36
1 INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG.......................................................... 2 ZUSAMMENFASSUNG............................................. 5 1. EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG ........... 7 1.1 Persönliches Verhalten ................................ 7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen............................... 13 2. DER EINFLUSS DER ENERGIEPREISE AUF DEN KAMPF GEGEN ARMUT UND AUSGRENZUNG ........ 19 3. MEINUNGEN DER EU-BÜRGER ZU EINER GEMEINSAMEN ENERGIEPOLITIK........................ 24 3.1 Das Ziel der EU ........................................... 24 3.2 Die wichtigsten Vorteile eines integrierten Energieversorgungsnetzes in Europa .................. 27 3.3 Die Einrichtung einer Europäischen Energiegemeinschaft .......................................... 31 SCHLUSSFOLGERUNG .......................................... 35 Eurobaromètre Spécial

INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

  • Upload
    hanhu

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

1

INHALTSVERZEICHNIS

EINLEITUNG..........................................................2 ZUSAMMENFASSUNG.............................................5 1. EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG ...........7 1.1 Persönliches Verhalten ................................7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der

Energiekostenabrechnungen...............................13 2. DER EINFLUSS DER ENERGIEPREISE AUF DEN KAMPF GEGEN ARMUT UND AUSGRENZUNG ........19 3. MEINUNGEN DER EU-BÜRGER ZU EINER GEMEINSAMEN ENERGIEPOLITIK........................24 3.1 Das Ziel der EU...........................................24 3.2 Die wichtigsten Vorteile eines integrierten

Energieversorgungsnetzes in Europa..................27 3.3 Die Einrichtung einer Europäischen

Energiegemeinschaft ..........................................31 SCHLUSSFOLGERUNG..........................................35

Eur

obar

omèt

re S

péci

al /

Vag

ue 7

5.1

Page 2: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

2

EINLEITUNG

Energie spielt in der Europäischen Union eine zentrale Rolle, denn sie beeinflusst

nicht nur das tägliche Leben und Wohlbefinden der Bürger, sondern auch die

europäische Wirtschaft als Ganzes. Dementsprechend beschlossen die Organe der

EU, in ihrer als „Strategie Europa 2020“ bekannten Offensive für Wachstum,

Energiefragen im nächsten Jahrzehnt besonderes Augenmerk zu schenken. Diese

Strategie umfasst mehrere Energieziele1: Senkung der Treibhausgasemissionen in

der EU, Verbesserung der Ressourceneffizienz und Senkung des

Energieverbrauchs.

Für die Zukunft der Europäischen Union und ihre 500 Millionen Bürger ist die

Klärung der Energiefragen insofern besonders wichtig, als sich neue

Erweiterungen abzeichnen, die die Probleme, mit denen die EU zu kämpfen hat,

um dem Energieproblem beizukommen, noch verschärfen werden: In einigen

dieser künftigen Mitgliedstaaten kommt zu der veralteten Energieinfrastruktur

noch hinzu, dass die Energiesektoren weniger wettbewerbsfähig sind.

Darüber hinaus ruft die Lage im Nahen Osten und in den Ländern des Maghreb

Bedenken hinsichtlich der Energieversorgung der Europäischen Union hervor:

Libyen liefert beispielsweise etwa 10 % des in der Europäischen Union benötigten

Erdöls und 3 % des Erdgases, dagegen 20 % des Erdöls für Italien.

Vor diesem Hintergrund hat das Europäische Parlament die vorliegende

Eurobarometer-Umfrage in Auftrag gegeben, um die öffentliche Meinung in

Europa zu Energiefragen umfassend analysieren zu können.

Die Feldstudie für diese Umfrage wurde zwischen Ende Februar und Anfang März

2011 und damit vor der Katastrophe von Fukushima durchgeführt. Sie wurde von

der Generaldirektion Kommunikation des Europäischen Parlaments in Auftrag

gegeben. Die Feldarbeit leistete TNS Opinion & Social, deren Interviewer 26 836

EU-Bürger ab dem Alter von 15 Jahren persönlich befragten (häusliche

Befragungen). Die verwendete Methode ist die für Standard-Eurobarometer-

Umfragen entwickelte Methode der Generaldirektion Kommunikation des

Europäischen Parlaments (Referat Beobachtung der öffentlichen Meinung). Eine

fachliche Anmerkung zu den von den Instituten des TNS Opinion & Social-

Netzwerks durchgeführten Befragungen ist diesem Bericht beigefügt. In diesem

Bericht werden die Interview-Methode und die Konfidenzintervalle beschrieben.

1 http://www.europarl.europa.eu/oeil/file.jsp?id=5844842&noticeType=null&language=en

Page 3: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

3

Die Umfrage erstreckt sich auf die 27 Mitgliedstaaten und ist Bestandteil der

Welle EB 75.1. Sie enthält neue Fragen, aber auch eine, die bereits in der

Eurobarometer-Umfrage im April/Mai 20062 gestellt wurde, sodass Änderungen

gemessen werden können.

Sowohl die allgemeine als auch die soziodemografische Analyse beruhen auf den

Ergebnissen der EU27, das heißt auf dem Durchschnitt der Ergebnisse der

siebenundzwanzig Mitgliedstaaten. Dieser Durchschnittswert wird so gewichtet,

dass er der tatsächlichen Bevölkerungsgröße jedes Mitgliedstaates entspricht.

Darüber hinaus wird kurz darauf eingegangen, in welcher Weise die Antworten

nach mehreren soziodemografischen Merkmalen der Befragten (Geschlecht, Alter

etc.) und einigen anderen Indikatoren, wie beispielsweise ihren Schwierigkeiten,

ihre Rechnungen zu begleichen, variieren.

Die Website der Eurobarometer-Umfragen des Europäischen Parlaments kann

unter folgender Adresse aufgerufen werden: http://www.europarl.europa.eu/parliament/public/staticDisplay.do?language=DE&id=40

Wir möchten diese Gelegenheit nutzen und allen Bürgerinnen und Bürgern in

ganz Europa danken, die bereit waren, Zeit für die Eurobarometer-Umfrage zur

Verfügung zu stellen.

Ohne ihre aktive Mitarbeit wäre diese Studie nicht zustande gekommen.

2 http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_262_en.pdf

Page 4: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

4

Anmerkung

Im Bericht sind die Länder mit ihren amtlichen Abkürzungen wiedergegeben.

ABKÜRZUNGEN

EU27 Europäische Union – die 27 Mitgliedstaaten

DK Weiß nicht

BE Belgien

CZ Tschechische Republik

BG Bulgarien

DK Dänemark

DE Deutschland

EE Estland

EL Griechenland

ES Spanien

FR Frankreich

IE Irland

IT Italien

CY Republik Zypern

LT Litauen

LV Lettland

LU Luxemburg

HU Ungarn

MT Malta

NL Niederlande

AT Österreich

PL Polen

PT Portugal

RO Rumänien

SI Slowenien

SK Slowakei

FI Finnland

SE Schweden

UK Vereinigtes Königreich

*****

Page 5: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

5

ZUSAMMENFASSUNG Die wichtigsten Folgerungen aus der vorliegenden Eurobarometer-Umfrage lauten

wie folgt:

- Im vergangenen Jahr haben mehr als acht von zehn Unionsbürgern ihr

Verhalten geändert, um ihren Energieverbrauch zu senken. Nur

17 % haben keine Energiesparmaßnahmen ergriffen, was einer

Verringerung von 4 Punkten seit April 2006 entspricht.

- Wenn es um Energieeinsparungen geht, haben die Unionsbürger

eine klare Präferenz für Maßnahmen, die keine finanziellen Kosten

nach sich ziehen: Mehr als die Hälfte haben bei der Beleuchtung und

beim Einsatz von elektrischen Haushaltsgeräten Einsparungen

vorgenommen (55 %) und mehr als jeder vierte von zehn Befragten hat

den Verbrauch bei der Heizung und/oder Klimatisierung (43 %) gesenkt.

