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":J/(
ISSN 0174-478 X 661
GESETZBLATT . . . .,
FUR BADEN-WURTTEMBERG
1992 Ausgegeben Stuttgart, Freitag, 16. Oktober 1992 Nr.25
Tag INHALT Seite
8. 9. 92 Verordnung der Landesregie~ng, des Sozial ministeriums und des Wirtschaftsministeriums über Zuständigkeiten nach dem Sprengstoffgesetz und der nach diesem Gesetz ergangenen Rechtsverord-nungen(SprengGZuVO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 661
18. 8.92 Verordnung des Kultusministeriums zur Änderung der Ferienverordnung .............. 666
24. 8. 92 Verordnung des Kultusministeriums, des Innenministeriums und des Finanzministeriums zur Ände-rung der Schullastenverordnung ........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 666
28. 8. 92 Verordnung des Wissenschaftsministeriums zur Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten der Studienbewerber, Studierenden und Prüfungskandidaten für Verwaltungszwecke der Hochschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 667
2. 10. 92 Verordnung des Innenministeriums zur Sieherstellung der Personalvertretung nach der Änderung
20.
13.
17.
21.
25.
25.
7.92
8.92
8.92
8.92
8.92
8.92
der Geschäftsbereiche der Ministerien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 670
Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen über das Naturschutzgebiet» Haslacher Weiher«. . 670
Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart über das Naturschutzgebiet» Wiestal mit Rauber« 673
Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen über das Natur- und Landschaftsschutzgebiet »Herrgottsried« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 675
Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart über das Naturschutzgebiet» Hartmannsberg« . . . 679
Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe über das Naturschutzgebiet »Seckachtal« (Neckar-Odenwald-Kreis, Stadt Buchen und Gemeinde Seckach) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 681
Bekanntmachung des Regierungspräsidiums Stuttgart über die Erklärung der Stadt WendIingen am Neckar,LandkreisEsslingen,zurörtlichenStraßenverkehrsbehörde ................. 683
Berichtigung der Bekanntmachung der Neufassung des Straßengesetzes für Baden-Württemberg vom11.Mai1992(GBI.S.329) .................................... 683
Verordnung der Landesregierung, des Sozialministeriums und
2. § 5 Abs. 3 und 5 des Landesverwaltungsgesetzes in der Fassung vom 2. Januar 1984 (GBI. S.101)
des Wirtschaftsministeriums über Zuständigkeiten nach dem
Sprengstoff gesetz und der nach diesem Gesetz ergangenen Rechtsverordnungen
(SprengGZuVO)
Vom 8. September 1992
3. § 66 Abs.l des Polizeigesetzes in der Fassung vom 13. Januarl992 (GBI. S.l) im Einvemehmen mit dem Innenministeri um:
§1
Zuständige Behörden
(1) Für die Ausführung
1. des Sprengstoffgesetzes Es wird verordnet auf Grund von 2. der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz
(1.SprengV) in der Fassung vom 31.Januar 1991 (BGBLI S.170)
1. § 36 Abs.l des Sprengstoffgesetzes in der Fassung vom 17. April 1986 (BGBLI S.578)
662 GBI.1992 Nr.25
3. der Zweiten Verordnung zum Sprengstoffgesetz (2. SprengV) in der Fassung vom 5. September 1989 (BGBI. I S.1621)
keiten nach der 1. SprengV (1. SprengVZuVO) vom 11. Mai 1978 (GBI. S.330),
4. der Dritten Verordnung zum Sprengstoffgesetz (3. SprengV) vom 23. Juni 1978 (BGBI. I S. 783)
sind die in der Anlage aufgeführten Behörden zuständig.
(2) Soweit in Spalte 4 der Anlage neben anderen Behörden das Landesbergamt genannt ist, ist es ausschließlich zuständig für Betriebe, die seiner Aufsicht unterstehen.
3. die Verordnung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung und des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr über Zuständigkeiten nach der 2. SprengV (2. SprengVZuVO) vom 11. Mai 1978 (GBI. S.331) und
§2
4. die Verordnung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit, Familie und Sozialordnung und des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie über Zuständigkeiten nach der 3. SprengV (3. SprengVZuVO) vom 3. Juli 1987 (GBI. S.262).
Inkrafttreten, Außerkrafttreten bestehender Vorschriften
Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung in Kraft. Gleichzeitig treten folgende Verordnungen außer Kraft:
STUrTGART, den 8. September 1992
Die Regierung des Landes Baden-Württemberg:
TEUFEL DR.SPÖRI BIRZELE DR. SCHULTZ-HECWR VON1'R01lIA DR. SCHÄUBLE
WEISER SOLINGER SCHÄFER UNGER-SOYKA WABRO BAUMHAUER
1. die Verordnung der Landesregierung über Zuständigkeiten nach dem Sprengstoffgesetz (SprengG-ZuV) vom 16. August 1977 (GBI. S.373), geändert durch die Verordnung des Innenministeriums zur Anpassung des Landesrechts an die geänderten Geschäftsbereiche und Bezeichnungen der Ministerien vom 19. März 1985 (GBI. S.71),
WEINMANN REINELT
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung
SOLINGER 2. die Verordnung des Ministeriums für Arbeit, Gesund
heit und Sozialordnung und des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr über Zuständig-
Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie
DR. SPÖRI
lfd. anzuwendende Nr. Rechtsnorm
1
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
2
Sprengstoff gesetz
§ 5 Abs.4
§ 7 Abs.1
§ 9 Abs. 1 Nr.2
§ 11 Satz 2
§ 12 Abs. 1 Satz 3
Verwaltungsaufgabe
3
Anordnung weitergehender Anforderungen an die Verwendung von explosionsgefährlichen Stoffen und Sprengzubehör
Entscheidung über die Erlaubnis zum Umgang und Verkehr mit explosionsgefährlichen Stoffen und zur Beförderung explosionsgefährlicher Stoffe
Prüfung der Fachkunde zum Umgang und Verkehr mit explosionsgefährliehen Stoffen und zur Beförderung explosionsgefährlieher Stoffe
Verlängerung der Fristen naeh § 11 Satz 1 bei der Erlaubnis zum Umgang und Verkehr mit explosionsgefährliclren Stoffen und zur Beförderung explosionsgefährlieher Stoffe
Entgegennahme der Anzeige über die Fortsetzung des Betriebes nach dem Tode des Erlaubnisinhabers
Anlage
zuständige Behörde
4
Kreispolizeibehördel Landesbergamt
Kreispolizeibehördel Landesbergamt
Staatliches GewerbeaufsiehtsamtlLandesbergamt
Kreispolizeibehördel Landesbergamt
Kreispolizeibehördel Landesbergamt
Nr.25 GB1.1992 663
Ifd. anzuwendende Verwaltungsaufgabe zuständige Behörde Nr. Rechtsnorm
2 3 4
1.6 § 12Abs.2 Untersagung der Fortsetzung des Betriebes Kreispolizeibehördel nach dem Tode des Erlaubnisinhabers Landesbergamt
1.7 § 14 Entgegennahme der Anzeige über Kreispolizeibehördel die Aufnahme und Einstellung des Be- Landesbergamt triebes
- die Eröffnung und Schließung einer Zweigniederlassung oder einer unselb-ständigen Zweigstelle
- die spätere Bestellung oder Abberufung einerfür die Leitung des Betriebes, einer Zweigniederlassung oder einer unselb-ständigen Zweigstelle verantwortlichen Person
1.8 § 17 Abs. 1 (auch in Ver- Entscheidung über die Genehmigung zur Kreispolizeibehördel bindung mit § 28) Errichtung und zum Betrieb sowie zurwe- Landesbergamt
sentlichen Änderung von Lagern für explo-sionsgefährliche Stoffe
1.9 § 17 Abs.4 Entscheidung über die Zulassung der Bau- Staatliches Gewerbeauf-art von Bauteilen oder Systemen von La- sichtsamt Stuttgart gern für explosionsgefährliche Stoffe
1.10 § 20 Abs.1 und4 Entscheidung über die Erteitung eines Be- Kreispolizeibehördel fähigungsscheines zum Umgang und Ver- Landesbergamt kehr mit explosionsgefährlichen Stoffen und Befördern explosionsgefährlicher Stoffe sowie Verlängerung der Fristen nach § 11 Satz lfür den Befähigungsschein
1.11 § 21 Abs.4 Entgegennahme der Mitteilung über die Kreispolizeibehördel Bestellung sowie der Anzeige über das Er- Landesbergamt löschen der Bestellung der verantwortli-chen Personen
1.12 § 22 Abs. 4 Satz 2 (auch in Zulassung von Ausnahmen Kreispolizeibehördel Verbindung mit § 28) Landesbergamt
1.13 § 23 Satz 1 Verlangen der Vorlage der Urkunden beim Staatliches Gewerbe-Umgang und Verkehr mit und bei der Be- aufsichtsamt/Landes-förderung explosionsgefährlicher Stoffe bergamt
1.14 § 26 Abs. 1 (auch in Entgegennahme der Anzeige über das Kreispolizeibehörde I Verbindungmit§ 28) Abhandenkommen explosionsgefährlicher Landesbergamt
Stoffe
1.15 § 26Abs.2 Entgegennahme der Anzeige über Unfälle Staatliches Gewerbe-mit explosionsgefährlichen Stoffen aufsichtsamtl Landes-
bergamt
1.16 § 27 Abs.1 und5 Entscheidung über die Erlaubnis und Zu- Kreispolizeibehörde lassung einer Ausnahme vom Alterserfor-dernis für die Erlaubnis zum Erwerb von und zum Umgang mit sowie zur Beförde-rung von explosionsgefährlichen Stoffen
1.17 § 28 Satz 2 Entgegennahme der Anzeige über Unfälle Staatliches Gewerbe-mit explosionsgefährlichen Stoffen aufsichts amt
664 GBl.1992 Nr.25
Ud. anzuwendende Verwaltungsaufgabe zuständige Behörde Nr. Rechtsnonn
2 3 4
1.18 §§ 30bis32 Überwachung des Umgangs und des Staatliches Gewerbe-Verkehrs mit und der Beförderung von ex- aufsichtsamt/Landes-plosio nsgefährlichen Stoffen bergamt
1.19 § 33 Abs.1 und 3 Untersagung der Beschäftigung einer ver- Kreispolizeibehördel antwortlichen Person Landesbergamt
1.20 § 35 Entgegennahme der Anzeige, Erklärung Kreispolizeibehördel der Ungültigkeit sowie deren Bekanntma- Landesbergamt chung im Bundesanzeiger bei Verlust des Erlaubnisscheines oder des Befähigungs-scheines oder einer Ausfertigung
1.21 § 48 Satz 2 Verlangen, bereits errichtete oder geneh-migte Lager zu ändern
- bei immissionsschutzrechtlich genehm i- Immissionsschutzrecht-gungspflichtiger Lagerung liehe Genehmigungs-
behörde nach BlmSchGZuVO
- bei sonstiger Lagerung Kreispolizeibehördel Landesbergamt
2 1.SprengV
2.1 § 2Abs.5 Zulassung größerer Mengen Kreispolizeibehördel Landesbergamt
2.2 § lOAbs.2Nr.3 Bescheinigung der Unbedenklichkeit Staatliches Gewerbe-aufsichtsamt I Landes-bergamt
2.3 § 11 Abs.2Satz 2, Abs.3 Aufsicht über die Erprobung und Ausferti- Staatliches Gewerbe-und 4 gung des Erprobungsberichtes aufsichtsamt/Landes-
bergamt
2.4 § 19 Bewilligung von Ausnahmen von den Staatliches Gewerbe-Kennzeichnungs- und Verpackungsvor- aufsichtsamt/Landes-schriften im Einzelfall bergamt
2.5 § 23 Abs. 2 Satz 1und3, - Entgegennahme der Anzeige eines beab- Ortspolizeibehörde Abs. 4 Satz 2 Halbsatz 2 sichtigten Feuerwerkes undAbs.5 Genehmigung der Vorführung von Ef-
fekten in Theatern und Fernsehproduk-tionsstätten
- Entgegennahme der Anzeige von Effek-tenaufTourneen
Verzicht auf die Einhaltung der Anzeige-.. frist
2.6 § 23 Abs.4 Satz 2 Genehmigung der Erprobung von Effekten untere Baurechts-Halbsatz 1 in Theatern und Fernsehproduktionsstät- behörde
... ten ' ..
