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Wintersemester 2012/2013
Dr. Gerhard Pews
IT-Projektmanagement
Teil 9: Qualitätsmanagement
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09-Qualitätsmanagement.pptx 2
Ziel dieser Einheit ist, den Studierenden das Wissen zu vermitteln, wie
man ein Projekt steuert.
Ziele der Vorlesungseinheit
Inhalte
• Die Hörer wissen, wie Qualitätsmanagement im Projekt umgesetzt wird.
• Die Hörer können einen Qualitätsmanagementplan aufsetzen.
• Die Hörer kennen die wichtigsten Normen und Modelle im Qualitätsmanagement
Der Fahrplan durch die Vorlesung
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09-Qualitätsmanagement.pptx 3
Inhalte
• Einführung
• Das „Was“: Der Gegenstand von Softwareprojekten
• Das „Wie“: Die Tätigkeiten in einem Projekt und wie man sie ausführt
• Vorbereitung eines Projekts
• Projektplanung
• Durchführen eines Projekts
• Unterstützende Tätigkeiten
• Soft Factors
• Wirtschaftliche Aspekte
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09-Qualitätsmanagement.pptx 4
• Qualitätsmanagement – Motivation
• Grundlegende Anmerkungen
• QM im Projekt
• QM und Projektmanagement
• QM Normen und Modelle
AGENDA
Der Begriff Qualität ist in Verbindung mit Software oft diffus.
Motivation: Assoziationen zum Begriff „Qualität“
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09-Qualitätsmanagement.pptx 5
Qualität langweilig
dauerhaft
stabil solide
schlechte Qualität
Möbel Autos
Qualität im Bereich Software erschließt sich erst beim zweiten Hinsehen
Motivation: Softwarequalität macht Spaß!
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09-Qualitätsmanagement.pptx 6
Gute Qualität in der Software
• Gute Qualität in der Software erzeugt zufriedene Auftraggeber
• Gute Qualität in der Software erzeugt zufriedene Mitarbeiter
Es macht Spaß, so richtig gute Software abzuliefern!
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09-Qualitätsmanagement.pptx 7
• Qualitätsmanagement – Motivation
• Grundlegende Anmerkungen
• QM im Projekt
• QM und Projektmanagement
• QM Normen und Modelle
AGENDA
Unter qualitativ hochwertiger Software versteht jeder etwas anderes.
Annäherung an den Begriff „Qualität“ im Bereich Software
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09-Qualitätsmanagement.pptx 8
Man erhält einen einfacheren Zugang, wenn man sich vom Begriff „Qualität“ löst und von „so richtig guter Software“ spricht.
• Was macht denn Software so richtig gut?
• Was ist Ihre Lieblingssoftware und was gefällt Ihnen daran?
• Welche Software gefällt Ihnen nicht? Warum?
Was ist richtig gute Software?
?
Ein großer Teil der „gefühlten“ Qualität einer Software ist subjektives
Empfinden
Qualitätsempfinden des Software-Nutzers
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09-Qualitätsmanagement.pptx 9
• Hängt ab von der Erwartungshaltung des Nutzers
• Hängt ab von sonstigen Eigenschaften und Kontext
• Spiel, das öfter mal abstürzt
• Office-Programm, das öfter mal abstürzt
• Aber: es gibt auch klar messbare Kriterien
• Die Zufriedenheit des Kunden hängt aber nicht nur von der Software ab (vgl. Projektinitialisierung – Kundenbefragung)
Qualitätsempfinden
Ein gutes Ergebnis erzielt man, indem man die richtigen Dinge tut.
Prozessdenken als Schlüssel zur Qualität
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09-Qualitätsmanagement.pptx 10
• Ein gutes Ergebnis erzielt man, indem man die richtigen Dinge tut.
• Ein gutes Ergebnis erzielt man nicht durch Abnahmeprüfungen. Prüfungen stellen sicher, dass keine Fehler passiert sind. Sie sind eine letzte Sicherheitsmaßnahme.
