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infsoft GmbH
INDOOR POSITIONS-BESTIMMUNG &
NAVIGATION
Ein Handbuch zu Technologien und Use Cases
Erstveröffentlichung am 20.01.2016
Überarbeitet am 24.08.2016
1
INHALT
EINLEITUNG……………………………………………………………………………………………………………………………………..2
1. BRANCHEN………….……………………………………………………………………………………………………………………………3
1.1. LOCATION BASED SERVICES UND INDOOR NAVIGATION IN BAHNHÖFEN ............................................ 3
1.2. LOCATION BASED SERVICES UND INDOOR NAVIGATION IN FLUGHÄFEN ............................................ 4
1.3. CHANCEN VON INDOOR NAVIGATION UND LOCATION BASED SERVICES FÜR MESSEN ....................... 5
1.4. INDOOR NAVIGATION UND LOCATION BASED SERVICES FÜR EINKAUFSZENTREN ............................... 6
1.5. MOBILE SHOPPINGLÖSUNGEN IN FLUGHÄFEN UND BAHNHÖFEN – ZWEI BEISPIELE .......................... 7
1.6. INDOOR NAVIGATION UND LOCATION BASED SERVICES FÜR BÜRO UND INDUSTRIE ......................... 9
1.7. BEACONS UND ORTUNGSTECHNOLOGIE IM TOURISMUS................................................................... 10
2. TECHNIKEN ZUR POSITIONSBESTIMMUNG……………………………………………………………………………………..12
2.1. TECHNIKEN ZUR CLIENTBASIERTEN INDOOR POSITIONS-BESTIMMUNG ............................................ 12
2.2. ORTUNGSVERFAHREN FÜR INDOOR POSITIONSBESTIMMUNG OHNE GPS ....................................... 13
2.3. INDOOR NAVIGATION MIT WIFI ALS ORTUNGSTECHNIK .................................................................... 14
2.4. INDOOR NAVIGATION & INDOOR POSITIONSBESTIMMUNG MIT BLUETOOTH ................................. 16
2.5. INDOOR NAVIGATION, INDOOR POSITIONSBESTIMMUNG UND LBS MIT VLC .................................... 18
2.6. CLIENTSEITIGE UND SERVERSEITIGE INDOOR-POSITIONSBESTIMMUNG ............................................ 20
2.7. INDOOR TRACKING VON PERSONEN UND OBJEKTEN - SO SETZEN SIE ES UM ................................... 21
2.8. HARDWARE IN DER INDOOR POSITIONSBESTIMMUNG ...................................................................... 22
2.9. ASSET TRACKING UND ANALYSE: HARDWARE FÜR DAS INDOOR TRACKING ...................................... 23
2.10. TRACKING MIT BEACONS ODER RFID – WAS SIND DIE UNTERSCHIEDE? ............................................ 25
2.11. INDOOR NAVIGATION MIT BEACONS – WIE MAN DIE „LEUCHTFEUER“ INTELLIGENT EINSETZT........ 26
2.12. WIE KONFIGURIERT MAN BEACONS UND WIE INSTALLIERT MAN SIE AM BESTEN? ........................... 28
2.13. GOOGLE STELLT NEUES BEACON-SYSTEM EDDYSTONE VOR .............................................................. 31
2.14. INDOOR NAVIGATION MIT ANDROID UND IOS DEVICES ..................................................................... 32
KONTAKT……………………………………………………………………………………………………………………………………….33
2
EINLEITUNG
Liebe Leserinnen und Leser,
seit über zehn Jahren bietet infsoft nun schon Services
rund um Indoorpositionsbestimmung und
Indoornavigation an. Im Gründungsjahr 2005 gab es
noch kaum Smartphones.
Seit dieser Zeit ist viel passiert. Ich bin der Meinung, die
Einführung des iPhones und der Beacon Technologie
waren bisher die größten Meilensteine für die Branche.
Aber das Beste kommt erst noch.
Die Einsatzmöglichkeiten von Indoor Positionsbestimmung sind äußerst vielfältig. Und es stehen
verschiedenste Technologien zur Verfügung. Wir möchten Sie dabei unterstützen, sich in diesem
komplexen Thema zurecht zu finden und haben deshalb einige unserer Texte zusammen getragen,
die für Sie interessant sein könnten. Noch mehr interessante Inhalte finden Sie in unserem Indoor
Navigation Wiki.
Sollten Sie zu dem Thema irgendwelche Fragen haben, können Sie uns gern kontaktieren.
Bleiben Sie in Verbindung und lassen Sie uns Ihre Meinung wissen, zum Beispiel via Facebook and
Twitter.
Alles Gute,
Tobias Donaubauer, CEO
3
1. BRANCHEN
1.1. LOCATION BASED SERVICES UND INDOOR NAVIGATION
IN BAHNHÖFEN
Moderne Bahnhöfe müssen vielen Ansprüchen gerecht werden: Besonders wichtig ist es natürlich, dass die
Passagiere schnell und sicher ihr Ziel erreichen. Vor allem in ihrer Mobilität eingeschränkte Reisende sind hier
möglicherweise froh über Unterstützung. Die zahlreichen Shopbetreiber wünschen sich eine gute
Präsentationsplattform und die Möglichkeit, standortbezogen zu werben. Und auch für den Bahnhofsbetreiber
ergeben sich viele neue Chancen, die ihm beim Gebäudemanagement helfen.
Vorteile für Reisende
Gerade auf einer längeren Reise mit mehreren Umstiegen läuft manchmal nicht alles nach Plan. Eine
Gleisänderung oder eine Verspätung verursacht weniger Stress, wenn der Passagier so früh wie möglich davon
erfährt. Eine Fahrgast-App realisiert das via Push-Benachrichtigung auf das Smartphone und in Echtzeit
aktualisierte Fahrpläne, denn schließlich ist die reale Ankunfts- oder Abfahrtszeit entscheidend, nicht die
geplante. Kann der Gast dann noch von unterwegs sein Ticket buchen und sich auf eine präzise Routenführung
zum Gleis verlassen, spart er vielleicht entscheidende Minuten. Bei der Wegführung können unterschiedliche
Grade der Barrierefreiheit beachtet werden. Sogar intermodale Tür-zu-Tür-Navigation ist möglich – unter
Einbindung anderer öffentlicher Verkehrsmittel. Wer mit dem Auto anreist, dem wird der bestmögliche verfügbare
Parkplatz empfohlen – inklusive transparenter Gebührenübersicht.
Bleibt dann etwas Zeit im Bahnhof, ist mit der App schnell der Weg zu einem bestimmten Shop oder Imbiss
gefunden.
Vorteile für Shops und Restaurants
Shopbetreiber auf Bahnhöfen können potentiellen Kunden passgenaue Angebote senden – beispielsweise nur
denjenigen, die schon in ähnlichen Geschäften waren oder Wiederkehrer sind. Und über einen Rabattcoupon des
Lieblingsgeschäftes direkt auf’s Smartphone wird sich jeder freuen.
Vorteile für Bahnhofsbetreiber
Durch die Indoor Location Analytics-Funktion erfahren Bahnhofsbetreiber viel über die Besucherströme im
Gebäude. In einem übersichtlichen Web-Interface erkennt man auf einer Heat-Map besonders stark frequentierte
Bereiche und kann bei Überfüllung Maßnahmen ergreifen. Auf Basis dieser Daten sind viele weitere Funktionen
realisierbar.
4
1.2. LOCATION BASED SERVICES UND INDOOR NAVIGATION
IN FLUGHÄFEN
Auf Flughäfen mischt sich für die meisten Urlaubsreisenden Vorfreude auf die Ferien mit Stress.
Geschäftsreisende wollen die Wartezeiten möglichst kurz halten und sie sinnvoll nutzen. Flughafen-Betreiber
möchten allen Passagieren den Aufenthalt so reibungslos und angenehm wie möglich gestalten. Geschäfte und
Restaurants haben ein Interesse daran, dass Fluggäste Zeit und Gelegenheit zum Konsumieren finden.
All diese Bedürfnisse können mit den Branchen-Lösungen von infsoft besser erfüllt werden.
Vorteile für Passagiere
Wer selten reist, braucht gerade in so komplexen Gebäuden wie Flughäfen Unterstützung. Fremde Sprachen,
eine unbekannte Umgebung und die komplizierten Wegestrukturen machen es nicht gerade leicht, entspannt in
den Urlaub zu starten. Vor allem mobilitätseingeschränkte Personen benötigen Hilfe.
Hier zeigen sich die Vorteile der Indoor Navigation: Vom Parkplatz oder vom Bahnhof aus zeigt sie den Weg auf
einer übersichtlichen Karte punktgenau an. Sogar intermodale Tür-zu-Tür-Navigation ist möglich. Wird der Weg
schnell und stressfrei zurückgelegt, bleibt auch noch Zeit zum Shoppen und für Restaurantbesuche. Die
maßgeschneiderten Werbemöglichkeiten, die Händler aufs Smartphone senden können, bieten den Kunden viele
Mehrwerte: Sei es ein Coupon oder ein passgenaues Angebot. Zurück von der Reise, hilf die Flughafen-App
dann noch, wieder den Weg zum Auto oder zum öffentlichen Personenverkehr zu finden.
Geschäftsreisende haben alle Infos zum Flug inklusive Bordkarte immer in der Hosentasche und finden schnell
zu einem Ort, an dem sie arbeiten und entspannen können.
