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IMPP auf den Punkt 2. STAATSEXAMEN MEDI-LEARN Medizinische Repetitorien Elisabethstr. 9 35037 Marburg Tel. 06421 – 62015-0 www.medi-learn.de Nichtoperative Fächer I Innere Medizin 1-8 Unterrichtsbegleitend, ausschließlich zum internen Gebrauch. Keine Vervielfältigung oder Weitergabe an Dritte! Trotz aller Sorgfalt bei der Auswahl der Inhalte übernimmt MEDI-LEARN keine Gewähr für die Inhalte dieses Skriptes. Insbesondere bei Applikations- und Dosierungsangaben von Medikamenten sind aktuelle Leitlinien zu berücksichtigen. Die Skripte bleiben Eigentum von MEDI-LEARN. Die Teilnehmer können diese Skripte auch über den Kurs hinaus uneingeschränkt selbst nutzen, dürfen diese aber nicht an Dritte weitergeben oder verkaufen, weder persönlich noch im Internet.

Innere Medizin 1-8 - repetitorien · CML CML Ätiologie • Entstehung eines Fusionsgens • Verursachung auch durch Benzol Symptome • B-Symptomatik: Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme

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IMPP auf den Punkt

2. STAATSEXAMEN

MEDI-LEARN • Medizinische Repetitorien

Elisabethstr. 9 • 35037 Marburg • Tel. 06421 – 62015-0

www.medi-learn.de

Nichtoperative Fächer I Innere Medizin 1-8

Unterrichtsbegleitend, ausschließlich zum internen Gebrauch. Keine Vervielfältigung oder Weitergabe an Dritte!

Trotz aller Sorgfalt bei der Auswahl der Inhalte übernimmt MEDI-LEARN keine Gewähr für die Inhalte dieses Skriptes. Insbesondere bei Applikations- und Dosierungsangaben von Medikamenten sind aktuelle Leitlinien zu berücksichtigen. Die Skripte bleiben Eigentum von MEDI-LEARN. Die Teilnehmer können diese Skripte auch über den Kurs hinaus uneingeschränkt selbst nutzen, dürfen diese aber nicht an Dritte weitergeben oder verkaufen, weder persönlich noch im Internet.

Inhaltsverzeichnis IMPP auf den Punkt

Nichtoperative Fächer I

Innere Medizin 1-8

Innere Medizin 1 Hämatologie 3/123

Innere Medizin 2 Pneumologie 17/123

Innere Medizin 3 Endokrinologie 43/123

Innere Medizin 4 Diabetologie/Rheumatologie 53/123

Innere Medizin 5 Kardiologie/Angiologie 73/123

Innere Medizin 6 Kardiologie/Angiologie 81/123

Innere Medizin 7 Gastroenterologie/Hepatologie 93/123

Innere Medizin 8 Nephrologie 111/123

IMPP Punkt Teilnehmerskript zu inn1

Anämie

Eisenmangel

Eisenmangelanämie

Labor

• Hb-Konzentration erniedrigt

• Ferritin-Konzentration erniedrigt

• Transferrin-Konzentration erhöht

• Achtung: Haemoccult®-Test bei Einnahme von Vitamin C oft falsch negativ

Blutungsanämie

Blutungsanämie

Ätiologie

• oft gastrointestiale Blutung nach NSAR wie Ibuprofen

Anämie durch Blutverlust

Diagnostik

• Bei plötzlichen Hb-Abfall: Sonographie von Pleuraraum und Abdomen

Therapie

• Hb 57 g/L; Erythrozyten 2/pL ggf. Gabe von Erythrozytenkonzentraten

normochrome Anämie

Anämie, normchrom

Labor

• Erythrozyten 3,35/pL; Hb 107 g/L, Hkt 0,32; MCV 96 fL; MCH 31,9 pg

Entzündungsanämie

Entzündungsanämie

Labor

• Ferrtin-Konzentratrion erhöhrt (im Gegensatz zur Eisenmangelanämie)

1 3/123

Perniziöse Anämie

Perniziöse Anämie

Labor

• erhöhte Parietalzellantikörper

Folsäuremangelanämie

Folsäuremangelanämie

Ätiologie

• Maldigestion z.B. durch tropische Sprue

Labor

• Hb erniedrigt

• MCH erhöht

• MCV erhöht

Renale Anämie

Renale Anämie

Ätiologie

• Bei Therapieversagen von Erythropoetin: Bestimmung von Ferritin

Labor

• normozytäre Anämie

Hämolytische Anämie

Hämolytische Anämie

Labor

• Haptoglobinerniedrigung

• erhöhte Serumkonzentration von LDH

• erhöhte Serumkonzentration von unkonjugiertem Bilirubin

• erhöhter Anteil von Retikulozyten im peripheren Blut

2 4/123

Sphärozytose

Sphärozytose

Symptome

• Familienanamnese

• Anämie

• MCV erniedrigt

• Ikterus

• Splenomegalie

• Gallenstein in jungen Jahren

Therapie

• Splenektomie. Bei Fehlen von Howell-Jolly-Körperchen: Verdacht auf Nebenmilz

Erkrankungen der myeloischen Reihe

AML

AML

Ätiologie

• Verursachung auch durch Benzol

Therapie

• Stammzellspende, Kriterium: HLA-Übereinstimmung

3 5/123

CML

CML

Ätiologie

• Entstehung eines Fusionsgens

• Verursachung auch durch Benzol

Symptome

• B-Symptomatik: Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme

• keine Lymphknotenschwellungen

Labor

• Philadephia-Chromosom in über 95 Prozent der Fälle

• Erniedrigung der alkalischen Leukozytenphosphatase

• oft Vermehrung der Basophilen

Prognose

• Prognose bei niedrige Anzahl von Blasten im peripheren Blut am günstigsten

Therapie

• Hydroxycarbamid: Zytoreduktion

4 6/123

Polycythaemia vera

Polyzythaemia vera

Diagnostik

• histologische und zytologische Untersuchung des Knochenmarks

Bildgebung

Labor

• erhöhte Harnsäurekonzentration im Serum

Therapie

• Bei stark erhöhtem Hämatokrit Aderlass und Volumensubstitution bis Hämatokrit von 0,45

• Gabe von Hydroxyurea (Hydroxycarbamid), möglichst erst im höheren Alter

Symptome

• Epistaxis

• (flüchtige) Sehstörungen

• Hautjucken, vor allem nach Kontakt mit (warmem) Wasser

• Tinnitus (Ohrgeräusche)

Polycythaemia vera

Ätiologie

• Ursache: Mikrothrombenbildung bei Polycythaemia vera

5 7/123

Symptome

• seit 6 Monaten brennende Zehenschmerzen links

Labor

• Erythrozyten 7,58/pL

• Thrombozyten 628/nL

• Leukozyten 15 800/Mikroliter

• Hb 149 g/L

• Hkt 0,50

• MCH 19,7 pg

• MCV 66 fL

6 8/123

Erkrankungen der lymphatischen Reihe

ALL

ALL

Ätiologie

• Kinder mit Down-Syndrom haben ein erhöhtes Leukämierisiko.

Symptome

• Bei Kindern Müdigkeit und Schwäche

• Milzvergrößerung

• Lebervergrößerung

• viszerale Schmerzen durch Kapselspannung

• Hämatome

Röntgen

• Mediastialverbreiterung duch Thymusvergrößerung

Labor

• Panzytopenie

• Erhöhung der LDH

Komplikationen

• Hyperurikämie

• Hyperkaliämie

• akutes Nierenversagen

• transientes Cushingsyndrom

7 9/123

Therapie

• Präventive Behandlung des ZNS erforderlich

• Strahlentherapie des Gehirns: Wachstumsstörungen als Spätfolge

• Therapie mit Daunorubicin: Nebenwirkung Kardiomyopathie

• Therapie mit Vincristin: Nebenwirkung (periphere) Neuropathie

• Gabe von Rasburicase (= Uratoxidase) zur Prophylaxe eine Tumorlysesyndroms

• Amphotericin-B-Lutschtabletten zur Vermeidung von Pilzinfektionen als supprotiver Therapie

Prognose

• Prognose: günstig bei Auftreten im Kindesalter

CLL

CLL

Einteilung

• WHO-Klassifikation: lymphozytisches Lymphom

Ätiologie

• gehört zu den B-Zell-Neoplasien

Symptome

• B-Symptomatik: Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme

• Pruritus

Histologie

• diffuse Infiltrationen von kleinen, reifen Lymphozyten im Knochenmark

8 10/123

Labor

• Blutbild: vermehrt morphologisch reif wirkende Lymphozyten

• Leukozytose

• vermehrt Lymphozyten

• Gumprechtsche Kernschatten

• verminderte Granulozyten aufgrund von Knochenmarksinfiltrationen

• Leichtkettenrestriktion (Kappa oder Lambda)

• Zuordnung zur B- oder T-Zell-Typ mittels immunphänotypischem Nachweis der Expression der Oberflächenantigene aufden Zellen

Stadien

• Stadien nach Binet: körperliche Untersuchung und Blutbild

• Binetoder Rai: Thrombozyten, Lymphozyten, Hb, beteiligte Lymphknotenregionen

Komplikationen

• Immundefekt durch B-Zelldefekt

• Richter-Syndrom: Übergang in eine aggressive Form

• Immunglobulinmangel u. a. durch Verdrängung immunkompetenter B-Lymphozyten

Therapie

• Therapie der ersten Wahl: Unter anderem Purinanaloga

• Monotherapie mit Chlorambucil

• Rituximab steigert die Remissionsraten

• Therapeutisch auch Spelenktomie, dann Howell-Jolly-Körperchen außer bei Vorliegen einer Nebenmilz

Prognose

• Ungünstige Prognose: Nachweis einer 17p-Deletion: del(17p)

9 11/123

M. Hodgkin

M. Hodgkin

Symptome

• Vergrößerte Halslymphknoten

• Gewichtsverlust

• Nachtschweiß

Histologie

• Lymphknotenexstirpation mit histologischer Untersuchung

Labor

• Lymphozytopenie im Blut

• Eosinophilie

Stadien

• Ann-Arbor-Klassifikation: Skelettszintigraphie, Beckenkammbiospie, CT Hals, Thorax, Abdomen

• Risikofaktor: erhöhte BSG

Therapie

• Therapie mit Bleomycin: NW Lungenfibrose

• Therapie mit Vinblastin: NW Polyneuropathie

• Therapie mittels IF-Bestrahlung

• Akute NW StrahlenÜberkeit, Erbrechen, Dysphagie, Schwächegefühl

• Späte NW Strahlen: Schilddrüsenfunktionsstörungen, kardiopulmonale Störungen, Fertilitätsstörungen, erhöhte Inzidenzvon Zweitneoplasien

• Bei Stadium IIA initiale Polychemotherapie, gefolgt von einer Involved-field-Strahlentherapie begrenzt auf den Befall gemäß der Lymphomausbreitung im CT

10 12/123

Non-Hodgkin-Lymphom

MALT-Lymphom

Definition

• B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) des Magens

Histologie

• Ulzerationen

• Granulationsgewebe

• dichte Infiltrate mittelgroßer lymphoider Zellen

• Helicobacter pylori positiv

Plasmozytom

Plasmozytom

Definition

• multiples Myelom (MM) = Plasmozytom, gehört nicht zu den myeloprolifetativen Erkrankungen

Symptome

• Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit oder nächtliches Schwitzen

• kürzliche Gewichtsabnahme

• Infektanfälligkeit

• (bewegungsabhängige) Knochenschmerzen

• Befall von Schädelkalotte

• Befall von Femur und Schulter-/Oberarmknochen

• oft Befall von Beckenknochen

11 13/123

Labor

• Urinanalysen zur Bestimmung krankeitstypischer Eiweiße

• Erhöhung der b2-Mikroglobulinkonzentration im Serum

• sekundärer Antikörpermangel möglich

Stadien

• Stadien nach Ausmaß der Osteolysen und der Kreatininkonzentration im Serum

Therapie

• Therapie mit Melphalan, einem alkylierendem Zytostatikum

• Therapie mit Anthracyclin. Vorteil: oral anwendbar

• Therapie auch mit Thalidomid bzw. Lenalidomid

• Osteoprotektive Therapie mit Zoledronsäure i.v.

• Stammzelltransplantation: Regeneration der Hämatopoese

• u.a. lokale Bestrahlung

Bildgebung

• negativer Befund in der Skelettszintigraphie mit 99mTc-Bisphosphonat

Komplikationen

• ausgestanzte Osteolysen im Schädelröntgenbild

• Osteolysen in beiden Femora

• Keilwirbelbildung in der Lendenwirbelsäule

T-Zell-Lymphom

T-Zell-Lymphom

Symptome

• oft mit plantarer Hyperkeratose

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Gerinnung/Blutstillung

HIT

HIT

Ätiologie

• Antikörper gegen Komplex aus Heparin und Plättchenfaktor 4 (PF4)

Symptome

• petechiale Blutung einige Tage nach Heparinisierung

• kühle Akren

Labor

• Massiver Abfall der Thrombozyten nach Heparintherapie

• Bei einer HIT II kommt es in der Regel zu einem Thrombozytenabfall, der zu einer Thrombozytenzahl führt, die unter 50 % des Ausgangswertes liegt.

