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ITJ Internationale Transport Zeitschrift Specials: Breakbulk/ Heavylift Beilage Amerika 22 Aus allen Richtungen Die Luftfahrt wird nicht nur von Raketen bedroht, sondern auch durch Viren 13 Zu neuen Ufern Nach Lateinamerika diversifizieren – die Binnen- schifffahrt macht es vor 23 Mit anderen Mitteln ICTSI hat in Asien neue Finanzquellen für seine Investitionen erschlossen 28 31·34 | 15. August 2014 www.transportjournal.com DEUTSCHE AUSGABE (auch in identischer englischer und französischer Version verfügbar)

ITJ InternationaleTransport … · Nachdem Jon W.Slangerup seit Juni neuer CEO des Ha-fens von Long Beach ist (s. ITJ 27-30/2014, S. 10), wurde Ende Juli Doug Drummond als Präsident

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ITJInternationaleTransportZeitschrift

Specials:Breakbulk/Heavylift Beilage

Amerika 22

Aus allen RichtungenDie Luftfahrt wird nicht nurvon Raketen bedroht,sondern auch durch Viren 13

Zu neuen UfernNach Lateinamerikadiversifizieren – die Binnen-schifffahrt macht es vor 23

Mit anderen MittelnICTSI hat in Asien neueFinanzquellen für seineInvestitionen erschlossen 28

31 · 34 | 15. August 2014www.transportjournal.com

DEUTSCHE AUSGABE(auch in identischer englischer und

französischer Version verfügbar)

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3Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Inhaltsverzeichnis / Editorial

4 Köpfe und Karrieren

6 Kommentar

7 Recht und Versicherung

8 Häfen und Schifffahrt8 Weniger Volumen in Südamerika9 Ägypten plant neuen Suezkanal

13 Luftverkehr13 Im Juni 1,2% mehr Fracht in Europa14 Französisches Engagement in Afrika

15 Logistik und Spedition16 Schweizer Zoll steigert Effizienz

17 Norbert Dentressangle kauft in USA zu19 Im Gespräch mit Viktor André Fuchs,

COO der Gross + Fuchs Gruppe (GF)

20 Bahn / Binnenschifffahrt / Strasse20 Rückgrat vom Rhein bis zu den Alpen

21 Fokus Schweiz

26 Aus den Regionen26 Zentraleuropa27 Afrika28 Mittlerer Osten / Asien

29 Vermischtes / Impressum

30 Aus dem Leben / Inserentenindex

Titelbild: Trans American Bridge in Panama Foto: Thinkstock

Skeptische Versicherer 10

Mit der Unterzeichnung einer Vertragsänderung steht demAusbau des Panamakanals eigentlich nichts mehr im Weg.Doch mit zunehmenden Schiffsgrössen wachsen auch dieRisiken, wie die Versicherer einwerfen. Die Analysten wä-gen nun Für und Wider des veränderten Verkehrswegs ab.

Anpackende Unternehmer 26

Eine polnische Spedititon und eine ungarische Bahnge-sellschaft haben in der Slowakei «Amber Rail» auf dieSchiene gebracht. Sie wollen Ganzzüge im konventionellenund intermodalen Verkehr von Polen bis zu den nördlichenAdriahäfen Koper (Slowenien) und Triest (Italien) führen.

Specials in dieser Ausgabe

Skeptische Versicherer 10

Liebe Leserinnen,liebe LeserNach dem Jubel-Juli ist bei den meis-

ten von Ihnen wahrscheinlich wieder

der Alltag eingekehrt. Wir wollen aber

nochmals kurz zurückblicken und uns

für die vielen netten Worte und guten

Wünsche bedanken, die Sie aus allen

Teilen der Welt zum 75. Geburtstag

unseres Magazins geschickt haben.

Gerne bringen wir auch in Zukunft et-

was (rosa) Farbe auf Ihren Schreibtisch!

Einen anderen Anlass zum Jubeln lie-

ferte zuletzt ja auch die Fussball-WM.

Zumindes in unseren Breiten. Aber

ausgerechnet den Ländern, in denen

wohl der Jammer über den Turnieraus-

gang überwog, widmen wir in dieser

Ausgabe eine besondere Berichterstat-

tung: Erfahren Sie, welches Potenzial im

Mercosur schlummert und wie China

– wieder einmal – diesen «schlafenden

Riesen» wachküssen will (S. 22), wie

sich die Beziehungen zwischen Nord-

und Südamerika aktuell entwickeln

(S. 24) und mit welchen Widrigkeiten

die als Frühindikator geltende Luftfahrt-

industrie zu kämpfen hat (S. 25).

Andreas HaugRessortleiter Luftfracht

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ITJ

Schwere WendeRiesiger Portalkran

auf engem Raum 9

Transporte erleichtern

Bessere Nutzung der

Wasserstrassen gefordert 17

Unikum für UKCollett & Sons übernimmt

550-t-Seitenträgerbrücke 20

Spec

ial 31 · 34 | 15. August 2014

www.transportjournal.com

DEUTSCHE AUSGABE

Schwere WendeRiesiger Portalkran

auf engem Raum 9

Transporte erleichtern

Bessere Nutzung der

Wasserstrassen gefordert 17

Unikum für UKCollett & Sons übernimmt

550-t-Seitenträgerbrücke 20

22 Special Amerika

Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

Die wirtschaftliche Allianz Mercosur,der «gemeinsame Markt des Südens», sollan Bedeutung gewinnen. Dabei soll vorallem das geplante Freihandelsabkom-men mit der EU Fortschritte machen,um somit sukzessive Handelshemmnis-se abzubauen und den Warenaustauschzwischen den Regionen künftig kräftiganzukurbeln.Derzeit bestimmen jedoch andereThemen die Schlagzeilen: So meldeteArgentinien, das Ende Juli den Vorsitzdes Mercosur von Venezuela übernom-men hat, nun bereits zum zweiten Malbinnen zwölf Jahren Staatsbankrott an.Die Inflationsrate steigt und das Wirt-schaftswachstum ist faktisch zum Erlie-gen gekommen.

Und auch für Venezuela stehen dieDinge nicht zum Besten. So hatte dasLand in den letzten Monaten mit mas-siven Protesten gegen die Regierung vonNicolás Maduro zu kämpfen. Währendsich die Regierung zuletzt jedoch wiederstabilisieren konnte, hat sich die Wirt-schaftskrise weiter verschärft.

Lateinamerikanischer RieseEs wäre unmöglich, den Mercosur un-abhängig vom instabilen Zustand dieser

beiden für die Region wichtigen Länderzu betrachten. Der gemeinsame Marktgehört zu den Grössten der Weltwirt-schaft: Venezuela, Argentinien, Brasili-en, Paraguay und Uruguay vereinen ca.275 Mio. Menschen, die gesamthaft etwavier Fünftel des südamerikanischen Brut-toinlandsprodukts erwirtschaften. Damitbildet der Bund die grösste wirtschaftli-che Einheit Südamerikas. Und dennochstossen die Verhandlungen zwischen derEU und dem Mercosur in Europa aufwenig Aufmerksamkeit – vielmehr domi-niert das transatlantische Freihandelsab-kommen TTIP die Berichterstattung inEuropa.

Mehr Schein als SeinNeben der politischen Integration strebendie Mitgliedsländer vor allem die Verein-fachung des Handels untereinander an,das zielt insbesondere auf den stufenwei-sen Abbau von Zöllen ab. Anfangs schiender Plan aufzugehen: So ist der Handelinnerhalb des Mercosur über einen Zeit-raum von knapp zehn Jahren nach derGründung konstant gewachsen. Mittler-weile hat das Vorhaben jedoch an Fahrtund der Mercosur als reine Zollunion anBedeutung verloren. Derzeit ist er viel-mehr als Forum für den diplomatischen

Austausch relevant. Insbesondere beimThema Freihandel lässt der entscheiden-de Schritt noch auf sich warten. Daher ge-ben einige Experten zu bedenken, dass esschon bald zu separaten Verhandlungenzwischen der EU und Brasilien kommenkönnte – für die anderen Partner wäredies eine dramatische Entwicklung, diedie Bedeutung des Mercosur grundsätz-lich in Frage stellen könnte.

China zum Ersten...Hilfe soll, wieder einmal, aus Fernostkommen. Kürzlich gaben die Regierun-gen von Venezuela und China bekannt,dass sie mit einer Reihe von Abkommenihre Wirtschaftsbeziehungen intensivie-ren werden. Im Mittelpunkt der Vorha-ben stehen vor allem der Handel mit Ölund anderen Rohstoffen sowie Investitio-nen in die Infrastruktur. Der chinesischeStaatschef Xi Jinping besuchte neben Ve-nezuela kürzlich zudem Argentinien undKuba. Die Volksrepublik investierte 2012ca. 11,4 Mrd. USD in lateinamerikani-sche Länder, das sind 11% seiner gesam-ten ausländischen Investitionen (Quelle:United Nations Economic Commissionfor Latin America and the Caribbean/ECLAC).

... und zum ZweitenIn Brasilien lässt sich die chinesisch-süd-amerikanische Verbindung jüngst wiedereinmal anhand eines konkreten Beispielsbetrachten: Alibaba, die grösste IT-Fir-mengruppeChinas,undderbrasilianischestaatliche Postdienstleister Correios sindkürzlich eine Partnerschaft eingegangen,um den bilateralen Handel zwischen denbeiden Ländern voranzutreiben. Dabeiwird Alibaba das lokale Liefernetzwerkvon Correios sowie dessen Lager- undZollabfertigungseinrichtungen unterstüt-zen. Mit dieser Entwicklung und durchseine B2B-Webseite will das Unterneh-men kleinen brasilianischen Geschäftendabei helfen, ihre Produkte auch verstärktan chinesische Kunden zu liefern.

Antje Veregge

Lateinamerika und der Mercosur

Ein schlafender RieseLateinamerika weist mit seinem gemeinsamen Markt Mercosur einen der grössten Wirtschaftszusammenschlüsse weltweit auf.

Während Europa dieser Gemeinschaft vergleichsweise wenig Beachtung schenkt, schaut China genauer in die Region. Trotz schwieriger

wirtschaftlicher Rahmenbedingungen besuchte Staatschef Xi Jinping kürzlich Argentinien – und nimmt auch Brasilien ins Visier.

Nach Südamerika fliesst immer mehr chinesisches Kapital, davon könnte auch Argentinien profitieren.

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Amerika 22Breakbulk / Heavylift Beilage

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4 Köpfe und Karrieren Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

Europa

Direktorium in DünkirchenStéphane Raison ist neuer Direktoriums-präsident des GrandPortMaritimedeDun-kerque (GPMD). Die Stelle in Dünkirchentrat er im Juli mit Zustimmung des französi-schen Präsidenten an, nachdem bereits am23. Mai der Aufsichtsrat des Hafens eineinstimmiges Votum zugunsten des Kan-didaten abgegeben hatte. Raison, der seit 2013 dem Hafenvon La Réunion vorstand, hatte den GPMD zwischenAugust 2011 und März 2012 interimistisch geleitet.

Antonow unter neuer FührungNach Bericht des ukrainischen Industrieministeriums istSergey Merenkow seit dem 1. August neuer Präsidentdes Flugzeugherstellers Antonow, der sich in staatlichemBesitz befindet. Er hat bereits in früheren Jahren fürdie Firma gearbeitet und folgt auf Dmytro Kiva. Dasbekannteste Produkt des Herstellers ist die An-124, dieu.a. von der Gesellschaft Volga Dnepr genutzt wird.

Wechsel bei CaptrainLudolf Kerkeling, Mitglied der Geschäftsleitung derCaptrain Deutschland sowie Geschäftsführer der Cap-train Deutschlandtochter Rail4Captrain, verlässt dieUnternehmensgruppe zum 30. September 2014. Ab dem1. Oktober 2014 wird Marcel de la Haye als Geschäfts-führer der Rail4Captrain agieren, der zudem die interna-tionalen Projekte der Captrain Deutschland leiten wird.De la Haye ist seit 2011 für die SNCF tätig, zuletzt alsDirektor für strategische und internationale Studien,u.a. mit den Schwerpunkten europäisches Eisenbahn-recht und Unternehmensstrategie.

Transport in neuer VerantwortungIn Grossbritannien ist seit Mitte Juli die Unterhausabge-ordnete Claire Perry zur parlamentarischen Unterstaats-sekretärin für das Transportwesen ernannt worden. Esstehen damit u.a. die Bereiche Transport, insbesondereSchienenfracht, Logistik und Transportagenturen unterihrer Ägide. Ende Juli kündigte das Ministerium ein hö-heres Tempolimit für schwere Lkw auf Strassen mit einerFahrbahn in England und Wales an, das im April 2015in Kraft treten soll.

Neubeginn für SchifffahrtsressortDen Bereich Schifffahrtsfinanzierung der Royal Bankof Scotland übernimmt mit Alan Devine ein Branchen-neuling. Das Ressort, das besonders in der griechischenSchifffahrt investiert ist, soll innerhalb der 2008 ver-staatlichten Bank neu strukturiert werden.

Mittlerer Osten

Zim stellt sich neu aufDie Restrukturierung der israelischen Reederei für Con-tainerschifffahrt, Zim, erfolgt ohne Insolvenz (s. S. 8).Im Zim-Hauptquartier in Haifa ist der neue Vorstandvor kurzem zusammengetreten. Es handelt sich um dieVorstandsmitglieder Yoav Sebba, Regina Ungar, Shlo-mo Sharon, Nir Epstein, Karsten Liebing, Birger Meyer,Dimitrios Chatzis und CEO Rafi Danieli (v.l.n.r).

Stéphane RaisonFoto: CAPA

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COO und CEO berufenAbdulrahaman Al-Busaidy ist erster ChiefOperating Officer bei Oman Air. In derneu geschaffenen Position verantwortet erdie Bereiche Marketing, Netzwerkplanungsowie Strategie- und Unternehmensent-wicklung, die nun alle an ihn berichten.Neuer Chief Executive Officer von OmanAir wird Paul Gregorowitsch, der von AirBerlin kommt und früher u.a. CEO derFracht- und Passagier-Airline MartinairHolland war. Die Fluglinie Oman Airexpandiert und nimmt zum Jahresende die ersten von20 neu bestellten Flugzeugen in Betrieb.

Amerika

Kommission bestätigt PräsidentNachdem Jon W. Slangerup seit Juni neuer CEO des Ha-fens von Long Beach ist (s. ITJ 27-30/2014, S. 10), wurdeEnde Juli Doug Drummond als Präsident der Hafen-kommission bestätigt, die er nunmehr für weitere zwölfMonate führen wird. In dem fünfköpfigen Gremium istmit dem Ausscheiden von Susan E. Anderson Wise zurZeit ein Sitz vakant.

