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Jahresbericht 2018 Baugenossenschaft mehr als wohnen

Jahresbericht 2018 Baugenossenschaft mehr als wohnen · 2019. 6. 4. · Jahresbericht 2018 Baugenossenschaft mehr als wohnen . 3 Liebe Leserinnen und Leser 2007 wurde mehr als wohnen

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  • Jahresbericht 2018Baugenossenschaftmehr als wohnen

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    Liebe Leserinnen und Leser

    2007 wurde mehr als wohnen gegründet, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des gemeinnützigen Wohnungsbaus in der Stadt Zürich. Mit der Gründung war die Vision eines nachhaltigen Leuchtturmprojekts in Zürich-Leutschenbach verbunden, zusammen mit dem Auftrag, zu forschen, Neues auszuprobieren und die Erkenntnisse an die Branche weiterzugeben. Diese Vorhaben wurden und werden in die Praxis um-gesetzt. Das beweisen nicht nur die vielen Preise und Auszeichnungen, oder das anhaltend grosse Interesse am Hunziker Areal, schweizweit wie international. Auch das hohe Engagement und die Zufriedenheit unserer Bewohnenden auf dem Hunziker Areal zeugen davon.

    Die Genossenschaft hiesse jedoch nicht «mehr als wohnen», würde sie sich nun zurücklehnen und sich mit dem Erreichten zufrieden geben. Wie alle Genossenschaften will auch mehr als woh-nen das Angebot an genossenschaftlichem und zahlbarem Wohnraum erhöhen. Ausserdem will mehr als wohnen die Möglichkeit haben, weiterzuforschen. Darum fasste mehr als wohnen 2018 das strategische Ziel, zu wachsen. Es war ein Glücksfall, dass sich im selben Jahr in Winterthur mit dem Hobelwerk die Chance auf ein neues grosses Projekt ergab. Im November sprach sich dann die ausserordentliche Generalversammlung mit einem deutlichen Ja dafür aus. Das Hobel-werk bietet vielfältige Chancen: Was wir auf dem Hunziker Areal gelernt haben, kann nun auch in Winterthur umgesetzt und weiterentwickelt werden. Mit einem weiteren Projekt können aber auch neue Fragestellungen angegangen werden. Uns beschäftigen dabei besonders die Fragen der Kli-ma-Architektur, und wie gemeinschaftliches Wohnen sowie einfaches und kostengünstiges Bau-en aussehen können. Wir sind überzeugt davon, dass darin die grossen Herausforderungen der Zukunft liegen.

    Ebenso wichtig ist natürlich die Weiterentwicklung des Bestehenden, in der Genossenschaft und auf dem Hunziker Areal, zum Beispiel wenn es um Inklusion, Jugendräume und die Entwicklung des Aussenraums geht, aber natürlich auch im Bereich der Partizipation. Mitwirkung in einer Ge-nossenschaft soll nicht eine Frage der Privilegien sein. Mit dem Hobelwerk entwickelt sich mehr als wohnen nun zu einer Genossenschaft mit mehreren Standorten. Unser Anspruch ist es, an al-len Standorten die gleiche Wohn- und Lebensqualität mit einem hohen Mass an Partizipation zu ermöglichen und die Genossenschaft – zum Nutzen für alle – stetig weiterzuentwickeln.

    Als lebendige Genossenschaft besteht mehr als wohnen nur dank dem Engagement aller, die sich dafür einsetzen und an dieser teilhaben. So geht mein Dank an alle aktiven Bewohnenden und hier Arbeitenden, an die Allmendkommission, die Kunstkommission, an die Vorstandskolleg/innen, die Genossenschafter/innen und alle anderen, die uns unterstützen.

    Herzlichen Dank!

    Peter Schmid, Präsident

    Editorial

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    Für mehr als wohnen als Innovations- und Lernplattform des gemeinnützigen Wohnungsbaus ist Forschung einer der Arbeitsschwerpunkte. Mit Bezug des Hunziker Areals 2015 übernahm And-reas Hofer die Leitung des Bereichs Forschung und Innovation. Nicht nur hat er mehr als wohnen mitgegründet, sondern als Leiter Bau auch den Entwicklungsprozess mitverantwortet. Ende 2018 wurde er dann nach Stuttgart berufen, als neuer Intendant der Internationalen Bauausstellung IBA 2027, wo er ähnlich wie zuvor in Zürich mit einem Team «soziale, kulturelle, ökonomische und ökologische Innovationen für den städ-tebaulichen und landschaftsplanerischen Wandel» (Website IBA 2027) anstossen wird. mehr als wohnen dankt Andreas Hofer für sein prägendes Engagement und wünscht ihm in Stuttgart alles Gute – Zü-rich und seine Genossenschaften bleiben ihm und seiner visionären Arbeit verbun-den. Die Stelle wird 2019 weiter entwickelt und neu besetzt.

    Im Folgenden stellen wir einen Teil der For-schungsaktivitäten dar, die 2018 auf dem Hunziker Areal stattfanden.

    2000-Watt-LeuchtturmarealDas Hunziker Areal wurde 2015 bis 2017 vom Bundesamt für Energie (BFE) als Leuchtturmprojekt unterstützt und beforscht – über das Projekt hatten wir bereits im letzten Geschäftsbericht infor-miert. Weitere Partner/innen von mehr als wohnen waren dabei eGain Switzerland, Lemon Consult GmbH und das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich. Untersucht wurde der Gesamtenergiever-brauch des Areals. Ein weiterer Schwerpunkt lag im Vergleich der verschiedenen Lüftungssysteme bezüglich Energieeffizienz, Luftqualität und Komfort. Der Schlussbericht wurde im Mai 2018 ver-öffentlicht. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.

    Als Zielwert für den Gesamtenergieverbrauch legte mehr als wohnen 30kwh/m2 fest. Arealweit wird dieser Wert mühelos erreicht. Der durchschnittliche Verbrauch für Warmwasser liegt bei 16 kWh/m2 pro Jahr und damit rund 20% unter den Planungswerten. Auf dem Hunziker Areal sind vier Gebäude mit Komfortlüftung und neun Gebäude mit Abluftanlagen ausgerüstet. 85% der Bewohner/innen zeigten sich bei einer Umfrage zufrieden mit der Raumluftqualität. Eine überra-schende Erkenntnis betrifft die vier Häuser mit Komfortlüftung. Dort liegt der Heizwärmeverbrauch deutlich über den Planungswerten. Zudem weisen die vier Gebäude mit einer Komfortlüftung einen relativ hohen Stromverbrauch für die Lüftung auf. Dafür gibt es bei den Häusern mit den Abluftanlagen Abstriche hinsichtlich des Komforts. Diese schneiden bezüglich des Energiever-brauchs sehr gut ab, allerdings gaben knapp 40% der befragten Bewohner/innen an, immer oder häufig Zugluft in der Wohnung wahrzunehmen. Die Anforderungen an Wohnkomfort und das Ziel, wenig Energie zu verbrauchen, scheinen nicht einfach auszubalancieren zu sein.

    Forschung und Innovation

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    Auch der Stromverbrauch ist für die Optimierung des Gesamtenergieverbrauchs entscheidend. Durchschnittlich verbraucht das Areal 19.7 kWh/m2 – der Schweizer Durchschnitt liegt bei 27.0 kWh/m2. Ein Viertel des gesamten Strombedarfs wird von der arealeigenen Photovoltaikanlage produziert. Die Genossenschaft mehr als wohnen befindet sich damit nach Aussagen der Studien-autor/innen insgesamt auf dem Zielpfad der 2000-Watt-Gesellschaft und zeigt, dass es in punkto Energieverbrauch und Alltagsmobilität heute schon möglich ist, die Ziele der 2000-Watt-Gesell-schaft zu erreichen.

    Lebendige ErdgeschosseVon 2016 bis 2017 untersuchten die Regionalplanung Zürich und Umgebung (RZU), die Stadtent-wicklung Zürich und mehr als wohnen anhand von Fallbeispielen, wie Erdgeschosse ihre Vermitt-lungsfunktion zur Belebung städtischer Räume wahrnehmen können. Erdgeschosse seien gemäss der Autor/innen «Stadt auf Augenhöhe» und bestimmend dafür, wie «lebendig» Quartiere sei-en. Damit deren Gestaltung gelingt, sei es wichtig, Erdgeschossnutzungen als eigenständige Pla-nungsaufgabe an der Schnittstelle verschiedener Akteur/innen zu behandeln. Gerade in Zeiten hoher Standortkonkurrenz und des Online-Handels sei es wichtig, multiperspektivisch zu arbeiten und Erdgeschossnutzungen von der Gestaltung der Rahmenbedingungen bis hin zu deren Betrieb als interdisziplinäre Aufgabe zu betrachten.

    10 Jahre gesammelte Erfahrungen – jetzt auch auf Englisch und FranzösischZum zehnjährigen Jubiläum 2017 veröffentlichte mehr als wohnen eine Zusammenschau der wichtigsten Lessons Learned. Das grosse Interesse daran veranlasste die Geschäftsstelle dazu, die Broschüre auch ins Englische und ins Französische zu übersetzen. Beide gibt es sowohl on-line wie auch gedruckt. Die deutschsprachige Version wurde kurz vor Redaktionsschluss nachge-druckt und liegt nun in einer (unveränderten) zweiten Auflage vor.