Therapie

• Bei massivem Abfall der Thrombozyten bei Heparintherapie sofortigen Ersatz des Heparins, z.B. durch Danaparoid

• Bei massivem Abfall der Thrombozyten bei Heparintherapie sofortigen Ersatz des Heparins, z.B. durch Argatroban

• Alternative zu Heparin: Lepirudin

Therapie

• Es ist eine alternative Antikoagulation z. B. mit Argatroban erforderlich, da die Emboliegefahr infolge des Thrombozytenverbrauchs mit Thrombenbildung erhöht ist.

Thrombose

Thrombose

Ätiologie

• Antithrombin-III-Mangel

• Ursache: APC-Resistenz (Faktor-V-Leiden-Mutation)

• Protein-C- oder S-Mangel

• erhöhte Faktor VIII-Aktivität

• Tumoren im Abdominalbereich, daher Sonographie

Therapie

• Prophylaxe durch Phenprocoumon: Synthesehemmung der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X

13 15/123

16/123

IMPP Punkt Teilnehmerskript zu inn2

Obstruktive Atemwegserkrankungen

Akute Bronchitis

Akute Bronchitis

Symptome

• Husten

• Auswurf

• abhustbare Rasselgräusche

• Fieber

COPD

COPD

Ätiologie

• Rauchen

• Alpha-1-Antitrypsinmangen

Untersuchungsbefund

• Dyspnoe

• Auswurf

• Husten

• Prominente Halsvenen

• abgeschwächtes Atemgeräusch

• grobblasige Rasselgräusche

• Giemen

• Brummen

• hypersonorer Klopfschall bei der Perkussion

• Zyanose

• Ausladender Brustkorb

• Ödeme an unterer Extremität

1 17/123

Diagnostik

• Verminderte Einsekundenkapazität

• Bodyplethysmographie: Bestimmung des Atemwegswiderstandes

• Tiffeneau-Index kleiner 75 % (bzw. 70 % bei alten Menschen)

• Salbutamol zur Reversibilitätsprüfung

Histologie

• Anwesenheit von Flimmerepithelien und Alveolarmakrophagen in der BAL

Stadien

• Stadien nach GOLD: richtet sich vor allem nach der Einsekundenkapazität

Komplikationen

• Infektexazerbation z.B. durch Streptococcus pneumoniae; Haemophilus influenzae; Pseudomonas aeruginosa; Moraxella catarrhalis

Therapie

• temporäre Gabe eines systemischen Glukokortikoids als antiinflammatorischeTherapie

• Die Verabreichung von Sauerstoff sollte zur Verbesserung der Prognose über 16-24 Stunden/Tag durchgeführt werden.

Labor

• respiratorische Partialinsuffizienz: Hypoxämie bei normalem oder erniedrigtem CO2

2 18/123

Asthma bronchiale

Asthma bronchiale

Ätiologie

• oft Atopie

• Acetylsalicylsäure kann Bronchokonstriktion auslösen

• Tabakrauchexposition

• Katze in der Wohnung

• Schimmelpilzbefall der Wohnung

• bei Kombination von punktförmigen, leicht erhabenen roten Hautveränderungen an den Unterschenkeln und einer Eosinophilie von (z.B.) 18 % im Differenzialblutbild an Churg-Strauss-Syndrom denken

Pathophysiologie

• gesteigerte Mukossekretion

• Schleimhautödem

• Hypertrophie der bronchialen Muskelzellen

• Verdickung der Basalmembran

Symptome

• Verminderte relative Einsekundenkapazität, Besserung nach Gabe eines Beta-Sympathomimetikums

• Pulsus paradoxus: inspiratorisch verminderte Blutdruckamplitude um mehr als 10 mmHg

• oft allergische Erkrankungen wie Neurodermitis in der Anamnese; offenes Kaminfeuer im Wohnzimmer

Untersuchungsbefund

• Expirium verlängert

Diagnostik

• Tiffeneau-Einsekundenkapazität: das Gasvolumen, das nach maximal möglicher Inspiration in einer Sekunde maximal ausgeatmet werden kann

• Einsekundenkapazität erniedrigt

• Peak-Flow-Messung für die häusliche Selbstüberwachung

• Methacholinprovokationstest

• positiver arbeitsplatzbezogener Inhalationstest

3 19/123

Bildgebung

• Lungenblähung (Volumen auctum)

EKG

• Oft Steiltyp-EKG

Komplikationen

• Bei chronischem Verlauf Endwicklung eines Fassthorax möglich

• Silent chest

4 20/123

Therapie

• Budesonid

• Fluticason NW: Heiserkeit

• bei Kindern, die mit Fluticason therapiert werden, zur Überwachung auf systemische Wirkungen regelmäßig Körperhöhemessen

• Dauertherapie: Kortikosteroid, bei Bedarf: kurz wirksames Beta-2-Sympathomimetikum

• Glukokortikoide: zur Dauertherapie, nicht zur Therapie eines akuten Anfalls

• Heiserheit bei Therapie mit inhalativen Kortikoiden

• Beta-2-Sympathomimetika-NW: Herzrhythmusstörungen, Tremor, Hyperglykämie, Hypokaliämie

• Salbutamol; NW Nervosität und Tremor

• Salbutamol: gut geeignet zum Kupieren eines (leichten) Anfalls

• Salbutamol über Vernebler

• Formoterol: langwirksames Beta-2-Sympathomimetikum

• Salmetrol zur inhalativen Prophylaxe

• Theophyllin: Tachykardie, Tremor, Übelkeit und Erbrechen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Polyurie

• Montelulast: Medikament zur Dauertherapie

• Nordseeinseln gut geeignet für Patienten mit Pollenallergie

• Hyposensibilisierung bessert vor allem Pollenallergie

Prävention

• ausschließliche Muttermilchernährung während der ersten 4 bis 6 Lebensmonate

5 21/123

Restriktive Atemwegserkrankungen

Exogen-allergische Alveolitis

Exogen-allergische Alveolitis

Ätiologie

• Allergene: Vögel, Sägemehl, Hue, Käse,Luftbefeuchter

• präzipitierende IgG-Antikörper

• Umgang mit alten Baumaterialien

Pathophysiologie

• Restriktive Ventilationsstörung

Symptome

• Leistungsminderung

• Müdigkeit

• Dyspnoe

• Husten

• weißlicher Auswurf

• Gewichtsabnahme

• Fieber

• Gliederschmerzen

• wiederholte respiratorische Infekte

Untersuchungsbefund

• feinblasige Rasselgeräusche

• basales inspiratorisches feinblasiges Knisterrasseln

• Lippenzyanose

Diagnostik

• Messung der Diffusionskapazität mit Kohlenmonoxid (CO)

Bildgebung

• netz- und feintüpflige Zeichnungsvermehrung mit Betonung der Mittel- und Unterfelder

• milchglasartige Trübungen in beiden Lungen

6 22/123

Histologie

• granulomatöse Entzündung mit Lymphozyten und mehrkernigen Riesenzellen

Labor

• respiratorische Partialinsuffizienz: arterielle Hypoxämie bei normalem bis verringertem Kohlendioxid

• PaO2 erniedrigt, CRP und Leukozyten erhöht

• bronchoalveoläre Lavage:Zahlreiche Leukozyten, davon 75 % Lymphozyten. Der Quotient von T-Helfer-Lymphozyten zuT-Supressor-Lymphozyten (CD4/CD8) beträgt 0,6

Komplikationen

• Bei zu später oder unzureichender Behandlung Abnahme der Vitalkapazität

• Lungenfibrose als Spätfolge möglich

Therapie

• Gabe von Glukokortikoiden

Atelektasen

Röntgen

• Atelektase im linken Unterlappen

7 23/123

Entzündliche Lungenerkrankungen

Sarkoidose

Sarkoidose

Risikofaktoren

• Typisches Alter: 20 bis 30 Jahre

Symptome

• Häufig reiner Zufallsbefund

• Reizhusten

• Oft mit Löfgren-Syndrom: Sarkoidose mit Sprunggelenksarthritis und Erythema nodosum, meist junge Frauen

Untersuchungsbefund

• Oft mit Löfgren-Syndrom: Sarkoidose mit Sprunggelenksarthritis und Erythema nodosum, meist junge Frauen

• Oft mit Löfgren-Syndrom: Sarkoidose mit Sprunggelenksarthritis und Erythema nodosum, meist junge Frauen

Diagnostik

• Bestimmung(en) der pulmonalen Diffusionskapazität (DLCO)

• negativer Tuberkulinhauttest durch Störung der T-Zell-Funktion

8 24/123

Bildgebung

• Röntgen: beidseitige, polyzyklisch begrenzte Hilumvergrößerung

• Lymphadenopathie im Bereich beider Hili

Histologie

• Die mediastinalen Lymphknoten und das Lungenparenchym zeigen nicht verkäsende Epitheloidzellgranulome.

• Riesenzellen vom Langhans-Typ

Labor

• ACE (Angiotensin-Converting-Enzyme) erhöht

• BAL: lymphozytäre Alveolitis mit Vergrößerung des CD4/CD8-Quotienten

Stadien

• Stadieneinteilung nach Röntgenthorax

9 25/123

Komplikationen

• respiratorische Insuffizienz

• Lungenfibrose

• pulmonale Hypertonie

• Cor pulmonale

Therapie

• Kortikosteroide, NW Hypokaliämie durch vermehrte Kaliumausscheidung

• Therapie u.a. mit Azathioprin

• Diclofenac

• Diclofenac

• Therapieindikation bei erhöhter Kalziumkonzentration im Serum

Prognose

• kann spontan abheilen

Pneumonie

Legionellenpneumonie

Ätiologie

• Übertragung vor allem über erregerhaltige Aerosole

Symptome

• Hotelaufenthalt in der Anamnese

• Husten

• Thoraxschmerzen, erhebliches Krankheitsgefühl mit Kopf- und Gliederschmerzen

• Fieber

• Schüttelfrost

• Kopfschmerzen

Diagnostik

• Antigennachweis im Urin

10 26/123

Röntgen

• Infiltationen im linken Oberlappen

Labor

• Bestimmung von Legionellen-Antigen im Urin

Lobärpneumonie

Erreger

• Meistens Streptococcus pneumoniae

• Bei Superinfektion nach Grippe meist Staphylococcus aureus

Symptome

• hohes Fieber

• Husten

• purulenter Auswurf

• Krankheitsgefühl

Untersuchungsbefund

• auskultatorisch Bronchialatmen über dem betroffenen Lungenlappen

• Klopfschalldämpfung sowie auskultatorisch diskrete Rasselgeräusche beim Ausatmen

11 27/123

Therapie

• 3 × 1000 mg Amoxicillin täglich (über 7 Tage) sowie Codein zur Hustendämpfung

• Aminopenicillin plus Betalaktamase-Inhibitor: Wirksam gegen Haemophilus influenzae, Streptococcus pneumoniae

• vor Antibiogramm therapieren, dabei beachten: Entstehungsort der Pneumonie (z.B. ambulant vs. nosokomial, Normal- vs. Intensivstation); lokale Erreger- und Resistenzsituation; antibiotische Vorbehandlung des Patienten; Grund- bzw. Vorerkrankungen des Patienten

• Chlamydia pneumoniae: Moxifloxacin

• Der MRSA wird weder durch ein Cephalosporin noch durch ein Carbapenem erfasst,da seine Resistenz auf Bildung eines veränderten Penicillinbindeproteinsberuht und alle Betalaktam-Antibiotika betrifft.

• Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung einer Dehydratation und zur Unterstützungder Mukolyse

• Ibuprofen oder Paracetamol zur Antipyrese und Analgesie

Diagnostik

• Röntgenthoraxaufnahme zur Sicherung der Verdachtsdiagnose

• Blutgasanalyse zur Klärung eines O2-Bedarfs

Bildgebung

Labor

• zeigt grampositive Kettenkokken und gramnegative Diplokokken

• Sputum ist mit oropharyngealer Flora kontaminiert

12 28/123

Tuberkulose

Tuberkulose

Symptome

• Leistungsminderung

• Inappetenz

• Gewichtsverlust

• Husten mit Blutbeimengung

• häufiger bei medizinischem Personal

Diagnostik

• positiver Intrakutantest nach Mendel-Mantoux

• Tuberkulin-Hauttest nach Mendel-Mantoux kann bei AIDS, Miliartuberkulose, tuberkulöser Meningitis sowie nach Immunsuppression (z.B. nach Nierentransplantation) negativ sein

Bildgebung

Histologie

• Im Gegensatz zur Sarkoidose Nekrose im Zentrum des epitheloidzelligen Granuloms

13 29/123

Labor

• Ziehl-Neelsen-Färbung

• Kein serologischer Nachweis

Komplikationen

• Amyloid-A-Amyloidose in Niere, Darm, Leber und Milz

• Steuung in die Choroidia der Augen möglich

Therapie

• DOT (= Directly Observed Therapy); Kombination mehrerer vollwertiger Tuberkulostatika; Stabilisierungs-/Konsolidierungstherapie im Anschluss an die Initialtherapie; klinisch-bakteriologisches Therapiemonitoring

• Isoniazid, Pyrazinamid, Rifampicin, Ethambutol

• durch wird Mehrfachkombination der Entwicklung von Resistenzen entgegengewirkt

• Isoniazid (INH) eignet sich als Kombinationspartner für die Initialtherapie.

