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Jahr für Jahr 30.000 durch Jäger getötete Haustiere Immer noch kein gesetzliches Alkoholverbot für die Jagd Ein nicht mehr zeitgemäßes Hobby

Jagd - ein nicht mehr zeitgemäßes Hobby

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Info-Broschüre des Österreichischen Tierschutzvereins

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Jahr für Jahr 30.000 durch Jäger getötete Haustiere

Immer noch kein gesetzliches Alkoholverbot für die Jagd

Ein nicht mehr zeitgemäßes Hobby

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INHALT

VORWORT 4

FAKTEN UND ZAHLEN 5

Österreich. Ein Land der Jäger. 5Jahr für Jahr 30.000 durch Jäger getötete Haustiere. 6Immer noch kein gesetzliches Alkoholverbot für die Jagd. 7600 Tonnen Bleimunition im Jahr verseuchen unsere Wälder. 8Österreich im Spitzenfeld. Beim Tod durch Erschießen. 11Die Bevölkerung in Österreich lehnt die Jagd ab. 12

RECHT UND JAGD 13

Neun Landes-Jagdgesetze 13Die Weidgerechtigkeit 14Jagd als autonomes Interessenssystem 14Zwangsmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften? 16

GEFAHR FÜR MENSCH UND TIER 19

Zielscheibe Mensch 19Zielscheibe Haustier 22Zielscheibe Wildtier 25

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JAGD UND NATUR IM WIDERSPRUCH 28

Mehr Wild durch Jagd 28Jagd fördert Wildverbiss 30Folgen der vermeintlichen „Hege“ 32

FORDERUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN TIERSCHUTZVEREINS 34

Verbot der Tötung von Haustieren 34Gesetzliches Alkoholverbot bei der Jagd 34Psychologische Verlässlichkeitsprüfung für Jäger 34Verbot von Bleischrot 35Verbot der Fallenjagd 35Verbot von Treib- und Baujagden 35Jagdverbot in Naturschutz 35Ende der Zwangsbejagung 36Verbot von Kirrungen und Anlegen von Futterplätzen 36Verbot der Jagd auf eigens dafür gezüchtete Tiere 36Verbot der Hobbyjagd 36

WEITERFÜHRENDE LITERATUR 37 DIE ARBEIT DES ÖSTERREICHISCHEN TIERSCHUTZVEREINS 38

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Die Hobbyjagd auf Wildtiere wird in der Öffentlichkeit sehr emotional diskutiert. Auf der einen Seite ste-hen diejeinigen, die die Jagd ableh-nen und die Auffassung vertreten, dass die Natur auch ohne Jagd „funktioniert“. Demgegenüber sehen sich die Jäger als Naturschützer, die das Recht auf Bestandskontrolle jagdbarer Wildarten beanspruchen und die Notwendigkeit der Wild-schadensvermeidung betonen. Mit dieser Broschüre wollen wir kritisch aufzeigen, warum die Jagd keine ökologischen Probleme löst, son-dern viele erst schafft. Leider gilt auch das Tierschutzgesetz nicht für die Ausübung der Jagd. Tierquä-lereien sind hinzunehmen, solan-ge die Jagd nur „weidgerecht“ ist. Mittlerweile ist die Jagd auch zum massiven Sicherheitsproblem ge-worden. Bei Unfällen oder Gewalt-

verbrechen im Zusammenhang mit Schusswaffen in Österreich sind überwiegend Jäger betei-ligt. Acht Tote und viele Schwerst-verletzte alleine im zweiten Halb-jahr 2013 werfen ein düsteres Licht auf die Jägerschaft. Auch wenn wir klar unsere Positionen vertreten, erachte ich es für notwendig, dass dieses Thema mög-lichst sachlich diskutiert wird, um in Zukunft auch Fortschritte zu errei-chen – für Tiere und Menschen glei-chermaßen. Der Forderungskatalog am Ende der Broschüre ist ein Appell an Gesetzgebung und Jägerschaft, die völlig überalteten Jagdgesetze endlich an die neuesten ökologi-schen Erkenntnisse und Anforderun-gen des Tierschutzes anzupassen. Christian Hölzl, Sprecher

VORWORT

Österreichischer Tierschutzverein

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In Österreich besitzen rund 127.000 Personen eine Jagdkarte (entspricht 1,5% der Gesamtbevölkerung1). Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass die Anzahl der Jagdkartenbesitzer in Österreich im Vergleich zu den Nachbarstaaten überproportional hoch ist: In Deutschland etwa, das zehnmal so viele Einwohner zählt als die Alpenrepublik, jagen „nur“ rund 357.000 Personen2 (0,4% der Bevöl-kerung). Auch in der Schweiz stellen die Jäger 0,4% der Gesamtbevölke-rung dar (rund 30.000 aktive Jäger3). Im Jagdjahr 2012/13 lag die Gesamt-zahl der Abschüsse mit 889.000 um 8% über dem Wert der letzten Sai-son4. Das bedeutet, dass jeden Tag 2.435 Wildtiere Jägern zum Opfer fallen. Anders formuliert: Alle 35 Sekunden stirbt ein Wildtier durch Jägerhand.

FAKTEN UND ZAHLEN

1Vgl. Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände 2Vgl. Deutscher Jagdschutzverband

3Vgl. Bundesamt für Statistik/Schweiz 4Vgl. Statistik Austria, Jagdsaison 2012/13

ÖSTERREICH. EIN LAND DER JÄGER.

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Der Abschuss von Haustieren durch Jäger greift tief in die emotionale Be-ziehung einer Familie zu ihrem Haus-tier ein. Der Abschuss von Hunden und Katzen wird in der Regel ver-heimlicht. In Österreich ist die Jäger-schaft nicht verpfl ichtet, erschosse-ne Haustiere zu melden. Legt man offi zielle Zahlen von Streckenstatis-tiken über erschossene Hunde und

Katzen im benachbarten Deutsch-land (am Beispiel Nordrhein-West-falen5) auf Österreich um, kann man davon ausgehen, dass jedes Jahr mindestens 30.000 (!) Haustiere von Jägern erschossen oder erschlagen werden oder in Fallen umkommen. Der eigentliche Skandal: Der Ge-setzgeber legitimiert den Abschuss von Haustieren.

JAHR FÜR JAHR 30.000 DURCH JÄGER GETÖTETE HAUSTIERE.

BEI CA. 30% ALLER TÖTUNGSDELIKTE IN ÖSTERREICH WAREN

SCHUSSWAFFEN INVOLVIERT.

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Die Auswirkungen von Alkoholge-nuss sind eindeutig: Bei 0,5 Pro-mille Alkohol im Blut besteht das doppelte Unfallrisiko wie im nüch-ternen Zustand, bei 0,8 Promille das fünffache. Die Risikobereit-schaft steigt um ca. 80%, Reak-tions- und Konzentrationsfehler treten zwei- bis dreimal häufiger auf als im nüchternen Zustand . Weitere Symptome sind: Verminderung der Sehleistung, Gleichgewichtsstö-

rungen und Selbstüberschätzung6. Dennoch fehlt es in Österreich an einem gesetzlich festgelegten Alko-holverbot bei der Jagdausübung. Stattdessen begnügen sich die Jagdverbände mit internen „Emp-fehlungen“. Diese empfohlenen Verhaltensregeln verbieten zwar Alkohol, haben allerdings - wie die Praxis zeigt - keine abschreckende Wirkung, denn: ein Verstoß dagegen bleibt ohne rechtliche Sanktion.