2.7 § 24 Abs.1 Satz 1 Bewilligung von Ausnahmen von den Staatliches Gewerbe-Verboten des § 20 Abs.1 und 2 aufsichtsamt
2.8 § 24 Abs. 1 Satz 1und Bewilligung von Ausnahmen von den Ortspolizeibehörde Abs.2Satz 1 Verkaufs- und Abbrennverboten des § 21
Abs. 1 und des § 23 Abs.1 sowie Anord-nung von Abbrennverboten
Nr.25 GBl.1992 665
Ifd. anzuwendende Verwaltungsaufgabe zuständige Behörde Nr. Rechtsnorm
2 3 4
2.9 § 25 Abs.2 Überprüfung der Ladedaten und Prüfzei- Landesgewerbeamt chenvergabe -Beschußamtin Ulm-
2.10 § 30 Abs.1 und 2 Abnahme der Prüfung, Unterzeichnung Staatliches Gewerbe-§ 31 Abs.2bis4 der Niederschrift und des Zeugnisses, aufsichtsamt/Landes-
Bestimmung einer Wiederholungsfrist bergamt
2.11 § 32Abs.1Satz 1 Anerkennung von Fachkundelehrgängen Staatliches Gewerbe-aufsichtsamt/Landes-bergamt
2.12 § 32 Abs. 5 Satz 2 Bewilligung von Ausnahmen Kreispolizeibehördel Landesbergamt
2.13 § 34 Abs. 2 Satz 5 Verlangen der Vorlage eines amtsärztli- Kreispolizeibehördel ehen Zeugnisses Landesbergamt
2.14 § 36Abs.3bis5 Abnahme der Prüfung, Unterzeichnung Staatliches Gewerbe-der Niederschrift und des Zeugnisses aufsichtsamt/Landes-
bergamt
2.15 § 41 Abs. 4und5 Satz 4, - Verlangen der Vorlage des Verzeichnis- Staatliches Gewerbe-§ 44 Abs.1 ses mit Belegen aufsichtsamt I Landes-
- Entgegennahme des Verzeichnisses mit bergamt
Belegen
- Bewilligung von Ausnahmen
.1 I 3 2.SprengV
3.1 § 3Abs.1 Zulassung von Ausnahmen
- bei immissionsschutzrechtlich Immissionsschutzrecht-genehmigungspflichtiger Lagerung liehe Genehmigungs-
behörde nach BlmSchGZuVO
- bei sonstiger Lagerung Kreispolizeibehördel Landesbergamt
3.2 § 3 Abs. 2Satz 2 Verlangen von Nachweisen
- bei immissionsschutzrechtlich Immissionsschutzrecht-genehmigungspflichtiger Lagerung liehe Genehmigungs-
behörde nach BlmSchGZuVO
- bei sonstiger Lagerung Kreispolizeibehördel Landesbergamt
4 3.SprengV
4.1 § lAbs.l Entgegennahme der Sprenganzeige Staatliches Gewerbe-aufsichtsamt/Landes-bergamt
4.2 § 2 Satz 1 Entgegennahme der Änderungsanzeige Staatliches Gewerbe-aufsichtsamt/Landes-bergamt
4.3 § 3Abs.2 Bewilligung von Ausnahmen Staatliches Gewerbe-aufsichtsamt/Landes-bergamt
666 GBl.1992 Nr.25
Verordnung des Kultusministeriums zur Änderung der Ferienverordnung
, Vom 18. August 1992
Auf Grund von § 35 Abs. 3 des Schulgesetzes für BadenWürttemberg in der Fassung vom 1. August 1983 (GBI. S. 397) wird verordnet:
Artikel 1
Die Verordnung des Ministeriums für Kultus und Sport über die Schulferien vom 20. November 1986 (GBI. S.450; K.u.U. 1987 S.l) wird wie folgt geändert:
1. In der Überschrift und in § 1 Abs.3 Nr.3, § 2 Abs.1 und § 3 Abs. 1 Satz 2 wird jeweils die Bezeichnung »Ministerium für Kultus und Sport« durch die Bezeichnung »Kultusministerium« ersetzt.
2. § 2 wird wie folgt geändert:
a) Absatz 1 Nr. 3 erhält folgende Fassung:
»3. Weihnachtsferien
Sie beginnen spätestens am 23. Dezember und dauern zwei bis drei Wochen; der Unterricht beginnt in der Regel an dem auf den 6. Januar des nächsten Jahres folgenden Montag.«.
b) Absatz 1 Nr. 4 wird gestrichen; die bisherigen Nummern 5 und 6 werden Nummern 4 und 5.
c) Absatz 2 erhält folgende Fassung:
»(2) Für berufliche Schulen mit landwirtschaftlicher Fachrichtung oder einzelne ihrer Klassenkönnen die vom Kultusministerium festgelegten Herbstferien abweichend von Absatz 1 Nr. 2 innerhalb der Herbstzeit ganz oder teilweise verlegt und unter Verwendung von beweglichen Ferientagen verlängert werden. § 3 Abs.2 bis 5 gilt entsprechend.«.
d) In Absatz 3 Satz 2 wird das Wort »Winterferien« durch das Wort» Herbstferien« ersetzt.
Artikel 2
Diese Verordnung tritt am 1. August 1992 in Kraft.
STUITGART, den 18. August 1992 DR. SCHuLTz-HECfoR
(
Verordnung des Kultusministeriums, des Innenministeriums und
des Finanzministeriums zur Änderung der Schullastenverordnung
Vom 24. August 1992
Auf Grund von § 17 Abs.2 und § 18aAbs.2 des Finanzausgleichsgesetzes (FAG) in der Fassung vom 26.September 1991 (GBl. S. 658) wird verordnet:
Artikel 1
Die Schullastenverordnung vom 13. September 1989 (GBI. S.464), zuletzt geändert durch Verordnung vom 25. November 1991 (GBl. S.803, ber. 1992 S.30), wird wie folgt geändert:
§ 2 erhält folgende Fassung:
Ȥ 2
Zu § 17 Abs.2, § 18a Abs.2 FAG
Der Sachkostenbeitrag beträgt jährlich für jeden Schüler beziehungsweise für jedes Kind der
1. Hauptschulen 1111 DM,
2. Realschulen 874 DM,
3. a) Gymnasien mit Ausnahme der Progymnasien und der beruflichen Gym-nasien 999 DM,
b) Progymnasien 881 DM,
4. Schulen besonderer Art 874 DM,
5. Berufsschulen sowie Berufsfachsch ulen und Berufskollegs in Teilzeituntemcht,
Sonderberufsschulen,
Telekollegschulen 753 DM,
6. Berufsfachschulen undBerufskollegs sowie Berufsschulen in Vollzeitunterricht,
Sonderberufsfachschulen,
Berufsoberschulen (Mittel- und Oberstufe) mit Ausnahme der Telekollegschulen,
beruflichen Gymnasien 1 898 DM,
7. Berufskollegsfürlnformatik 4054 DM,
8. Grundschulförderklassen 734 DM,
9. a) Förderschulen und Schulkindergärten für besonders Förderungsbedilrftige 1298 DM,
b) Schulen und Schulkindergärten für Geistigbehinderte 5054 DM,
c) Schulen und Schulkindergärten fürBlindeundSehbehinderte 2625 DM,
d) Schulen und Schulkindergärten für Gehörlose und Schwerhörige 1413 DM,
e) Schulen und Schulkindergärten für Sprachbehinderte 1693 DM,
f) Schulen und Schulkindergärten für Körperbehinderte 6132 DM,
g) Schulen für Erziehungshilfe und Schulkindergärten für Verhaltensge-störte 2207 DM,
h) Schu1en für Kranke in längerer Kran-kenhausbehandlung 277 DM.«.
.. -:--'.~,"" ",- .
Nr.25 GBl.1992 667
Artikel 2
Diese Verordnung tritt mit Wirkung vom 1. Januar 1992 in Kraft.
STUTIGART, den 24. August 1992
Kultusministerium
DR. SCHuLTz-HECfoR
Innenministerium In Vertretung
DR. KLoTz
Finanzministerium In Vertretung
BUEBLE
Verordnung des Wissenschaftsministeriums zur Erhebung und Verarbeitung
personenbezogener Daten der Studienbewerber, Studierenden und
Prüfungskandidaten für Verwaltungszwecke der Hochschulen
Vom 28. August 1992
Es wird verordnet auf Grund von
1. § 125 a Abs. 1 Satz 2 des Universitätsgesetzes in der Fassung vom 12. Mai 1992 (GBl. S. 449),
2. § 90a Abs.1 Satz 2 des Gesetzes über die Pädagogischen Hochschulen im Lande Baden-Württemberg in der Fassung vom 12. Mai 1992 (GBl. S. 353),
3. § 91 a Abs.1 Satz 2 des Kunsthochschulgesetzes in der Fassung vom 12. Mai 1992 (GBl. S. 501),
4. § 85 a Abs.1 Satz 2 des Fachhochschulgesetzes in der Fassung vom 12. Mai 1992 (GBl. S. 386):
§ 1
Zulassung
Studienbewerber haben den Hochschulen für die Zulassung folgende personenbezogene Daten anzugeben:
1. Familienname,
2. Vorname,
3. Geburtsdatum,
4. Geschlecht,
5. Anschriften,
6. Staatsangehörigkeit,
7. Hochschulzugangsberechtigung (Art, Jahr des Erwerbs, Noten, Ort der Ausstellung),
8. Studiengang, für den die Zulassung angestrebt wird sowie die angestrebte Abschlußprüfung, das ge-
wünschte Studienfach oder die gewünschten Studienfächer und die gewünschte Gewichtung des Studienfachs (Haupt- oder Nebenfach, Vertiefungsrichtungo.ä.),
9. weitere Studiengänge, für welche die Zulassung hilfsweise beantragt wird,
10. frühere Zulassungen und abgelegte Prüfungen, sowie beantragte oder beabsichtigte gleichzeitige Zulassung zu einem anderen Studiengang,
11. Verlust des Prüfungsanspruchs in dem angestrebten oder einem verwandten Studiengang,
12. Dauer, Art und Umfang berufspraktischer Tätigkeiten vor Aufnahme des Studiums oder besondere Kenntnisse, Fähigkeiten und Vorbildungen, soweit diese Zulassungsvoraussetzungen sind,
13. Dauer, Art und Umfang eines Arbeits-, Dienst- oder Ausbildungsverhältnisses oder einer sonstigen beruflichen Tätigkeit während des Studiums,
14. deutsche Sprachkenntnisse,
15. Konfessionszugehörigkeit bei Wahl eines theologischen Studienfaches,
16. Ergebnis einer erforderlichen künstlerischen Eingangsprüfung oder Sporteingangsprüfung.
Die Hochschulen können diese Daten für ihre Verwaltungszwecke verarbeiten oder sonst nutzen.
§2
Immatrikulation
Studienbewerber haben den Hochschulen zusätzlich zu den nach § 1 anzugebenden Daten für die Immatrikulation folgende weitere personenbezogene Daten anzugeben:
1. Frühere Namen, insbesondere Geburtsnamen,
2. Hörerstatus, Art des Studiums, Hochschulsemester , Fachsemester , Praxissemester , Semester an Studienkollegs, Urlaubssemester, Studienunterbrechungen nach Art, Dauer und Grund,
3. Fakultäts- oder Fachbereichszugehörigkeit,
4. Bezeichnung der bisher besuchten Hochschulen sowie der gleichzeitig besuchten weiteren Hochschulen, die an diesen verbrachten Studienzeiten und jeweils gewählten Studiengänge,
5. Art, Fachrichtung, Monat, Jahr sowie Note und Ergebnis der bisher abgelegten Vor-, Zwischen- und Abschlußprüfungen,
6. Vorliegen eines Einberufungsbescheids zum Wehrdienst oder Zivildienst,
7. Umstände, die einer Immatrikulation entgegenstehen können, insbesondere
a) Mitgliedschaft in einer anderen Hochschule oder vorangegangener Ausschluß als Mitglied einer Hochschule,
668 GBl.1992 Nr.25
b) Krankheit, durch die der Studienbewerber die Gesundheit anderer Studenten ernstlich gefährdet oder den ordnungsgemäßen Studienbetrieb zu beeinträchtigen droht oder ein Gesundheitszustand, der ein ordnungsgemäßes Studium ausschließt,
c) strafbare Handlungen in den zwei vorangegangenen Jahren, die bei bestehender Mitgliedschaft zur Exmatrikulation berechtigt hätten,
d) Verbüßung einer Freiheitsstrafe während des Studiums,
8. Abschluß einer Krankenversicherung oder Befreiung von der Krankenversicherung mit Kennziffer des Versicherungsunternehmens und Versicherungsnummer ,
9. Entrichtung des Beitrags an das Studienwerk.
Die Hochschulen können diese Daten für ihre Verwaltungszwecke verarbeiten oder sonst nutzen.
§ 3
Unterlagen für die Zulassung und die Immatrikulation
(1) Zur Zulassung sind folgende Unterlagen vorzulegen:
1. Eine vollständige und amtlieh beglaubigte Abschrift der Hochschulzugangsberechtigung, erforderlichenfalls auch der Hochschuleingangsprüfung und auf Anforderung der Hochschule die Urschriften,
2. Nachweis, daß der Studierende zeitlich in der Lage ist, das Studium ordnungsgemäß durchzuführen, sofern ein Dienst-, Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis während des Studiums besteht,
3. bei Ausländern der Nachweis, daß ausreichende deutsche Sprachkenntnisse bestehen,
4. zum Studium erforderlicher Nachweis der künstlerischen Begabung oder der sportlichen Leistungsfähigkeit.
