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Berichte des Präsidenten, der Geschäftsführung, über Finanzen, alle Institutionen, MItarbeitende
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2011
Jahresbericht der Stiftung Kinderheime Solothurn
Huus am Schärme, Hägendorf
Böglihuus, Derendingen
Begleitetes Wohnen, Wangen bei Olten
Begleitetes Wohnen, Grenchen
Familienbegleitungen
Neues wagen
Jahresbericht 2011 | SKSO 2
Spendenkonto PC 46-1020-5
3 Liebe Leserin, lieber Leser - Wer Neues wagt, riskiert auf die Nase zu fallen
5 Bericht des Präsidenten
6 Wo ist mein Zimmer? - Umbau Huus am Schärme
7 Bericht Leiterin Huus am Schärme + Leiterin ambulanter Bereich
8 Im Sommer wird alles anders... Bericht der Teamleiterin Huus am Schärme
10 Festgefahrenes loslassen... Erfahrungen mit der Weiterbildung
12 Durch die „Behördenbrille“ - zwei Interviews
14 Wie ein Doppeleinfamilienhaus mit vielen Verbindungstüren - KOSS und KOFA
16 Das Gelernte im Alltag umsetzen - Bericht der Teamleiterin Böglihuus
19 Wagnis BeWo - Bericht des Teamleiters BeWo
20 Mobiles Büro - Bericht der Leiterin stationärer Bereich
21 Statistik
22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 31.12.2011
23 Neue Mitarbeitende
26 Finanzielles - Bilanz und Rechnung
27 Adressen
Inhalt
3 SKSO | Jahresbericht 2011
Liebe Leserin, lieber Leser
Liebe Leserin, lieber Leser
Wir haben uns viel vorgenommen!
Die Umsetzung des Projekts „Kompetenzen entwickeln – stationäre
und ambulante sozialpädagogische Angebote für Familien, Kinder
und Jugendliche“ hat uns das ganze Jahr hindurch sehr beschäftigt:
Bauliche Anpassungen im Huus am Schärme in Hägendorf, Weiter-
bildung KOSS (Kompetenzorientierung im stationären Setting),
neues Personal einstellen, die neuen Angebote den Behörden
bekannt machen, innerbetriebliche Strukturen anpassen, ein neues
BeWo planen…
Das war wirklich viel. Und es ging so schnell, dass wir bei diesem
Tempo beinahe auf die Nase gefallen wären. Es war eine gute Ent-
scheidung, „einen Gang zurück zu schalten“. Nun machen wir weiter
im Wissen darum, dass Neues wachsen muss und Zeit braucht.
Aber wir sind gut unterwegs
… und wir haben schon viel erreicht:
•AllesozialpädagogischenMitarbeitendenhabendieWeiterbildung
mit einer abschliessenden Prüfung bestanden
• EinzelneDiagnostikaufenthaltefandenstattundwirhabengute
Echos von den Behörden
•DieVerhandlungenmitdemKantonsindintensivundfruchtbar
und wir erhielten für alle unsere Angebote die Bewilligung
• EinneuerBeWo-StandortinGrenchenisteröffnet
• EinzelneambulanteMandatefandenstatt,undwirsindgerüstet
für Notaufnahmen innerhalb von zwei Stunden
Mit neuem Auftritt im weltweiten Netz
Die Veränderungen in unserer Stiftung machten es nötig, den Inter-
netauftritt der SKSO ganz neu und frischer zu gestalten. Informie-
ren Sie sich über unsere Inhalte und Schwerpunkte unter
www.skso.ch.
Wer Neues wagt, riskiert auf die Nase zu fallen
Jahresbericht 2011 | SKSO 4
Verhaltenskodex
Alle Mitarbeitenden haben einen Verhaltenskodex unterschrie-
ben, womit sie bestätigen, dass sie die Richtlinien der Stiftung voll-
ständigeinhalten.NeuverlangenwirvorderdefinitivenAnstellung
einen aktuellen Auszug aus dem Strafregister.
Sie treffen in der SKSO auch ein paar neue Gesichter an. Es ist uns
einAnliegen,guteMitarbeitendezufinden,dieinsTeampassen.
Diese Auswahl ist nicht leicht, mehrmals haben wir inseriert und
sehr viele Bewerbungsgespräche geführt.
Melanie Tschui (Fachfrau Betreuung - FABE), Marco Jäggi und Tania
Lopez (Sozialpädagoge/Sozialpädagogin) haben im Berichtsjahr ihre
Ausbildungen mit Erfolg abgeschlossen, wozu ihnen an dieser Stelle
ganz herzlich gratuliert sei.
