggesell-schaft AIS Airlines eröffnet eine neue Li-nienverbindung von Münster/Osnabrücknach Stuttgart. Ab dem 4. Novemberdieses Jahres wird die neue Route je-weils montags bis freitags zweimal täg-lich bedient.

Morgens startet der Flieger jeweils um6.45 Uhr am Münster/Osnabrück Inter-national Airport und erreicht die Lan-deshauptstadt Baden-Württembergs um8.15 Uhr. Der Rückflug ist dann um 8.40Uhr mit Ankunft in Münster/Osnabrückum 10.10 Uhr. Abends verlässt die Ma-schine den internationalen Flughafen inNordrhein-Westfalen um 17.30 Uhr undlandet um 19.00 Uhr in der sechsgröß-ten Stadt Deutschlands. Zurück fliegt dieMaschine um 19.25 Uhr ab Stuttgartund erreicht den Flughafen Münster/Os-nabrück um 20.55 Uhr.

Die Flüge sind ab sofort unter www.ai-sairlines.de sowie in jedem Reisebürobuchbar.

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ALITALIASeit Ende Oktober hat die italienischeFluggesellschaft Alitalia erneut eine Ver-bindung zwischen Mailand und Wieneröffnet. Die neue Destination wirdmontags bis freitags jeweils zweimaltäglich und samstags und sonntags jeeinmal am Tag bedient.

Auf dem Hinflug starten die Flieger je-weils um 7.00 Uhr und um 16.55 Uhr abMailand-Linate und erreichen Wiennach 1,5 Stunden Flugzeit um 8.30 Uhrbeziehungsweise um 18.25 Uhr. Zurückgeht es dann um 9.20 Uhr sowie um19.05 Uhr aus der Hauptstadt Öster-reichs mit Ankunft um 10.50 Uhr und20.35 Uhr auf dem Mailänder Stadt-flughafen.

Die Strecke zwischen Wien und Mailandwird ebenfalls von den österreichischenFluggesellschaften Austria Airlines undNiki Airlines bedient. Diese fliegen je-doch den Flughafen Malpensa an, deretwa 45 Kilometer außerhalb Mai-lands liegt.

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KLEINER AUFKLEBER SORGTFÜR GERINGERE ROAMING-

KOSTEN IM AUSLANDWer viel reist, wird mit den hohen Roa-ming-Gebühren für Smartphones kon-frontiert. Die einzige Möglichkeit, umdiese Kosten zu vermeiden, war bislang,sich vor Ort eine SIM-Karte des Reise-lands zu organisieren – ein hoher Auf-wand, den die meisten scheuen. Dankeines Aufklebers und einer neuen Appvon KnowRoaming können Reisendenach Angaben des Herstellers bis zu 85Prozent der Kosten sparen.

Und so funktioniert das Angebot: DerAufkleber wird auf der eigenen SIM-Karte befestigt, so dass Anrufe direkt anden Anbieter KnowRoaming weiterge-leitet werden und nicht bei den Roa-

ming-Partnern des Handyanbieters lan-den. Die passende App listet die ent-sprechenden Preise im Zielland auf undermöglicht das Einrichten eines Prepaid-Kontos für den Auslandsaufenthalt.Über dieses Konto bezahlen die Smart-phonebesitzer die günstigste Mobil-funkverbindung. Außerdem können sieeine Rufnummernweiterleitung kaufen,damit sie auch im Ausland weiter unterihrer Telefonnummer erreichbar sind.Die App zeigt zudem an, wie viel Gut-haben bereits verbraucht wurde. DerAufkleber kostet 49 US-Dollar inklusiveVersand nach Deutschland. Know-Roaming hat eigenen Angaben zufolgebereits in mehr als 220 Ländern Verträgemit Mobilfunknetzbetreibern ge-schlossen.