- Die umfassende Einführung von intelligenten

Energieverbrauchszählern wird als bester Weg zur Verringerung

der Energierechnungen gesehen und von 47 % aller Europäer genannt.

Als weitere Maßnahmen, die geeignet erscheinen, die Energierechnungen

zu verringern, wurde auf Steuerermäßigungen für Verbraucher verwiesen,

die die Energieeffizienz ihres Haushalts verbessern (40 %), dicht gefolgt

vom Wettbewerb zwischen den Energieanbietern (36 %). Die Befragten

sprachen sich weniger häufig (23 %) dafür aus, die Energieabrechnungen

einfacher und verständlicher zu machen.

- Mehr als sechs von zehn EU-Bürgern sind der Ansicht, dass die

Einführung einer Energietarifpolitik für Menschen in Schwierigkeiten

verhindern könnte, dass diese Menschen in Armut und Ausgrenzung

abrutschen (62 %). Die Mehrheit der Befragten in 23 der 27

Mitgliedstaaten ist der Meinung, dass sich niedrigere Energiepreise positiv

auf den Kampf gegen Armut und Ausgrenzung auswirken würden.

- Acht von zehn Europäern wünschen, dass das Ziel, bis 2020 den

Energieverbrauch um 20 % zu senken, in den 27 Mitgliedstaaten der

Europäischen Union zwingend vorgeschrieben werden sollte. Diese

Auffassung wird von der großen Mehrheit der Befragten in allen

Mitgliedstaaten geteilt.

- Als wichtigste Vorzüge eines zukünftigen integrierten

Energieversorgungsnetzes in Europa, wie es vom Europäischen Parlament

Page 6: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

6

vertreten wird, sehen EU-Bürger eine Senkung der Energiekosten (59%)

und eine bessere Nutzung der verschiedenen Energiearten, wie

beispielsweise der erneuerbaren Energien, an (47 %).

- Mehr als drei Viertel der Unionsbürger stimmen zu, dass die EU

durch die Einrichtung einer Europäischen Energiegemeinschaft ihrer

Stimme in Energiefragen mehr Gewicht auf der internationalen Bühne

verleihen würde.

Page 7: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

7

1. EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG

Um einige der Ziele der Strategie Europa 2020 zu erreichen, insbesondere das

Ziel, bis 2020 die Treibhausgasemissionen um 20 % gegenüber dem Niveau von

1990 zu senken, sind Energieeinsparungen unerlässlich; hierzu kann die

Öffentlichkeit durch Verhaltensänderung einen Beitrag leisten.

1.1 Persönliches Verhalten [Q16]3

- Eine sehr große Mehrheit der EU-Bürger hat energieeinsparende

Maßnahmen ergriffen -

Zunächst wurden die EU-Bürger gefragt, was sie persönlich unternommen haben,

um Energie zu sparen.

Mehr als acht von zehn EU-Bürgern haben im vergangenen Jahr ihr Verhalten

geändert, um ihren Energieverbrauch zu senken. Lediglich 17 % haben keine

energiesparenden Maßnahmen getroffen.

- Bei der Energieeinsparung bevorzugen die EU-Bürger deutlich

Maßnahmen ohne finanzielle Auswirkungen: Mehr als die Hälfte hat

Einsparungen bei der Beleuchtung vorgenommen und den Einsatz

von Elektrogeräten gesenkt (55%) und mehr als vier von zehn

Befragten senkten den Verbrauch beim Heizen und/oder der

Klimatisierung (43%).

3 Q16 Haben Sie im vergangenen Jahr irgendeine der unten stehenden Maßnahmen ergriffen, um Energie zu sparen?

Page 8: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

8

- Andere vorgeschlagene Maßnahmen, die kostspieliger oder

restriktiver sind, wurden weitaus weniger häufig genannt: 19 % der

Befragten nahmen eine Wärmedämmung an ihrem Haus vor, die

Kosten verursacht. Ein kleiner Prozentsatz der EU-Bürger hat sein

Mobilitätsgewohnheiten verändert: 19 % benutzten das eigene

Fahrzeug seltener, 14 % nutzten verstärkt den öffentlichen

Verkehr und 12 % senkten ihre Fahrgeschwindigkeit. Allerdings

tauschten nur 6 % der EU-Bürger ihr Fahrzeug gegen eines mit

niedrigerem Brennstoffverbrauch ein. Schließlich haben 7 % der EU-

Bürger Initiativen zum Energiesparen am Arbeitsplatz angeregt.

Seit diese Frage im April/Mai 2006 zum ersten Mal gestellt wurde, hat es zwar

Veränderungen gegeben, doch insgesamt sind die Daten relativ stabil geblieben.

So sprechen sich 7 % mehr Befragte für die am häufigsten genannte Maßnahme

aus, beim Heizen und bei der Nutzung elektrischer Haushaltsgeräte zu

sparen, wohingegen der Anteil der Befragten, die ihre Fahrgeschwindigkeit

spürbar gesenkt haben, deutlich gesunken ist (12 %, -4 Punkte). Die andere

deutliche Veränderung betrifft den niedrigeren Anteil der Befragten, die angaben,

keine energiesparenden Maßnahmen ergriffen zu haben (Rückgang von 21 % auf

17 %): Das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Energieeinsparungen scheint

gewachsen zu sein.

Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten

Eine erste Analyse nach Ländergruppen offenbart Unterschiede im

Verhalten zwischen den vor 2004 beigetretenen Ländern4 und den ab

2004 beigetretenen Ländern5. Während 46 % der Befragten in den vor 2004

beigetretenen Ländern im vergangenen Jahr beim Heizen und/oder bei der

Klimatisierung gespart haben, sind nur ein Drittel der Befragten in den

2004/2007 beigetretenen Ländern (33 %) diesem Beispiel gefolgt. Ferner hat

mehr als jeder Fünfte in den vor 2004 beigetretenen Ländern sein Fahrzeug

weniger benutzt (21 %), verglichen mit lediglich 11 % in den 2004/2007

beigetretenen Ländern. Allerdings hat ein Viertel der Befragten in den 2004/2007

beigetretenen Ländern eine Wärmedämmung an seinen Häusern

angebracht, gegenüber 17 % der Befragten in den vor 2004 beigetretenen

Ländern.

4 Die folgenden Länder gehörten der EU bereits vor Mai 2004 an: Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Irland, Italien Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Finnland, Schweden und das Vereinigte Königreich. In der vorliegenden Erhebung werden sie als „vor 2004 beigetretene Länder“, bezeichnet. 5 Länder, die im Mai 2004 bzw. im Januar 2007 der EU beitraten, sind Bulgarien, die Tschechische Republik, Estland, Republik Zypern, Litauen, Lettland, Ungarn, Malta, Polen, Rumänien, Slowenien und Slowakei. In der vorliegenden Erhebung werden sie als „2004/2007 beigetretene Länder“ bezeichnet.

Page 9: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

9

Trotz einiger Abweichungen zwischen den Mitgliedstaaten haben

mindestens drei Viertel der Befragten in allen Ländern energiesparende

Maßnahmen ergriffen. In Malta haben nahezu sämtliche Einwohner

energiesparende Maßnahmen durchgeführt (97 %). Eine besonders hohe Zahl von

Befragten in Luxemburg (92 %) und Schweden und Slowenien (jeweils 90 %)

haben ebenfalls energiesparende Maßnahmen getroffen. Demgegenüber war in

Spanien (21 %), Lettland (22 %), Rumänien (23 %) und Griechenland (24 %),

alles Länder, die mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben,

die Wahrscheinlichkeit am geringsten, dass die Befragten Anstrengungen zur

Energieeinsparung unternommen haben.