Von Schanghai nach HoustonClaus Schensema übernimmt die Leitungvon GAC Logistik in Nordamerika undwird künftig an Lars Heisselberg, GroupVice President Americas, berichten. Vorseiner Berufung war Schensema über zwölfJahre als Geschäftsführer für GAC in Chi-na tätig, mit Sitz in Schanghai.

Als die Bereiche seines neuen Aufgaben-gebiets, auf die er künftig mit den Dienst-leistungen einen stärkeren Schwerpunktlegen möchte, bezeichnete er die SektorenÖl & Gas und Bergbau sowie Projektlogis-tik in Nordamerika.

Asien

K Line mit neuen BerufungenK Line wird zum 1. August und zum 1. Oktober 2014personelle Umbesetzungen vornehmen, hat der Vor-stand unter Präsident und CEO Jiro Asakura beschlos-sen. So wird u.a. Vice President Executive Officer EizoMurakami Assistent des CEO und fünf Senior Mana-ging Executive Officers erhalten neue Aufgaben. Unteranderem wird künftig Takashi Torizumi für Trockengutund den Logistikbereich Indien/Asean zuständig sein,Toshiyuki Suzuki für Containerschiffe und Häfen undHiromichi Aoki für Energietransporte.

Entwicklung in SingapurDas Schifffahrtsregister Isle of Man hatKapitän Raja Ray zum Geschäftsführer fürGeschäftsentwicklung inSingapurernannt.Ray hat zuvor 20 Jahre für American EagleTankers (AET) gearbeitet, zur See und anLand, u.a. in Singapur und London. Zu-letzt war er Leiter der AET-Atlantikflotte inHouston. 40% der Schiffs-f lotte von 16,6Mio. BRT, die unter der Flagge der Isle ofMan fahren, stammen heute aus Singapur.Das Schifffahrtsregister hat das Netzwerk

seiner Sachverständigen in der jüngeren Vergangenheitin der Region auch auf Hongkong, Schanghai, Manilaund Brisbane ausgeweitet.

Neuer Mann für Japan und KoreaFür die Volga-Dnepr-Gruppe ist Anton Khodakovsky derneue Vice President für Japan und Südkorea. Khodakovs-ky, der der Gruppe seit 2004 angehört, war über zehnJahre für Air Bridge Cargo tätig. Er war u.a. als kauf-männischer Geschäftsführer und Regionaldirektor fürRussland und die GUS-Staaten tätig. Die Volga-Dnepr-Gruppe bezeichnet die Ernennung als einen weiterenSchritt auf dem Weg zu einem Netzwerk von regionalenStandorten, die jede Region entwickeln soll.

AbdulrahamanAl-Busaidy Foto: Oman Air

Raja RayFoto: Isle of Man Ship Registry

Claus SchensemaFoto: GAC

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5Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Köpfe und Karrieren

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Gratulation

Auf- und AusbauDie SGKV, die mehrere Wirt-schafts- und Forschungspro-jekte zum kombinierten Ver-kehr akquiriert hat, konnte in 2014 neben einer Reihezusätzlich geworbener Mitglieder auch neu AlexanderOchs, Prokurist und Verantwortlicher für kombiniertenVerkehr und Unternehmensentwicklung der Bayern-hafen Gruppe, im Vorstand begrüssen. Die anderenVorstandsmitglieder wurden im Amt bestätigt.

KommentarDer Gang der GezeitenAm Golde hängt, zum Golde drängtalles. So ist es zumindest in diesen Ta-gen, in denen das Gold wieder zu einergesuchten Fluchtburg für verängstigtesKapital geworden ist. Der Goldpreisbleibt der «Kontraindikator» der Wirt-schaft schlechthin, dessen Konjunktur dieBotschaft vermittelt: Es geht abwärts.

Was hat das mit uns zu tun? Alskonjunkturzyklische Branche gehen ander Logistik politische Krisen mit wirt-schaftlichem Hintergrund wie derzeit in der Ukraine, imMittleren Osten und in Nordafrika nicht spurlos vorbei.Das ist jedoch kein Grund für Pessimismus. Dabei mussman nicht einmal den Analysen von Rosa Abrantes-MetzGlauben schenken, die den Schwindel um den Geld-marktsatz Libor aufdeckte und den Goldkurs ebenfalls fürmanipuliert hält. Vielmehr hat sich bislang die Weisheitbewahrheitet, dass auf eine lange Ebbe die Flut bzw. aufeine Krise die wirtschaftliche Stimulation folgt. Eine solcheEntwicklung konnten wir u.a. nach der Atomkatastrophein Japan mit den so genannten «Abenomics» beobachten.

ChristianDoepgen,Chefredaktor ITJ

ERS Railways, European HQAlbert Plesmanweg 61 B; NL-3088 GB Rotterdam; NiederlandeTel.: +31 10 4285200; Fax: +31 10 4942848E-Mail: [email protected]; www.ersrail.com

A. HartrodtHofackerstrasse 40 A; CH-4132 Muttenz; SchweizTel.: +41 (0)61 337 83 90; Fax: +41 (0)61 337 83 [email protected]; www.hartrodt.com

Adressänderungen

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Verteilung

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Saint-Louis-Strasse 31CH-4056 BaselTELEFON 061 385 13 13FAX 061 385 13 [email protected]

Transit via TURKEY to [email protected]@geneltransport.com.tr

v.l.n.r: M. Bulheller, T. Arendt, A. Ochs,G. Schulze Isfort Foto: SGKV

6 Köpfe und Karrieren Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

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7Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Recht und Versicherung

auf den Haftungsausschlusstatbestand der höheren Gewalt berufen (AZ:11-14261). Den Spediteur treffe eine Schuld, wofür er sich gegenüber sei-nem Auftraggeber zu verantworten habe. Er hätte wissen müssen, dasseine Frachtenbörse nicht die Verlässlichkeit der Transportunternehmergarantiere. Der Spediteur habe nicht geprüft, ob diese Firma seriösund vertrauensvoll sei, denn vor der Auftragserteilung seien weder dieIdentität und Kontaktdaten des Auftragnehmers noch der Eintrag imHandelsregister überprüft worden.

Fazit: Unbekannte Transportunternehmen, die sich via Frachtenbör-se für Transportaufträge bewerben, sind vom Spediteur zu überprüfen.Ansonsten kann es für die Ladungsbeteiligten – auch wenn grundsätz-lich Versicherungsschutz besteht – teuer werden. Eckhard Boecker

Unterschiedliche Rechtsprechung in Europa

Ladungsverluste via Frachtbörsen

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Ein Spediteur, der über eine Frachtbörse die Lkw-Ladung

an einer kriminelle Organisation verliert, handelt nicht

grob fahrlässig, so ein österreichisches Urteil. Jedoch

kann er sich nach einer französischen Entscheidung im

Schadensfall nicht auf höhere Gewalt berufen, wenn die

Ladung auf solche Weise in fremde Hände gerät.

Ein Spediteur stellte 24 t Kupferdraht über eine inter-national anerkannte Frachtenbörse ins Internet, um sievon Deutschland nach Österreich befördern zu lassen.Daraufhin meldete sich ein slowakischer Transportun-ternehmer. Die Parteien wurden handelseinig und derFahrer des Transportunternehmens übernahm pünkt-lich die Ladung an der Ladestelle. Später stellte sichheraus, dass die slowakische Firma nicht existiert unddie wertvolle Ladung den rechtmässigen Empfänger nieerreicht hatte – ein Verlust von 142500 EUR.

Der Spediteur meldete den Schadenfall seinem Ver-sicherer. Dieser verweigerte jedoch die Deckung, weilsich der Versicherungsnehmer grob fahrlässig verhal-ten habe. Er hätte über das Unternehmen beim erstenAuftrag nähere Auskünfte einholen müssen, gerade vordem Hintergrund des Transports hochwertiger Waren.Zudem sei zwischen dem Spediteur und dem Transport-unternehmer nur über ein «Free-Mail»-Konto kommuni-ziert worden. Die Richter vom Obersten Gerichtshof inWien bewerteten den Fall jedoch anders. Dem Spedi-teur könne kein grob fahrlässiges Verhalten vorgeworfenwerden (AZ: 1 R 174/09 d). Ein kriminelles Vorgehenhabe nicht bereits dann vom Spediteur vermutet wer-den müssen, weil der Transportunternehmer nur eineMobiltelefonnummer angegeben habe, ebenso sei dieKorrespondenz über ein «Free-Mail»-Konto keine grobenSorgfaltswidrigkeit. Es sei vielmehr davon auszugehen,dass der Spediteur «einem geschickten Betrug» aufgeses-sen sei. Dazu zähle auch der Umstand, dass gestohleneFahrzeug-Kennzeichen verwendet worden seien.

Abweichende Einschätzung in FrankreichIn einem weiteren Fall wurde ein französischer SpediteurOpfer einer betrügerisch entwendeten Lkw-Ladung, dieebenfalls über eine Frachtenbörse vermarktet wordenwar. Der Spediteur war der Meinung, dass er für denSchadensfall gegenüber dem Ladungseigentümer nichthaften müsse, da der Ladungsverlust aufgrund höhererGewalt unvermeidbar gewesen sei. Zudem sei das vonihm beauftragte Transportunternehmen eine Schein-gesellschaft gewesen, die von kriminellen Personen ge-gründet worden sei, um sich rechtswidrig das Warenei-gentum Dritter zu verschaffen.

Das Pariser Berufungsgericht teilte diese Rechtsauf-fassung des Spediteurs mit Urteil vom 10. April 2013nicht. Somit könne sich der Spediteur nicht erfolgreich

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8 Häfen und Schifffahrt Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

Die hohen Erwartungen der Linien aufvergleichsweise stabilere Raten im Fahrt-gebiet Europa–Ostküste Südamerikascheinen sich vorerst nicht zu realisie-ren. Vielmehr geht der englische AnalystDrewry davon aus, dass Linienreedereienim laufenden Jahr weitere Dienste ein-stellen werden, um die Auslastung ihrerSchiffe zu verbessern.

Das Ladungsvolumen im Container-verkehr in diesem Fahrtgebiet ist im Maierneut gesunken. Mit Abschluss der Fuss-ballweltmeisterschaft sind die besten Zei-ten vorbei und der Alltag hält wieder Ein-zug. Und dieser geht z.B. in Brasilien, dergrössten Volkswirtschaft des Kontinents,mit einer andauernden Inflation undeinem schwachen Wirtschaftswachstumeinher. Insgesamt transportierten Schiffeim Verkehr von Europa nach Südamerikamit 66000 Teu 8% weniger als April, soDrewry. Im April war das Volumen be-reits um 9% im Vergleich zum im Märztransportierten Volumen von gesamthaft79000 Teu gesunken.

In den ersten fünf Monaten des Jah-res gingen ca. 348000 Teu im Verkehrvon Europa an die Ostküste Südameri-kas, das entspricht zwar nur 1,6% weni-ger Volumen als in der entsprechendenVorjahresperiode. Drewry gibt allerdingszu bedenken, dass sich der Markt erst imApril gewandelt habe. In diesem Monatstellten die Partner MSC, CMA CGM,CSAV, Hamburg Süd und Hapag-Lloyd

einen ihrer zwei Dienste in diesem Fahrt-gebiet ein und verringerten die verfügbareKapazität damit um ca. 9%. Die durch-schnittliche Grösse der in diesem Gebieteingesetzten Einheiten ist seit dem Wertvon 6750 Teu im April jedoch kontinuier-lich gestiegen. Im Mai lag der verfügbareSchiffsraum bereits durchschnittlich bei7300 Teu, während es im Juni schliesslich7400 Teu waren.

Die Exporte aus dem Fahrtgebiet la-gen im Mai bei 64000 Teu. Im Vormonatbetrug dieser Wert 65000 und im März69000 Teu. Und auch im Jahresvergleichsank die Kurve: Innerhalb der ersten fünfMonate in 2014 gingen mit 311000 Teuvon der Ostküste Südamerikas 2,6%weniger Boxen nach Europa. Einer derGründe ist die Trockenperiode in TeilenBrasilien, die die Ernte von Kaffeeboh-nen negativ beeinflusst.

Als Resultat verzeichnet der vonDrewry entwickelte Frachtindex für dieStrecke von Santos (Brasilien) nach Rot-terdam (Niederlande) im Jahresverlaufsinkende Werte und lag zuletzt bei unter1800 USD pro Feu.

Ein anderes Bild zeigt sich beim WorldContainer Index (siehe unten). Der Markthat die Ratenerhöhung im FahrtgebietFernost–Europa zum 1. August angenom-men, sodass die Rate für einen 40-Fuss-Container auf der Strecke von Schanghainach Rotterdam am 7. August bei 2877USD (+22%) lag. av

Weniger Volumen in Südamerika und Ratenanstieg aus Fernost

Es geht auf und abWährend das Fahrtgebiet Europa–Ostküste Südamerika seit einigen Monaten eine sin-

kende Auslastung verzeichnet, sind die Raten auf der Rennstrecke zwischen Asien und

Europa zum Anfang August mit 22% kräftig gestiegen.

Kurz notiertZustimmung. Die Kartellbehörden der USAhaben der geplanten Fusion zwischen derHamburger Reederei Hapag-Lloyd und demContainergeschäft der chilenischen CSAVzugestimmt. Damit liegt eine erste wett-bewerbsrechtliche Genehmigung vor, esstehen jedoch weitere von Behörden rundum die Welt aus, u.a. aus der EU, Brasilien,China und Chile. www.csav.com

www.hapag-lloyd.com

Neuordnung. Das arabische Emirat Katarhält neu 51% der Anteile an derContainerlinie United Arab Shipping Com-pany (UASC). Zuvor nahm Katar im Zusam-menhang mit dem Neubauprogramm derLinie eine Reihe von Kapitalerhöhungen vor.Das Orderbuch der UASC umfasst derzeit elfSchiffe mit einer Kapazität von 14 000 Teuund sechs mit Raum für jeweils 18 000 Teu.

www.uasc.net

Restrukturierung. Die israelische LinieZim hat ihre Restrukturierungsmassnah-men nach 18-monatigen Verhandlungenmit Gläubigern abgeschlossen. Die IsraelCorporation investiert 200 Mio. USD anneuem Kapital und hält nun 32% derAnteile an Zim, während Kreditoren fürca. 1,4 Mrd. USD der Gesamtverbindlich-keiten in Höhe von 3,4 Mrd. USD Anteilean der Linie von 68% erhalten.

www.zim.com

Beteiligung. Terminalbetreiber und Um-schlagunternehmen Ports America plant,30% an International Transportation Service,Inc (ITS) zu übernehmen, vorausgesetzt dasVorhaben gewinnt die Zustimmung der Kar-tellbehörden. ITS ist ein Tochterunternehmender japanischen K Line, die seit mehr als40 Jahren Containerterminals in Long Beach(CA) und Tacoma (WA) betreibt.

www.kline.co.jpwww.portsamerica.com

Untersuchung. Die Europäische Union hateine umfassende Untersuchung eingelei-tet um zu überprüfen, ob die NiederlandeUnternehmen, inklusive Hafenbetreibern, zuUnrecht Ausnahmen hinsichtlich der Besteu-erung gewähren. Laut der EU-Kommissionist es fraglich, ob die Praxis, einigen Fir-men aufgrund ihres Status als öffentlichesUnternehmen Ausnahmen zu gewähren, zuunfairen Wettbewerbsbedingungen führt.Die Kommission nimmt zudem Frankreichund Belgien genauer unter die Lupe und hatauch von Deutschland mehr Informationenangefordert. www.europa.eu

World Container Index: Schanghai–Rotterdam Containerfrachtraten (USD/Feu)

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Einkünfte von bis zu 13 Mrd. USD. Das Projekt soll spätestens inner-halb der kommenden drei Jahre abgeschlossen sein, doch Ägypten willalles daran setzen, den neuen Kanal bereits vor Ablauf dieser Frist inBetrieb zu nehmen. Es gibt keine Schleusen, weil keine Höhenunter-schiede, wie im Panamakanal, überwunden werden müssen.