WO AM BESTENENGLISCH GESPROCHEN WIRD

Am besten Englisch beherrschen dieSchweden, Norweger, Holländer undEsten. Die Deutschen rangieren im welt-weiten Vergleich der Englischkenntnissenur an 14. Stelle. Das geht aus dem ak-tuellen Länderranking des EF EnglishProficiency Index (EF EPI) hervor. Für dievom internationalen Bildungsanbieter EFEducation First veröffentlichte Studiewurden Testergebnisse von 750.000 Er-wachsenen aus 60 Ländern im Jahr2012 ausgewertet. Für die Analyse derEntwicklung des Englisch-Sprachniveausvon 2007 bis 2012 wurden weltweitTestdaten von mehr als fünf MillionenErwachsenen ausgewertet.

Dass die Bundesrepublik im europäi-schen Vergleich hinter den skandinavi-schen Ländern und den NachbarnNiederlande, Österreich, Polen oder Bel-gien rangiert, ist laut EF nicht zufrieden-stellend. Die pragmatische Herange-hensweise an das Erlernen von Fremd-sprachen – etwa durch Schulunterrichtund internationale Wirtschaftskontakte– reiche offensichtlich nicht aus, um einangemessenes Englisch-Niveau in derBevölkerung zu erreichen.

Dies spiegelt sich auch im aktuellenIndex von 58,47 Punkten wieder. Spit-zenreiter Schweden hat einen Index-Wert von 68,69, während das Schluss-licht Irak bei 38,16 Punkten liegt. Ge-genüber dem ersten Vergleich im Jahr2009 hat sich Deutschland zwar um

1,83 Punkte verbessert, doch die Zu-wachsraten in Österreich (+4,08 auf62,66 Punkte), Polen (+7,08 auf 62,25Punkte) oder Ungarn (+9,61 auf 60,41Punkte) liegen über die letzten Jahredeutlich höher.

Der Index zeigt außerdem Zusammen-hänge zwischen den Englisch-Fähigkei-ten der Arbeitskräfte in einem Land undderen wirtschaftlichen Perspektiven auf.»Damit unser Land wirtschaftlich undpolitisch überlebt, brauchen wir Bürger,die sich in vielen Regionen der Welt aus-kennen und die dafür nötigen Sprach-kenntnisse besitzen«, betont ClaudiusD. Habbich, Referatsleiter beim Deut-schen Akademischen Austauschdienst(DAAD).

Die komplette Studie finden Interessiertehier: http://www.ef.com.de/epi

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VERMISCHTES

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LANDRANG

SCHWEDEN

NORWEGEN

ESTLAND

ÖSTERREICH

POLEN

SLOWENIEN

UNGARN

FINNLAND

DÄNEMARK

NIEDERLANDE

MALAYSIA

SINGAPUR

DEUTSCHLAND

LETTLAND

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THAILAND: GESUNDHEITS-KOSTEN VON TOURISTEN

SOLLEN DURCH PAUSCHALEGEDECKT WERDEN

Die Pläne über die Einführung einer Rei-sekrankenversicherung für Touristenwurden offenbar durch die Idee einerTouristensteuer ersetzt. Im August die-ses Jahres hatte das thailändische Ge-sundheitsministerium bekanntgegeben,aufgrund der durch Urlauber verursach-ten hohen Gesundheitskosten eine obli-

gatorische Reisekrankenversicherungeinzuführen. Regierungsangaben zu-folge kostet Thailand die Versorgungverunglückter Touristen ohne Kranken-versicherung Jahr für Jahr rund 200 Mil-lionen Baht (4,8 Millionen Euro). Diemeisten Verunglückten müssten nachMotorradunfällen versorgt werden.

Nun berichten einige Portale (darunterhttp://serviceleistungen.thailand-nang-rong.info und der-farang.com) dass Ur-lauber bei der Einreise nun eine Steuervon 500 Baht (rund 11,70 Euro) entrich-ten sollen, um das Defizit auszugleichen.Diese Pauschale gelte für einen Aufent-halt von maximal vier Wochen. Wer nurwenige Tage bleibt, solle 30 Baht (rund0,70 Euro) pro Tag zahlen. Es sei damitzu rechnen, dass Urlauber die Steuer amFlughafen bereits ab Mitte Januar zah-len müssen.