Im Einzelnen stellt sich das Bild wie folgt dar:

- In Malta (87 %), Portugal (76 %), Slowenien (70 %) und Zypern (67 %)

haben mehr als zwei Drittel der Befragten bei der Beleuchtung und bei

der Nutzung von elektrischen Haushaltsgeräten gespart, im

Vergleich zu weniger als der Hälfte in Irland, Italien, Frankreich, den

Niederlanden, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Belgien.

Insgesamt hat eine absolute Mehrheit der Befragten in 20 Mitgliedstaaten

bei der Beleuchtung und der Nutzung von elektrischen Haushaltsgeräten

gespart.

- Über die Hälfte der Befragten in Malta (68 %), Deutschland (59 %),

Luxemburg (57 %) und Slowenien (53 %) hat beim Heizen und/oder

der Klimatisierung gespart. Dagegen ist der Anteil der Befragten in den

baltischen Staaten, die in diesem Bereich gespart haben, sehr viel

niedriger: Lettland 8 %, Litauen 10 % und Estland 18 %.

- In Luxemburg, Deutschland, Schweden, Österreich und Frankreich hat

mindestens ein Viertel der Befragten den privaten Pkw seltener

benutzt, um Energie zu sparen. Bei Befragten in Bulgarien, Polen und

Rumänien war die Wahrscheinlichkeit am geringsten, dass sie in diesem

Bereich gespart haben.

- In der verstärkten Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel spiegeln sich

die Trends bei der Nutzung des privaten Pkw wider, was einleuchtend ist,

da das eine die Folge des anderen sein kann: Daher ist die

Wahrscheinlichkeit größer, dass Befragte in Luxemburg und Schweden

verstärkt öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Umgekehrt ist die

Wahrscheinlichkeit, dass Befragte in Irland, Portugal und Zypern ihr

Verhalten in ähnlicher Weise geändert haben, am geringsten.

Page 10: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

10

Cut down on lighting and the use of domestic electrical

appliances

Cut down on heating or/ and air conditioning

Used your car lessInsulated your house (walls, windows, etc.)

Used public transport more

Reduced your driving speed

Took initiatives to save energy at work

Changed your car to another one which uses less fuel

None

EU27 55% 43% 19% 19% 14% 12% 7% 6% 17%

PRE-2004 54% 46% 21% 17% 15% 14% 8% 7% 17%

POST-2004/07 59% 33% 11% 25% 10% 5% 6% 4% 18%

BE 48% 50% 22% 29% 16% 18% 10% 11% 14%

BG 53% 46% 10% 19% 11% 2% 5% 2% 19%

CZ 45% 30% 14% 30% 14% 5% 5% 5% 20%

DK 64% 38% 19% 23% 12% 13% 13% 14% 17%

DE 64% 59% 26% 16% 15% 18% 8% 11% 15%

EE 55% 18% 17% 40% 17% 5% 10% 6% 12%

IE 51% 52% 24% 24% 10% 13% 9% 7% 18%

EL 56% 50% 22% 7% 10% 8% 4% 2% 24%

ES 58% 38% 16% 5% 15% 11% 6% 2% 21%

FR 46% 46% 25% 21% 13% 23% 7% 6% 16%

IT 49% 33% 14% 16% 10% 5% 6% 5% 20%

CY 67% 55% 20% 13% 3% 8% 6% 6% 19%

LV 61% 8% 11% 23% 12% 4% 6% 4% 22%

LT 62% 10% 12% 30% 14% 4% 8% 6% 18%

LU 62% 57% 30% 26% 30% 25% 13% 13% 8%

HU 65% 42% 13% 25% 12% 5% 4% 1% 11%

MT 87% 68% 15% 6% 15% 11% 19% 7% 3%

NL 46% 46% 20% 18% 16% 13% 9% 7% 16%

AT 50% 40% 25% 18% 18% 13% 10% 6% 18%

PL 65% 30% 9% 20% 9% 5% 6% 5% 15%

PT 76% 33% 11% 16% 4% 4% 5% 2% 12%

RO 54% 33% 9% 28% 10% 3% 6% 2% 23%

SI 70% 53% 22% 35% 15% 17% 10% 10% 10%

SK 45% 42% 11% 37% 7% 4% 8% 6% 18%

FI 53% 31% 24% 16% 16% 10% 4% 7% 19%

SE 63% 32% 26% 15% 29% 16% 13% 14% 10%

UK 50% 50% 24% 25% 21% 14% 10% 9% 16%

QA16 During the past year, have you done any of the following to save energy?- MULTIPLE ANSWERS POSSIBLE -

Highest percentage per countryHighest percentage by item

Lowest percentage per country

Lowest percentage by item

Page 11: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

11

Soziodemografische Analyse

Die Ergebnisse dieser Umfrage offenbaren soziodemografische Unterschiede:

- Geschlechtsspezifische Unterschiede sind nicht signifikant, obwohl

bei Frauen die Wahrscheinlichkeit etwas höher ausgeprägt ist, dass sie bei

der Beleuchtung und der Nutzung von elektrischen Haushaltsgeräten sowie

beim Heizen und/oder der Klimatisierung sparen. Dagegen ändern Männer

offenbar eher ihre Reisegewohnheiten, insbesondere im Hinblick auf die

Benutzung des eigenen Fahrzeugs.

- Das Alter der Befragten ist ein aussagekräftigeres Kriterium: Je

jünger die Befragten sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass

sie ihr Verhalten geändert haben, obwohl sie in Bezug auf

Umweltbewusstsein häufig vorangehen, wohingegen bei Befragten der

Altersgruppe 40 bis 54 Jahre die Wahrscheinlichkeit, dass sie

energiesparende Maßnahmen ergreifen, am höchsten ist.

- Bildungsunterschiede haben relativ wenig Einfluss: Wir haben

einfach festgestellt, dass Befragte, die die Schule am frühesten verlassen

haben, weniger bereit schienen, ihre Verkehrsgewohnheiten zu ändern.

- Schließlich sind die Befragten, die die größten finanziellen Probleme

haben, auch diejenigen, die die größten Einsparungen

vorgenommen haben, sowohl bei der Beleuchtung und der Nutzung

elektrischer Haushaltsgeräte als auch beim Heizen und/oder der

Klimatisierung. Das ist recht einleuchtend, da sich diese

Energieeinsparungen unmittelbar als Kosteneinsparungen niederschlagen.

Allerdings haben sie offenbar in etwas geringerem Maße ihre

Fahrgewohnheiten geändert, weil sie ihr Fahrzeug möglicherweise zu

Arbeitszwecken nutzen.

Page 12: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

12

Cut down on lighting and the use of

domestic electrical appliances

Cut down on heating or/ and air conditioning

Used your car less

Insulated your house (walls,

windows, etc.)

Used public transport more

Reduced your driving speed

Took initiatives to save energy

at work

Changed your car to another one

which uses less fuel

None

EU27 55% 43% 19% 19% 14% 12% 7% 6% 17%

Male 53% 41% 21% 20% 13% 14% 7% 7% 18%

Female 57% 44% 17% 18% 14% 10% 7% 6% 16%

15-24 44% 33% 12% 11% 21% 5% 5% 4% 27%

25-39 56% 43% 19% 18% 13% 13% 9% 8% 16%

40-54 58% 46% 21% 21% 12% 15% 11% 7% 15%

55 + 57% 44% 20% 21% 13% 11% 4% 6% 16%

15- 57% 43% 16% 16% 10% 9% 4% 4% 19%

16-19 55% 44% 20% 19% 11% 12% 7% 6% 17%

20+ 57% 46% 24% 24% 17% 16% 11% 9% 13%

Still studying 46% 32% 10% 11% 26% 5% 5% 3% 26%

Most of the time 58% 47% 15% 15% 12% 10% 4% 4% 19%

From time to time 55% 43% 17% 16% 13% 10% 6% 5% 18%

Almost never 55% 43% 21% 21% 14% 13% 8% 8% 16%

Difficulties paying bills

QA16 During the past year, have you done any of the following to save energy?- MULTIPLE ANSWERS POSSIBLE -

Gender

Age

Education (End of)

Page 13: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

13

1.2 Maßnahmen zur Senkung der nergiekostenabrechnungen

[Q18]6

- Die umfassende Einführung von intelligenten

Energieverbrauchszählern wird als das wirksamste Mittel zur

Senkung der Energiekostenabrechnungen angesehen -

Die EU-Bürger wurden gebeten, über ihre individuellen Maßnahmen hinaus

Maßnahmen zu nennen, die ihrer Meinung nach am wirksamsten ihre

Energierechnungen senken würden. Sie wurden aufgefordert, die zwei aus den

vom Europäischen Parlament empfohlenen vier Maßnahmen auszuwählen, die

ihnen die Möglichkeit bieten würden, ihre Energiekostenabrechnungen zu senken.