Analytische Qualitätssicherung
• Überprüfen, ob die geforderte Qualität erreicht ist.
• Beispiele: Tests, Prüfungen allgemein
Konstruktive Qualitätssicherung
• Verbesserungen des Software-Erstellungsprozesses, der im Projekt gelebt wird.
Wichtige Begriffe
Qualitätsmanagement muss jeder im Projekt leben.
Zuständigkeiten für das Qualitätsmanagement
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09-Qualitätsmanagement.pptx 11
„Frau Schmidt ist für die Qualität zuständig.“
Qualität geht alle an!
Übersetzt:
„Unser Projekt schreibt so richtig gute Software. Das macht die Frau Schmidt“.
Das klingt nicht nur unplausibel, das ist auch unplausibel.
Damit richtig gute Software rauskommt, muss sich jeder im Projekt anstrengen.
Qualität muss man in die Software hineinkonstruieren.
Fazit
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09-Qualitätsmanagement.pptx 12
• Qualität geht jeden an. Jeder einzelne im Projekt sorgt dafür. Ein Qualitätsbeauftragter unterstützt dabei, mehr aber auch nicht.
• Es gibt konstruktive und analytische Maßnahmen zur Qualitätssicherung.
• Mehr Qualität erzeugen kann man nur mit konstruktiven Maßnahmen.
• Analytische Maßnahmen stellen nur sicher, dass ein Qualitätsstandard erreicht ist.
• Man kann keine Qualität in Software hineinprüfen. Qualität kann man nur in Software hineinkonstruieren.
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09-Qualitätsmanagement.pptx 13
• Qualitätsmanagement – Motivation
• Grundlegende Anmerkungen
• QM im Projekt
• QM und Projektmanagement
• QM Normen und Modelle
AGENDA
Das Fallbeispiel zeigt, dass sich formale Vorgaben erfüllen lassen, ohne
die Qualität zu verbessern.
Fallbeispiel Qualitätsmanager
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09-Qualitätsmanagement.pptx 14
• In der Softwarefirma XY wurde der Mitarbeiter Müller zum Qualitätsmanager ernannt.
• Die Gründe: er war derjenige, auf den man im Projektgeschäft am einfachsten verzichten konnte.
• Er stellt ein Monster an Formalismen zusammen und nennt es Qualitätsmanagementsystem.
• Man beauftragt eine kleine (von ihren Auftraggebern abhängige) Firma mit der Zertifizierung nach ISO 9000 und erreicht sie tatsächlich auch.
und was ist mit der Software? Die ist immer noch so schlecht wie vorher.
Die Umsetzung von QM im Projekt hat drei wesentliche Bestandteile:
Qualitätsziele, Kritikalitätsanalyse, Festlegen von Maßnahmen.
Bestandteile eines Qualitätsmanagement-Plans
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09-Qualitätsmanagement.pptx 15
Festhalten im Qualitätsmanagement-Plan (QM-Plan)
Bestandteile
Qualitätsziele
Kritikalität
Maßnahmen
• Konkretisieren die allgemeinen Projektziele
• Fokus auf Themen zu nicht-funktionalen Anforderungen (NFAs), vgl. ISO 9126-1 (später)
• Konkrete Messkriterien für Ziele
• Sinn: Maßnahmen sollen nicht mit der Gießkanne erfolgen, sondern fokussiert auf die Stellen in der Software, die wichtig sind.
• Analyse: welche Teile in der Software sind wichtig, welche sind weniger wichtig
• Konkrete Maßnahmen und Vorgaben, wie im Projekt
die erforderte Qualität erzeugt werden soll.
• Konstruktive und analytische Maßnahmen
Projektziele, Qualitätsziele und Maßnhamen bauen aufeinander auf.
Zusammenhang zwischen den Bestandteilen des QM-Plans
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09-Qualitätsmanagement.pptx 16
Qualitätsziele
Allgemeine Projektziele
Maß-nahmen
Konkretisierung, Fokussierung auf NFA-Themen
via Kritikalitätsanalyse: Fokussierung auf die wichtigen Bereiche des Projekts, auf die wichtigen Module der Software
Qualitätssicherung ist schon zu Projektbeginn wichtig.