Experten glauben, dass die Regierungdamit insbesondere Rucksacktouristenvor Thailandreisen abschrecken wolle,da diese nicht genügend Geld imLand lassen.

GESUNDHEIT INTERNATIONAL

SCHLAFVERHALTENWELTWEIT UNTERSCHIEDLICH

Japaner und US-Amerikaner bekommenam wenigsten Schlaf. Verglichen mit Ka-nada, Mexiko, Großbritannien undDeutschland schlafen sie an Werktagenrund 30 bis 40 Minuten weniger alsdiese Nationen. Das hat eine Umfrageder National Sleep Foundation ergeben.Befragt wurden Personen zwischen 25und 55 Jahren in den zuvor genanntenStaaten.

Demnach schlafen Japaner durch-schnittlich 6 Stunden und 22 Minuten,Amerikaner 6 Stunden und 31 Minuten.Zwei Drittel der Japaner schlafen weni-ger als sieben Stunden pro Nacht. AufUS-Amerikaner trifft das nur bei 53 Pro-zent zu, für Briten gilt dies nur bei 39Prozent, für Deutsche, Kanadier undMexikaner bei etwa 30 Prozent. Mögli-cherweise kompensieren Japaner undAmerikaner ihr nächtliches Schlafdefizitmit Nickerchen am Tag. Sowohl jederzweite Japaner als auch Amerikanergaben an, sich in den vergangenen zweiWochen mindestens eine Schlafpausetagsüber gegönnt zu haben.

Alle befragten Nationen schlafen amWochenende übrigens länger als werk-tags – im Schnitt insgesamt 45 Minuten.Unter mangelnder Schlafqualität leidenweltweit viele Menschen. Dass sie nachtsgut schlafen, sagten nur 48 Prozent derMexikaner, 44 Prozent der Amerikaner,43 Prozent der Kanadier, 42 Prozent derBriten und 40 Prozent der Deutschen.Lediglich die Japaner können von sichbehaupten, dass mit 54 Prozent mehr alsjeder zweite gut schläft.

In Sachen Vorbereitung auf die Nachtgibt es tatsächlich kulturelle Unterschie-de. Beispielsweise meditieren oder beten62 Prozent der Mexikaner und 47 Pro-zent der Amerikaner vor dem Zubettge-hen. Bei den 43 Prozent der Briten gehtniemand zu Bett ohne vorher nocheinen Tee getrunken zu haben. In einerSache sind sich aber fast alle Länderähnlich: Zwei Drittel und mehr (66 bis 80Prozent) aller Nationalitäten schau-en bevor sie einschlafen fern.

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JEDER 3. URLAUBERSCHLIESST REISEKRANKEN-

VERSICHERUNG ABKrankenbett statt Meer und Strand: ImUrlaub zu erkranken, kann zu einem be-sonderen Risiko werden. Von den Bun-desbürgern, die in den letzten zehnJahren eine Urlaubsreise ins Ausland un-ternommen haben (58,3 Prozent allerBefragten), hat jeder Zweite (50,6 Pro-zent) spezielle gesundheitliche Vorsor-gemaßnahmen getroffen.

Das ist das Ergebnis einer repräsentati-ven Umfrage im Auftrag des Gesund-heitsmagazins Apotheken Umschau. Anerster Stelle steht dabei der Abschlusseiner zusätzlichen Auslandskrankenver-sicherung, etwa jeder Dritte sichert sichdamit gegen mögliche finanzielle Folgeneiner Erkrankung im Urlaub ab (33,9

Prozent). Jeder vierte Auslandsreisende(24,6 Prozent) ging zum Apotheker sei-nes Vertrauens und ließ sich alle für dieReise notwendigen Medikamente zu-sammenstellen. Immerhin noch einFünftel (20,4 Prozent) gab an, rechtzei-tig für Impfschutz gesorgt zu haben.49,4% der Befragten, die eine Aus-landsreise geplant hatten, haben hinge-gen gar keine besonderen Maßnahmengetroffen.

