51
Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II / Biosensorik, Bioinformatik

Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Ingo Rechenberg

Organisches Rechnen (Organic Computing)

Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke

PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II / Biosensorik, Bioinformatik“

Page 2: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Ein „organischer Computer" (OC) ist definiert als ein selbst-organisierendes System, das sich den jeweiligen Umgebungsbedürfnissen dynamisch anpasst. Organische Computersysteme haben sog. „Self-x-Eigenschaften": Sie sind selbst-konfigurierend, selbst-optimierend, selbst-heilend, selbst-erklärend und selbst-schützend.

Organische Computersysteme verhalten sich eher wie intelligente Assistenten als starre Befehlsempfänger. Sie sind flexibel, robust gegenüber (Teil)ausfällen und in der Lage, sich selbst zu optimieren. Der Entwurfsaufwand sinkt, da nicht jede Variante im Voraus programmiert werden muss.

Gesellschaft für Informatik e.V.

Page 3: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Entwicklung Neuronaler Netze

Ein Meilenstein der Bionik

Page 4: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Anwendung neuronaler Netze:

Mustererkennung, Bildverarbeitung, Robotik, Prozessautomatisierung, Diagnose, Medizin, Betriebswirtschaft, Finanzdienstleistungen Wissensverarbeitung

Page 5: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Natürliches Neuronales Netz

Page 6: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Eingangsneuronen

Zwischenneuronen

Ausgangsneuron

Künstliches Neuronales Netz

KNN

Neuronales Netz

NN

Page 7: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Eigenheiten einer Nervenzelle

Schwellverhalten des Encoders

Impulsfortleitung im Axon

Zeitverhalten der Synapse

Summiereigenschaft des Zellsomas

Signalgewichtung durch Länge des Dendriten

Page 8: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Soma Encoder

Axon

Dendri

t

PSP PSP > 50mV

Arbeitsweise einer (biologischen) Nervenzelle

Page 9: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Streichung des Schwellverhaltens des Encoders

Neuron 0. OrdnungSpannungshöhe statt Impulse

Streichung des Zeitverhaltens der Synapse

Summiereigenschaft des Zellsomas

Signalgewichtung durch Länge des Dendriten

Page 10: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Neuron 0. Ordnung

(Technische Realisierung)

Page 11: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Neuron 1. OrdnungSpannungshöhe statt Impulse

Streichung des Zeitverhaltens der Synapse

Streichung des Schwellverhaltens des Encoders aufgehoben !

Signalgewichtung durch Länge des Dendriten

Summiereigenschaft des Zellsomas

Page 12: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

(Technischen Realisierung)

Neuron 1. Ordnung (a)

UeUa

Ue

Ua

Page 13: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

(Technischen Realisierung)

Neuron 1. Ordnung (b)

UeUa

Ua

Ue

Page 14: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Neuron 2. Ordnung

Impulsfortleitung

Spannungs-Frequenzwandler mit Schwelle

Verzögerungs-glied 1. Ordnung

Summiereigenschaft des Zellsomas

Signalgewichtung durch Länge des Dendriten

Page 15: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Neuron 2. Ordnung(Technische Realisierung)

Berliner Bionik-Neuron

U

U

F

F

VZ1

VZ1

VZ1

Spannungs-Frequenzwandlermit Schwellwert

Page 16: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Zurück zum Neuron 0. Ordnung

Page 17: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Eingangsneuronen

Zwischenneuronen

Ausgangsneuron

Netz mit Neuronen 0. Ordnung

Page 18: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Reduktionsgesetz für eine Neuronales Netz 0. Ordnung

Page 19: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Belehren statt programmieren eines NN

Page 20: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Donald O. Hebb (1904-1985)

HEBB-Regel

Häufiger Gebrauch einer Synapse

macht diese stärker leitfähig !

Page 21: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Frank ROSENBLATTs Perceptron

Neuronales Netz 1. Ordnung (a)

2-schichtig mit springendem Ue-Ua-Verhalten (Schwell-wertelement) und diskreter Verstellung der Gewichte

UeUa

Page 22: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Regel 1:Wenn die Reaktion falsch als 0 klassifiziert wird, dann Gewichte der aktiven Eingänge um +1 erhöhen.

Regel 2:Wenn die Reaktion falsch als 1 klassifiziert wird, dann Gewichte der aktiven Eingänge um -1 erniedrigen.