Bedeutung einer frühzeitigen Qualitätssicherung
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09-Qualitätsmanagement.pptx 17
• In der Projektinitialisierung werden die wesentliche Weichenstellungen für das Projekt vorgenommen:
• Das Team wird zusammen gestellt
• Ziele werden fixiert
• Die Projektplanung wird festgelegt
• Hier ist der Qualitätssicherer der Sparringspartner des Projektleiters. Falls noch niemand für die Qualitätssicherung benannt ist, sollte der Projektleiter sich hier zumindest ein Gespräch mit einem Qualitätsberater führen.
Das Fallbeispiel illustriert konkrete qualitätssichernde Maßnahmen bei
der Erstellung eines Konzepts
Fallbeispiel Dokumenterstellung
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09-Qualitätsmanagement.pptx 18
Fallbeispiel
Für die Qualitätssicherung stehen eine Vielzahl von Maßnahmen zur
Verfügung.
Qualitätssichernde Maßnahmen im Projekt (1/4)
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09-Qualitätsmanagement.pptx 19
Generell: als Qualitätssicherer muss man kreativ sein!
• Code Reviews
• Dokumentenreviews
• Workshops, zu denen externe Experten eingeladen werden. Zwischenergebnisse werden vorgestellt und diskutiert
Reviews (Analytische Maßnahme)
• Funktionale Tests, auch als Regressionstests
• Lasttests
• etc.
Tests (Analytische Maßnahme)
• fachlich
• technisch
Durchstich (Konstruktive Maßnahme)
Für die Qualitätssicherung stehen eine Vielzahl von Maßnahmen zur
Verfügung.
Qualitätssichernde Maßnahmen im Projekt (2/4)
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09-Qualitätsmanagement.pptx 20
• Aufbau einer insgesamt gut nutzbaren Entwicklungsumgebung (Editoren, Build-Werkzeuge, Code-Analyzer, Test-Frameworks, Anbindung an das Konfigurationsmanagement, Modellierungswerkzeuge, Generatoren, Debugger, etc.)
SEU-Aufbau (Konstruktive Maßnahme)
• Schulungen
• Workshops
• Vorträge
• Team-Rotation
Ausbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter (Konstruktiv)
• Spezielle Meetings, Statusrunden
• Vorträge über Fachthemen
Verbesserung der Kommunikation (Konstruktiv)
Für die Qualitätssicherung stehen eine Vielzahl von Maßnahmen zur
Verfügung.
Qualitätssichernde Maßnahmen im Projekt (3/4)
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09-Qualitätsmanagement.pptx 21
• Coding-Richtlinien
• Styleguides
• gemeinsame Glossare
• Richtlinien zur Erstellung von Dokumenten
Vorgaben, Richtlinien (Konstruktive Maßnahme)
• Als Operalisierung der Vorgaben
Checklisten, Templates (Konstruktive Maßnahme)
Nicht übertreiben! Keine Schrankware produzieren. Richtlinien müssen noch anwendbar bleiben.
Vorsicht!
Für die Qualitätssicherung stehen eine Vielzahl von Maßnahmen zur
Verfügung.
Qualitätssichernde Maßnahmen im Projekt (4/4)
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09-Qualitätsmanagement.pptx 22
• Projektablage (Verzeichnis oder Konfig-Mgmt) organisieren
• Dafür sorgen, das man Informationen wieder finden kann:
• Konventionen für die Ablage von Dokumenten
• Beschaffen eines Such-Tools
• Händischer Index (z. B. HTML) über die wichtigsten Dokumente
Zusammenarbeit unterstützen (Konstruktive Maßnahme)
Ein Audit ist eine wirksame Maßnahme, um einen Blick von außen auf das
Projekt zu erhalten und daraus Hilfestellungen zu entwickeln.