Quelle: Eine repräsentative Umfrage desGesundheitsmagazins »Apotheken Um-schau«, durchgeführt von der GfKMarktforschung in Nürnberg bei 2.040Personen ab 14 Jahren, darunter 1.188Befragte mit Urlaubsreisen ins Auslandin den letzten zehn Jahren.

VERSICHERUNGEN:GROSSES POTENZIAL IN DEN

GOLFSTAATENDie Versicherungsindustrie in den Golf-staaten (Saudi Arabien, Vereinigte Ara-bische Emirate und Oman) werden imJahr 2015 voraussichtlich einen Prämi-enumsatz in Höhe von 28 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Für 2017 prog-nostiziert das Kuwait Financial Centre,Markaz, sogar einen Umsatz von 44 Mil-liarden US-Dollar.

Bislang hing die Versicherungswirtschafthinter der allgemeinen ökonomischenEntwicklung hinterher. Laut Markaz istdas Potenzial für Versicherer in den Golf-staaten aber enorm und sagt einen stei-genden Wettbewerb voraus. Es seiendas mangelnde Bewusstsein und die»Durchreisementalität« von Expats,weshalb die Versicherungsdurchdrin-gung in den Golfstaaten aktuell nur1,14 Prozent beträgt – gegenübereinem weltweit durchschnittlichen Wertvon 6,5 Prozent. Aktuell liegt das Prämi-envolumen bei 4,69 Milliarden Dollar.

Ein Problem, dass es zu lösen gelte, seider intransparente Markt, der momen-tan kaum eine Vergleichbarkeit von Ver-sicherungsprodukten ermöglicht. Auchgibt es noch keine einheitlichen Regula-rien für die Versicherungswelt.

Maßgebend für den Vertrieb der Asse-kuranz-Produkte sind noch die Banken.Aber auch Makler, Telefonagenten undOnline-Plattformen erfreuen sich zuneh-mender Beliebtheit für die Ver-breitung.

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GESUNDHEIT INTERNATIONAL

NEUE VERSICHERUNGFÜR ZAHNBEHANDLUNG

IM AUSLANDEs ist längst kein Geheimtipp mehr: Ins-besondere Zahnbehandlungen sind imAusland oft deutlich günstiger als beideutschen Zahnärzten. Besonders be-liebt sind Zahnkliniken in Ungarn, dieüber modernstes Equipment verfügenund Ansprüche nach westlichen Stan-dards erfüllen. Doch was passiert, wennes nach der Behandlung doch zu uner-warteten Komplikationen kommt?

Dort greift der in Deutschland bislangeinmalige Patienten-Reisekosten-Schutz:Wenn beispielsweise eine ungarischeZahnklinik im Rahmen eines Garantie-oder Gewährleistungsfalls kostenfreinachbehandelt, kommt die Allianz Glo-bal Assistance (AGA) für die zusätzlichenReisekosten des Behandelten auf. Sieübernimmt die Kosten für eine unbe-grenzte Anzahl von notwendigen Reisenzur Nachbehandlung innerhalb des Ga-rantie-Zeitraums. Erstattet werden An-und Rückreisekosten bei freier Wahl desTransportmittels sowie Unterkunftsko-sten bis zu maximal 500 Euro je Reise.

Zahnpatienten können den Patienten-Reisekosten-Schutz direkt unter www.allianz-assistance.de/prs abschließen. Ak-tuell kooperiert die AGA mit vier Klini-ken. Eine Ausweitung auf zehn Zahnkli-niken ist bereits in Planung. »Das Ge-schäft mit Dentalreisen wird in Zukunftweiter wachsen. Umso wichtiger ist es,den Patienten einen Schutz anzubieten,um mögliche Zusatzkosten zu vermei-den«, sagt Olaf Nink, Hauptbe-vollmächtigter der AGA.