Vorteile für Geschäfte und Restaurants
Shopbetreiber auf Flughäfen können potentiellen Kunden zielgruppengenaue Angebote senden – dabei kann
beispielsweise ausgewählt werden, dass nur Kunden, die schon in ähnlichen Geschäften waren oder
Wiederkehrer sind, angesprochen werden. Und über einen Rabattcoupon des Lieblingsgeschäftes wird sich jeder
freuen. Zusätzlich erfahren sie viel über die Besucherströme im oder am Geschäft. Große Stores können die
technischen Möglichkeiten auch für den Diebstahlschutz oder zur Unterstützung der Logistik nutzen: Stichwort
Asset Tracking.
Vorteile für Flughafenbetreiber
Die aufgezählten Vorteile für Shopbetreiber und Passagiere tragen zu höherer Zufriedenheit mit dem Flughafen
bei. Mittels infsoft Indoor Location Analytics können zudem datenschutzkonform detaillierte Informationen über
die Besucherströme gewonnen werden. Ein gutes Argument bei der Vermietung von Flächen und außerdem
hilfreich für die Security: Sobald jemand gesperrte Bereiche betritt oder Areale überfüllt sind, können Aktionen
ausgelöst werden.
5
1.3. CHANCEN VON INDOOR NAVIGATION UND LOCATION BASED
SERVICES FÜR MESSEN
Sind Sie schon einmal auf einer Messe stundenlang durch die Hallen gewandert, mit einem dicken Katalog in der
Hand, auf der Suche nach Ausstellern, die Sie interessieren? Auf der Suche nach einem Bankautomaten, der
Garderobe oder dem richtigen Parkplatz? Vielleicht waren Sie als Aussteller schon in der Situation, dass einfach
zu wenige oder nicht die richtigen Interessenten zu Ihrem Stand gefunden haben. Oder mussten sich als
Messeveranstalter deswegen vor Ausstellern rechtfertigen?
Moderne Indoor Navigationssoftware kann hier Abhilfe schaffen. Eine kanalübergreifende Messelösung bringt
Messeveranstaltern, Ausstellern und Besuchern Mehrwerte.
Vorteile für Messeveranstalter
Als Messeveranstalter wollen Sie Ihr Event für Besucher und Aussteller attraktiv gestalten. Mithilfe einer Messe-
App können Sie Besucher mit Informationen zu Ausstellern, wichtigen Serviceleistungen, Verkehrsmitteln und
dem Rahmenprogramm versorgen. Die Personalisierung der Inhalte sorgt dafür, dass die richtigen Besucher zu
den richtigen Ausstellern finden. infsoft bietet zudem mit Indoor Location Analytics eine Analyse der
Besucherströme an. Während und nach der Messe können Sie so wichtige Erkenntnisse erlangen: wo sind
Hotspots auf dem Gelände, wie viele Personen haben sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Hallen oder an
einem Stand aufgehalten? Wie lassen sich Laufwege zum Beispiel bei Überlastung unmittelbar optimieren? Über
Sponsoringoptionen können die Aussteller zur Refinanzierung der Messe-App beitragen.
Vorteile für Aussteller
Aussteller können sich in der Messe-App nicht nur ausführlich mit Bildern, Kontaktdaten und Beschreibung auf
einem Lageplan präsentieren. Mithilfe von Location Based Marketing können sie die richtigen Besucher auf sich
aufmerksam machen. Die Analyse der Besucherströme liefert zudem verlässliche Fakten für die Wahl des
richtigen Standortes.
Vorteile für Messebesucher
Die Indoor Positionsbestimmung in den Hallen hilft Besuchern, den Weg zu den gewünschten Messeständen zu
finden. Die App ist personalisierbar, das heißt, dass auf der Karte diejenigen Aussteller in den Produktkategorien
hervorgehoben werden können, für die sich der Besucher interessiert. Denkbar ist auch eine intermodale
Reiseführung – also ein Routing von der eigenen Haustür bis zum Messestand zum Beispiel mit
umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrsmitteln.
6
1.4. INDOOR NAVIGATION UND LOCATION BASED SERVICES FÜR
EINKAUFSZENTREN
Einkaufszentren sind ein Erlebnis. Die Kunden haben eine große Auswahl, die sofort verfügbar ist, die Beratung
stimmt und für eine kleine Pause findet sich immer ein nettes Café oder Restaurant. Kurzum: Es macht einfach
Spaß, in Shoppingcentern einzukaufen. Dabei ist es im Interesse von Shops und Betreibern, dass die Kunden die
Geschäfte und Restaurants entdecken, die sie interessieren – auch wenn sie sie vielleicht noch gar nicht kennen.
Lösungen von infsoft können Betreiber, Shops und Kunden interessante Mehrwerte bieten. Eine gute
Shoppingcenter-App verbessert das Einkaufserlebnis und steigert die Umsätze. Analysetechnologien bieten dem
Betreiber verlässliche Daten zu den Abläufen im Center.
Vorteile für Kunden von Shoppingcentern
Eine Shoppingcenter-App mit integrierter Routing-Funktion verbessert das Einkaufserlebnis erheblich. Sie kann
nicht nur aktuelle Angebote und eine Liste der Shops und Points of Interest anzeigen. Sie führt den Besucher
auch mit den Mitteln der Indoor Navigation direkt dorthin – auf Wunsch sogar unter Einsatz von Augmented
Reality. Außerdem kann sie den Kunden Angebote vorschlagen, die in ihrem Interessensgebiet liegen –
basierend auf früheren Besuchen oder Einkäufen.
Vorteile für Shoppingcenter-Betreiber
Als Betreiber eines Shoppingcenters ist es Ihnen wichtig, dass Ihre Kunden zufrieden sind – denn dann verweilen
sie länger im Einkaufszentrum und besuchen viele Geschäfte und Restaurants. Sie können sie mit einer
Shoppingcenter-App mit integrierter Indoor Positionierung dabei unterstützen, etwa mittels Routingfunktion oder
Location Based Marketing. Beispielsweise kann einem Kunden, der sich in der Nähe eines
Bekleidungsgeschäftes aufhält, ein Rabattcoupon oder ein Angebot auf sein Smartphone geschickt werden.
Diese Informationen sind für den Kunden maßgeschneidert und bieten ihm individuelle Mehrwerte, statt ihn mit
unpassender Werbung zu verärgern.
Mittels Indoor Location Analytics können Besucherströme anschaulich gemessen und analysiert werden. Auch
Ihre Security-Abteilung profitiert davon: Lassen Sie sie benachrichtigen, wenn Personen gesperrte Bereiche
betreten oder bestimmte Areale überfüllt sind. Dabei wird streng auf Datenschutz und Privatsphäre geachtet.
Über Sponsoringoptionen können die Shopbetreiber zur Refinanzierung der App beitragen.
Vorteile für Shopbetreiber
Inhaber von Geschäften in Einkaufszentren können einiges über ihre Kundschaft erfahren: Wie viele Besucher
befinden sich zu einer bestimmten Zeit in der Nähe meines Shops und wie viele betreten den Laden? Wie
navigieren sie dort? Zusätzlich kann sehr zielgerichtetes Location Based Marketing betrieben werden: Senden
Sie einer ausgewählten Zielgruppe Kaufanreize auf ihr Smartphone.
7
1.5. MOBILE SHOPPINGLÖSUNGEN IN FLUGHÄFEN UND BAHNHÖFEN –
ZWEI BEISPIELE UNSERER KUNDEN
Digitalisierung ist für den stationären Einzelhandel derzeit ein zentrales Thema, bei dem es ständig spannende
Entwicklungen gibt. Wer bei Einzelhandel an Innenstädte und Einkaufszentren denkt, liegt sicherlich nicht falsch,
lässt aber einige Big Player außen vor: Flughäfen und Bahnhöfe gehören mittlerweile zu den größten
Shoppingcentern.
So zum Beispiel der Frankfurter Flughafen, der mit seinen 230 für jedermann zugänglichen Geschäften und
Serviceeinrichtungen die größte Shopping-Mall Deutschlands ist. Und im Einkaufszentrum des Zürich
Hauptbahnhof stehen rund 180 Geschäfte, Apotheken und Dienstleistungsbetriebe zur Verfügung. Fraport AG
und SBB (Schweizerische Bundesbahnen) setzen konsequent auf vernetzte mobile Serviceangebote und
Digitalisierung im Retail. infsoft unterstützt die beiden Unternehmen mit mobilen Lösungen.
Umfassende Multichannel-Strategie beim Frankfurter Flughafen
Der Frankfurter Flughafen hat für die Shopping-Funktion seiner App, die auf digitalen Karten von infsoft basiert,
kürzlich bei einem E-Commerce-Kongress in den USA eine Auszeichnung erhalten. Die Jury lobte besonders den
umfassenden Ansatz, mit dem Information, Orientierung, Service und Shopping zusammengeführt und dabei die
verschiedenen Kommunikations- und Absatzkanäle wie Web-Store, App und stationärer Handel einbezogen
wurden. Mehr über den Award
Die digitale Karte und die Ortungstechnologie von infsoft erlauben es, sich via App, interaktivem Infoterminal oder
am PC zuhause im größten Flughafen Deutschlands zu orientieren und sich zu Händlern navigieren zu lassen.