(2) Zur Immatrikulation sind folgende Unterlagen vorzulegen:
1. Zulassungsbescheid der Hochschule oder der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen,
2. Antrag auf Immatrikulation,
3. eine vollständige und amtlich beglaubigte Abschrift der Hochschulzugangsbereehtigung und auf Anforderung der Hochschule die Urschrift,
4. vollständige Nachweise über bereits erbrachte Studien- und Prufungsleistungen und Zeugnisse über bereits abgelegte Vor-, Zwischen- und Abschlußprüfungen bzw. deren Anerkennung,
5. Abgangsbescheinigung der zuletzt besuchten Hochschule,
6. zum Studium erforderliche Praktikumsnachweise und Zeugnisse,
7. zum Studium erforderlicher Nachweis der künstlerischen Begabung, oder der sportlichen Leistungsfähigkeit, soweit bei der Zulassung nicht vorgelegt,
8. Nachweis über die entrichteten Beiträge für das Studentenwerk,
9. Nachweis über die Krankenversicherung nach der Meldeverordnung für die Krankenversicherung der Studenten oder den Befreiungsbescheid,
10. bei Ausländern eine Aufenthaltserlaubnis, die zum Studium berechtigt.
§4
Rückmeldung
(1) Bei der Rückmeldung haben die Bewerber folgende personenbewgenen Daten anzugeben:
1. Name, Vorname, Geburtsdatum, Geschlecht und Anschrift,
2. Abschluß einer Krankenversicherung oder Befreiung von der Krankenversicherung mit Kennziffer des Versicherungsunternehmens und Versicherungsnummer,
3. Entrichtung des Beitrags an das Studentenwerk und Nachweis über die Erfüllung sonstiger öffentlicher Forderungen, die im Zusammenhang mit dem Studium entstanden sind,
4. auf Verlangen der Hochschule Umstände gemäß § 1 Nr.13 und § 2 NI'. 7, die einer Immatrikulation entgegenstehen oder entgegenstehen können.
(2) Für die Rückmeldung kann die Hochschule die Vorlage der Nachweise gemäß § 3 Abs. 1 Nr.1 und 2 und Abs.2 Nr.8 und 9 sowie den Studienausweis und Personalausweis oder Paß verlangen.
(3) Beim Rückmeldeverfahren verarbeitet und nutzt die Hochschule die bisher gespeicherten sowie die nach Absatz 1 anzugebenden Daten für ihre Verwaltungszwecke.
§ 5
Beurlaubung
Studierende, die eine Beurlaubung beantragen, haben die für die Beurlaubung geltend gemachten Gründe anzugeben und nachzuweisen. Bei dem Verfahren zur Beurlaubung verarbeitet die Hochschule die bisher gespeicherten Daten. Darüber hinaus werden Urlaubsgrund, Semester und Dauer der Beurlaubung gespeichert und verarbeitet.
§6
Gasthörer
Der Antrag auf Zulassung als Gasthörer muß folgende Angaben enthalten:
1. Familienname,
2. Vorname,
3. Geburtsdatum,
4. Geschlecht,
5. Anschrift,
Nr.25 GBL1992 669
6. gewünschte Lehrveranstaltungen und Fachrichtung,
7. Staatsangehörigkeit.
Die Hochschulen können diese Daten für ihre Verwaltungszwecke verarbeiten oder sonst nutzen.
§7
Studienausweis
Der Studienausweis enthält folgende Angaben:
1. Familienname,
2. Vorname,
3. Geburtsdatum,
4. Studiengang,
5. Matrikel-Nummer,
6. Gültigkeitsdauer,
7. Fakultät- oder Fachbereichszugehörigkeit.
§8
Mitteilungspflichten
Der Student hat der Hochschule unverzüglich mitzuteilen:
1. Änderung des Namens, der Anschrift und der Staatszugehörigkeit,
2. Aufnahme eines Dienst-, Arbeits- oder Ausbildungsverhältnisses, das während des Studiums ausgeübt wird und das Studium beeinträchtigt,
3. den Verlust des Studienbuches oder des Studienausweises,
4. die Verbüßung einer Freiheitsstrafe,
5. das Auftreten einer Krankheit gemäß § 2 Abs.! Nr.7b
Die Hochschulen können diese Daten für ihre Verwaltungszwecke verarbeiten oder sonst nutzen.
§ 9
Zulassung zu Hochschulprüjungen
(1) Im Prüfungsverfahren verarbeitet die Hochschule, das zuständige Prüfungsamt oder die Prüfungsstellen die bei Zulassung, Immatrikulation, Rückmeldung, Beurlaubung und Exmatrikulation erhobenen und gespeicherten Daten. Bei der Meldung zur Prüfung sind zusätzlich folgende Daten anzugeben:
1. Matrikelnummer,
2. Art der Prüfung,
3. Zulassungsvoraussetzungen,
4. Angabe über etwaigen Verlust des Prüfungsanspruchs,
5. Anzahl der bisherigen Prüfungsversuche,
6. bei Abschlußprüfungen Angabe einer Ausbildungsförderung.
Die Hochschulen können diese Daten für ihre Verwaltungszwecke verarbeiten oder sonst nutzen.
(2) Bei der Meldung zur Prüfung sind folgende Unterlagen vorzulegen:
1. Der Nachweis über die Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen, über die abgelegte Zwischenprüfung, Diplom-Vorprüfung (Art, Fach, Zeitpunkt und Ergebnis),
2. Nachweis über Fristenverlängerung zur Ablegung der Zwischenprüfung/Diplom-Vorprüfung,
3. bei Promotionsprüfung zusätzlich der Nachweis über die zuletzt besuchte Hochschule und die abgelegte Abschlußprüfung (Art, Fach, Zeitpunkt und Ergebnis).
§1O
Exmatrikulation
Für die Exmatrikulation verarbeitet die Hochschule die bisher gespeicherten Daten des Antragstellers und erhebt und verarbeitet darüber hinaus den Grund, das Datum und den Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Exmatrikulation.
§11
Lehrberichte
Die Hochschule darf die gespeicherten Daten auch verarbeiten und nutzen, soweit dies zur Erstellung von fachspezifischen anonymisierten Lehrberichten durch ihre hierfür zuständigen Stellen erforderlich ist.
Die Lehrberichte geben insbesondere Auskunft über:
die Fachstudiendauer bis zur Vor- oder Zwischen- und bis zur Abschlußprüfung,
die Schwundquote bis zur Vor- oder Zwischenprüfung,
die Erfolgsquote bei der Vor- oder Zwischenprüfung,
die Absolventenquote,
die Notenverteilung bei den Prüfungen.
§ 12
Löschung der Daten
Die Hochschule darf den Familiennamen, den Vornamen, das Geburtsdatum, den Studiengang, das Prüfungsdatum, das Prüfungsergebnis, die Matrikelnummer sowie das Datum der Immatrikulation und der Exmatrikulation 40 Jahre speichern und verarbeiten; diese Daten sind nach der Exmatrikulation gemäß § 20 Abs.3 Landesdatenschutzgesetz unverzüglich zu sperren, es sei denn, das Prüfungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen; in diesem Falle sind diese Daten unverzüglich nach Abschluß des Prüfungsverfahrens zu sperren. Alle sonstigen Daten sind nach der Exmatrikulation unverzüglich zu löschen, es sei denn, das Prüfungsverfahren ist
670 GBl.1992 Nr.25
noch nicht abgeschlossen; in diesem Falle sind die Daten nach Abschluß des Prüfungsverfahrens unverzüglich zu löschen. Die Daten von Personen, die nicht immatrikuliert werden, sind unverzüglich nach der rechtskräftigen Entscheidung hierüber zu löschen. Die Daten von Gasthörern sind nach Beendigung der Zulassung unverzüglich zu löschen.
§13
Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung in Kraft.
STUTIGART, den28. August 1992 vONTRoTHA
Verordnung des Innenministeriums zur Sicherstellung der Personalvertretung nach
der Änderung der Geschäftsbereiche der Ministerien
Vom 2. Oktober 1992
Auf Grund von § 106 des Landespersonalvertretungsgesetzes (LPVG) in der Fassung vom 20. Dezember 1990 (GBl. 1991 S.37) wird verordnet:
§ 1
(1) Bei dem mit Wirkung vom 14.Juli 1992 gebildeten Ministerium für Familie, Frauen, Weiterbildung und Kunst (Bekanntmachung der Landesregierung zur Änderung der Bekanntmachung über die Abgrenzung der Geschäftsbereiche der Ministerien vom 14. Juli 1992, GBl. S.621) wird ein vorläufiger Personalrat gebildet. Ihm gehören als Mitglieder die Beschäftigten dieses Ministeriums an, die am 13. Juli 1992 Mitglied oder Ersatzrnitglied des Personalrats eines anderen Ministeriums waren.
(2) Bei dem Ministerium für Familie, Frauen, Weiterbildung und Kunst wird für dessen Geschäftsbereich ein vorläufiger Hauptpersonalrat gebildet. Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend.
(3) § 34 Abs.1 sowie § 55 Abs. 3 Satz 1 und 5 LPVG sind entsprechend anzuwenden mit der Maßgabe, daß das lebensälteste Mitglied des vorläufigen Personalrats und des vorläufigen Hauptpersonalrats die Aufgaben des Wahlvorstands wahrnimmt.
( 4) Die Amtszeit des vorläufigen Personalrats und des vorläufigen Hauptpersonalrats endet mit der Wahl eines neuen Personalrats und Hauptpersonalrats, spätestens
. aber mit Ablauf des 31. Mai 1993. § 19 Abs.3 Satz 1 LPVG gilt entsprechend; § 19 Abs. 3 Satz 2 LPVG findet keine Anwendung.
§ 2
(1) Zu den im Amt befindlichen Mitgliedern des Personalrats im Wirtschaftsministerium treten als Mitglieder
die Beschäftigten dieses Ministeriums hinzu, die am 13. Juli 1992 dem Personalrat im Innenministerium angehört haben; dies gilt entsprechend für die Ersatzmitglieder.
(2) Für den Hauptpersonalrat beim Wirtschaftsministerium gilt Absatz 1 entsprechend.
§ 3
Beschäftigte, die infolge der in § 1 Abs. 1 Satz 1 genannten Bekanntmachung aus dem Geschäftsbereich eines Ministeriums in den Geschäftsbereich eines anderen Ministeriums übergetreten sind oder übertreten, sind ausschließlich in dem neuen Geschäftsbereich wahlberechtigt und wählbar, auch wenn sie die Voraussetzungen des § 11 Abs. 2 Satz 1 und des § 12 Abs.1 Nr.1 LPVG nicht erfüllen.
§ 4
Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung in Kraft. Sie tritt am 31. Mai 1993 außer Kraft.
STUTIGART, den 2. Oktober 1992 BIRZELE
Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen über das Naturschutzgebiet
»Haslacher Weiher«
Vom 20. Juli 1992
Auf Grund von § § 21,58 und 64 des Naturschutzgesetzes (NatSchG) vom 21. Oktober 1975 (GBl. S. 654), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) vom 12.Dezember 1991 (GBl. S.848), und der §§ 22 und 33 des Landesjagdgesetzes (UagdG) in der Fassung vom 20. Dezember 1978 (GBl. 1979 S.12) wird verordnet:
§ 1
Erklärung zum Schutzgebiet
Die in § 2 näher bezeichnete Fläche auf dem Gebiet der Stadt Aulendorf, Gemarkung Tannhausen, Fluren Tannhausen und Tannweiler , Landkreis Ravensburg wird zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Naturschutzgebiet führt die Bezeichnung »Haslacher Weiher«.
§ 2
Schutzgegenstand
(1) Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von ca. 22 ha. Es umfaßt im wesentlichen folgende Grundstücke, Wege und Gewässer auf Gemarkung Tannhausen:
Nr.25 GBl.1992 671
a) Flur Tannhausen, die Flurstücke Nr. 511/2 teilweise (tw), 512 tw, 513, 514 (Weg), 515 (Schlupfenbach), 515/2,515/3,523 tw und einen Wassergraben,
b) Flur Tannweiler, die Flurstücke Nr. 140 tw, 149 und 150 tw (Schlupfenbach );
(2) Die Grenzen des Naturschutzgebietes sind in einer Flurkarte des Regierungspräsidiums Tübingen vom 22. Januar 1991 im Maßstab 1: 2500, kombiniert mit einer Übersichtskarte im Maßstab 1 : 25000, gekennzeichnet und rot angelegt. Im Falle des Widerspruchs zwischen der textlichen Beschreibung und der zeichnerischen Darstellung der betroffenen Flächen gelten die in der Karte getroffenen Festlegungen. Die Karte ist Bestandteil der Verordnung. Die Verordnung mit Karte wird beim Regierungspräsidium Tübingen in Tübingen und beim Landratsamt Ravensburg in Ravensburg auf die Dauer von drei Wochen, beginnend am achten Tag nach Verkündung dieser Verordnung im Gesetzblatt, zur kostenlosen Einsicht durch jedermann während der Sprechzeiten öffentlich ausgelegt.