• Isoniazid: NW Schädigung der Nervensystems

• Isoniazid: lebertoxisch

• Ethambutol NW: Sehstörungen

• Pyrazinamid: NW Hyperurikämie

• Pyrazinamid: NW Arthralgien und Myopathie

• Rifampicin: Abschwächung der Wirkung oraler Kontrazeptiva

• Streptomycin: ototoxisch

• Stabilisierungsphase: Zweierkombination mit Isoniazid + Rifampicin

• Moxifloxacin: Ausweichmedikament bei Resistenzentwicklung

Meldepflicht

• namentliche Meldung bei Nachweis des Erregers

14 30/123

Tumoren

Bronchialkarzinom

Bronchialkarzinom

Ätiologie

• Rauchen, z.B. 50 pack years: 50 Jahre lang ein Päckchen Zigaretten pro Tag

• Asbeststaub

• Uran

Symptome

• Gewichtsabnahme

• Inappetenz

• Nachtschweiß

• Husten

• Blutfäden im Auswurf

• Uhrglasnägel

• Ektope ACTH-Produktion möglich

Untersuchungsbefund

• Reizhusten

• Dyspnoe

• Nachschleppen

• Uhrglasnägel

• Atemgeräusch. Stimmfremitus und Kopfschall abgeschwächt

Diagnostik

• Bronchoskopie mit BAL und Biopsie

15 31/123

Endoskopie

Histologie

• Bei Nichtrauchern: Am häufigsten Adenokarzinom

• 1: kleinzelliges Bronchialkarzinom

Labor

• NSE (neuronenspezifische Enolase): Tumormarker für kleinzelliges Bronchialkarzinom

16 32/123

Komplikationen

• Dysphagie

• Blutiger Auswurf

• Heiserkeit

• Hornersyndrom bei Pancoasttumor

• Schulterschmerz

• obere Einflussstauung

• Pleuraerguss

• Pierre-Marie-Bamberger-Syndrom: schmerzlose Auftreibung aller Fingerendglieder, Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Sprunggelenke (hypertrophische Osteoarthropathie)

• Hyponatriämie durch paraneoplastisches Schwartz-Bartter-Syndrom (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion)

• Fernmetastasen in Knochen, Leber, Nebenniere und ZNS

• Postoperativ: Bronchusstumpfinsuffizienz mit Husten und schaumigem Auswurf

• Metastasiert oft in Nebennierenrinde

17 33/123

Stadien

• TNM-Klassifikation: Unter anderem Befall regionärer Lymphknoten relevant

Therapie

• , Pleuradrainage mit Instillation von Talkum

• Bei Plattenepithelkarzinom Stadium T1N1 im linken Oberlappen: Oberlappenresektion links und mediastinale Lymphadenektomie, adjuvante Chemotherapie

• Stadium IIIb: Radiochemotherapie von Primärtumor und Mediastinum

• Je nach Stadium: primäre Chemotherapie mit Cisplatin und Vinorelbin und simultan oder sequenziell durchgeführte Radiotherapie von Primärtumor und Mediastinum

• mit einem forcierten 1-Sekunden-Exspirationsvolumen (FEV1) von 0,85 L (35 % des Solls) ist hinsichtlich seiner Lungenfunktion funktionell inoperabel

• Chemotherapie: Cisplatin

• Strahlentherapie: Ösophagitisrisiko

• Strahlentherapie: Strahlenpneumonitis mit Risiko eines Abfalls des PaO2 unter körperlicher Belastung

• Nach Erreichen einer Remission: prophylaktische Bestrahlung des Schädels

• Zur Behandlung der Atemnot im Finalstadium: Morphinsulfat

Epidemiologie

• Die Inzidenz des Lungenkarzinoms hat bei Frauen in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen.

Diagnostik

• Wegen der großen Häufigkeit bösartiger Tumoren in der Lunge ist ein solitärer pulmonaler Rundherd bis zum Beweis des Gegenteils als maligne einzuschätzen.

18 34/123

Bildgebung

• Tumor im posterioren Segment des Oberlappens

Histologie

• Die nichtkleinzelligen Lungenkarzinome unterscheiden sich vom kleinzelligen Lungenkarzinom (im Rahmen des Folgenden) prinzipiell am ehesten durch ihr(e)im Mittel geringere biologische Aggressivität

Komplikationen

• Paraneoplastische Syndrome (Begleitsymptome einer Krebserkrankung, die nicht primär durch die Neoplasie entstehen): Cushing-Syndrom; hypertrophe pulmonale Osteo(arthro)pathie; Lambert-Eaton-Syndrom; Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH)

• Horner-Syndrom durch Pancoast-Tumor: entsteht durch Schädigung des Ganglion stellatum durch die Neoplasie

• Metastasen oft in den Nebennieren

Therapie

• ggf. Lobektomie

• Chemotherapie mit Cisplatin

Prognose

• Beim NSCLC im Stadium pTNM-Stadium pT1 pN0 pM0 R0 V0 L liegt die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit bei ca.50%

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Pleuraerkrankungen

Pneumothorax

Pneumothorax

Untersuchungsbefund

• hypersonorer Klopfschall, abgeschwächtes Atemgeräusch

Bildgebung

• Iatrogener Pneumothorax: Entstehung bei Anlage eines Subclaviakatheters

Spontanpneumothorax

Spontanpneumothorax

Risikofaktoren

• junge Männer

• bei schlankem und hochgewachsenem Körperbau

• Raucher

• COPD

• Mukoviszidose

• Pneumocystis(-jiroveci)-Pneumonie

• pulmonale Langerhans-Zell-Histiozytose

20 36/123

Symptome

• plötzlich Luftnot z.B. nach Sport

• Dyspnoe

• Tachypnoe

• Nachziehen einer Thoraxhälfte

• Hypersonorer Klopfschall

• meist junge Leute

Untersuchungsbefund

• Dyspnoe

• Tachypnoe

• aufgehobenes Atemgeräusch

• hypersonorer Klopfschall

• prominente Halsvenen

Bildgebung

• im Röntgen großes Areal erhöhter Strahlentransparenz im ipsilateralen Hemithorax

• Expirationsaufnahme zur besseren Erkennbarkeit von insbesondere kleinen Pneumothoraces

Therapie

• Wasserschloss-System zur Thoraxdrainage verhindert ventilartig das Eindringen von Luft in den Pleuraraum

• Rezidivtherapie: videoassistierte thorakoskopische Resektionsbehandlung

• intrathorakale Drain(age)spitze sollte nahe an der parietalen Pleurakuppel platziert werden

Prävention

• Talkum-Poudrage (-Insufflation)

• Tetrazyklin-Instillation

• Verabreichung von Bleomycin

• Pleurodese durch Pleuraabrasio

Prognose

• Beurteilung der Rezidivgefahr durch thorakale Computertomographie

21 37/123

Spannungspneumothorax

Spannungspneumothorax

Ätiologie

• Kann sich aus Spontanpneumothorax durch blasige Veränderungen im pleuropulmonalen Bereich entwickeln

Pathophysiologie

• Bei Spannungspneumothorax auf dem Boden eines Spontanpneumothorax: Loch mit Ventilfunktion in der Pleura visceralis

Untersuchungsbefund

• verminderte Atemexkursionen der betroffenen Thoraxhälfte

Therapie

• linksthorakale Entlastungspunktion mittels Kanülierung, ergänzt durch einen Ventilmechanismus an der eingelegten Kanüle

• Oberkörperhochlagerung (Lagerung in halbsitzender Position), Infiltration eines Lokalanästhetikums, Sauerstoff-Applikation, Fixierung des Drains durch Sicherungsnähte,

• Operatives Vorgehen bei nach fachgerechter Drainagebehandlung des Patienten großes Luftleck bei persistierender Fistelung

Pneumothorax

Untersuchungsbefund

• plötzlich zunehmende Dyspnoe

• Zyanose

• Tachykardie

• hypersonorer Klopfschall

• abgeschwächtes Atemgeräusch

• Abfall der pulsoxymetrisch bestimmten O2-Sättigung

• Stauung der Halsvenen

22 38/123

Bildgebung

Therapie

• notfallmäßige Entlastungspunktion wird im 2. oder 3. ICR in der Medioklavikularlinie durchgeführt.

• Eine Bülau-Drainage wird im 4. bis 6. Interkostalraum (ICR) angelegt.

• Die Präparation durch die Interkostalmuskulatur sollte stets am Oberrand der Rippe des zu durchdringenden Interkostalraums erfolgen

• Beim lateralen Zugang (nach Bülau) wird in der vorderen oder mittleren Axillarlinie eingegangen.

Störungen der Lungenperfusion

Lungenembolie

Lungenembolie

Pathophysiologie

• Fettembolie: kann durch Einbringen von Zement in das Femur unter Überdruck entstehen

• Abfall des HZV

23 39/123

Symptome

• plötzliche Atemnot

• akute, atemabhängige Schmerzen

• Tachypnoe, ggf. Zeichen der Rechtsherzbelastung: Jugularvenenstauung, Knöchelödem

• plötzliches Ansteigen der Herzfrequenz

• Tachykardie

• Husten

• Lippenzyanose

• Zyanose

• Blutdruckabfall

• Halsvenenstauung

• Beinumfangsdifferenz

Ätiologie

• lange Immobilisation, z.B. Flugreise aus Australien

• OP untere Extremität

• Thromboserisikofaktoren wie hormonelle Kontrazeption

Untersuchungsbefund

• Tachypnoe

Diagnostik

• leichte restriktive Ventilationsstörung: verminderte Vitalkapazität

24 40/123

Bildgebung

• Echokardiographie: Erhöhung des pulmonalarteriellen Druckes, paradoxe Bewegung des Ventrikelseptums, Perikarderguss, Trikuspidalinsuffizienz

• Reduktion des Gefäßkalibers A. pulmonalis, periphere Transparenzerhöhung, Hilusvergrößerung mit Kalibersprung, moderater Zwerchfellhochstand, halbkugelige, breitbasig auf der Pleura aufsitzende Verschattung im ittelfeld mitPleuraerguss

• Kontrastmittel-CT Thrombemboli in den Aa. pulmonales bzw. deren Ästen

Röntgen

25 41/123

EKG

• SIQIII-Typ

• ggf. Tachykardie, Rechtsschenkelblock, Erregungsrückbildungsstörungen

Labor

• Erhöhte D-Dimer-Konzentration als Nachweis einer (intravasalen) Fibrinbildung mit reaktiver Fibrinolyse

• Das myokardiale Troponin T kann bei schweren Lungenembolien erhöht sein.

Differentialdiagnose

• Myokardinfarkt

• Pneumonie

• Röntgen zum Ausschluss einer Pneumonie

• Pneumothorax

• Asthmaanfall

Therapie

• Bettruhe in halbsitzender Lagerung

• O2-Gabe per Nasensonde

• Kombination der Lyse mit einer therapeutischen Heparinisierung

• Niedermolekulares Heparin: durch längere Plasmahalbwertzeit ist eine 1- bis 2-mal tägliche Gabe ausreichend

• unfraktioniertes Heparin: kann durch Protamin vollständig antagonisiert werden

• Gabe von Diazepam in adäquater Dosierung

• sofortige Antikoagulation mit unfraktioniertem Heparin und Durchführung einer computertomografischen Pulmonalisangiografie (CTPA)

26 42/123

IMPP Punkt Teilnehmerskript zu inn3

Hypophysenvorderlappen

Prolaktinom

Prolaktinom

Symptome

• Ausbleiben der Regelblutung

• Vergrößerung des Brustdrüsenkörpers

• Galaktorrhoe

• Sehstörungen

Labor

• normales GH

• erniedrigtes FSH

• erniedrigtes Testosteron

• normales Kortisol

• normales TSH

Komplikationen

• Osteoporose

Differentialdiagnose

• Supraselläre Tumoren

• Therapie mit Haloperidol

• Therapie mit Metoclopramid

• Temporallappenanfall

Therapie

• Gabe eines Dopaminagonisten (z. B. Bromocriptin, Lisurid, Cabergolin)

• Bromocriptin NW: Übelkeit, Erbrechen

• OP-Indikation erst nach medikamentösem Therapieversuch

1 43/123

Akromegalie

Akromegalie

Symptome

• Vergrößerung der Akren (z.B. passt Ehering nicht mehr)

• Zähne weichen auseinander

• Karpaltunnelsyndrom

• Vertiefen der Stimme

• Schwitzen

Diagnostik

• Ein supprimierter GH-Spiegel nach Glukosebelastung schließt in der Regel eine Akromegalie aus.

Labor

• Messung von Insulin-like Growth Factor-1 (IGF-1) im Blut

Hypophysenvorderlappeninsuffizienz

Hypophysenvorderlappeninsuffizienz

Ätiologie

• großer peripartaler Blutverlust

• Tuberkulose

• Sarkoidose

• septische Sinus-cavernosus-Thrombose

Pathophysiologie

• Bei Mangel an LH und FSH besteht ein hypogonadotroper Hypogonadismus

• Am Schluss Ausfall von TSH und ACTH

• Krisenhafte Situation vor allem durch Ausfall von ACTH und TSH

2 44/123

Symptome

• Hyponatriämie

• Übelkeit

• Erbrechen

• Fehlen der Axillar- und Schambehaarung

• Blässe

• alabasterfarbene Haut

Therapie

• Glukokortikoide

Hypophysenhinterlappen

Diabetes insipidus

Diabetes insipidus

Pathophysiologie

• Mangel an ADH, das in erster Linie im Hypothalamus gebildet wird

• unzureichendes Ansprechen auf ADH.