Nach vorne schauen
Wir können auf eine aufgeschlossene Mitarbeiterschaft zählen, wel-
che motiviert an der Neuausrichtung mitarbeitet, die etwas wagt
und auch riskiert, auf die Nase zu fallen.
Der Stiftungsrat ist überzeugt, dass mit der neuen Ausrichtung der
Grundstein für eine gute Zukunft gelegt ist, zum Wohle der Fami-
lien, Kinder und Jugendlichen, mit denen wir täglich zusammen
sind, mit dem Ziel, ihre Kompetenzen zu stärken.
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse an unserer Arbeit und für jegliche
Unterstützung.
Im Namen der Familien, Kinder und Jugendlichen, aller Mitarbeiten-
den und des Stiftungsrates
Fredy Meury
Geschäftsführer SKSO
Liebe Leserin, lieber Leser
5 SKSO | Jahresbericht 2011
Liebe Leserin, lieber Leser
Der Stiftungsrat traf sich an vier Sitzungen zur Behandlung der
statuarischen Geschäfte und zur Diskussion von Grundsatz-
themen. Dazu gehörte auch die Zunahme von Anfragen für junge
Erwachsene ab 16 Jahren. Der Stiftungsrat entschloss sich des-
halb zum Kauf einer Liegenschaft in Grenchen, mit dem Ziel, dort
eine weitere WG für das Begleitete Wohnen zu eröffnen. Damit
setzt er ein klares Zeichen: Als kantonal tätige Stiftung sind wir
nun im ganzen Kanton (Region Olten, Solothurn und Grenchen)
vertreten. Weiter verfolgte der Stiftungsrat die Implementierung
von KOSS (Kompetenzorientierung im stationären Setting) und
KOFA (Kompetenzorientierte Familienarbeit im ambulanten Set-
ting) in allen Institutionen der SKSO.
Gut ausgebildetes Personal
Der Stiftungsrat kann auf fachlich gut ausgebildetes Personal
zurückgreifen. Da die Problemfelder unserer Bewohner immer
komplexer werden, legt der Stiftungsrat Wert auf umfassende
Weiterbildung aller Mitarbeitenden. Er gratuliert allen Mitarbei-
tenden zur bestandenen KOSS-Prüfung. Zusätzlich wurde in allen
Bereichen eine Stelle mit einem Psychologen oder einer Psycho-
login besetzt.
Neu: Therapiefonds
Immer mehr Kinder und Jugendliche brauchen für ihre Entwick-
lung therapeutische Unterstützung. Weil die Finanzierung oft
schwierig ist, hat der Stiftungsrat der Gründung eines Thera-
piefonds zugestimmt. Daraus können bei Bedarf, und wenn kein
andererKostenträgergefundenwird,Therapiekostenfinanziert
werden.
Schokoladenverkauf geht weiter
Der traditionelle Schokoladenverkauf wurde auch dieses Jahr
durchgeführt. Wir danken den treuen Verkäuferinnen und Verkäu-
fern, die unsere Schoggi von Haustür zu Haustür, an Ständen und
in den Gemeinden verkaufen und den Firmen und Unternehmen,
die unsere Schoggi vertreiben. Der Jahresabschluss des Schoggi-
...SKSO im ganzen Kanton vertreten
kontos wird neu per 31. Dezember gemacht (vorher
per 31. März). Das ergibt für dieses Jahr ein Ergebnis
von Fr. 26’580.90.
Der Stiftungsrat hat entschieden, dass der Ver-
kauf der Schokolade auch in Zukunft durchgeführt
wird. Die SKSO ist auf diese wichtigen Spendeneinnah-
men angewiesen. Wir bitten die Kirchgemeinden und
andere Interessierte, den Verkauf unserer Schoggi
weiterhin aktiv zu unterstützen (Familiengottes-
dienste, Verkauf von Tür zu Tür, Standaktionen, usw.)
und danken im Voraus dafür.
Unsere vier Häuser waren Ende 2011 gut belegt. Im
Huus am Schärme waren bereits einige Diagnostik-
plätze besetzt. Bei den neuen ambulanten KOFA-
Angeboten stecken wir noch in der Anfangsphase,
das Interesse der zuweisenden Behörden nimmt zu.
(*siehe auch Interviews auf Seiten 12/13).