IMMER NOCH KEIN GESETZLICHES ALKOHOLVERBOT FÜR DIE JAGD.

5Vgl. Bericht des NRW Umweltministeriums 6Vgl. Untersuchungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit

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Bleivergiftung ist die häufigste To-desursache bei Seeadlern. Aas-fressende Greifvögel wie Adler oder Geier nehmen Blei mit der Nahrung auf. Blei, das Jäger tonnenweise im Wald zurücklassen. Bleihaltige Muni-tionsteile finden sich in angeschos-senem Wild oder Kadaverteilen, die oft nicht entsorgt werden. Laut Um-weltbundesamt verschießen Jäger und Sportschützen österreichweit 600 Tonnen Blei - im Jahr7 . Eine un-glaubliche Menge, die den Waldbo-den in Österreich kontaminiert und

jedes Jahr größer wird. Blei ist auch für Menschen hochgiftig. Die bei der Jagd verwendete Bleimunition kann im geschossenen Wild Bleipartikel hinterlassen, die kaum erkennbar sind. So gehört Wildfleisch zu den am höchsten mit Blei belasteten Le-bensmitteln. Das Bundesinstitut für Risikobewertung ist der Auffassung, dass Lebensmittel, die – wie mit Bleimunition erlegtes Wild – hohe Bleigehalte aufweisen können, nur in geringem Umfang verzehrt werden sollen8.

600 TONNEN BLEIMUNITION IM JAHR VERSEUCHEN UNSERE WÄLDER.

7Vgl. Bericht Umweltbundesamt „RUSCH Ressourcenpotenzial und Umweltbelastung der Schwermetalle Cadmium, Blei und Quecksilber in Österreich“ (2009)

8Vgl. Stellungnahme Nr. 040/2011 des Bundesamtes für Risikobewertung vom 3.12. 2010

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600 TONNEN BLEIMUNITION IM JAHR VERSEUCHEN UNSERE WÄLDER.

VOM TIERMORD ZUM MENSCHENMORD IST NUR EIN SCHRITT!

Leo Tolstoi

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England

6,200,25

Schweiz

45,73,84

Südafrika

12,79,41

Frankreich

31,23,00

Italien

11,91,28

Japan

0,600,06

Österreich

30,42,94

Deutschland

30,31,10

Amerika

88,810,2

durch Waff en verursachte Tötungen pro 100.000 Personen

Waff en pro 100 Personen

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ÖSTERREICH IM SPITZENFELD. BEIM TOD DURCH ERSCHIESSEN.

Eine brisante Studie der medizini-schen Universität New York zeigt nun einen klaren Zusammenhang zwischen der Waff endichte eines Landes und dem Tod durch Er-schießen auf. Bei der Todesrate durch Schusswaff en liegt Österreich in einem internationalen Vergleich von 27 Industrienationen an 6. Stel-le (USA an Position 1)9 . Bei ca. 30% aller Tötungsdelikte in Österreich waren Schusswaff en involviert. Bei der Anzahl von Schusswaff en pro Einwohner unter den 27 Nationen belegt Österreich Platz 8!

Trotz dieser erschreckenden Zah-len privilegiert der Gesetzgeber die Jägerschaft: Jagdkartenbesitzer - in Österreich immerhin die größte Gruppe unter den Waff enbesitzern, die auch eine Waff e mit sich füh-ren dürfen - müssen keine psycho-logische Verlässlichkeitsprüfung absolvieren. Alle anderen Österrei-cherInnen, die eine genehmigungs-pfl ichtige Waff e besitzen oder mit sich führen wollen, sind dazu sinnvollerweise verpfl ichtet.

England

6,200,25

Schweiz

45,73,84

Südafrika

12,79,41

Frankreich

31,23,00

Italien

11,91,28

Japan

0,600,06

Österreich

30,42,94

Deutschland

30,31,10

Amerika

88,810,2Die Anzahl von Schusswaff en in Ös-terreichs Haushalten ist unbekannt - man schätzt bis zu 2 Millionen. Was auff ällt: Bei Unfällen oder Ge-waltverbrechen im Zusammenhang mit Schusswaff en in Österreich sind überwiegend Jäger beteiligt. 8 Tote,

viele Schwerstverletzte und Morddrohungen allein im Beob-

achtungszeitraum September bis Dezember 2013 zeichnen ein düs-teres Bild der Jägerschaft.

9Vgl. American Journal of Public Health, Ausgabe 103, erschienen im November 2013.

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Österreich steht der Jagd als Frei-zeitsport sehr ablehnend gegenüber. 70% der ÖstereicherInnen fordern ein Verbot für den Abschuss von Hunden und Katzen. Bei jungen Menschen unter 30 Jahren spre-chen sich sogar 86% gegen das Abschießen von Hunden und Kat-zen aus. 64% der ÖsterreicherIn-nen lehnen die Jagd auf freilebende Tiere als Freizeitsport (Hobbyjagd)

überhaupt ab. Außerdem sind 63% der Meinung, dass es Grundeigen-tümern freistehen solle, die Jagd auf ihrem Grundstück zuzulassen oder eben nicht10. Insofern ist es höchste Zeit, dass auch die jeweiligen Lan-desgesetzgeber in den einzelnen Bundesländern endlich auf die Bot-schaft der ÖsterreicherInnen reagie-ren und die antiquierten Jagdgeset-ze reparieren.

DIE BEVÖLKERUNG IN ÖSTERREICH LEHNT DIE JAGD AB.

10Vgl. Der Österreichische Tierschutzverein und die Initiative zur Abschaffung der Jagd (Österreich) gaben im Dezember 2007 beim Österreichischen Gallup-Institut, Dr. Karmasin GmbH eine Umfrage zum Thema Jagd in Auftrag. Details unter www.abschaffung-der-jagd.at/umfrage-hobbyjagd.htm.

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RECHT UND JAGD

In Österreich ist die Jagd nach den Bestimmungen der öster-reichischen Bundesverfassung „Landessache“. Das bedeutet, dass die Jagd in die ausschließli-che Kompetenz der Länder in Ge-setzgebung und Vollziehung fällt. Daher ist die Jagd in neun Lan-des-Jagdgesetzen samt dazuge-hörenden Verordnungen geregelt. Grundsätzlich sind Tiere in Öster-

reich durch das Tierschutzgesetz geschützt. Dieses Gesetz verbie-tet etwa, einem Tier ungerecht-fertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen. Auch ist es verboten, Tiere ohne vernünftigen Grund zu töten. Allerdings gilt das Tierschutzgesetz nicht für die Ausübung der Jagd. Das bedeu-tet, dass Wildtiere nicht durch das Tierschutzgesetz geschützt sind.