(3) Die Verordnung mit Karte ist nach Ablauf der Auslegungsfrist bei den in Absatz 2 Satz 4 bezeichneten Stellen zur kostenlosen Einsicht durch jedermann während der Sprechzeiten niedergelegt.
§ 3
Schutzzweck
Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung, die Förderung und in Teilen die Verbesserung der ökologischen Wertigkeit des Haslacher Weihers und seiner anschließenden Verlandungszone als
- Lebensraum und Rückzugsgebiet einer artenreichen und gefährdeten Tier- und Pflanzenwelt,
- wichtiger Trittstein in dem Lebensraumverbund oberschwäbischer Feuchtgebiete wie dem benachbarten Naturschutzgebiet Brunnenholzried oder dem nördlich gelegenen Schwaigfurter Weiher,
- historisches Zeugnis vielfältiger Weihernutzungsformen und
- Teil der Kulturlandschaft von besonderem landschaftlichen Reiz.
§4
Verbote
(1) In dem Naturschutzgebiet sind alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Schutzgebietes oder seiner Bestandteile, zu einer nachhaltigen Störung oder zu einer Beeinträchtigung der wissenschaftlichen Forschung führen können.
(2) Insbesondere ist verboten:
1. bauliche Anlagen im Sinne der Landesbauordnung in der jeweils geltenden Fassung zu errichten oder der Errichtung gleichgestellte Maßnahmen durchzu-
führen, Sport-, Spiel- oder Erholungseinrichtungen zu schaffen sowie Einfriedigungen jeder Art zu errichten;
2. Straßen, Wege, Plätze oder sonstige Verkehrsanlagen anzulegen, Leitungen zu verlegen oder Anlagen dieser Art zu verändern;
3. die Bodengestalt zu verändern;
4. Entwässerungs- oder andere Maßnahmen vorzunehmen, die den Wasserhaushalt des Gebiets entgegen dem Schutzzweck verändern;
5. Abfälle oder sonstige Gegenstände zu lagern;
6. Plakate, Bild- oder Schrifttafeln aufzustellen oder anzubringen;
7. neu aufzuforsten, Schmuckreisigkulturen, Baumschulen oder Kleingärten anzulegen oder auf andere Weise Pflanzen oder Pflanzenteile einzubringen, zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören;
8. Tiere einzubringen, wildlebenden Tieren nachzustellen, sie mutwillig zu beunruhigen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder Puppen, Larven, Eier oder Nester oder sonstige Brut-, Wohn- oder Zufluchtstätten dieser Tiere freizulegen, zu entfernen, zu beschädigen oder zu zerstören;
9. die Art der bisherigen Grundstücksnutzung entgegen dem Schutzzweck zu ändern;
10. zu zelten, zu grillen, Feuer zu machen, zu lagern, Wohnwagen, Wohnmobile, sonstige Fahrzeuge oder Verkaufsstände aufzustellen;
11. das Schutzgebiet außerhalb der Wege zu betreten oder zu befahren oder im Schutzgebiet außerhalb der Wege zu reiten;
12. Luftfahrzeuge aller Art zu starten oder zu landen;
13. ohne zwingenden Grund Lärm, Luftverunreinigungen oder Erschütterungen zu verursachen;
14. Düngemittel oder Chemikalien einzubringen.
15. Grünland oder Brachflächen in Äcker oder zur Neueinsaat umzubrechen;
16. im Haslacher Weiher außerhalb der bisherigen Badestelle am Damm zu baden und das Gewässer mit Wasserfahrzeugen aller Art einschließlich Luftmatratzen o.ä. zu befahren;
17. Teich- oder Seerosen sowie Wasserpflanzen aller Art zu entfernen oder zu beschädigen.
§ 5
Zulässige Handlungen
§ 4 gilt nicht
1. für die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd mit der Maßgabe, daß
a) durch die Ausübung der Jagd der Schutzzweck gefördert wird,
672 GB1.1992 Nr.25
b) jagdliche Einrichtungen nicht auf trittempfindlichen Standorten sowie Hochsitze nur als einfache Ansitzleitern aus naturbelassenen Rundhölzern neu errichtet werden dürfen,
c) das Ankirren von Wasserwild verboten ist und
d) die Jagd auf Wasserwild erst nach dem 1. November zulässig ist;
2. für die ordnungsgemäße forstwirtschaftliehe Nutzung mit der 11aßgabe, daß
a) der im Gewann Kleines Hölzle auf 11ineralboden stockende Wald in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang bewirtschaftet werden kann. Langfristig sollen die Fichtenreinbestände in einen Laub- oder Laubmischwald umgebaut werden,
b) der im Landeseigentum befindliche Bruchwald nicht mehr bewirtschaftet wird,
c) die übrigen Waldflächen als Laubwald erhalten und nur kleinflächig genutzt werden;
3. für die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Grünlandnutzung der in der Schutzgebietskarte schraffiert dargestellten Wirtschaftswiesen in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang. Für landeseigene und die übrigen Gründland- und Brachflächen ist nur eine Streuwiesenpflege ohne Düngung und eine 11ahd nicht vor dem 1. Oktober zulässig.
§ 4 der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung vom 27. Juli 1988 in der Fassung vom 22. 11ärz 1991 und § 4 Abs.2 Nr. 4, 9 und 15 dieser Verordnung bleiben unberührt;
4. für die ordnungsgemäße Ausübung der Fischerei mit der 11aßgabe, daß
a) der Schutzzweck durch die Ausübung der Fischerei gefördert wird,
b) die Fischerei nur von der in der Schutzgebietskarte gekennzeichneten Angelzone aus zulässig ist. Nach dem 15.Juli ist die Ausübung der Fischerei auch von einem Boot aus erlaubt,
c) die Ausgabe von Tages-, Wochen- und 11onatserlaubnisscheinen nicht gestattet ist,
d) Besatz- und weitere Bewirtschaftungsmaßnahmen der Zustimmung des Regierungspräsidiums bedürfen,
e) der Zeitpunkt des Ablassens und Winterns des Weihers von der höheren Naturschutzbehörde unter Naturschutzgesichtspunkten einzeln festgesetzt wird. Ein Ablassen muß spätestens aUe 12 Jahre vorgenommen werden. Dies darf nicht vor dem 15.0ktober, der Wiederaufstau muß spätestens am 1. 11ärz des folgenden Jahres erfolgen.
§ 4 Abs.2 Nr.17 bleibt unberührt;
5. für die sonstige bisher rechtmäßigerweise ausgeübte Nutzung der Grundstücke, Wege und Bäehe sowie der
rechtmäßigerweise bestehenden Einrichtungen in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang sowie deren notwendige Unterhaltung und Instandsetzung; dies gilt auch für die Kreisstraße 8034. Vorgesehene Räumarbeiten am Schlupfenbach müssen frühzeitig mit der höheren Naturschutzbehörde und dem Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz abgestimmt werden. Die maschinelle Räumung der Entwässerungsgräben darf nur in der Zeit zwischen dem 15. September und dem 15. November durchgeführt werden. Der Einsatz einer Grabenfräse und das Ablagern des Räumgutes auf Feuchtgebieten ist nicht zulässig;
6. für Pflegernaßnahmen, die von der höheren Naturschutzgehörde oder der von ihr beauftragten Stelle -im Wald im Einvernehmen mit dem zuständigen staatlichen Forstamt veranlaßt werden;
7. für behördlich angeordnete oder zugelassene Beschilderungen.
§ 6
Befreiungen
Von den Vorschriften dieser Verordnung kann nach § 63 NatSchG Befreiung erteilt werden.
§7
Ordnungswidrigkeiten
(1) Ordnungswidrig im Sinne des § 64 Abs.l Nr.2 NatSchG handelt, wer in dem Naturschutzgebiet vorsäztlich oder fahrlässig eine der nach § 4 und § 5 Nr. 2 bis 7 verbotenen Handlungen vornimmt.
(2) Ordnungswidrig im Sinne des § 33 Abs.2 Nr.4 des Landesjagdgesetzes handelt, wer in dem Naturschutzgebiet vorsätzlich oderfahrlässig entgegen § 4 und § 5 Nr.l die Jagd ausübt.
§8
Heilung von Verfahrensmängeln
Gemäß § 60a NatSchG ist eine etwaige Verletzung der in § 59 NatSchG genannten Verfahrens- und Formvorschriften nur beachtlich, wenn sie innerhalb eines Jahres nach dem Erlaß dieser Verordnung gegenüber dem Regierungspräsidium Tübingen schriftlich geltend gemacht worden ist; der Sachverhalt, der die Verletzung begründen soll, ist darzulegen.
§ 9
Inkrafttreten
(1) Diese Verordnung tritt am Tage nach Ablauf der Auslegungsfrist in Kraft.
(2) Gleichzeitig tritt die Verordnung des Landratsamts Ravensburg über das Landschaftsschutzgebiet Haslaeher Weiher vom 13.Juni 1969 außer Kraft.
TÜlUNGEN, den 20. Juli 1992 DR.GÖGLER
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Nr.25 GBL1992 673
Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart über das Naturschutzgebiet
}) Wiestal mit Rauber«
Vom 13. August 1992
Auf Grund von §§ 21,58 und 64 des Naturschutzgesetzes (NatSchG) vom 21. Oktober 1975 (GBI. S. 654), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) vom 12. Dezember 1991 (GBL S. 848), und der §§ 22 und 33 des Landesjagdgesetzes (LJagdG) in der Fassung vom 20. Dezember 1978 (GBL 1979 S.12) wird verordnet:
§1
Erklärung zum Schutzgebiet
Die in § 2 näher bezeichneten Flächen auf dem Gebiet der Stadt Kirchheim u. T. und der Gemeinden Holzmaden und Ohmden, Landkreis Esslingen, werden zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Naturschutzgebiet führt die Bezeichnung» Wiestal mit RaubcT«.
§2
Schutzgegenstand
(1) Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von rund 136,5 ha. Es umfaßt nach dem Stand vom 20. August 1990
auf dem Gebiet der Stadt Kirchheim u. T., Gemarkung Jesingen, die Flurstücke Nr.
1657-1659,1666,1669/2,1670/2,1672,1696,1697/1-3, 1697/5,1697/6,1698,1700-1703,1704/1,1704/2,1705, 1706/1, 1706/2, 1707-1727, 1723 (Weg), 1728/1, 1728/2, 1729, 1730/1, 1730/2, 1731/1-3, 1732/1-3, 1733/1-3, 1734/1, 1734/2, 1735-1738, 1739/1, 1739/2, 1740/1, 1740/2,1741-1744,1745/1,1745/2,1746,1747,1748/1, 1748/2,1749/1,1749/2,1750/1,1750/2,1751/1,1751/2, 1752/1-4, 1753 (Weg), 1753/1, 1753/2, 1753/5, 1753/6, 1754/1,1754/2,1755/1,1755/2,1756/1,1756/2,1757/1, 1757/2, 1758/1, 1758/2, 1759/1, 1759/2, 1760-1762, 1763/1,1763/2,1764/1,1764/2,1765/1,1765/2,1766/1, 1766/2, 176711-3, 1768/1-3, 1769/1, 1769/2, 1770, 1771,1772/1,1772/2,1773-1778,1778/1,1779,1779/1, 1780/1-4, 1781, 1781/1, 1782, 1782/1, 1783/1-6, 1784, 1784/1, 1785, 1785/1, 1786-1790, 1791/1, 1791/2, 1792-1794, 1795/1-3, 1819, 181911-3, 1820, 1821/1, 182112, 1822, 182311, 182312, 1824, 1825, 182511-4, 1826,1828,1829/1-4,1830/1-5,1830-1835,1835/1-3, 1836 (Weg), 1836/1 (Weg), 1837/1, 1837/2, 1838, 1839, 1839/1-6,1840-1842,1843/1,1843/2,1844,1845,1846/1, 1846/2,1847,1847/1-3,1848/1,1848/2,1849/1,1849/2, 1850,1851/1,1851/2,1851,1852/1-3,1853-1856,1858/1, 1858/2, 1859, 1859/1-3, 1860/1, 1860/2, 1861, 1862/1,
1862/2, 1863-1869, 1870/1, 1870/2, 1871-1879, 1880/1, 1880/2, 1881-1890, 1891/1, 1891/2, 1892-1899, 1900/1, 1900/2, 1901, 1902, 2000 teilweise (Trinkbach), 2371-2373, 2375 teilweise (Weg), 2377, 2626, 2627 (Weg), 2627/1,2627/2, 2628, 2630,2631,2632, 2639/1, 2639/2, 2640-2645, 2647-2649, 2651/2, 2652, 2655-2662, 2664-2673, 2674 (Weg), 2675-2678, 2679(K 1265), 2679/1-17,2679120-26,2680,2681 (Weg), 2682 (Weg), 2683,2684 (Weg), 2685, 2686, 2687 (Weg), 2688 (Weg), 2690, 2691, 2693-2696, 2698 (Weg), 2698/1-3, 2699, 2700,2701 (Weg), 270111-4,2720 teilweise (Weg);
auf dem Gebiet der Gemeinde und Gemarkung Ohmden die Flurstücke Nr. 155 teilweise (Berbach), 156, 15711, 178/3 teilweise (Dorfwiesenweg), 210 teilweise (Trinkbach), 25211-5, 253 (Weg), 254, 25411-5, 25511-4, 256, 256/1-6, 257/1-4, 258/1, 25812, 1623 teilweise (K 1265), 1623/1-3, 1624, 1624/1, 162412, 1651-1653, 1654 (Weg), 165411, 1654/2, 1655-1674, 1675 (Weg), 1677-1681,1682/1,168212,1683/1,1683/2,1684-1687, 1689,1690,1692/1,1692/2,1693-1695,1696/1,1696/2, 1697, 1698, 1699 (Weg), 1700-1705, 1745 teilweise (Weg), 1746, 1747, 1748/1-3, 1749, 1750, 1751/1,1751/2, 1752,1753,1754/1,1754/2,1755-1765;
auf dem Gebiet der Gemeinde und Gemarkung Holzmaden die Flurstücke Nr. 510, 511/1, 511/2,512/1-4, 513, 514,515 (Trinkbach), 515/1, 515/3, 516-519, 520/1-3, 521,523, 692.
