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20.06.2017 1 Inklusion und Teilhabe Vom Umgang mit Vielfalt und Verschiedenheit Dr. Oliver Merz ([email protected], www.oliver-merz.ch) Führungsschulung Sozialwerk der Heilsarmee Schweiz Bern

Inklusion und Teilhabe - … · Exklusion Separation. 20.06.2017 7 Integration Inklusion. 20.06.2017 8 Chance und Herausforderung 3. Definition von Inklusion ... Inklusion und Teilhabe

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20.06.2017

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Inklusion

und Teilhabe

Vom Umgang mit Vielfalt und Verschiedenheit

Dr. Oliver Merz

([email protected], www.oliver-merz.ch)

Führungsschulung � Sozialwerk der Heilsarmee Schweiz � Bern

20.06.2017

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Schwerpunkte der Referate

Referat 1: Inklusion als Chance und Herausforderung – Entwicklungsgeschichte, Formen des Zusammenlebens, Definition,

christliche Tradition, praktische Herausforderungen

Referat 2: Inklusion als Ideal und Verheissung– Ansätze und Perspektiven für unterwegs, mutige Überzeugungen

und Praxis, praktische Massnahmen

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

Impulsreferat 1

Inklusion als Chance und

Herausforderung

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

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Übersicht

• Einleitung

• Geschichtliche Entwicklung von Inklusion

• Verschiedene Formen des Zusammenlebens

• Definition von Inklusion

• Inklusion in der christlichen Tradition

• Praktische Herausforderungen

• Schlussbemerkungen

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

Einleitung

„An einem trüben Herbsttag im Jahr 1998 ...“

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

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Einleitung

Die Antwort des MS-Spezialisten:„Trotzdem geeignet!“

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Chance und Herausforderung

Vorbemerkungen

• Inklu... was?

• Anfrage von aussen an Kirchen und christliche Organisationen

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Chance und Herausforderung

1. Geschichtliche Entwicklung

• Anfänge in der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der 1960er-Jahre

• Adaption in der Pädagogik / Sonderpädagogik und anderswo

• Engl. „Inclusion“ als internationaler Terminus (nicht Integration!)

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Chance und Herausforderung

2. Formen des Zusammenlebens

• Unterscheidung von vier Entwicklungsphasen / Epochen

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Exklusion

Separation

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Integration

Inklusion

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Chance und Herausforderung

3. Definition von Inklusion

• Verschiedenheit ist der Normalfall(Gleichwertigkeit, Abkehr vom Kategoriendenken)

• Gleiche Chancen, Rechte und Pflichten für alle (Gleichberechtigung)

• Ressourcen- statt Defizitorientierung

• Selbstbestimmung und Selbstständigkeit

• Uneingeschränkte, freiwillige Partizipation / Teilhabe

• Strukturelle Umsetzung – Ziel: inklusive Gesellschaft

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Chance und Herausforderung

3. Definition von Inklusion

„Zweck dieses Übereinkommens ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und

Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung der

ihnen innewohnenden Würde zu fördern.“

(UNO-BRK, 2006, Art. 4 Abs. 1)

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„Die Forderung nach sozialer Inklusion ist verwirklicht, wenn jeder Mensch in seiner Individualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit hat, in

vollem Umfang an ihr teilzuhaben oder teilzunehmen. Unterschiede und Abweichungen werden im Rahmen der sozialen Inklusion bewusst wahrgenommen,

aber in ihrer Bedeutung eingeschränkt oder gar aufgehoben. Ihr Vorhandensein wird von der Gesellschaft weder in Frage gestellt noch als Besonderheit gesehen.

Das Recht zur Teilhabe wird sozialethisch begründet und bezieht sich auf sämtliche Lebensbereiche, in denen sich alle barrierefrei bewegen können sollen.

Inklusion beschreibt dabei die Gleichwertigkeit eines Individuums, ohne dass dabei Normalität vorausgesetzt wird. Normal ist vielmehr die Vielfalt, das Vorhandensein

von Unterschieden. Die einzelne Person ist nicht mehr gezwungen, nicht erreichbare Normen zu erfüllen, vielmehr ist es die Gesellschaft, die Strukturen

schafft, in denen sich Personen mit Besonderheiten einbringen und auf die ihnen eigene Art wertvolle Leistungen erbringen können. Ein Beispiel für Barrierefreiheit

ist, jedes Gebäude rollstuhlgerecht zu gestalten. Aber auch Barrieren im übertragenen Sinn können abgebaut werden.“

(Wikipedia, „Soziale Inklusion“, https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Inklusion, Zugriff: 07.12.2016)

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„Inklusion ist eine Reaktion auf ungerechte exklusive Tendenzen in Kirche und Gesellschaft und mitunter Ausdruck des Heilshandelns Gottes in dieser Welt, das letztlich die eschatologische Wiederherstellung von Gerechtigkeit anstrebt bzw.

bis dann unvollständig vorwegnimmt.