Bis zu 20 ägyptische Firmen könnten am Bau beteiligt werden. Die-sen beaufsichtigt das Militär, das weite Teile der ägyptischen Wirtschaftkontrolliert. Darüber hinaus rundet der Bau von neuen Tunneln, Infra-struktur und Tourismuszonen das Projekt ab. In Gegensatz zum neu-en Kanal sollen diese Vorhaben auch ausländischen Investoren offenstehen. Insgesamt erwartet die Suezkanal-Behörde eine Million neueArbeitsplätze durch die Bauvorhaben am Kanal. av

Ein weiterer Ausbau

Ein neuer SuezkanalÄgypten will seine schwächelnde Wirtschaft ankurbeln

und ein umfangreiches Infrastrukturpaket in Angriff neh-

men. Herzstück ist der Bau eines neuen Suezkanals.

Ägypten plant, mit einem neuen Wasserweg den bishe-rigen 163 km langen Suezkanal zu entlasten. Auf einerLänge von etwa 35 km werde parallel zur bestehendenWasserstrasse ein neuer Kanal ausgehoben, kündigte derVorsitzende der Kanalbehörde, Mohab Mamish, auf ei-ner Konferenz in der Hafenstadt Ismailia an. Auf etwaderselben Länge werde der bestehende Kanal zudemerweitert und vertieft. Damit soll auf einer Länge von72 km ein neuer Suezkanal entstehen. Der bisherige Ka-nal wird derzeit einspurig befahren und weist daher dreisogenannte Begegnungsstellen mit Wartezonen auf, dieinsgesamt knapp 80 km lang sind.

Die Kosten des Projekts werden ca. 4 Mrd. USDbetragen. Der Suezkanal ist mit Einnahmen von rund5 Mrd. USD im Jahr eine der wichtigsten Einnahmequel-len für Devisen für Ägypten, insbesondere seitdem derTourismus stark rückläufige Zahlen verzeichnet. NachAbschluss der Arbeiten erwartet Ägypten schliesslich

Ägypten will einen neuen Abschnitt parallel zum bestehenden Suezkanal bauen.

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Nochmal Hamburg und ChileDie deutsche Hamburg Südamerikanische Dampfschiff-fahrts-Gesellschaft (Hamburg Süd) wird die Containerli-niendienste und dazugehörigen Agenturfunktionen derchilenischen Reederei Compañía Chilena de Navega-ción Interoceánica S.A. (CCNI) mit Sitz in Valparaisoübernehmen. Laut Alphaliner beläuft sich der Kaufpreisauf 160 Mio. USD.

Nach Durchführung der Due Diligence, dem Ab-schluss des Kaufvertrages sowie Genehmigungen durchdie zuständigen Behörden ist die Übernahme bisspätestens 31. Dezember 2014 vorgesehen.

CCNI betreibt laut Zahlen von Alphaliner derzeit17 Containerschiffe mit einer Gesamtkapazität von59800 Teu und wird zwischen 2014 und 2015 zudemvier Neubauten mit einer Kapazität von je 9030 Teu neueinchartern. Zusammen mit ihrem Schwesterunterneh-men Aliança di Navegação verfügt die Hamburg Südüber 500000 Teu.

Durch die Integration der CCNI-Liniendienste willdas Unternehmen sein Liniennetzwerk von und nachSüdamerika stärken. Alphaliner geht davon aus, dassder 1930 gegründete Markenname CCNI mit der Zu-sammenlegung verschwinden wird, da die Hamburg Süddieser Strategie bei ihren dann insgesamt 16 Aufkäufenseit 1985 mehrheitlich angewendet hat.

Durch die Akquisition würde Hamburg Süd von ih-rem derzeit 13. Rang auf den elften im weltweiten Ver-gleich der Carrier aufsteigen. av

9Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Häfen und Schifffahrt

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10 Häfen und Schifffahrt Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

Der Panamakanal sorgt dieser Tage wieder einmal für

Schlagzeilen. Nachdem die Finanzierung mit der Unter-

zeichnung einer Zusatzklausel nun in trockenen Tüchern

scheint, rückt der Versicherer Allianz Risiken des ver-

grösserten Wasserwegs in den öffentlichen Fokus. Aber:

Ein längerer Seetransport bringt auch Vorteile mit sich.

Während sich die Panamakanalbehörde ACP darüberfreut, dass die jüngsten Schwierigkeiten mit dem fürden Ausbau der Wasserstrasse zuständigen Konsor-tium Grupo Unidos por el Canal (GUPC) durch ei-ne Vertragsänderung überwunden sein dürften (sieheITJ Breaking News vom 5. August), sieht die Versiche-rungsindustrie wenig Grund zum Feiern. Schliesslichwachsen mit zunehmenden Schiffsgrössen auch die Ri-siken. So führt der Seeversicherer Allianz Global Corpo-rate and Specialty (AGCS) in seiner aktuellen Studie «Pa-nama Canal 100: Shipping Safety and Future Risks» an,dass sich der Wert der versicherten Güter, die den Kanaljeden Tag passieren, nach Fertigstellung der zwei neuenSchleusen auf mehr als 1 Mrd. USD erhöhen könnte.

Derzeit passieren pro Jahr mehr als 12000 Hochsee-schiffe den Panamakanal. Mit der für Ende 2015 geplan-ten Inbetriebnahme der neuen Schleusen wird ihre Zahldeutlich ansteigen, von bis zu rund 4750 zusätzlichenEinheiten jährlich ist die Rede. Doch nicht nur die Pas-sagen erhöhen sich, sondern bekanntermassen auch dieSchiffsgrössen. So werden künftig Containerschiffe mitbis zu 13000 Teu den Kanal durchfahren können. Der-zeit liegt das Limit bei ca. 5000 Teu.

Sinkende Sicherheitsbilanz?Schon heute passieren jedes Jahr rund 3% des welt-weiten Seehandels den Panamakanal, das entsprichtca. 270 Mrd. USD Warenwert. Die Sicherheit der Schiffeauf dieser Route ist aus diesem Grund von hoher volks-wirtschaftlicher Bedeutung. Die AGCS-Experten war-nen jedoch, dass das höhere Verkehrsaufkommen unddie grösseren Schiffe nach den Fortschritten der letztenzehn Jahre nun zu Rückschlägen in der Sicherheitsbilanzdes Panamakanals führen könnten, da die erste Ausbau-phase mit erhöhten Risiken einhergeht.

Kapitän Rahul Khanna, Global Head of Marine RiskConsulting bei AGCS, erläutert die möglichen Folgender Erweiterung für das Risikomanagement: «GrössereSchiffe stellen automatisch ein höheres Risiko dar. Al-lein die hohe Frachtmenge kann bei einem schwerenUnfall zu erheblichen Verlusten und Unterbrechungenführen. Beispielsweise kann die Ladung eines voll bela-denen Containerschiffes der neuen Panamax-Masse mit12600 Teu, das eine Länge von etwa vier Fussballfel-dern und eine Höhe bis zu 49 m besitzt, einen Versiche-rungswert von bis zu 250 Mio. USD haben.» Bei voller

Versicherer warnen vor grösseren Risiken durch den A

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11Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Häfen und Schifffahrt

Plankapazität könnten AGCS-Schätzun-gen zufolge zusätzlich 1,25 Mrd. USDversicherte Güter den erweiterten Kanaldurchqueren. Für diesen Anstieg sind inerster Linie die grösseren Schiffe verant-wortlich. Auf einer viel befahrenen Was-serstrasse wie dem Panamakanal könnenUnfälle mit Schiffen dieser Grössenord-nung enorme Herausforderungen dar-stellen oder sogar zu Blockaden führen,wenn qualifizierten Experten fehlen, diein der Lage sind, Riesenschiffe zu bergen.

Ein Schiff zieht weite KreiseDie potenziellen Auswirkungen vonTransportunfällen gehen weit über Stö-rungen des Schiffsverkehrs im Panama-kanal selbst hinaus. Ein Störfall könnte

auch den Verkehr in wichtigen Häfen inden USA und der gesamten Region behin-dern und zu einem Anstieg an Schädendurch Betriebsunterbrechungen führen.

Ausserdem besteht für eine Reihe US-amerikanischer Häfen und Terminals ander Ost- und Golfküste ein Hurrikan-Risiko. Dieses erhöht sich mit dem län-geren Aufenthalt immer grösserer Schiffeund einem gestiegenen Wert versicherterGüter in den Häfen. Beispielsweise ist einGrossteil der Verluste beim SupersturmSandy im Jahr 2012 auf die Sturmflut zu-rückzuführen, die Häfen im Nordostender Vereinigten Staaten überschwemmte.

Eine weitere grosse Herausforderungbetrifft die eigentliche Abfertigung dergrösseren Schiffe. Angesichts der begrenz-

ten Manövrierfähigkeit der Riesenschiffemüssen die Betriebsabläufe in den Häfenim Hinblick auf wind- und wetterbeding-te Beschränkungen überarbeitet werden.

Sicherer an BordIm Gegenzug könnte eine erweiterte Was-serroute von Asien an die Ost-/Golfküs-te der Vereinigten Staaten die Risiken ineinem anderen Bereich allerdings sogarreduzieren. «Je länger ein Container aufeinem Schiff verbleibt, ohne auf Zügeoder andere Transportmittel umgeladenzu werden, desto besser», erklärt KapitänAlan Breese, Senior Marine Risk Engi-neer bei AGCS.

In ihrer Studie stellen die Experten zu-dem auch fest, dass sich die Sicherheits-bilanz der Panamakanal-Region in denvergangenen Jahren kontinuierlich ver-bessert hat. Bei insgesamt nur 27 Schiffs-unfällen habe es in den letzten zehn Jah-ren lediglich zwei Totalschäden gegeben.

Diese Quote von rund einem Unfallpro 4000 Durchfahrten vergleicht sichsehr positiv mit anderen grossen Wasser-strassen. So weist z.B. der Suezkanal einUnglück pro 1100 Passagen auf, währendes im Nord-Ostsee-Kanal zu einem Un-fall pro 830 Durchfahrten kommt.

Unter dem Strich lässt sich zusam-menfassen, dass ein Transportunfall ei-nes Ozeanriesens im Panamakanal nochunüberschaubare Risiken mit sich bringt.Die Vorteile, die durch weniger Umla-dungen entstehen, sind allerdings auchnicht von der Hand zu weisen. av

Schiffe im Panamakanal könnten pro Reise künftig bis zu 250 Mio. USD Warenwert transportieren.

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n Ausbau des Panamakanals

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Nur wenige Monate nach dem Ver-schwinden von MH370 zwischen KualaLumpur und Peking ist Malaysia Airlinesmit einer neuen Tragödie konfrontiert:Der Absturz einer weiteren B777 überder Ostukraine, die mit der FlugnummerMH17 von Amsterdam nach Kuala Lum-pur unterwegs war, forderte am 17. Julinicht nur fast 300 Todesopfer, sondernbringt auch die Fluglinie in starke Turbu-lenzen. Schnell scheint mit der Abschuss-theorie eine Erklärung gefunden zu sein,zumal es Separatisten am 14. Juni schongelungen war, einen Iljuschin-Transporterder ukrainischen Luftwaffe mit Boden/Luft-Raketen vom Himmel zu holen.

Auch die jüngsten Kampfhandlungenim Irak und in Syrien – Überfluggebiete,die anschliessend von vielen internatio-nalen Fluggesellschaften umflogen wur-den – setzten das Thema der Sicherheitin der Luftfahrt wieder ganz oben auf

die Tagesordnung. Die InternationaleZivilluftfahrtorganisation Icao erinnertedenn auch ihre Mitgliedsstaaten an ihreVerantwortung, auf jegliches Risiko in ih-ren jeweiligen Lufträumen hinzuweisen.Das Gremium selbst hat unmittelbar eineTask Force eingerichtet, in der sich Exper-ten über die Situation beraten, und fürFebruar 2015 eine hochrangige Sicher-heitskonferenz anberaumt.

An vielen FrontenNicht nur in der Luft, sondern auch amBoden drohte im Juli Flugzeugen in Kon-fliktgebieten Ungemach: Der Flughafenvon Tel Aviv, Israels Tor zur Welt, standim Fadenkreuz der Hamas, während aufdem Flughafen der libyschen HauptstadtTripolis mehrere Maschinen von Afriqiy-ah Airways, Libyan Air Cargo und Liby-an Airlines Ziele von Kampfhandlungenwurden und komplett ausbrannten.

Schleichender ist schliesslich ein letztesRisiko, das sich seit Februar in Westafrikaausbreitet: Wo das bisher schlimmste Ebo-lafieber nicht tötet – nach Guinea, SierraLeone und Liberia wurden Anfang Augustdie ersten Infektionsfälle in Nigeria, dembevölkerungsreichsten Land Afrikas, be-kannt –, sorgt die mögliche Ausbreitungdes hochletalen Virus auf weitere Teileder Welt zumindest für Kopfzerbrechen:Im Rahmen der so genannten «Capsca»-Bereitschaftsplanung für Krisen im Public-Health-Bereich in der Luftfahrt beobach-tet die Icao mit der Weltgesundheitsorga-nisation (WHO) sehr genau die weitereEntwicklung diese Gefahr. Andreas Haug

In der Luft und am Boden

Wo Gefahren lauernDie Luftfahrt und der weltweite Handel sind verunsichert: Schlecht für’s Geschäft ist,

dass die geopolitische Situation mehrere neue Krisen kennenlernt. Hinzu kommen mikros-

kopisch kleine Feinde, die als Parasiten von der Vernetzung des Planeten profitieren.