Nahezu die Hälfte der Unionsbürger (47 %) ist der Ansicht, dass die umfassende

Einführung von intelligenten Energiezählern eine wirksame Möglichkeit zur

Senkung der Energiekostenabrechnungen darstellt. Vier von zehn Befragten

sprachen sich für Steuervergünstigungen für Verbraucher, die die

Energieeffizienz ihres Haushalts verbessern, aus (40 %) und über ein Drittel

vertritt die Auffassung, dass der Wettbewerb zwischen den Energieanbietern

ebenfalls dazu beitragen würde, ihre Energiekostenabrechnungen zu senken

(36 %). Schließlich gab über ein Viertel der Unionsbürger an, dass eine

einfachere und verständlichere Gestaltung der

Energiekostenabrechnungen helfen würde, die Kosten zu senken (23 %).

6 Q18 Welche zwei der folgenden Maßnahmen würde es Ihnen als Energieverbraucher erlauben, Ihre Energiekostenabrechnungen zu senken?

Page 14: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

14

Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten

Die Analyse der Ergebnisse nach dem Zeitpunkt des Beitritts zur

Europäischen Union offenbart einige Unterschiede. Befragte in den vor

2004 beigetretenen Ländern nennen offenbar eher als Befragte in den neuen EU-

Mitgliedstaaten die umfassende Einführung von intelligenten

Energiezählern und Steuererleichterungen (49 % bzw. 41 % gegenüber

42 % und 35 %). Dagegen sprechen sich Befragte in den nach 2004/2007

beigetretenen Ländern offenbar eher für Wettbewerb zwischen den

Energieanbietern aus (40 % gegenüber 34 %), den sie unter den Maßnahmen,

die ihre Energiekostenabrechnungen wahrscheinlich senken würden, an zweiter

Stelle nennen.

Im Übrigen liefern die Ergebnisse zu dieser Frage ein recht gemischtes,

von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat unterschiedliches Bild. Ein

bedeutender Anteil der Befragten unterstützt die vier Maßnahmen. Im

Einzelnen stellt sich das Bild wie folgt dar:

- Vierzehn Länder befürworten die umfassende Einführung von

intelligenten Energiezählern, die den Verbrauchern die Möglichkeit

bieten, Energie im Haushalt dann zu nutzen, wenn sie preiswerter ist und

den Energieverbrauch zu regulieren: Diese Maßnahme wurde am

häufigsten in Italien, Schweden, Dänemark, Österreich, Portugal, der

Tschechischen Republik, Irland, Griechenland, Ungarn, im Vereinigten

Königreich, in Estland (in gleichem Maße wie Wettbewerb zwischen den

Energieanbietern), Polen und Spanien genannt. Obwohl es sich nicht um

den am häufigsten genannten Vorschlag handelte, sprachen sich doch

über 50 % der Befragten in Zypern, Slowenien und in den Niederlanden

für die Nutzung intelligenter Energiezähler aus.

- In sieben anderen Ländern waren Steuerermäßigungen für

Verbraucher, die die Energieeffizienz ihrer Haushalte verbessern

(und damit unnötigen Energieverbrauch einschränken), die am häufigsten

genannte Maßnahme, und zwar in Zypern, den Niederlanden, in Malta,

Slowenien, Finnland, Luxemburg und Frankreich.

- Sieben andere Mitgliedstaaten halten den Wettbewerb zwischen den

Energieanbietern für das beste Mittel, die Energiekostenabrechnungen

zu senken: Slowakei, Litauen, Lettland, Deutschland, Rumänien, Belgien

und Estland (in gleichem Maße wie die umfassende Einführung von

intelligenten Energiezählern).

Page 15: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

15

- Schließlich scheint es in Bulgarien ein Problem mit komplizierten

Energiekostenabrechnungen zu geben, da 45 % der Befragten an erster

Stelle anführten, dass die Energiekostenabrechnungen gesenkt werden

könnten, wenn sie einfacher und verständlicher gestaltet würden.

Dagegen wurde diese Maßnahme in 24 der 27 Mitgliedstaaten an letzter

Stelle genannt. Neben Bulgarien waren Österreich und das Vereinigte

Königreich die einzigen beiden Länder, in denen diese Maßnahme nicht

den letzten Platz belegte.

Page 16: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

16

Widespread installation of “smart” energy meters in each household

Tax breaks for consumers who improve the energy efficiency of their household

Creating the conditions for different energy providers to compete

Making energy bills simpler and easier to understand

EU27 47% 40% 36% 23%

PRE-2004 49% 41% 34% 23%

POST-2004/07 42% 35% 40% 24%

BE 46% 40% 42% 32%

BG 41% 29% 42% 45%

CZ 51% 36% 41% 21%

DK 58% 55% 29% 27%

DE 47% 39% 49% 28%

EE 42% 27% 42% 21%

IE 49% 42% 36% 21%

EL 48% 41% 46% 27%

ES 40% 36% 36% 26%

FR 49% 53% 33% 14%

IT 59% 34% 29% 17%

CY 57% 64% 37% 19%

LV 33% 43% 52% 11%

LT 36% 37% 54% 16%

LU 47% 54% 32% 11%

HU 48% 43% 33% 23%

MT 37% 59% 36% 23%

NL 52% 59% 20% 18%

AT 54% 46% 29% 33%

PL 41% 34% 36% 22%

PT 52% 22% 42% 15%

RO 37% 32% 44% 24%

SI 54% 57% 35% 20%

SK 46% 30% 55% 19%

FI 45% 56% 39% 19%SE 59% 51% 37% 20%UK 44% 39% 20% 27%

Highest percentage per country

Highest percentage by item

Lowest percentage per country

Lowest percentage by item

QA18 According to you as an energy consumer, which two of the following measures would allow you to de crease your energy bills?- MAX. 2 ANSWERS -

Page 17: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

17

Soziodemografische Analyse

Die soziodemografische Analyse sorgt für mehr Klarheit über Unterschiede

zwischen den Bevölkerungsgruppen.

- Männer ziehen offenbar etwas stärker als Frauen in Betracht, dass

Steuermäßigungen und Wettbewerb zwischen Energieanbietern dazu

beitragen können, die Energiekostenabrechnungen zu senken. Im

Allgemeinen weisen die Antworten kaum geschlechtsspezifische

Unterschiede auf.

- Obwohl sich auch das Alter nur relativ begrenzt auf die Antworten

auswirkt, sind trotzdem einige Unterschiede festzustellen: Ältere Bürger

ziehen offenbar seltener als der Durchschnitt der Bevölkerung in

Erwägung, dass die umfassende Einführung intelligenter Energiezähler,

Steuerermäßigungen und Wettbewerb zwischen Energieanbietern ihre

Energiekostenabrechnungen senken würden. Dagegen neigen sie eher zu

der Ansicht, dass einfachere Abrechnungen helfen könnten, sie zu senken:

Offenbar haben sie größere Schwierigkeiten als andere Altersgruppen, ihre

Energiekostenabrechnungen zu verstehen.