Vorstellung: Audit
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09-Qualitätsmanagement.pptx 23
• Intensive Untersuchung eines Projekts
• In der Regel durch externe Auditoren
• Sichtung von Unterlagen
• Führen von Interviews
• Kann sowohl formale Kriterien (einfach) als auch Projektinhalte und Vorgehensweise (schwierig) prüfen.
• Ergebnise:
• Bewertung des Projektstatus, z. B. in Form einer Projektampel
• Liste vorgeschlagener Maßnahmen
Audit
Wenn das Werkzeug „Audit“ richtig verstanden und angewendet wird,
erzeugt es eine realistische Einschätzung und ist eine echte Hilfe.
Diskussion des Nutzens von Audits
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09-Qualitätsmanagement.pptx 24
• Die Vorbereitung auf ein Audit selbst ist schon hilfreich
• Offenheit hilft, weil man als Auditierter selbst ein offenes Feedback bekommt und man das Projekt verbessern kann.
• Ein Audit als bloße Kontrollveranstaltung mit anschließender Bestrafung verfehlt seinen Zweck.
Hilfestellung durch ein Audit
• gerade bei kurzen Audits (wenige Stunden).
• wenn die Auditierten sich selbst und die Projektsituation falsch einschätzen und diese Meinung überzeugend vertreten.
• Trotzdem zeigt die Praxis, dass der Auditor schon nach kurzer Zeit einen guten Eindruck von der Projektsituation bekommt.
Die Einschätzung der Projektsituation ist schwierig
Das Audit umfasst eine Vor- und Nachbereitung
Vorgehen im Audit
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09-Qualitätsmanagement.pptx 25
Vorab werden die wichtigsten Projektunterlagen an die Auditoren verteilt: Projekthandbuch, Projektauftrag, Projektplanung, QS-Plan
Schritt Inhalt
Vorbereitung
Durchführung
Nachbereitung
Erfolgskontrolle
Auditoren bewerten die Unterlagen und führen Interviews. Interviewed werden: Projektleiter, Qualitätsbeauftrager, ggf. Auftraggeber und Projektmitarbeiter
Auditoren erstellen einen Auditbericht mit einer Bewertung und vorgeschlagenen Maßnahmen.
Nach einiger Zeit (z. B. 4-6 Monaten) erfolgt ein Nachaudit oder eine Nachbesprechung, um die Wirkung der Maßnahmen zu überprüfen und den Status neu zu bewerten.
Die Fragen dienen dazu, ein umfassendes Bild über die gelebte Praxis im
Projekt zu erhalten
Typische Fragestellungen im Audit (1/2)
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09-Qualitätsmanagement.pptx 26
Im Audit kann man die Dinge abprüfen, die „so ganz einfach und selbst-verständlich“ klingen. Dies sind die bisher in der Vorlesung vorgestellten Inhalte.
Generelle Fragestellung
Ist der Projektauftrag klar definiert? Wo ist der? Ist der unterschrieben? Sind die Ziele klar formuliert? Ist klar, welche Ergebnisse das Projekt liefern soll?
Projektauftrag
Was sind die 5 Top-Risiken im Projekt? Hat dazu jeder im Projekt die gleiche Meinung?
Risiken
Wie sieht die Projektstruktur aus? Ist das Projekt gut gegliedert oder ein unstrukturierter Klumpen?
Projektstruktur
Die Fragen dienen dazu, ein umfassendes Bild über die gelebte Praxis im
Projekt zu erhalten
Typische Fragestellungen im Audit (2/2)
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09-Qualitätsmanagement.pptx 27
Ist mit dem Auftraggeber das Abnahmeverfahren geklärt? Ist das CR-Verfahren mit dem Auftraggeber abgesprochen? Ist das Verfahren allen bekannt?
Projektvorgehen
Ist das passende Know-how im Team vorhanden? Kennt jeder im Projekt das Eskalationsverfahren?
Organisatorisches
Welche QS-Maßnahmen sind geplant?
QS-Plan
Gibt es ein aktuelles Projekthandbuch?