Oben: Vor drei Jahren gab es bereits ähnlicheBilder aus Libyen (vgl. ITJ 37-38/2011, S.58).Unten: Beim Transport von Wildtieren wieVersuchsaffen reisen manchmal Krankheitser-reger mit.

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Frachtumschlag auf den führenden europäischen Flughäfen im Juni 2014

Platz Juni 2013 Flughafen Land Luftfracht in t ±%1 (1) Frankfurt/Main DE 169 109 –4,12 (2) Paris (CDG) FR 156 432 –0,43 (3) Amsterdam NL 134 350 +8,04 (4) London (LHR) UK 125 407 +4,75 (5) Leipzig-Halle DE 72 914 –1,46 (8) Istanbul (IST) TR 61 453 +15,47 (7) Köln-Bonn DE 59 977 +2,98 (6) Luxemburg LU 57 001 –3,49 (9) Lüttich BE 46 351 +3,010 (10) Mailand (MXP) IT 40 520 +12,6

Frachtumschlag den Flughäfen der Schweiz im Juni 2014

1 (1) Zürich CH 25 379 +2,62 (2) Genf CH 3965 –1,73 (3) Basel CH 3511 +5,0 Q

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Im Juni 2014 wurde auf den europäischenFlughäfen 1,2% mehr Fracht abgewickeltals im selben Vorjahresmonat. Das gabder kontinentale Flughafenverband ACIEurope am 6. August bekannt. SeinenAufzeichnungen zufolge weist die Ent-wicklung im ersten Halbjahr somit ein«robustes Wachstum» von 4,6% gegen-über den ersten sechs Monaten des Vor-jahres auf.

Primus Frankfurt/Main knackt damiterstmals seit drei Jahren bereits zur Halb-zeit wieder die Millionenmarke (+2,5%auf 1004754 t), verliert aber ausgerechnetim Berichtsmonat an Volumen. Ähnlichwechselhaft ist die Lage auf den ande-ren deutschen Flughäfen, wobei Frank-furt-Hahn (1. HJ –20,5% auf 58113 t)seinen fünften Platz gegen Düsseldorf(1. HJ +9,1% auf 47838 t) verteidigenmuss. Der benachbarte, noch kleinereFlughafen Zweibrücken hat am 24. JuliInsolvenz beantragt – ein Schicksal, das

dem Flughafen Lübeck mit dem Einstiegder chinesischen Puren-Gruppe vorersterspart bleibt. Aufatmen können auchdie Flughäfen Leipzig-Halle, Dortmundund Weeze sowie die drei französischen

Standorte Angoulême, Nîmes und Pau,nachdem die EU-Kommission entschie-den hat, dass die ihnen gewährten staat-lichen Beihilfen im Einklang mit neuenEU-Leitlinien vom Februar 2014 stehen.

Europas Frachtflughäfen mit schwächerem Wachstum im Juni

13Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Luftverkehr

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14 Luftverkehr Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

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Beförderte HoffnungLUG Aircargo Handling mit Sitz inFrankfurt/Main hat den Transport einesDiagnosegeräts von Deutschland nachKenia organisiert und alle Kosten über-nommen. Das zwölf Jahre alte Röntgenge-rät soll in einem Krankenhaus der Hilfsor-ganisation «Shelter of Hope» in Mombasaeingesetzt werden.«Darauf angesprochen,der privaten Initiative bei der Vorberei-tung und Durchführung des Transportszu helfen, haben wir uns bereit erklärt,alle Kosten zu übernehmen», erläuterteNina Hampel, LUG-Managerin Sales undCustomer Service. «Wir haben aber auchgrosszügige Unterstützung von anderenFirmen erfahren: Nach der Anlieferungauf unserem Gelände haben wir die kos-tenlose Verpackung des Geräts durch denDienstleister Deufol, die Dokumentener-stellung und Verzollung, das Scannen derSendung, ihre Zwischenlagerung und dieWeiterleitung zu FCS Fraport Cargo Ser-vices für die Beladung sowie den Condor-Flug arrangiert, auf den das Luftfrachtma-nagement-Unternehmen Leisure Cargoeine Spezialrate berechnete.» ah

Engagierte Schritte

Frankreich zeigte kürzlich gleich zwei-fach Flagge im östlichen und südlichenAfrika. Einmal gewährte die staatlicheEntwicklungsagentur AFD Ethiopi-an Airlines einen Kredit in Höhe von50 Mio. EUR, der zur Finanzierung desBaus des neuen Frachtterminals in AddisAbeba (vgl. ITJ 11-12/2014, S. 15) bei-tragen soll. Zum Zweiten beförderte AirFrance-KLM-Martinair Cargo sechs Lö-wen aus ihrer europäischen Zoohaltungvon Amsterdam (Niederlande) nach Jo-hannesburg (Südafrika). Nach einemB747-Frachterflug erwartet sie im Lions-rock-Schutzgebiet ein besseres Leben.

Vortasten zu einer löwenstarken Präsenz.

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Kurz notiertKanadier bauen Kombi. BombardierAerospace hat eine neue Version ihres«Q400 NextGen»-Flugzeugs lanciert, einePassagier-/Fracht-Konfiguration. Es soll 50Passagieren Platz bieten und gleichzeitigüber einen Frachtraum von 32,5 m3 für dieMitnahme von bis zu 3 t Gütern verfügen.Die Maschine soll sich damit besonders fürFluglinien mit mittelgrossem Passagier-aufkommen, aber hohem Frachtpotenzialeignen. www.bombardier.com

Wieder Westafrika. Die südeuropäischeFluglinie TAP Portugal hat am 1. Juli ihrenDienst von Lissabon nach Accra (Ghana)von fünf auf sieben wöchentliche Flügeerhöht. Drei der Umläufe werden nach SãoTomé weitergeführt. Die Hauptstadt derInselrepublik São Tomé und Principe wurdebisher einmal pro Woche nonstop bedient.Für den 26. Oktober wurde ausserdem dieWiederaufnahme der dreimal wöchentlichenVerbindung mit Bissau angekündigt. DerService in die Hauptstadt von Guinea-Bissauwar im Frühjahr aus «Sicherheitsgründen»ausgesetzt worden. www.tapcargo.com

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15Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Logistik und Spedition

Anfang Juli unterstützte ein luxembur-

gischer Logistikdienstleister erneut ein

Projekt der Hilfsorganisation.

Seit eineinhalb Jahren tobt in der Zentral-afrikanischen Republik ein Bürgerkrieg.Die Organisation Save the Children sam-melt Spenden, um humanitäre Hilfe leis-ten zu können: Teams in Bangui, Kemo,Nana-Gribizi und Ouaka bringen Medi-kamente und Zubehör zu den Gesund-heitszentren, mobile Kliniken besuchenOrte mit unzureichender Versorgung.«Da die Ausbreitung von lebensbedroh-lichen Krankheiten eine grosse Gefahrdarstellt, sind wir unserem Partner dank-bar, dass er dringend benötigte Güterheranschafft», erklärte Kathrin Wieland,Geschäftsführerin von Save the Child-ren Deutschland. So auch Ende Juni, alsLogwin auf Paletten verpackte Güter wieTabletten, Spritzen, Infusionsbeutel, Un-

tersuchungshandschuhe und Arztkittelbei niederländischen Lieferanten abholte.

Der Transport ab Amsterdam stell-te den Dienstleister vor eine besondereHerausforderung, denn nur wenige Flug-linien bedienen Bangui. Da die einzigeDirektverbindung ab Europa auf zweiWochen ausgebucht war, musste Luft-fracht-Exportmanager Kevin Körner ei-ne alternative Verbindung finden. «Wäh-rend der ganzen Zeit standen wir mit denLieferanten in Kontakt, um die sensiblenGüter kurzfristig abholen zu können.»ah

Save the Children lässt Medizingüter transportieren

10 t Hilfsgut nach Zentralafrika

Dringende Distribution im Ouaka-Distrikt.

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Kurz notiertEiskalt erfolgreich. Cryoport, ein weltwei-ter Anbieter im Bereich der durchgängigenTiefkühl-Logistik, hat im zum 30. Junizu Ende gegangenen ersten Quartal desGeschäftsjahrs 2015 eine Umsatzsteigerungvon 92% auf 0,94 Mio. USD erzielt. MitteJuli ist die Firma mit Sitz im kalifornischenLake Forest (USA) eine Zusammenarbeit mitLifeconex, einem zu DHL gehörenden Spezi-alisten für temperaturgeführte Transporte,eingegangen. www.cryoport.com

Mehr Luft- und Seefracht. Der dänischeLogistikkonzern DSV hat im ersten Halbjahrein Umsatzplus von 5,5% auf 3,2 Mrd. EURverzeichnet. Besonders gut hätten sich dieBereiche Luft und See (Volumenwachstumvon 10%) entwickelt, während im Land-verkehr in Europa immer noch ein harterPreiskampf tobe, hiess es. www.dsv.com

Neuer Ansatz. Die britische Europa World-wide Logistics hat ihre See- und Luftfracht-aktivitäten in eine separate Abteilung ausge-gliedert und in Birmingham bzw. Heathrowzentralisiert.www.europa-worldwide.com

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16 Logistik und Spedition Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

Die elektronische Zollabfertigung (e-Customs/e-Zoll) ist eine Vision,die seit 1999 von der Weltzollorganisation (WCO) verfolgt wird. Zielist, weltweit alle papiergestützten Zollverfahren durch elektronischezu ersetzen. Das Projekt e-Customs soll sowohl die Sicherheit an denAussengrenzen der Staaten oder von Staatengemeinschaften (wie EUoder Asean) erhöhen, als auch den zwischenstaatlichen Handel verein-fachen. Seit 2007 plant die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) imRahmen der e-Government-Strategie des Bundes eine komplette Ablö-sung aller Papierformulare durch Internetapplikationen. Sie legte so denGrundstein für eine Trennung von Waren- und Informationsflüssenund für ein EDV-Obligatorium. Die Überarbeitung der Zollveranla-gungsprozesse (ZVP), d.h. die Informatisierung der Zollabwicklung,wird zudem durch Prozessoptimierungen ergänzt.

Von NCTS, e-dec und UID zu weiteren NeuerungenDer Einführung des neuen computerisierten Transitsystems (NCTS),dem elektronischen internationalen Versandverfahren, folgte die Ein-führung der e-dec Import- und Export-Systeme. Seit 2013 sind des-halb nur noch elektronische Zollanmeldungen gültig. Mit dem ProjektZollkundenverwaltung (ZKV) führte die EZV 2014 die Unternehmens-Identifikationsnummer (UID) ein. Sie kann jetzt bei allen e-dec Zoll-anmeldungen und NCTS-Verfahren benutzt werden. Geplant ist nocheine Verknüpfung der UID mit dem Bundesamt für Statistik (BFS) undmit der Applikation ZKV (u.a. Zugelassener Empfänger, ZugelassenerVersender, Hauptverpflichteter und Bürge). Anschliessend kann dieAblösung der Spediteur Nr./TIN erfolgen.

Derzeit erfolgt die Informatisierung des nationalen Transitverfah-rens (InTv, elektronischer Geleitschein), das den Geleitschein ablösensoll. Es wird als Pilotprojekt mit zehn Firmen getestet und möchtedie Vorteile des internationalen NCTS auch im nationalen Transitanwenden und durchgängige elektronische Prozesse realisieren. «Aufdieses Projekt hat die Wirtschaft seit vielen Jahren sehnlichst gewartet»,

beschreibt Roland Schumacher die Erwartungen. «Dieersten Erfahrungen sind positiv, und so ist absehbar, dassdie Formulare 11.51 und 11.52 ab Ende 2015 der Vergan-genheit angehören», so der Spezialist.

Ersatz der VV durch die eVV und weitere ProjekteNach der definitiven Ablösung der formularbasiertenImportverzollung mit e-dec Import ist der nächste gros-se Schritt der Ersatz der Veranlagungsverfügung (VV)durch die elektronische (eVV) Zollquittung. Davon sindca. 20000 Zollkunden betroffen. Die Lösung dafür istseit 2012 verfügbar. Eine flächendeckende Umsetzungwird 2015 wohl für die EZV eine hohe Priorität haben.

Weitere Projekte sind die Elektronische Zollanmel-dung für die vorübergehende Verwendung (eZaVV) undden vereinfachten aktiven Veredelungsverkehr (evAVV),auch bekannt als Ablösung Freipass. Deren Umsetzungwar für 2014 vorgesehen, wurde jedoch verschoben.

Effizienzsteigerung durch Schweizer Zollinitiativen

Umsetzung von VisionenLkw-Schlangen an den Schweizer Aussengrenzen waren bisher zuverlässige und aktuelle Indikatoren der Wirtschaftslage des Landes.

Nun beschleunigen vereinfachte Verzollungsprozesse den Grenzübertritt insbesondere von Camion-Chauffeuren, wie Roland Schuma-

cher, Geschäftsführer von SISA Studio Informatica SA, eines Anbieters von IT-Lösungen für elektronische Zollabwicklung, erläutert.

Grenzstaus sind vielleicht bald ein Bild von Gestern. Entscheidendist die Ablösung von Papierdokumenten durch Softwarelösungen.

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Zoll mit Potenzial zu KostenminusZölle machen mit über 21 Mrd. EUR etwa 13% der gesam-ten Einnahmen der Europäischen Union aus. Die recht-lich korrekte Optimierung von Zöllen stellt für internati-onale Firmen ein grosses Kostensenkungspotenzial dar,das von den meisten Unternehmen vernachlässigt wird.Zu dieser Schlussfolgerung gelangt das Global LogisticsForum im Diplomatic Council (DC) in seinem WhitePaper «Customs compliance within international trade».Dazu erklärt Petra Herrmann, internationale Zollexper-tin im Diplomatic Council: «Selbst Grossunternehmensind sich häufig nicht bewusst, dass die Zolloptimierungschon bei der Produktentwicklung beginnt und sich diegesamte Supply Chain hindurchzieht.» ah

Page 17: ITJ InternationaleTransport … · Nachdem Jon W.Slangerup seit Juni neuer CEO des Ha-fens von Long Beach ist (s. ITJ 27-30/2014, S. 10), wurde Ende Juli Doug Drummond als Präsident

17Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Logistik und Spedition

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Stef integriert in Italienund wächst internationalDer französische Kühlgutlogistiker Stefhat in der nordostitalienischen RegionTrient die Aktivitäten der Firma TrentinoFresco übernommen. An der neu entstan-denen Firma Stef Trento halten Stef Italia51% und Trentino Fresco 49%. Ihren 13Mitarbeitenden, die ein 2400 m2 grossesLager am Trento Interporto bewirtschaf-ten, steht Pietro Zeni, der frühere Ge-schäftsführer von Trentino Fresco, vor.Stef Italia rechnet damit, durch den stra-tegisch zwischen Verona und Innsbruckgetätigten Schritt den Jahresumsatz in derRegion auf 6 Mio. EUR zu verdoppeln.