+1

+1

1

1

0 statt 1

1 statt 0

Die Perceptron Lernregel

Page 23: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Lernregel:

Back Propagation

Evolutionsstrategie

UeUa

Heute

Neuronales Netz 1. Ordnung (b)

3-schichtig mit sigmoidem Ue-Ua-Verhalten (weiches Schwellwertelement) und kontinuierlicher Verstellbarkeit der Gewichte

Page 24: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Die sigmoide Kennlinie wird durch die Fermi-Funktion beschrieben:

xy e1

1

x

y

)1(dd yyx

y

Sie zeichnet sich durch die besondere mathematische Eigenschaft aus:

UeUa

Page 25: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Belehrung (Training) mit Backpropagation

Page 26: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Neuron 1: 1e11

1 neta

Neuron 3:

Neuron 2: 2e11

2 neta

3e11

3 neta

Neuron i: j Ferminet

iiaijj wa

4143131 awawnet

4243232 awawnet

6365353 awawnet

w46

a5

w24

w35

a2

a3

a1w

13 w14w23

w45 w36

1 2

3 4

5 6

a4

a6

Einfachstes 3-schichtiges Neuronales Netz

j = nummerierte Eingänge

Durchrechnung des gesamten Netzes

Weiches Schwellwertelement

Page 27: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Fehler: 222

211 )()( ** 2

121 aaaaF

Soll Soll IstIst

w46

a5

w24

w35

a2

a3

a1

w13 w

14w23

w45 w36

1 2

3 4

5 6

a4

a6

),,,,,,,( 4636453524142313 wwwwwwwwfF

e1 e2

Es gilt, die Gewichte w so zu verstellen, dass

F zu einem Minimum (möglichst Null) wird.

Page 28: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

grad

h sei = 1

h sei = 2

Die Idee des Gradientenfortschritts

Unsichtbare

geneigte Ebene

2 Elementarschritte in die x-Richtung

1 Elementarschritt in die y-Richtung

Experimentator

Page 29: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Fehler: 222

211 )()( ** 2

121 aaaaF

Soll Soll IstIst

Angenommen, die 8 Gewichte können über Zahnräder eines Getriebes verstellt werden. Dann gibt es eine Übersetzung für jedes Zahnrad, bei der sich F maximal schnell ver-mindern würde, wenn wir an der Hauptwelle drehen. Die Übersetzungen sind gleich den Ableitungen von F nach den Gewichten w. w

46

a5

w24

w35

a2

a3

a1w

13 w14w23

w45 w36

1 2

3 4

5 6

a4

a6Getriebeübersetzung für 13w

1313Δ w

Fw

Getriebeübersetzung für 35w35

35Δ wFw

= Schrittweitebegrenzt durch EbenenstückchenDer Gradientenfortschritt

Approximation als Ebenenstückchen

Oder nach der Gradientenidee:Jedes Gewicht muss so geändert werden wie sich der Fehler mit einer Änderung des Gewichts ändert !

Gewichtsänderungen

),,,,,,,( 4636453524142313 wwwwwwwwfF

Page 30: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Bei den richtigen Getriebeübersetzungen folgt man dem Gradientenweg zum Minimum.

Getriebefaktor (Gewichtsänderung) für 13w

31111131

113)1()( *1

1 aaaaawnet

neta

aF

wF

Getriebefaktor (Gewichtsänderung) für 35w

353

31

135

33

11 w

netneta

anet

neta

aF

wF

353

32

2

33

22 w

netneta

anet

neta

aF

53313111135

)1()1()( * aaawaaaawF

533232222 )1()1()( * aaawaaaa

222

211 )()( ** 2

121 aaaaF 4143131 awawnet

Vorteil der Fermi-Funktion (weiches Schwellwertelement)