Projekthandbuch
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09-Qualitätsmanagement.pptx 28
• Qualitätsmanagement – Motivation
• Grundlegende Anmerkungen
• QM im Projekt
• QM und Projektmanagement
• QM Normen und Modelle
AGENDA
Qualitätsmanagement und Projektmanagement haben
Überschneidungen.
Verhältnis zwischen QM und PM
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09-Qualitätsmanagement.pptx 29
• Qualitätsmanagement und Projektmanagement sind beides keine „theoretischen Wissenschaften“, sie leben von der praktischen Umsetzung.
• Im Idealfall agieren PL und QS Hand in Hand. Der Qualitätssicherer ist Sparringspartner des Projektleiters und bringt sich konstruktiv mit ein.
• Im Problemfall benötigt allerdings der Qualitätssicherer einen Möglichkeit zur Eskalation.
• Im „Teufelsquadrat“ ist Qualität eine relativ schwache Ecke.
• Kosten, Zeit, Lieferumfang sind einfacher zu messen als die Qualität
Controlling erfolgt entlang der Berichtswege und folgt der
Projekthierarchie.
Berichtswege im Projekt
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09-Qualitätsmanagement.pptx 30
Lenkungskreis
Team Dialoge
TPL Müller
Team Batches
TPL Meier
PL Schulz
Qualitätssicherung
Schmidt
tech. Chefdesign
Huber
Mitarbeiter Ford
Mitarbeiter Marvin
Mitarbeiter Douglas
…
…
…
…
Der Berichtsweg folgt der
Projekthierarchie.
Nach oben hin steigt der
Abstraktionsgrad und die
Berichtshäufigkeit sinkt.
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09-Qualitätsmanagement.pptx 31
Wir stehen kurz vor dem Abgabetermin. Wesentliche Teile unserer Software sind weder fertig noch getestet.
Ich sehe keine Chance, dass wir den Termin halten
können.
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09-Qualitätsmanagement.pptx 32
Das Projekt ist leider nicht mehr ganz im Plan und wird wohl nicht so ganz termingerecht beendet werden können. Der Status ist eher rot.
Das kann ich meinem Chef niemals erklären.
Na gut, einigen wir uns auf gelb.
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09-Qualitätsmanagement.pptx 33
Das Projekt ist gelb. Es wird zwar schwer, den
Abgabetermin zu halten, wir könnten es aber
noch schaffen.
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09-Qualitätsmanagement.pptx 34
Also, so lange es noch eine Chance gibt, ist das Projekt für mich
grün!
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09-Qualitätsmanagement.pptx 35
Alles grün!
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09-Qualitätsmanagement.pptx 36
Dank unserer ständigen Statusberichte haben wir alles unter Kontrolle und
können frühzeitig auf Probleme reagieren.
Das nenne ich modernes
Management!
Wenn die Eskalation von Qualitätsproblemen entlang der Projekthier-
archie erfolgt, besteht die Gefahr, dass Probleme totgeschwiegen werden.
Eskalationsweg im Projekt
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09-Qualitätsmanagement.pptx 37
Bereich
Abteilung Abteilung Abteilung
Team Teamleiter Teamleiter Teamleiter
PL Schulz
Team Batches TPL Meier
Team Dialoge TPL Müller
…
…
…
…
…
…
…
Qualitätssicherung Schmidt
tech. Chefdesign Huber
Mitglied im Lenkungskreis, Chef von Schulz)
Gefahr
Qualitätsprobleme werden entlang des Berichtsweges totgeschwiegen
Eine eigene Berichtshierarchie für Qualitätsthemen löst dieses Problem.