Symptome

• Durst

• Polyurie

• Abgeschlagenheit

• Polyurie

• Abgeschlagenheit

Diagnostik

• Durstversuch: Ansteigen der Urinosmolalität bei psychogener Polydispie

• DDAVP-Test (ADH-Test) mit Gabe eines ADH-Analogons und Bestimmung von Urinvolumen und Urinosmolarität zur Differentialdiagnostik zwischen Diabetes insipidus renalis und centralis

Labor

• Spezifische Gewicht des Urin niedrig

Therapie

• Desmopressin: NW Hyponatriämie

• Hydrochlorothiazid

3 45/123

Schilddrüse

Hyperthyreose

Hyperthyreose

Symptome

• Gewichtsabnahme

• Schwitzen

• Fieber

• feuchtwarme Haut

• Wärmeintoleranz

• Diffuser Haarausfall

• Durchfall

• Unruhe

• Tachyarrhythmia absoluta

• Tachykardie

• Tremor

• Dyspnoe

• Einschlafstörungen

Bildgebung

• Perchlorat und Thiamazol haben protektive Wirkung, wenn bei Patienten mit manifester oder latenter Hyperthyreose eine CT mit iodhaltigen Kontrastmitteln durchgeführt werden muss

Labor

• Bestimmung von TSH, fT3, fT4

• Abfall der Konzentration von TSH (basal) auf einen Wert unterhalb des Normbereiches

• latente Hyperthyreose: fT3 und fT4 normale, TSH bereits erniedrigt.

Therapie

• Propranolol

4 46/123

M. Basedow

Komorbidität

• oft mit endokriner Orbitopathie assoziiert

Symptome

• endokrine Orbitopathie (ist am ehesten pathognomisch)

• teigige Schwellung am Unterschenkel

• Struma

• Unruhe

• Gewichtsabnahme

Labor

• stark erhöhte Werte für fT3 und fT4 bei niedrigem TSH

• Nachweis von TSH-Rezeptor-Antikörpern

• thyreoidalen Peroxidase-Antikörpern

• Thyreoglobulin-Antikörpern

Therapie

• Initialdosis des Thyreostatikums vom klinischen Bild abhängig

• Therapiedauer zunächst ca. 1 Jahr (Auslassversuch nach einem Jahr)

• Dosisreduktion nach Erreichen der Euthyreose

• Thiamazol, NW: u.a. Agranulozytosen mit Halsschmerzen und Fieber als Initialsymptomen

• Propylthiouracil; NW: Anstieg der Cholestaseparameter

Prognose

• häufig Remissionen unter der Therapie

Autonomes Schilddrüsenadenom

Bildgebung

• In der Szinitgraphie: heißer bzw. warmer Knoten

• kein wasserlösliches Kontrastmittel geben

5 47/123

Hypothyreose

Hashimoto-Thyreoiditis

Histologie

• neben Follikelepithelien zahlreiche Lymphozyten und onkozytär-metaplastische Schilddrüsenepithelien

Labor

• erhöhte Serumkonzentrationen von T3, T4, von Thyreoideaperoxidase-Antikörpern (TPO-AK) und Thyreoglobulin-Antikörpern (TG-AK)

Therapie

• Thyroxin

Schilddrüsenkarzinom

Schilddrüsenkarzinom, papillär

Epidemiologie

• papillären Schilddrüsenkarzinom: außerhalb von Struma-Endemiegebieten das häufigste Schilddrüsenmalignom.

Diagnostik

• Punktionszytologie

• Szinitgraphie mit Tc-99m (Halbwertszeit ca. 6 Stunden)

Histologie

• Papilläres Schilddrüsenkarzinom: Psammomkörperchen

Prognose

• papilläres Schilddrüsenkarzinom hat die beste Prognose unter Schilddrüsenkarzinomen

6 48/123

Schilddrüsenkarzinom, follikulär

Histologie

• Differenzierte Schilddrüsentumoren: follikuläre und papilläre Schilddrüsenkarzinome

Labor

• Thyreoglobulin zur postoperativen Verlaufskontrolle

Komplikationen

• Follikuläres Schilddrüsenkarzinom: Lungen- und Knochenmetastasen

Therapie

• Radioiodtherapie ist ein ablatives Verfahren zur Zerstörung restlichen Schilddrüsengewebes nach erfolgter Operation eines differenzierten Schilddrüsenkarzinoms.

Schilddrüsenkarzinom, medullär

Ätiologie

• Auftreten zusammen mit einem Phäochromozytom im Rahmen einer MEN2

Nebenschilddrüse

Hyperparathyreoidismus

Primärer Hyperparathyreoidismus

Symptome

• Nierensteine

• Osteopenie und depressive Verstimmung

• Oberbauchschmerz

• Polyurie

Labor

• Erhöhte Aktivität der Alkalischen Phophatase, Hyperkalzämie, Hypophosphatämie

Therapie

• Entfernung der Epithelkörperchen

Hyperparathyreoidismus, sekundär

Pathophysiologie

• Bei Niereninsuffizienz Hyperparathyreoidismus durch Phosphatretention bei eingeschränkter glomerulärer Filtrationsrate(GFR)

7 49/123

Nebennierenrinde

Nebennierenrindenüberfunktion

Conn-Syndrom

Diagnostik

• Orthostasetest zur Abgrenzung eines Adenoms gegenüber einer Hyperplasie

• Amlodipin kann Messwerte der endokrinologischen Diagnostik beeinflussen

Labor

• Hypokaliämie

Therapie

• Spironlacton

Cushing-Syndrom

Ätiologie

• Häufigste Ursache: Exogene Glukokortikoidgabe

Symptome

• Stammbetonte Adipositas

• Vollmondgesicht

• rundes Gesicht

• Striae rubrae distensae

• Ekchymosen und multiple Hämatome der Haut

• Plethora

• periphere Muskelatrophie

8 50/123

Diagnostik

• Dexamathason-Hemmtest: Hemmung der ACTH-Sekretion der Hypophyse nach Gabe von 2 mg Dexamethason abendsund anschließender morgendlicher Messung des Serumkortisols

• Bei adrenalem Cushing-Syndrom (z.B. NNR-Tumor): ACTH im Plasma supprimiert

• ggf. selektive Katheterisierung des Sinus petrosus inferior zur Differenzierung zwischen hypophysiärem Cushing-Syndrom und ektoper ACTH-Produktion

• Bei ektopem ACTH-produzierendem Tumor: fehlende Stimulierbarkeit des hohen ACTH-Wertes durch CRH

Therapie

• Medikamentöse Supprimierung der Kortisolproduktion: Mitotan

• Ggf. Operation eines ACTH-bildenden Tumors, dann Erhöhung der Gllukokortikoiddosis bei febrilem Infekten mit Diarrhoen und Fieber

9 51/123

Nebennierenrindeninsuffizienz

M. Addison

Ätiologie

• Autoimmunerkrankung

Symptome

• Hypotonie

• niedriger Blutdruck

• Hyperpigmentierung der Haut bei primärer Nebennierenrindeninsuffizienz (M. Addsion), aber nicht bei sekundärer NNRI

• Hyperpigmentierung von Haut und Handinnenlinien

• gebräuntes Integument

• Schwindel Schwäche

• Somnolenz

• Erbrechen

• Diarrhoe

• Fieber

• Pseudoperitonitis

Labor

• Hyponatriämie

• Hyperkaliämie

• Eosinophilie und relative Lymphozytose

Diagnostik

• ACTH-Test

Therapie

• Substituionstherapie: Hydrocortison und Fludrocortison

• Bei drohender Addison-Krise durch erhöhten Kortikoidbedarf (z.B. bei fieberhaftem Infekt) zusätzliche Gabe eines Korikoids parenteral

• Bei Addison-Krise: Infusion physiologischer Kochsalzlösung und 5%iger Glukoselösung

10 52/123

IMPP Punkt Teilnehmerskript zu inn4

Diabetes mellitus

Diabetes allgemein

Diabetes allgemein

Pathophysiologie

• Nierenschwelle für Glukose: 150 bis 180 mg/dl

Typ-1-Diabetes

Typ-1-Diabetes

Pathophysiologie

• Bei der genetischen Prädisposition zu Diabetes mellitus Typ 1 spielen Allele der HLA-Region eine Rolle.

• autoimmunologisch bedingte Zerstörung der b-Zellen der Langerhans-Inseln des Pankreas

• eine postprandiale C-Peptid-Konzentration im Blut, die trotz erhöhten Blutzuckerspiegels extrem erniedrigt ist

Symptome

• Exsikkose

• Polyurie

• Polydipsie

• Vertiefte Atmung

• Schnelle Atmung

• Tachykardie

• RR-Abfall

• Erstmanifestation oft nach fieberhaftem Infekt

• Bauchschmerzen

Labor

• Erhöhung von Glukose und Ketonkörpern

• ketoazidotisches Coma diabeticum: pH-Wert Messung zur Beurteilung des Schweregrades

1 53/123

Komplikationen

• Alkohol kann auch nach mehreren Stunden noch zu Hypoglykämie führen.

• Neuropathie mit Beteiligung des autonomen Nervensystems: kann mit verminderter Eigenwahrnehmung von Hypoglykämien einhergehen

Therapie

• intensivierte konventionelle Insulintherapie kann durch verbesserte Stoffwechseleinstellung helfen, das Risiko für diabetische Spätschäden zu vermindern

• Bei Entgleisung Rehydrieren, aber: bei forcierter Rehydratation droht die Entwicklung eines Hirnödems

• Dawn-Phänomens ist mitbedingt durch die vermehrte Sekretion antiinsulinär wirkender Hormone in den frühen Morgenstunden

• Somogyi-Effekt tritt reaktiv nach vorausgegangener (nächtlicher) Hypoglykämie auf

Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetes

Ätiologie

• Zusammenhang mit Adipositas. BMI oft erhöht: (Körpergewicht in kg) : (Körperlänge in m)2

Pathophysiologie

• eine Insulinresistenz der Leberzellen

• eine Störung der postprandialen Insulinsekretion

• eine vermehrte Glukoseproduktion der Leber

2 54/123

Komplikationen

• erhöhte Infektanfälligkeit

• Diabetische Nephropathie: noduläre Glomerulosklerose

• Untersuchung des Augenhintergrundes zur Früherkennung einer diabetischen Retinopathie

• Untersuchung des Augenhintergrundes zur Früherkennung einer diabetischen Retinopathie

• Diabetisches Fußsyndrom. Prophylaxe. Gute Glukoseeinstellung, Diabetesschulung, Tragen speziell angepassten Schuhwerkes, regelmäßige Inspektion und Untersuchung der Füße durch den Hausarzt

• Gastroparese: Völle- und Druckgefühl im Oberbauch

• ; Ulzera bei diabetischem Fuß (Malum perforans)

Therapie

• Therapie zunächst mit Diät, dann pharmakologisch in der Regel erst mit Metformin

• Begrenzung der täglichen Gesamtkalorienmenge

• Begrenzung des Fettanteils auf ca. 30 % der tgl. Kalorienmenge

• Begrenzung des Proteinanteils auf ca. 15 % der tgl. Kalorienmenge

• Erhöhung des Anteils langsam resorbierbarer Kohlenhydrate

• regelmäßiges körperliches Ausdauertraining

• Metformin-Therapie: Nicht bei Niereninsuffizienz

• Metformin-Therapie: Nicht bei Niereninsuffizienz

• Insulin zur Monotherapie bei terminaler Niereninsuffizienz

3 55/123

Komplikationen

• Gangrän Großzehe

Hypoglykämisches Koma

Symptome

• Verwirrtheit

• Tachykardie

• Mydriasus

• Kaltschweißigkeit

Hypoglykämisches Koma

Komplikationen

• Hypoglykämisches Koma. Therapie: i.v. Applikation von 40%iger Glukose-Lösung

4 56/123

Arthritis

Rheumatoide Arthritis

Rheumatoide Arthritis

Symptome

• Gelenkschmerzen vor allem der Handgelenke; der Metakarpophalangealgelenke; der proximalen Interphalangealgelenke; der oberen Sprunggelenke sowie der Vorfüße

• Gaenslen-Zeichen positiv

Bildgebung

• Röntgenaufnahmen beider Hände dorsopalmar

• ACR-Kriterium: gelenknahe Osteoporose und/oder Erosionen

Histologie

• (landkartenartige) fibrinoide Nekrosen mit Histiozytensaum

Labor

• CCP-AK haben eine hohe Spezifität für die RA.

• Rheumafaktoren

• Antikörper gegen La/SS-B

• Antikörper gegen Ro/SS-A

• zyklisches zitrulliniertes Peptid positiv

Komplikationen

• Rheumaknoten

• rheumatogene Schwanenhalsdeformität: Verkrümmung der Ring- und Mittelfinger mit Überstreckung in den Mittelgelenken und Beugung in den Endgelenken

• ulnare Deviation der Langfinger

• Pleuritis

• Episkleritis

• Amyloidose

5 57/123

Therapie

• Die Gabe von sog. Basistherapeutika stellt keinen kausalen Therapieansatz dar.

• Methotrexat: zeitversetzte Gabe von Folsäure kann die Häufigkeit von Leberwerterhöhungen unter Methotrexattherapie senken

• Unter Behandlung mit Etanercept besteht erhöhte Gefahr der Aktivierung einer Tuberkulose, weswegen der Patient vor Therapiebeginn auf Tuberkulose zu untersuchen ist.