Dank
Ich bedanke mich bei den privaten Spendern, den
FirmenundKirchgemeindenfürdiefinanzielle
Unterstützung.
Mein Dank gilt auch all denen, die unsere Arbeit tat-
kräftig unterstützen und insbesondere den Mitarbei-
tenden der SKSO, welche täglich mit den Kindern
und Jugendlichen arbeiten.
Ruedi Köhli, Grenchen
Präsident des Stiftungsrates
Stiftungsrat
Jahresbericht 2011 | SKSO 6
Umbau Huus am Schärme
Umbau Huus am Schärme
Mit dem Entscheid, eine Diagnostik-Abteilung einzurichten, wurde
bald klar, dass es hierfür bauliche Anpassungen im Huus am
Schärme braucht.
Viele Fragen stellten sich: Wie ist es möglich, in die bestehende
Grundstruktur vom Schärme eine neue Abteilung zu integrieren?
Wie gelingt es uns, mit wenigen Veränderungen ein gutes Resultat
zu erzielen?
Am Anfang allen Handelns steht die Idee und deren gab es
viele. Sie wurden gewogen, abgeändert, wieder verworfen und
weiterentwickelt.
Etappen planen...
Nach dem Entscheid für eine Variante ging es darum, die konkreten
Bauetappen zu planen. Für die Anpassungsarbeiten hatten wir die
Sommerferien zur Verfügung, da das Haus in dieser Zeit erfah-
rungsgemäss weniger bewohnt ist. Die Koordination der verschie-
denen handwerklichen Arbeiten war eine grosse Herausforderung.
Als erstes wurden alle betroffenen Zimmer ausgeräumt, danach die
Kabel verlegt, Trennwände aufgestellt, Türen eingebaut und Rauch-
melder angepasst. Anschliessend erhielten die betroffenen Räume
einen neuen Anstrich und wurden wieder wohnlich eingerichtet.
An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen involvierten Handwerks-
betrieben, die speditive, termingerechte und qualitativ hochste-
hende Arbeit geleistet haben. Nur so war es möglich, dass wir nach
den Sommerferien pünktlich mit dem Start in eine neue SKSO-
Zukunft beginnen konnten. Der Umbau ist gelungen. Die Anpas-
sungenermöglichenuns,flexibleraufdieaktuelleBewohner-
situation einzugehen.
Philipp Ganz
Leitung Administration
wo ist mein Zimmer?
hat jemand mein Büro gesehen?
Umbauphase
7 SKSO | Jahresbericht 2011
Leitung Huus am Schärme | Leitung ambulanter Bereich
Vorfreude auf Neues
Mit allem Neuen ist das so eine Sache: Auf der einen
Seite ist da Vorfreude auf das Neue, das sich vom
Alten, Bekannten, Gewohnten unterscheidet, verbun-
den mit der Hoffnung, dass nun vieles besser wird.
Anderseits gibt das Alte, Bewährte, Bekannte eine
gewisse Sicherheit. Auch ich fühle mich wohl, wenn
ich Personen, Strukturen und Abläufe gut kenne,
wenn ich Klarheit habe. Neues ist für mich darum
immer mit Wagnis verbunden.
Neue Doppelrolle
Voll Freude und Zuversicht wagte ich mich in den
Sommerferien an meine neue Doppelrolle als Leiterin
des ambulanten Bereichs sowie als Leiterin vom Huus
am Schärme.
Als Schärme-Team starteten wir im August 2011 mit
der neuen Ausrichtung „Kompetenzorientierung im
stationären Setting“ (KOSS) und gleichzeitig mit der
„ambulanten Diagnostik“. Anfangs lief vieles gleichzei-
tig: Die Arbeit mit den Klienten organisieren, Doku-
mente anpassen, die Abläufe auf allen Ebenen neu
strukturieren. Das war eine herausfordernde Zeit.
AberdasTeamistflexibelundlässtsicheinerseitsim
stationären Bereich am Schärme und auch im neuen
ambulanten Bereich einsetzen.
Stationäre Diagnostik
Nach kurzer Zeit konnten wir feststellen, dass im
strukturierten Ablauf der Diagnostik eine Fülle von
Informationen in relativ kurzer Zeit erfasst wer-
den kann. Eltern und ihre Kinder erleben wir in die-
sem Prozess sehr offen, motiviert und engagiert. Ich
denke, dass diese Offenheit möglich ist, weil eben
noch alles ‚offen‘ ist und alle motiviert sind, an einer
gutenLösungzuarbeiten.DasverpflichtetalleBetei-
ligten, sich aktiv mit der eigenen Situation aus-
einander zu setzen, damit sie Lösungen mitgestalten
können.