Wer seine Flugnummer in die App eingibt, bekommt zudem Echtzeitinformationen zu Wartezeiten und
Planänderungen. Die zusätzliche Zeit kann dann beispielsweise zum Einkaufen genutzt werden. Zur Fraport App
Success Story
Über den in die App integrierten Online-Shop auf Basis der Magento-Plattform können Reisende Artikel bereits
von unterwegs aus reservieren und bei ihrer Ankunft in Frankfurt im Shop abholen. Die Zustellung zum Gate oder
nach Hause und ein Online-Bezahlsystem sind in Planung. Für alle Käufe gibt es Prämienpunkte, die direkt am
Flughafen eingelöst werden können.
SBB „Mein Bahnhof“ App ermöglicht Shopping von unterwegs
infsoft hat für die SBB (Schweizerische Bundesbahnen) eine App entwickelt, die den Reisenden hilft, sich im
größten Bahnhof der Schweiz, dem Zürich Hauptbahnhof, zurechtzufinden. Mithilfe von zirka 1200 Beacons wird
der Nutzer in einer interaktiven Karte verortet, die auch Indoor Navigation bietet. Neben vielen weiteren Features
stellt die SBB zunehmend Shopping-Funktionen in den Mittelpunkt. Zur SBB Success Story und zum interaktiven
Demo der App.
In die App ist der SBB SpeedyShop integriert. In diesem Onlineshop kann der Reisende von unterwegs aus
Lebensmittel, Kosmetikprodukte und vieles mehr bestellen und 30 Minuten später am Bahnhof abholen. Praktisch
8
für Pendler und Eilige. Die App enthält außerdem wechselnde Rabatt-Coupons und Sonderangebote, die direkt
am Bahnhof eingelöst werden können. Selbstverständlich sind alle Shops mit Detailinformationen gelistet und
können als Navigationsziel ausgewählt werden.
Zusammenfassung
Mobile Shopping-Lösungen kommen besonders Reisenden zu Gute. Sie können die Zeit im Flieger, in der Bahn
oder während des Wartens sinnvoll nutzen und haben bei der Ankunft schon alles erledigt. Natürlich muss der
Kanal an die Anforderungen der mobilen Nutzung angepasst sein. Ideal ist es zudem, wenn die Shopping-
Funktion von anderen Features der App ergänzt wird, beispielsweise der Anzeige der Wartezeiten, Indoor
Navigation oder interessenbasierten Empfehlungen. Für die Betreiber ergeben sich viele Möglichkeiten, zu
profitieren, zum Beispiel über Umsatzbeteiligungen. Mit Indoor Analytics von infsoft lassen sich außerdem
Besucherströme und Laufwege analysieren, wodurch gegebenenfalls höhere Mieten gerechtfertigt werden
können.
9
1.6. INDOOR NAVIGATION UND LOCATION BASED SERVICES FÜR BÜRO
UND INDUSTRIE
Positionsbestimmung und Navigation können das Management von großen Büro-und Industriearealen erheblich
erleichtern und auch den Mitarbeitern Vorteile bringen. Finden Sie zum Beispiel Personen und Güter im
Gebäude, unterstützen Sie Ihre Security oder bieten Sie Ihren Angestellten eine Mitarbeiter-App.
Vorteile beim Waren- und Personentracking
Angenommen, Ihre Firma verfügt über ein großes Lager. Mithilfe von Indoor Positionsbestimmung können Sie
den Standort von Warenpaletten oder Fahrzeugen metergenau bestimmen und zum Beispiel in einer App oder
webbasierten Plattform verfolgen. Sogar die Erfassung der Ebene in Hochlagersystemen ist beim Asset-Tracking
möglich. Der Werkschutz kann automatisch benachrichtigt werden, wenn Waren einen definierten Bereich
verlassen. Gleiches gilt für Mitarbeiter und Fremdfirmen: Binden Sie sie in ein Einsatzleitsystem ein, zum Beispiel
um Aufgaben zu delegieren.
Vorteile für Mitarbeiter
Eine Mitarbeiter-App erleichtert den Angestellten in großen Firmenkomplexen erheblich die Arbeit und fördert die
sozialen Kontakte. Beispielsweise kann die Anwendung den Weg zu Büros und Besprechungsräumen zeigen und
diese direkt buchen. Mithilfe des Buddyfinders können Kollegen ihre Standorte austauschen und sich etwa zum
Mittagessen oder zu einem Termin verabreden. Auch Öffnungszeiten und Angebot der Kantine, Abfahrtszeiten
der öffentlichen Verkehrsmittel und der Standort des eigenen Autos sind nützliche und zeitsparende
Informationen für die Angestellten.
10
1.7. BEACONS UND ORTUNGSTECHNOLOGIE IM TOURISMUS
Die Tourismusbranche muss immer wieder neue Wege finden, um Kunden zu gewinnen, zu binden und die
Margen zu erhöhen. In vielen Bereichen herrschen hoher Konkurrenzdruck und Preistransparenz – Destinationen
scheinen austauschbar zu sein. Eine Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben, zusätzliche Verkäufe zu
fördern, neue Nischen zu besetzen und Kunden an sich zu binden bieten mobile Apps, die mit
Ortungstechnologien verknüpft sind.
Use Cases für Indoor Positionsbestimmung im Tourismus
Bahn
Bahnkonzerne stellen ihren Kunden bereits heute via App nützliche Informationen zum Fahrplan, zur
Ticketbuchung und zu aktuellen Verspätungen bereit. Immer wichtiger wird die intermodale Navigation. Reisende
können dann idealerweise mit einer App die komplette Reise planen – von der eigenen Haustür über das Taxi
zum richtigen Gleis und am Ankunftsort bis zum Hotel. Ein weiterer Trend sind die Indoor-Navigation an großen
Bahnhöfen und individuelle Vorschläge zum Shoppen, Essen und Trinken vor Ort. Zum Use Case SBB
(Schweizerische Bundesbahnen).
Flughafen
Für Flughäfen gelten ähnliche Regeln wie für die Bahn. Hier ist der Servicegedanke während der Reise
besonders wichtig: Passagiere werden benachrichtigt, wenn sich ihr Flug verschiebt, sich das Gate ändert, wenn
es Wartezeiten am Check-In gibt oder das Boarding möglich ist. Indoor-Navigation und Retail-Anwendungen wie
einen integrierten Onlineshop nach dem Click&Collect Prinzip hat beispielsweise der Frankfurter Flughafen in
seiner App im Angebot. Zum Use Case Frankfurt Airport.
Hotel
Hotels wollen sich auf die Generation-Y und Geschäftsreisende einstellen, die „always on“ sind und persönlichen
Service – gern mit digitaler Unterstützung – erwarten. Weiß die Rezeption schon vor der Ankunft des Gastes über
dessen Präferenzen Bescheid, kann mit „Überraschungsqualität“ gepunktet werden – beispielsweise wenn der
Lieblingsdrink beim Check-In schon bereitsteht. Die Gastdaten können zudem digital übermittelt werden, sodass
das Ausfüllen von Formularen wegfällt. Wenn das System mit Beacon-Technologie arbeitet, kann der Check-In-
Prozess beim Eintreffen automatisch in Gang gesetzt werden und der Gast eine Willkommensnachricht und
individuelle Angebote zum Dazubuchen erhalten. Zur Hotel App conichi.
11
Destination
Destinationen stehen vor der Herausforderung, sich aus der Masse hervorzuheben, indem sie individuelle
Schwerpunkte setzen. Wenn eine Destinations-App auf die Präferenzen eines Gastes zugreifen kann (durch eine
Facebook-Schnittstelle oder durch manuelles Selektieren durch den Gast), kann sie ihm während der gesamten
Customer Journey relevante Angebote unterbreiten, die seinen Urlaub unvergesslich machen. Das können zum
Beispiel Tourenvorschläge für Familien sein, wenn der Gast mit Kindern reist. Beacons, die in der Destination
verteilt sind, können ihn lokalisieren und das Aussenden location-spezifischer Informationen zu
Sehenswürdigkeiten und Events auslösen. Auch eine Willkommens-Nachricht beim Betreten der Tourist-
Information ist eine schöne Geste.
Museen
Museumsapps können dem Besucher Infos und interaktive Inhalte zu Exponaten anzeigen, in deren Nähe er sich
befindet. Indoor Navigation ist in großen Museen ebenfalls hilfreich.
Bei allen Vorteilen bergen die beschriebenen Anwendungen auch Risiken. Die Bereitschaft, Standalone-Apps zu
installieren, sinkt bei den Usern. Bessere Chancen haben Apps, die verschiedene Dienstleistungen
zusammenfassen. Die App muss einen konkreten und leicht zu erkennenden Mehrwert haben. Der Datenschutz
darf nicht vernachlässigt werden. Das Personal vor Ort sollte gut über die Anwendungen Bescheid wissen. Push-
Nachrichten müssen sparsam eingesetzt werden und dürfen nicht in Spam ausarten. Wenn der Funktionsumfang
über Laufweganalyse und Heatmaps hinausgehen soll und ein Rückkanal zum User gewünscht ist, wird eine App
benötigt.
12
2. TECHNIKEN ZUR POSITIONSBESTIMMUNG
2.1. TECHNIKEN ZUR CLIENTBASIERTEN INDOOR POSITIONS-
BESTIMMUNG – GPS, WLAN, BLUETOOTH UND VLC IM VERGLEICH
Techniken zur Indoor Positionsbestimmung: Vor- und Nachteile
In den vergangenen Wochen haben wir im infsoft Blog verschiedene Techniken zur Indoor Positionsbestimmung
vorgestellt.