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WORAN MAN ERKENNT,DASS MAN SCHON ZU LANGE IN

CHINA LEBTWoran erkennen Ausländer, dass sieeventuell schon zu lange in Chinaleben? Das ICC-Portal hat in der Redak-tion Ideen gesammelt und die ICC-Leserdazu befragt. Das Ergebnis ist eine Listemit 20 möglichen Anzeichen dafür, dassman sich schon (zu) lange in China auf-hält.

1. »Man möchte schick ausgehen –und wählt als Restaurant PizzaHut!« (Redaktion)

2. »Ich merke, dass ich zu lange inChina bin, wenn ich mich nach Din-gen in Deutschland sehne, die ich inDeutschland selbst gar nicht so tollfinde, zum Beispiel Eintopf oderSchrebergärten! Dann wird es Zeit,dass ich wieder ein paar Tage inGood Old Germany verbringe – wasleider nicht immer so leicht zu reali-sieren ist.« (Leser)

3. »Top 3 Anzeichen für zu lange inChina sind für mich: 1. Atempro-bleme, 2. Leberprobleme, 3. Ren-tenprobleme. Aber ich bleibe trotz-dem« (Leser)

4. »Du kaufst dir eine schöne Woh-nung in Peking und lässt sie vierJahre leer stehen, weil sie nächstesJahr doppelt so teuer sein wird.«(Leser)

5. »Man entschuldigt sich beim Niesenund findet es unangemessen, voranderen ein Taschentusch zu benut-zen.« (Redaktion)

6. »Man findet es in Ordnung, andereoffen nach ihrem Gehalt zu fragen.«(Redaktion)

7. »Ich merke, dass ich unbedingt wie-der nach Deutschland muss, wennich ein Taxi nehme, obwohl ich fürsEin- und Aussteigen länger braucheals für die Fahrt. Zum Beispiel zumnächsten Supermarkt. In Deutsch-land korrigieren die Taxipreise dasschnell wieder.« (Leser)

8. »Du schimpfst auf japanische Pro-dukte, kaufst sie trotzdem, wenn siegünstiger als deutsche sind.« (Leser)

9. »Man fängt an zu glauben, dassman in Deutschland auch Englischspricht.« (Leser)

10. »Du begrüßt andere Ausländer aufder Straße mit Laowai (etwa ‚Aus-länder‘)!« (Leser)

11. »Wenn ein neuer Kinofilm in Europaanläuft, fährt man mit dem Aufzugnach unten und kauft ihn auf derStraße nebenan.« (Leser)

12. »Man ist zu lange in China, wennman im Restaurant den Kellner bit-tet, schneller zu machen, bevor manüberhaupt etwas bestellt hat.«(Leser)

13. »Man wundert sich, wenn die Men-schen um einen herum plötzlichnicht mehr Chinesisch sprechen.«(Redaktion)

14. »Man fängt an, auf Chinesisch zudenken und zu träumen.« (Redak-tion)

15. »Dich stört es nicht mehr, dass Voll-kornbrot auch nur Zuckerbrot inbrauner Farbe ist.« (Leser)

16. »Man geht dreimal am Tag warmessen – mindestens.« (Leser)

17. »Wenn die Sonne scheint, nimmtman einen Schirm, wenn es regnet,nimmt man ein Taxi.« (Leser)

18. »Sie besuchen einen Zoo und beimBetrachten der Tiere denken Sie nurdaran, wie viel ein Kilo des Fleischeskosten würde und mit welchen Zu-taten man es am besten zuberei-tet…« (Leser)

19. »Man kennt die chinesische Natio-nalhymne auswendig.« (Redaktion)

20. »Man hat in drei Jahren zehnKilo zugenommen.« (Leser)

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AUS ALLER WELT

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CHENGDU AUF DEM WEG ZUCHINAS MESSEHAUPTSTADT

Mehr als 60.000 Besucher aus 106 Län-dern und Regionen haben an der dies-jährigen Western China InternationalFair (WCIF) in Chengdu teilgenommen.Insgesamt 56 Investitionsförderungs-Events fanden auf der Messe statt, inderen Rahmen 462 Investitionsvereinba-rungen im Gesamtwert von 563,2 Milli-arden Yuan (rund 68,2 Milliarden Euro)getroffen wurden. Dies meldet dasChengdu Municipal Bureau of Exposi-tion.