Das Naturschutzgebiet umfaßt auf dem Gebiet der Stadt Kirchheim u. T., Gemarkung Jesingen, folgende Gewanne und Teile von Gewannen: Rauber, Vetterschieß, Wacholder, Lauxrain, Schmale Wiesen, Kreben, Bühl, Grundwiesen, Schönberg, Schmale Wiesen, Egertle, Hebsack, Biegelwiese, Vorwiesen, Dietenau, Heuschrecken, Hofwiesen, Reute, Brühl, ZweigeIeswiesen.
Auf dem Gebiet der Gemeinde und Gemarkung Ohmden umfaßt das Naturschutzgebiet folgende Gewanne und Teile von Gewannen: Ameisen, Brüdelbett, Lehenwiesen, Traiffelhalde, Bergäcker.
Auf dem Gebiet der Gemeinde und Gemarkung Holzmaden umfaßt das Naturschutzgebiet folgende Gewanne und Teile von Gewannen: Telle, Gogel, Eseläcker.
(2) Das Schutzgebiet ist in einer Übersichtskarte des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 20. August 1990 im Maßstab 1 : 25000 schwarz umgrenzt und rot angeschummert eingetragen sowie in einer Flurkarte (Blätter 1 bis 6) des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 20.August 1990 im Maßstab 1 : 2500 schwarz umgrenzt und rot angeschummert eingetragen. Die Kartcn sind Bestandteil der Verordnung. Die Verordnung mit Karten wird beim Regierungspräsidium Stuttgart in Stuttgart, beim Landratsamt Esslingen in Esslingen und bei der Stadt Kirchheim u. T. in Kirchheim u. T. auf die Dauer von drei Wochen, beginnend am acbten Tag nach Vcrkündung dieser Verordnung im Gesetzblatt, zur kostenlosen Einsicht durch jedermann während der Sprechzeiten öffentlich ausgelegt.
674 GBl.1992 Nr.25
(3) Die Verordnung mit Karten ist nach Ablauf der Auslegungsfrist bei den in Absatz 2 Satz 3 bezeichneten Stellen zur kostenlosen Einsicht durch jedermann während der Sprechzeiten niedergelegt.
§ 3
Schutzzweck
Schutzzweck ist
- die Erhaltung und Wiederherstellung der naturnahen Wiesenaue des Trink- und Seebachtals mit ihren vielfältigen, ökologisch wertvollen Biotoptypen;
- die Erhaltung und Sicherung der ökologisch wertvollen Hanglagen des »Rauber« mit ihren vielfältigen, ökologisch wertvollen Biotoptypen;
- die Sicherung der vernetzten Lebensverhältnisse für die im Schutzgebiet in reichem Maß vorkommenden Tier- und Pflanzengesellschaften.
§4
Verbote
(1) In dem Naturschutzgebiet sind alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Schutzgebietes oder seiner Bestandteile, zu einer nachhaltigen Störung oder zu einer Beeinträchtigung der wissenschaftlichen Forschung führen können.
(2) Insbesondere ist verboten:
1. bauliche Anlagen im Sinne der Landesbauordnung in der jeweils geltenden Fassung zu errichten oder der Errichtung gleichgestellte Maßnahmen durchzuführen;
2. Straßen, Wege, Plätze oder sonstige Verkehrsanlagen anzulegen, Leitungen zu verlegen oder Anlagen dieser Art zu verändern;
3. die Bodengestalt zu verändern;
4. Entwässerungs- oder andere Maßnahmen vorzunehmen, die den Wasserhaushalt des Gebiets verändern;
5. Gewässer anzulegen, zu verunreinigen oder auf andere Weise die Wasserqualität nachhaltig zu verändern, insbesondere verunreinigtes Wasser einzuleiten;
6. Abfälle, Erdaushub oder sonstige Gegenstände zu lagern;
7. Plakate, Bild- oder Schrifttafeln aufzustellen oder anzubringen;
8. Pflanzen oder Pflanzenteile einzubringen, zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören;
9. Tiere einzubringen, wildlebenden Tieren nachzustellen, sie mutwillig zu beunruhigen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder Puppen, Larven, Eier oder Nester oder sonstige Brut-, Wohn- oder
Zufluchtstätten dieser Tiere zu entfernen, zu beschädigen oder zu zerstören;
10. die Art der bisherigen Grundstücksnutzung entgegen dem Schutzzweck zu ändern, insbesondere Grünland in Äcker umzubrechen;
11. zu zelten, zu lagern, Wohnwagen, sonstige Fahrzeuge oder Verkaufsstände aufzustellen oder motorgetriebene Schlitten zu benutzen;
12. Feuer anzumachen;
13. ohne zwingenden Grund Lärm, Luftverunreinigungen oder Erschütterungen zu verursachen;
14. Erholungseinrichtungen an Wegen zu errichten, ausgenommen ist die Errichtung von Holzbänken;
15. fremdländische Gehölze oder Koniferen zu pflanzen oder Formhecken anzulegen;
16. Luftfahrzeuge, insbesondere Modellflugzeuge und Ultraleichtflugzeuge zu starten oder zu landen;
17. das Gebiet mit motorisierten Fahrzeugen zu befahren, die nicht der land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung der Grundstücke dienen;
18. Loipen anzulegen;
19. zu reiten, mit Ausnahme auf den in der Flurkarte braun angelegten Wegen und Straßen;
20. das Gebiet mit Fahrrädern zu befahren, mit Ausnahme auf den in der Flurkarte braun angelegten Wegen und Straßen;
21. Hunde unangeleint und außerhalb von Wegen laufen zu lassen;
22. Wege zu verlassen.
§ 5
Zulässige Handlungen
§ 4 gilt nicht
1. für die ordnungsmäßige Ausübung der Jagd mit der Maßgabe, daß
a) südlich der Kreisstraße K 1265 keine Treibjagden durchgeführt werden;
b) Wildäcker lediglich auf bisher acker- und gartenbaulieh genutzten Flächen angelegt werden;
c) keine Kirrungen in den Feuchtgebieten angelegt werden;
d) lediglich einfache Hochsitze aus naturbelassenen Hölzern so erstellt werden, daß das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt wird;
e) südlich der Kreisstraße K 1265 keine Jagd auf Wasservögel ausgeübt wird, wobei bei Überhandnahme einzelner Wasservogelpopulationen (z. B. Stockente) gezielte Regulierungsmaßnahmen durchgeführt werden können, die in Zusammenarbeit zwischen dem Regierungspräsidium und der Jägerschaft festgelegt werden;
--1
Nr.25 GBl.1992 675
f) an den Stillgewässem keine Ausbildung für Jagdhunde durchgeführt wird;
2. für die ordnungsmäßige Ausübung der Fischerei in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang mit der Maßgabe, daß die künstlich geschaffenen StilIgewässer nicht zum Fischen genutzt werden; die Ausübung der gesetzlichen Hegepflicht bleibt unberührt;
3. für die ordnungsmäßige landwirtschaftliche Nutzung in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang mit Ausnahme von § 4 Abs.2 Nr.lO und mit der Maßgabe, daß
a) für einen entfernten Obstbaum innerhalb eines Jahres auf demselben Grundstück ein neuer hochstämmiger Obstbaum zu pflanzen ist;
b) die Verbote der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung vom 19. Dezember 1980 (BGBLI S.2335), geändert durch die Änderungsverordnung vom 22. März 1991 (BGBLI S.796), zu beachten sind;
4. für die sonstige, bisher rechtmäßigerweise ausgeübte Nutzung der Grundstücke, Gewässer, Straßen und Wege sowie der rechtmäßigerweise bestehenden Einrichtungen in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang sowie deren Unterhaltung und Instandsetzung mit der Maßgabe, daß zur Unterhaltung der Gräben das Einvernehmen mit der höheren Naturschutzbehörde oder der von ihr beauftragten Stelle hergestellt wird;
5. für Pflegernaßnahmen, die von der höheren Naturschutzbehörde oder der von ihr beauftragten Stelle angeordnet werden;
6. für behördlich angeordnete oder zugelassene Beschilderungen.
§6
Schutz- und Pflegemaßnahmen
Schutz- und Pflegernaßnahmen werden in einem Pflegeplan oder durch Einze1anordnungen der höheren Naturschutzbehörde festgelegt.
§7
Befreiungen
Von den Vorschriften dieser Verordnung kann nach § 63 NatSchG Befreiung erteilt werden.
§8
Ordnungswidrigkeiten
(1) Ordnungswidrig im Sinne des § 64 Abs. 1 Nr. 2 NatSchG handelt, wer in dem Naturschutzgebiet vorsätzlich oder fahrlässig eine der nach § 4 in Verbindung mit § 5 dieser Verordnung verbotenen Handlungen vornimmt.
(2) Ordnungswidrig im Sinne des § 33 Abs.2 Nr.4 UagdG handelt, wer in dem Naturschutzgebiet vorsätzlich oder fahrlässig entgegen § 4 in Verbindung mit § 5 Nr.1 dieser Verordnung die Jagd ausübt.
§9
Inkrafttreten
(1) Diese Verordnung tritt am Tage nach Ablauf der Auslegungsfrist in Kraft.
(2) Mit Inkrafttreten dieser Verordnung tritt die Landschaftsschutzgebietsverordnung des Landratsamts Esslingen »Kirchheim unter Teck« vom 23. März 1984, veröffentlicht im Teckboten vom' 27. März 1984, für den räumlichen Geltungsbereich dieser Verordnung außer Kraft.
STUITGART, den 13. August 1992 DR.ANDRIOF
Verkündungshinweis:
Gemäß § 60a NatSchG ist eine etwaige Verletzung der in § 59 NatSchG genannten Verfahrens- und Formvorschriften nur beachtlich, wenn sie innerhalb eines Jahres nach dem Erlaß dieser Verordnung gegenüber dem Regierungspräsidium Stuttgart schriftlich geltend gemacht worden ist; der Sachverhalt, der die Verletzung begründen soll, ist darzulegen.
Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen über das N atur- und
Landschaftsschutzgebiet »Herrgottsried «
Vom 17. August 1992
Auf Grund von §§ 21, 22, 58 und 64 des Naturschutzgesetzes (NatSchG) vom 21. Oktober 1975 (GBl. S. 654), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die UmweltverträglichkeitspIÜfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) vom 12.Dezember 1991 (GBl. S.848), und der §§ 22 und 33 des Landesjagdgesetzes (UagdG) in der Fassung vom 20.Dezember 1978 (GBl. 1979 S.12) wird verordnet:
A. AUgemeiner Teil (§§ 1-3)
§ 1
Erklärung zum Schutzgebiet
(1) Die in § 2 Abs.2 näher bezeichneten Flächen auf dem Gebiet der Stadt Bad Wurzach, Gemarkung und Flur Gospoldshofen, Landkreis Ravensburg, werden zum Naturschutzgebiet erklärt.