• TNF-alpha-Inhibitoren: Biologicals, Wirkungsmechanismen eng an die Pathogenese der RA geknüpft

Gicht

Gicht

Symptome

• Schmerz und Rötung im Großzehengrundgelenk: Podagra. Auslöser oft Alkoholgenuss

Bildgebung

• Nachweis von Uratkristallen in der Synovialflüssigkeit

• haselnussgroße, relativ röntgendichte Weichteilschwellung am Großzehengrundgelenk

Labor

• Nachweis von Uratkristallen in der Synovialflüssigkeit

Therapie

• Bevorzugung fleischarmer Kost und Verzicht auf Innereien

Symptome

• Gichtanfälle oft nachts oder frühmorgens; Auslöser oft Ess- oder Trinkexzesse; begleitet von allgemeinen Entzündungszeichen

6 58/123

Untersuchungsbefund

Labor

• Natriumuratkristalle im Gelenkpunktat

• Hyperurikämie, ist im Anfall jedoch nicht obligat

Komplikationen

• Knochentophi

• Weichteiltophi

• chronische Gichtarthropathie

• Uratnephropathie

Therapie

• Allopurinol 300 mg/d, nicht bei gleichzeitiger Gabe von Azathioprin

• Im akuten Anfall: Kryotherapie (Eisumschläge)

7 59/123

HLA-B27-Erkrankungen

M. Bechterew

M. Bechterew

Definition

• M. Bechterew = Spondylitis ankylosans

Ätiologie

• etwa 90 - 95 % der Bechterew-Patienten tragen HLA-B-27

Symptome

• Typische Patienten: 15 bis 40 Jahre alte Männer

• frühmorgendliche Beschwerden im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule

• Rückenschmerzen; Besserung bei Bewegung

• Mennell-Zeichen positiv: Auslösung von Kreuzschmerzen bei Druck des Untersuchers auf beide Darmbeinschaufeln desauf dem Rücken liegenden Patienten

• Bewegungseinschränkung Wirbelsäule

• Schmerzen in den Fersen

• Enthesiopathie

• Iritis

8 60/123

Bildgebung

• M. Bechterew = Spondylitis ankylosans

• Röntgen: Beckenübersicht mit Iliosakralfugen

Labor

• HLA-B27 positiv

• BSG- und CRP-Erhöhung

• Kalzium-Konzentration:normal; Phosphat-Konzentration: normal; Aktivität der alkalischen Phosphatase: normal

Therapie

• Etanercept: Hemmung des Tumornekrosefaktors

• "Naturheilkundlich": Weidenrinde

9 61/123

Psoriasisarthritis

Psoriasisarthritis

Symptome

• Daktylitis

• Teleskopfinger

• Enthesiopathie (Enthesitis) an der Ferse

• Enthesitis bei Psoriasisarthritis

10 62/123

• Bildgebung

• Ankylose der Metakarpophalangealgelenke links ; Daktylitis psoriatica D V rechts mit Periostitis; sog. Pencil-in-Cup-Phänomen D IV rechts; vornehmlich rechtsseitig ausgeprägte gelenknahe Knochenentkalkung

Therapie

• Methotrexat (MTX) : Gabe von Folsäure am Tag nach der Einnahme des Basistherapeutikums

• Adalimumab: monoklonaler Antikörper gegen TNF- (Tumor-Nekrose-Faktor alpha)

Osteoporose

Osteoporose

Definition

• T-Wert, der mehr als eine Standardabweichung und weniger als 2 Standardabweichungen unterhalb des Wertes liegt: Osteopenie

Ätiologie

• Erhöhte Auftretenswahrscheinlichkeit bei Frauen nach Menopause

• Glukokortikoidtherapie

• bei geringer körperlicher Aktivität

• Zigarettenkonsum und bei Steroidbehandlung

11 63/123

Bildgebung

• älterer Deckplatteneinbruch des 4. Lendenwirbelkörpers; frischer Deckplatteneinbruch des 10. Brustwirbelkörpers; frische (Kompressions-)Fraktur des 8. Brustwirbelkörpers; leichte Bandscheibendegeneration (Chondrosis intervertebralis)

Labor

• gering erhöhte Konzentration der alkalischen Phosphatase im Serum

Komplikationen

• Fraktur(en) des proximalen Femur und/oder distalen Radius

Therapie

• Alendronat morgens nüchtern nach dem Aufstehen, mindestens 30 min vor sonstiger Flüssigkeitszufuhr bzw. der ersten Nahrungsaufnahme

• Kalzium und Vitamin D: Hemmung der osteoklastären Knochenresorption

• Teriparatid: Senkung des Frakturrisikos

12 64/123

Arthrosen

Fingergelenkarthrosen

Heberdenarthrose

Symptome

• Heberdenarthrose

Vaskulitis

Polymyalgia rheumatica

Polymyalgia rheumatica

Symptome

• Synovitiden

• ältere Patienten

• Gewichtsverlust

• symmetrische Schmerzen im Schulter- und Beckengürtel

• Beschwerden in Oberarmen und -schenkeln

Komplikationen

• Arteriitis temporalis: verstärkter Temporalarterienpuls palpierbar

13 65/123

Differentialdiagnose

• Polymyositis

• Periarthropathia humeroscapularis

• paraneoplastische Polymyalgie

• rheumatoide Arthritis

Therapie

• Prednis(ol)on

Labor

• BSG-Erhöhung

• Anämie

Arteriitis temporalis

Arteriitis temporalis

Symptome

• Oft ältere Patientinnen, intermittierende Sehstörungen, Kopfschmerzen in der Schläfenregion, Muskelschmerzen im Bereich des Schultergürtels und der Hüftregion

• Schmerzen in der Kaumuskulatur bei längerem Kauen

Bildgebung

• echoarme Wandverdickung ("Halo")

Histologie

• granulomatöse histiozytäre Entzündung mit Riesenzellen

Labor

• BSG- und CRP-Erhöhung

14 66/123

Komplikationen

• 60jähriger Pat., Kopfschmerzen und Berührungsempfindlichkeit der Kopfhaut, Gefäßbefund s. Abb.

• Komplikation: (plötzliche einseitige) Erblindung

M. Wegener

M. Wegener

Bildgebung

• multiple Lungenrundherde

Labor

• zytoplasmatische Anti-Neutrophilen-Cytoplasma-Antikörper (cANCA)

15 67/123

Komplikationen

• Immunkomplex-negative bzw. pauci-immune Glomerulonephritis

• Sattelnase

Therapie

• Glukokortikoide, dazu Osteoporose-Prophylaxe

• Azathioprin

• Cyclophosphamid: NW hämorrhagische Urozystitis

Prognose

• Remission, wenngleich häufig mit Rezidivgefahr, ist die Regel.

Kollagenosen

Lupus erythematodes

Lupus erythematodes

Pathophysiologie

• Autoantikörper gegen Gerinnungsfaktor VIII können fläachenhafte Blutungen verursachen

16 68/123

Symptome

• sog. Schmetterlingserythem

• vorwiegend makulöses Exanthem

• Effluvium mit Gefahr der Alopezie-Entwicklung

• festhaftende Schuppung

• leichte Cheilitis

• Arthralgien großer und kleiner Gelenke, Xerophthalmie, beidseitiges Wangenerythem, Ulzera Mundschleimhaut

• ACR-Kriterien: u.a. Veränderungen des Blutbilds; Ratio-Werte von Antikörpern gegen das Smith-Antigen (Anti-Sm); Titervon antinukleären Antikörpern (ANA); Gelenkläsionen

Diagnostik

• Symstemischer Lupus erythematodes: sog. Lupusbandtest in makroskopisch unauffälliger, lichtgeschützter Haut

• Nierenbiopsie bei Nierenbeteiligung

Labor

• antinukleäre Antikörper (ANA) positiv

• Konzentrationen von Antikörpern gegen native Doppelstrang-DNA (Anti-dsDNA)

• erniedrigte Serumkonzentrationen von Komplementfaktoren (C3, C4)

• CRP erhöht

• BSG erhöht

• Anämie

• Lymphozytopenie sowie eine Thrombozytopenie

• breitbasige Hypergammaglobulinämie

• Rheumafaktor (Latex) schwach positiv

Therapie

• Azathioprin: NW Leukopenie, Thrombozytopenie mit petechialen Blutungen; Diagnose: Knochenmarkbiopsie

17 69/123

Sklerodermie

Sklerodermie

Symptome

• periorale radiäre Hautfältelung

• sog. Madonnenfinger

• Schmerzen der Finger bei Kälte verstärkt

• kleine Fingerkuppennekrosen

• Läsionen am proximalen Nagelwall

• Ulzera und Gelenkschwellungen an den Fingern

• verminderte Gelenkbeweglichkeit an den Händen

• Teleangiektasien

• Schluckbeschwerden

• Meteorismus

• verminderte Stuhlfrequenz

• Reibungszeichen an Sehnenscheiden

• Dyspnoe

Therapie

• Anleitung zu aktiven Bewegungsübungen wie z.B. Kneten

• Bindegewebsmassagen

• Anwendung eines nitrathaltigen Externums

• (P)UVA-Bestrahlung (Photo(chemo)therapie))

• Therapie des Raynaud-Syndroms: Nifedipin

• Cyclophosphamid ggf. bei Lungenbefall unter besonderer Berücksichtigung der BAL-Befunde

18 70/123

Raynaud-Syndrom

Untersuchungsbefund

Diagnostik

• Kapillarmikroskopie

Sjögren-Syndrom

Komplikationen

• (kutane) Vaskulitis: palpable Purpura der Beine

19 71/123

72/123

IMPP Punkt Teilnehmerskript zu inn5

Herzkranzgefäße

KHK

KHK

Risikofaktoren

• Diabetes mellitus

• Glukose - Erhöhung

• Hyperlipidämie

• LDL - Erhöhung

• Lipoprotein (a) - Erhöhung

• Triglyzerid - Erhöhung

• Hypertonie

• höheres Lebensalter

Symptome

• Ausstrahlung in den linken Arm

Bildgebung

• Koronarangiographie zur Beurteilung des Stenosegrades der Koronargefäße

EKG

• deszendierende ST-Streckensenkungen von 0,2 mV bei chronische koronarer Herzerkrankung

• Belastungs-EKG. Kontraindikation: instabile Angina pectoris mit Anstieg von Troponin T

1 73/123

Therapie

• Beseitigung von Risikofaktoren, z.B. optimale Einstellung eines Diabetes

• Dauermedikation: ASS, Metoprolol, Statin

• Acetylsalicylsäure 100 mg/d

• Isosorbiddinitrat, nicht mit Sildenafil kombinieren wegen des Risikos einer schwerwiegenden arteriellen Hypotonie

• Bei Hyperlipidämie den HMG-CoA-Reduktase-Hemmer Simvastatin

• mäßiges körperliches Ausdauertraining

• Stenteinlage, Zytostatikum-Beschichtung zur Vermeidung einer überschießenden Intimahyperplasie und einer daraus resultierenden Restenosierung

• nach Ballonangioplastie und Stenteinlage Weiterbehandlung mit ASS unbegrenzt, Clopidogrel wird über vier Wochen gegeben und kann dann ggf. abgesetzt werden

• aortokoronarer Venenbypass (ACVB) aus patienteneigener V. saphena magna

Herzinfarkt

Herzinfarkt

Symptome

• sehr starke Brustschmerzen

• Plötzliche Retrosternalschmerzen

• Tachykardie

• Blässe

• Kaltschweißigkeit

Diagnostik

• Ableitung eines 12-Kanal-EKGs

• sofortige Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung zur Darstellung der Herzkranzgefäße und Bypässe mit den Fragestellungen: Stenose(n)?, Indikation zur Re-Operation?

Bildgebung

• Stenose im Bereich des Ramus interventricularis anterior (RIVA)

2 74/123

EKG

• Befund im Endstadium: verbreiterte und vertiefte Q-Zacke

• Hinterwandinfarkt

Labor

• Keine i.m.-Injektionen vor Abnahme der Herzenzyme

• Bestimmung von Troponin im Serum

• Troponinerhöhung bei Myokardläsion

• LDH1 (HBDH): Aktivitätsgipfel im Serum am spätesten und bleibt am längsten erhöht

Komplikationen

• ischämische Ventrikelseptumruptur

Therapie

• Legen eines stabilen Venenzugangs

• Kardiogener Schock: ggf. Zufuhr von Dobutamin

• Applikation von Glyzeroltrinitrat

• O2-Zufuhr durch Nasensonde

• Gabe von 250-500 mg Acetylsalicylsäure

• Nach Ballondilatation und Stenteinseten kann es zu Re-Stenosierungen kommen

• nach Revaskularisation kommen infrage: Clopidogrel; Glykoprotein-IIb/IIIa-Antagonisten; Ramipril; Metoprolol

3 75/123

Rhythmus-/Leitungsstörungen

Vorhofflimmern

Vorhofflimmern

EKG

• mittlere Vorhoferregungen in einer Frequenz von über 350/min

Therapie

• Digitalisierung

• Phenprocoumon

• Phenprocoumon, Kontraindikationen frischer ischämischer Insult, Endokarditis, Sturzneigung und Hirnarterienaneursysma

• Chinin

Schenkelblöcke

Linksanteriorer Hemiblock

EKG

• überdrehter Linkstyp

4 76/123

Kardiomyopathie

Dilatative Kardiomyopathie

Dilatative Kardiomyopathie

Ätiologie

• genetische Disposition

• Autoimmunprozesse

• Myokarditis

• Alkohol

Pathophysiologie

• Systolische Herzinsuffizienz

• Der enddiastolische Druck im linken Ventrikel und der linke Vorhofdruck sind meist erhöht.