Auflösung durch eigene Berichtshierarchie für Qualitätsthemen
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09-Qualitätsmanagement.pptx 38
Bereich
Abteilung Abteilung Abteilung
Team Teamleiter Teamleiter Teamleiter
PL Schulz
Team Batches TPL Meier
Team Dialoge TPL Müller
…
…
…
…
…
…
…
Qualitätssicherung Schmidt
tech. Chefdesign Huber
Qualitätsmanager Abteilung
Qualitätsmanager Bereich
Eigene Berichtshierarchie
Der Aufbau einer eigenen Hierarchie parallel zur Projekthierarchie sorgt dafür, dass Qualitätsprobleme bei Bedarf eskaliert werden können
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09-Qualitätsmanagement.pptx 39
• Qualitätsmanagement – Motivation
• Grundlegende Anmerkungen
• QM im Projekt
• QM und Projektmanagement
• QM Normen und Modelle
AGENDA
Beim Aufstellen von Formalismen besteht immer die Gefahr, dass leere
Formalismen die Arbeit behindern.
Vorbemerkungen zu Formalismen
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09-Qualitätsmanagement.pptx 40
• Es können riesige Regelwerke entstehen, die niemand mehr überblicken kann und deren Inhalte nicht gelebt werden können. Hat ein Formalismus erst einmal diese Größe erreicht, ist er tot. Auch die vorhandenen sinnvollen Inhalte sind dann nutzlos.
• Eine „hauptberufliche“ QS neigt zur Überreglementierung, indem jeder Handschlag vorgeschrieben ist. Das tötet den Spaß an der Arbeit und letztendlich auch die Qualität.
• Einen Formalismus betreiben und überwachen kann man auch, wenn man keine Ahnung von den eigentlichen Inhalten der Arbeit hat. Dann hält man sich an Formalia fest, die eigentlich unnütz oder sogar schädlich sind.
Qualitätsmanagement ist eine eigene Vorlesung, im Folgenden geht es um die Ideen und die Einordnung zum Projektmanagement.
Gefahren in einem Formalismus
Sinnvoll eingesetzte Formalismen können eine große Hilfe sein.
Nützliche Formalismen bilden ein stützendes Gerüst
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09-Qualitätsmanagement.pptx 41
• Jeder leere Formalismus ist nutzlos. Durch Formalismen lässt sich Qualität nicht erzwingen. Wenn Sie im Projekt auf solche Fossilien treffen, beseitigen Sie sie.
• Wenn aber im Projekt Qualität gelebt wird, sind Formalismen hilfreich
• Sie geben einen Rahmen.
• Sie stellen sicher, dass nichts übersehen wird oder in Vergessenheit gerät
• Sie können die Priorität der Ecke „Qualität“ im Teufelsquadrat erhöhen.
• Genau so sollen im Folgenden die Normen und Modelle betrachtet werden: wie helfen sie uns, gute Software zu produzieren?
Gefahren in einem Formalismus
ISO 9000 ff beschreibt ein Qualitätsmanagementsystem.
Kurzer Überblick über die Inhalte von ISO 9000 ff
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09-Qualitätsmanagement.pptx 42
• ISO 9000 ff behandelt Qualitätsmanagement allgemein – nicht nur für Software. Teil 9000-3 bezieht sich auf Software.
• Idee:
• Die Gesamtheit der QS-Prozesse, Organisationsstrukturen etc. einer Firma bildet das Qualitätsmanagementsystem (QMS).
• Man kann Anforderungen an ein solches System definieren und ein QMS zertifizieren. Diese Zertifizierung muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
• Fragestellungen:
• Sind die Prozesse festgelegt und dokumentiert?
• Werden diese Prozesse auch umgesetzt?
• Führen diese Prozesse zu guten Resultaten?
Im Idealfall sorgt ein QMS für steigende Produktivität und Qualität
Positiv- und Negativbeispiel für den Einsatz eines QMS
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09-Qualitätsmanagement.pptx 43
• Eine Firma hat ein funktionierendes, schlankes QMS
• Die Auditierung für die Zertifizierung nach ISO 9000 hält diesem QMS den Spiegel vor: Wo kann man das QMS noch verbessern? Wo sind Punkte, die man aus Betriebsblindheit übersehen hat?
• Die angestrebte Zertifizierung erzeugt im Projektalltag einen gewollten Druck, damit QS-Aspekte nicht untergehen können.