Die Geschäftsaktivitäten in Italien(+10%) und Spanien (+10,9%) haben be-sonders zum internationalen Wachstumvon Stef im zweiten Quartal beigetragen,wie der Dienstleister Ende Juli mitteilte.ImVorjahresvergleichhatsichderGesamt-umsatz um 7,1% auf 683,2 Mio. EUR ver-bessert. Somit kommt Stef auf kumulierteHalbjahreszahlen von 1,331 Mrd. EUR,die um 5,9% über denen des ersten Halb-jahrs 2013 liegen. ah

Seafrigo neu in New York

Seafrigo, eine weltweit in der Kühlgutlo-gistik tätige Firma mit Sitz in Le Havre(Frankreich), hat in Elizabeth, NJ, einneues Lagerhaus eröffnet. In unmittel-barer Nachbarschaft des Flughafens Ne-wark und der Containerterminals desHafenssystems von New York und NewJersey bietet es 20000 Palettenplätze indrei unterschiedlichen Temperaturstu-fen: +4 °C, +15 °C und –20 °C. Vondort aus werden weitere Dienste wieE-Logistics-Lösungen und Strassenver-bindungen für die gesamten USA hin-weg angeboten. ah

Norbert Dentressanglekauft sich in Iowa einDer französische LogistikdienstleisterNorbert Dentressangle (ND) hat sich am31. Juli mit der BeteiligungsgesellschaftOak Hill Capital Partners auf die Über-nahme sämtlicher Anteile des US-ame-rikanischen 3PL Jacobson Companiesverständigt. Die Transaktion mit einemWert von geschätzten 750 Mio. USD(560 Mio. EUR) soll mit Zustimmungder Behörden bis Mitte September abge-schlossen sein. ND-CEO Hervé Montjo-tin bezeichnete sie als «Meilenstein derFirmenstrategie, eine erstrangige Adresseim globalen Supply-Chain-Managementzu werden und den weltweiten Ausgriffdes Unternehmens auf eine neue Stufezu heben». Die 1968 gegründete JacobsonCompanies mit Sitz in Des Moines, IA,gilt als einer der grössten 3PL Nordame-rikas. Zuletzt erwirtschafteten ihre 5500Mitarbeitenden (ND: 37700) an 142Standorten mit 3 Mio. m2 Lagerflächeeinen Jahresumsatz von 800 Mio. USD(ND: 5,5 Mrd. USD). Sie werden die USAzum drittgrössten Markt für ND machen.

Der neue US-Standort von Seafrigo befindet sichfünf Lkw-Minuten vom Flughafen Newark undkeine halbe Stunde von Manhattan.

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19Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Logistik und Spedition

haben wir etliche Neuigkeiten in punkto Geschäftsentwicklung undgeschäftsfördernder Aktivitäten für unsere Mitglieder in 2015 parat, diewir gerne auf der kommenden Konferenz präsentieren.

Die Breakbulk-Industrie blickt seit Mitte letzten Jahreswieder optimistischer in die Zukunft. Welchen Eindruckhaben Sie, u.a. nach der Breakbulk-Messe in Antwerpenim Mai des Jahres?Ich kann Ihnen da nur zustimmen: die Stimmung war all-gemein in Antwerpen äusserst positiv, jeder ist gespannt aufdie Entwicklungen der kommenden Monate, obgleich dietatsächlichen Volumenzuwächse konkret derzeit noch aus-bleiben. Die Vorlaufzeiten im Projektgeschäft sind einfachnunmal deutlich länger, aber unsere Mitglieder – so ist meinpositiver Eindruck – haben den entsprechend langen Atem!

In welchen weiteren Regionen streben Sie besondersWachstum an, nachdem sich Osteuropa abgekühlt hat?Die Entwicklungen in Osteuropa sind natürlich beunru-higend, obgleich wir auch hier von unseren Mitgliedern

durchaus positive Resonanz erhalten. Es ist fraglich, inwiefern die jetztverhängten Sanktionsmassnahmen tatsächlich Auswirkungen haben,speziell im Hinblick auf das Tagesgeschäft der KMU. Für diese könn-ten sich durch derartige Krisen u. U. grosse Chancen ergeben. Unserewichtigsten Märkte für weiteres Wachstum sind definitiv Afrika undSüdamerika, wohin wir auch demnächst mehrere Reisen geplant ha-ben. Beide Regionen haben derzeit bedeutendes Wachstumspotenzial,speziell die afrikanische Westküste ist von grossem Interesse für uns.

Nahaufnahme Netzwerke

Auf KursDie Gross + Fuchs Gruppe (GF) treibt das

Wachstum ihrer vier Netzwerke weltweit und

differenziert voran, führte COO Viktor André

Fuchs im Gespräch mit Christian Doepgen aus.

Die Anzahl der Mitglieder der Netzwerkevon GF hat sich in den letzten Jahren aufüber 700 Unternehmen erweitert. Ist ange-sichts der Abdeckung die Zielgrösse einzel-ner Netzwerke wie AOP erreicht?Wir sind bei AOP durch unsere Limitierungin unserem Wachstum mittlerweile sehr ein-geschränkt, suchen allerdings noch in demeinen oder anderen Nischenmarkt nach neuen Mitglie-dern. Project Partners geniesst grosse Aufmerksamkeitbei uns, unsere Aktivitäten gehen stark in den AusbauRichtung Asien sowie Richtung Südamerika. Bei C5Chaben wir eine ausgewogene Situation: Wir wachsen hierin den letzten Monaten deutlich am stärksten, dies aberäusserst homogen, d.h. parallel in den diversen Märkten.

Wie haben Sie das Profil der einzelnen Netzwerke vonGF in den letzten Jahren geschärft?Durch unsere eigene jahrelange Speditionserfahrungsind wir natürlich nahe an den Bedürfnissen und an denProblemen der KMU in Konkurrenz zu den Konzernendran. Durch diverse Tools haben wir unsere Mitgliedergut durch die letzten Jahre und die damit verbundenenWirtschaftskrisen begleitet, und dies nahezu ohne Ver-luste an Mitgliedern, sondern mit einem steten Wachs-tum verbunden.

IT-Tools sind weiterhin ein Schlüssel des Erfolgs. Wieintegriert ist die Anbindung zwischen den Mitgliedernnach heutigem Stand?Jedes Unternehmen arbeitet hier softwaretechnisch nachden individuellen Anforderungen die ihm sein eigenesregionales Umfeld stellt, vor allem an die IT-Anbindungzu den Zollbehörden als auch zu Reedereien und Flugli-nien. Anstatt uns auf einen gemeinsamen Nenner für dieAnforderungen der 98 Länder zu einigen, in denen sichunsere Mitglieder befinden, stellt unser IT-Beitrag einglobales Mahnwesen dar: Wir sind in der Lage, sämtlicheoffenen Posten unserer Mitglieder im Netzwerk zeitnahzu verfolgen und ggfls. zu mahnen. Hierdurch erhaltenwir einen perfekten Überblick über die Aktivitäten un-serer Mitglieder auf einem Niveau, welches höchstwahr-scheinlich derzeit von keinem Netzwerk erreicht wird.

Welche besonderen Programmpunkte, die alle Mitglie-der betreffen, werden Sie im Oktober 2014 auf denGeneralversammlungen abhandeln?Es gibt einige Neuerungen bei unseren Software-Tools,die wir unseren Mitgliedern vorstellen möchten. Zudem

Viktor André Fuchs

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20 Bahn / Binnenschifffahrt / Strasse / Schweiz Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

Der europäische Rhein-Alpen-Korridornimmt Formen an, aber es bleibt viel zutun. Der Korridor soll den Modalsplitverändern, die Schienenfracht stärkenund die Dienstleistungen verbessern. InZusammenarbeit zwischen europäischenBehörden für Infrastruktur, z.B. Prorail,Infrabel, DB Netze, SBB, BLS und RFIsollen mit EU-Unterstützung die Bahn-systeme kompatibel gestaltet, Flaschen-hälse beseitigt und ein integriertes Dienst-leistungskonzept entwickelt werden.

Die Frachtvolumina in Antwerpenund Rotterdam sollen gerade im Contai-nertransport in den nächsten 20 Jahrenexponentiell steigen. Nach einer Studie

des Hafens Rotterdam ändert sich derModalsplit bis 2035 signifikant. DieSchiene wird ihren Anteil von 14% auf20%, d.h. auf 3,6 Mio. Teu, steigern. DieBinnenschifffahrt transportiert statt 40%dann 45% oder 8,2 Mio. Teu, währendauf der Strasse mit 35% Anteil (heute46%) noch 6,4 Mio. Teu bewegt werden.

Auch im Hinterland der Häfen mussdieser Nachfrage entsprochen werden.Die Betuwe-Linie zwischen Rotterdamund Deutschland befahren bereits 500Züge pro Woche. Das folgende Teilstückvon Emmerich bis Oberhausen soll bis2022 auf drei Spuren ausgebaut werden.Der Hafen Antwerpen schliesst unterdes-

sen die Test-Phase auf der neuen, den Ha-fen umspannenden SchienenverbindungLiefkenshoek zum Rangierbahnhof ab.

Auch die Binnenhäfen bauen aus.Duisburg, mit wöchentlich 350 Fracht-zügen für 80 Destinationen in Europa,erweitert derzeit mit Logport III sein drit-tes intermodales Logistikzentrum. DerLogistikanbieter Contargo, der mit sei-nem Netzwerk von 25 Terminals p.a. zweiMio. Teu zwischen den Westhäfen undder Schweiz umschlägt, plant in Neusseinen neuen bimodalen Terminal, der imSeptember 2016 in Betrieb gehen soll.

Rheincargo, ein weiterer trimodalerDienstleister, der 2012 von der HGK

Bestandsaufnahme des Rhein-Alpen-Korridors

Rückgrat der SchienenfrachtEine Fahrt von Antwerpen oder Rotterdam bis zur Schweizer Grenze ermöglicht interessante Einblicke in die aktuellen Entwicklungen

der Schienenfracht auf dem Rhein-Alpen-Korridor, der auch als Korridor 1 oder A Rotterdam-Genua bezeichnet wird. Anitra Green hat

die Fahrt für das ITJ angetreten. In einem folgenden Beitrag wird sie über den südlichen Teil der Route berichten.

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Engpass Osttangente beseitigenDer A2-Autobahn-Abschnitt zwischen Schwarzwaldtun-nel und Gellertdreieck unweit der Grenze zu Deutsch-land, die so genannte Basler Osttangente, ist die meistbe-fahrene Strecke der Schweiz. Mit ca. 150000 Fahrzeugenpro Tag stösst das Autobahnteilstück aktuell bereits andie Grenze seines Fassungsvermögens. Nach Schätzun-gen zum Verkehrsaufkommen wäre auf dem unverän-derten Teilstück im Jahr 2030 mit bis zu vier Stundentäglichem Stau für den Strassentransport zu rechnen.

Tunnel-Lösung unter dem Rhein avisiertNachdem zwischen Bund und den Kantonen Basel undBasel-Land längere Zeit Uneinigkeit über die künftigebauliche Erweiterung der Strecke herrschte, hat dasBundesamt für Strassen (Astra) Anfang Juli eine Kom-promiss-Variante vorgestellt. Statt oberirdisch zwei zu-sätzliche Fahrspuren anzulegen, hat man sich auf eineTunnel-Lösung verständigt, die von der VerzweigungWiese bis Birsfelden reichen soll.

Statt der vom Bund für das oberirdische Projekt kal-kulierten 900 Mio. CHF müssen für einen Tunnel nun-mehr 1,4 Mrd. CHF veranschlagt werden. Die Astra liessverlauten, dass «die Kosten von rund 300 Mio. CHF füreine allfällige Erweiterung von und nach Deutschlanddarin nicht berücksichtigt sind.» Obwohl die Kantoneden Astra-Vorschlag grundsätzlich begrüsst haben, be-steht noch keine Lösung für die Verteilung der Mehr-kosten. Im Herbst folgen weitere Verhandlungen. cd

Entlang des Korridors 1 – wie hier in Köln – werden die Terminal-Kapazitäten angesichts steigender Volumina erweitert.

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8. St. Galler Logistikdienstleistungs-KongressNetzwerke – Führung – Business InnovationDer St. Galler Logistikdienstleistungs-Kongress hatsich in den letzten Jahren als eine feste Grösse in derTagungslandschaft in der Schweiz sowie imdeutschsprachigen Raum etabliert und findet in diesemJahr bereits zum achten Mal statt. Unter dem Motto„Netzwerke – Führung – Business Innovation“werden am 15. und 16. September 2014 im RamadaPlaza in Basel von einem hochkarätigenReferentenkreis kooperative und innovativeLösungsansätze in der Logistik, die langfristigeWettbewerbsvorteile am Markt ermöglichen, diskutiert.Der 8. St. Galler Logistikdienstleistungs-Kongress wirdam Vorabend, dem 15. September 2014, mit einemfestlichen Bankett eröffnet, bei dem Prof. Dr. ClausHipp als Unternehmer-Persönlichkeit angekündigt ist.Am Kongresstag, dem 16. September 2014, werdennamhafte Experten der Schweizer und EuropäischenWirtschaft Vorträge zu hochaktuellen Themen aus derLogistikbranche halten.Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr Netzwerk zu erweiternund bestehende Kontakte zu pflegen!Alle Informationen zu Referenten, Themen, Workshops sowie zurAnmeldung finden Sie im Internet unterwww.logistik.unisg.ch/kongress.

(Hafen und Güterverkehr Köln) und NDH (Neuss-Düsseldorfer Häfen) gegründet wurde und jährlich bis24 Mio. Tonnenkilometer auf der Schiene transportiert,baut wiederum in Köln. Der dortige Terminal Nord fürden kombinierten Verkehr soll noch 2014 eröffnet wer-den. Die Gleise sind gelegt, der erste Kran errichtet unddie Ausschreibung für einen Betreiber ist auf dem Weg.

In Mannheim/Ludwigshafen werden über den bimo-dalen Kombi-Terminal Ludwigshafen (KTL) nicht nurChemikalien-Transporte für BASF abgewickelt, sondern60% der Aktivitäten betreffen den Umschlag dritterAnbieter. KTL, Gemeinschaftsunternehmen von BASF,Bertschi, Kombiverkehr, Hoyer und Hupac, expandiertstetig und konnte 2013 einen Umschlagrekord erzielen.