Komplikationen

• progrediente Herzinsuffizienz

• plötzlicher Herztod

• Kammerflimmern

• embolischer Schlaganfall/systemische Embolien

Therapie

• Glyceroltrinitrat ist kontraindiziert

Differentialdiagnose

• koronare Herzkrankheit

• Aortenklappeninsuffizienz

• Aortenklappenstenose

• arterielle Hypertonie

5 77/123

Vitien

Aortenvitien

Aortenklappenstenose

Pathophysiologie

• führt meist zu einer Volumenhypertrophie am Myokard

Untersuchungsbefund

• Systolikum im 2. ICR rechts mit Ausstrahlung in beide Karotiden

EKG

• Zeichen der Linksherzhypertrophie

• R-Verlust über den Vorderwandableitungen V1-V4

Komplikationen

• Endokarditis

Aortenklappeninsuffizienz

Ätiologie

• oft nach fieberhaftem Infekt

Pathophysiologie

• isolierte systolische Hypertonie

Symptome

• Leistungsminderung

• Dyspnoe

• pulssynchrone Kopfbewegungen

• Herzrasen

• Blässe

• kaltschweißige Patienten

6 78/123

Untersuchungsbefund

• Bei der RR-Messung an den Armen zeigt sich beidseits eine große Amplitude.

• hebender Herzspitzenstoß

• hochfrequentes Protodiastolikum mit Punctum Maximum über dem 3. ICR links parasternal (Erb)

• Neben einem typischen diastolischen Geräusch kann - bedingt durch das hohe Schlagvolumen - auch ein systolisches Geräusch zu hören sein.

• ein hochfrequentes Sofortdiastolikum mit Decrescendocharakter und p.m. über dem 3.-4. ICR links parasternal sowie eindiskretes spindelförmiges Systolikum

• diastolisches Decrescendo-Geräusch über dem Erb-Punkt

• Diastolikum mit hauchendem/gießendem, hochfrequentem Decrescendogeräusch, dessen Punctum maximum bei vorgebeugtem Oberkörper über dem 3. Interkostalraum parasternal links (Erb-Punkt) liegt

Therapie

• OP, Herzstillstand mittels Kardioplegie: kaliumreiche Lösung

Mitralvitien

Mitralklappenstenose

Symptome

• linksseitiges, belastungsunabhängiges und überwiegend punktuell auftretendes thorakales Druckgefühl

Diagnostik

• Rechts-/Linksherzkatheteruntersuchung: Mitralklappenöffnungsfläche von 1,3 cm2

Labor

• deutlich erhöhte Konzentration des BNP (B-Typ natriuretisches Peptid, brain natriuretic peptide)

Therapie

• Nach Klappen-OP mit mechanischen Klappen: lebenslange orale Antikoagulation

• Antikoagulation

• Gabe eines Betarezeptorenblockers wie Metoprolol

• Gabe eines Kalziumantagonisten wie Verapamil

• Digitalisierung

7 79/123

Mitralstenose

Histologie

• Lungenveränderungen bei Mitralstenose

Mitralklappeninsuffizienz

Untersuchungsbefund

• annähernd bandförmiges hochfrequentes Holosystolikum mit p.m. über der Herzspitze

8 80/123

IMPP Punkt Teilnehmerskript zu inn6

Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz

Symptome

• Dsypnoe

• gestaute Jugularvenen

• Nykturie

• Ikterus

• Unterschenkelödem

• Stauungsleber: Pulsation der tastbar vergrößerten Leber

• prätibiale Ödeme

• Oberbauchschmerz

• Linksherzinsuffizienz: Rasselgeräusche über basalen Lungenabschnitten

Bildgebung

• bilaterale Pleuraergüsse

1 81/123

EKG

• Zeichen der Linksherzhypertrophie

Labor

• BNP

2 82/123

Endo-, Myo- und Perikarderkrankungen

Endokarditis

Endokarditis

Ätiologie

• Rheumatische Erkrankungen

• Bakterielle Endokarditis: meist Endocarditis ulceropolyposa

Erreger

• Viridans-Streptokokken

• E.-faecalis-Endokarditis z.B. bei urologischer Krankengeschichte

Symptome

• Häufig i.v.-Drogenabhängigkeit bei Trikuspidalklappenendokarditis

• Fieber, subunguale Blutungen, Hemiparese: Verdacht auf ulzeropolypöse bakterielle Endokarditis der Mitralklappe mit Sehnenfadenabriss

• Z.B. Wochen nach Tonsillektomie rezidivierende Fieberschübe, Tachykardie, Schüttelfrost, Schwäche, Appetitllosigkeit

Untersuchungsbefund

• neu auftretendes Herzgeräusch

Diagnostik

• Blutkulturen

• Echokardiographie und Blutkulturen

• Blutkulturen, zum Transport in das mikrobiologische Labor auf Kühlung verzichten

Bildgebung

• Echokardiographisch finden sich unregelmäßige Verdickungen an der Mitralklappe

Labor

• BSG- und CRP-Erhöhung

• im Urin u.U. Erythrozyten zum Teil dysmorph und vereinzelt Erythrozytenzylinder

• Bei Endokarditis falsch-positiver Test auf Rheumafaktoren im Serum möglich

Komplikationen

• Sehstörungen durch Thromboembolie

3 83/123

Therapie

• Bei Enterococcus-faecalis-Endokarditis: Ampicillin + Gentamicin

• Antibiotika-Empfindlichkeitsprüfungen als quantitative Resistenzbestimmungen für den Endokarditiserreger (MHK = minimale Hemm-konzentration/MBK = minimale bakterizide Konzentration) durchführen)

Prävention

• Amoxicillin

• Amoxicillin ist ein geeignetes Antibiotikum für die Endokarditisprophylaxe bei Eingriffen am Oropharynx.

Myokarditis

Myokarditis

Ätiologie

• Coxsackie-Viren (B1-B5)

Diagnostik

• Angiographie mit Myokardbiopsie

Bildgebung

• normale Herzgröße, beidseitige, symmetrische, grobfleckige, konfluierende Verschattungen (sog. Schmetterlingsödem)

Labor

• CK-MB-Anteil der CK

• Nachweis von antimyolemmalen Antikörpern (AMLA)

• Virus-RNA-Nachweis mittels Polymerasekettenreaktion: Nukleinsäure-Abschnitte eines Erregers werden amplifiziert undnachgewiesen

4 84/123

Perikarditis

Perikarditis

Symptome

• Leistungsminderung

• zunehmende Belastungsdyspnoe

• Spannungsgefühl im rechten Oberbauch und zunehmende Unterschenkelödeme

• akute Perikarditis: stechende Schmerzen in Brustgegend, Verstärkung bei tiefer Inspiration

Untersuchungsbefund

• bei tiefer Inspiration kommt es zu einer Zunahme der Jugularvenenfüllung und zu einem Abfall des Blutdrucks.

• bei (tiefer) Inspiration zunehmende Halsvenenstauung

• Lebervergrößerung

• Aszites und Ödeme

• Herztöne abgeschwächt

• systolisches Geräusch über der Herzspitze ohne Fortleitung in die Axilla

• auffälliger protodiastolischer Zusatzton

Bildgebung

• Perikarderguss

5 85/123

• Perikarderguss bei Perikarditis

• EKG

6 86/123

Gefäße

Venöse Gefäße

Beinvenenthrombose

Pathophysiologie

• Das linke Bein ist aufgrund anatomischer Gegebenheiten allgemein häufiger von tiefen Venenthrombosen betroffen als das rechte.

Symptome

• Spannungsgefühl und ziehenden Schmerzen wie "Muskelkater" im linken Bein

Prävention

• Die Thromboseprophylaxe soll Frau M. auch in der 4. postoperativen Woche noch erhalten.

7 87/123

Arterielle Gefäße

Arterielle Hypertonie

Komplikationen

• Hypertensive Herzerkrankung: konzentrischer Hypertrophie des Herzens

Therapie

• ACE-Hemmer (z.B. Ramipril)

• Ramipril, NW: Reizhusten. Dann ggf. Umstellung auf Candesartan

• Bei Unverträglichkeit eines ACE-Hemmers (Reizhusten): AT1-Rezeptor-Antagonisten

• Candesartan: Kaliumretinierende Wirkung

• Hydrochlorothiazid bei Kreatininclearance von < 30 ml/min diuretisch unwirksam

• Betablocker, Kontraindikation: Astma bronchiale

• Metoprolol ( Beta-Blocker) + Verapamil (Ca-Antagonist): hohes Risiko eines AB-Blockes

• Amlodipin hat längere Wirkdauer als Nifedipin

• Moxonidin: zentralnervöder Angriffsmechanismus

• Hypertensive Krise: Urapidil, Clonidin, Nitroprussidnatrium, Dihydralazin

AVK

Ätiologie

• chronischer Nikotinabusus

• arterielle Hypertonie

• Diabetes mellitus

• Hyperlipoproterinämie

• bei Diabetikern: Mönckeberg-Mediasklerose

Risikofaktoren

• Rauchen

• Hypertonie

• Fettstoffwechselstörung

Symptome

• Schmerzen in den Beinen nach einigen Metern Gehstrecke, die nach einer Pause wieder verschwinden

Untersuchungsbefund

8 88/123

• Fußpulse nicht tastbar

• dopplersonographisch bestimmter Knöchel-Arm-Index < 0,9

Diagnostik

• Knöchel-Arm-Index (RR systolisch Knöchel/RR systolisch Arm)<0,5: schweren (kritischen) Ischämie

Labor

• LDL-Cholesterin und Fibrinogen

• HBA1C

• Homocystein

Stadien

• Fontaine IIa: Die schmerzfreie Gehstrecke ist definiert als > 200 m.

Therapie

• Beendigung des Nikotinabusus

• Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmern

• Gehtraining

• Tragen von geeignetem Schuhwerk

• sorgfältige Fußpflege

• Revaskularisation der hämodynamisch wirksamen Stenosen und Verschlüsse

• Gewichtsreduktion

Aortenisthmusstenose

Untersuchungsbefund

• Blutdruckdifferenz zwischen linkem und rechtem Arm bei Aortenisthmusstenose proximal der A. subclavia sinistra

Bildgebung

• Rippenusuren

• Einziehung der proximalen Aorta descendens

9 89/123

Arterielle Embolie

Symptome

• Schmerzen

• Blässe der Extremität

• kühle Hauttemperatur

• Fußpulse nicht palpabel

Komplikationen

• Kompartmentsyndrom: nach OP zunehmende Schmerzen, Druckschmerzhaftigkeit, Hauttemperaturanstieg

Therapie

• Tieflagerung der erkrankten Extremität

Aortenaneurysma

Symptome

• pulsierender Tumor oberhalb des Nabels

• bei Ruptur starke Flankenschmerzen

• plötzlich auftretende Rücken- undf Flankenschmerzen

• Bauchschmerzen

• Blutdruckabfall mit Tachykardie

• Kollaps

• Übelkeit

• Erbrechen

• Risikofaktoren Arteriosklerose (Hypertonie)

• Risikofaktoren für Arteriosklerose (Hypertonie)

10 90/123

Aortendissektion

Einteilung

• Stanford A: Dissektion schließt die Aorta ascendens mit ein

Symptome

• Auftreten nach abruptem Bremsmanöver, brennender Schmerz im Nacken- und Brustbereich, Taubheitsgefühl in Fingern

• akute heftigste Thoraxschmerzen, arterielle Hypertonie in der Vorgeschichte,

• plötzlicher, schneidender Schmerz zwischen den Schulterblättern, der sich in die Extremitäten fortleitet. An Marfan-Syndrom denken.

• Arterioskleroserisikofaktoren (Hypertonie) in Anamnese, schlagartige, beilhiebartige Rückenschmerzen, Blutdruckanstieg

• Blutdruckdifferenz rechter und linker Arm, RR-Abfall, Tachykardie, diastolisches Herzgeräusch

• Heftige thorakale Schmerzen

Komplikationen

• Perikarderguss: Pulsus paradoxus, d.h. inspiratorische Abnahme des systolischen Blutdrucks um mehr als 10 mmHg

Therapie

• Anlage periphervenöser Zugänge

• Gabe von Betablockern i.v.

• Sedierung und Analgesie

• Applikation von Sauerstoff

11 91/123

IMPP Punkt Teilnehmerskript zu inn7

Ösophagus

Ösophagitis

Refluxösophagitis

Ätiologie

• oft Übergewicht

• Alkohol- und Nikotinabusus

• antianginöse Therapie

Symptome

• Sodbrennen

• wiederkehrende nächtliche epigastrische Schmerzen mit retrosternalem Brennen, insbesondere bei flachem Kopfkissen

• retrosternales Brennen vor allem nachts

• ausgeprägter Reizhusten

Diagnostik

• 24-Std.-pH-Metrie des Ösophagus

Endoskopie

• Barrett-Ösophagus

• lachsfarbene Schleimhaut

• Barrett-Schleimhaut

• axiale Gleithernie

1 92/123

Therapie

• Reduzierung des Körpergewichtes

• Einhaltung einer fettarmen Ernährung

• Hochstellen des Kopfendes des Bettes

• Meiden von einengender Kleidung, z. B. Gürteln

• Gabe eines Protonenpumpenblockers (z.B. Omeprazol) am Abend

• Zu empfehlen sind eine Kontroll-Ösophagogastroduodenoskopie in 3 Jahren und die Fortsetzung der Behandlung mit dem Protonenpumpenblocker.