• Die Produktqualität steigt, Qualität ist im Bewusstsein aller verankert
• Die bestandene Zertifizierung ist eine „Belohnung“, ein Lob, über das sich alle freuen.
Vgl Beispiel: erschlichene Zertifizierung
Positivbeispiel
Negativbeispiel
In der ISO 9126-1 findet sich ein nützliches Qualitätsmodell, das einen
Überblick über die einzelnen Aspekte der Qualität gibt.
Kurzüberblick/Motivation ISO 9126-1
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09-Qualitätsmanagement.pptx 44
• Fragestellung: woran misst man Qualität?
• Problemstellung im Projekt:
• Sicherstellen, dass kein wichtiger Aspekt übersehen ist:
• Bei der Definition von Qualitätszielen im QM-Plan
• Beim Erheben von Anforderungen
• Ein Auftraggeber weiß unter Umständen gar nicht, dass er eine Anforderung zu einem bestimmten Kriterium hat oder er hält sie für so selbstverständlich, dass er sie gar nicht nennt.
Fragestellungen
ISO 9126-1 enthält ein Qualitätsmodell, in der Praxis am wichtigsten sind die Qualitätsmerkmale (quality model for external and internal quality)
Die ISO 9126-1 gibt ein Qualitätsmodell vor, das im Folgenden näher
erläutert wird.
Qualitätsmodell der ISO 9126-1
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09-Qualitätsmanagement.pptx 45
Quelle: ISO/IEC 9126-1, Software engineering — Product quality — Part 1: Quality model
„Functionality“ umfasst alle Aspekte, die die fachliche Funktionalität
betreffen.
Umgangssprachliche Erklärung des Aspekts „Functionality“
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09-Qualitätsmanagement.pptx 46
• Suitability: Kann man mit der Anwendung das machen, was man mit ihr tun will? Ist der Funktionsumfang richtig?
• Accuracy: Liefert die Anwendung die richtigen Ergebnisse in der gewünschten Präzision?
• Interoperability: Arbeitet die Anwendung korrekt mit anderen Systemen zusammen?
• Security: Schützt die Anwendung die enthaltenen Daten und Funktionen gegen unautorisierten Missbrauch?
Teilaspekte Functionality
Reliability umfasst alle Aspekte, die sich mit der Zuverlässigkeit der
Software befassen.
Umgangssprachliche Erklärung des Aspekts „Reliability“
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09-Qualitätsmanagement.pptx 47
• Maturity: Stürzt die Software wegen Fehlern nur selten ab?
• Fault tolerance: Bleibt die Software funktionsfähig, auch wenn falsche Eingaben gemacht werden oder interne Fehler auftreten?
• Recoverability: Wenn die Software abgestürzt ist, lassen sich später die Software und die Daten wiederherstellen?
Teilaspekte Reliability
Usability bezeichnet die einfache Nutzbarkeit, Efficiency bezeichnet die
„klassisichen“ Nicht-funktionalen Aspekte wie Performance/Durchsatz.
Umgangssprachliche Erklärung der Aspekte
„Usability und Efficiency“
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09-Qualitätsmanagement.pptx 48
• Understandability: Versteht man, was die Software macht und ob sie das richtige macht, wenn man mit ihr arbeitet?
• Learnability: Ist die Nutzung der Software leicht zu erlernen?
• Operability: Kann man die Software leicht bedienen?
• Attractiveness: Macht es Spaß, mit der Software zu arbeiten?
Teilaspekte Usability
• Time behaviour: Ist die Software schnell genug, verarbeitet sie schnell genug die Daten?
• Resource utilisation: Geht die Software sparsam genug mit den Ressourcen, insbesondere der Hardware, um?
Teilaspekte Efficiency
Maintainability umfasst alles, was Wartung und Weiterentwicklung
betrifft.
Umgangssprachliche Erklärung des Aspekts „Maintainability“
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09-Qualitätsmanagement.pptx 49
• Analysability: Wie schnell finde ich die Stelle, die ich ändern will?