    Feldforschung zur Förderung von suffizientem Umgang mit Ressourcen2017 startete das Projekt der ETH Zürich zu suffizientem Leben, in Zusammenarbeit mit der ZHAW, der Mercator-Stiftung und mehr als wohnen. 2018 wurden zusammen mit Bewohner/innen verschie-dene Interventionen entwickelt und durchgeführt. So startete im Herbst zum Beispiel erfolgreich die Quartiergruppe Speichär ihr Nahrungsmitteldepot, das an die Foodcoop Comedor angeschlossen ist. Über den Web-Dienst Margr.it (neu «Triff») wurden Gastgeber/innen mit Gästen zum Essen zusam-mengebracht. Das geplante Fleisch-Abo kam 2018 jedoch nicht zum Abheben. Mehrere Masterstu-dierende forschten auf dem Hunziker Areal zum Thema Suffizienz, und es fand auch eine Umfrage zum Thema Gemeinschaftliche Aktivitäten an der ordentlichen Generalversammlung statt, deren Er-gebnisse Ende 2018 publiziert wurden. Das Projekt wurde zudem bis ins Jahr 2019 verlängert.

    Studie zur Wohn- und Lebensqualität auf dem Hunziker Areal2015-2018 wurde zusammen mit der Age-Stiftung und der ImmoQ GmbH eine umfangreiche Erhe-bung durchgeführt, um bei Bewohnenden und Gewerbetreibenden des Hunziker Areals zu über-prüfen, wie die mehr als wohnen Ziele in Bezug auf Gemeinschaft, Quartierleben, Wohnen und Arbeiten in der gelebten Realität wahrgenommen werden. Geplant war ein Abschluss der Studie im selben Jahr, wegen Verzögerungen werden die Ergebnisse jedoch erst im Laufe des Jahres 2019 publiziert.

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    Cluster-Wohnungen für eine resiliente Stadtentwicklung2018 begann eine Untersuchung der Technischen Hochschule Berlin (HTW) zusammen mit der Fachhochschule Potsdam (FHP) zum Thema Cluster-Wohnungen. Darin geht es um die Erfor-schung neuer Wohnformen im Kontext des demographischen Wandels, des Wohnungsmangels in Städten sowie eines veränderten Wohnverhaltens. Als Grundlage werden etwa 25 Projekte in Deutschland und der Schweiz ausgewertet. Fünf Wohnprojekte, darunter auch das Hunziker Areal, werden zudem einer umfassenden quantitativ-qualitativen Fallstudienanalyse unterzogen. Die Er-gebnisse werden im Verlauf des Jahres 2019 erwartet.

    Bachelor-Modul Vegetationssysteme an der ZHAWIm Herbstsemester 2018 bot das Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen der ZHAW ein Mo-dul zu Vegetationssystemen an. Anhand von Fallbeispielen erarbeiteten Studierende Szenarien für mehr Grün und Artenvielfalt auf dem Hunziker Areal. Im Fokus stand die wissenschaftliche Ausein-andersetzung. Einzelne Impulse der Arbeiten werden in der praktischen Entwicklung der Aussen-räume im Hunziker Areal sicher eine Rolle spielen. Welche, das wird geprüft.

    Sozialintegrativer GemeinschaftsgartenIn einem Forschungsprojekt mit der ZHAW wird die kollektive Bewirtschaftung von zwei Gemein-schaftsgartenflächen auf dem Hunziker Areal begleitet und untersucht. Mit fachlicher Unter-stützung durch Doris Tausendpfund wurde eine gemeinschaftliche Struktur in beiden Gärten aufgebaut, die sich unter dem Motto «vom ich zum wir zum alle» zusammenfassen lässt. Ein Gar-ten entwickelte sich mehr zum Allmendgarten – hier wachsen viele Beeren und Kräuter, die allen Bewohner/innen zur Verfügung stehen. Im zweiten Garten sind neben einem kollektiven Bereich mit Sitzplatz und Feuerschale kleine Einzelparzellen entstanden. Wer eine solche Parzelle pach-tet, darf diese nach eigenen Vorstellungen bepflanzen, verpflichtet sich jedoch auch zur Pfle-ge der gemeinschaftlichen Gartenflächen. Die Gärten sind wunderschön geworden! Danke allen Gärtner/innen! Die erste Phase des Projekts lief von 2015-2018, es wurde um zwei Jahre bis 2020 verlängert.

    InnovationsversammlungDer Auftrag von mehr als wohnen als Innovations- und Lernplattform ist es, Praxis-Erfahrungen systematisch zu erforschen und dieses Wissen weiterzugeben. Dazu blicken wir einmal im Jahr an unserer Innovationsversammlung auf das zurückliegende Forschungsjahr und stellen einem Fach-publikum und der interessierten Öffentlichkeit Ergebnisse daraus vor. Rund 60 Personen nahmen am 24. Oktober 2018 an der Versammlung teil. Auf dem Programm standen schwerpunktmässig der Schlussbericht des Bundesamtes für Energie (BFE) zum Hunziker Areal als 2000-Watt-Leucht-turmareal sowie ein Überblick über das zurückliegende Forschungsjahr. Der scheidende Leiter Forschung und Innovation, Andreas Hofer, hielt zudem eine inspirierende Rede, die auch schon auf sein neues Engagement als Intendant der Internationalen Bauausstellung IBA 2027 verwies.

    Weitere abgeschlossene Studien und laufende Forschungsprojekte entnehmen Sie der Website unter > Genossenschaft > Lern- und Innovationsplattform.

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    Eröffnung des neuen SpielplatzesDer neue Spielplatz an der Genossenschaftsstr. 16 wurde am 4. Mai feierlich eröffnet. Vorab war dieser gemeinsam mit Quartiergruppen entwickelt worden. Den Zuschlag für den Spielplatzbau erhielt damals das Winterthurer Atelier Schelb. Zusammen mit der Quartiergruppe U9 organisier-te die Geschäftsstelle zur Eröffnung ein kleines Fest mit Popcorn-/Sirup-Bar, feiner Glace von der Quartiergruppe iisziit, Getränken und Grillgut. Bereits in der Planung fiel der Entscheid für einen modularen Bau: So kommen 2019 noch weitere Spiel- und Kletterelemente auf den Spielplatz. In einer Befragung des Hunziker Areals zu den Aussenräumen 2018 wurde deutlich, dass der neue Spielplatz ein grosser Gewinn für das Areal ist.

    Bewohner/innen- und GewerbeversammlungAm 31. Mai fand eine Bewohner/innen- und Gewerbever-sammlung statt. Der Vorstand erarbeitete 2017/2018 einen Strategieplan und dokumentierte in einem Konzept zu-sammen mit der Allmendkommission Organe und Prozes-se der Partizipationskultur von mehr als wohnen. An der Versammlung wurde beides vorgestellt und diskutiert. Die Rückmeldungen der Bewohner/innen gingen zurück an den Vorstand und die Geschäftsstelle, um im Konzept inte-griert zu werden.

    Partizipative Aussenraum-EntwicklungDer Aussenraum des Hunziker Areals wird in einem langfris-tigen Prozess mit den Bewohner/innen und der Geschäfts-stelle entwickelt. Am 29. September fand dazu ein ganztägiger Workshop statt. Basis des Workshops waren Ergebnisse der beiden Vorjahre sowie eine 2018 durchgeführte Online-Umfra-ge. Einer der thematischen Schwerpunkte war die Biodiversität, also Artenvielfalt. Am Vormittag fand zusammen mit Grün Stadt Zürich ein ökologischer Spaziergang auf dem Areal statt, in dem es darum ging, Räume für das gewünschte «mehr Grün» zu entdecken. Am Nachmittag bastel-ten Kinder dann mit Schreiner/innen Vogelhäuser, während die Erwachsenen an Thementischen Ideen sammelten für die Weiterentwicklung des Hunziker Areals. So beschäftigte sich ein Tisch mit der Gestaltung der Parkplatzbrache an der Genossenschaftsstr. 18. Ziel ist es, diesen Platz bis 2020 permanent zu gestalten, mit einem Projekt, das aus dem Quartier entsteht. Dazu soll eine Projektgruppe eingerichtet werden, mit Bewohner/innen und der Geschäftsstelle. Die ausführli-che Dokumentation des Tages findet sich auf der Website unter > Hunziker Areal > Aussenraum.

    Das Thema Biodiversität im Hunziker Areal haben auch Studierende der ZHAW am Institut für Um-welt und natürliche Ressourcen im Rahmen eines Bachelor-Moduls aufgegriffen. In Fallstudien haben sie Szenarien ausgearbeitet, wie die Bepflanzung im Hunziker Areal zu einer grösseren Ar-tenvielfalt beitragen könnte. Die Projektarbeiten wurden kurz nach dem Aussenraumworkshop den Bewohner/innen vorgestellt. Sie können für die Weiterentwicklung wertvolle Inputs liefern.