Zusammenarbeit
Auch zuweisende Behörden sind gefordert. Wir er-
warten von ihnen, dass sie vor dem Erstgespräch
umfangreiche schriftliche Basisinformationen (auf-
grund des neuen Fragebogens KOSS) über die Fami-
lie zusammenstellen. Interessant ist: je konkreter die
Vorarbeit der zuweisenden Behörde erledigt wurde,
desto erfolgreicher gestaltete sich die Zusammen-
arbeit, was wiederum das Ergebnis massgeblich
beeinflusste.
Wir haben zwar immer mit guten Ergebnissen gerech-
net, waren aber trotzdem erstaunt – und noch viel-
mehr erfreut - über die positive Stimmung während
der Abklärungszeit.
… und was kommt nachher?
Bei einem Kind war das Ergebnis der Diagnostik, dass
eine intensive Begleitung der Familie (KOFA) die beste
Lösung ist: Die Familie wird in ihrer Erziehungsar-
beit und im Alltag begleitet. Die Rückplatzierung wird
mit diesem KOFA-Mandat vorbereitet und der genaue
Zeitpunkt ist festgelegt. Es gibt bei der Begleitung
verschiedene Phasen, für jede ‚Etappe‘ klare Ziele,
die überprüft werden. Die Familie soll in absehbarer
Zeit auf eigenen Füssen stehen und den Alltag alleine
gestalten können.
Weitere konkrete Erfahrungen mit KOFA-Mandaten
können wir im Moment noch nicht beschreiben. Diese
Mandate laufen (oder beginnen demnächst).
Neues ist mit Wagnis verbunden
Weihnachtsessen am Schärme
Jahresbericht 2011 | SKSO 8
Huus am Schärme
Abschied von gewohnten Arbeitsweisen
Als Mitarbeitende wussten wir bereits im Januar, dass
der Sommer den grossen Umbruch mit der KOSS- und
KOFA-Implementierung bringen wird. Das Huus am
Schärme war davon besonders betroffen, da hier neu
die Abklärungen (Diagnostik) gemacht werden und
auch der ambulante Bereich aufgebaut wird. Der wohl
gängigste Spruch im Haus war: „Im Sommer wird
alles anders“. Diese Ungewissheit, das ‚Andere‘, war
eine grosse Herausforderung für die Mitarbeitenden,
später auch für die Jugendlichen. Niemand wusste
genau, was auf ihn zukommt.
Abschied von den Jugendlichen
Das erste halbe Jahr war geprägt vom Abschied neh-
men von vielen Jugendlichen. Einige hatten lange Zeit
im Huus am Schärme gewohnt. Es war aber auch ein
Abschiednehmen von Mitarbeitenden und vor allem
von lange gewohnten Arbeitsweisen.
Abschiede sind immer schwer. Schwer für diejeni-
gen die gehen, aber auch für diejenigen die bleiben.
Für uns Mitarbeitende war es eine Herausforderung,
die wegziehenden Jugendlichen beim Abschiedneh-
men zu begleiten. Dafür haben wir verschiedene Ritu-
ale, wie z.B. das „Bettmümpfeli“ eingeführt. In dieser
Zeit konnten sie z.B. mit alten Fotos in Erinnerungen
schwelgen, aber auch Gespräche über Ängste und
Leitung Huus am Schärme | Leitung ambulanter Bereich
(Fortsetzung von Seite 7)
Andere Jugendliche fanden nach der Diagnostik ihren
Platz im Huus am Schärme oder im Böglihuus. Sie
nehmen ihre Herausforderungen dort in Angriff und
lernen, ihre Kompetenzen auszubauen.
Verglichen mit unserer „altbekannten“ sozialpädago-
gischen Arbeit gestalten sich die Arbeitsabläufe heute
klarer und transparenter, z.B. „Wer hat was bis wann
zu tun?“. Das ist ein grosser Vorteil dieser Methodik.
Die Mitarbeitenden der SKSO sind herausgefordert.
Der Anspruch an ihre Fachlichkeit, Verbindlichkeit und
an ihr Engagement ist gestiegen. Dennoch (oder viel-
leicht gerade deshalb) erlebe ich heute im Huus am
Schärme ein aufgestelltes, motiviertes Team.