Fermi: 11 e11

neta )1(1d

d11

1 aaneta

Page 31: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Weg der Rechnung

1. Vorwärtsrechnung zur Bestimmung von

1a 2aund

Fehler2

222

11 )()( ** 21

21 aaaa

w46

a5

w24

w35

a2

a3

a1w

13 w14w23

w45 w36

1 2

3 4

5 6

a4

a6

Anfangsgewichtevorgegeben

Page 32: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

w36w45 w

46

w35

w14w23 w

24

2

w13

Weg der Rechnung

1. Vorwärtsrechnung zur Bestimmung von

1a 2aund

Fehler 222

211 )()( ** 2

121 aaaa

2. Rückwärtsrechnung zur Bestimmung von

bis

13Δ w

24Δ w14

Δw23Δw

35Δ w

46Δ w36

Δw45Δw

a2a1

1

3 4

5 613Δw 46Δw

Page 33: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Weg der Rechnung

1. Vorwärtsrechnung zur Bestimmung von

1a 2aund

Fehler2

222

11 )()( ** 21

21 aaaa

2. Rückwärtsrechnung zur Bestimmung von

bis

3. Einstellung der neuen Gewichte

bis

w46

w24

w35

a2a1w

3 w14w23

w45 w36

1 2

3 4

5 613Δw 46Δw

13w 46w

z. B. 35)(35)(35 Δwww altneu

Text

Page 34: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Belehrung (Training) mit der Evolutionsstrategie

Page 35: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Fortschreiten entlang des steilsten Anstiegs im Fall der Existenz eines „Berges“

bei kleinen Schritten

Universelles Naturgesetz„Starke Kausalität“

Page 36: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

w46

a5

w24

w35

a2

a3

w13 w

14w23

w45 w36

1 2

3 4

5 6

a4

a6

a1 Mutieren der Gewichte

13w 46wbis1

Bestimmung des Fehlers

222

211 )()( ** aaaaF

3

Durchlaufen des Netzes zur Bestimmung von

1a 2aund2

Die Operation wird -mal durchgeführt (= 1 Generation). Dann wird das Netz mit dem kleinsten Fehler zum Ausgang einer neuen „Generation“.

Text

Page 37: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Es sei w ein Vektor mit den Komponenten

5645363524231413 ,,,,,,, wwwwwwwww

Page 38: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Algorithmus der (1, ) – Evolutionsstrategie mit MSR

11NE1N zww ggg

22NE2N zww ggg

zww gggNEN

eiltnormalvert)1,0(,, /21 nzzz n

ggNBE

1 ww )(),(),()( NN2N1NB min gggg FFFF wwww

ggNBE

1

1E1N gg

2E2N gg

ggEN

eiltnormalvert schlogarithmi

-Würfel

z-Würfel

Streuung

Page 39: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Mutation der Mutabilität undVererbbarkeit der Mutabilität

„Knackpunkt“ der Evolutionsstrategie

DNA-Kopierer

DNA

Page 40: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

w

0

2

+ zi

0 1

w

i

ze

Zur Erzeugung der Mutationen z und

2 3 412

13

Interpretation der Kurve: Eine Zufallszahl zwischen 1/2 und 1/3 ist genau so häufig wie zwischen 2 und 3

logarithmisch normalverteilt (Dichte )

normalverteilt (Dichte z)

Page 41: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

ES-Theorie:

10 - 20% optimale Erfolgswahscheinlichkeit

Von-Neumann-Computer

versus

Neuronencomputer

Kleine Mutation

Verbesserung unwahrscheinlich

0111111111 = 5111111111111 = 1023

Page 42: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Kausalität

Schwache Kausalität

Starke Kausalität

Gleiche Ursache → Gleiche Wirkung

Ähnliche Ursache → Andere Wirkung

Ähnliche Ursache → Ähnliche Wirkung

Text

Page 43: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Starke Kausalität

Normalverhalten der Welt

Eingang: Neigung der Kaffeekanne

Ausgang: Stärke des Kaffeestroms

Page 44: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Schwach kausales Verhalten Stark kausales Verhalten

Klassischer Computer Neuronencomputer

Nicht evolutionsfähig Evolutionsfähig

Page 45: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Exemplarische Anwendungsgebiete Neuronaler Netze

Signalverarbeitung:Spracherkennung, Bilderkennung, Bildanalyse, Biometrie

Robotik:Motorische Steuerung, Handlungsentscheidungen, Autonome Systeme

Wirtschaft:Kreditwürdigkeitsbeurteilungen, Börsenkurs- und Wirtschaftsprognosen

Psychologie:Modellierung kognitiver Vorgänge, Simulation neuronaler Strukturen

Medizin:Elektronische Nasen, Diagnose, Protein Design, EEG-Auswertung

Page 46: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Die Entscheidungshilfe für AktienanlegerWas ist Stock NeuroMaster?