    Partizipation

    Aussenraum-Workshop Hunziker Areal, 29. September 2018

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    Quartiergruppen Auch 2018 wurde das Leben auf dem Hunziker Areal von unzähligen Aktivitäten der Quartiergrup-pen bereichert. Die Zahl registrierter Quartiergruppen (QG) ist 2018 auf 45 geklettert. Auch wenn es dazu gehört, dass sich QGs wieder auflösen oder mal eine Pause machen, ist zu beobachten, dass sich die Idee im Hunziker Areal etabliert hat. Das zeigt sich auch darin, dass zwei Kinder-QGs entstanden sind.

    Im Februar wurde der Treffpunkt in neuem Glanz eröffnet. Eine Gruppe hat 2017 ein neues Raum-konzept entwickelt und dafür bei der Allmendkommission ein Projektbudget von CHF 60’000.– beantragt. Die Gruppe hat keinen Aufwand gescheut und unter Einbezug der verschiedenen Nut-zer/innen eine wunderbare Raumästhetik geschaffen. Die Freude ist auf allen Seiten gross! Seit der Neueinrichtung finden noch mehr Aktivitäten im Treffpunkt statt und es wird auch sorgfältiger mit dem Raum umgegangen – ein klares Indiz, dass sich das Quartier mit der gemeinsam gestalte-ten Einrichtung diesen Raum richtig aneignen konnte. Auch die QG 60PlusMinus trifft sich regelmässig zum Stammtisch. Bei dieser Vernetzung geht es den älteren Bewohnenden zum einen um das gesellige Beisammensein, zum anderen aber setzen sie sich aktiv mit dem Älterwerden bei mehr als wohnen auseinander und bringen ihre spezifischen Bedürfnisse auch in die Genossenschaft ein.

    Die Gruppe Powerfrauen gehört zu den Highlights 2018. Dank ihnen fand im Sommer 2018 ein selbstorganisierter Velokurs von Frauen für Frauen statt. Die Teilnehmerinnen bewiesen grossen Mut, als sie zum ersten Mal in ihrem Leben auf einem Velosattel sassen. Bereits nach wenigen Fahrstunden konnten sie sich über grosse Fortschritte freuen.

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    HunzikerfestDas Hunzikerfest ist mittlerweile eine Tradition. Es zog auch 2018 viele Menschen nach Leut-schenbach. Das Fest bot zahlreiche Attraktionen: Fussballturnier, per Eisenbahn um den Dialog-weg 7 fahren, eine Kinderband, Schokokuss-Schleuder, Schminken und noch vieles mehr. Weitere Highlights waren das Harassenklettern und die Glocken-Piñata der Künstler Baltensperger + Sie-pert. Auch musikalisch kam niemand zu kurz, und an den Essensständen boten Bewohner/innen des Hunziker Areals Spezialitäten aus aller Welt an. Unser Dank gilt dem Organisationskomitee, welches in unzähligen Stunden freiwilligem Engagement dieses Fest nun bereits zum dritten Mal organisiert hat! Übrigens: 2019 findet das Fest im Anschluss an die GV am 22. Juni statt.

    Hunzikerfest

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    EntrümpelungstagAm 7. Oktober fand auf dem Hunziker Areal der zweite Entrümpelungstag statt. Dies nahmen engagierte Bewohner/innen und Quartiergruppen zum Anlass, einen tollen Event daraus zu ma-chen! So war der Treffpunkt im Cafébetrieb geöffnet und im Seminarraum gab es eine Kleiderbör-se. Auch die Werkstatt war geöffnet, um schöne Dinge mit kleinen Macken reparieren zu können, statt sie zu entsorgen. Von oben betrachtet muss das Hunziker Areal an diesem sonnigen Okto-bertag wie ein Wimmelbild gewirkt haben – bis am Montag die Müllabfuhr kam und das mitnahm, was wirklich niemand mehr wollte. Bemerkenswert, wie aus einem Logistik-Termin ein richtiges Herbst-Highlight wurde – ebenso wie die Menge an Dingen, die auf die Strasse gestellt wurde.

    Spitex auf dem Hunziker Areal

    Bewohner/innen gaben der Geschäftsstelle den Impuls, zu prüfen, ob und wie eine Zusammen-arbeit mit der Spitex auf dem Hunziker Areal möglich ist. 2018 wurde mit der Spitex ein Pilotprojekt aufgegleist, mit Start im Januar 2019. Am Dialogweg 2 findet seit dem 16. Januar jeweils mitt-wochs von 16.00 bis 19.00 Uhr eine Gesundheitssprechstunde statt. Die Beratung ist kostenlos. Das Projekt dauert bis Dezember 2019. Dann wird das Angebot evaluiert und entschieden, ob und wie es weitergeführt werden kann.

    Entrümpelungstag

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    PartizipationskonzeptNach rund drei Jahren Erfahrungen Betrieb wurde das Thema Partizipation als Konzept aufge-arbeitet. Wichtigste Frage war, wie Partizipationsprozesse in der Genossenschaft vereinheitlicht und verschriftlicht werden können, um diese den Mitgliedern zugänglich zu machen. Zuerst gab es eine Auslegeordnung der verschiedenen Erfahrungen, Wege und Prozesse. Daraus wurden dann Grundlagenpapiere erarbeitet. Dazu gab es Rückmeldungen aus verschiedenen Gremien – Allmendkommission, Vorstand, Bewohner/innenversammlung. Die Inhalte stehen. Für 2019 sollen diese Grundlagen für alle verständlich vermittelt werden.

    Arbeitsgruppe (AG) HunzikernetzDas Hunzikernetz ist die interne Web-Plattform des Hunziker Areals mit Veranstaltungskalender, Marktplatz und einer Übersicht der Quartiergruppen. Die AG Hunzikernetz hatte den Auftrag, eine Nachfolgelösung für das Hunzikernetz zu suchen. Sie setzte sich zusammen aus Bewohnenden und Mitarbeitenden der Geschäftsstelle. Verschiedene Produkte wurden analysiert und bewertet. Ende des Jahres wurden abschliessend zwei Produkte getestet. 2019 soll dann die Entscheidung gefällt werden, wie die Bewirtschaftung, aber auch Prozesse der Kommunikation und der Partizi-pation digital unterstützt werden können.

    Arbeitsgruppe (AG) VermietungDie AG Vermietung wurde Ende 2017 vom Vorstand eingesetzt. In der AG sitzen Bewohner/in-nen, sowie Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsstelle. Die AG tagte 2017 und 2018 meh-rere Male. An der Generalversammlung 2019 wird sie die Ergebnisse ihrer Tätigkeit vorstellen und Änderungen beantragen.

    Kinder-Workshop Vogelhausbau

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    Wenn 2018 etwas im Vordergrund stand, dann waren es Kultur und Kunst. Es gab etliche Kon-zerte, Lesungen, Performances und weitere künstlerische Interventionen auf dem Areal, initiiert von lokalen Kunst- und Kulturschaffenden. Am Rande des Hunziker Areals im Pavillon kam eine Gruppe ansässiger Künstler/innen zusammen und gründeten den Kunstraum Longtang, in dem seither in regelmässigen Wechsel Ausstellungen stattfinden. Dann beendete die 2010 ins Leben gerufene Kunstkommission ihre Arbeit mit einem Wettbewerb. Ein weiterer Abschied galt der message salon embassy Zürich Nord von Esther Eppstein, die sich im Sommer 2017 in der Ga-lerie installiert und diese in anderthalb Jahren mit fünf verschiedenen Artists in Residence be-setzt hatte. Der heisse Sommer war auch durchdrungen von dem Kunstfestival «Neuer Norden Zürich», das auf dem Hunziker Areal sehr präsent war, und zwar nicht nur mit dem Kunstprojekt von Baltensperger + Siepert, an deren Materialsammlung für die Glocke sich viele Bewohnende beteiligten.

    Und als der Social Urban Zone-Index Ende des Jahres gegen Null ging, trocknete der Trinkbrunnen des Ateliers für Sonderaufgaben aus – nun gibt es keinen gratis Kaffee oder Kakao mehr auf dem Areal – zumindest so lange nicht mehr, bis sich neue Kunstwirt/innen finden, die unübliche Hand-lungen dokumentieren und den jetzt schlafenden Brunnen warten.

    Das Wandgemälde: Monocielmehr als wohnen suchte im Frühjahr 2018 für das Hunziker Areal eine künstlerische Idee für ein Wandgemälde. Das Projekt Monociel von Kevin Benz und Enrico Pegolo, dem Kollektiv Junto, ge-wann den Wettbewerb. Monociel geht über das Gemalte hinaus; es öffnet mittels der dazugehö-rigen App digitale Räume unter dem Hashtag #hunzikerareal. Die App gibt es auf iTunes und im Playstore. Ausserdem ist zum Wettbewerb die Publikation «Das Wandgemälde» erschienen. Sie liegt gratis an der Réception auf.