GPS zur Indoor Positionsbestimmung
WLAN zur Indoor Positionsbestimmung
Bluetooth zur Indoor Positionsbestimmung
VLC (Visible Light Communication) zur Indoor Positionsbestimmung
Infografik: Vor- Und Nachteile der verschiedenen Techniken zur Indoor Positionsbestimmung
Jede dieser Technologien hat ihre Vor- und Nachteile und oftmals können sie einander ergänzen. Wir haben
GPS, WLAN, Bluetooth/Beacons und VLC in einer Infografik zusammengefasst, um sie besser vergleichbar zu
machen. Wenn Ihnen die Grafik gefällt, leiten Sie sie doch an Ihre Kollegen weiter oder teilen Sie sie auf
Facebook, Twitter und Co.
13
2.2. ORTUNGSVERFAHREN FÜR INDOOR POSITIONSBESTIMMUNG
OHNE GPS
GPS-Empfang kann innerhalb und außerhalb von Gebäuden gestört sein
Positionsbestimmung und Navigation mit dem Smartphone sind eine große Hilfe im Alltag. Wo wären wir ohne die
freundliche Stimme von Google Maps, die uns überall den richtigen Weg anzeigen kann? Aber, Moment, überall
stimmt nicht ganz. Der GPS-Empfang kann eingeschränkt sein, beispielsweise in Tunneln, Parkhäusern, unter
einer Wolkendecke, im Wald, in Häuserschluchten, in Gebäuden – kurz gesagt: GPS Navigation funktioniert nur,
wenn Sichtkontakt zu mehreren Satelliten besteht. Und es gibt ein weiteres Problem: GPS kann nicht erkennen,
auf welcher Ebene (Stockwerk) sich das Gerät befindet. Doch es gibt Möglichkeiten, solch ein „Indoor GPS“
umzusetzen.
Indoor Navigation und Positionsbestimmung ohne GPS
Die Notwendigkeit der Navigation endet nicht vor der Eingangstür eines Gebäudes. In komplexen, mehrstöckigen
Arealen wie zum Beispiel Flughäfen, Messen, Bahnhöfen, Krankenhäusern, Einkaufszentren, Bürogebäuden,
Industrieanlagen und vielen mehr wünscht man sich eine ebenso genaue Wegeführung wie auf der Straße. Im
Bereich Asset- und Personen-Tracking, Location Based Services und Geofencing kommt es auf eine genaue
Standortbestimmung an.
Indoor Ortung und Navigation in Gebäuden sind deshalb ein großes Thema in vielen Branchen.
14
2.3. INDOOR NAVIGATION MIT WIFI ALS ORTUNGSTECHNIK
WLAN kann zur Indoor Positionsbestimmung und -Navigation genutzt werden
WLAN ist in Innenräumen eine gute Alternative zu GPS, das für die Positionsbestimmung in Gebäuden nicht zur
Verfügung steht. Ein WiFi Positioning System (abgekürzt WPS) kann meist ohne großen Aufwand umgesetzt
werden, da WLAN-Accesspoints in den meisten Gebäuden schon vorhanden sind. Der Vorteil ist, dass man zum
Beispiel vorhandene Kassensysteme, Kunden-Hotspots und WiFi-Spots von Geschäften oder Ausstellern nutzen
kann. Der User muss sich nicht mit einem WLAN verbinden, eingeschaltetes WLAN genügt.
Zur Positionsbestimmung wird das sogenannte Fingerprinting herangezogen. Aussagekräftig sind hierbei die
Stärke der WiFi-Signale (Received Signal Strength Indication, kurz RSSI) und die MAC-Adresse (Media-Access-
Control). Auf dem Smartphone muss eine entsprechende App installiert sein, die aufgrund dieser Daten die
aktuelle Position berechnet. Voraussetzung ist eine Datenbank mit Informationen über die Standorte, mit der
diese Daten abgeglichen werden. Wie die Daten gesammelt werden, erfahren Sie weiter unten im Artikel.
Genauigkeit von Wifi zur Indoor Positionsbestimmung
Die Präzision hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Anzahl der verfügbaren Netzwerke, der Reflexion
beispielsweise in Korridoren und nicht zuletzt der Abschirmung durch Wände, Decken und den eigenen Körper.
Die Genauigkeit von WiFi zur Indoor Positionsbestimmung liegt je nach Voraussetzungen bei fünf bis 15 Metern.
Durch Sensorfusion – also die Nutzung der Smartphone-Sensoren – kann die Genauigkeit noch verbessert
werden. Ein großer Vorteil gegenüber GPS ist die Möglichkeit, die aktuelle Ebene (Stockwerk) zu bestimmen.
Einrichtung des Indoor Positioning Systems mit Wlan
Die Kalibrierung der Positionsbestimmung erfolgt über eine einmalige Referenzmessung im Vorfeld, bei der die
Signalstärken der WiFi-Netzwerke bestimmt werden. Dazu bietet infsoft eine App an, mit der der Kunde die
Messung einfach selbst durchführen kann. Bei dieser Lösung handelt es sich um eine clientseitige
Positionsbestimmung, für die eine App benötigt wird. Mehr Informationen, das SDK und Videos dazu finden Sie in
unserem Developer Portal.
Wenn sich eine serverseitige Lösung für das Projekt besser eignet, können die eigens von infsoft entwickelten
Locator Nodes eingesetzt werden. Hierbei brauchen die Nutzer keine App, alle WiFi-fähigen Devices werden
erfasst und WiFi Tracking (Asset Tracking zum Beispiel von mobilen Gütern) ist möglich. Locator Nodes
unterstützen auch Bluetooth Low Energy.
15
Vor- und Nachteile von Indoor Positionsbestimmung mit Wlan
Vorteile:
Positionsbestimmung ohne GPS im Innenraum ist möglich
vorhandene WLAN-Infrastruktur kann genutzt werden
Devices müssen nur WLAN aktivieren
Rückkanal zum Kunden vorhanden
erkennt das aktuelle Stockwerk
hohe Reichweite (bis zu 150 Meter)
Nachteile:
relativ ungenau (5-15 Meter) im Vergleich zu BLE/RFID
keine clientseitige Positionsbestimmung mit WiFi unter iOS möglich – hier kann BLE eine Alternative sein
Nutzer braucht eine App
Anwendungsszenarien von Wifi zur Positionsbestimmung und Indoor Navigation
WiFi Indoor Navigation ist überall dort sinnvoll, wo WLAN GPS in Gebäuden ersetzen muss. Beispielsweise in
komplexen Strukturen wie Einkaufszentren, Messehallen, Bahnhöfen, Flughäfen, Krankenhäusern, Museen,
Büro- und Industriekomplexen. Eine Indoor Navigations-App sorgt hier für verbesserten Besucherservice und die
Analyse von Bewegungsprofilen ist möglich.
16
2.4. INDOOR NAVIGATION & INDOOR POSITIONSBESTIMMUNG
MIT BLUETOOTH
Indoor Navigation und Indoor Positionsbestimmung mit Bluetooth
In den vergangenen Jahren hat sich auf dem Markt für Bluetooth einiges getan. Die Technologie an sich ist nicht
neu, die Funktionsweise von Bluetooth ist seit den 1990er Jahren bekannt. Doch erst in letzter Zeit haben sich mit
der energiesparenden Bluetooth-Variante BLE (Bluetooth Low Energy, oder auch Bluetooth Smart genannt) und
den Beacons ganz neue Einsatzszenarien ergeben. Apple hat mit seinen iBeacons und Google erst kürzlich mit
Eddystone Beacons weitere Bewegung in den Markt gebracht.
Indoor Navigation mit Bluetooth
Der Bedarf, Bluetooth zur Indoor Navigation einzusetzen, kommt daher, dass GPS in Gebäuden nicht verfügbar
ist. Bluetooth Navigation ist also in Innenräumen eine Alternative zur GPS Navigation. Bluetooth Beacons können
Signale aussenden, jedoch nicht empfangen. Sie sind relativ günstig, können bis zu zwei Jahren mit einer
Knopfzelle betrieben werden und haben im Innenbereich eine Reichweite von maximal 30 Metern. Die
Genauigkeit liegt bei bis zu einem Meter. Sie werden einerseits in clientseitigen Lösungen eingesetzt, das heißt,
die Positionsbestimmung erfolgt via App auf dem Endgerät selbst. Hierbei muss Bluetooth auf dem Device
aktiviert sein. Andererseits sind auch serverseitige Trackinglösungen mit Beacons realisierbar.
Zur Positionsbestimmung bei Clientlösungen sind mehrere Beacons notwendig, die eindeutige Signale
aussenden, aus denen die App mittels Fingerprinting den Standort berechnet. Auf Basis von Beacons kann auf
dem Smartphone auch eine Aktion ausgelöst werden, zum Beispiel die Anzeige eines Rabattcodes oder eines
Hinweises.
Anwendungsbereiche der Beacon Indoor Navigation
Die häufigste Anwendung finden Bluetooth Beacons derzeit im stationären Handel. Sie verknüpfen die Online- mit
der Offline-Welt und sollen den Absatz am Point of Sale (POS) etwa durch Coupons oder Werbeanzeigen
steigern. Gefragt sind auch Navigationsfunktionen in komplexen Gebäuden oder detaillierte Informationen zu
Exponaten in Museen und auf Messen.