Histologie

• leicht entzündliches Infiltrat

• Verbreiterung der Basalzellschicht sowie Verlängerung der Bindegewebspapillen mit Hyperämie (Kapillarektasie)

• Stellenweise oberflächliche Koagulationsnekrosen im nicht-verhornenden Plattenepithel

2 93/123

Ösophagusvarizen

Ösophagusvarizen

Symptome

• Pechschwarzer Stuhl nach Blutung bei Patienten mit Alkoholabusus und Leberzirrhose

Therapie

• Durchführung einer Notfallendoskopie des oberen GI-Traktes mit endoskopischer Blutstillung

• endoskopische Ligatur der Varizen mit Gummiband

• Laktulose

• transjuguläre intrahepatische portosystemische Shunt (TIPS)kommt als Notfallmaßnahme bei Vorliegen einer endoskopisch/medikamentös nicht beherrschbaren Varizenblutung in Betracht

• Die Anlage eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Stentshunts (TIPS) ist als effizienteste Therapie insbesondere bei Patienten mit schwer dekompensierter Leberzirrhose (Child C) indiziert.

• Propranolol zur Sekundärblutungsprophylaxe: Senkung des Drucks im Pfortadersystem

• Propranolol zur Sekundärblutungsprophylaxe: Senkung des Drucks im Pfortadersystem

• endoskopische Ligaturbehandlungur Verhinderung eines Blutungsrezidivs bei endoskopisch nachgewiesenen blutungsgefährdeten Ösophagusvarizen II. Grades mit "red colour signs"

• Gabe vasoaktiver Substanzen (z.B. Terlipressin)

• Fortführung der Therapie mit vasoaktiven Substanzen (Terlipressin oder Octreotid)

• Aspirationsprophylaxe (Intubation)

• Legen von zwei großlumigen Venenverweilkanülen

• Kreislaufstabilisierung durch Volumengabe

• Antibiotikagabe

• Durchführung einer Rezidiv(blutungs)prophylaxe

• Gabe von Vitamin K

3 94/123

Magen/Duodenum

Gastritis

Diagnostik

• Urease- Schnelltest zum Nachweiseiner Besiedelung der Magenschleimhaut durch Helicobacter pylori

Gastritis

Endoskopie

Therapie

• Eradikation Helicobacter pylori: Amoxicillin und Clarithromycin

• Gabe von Omeprazol (in doppelter Standarddosis), Clarithromycin und Amoxicillin für 7 Tage, danach Gabe eines Protonenpumpenhemmers in Standarddosierung

Prävention

• gleichzeitige Gabe von Omeprazol bei Verabreichung eines nichtsteroidalen Antiphlogistikums

Komplikationen

• chronische aktive Gastritis

• intestinale Metaplasie

• ein Adenokarzinom des Magens

• ein mukosaassoziiertes Non-Hodgkin-Lymphom des Magens

4 95/123

Ulkus

Ulcus ventriculi

Symptome

• Blässe

• Müdigkeit

• Bei Blutung: Schwarzer Stuhl

• Bei Hämatemesis helles, nicht schwarz-braunes Blut bei Achlorhydrie

• Bei Perforation: schlagartig einsetzender, starker stechender Schmerz, dann zunehmend diffuser Bauchschmerz

Ätiologie

• oft Nikotin- und/oder Alkoholabusus

• NSAR

• Hyperparathyreoidismus: zur Diagnose Bestimmung des Kalziumspiegels

Diagnostik

• Bei akutem Abdomen auch rektale digitale Untersuchung vornehmen

• Ureaseschnelltest

• Helicobacter-pylori-Infektion mittels Schleimhautbiopsie und histologische Untersuchung

• 13C-Harnstoff-Atemtest oder H.-pylori-Antigennachweis im Stuhl

Bildgebung

• intraperitonealer (freier) Luft unter dem Zwerchfell rechts

5 96/123

Komplikationen

• Magen-und Duodenalulzera sind die häufigste Ursache einer oberen gastrointestinalen Blutung

• Bei Helicobacter-pylori-Infektion Risiko einer malignen Neoplasie des Magens

Therapie

• Verzicht auf Zigaretten

• Pantoprazol: Hemmung der H+/K+-ATPase

• Eradiaktionstherapiie, dann endoskopisch-bioptische Überprüfung des Therapieerfolges ca. 6 Wochen nach Abschluss der Erstbehandlung

• Reservetherapie der Helicobacter-pylori-Infektion: Amoxicillin

• Präoperativ: parenterale kontrollierte Flüssigkeitszufuhr

• Postoperativ Kontrolluntersuchungen zum Ausschluss von systemischen bakteriellen Infektionen

• Post-OP nach Perforation Cephalosporin, gut wirksam gegen bestimmte, grampositive Kokken

Prävention

• Bei Gabe einer NSAR (z.B. Diclofenac) zusätzlich Gabe von Esomeprazol

• Nitroimidazol-Präparat; Wirkspektrum Bacteroides fragilis, Clostridium difficile, Entamoeba histolytica, Giardia lamblia

Ulcus duodeni

Symptome

• Oberbauchschmerzen, vor allem nachts, Besserung nach Nahrungsaufnahme

Therapie

• Eine H.-p.-Eradikation ist indiziert und sollte mit einer Tripletherapie aus einemProtonenpumpenblocker plus zwei Antibiotika (z.B. Clarithromycin plusAmoxicillin) durchgeführt werden.

• akute Blutung: Ulkusumstechung und Gefäßligaturen

6 97/123

Zollinger-Ellison-Syndrom

Pathophysiologie

• Diarrhoen durch säureabhängige Inaktivierung der Pankreaslipase

Diagnostik

• Sekretintest am besten zur differenzialdiagnostischen Abklärung eines Gastrinoms gegenüber anderen Ursachen einer Hypergastrinämie

Labor

• Gastrinbestimmung

• Massive Gastrinerhöhung

Therapie

• Omeprazol

Darm

Dickdarm

M. Crohn

Risikofaktoren

• Tabakrauchen

Symptome

• an der Haut schmerzhafte Pusteln mit zentraler Nekrose

Diagnostik

• Früherkennung: Bestimmung von Vitamin B12, Vitamin C; Vitamin D und Kalzium

• Ösophagogastroskopie

• MRT des Dünndarms

• radiologische Darstellung des Dünndarms nach Sellink

• bakteriologischen Stuhluntersuchung

7 98/123

Endoskopie

• Schneckenspur-Ulzerationen

• schwere Kolitis im Colon ascendens und descendens, unter Aussparung des Rektums

Histologie

• Epitheloidzellgranulom ohne Nekrose

• auf das Colon descendens beschränkte herdförmige Entzündung mit ausgeprägter sog. Pseudopolypenbildung

8 99/123

Labor

• gehäuft HLA-B27 positiv

Stadien

• Bestimmung des Aktivitätsindex nach Best

Komplikationen

• Entwicklung von Fisteln

• Analfissuren

• perianaler Abszess

• intestinale Stenose

• Aphthen der Mundschleimhaut

• primär sklerosierende Cholangitis

• Osteoporose

• Erythema nodosum

• Psyoderma gangraenosum

Therapie

• u.a. Budesonid; ist zu einem erheblich geringeren Anteil systemisch wirksam wird als peroral verabreichtes Prednisolon

• 1 mg Prednisolon/kg/Tag

• Azathioprin oral

• Ballondilatation von intestinalen Stenosen

• darmerhaltende Minimalchirurgie

• Versorgung von Fisteln mittels Fadendrainage

• Gabe von Austauscherharzen

9 100/123

MakroskopischerBefund

Colitis ulcerosa

Komorbidität

• Bereits bei Manifestation der Cholangitis lag der Verdacht auf das Bestehen oderAuftreten der Kolitis nahe.

Symptome

• blutige Durchfälle

• täglich bis zu 10 breiige, meist blutige Stühle und häufigen Stuhldrang

• Nächtliche Diarrhoe im Gegensatz zum Reizdarmsyndrom

• täglich bis zu 10 breiige, meist blutige Stühle und häufiger Stuhldrang

Bildgebung

• Sonographie: verdickte Wand des Colon transversum und des Colon descendens

• MRT: unauffälliger Wandungen des proximalen Dünndarms

Endoskopie

• ödematöse Schwellung

• pseudopolypöse Formationen

• fleckige Einblutungen

• Verlust der normalen Gefäßzeichnung

Histologie

• Kryptitis mit Entwicklung von Kryptenabszessen

Therapie

10 101/123

• Azathioprin

• Prednisolon und Mesalazin jeweils oral als Tabletten

• Omeprazol

• Ursode(s)oxycholsäure

• Eisenglycinsulfat

Pseudomembranöse Kolitis

Ätiologie

• Clostridium difficile breitet sich nach Antibiotikagabe aus

Symptome

• blutig-schleimige Durchfälle einige Tage nach Penizillingabe

Therapie

• Metronidazol

Dünndarm

Karzinoid

Pathophysiologie

• Im Darm häufig im Bereich des Appendix vermiformis

Symptome

• Nach Nahrungsaufnahme Gesichtswärme, Atemnot, Angstanfälle

• Bronchospasmus, Hautflushing, flüssige Durchfälle, Tachykardie, Blutdruckschwankungen

• Hautrötungen

• Diarrhoe

• asthmaähnliche Anfälle

Labor

• Chromogranin A

• 5-Hydroxyindolessigsäure im 24-Stunden-Urin

Komplikationen

• Endokardfibrose mit Rechtsherzinsuffizienz

• Leberbefall

11 102/123

Therapie

• Chirurgisch, z.B. Hemikolektomie

• nach Rückverlagerung eines Jejunostomas fehlende Kontrastmittelfüllung in der Ampulla recti

• Octreotid

• Komplikationen nach OP: hochgradige Schwäche der Kniestreckung; Schwäche oder Ausfall des Patellarsehnenreflexes; Sensibilitätsstörung ventromedial am Oberschenkel; Sensibilitätsstörung medial am Unterschenkel

Zöliakie

Symptome

• Gewichtsabnahme

• Durchfälle

• Eisenmangel

• sekundäre Osteoporose

12 103/123

Leber

Infektiöse Lebererkrankungen

Hepatitis

Symptome

• Oberbauchschmerzen

Hepatitis A

Erreger

• Picornaviridae

Ätiologie

• Reise nach z.B. Ägypten

Symptome

• Gelbfärbung der Skleren

• Fieber

• Müdigkeit

Hepatitis B

Pathophysiologie

• Die Lebergewebeschädigung durch die HBV-Infektion ist überwiegend durch zytotoxische T-Zellen bedingt.

Symptome

• Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen

• Müdigkeit

• Appetitlosigkeit

• bräunliche Verfärbung des Urins

• Lacklippen

• Gelenkschmerzen

13 104/123

Histologie

• Milchglashepatozyten

• Entwicklung einer chronisch-aggressiven Hepatitis mit Mottenfraßnekrosen

Labor

• zunächst HBsAg, dann HBeAg und HBV-DNA bestimmen

• Anti-HBs positiv: spricht für ausgeheilte Hepatitis-B-Infektion

• HbSAg positiv: Trägerstatus

• HBV-DNA mittels PCR: Aussage zur Infektiöität

• a-FP (alpha-Fetoprotein) kontrollieren

• Die Aktivität der Aminotransferasen im Serum (AST, ALT) gibt einen Hinweis auf das Ausmaß der Leberzellzerstörung.

14 105/123

Komplikationen

• Splenomegalie

• erniedrigte Leuko- und Thrombozytenzahlen

• Panarteriitis nodosa

Therapie

• Entecavir

• Interferontherapie nach Abwägen der Leberfunktion (Stadium der Leberzirrhose)

Prävention

• Anti-HBs-Wert > 100 IE/L : ausreichender Impfschutz für Hepatitis B

• wenn 4-8 Wochen nach erfolgter Grundimmunisierung im Rahmen der Indikationsimpfung kein ausreichender Impfschutz besteht (Anti-HBs-Konzentration <100 IE/L), wird bei „Low-Respondern“ (Anti-HBs 10–99 IE/L) eine sofortigeweitere Impfstoffdosis mit erneuter Anti-HBs-Kontrolle nach weiteren 4–8 Wochen empfohlen. (RKI)

Hepatitis C

Ätiologie

• am häufigsten parenterale Infektion

Komplikationen

• Entstehung eines Sjögren-Syndroms möglich

Therapie

• Peginterferon alfa plus Ribavirin

Echinokokkose

Bildgebung

• Sonographie glatt begrenzte Zyste in der Leber und ggf. Niere; Randständig Verkalkungen

Labor

• Eosinophilie

Therapie

• Es sollte mit Albendazol oral behandelt werden.