Unter den Transportdienstleistern selbst besteht vielKonkurrenz. Hupac, Schweizer Dienstleister für den

intermodalen Transport, beziffert seinen Anteilim transalpinen Verkehr im Wettstreit mit 25 an-deren intermodalen Operateuren auf 45%. DasUnternehmen sieht sein Alleinstellungsmerkmal ineinem einzigen Schienenoperateur für ganze Routen,während z.B. DB Schenker Rail oder BLS Cargo lokalePartner je nach Region einsetzen. Gerade DB Schenker Rail, das fürsich einen Marktanteil von 25% in der Schweiz reklamiert, arbeitet seitEnde des letzten Jahres mit dem Traktionspartner SBB Cargo – nachinterner Aussage hat sich der Wechsel gelohnt (s. ITJ 15-16/2014, S.31).

Der Rhein-Alpin-Korridor soll diese unterschiedlichen Interessen ko-ordinieren. Auf seiner Kundninformationsplattform (CIP) wird u.a. aufdas Produkt vorab gebuchter Trassen («pre-arranged paths (PaP)») vorge-stellt. Schienenoperateure können sich auf die Traktion auf bestimm-ten Strecken in Kombination mit einem Grenzübergang bewerben unddiese nach Zuschlag dauerhaft betreiben. Es laufen auch Studien überGüterzüge mit 740 m Länge, deren Produktivität 15% pro Zug undStrecke höher liegen soll als bei herkömmlichen Zuglängen.

21Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Bahn / Binnenschifffahrt / Strasse / Schweiz

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22 Special Amerika Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

Die wirtschaftliche Allianz Mercosur,der «gemeinsame Markt des Südens», sollan Bedeutung gewinnen. Dabei soll vorallem das geplante Freihandelsabkom-men mit der EU Fortschritte machen,um somit sukzessive Handelshemmnis-se abzubauen und den Warenaustauschzwischen den Regionen künftig kräftiganzukurbeln.

Derzeit bestimmen jedoch andereThemen die Schlagzeilen: So meldeteArgentinien, das Ende Juli den Vorsitzdes Mercosur von Venezuela übernom-men hat, nun bereits zum zweiten Malbinnen zwölf Jahren Staatsbankrott an.Die Inflationsrate steigt und das Wirt-schaftswachstum ist faktisch zum Erlie-gen gekommen.

Und auch für Venezuela stehen dieDinge nicht zum Besten. So hatte dasLand in den letzten Monaten mit mas-siven Protesten gegen die Regierung vonNicolás Maduro zu kämpfen. Währendsich die Regierung zuletzt jedoch wiederstabilisieren konnte, hat sich die Wirt-schaftskrise weiter verschärft.

Lateinamerikanischer RieseEs wäre unmöglich, den Mercosur un-abhängig vom instabilen Zustand dieser

beiden für die Region wichtigen Länderzu betrachten. Der gemeinsame Marktgehört zu den Grössten der Weltwirt-schaft: Venezuela, Argentinien, Brasili-en, Paraguay und Uruguay vereinen ca.275 Mio. Menschen, die gesamthaft etwavier Fünftel des südamerikanischen Brut-toinlandsprodukts erwirtschaften. Damitbildet der Bund die grösste wirtschaftli-che Einheit Südamerikas. Und dennochstossen die Verhandlungen zwischen derEU und dem Mercosur in Europa aufwenig Aufmerksamkeit – vielmehr domi-niert das transatlantische Freihandelsab-kommen TTIP die Berichterstattung inEuropa.

Mehr Schein als SeinNeben der politischen Integration strebendie Mitgliedsländer vor allem die Verein-fachung des Handels untereinander an,das zielt insbesondere auf den stufenwei-sen Abbau von Zöllen ab. Anfangs schiender Plan aufzugehen: So ist der Handelinnerhalb des Mercosur über einen Zeit-raum von knapp zehn Jahren nach derGründung konstant gewachsen. Mittler-weile hat das Vorhaben jedoch an Fahrtund der Mercosur als reine Zollunion anBedeutung verloren. Derzeit ist er viel-mehr als Forum für den diplomatischen

Austausch relevant. Insbesondere beimThema Freihandel lässt der entscheiden-de Schritt noch auf sich warten. Daher ge-ben einige Experten zu bedenken, dass esschon bald zu separaten Verhandlungenzwischen der EU und Brasilien kommenkönnte – für die anderen Partner wäredies eine dramatische Entwicklung, diedie Bedeutung des Mercosur grundsätz-lich in Frage stellen könnte.

China zum Ersten...Hilfe soll, wieder einmal, aus Fernostkommen. Kürzlich gaben die Regierun-gen von Venezuela und China bekannt,dass sie mit einer Reihe von Abkommenihre Wirtschaftsbeziehungen intensivie-ren werden. Im Mittelpunkt der Vorha-ben stehen vor allem der Handel mit Ölund anderen Rohstoffen sowie Investitio-nen in die Infrastruktur. Der chinesischeStaatschef Xi Jinping besuchte neben Ve-nezuela kürzlich zudem Argentinien undKuba. Die Volksrepublik investierte 2012ca. 11,4 Mrd. USD in lateinamerikani-sche Länder, das sind 11% seiner gesam-ten ausländischen Investitionen (Quelle:United Nations Economic Commissionfor Latin America and the Caribbean/ECLAC).

... und zum ZweitenIn Brasilien lässt sich die chinesisch-süd-amerikanische Verbindung jüngst wiedereinmal anhand eines konkreten Beispielsbetrachten: Alibaba, die grösste IT-Fir-mengruppeChinas,undderbrasilianischestaatliche Postdienstleister Correios sindkürzlich eine Partnerschaft eingegangen,um den bilateralen Handel zwischen denbeiden Ländern voranzutreiben. Dabeiwird Alibaba das lokale Liefernetzwerkvon Correios sowie dessen Lager- undZollabfertigungseinrichtungen unterstüt-zen. Mit dieser Entwicklung und durchseine B2B-Webseite will das Unterneh-men kleinen brasilianischen Geschäftendabei helfen, ihre Produkte auch verstärktan chinesische Kunden zu liefern.

Antje Veregge

Lateinamerika und der Mercosur

Ein schlafender RieseLateinamerika weist mit seinem gemeinsamen Markt Mercosur einen der grössten Wirtschaftszusammenschlüsse weltweit auf.

Während Europa dieser Gemeinschaft vergleichsweise wenig Beachtung schenkt, schaut China genauer in die Region. Trotz schwieriger

wirtschaftlicher Rahmenbedingungen besuchte Staatschef Xi Jinping kürzlich Argentinien – und nimmt auch Brasilien ins Visier.

Nach Südamerika fliesst immer mehr chinesisches Kapital, davon könnte auch Argentinien profitieren.

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23Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Special Amerika

In der Krise liegen neue Chancen.Diese Erkenntnis dürfte jedenfalls für dieImperial Shipping Group zutreffen. Seitdem vergangenen Jahr ist der Logistik-dienstleister mit Hauptsitz in Duisburg(Deutschland) neu in Südamerika aktiv– den entscheidenden Anstoss gab die in2008 begonnene Wirtschaftskrise.

Die Imperial Shipping Group wickeltmit ca. 700 eigenen und gecharterten Bin-nenschiffendenTransport von trockenemund flüssigem Massengut sowie Stück-gut- und Projektladung ab. Davon stehen200 Schiffe in Eigenbesitz. «Das bedeu-tet natürlich, dass viel Kapital gebundenist. Bis Anfang 2008 war das auch keinProblem. Wir konnten unsere Geschäfts-strategie, uns zu vergrössern und perma-nent weiterzuentwickeln, kontinuierlichverfolgen», so Carsten Taucke, Geschäfts-führer der Imperial Shipping Group.

Dann kam die Krise. Als Befrachtungs-unternehmen und Reedereigruppe ist Im-perial von der Nachfrage abhängig, diesich vom Seetransport vor allem von Er-zen, Kohle, Agrar- und anderen Massen-gütern sowie Chemie- und Gasproduktenergibt. Das Jahr 2008 brachte einen her-ben Einschnitt in diesen Märkten und solag ein Teil der Flotte ohne Beschäftigungim Rhein. Von seiner Wachstumsstrategiewollte das Unternehmen dennoch nichtabweichen. «Es wurde allerdings deutlich,wie fragil unser bisheriges Geschäftsmo-dell war. Internationalisierung war daherunser neues Schlagwort», so Taucke.

Die Gruppe beschloss, ihr Angebotzu diversifizieren – und zwar nicht hin-sichtlich der Produkte, sondern regional.Dabei war klar, dass für die Binnenschiff-

fahrt nur drei weitere Regionen nebenEuropa interessant sind: Russland, Asien(insbesondere China) und Südamerika.Letzteres war für Imperial besondersattraktiv, nicht zuletzt aufgrund der ge-wählten Expansionsstrategie, entwederein Unternehmen zu kaufen bzw. sichdaran zu beteiligen, oder eine Kooperati-on mit einem Kunden zu starten, so wiees in Südamerika der Fall ist.

Seit vergangenem Jahr arbeitet Imperi-al mit einem grossen südamerikanischenStahlproduzenten zusammen. Der Kun-de ist in Argentinien ansässig, währendseine Ladung aus Brasilien kommt. DasEisenerz wird von dort zum Hafen SanNicolas in Argentinien verschifft. Zudiesem Zweck hat Imperial in Paraguayeine Niederlassung eingerichtet, die seitletztem Januar operativ ist. Zwölf Schub-leichter und zwei Schubboote wurden ausDeutschland nach Südamerika transpor-tiert, derzeit werden vor Ort zwei weitereVerbände mit insgesamt 48 Schubleich-

tern gebaut. Diese sind zum Teil für dasbereits bestehende Geschäft vorgesehen,sollen aber ausserdem neuen Verkehrendienen, so wie potenziell dem Transportvon Agrarprodukten.

Imperial will vor Ort von dem Pro-jekt mit dem Namen Hidrovía Paraguay-Paraná (HPP) profitieren, das den Ausbauder Flüsse Rio Paraguay und Rio Paranáfür die Binnenschifffahrt auf einer Län-ge von knapp 3500 km vorsieht. Somitsollen Leichter die Wasserstrassen künftigverstärkt nutzen. In Südamerika fahrenzwölf Einheiten in einem Schubverband,das heisst doppelt so viele wie in Europa.

«Wir haben es mit einem erheblichenKapitalaufwand zu tun und investierenmehr als 100 Mio. USD», verdeutlichtTaucke. «Natürlich machen wir zu diesemZeitpunkt noch keine grossen Gewinne,aber wir glauben, dass sich unser Vorha-ben langfristig auszahlt.» Die ersten Neu-bauten sollen bereits in diesem Jahr fertiggestellt werden. Antje Veregge

Schubschifffahrt in Südamerika

Imperial in der Neuen WeltDer europäische Logistikdienstleister Imperial Shipping Group beweist Pioniergeist und ist seit Anfang des Jahres mit Schubverbänden

im Transport von Eisenerz von Brasilien nach Argentinien aktiv. Zu diesem Zweck hat die Gruppe eine Niederlassung in Paraguay

gegründet. Während die ersten Schubleichter aus Europa importiert wurden, werden nun vor Ort weitere Kapazitäten gebaut.

Auf dem Weg von Brasilien nach Argentinien fahren zwölf Einheiten in einem Schubverband.

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24 Special Amerika Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

neue Strecken nach Campinas, Marilia,São José dos Campos, Santos und Soro-caba befahren. Dies führt zu einer Verlän-gerung der Abholfristen um zwei Stun-den. «Mit flexibleren Abholzeiten undschnelleren Transitoptionen können wirauf dem wichtigsten Markt Lateinameri-kas hochwertige Logistiklösungen besserals bisher anbieten», meint Moreno. ah

Den Bau von gleich neun neuen Anlagen

im Bundesstaat São Paulo bis Mai nächs-

ten Jahres hat UPS im Juli angekündigt.

«Wachsende Markttrends wie ein Anstiegder Mittelklasse, mehr E-Commerce unddie Entwicklung von KMU eröffnen unsneue Chancen in Brasilien», so die Mo-tivation von UPS-Landespräsident NadirMoreno. Neun neue Standorte (Araçatu-ba, Bauru, Botucatu, Franca, PresidentePrudente, Riberão Preto, São Carlos,São José do Rio Preto und São José dosCampos) werden die Zahl der Zentrenim wichtigen Bundesstaat São Paulo auf21 Anlagen mit einer Lagerfläche von20000 m2 erhöhen und strategisch imnäheren Umfeld von 110 Städten liegen.Landesweit sind dann mehr als 200 Städtevernetzt, 78% mehr als bisher.

Damit einher geht die Vergrösserungder Fuhrparks auf 115 Fahrzeuge, die

KEP-Anbieter bald in mehr als 200 Städten Brasiliens präsent

«Big Brown» breitet sich aus

UPS investiert stark in den grössten MarktLateinamerikas.

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Kurz notiertAusgezeichnet in Miami. Als einzigerLogistikdienstleister wurde Kuehne + Nagelvom US-amerikanischen Kreuzfahrtveran-stalter Royal Caribbean Cruises in Miami,FL, mit dem «Royal Contribution Award»ausgezeichnet. www.kn-portal.com

Konzentriert in Miami. American Airlinesorganisiert sich um und wird im Herbst dieletzte Verbindung zwischen Charlotte, NC,dem Hub ihres Fusionspartners US Airways,und Südamerika (São Paulo-Guarulhos)streichen. Dann wird Miami, FL, zum Haupt-zugang für Lateinamerika, beginnend am2. Dezember mit einem täglichen Flug nachSão Paulo-Viracopos. www.aacargo.com

Sky Airline in Alta. Die zweitgrösstechilenische Fluggesellschaft ist im Juli das71. Mitglied des lateinamerikanischen Luft-fahrtverbands (Alta) geworden. Mit einer15 Einheiten umfassenden Airbus-Flotte be-treibt Sky Airline u.a. Frachtdienste zwischensieben chilenischen Flughäfen sowie BuenosAires (Argentinien), La Paz (Bolivien) undLima (Peru). www.skyairline.cl

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Wie gross waren die Hoffnungen, als dieFussball-WM vor zwei Monaten in dergrössten Volkswirtschaft des Kontinentsbegann – und entsprechend dann dieEnttäuschung über das Abschneiden derHeimmannschaft bzw. ihres südlichenNachbarn! Immerhin: Das bilateralePassagiergeschäft erfuhr durch etlicheSonderflüge von Aerolineas Argentinaszwischen Buenos Aires und Rio de Janei-ro zum Finalwochenende einen starkenSchub. Auch die brasilianische TAMerklärte, trotz besonderer Investitionen,die sich «negativ auf die operative Margewährend des Sportevents» ausgewirkt hät-ten, ein «positives Resümee» zu ziehen.