Möglich ist auch die Analyse von Besucherströmen. Darauf basierend kann die Ware optimal angeordnet oder
Laufwege optimiert werden. Die technischen Möglichkeiten bieten viele Chancen, dem Besucher, Passagier,
Mitarbeiter oder Kunden relevante Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zukommen zu lassen.
17
Einrichtung der Indoor Positionsbestimmung via Bluetooth
Die Kalibrierung der Positionsbestimmung erfolgt genauso einfach wie beim Einsatz von WiFi. infsoft stellt eine
Kalibrierungs-App zur Verfügung, mit der der Kunde selbständig arbeiten kann. infsoft bietet auch ein Beacon
Management Tool an, mit dem Ausfälle leicht erkannt werden können. Wir verkaufen selbst keine Beacons,
vermitteln aber gern den Kontakt zu Anbietern. Bei Fragen zur Installation und Parametrierung helfen wir jederzeit
weiter. Kontaktieren Sie uns.
Vor- und Nachteile von Indoor Positionsbestimmung mit Beacons
Vorteile:
kostengünstige, unauffällige Hardware
geringer Energieverbrauch
flexible Einbindung in die Infrastruktur (Batteriebetrieb oder Stromversorgung über Lampen und
Hauselektrik)
funktionieren überall, wo andere Techniken keinen Empfang haben
breite Plattformkompatibilität (Android und iOS)
hohe Positionsgenauigkeit im Vergleich zu WiFi
Nachteile:
zusätzliche Hardware
App ist Voraussetzung für Client-Ortung
relativ geringe Reichweite (ca. 30m)
18
2.5. INDOOR NAVIGATION, INDOOR POSITIONSBESTIMMUNG UND
LOCATION BASED SERVICES MIT VLC (VISIBLE LIGHT
COMMUNICATION)
VLC kann in Gebäuden eine alternative Ortungsmethode sein
In den letzten Blogbeiträgen haben wir bereits die gängigsten Indoor-Ortungsverfahren vorgestellt: WLAN und
Bluetooth. Beide sind bereits in vielen unterschiedlichen Anwendungsszenarien im Einsatz und haben sich
bewährt. Mit VLC (visible light communication) kommt gerade ein interessantes neues Verfahren zur
Datenübertragung zur Marktreife, das wir hier vorstellen möchten.
Visible Light Communication – was kann die Technologie?
VLC kann als Ortungsverfahren eingesetzt werden, das sich vor allem für den Innenbereich eignet. Spezielle
LEDs oder Leuchtstofflampen senden für den Menschen unmerklich flackerndes Licht aus, das von der
Smartphonekamera oder einem einzelnen Photodetektor, beispielweise am Einkaufskorb angebracht, empfangen
wird. Hierdurch werden zum Beispiel Indoor Navigation (via App) und Tracking (Analyse von Bewegungsprofilen
via App) möglich. VLC könnte in Zukunft auch für drahtlose Internetverbindung sorgen.
Technisch funktioniert das Ganze so: Jede Lampe hat eine ID, die sie in pulsierendes Licht übersetzt und an
Smartphones im Empfangsbereich versendet. In einer Karte, auf die die App zugreifen kann, sind die Lampen
samt ID verortet. Über den Einfallswinkel kann die Position noch genauer bestimmt werden. Zusätzliche
Hardware wie Beacons können dort einspringen, wo das Licht nicht vordringt.
Einsatzgebiete für VLC
VLC eignet sich für alle Branchen und Use Cases, in denen auch Beacons eingesetzt werden. Beispiele sind:
Supermärkte, Einkaufszentren, Baumärkte, Flughäfen, Bahnhöfe, Hotel & Gastronomie, Parkhäuser, das
Gesundheitswesen, Museen, Messen, Büros und Industriegebäude. Über VLC kann das Smartphone seine
Position bestimmen (clientbasiert), dafür und für einen Rückkanal ist eine App notwendig. So können auch
Benachrichtigungen (etwa Coupons) an den Nutzer gesendet werden. Serverseitiges Tracking, das auch Geräte
ohne App einschließt, funktioniert nur mit zusätzlicher Hardware an der Lampe.
Konkrete Use Cases sind: Ein Passagier kann mittels App und VLC ganz einfach sein Auto im
Flughafenparkhaus wiederfinden. Kunden in einem großen Supermarkt werden auf kürzestem Weg zu den
Produkten auf ihrer Einkaufsliste gelotst.
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Vor- und Nachteile von Visible Light Communication
Vorteile:
Lampen sind großflächig vorhanden und homogen Verteilt
Beacons können die Positionsbestimmung ergänzen
Signale sind leicht begrenzbar
moderne LEDs sparen Strom
die Stromversorgung ist nicht von Batterien abhängig
VLC ist genau (unter einem Meter) und besitzt eine hohe Reichweite (bis acht Meter)
keine störende, auffällige oder aufwändig anzubringende Hardware
funktioniert plattformübergreifend
Nachteile:
der Akku des Smartphones wird belastet
geringere Flexibilität in der Installation als bei Beacons
Überwiegend innen einzusetzen
hohe Kosten bei vorhandener Lichtinfrastruktur – Nachrüsten nicht immer sinnvoll
Rückkanal und Tracking erfordert Spezialhardware bzw. App
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2.6. CLIENTSEITIGE UND SERVERSEITIGE INDOOR-
POSITIONSBESTIMMUNG
Clientseitige und serverseitige Positionsbestimmung: Was sind die Unterschiede und welche Methode ist für
welchen Einsatzzweck geeignet?
Clientseitige Indoor-Positionsbestimmung
Bei der clientseitigen Positionsbestimmung wird die Position direkt auf dem Endgerät bestimmt. Auf dem Device
muss eine entsprechende App installiert sein, die die Signale auswertet, die von WLAN-Accesspoints, LED
und/oder Beacons ausgesendet werden. Die App enthält eine Datenbank, mit der die Signalstärken abgeglichen
werden – so kann das Endgerät über ein Fingerprinting-Verfahren seine Position im Raum ermitteln, ohne mit den
Accesspoints verbunden zu sein. Über die App kann der Betreiber der Location Nachrichten an den Besucher
senden – zum Beispiel standortbasierte Anzeigen oder nützliche Hinweise. Die Positionsdaten verlassen das
Gerät des Nutzers bei der reinen Positionsbestimmung nicht.
Endgerätbasierte Positionierung ist vor allem geeignet für Indoor-Navigation im Einzelhandel, auf Messen, in
Bahnhöfen, Flughäfen, Museen und Krankenhäusern. Ein großer Vorteil ist, dass vorhandene WLAN-
Accesspoints direkt genutzt werden können. Bei Projekten, die ausschließlich auf WLAN setzen, können Apple
Devices nicht einbezogen werden, da diese clientseitig über WLAN keine Position bestimmen können.
Serverseitige Indoor-Positionsbestimmung
Bei der infrastrukturbasierten Positionsbestimmung sendet ein WiFi-fähiges Device, ein Tag oder ein Bluetooth
Beacon einen eindeutigen Schlüssel (MAC-Adresse, UUID) aus. Spezifische Hardware erfasst die Signale und
übermittelt sie an einen Server, der mittels Fingerprinting aus den Signalstärken eine Position berechnet.
Infrastrukturbasierte Positionierung erfasst alle Geräte, eine App ist nicht notwendig. Besonders geeignet ist diese
Methode für Asset- und Personentracking. Beispielsweise kann die Position von medizinischen Geräten im
Krankenhaus, Fahrzeugen in Industrieanlagen und Waren im Einzelhandel festgestellt werden. Durch Geofencing
ist es möglich, eine Benachrichtigung auszulösen, wenn ein Gegenstand einen festgelegten Bereich verlässt
(Diebstahlschutz). Das Tracken von Personen kann Location-Inhabern wertvolle Informationen über
Besucherströme geben und Arbeitgebern die aktuelle Position ihrer Mitarbeiter, beispielsweise auf einem großen
Messestand, mitteilen. Das Tracking erfolgt in den meisten Use-Cases anonymisiert.
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2.7. INDOOR TRACKING VON PERSONEN UND OBJEKTEN
- SO SETZEN SIE ES UM
Indoor Tracking von Personen und Objekten
Indoor Location Tracking und Indoor Ortung von Personen und Objekten werden für immer mehr Firmen aus den
unterschiedlichsten Branchen interessant. Dafür gibt es zwei verschiedene Herangehensweisen: clientseitiges
und serverseitiges Tracking. Lesen Sie hier mehr über die Unterschiede und welche Methode für Ihren
Einsatzzweck geeignet ist.
Funktionsweise von Indoor Location Tracking
Clientseitiges Tracking bedeutet, dass die Position der zu lokalisierenden Person auf einem mobilen Endgerät
(üblicherweise Smartphone) ermittelt wird. Eine darauf installierte App detektiert die Position anhand von im
Raum verteilten Beacons oder WLAN Accesspoints – Letzteres funktioniert nicht mit iOS-Devices.