Mein Fazit
Es lohnt sich, die Diagnostikphase sorgfältig zu
planen und Zeit zu investieren. Es lohnt sich, nach
strukturierten Vorgaben zu arbeiten. Überblick und
Klarheit geben allen Beteiligten Sicherheit.
Regina Giger
Leitung ambulanter Bereich
Leitung Huus am Schärme
Im Sommer
9 SKSO | Jahresbericht 2011
Huus am Schärme
Verunsicherungen wurden geführt. Als Highlight
bleibt wohl allen das gemeinsame Abschieds-
fest in Erinnerung.
Der Sprung ins kalte Wasser
Der Spruch „nach den Sommerferien wird alles
anders“ hat sich grösstenteils bewahrheitet.
Das Haus selber war von innen kaum wieder
zu erkennen (Bericht auf Seite 6). Drei neue
Bewohner zogen ein, mit ihnen haben wir mit
der Diagnostik gestartet. „Alles anders“ hat vor
allem für die Mitarbeitenden, aber auch für die
Jugendlichenbedeutet,enormflexibelzusein,
Unsicherheiten auszuhalten und immer wieder
den Sprung ins kalte Wasser zu wagen.
Altes „über Bord werfen“ gibt auch die
Chance, Neues auszuprobieren und vieles zu
überdenken.
In den Herbstferien stiessen drei jüngere
Kinder (3- bis 7-Jährige) zur Gruppe. Das stellte
uns nochmals vor eine neue Herausforderung,
brachte aber auch viel Freude und Leben ins
Haus.
Huus am Schärme
wird alles anders…
Im Dezember freute ich mich
darüber, dass jeder in der
Gruppe seinen Platz gefunden
hatte und dass ich mit einem
Team zusammenarbeite, das
motiviert ins neue Jahr blickt.
Stéphanie Ajila
Teamleiterin Huus am Schärme
Lama-TrekkingAbschiedsfest
Jahresbericht 2011 | SKSO 10
FestgefahrenesFestgefahrene Arbeitsweisen loslassen
In den vier Jahren Ausbildung zur Sozialarbeiterin/Sozi-
alpädagogin, die ich bis zum Start der KOSS-Schulung
bereits hinter mir hatte, war die Professionalisierung der
Sozialen Arbeit ein wichtiges und entsprechend oft wie-
derkehrendes Thema. Die dem KOSS zugrunde liegende
Kompetenzorientierung gab für mich der Professiona-
lisierung unseres Berufes ein Gesicht. Vieles, das wir
im Studium erarbeitet und gelernt hatten, hat hier eine
Übersetzung in die Praxis gefunden.
Die Implementierung von KOSS im Arbeitsalltag ist ein
Prozess, bei dem immer wieder aufs Neue von alten,
gewohnten und festgefahrenen Arbeitsweisen losge-
lassen und Neues zugelassen und ausprobiert wer-
den muss. Das Verlassen von gewohntem Terrain ruft
manchmal ein Gefühl der Verunsicherung hervor, gleich-
zeitig ist es aber stets sehr spannend zu erleben, wie
sich die neu gegangen Wege in Form von Erfolgen in den
unterschiedlichsten Bereichen auszahlen.
Tania Lopez
Sozialpädagogin
Huus am Schärme
KOSS Weiterbildung
Alle sozialpädagogischen Mitarbeitenden der SKSO
haben die KOSS-Weiterbildung besucht (2 ganztägige
und 6 halbtägige Schulungen). Die anschliessende
Prüfung haben alle Mitarbeitenden bestanden.
Zwei junge Frauen beschreiben, wie sie die
Schulungen erlebt haben.
11 SKSO | Jahresbericht 2011
›› Die KOSS zugrunde liegende Kompe-tenzorientierung gab für mich der Pro-fessionalisierung unseres Berufes ein Gesicht. Vieles, das wir im Studium erarbeitet und gelernt hatten, hat hier eine Übersetzung in die Praxis gefunden zu haben. ‹‹
Spannende Schulungstage
Mit gemischten Gefühlen ging ich zur ersten KOSS-
Schulung. Auf der einen Seite konnte ich mir noch
kein Bild machen, was denn KOSS ist, auf der anderen
Seite freute ich mich sehr, wieder einmal „Schule“ zu
haben. Also habe ich den ersten Schulungstag offen
und gespannt besucht.