Inklusion wertet Vielfalt und Individualität mit Verweis auf die Gottebenbildlichkeit des Menschen positiv und als Normalfall und betont zugleich die im Heilsgeschehen

durch Jesus Christus geschaffene innerkirchliche Einheit aller.

Inklusion unterstreicht die Einzigartigkeit, die unantastbare Würde, den Wert und die Ressourcen des Einzelnen anstelle seiner Defizite und verweist dabei auf die

Begrenzung bzw. Ergänzungsbedürftigkeit und Begabung aller Menschen.

Inklusion zielt auf strukturelle kirchliche und gesellschaftliche Veränderung ab und will im Zuge dessen Diskriminierung theoretisch und praktisch überwinden

sowie einen gleichwertigen Einbezug und eine gleichberechtigte Teilhabe aller in der Kirche und in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen bei gleichen

Rechten und Pflichten erreichen.

Inklusion ist damit ein universales, internationales Menschenrecht und basiert auf der unantastbaren Würde und dem Wert jedes einzelnen Menschen.“

(Oliver Merz, 2014, Doktorarbeit „Inklusion als Herausforderung“, S.108-109)

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„Inklusion meint den unmittelbaren Einbezug von Menschen mit unterschiedlichen Lebensumständen und Lebenskonzepten im Sinne einer freiwilligen, gleichwertigen, gleichberechtigten sowie möglichst uneingeschränkten Teilhabe in allen Lebensbereichen

(z.B. Bildung, Arbeit, Mobilität und Kultur).“

(Oliver Merz, 2014)

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

Chance und Herausforderung

4. Inklusion in der christlichen Tradition

• Barmherziger Umgang mit Benachteiligten hat lange Tradition

• Folge persönlich erfahrener Barmherzigkeit von Gott

• Grundwerte, Verfassung der Schweiz

• Entstehung des Sozial- und Gesundheitswesens

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Chance und Herausforderung

4. Inklusion in der christlichen Tradition

„Im Namen Gottes des Allmächtigen!

Das Schweizervolk und die Kantone, in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung, (...)

im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben, (...) und dass die Stärke des Volkes

sich misst am Wohl der Schwachen,geben sich folgende Verfassung: (...)“

(Präambel der Schweizerischen Bundesverfassung, 1999)

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Inklusive Grundlagen der Heilsarmee

„Wir geben Menschen Gründe an die Zukunft zu glauben.

Menschen erleben in der Begegnung mit uns Sicherheit, Selbstwert und Sinn.“

(Aus der Vision des Sozialwerkes)

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Inklusive Grundlagen der Heilsarmee

„Wir bilden ganz bewusst Brücken zwischen ,Ausgegrenzten‘ und der ,Norm‘.“

(Aus dem Strategiepapier 2014-2018)

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Inklusive Grundlagen der Heilsarmee

„Das Sozialwerk führt eine Studie durch, die das Potential der Teilhabe innerhalb der Heilsarmee klären soll.“

(Aus den Jahreszielen 2017 des Sozialwerkes)

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Chance und Herausforderung

5. Praktische Herausforderungen

Exklusive Tendenzen in der Gesellschaft Ängste, Vorbehalte (soziale Barrieren)

Ausgrenzende Organisations-/Institutionskultur Bauliche und technische Barrieren

Einseitige (theologische) Überzeugungen Kommunikation, Interaktion, Teilhabe

Mangelnde Sensibilisierung Arbeitsplanung, -mass und -tempo

Leistungs- und Erfolgsorientierung Therapie, Assistenz, Hilfeleistung/Abhängigkeit

Gesetzliche Rahmenbedingungen Ressourcen, Regeneration, Erholung

Ausbildung, Berufszugang und Karriereplanung Finanzielle Engpässe, Armutsrisiko

Starres Berufsbild, unflexibles Arbeitsumfeld Diagnose, Selbstannahme und Spiritualität

Wille und Eigeninitiative aller Beteiligten Strapaziertes Ehe- und Familienleben

(Oliver Merz, 2014, Doktorarbeit „Inklusion als Herausforderung“, S.432)

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

Chance und Herausforderung

5. Praktische Herausforderungen

„Das kann ein Stück weit ein Thema sein. Ist man zumutbar (...) als jemand, der sichtbar, offensichtlich nicht perfekt ist – und vielleicht für gewisse Leute irgendwie ein Störfaktor darstellen

kann? Etwas Unangenehmes, das man so lieber nicht sehen will.“

(Lilian Wenger, zitiert in Merz 2014:317)

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Chance und Herausforderung

Schluss

• Mit Inklusion bietet sich die Chance, Ausgrenzung und Benachteiligung ganzheitlich, strukturell entgegenzuwirken

• Trotz barmherziger christlicher Tradition werden Menschen in der Gesellschaft sowie in christlichen Institutionen heute noch ausgegrenzt und benachteiligt

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

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Einzelarbeit

Wie inklusiv ist mein Standort?