    Neuer Norden ZürichÜber die Sommermonate wurde auf dem Hunziker Areal Aluminium für «Die Glocke» gesammelt, einem Projekt des Künstler-Duos Baltensperger + Siepert. Ende August wurde die Glocke dann gegossen, und seither ist sie fester Bestandteil des Quartiers, beim Grillplatz am Riedgrabenweg. Wie es im Katalog von Neuer Norden Zürich so schön heisst: «Durch ihr Verbleiben im Erdreich des Hunziker Areals wird der Klang der ’Leutschenbacher Glocke’ nicht zu hören sein, und doch klingt in ihr der vorausgegangene gemeinschaftliche Akt nach.»

    Adieu, message salon embassyFür die dritte Phase der Kunst und Bau-Aktivitäten auf dem Hunziker Areal gewann die Kunst-kommission die Schweizer Künstlerin und Kuratorin Esther Eppstein. Vorwiegend junge, inter-nationale Kunstschaffende wurden eingeladen, auf dem Hunziker Areal für jeweils drei Monate zu leben und zu arbeiten. Die Galerie am Dialogweg 6 wurde in dieser Zeit zur message salon embassy, zum Atelier und gelegentlich auch zum Veranstaltungsraum. 2018 waren folgende Künstler/innen auf dem Hunziker Areal: Rafał Pierzyński, divas (Polen), Daniela Palimariu, Sand-wich Gallery, Bukarest (Rumänien), Desislava Pancheva, Hip Hip Library, Sofia (Bulgarien) und Adnan Softić, Hamburg (Deutschland). mehr als wohnen dankt Esther Eppstein und allen Kunst-schaffenden für ihre prägende Präsenz.

    Kunst und Kultur

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    Abschluss Kunst und Bau auf dem Hunziker ArealFür mehr als wohnen war die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur von Gründung an ein we-sentliches Element der Quartierentwicklung. Deshalb nahm sie die Bedingung im Baurechtsver-trag mit der Stadt Zürich gerne an, ein Budget für Kunst und Bau zu reservieren. Schon im Jahre 2010 nahm eine Kunstkommission mit Vertreter/innen der Genossenschaft, der beteiligten Archi-tekturteams und externen Expert/innen die Arbeit auf. Die Kunst sollte dem prozesshaften Cha-rakter von mehr als wohnen gerecht werden und die verschiedenen Phasen von Planung, Bau und Aneignung begleiten. Die Kunstkommission beschränkte sich darauf, die Kurator/innen für die je-weiligen Phasen auszuwählen und den gesamten Prozess konzeptionell zu begleiten. Sie liess ih-nen dabei grösstmögliche künstlerische Freiheit.

    Um 2018 den formellen Kunst und Bau-Prozess abzuschliessen, beschloss die Kunstkommission, die restlichen Gelder für eine letzte Intervention freizugeben, ein Wandgemälde. Die Umsetzung am Haus Hagenholzstrasse 106 wurde als Wettbewerb ausgeschrieben, den eine Jury beurteilte, in der mit der Kunstkommission, dem Kunstausschuss und Bewohnenden des Areals folgende Personen vertreten waren: Christian Buck, Sabine Frei, Andreas Hofer, Anne Kaestle, Emil Klein, Philipp Meier, Rahel Sprecher, Charlotte Tschumi, Mirjam Varadinis, Andrea Wieland. Allen Beteiligten vielen Dank für diese Arbeit – immerhin gab es 109 Wettbewerbseingaben zu beurteilen! Mit dem Entscheid für das Projekt Monociel wählte die Jury dann einen interaktiven und entwicklungsfähigen Ansatz.

    Für ihr langjähriges Engagements dankt mehr als wohnen insbesondere der Kunstkommission, welche auf dem Areal wichtige Aufbauarbeit in punkto Kunst geleistet hat. Das Thema Kunst wird ab 2019 von der Allmendkommission und der Geschäftsstelle betreut.

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    Glockenguss

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    GeschäftsleitungDie Geschäftsleitung von mehr als wohnen ist für die Umsetzung der Strategie ver-antwortlich. Sie bestand 2018 aus Peter Schmid (Präsident), Andreas Hofer (Leiter Forschung und Innovation) sowie Andrea Wieland (Geschäftsführerin). In 15 ordent-lichen Sitzungen wurde unter anderem über die Weiterentwicklung der Genos-senschaft und über Forschungsprojekte gesprochen, aber es wurden auch Finanz-fragen behandelt. Für die Sitzungen mit dem Vorstand wurden ausserdem Entscheidungsgrundla-gen erarbeitet. Ende Jahr verliess Andreas Hofer die Geschäftsleitung. Im zweiten Halbjahr fand seine Übergabe an die verbleibende Geschäftsleitung und an Mitarbeitende statt.

    KommunikationIm März 2018 wurde der Bereich mit dem Neuzugang von Roseli Ferreira verstärkt. Neben dem Tagesgeschäft wie der Pflege und Wartung von Website und Hunzikernetz, dem Bearbeiten von Medien- und Forschungsanfragen aus In- und Ausland sowie Führungen verantwortete die Kom-munikation auch den Geschäftsbericht. 2018 wurden neun Rundschreiben an die Bewohner/innen des Hunziker Areals und drei Newsletter an die interessierte Öffentlichkeit versendet. Im Team-work wurde ausserdem die Jubiläumsbroschüre mit den wichtigsten Lessons Learned 2018 auch in einer französisch- und einer englischsprachigen Version veröffentlicht, sowie die Wettbewerbs-publikation zum neuen Wandgemälde.

    MobilitätIm Sommer 2018 wurde die Mobilitätsstation um zwei weitere E-Bikes erweitert. Mit total 8 Ve-los, 5 E-Bikes, 2 Lastenvelos und diversen Extras verfügt die Station über ein breites Angebot. Die Bedienung der Sharoo-App für den Renault ZOE hat sich im letzten Jahr verbessert und somit zu einer höheren Auslastung geführt. Jedoch waren bei den beiden Mobility-Autos die Fahrten et-was rückläufig. Im Grossen und Ganzen werden die drei zur Verfügung stehenden Autos jedoch rege genutzt.

    Anfang des Jahres konnten die im Jahr 2017 begonnenen Anpassungen in der Verkehrsführung des Hunziker Areals abgeschlossen werden. So ist seit dem Frühjahr das Areal nur noch in eine Richtung befahrbar. Zur Regulierung des Verkehrs wurden Poller eingebaut. Der Grossteil der 172 Parkplätze des Areals wurde in die Tiefgarage verlagert. Diese Massnahmen zur Verkehrsberuhi-gung haben sich bewährt.

    Unterhalt Der Unterhalt der Gebäude auf dem Hunziker Areal umfasst immer wieder Reparaturen, die auch von externen Dienstleistenden erbracht werden. Die Verträge mit diesen werden jährlich überprüft. Die Garantiedauer für ersichtliche Mängel an den Gebäuden beträgt zwei Jahre. Sie lief Ende 2017 aus. Für verdeckte Mängel gilt die Garantie bis zu fünf Jahren nach Bauende. 2018 tauchten hier und da noch kleine verdeckte Mängel auf, die behoben werden konnten.

    Betrieb

    Monociel-Vernissage

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    SiewerdtstrasseSeit dem Sommer gibt es eine Bürogemeinschaft im 3. Obergeschoss der Siewerdtstrasse 95. Bis Ende des Jahres konnte rund die Hälfte der Fläche vermietet werden. Durch die verschiedenen kleinen und grösseren Unternehmen ist eine interessante und inspirierende Gemeinschaft ent-standen, die für alle Beteiligten eine Bereicherung darstellt.

    Die Entwicklung einer Sanierungs- und Unterhaltsstrategie für die Siewerdtstrasse startete im Herbst 2018. Nach einer gründlichen Bestandsaufnahme wurde das Architekturbüro raumfalter damit beauftragt, eine Planung zu erstellen. Sie soll auch die Basis für den partizipativen Prozess zur Weiterentwicklung des Gebäudes und dessen Nutzung darstellen. 2019 wird über die weitere Entwicklung der Siewerdtstrasse informiert.

    VermietungIm Hunziker Areal wurden im Verlauf des Jahres insgesamt 31 Wohnungsmietverträge gekündigt. 23 Parteien zogen hauptsächlich aus beruflichen Gründen (z.B. Arbeitsweg) weg, acht weitere Parteien zogen innerhalb des Areals um. Insgesamt 17 der frei werdenden Wohnungen wurden durch interne Umzüge wieder belegt. Für die restlichen Wohnungen konnten überall engagierte neue Genossenschafter/innen gefunden werden.

    GewerbeAnfang Jahr eröffnete die Praxis Flora für Kinder und Jugendliche am Dialogweg 2 ihre Türen. mehr als wohnen freut sich sehr darüber, dass die Kinderärztin Melanie Baumgardt die Räumlichkeiten für eine Gemeinschaftspraxis mietet und mit der Kinderarztpraxis eine wichtige Dienstleistung in das Quartier gebracht hat. Im Pavillon installierte sich Mitte des Jahres der Verein Longtang. Seit-her ist der Pavillon ein Ort für Kunstschaffende und -interessierte. Der Raum ist werktags von 10 – 14 Uhr offen. Nach der Kündigung der KETS Kosmetikschule wegen ihres wachsenden Raum-bedarfs übernahm Danso Personal Training die Räumlichkeiten an der Hagenholzstrasse 106. Sie bieten sportbegeisterten Personen verschiedene Formen begleiteten Trainings an.