NEUN LANDES-JAGDGESETZE

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Für Wildtiere gilt demnach ein an-derer Maßstab – alle Landesjagdge-setze tragen den Grundsatz der sog. „Weidgerechtigkeit“ in sich. Das be-deutet, dass bei der Jagd allgemein anerkannte Regeln eingehalten wer-den müssen, die sich aus Kenntnis-sen zur Wildbiologie und Jagdkunde ergeben1. Auch wenn die Weidge-rechtigkeit zum Teil Aspekte des Tierschutzes, der Ethik, der Hege oder des Nachhaltigkeitsprinzips berücksichtigt, kann dieser Maßstab

dem Tierschutzgedanken bei Wei-tem nicht gerecht werden. Die Pra-xis (z.B. legale Fallen- oder Treibjagd; angeschossene Tiere, die schwer verletzt durch den Wald irren) zeigt, dass auch eine „weidgerechte“ Jagd den Tieren unverstellbare Qualen und Schmerzen bereitet kann. Mit anderen Worten: Tierquälereien (im Sinne der Definition des Tierschutz-gesetzes) im Rahmen der Jagdaus-übung sind hinzunehmen, solange die Jagd „weidgerecht“ ist.

DIE WEIDGERECHTIGKEIT

Jagd ist in Strukturen eingebun-den, die demokratische Regeln konterkarieren. Jäger sind oftmals Leiter der Jagdbehörden, entschei-den in eigener Sache über Ausle-gung, Anwendung und Sanktionen jagdlicher Vorgänge. Diese jagd-freundlichen Strukturen decken personell den gesamten gesell-schaftlichen Bereich – vom Hand-werker bis zum Minister – ab. Ein

Netzwerk, das den Beteiligten Vor-teile und Abhängigkeiten garantiert. Aufgrund dessen herrscht in den Wäldern weitgehend Rechtsfreiheit. Von behördlicher Seite gibt es viel zu wenige Kontrollen, Jagdschutz ist zurückdelegiert an die Jäger mit der Folge, dass sich innerhalb des Staates ein autonomes, selbstver-waltendes Interessensystem etab-liert hat2.

JAGD ALS AUTONOMES INTERESSENSSYSTEM

1Vgl. Pegl: Weidgerechtigkeit vs. Effizienz bei der Schwarzwildbejagung. Österr. Jägertagung 2012, 65-72. 2Vgl. Grundthesen zur Jagd, pro iure animalis.

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DIE JAGD IST EINES DER SICHERSTEN MITTEL, DAS GEFÜHL DER MENSCHEN FÜR IHRE MITGESCHÖPFE ABZUTÖTEN.François Voltaire, frz. Schriftsteller und Philosoph (1694 - 1778)

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Das Jagdrecht ist in Österreich eng mit dem Eigentum an Grund und Bo-den verbunden. Es gibt Eigenjagd-gebiete (ein zusammenhängender Grundbesitz mit bestimmter Min-destgröße) oder Genossenschafts-jagdgebiete (das sind Grundflächen, die nicht zu Eigenjagden gehören). Jede Gemeinde bildet somit aus allen Grundflächen, die nicht zu Eigenjagden gehören, ein „Genossenschaftsjagdgebiet“ in dieser Gemeinde3. Diese Genos-senschaftsjagdgebiete müssen zwingend verpachtet werden. Grundstücke, die zu Genossen-schaftsjagdgebieten gehören, unterlagen bisher der generellen Jagdpflicht (die Jagd musste auf dem Grundstück geduldet werden).Mittlerweile gibt es dazu aber ein richtungsweisendes Urteil des Eu-

ropäischen Gerichtshofes für Men-schenrechte (EGMR): Die Einbin-dung in eine Jagdgenossenschaft für einen Grundeigentümer in Bay-ern, der der Jagd aus ethischen Gründen ablehnend gegenüber-steht, stellt eine unverhältnismäßige Belastung seines Eigentums dar4. Im Anschluss daran trug der Baye-rische Verwaltungsgerichtshof der Auffassung des EGMR Rechnung und entschied, dass auf dem Grund-stück dieses Jagdgegners ab dem 1.4.2013 nicht mehr gejagt werden dürfe5. Die Auffassung des EGMR, wonach die Zwangsmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften gegen die europäische Menschenrechts-konvention verstößt, ist in Zukunft auch von österreichischen Ge-richten in österreichisches Recht umzusetzen.

ZWANGSMITGLIEDSCHAFT IN JAGDGENOSSENSCHAFTEN?

3Vgl. Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände. 4Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) vom 26. Juni 2012, Nr. 9300/07, Entscheidung „Herrmann“.

5Beschluss des Bayrischen Verwaltungsgerichtshofs vom 30.1. 2013, 19 AE 12.2123

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JAGD IST NUR EINE UMSCHREIBUNG FÜR BE-SONDERS FEIGEN MORD AM CHANCENLOSEN MITGESCHÖPF. DIE JAGD IST EINE NEBENFORM MENSCHLICHER GEISTESKRANKHEIT.François Voltaire, frz. Schriftsteller und Philosoph (1694 - 1778)

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In jüngerer Vergangenheit wird die Jagd immer mehr zum Sicherheitsproblem. Fakt ist: Bei Unfällen oder Gewaltverbrechen im Zu-sammenhang mit Schuss-waffen in Österreich sind überwiegend Jäger verant-wortlich. Da Jagdunfälle und Gewaltverbrechen, an denen Jäger beteiligt waren, regel-mäßig Tote fordern, fühlen sich viele ÖsterreicherIn-nen zurecht von den Jägern massiv in ihrer Sicherheit bedroht.

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GEFAHR FÜR MENSCH UND TIER

ZIELSCHEIBE MENSCH

Die Gründe, die zu Jagdunfällen, Ge-waltverbrechen oder gefährlichen Drohungen durch Jäger führen, sind vielfältig:

Alkohol

Dass Jagd und Alkohol häufig zusam-mengehören, ist ein offenes Geheim-nis. Die Folge: Jagdunfälle und die Ge-fahr, sich selbst und andere Personen schwer zu verletzen, steigen enorm an. Tiere werden nicht "sauber" getroffen und müssen unnötig leiden. Skanda-lös: in den Jagdgesetzen der Länder findet sich nirgendwo ein gesetzlich verankertes Alkoholverbot bei der Jagdausübung. Bei den Jagdverbän-den existieren lediglich „interne Emp-fehlungen“, die ein Jagen im alkoholi-sierten Zustand verbieten. Diese sind jedoch zahnlos: Ein Verstoß dagegen bleibt ohne rechtliche Sanktion, weil diese Regeln keine gültigen Rechtsnor-men sind. Insofern ist es manchen Jä-gern mangels abschreckender Wirkung auch nicht zu verübeln, weiterhin an lieb gewonnenen Gewohnheiten festhalten zu wollen. Kaum vorzustellen, wenn die »

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Promille-Grenze für Autofahrer nur eine interne Verhaltensregel der Au-tofahrerclubs und nicht gesetzlich geregelt wäre. Die oft reflexartige Rechtfertigung der Jagdvertreter, es gäbe ohnehin Aufseher und Jagdlei-ter als Kontrollinstanz, ist genauso wenig sinnvoll, wie wenn Alko-Kon-trollen bei Autofahrern nicht mehr in den Verantwortungsbereich der Polizei, sondern in den der Wirte fie-len. Gerade weil die Jägerschaft von ihren internen Empfehlungen - und somit auch vom dort geregelten Al-koholverbot - überzeugt ist, bleibt die Frage offen, warum sie die Ein-führung einer Null-Promille-Grenze bei der Jagd so standhaft verwei-gert. Erst ein gesetzlich verankertes Alkoholverbot kann Unfälle ver-meiden, weil Fehltritte schon vor einem möglichen Unfall staatlich sanktioniert werden können (ähnlich wie im Straßenverkehr).