- Der Bildungsgrad ist ein aussagekräftigeres Kriterium: Ähnlich wie ältere

Bürger sprechen sich die Befragten mit dem niedrigsten Bildungsgrad

offenbar weniger für die verschiedenen Maßnahmen aus, allerdings mit

Ausnahme der einfacheren Gestaltung der Energiekostenabrechnungen,

die sie eher nennen.

- Finanzielle Schwierigkeiten führen ebenfalls zu Unterschieden,

insbesondere was den Vorschlag von Steuererleichterungen für

Verbraucher angeht, die die Energieeffizienz ihrer Haushalte verbessern:

43 % der Befragten, die fast ständig Probleme mit der Begleichung ihrer

Energiekostenabrechnungen haben, nennen diesen Punkt im Vergleich zu

32 % der Befragten, die solche Schwierigkeiten so gut wie gar nicht

kennen.

Page 18: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

18

Widespread installation of “smart” energy meters in each household

Tax breaks for consumers who improve the energy

efficiency of their household

Creating the conditions for different energy providers

to compete

Making energy bills simpler and easier to

understand

EU27 47% 40% 36% 23%

Male 47% 42% 37% 22%

Female 48% 38% 34% 24%

15-24 48% 38% 35% 20%

25-39 50% 43% 38% 20%

40-54 50% 42% 37% 22%

55 + 43% 36% 33% 27%

15- 42% 33% 32% 28%

16-19 48% 39% 37% 24%

20+ 51% 47% 37% 18%

Still studying 48% 39% 36% 19%

QA18 According to you as an energy consumer, which two of the following measures would allow you to de crease your energy bills?- MAX. 2 ANSWERS -

Age

Education (End of)

Gender

Page 19: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

19

2. DER EINFLUSS DER ENERGIEPREISE AUF DEN

KAMPF GEGEN ARMUT UND AUSGRENZUNG

Mehrere Eurobarometer-Umfragen, die im Namen des Europäischen Parlaments

durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Bekämpfung von Armut und

sozialer Ausgrenzung bei weitem das wichtigste Thema darstellt, mit dem sich

das Europäische Parlament nach Auffassung der Unionsbürger befassen soll7;

daher ist es aufschlussreich zu sehen, ob sie der Ansicht sind, dass Maßnahmen

in Bezug auf die Energiepriese positive Auswirkungen haben könnten.

Die EU-Bürger wurden deshalb um ihre Meinungen zu dieser Frage gebeten.

Zunächst wurden sie darauf hingewiesen, dass derzeit 116 Millionen Europäer von

Armut und Ausgrenzung bedroht sind8.

- Eine deutliche Mehrheit der EU-Bürger ist der Ansicht, dass spezifische

Maßnahmen in Bezug auf die Energiepreise einen Beitrag im Kampf

gegen Armut und Ausgrenzung leisten können -

Über vier von zehn EU-Bürgern vertreten die Auffassung, dass eine spezifische

Energietarifpolitik dazu beitragen könnte, sozial schwache Bürger vor Armut und

Ausgrenzung zu schützen (62 %, darunter 24 %, die fest davon überzeugt sind

und mit „Ja, auf jeden Fall“ geantwortet haben).

Dennoch hat sich eine beträchtliche Minderheit der EU-Bürger skeptischer

geäußert: Fast ein Drittel ist nicht der Ansicht, dass eine Anpassung der

Energiepreise sozial schwache Bürger davor bewahren würde, in Armut und

Ausgrenzung abzurutschen (32 %).

7 Siehe insbesondere: Europäer und die Krise: http://www.europarl.europa.eu/parliament/public/staticDisplay.do?language=EN&refreshCache=yes&pageRank=4&id=40 8 Q20 116 Millionen EU-Bürger (also fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung der EU) sind von Armut und Ausgrenzung bedroht. Sind Sie der Meinung, dass spezifische Maßnahmen in Bezug auf Energietarife dazu beitragen könnten, ein Abrutschen dieser Menschen in Armut und Ausgrenzung zu vermeiden?

Page 20: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

20

Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten

Zu dieser Frage sind die Unterschiede zwischen den Ländern deutlicher

ersichtlich. Die Ergebnisse nach Ländergruppen lassen ziemlich deutlich

ausgeprägte Unterschiede erkennen: In den Ländern des Euro-

Währungsgebiets ist eine Mehrheit der Befragten der Meinung, dass spezifische

Maßnahmen in Bezug auf die Energiepreise dazu beitragen könnten, ein

Abrutschen der gefährdetsten Menschen in Armut und Ausgrenzung zu vermeiden

(58 %), wohingegen eine starke Minderheit bezweifelt, dass eine solche Politik

darauf Einfluss haben könnte (38 %). Die Meinungen in den Ländern außerhalb

des Euro-Währungsgebiets sind sogar noch eindeutiger. (67 % sind der

Meinung, dass Maßnahmen in Bezug auf die Energiepreise helfen könnten,

gefährdete Menschen zu schützen, wohingegen 25 % dem widersprechen). Zu

dieser Frage gibt es in den Mitgliedstaaten unterschiedliche Auffassungen:

- Der Anteil der Befragten, die die Meinung vertreten, dass eine spezifische

Energietarifpolitik einigen Menschen helfen könnte, nicht in Armut und

Ausgrenzung abzurutschen, reicht von 83 % in Malta bis 36 % in

Dänemark. Das Spektrum der Antworten ist daher breit gestaffelt, auch

wenn eine Mehrheit der Befragten den Vorschlag befürwortet.

Page 21: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

21

- In 23 der 27 Mitgliedstaaten ist eine Mehrheit der Meinung, dass

niedrigere Energiepreise positive Auswirkungen auf die Bekämpfung von

Armut und Ausgrenzung haben könnten. Lediglich vier Länder heben sich

gegen diesen allgemeinen Trend ab: Dänemark (50 % der Befragten

antworteten mit Nein), Finnland (52 %), Deutschland (54 %) und die

Niederlande (56 %). Abgesehen von den nordischen Ländern, von denen

alle drei zu den Ländern gehören, in denen positive Auswirkungen eines

spezifischen Energietarifs auf den Kampf gegen Armut und Ausgrenzung

am stärksten bezweifelt werden, lässt sich zwischen den anderen EU-

Ländern keine wirkliche Einheitlichkeit in geografischer Hinsicht feststellen:

So sind beispielsweise die in den Benelux-Ländern verzeichneten

Antworten relativ unterschiedlich, ebenso wie die Antworten in den

baltischen Staaten.

Page 22: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

22

Auffällig ist, dass die Antworten offenbar nicht vom tatsächlichen Reichtum der

Länder in Bezug auf das BIP beeinflusst werden: Das Pro-Kopf-BIP hat nahezu

keinen Einfluss auf das Ergebnis. Malta, das Land, in dem die Befragten am

stärksten in Betracht ziehen, dass spezifische Maßnahmen in Bezug auf die

Energiepreise den Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung beeinflussen

könnten (83 %), weist ein Pro-Kopf-BIP unter dem europäischen Durchschnitt

auf. Allerdings folgt auf Malta hinsichtlich dieser Bewertung das Vereinigte

Königreich (78 %), das ein überdurchschnittlich hohes Pro-Kopf-BIP innerhalb der

EU aufweist. Am anderen Ende der Skala stehen die Länder, in denen man am

wenigsten von der Wirksamkeit eines spezifischen Energietarifs überzeugt ist,

darunter die Niederlande (41 %) mit einem hohen Pro-Kopf-BIP (dem

vierthöchsten in der Europäischen Union) und Estland (51 %), das auf dem 22.

Platz in der Rangfolge nach dem Pro-Kopf-BIP in der EU steht. Es ist daher

möglich, dass die Ergebnisse zu dieser Frage eher von den tatsächlichen

Energietarifen in den verschiedenen Ländern beeinflusst werden.

.

.

.

.

..

.

.