(2) Die in § 2 Abs.3 näher bezeichneten Flächen auf dem Gebiet der Stadt Bad Wurzach, Gemarkung und
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676 GB1.1992 Nr.25
Flur Gospoldshofen werden zum Landschaftsschutzgebiet erklärt.
(3) Das Natur- und Landschaftsschutzgebiet führt die Bezeichnung ;> Herrgottsried «.
§2
Schutzgegenstand
(1) Das Schutzgebiet hat eine Größe von ca. 160 ha. Das Naturschutzgebiet ist ca. 72 ha und das Landschaftsschutzgebiet ist ca. 88 ha groß.
(2) Das Naturschutzgebiet umfaßt auf der Flur Gospoldshofen im wesentlichen folgende Wege, Gewässer und Grundstücke:
die Feldwege (FW) Nr.16, 72 teilweise (tw), 81/1, 85 tw, die Gewässer Wurzacher Ach tw, den Vögelesgraben tw, den Wassergraben (Flst.Nr. 21311) und Gräben ohne Bezeichnung, sowie die Fist. Nr. 44d tw, 45, 52/1 tw, 53/4 tw, 55, 56, 57/20, 57122-57127, 57132-57/34, 58, 59/1-59/3,60,67/1t\v,70-76,77tw, 112/1-121/17,122,123/1 und 214-215.
(3) Das Landschaftsschutzgebiet umfaßt auf der Flur Gospoldshofen im wesentlichen folgende Wege, Gewässer und Grundstücke: die FW Nr. 1, Nr. 7 und Nr .17, die Wurzacher Ach tw, den Vögelesgraben tw, den Mühlbach tw und Wassergräben ohne Bezeichnung, die Flurstücke Nr. 44a tw, 44d tw, 4912 tw, 51/1 tw, 5312, 53/3, 53/4tw, 54, 57/21, 61-64,65 tw,65/1, 65/2,66, 67/1 tw, 68,69,77 tw, 78, 79, 81 tw, 85 tw, 95/2 tw, 96 tw, 97 tw, 10311 tw, 10412, 104/11, 106-111, 123/2, 124-13012, 213,216, 21611-217, 218, 219-220, 221/1-221/4 und 222/1-222/4.
(4) Die Grenzen des Natur- und Landschaftsschutzgebietes sind in einer Flurkarte im Maßstab 1: 2500, kombiniert mit einer Übersiehtskarte im Maßstab 1 :25000 des Regierungspräsidiwns Tübingen vom 6. März 1992 dargestellt. Die Grenzen des Naturschutzgebietes sind rot und die des Landschaftsschutzgebietes grün angelegt. Im Falle eines Widerspruchs zwischen den in der Karte eingetragenen Grundstüeksflächen des Naturund des Landschaftsschutzgebiets mit der textlichen Beschreibung gelten die in der Karte getroffenen Festlegungen. Die Karte ist Bestandteil der Verordnung. Die Verordnung mit Karte wird beim Regierungspräsidi1.llll Tübingen in Tübingen und beim Landratsamt Ravensburg in Ravensburg auf die Dauer von drei Wochen, beginnend am achten Tag nach Verkündung dieser Verordnung im Gesetzblatt, zur kostenlosen Einsieht durch jedermann während der Sprechzeiten öffentlich ausgelegt.
(5) Die Verordnung mit Karte ist nach Ablauf dcr Auslegungsfrist bei den in Absatz 4 Satz 5 bezeichneten Stellen zur kostenlosen Einsicht durch jedermann während der Sprechzeiten niedergelegt.
§3
Schutzzweck
(1) Wesentlicher Schutzzweck des Naturschutzgebietes sind die Erhaltung und die erneute moorökologische Aufwertung eines dureh mensehliche Eingriffe stark veränderten Niedermoorkomplexes als
- Landschaftsteil von besonderer landschaftlicher Schönheit,
- Lebensraum für eine artenreiche und gefährdete Tierund Pflanzenwelt,
- bedeutender Rastplatz im Vogelzug,
wichtiger Bestandteil in dem Lebensraumverbund von Feuchtgebieten entlang der Wurzacher Ach und in der Region des Württembergisehen Allgäus.
(2) Wesentlicher Schutzzweck des Landschaftsschutzgebietes ist die Erhaltung des mit dem Naturschutzgebiet naturräumlich zusammenhängenden Grünlandgürtels in der Talaue als
- Teil des Lebensraumes von im Gesamtgebiet beheimateten Pflanzen- und Tierarten, insbesondere auch von rastenden, durchziehenden und im Gebiet brütenden Vogelarten,
Pufferzone zur Vermeidung nachteiliger Einflüsse auf das Naturschutzgebiet durch störende, den Naturhaushalt oder das Landschaftsbild des Tales beeinträchtigende Veränderungen,
offene Landschaft von besonderer Schönheit und Eigenart zur Sicherung des Landschaftsbildes und der Erholungsfunktion.
B. Naturschutzgebiet (§§ 4-5)
§4
Verbote im Naturschutzgebiet
(1) Im Naturschutzgebiet sind alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstömng, Beschädigung oder Verändemng des Schutzgebietes oder seiner Bestandteile, zu einer nachhaltigen Störung oder zu einer Beeinträchtigung der wissenschaftlichen Forschung führen können.
(2) Insbesondere ist verboten:
1. bauliche Anlagen im Sinne der Landesbauordnung in der jeweils geltenden Fassung zu errichten oder der Errichtung gleichgestellte Maßnahmen durchzuführen, einschließlich Einfriedigungen jeder Art zu errichten;
2. Sport-, Spiel oder Erholungseinrichtungen zu schaffen;
3. Straßen, Wege, Plätze oder sonstige Verkehrsanlagen anzulegen, Leitungen zu verlegen oder Anlagen dieser Art zu verändern;
4. die Bodengestalt zu verändern;
Nr.25 GBL 1992 677
5. Entwässerungs- oder andere Maßnahmen vorzunehmen, die den Wasserhaushalt des Gebiets entgegen dem Sehutzzweck verändern;
6. Abfälle oder sonstige Gegenstände zu lagern;
7. Plakate, Bild- oder Schrifttafeln aufzustellen oder anzubringen. Neue Wanderwege und Loipen dürfen nur mit Zustimmung des Regierungspräsidiums ausgewiesen und gekennzeichnet werden;
8. Neuaufforstungen vorzunehmen, Kleingärten, Schmuckreisigkulturen oder Vorratspflanzungen von Bäumen oder Sträuchern anzulegen oder sonstige Pflanzen oder Pflanzenteile einzubringen, zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören;
9. Tiere einzubringen, wildlebenden Tieren nachzustellen, sie mutwillig zu beunruhigen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder Puppen, Larven, Eier oder Nester oder sonstige Brut-, Wohn- oder Zufluchtstätten dieser Tiere freizulegen, zu entfernen, zu beschädigen oder zu zerstören;
10. die Art der bisherigen Grundstücksnutzung entgegen dem Schutzzweck zu ändern;
11. zu zelten, zu lagern, Wohnwagen, sonstige Fahrzeuge oder Verkaufsstände aufzustellen;
12. das Schutzgebiet außerhalb der Straßen und Wege zu betreten oder zu befahren;
13. Hunde frei laufen zu lassen;
14. ohne zwingenden Grund Lärm, Luftverunreinigungen oder Erschütterungen zu verursachen;
15. mit Luftfahrzeugen jeglicher Art einschließlich Modellflugzeugen zu starten oder zu landen;
16. Düngemittel, Chemikalien oder sonstige umweltgefährdende Stoffe einzubringen;
17. Brach- oder Grünland in Äcker oder zur Neueinsaat umzubrechen.
§5
Zultissige Handlungen im Naturschutzgebiet
§ 4 gilt nicht
1. für die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd mit der Maßgabe, daß
a) der Schutzzweck durch die Ausübung der Jagd gefördert wird,
b) jagdliche Einrichtungen auf trittempfindlichen Bereichen nicht errichtet, neue Jagdkanzeln nicht erstellt und Hochsitze nur als einfache Ansitzleitern aus naturbelassenen Rundhölzern neu hergestellt werden dürfen;
2. für die ordnungsgemäße Ausübung der Fischerei mit der Maßgabe, daß ein Besatz nur entsprechend der Produktionsfähigkeit der Gewässer und nur mit standortgemäßen, einheimischen Fischarten erfolgt. Hierzu zählen die Regenbogenforelle, der Bachsaib-
ling und der Aal nicht. Die Brutbachbewirtschaftung ist nicht zulässig;
3. für die ordnungsgemäße forstwirtschaftliche Nutzung mit der Maßgabe, daß auf Moorboden eine Bewirtschaftung als Moorplenterwald erfolgt und die gepflanzten Fichtenreinkulturen langfristig in einen standortgemäßen Moorplenterwald umgebaut werden;
4. für die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Grünlandnutzung mit der Maßgabe, daß
a) die in der Schutzgebietskarte schraffiert dargestellten Wirtschaftswiesen in der bisherigen Art und im bisherigen Umfange bewirtschaftet werden können,
b) die übrigen Grünlandflächen streuwiesenartig, d. h. ohne Düngung und die Mahd nicht vor dem 1. September, genutzt werden,
c) landeseigene Flächen nur als extensives Grünland genutzt werden dürfen; § 4 der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung und § 4 Abs. 2 NT. 5, 8, 10 und 17 dieser Verordnung bleiben unberührt;
5. für die sonstige, bisher rechtmäßigerweise ausgeübte Nutzung der Grundstücke, Gewässer und Wege sowie der rechtmäßigerweise bestehenden Einrichtungen in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang sowie deren Unterhaltung und Instandsetzung. Eine maschinelle C'JTabenräumung darf nur zwischen dem 15. September und dem 15. November durchgeführt werden. Maschinelle Räumarbeiten außerhalb dieses Zeitraums sind nur im Einvernehmen mit der unteren oder der höheren Naturschutzbehörde zulässig;
6. für Pflegernaßnahmen, die von der höheren Naturschutzbehörde - im Wald im Einvernehmen mit dem Forstamt - veranlaßt werden;
7. für behördlich angeordnete oder zugelassene Beschilderungen.
c. Landschaftsschutzgebiet (§§ 6-8)
§6
Verbote im Landschaftsschutzgebiet
(1) Im Landschaftsschutzgebiet sind aUe Handlungen verboten, die den Charakter des Landschaftsschutzgebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen, insbesondere wenn dadurch
1. der Naturhaushalt geschädigt,
2. die Nutzungsfähigkeit der Naturgüter nachhaltig gestört,
3. eine geschützte Flächennutzung auf Dauer geändert,
4. das Landschaftsbild nachteilig geändert oder die natürliche Eigenart der Landschaft auf andere Weise beeinträchtigt oder
678 GBl.1992 Nr.25
5. der Naturgenuß oder der besondere Erholungswert der Landschaft beeinträchtigt wird.
(2) Insbesondere ist verboten:
1. Grünland auf Moorböden auf Dauer umzubrechen. Der Umbruch zur Wiedereinsaat mit einer einjährigen Nutzung mit Getreide ist zulässig;
2. neue Entwässerungen auf Moorböden anzulegen.
§7
Erlaubnisvorbehalte für das Landschaftsschutzgebiet
(1) Handlungen, die den Charakter des Landschaftsschutzgebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen können, bedürfen der schriftlichen Erlaubnis der unteren Naturschutzbehörde.
(2) Der Erlaubnis bedürfen insbesondere folgende Handlungen:
1. Errichtung von baulichen Anlagen im Sinne der Landesbauordnung in der jeweils geltenden Fassung oder der Errichtung gleichgestellte Maßnahmen;
2. Errichtung von Einfriedigungen;
3. Verlegen oder Ändern von ober- oder unterirdischen Leitungen aller Art;
4. Abbau, Entnahme oder Einbringen von Steinen, Kies, Sand, Lehm, Torf oder anderen Bodenbestandteilen oder die Veränderung der Bodengestalt auf andere Weise;
5. Lagern von Gegenständen, soweit sie nicht zur zulässigen Nutzung des Grundstücks erforderlich sind;
6. Anlage oder Veränderung von Straßen, Wegen, Plätzen oder anderen Verkehrswegen;
7. Anlage oder Veränderung von Stätten für Sport und Spiel, einschließlich Loipen und Flutlichtanlagen ;
8. Anlage oder Veränderung von Start- und Landeplätzen für Luftfahrzeuge aller Art;
9. Betrieb von Motorsport, sowie von motorgetriebenen Schlitten;
10. Aufstellen von Wohnwagen, Wohnmobilen oder Verkaufsständen außerhalb der zugelassenen Plätze und das Zelten oder Abstellen von Kraftfahrzeugen;
11. Anlage, Beseitigung oder Änderung von fließenden oder stehenden Gewässern, einschließlich von Entwässerungsgräben und -leitungen;
12. Aufstellen oder Anbringen von Plakaten, Bild- oder Schrifttafeln, einschließlich der Markierung von Wanderwegen und Loipen;
13. Kahlschlag von Wald auf einer Fläche von mehr als 4 ha;
14. Neuauffotstungen, Umwandlungen von Wald, Anlage von Kleingärten, Schmuckreisigkulturen oder Vorratspflanzungen von Bäumen oder Sträuchern
sowie die wesentliche Änderung der Bodennutzung auf andere Weise;
15. Beseitigung oder Änderung von wesentlichen Landschaftsbestandteilen wie Feldgehölzen, Hecken,
"Bäumen oder GebÜschen.