    Gästehaus und RéceptionDer Umsatz des genossenschaftseigenen Gästehauses auf dem Hunziker Areal konnte im Jahr 2018 leicht gesteigert werden. Es freut uns, dass 15% der Buchungen von Bewohnenden und ihren Gästen stammen. Auch die vier Allmendräume, welche über die Réception gebucht werden, wurden rege genutzt, ob für Anlässe von Quartiergruppen, für Privatpartys oder für Veranstaltun-gen von Externen. Rund 90% der Nutzung ging von Bewohnenden und Quartiergruppen aus. Beliebt sind vor allem die Räume mit Küche für private Anlässe. Daran zeigt sich beispielhaft der Mehrwert, den die gemeinschaftliche Infrastruktur den Bewohnenden bietet.

    FührungenDas Hunziker Areal lockt nach wie vor viele Interessierte an. Rund 2’500 Personen aus dem In- und Ausland wurden 2018 von uns durch das Hunziker Areal geführt, unter anderem aus Australien, Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Dänemark, England, Italien, den Niederlanden, Schweden und Slowenien, darunter Forscher/innen, Stadtverwaltungen, Projektentwickler/innen, Architekturbüros, verschiedene Fachstellen, Studierende und Schüler/innen, Medien und natürlich Kolleginnen und Kollegen von Genossenschaften. Immer wieder gewährten Bewohnende auch Zugang zu ihren Woh-nungen für einen kurzen Besuch. So konnten 2018 über 20 Wohnungen gezeigt werden – vielen Dank!

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    GeneralversammlungIm Berichtsjahr gab es zwei Generalversammlungen. Die ordentliche Generalversammlung fand am 14. Juni 2018 statt. Auf den Traktanden stand unter anderem die Erneuerungswahl der All-mendkommission für 2019–2021. Die neu gewählte Allmendkommission übernimmt im Januar 2019 die Geschäfte.

    Die Generalversammlung genehmigte dann den Jahresbericht und die Jahresrechnung, entlaste-te den Vorstand und bewilligte wie im Vorjahr die Verzinsung des Anteilkapitals mit 1%. Es wurde zudem über zwei Statutenänderungen bezüglich des Anteilkapitals und der Revisionsstelle abge-stimmt; diese wurden einstimmig angenommen. Weitere Themen waren die Strategie 2020 sowie die Organisationsentwicklung, die mit dem Abgang Andreas Hofers gestartet wurde. Trotz WM-Auftakt und warmen Wetters fanden 163 Genossenschafter/innen und viele Gäste den Weg an die GV. Vielen Dank!

    Mit der neuen Strategie setzte sich mehr als wohnen das Ziel, innovativ und nachhaltig weiterzu-wachsen. Im Herbst bot sich in Oberwinterthur dann eine einmalige Chance dafür, auf dem Ge-lände eines ehemaligen Hobelwerks, dem Kälin Areal. Auf rund 15’000 m2 sah der Vorstand das Potential, nachhaltigen Wohnraum für über 400 Personen zu erstellen, ganz nach dem mehr als wohnen-Leitbild. Am Abend des 28. November 2018 sprachen sich die Genossenschafter/innen an der ausserordentlichen GV im Zürcher Schulhaus Leutschenbach mit einem deutlichen Ja für das neue Arealprojekt in Winterthur aus. Der Vorstand dankt ihnen für das Vertrauen!

    Das Hobelwerk wird ähnlich wie das Hunziker Areal in Echoräumen partizipativ entwickelt. Der Prozess startet 2019. Für zwei Gebäude ist zudem bereits im Verlauf von 2019 Baubeginn. Parallel dazu läuft die Entwicklung der Flächen, die später überbaut werden. Mehr Informationen zu dem Projekt finden sich auf www.hobelwerk-winterthur.ch.

    Organe und Gremien

    Ausserordentliche Generalversammlung 28.11.2019

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    VorstandDer Vorstand traf sich 2018 in acht Sitzungen und zwei Workshops, um sich mit strategischen und organisatorischen Themen auseinanderzusetzen. Neben den formellen Geschäften (Jahres-abschluss, Geschäftsbericht, Organisation der GV, etc.) wurden folgende Themen bearbeitet:

    Der Strategieprozess für die Jahre 2018-2020 konnte nach den Feedbacks der Bewohner/in-nenversammlung abgeschlossen und erste Massnahmen umgesetzt werden.

    Die Zusammenarbeit an der Schnittstelle mit der Allmendkommission wurde präzisiert. De-ren Pilotphase wurde gemeinsam ausgewertet. Der Vorstand dankt den Pionier/innen der All-mendkommission für ihre wichtige Gründungsarbeit!

    Das Thema Partizipation wurde intensiv diskutiert. Grundlage dafür war ein von der GL vorbe-reitetes Konzept, das 2018 provisorisch in Kraft gesetzt worden war. Es wird 2019 von Expert-innen und Experten aus dem Hunziker Areal kritisch reflektiert und soll als Grundlage für die gesamtgenossenschaftlichen Partizipationsprozesse dienen.

    Der Austritt von Andreas Hofer auf Ende 2018 löste einen Reflexionsprozess über die künftige Organisation der Geschäftsleitung und der Geschäftsstelle aus. Der Vorstand beschloss einen Organisationsentwicklungsprozess einzuleiten, der 2019 abgeschlossen werden soll.

    Der Vorstand beschäftigte sich mit Angeboten von Land und Liegenschaften. Diese scheiter-ten jedoch an den exorbitanten Preisvorstellungen der Verkäufer/innen.

    Dem Projekt Hobelwerk ging ein äusserst intensiver Prozess voraus, in dem das Landangebot in Winterthur geprüft und verhandelt sowie das Geschäft für die ausserordentliche GV vorberei-tet wurde. Nach dem Ja zum Projekt Hobelwerk wurde ein Steuerungsausschuss für die weitere Projektentwicklung gebildet. Den Steuerungsausschuss bilden Claudia Thiesen, Peter Schmid, Andrea Wieland sowie die 2019 ausgeschriebene Projektstelle «Vernetzung und Partizipation».

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  • 18

    Allmendkommission2018 war das letzte Amtsjahr der ersten Allmendkommission. Zum Jahresbeginn begannen die Vorbereitungen für die Neuwahlen an der GV mit Info- und Wahlveranstaltungen. Christian Buck, Rahel Sprecher und Marc Schaffer stellten sich nicht erneut zur Wahl. Für ihre Aufbauarbeit und ihr Engagement sei ihnen herzlich gedankt! Jens Schmidt und Eduard Fuchs (beide bisher) wur-den von der GV am 14. Juni bestätigt. Neu gewählt wurden Carmen Berchtold, Constanze Nandy und Nina Trüb Meier. Um eine Kontinuität zu gewährleisten, fand die offizielle Amtsübernahme am 1. Januar 2019 statt. Ab August 2018 besuchten die neuen Mitglieder die Sitzungen und wurden sukzessive eingeführt.

    Neben den 11 ordentlichen Sitzungen investierten die Mitglieder unzählige Stunden in Bespre-chungen mit Quartiergruppen, in gremienübergreifende Arbeitsgruppen und in die Konzeptarbeit. So wurde die Funktion der Allmendkommission in einer Arbeitsgruppe mit dem Vorstand und der Geschäftsstelle klarer umrissen. Mit einem Konzept zu Allmenden und Partizipationsprozessen konnten Zuständigkeiten und Vorgehen definiert werden.

    2018 engagierte sich die Allmendkommission besonders in der Kunstförderung. Ende 2017 er-hielt die Allmendkommission CHF 20’000 aus dem Budget «Kunst und Bau» zur Förderung von Kunstprojekten im Quartier. Dazu wurde ein Kunstausschuss eingesetzt, bestehend aus Christian Buck, Rahel Sprecher und Andreas Hofer. Gefördert wurden folgende Projekte: Werkplatz Geige, Hombis Kinderchor, Longtang und Stephan Wickis Arbeiten für den Dokumentarfilm «Neues vom Stadtrand». Mehrere neue Quartiergruppen entstanden im Bereich Lebensmittelversorgung. So gibt es seit 2018 das Projekt Speichär. Dessen Mitglieder können lagerbare Nahrungsmittel in einem Allmen-draum beziehen, ganz ohne Plastikverpackung und ohne Marge für den Zwischenhandel. Ein neu-es Projekt ist auch im Raum der Stille entstanden. Neu gibt es dort seit 2018 auch ein Mini-Gym. Die Allmendkommission vernetzte dazu die verschiedenen QG, die den Raum nutzen. So wurde eine gemeinsame Raumnutzung mit Meditation, Yoga, Aikido, Krafttraining und weiteren Aktivi-täten möglich.