Fehlende Verlässlichkeit

Das österreichische Waffengesetz verlangt für den Besitz oder das Füh-ren von genehmigungspflichtigen Waffen eine behördliche Bewilligung. Für die Ausstellung einer Waffenbe-sitzkarte oder eines Waffenpasses (der auch zum Führen dieser Waf-fen berechtigt) spielt vor allem die sog. „Verlässlichkeit“ des Antrag-

stellers eine zentrale Rolle. Erstma-lige Antragsteller müssen mittels eines psychologischen Gutachtens nachweisen, dass sie (etwa bei Stress) nicht dazu neigen, mit Waffen unvorsichtig umzugehen oder diese leichtfertig zu verwenden. Inhaber eines waffenrechtlichen Dokuments werden außerdem alle 5 Jahre von der Behörde auf ihre Verlässlich-keit überprüft. Das gilt nicht für die Jägerschaft: Jäger erlangen den Waffenpass für genehmigungs-pflichtige Waffen (z.B. Faustfeuer-waffen oder Halbautomaten) auch ohne Nachweis über ihre psycho-logische Eignung. Frei erwerbbare Waffen - das sind solche, für die bloß eine Meldepflicht besteht (z.B. bei Doppelflinten oder Repetierbüch-sen) - dürfen Jagdkartenbesitzer überhaupt ohne Waffenpass (und ohne Nachweis über die psychologi-sche Eignung) mit sich führen. Jäger ohne Waffenpass werden auch nicht alle 5 Jahre von der Behörde auf ihre Verlässlichkeit überprüft. Im Zustand der „Jagdhitze“ oder des „Jagdfiebers“ handeln Jäger allzu oft bar jeder Vernunft und schie-ßen, bevor das Ziel genau identifi-ziert („angesprochen“) wurde. Die vielen Jagdunfälle und Gewaltver-brechen haben gezeigt, dass gera-de für Jäger eine psychologische Verlässlichkeitsprüfung dringend

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notwendig ist – und zwar für alle Waffenkategorien. Die Jagdprü-fung alleine kann kein psychologi-sches Gutachten ersetzen. Wie-derkehrende Überprüfungen der Verlässlichkeit könnten außerdem das Sicherheitsrisiko weiter verringern.

Fehlende körperliche Eignung

Jagdausübungsberechtigte müs-sen zuverlässig sein. Die Zuver-lässigkeit erfordert, dass Jagd-ausübungsberechtigte psychisch und auch physisch in der Lage sein müssen, mit Waffen sachge-

mäß umzugehen. Immer wieder werden Personen verletzt oder gar getötet, weil sie für Wild gehalten und angeschossen wurden. Dazu kommt, dass ein Großteil der Jägerschaft älteren Semesters ist. Die Sehstärke lässt naturgemäß mit höherem Alter nach, was das Risiko für tragische Verwechslungen erhöht. Tiere werden außerdem ungenau getroffen und veren-den qualvoll. Nur mit verpflichten den Sehtests sowie regelmäßigen Schießleistungsnachweisen kann das Risiko von Jagdunfällen mini-miert und den Tieren unnötiges Tier-leid erspart werden.

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Laut Statistik Austria1 stieg die Gesamtzahl der Abschüsse von Wild-tieren im Jagdjahr 2012/13 im Vergleich zum Wert der vorangegan-genen Saison um 8% auf knapp 890.000. Die Anzahl der von Jägern erschossenen Haustiere findet sich in dieser Statistik nicht wieder: Es besteht keine Pflicht, den Abschuss von Hunden oder Katzen zu mel-den. Der Abschuss von Haustieren wird nicht selten verheimlicht. Die Folge: Haustierbesitzer sind wochenlang über den Verbleib ihres Fa-milienmitgliedes im Ungewissen. Die oftmals vermeintliche Rechtfer-tigung durch die Jägerschaft: Das Haustier wildert.

ZIELSCHEIBE HAUSTIER

30.000 getötete Haustiere.

Die Anzahl der hierzulande abge-schossenen Haustiere lässt sich trotz Fehlens einer Meldepflicht in Österreich mit einem Blick über die Grenze gut abschätzen. In ei-nigen deutschen Bundesländern wurde in der Vergangenheit eine Streckenstatistik über erschosse-ne Hunde und Katzen geführt. So kamen etwa in Nordrheinwestfa-len (NRW) im Jagdjahr 2008/09 laut Streckenliste über 17.000 Katzen und 176 Hunde durch Jäger-hand zu Tode2. Rechnet man die-se (offiziellen) Zahlen auf Öster-reich um (die Alpenrepublik ist 2,5 mal größer und hat um 60% mehr Jagdkartenbesitzer im Vergleich zu NRW), dann kann man davon aus-

gehen, dass heimische Jäger jedes Jahr mindestens 30.000 (!) Haustie-re töten. Auch wenn sich die Jagd-gesetze der einzelnen Bundesländer unterscheiden, ist der Abschuss von Hunden und Katzen in Öster-reich unter bestimmten Vorausset-zungen legal. So sind etwa im nie-derösterreichischen Jagdgesetz Jagdschutzorgane sogar verpflich-tet(!), wildernde Hunde zu erschie-ßen. Hunde außerhalb ihrer Rufweite, die sich der Einwirkung ihres Halters entzogen haben und im Jagdge-biet umherstreunen, dürfen getötet werden. Auch Katzen, die in einer Entfernung von mehr als 300m von Wohngebäuden umherstreifen, dür-fen getötet werden.

1Vgl. Statistik Austria, Jagdsaison 2012/13. 2Vgl. Bericht des NRW Umweltministerium.

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Paradox: Die Tötung von Haustie-ren ist in den Jagdgesetzen unter den Begriffen „Jagdschutz“ oder „Wildtierschutz“ aufgeführt. Die Jä-gerschaft argumentiert etwa den Abschuss von Hunden damit, dass diese den Jagdertrag schmälern und das Wild „grausam“ töten wür-den. Tatsächlich geht es aber nicht um Wild- oder Tierschutz, sondern ausschließlich um den Schutz der Jagd(beute). Das Wild, das die Jä-gerschaft durch Fütterung im Jagd-revier halten will, soll nicht durch freilaufende Hunde gestört und aus dem Revier vertrieben werden.