.

.

..

.

. .

.

.

.. . . .

.

..

.

. .

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%

GD

P p

er

cap

ita (i

n th

ou

san

ds

of

eu

ros/

he

ad

)

% Yes

LU

DK

CZ

BE

FR

IEAT

SEFI

DE

NL

LV PL LTRO

PT

CY

MT

UK

SI

BG

HU

SK

EL

EU27ES

EE

IT

*GDP per capita results: Eurostat 2008

Page 23: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

23

Soziodemografische Analyse

In Bezug auf diese Frage sind soziodemografische Unterschiede nur

sehr schwach ausgeprägt: In allen Bevölkerungsgruppen ist eine stabile

Mehrheit der Befragten der Meinung, dass ein spezifischer Energietarif dazu

beitragen könnte, dass gefährdete Menschen nicht in Armut und soziale

Ausgrenzung abrutschen.

- Dagegen scheint der Lebensstandard der Befragten eine Rolle zu

spielen. Personen, die fast ständig Schwierigkeiten mit der Begleichung

der Energiekostenabrechnungen haben und am unmittelbarsten von einem

solchen Energietarif profitieren könnten, sind am ehesten der Meinung,

dass eine solche Maßnahme dazu beitragen könnte, ein Abrutschen der

gefährdetsten Menschen in Armut und soziale Ausgrenzung zu verhindern.

Befragte, denen diese Probleme so gut wie unbekannt sind, neigen etwas

weniger als der Durchschnitt zu der Auffassung, dass Sondertarife

gefährdete Personen vor einem Abrutschen in Armut und soziale

Ausgrenzung schützen würden.

Total 'Yes' Total 'No' Don't know

EU27 62% 32% 6%

Most of the time 67% 26% 7%

From time to time 65% 30% 5%

Almost never 59% 36% 5%

QA20 Do you think that specific energy tariff measures could contribute toavoiding these people falling into poverty and excl usion?

Difficulties paying bills

Page 24: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

24

3. MEINUNGEN DER EU-BÜRGER ZU EINER

GEMEINSAMEN ENERGIEPOLITIK

3.1 Das Ziel der EU

- Eine große Mehrheit der EU-Bürger stimmt zu, dass das Ziel, den

Energieverbrauch bis 2020 um 20 % zu senken, in allen EU-

Mitgliedstaaten zwingend vorgeschrieben werden muss -

Mehr als acht von zehn EU-Bürgern sprechen sich dafür aus, dass das von der

Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten festgelegte Ziel, den

Energieverbrauch bis 2020 um 20 % zu senken9, in allen 27 Mitgliedstaaten

zwingend vorgeschrieben werden muss. Eine ausführliche Analyse der Antworten

zeigt, dass fast die Hälfte der EU-Bürger entschieden dafür eintritt, dieses Ziel

zwingend vorzuschreiben: 48 % antworteten mit „Ja, auf jeden Fall“ im Vergleich

zu 33 %, die mit „Ja, wahrscheinlich“ antworteten. Lediglich 14 % der Befragten

sprechen sich nicht dafür aus, dieses Ziel für alle EU-Mitgliedstaaten zwingend

vorzuschreiben (10 %: „Nein, wahrscheinlich nicht“ und 4 %: „Nein, keinesfalls“).

9 Q17 Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben sich das Ziel gesetzt, den Energieverbrauch bis 2020 um 20 % zu senken. Glauben Sie, dass dieses Ziel in allen EU-Mitgliedstaaten zwingend vorgeschrieben werden muss, damit es erreicht werden kann?

Page 25: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

25

Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten

Die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten sind relativ gering: In

allen Ländern sind mindestens sieben von zehn Befragten der Meinung,

dass das Ziel, den Energieverbrauch zu senken, für alle Mitgliedstaaten

zwingend vorgeschrieben werden muss. Allerdings bestehen Unterschiede im

Hinblick darauf, in welchem Umfang dieser Vorschlag unterstützt wird. Der

Zeitpunkt des EU-Beitritts ist dabei ein Aspekt: Über die Hälfte der Befragten in

den vor 2004 beigetretenen Ländern ist der festen Überzeugung, dass das Ziel

der EU und ihrer Mitgliedstaaten, den Energieverbrauch bis 2020 um 20 % zu

senken, für alle Mitgliedstaaten zwingend vorgeschrieben werden muss (51 %

antworteten mit „Ja, auf jeden Fall“, während 30 % mit „Ja, wahrscheinlich“

antworteten). Die Befragten in den 2004/2007 beigetretenen Ländern sind

weniger sicher; 37 % antworteten mit „Ja, auf jeden Fall“, während 42 % mit „Ja,

wahrscheinlich“ antworteten. Weitaus größere Unterschiede bestehen zwischen

den Mitgliedstaaten:

- Der Anteil der Antworten „Ja, auf jeden Fall“ unterscheidet sich zwischen

den einzelnen Ländern beträchtlich voneinander. Mindestens sechs von

zehn Befragten in Schweden (60 % antworteten mit „Ja, auf jeden Fall“),

Slowenien (63 %), Belgien (64 %), Frankreich (65 %), Zypern (66 %) und

am deutlichsten in Luxemburg (74 %) sind überzeugt, dass das Ziel, bis

2020 den Energieverbrauch um 20 % zu senken, für alle EU-

Mitgliedstaaten zwingend vorgeschrieben werden muss.

- Im Gegensatz dazu antwortete nur ein Drittel oder weniger der Befragten

in Österreich (32 %), Irland (29 %), Portugal (28 %) und der

Tschechischen Republik (26 %) gleichermaßen entschieden auf diese

Frage. Trotz dieser Unterschiede im Grad der Unterstützung bleibt die

Tatsache bestehen, dass eine sehr große Mehrheit der Meinung ist, dass

allen Ländern zwingend vorgeschrieben werden sollte, das Ziel, bis 2020

den Energieverbrauch zu senken, zu erreichen.

Page 26: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

26

Soziodemografische Analyse

Die soziodemografische Analyse offenbart kaum Unterschiede: In allen

Bevölkerungsgruppen spricht sich eine große Mehrheit der Befragten dafür aus,

das Ziel, den Energieverbrauch bis 2020 um 20 % zu senken, für alle EU-

Mitgliedstaaten zwingend vorzuschreiben.

Page 27: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

27

3.2 Die wichtigsten Vorteile eines integrierten

Energieversorgungsnetzes in Europa [Q19]10

- Der wichtigste Vorteil eines integrierten Energieversorgungsnetzes

würde in der Senkung der Energiekosten bestehen -

Bei der Befragung zu den möglichen Vorteilen der Bildung eines integrierten

Energieversorgungsnetzes in Europa wurden die EU-Bürger zunächst gebeten,

den Hauptvorteil eines solchen Netzes zu nennen („an erster Stelle“, nur eine

Antwort möglich) und erst anschließend weitere Vorteile („und an zweiter Stelle“

Mehrfachnennungen möglich). Die Analyse berücksichtigt daher sowohl die erste

Antwort als auch die Gruppierung der erfolgten Mehrfachnennungen.

Ziemlich deutlich sticht ein Punkt als der wichtigste Vorteil eines integrierten

Energieversorgungsnetzes hervor (Antwort „an erster Stelle“): Die Senkung

der Energiekosten wurde von mehr als einem Drittel der Befragten an erster

Stelle genannt (36 %), und zwar weit vor den anderen Punkten. An zweiter Stelle

wurde eine bessere Nutzung der verschiedenen Energietypen, insbesondere der

erneuerbaren Energien, von einem Fünftel der Befragten (20 %) genannt, gefolgt

von einer sicheren Energieversorgung (16 %), einem stärkeren Gewicht der EU

beim Aushandeln wichtiger Verträge mit Drittstaaten oder Staatengruppen

(10 %) und schließlich einer Zunahme der Solidarität unter den EU-

Mitgliedstaaten (8 %).