Beim serverseitigen Tracking werden die zu lokalisierenden Personen oder Objekte mit einem Beacon (BLE) oder
Smartphone ausgestattet. Dieser Sender übermittelt seine Kennung via Bluetooth Low Energy kontinuierlich an
kleine Empfänger, die im Raum angebracht sind. infsoft entwickelt diese selbst („Locator Nodes“). Sie benötigen
lediglich eine Stromversorgung und eines der Geräte eine Internetverbindung. Die detektierten Kennungen
werden mit den gemessenen Feldstärken an einen Cloud-Server weitergegeben und dort in eine Geokoordinate
umgerechnet. Eine benutzerfreundliche Web-Plattform zeigt auf einer digitalen Karte an, wo sich die getrackten
Devices befinden. Die Daten können auch in anderen Systemen von infsoft weiterverarbeitet werden, zum
Beispiel um anonymisierte Bewegungsprofile oder Heatmaps zu erstellen.
Lesen Sie hier mehr über clientseitige und serverseitige Positionsbestimmung und unsere Indoor Tracking
Lösungen.
Use Cases für Indoor Tracking
Clientseitiges Tracking bietet sich an, wenn ein Rückkanal zu den zu ortenden Personen gewünscht ist, über den
man zum Beispiel Coupons oder Informationen senden kann. Voraussetzung ist, dass alle Personen ein aktuelles
Smartphone besitzen oder es ihnen zur Verfügung gestellt wird.
Serverseitiges Tracking eignet sich auch für Asset Tracking, wenn beispielsweise die Position von Waren oder
Produktionsequipment ermittelt werden soll. Durch Geofencing lässt sich auch Diebstahlschutz umsetzen.
Serverseitiges Tracking von Personen funktioniert auch ohne Smartphone und App, ein unauffälliger und
günstiger Beacon in der Jackentasche reicht in Kombination mit den Locator Nodes zur Positionsbestimmung.
Beacons können auch das Auffinden von Personen im Evakuierungsfall erleichtern. Um sicher zu stellen, dass
der Mitarbeiter den Empfänger immer bei sich trägt, kann er in die ISO-Card integriert werden.
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2.8. HARDWARE IN DER INDOOR POSITIONSBESTIMMUNG
Indoor Positionsbestimmung und Indoor Navigation sind stark von Software-Produkten geprägt: um die digitale
Karte zu erstellen und Routen zu kalibrieren, Ergebnisse auszuwerten und die Funktionen den Nutzern per App
bereitzustellen. Sobald es jedoch um die passende Ortungstechnologie geht, kommt Hardware ins Spiel.
Beacons zur Indoor Positionsbestimmung nutzen
Bluetooth Beacons sind die am häufigsten verwendete Methode zur Indoor Positionsbestimmung. Mit Einführung
des iBeacon-Standards von Apple haben sie einen regelrechten Boom erlebt und andere Formate wie Googles
Eddystone sind wegen interessanter Features im Kommen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie sind dank
Batteriebetrieb und niedriger Kosten pro Stück flexibel und auch temporär einsetzbar. Der Energieverbrauch ist
dank Bluetooth Low Energy Technologie (BLE) gering und die Batterielaufzeiten steigen. Beacon Management
Plattformen erleichtern die Pflege der Beacon-Infrastruktur. Die Genauigkeit liegt bei einem bis drei Metern, was
für die meisten Projekte mehr als ausreichend ist. Hinzu kommt, dass Beacons bei clientseitiger Ortung, anders
als WLAN, plattformübergreifend funktionieren.
Eine typische clientbasierte Installation mit Beacons hat infsoft am Zürich Hauptbahnhof umgesetzt. Reisende
nutzen die Turn-by-Turn-Navigation, um zum richtigen Gleis zu gelangen und bekommen nützliche Angebote und
Informationen via App. Hier geht es zur Success Story
Doch auch serverbasierte Lösungen sind mit Beacons umsetzbar. Sie ermöglichen beispielsweise das Auffinden
von Personen und Objekten in großen Industriearealen (Personentracking/Evakuierungsfall), die Analyse von
Laufwegen, Anwendungen im Sicherheitsbereich (Zugangskontrolle, Totmannschaltung, Diebstahlschutz) und
Workplacemanagement. Hierfür ist eine zusätzliche Hardwarekomponente erforderlich, die infsoft Locator Nodes.
infsoft Locator Nodes – serverseitiges Tracking von Personen, Objekten und Tieren
infsoft Locator Nodes sind kleine, strombetriebene Geräte (beispielsweise auf Basis von Raspberry Pi), auf die
eine Firmware von infsoft aufgespielt wird. Damit können alle mobilen Endgeräte (z.B. Smartphones), WiFi-
fähigen Devices (auch Wifi-Tags) und Beacons (an Personen/Güter geheftet, auch in Form von Aufklebern oder
Armbändern möglich) erfasst und serverseitig getrackt werden. Sie erreichen eine Genauigkeit von bis zu 5
Metern. infsoft Locator Nodes werden an das Stromnetz angeschlossen. Sie verbinden sich untereinander,
sodass nur ein Gerät Internetzugang via Ethernet-Kabel, WLAN oder UMTS braucht. infsoft Locator Nodes bieten
gerade im Industriebereich vielfältige Möglichkeiten. Wenn Sie Unterstützung bei Ihrem Projekt brauchen, sind wir
gern für Sie da.
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2.9. ASSET TRACKING UND ANALYSE: HARDWARE FÜR DAS INDOOR
TRACKING
Indoor Tracking, also das Auffinden von Personen und Gegenständen in Gebäuden, steht bei Unternehmen hoch
im Kurs. Die Einsatzszenarios sind sehr vielfältig.
Auffinden von Waren während des gesamten Fertigungsprozesses
Tracking von Arbeitsgeräten und Fahrzeugen
Positionsbestimmung von Mitarbeitern/Patienten und Laufwegeanalysen
Indoor Navigation für Kunden zu bestimmten Produkten
Diebstahlschutz und weitere Security-Maßnahmen, z.B. Evakuierung
Ausgeben von Richtungsanweisungen an Fahrzeugführer
infsoft Locator Nodes: individuelle Einsatzmöglichkeiten
infsoft Locator Nodes sind eine speziell für die Bedürfnisse unserer Kunden entwickelte Hardware. Sie können
alle mobilen Endgeräte (z.B. Smartphones), WiFi-fähigen Devices (z.B. WiFi Tags) und Bluetooth Beacons (an
Personen/Güter geheftet) erfassen und serverseitig (ohne App) tracken. Die kleinen Empfänger werden in
regelmäßigen Abständen im Gebäude verteilt und an das Stromnetz angeschlossen. Eines der Geräte ist mit dem
Internet verbunden. Die Locator Nodes erfassen die Daten, die sie vom Sender (meist Smartphone oder Beacon)
erhalten und leiten sie an einen Cloudserver weiter, wo die Daten verarbeitet werden. Mit den verschiedenen
Tools von infsoft ist es dann beispielweise möglich, die Position einzusehen oder Bewegungsabläufe zu
analysieren – in öffentlichen Bereichen anonymisiert. infsoft Locator Nodes können auch als Beacons fungieren.
infsoft Locator Tags: die flexible Trackinglösung
infsoft Locator Tags sind perfekt für große Flächen, auf denen nur wenige Objekte oder Personen getrackt
werden sollen, zum Beispiel bei der Positionsbestimmung von medizinischen Geräten in einer Klinik. Locator
Tags sind kleine WiFi- und BLE-Sender, die recht kostengünstig sind und an alle zu beobachtenden Objekte oder
Personen geheftet werden. Damit ihre Position berechnet werden kann, werden Bluetooth-Beacons im Gebäude
verteilt. Diese sind günstig (3-30 Euro) und können einfach an die Wände geklebt werden. Die Locator Tags
empfangen die Bluetooth-Signale der Beacons und senden die Daten an einen Server, wo die Position berechnet
wird. Die Beacons können unabhängig davon zusätzlich für eine präzise Indoor Navigation, zum Beispiel für
Mitarbeiter und Kunden, genutzt werden.
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infsoft Ultra-wideband (UWB): für hohe Genauigkeit
Indoor Positionsbestimmung mit Ultra-wideband ist für bestimmte Trackinglösungen im Industrieumfeld
interessant, die Genauigkeiten von 10-30 Zentimetern und geringe Latenzzeiten erfordern. Die Installation kann
serverseitig (Visualisierung der Positionsdaten im Backend, keine Anzeige auf einem Client (Smartphone) oder
clientseitig (Visualisierung der Positionsdaten auf einem Client (Smartphone) und ggf. Übermittlung an Backend)
erfolgen. Mithilfe von Ultra-wideband Anchors und einem infsoft Locator Tag, bzw. einem zusätzlichen infsoft
Locator Node bei serverseitigen Installationen, können so Fahrzeuge, Waren und Personen genau geortet
werden.
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2.10. TRACKING MIT BEACONS ODER RFID – WAS SIND DIE
UNTERSCHIEDE?
Oft fragen uns Kunden und Interessenten, ob wir ihnen bei Tracking-Projekten Beacons oder RFID als Hardware
empfehlen würden. Wie immer kommt es auf die Anforderungen und Gegebenheiten vor Ort an. Meist fällt jedoch
die Entscheidung für Beacons, denn RFID ist nicht für die flächendeckende Ortung, sondern eher für eine
punktuelle Objektidentifizierung geeignet.