(3) Die Erlaubnis ist zu erteilen, wenn die Handlung Wirkungen der in §§ 6 und 7 genannten Art nicht zur Folge hat oder solche Wirkungen durch Auflagen oder Bedingungen abgewendet werden können. Sie kann mit Auflagen, unter Bedingungen, befristet oder widerruflich erteilt werden, wenn dadurch erreicht werden kann, daß die Wirkungen der Handlungen dem Schutzzweck nur unwesentlich zuwiderlaufen.
( 4) Die Erlaubnis wird durch eine nach anderen Vorschriften notwendige Gestattung ersetzt, wenn diese mit Zustimmung der unteren Naturschutzbehörde ergangen ist.
(5) Bei Handlungen des Bundes und des Landes, die nach anderen Vorschriften keiner Gestattung hedürfen, wird die Erlaubnis durch das Einvernehmen mit der unteren Naturschutzbehörde ersetzt. Das gleiche gilt für Handlungen, die unter Leitung oder Betreuung staatlicher Behörden durchgeführt werden.
§8
Zulässige Handlungen im Landschaftsschuizgebiet
Die §§ 6 und 7 gelten nicht
1. für die Nutzung im Rahmen einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung forstwirtschaftlicher Grundstücke;
2. für die Nutzung im Rahmen einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Grundstücke. § 6 Abs. 2 und § 7 Abs.2 Nr. 4, 11 und 15 bleiben unberührt;
3. für die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd und der Fischerei - ausgenommen bleibt die Brutbachbewirtschaftung -;
4. für die sonstige bisher rechtmäßigerweise ausgeübte Nutzung der Grundstücke, Gewässer und Wege sowie der rechtmäßigerweise bestehenden Einrichtungen -insbesondere Entwässerungseinrichtungen - in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang sowie deren ordnungsgemäße Unterhaltung und Instandsetzung. Die maschinelle Grabenräumung darf nur zwischen dem 15. September und dem 15. November erfolgen. Maschinelle Räumarbeiten außerhalb dieses Zeitraums sind nur im Einvernehmen mit der unteren oder der höheren Naturschutzbehörde zulässig;
5. für Pflegemaßnahmen, die von der höheren Naturschutzbehörde - im Wald im Einvernehmen mit dem Forstamt - veranlaßt werden;
6. für behördlich angeordnete oder zugelassene Beschilderungen;
7. für Schutzzäune an Verkehrswegen.
Nr.25 GBI.1992 679
D. Scblußbestimmungen (§§ 9-12)
§9
Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen
Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen können für das Natur- und Landschaftsschutzgebiet von der höheren Naturschutzbehörde durch Einzelanordnung oder in einem Pflegeplan - für den Wald jeweils einvernehmlich mit der Forstverwaltung festgelegt werden. Die Extensivierung landwirtschaftlicher Grundstücke soll auf freiwilliger Basis auf der Grundlage der Landschaftspflegerichtlinie erfolgen. Für die Pflege von Streuwiesen sollen Pflegeverträge angeboten werden.
§1O
Befreiungen
Von den Vorschriften dieser Verordnung kann nach § 63 NatSchG Befreiung erteilt werden.
§11
Ordnungswidrigkeiten
(1) Ordnungswidrig im Sinne des § 64 Abs. 1 Nr. 2 NatSchG handelt, wer in dem Naturschutzgebiet vorsä tzlich oder fahrlässig eine der nach § 4 und § 5 Nr. 2 bis 7 verbotenen Handlungen vornimmt.
(2) Ordnungswidrig im Sinne des § 33 Abs.2 Nr.4 des Landesjagdgesetzes handelt, wer in dem Naturschutzgebiet vorsätzlich oder fahrlässig entgegen § 4 und § 5 Nr.1 die Jagd ausübt.
(3) Ordnungswidrig im Sinne des § 64 Abs.1 Nr. 2 NatSchG handelt, wer in dem Landschaftsschutzgebiet vorsätzlich oder fahrlässig
1. entgegen § 22 Abs. 3 NatSchG in Verbindung mit § 6 dieser Verordnung Handlungen vornimmt, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen;
2. entgegen §§ 7 und 8 dieser Verordnung ohne vorherige schriftliche Erlaubnis Handlungen vornimmt, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen können.
§ 12
Heilung von Verfahrensmängeln
Gemäß § 60a NatSchG ist eine etwaige Verletzung der in § 59 NatSchG genannten Verfahrens- und Formvorschriften nur beachtlich, wenn sie innerhalb eines Jahres nach dem Erlaß der Verordnung gegenüber dem Regierungspräsidium Tübingen schriftlich geltend gemacht worden ist; der Sachverhalt, der die Verletzung begründen soll, ist darzulegen.
§ 13
lnkrafttreten
Diese Verordnung tritt am Tage nach Ablauf der Auslegungsfrist in Kraft.
TÜBINGEN, den 17. August 1992 DR.GÖGLER
Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart über das NatUrschutzgebiet
)} Hartmannsberg ((
Vom 21. August 1992
Auf Grund von §§ 21,58 und 64 des Naturschutzgesetzes (NatSchG) vom 21. Oktober 1975 (GBI. S.654), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (85/337/EWG) vom 12.Dezember 1991 (GBI. S.848), und der §§ 22 und 33 des Landesjagdgesetzes (LJagdG) in der Fassung vom 20. Dezember 1978 (GBI. 1979 S.12) wird verordnet:
§ 1
Erklärung zum Schutzgebiet
Die in § 2 näher bezeichneten Flächen auf dem Gebiet der Gemeinde Weissach, Landkreis Böblingen, werden zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Naturschutzgebiet führt die Bezeichnung »Hartmannsberg«.
§2
Schutzgegenstand
(1) Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von rund 25,6 ha. Es umfaßt nach dem Stand vom 19.November 1991 auf dem Gebiet der Gemeinde Weissach, Gemarkung Flacht, Landkreis Böblingen, die Flurstücke Nr.
z. T. 1223, z. T. 1224, z. T. 1233,1236,1237,1238,1239, 1241, 1242, 1243, 1244, 1245, 1246, 1247, 1248, 1249, 1250, 1251, 1252, 1253, 1254, 1255, 1256, 1257, 1258, 1259, 1260, 1261, 1262, 1263, 1264, 1265, 1266, 1267, 1268, 1269, 1270, 1271, z. T. 1272, 1286, 1287, 1288, 1289, 1290, 1291, 1292, 1293, 1294, 1295, 1296, 1297, 1298, 1299, 1300, 1301, 1302, 1303, 1304, 1305, 1306, 1307, 1308, 1309, 1310, 1311, 1312, 1313, 1314, 1315, 1316, 1317, 1318,z.T. 1319, 1320, 1321,z.T. 1322,1326, z.T.I641.
(2) Das Schutzgebiet ist in einer Übersichtskarte des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 19. November 1991 im Maßstab 1 : 25 000 schwarz umgrenzt und flächig rot angelegt, sowie in einer Flurkarte des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 19.November 1991 im Maßstab 1 : 2500 schwarz umgrenzt und rot angeschummert einge-
680 GBl.1992 Nr.25
tragen. Die Karten sind Bestandteil der Verordnung. Die Verordnung mit Karten wird beim Regierungspräsidium Stuttgart in Stuttgart und beim Landratsamt Böblingen in Böblingen auf die Dauer von drei Wochen, beginnend am achten Tag nach Verkündung dieser Verordnung im Gesetzblatt, zur kostenlosen Einsicht durch jedermann während der Sprechzeiten öffentlich ausgelegt.
(3) Die Verordnung mit Karten ist nach Ablauf der Auslegungsfrist bei den in Absatz 2 Satz 3 bezeichneten Stellen zur kostenlosen Einsicht durch jederrilann während der Sprechzeiten niedergelegt.
§ 3
Schutzzweck
Schutzzweck ist die Erhaltung und Förderung der offenen, ungestörten Halbtrockenrasenflächen mit der ihnen eigenen Flora und Fauna sowie der vielfältigen Lebensräume gefährdeter und schutzwürdiger Arten. Mitgeschützt ist das reizvolle Landschaftsbild.
§4
Verbote
(1) In dem Naturschutzgebiet sind alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Schutzgebietes oder seiner Bestandteile, zu einer nachhaltigen Störung oder zu einer Beeinträchtigung der wissenschaftlichen Forschung führen können.
(2) Insbesondere ist verboten:
1. bauliche Anlagen im Sinne der Landesbauordnung in der jeweils geltenden Fassung zu errichten oder der Errichtung gleichgestellte Maßnahmen durchzuführen;
2. Straßen, Wege, Plätze oder sonstige Verkehrsanlagen anzulegen, Leitungen zu verlegen oder Anlagen dieser Art zu verändern;
3. die Bodengestalt zu verändern;
4. Entwässerungs- oder andere Maßnahmen vorzunehmen, die den Wasserhaushalt des Gebiets verändern, sowie Gewässer zu verunreinigen;
5. Abfälle oder sonstige Gegenstände zu lagern;
6. Plakate, Bild- oder Schrifttafeln aufzustellen oder anzubringen;
7. Pflanzen oder Pflanzenteile einzubringen, zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören;
8. Tiere einzubringen, wildlebenden Tieren nachzustellen, sie mutwillig zu beunruhigen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder Puppen, Larven, Eier oder Nester oder sonstige Brut-, Wohn- oder Zufluchtstätten dieser Tiere zu entfernen, zu beschädigen oder zu zerstören;
9. die Art der bisherigen Grundstücksnutzung entgegen dem Schutzzweck zu ändern;
10. zu zelten, zu lagern, Wohnwagen, sonstige Fahrzeuge oder Verkaufsstände aufzustellen oder Erholungseinrichtungen aller Art anzulegen;
11. Feuer anzumachen;
12. ohne zwingenden Grund Lärm, Luftverunreinigungen oder Erschütterungen zu verursachen;
13. im Bereich der Halbtrockenrasenflächen
Dünger oder chemische Mittel einzubringen oder anzuwenden,
zu pferchen,
land- oder forstwirtschaftliehe Produkte zu lagern;
14. zu reiten;
15. das Schutzgebiet mit Fahrzeugen jeglicher Art zu befahren;
16. das Schutzgebiet mit Ausnahme der vorhandenen Wege zu betreten;
17. Hunde unangeleint und außerhalb der Wege laufen zu lassen;
18. Luftfahrzeuge jeglicher Art zu starten oder zu landen.
§ 5
Zulässige Handlungen
§ 4 gilt nicht
1. für die ordnungsmäßige Ausübung der Jagd mit der Maßgabe, daß auf den Halbtrockenrasen
- keine Wildäcker oder Fütterungs- und Kirrplätze angelegt werden,
- lediglich einfache Hochsitze aus naturbelassenen Hölzern so erstellt werden, daß das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt wird;
2. für die ordnungsmäßige landwirtschaftliche Nutzung in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang, ausgenommen Maßnahmen nach § 4Abs.2Nr. 9 und 13;
3. für die ordnungsmäßige forstwirtschaftliche Nutzung, ausgenommen Maßnahmen nach § 4 Abs.2 Nr.13;
4. für die sonstige, bisher rechtmäßigerweise ausgeübte Nutzung der Grundstücke, Gewässer, Straßen und Wege sowie der rechtmäßigerweise bestehenden Einrichtungen in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang sowie deren Unterhaltung und Instandsetzung;
5. für Pflegemaßnahmen, die von der höheren Naturschutzbehörde oder der von ihr beauftragten Stelle im Wald im Einvernehmen mit dem zuständigen Staatlichen Forstamt - angeordnet werden;
6. für behördlich angeordnete oder zugelassene Beschilderungen;
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Nr.25 GBl.1992 681
7. für die zum Zeitpunkt des Erlasses baurechtlich genehmigte Errichtung eines Schafstalles und dessen Unterhaltung sowie für das Befahren des Schutzgebietes zur Bewirtschaftung des Schafstalles.
§6
Schutz- und Pflegemaßnahmen
Schutz- und Pflegemaßnahmen werden in einem Pflegeplan oder durch Einzelanordnung der höheren Naturschutzbehörde im Wald im Einvernehmen mit dem zuständigen Staatlichen Forstamt - festgelegt.
§7
Befreiungen
Von den Vorschriften dieser Verordnung kann nach § 63 NatSchG Befreiung erteilt werden.