Dabei ist die Veranstaltung nur eine vonzahlreichen Messen und Kongressen, dieim Laufe des Jahres 2013 in Chengdustattfanden. So gab es im Juni und Sep-tember dieses Jahres noch das FortuneGlobal Forum 2013 und die 12. WorldChinese Entrepreneur Convention.

Zudem diente die Stadt als Austra-gungsort weiterer bedeutender interna-tionaler Messen und Konferenzen vonglobalem Status, darunter die 88. ChinaFood & Drinks Fair, die 21. InternationalConference on Nuclear Engineering, die16. Chengdu International Auto Show,der 35. IAHR World Congress sowie derPATA Travel Mart 2013.

Von Januar bis September gelang es derStadt Chengdu, die Verbraucherausga-ben durch die Messen und Konferenzenauf 36,33 Milliarden Yuan (rund 4,4 Mil-liarden Euro) zu steigern. ÖffentlichenDaten zufolge belief sich der Warenver-kehr in allen Kategorien auf einen Wertvon 111,89 Milliarden Yuan. Zudem sind743 Investitionsvereinbarungen im Ge-samtwert von über 300 MilliardenYuan unterzeichnet worden.

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IRLANDSMEHRWERTSTEUER BLEIBT

NIEDRIGDer 2011 gesenkte Mehrwertsteuersatzin Irland bei tourismusnahen Dienstlei-stungen (z.B. Restaurants, Catering-Fir-men, Hotels und Ferienwohnungen) von13,5 auf neun Prozent bleibt auch 2014bestehen. Das berichtet tip.de. Reisen-den kommt dieser Bonus durch niedri-gere Preise in der Branche direkt zugute.Die irische Regierung erhofft sich durchdiese Maßnahme auch weiterhin eineStärkung des Tourismussektors sowiedie Schaffung neuer Arbeitsplätzein diesem Bereich.

KYOTOS NOTRUFJETZT IN

FÜNF FREMDSPRACHENIn Japan ist der Notruf 119 künftig auchin fünf Fremdsprachen möglich. Daraufweist das Reiseportal tip.de hin. DieStadt Kyoto hat seit Anfang Oktober fürTouristen und Besucher einen neuenService eingeführt: Die landesweite Not-rufnummer 119 für Unfallrettung undFeuerwehr wird in Kyoto jetzt rund umdie Uhr und an allen Tagen der Wochezusätzlich von Angestellten besetzt sein,die Notrufe in den Sprachen Englisch,Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch undKoreanisch entgegennehmen können.Mithilfe der Dolmetscher kann künftigviel schneller und gezielter geholfenwerden, wenn ausländische Reisendebetroffen sind. Kyoto will damit ihren

850.000 ausländischen Besuchern und40.000 ausländischen Einwohnernmehr Sicherheit bieten.

NEUES FINANZPORTALIN RUSSLAND

Mit finanz.ru ist kürzlich ein neues Fi-nanzportal für private Investoren inRussland gestartet. Das deutsche Pen-dant finanzen.net treibt damit seine In-ternationalisierungsstrategie voran undarbeitet dabei mit Axel Springer Russia,unter anderem Herausgeber von Forbes,zusammen.

Finanz.ru ist den Angaben der Betreiberzufolge das erste Finanzportal in Russ-land, das Daten der Moskauer Börse

und über 90 weiterer Börsen auf einerPlattform vereint. Chefredakteur desneuen Portals wird Pavel Miledin, derbereits für Forbes Russland gearbeitethat. Das neue Finanzportal bietet Kurs-daten in Echtzeit, speziell auf den russi-schen Markt zugeschnittene News zuinländischen und ausländischen Börsen-themen sowie ausführliche Analysenund Informationen. Für die Lieferungder russischen sowie internationalenKursdaten kooperiert finanz.ru mit demFinanzdatenanbieter »SIX Finan-cial Information«.

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AUS ALLER WELT

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