Eindeutiger ist die Niederlage desFrachtgeschäfts: So hat der Weltluftfahrt-verband Iata ermittelt, dass die in FTKgemessene Leistung seiner lateinameri-

kanischen Mitglieder im Juni um 4,6%gegenüber Mai und um 3,4% gegenüberJuni 2013 gesunken ist. Der daraus für daserste Halbjahr resultierende Rückgang um0,1% wird auf eine «träge Dynamik undeine anhaltende Schwäche der Volkswirt-schaften wie Brasilien» zurückgeführt.

Hausgemachte Probleme«Zu viele lateinamerikanische Länderlaufen Gefahr, sich die wirtschaftlicheImpulse der Luftfahrt entgehen zu las-sen, weil sie die Branche als Luxusartikelbehandeln», meint etwa Skaiste Knyzaite,CEO von Aviationcv.com. Dazu gehör-ten Mehrwertsteuern und andere Abga-ben auf Flugzeugtreibstoff für internati-onale Flüge, die dazu führten, dass dieAusgaben für diesen Posten in dieser Re-gion rund 14% höher seien als im globa-

len Mittel. «Mehr noch: Hohe Gebührenund Entgelte wirken sich auf die Anzie-hungskraft eines Landes als Reiseziel undseine Wettbewerbsfähigkeit als Exporteuraus», folgert die Analystin.

Das krasseste Beispiel hausgemachterProbleme ist für sie freilich die «ausser-gewöhnliche Situation» in Venezuela, woder unter einem Devisenengpass stehen-de Staat mit mittlerweile 4,1 Mrd. USDbei den Fluglinien in der Kreide steht. DieKonsequenz: Innerhalb des letzten Jah-res haben elf internationale Gesellschaf-ten ihre Dienste zwischen 15 und 78%reduziert, andere brachen sogar sämtlicheVerbindungen ab. «Allerdings», fragt sichKnyzaite angesichts des seit Jahren pro-gnostizierten Wachstums auf China-Ni-veau, «wäre Lateinamerika wirklich in derLage, die Nachfrage zu erfüllen?» Immer-hin müssten demnach in den nächsten20 Jahren 2900 neue Flugzeuge finanziertund 45000 Piloten eingestellt werden. ah

Keine weltmeisterliche Stimmung

Was an der Luftfahrt nagt

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rückläufig war. Eine Expertin beschreibt, wo der Schuh drückt.

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Amber Rail fährt nach eigenen Angaben auch Einzel-wagen. Trade Trans als Partner im Hintergrund agiertam Markt als neutrales Bahnmarketingunternehmen,wobei Kooperationen mit Grossverladern aus Handelund Industrie, mit Import- und Exportfirmen sowiemit Speditionsunternehmen bestehen. Der Fokus deroperativen Transportabwicklung liegt auf der Schie-ne, was sich damit erklärt, dass bei Trade Trans diePolnischen Staatsbahnen PKP Cargo sowie auch an-dere Bahngesellschaften in Osteuropa beteiligt sind.Trotzdem: «Aufgrund der herrschenden infrastrukturel-len Probleme in den südosteuropäischen Ländern werdenauch andere Transportmittel mitberücksichtigt», heisstes. So werden auch Transporte per Lkw und Binnen-schiff, oft komplementär zum Schienenweg, angeboten.

Wegen veralteter oder fehlender Waggons in denFuhrparks zentraleuropäischer Bahnen werden verstärktprivate Wagen eingesetzt. In den Spurwechsel-Schnitt-stellen zwischen europäischer Normal- und russischerBreitspur werden die Güter in eigenen Bahnhöfen umge-laden. Bei fehlenden Gleisanschlüssen werden die Kun-den im gebrochenen Verkehr Bahn und Lkw bedient.Trade Trans wickelt die Verkehre über eigene Terminalsab, so beispielsweise in Italien via Cervignano oder inRumänien via Curtici, Pitesti und Arad. Die von AmberRail genutzten Terminals sind Fernetti (Triest), Gliwicein Polen, Curtici in Rumänien und Sopron in Ungarn.

Josef Müller

Joint Venture für Ganzzüge und Einzelwagen

Amber für AdriaEin neues polnisch-ungarisch-slowakisches Gemeinschaftsunternehmen

verbindet aus Zentraleuropa Schienenfracht für die Adriahäfen mit

Speditionsdienstleistungen. Die Verkehre gehen über eigene Terminals.

Das polnische Speditionsunternehmen Trade Trans und die ungarischeBahngesellschaft Gysev Cargo haben im slowakischen Bratislava einJoint-Venture-Unternehmen (50:50) aus der Taufe gehoben, das mitGanzzugsprodukten auf den europäischen Markt geht. Das Ziel ist dasFühren von Ganzzügen im konventionellen und intermodalen Verkehrvon Polen über die Slowakei und Ungarn zu den Adria-Häfen Koperund Triest (Fernetti). In diese Nord-Süd-Züge können andere Opera-teure, die im europäischen Ost-West-Verkehr tätig sind, ihr Volumeneinschleusen, hiess es dazu seitens Amber Rail in Bratislava. Das neue,von Dieter Kaas und Zsolt Szalai geführte Unternehmen, bietet Haus-Haus-Dienstleistungen, die neben dem klassischen Bahntransport auchspeditionelle Tätigkeiten einschliessen. Die Züge rollen über das west-ungarische Streckennetz der Gysev, das derzeit intensiv ausgebaut wird.Eine zentrale Hub-Rolle in der Strategie spielt dabei die Bahndrehschei-be Sopron, wo Gysev einen eigenen Containerterminal betreibt undGanzzüge Richtung Südosteuropa bildet.

In ungarischen Sopron betreibt Gysev Cargo einen Containerter-minal mit sechs Gleisen mit Kränen und vier Gleisen für Lagerung.

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www.navis-ag.comHamburg · Bremen · Hannover · Freiberg

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IATA

Schiffahrts- und Speditions-Aktiengesellschaft

Mehr Mautstrassen in BelarusDie weissrussische Regierung hat mit Beschluss vom23. Juli das Netz der gebührenpflichtigen Strassen desLandes um 256 km ausgedehnt. Betroffen sind vor allemweitere Abschnitte internationaler Transitstrecken. Seitdem 1. August 2014 sind infolge der bereits zweiten Er-weiterung insgesamt 1189 km Autobahnen bzw. Fernstra-ssen vom Mautsystem Beltoll erfasst. Nach Schätzungenvon Beltoll steigt die Anzahl der von der Mautpflichtbetroffenen Fahrzeuge nunmehr auf 200000 Einheiten.

Von der Regelung ausgenommen sind Fahrzeuge miteinem Gesamtgewicht bis 3,5 t, die in der Zollunion mitRussland und Kasachstan registriert sind. (ku)

26 Zentraleuropa Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

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27Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Afrika

Aus den kürzlich veröffentlichten Zahlenmit Bezug auf Nigeria geht deutlich her-vor, dass das Wachstum in diesem westaf-rikanischen Land (fast) gänzlich von denÖl- und Gas-Exporten generiert wird.Gerade in diesem Sektor würden jedochwenig neue Arbeitsplätze geschaffen, undunter anderem als Folge dieser Tatsachelebe immer noch ein Grossteil der Be-völkerung des Landes in grosser Armut,heisst es in Nigeria.

Emirates neu nach AbujaUmso erfreulicher ist die Ankündigungvon Emirates, zusätzlich zu Lagos einezweite Destination in Nigeria, nämlichAbuja, anzufliegen. Seit dem 1. Augustbedient die Airline die nigerianischeHauptstadt täglich. «Der neue Dienstbietet Möglichkeiten zur Intensivierungder Beziehungen zwischen Nigeria, daswegen der schnell wachsenden Wirt-schaft ein wichtiger Handelspartner füruns ist, und den Vereinigten ArabischenEmiraten,» erklärte Adil Al Ghaith, Vize-präsident für die kommerziellen Betriebefür Nord- und Westafrika der in Dubaibeheimateten Fluglinie.

Ausbau des Hafens LamuAuch in anderen afrikanischen Ländernwerden Massnahmen ergriffen, um dasWirtschaftswachstum weiter anzukur-beln. Ein wichtiges Mittel dazu ist derAusbau der Häfen und der dazugehörigenInfrastruktur im Hinterland. In Keniawird beispielsweise der Ausbau des Ha-fens Lamu geplant, der – wen überraschtes – mit chinesischer Unterstützung rea-lisiert werden soll.

Die Kenya Ports Authority und Chi-na Communication Construction Com-pany haben einen Vertrag unterzeichnet,der für 479 Mio. USD den Bau von dreineuen Liegeplätzen in diesem Hafen vor-sieht. Die Arbeiten sollen bereits im Sep-

tember 2014 aufgenom-men werden. Insgesamtwerden dann in Lamu32 Liegeplätze zur Verfü-gung stehen. Dieses Pro-jekt ist Teil des internationalen LamuPort South Sudan Ethiopia Transport(LAPSSET) Korridors, für den insgesamt24 Mrd. USD mit Hilfe der Länder Ke-nia, Uganda, Sudan und Äthiopien bereitgestellt werden sollen. Der kenianischePräsident Uhuru Kenyatta erklärte, dassdamit ein «integrierter Transport- undWirtschaftskorridor» entstehen werde,der den Bau von Strassen, Schienen,Flughäfen, Ölraffinerien, Pipelines, Ka-bel etc. umfasst.

Tansania bietet Kenia ParoliTansania hat seinerseits – ebenfalls mitHilfe Chinas – für 11 Mrd. USD denBau des grössten Hafens des Landesins Auge gefasst. Der neue Hafen ent-steht in Bagamoyo und wird grösser alsDar es Salaam und Mombasa sein. DieKonstruktionsarbeiten sollen im späte-ren Verlauf dieses Jahres aufgenommenund bis 2017 beendet werden. Bagamoyowird eine jährliche Kapazität von 20 Mio.Container aufweisen. Zum Vergleich: InMombasa können zirka 600 000 und inDar es Salaam etwa 500 000 Teu pro Jahrabgefertigt werden.

Gemäss Analysten könnte sich punktoKapazität der Häfen die Waage zu Guns-ten von Tansania neigen, das bis 2017über vier Häfen, Bagamoyo, Dar es Sa-laam, Tanga und Mtwara, verfügen wird,während Kenia nur zwei, Mombasa undLamu, aufweisen kann.

Gleichzeitig plant Tansania den Baueiner Eisenbahnverbindung nach Ugan-da, der Demokratischen Republik Kongo,Ruanda und Burundi.

Darüber hinaus will man den Ju-lius Nyerere International Airport in

Dar es Salaam mit Hilfe einer nieder-ländischen Investition in Höhe von164,3 Mio. USD erweitern.

Abzuwarten bleibt, in welchem Aus-mass alle Bauvorhaben im geplanten Zeit-raum termingemäss abgewickelt werdenkönnen. Gewisse Verzögerungen werdenbereits jetzt aus Tansania und Kenia ge-meldet. Jutta Iten

Wirtschaftsboom in Afrika ungebrochen

Chinesen auf dem Vormarsch

Vertreter der Kenya Ports Authority und China CommunicationConstruction Company bei der Unterzeichnung des Vertrags,der den Beginn der Arbeiten im Hafen Lamu im September 2014festsetzt.

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Gemäss den jüngsten Nachrichten aus Afrika hat Nigeria, das mit seinen

über 175 Mio. Einwohnern grösste Land des Kontinents, dort die Rolle

als stärkster Wirtschaftsmotor von Südafrika übernommen. Auch sonst

werden hier viele Initiativen, häufig mit Unterstützung aus China, lanciert,

die für weitere Länder Änderungen in den wirtschaftlichen Schwerpunk-

ten bringen können.

Kurz notiertNeue Kühlzone in Tanger. In der zollfreienLogistikzone Medhub des Hafens TangerMed soll eine neue, hochmoderne Kühlzonemit einer Fläche von 6600 m² eingerichtetwerden. Dort werden Güter gelagert, kon-serviert, verpackt, etikettiert und moderatweiterverarbeitet. Das Projekt wurde mitHilfe von marokkanischen und lateiname-rikanischen Investoren lanciert und wirdmarokkanischen Exporteuren von Früchten,Gemüse und Meeresfrüchten die Möglichkeitbieten, ihre Produkte gemäss den interna-tionalen Standards direkt nach 140 Häfenin 60 Ländern zu exportieren. Die 10 Mio.USD teure Kühlzone hat eine Kapazität von40 000 t und schafft 55 Arbeitsplätze. it

www.tmsa.ma

Krane für algerische Häfen. Eine Gruppevon sieben algerischen Hafenbetreibernhat sich zusammengeschlossen, um 20Liebherr-Mobilhafenkrane (LHM) zu kaufen.Diese werden nach Algier, Annaba, Béjaia,Ghazaouet, Mostaganem, Oran und Skikdageliefert und bei der Abfertigung von Stück-gütern, trockenem Massengut und Boxeneingesetzt. Sämtliche LHM-Krane werdennoch in diesem Jahr betriebsbereit sein. it

www.liebherr.com

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Der philippinische TerminalbetreiberInternational Container Terminal Servi-ces, Inc. (ICTSI) hat mit einer Reihe voninternationalen und nationalen Bankenein für den asiatischen Markt neuartigesDarlehens- und Kreditpaket geschnürt.Im Mittelpunkt steht eine syndizierterevolvierende Kreditfazilität im Umfangvon 350 Mio. USD. Dieses Finanzpro-dukt bietet die Möglichkeit, innerhalbfestgelegter Grenzen kurzfristig Geldmit-tel in Anspruch zu nehmen.

Das Unternehmen will mit dieserMassnahme eine Plattform etablieren,mit der andere finanzpolitische Inst-rumente je nach Notwendigkeit relativflexibel zum Einsatz kommen können.ICTSI plant, die Mittel für «strategische

Investitionen sowie generelle Unterneh-menszwecke» einzusetzen.

Ursprünglich war die Fazilität auf250 Mio. USD ausgelegt. Aufgrund einerverstärkten Nachfrage seitens Bankenerhöhten die Partner das Paket schliess-lich auf 350 Mio. USD, womit es immer

noch mit dem Faktor 3,34 überzeichnetwar. Die Banken Australia and New Zea-land Banking Group Limited (ANZ) undStandard Chartered Bank (SCB) tratenals Organisatoren des Programms aufund betonten als Motivation die solidefinanzielle Grundlage von ICTSI. av

Neue Finanzplattform für strategische Investitionen

ICTSI geht neue WegeIn der maritimen Wirtschaft sind neue Investitionsformen und Finanzmittel gefragt – und

zwar nicht nur im traditionell ausgerichteten Europa. Der Terminalbetreiber ICTSI zeigt

neue Wege für den asiatischen Markt auf. Der Containerterminal in Manila ist Flaggschiff.