Inklusionsmeter nach Prof. Ralph Kunz, 2013, Zürich (Adaption Merz, 2016)

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Einzelarbeit

Wie inklusiv ist mein Standort? („Saalstatistik“)

Skala Anzahl Teilnehmende

9-18 Punkte: Sie sollten den Standort wechseln! � 0

19-27 Punkte: Es gibt noch viel zu tun. Setzen Sie beim Versprechen der Inklusion an.

0

27-32 Punkte: Es gibt viel versprechende Ansätze, um die inklusive Praxis zu fördern.

0

32-34 Punkte: Ich möchte mehr von Ihnen hören! 0

35 Punkte: Einen solchen Standort existiert nicht. Gehen Sie in sich … ☺ 0

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

Austausch in Kleingruppen

Wie inklusiv sind unsere Standorte?

• Was läuft bereits gut?(Chancen entdecken)

• Wo ist unentdecktes Potential? (Herausforderungen benennen)

• Wie können wir dieses fördern?(Massnahmen erarbeiten)

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Impulsreferat 2

Auf dem Weg – Inklusion als Ideal und

Verheissung

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Übersicht

• Einleitung

• Mutige Überzeugungen

• Mutige Praxis

• Praktische Massnahmen

• Schlussbemerkungen

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Einleitung

• Was hätte ich hier am liebsten gemacht?

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Ideal und Verheissung

Vorbemerkungen

• Inklusion,

– unerreichbares Ideal, Utopie?

– richtungsweisendes Ziel und Verheissung!

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Ideal und Verheissung

1. Mutige Überzeugungen

• Gott ist und handelt inklusiv

– Gott ist Einheit, Vielfalt und Differenz in sich selbst

– Gott stellt sich gegen ungerechte, exklusive Umstände und Strukturen

– Das Heil Gottes äussert sich in wiederhergestellter Gerechtigkeit

– Gott selbst wurde in Jesus ausgegrenzt und umgebracht

– Aber Gottes Kraft überwindet und/oder integriert alle Begrenzungen

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Kirche und Menschen mit Behinderung � Dr. Oliver Merz

Quelle Foto: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/07/Le_Caravage_-_L%27incrédulité_de_Saint_Thomas.jpg.

“Der ungläubige Thomas”(Michelangelo Merisi da Caravaggio, 1571-1610)

(vgl. Evangelium nach Johannes 20,24-29)

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Ideal und Verheissung

1. Mutige Überzeugungen

• Gott ist und handelt inklusiv

– Alle sind in die Gemeinschaft mit Gott eingeladen

– Dies illustriert Jesus an den Schwächsten und Ausgegrenzten

– Wenn Gottes Heil kommt, bezieht es grundsätzlich ein

– Fazit: Inklusives soziales Handeln ist quasi Teilhaben an Gottes Heilswirken in dieser Welt

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Ideal und Verheissung

1. Mutige Überzeugungen

• Der Mensch ist inklusiv

– Verschiedenheit ist normal und gegeben

– Alle sind gleichwertig und gleichberechtigt

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“Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau.

Denn ihr seid alle eins in Christus.”

(Galaterbrief 3,28, Zürcher Bibel, 2007)

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Ideal und Verheissung

1. Mutige Überzeugungen

• Das Miteinander ist inklusiv

“(...) menschliche Verschiedenheit [ist] das Kennzeichen unseres Menschseins, nicht unsere Fähigkeit oder Unfähigkeit,

anthropozentrischen Vorstellungen zu entsprechen, was normal oder nicht normal ist. In Jesus ist Verschiedenheit

die neue Norm!”

(John Swinton, 2016)

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

Ideal und Verheissung

1. Mutige Überzeugungen

• Das Miteinander ist inklusiv

– Einheit in Vielfalt

– Alle haben Stärken

– Grenzen sind normal

– Verschiedenheit ist notwendige Ergänzung

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Quelle Foto: 2.bp.blogspot.com/-VkjPj1KtKvs/Tn5q-gFpmCI/AAAAAAAAL2A/85z2UZB-to0/s1600/Vielfalt.jpg.