Die KOSS-Trainings habe ich dann als lehrreich und
spannend erlebt. Gelerntes konnte ich in der Praxis
gleich anwenden und mein Wissen mit der zum Teil
neuen Sichtweise oder den neuen Ansätzen verknüp-
fen. Kitty Cassée, unsere Trainerin, hat die Tage sehr
interessant und abwechslungsreich gestaltet.
Im Böglihuus stecken wir im Moment in der Umset-
zungsphase von KOSS. Bekannte, bewährte Arbeits-
dokumente wurden ersetzt durch die für uns noch
neuen, unbekannten KOSS-Instrumente. Dies macht
uns alle im Moment noch etwas unsicher. Aber ich
denke, es braucht einfach eine gewisse Zeit, bis wir
uns an die neue Arbeitsweise gewöhnt haben und bis
die KOSS-Methodik im Alltag ein fester Bestandteil
geworden ist.
Simone Schärer
Sozialpädagogin
Böglihuus
loslassen...
KOSS Weiterbildung
Jahresbericht 2011 | SKSO 12
Auskunft gab Denise Lüthi, IV-Stelle Solothurn, Eingliederung. Sie arbeitet seit Sommer 2011 mit der SKSO zusammen.
Wer entscheidet, ob eine Fami-lie unterstützt wird oder das Kind/der Jugendliche platziert werden muss? Für die Abklärung eines geeig-
neten Platzes bin ich selber ver-
antwortlich, anschliessend gebe
ich eine Empfehlung ab. Da wir
interdisziplinär arbeiten, werden
vordemdefinitivenPlatzierungs-
entscheid auch involvierte Ärzte
und Therapeuten mit einbezo-
gen. Die IV unterstützt Jugendli-
che nur, wenn eine Behinderung/
Beeinträchtigung medizinisch
belegt ist. Zudem kommt es nur
zu einer Unterstützung, wenn
der Jugendliche in einer Ausbil-
dung oder einer anderen Arbeits-
situation ist. Es muss die Chance
bestehen, dass er einen Ausbil-
dungsabschluss erreichen kann.
Wann platzieren Sie in der SKSO?Die SKSO bietet ein breites Ange-
bot, das für viele Jugendliche pas-
send ist. Zudem werden immer
wiederspezifische,individu-
elle Lösungen gefunden. Dass
von einem engeren Rahmen (z.B.
Böglihuus) in ein offeneres Ange-
bot (BeWo) gewechselt werden
kann, ist ein zusätzlicher Plus-
punkt. Daher kann ich in den mei-
sten Fällen in der SKSO platzie-
ren. Das breite Angebot mit dem
Stufenmodell und der Methodik
der Kompetenzorientierung ist
meines Erachtens ein sehr guter
Ansatz.
Wann platzieren Sie nicht in der SKSO?Wennesvondergeografischen
Lage her keinen Sinn macht, oder
der/die Jugendliche über längere
Zeit einen noch engeren Betreu-
ungsrahmen braucht und auf wei-
tere medizinische oder therapeu-
tische Unterstützung angewiesen
ist.
Wie erleben Sie die Zusammenar-beit mit der SKSO?Sehr gut mit allen Beteiligten. Die
fachliche Arbeit ist sehr gut und
auchderInformationsflussklappt
einwandfrei. Als negativen Punkt
empfindeichdenzugrossen
administrativen Aufwand.
Hat sich die Zusammenarbeit mit der SKSO im Laufe der Zeit verändert? Da ich erst seit letztem Som-
mer mit der SKSO zusammen-
arbeite, kann ich diese Frage so
nicht beantworten. Ich habe aber
mitgekriegt, dass ein neues BeWo
in Grenchen eröffnet wurde. Ich
erlebe die SKSO auch als dyna-
mische Institution. Meines Erach-
tens entwickelt sich die SKSO auf
eine gute Art weiter.
Sind Ihnen unsere neuen Angebote bekannt? Wissen Sie, was sich geändert hat in der SKSO?Die Angebote sind mir soweit
bekannt. Ich arbeite sehr eng mit
der Bereichsleiterin der SKSO,
Frau König, zusammen. Wenn ich Fragen habe, kann ich
sie anrufen, sie hält mich auf dem aktuellen Stand.
Hat die Einführung der kompetenzorientierten Arbeit einen Einfluss auf einen Platzierungsentscheid?Die Angebote im Kanton Solothurn sind nicht sehr breit
und man ist froh, wenn überhaupt ein Platz frei ist. Die
neueMethodikfindeichsehrgutundwichtig,dasieder
Arbeitsweise der IV-Stelle Solothurn nahe kommt. Ich
mache sehr gute Erfahrungen mit der SKSO im fach-
lichen Bereich. Zudem hat die SKSO verschiedene Stand-
orte im Kanton Solothurn, was ein weiterer Vorteil ist.