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:ICT

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Ganz in SüdkoreaAcht Jahre nach dem Markteinstieg inSüdkorea firmiert der Transport- und Log-sitikdienstleister Dachser seit dem 1. Julials Dachser Korea Inc. Im Dezember 2013hatte die Firma die verbleibenden 50%des Joint Ventures MGI & Dachser Inc.übernommen. Mit der Umfirmierung be-zieht die Landesgesellschaft auch einenneuen Hauptsitz in Seoul. Ein weiteresauf Seefracht spezialisiertes Büro befindetsich in Busan, und am Flughafen Incheonbesteht ein Lager für Luftfrachthandling.Ausserdem bietet der Dienstleister dort ineiner eigenen Halle Konsolidierungen fürLuftfrachtpaletten an.

«Mit seiner leistungsstarken Wirt-schaft und seinen hohen technologischenFähigkeiten gehört das 50-Millionen-Ein-wohner-Land zu den wichtigsten Wirt-schaftspartnern Deutschlands in Ostasi-en», sagt Thomas Reuter, COO DachserAir & Sea Logistics. Roman Müller,Managing Director Dachser Korea undGeschäftsführer von Dachser Korea Inc.ergänzt: «Wir wollen unsere Aktivitätenauf diesem Markt gezielt ausbauen unddie enge logistische Anbindung an Chi-na, die USA und Europa nutzen.» ah

Neu nach HanoiEtihad Cargo, die Frachtabteilung desFlag Carriers der VAE, Etihad Airways,hat im Juli einen Vollfrachtdienst zwi-schen ihrem Drehkreuz Abu Dhabi undder vietnamesischen Hauptstadt Hanoiaufgenommen. Der jeden Donnerstagund Sonntag mit einer ihrer vier A330-200F durchgeführte Flug hält auf demHinweg in Mumbai (Indien), während derRückflug nonstop verläuft. Etihad Cargorechnet damit, die jeweils 62 t zur Verfü-gung stehende Kapazität mit Rohmaterial,Konsumgütern sowie verderblicher Warenach Hanoi zu füllen und aus Vietnamim Wesentlichen für die Golfregion, Eu-ropa und Afrika bestimmte elektronischeArtikel und Textilien zu transportieren.

«Vietnam ist ein wichtiger Markt fürEtihad Cargo», erklärte Etihad-Chefstra-tege Kevin Knight, «und unser neuerFrachtdienst wird auf den unterflurigenKapazitäten des bestehenden täglichenPassagierdienstes ins weiter südliche Ho-Chi-Minh-City aufbauen.» Insgesamt be-dient Etihad Cargo 108 Ziele und setztdabei zehn Vollfrachter ein: neben denA330F drei B777F (100 t) sowei zwei B747-400F (115 t) und eine B747-8F (130 t).

Kurz notiertMeilenstein für Flotte. Air New Zealandhat am 9. Juli die weltweit erste B787-9übernommen. Sie ist Teil einer zehn Einhei-ten umfassenden Flottenerneuerung dersüdpazifischen Fluglinie. Die um 6 m gegen-über der B787-8 verlängerte «Dreamliner»-Version hat einen Frachtraum von 172 m3

und ist damit um 35 m3 grösser als dieGrundversion. www.airnewzealand.co.nz

Bestelllaune bei Erstkunde. All NipponAirways (ANA), die vor fast drei Jahren«Dreamliner»-Erstkunde wurde, hat am 29.Juli ihre erste von 30 bestellten B787-9 über-nommen. Nur zwei Tage darauf offizialisierteANA eine im Frühjahr angekündigte Gross-Order über 40 weitere Langstreckenmaschi-nen des US-Flugzeugbauers: Die 14 neuenB787-9, sechs B777-300ER und 20 B777-9Xhaben einen Listenpreis von knapp 13 Mrd.USD. www.anacargo.jp

Frachter in Farnborough. Auf der im Juli inFarnborough (UK) veranstalteten Flugzeug-messe hat Qatar Airways eine Kaufabsichtfür vier B777F mit einer Option auf weiterevier Maschinen des Typs geäussert. Listen-preis: 3 Mrd. USD. www.qrcargo.com

Das Einmaleins des Hafenbetriebs in SingapurDer Terminalbetreiber PSA CorporationLimited (PSA) mit Hauptsitz in Singa-pur und das lokale Institute of TechnicalEducation (ITE) haben eine Absichtser-klärung mit einem Finanzvolumen vonmehr als 2 Mio. USD unterzeichnet,

um Studenten mit einem «tiefergehen-den Verständnis für Betriebsabläufe undTechnologien in Containerhäfen» aus-zubilden. Die Vereinbarung soll dazuführen, dass die Branche attraktiver fürNachwuchstalente wird. av

28 Mittlerer Osten / Asien Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

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29Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014 Vermischtes

Die Fluglinie aus Dubai (VAE), die auchdas jüngste sportliche Grossereignisin Brasilien begleitet hat (vgl. ITJ 09-10/2014, S. 49), ist neuerdings Partner desmit 235000 Mitgliedern grössten Sport-vereins der Welt, Benfica Lissabon. SportLisboa e Benfica, wie der Club offiziellheisst, und die Fluggesellschaft, die seit2012 die portugiesische Hauptstadt be-dient, unterschrieben einen Dreijahres-

vertrag, der Emirates bis 2016 zum offizi-ellen Airline-Partner des Vereins. HubertFrach, Emirates Divisional Senior VicePresident Commercial Operations West:«Für uns ist die Partnerschaft mit Benficaeine ideale Möglichkeit, mit den Fussball-fans in Kontakt zu treten. Und das nichtnur in Portugal, sondern auch mit den14 Mio. Benfica-Anhängern auf der gan-zen Welt. Die wachsende internationale

Bekanntheit des Vereins als einer der er-folgreichsten Clubs in der Geschichte deseuropäischen Fussballs passt perfekt zuEmirates und dem schnellen Wachstumunseres weltweiten Streckennetzes.»

Während Emirates ausserdem Partnervon Vereinen wie FC Arsenal, AC Mai-land, Paris Saint-Germain, FC Olympia-kos und dem Hamburger SV ist sowieden Asiatischen Fussballverband beglei-tet, hat der Express- und Logistikdienst-leister DHL einen Sponsorenvertrag mitder Chinese Football Association, demFussballverband des bevölkerungsreichs-ten Landes der Erde, abgeschlossen. Mitder Anerkennung der Chinese SuperLeague als höchster chinesischer Spiel-klasse möchte DHL die Bereitschaft zurFörderung des chinesischen Fussballs un-terstreichen und sein langfristiges Enga-gement im chinesischen Markt insgesamtverstärken. Jerry Hsu, CEO von DHLExpress Asia Pacific: «Vor 34 Jahren warDHL das erste internationale Expressun-ternehmen, das in China tätig wurde, undwir sind parallel zu der bemerkenswertenEntwicklung des Landes mitgewachsen.»

Andreas Haug

Sponsoring grosser Fussball-Ligen und -Vereine

Wiederanpfiff nach der WMKaum wurde in Rio der Weltpokal in den Himmel gereckt, rollt der Ball wieder in den

meisten nationalen Meisterschaften. Zwei grosse Unternehmen aus der Logistikbranche

bleiben weiter am Ball und haben sich am 28. Juli vergleichbar grosse Partner gewählt.

Künftig mit Emirates unterwegs: Die Fussballer des Traditionsvereins Benfica Lissabon.

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76. Jahrgang ISSN 2235-8102Erscheint 14-täglich / Abonnement: 220 CHF + Porto

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30 Aus dem Leben / Inserentenindex Internationale Transport Zeitschrift 31-34 2014

Vom Zeitgewinn zum Zeitdieb«Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.»Mahatma Gandhi, indischer Rechtsanwalt, Pazifist und Menschenrechtler.

Ein «Selfie» geht um die Welt – BarackObama fotografiert sich selbst auf derTrauerfeier von Nelson Mandela, mit aufdem Bild sind der britische Premier DavidCameron und die dänische Ministerprä-sidentin Helle Thorning-Schmidt. Ist dasnun peinlich oder trendy?

Sicher ist zumindest eines: Besitzer vonSmartphones kennen keine Langeweile.Sie zücken ihr Handy gerne in der Schlan-ge an der Kasse, in der S-Bahn oder garauf dem stillen Örtchen. Apps lockenuns, jede freie Minute auf das Display zuschauen. WhatsApp, Facebook oder dereinfache E-Mail-Account zählen zu denbesten digitalen Freunden.

Auch ich gehöre zu der Fraktion derSmartphone-Liebhaberinnen und schätzedie Flexibilität, einen Teil meines Bürosin der Hosentasche bei mir zu haben.Ich vermisse weder die Stadtpläne mitihrer eigenwilligen Falttechnik noch dasAnstehen für Fahrkarten oder meinen Fo-toapparat. All das übernimmt mein Handyfür mich. Wie sehr wir zusammengehören,merkte ich, als ich letztens eine dringenderforderliche Handy-Reparatur unbewusstimmer weiter hinauszögerte. Widerstre-bend händigte ich dem Techniker meinGerät aus. Etwa dreissig Minuten später

folgte der erste Griff in die Tasche – und dawar nichts. Das sollte für die nächsten vier-zehn Tage auch so bleiben.

E-Mails las ich in dieser Zeit nur dreimalam Tag und anstatt mit Freunden zu chat-ten, griffen wir öfter zum Telefonhörer. Daswar ein bisschen wie im Steinzeitalter, aberauch etwas wie im Urlaub. Von der «Entdek-kung der Langsamkeit» berichtete bereitsder deutsche Schriftsteller Sten Nadolny inseinem 1983 erschienenen gleichnamigenBestseller.

Denn so nützlich die Alleskönner Smart-phones sind, es lauern jede Menge Zeitdiebein ihnen. Michael Ende hat vor über 40Jahren in seiner Geschichte «Momo» an-schaulich erklärt, welche Folgen das habenkann. Zigarrenrauchende aschgraue Herrenin spinnwebfarbenen Anzügen mit bleigrau-en Aktentaschen stahlen den Menschen dieZeit, um sich selbst zu bereichern. Niemandhatte mehr Zeit zum Plaudern und Zuhören.Nun sind die grauen Herren in unserer Zeitangekommen. Gut getarnt in Apps, dieeinem nützlich, wichtig und bedeutungs-voll erscheinen, binden sie einen immergrösseren Anteil unserer Freizeit. Denn wermuss wirklich im fünf-Minuten-Takt seineE-Mails überprüfen, beim romantischenAbendessen nebenbei twittern oder gleich-

zeitig Autofahren und chatten? Als hätteMichael Ende so etwas schon bei derBuchveröffentlichung 1973 geahnt, lässter in seinem Nachwort den rätselhaftenPassagier sagen: «Ich habe Ihnen dasalles erzählt, als sei es bereits geschehen.Ich hätte es auch so erzählen können, alsgeschehe es erst in der Zukunft. Für michist das kein so grosser Unterschied.»

Dennoch: Apps und Smartphones nunpauschal als Bösewichte hinzustellen,wäre etwas zu einfach. Vielmehr sind sieStellvertreter für den richtigen Umgang mitvielen elektronischen Geräten wie z.B. Wii-Stationen oder Nintendos. Doch im Unter-schied zu dieser Unterhaltungselektronikwird das Smartphone eher als nützlichesFunktionswerkzeug wahrgenommen. Rich-tig genutzt, ist es das auch. Die Tückenbringt der österreichische SchriftstellerErnst Ferstl auf den Punkt. «Das grössteProblem mit dem Fortschritt ist – auch dieNachteile entwickeln sich weiter.»

Ich habe übrigens mittlerweile mei-nen persönlichen «Smartphone-Knigge»aufgestellt. Es fällt mir immer noch nichtleicht, mich daran zu halten, aber ichhabe zumindest darüber nachgedacht –und das ist immerhin ein Anfang.

Stephanie Lützen

Inserentenindex

a. hartrodt (Schweiz) AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

Chamber of Commerce and Industry of Alava, VIAL . . . . . .19

ECU INTERNATIONAL NV Headquarter Ecu-Line Group . . . .24

Emons Spedition GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5

Etihad Airways . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Evola GmbH Internationale Spedition . . . . . . . . . . . . . . . . .16

Genel Transport Ltd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Grimaldi Cia di Navigazione . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9

ICTSI International Container Terminal Services, Inc. . . . . . .2

Kifa AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Lamprecht Transport AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25

LKW WALTER Internat. Transportorganisation AG . . . . . . . . 15

Manaco, International Forwarders Inc. . . . . . . . . . . . . . . . .23

MCH Messe Schweiz (Basel) AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20

Moor Transport AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

NAVIS Schiffahrts- u. Speditions AG . . . . . . . . . . . . . . . . . .26

PostLogistics AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

The Stat Trade Times . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14

TIACA The International Air Cargo Association . . . . . . . . . .31

TT Club - Through Transport Mutual Services (UK) Ltd . . . . .7

Ultra-Brag AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32

Universität St. Gallen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21

UTIKAD Association of International Forwarding and

Logistics Service Providers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18

Yang Ming Italy SpA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Die Ausgabe 35-36/2014 des ITJ, mit dem Special Baltische Staaten, Osteuropa und Zentralasien,erscheint am 29. August 2014 (Inserateschluss: 15. August 2014).

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Speakers include• Korean Minister of Land, Infrastructure andTransport, Suh Seoung-hwan• ICAO Secretary General, Raymond Benjamin• Kate Vitasek, University of Tennessee• AAPA Technical Director, Martin Eran-Tasker• Senior Vice President Cargo, AmsterdamAirport Schiphol, Enno Osinga

Workshops include• Global Shipper Challenges• Shredding the Paper Burden• Forward Notice on Advance Data• Knowledge is King - (Brain Drain)• Technology: What lies ahead for industry?• E-trade, Mail and Security• Connecting Commerce and CustomsAround the Globe

Panel discussions include• Incheon Airport Logistics Discussion• Korea Shippers Panel• Asia Market Overview

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Page 32: ITJ InternationaleTransport … · Nachdem Jon W.Slangerup seit Juni neuer CEO des Ha-fens von Long Beach ist (s. ITJ 27-30/2014, S. 10), wurde Ende Juli Doug Drummond als Präsident

1925 entwarf Marcel Breuerdiesen berühmten Sessel.

Im gleichen Jahr wurdeunsere Firma gegründet.

Seither sind wir beide...

... DER ZEIT VORAUS.

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