Man schützt also etwas, um es im Anschluss selbst erlegen zu kön-nen – eine pervertierte Auffassung von Tier- und Naturschutz. Der Ab-schuss von Haustieren greift in das Eigentumsrecht von Haustierbesit-zern und auch massiv in die emoti-onale Beziehung von Familien zu ih-ren Tieren ein. Die Jagdgesetze sind längst nicht mehr zeitgemäß. Der Haustierabschuss wird auch von der Bevölkerung strikt abgelehnt: laut einer Umfrage sprachen sich rund 86% der österreichischen Bevölke-rung unter 30 Jahren für ein Haus-tier-Abschussverbot aus3.

3Umfrage des Österreichischen Tierschutzvereins und der Initiative zur Abschaffung der Jagd Österreich durch das Österreichische Gallup-Institut, Dr. Karmasin GmbH.

Zweifelhaftes Motiv: Schutz der Jagdbeute.

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Was tun im Ernstfall?

Die deutsche „Initiative für jagdgefährdete Haustiere“ erstellte eine 7-Punkte-Checkliste für Haustierhalter, deren Haustier durch Jäger verletzt oder getötet wurde4.

Stelle markieren, an der verletztes oder getötetes Tier gefunden wurde. Wenn bekannt: Markierung der Stellen, an der sich Jäger und Tierhalter zum Zeitpunkt der Schussabgabe befanden. Zeugen hinzuziehen. Fotos und/oder Videoaufnahmen (evtl. zusätzlich Lageplan-Skizze) anfertigen.

Verletztes oder getötetes Tier unverzüglich zwecks Behandlung bzw. Röntgenaufnahme zum Tierarzt bringen. Gutachten anfordern.

Strafanzeige bei der Polizei oder direkt bei der Staatsanwaltschaft erstatten. Hinweis: Die Polizei muss eine Anzeige aufnehmen, dies kann nicht abgelehnt werden.

Anzeigen immer schriftlich (Kopie anfertigen)! Vernehmungsprotokoll der Polizei genau durchlesen. Möglichst vorher, aber spätestens ab diesem Zeitpunkt, bei den Mitarbeitern des Österreichischen Tierschutzvereins Rat und Unterstützung einholen. Rechtsanwalt einschalten - nur ein Rechtsanwalt erhält Akteneinsicht. Achtung: Rechtsanwälte mit Interessenschwerpunkt "Jagdrecht" sind in der Regel selbst Jäger, daher nicht empfehlenswert!

Den Tathergang der zuständigen Jagdbehörde melden. Dieses Schreiben in Kopie an den zuständigen Landesjagdverband und an den Österreichischen Tierschutzverein unter [email protected] senden.

Wichtig: Beweismittel (Originale) niemals aus der Hand geben - auch nicht an die Polizei!

Das verletzte oder tote Tier gehört dem Haustierhalter und muss diesem auf Verlangen vom Jäger ausgehändigt werden!

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4Vgl. Initiative für jagdgefährdete Haustiere.

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ZIELSCHEIBE WILDTIER

In Österreich fallen Jahr für Jahr knapp 890.000 Wildtiere Jägern zum Opfer – erschossen, erschlagen oder in Fallen umgekommen. Das sind 2.435 Wildtiere pro Tag. Alle 35 Sekunden stirbt ein Wildtier durch Jägerhand.

Die fatale Situation: Wildtiere sind nicht durch das Tierschutzgesetz geschützt. Das im Tierschutzgesetz festgelegte Verbot der Tierquälerei muss so dem unbestimmten Begriff der „Weidgerechtigkeit“ der Jagdge-setze weichen. Es reicht, wenn die Jagd „weidgerecht“ ist. Auch wenn die Weidgerechtigkeit z.T. Aspekte des Tierschutzes, der Ethik, der Hege oder des Nachhaltigkeitsprinzips be-rücksichtigt, kann dieser Begriff dem Tierschutzgedanken nicht gerecht werden. Das zeigt sich regelmäßig in der Realität: Tiere werden oft nur an-geschossen oder nicht ordnungs-gemäß getroffen. Die Suche nach dem verletzten Tier – sofern diese überhaupt erfolgt – dauert zum Teil Stunden oder Tage. Angeschos-sene Tiere irren auf der Flucht vor dem Jäger mit gebrochenen Kno-chen und zerfetzten Körperteilen durch den Wald. Mit Schrot bejagte

Tierschutz vs. Weidgerechtigkeit

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Tiere werden in vielen Fällen nicht gleich tödlich getroff en und veren-den erst Tage danach qualvoll. Auch bei einer „weidgerecht“ ausgeüb-ten Fallenjagd bleibt der Tierschutz auf der Strecke: Totfangfallen sind immer noch erlaubt; oft sind die Tiere aber nicht sofort tot. Und bei den Lebendfangfallen, die an sich das Tier „unversehrt“ fangen sollen, zeigen Studien, dass die Tiere oftmals in Panik ge-raten, wenn sich die Falle schließt. Die Folge: schwer ver-letzt warten die Tiere dann auf ihren Tod. Auch bei der Treibjagd steht jagdliches Brauchtum im Vordergrund. Wenn Wildtiere von Treibern und Hunden den Jägern direkt vor den Lauf gescheucht werden, kann man nicht von „tier-schutzgerecht“ sprechen. Bei der sog. Baujagd muss z.B. ein Fuchs Todesängste ausstehen, bevor er entweder vom Hund selbst oder spätestens von den vor dem Bau wartenden Jägern erlegt wird.

Massive Probleme durch Jagd

Das von der Jägerschaft beanspruchte Recht auf Bestands-kontrolle jagdbarer Wildarten schaff t massive ökologische Probleme – auch wenn die Jägerschaft die Hege in den Vordergrund schiebt und regelmäßig die Notwendigkeit

der Wildschadensvermeidung betont. Die Regulation von frei lebenden Wildtierbeständen durch menschliche Jäger kann in der

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DIE JAGD IST ÜBERFLÜSSIG. WENN MAN SIE EINSTELLT, REGULIEREN SICH DIE BESTÄNDE VON ALLEIN.Ragnar Kinzelbach, Zoologe an der Universität Rostock (Süddeutsche Zeitung, 28.01.2009)

Praxis nicht funktionieren und ist nach Dr. Josef H. Reich-holf, Honorarprofessor für Na-turschutz und Ökologie an der

5Reichholf, Josef H.: Warum Jagd? Folgen des Jagens für Menschen, Tiere, Pfl anzen und Landschaften. In: TIERethik. Hg. vom Verein ALTEX Edition. Küsnacht ZH, 5. Jahrgang 2013/2, Heft 7, S 12.

TU München, auch nicht nötig5. Viel-mehr hat die intensive Bejagung von Wildtieren schwerwiegende Folgen auf das Gleichgewicht der Natur.

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Regulation des Wildbestandes, Vermeidung von Wildverbiss, Schutz des Wildes oder Hege – Argumente, welche die Interessen der Jä-gerschaft in der Öffentlichkeit rechtfertigen sollen. Eine genauere Betrachtung widerlegt jedoch die Annahme zur Gänze, dass die Natur ohne Jagd nicht mehr funktioniert. Die Jagd löst keine ökologischen Probleme, sondern schafft sie erst.