“Denkt zum Vergleich an den ´menschlichen` Körper! Er stellt eine Einheit dar, die aus vielen Teilen besteht; oder andersherum betrachtet:

Er setzt sich aus vielen Teilen zusammen, die alle miteinander ein zusammenhängendes Ganzes

bilden. Genauso ist es bei Christus.”

(1. Korinterbrief 12,12, Neue Genfer Übersetzung, 2011)

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Ideal und Verheissung

2. Mutige Praxis

• Inklusion ist keine Option - aber trotzdem nicht genug!

“Es ist relativ einfach, Menschen einzubeziehen. Um jemanden einzubeziehen, reicht es, wenn er oder sie da ist. (...) Man kann aber sehr leicht in einer

Gemeinschaft sein ohne Teil von ihr zu sein! Inklusion ist nicht genug. Wir müssen dazugehören. Um einbezogen zu sein, musst du nur da sein; um dazuzugehören,

musst du vermisst werden. Um dazuzugehören, müssen Menschen danach verlangen, dass du wieder unter ihnen bist. (...) Um dazuzugehören, müssen

Menschen deine Welt verstehen und sich Zeit nehmen, sie zu respektieren und wertzuschätzen. Um dazuzugehören, müssen Menschen auf die

Herausforderungen und Fragen hören, die deine Welt mit sich bringt.”

(John Swinton, 2013)

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From Inclusion to Belonging

Gehören die Menschen an

unserem Standortwirklich dazu?

Quelle Foto: John Swinton 2014. Stavanger Conference on Disability, Illness and Religion. Stavanger, Norwegen.

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Ideal und Verheissung

3. Praktische Massnamen

Inklusive Organisations-/Institutionskultur Flexible Stellenprofile

Differenzierte Überzeugungen Umfassende Barrierefreiheit

Authentizität, Bedürfnisse offenlegen Teamleitung und Arbeitsteilung

Wille und Eigeninitiative aller Beteiligten Einbezug Partnerschaft/Ehe und Familie

Vertrauen, Verständnis, Annahme Finanzielle und soziale Absicherung

Orientierung an Ressourcen/Potential Systematisierte Assistenzmassnahmen

Selbstständigkeit und Selbstbestimmung Rehabilitation / Work-Life-Balance

Flexible institutionelle Praxis Verschiedene Fachhilfe

(Oliver Merz, 2014, Doktorarbeit „Inklusion als Herausforderung“, S.433)

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Ideal und Verheissung

3. Praktische Massnahmen

„Es ist ein grosses Interesse und Hilfsbereitschaft da, um mich zu unterstützen. Die (...) Kirchenleitung erlebe ich als sehr sozial, ausgerichtet auf Menschen, die eine Behinderung (...) haben.

Aber ich empfinde auch, dass die Reaktion erst stattfindet, wenn man sich persönlich meldet - irgendwie auch verständlich. Ich muss auf mich aufmerksam machen, und wenn ich auf mich

aufmerksam mache, erhalte ich Hilfe.“

(Leon Burri, zitiert in Merz 2014:342)

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Ideal und Verheissung

Schluss

• Das Ziel: Eine Organisation mit Standorten für alle/viele Lebensumstände und Lebensbezüge sein

• Den Herausforderungen mit den nötigen Massnahmen begegnen und die Chancen entdecken

• An den Idealen nicht zerbrechen, das Unvollkommene akzeptieren und verheissungsorientiert leben

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Ganz zum Schluss

• Was hätte ich hier am liebsten gemacht?

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Ulf Liedke & Ralph Kunz (Hg.), 2013

Handbuch Inklusion in der Kirchengemeinde

Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht

ISBN 978-3-525-62423-4

Auch als E-Book erhältlich

Oliver Merz, „Leben und Arbeiten mit Behinderung im Pfarramt“, S.179-192

Vorankündigung Buchpublikation

Oliver Merz, „Vielfalt in der Kirche? Der schwere Weg der Inklusion von Menschen mit Behinderung im

Pfarrberuf“, LIT-Verlag, voraussichtlich Mitte 2017

Literaturempfehlungen

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

Einzelarbeit

Gehe hin und entdecke!

• Welchen Auftrag entdecke ich für mich persönlich?

• Welcher Auftrag ergibt sich für meinen Standort?

Inklusion und Teilhabe Dr. Oliver Merz

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Austausch in Kleingruppen

Gehe hin und entdecke!

• Austausch über unsere persönlichen und institutionellen Aufträge

Inklusion und Teilhabe � Dr. Oliver Merz

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