Vor- und Nachteile von Beacons und RFID beim Tracking von Objekten und Personen
RFID Tags brauchen überall dort eine Leseeinheit, wo die Position festgestellt werden soll. Da die Leseeinheiten
relativ teuer sind, können sie nicht flächendeckend installiert werden. So sind nur punktuelle
Positionsbestimmungen möglich (z.B. „Objekt hat Halle 10 passiert“). Wird ein Objekt oder eine Person hingegen
mit einem Beacon ausgestattet, kann die Position in Echtzeit festgestellt und der komplette Laufweg verfolgt
werden. Beacons arbeiten mit Bluetooth Low Energy Signalen, die jedes moderne Smartphone empfangen kann,
im Gegensatz zu RFID-Signalen.
Mit Beacons sind sowohl client- als auch serverseitige Ortungsverfahren möglich. Clientseitig bedeutet, dass die
Position direkt auf dem Endgerät (Smartphone) bestimmt wird. Hierzu ist eine App notwendig, an die auch
Nachrichten gesendet werden können (Rückkanal). Serverseitige Positionsbestimmung liegt vor, wenn Bluetooth
Beacons Signale aussenden, die von einer Hardware (infsoft Locator Nodes) detektiert und an einen Server
weitergeleitet werden. Eine App ist dafür nicht nötig.
RFID ermöglicht keine automatische Positionsbestimmung oder Navigation. Ein typischer Anwendungsfall ist das
Tracking von Waren in einem großen Lager. An bestimmten Stellen passiert eine Ware ein Lesegerät. Dieses
identifiziert das Objekt und gibt die Information „Ware XY hat Kontrollpunkt 5 passiert“ an einen Server bzw. eine
Datenbank weiter.
Mithilfe von Beacons kann man in Verbindung mit infsoft Locator Nodes mit einer Genauigkeit von unter 5 Metern
jederzeit feststellen, wo sich die Ware befindet und welchen Weg sie zurückgelegt hat.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass Beacons die flexiblere und leistungsfähigere Technologie sind. In
Fällen mit geringen Anforderungen können RFID Tags jedoch eine günstige Alternative sein.
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2.11. INDOOR NAVIGATION MIT BEACONS – WIE MAN DIE
„LEUCHTFEUER“ INTELLIGENT EINSETZT
Indoor Navigation mit Beacons - wir beantworten die meist gestellten Fragen. Foto: estimote/infsoft
Indoor Navigation mit Beacons ist für unterschiedliche Einsatzzwecke gut geeignet und bringt viele Vorteile mit
sich. In zahlreichen unserer Kundenprojekte sind Beacons erfolgreich im Einsatz. Doch es tauchen auch immer
wieder Unklarheiten und Bedenken auf. In diesem Artikel möchten wir einige Fragen zu Reichweite, Genauigkeit,
Einsatzszenarien und Batterielaufzeit von Beacons beantworten und die Möglichkeiten unterschiedlicher Beacon-
Typen vorstellen. Außerdem soll es um die neue Beacon-Management-Plattform von infsoft gehen, die die
Überwachung von vielen Beacons vereinfacht.
Reichweite, Genauigkeit, Einsatzmöglichkeiten und Batterielaufzeit von Beacons
Bluetooth Low Energy (Bluetooth LE, Bluetooth Smart, BLE) ist eine energiesparende Funktechnik, die seit 2009
in Beacons und Endgeräten Verbreitung findet. Die Reichweite beträgt in Gebäuden etwa zehn bis 30 Meter, die
Genauigkeit liegt bei bis zu einem Meter. Bluetooth kann innen und außen in clientseitigen und serverseitigen
Szenarien verwendet werden und funktioniert plattformübergreifend.
Normalerweise arbeiten Beacons mit Batterien, die je nach Sendestärke und –intervall spätestens nach fünf bis
zehn Jahren ersetzt werden müssen. Manche Beacons können aber auch an die Hauselektrik oder an Lampen
angeschlossen werden und von dort ihre Energie beziehen. Beacons mit integriertem Bewegungssensor können
sich zum Energiesparen selbst abschalten, wenn sich der Gegenstand, an dem die befestigt sind, über längere
Zeit nicht bewegt.
Beacons sind einfach anzubringen (kleben, schrauben) und eignen sich so auch für ungewöhnliche oder
temporäre Locations. Die Kosten liegen bei drei bis 30 Euro pro Stück. Beacons sind mit unterschiedlichen
Gehäusetypen erhältlich, die verschiedene IP-Schutzklassen erfüllen. So gibt es zum Beispiel Beacons, die für
den Außeneinsatz geeignet und wasser- und staubdicht sind.
Arten von Beacons - Eddystone und iBeacon
Die beiden wichtigsten Beacon-Formate auf dem Markt stammen von Apple (iBeacon) und Google (Eddystone).
iBeacons wurden 2013 eingeführt und verhalfen der Beacon-Technologie zu einem regelrechten Boom. Sie
senden eine eindeutige ID aus, die von mobile Apps auf allen Endgeräten empfangen und interpretiert werden
können, die BLE unterstützen. Durch Fingerprinting oder Trilateration kann so die Position eines Gerätes im
Raum ermittelt und Indoor-Navigation realisiert werden. iBeacons sind auf dem Markt sehr verbreitet und
benötigen eine externe Datenbank oder eine App, um sinnvoll zum Einsatz zu kommen.
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Eddystone wurde von Google 2015 auf den Markt gebracht und kann open source verwendet werden. Neben
der eindeutigen ID können sie eine URL und Sensordaten aussenden. Smartphones brauchen keine spezielle
App, um die URL zu empfangen – so ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für das Proximity Marketing.
Sensordaten über Luftfeuchtigkeit, Geräuschpegel, Luftverschmutzung und Temperatur könnten zum Beispiel
dazu genutzt werden, beim Asset Tracking von Lebensmitteln eine Benachrichtigung auszulösen, sobald eine
bestimmte Temperatur überschritten ist.
Vorteile einer Beacon Management Plattform
Um in einem großen Areal die Beacons immer im Blick zu haben, bietet sich eine Beacon Management
Plattform an. Unser Kunde SBB (Schweizerische Bundesbahnen) nutzt „Beacon Alive“, das in die infsoft
Calibration Tools integriert ist, um die zirka 1.200 Beacons im Zürich Hauptbahnhof zu managen. Damit ist es
beispielsweise möglich, den Batteriestatus der Beacons auszulesen und bei Unterschreitung eines
bestimmten Grenzwertes bei einem festgelegten Prozentsatz von Beacons eine Benachrichtigung
auszulösen. Die letzte Rückmeldung der Beacons wird ebenfalls angezeigt und in der Karte farblich markiert.
So wird das Austauschen von defekter Hardware deutlich vereinfacht. Zudem können Beacons über die
Plattform automatisch verortet werden, was das Anbringen erleichtert. Das Parametrieren (Sendeintervall, -
dauer und -stärke) ist ebenfalls mit den meisten Beacontypen möglich.
Sie möchten unsere Backend-Tools genauer kennen lernen? Registrieren Sie sich im Developer Portal.
infsoft verkauft selbst keine Beacons, wir beraten Sie aber gern bei der Auswahl und stellen den Kontakt zu
Händlern her. Schreiben Sie uns.
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2.12. WIE KONFIGURIERT MAN BEACONS UND WIE INSTALLIERT MAN SIE
AM BESTEN?
Mittlerweile gibt es vier Beacon-Standards: iBeacon von Apple, Googles Eddystone, UriBeacon und Altbeacon.
iBeacons machen immer noch den Löwenanteil aus, doch Eddystone gewinnt aufgrund seiner interessanten
Eigenschaften stetig Marktanteile. Im heutigen Blogartikel befassen wir uns mit der Frage, welche Einstellungen
man an iBeacons beeinflussen kann und wie man Beacons im Allgemeinen am besten in der Location anbringt.
Proxbook Report zur Verbreitung von Beacon-Protokollen (THE PROXBOOK REPORT - THE STATE OF THE
PROXIMITY INDUSTRY Q4 2015 18.01.2016, S. 10)
1. Abschirmung
Die Signale von Beacons können durch verschiedene Materialien abgeschirmt werden. Das können zum Beispiel
Holz-, Beton- oder Metallwände sein. Bei der Installation an Säulen im Raum muss man das ebenso beachten.
Der beste Platz für Beacons liegt in etwa 2,5 bis 4 Metern Höhe. Auf niedrigerer Höhe können Menschen die
Signale abschirmen. Günstige Plätze sind an Wänden im Gebäude und an Trägern an der Decke. Eine gute
Alternative kann auch das Anbringen in Lampenfassungen sein, da diese gleichmäßig im Gebäude verteilt sind
und den Beacon mit Strom versorgen können. Wichtig ist, dass zwischen den Sendern möglichst keine störenden
Objekte sind.
2. Interferenzen
Oft werden wir von Kunden gefragt, ob Beacons bei Funknetzen oder technischen Geräten für Störungen sorgen
und ob umgekehrt Beacon-Signale von diesen verfälscht werden können. Für den ersten Fall können wir
Entwarnung geben. Beacons beeinflussen andere Signale nicht und auch medizinische Geräte bleiben ungestört.
Installiert man jedoch Beacons in einem Raum mit sehr vielen WiFi-Signalen (zum Beispiel auf einer Messe),
können Interferenzen auftreten, da sich BLE und WiFi den gleichen Frequenzbereich (2,4 GHz) teilen. Das
Problem lässt sich jedoch leicht umgehen, indem man bei der Konfiguration des WiFi die Kanäle 2,3,4,13 und 14
vermeidet und stattdessen 1,6,7,8,9,10,11 und 12 nutzt. Bluetooth lastet die zur Verfügung stehenden restlichen
Kanäle gleichmäßig aus (Frequency Hopping). In der Grafik gelb markiert sind die Advertising Channels, die zur
Positionsbestimmung genutzt werden. Die blau eingefärbten Kanäle sind für Zusatzfunktionen wie z.B. einen
Temperatursensor reserviert.