• Changeability: Wenn ich die Stelle gefunden habe, wie leicht lässt sich etwas ändern?
• Stability: Haben Änderungen nur begrenzte Auswirkungen?
• Testability: Wie leicht kann ich die Software testen?
Teilaspekte Maintainability (Wartung und Weiterentwicklung)
Portability betrifft Aspekte der Abhängigkeit von einer bestimmten
Ablaufumgebung.
Umgangssprachliche Erklärung des Aspekts „Portability“
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09-Qualitätsmanagement.pptx 50
Umziehen in eine andere Umgebung: HW, SW, Organisation
• Adaptability: Kann man die Software durch Änderung an dafür vorgesehenen Stellen an eine andere Umgebung anpassen?
• Installability: Lässt sich die Software in einer bestimmten Umgebung einfach installieren?
• Co-existence: Verträgt sich die Software mit anderen Systemen oder blockiert sie z. B. gemeinsam genutzte Ressourcen?
• Replaceability: Lässt sich die Software gegen eine andere Software austauschen, die für den gleichen Zweck gemacht ist?
Teilaspekte Portability
Das Fallbeispiel zeigt, wie das Qualitätsmodell der ISO 9126 genutzt
wurde, um Anforderungen zu strukturieren.
Fallbeispiel Nutzung der ISO 9126 im Rahmen der Anforderungsanalyse
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09-Qualitätsmanagement.pptx 51
• In einem Großprojekt werden die Anforderungen systematisch erfasst.
• Die Anforderungen werden nach den Kriterien der ISO 9126 gegliedert (insbesondere die nicht-funktionalen Anforderungen) Dazu mussten aber noch weitere Gliederungspunkte ergänzt werden.
Szenario: Anforderungsanalyse
• Sicherheit, dass keine relevanten Punkte vergessen wurden
• Übersichtlichkeit und bessere Kommunikation zum Auftraggeber durch ein allgemein bekanntes Raster
CMMI ist ein von der Carnegie Mellon University entwickeltes
Qualitätsmanagementmodell
Motivation/Überblick CMMI
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09-Qualitätsmanagement.pptx 52
• 1991 von der Carnegie Mellon University (Software Engineering Institute) entwickeltes Qualitätsmanagementmodell.
• 2002 Aktualisierung zu Capability Maturity Model Integration, in der zwischenzeitlich entstandene Spezialformen des CMM integriert wurden: Software-CMM, Software Engineering-CMM, Integrated Product Development-CMM
• Idee:
• Ausgangsfrage: Wie reif ist eine Organisation? Wie reif sind ihre Software-Engineering Prozesse?
• Definition von fünf Stufen, um die Reife einer Organisation zu bewerten.
CMMI (Capability Maturity Model)
Die CMMI-Level beschreiben den Reifegrad einer Organisation.
Umgangssprachliche Beschreibung der Level 1-3 (von 5)
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09-Qualitätsmanagement.pptx 53
CMMI-Level
1: „Initial“
2: „Managed“ (früher: „Repeatable“)
3: „Defined“
• Wir machen es irgendwie.
• Wir wissen nicht so genau, wie wir es machen.
• Es gibt einen Software-Engineering Prozess.
• Was wir einmal hinbekommen haben, kriegen wir auch erneut hin.
• Das ist aber auch abhängig von den jeweiligen Personen.
• Der Software-Engineering Prozess ist standardisiert.
• Wir können den Prozess auch umsetzen, wenn es mal schwierig wird.
Die CMMI-Level beschreiben den Reifegrad einer Organisation.
Umgangssprachliche Beschreibung der Level 4+5 (von 5)
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09-Qualitätsmanagement.pptx 54
CMMI-Level
4: „Quantitatively Managed“ (früher: „Managed“)
5: „Optimizing“
• Der Prozess wird organisationsweit standardisiert durchgeführt.
• Die Ausführung des Prozesses wird dokumentiert und mit Kennzahlen gemessen.
• Aus den Kennzahlen leiten wir ab, wie wir uns verbessern können.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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