Grundsätzlich bestimmt die Umwelt, wie groß Wildbestände werden kön-nen. Prof. Josef H. Reichholf, em. Ho-norarprofessor für Naturschutz und Ökologie an der TU München, führt in diesem Zusammenhang aus, dass die Umwelt das Anwachsen der Be-stände in Schach hält. Zwar gibt es keine perfekte Selbstregulation und Bestände können mehr oder weniger stark schwanken. Dennoch sorgt die Natur dafür, dass der Wechsel zwi-schen kurzzeitig guter Nachwuchs-rate, ausgeprägtem Bestandsrück-gang und anschließender Erholung über die Jahre gesehen im Durch-schnitt der sog. „ökologischen Ka-pazität“ entspricht. Diese Kapazität beschreibt eine bestimmte Anzahl von Tieren innerhalb eines Lebens-

JAGD UND NATUR IM WIDERSPRUCH

MEHR WILD DURCH JAGD

raumes, die längerfristig überleben kann. Reichholf kommt zum Schluss, dass eine Regulation von frei leben-den Tierbeständen durch die Jagd weder funktioniert noch nötig ist1.

Die Jagd bewirkt etwa bei Rot- oder Damwild, dass die Bestände auf hohem Niveau gehalten werden. Werden Tierbestände durch Ab-schüsse auf etwa die Hälfte der o.g. Kapazitätsgrenze gesenkt, bleibt der Bestand bei höchster Geburtenra-te erhalten: die Natur bremst das Wachstum erst bei Annäherung an diese Grenze. Diese praktizierte Art der Hege, nämlich Winterfütterung in Kombination mit Bestandvermin-derung im Revier durch Abschuss, führt bei Rehen dazu, dass sich de-

1Reichholf, Josef H.: Warum Jagd? Folgen des Jagens für Menschen, Tiere, Pflanzen und Landschaften. In: TIERethik. Hg. vom Verein ALTEX Edition. Küsnacht ZH, 5. Jahrgang 2013/2, Heft 7, S 12 und 17 ff.

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ren hohes Bestandsniveau über die Jahre halten konnte2. Bei Wild-schweinen ist die Entwicklung noch im Gang: jedes Jahr werden mehr Wildschweine geschossen – und dennoch vermehrt sich das Schwar-zwild explosionsartig und sucht Mais- und Kartoffelfelder heim. Auch wenn es für größere Wildtiere noch nie so günstige Lebensbedingun-gen wie heute gegeben hat, ist es auch die Jagd, die dafür sorgt, dass sich Wildschweine weiter vermeh-ren: Eine französische Langzeitstu-die kam zum Ergebnis, dass eine starke Bejagung zu einer deutlich höheren Fortpflanzung führt und die

Fruchtbarkeit stimuliert3. Wild-schweine haben außerdem eine sehr empfindliche Sozialstruktur. Wird die „Rotte“ durch Abschuss der „Leitbache“ zersprengt, brechen die führungslosen Tiere in die Felder ein; alle Bachen werden mehrmals im Jahr fruchtbar und vermehren sich völlig unkontrolliert. Haben Wild-schweine intakte Familienverbände, regulieren sie ihren Bestand selber. Das übernatürlich hohes Nahrungs-anbot - verstärkter Maisanbau und legales oder illegales Zufüttern durch die Jägerschaft – trägt sein übriges dazu bei, dass sich die Tiere rasch vermehren.

2Derselbe ebenda, S 19 und 25. 3Servanty et alii, Journal of Animal Ecology, 2009

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Wild ist heute scheu. Reichholf ist der Ansicht, dass diese Scheu kein na-türlicher Bestandteil des Tierverhal-tens ist. Erst der Jahrhunderte anhal-tende Jagddruck habe die Wildtiere scheu gemacht – denn nur die Vor-sichtigsten konnten überleben. Weil man Rehe kaum sieht, sind auch die gemeldeten Wildbestandsdichten, auf die immerhin die Abschussplä-ne der Jagdbehörden aufbauen, oft nur grobe Schätzungen. Zutrauliche Wildtiere in indischen oder einigen

europäischen Nationalparks liefern heute den Beweis dafür, dass die Scheu dieser Tiere unnatürlich ist4. Sie fördert zudem den Verbiss im Wald. So sind etwa Rehe von Natur aus gar keine Waldbewohner. Unter natürlichen Bedingungen halten sie sich am liebsten auf Fluren und Wie-sen auf. Buchautor Thomas Winter stellt fest, dass das Rehwild durch die Bejagung tief in den schützen-den Wald hineingedrängt wird, wo es außer den Fütterungen durch die

JAGD FÖRDERT WILDVERBISS

DIE SCHEU FÖRDERT DEN VERBISS IM WALD. SO SIND ETWA REHE VON NATUR AUS GAR KEINE WALDBEWOHNER.

4Reichholf, Josef H.: Warum Jagd? Folgen des Jagens für Menschen, Tiere, Pfl anzen und Landschaften. In: TIERethik. Hg. vom Verein ALTEX Edition. Küsnacht ZH, 5. Jahrgang 2013/2, Heft 7, S. 15 und 19.

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Jägerschaft kaum andere Nahrung findet als die Triebe von Bäumen5. Nach Reichholf führte dies gemein-sam mit den intensiv gehegten und daher unnatürlich hohen Beständen zur heutigen Verbiss-Schadenssitu-ation6. Hege und Wildverbiss gehen so Hand in Hand – gesteuert durch die Jägerschaft. Die starke Bejagung steigert das Fluchtverhalten der Tie-re, die so noch mehr Nahrung be-nötigen. Flucht verbraucht vier Mal mehr Energie im Vergleich zu Stehen oder Äsen. Gäbe es den Störfak-tor Mensch nicht, würde sich das Wildtier trotz hoher Bestanddichten artgerecht ernähren, ohne forstlich oder ökologisch Probleme zu schaf-fen7. Bei Vollschonung würde sich

das Verhaltensmuster der vorher be-jagten Wildtiere rasch ändern. Dieser sog. „Nationalparkeffekt“ ist schon seit langem bekannt und weltweit bewie-sen. Nach Reichholf kommen Wald und Wild auch ohne Regulierung seitens des Menschen aus. So hat im Schwei-zerischen Nationalpark etwa das Schalenwild auch nach 100 Jah-ren ohne Bejagung den Wald nicht „kurz und klein“ gefressen8. Da die Jagdleidenschaft kein Auftrag der Gesellschaft sein kön-ne und auch die Bestandsregulation allenfalls eine Forderung von Land- und Forstwirtschaft sei, hängt für Reichholf die Rechtfertigung der Jagd vor allem an der Minderung der Wildschäden9.

5Winter, Thomas: Jagd – Naturschutz oder Blutsport?.Passau 2003. S. 73. 6Vgl. Reichholf, Josef H.: Feld und Flur. München 1990. S. 63 ff 7Vgl. Kurt, in Thomas Winter: Jagd – Naturschutz oder Blutsport?. Erscheinungsort 2003, Seite 74.