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    Danke-Anlass Allmendkommission

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    Mit einem wunderschönen Fest für die Freiwilligen, ausgerichtet von Christoph Homberger von Hombis Salon, bedankte sich die Allmendkommission im September für die unzähligen Stunden an Engagement für eine lebendige Nachbarschaft im Hunziker Areal. Herzlichen Dank an alle!

    GeschäftsstelleDie Geschäftsstelle umfasste Ende 2018 990 Stellenprozente und 13 Personen. Sie ist zuständig für die gesamtgenossenschaftlichen Geschäfte wie die Buchhaltung, Hauswartung, Vermietung und Bewirtschaftung, Kommunikation und Partizipation, sowie für das Gästehaus und die Réception.

    Seit November 2014 hatte Anna Haller die Bereiche Partizipation und Kommunikation bei mehr als wohnen alleine verantwortet. Im März 2018 stiess Roseli Ferreira zum Team dazu und übernahm die Verantwortung für den Bereich Kommunikation. Zuvor war sie in der Gewerkschaft VPOD tä-tig, sowie fast neun Jahre für die digitale Kommunikation bei der Schweizer NGO Public Eye zu-ständig. Auch Abschiede gab es. Ende des Jahres verliessen zwei langjährige Mitarbeitende mehr als wohnen: Neben Andreas Hofer (Leiter Forschung und Innovation) ging auch Noëlle Chevalley, die in der Hauswartung und später in der Vermietung tätig war. Sie schloss ihr Facility Manage-ment-Studium an der ZHAW ab und nutzte diesen biographischen Meilenstein, um sich beruflich neu zu orientieren. Im Rahmen einer Personalentwicklung übernahm intern Kiru Nagalingam die entstandene Vakanz und ist nun sowohl an der Réception als auch in der Vermietung für mehr als wohnen tätig.

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    Immer unterwegs: Der Hauswart Marcel Ritter auf dem Hunziker Areal

  • 20

    Jahresrechnung 2018

    Das Jahr 2018 war finanziell durch das neue Projekt Hobelwerk auf dem Kälin Areal in Oberwin-terthur geprägt. Durch ein zusätzliches Darlehen und den Free Cash Flow konnte mehr als woh-nen die Vorkosten für das Projekt sowie die Anzahlung für das Land leisten. Alle Amortisationen sowie Abschreibungen konnten problemlos getätigt werden. Die Mietzinse sind 2018 gleich ge-blieben, da die Bauabrechnung für das Hunziker Areal noch nicht durch die entsprechenden Stel-len der öffentlichen Hand abgenommen wurde. Daher verbleiben die Mietzinse für das Hunziker Areal provisorisch.

    Bilanz Die Liquidität per Ende Jahr konnte gesenkt werden und wurde unter anderem für das Projekt Ho-belwerk aufgewendet. Aufgrund des Projekts hat sich auch das Anlagevermögen um CHF 10 Mio. erhöht.

    Alle Amortisationen konnten fristgerecht getätigt werden. Die letzten Rückstellungen aus dem Projekt Hunziker Areal bezüglich Kunst und Bau konnten aufgelöst werden.

    Von den CHF 15 Mio. Anteilscheinkapital sind noch rund CHF 175’000.– ausstehend, was eine leichte Verbesserung zum Vorjahr darstellt. Für das noch nicht einbezahlte Anteilscheinkapital bestehen Abzahlungsverträge. Auch die Einzahlungen in die Depositenkasse haben um rund CHF 300’000.– zugenommen. Weitere Informationen zu den Positionen der Bilanz entnehmen Sie bitte dem Anhang.

    Erfolgsrechnung Die Mietzinserträge erhöhten sich um rund CHF 276’000.–, vor allem durch die Einnahmen der Liegenschaft Siewerdtstrasse 95. Die Ertragsminderungen sind fast gleich geblieben, da die Um-setzung des Vermietungskonzepts für die Siewerdtstrasse 95 im Herbst 2018 startete. Die Liegen-schaft ist nach wie vor selbsttragend.

    Der Unterhalt für alle Liegenschaften konnte wieder gesenkt werden. Die Nebenkosten zu Lasten der Genossenschaft sind aber auch dieses Jahr gestiegen. Diese beinhalten die Kehrichtentsor-gung auf dem Hunziker Areal, die Abwassergebühren, die Liftservices und die Wartung der Lüf-tungen. Die jährliche Einlage in den Erneuerungsfonds hat sich mit der Siewerdtstrasse 95 erhöht, da wir im Vorjahr die Einlage pro rata tätigten.

    Die Betriebskosten und die Organkosten, welche die ausserordentliche Generalversammlung be-inhalten, haben sich aufgrund des zusätzlichen Aufwands für das Hobelwerk erhöht.

    Die betriebsfremden Aufwände und Erträge sind stabil geblieben mit der Ausnahme Forschung und Innovation. Dies ist auf auslaufende Projekte in diesem Bereich zurückzuführen. Der ausser-ordentliche Ertrag beinhaltet eine Rückzahlung nach Abschluss der Mehrwertsteuerrevision.

  • 21

    Solidaritätsfonds Da im Anhang der Jahresrechnung keine Details zur Verwendung der Mittel aus dem Solidaritäts-fonds aufgeführt werden, werden die Einnahmen und Ausgaben hier öffentlich dargestellt.

    Die Allmendkommission beantragt bei der GV jährlich ein Budget. Sie finanziert damit gemäss Re-glement Quartieraktivitäten, insbesondere die von Quartiergruppen. Auch der Vorstand kann Gel-der aus dem Solidaritätsfonds sprechen, um Aktivitäten ausserhalb des Quartiers zu unterstützen und Solidaritätsbeiträge an Institutionen, Partner/innen und Mitgliederbeiträge auslösen.

    EINNAHMEN CHFAnfangsbestand per 01.01.2018 63’003.09 Genossenschaftsbeiträge 2018 176’817.25 Beitrag von Kunstkommission 20’000.00 Korrektur Rechnungen 2017 5’486.15 Rückzahlungen Überschuss QGs (nicht genutzte Mittel) 1’869.22 TOTAL EINNAHMEN  267’175.71

    AUSGABEN ALLMENDKOMMISSIONQUARTIERGRUPPEN

      

    Kultur -26’657.20 Gemeinschaft -2’815.99 Kunst -18’847.65 Ökologie -4’000.00 Gesundheitsförderung -3’698.89 Ausstattung Allmend -4’712.57 Wertschätzung Freiwilligenarbeit -4’652.10 Kinder und Jugend -5’352.10 TOTAL DURCH ALLMENDKOMMISSION AUSGEGEBEN -70’736.50

    WEITERE AUSGABEN  Solidaritätsanteil Mitgliederbeiträge -7’770.00 Solidaritätsprojekte im Hunziker Areal -10’000.00 Solidaritätsprojekte Genossenschaften schweizweit -4’000.00 Quartierprojekte Zürich Nord -2’500.00 Anteil Lohn Quartierpartizipation -67’600.00 TOTAL WEITERE AUSGABEN -91’870.00

    SCHLUSSBESTAND PER 31.12.2018 104’569.21 

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    AKTIVENUMLAUFVERMÖGEN

    31.12.2018 31.12.2017

    Flüssige Mittel 2’433’995.54 3’232’341.43Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegenüber Genossenschaftern 92’044.59 122’667.66 Diverse Forderungen und Wertberichtigung -21’850.25 139’496.16Übrige kurzfristige Forderungen a) 74’228.70 43’095.10Aktive Rechnungsabgrenzungen 207’921.24 144’205.05 Heiz- und Nebenkosten 37’305.91 16’476.50TOTAL UMLAUFVERMÖGEN 2’823’645.73 3’698’281.90

    ANLAGEVERMÖGENFinanzanlagen b) 20’000.00 20’000.00EWZ-Wärmecontracting 2’160’000.00 2’160’000.00./. WB EWZ-Wärmecontracting -285’517.25 -211’034.49

    Sachanlagen Gebäude und Land Siewerdtstrasse 15’682’824.05 14’771’848.30 ./. WB Gebäude Siewerdstrasse 95 -324’605.23 -87’610.34 Gebäude auf Land im Baurecht c) Immobilien allgemein 183’561’281.01 183’561’281.01 ./. Heimfallfonds -2’921’725.26 -1’999’441.08 Ausbauten & Erweiterungen Ausbau Geschäftsstelle und Allmend 1’672’795.89 1’661’438.93 Ausbau Gewerbe 4’724’441.38 4’702’360.95 Ausbau Hunziker Areal 3’232’218.45 3’083’477.55 Erweiterungen Hunziker Areal 77’551.49 68’948.75 ./. WB Ausbauten & Erweiterungen -1’301’309.82 -866’330.31

    Fahrnisbauten Siewerdtstrasse 97b 876’839.40 876’839.40 ./. WB Fahrnisbauten -102’414.86 -35’073.60 Vorkosten Hobelwerk Winterthur d) 10’797’556.75 0.00