10 Q19 Statt eines integrierten Energieversorgungsnetzes bestehen in der EU 27 einzelstaatliche Netze. Was wären Ihrer Meinung nach die wichtigsten Vorteile der Bildung eines solchen Netzes? Firstly? (ONE ANSWER ONLY) And then? (MULTIPLE ANSWERS POSSIBLE)

Page 28: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

28

Diese Reihenfolge wird bei der Analyse aller zusammengefassten

Antworten beibehalten (Antworten, „an erster Stelle“; „an zweiter Stelle“).

Nahezu sechs von zehn Befragten nannten die Senkung der Energiekosten

(59 %) vor einer besseren Nutzung der verschiedenen Energietypen, wie

beispielsweise der erneuerbaren Energien (47 %), als die wichtigsten Vorteile

eines integrierten Energieversorgungsnetzes in Europa. Die Sicherheit der

Energieversorgung wurde von etwas über einem Drittel der Befragten (35 %)

hervorgehoben, wohingegen 28 % das stärkere Gewicht für die EU beim

Aushandeln von wichtigen Verträgen mit Drittstaaten betonten. Schließlich ist ein

Viertel der EU-Bürger der Meinung, dass ein integriertes Energieversorgungsnetz

zu einer Zunahme der Solidarität unter den EU-Mitgliedstaaten führen würde.

Der Anteil der Antworten „Weiß nicht“ ist bei dieser Frage ziemlich gering (9 %),

was darauf hinweist, dass die Befragten von den Vorteilen, die ein europäisches

Energieversorgungsnetz mit sich bringen würde, überzeugt sind.

Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten

Das Gewicht der Antworten ist in den einzelnen Mitgliedstaaten zwar

unterschiedlich, doch wird in den meisten die Senkung der Energiekosten an

erster Stelle genannt.

- In 21 Mitgliedstaaten wird die Senkung der Energiekosten als der

Hauptvorteil der Errichtung eines integrierten Energieversorgungsnetzes

in Europa angesehen. In Slowenien wurde dieser Punkt gleichwertig mit

einer besseren Nutzung erneuerbarer Energieträger eingestuft (58 % in

beiden Fällen).

- Allerdings wird in sechs Ländern eine bessere Nutzung der

verschiedenen Energiearten, insbesondere erneuerbarer Energien, an

erster Stelle genannt: Dänemark (66 %), Schweden (63 %), Österreich

(59 %), Deutschland (54 %), Niederlande (51 %) und Finnland (45 %).

Hierbei handelt es sich um die Länder, in denen das Bewusstsein für die

Frage der erneuerbaren Energieträger traditionell am stärksten ausgeprägt

ist.11

- In Österreich (54 %) und in Griechenland (50 %) ist mindestens die Hälfte

der Befragten der Meinung, dass ein integriertes Energieversorgungsnetz

in Europa zu einer sicheren Energieversorgung beitragen würde. Dieser

Punkt wurde auch sehr häufig in Deutschland (49 %), Bulgarien (48 %)

und Malta (47 %) genannt.

11 Siehe insbesondere EB Standard 74. 2.4: Prioritäten im Energiebereich: http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/eb/eb74/eb74_eu20_en.pdf.

Page 29: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

29

- Schließlich sind die Befragten in Zypern (41 %) und Frankreich (40 %)

offenbar am ehesten der Meinung, dass durch ein integriertes

Energieversorgungsnetz in Europa die Solidarität unter den

Mitgliedstaaten zunehmen würde. Die Befragten in Slowenien (40 %)

und Deutschland (39 %) vertreten offenbar eher die Meinung, dass ein

europäisches Energieversorgungsnetz das Gewicht der EU beim

Aushandeln wichtiger Verträge vergrößern würde.

Decrease in energy costs

Better use of varying types of energy,

particularly use of renewables

Safer delivery of energy

Greater capacity for the EU to negotiate major contracts with

countries outside its borders or with regional networks as the

Mediterranean or Baltic networks

Increased solidarity among the EU Member

States

EU27 59% 47% 35% 28% 25%

BE 69% 43% 24% 31% 38%

BG 51% 44% 48% 24% 26%

CZ 65% 57% 28% 29% 26%

DK 43% 66% 29% 34% 23%

DE 51% 54% 49% 39% 31%

EE 48% 38% 34% 23% 18%

IE 72% 55% 33% 32% 24%

EL 71% 54% 50% 32% 27%

ES 66% 46% 42% 21% 20%

FR 50% 45% 18% 29% 40%

IT 70% 51% 37% 26% 20%

CY 75% 62% 45% 22% 41%

LV 58% 33% 39% 19% 24%

LT 52% 37% 42% 19% 23%

LU 49% 45% 24% 31% 28%

HU 73% 51% 35% 28% 18%

MT 55% 35% 47% 31% 19%

NL 50% 51% 26% 32% 24%

AT 56% 59% 54% 37% 38%

PL 62% 40% 41% 19% 22%

PT 72% 47% 34% 15% 26%

RO 70% 44% 37% 25% 28%

SI 58% 58% 31% 40% 33%

SK 67% 52% 41% 25% 23%

FI 39% 45% 38% 28% 16%

SE 34% 63% 31% 32% 24%

UK 55% 36% 27% 23% 12%

QA19T Main advantages of putting in place a EU inte grated energy network

Highest percentage per countryHighest percentage by item

Lowest percentage per country

Lowest percentage by item

Page 30: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

30

Soziodemografische Analyse

Die soziodemografische Analyse offenbart mehrere, wenn auch nur geringfügige,

Unterschiede.

- Die Befragten mit dem höchsten Bildungsgrad sind offenbar etwas

deutlicher der Meinung, dass die Errichtung eines integrierten

Energieversorgungsnetzes in Europa zu einer besseren Nutzung

erneuerbarer Energien führen würde; dagegen verweisen diejenigen mit

dem niedrigsten Bildungsgrad eher auf die Senkung der Energiekosten und

die sichere Energieversorgung.

- Personen, die fast ständig Schwierigkeiten mit der Begleichung der

Energiekostenabrechnungen haben, nennen eher als Personen, denen

finanzielle Schwierigkeiten unbekannt sind, die Senkung der

Energiekosten, weil sie vielleicht hoffen, dass sich ein integriertes

Energieversorgungsnetz in Europa in dieser Form auswirken würde.

Decrease in energy costs

Better use of varying types of energy,

particularly use of renewables

Safer delivery of energy

Greater capacity for the EU to negotiate major contracts with countries outside its borders or with regional networks as the

Mediterranean or Baltic networks

Increased solidarity among the EU Member

States

EU27 59% 47% 35% 28% 25%

15- 64% 40% 38% 21% 22%

16-19 61% 47% 37% 28% 25%

20+ 53% 52% 32% 34% 27%

Still studying 55% 52% 33% 26% 25%

Most of the time 65% 45% 37% 23% 23%

From time to time 66% 48% 37% 26% 24%

Almost never 55% 47% 35% 30% 26%

Difficulties paying bills

QA19T Main advantages of putting in place a EU int egrated energy network

Education (End of)

Page 31: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

31

3.3 Die Einrichtung einer Europäischen Energiegemeinschaft

[Q21]12

- Die Einrichtung einer Europäischen Energiegemeinschaft würde der

Europäischen Union eine gewichtige Stimme auf der internationalen

Bühne verleihen -

So überzeugt, wie die EU-Bürger von den Vorteilen der Schaffung eines

integrierten Energieversorgungsnetzes in Europa sind, so überzeugt sind sie auch

davon, dass die Einrichtung einer Europäischen Energiegemeinschaft der EU bei

Energiefragen eine gewichtige Stimme auf der internationalen Bühne verleihen

würde. Über drei Viertel der EU-Bürger sind sich in Bezug auf den internationalen

Einfluss auf Energiefragen der Vorteile bewusst, die die Europäische Union aus

der Einrichtung einer Europäischen Energiegemeinschaft ziehen würde (78 %,

darunter 27 %, die diesem Vorschlag „voll und ganz zustimmen“). Ein kleiner Teil

der Befragten stimmt dem Vorschlag nicht zu (13 %) und 9 % äußerte keine

Meinung.