8Reichholf, Josef H.: Warum Jagd? Folgen des Jagens für Menschen, Tiere, Pflanzen und Landschaften. In: TIERethik. Hg. vom Verein ALTEX Edition. Küsnacht ZH, 5. Jahrgang 2013/2, Heft 7, S 31. 9Derselbe ebenda, S. 28.

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Unter natürlichen Bedingungen re-gulieren Krankheiten, Winterhärte und Nahrungsmangel die Wildbe-stände. Das Reh zehrt im Winter von seinen Reserven - sein Nah-rungsbedarf ist drastisch reduziert. Fütterungen durch die Jägerschaft und die Bestandsverminderung im Herbst entschärfen allerdings diesen winterlichen Engpass. Die Folge: Die heutige Hegepraxis führt zur Vermehrung des Wil-des10. Nicht wenige halten eine Winterfütterung durch die Jägerschaft überhaupt für überflüssig11. Jedenfalls hat die Fütterung des Wildes im Win-ter nicht nur den Zweck, den

Wildtieren in extremen Notzei-ten zu helfen. Der Jägerschaft geht es vielmehr darum, jagdlich interessantes Wild in bestimm-ten Teilen des Reviers zu konzen-trieren, um es leichter bejagbar zu machen. Normalerweise sorgen Beutegreifer wie Wolf oder Luchs dafür, dass sich ihre Beute(tiere) stärker vertei-len und nicht nur an wenigen Stellen konzentrieren. Doch die Jägerschaft hat die Beutegreifer ausgeschaltet. Diese sog. „Ver-teilungsdynamik“ ist für das Re-vierjagdsystem kontraproduktiv - das Wild soll ja durch Fütterung in seinem Revier gehalten werden12.

FOLGEN DER VERMEINTLICHEN „HEGE“

DASS DIE JÄGER DEN WALD GESUND HALTEN IST EIN SCHMÄH. WIR HABEN IN ÖSTERREICH CA. 120.000 JÄGER, DIE SCHIESSEN DOCH NICHT UNENTWEGT AUF KRANKE TIERE. JAGD IST EINE LUSTHANDLUNG.Prof. Antal Festetics, Zoologe, Wildbiologe und Verhaltensforscher

10Vgl. Reichholf, Josef H.: Warum Jagd? Folgen des Jagens für Menschen, Tiere, Pflanzen und Landschaften. In: TIERethik. Hg. vom Verein ALTEX Edition. Küsnacht ZH, 5. Jahrgang 2013/2, Heft 7, S. 25. 11Vgl. Dr. Karl-Heinz Loske: Von der Jagd und den Jägern. Erscheinungsort 2006, S. 82

12Reichholf, Josef H.: Warum Jagd? Folgen des Jagens für Menschen, Tiere, Pflanzen und Landschaften. In: TIERethik. Hg. vom Verein ALTEX Edition. Küsnacht ZH, 5. Jahrgang 2013/2, Heft 7, S 30.

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Die Vielfalt der Pflanzen wurde durch den Wildverbiss drastisch reduziertMit der Zunahme der Wildbestände wurden immer mehr der leichter verdaulichen Pflanzenarten (etwa Hasenlattich, Weidenröschen, Türkenbund, Frauenfarn, Schneeball oder Wildkirschen) so stark verbissen, dass sie aus vielen Teilen des Waldes fast ganz verschwanden.

Elf Jahre späterDer Unterschied ist noch deutlicher geworden: Außerhalb des Zaunes wachsen fast nur Gras und Klebriger Salbei, innerhalb sind unterschiedliche Laubbäume (etwa Schneeball, Vogelbeeren, Kirschen) und auch Tannen aufgewachsen13. 13Bildmaterial aus dem Buch "Tatort Wald" siehe Literatur.

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FORDERUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN TIERSCHUTZVEREINS

Vor allem ein Schuss auf ein Haustier zeigt schonungslos das eigentliche Motiv für die Jagd auf – nämlich die pure Lust am Töten. Das Argument der Jägerschaft, damit Wildtiere zu „schützen“, ist heuchlerisch: denn beim "Schutz von Tieren" geht es vor allem darum, Tiere vor dem Menschen zu schützen - und nicht Tiere vor Tieren zur Wahrung von eigenen, menschli-chen Interessen. Wer Familienmitglieder tötet, dem fehlt es schlicht an Mit-gefühl, Sozialkompetenz und Verantwortungsbewusstsein.

Was für Autofahrer gilt, sollte selbstverständlich in verschärfter Form für Jä-ger gelten – immerhin sind Schusswaffen im Spiel. Dennoch wird das The-ma Alkohol in den Jagdgesetzen nicht erwähnt. Ein Alkoholverbot gehört dringend gesetzlich festgeschrieben. Alkohol + Waffen = tödliche Gefahr für Mensch und Tier!

VERBOT DER TÖTUNG VON HAUSTIEREN

GESETZLICHES ALKOHOLVERBOT BEI DER JAGD

PSYCHOLOGISCHE VERLÄSSLICHKEITSPRÜFUNG FÜR JÄGER

Es sollte selbstverständlich sein, dass jeder Waffenträger verlässlich ist – also psychisch und physisch geeignet ist, eine Waffe zu führen. Das sieht der Gesetzgeber nach wie vor zu „locker“. Eine verpflichtende psycholo-gische Verlässlichkeitsprüfung für angehende Jäger ist nicht vorgesehen, aber längst überfällig – und zwar für alle Waffenkategorien. Selbstverständ-lich müssten alle Waffenbesitzer außerdem in regelmäßigen Zeitabständen auf ihre Verlässlichkeit überprüft werden.

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FORDERUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN TIERSCHUTZVEREINS

VERBOT VON BLEISCHROT

Eine Vergiftung der Umwelt durch Bleischrot der Jägerschaft kann nicht län-ger hingenommen werden. Laut Umweltbundesamt1 verschießen Jäger und Sportschützen in Österreich 600 Tonnen Blei - im Jahr. Das giftige Schwer-metall tötet nicht nur Tiere, sondern gelangt auch in die Nährstoffkreisläufe und kontaminiert Boden, Wasser und Getreide.

VERBOT DER FALLENJAGD

Eine Jagd, die den neuen ökologischen Erkenntnissen und den Anforderun-gen des Tierschutzes Rechnung tragen will, muss auf nicht-selektive Fallen und Jagdmethoden verzichten. Ob Totfangfallen oder Lebendfallen: Tiere müssen leiden, und das oft Stunden oder Tage. Ganzjährige Schonzeiten für Vögel, Hasen und kleine Beutegreifer. Die Bestände dieser Tierarten neh-men nicht überhand – es besteht kein Regulierungsbedarf. Sie verursachen auch keine Wildschäden.

VERBOT VON TREIB- UND BAUJAGDEN

Treibjagd ist eine besonders grausame Form der Jagd. Viele Tiere geraten in Panik und werden in Todesangst versetzt. Oftmals verursachen unkon- trolliert abgegebene Schüsse bei angeschossenen Tieren unnötige Qualen. Bei dieser Gesellschaftsjagd werden auch regelmäßig Menschen verletzt oder gar getötet. Nicht minder tierquälerisch ist die Baujagd. Ein Fuchs muss Todesängste ausstehen, bevor er entweder vom Hund selbst oder spätes-tens von den vor dem Bau wartenden Jägern erlegt wird.