    Total Immobilien 215’975’453.25 205’737’739.56

    Übrige Sachanlagen Mobilien Geschäftsstelle 244’591.74 244’591.74 Mobilien Hunziker Areal 554’016.95 506’183.40 Mobilien Siewerdtstrasse 4’110.25 0.00 Mobilien Gästehaus 221’314.96 219’878.55 Mobilien Allmendräume 125’046.50 125’046.50 ./. WB Mobilien -518’245.13 -352’029.83

    Noch nicht einbezahltes Anteilscheinkapital 175’272.56 185’361.45TOTAL ANLAGEVERMÖGEN 218’676’043.83 208’635’736.88

    TOTAL AKTIVEN 221’499’689.56 212’334’018.78

    Bilanzin CHF

  • 23

    PASSIVENKURZFRISTIGES FREMDKAPITAL

    31.12.2018 31.12.2017

    Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 327’525.11 557’530.60Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (Amortisationen) e) 2’580’000.00 2’580’000.00Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten f) Solidaritätsfonds 104’569.21 63’003.09 Diverse kurzfristige Verbindlichkeiten 38’786.23 41’018.15 Noch nicht ausbezahltes Anteilscheinkapital 0.00 119’250.00Passive Rechnungsabgrenzungen Vorausbezahlte Mietzinse 459’670.87 417’164.50 Akontozahlungen Heiz- und Nebenkosten 14’700.00 15’100.00 Diverse Passive Rechnungsabgrenzungen 223’810.70 113’867.33TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 3’749’062.12 3’906’933.67

    LANGFRISTIGES FREMDKAPITALLangfristige verzinsliche Verbindlichkeiten g) Depositenkasse 2’353’335.19 2’074’473.24 Darlehen 34’360’000.00 25’140’000.00 Hypotheken /Anleihen 145’150’000.00 146’950’000.00Übrige langfristige Verbindlichkeiten h) 14’530’000.00 14’530’000.00Rückstellungen Erneuerungsfonds i) 6’122’020.00 4’348’124.00 Rückstellungen j) 9’900.00 200’549.91TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 202’525’255.19 193’243’147.15

    EIGENKAPITALAnteilscheinkapital 15’022’890.00 15’016’640.00Gesetzliche Gewinnreserve 16’073.32 8’446.87Gewinnvortrag / - Verlust 6’803.34 6’322.16Jahresergebnis 179’605.59 152’528.93TOTAL EIGENKAPITAL 15’225’372.25 15’183’937.96

    TOTAL PASSIVEN 221’499’689.56 212’334’018.78

  • 24

    31.12.2018 31.12.2017Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen Mietzinserträge 11’547’907.85 11’270’982.20 ./. Leerstände -322’709.50 -305’114.35 ./. Mietzinsverluste -32’499.70 -49’900.00 ./. Indirekte Subventionen -468’030.00 -473’140.00Übrige Erträge 185’517.55 132’158.57TOTAL ERLÖSE AUS LIEFERUNG UND LEISTUNG 10’910’186.20 10’574’986.42

    Liegenschaftenaufwand Unterhalt / Reparaturen 452’123.92 491’539.02 Baurechtszins 800’065.00 800’065.00 Versicherungen 85’816.70 80’501.35 Abgaben / Gebühren 28’749.20 31’196.20 Nebenkosten zu Lasten Genossenschaft 294’675.30 275’939.18 Vermietungsaufwand 15’515.81 9’402.05 Aufwand Liegenschaftenverwaltung 127’205.72 162’182.30 Einlage Erneuerungsfonds 1’773’896.00 1’567’824.00TOTAL LIEGENSCHAFTENAUFWAND 3’578’047.65 3’418’649.10

    BRUTTOERGEBNIS 7’332’138.55 7’156’337.32

    Personalaufwand Betrieb 85’161.90 101’382.05 Verwaltung 671’862.95 628’888.62 Gästehaus & Reception 253’061.20 268’505.15TOTAL PERSONALAUFWAND 1’010’086.05 998’775.82

    Übriger betrieblicher Aufwand Büro- und Beratungsaufwand 308’629.47 214’238.19 Organkosten 169’483.53 152’510.91TOTAL ÜBRIGER BETRIEBLICHER AUFWAND 478’113.00 366’749.10

    BETRIEBSERGEBNIS VOR ZINSEN, STEUERN, ABSCHREIBUNGEN UND FONDSEINLAGEN

    5’843’939.50

    5’790’812.40

    Abschreibungen auf Positionen des Anlagevermögens Abschreibungen mobile Sachanlagen 96’904.87 93’426.40 Abschreibungen Immobilien k) 1’226’620.33 1’044’925.10 Abschreibungen Ausbauten 434’979.51 442’298.92 Abschreibungen Wärmecontracting 74’482.76 74’482.76TOTAL ABSCHREIBUNGEN AUF POSITIONEN DES ANLAGEVERMÖGENS 1’832’987.47 1’655’133.18

    BETRIEBSERGEBNIS VOR ZINSEN UND STEUERN 4’010’952.03 4’135’679.22

    Erfolgsrechnungin CHF

  • 25

    31.12.2018 31.12.2017Finanzaufwand Finanzierungskosten und Zinsaufwand Hypotheken 3’519’239.53 3’506’849.60 Zinsaufwand Darlehen 261’166.67 256’050.00 Zinsaufwand Darlehens-/Depositenkasse 20’503.85 21’423.35 Übriger Finanzaufwand 12’211.96 13’040.11TOTAL FINANZAUFWAND 3’813’122.01 3’797’363.06

    TOTAL FINANZERTRAG 4’300.00 0.00

    BETRIEBSERGEBNIS VOR STEUERN 202’130.02 338’316.16

    Betriebsfremder Ertrag Einnahmen Gästehaus & Reception 406’014.39 412’451.64 Einnahmen Mobilität 37’233.15 38’579.23 Einnahmen Innovation & Forschung 31’290.97 136’033.70 Einnahmen Gemeinschaftsflächen 51’689.80 56’964.60 Einnahmen Photovoltaik 83’967.85 85’848.50TOTAL BETRIEBSFREMDER ERTRAG 610’196.16 729’877.67

    Betriebsfremder Aufwand Aufwand Gästehaus & Reception 406’678.68 423’621.92 Aufwand Mobilität 44’862.96 45’174.02 Aufwand Innovation & Forschung 95’521.70 199’028.19 Aufwand Gemeinschaftsflächen 39’509.62 44’983.44 Aufwand Photovoltaik 4’038.10 0.00TOTAL BETRIEBSFREMDER AUFWAND 590’611.06 712’807.57

    BETRIEBSFREMDES ERGEBNIS 19’585.10 17’070.10

    Ausserordentlicher Aufwand/Ertrag Ausserordentlicher Aufwand l) 50’359.53 162’881.56 Ausserordentlicher Ertrag m) 81’807.00 32’191.23

    JAHRESERGEBNIS VOR STEUERN 253’162.59 224’695.93

    Direkte Steuern 73’557.00 72’167.00

    JAHRESERGEBNIS 179’605.59 152’528.93

  • 26

    Anhang

    1 Angaben über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze

    Die vorliegende Jahresrechnung wurde nach den Bestimmungen des Schweizerischen Rechnungsle-gungsrechts (Art. 957 bis 960 OR) erstellt.

    Forderungen aus Lieferungen und LeistungenDie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen kurzfristigen Forderungen wer-den zu Nominalwerten ausgewiesen.

    SachanlagenDie Sachanlagen werden zum Anschaffungswert abzüglich notwendiger Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen auf den Sachanlagen des Hunziker Areals erfolgen linear und nach den gesetz-lichen Vorgaben. Die Abschreibungen auf den Sachanlagen der Siewerdtstrasse erfolgen linear und nach den gesetzlichen Vorgaben.

    LiegenschaftenDie Bewertung der Liegenschaften erfolgt als Gruppe auf der Stufe Arealüberbauung, da die einzel-nen Gebäude der Arealüberbauung aufgrund ihrer Gleichartigkeit als Bewertungseinheit zusammen-gefasst werden.

    FinanzanlagenDie Finanzanlagen werden zum Anschaffungswert bewertet.

    ErneuerungsfondsDie Einlagen in den Erneuerungsfonds erfolgen nach den Vorgaben des Rechnungsreglements der Stadt Zürich und den aktuell geltenden steuerlichen Vorschriften.

    GenossenschaftskapitalDie Rückzahlung erfolgt zum Bilanzwert des Austrittsjahres unter Ausschluss der Reserven und Fonds-einlagen, höchstens aber zum Nennwert (Statuten Art 19.3).