12 Q21 Das Europäische Parlament würde gerne eine Europäische Energiegemeinschaft gründen. Bitte sagen Sie mir, inwieweit Sie diesbezüglich der folgenden Aussage zustimmen oder nicht zustimmen: Die Einrichtung einer Europäischen Energiegemeinschaft würde der EU bei Energiefragen unter anderem eine gewichtige Stimme auf der internationalen Bühne verleihen.

Page 32: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

32

Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten

Bei dieser Frage zeigen sich kaum Unterschiede: Eine deutliche Mehrheit in

allen Mitgliedstaaten stimmt zu, dass die Einrichtung einer Europäischen

Energiegemeinschaft der EU eine gewichtige Stimme bei Energiefragen auf der

internationalen Bühne verleihen würde.

Breite Unterstützung wird in Belgien und Griechenland (89 % in beiden Ländern),

Malta (88 %) und Zypern (84 %) gewährt. Dagegen findet diese Aussage bei den

Befragten im Vereinigten Königreich, in Portugal, Lettland und Estland (73 % in

allen vier Ländern) und in Rumänien und der Tschechischen Republik (beide

72 %) eine etwas geringere Unterstützung.

Ein Blick auf die Antworten „stimme voll und ganz zu“ zeigt, dass sich die

Befragten in Zypern von den übrigen EU-Bürgern mit etwas unter zwei Dritteln

der Befragten, die diese Aussage stark unterstützten (64 %), abheben. Mit

einigem Abstand folgen die Befragten in Malta (46 %) und Belgien (41 %).

Dagegen fällt die entschiedenste Ablehnung sehr geringfügig aus; der Anteil

derjenigen, die „stimme überhaupt nicht zu“ antworteten, lag sogar im

Vereinigten Königreich (9 %) unter 10 %.

Page 33: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

33

Page 34: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

34

Soziodemografische Analyse

Die soziodemografischen Unterschiede sind bei dieser Frage nur geringfügig: Alle

Bevölkerungsgruppen stimmen zu, dass die Einrichtung einer Europäischen

Energiegemeinschaft der EU bei Energiefragen eine gewichtige Stimme auf der

internationalen Bühne verleihen würde. Die Befragten mit dem höchsten

Bildungsgrad (82 %) und Führungskräfte (84 %) geben offenbar etwas eher ihre

Zustimmung als sie im Durchschnitt (78 %) erteilt wird.

Total 'Agree' Total 'Disagree' Don't know

EU27 78% 13% 9%

15-24 81% 9% 10%

25-39 82% 10% 8%

40-54 79% 14% 7%

55 + 75% 14% 11%

15- 72% 13% 15%

16-19 79% 13% 8%

20+ 82% 13% 5%

Still studying 83% 8% 9%

Self- employed 78% 15% 7%

Managers 84% 12% 4%

Other white collars 81% 12% 7%

Manual workers 80% 12% 8%

House persons 73% 12% 15%

Unemployed 79% 10% 11%

Retired 73% 15% 12%

Students 83% 8% 9%

Respondent occupation scale

QA21 The European Parliament would like to put in place a Euro pean Community forenergy. In this case, please tell me to what extent you agree o r disagree with thefollowing statement: Establishing a European Community fo r energy would, amongother things, allow the EU to have a stronger voice on the inte rnational sceneconcerning energy issues.

Age

Education (End of)

Page 35: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

35

SCHLUSSFOLGERUNG

Die vorliegende Eurobarometer-Umfrage ist zu einem Zeitpunkt durchgeführt

worden, da Energiefragen zunehmend in den Vordergrund der europäischen

Debatte gerückt sind. Auch die Strategie Europa 2020 umfasst mehrere Ziele im

Energiebereich, nicht zuletzt weil die Europäische Union auf mittelfristige Sicht

sicherstellen möchte, dass Energieerzeugnisse und Energiedienstleistungen

unterbrechungsfrei und zu erschwinglichen Preisen auf dem Markt zur Verfügung

stehen, und das für alle europäischen Verbraucher – Unternehmen ebenso wie

Privatverbraucher.

Die wichtigsten Ergebnisse der vorliegenden Eurobarometer-Umfrage lauten wie

folgt: Erstens, der Anteil der EU-Bürger, der energiesparende Maßnahmen

ergriffen hat, ist seit 2006 leicht gestiegen. Zum damaligen Zeitpunkt gaben

21 % der Befragten spontan an, dass sie im vorangegangen Jahr nichts

unternommen hatten, um Energie zu sparen; dieser Anteil hat sich jetzt auf 17 %

verringert.

Um Energie zu sparen, haben die Unionsbürger erst einmal Maßnahmen

ergriffen, die keine zusätzlichen finanziellen Auswirkungen haben: Über

die Hälfte hat Einsparungen bei der Beleuchtung und der Nutzung elektrischer

Haushaltsgeräte vorgenommen und mehr als vier von zehn Befragten haben beim

Heizen und/oder der Klimatisierung gespart.

Zur Senkung der Energiekostenabrechnungen werden verschiedene

Maßnahmen als wirksam angesehen: Die umfassende Einführung intelligenter

Energiezähler wurde von nahezu der Hälfte der EU-Bürger genannt. Vier von zehn

Befragten sind der Meinung, dass Steuererleichterungen für Verbraucher, die die

Energieeffizienz ihres Haushalts verbessert haben, zur Senkung der

Energiekostenabrechnungen beitragen würden, über ein Drittel unterstützt

Wettbewerb zwischen den Energieanbietern und etwas unter einem Viertel spricht

sich für eine einfachere Gestaltung ihrer Energiekostenabrechnungen aus.

In einer Europäischen Union, die noch immer von der Wirtschafts- und

Finanzkrise geprägt ist, werden spezifische Maßnahmen in Bezug auf

Energietarife als wirksame Mittel zur Bekämpfung von Armut und sozialer

Ausgrenzung angesehen. Über sechs von zehn EU-Bürgern stimmen darin überein

und damit die Mehrheit in 23 Mitgliedstaaten. Lediglich in den nordischen Ländern

und in den Niederlanden ist eine Mehrheit der Befragten diesbezüglich skeptisch.

EU-Bürger streben gemeinsame Energielösungen an: Eine sehr große

Mehrheit spricht sich dafür aus, dass das Ziel, den Energieverbrauch bis 2020 um

Page 36: INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG2 1. EU … · EU-BÜRGER UND ENERGIEEINSPARUNG.....7 1.1 Persönliches Verhalten.....7 1.2 Maßnahmen zur Senkung der Energiekostenabrechnungen

36

20 % zu senken, in den 27 EU-Mitgliedstaaten zwingend vorgeschrieben wird.

Diese Meinung wird von einer großen Mehrheit in allen Mitgliedstaaten

unterstützt.

Zweitens erkennen die Befragten in der Einrichtung eines integrierten

Energieversorgungsnetzes in Europa Vorteile: zunächst eine Senkung der

Energiekosten, die nahezu sechs von zehn Befragten nennen, gefolgt von einer

besseren Nutzung der verschiedenen Energietypen, wie beispielsweise

erneuerbaren Energien, die von fast der Hälfte der EU-Bürger zur Sprache

gebracht wurde.

Schließlich wird die Einrichtung einer Europäischen Energiegemeinschaft

als Vorteil anderer Art angesehen, und zwar im Hinblick auf den Einfluss der

Europäischen Union in der Welt: Über drei Viertel der EU-Bürger sind der

Meinung, dass dies der EU bei Energiefragen eine gewichtige Stimme auf der

internationalen Bühne verleihen würde.