JAGDVERBOT IN NATURSCHUTZ

Jäger müssen aus Gebieten, die dem Schutz von Tieren und der Natur die-nen, herausgehalten werden. Die Annahme, dass die Natur ohne Jagd nicht mehr funktioniert, ist falsch. Der Genuss der Natur steht uns allen zu und darf insbesondere in Schutzgebieten nicht durch die Jagd gestört werden.

1Vgl. Bericht Umweltbundesamt „RUSCH Ressourcenpotenzial und Umweltbelastung der Schwermetalle Cadmium, Blei und Quecksilber in Österreich“ (2009)

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ENDE DER ZWANGSBEJAGUNG

Die Auffassung des EGMR, wonach die Zwangsmitgliedschaft in Jagdge-nossenschaften gegen die europäische Menschenrechtskonvention ver-stößt, ist in Zukunft auch von österreichischen Gerichten in österreichisches Recht umsetzen.

VERBOT VON KIRRUNGEN UND ANLEGEN VON FUTTERPLÄTZEN

Das sog. Kirren ist eine jagdliche Maßnahme zur gezielten Anlockung von Wild, um es zu erlegen. Fütterungen haben nicht nur den Zweck, Wildtieren über die Notzeit zu helfen. Es geht vielmehr darum, jagdlich interessantes Wild örtlich zu konzentrieren, etwa um es leichter bejagen zu können (An-lockfütterung, Kirrung). Diese Hegepraxis führt zu einer unnatürlichen Ver-mehrung des Wildes mit der Folge, dass die Jägerschaft mehr Tiere schie-ßen kann.

VERBOT DER JAGD AUF EIGENS DAFÜR GEZÜCHTETE TIERE

Tiere, wie etwa den Jagdfasan, nur zu züchten, um sie bejagen zu können, ist eine pervertierte Auffassung von Tier- und Naturschutz. Vor der Jagd wer-den die Vögel in großer Zahl freigelassen, damit sie den Jägern als bunte Zielscheiben dienen. Die Förderung von Wildtierbeständen nur zum Zweck der Jagd ist abzulehnen – wie die Jagd auf diese Tiere an sich.

VERBOT DER HOBBYJAGD

In letzter Konsequenz sollte aufgrund der zusammengetragenen Fakten und Erkenntnisse die Jagd an sich verboten werden. Es geht auch ohne Jagd: dies beweisen etwa der Nationalpark Gran Paradiso in Italien (seit über 80 Jahren jagdfrei), der Schweizer Kanton Genf (seit 34 Jahren jagdfrei) und die Niederlande, wo die Jagd weitgehend verboten ist. Zumindest aber muss die Jagdausübung speziell ausgebildeten Berufsjägern vorbehalten werden. Costa Rica hat 2012 die Sportjagd abgeschafft.

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„Vom Widersinn der Jagd“ Carlo Consiglio, Zweitausendeins Verlag

„Was Jäger verschweigen - Schattenseiten eines umstrittenen Hobbys“ F. Werner, Edition Gegensicht

„Tatort Wald - Georg Meister und sein Kampf für unsere Wälder“ Claus-Peter Lieckfeld, Verlag Westend

„Von der Jagd und den Jägern“ Karl-Heinz Loske, Edition Octopus

„Jagen, Sex und Tiere essen - Die Lust am Archaischen“ Florian Asche, Ver-lag Neumann-Neudamm

„Die Leidenschaft des Jägers“ - Paul Parin Europäische Verlagsanstalt/Sabi-ne Groenewold Verlage

„Jagd - Naturschutz oder Blutsport" - Winter, Thomas: Verlag Winter Tho-mas 2003

„Feld und Flur" - Reichholf, Josef H.: Mosaik-Verlag1990

„Brunos Jagdfieber“ - Bruno Haberzettl: Verlag Ueberreuter

„Schwarzbuch der Jagd. Der Grünrock – Herr in Wald und Flur?“ Jakob Kurz, Erschienen bei Books on Demand

„Ein Forstunternehmer – Jäger, du bist hier unerwünscht“ Verlag Against Hunting

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DIE ARBEIT DES ÖSTERREICHISCHEN TIERSCHUTZVEREINS

Der Österreichische Tierschutz-verein ist eine gemeinnützige, un-parteiische und überkonfessionel-le Tierschutzorganisation, die sich österreichweit für die Belange der Tiere einsetzt. Sein Aufgabenge-biet umfasst nicht nur die Rettung und Unterbringung von Tieren in Not auf seinen „Franz von Assisi-Höfen“, der Verein strebt mit seiner aufklä-renden Tierschutzarbeit einen Be-wusstseinswandel im Umgang mit allen Tieren - ob Haustier, Zootier oder Nutztier - an. Der Österreichi-sche Tierschutzverein nimmt kei-ne Subventionen von öffentlicher Hand, um seine Anliegen gegenüber

Ämtern und Behörden unbeeinflusst vertreten zu können. Er finanziert seine gesamte Arbeit ausschließ-lich durch Spenden und sonstige Zuwendungen von Tierfreunden.Schon seit Jahrzehnten beschrei-tet der Österreichische Tierschutz-verein neue Wege im Tierschutz und stellt sein Konzept des leben-digen Wohlfühlens auf den „Franz von Assisi-Höfen“ dem Konzept des bloßen Verwahrens in kleinen Zwingern gegenüber und bietet so allen großen und kleinen, kranken oder nicht mehr gewollten Tieren ein artgerechtes und liebevolles Zuhause.

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IMPRESSUM: Medieninhaber und Hersteller: Österreichischer Tierschutzverein, Berlagasse 36, 1210 Wien, ZVR-Zahl 996910299. Verlags- und Herstellungsort: 1210 Wien. Herstellung und Vertrieb: Anima Phoenix GmbH, Berlag. 36, 1210 Wien, FN 351941k; Redaktion: Mag. Christian Hölzl, Janina Koster, Bakk. phil. Gestaltung: Full Service Agentur Dreirad; Fotos: Österreichischer Tierschutzverein, Shutterstock, Fotolia, Depositphotos, Bruno Haberzet-tel, Georg Meister. Druck: Online Printers © Alle Rechte sind vorbehalten. Trotz sorgfältiger Recherche kann keine Verantwortung für die Vollständigkeit oder die Richtigkeit übernommen werden. Sämtliche Angaben in dieser Jagdbroschüre erfolgen ohne Gewähr. Eine Haftung des Österreichischen Tierschutzvereins ist ausgeschlossen.

Ein "Franz von Assisi-Hof" des Österreichischen Tierschutzvereins

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ZENTRALE:Berlagasse 36, 1210 Wien, Tel. 01/897 33 46

BÜRO SALZBURG:Peter Singer Gasse 8, 5020 Salzburg, Tel. 0662/84 32 55

E-Mail: [email protected]

„Je hilfloser ein Lebewesen ist, desto größer ist sein Anspruch auf

menschlichen Schutz“ Mahatma Gandhi