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Frequency hopping - Bluetooth vs. WiFi (Infografik von infsoft)
3. Konfiguration von iBeacons
iBeacons tragen eine Reihe von Kennzahlen und verfügen über mehrere Konfigurationsmöglichkeiten. Mithilfe
einer Smartphone-App oder einer Software des Herstellers können diese Daten eingesehen und bearbeitet
werden.
UUID: die UUID übermittelt ganz generell die Zugehörigkeit des Beacons zu einer Obergruppe (z.B. „gehört zum
Flughafen XY“). Alle Beacons dieses Betreibers haben die gleiche UUID und können so zugeordnet werden.
Major: Damit wird angegeben, zu welcher Gruppe mehrere Beacons gehören. Beispielsweise könnten das alle
Beacons im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens sein. Auch der Einsatzzweck kann damit unterschieden
werden, zum Beispiel „Positionsbestimmung Autos“ und „Navigation für Verkäufer“ in einem Autohaus.
Minor: Identifiziert einzelne Beacons, deren genaue Position in einer digitalen Karte erfasst wird.
TX Power ist die Signalstärke, die in einem Kalibriervorgang einen Meter vom Beacon entfernt gemessen wird
(RSSI-Wert - received signal strength indication). Sie wird bestimmt und fest eingetragen. Die eingestellte
Sendeleistung kann die Genauigkeit der Positionsbestimmung beeinflussen. Höhere Signalstärke bedeutet
höheren Energieverbrauch. TX Power wird in dBm gemessen. Dezibel Milliwatt (dBm) ist der Leistungspegel in
Dezibel, bezogen auf 1mW. Eine hohe Sendeleistung ist zum Beispiel -59 dBm, wohingegen -81 dBm eher gering
ist.
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Sendeintervall: Das Sendeintervall gibt an, in welchen zeitlichen Abständen (z.B. 1000 Millisekunden) der
Beacon Signale aussendet. Auch hier gilt: Je höher das Sendeintervall, desto höher der Energieverbrauch
(doppelte Sendefrequenz ca. doppelter Energieverbrauch). Es bedeutet aber auch, dass die Position schneller
und aktueller bestimmt werden kann.
Eddystone beacons von Google tragen mehrere „frame types“, die sich von iBeacon unterscheiden:
Eddystone-UID: (16-stellige ID, die Gruppenzugehörigkeit und Identität eines einzelnen Beacons angibt),
Eddystone-URL (frei wählbare URL) und Eddystone-TLM (aktueller Status des Beacons). Lesen Sie mehr zu
Eddystones frame types auf Github.
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2.13. GOOGLE STELLT NEUES BEACON-SYSTEM EDDYSTONE VOR – NEUER
BEACON-STANDARD MIT ALLEN LÖSUNGEN VON INFSOFT
KOMPATIBEL
Googles neues Produkt Eddystone. Quelle: Google Developers
Google hat Mitte Juli 2015 sein eigenes Beacon-System präsentiert. Damit bietet der Konzern eine
Konkurrenzlösung zu Apples iBeacons an, die etwa seit zwei Jahren auf dem Markt sind. Eddystone ist im
Gegensatz zu iBeacon ein quelloffenes Format. Das bedeutet, dass ihm ein Open Source Code zugrunde
liegt, der bei Github veröffentlicht ist. Außerdem funktioniert es plattformübergreifend, unterstützt also nicht
nur Android, sondern auch iOS und alle anderen Geräte, die BLE (Bluetooth Low Energy) nutzen. Zudem
kann es via „Ephemeral Identifiers“ (EID) einzelne Geräte aus der Masse identifizieren und ansprechen.
Anwendungsgebiete für Eddystone Beacons
Beacons sind kleine Sender, die mittels Bluetooth Low Energy Signale zum Beispiel an Smartphones
schicken. Die Reichweite von Beacons beträgt in Gebäuden etwa zehn Meter. Diese Signale bestanden
bisher nur aus einer Seriennummer zur Standortbestimmung. Googles Eddystone Beacons können zusätzlich
eine URL mitliefern; Dadurch wird die Übertragung von ortsbezogenen Anzeigen oder Informationen möglich,
ohne dass auf den Empfängergeräten eine App installiert sein muss.
Beispiele für die Anwendung sind:
Standortbezogene Werbung und Services in Einkaufszentren, Flughäfen und Bahnhöfen
Indoornavigation und Indoorpositionsbestimmung in komplexen Gebäuden, zum
Beispiel Messehallen
Waren- und Personentracking in Büro- und Industriearealen
Analyse von Besucherströmen zum Beispiel in den Sicherheitsbereichen von Flughäfen
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2.14. INDOOR NAVIGATION MIT ANDROID UND IOS DEVICES –
UNTERSCHIEDE UND EINSATZMÖGLICHKEITEN
Die richtige Ortungstechnologie ist der zentrale Erfolgsfaktor für ein Indoornavigations-Projekt. Die am weitesten
verbreiteten sind Bluetooth-Low-Energy-Beacons und WiFi. Doch welche Technologie ist für welches mobile
Betriebssystem geeignet?
Im Dezember 2015 waren die Marktanteile der Betriebssysteme iOS und Android in Deutschland wie folgt verteilt:
Android 72,6%, iOS 20,2%. In Japan hingegen liegt der Anteil der Android-Geräte bei nur 44,4%, iOS
Smartphones machten 54,1% aus. Bei der Entscheidung für eine Ortungstechnologie sollte man also kalkulieren,
ob und wenn ja wie viele Nutzer sie potentiell ausschließt. Zur Statistik.
Indoor Navigation mit Android
Die clientseitige Indoor-Positionsbestimmung auf Android-Geräten ist unkompliziert. Das Betriebssystem
unterstützt alle gängigen Methoden, unter anderem Beacons, WiFi und Visible Light Communication. Auch die
serverseitige Ortung, zum Beispiel zum Indoor-Tracking von Personen oder Gegenständen, ist problemlos
möglich. Die Positionsbestimmung mit WiFi hat einen großen Vorteil: Meistens kann man vorhandene
Infrastruktur in Form von WLAN-Accesspoints, Hotspots oder sogar internetfähigen Kassensystemen nutzen. Das
Endgerät muss nicht mit dem WLAN verbunden sein, aktiviertes WiFi reicht aus. WiFi ist also in den meisten
Fällen eine kostengünstige Möglichkeit, Indoor-Navigation umzusetzen.
Leider ist Indoor-Positionsbestimmung mit WiFi nicht besonders genau: 5 bis 15 Meter können erreicht werden.
Das eigentliche Problem jedoch ist, dass bei der clientseitigen Indoor-Positionsbestimmung mit WiFi alle iOS-
Geräte ausgeschlossen sind. Wirklich praktikabel ist die Lösung deshalb nur, wenn der Anteil der Android-Geräte
extrem hoch ist, beispielsweise weil ein Museum eigene Geräte an die Besucher ausgibt oder in Ländern wie
Brasilien mit einem Android-Anteil von über 90 Prozent.
Indoor Navigation unter iOS
Endgeräte mit dem Betriebssystem iOS ab Version 4.3 unterstützen die clientseitige (endgerätbasierte) Ortung
via WLAN nicht. Serverseitiges Tracking ist möglich. Apple setzt für die clientbasierte Ortung auf die Beacon-
Technologie. iBeacons und Eddystone-Beacons ermöglichen eine auf bis ein bis drei Meter genaue Ortung und
Navigation und sind flexibel einsetzbar. Apple arbeitet seit längerer Zeit an eigenen Indoor Mapping Tools, die der
Thematik sicherlich neue Impulse geben werden.
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KONTAKT
Die infsoft GmbH mit Sitz in Großmehring bei Ingolstadt bietet seit 2006 Lösungen zu den
Schwerpunktthemen Indoor Navigation, Indoor Analytics, Indoor Tracking und Location Based Services an.
Neben Gesamtlösungen für Großkunden bietet infsoft auch skalierbare Software Development Kits (SDK),
die Entwickler als Kerntechnologien in Drittapplikationen einbinden können. Zu unseren langjährigen Kunden
zählen u.a. der Flughafen Frankfurt, Vodafone, Schweizerische Bundesbahnen (SBB) und Daimler.
Indoor Positionssysteme ermöglichen eine bessere Orientierung in komplexen Gebäuden und erlauben neue
Anwendungen im Bereich von geo-basierten Angeboten und standortbezogenem Marketing. "smart
connected locations" ist der Leitgedanke von infsoft, was bedeutet, dass alle Backend-Tools und
gesammelten Daten miteinander verknüpft und ausgetauscht werden, um zusätzlichen Nutzen zu generieren
- über den blauen Punkt in der Karte hinaus.
Telefon: +49 (0) 8407 - 939 680 - 0
E-Mail: [email protected]
Web: www.infsoft.de | www.indoornavigation.de
infsoft GmbH
Ingolstädter Straße 13
85098 Großmehring
Für den Inhalt verantwortlich: Tobias Donaubauer