Woher haben Sie die Informationen? Auf die SKSO bin ich durch die Empfehlung einer Sozial-
arbeiterin vom Kinderheim Bachtelen gestossen. Mir
ist der persönliche Kontakt sehr wichtig, deshalb habe
ich anschliessend telefonischen Kontakt mit der SKSO
aufgenommen.
Mir genügen die Angaben auf der Homepage. Meiner
Meinung nach erreicht man so auch die Jugendlichen
besser als mit schriftlichen Unterlagen.
Was ich noch sagen wollte:Ich arbeite sehr gerne mit der SKSO zusammen. Ein-
zig der grosse administrative Aufwand ist störend. Die
IV hat eine andere Ausgangslage als beispielsweise ein
Sozialdienst. Aber ich denke, auch hier werden wir eine
gute,individuelleLösungfinden.
Den Auftrag an die SKSO für eine Intervention (Platzierung im Heim) oder für ein ambulantes Mandat (z.B. Familienbegleitung) erteilt immer eine zuständige Behörde, z.B. eine Sozialregion des Kantons Solothurn, ein Vormundschaftsamt oder eine IV-Stelle und weitere, auch ausserkantonale Fachstellen.
Mit zwei Fachstellen haben wir ein Interview geführt und sie zur Zusammenarbeit mit der SKSO befragt. durch die
13 SKSO | Jahresbericht 2011
Auskunft gab Beatrix Müller, Sozialregion Olten, Zweigstelle Trimbach (Sozialamt/Amtsvormundschaft). Sie arbeitet seit Oktober 2008 mit der SKSO zusammen.
Wer entscheidet, ob eine Familie unterstützt wird oder das Kind/der Jugendliche platziert werden muss? In der Regel war bis anhin der Vormundschaftssekre-
tär für die erste Abklärung zuständig. Falls eine dring-
liche Platzierung gemacht werden musste, wurde dieser
Beschluss umgehend vom VM-Sekretär in Notkompe-
tenz (gültig bis zu nächsten Vormundschaftskommissi-
onssitzung) gemacht, oder für die kommende Sitzung
der Kommission vorbereitet. Falls die Familie bereits
von einer Fachperson betreut wird, macht diese i.d.R.
die Abklärungen und den entsprechenden Antrag. Wenn
kein Obhutsentzug besteht, entscheiden die Inhaber der
elterlichen Sorge über eine Platzierung, mit Obhutsent-
zug entscheidet die Vormundschaftsbehörde auf Antrag
unter Beachtung des rechtlichen Gehörs der Eltern/Kind/
Jugendlichen. Ein Entscheid der Sozialkommission für die
subsidiäre Kostenübernahme ist in jedem Fall notwendig.
Wann platzieren Sie in der SKSO? + wenn längerfristige Hilfe absehbar ist.
+ wenn systemisches, individuelles Arbeiten absolut
notwendig ist
+ bei Bedürfnis des Kindes/Jugendlichen nach
„Nestwärme“
Wann platzieren Sie nicht in der SKSO?- kurzfristige Notlösungen
- eher nicht bei grundsätzlich emotional guten
Kind-Elternbeziehungen
Warum platzieren Sie in der SKSO?Weil ich die Institutionen der SKSO bis heute als sehr
professionell arbeitend erlebt habe. Dabei ist die Betreu-
ung immer sehr liebevoll, herzlich und sehr individuell.
Spezielle Bedürfnisse der Familien werden aufgenommen
und kreative Lösungen gesucht.
Wie erleben Sie die Zusammen-arbeit mit der SKSO?Grundsätzlich offen und gut.
Manche Besprechungen, Proto-
kolle, Berichte sind für mich als
ständig unter Zeitdruck stehende
Sozialarbeiterin im öffentlichen
Dienst zu ausführlich - zu wenig
kurz und klar, zu wenig Stellung
beziehend.
Auf meine Anregungen/Spezial-
wünsche bezüglich Zusammen-
arbeit(z.B.Informationsfluss)
wird sehr zu meiner Zufriedenheit
eingegangen.
Hat sich die Zusammenarbeit mit der SKSO im Laufe der Zeit verändert?Verändert…? kann ich nicht
sehr gut beurteilen. Nicht sehr
offensichtlich.