Stock NeuroMaster wurde entwickelt, um Vorhersagen aus bestimmten Marktsituationen zu treffen, die Ihnen bei der Bestimmung des richtigen Kauf- und Verkaufszeitpunktes helfen.

                                                                                                                                          

Jetzt verdienen Sie an der Börse endlich Geld!

Modernste neuronale Netzwerktechnologie ("künstliche Intelligenz") hat es jetzt ermöglicht mit einem Standard-PC Vorhersagen ungeahnter Genauigkeit zu treffen.

Der Stock NeuroMaster nutzt neuronale Netze als Instrument, um die historischen Börsen-kurse interessanter Aktien zu analysieren. Basierend auf den Ergebnissen dieser Analyse spricht die Software konkrete Kauf- oder Verkaufsempfehlungen aus.

?

Page 47: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Vorschläge für eine Übungs-/Praktikums-Ausarbeitung zur Vorlesung Bionik II

Zur Wanderwellentheorie von Georg von Békésy: Aufbau eines mechanischen Modells, das eine frequenzabhängige Wanderwelle erzeugt.Zur Navigation von Nachttieren: Ist das Licht des Nachthimmels polarisiert?. Experimente mit Polarisationsfiltern in der Nacht.Aufbau eines mechanischen Enzyms: Funktioniert das in der Vorlesung vorgestellte Winkelmolekül?Experimente mit dem Fensteroperator von Lohmann. Welches Ausgangssignal ergeben verschieden konstruierte Figuren und Figurenmengen.Eigenschaften von Fensteroperatoren: Versuche mit eigens entworfenen neuen Fensteroperatoren.Suche im Internet nach neuen exotischen Biosensoren, die in der Vorlesung nicht behandelt wurden.MP3-Player und laterale Inhibition. Kompression digital gespeicherter Audiodateien durch Kenntnis der seitlichen Hemmung der Haarzellen in der Cochlea.Laterale Inhibition der Riechsinneszellen in der Riechschleimhaut. Welche Vorteile könnte hier die Inhibition aufweisen?Entwicklungen und Trends des Organic Computing; Was leisten Neuronale Netze heute: Recherche im Internet.Bionik ist Bionik: Statt eines Themas aus der Vorlesung Bionik II können Sie auch ein Thema aus der Vorlesung Bionik I oder ein Thema aus dem gesamten Bereich der Bionik als Hausaufgabe bearbeiten.

Page 48: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Ende

Page 49: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Bei den richtigen Getriebeübersetzungen folgt man dem Gradientenweg zum Minimum.

Getriebefaktor (Gewichtsänderung) für 13w

31111131

113)1()( *1

1 aaaaawnet

neta

aF

wF

Getriebefaktor (Gewichtsänderung) für 35w

353

31

135

33

11 w

netneta

anet

neta

aF

wF

353

32

2

33

22 w

netneta

anet

neta

aF

53313111135

)1()1()( * aaawaaaawF

533232222 )1()1()( * aaawaaaa

Deshalb Rückwärtrechnung

Page 50: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Man mache sich klar: Bei idealer starker Kausalität (Funktionsstetigkeit) ist bei kleinen Mutationen die Erfolgswahrscheinlichkeit gleich 50%. Es trifft also nicht zu (wie oft behauptet wird), dass eine erfolgreiche Mutation in der Evolution ein extrem seltenes Ereignis darstellt. Nur große erfolg-reiche Mutationen sind sehr selten!

Die 50% Erfolgswahrscheinlichkeit (differentiell) kleiner Mutationen ergibt sich aus der Tatsache, dass eine Berglandschaft in der unmittelbaren Nähe durch ein geneigtes Ebenenstückchen approximiert werden kann (Prinzip der Linearisierung).

Page 51: Ingo Rechenberg Organisches Rechnen (Organic Computing) Struktur und Arbeitsweise neuronaler Netzwerke PowerPoint-Folien zur 8. Vorlesung „Bionik II

Vorteil der evolutionsstrategischen Trainingsmethode:

Die Fehler an den Ausgängen müssen nicht explizit bekannt sein. Die Ausgänge des Neuronalen Netzes können z. B. die Bewegung eines Roboters steuern, dessen Ist-Trajektorie mit der Soll-Trajektorie verglichen wird und den zu minimierenden Fehler darstellt.