    2 Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zu Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung

    2018 2017a) Übrige kurzfristige Forderungen

    Vorauszahlungen Versicherungsfälle 48’146.70 30’058.10 Darlehen an Mieter 25’000.00 10’000.00 Diverse kurzfristige Forderungen 1’082.00 3’037.00

    74’228.70 43’095.10

    b) FinanzanlagenAK Genossenschaft meh als Gmües 10’000.00 10’000.00AK Genossenschaft Kalkbreite 5’000.00 5’000.00AK Genossenschaft EGW 5’000.00 5’000.00

    20’000.00 20’000.00

    c) Gebäude auf Land im BaurechtImmobilien 193’268’288.22 193’077’507.19Heimfallfonds -2’921’725.26 -1’999’441.08WB Ausbauten & Erweiterungen -1’301’309.82 -866’330.31

    189’045’253.14 190’211’735.80

    Die Bauabrechnung ist den amtlichen Stellen eingereicht worden. Die Abnahme der Bauabrechnung liegt noch nicht vor. Sollten die aktivierten Kosten nicht vollständig akzeptiert werden, so wäre eine ausserordentliche Abschreibung zu verbuchen.

    in CHF

  • 27

    2018 2017d) Vorkosten Hobelwerk

    Immobilien 10’797’566.75 0.00

    Zur Sicherung des an der ausserodentlichen GV vom 28. November 2018 beschlossenen Kaufs des Lan-des und des Projekts Hobelwerk, Kälin Areal, Oberwinterthur, wurde eine Vorauszahlung getätigt und es fielen erste Vorkosten an. Diese wurden aktiviert, die Eigentumsübertragung erfolgt im Jahr 2019.

    e) Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (Amortisationen)Hypotheken 1’800’000.00 1’800’000.00Darlehen FdR 780’000.00 780’000.00

    2’580’000.00 2’580’000.00

    f) Übrige kurzfristige VerbindlichkeitenSolidaritätsfonds 104’569.21 63’003.09Verbindlichkeiten Sozialversicherungen 12’335.65 9’994.50Noch nicht ausbezahltes AK 0.00 119’250.00ESTV, Mehrwertsteuer 10’450.58 20’873.65Diverses 16’000.00 10’150.00

    143’355.44 223’271.24

    g) Langfristige verzinsliche VerbindlichkeitenDepositenkasse 2’353’335.19 2’074’473.24Hypotheken 110’150’000.00 111’950’000.00EGW Anleihe 35’000’000.00 35’000’000.00Darlehen FdR 9’360’000.00 10’140’000.00Darlehen 25’000’000.00 15’000’000.00

    181’863’335.19 174’164’473.24

    h) Übrige langfristige VerbindlichkeitenDarlehen WBF Stadt Zürich 7’990’000.00 7’990’000.00Darlehen WBF Kanton Zürich 6’540’000.00 6’540’000.00

    14’530’000.00 14’530’000.00

    i) Einlage ErneuerungsfondsEinlage Erneuerungsfonds SW 200’096.00 50’024.00Einlage Erneuerungsfonds HA 1’517’800.00 1’517’800.00Einlage Erneuerungsfonds Fahrnisbauten SW 56’000.00

    Bestand Erneuerungsfonds 6’122’020.00 4’348’124.00

    j) Rückstellungen Für die gem. Baurechtsvertrag noch aufzuwendenden Kunst & Bau Investitionen

    - 200’549.91

    Ferien- und Überstunden Personal 9’900.00 -

    k) Abschreibungen ImmobilienAbschreibung HA (Zuweisung Heimfallfonds) 922’284.18 922’241.16Abschreibung SW und SW Fahrnisbaute 304’336.15 122’683.94

    1’226’620.33 1’044’925.10

  • 28

    2018 2017l) Ausserordentlicher Aufwand

    Mehrwertsteuer Korrektur 2017 8’982.78 - Nachzahlungen Allmendkommission 2016/2017 18’291.40 Nebenkosten Siewerdtstrasse 2017 10’312.75 Periodenfremde Rechnungen 2016 - 71’741.30 Mängelbehebung Genossenschaftsstr. 11 9’966.85 82’027.11 Diverse 2’805.75 9’113.15

    50’359.53 162’881.56

    m) Ausserordentlicher ErtragPeriodenfremde Einnahmen 2016/2017 4’000.00 30’225.00 Mehrwertsteuerguthaben 2012-2016 71’975.00 - Steuerguthaben 2016/2017 5’374.95 - Diverse 457.05 1’966.23

    81’807.00 32’191.23

    3 Brandversicherungswert der SachanlagenGebäudeversicherungswert Hunziker Areal 151’780’000.00 151’780’000.00 Gebäudeversicherungswert Siewerdtstrasse 95 10’004’800.00 10’004’800.00 Gebäudeversicherungswert Fahrnisbauten Siewerdtstrasse 87b 560’000.00 - Gebäudeversicherungswert Pavillon + Nebengebäude 1’820’000.00 1’820’000.00

    4 Langfristige Verträge

    EWZ-Wärmecontracting

    Unter der Bilanzposition EWZ-Wärmecontracting wird der Investitionsbeitrag von CHF 2’160’000.– ausgewiesen, welcher über die Vertragslaufzeit abgeschrieben wird.

    Der Vertrag ist über eine feste Dauer bis am 30. September 2044 abgeschlossen und beinhaltet zusätzlich jährlich wiederkehrende Verpflichtungen von aktuell CHF 208’391.28 (Grundgebühr).

    Land im Baurecht Für das Hunziker Areal besteht ein Baurecht mit einer Laufzeit bis 22. September 2072. Der provisorische Baurechtszins für 2018 beträgt CHF 800’065.–.

    5 Derivate FinanzinstrumenteZur Absicherung von Zinssatzrisiken auf Libor Hypotheken werden Zinssatz-Swaps eingesetzt. Die-se dienen der Absicherung künftiger Cashflows und werden daher nicht bilanziert sondern im An-hang offengelegt.

    Kontraktwert 100’000’000.00 100’000’000.00 Wiederbeschaffungswert -10’908’720.00 -13’320’085.00

  • 29

    2018 20176 Entschädigung an Vorstand

    Vorstandsentschädigung 77’130.00 65’700.00

    7 RisikobeurteilungDer Vorstand hat eine Bestandesaufnahme der wesentlichen Risiken der Genossenschaft vorgenommen. Diese sind in einem Risikokatalog festgehalten und werden periodisch überprüft.

    8 Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendeten AktivenImmobilien 193’268’288.22 193’077’507.19

    9 Erklärung der Anzahl Vollzeitstellen im JahresdurchschnittNicht über 50 zutreffend zutreffend

    10 EventualverbindlichkeitenPer Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Eventualverbindlichkeiten.

    11 Im Anhang verwendete AbkürzungenAK Anteilscheinkapital EGW Emissionszentrale für gemeinnützige WohnbauträgerESTV Eidgenössische SteuerverwaltungFdR Fonds de RoulementWBF WohnbauförderungHA Hunziker ArealSW Siewerdtstrasse 95SW Fahrnisbauten Siewerdtstrasse 87b

  • 30

    Bericht der Revisionsstelle

  • 31

    Baugenossenschaft mehr als wohnen Hagenholzstr. 104b 8050 Zürich Telefon 044 325 4040

    [email protected] www.mehralswohnen.ch

    Impressum

    Texte Roseli Ferreira, Anna Haller, Karin Joss, Dominik Lässer, Peter Schmid, Andrea Wieland

    Redaktion Roseli Ferreira

    Korrektorat Anna Haller

    Layout Sujet GmbH, Genossenschaftsstrasse 18, 8050 Zürich

    Druck Künzle Druck AG, Thurgauerstrasse 68, 8050 Zürich

    Papier Umschlag: Cyclus Offset Format ungeriest FSC 250 g/m² Innenteil: Cyclus Preprint Format ungeriest FSC 115 g/m²

    Titelbild Lucas Ziegler

    Auflage 1’100 Exemplare

    Datum 17.5.2019

  • Mitglieder und Organe

    Mitgliederbestand(per 31.12.2018)

    VorstandWerner Brühwiler, Nathanea Elte, Rahel Erny, Ueli Keller, Alex Martinovits Wiesendanger (städtischer Vertreter), Rita Prevot, Matthias Probst, Peter Schmid (Präsident), Claudia Thiesen (Vizepräsidentin)

    AllmendkommissionChristian Buck (Austritt 2018), Eduard Fuchs, Anna Haller (Vertretung Geschäftsstelle), Marc Schaffer (Austritt 2018), Jens Schmidt, Rahel Sprecher (Austritt 2018)

    GeschäftsstelleNoëlle Chevalley (Austritt 2018), Roseli Ferreira (seit 2018), Anna Haller, Karin Joss, Sabine Kupferschmid, Dominik Lässer, Kiruththika Nagalingam, Michael Regtien, Marcel Ritter, Petra Roth, Yvonne Tiberi, Ramona Virijevic

    Kunstkommission(aufgelöst zum 31.12.2018)Sabine Frei, Andreas Hofer, Anne Kaestle, Philipp Meier, Charlotte Tschumi, Mirjam Varadinis, Andrea Wieland

    Geschäftsleitung Andreas Hofer (Austritt 2018), Andrea Wieland, Peter Schmid (Präsident)

    Jahr Juristische Mitglieder davon BGs Einzelmitglieder

    2018 108 51 845

    2017 108 51 813

    2016 108 51 806

    2015 105 53 788

    2014 81 54 358

    2013 68 54 63

    2012 68 54 22

    2011 66 54 14

    2010 66 54 14

    2009 63 52 13