15 106/123

Metabolische Lebererkrankungen

Alkoholtoxische Lebererkrankungen

Labor

• CDT

• deutlich erhöhte Aktivität der Gamma-Glutamyltransferase

• erhöhtes MCV der Erythrozyten

• erhöhte Aktivität der AST (GOT)

Komplikationen

• Aszitis

• gastrointestinale Blutung

• Milzvenenthrombose

• Pankreaskarzinom

• maximale Verträglichkeitsgrenze: 20-80g Ethylalkohol

Fettleber

Bildgebung

• Sonographie: homogen verdichtete Echostruktur ("weiße" Leber)

Leberzirrhose

Symptome

• Pfortaderhochdruck: Aszites

• Palmarerythem

• Spider naevi

• Caput medusae

• Splenomegalie

• hämorrhoidenartige Gefäßerweiterungen

Bildgebung

• Sonographie: Rarefizierung der intrahepatischen Portal- und Lebervenen

16 107/123

Histologie

• Mottenfraßnekrosen

• PAS-positive Einschlüsse, außer bei ethyltoxischer Leberzirrhose auch bei alpha1-Antitrypsinmangel

Labor

• Aszitis: Eiweißbestimmung zur Unterscheidung zwischen Transsudat und Exsudat

Stadien

• Child-Pugh: Höhe des Albumin

• Child-Pugh: Höhe des Albumin

Komplikationen

• Hepatische Enzephalopathie mit Konzentrationsschwäche, Flattertremor (Asterixis), Apathie und pathologischer Schriftprobe

• Leberinsuffizienz mit konsekutiver Koagulopathie

• spontane bakteriellen Peritonitis (SBP): 500 Granulozyten/µL Aszites

Therapie

• Aufforderung zur Alkoholkarenz

• Propranolol zur Senkung des Drucks im Pfortadersystem

• Aszites: Entlastungspunktion, üblicherweise am Unterbauch

• Aszites: Intravenöse Infusion von Albuminlösung

• Aszites: Gabe von Spironolacton

• Enzephalopathie: Alkoholabstinenz und eiweißarme Kost

• Enzephalopathie: Laktulose

17 108/123

Hereditäre Lebererkrankungen

Gilbert-Meulengracht-Syndrom

Symptome

• ikterische Schübe in Stressphasen, auch bei Familienmitgliedern

• Gelbfärbung der Skleren

Labor

• verminderte Aktivität der UDP-Glukuronyl-transferase

• überwiegende Erhöhung des unkonjugierten Bilirubins

• Anstieg des Bilirubins in Phasen der Nahrungskarenz

• Bilirubin erhöht

• Bilirubin erhöht

Tumoren

Hepatozelluläres Karzinom

Labor

• AFP

Galle

Cholelithiasis

Labor

• direkte Hyperbilirubinämie

18 109/123

110/123

IMPP Punkt Teilnehmerskript zu inn8

Nephrotisches Syndrom

Nephrotisches Syndrom

Symptome

• hochgradige Proteinurie

• Hypoproteinämie

• Hyperlipoproteinämie

• periphere Ödeme

• schmerzlose Unterschenkel- und Fußrückenödeme

Labor

• Proteinurie

• Albumin erniedrigt

• Serumcholesterin erhöht

Niereninsuffizienz

Akute Niereninsuffizienz

Akute Niereninsuffizienz

Therapie

• Forcierte Diurese mit Mannitol

1 111/123

Chronische Niereninsuffizienz

Chronische Niereninsuffizienz

Ätiologie

• hypertensive Nephrosklerose

• Häufigste Ursache: Diabetes mellitus

• Glomerulonephritis

Symptome

• Erbrechen

• Kopfschmerz

• Pruritus

• knarrende Reibegeräusche über dem Herzen bei der Auskultation

Diagnostik

• GFR nimmt physiologischerweise im höheren Lebensalter ab.

• Labor

• normozytäre Anämie

• Kreatininanstieg

• Signifikanter Kreatininanstieg erst ein Einschränkung der GFR um ca. 50%

• Kreatininkonzentration eines Patienten ist abhängig von dessen Muskelmasse.

• Proteinurie

Stadien

• Bei Kreatinin von 1,5-8 mg/dl Stadium der kompensierten Retention

• Stadium 3a nach Einteilung der internationalen KDIGO-Initiative: Mild bis moderat eingeschränkt, GFR 45-59 ml/min, Starium 3b: Moderat bis schwer eingeschränkt, GFR.30-44 ml/min

• Terminale Niereninsuffizienz: glomeruläre Filtrationsrate < 15 mL/min

• Schwere Niereninsuffizienz (Stadium 4 nach der NationalKidney Foundation): glomeruläre Filtrationsrate (GFR) 15-29 mL/min/1,73 m2 KOF

• hochgradige Niereninsuffizienz, glomeruläre Filtrationsrate ca. 20 mL/min oder weniger

Komplikationen

• Bei Niereninsuffizienz Hyperparathyreoidismus durch Phosphatretention bei eingeschränkter glomerulärer Filtrationsrate(GFR)

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Therapie

• erhöhte Proteinzufuhr wegen der Verluste bei Proteinurie

• Furosemid: auch bei stark reduzierte GFR noch wirksam

• Gabe von Natriumbikarbonat p.o.

• Gabe von kalziumhaltigen Phosphatbindern

• konsequente Behandlung der arteriellen Hypertonie

• ggf. Absetzen von Cefuroxim und Diclofenac

• Peritonealdialyse

• Blutreinigung durch Stoffaustausch entlang eines Konzentrationsgradienten

• Anlage eines Shunts zwischen der A. radialis und der V. cephalica in Höhe des linken Handgelenks zur Dialyse

• Exytrakorporale Blutreinigung durch Zugang mittels chirurgischer Anastomose zwischen A. radialis und der V. cephalica

• Nierentransplantation. Spender: Volljährig, Einwilligungsfähigkeit, enge, verwandtschaftliche oder anderweitig offenkundige persönliche Verbundenheit mit dem Organempfänger, Spendenbereitschaft ohne Anhaltspunkte für ein Handeltreiben

• Lebendspende hat eine insgesamt bessere 5-Jahres-Prognose hinsichtlich der Transplantatfunktion als eine Postmortalspende

• Nierentransplantation: Beim immunologisch nicht vorbehandelten Organempfänger ist eine AB0- Kompatibilität mit dem Spender zu fordern.

• Nierentransplantation; vorher Cross-Match-Test zur Überprüfung, ob das Serum des Organempfängers präformierte Antikörper gegen Lymphozyten des Spenders enthält

• Nierentransplantation: Nicht bei Bestehen einer chronisch aktiven Hepatitis B, Bestehen einer HIV-Infektion, Bestehen einer aktiven Tuberkulose, Extirpation eines invasivem malignen Melanoms vor 18 Montaten

• Nierentransplantation: z.B. heterotop in die Fossa iliaca mit Implantation des Spenderureters in die Harnblase des Empfängers

• Nierentransplantation: Immunsupression mit Ciclosporin plus (Methyl-)Prednisolon

• Nierentransplantation. Abstoßung: Erhöhung der Körpertemperatur, Rückgang der Diurese, Schmerzen und Schwellung im Transplantatlager

• Nierentransplantation. Abstoßung: Supression einer akuten Abstoßung mittels Glukokortikoidstoßtherapie

• Nierentransplantation: Tacrolismus - hohe Effektivität hinsichtlich der Vermeidung akuter Abstoßungen im 1. Jahr nach Nierentransplantation bei zugleich erheblicher diabetogener Wirkung

• Nierentransplantation, postoperative Kontrolle mittels Ultraschalldiagnostik mit Duplexsonographie

• Nierentransplantation: erhöhte Häufigkeit arterielle Hypertonie, lymphoproliferative Erkrankungen, Karzinomerkrankungen der Haut, Pneumonie

• Bei Fortschreiten einer Niereninsuffizienz kann der Insulinbedarf sinken.

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Hyperparathyreoidismus, sekundär

Komplikationen

• Renale Anämie durch Annahme der inkretorischen Nierenfunktion

• Polyneuropathie

Myelomniere

Myelomniere

Ätiologie

• Niereninsuffizienz durch Leichtketten-(Cast-)Nephropathie mit tubulärer Nierenschädigung (sog. Myelomniere)

• auch durch Hypercalcämie

• Pyelonephritis und Spesis

Diabetische Nephropathie

Diabetische Nephropathie

Labor

• Proteinurie mit Makroalbuminurie

Therapie

• Begrenzung der Proteinzufuhr

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Glomerulonephritis

Poststreptokokkenglomerulonephritis

Postinfektiöse Glomerulonephritis

Ätiologie

• Beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A

Pathophysiologie

• Ablagerungen von Immunkomplexen

Symptome

• Beginn innderhalb von 1 bis 3 Wochen nach Infekt

• Wochen nach Tonsillitis auftretende periorbitale und prätibiale Ödeme

• Lidödem

• beinbetonte Ödeme

• Fieber

• Makrohämaturie

Histologie

• diffuse endokapilläre Glomerulonephritis

Labor

• CRP erhöht

• BSG erhöht

• C3-Komplementspiegel erniedrigt

• Rotfärbung des Urins, DD: Nephrolithiasis, Verzehr von roten Rüben, Gabe von Phenolphthalein, Porphyrie

• Positiv für Erythrozyten im Urinstix, DD: Myoglobinurie, daher: mikroskopische Untersuchung des Urins

Komplikationen

• arterielle Hypertonie

Therapie

• berwachung und Bilanzierung des Wasserhaushaltes

Prognose

• In über 90 % der Fälle kommt es zu einer Restitution der Nierenfunktion.

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IgA-Nephropathie

IgA-Nephropathie

Histologie

• Elektronenmikroskopie einsetzen

• Veränderungen im Mesangium

Labor

• Mikrohämaturie, gleichzeitiger Nachweis von Akanthozyten spricht für glomeruläre Ursache

Prognose

• Schlechte Prognose bei Proteinurie im nephrotischen Bereich

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Minimal-Change-Glomerulonephritis

Minimal-Change-Glomerulonephritis

Symptome

• oft junge Erwachsene

• Gewichtszunehme

• Gesichtsödeme

• beinbetone Ödeme

• Gewichtszunahme

Labor

• Proteinurie

• Hypoproteinämie

• Hyperlipoproteinämie

membranöse Glomerulonephritis

membranöse Glomerulonephritis

Symptome

• meist erwachsene Patienten

• zunehmende Beinödeme

• Gewichtszunahme

• nephrotisches Syndrom

• Hypertonie

• Proteinurie

Diagnostik

• Nierenbiopsie

Bildgebung

• Nieren leicht vergrößert mit verdichtetem Parenchym

Labor

• Proteinurie

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Nephritis

Interstitielle Nephritis

Interstitielle Nephritis

Ätiologie

• Diclofenac

• Mesalazin

Labor

• Kreatininanstieg

Therapie

• ACE-Hemmer wie z.B. Enalapril bei tubulärer Proteinurie

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Fehlbildungen der Niere

polyzystische Nierenerkrankung

polyzystische Nierenerkrankung

Ätiologie

• autosomal-dominant: bei einer Kinderzahl von vier ist mit zwei Fällen von polyzystischer Nierenerkrankung zu rechnen

Komorbidität

• intrakranielle Aneurysmata Dickdarmdivertikel Pankreaszysten Leberzyten

• Bildgebung

• Niere vergrößert, Konglomerat von echofreien Hohlräumen unterschiedlicher Größe

• autosomal-rezessive polyzystische Nierenkrankheit: geht mit einer kongenitalen Leberfibrose einher

• autosomal-dominante polyzystische Nierenkrankheit: progrediente zystische Umwandlung umschriebener Nephronabschnitte (Mark und Rinde) beider Nieren

• Sonographie bei autosomal rezessiv vererbte polyzystische Nierendegeneration: beide Nieren sehr groß und mit diffus verstärkter Echogenität; vermehrte Echogenität der Leber

• polyzystische Nephropathie, autosomal-rezessiv vererbte Form

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Nierenzysten

Nierenzysten

Bildgebung

Therapie

• Bei kleinen Zysten ohne Beschwerden und ohne Niereninsuffizienz: keine weiteren therapeutischen Maßnahmen notwendig.

hämolytisch-urämisches Syndrom

hämolytisch-urämisches Syndrom

Ätiologie

• Escherichia coli

Symptome

• Arterielle Hypertonie

• periphere Ödeme

• hämolytische Anämie

• Thrombozytopenie

Diagnostik

• Nierenbiopsie; Kontraindikation: Thrombozytopenie

• GFR Normalwert: 95-110 ml/min

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Histologie

• eine Bildung von Mikrothromben aus Plättchen und Fibrin in Glomeruluskapillaren

Labor

• Haptoglobin

• LDH, indirektes Bilirubin und Retikulozytenzahl erhöht

• Fragmentozyten

• Komplikationen

• chronische Niereninsuffizienz

Therapie

• Plasmapherese mit Ersatz durch Gefrierplasma (GFP)

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paranephritischer Abszess

paranephritischer Abszess

Bildgebung

• echoarme, unklar abgegrenzte retroperitoneale Raumforderung. In der Abdomenleeraufnahme erscheint die linksseitige des Psoasrandschattens unscharf und verwaschen

Labor

• ausgeprägte Leukozytose

• stark erhöhtes CRP

• Hämoglobin an der unteren Grenze des Referenzbereichs

• unauffälliger Urinstatus

Elektrolytstörungen

Hypokaliämie

Hypokaliämie

Symptome

• Muskelschwäche

• Reflexabschwächung

• Obstipation

EKG

• ST-Senkung im EKG

• Abflachung der T-Welle

• Extrasystolen

Labor

• metabolische Alkalose

Therapie

• Bei Hypokaliämie (z.B. 2,6 mmol/l) Behandlung mit Kaliumsalz

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Hyperphosphatämie

Hyperphosphatämie

Komplikationen

• Arterienverkalkung

Therapie

• Diät, u.a. Verzicht auf Schmelzkäse wegen des hohen Phospatgehaltes

• Calciumacetat

Wasserhaushalt

Dehydratation

Dehydratation

Ätiologie

• Gastroenteritis

• Fieber

• Diabetes

• Furosemid

Hypertone Dehydratation

Therapie

• Die kontrollierte parenterale Gabe von 5%iger Glukose- und physiologischer Kochsalzlösung ist bei hypernatriämischer Dehydratation sinnvoll.

Ödeme

Ödeme

Pathophysiologie

• Kardiale Ödeme: Erhöhung des hydrostatischen Drucks in den Kapillaren

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