§ 8
Ordnungswidrigkeiten
(1) Ordnungswidrig im Sinne des § 64 Abs.l Nr. 2 NatSchG handelt, wer in dem Naturschutzgebiet vorsätzlich oder fahrlässig eine der nach § 4 in Verbindung mit § 5 dieser Verordnung verbotenen Handlungen vornimmt.
(2) Ordnungswidrig im Sinne des § 33 Abs.2 Nr.4 UagdG handelt, wer in dem Naturschutzgebiet vorsätzlich oder fahrlässig entgegen § 4 in Verbindung mit § 5 Nr.1 dieser Verordnung die Jagd ausübt.
§ 9
Heilung von Verfahrensmängeln
Gemäß § 60a NatSchG ist eine etwaige Verletzung der in § 59 NatSchG genannten Verfahrens- und Formvorschriften nur beachtlich, wenn sie innerhalb eines Jahres nach dem Erlaß dieser Verordnung gegenüber dem Regierungspräsidium Stuttgart schriftlich geltend gemacht worden ist; der Sachverhalt, der die Verletzung begründen soll, ist darzulegen.
§10
Inkrafttreten
(1) Diese Verordnung tritt am Tage nach Ablauf der Auslegungsfrist in Kraft.
(2) Mit Inkrafttreten dieser Verordnung tritt die» Verordnung zum Schutze von Landschaftsteilen und Landschaftsbestandteilen entlang der Reichsautobahnen Stuttgart-Heilbronn und Stuttgart-Karlsruhe in den Kreisen Leonberg und Vaihingen/Enz« vom 22. Mai
1941, veröffentlicht im LeonbergerTagblattvom 28.Juni 1941, außer Kraft, soweit sie im Geltungsbereich dieser Verordnung liegt.
STUTIGART, den 21. August 1992 DR.ANDRIOF
Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe über das N aturschutzge biet
}}Seckachtal« (Neckar-Odenwald-Kreis, Stadt Buchen
und Gemeinde Seckach)
Vom 25. August 1992
Auf Grund von §§ 21,58 und 64 des Naturschutzgesetzes (NatSchG) vom 21. Oktober 1975 (GBI. S.654), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (851337/EWG) vom 12. Dezember 1991 (GBI. S.848), und der §§ 22 und 33 des Landesjagdgesetzes (UagdG) in der Fassung vom 20. Dezember 1978 (GBl.1979 S.12) wird verordnet:
§ 1
Erklärung zum Schutzgebiet
Die in § 2 näher bezeichneten Flächen auf dem Gebiet der Stadt Buchen, Gemarkung Bödigheim, und der Gemeinde Seckach, Gemarkungen Seckach und Großeichholzheim, Landkreis Neckar-Odenwald-Kreis, werden zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Naturschutzgebiet führt die Bezeichnung »Seckachtal«.
§2
Schutzgegenstand
(1) Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von rund 63,4 ha. Es umfaßt im wesentlichen den gesamten Talraum der oberen Seekach östlich von Großeichholzheim zwischen dem Glashof im Norden und der Hagenmühle im Süden.
(2) Die Grenzen des Schutzgebietes sind in einer Übersichtskarte im MaßstaB 1: 25 000 mit durchgezogener roter Linie und in zwei Übersichtskarten im Maßstab 1: 5000 sowie in fünf Detailkarten im Maßstab 1 : 2500 mit durchgezogener roter, grau angeschummerter Linie eingetragen. Die Karten sind Bestandteil der Verordnung. Die Verordnung mit Karten wird beim Regierungspräsidium Karlsruhe und beim Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis in Mosbach auf die Dauer von zwei Wochen, beginnend am Tag nach Verkündung dieser Verordnung im Gesetzblatt, zur kostenlosen Einsicht durch jedermann während der Sprechzeiten öffentlich ausgelegt.
682 GBI.1992 Nr.25
(3) Die Verordnung mit Karten ist nach Ablauf der Auslegungsfrist bei den in Absatz 2 Satz 3 bezeichneten SteIlen zur kostenlosen Einsicht durch jedermann während der Sprechzeiten niedergelegt.
§3
Schutzzweck
Schutzzweck dieser Rechtsverordnung ist die Sicherung und Erhaltung
- des Gebietes insgesamt wegen seines wertvollen Mosaiks unterschiedlicher Lebensräume ;
- des Baches mit seiner Gewässergüte als Lebensraum einer vielfältigen aquatischen Flora und Fauna;
- des gewässerbegleitenden Ufergehölzes als Rest naturnaher Auwaldgesellschaften ;
- der gewässerbegleitenden feuchten Talwiesen;
- der Talflanken als - wegen ihres Strukturreichtums ideales Rückzugsgebiet für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.
§4
Verbote
(1) In dem Naturschutzgebiet sind alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung, Veränderung oder Störung des Schutzgebietes, seiner Bestandteile oder seines NaturhaushaItes oder zu einer Beeinträchtigung der wissenschaftlichen Forschung führen oder führen können.
(2) Insbesondere ist verboten:
1. bauliche Anlagen im Sinne der Landesbauordnung in der jeweils gültigen Fassung zu errichten oder der Errichtung gleichgestellte Maßnahmen durchzuführen;
2. Straßen, Wege, Plätze oder sonstige Verkehrsanlagen anzulegen, Leitungen zu verlegen oder Anlagen dieser Art zu verändern;
3. die Bodengestalt zu verändern;
4. fließende oder stehende Gewässer zu schaffen, zu beseitigen, zu verändern sowie Entwässerungs- oder andere Maßnahmen vorzunehmen, die den Wasserhaushalt des Gebietes verändern;
5. Gegenstände jeglicher Art zu lagern;
6. Plakate, Bild- oder Schrift tafeln aufzustellen oder anzubringen;
7. Pflanzen oder Pflanzenteile einzubringen, zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören;
8. Tiere einzubringen, wildlebenden Tieren nachzustellen, sie mutwillig zu beunruhigen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder Puppen, Larven, Eier oder Nester oder sonstige Brut-, Wohn- oder Zufluchtstätten dieser Tiere zu entfernen, zu beschädigen oder zu zerstören;
9. die Art der bisherigen Grundstücksnutzung zu ändern;
10. zu baden, zu zeiten, zu lagern, Wohnwagen, sonstige Fahrzeuge oder Verkaufsstände aufzustellen;
11. außerhalb von eingerichteten Feuerstellen Feuer anzumachen oder zu unterhalten;
12. ohne zwingenden Grund Lärm, Luftverunreinigungen oder Erschütterungen zu verursachen;
13. die Wege zu verlassen;
14. die Wege mit Fahrzeugen aller Art (ausgenommen Fahrräder ohne Hilfsmotor und Krankenfahrs1ühle) zu befahren;
15. Flugmodelle oder Modellboote zu betreiben;
16. Dauergrünland auch zur Neueinsaat umzubrechen;
17. außerhalb von Ackerland Pflanzenbehandlungsmit-tel zu verwenden;
18. zu reiten;
19. Hunde frei laufen zu lassen;
20. SchmuckreisigkuIturen und Vorratspflanzungen von Sträuchern und Bäumen anzulegen.
§5
Zulässige Handlungen
(1) Die Verbote des § 4 gelten nicht
1. für die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd mit der Einschränkung, daß
a) jagdliche Einrichtungen wie Hochsitze und J agdkanzeln landschaftsgerecht und nur in der Zeit vom 1. September bis 31. März errichtet werden,
b) Futterstellen nicht in der Talaue eingerichtet werden;
2. für die ordnungsgemäße Ausübung der Fischerei mit der Einschränkung, daß ein Besatz nur noch mit Bachforellen erfolgt und Angeln nur an den entsprechend gekennzeichneten Stellen erlaubt ist;
3. für die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Nutzyng in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang mit der Einschränkung, daß
a) fließende oder stehende Gewässer nicht geschaffen, beseitigt oder verändert sowie Entwässerungsoder andere Maßnahmen nicht vorgenommen werden, die den Wasserhaushalt des Gebiets verändern;
b) Dauergrünland - auch zur Neueinsaat - nicht umgebrochen wird;
c) außerhalb von Ackerland Pflanzenbehandlungsmittel nicht verwendet werden; erlaubt ist die gezielte Ampfer- und Brennesselbekämpfung auf Grünlandgrundstücken ;
Nr.25 GBL1992 683
d) landschaftsprägende Gehölze, insbesondere Ufergehölze, Hecken und Sträucher nicht beseitigt, zerstört oder geändert werden; der Bach darf nur an den entsprechend gekennzeichneten Stellen als Viehtränke benutzt werden;
e) Schmuckreisigkulturen und Vorratspflanzungen von Sträuchern und Bäumen nicht angelegt werden;
Flächen, die auf der Grundlage von Bewilligungen oder Verträgen vorübergehend stillgelegt oder extensiviert waren, dürfen in die zuletzt ausgeübte Nutzung zurückgeführt werden;
4. für die ordnungsgemäße forstwirtschaftliche Nutzung in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang mit der Einschränkung, daß die Waldflächen mit dem Ziel eines reichhaltigen Laubmischwaldes aus standortheimischen Arten bewirtschaftet werden;
5. für die sonstige bisher rechtmäßigerweise ausgeübte Nutzung der Grundstücke, Gewässer, Straßen und Wege sowie der rechtmäßigerweise bestehenden Einrichtungen in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang sowie deren Unterhaltung und Instandsetzung;
6. für Pflegernaßnahmen, die von der höheren Naturschutzbehörde zugelassen werden;
7. für behördlich angeordnete oder zugelassene Beschilderungen.
§ 6
Schutz- und Pflegemaßnahmen
Schutz- und Pflegernaßnahmen werden in einem Pflegeplan oder durch Einzelanordnung festgelegt.
§ 7
Befreiungen
Von den Vorschriften dieser Verordnung kann nach § 63 NatSchG oder nach den jagdrechtIichcn Vorschriften Befreiung erteilt werden.
§8
Ordnungswidrigkeiten
(1) Ordnungswidrig im Sinne des § 64 Abs.l Nr.2 NatSchG handelt, wer in dem Naturschutzgebiet vorsätzlich oder fahrlässig eine der nach § 4 dieser Verordnung verbotenen Handlungen vornimmt.
(2) Ordnungswidrig im Sinne des § 33 Abs.2 Nr.4 UagdG handelt, wer in dem Naturschutzgebiet vorsätzlich oder fahrlässig entgegen § 4 in Verbindung mit § 5 Nr.l dieser Verordnung die Jagd ausübt.
§9
Heilung Fon Verfahrensmängeln
Eine Verletzung der in § 59 des Naturschutzgesetzes genannten Verfahrens- und Formvorschriften ist nur beachtlich, wenn sie innerhalb eines Jahres nach dem Erlaß der Rechtsvorschriften gegenüber dem Regierungspräsidium Karlsruhe schriftlich geltend gemacht worden ist; der Sachverhalt, der die Verletzung begründen soll, ist darzulegen.
§1O
Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am Tage nach Ablauf der Auslegungsfrist in Kraft.
KARLSRUHE, den 25. August 1992 DR.MILTNER
Bekanntmachung des Regierungspräsidiums Stuttgart über die Erklärung der Stadt
WendIingen am Neckar, Landkreis Esslingen, zur örtlichen Straßenverkehrsbehörde
Vom 25. August 1992
Das Regierungspräsidium Stuttgart erklärt die Stadt WendIingen am Neckar, Landkreis Esslingen, auf Antrag gemäß § 2 des Gesetzes über Zuständigkeiten nach der Straßenverkehrs-Ordnung vom 17. Dezember 1990 (GBL S.427) mit Wirkung vom 1. November 1992 zur örtlichen Straßenverkehrsbehörde.
STUTTGART, den 25. August 1992 DR.ANDRIOF
Berlchtigung der Bekannttnachungder Neufassung des Straßengesetzes für BadenWürttemberg vom 11. Mai1992 (GBI. S. 329)
In § 21 Abs.l muß es anstatt » ... § 9 Abs.4« richtig heißen: »§ 10 Abs. 4«.
684 GBl.1992 Nr.25
HERAUSGEBER Staatsministerium Baden-Württemberg, Richard-Wagner-Straße 15, 7000 Stuttgart 1.
SCHRIFTLEITUNG Staatsministerium, Reg.Oberinspektorin Johanna Zänger Fernruf (0711) 2153-302.
VERTRIEB Staatsanzeiger für Baden-Württemberg GmbH, Postfach 104363, 7000 Stuttgart 10.
DRUCKEREI Offizin Chr. Scheufeie in Stuttgart.
BEZUGSBEDINGUNGEN Laufender Bezug durch den Vertrieb, jährlich 60 DM. Mehrwertsteue wird nicht erhoben. Der Bezug kann zwei Monate vor dem 31. Dezembe eines jeden Jahres gekündigt werden.
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E 3235 A 0203088 2996/ 90 LAENDLICHEN RAUM 103444
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