Sind Ihnen unsere neuen Angebote bekannt? Wissen Sie, was sich geändert hat in der SKSO?Sind bekannt in Papier etc. Ob sie
positiv sind, wird sich aufgrund
der Erfahrungen weisen.
Hat die Einführung der kompeten-zorientierten Arbeit einen Einfluss auf einen Platzierungsentscheid?Ja bezüglich der Abklärung. Ich
habe kürzlich zwei Mädchen,
direkt aus der Krise, ohne genaue
Abklärung im Schärme zur Dia-
gnostik platziert. Daraus ergab
sich nun eine mittelfristige Plat-
zierung. Früher hätte ich vermut-
lich eine Abklärungsplatzierung
ineinerPflegefamiliegemacht.
Für diese Situation war das
Angebot ideal.
Woher haben Sie Informationen über die Angebote der SKSO? Schriftliche Unterlagen, per-
sönliches Gespräch, Homepage.
Diese Infos reichen, ich benötige
jedoch in jedem Fall die Möglich-
keit zur persönlichen Anfrage.
Was ich noch sagen wollte:Ich bin froh, dass es die SKSO
und ihre Angebote gibt. Mehr
betreutes Wohnen in der Region
Olten wäre hilfreich.
„Behördenbrille“
Interviews mit Behörden
Die Fragen zu den beiden Interviews stellte Philipp Ganz, Leiter Administration
Jahresbericht 2011 | SKSO 14
Kompetenzorientierung
Kompetenzorientierung ist in erster Linie eine Hal-
tung. Diese Haltung bezieht sich auf die grundlegen-
den Rechte der Kinder und Jugendlichen.
Darauf baut sich der Bezug zu den massgeblichen
Theorien der sozialen Arbeit auf, welche sich in den
Arbeitsinstrumenten klar abzeichnen.
Die Kompetenzorientierung ist eine erweiterte
Methodik, die ursprünglich in den Niederlanden ent-
wickelt wurde.
Im Unterschied zu einer Methode muss eine Metho-
dik offen bleiben für neue Entwicklungen und
Erkenntnisse der sozialen Arbeit.
Ausgangspunkt der Methodik der Kompetenz-
orientierung ist eine präzise Diagnose.
Dabei verschreibt sich die Kompetenz-
orientierung vor allem der Frage:
Welche Hilfe ist notwendig und geeignet?
Erst eine begründete Antwort auf diese Frage löst
eine Intervention aus.
• Im Zentrum der Intervention stehen Verände-
rungsprozesse, in die alle Betroffenen einbezo-
gen werden.
• Interventionen erfolgen in Kooperation mit
den Klienten, sind zielgerichtet, lösungs- und
ressourcenorientiert.
Innerhalb der Kompetenzorientierung wird dem Aus-
trittsprozess eine hohe Beachtung geschenkt. Ziel ist
es, dass die erfolgte Hilfe nachhaltig
wirksam ist, dass Familien sich ihrer Ressour-
cen bewusst sind und diese für die Alltagsbewäl-
tigung einsetzen können.
Mehr zum Thema unter
http://www.infostelle.ch/de/fokus/kompetenzorientie-
rung.html
...wie ein Doppeleinfamilienhaus mit vielen Verbindungstüren...
3. ENDE EINES KOFA-MANDATS
geplanter Abschluss:
• dievereinbartenZielesinderreicht.
KeineweitereHilfenötig
• esbleibennochAufgabenoffen.
EmpfehlungfürAnschlusslösung
2. INTERVENTIONS-PHASE
BegleitunginderFamilie,verschiedene
MöglichkeitenderSPFA:
• KOFAintensiv,Dauer6Wochen
• KOFA,Dauer6Monate
• BesuchsbegleitungundBegleitung
vonJugendlichen
Dauer:nachBedarf
1. ABKLÄRUNGS-PHASE / DIAGNOSTIK
InderFamilie:• Diagnostik-Phase
Dauer:4Wochen
2. INTERVENTIONS-PHASE
HuusamSchärme,Böglihuus,BeWo
• StationäresSettingmitindividuellen
Handlungszielen(gemässDiagnostik)
Dauer:jenachBedarf
1. ABKLÄRUNGS-PHASE / DIAGNOSTIK
HuusamSchärme,BeWo
• Diagnostik-Phase
Dauer:4-6Wochen
3. AUSTRITTS-PHASE
HuusamSchärme,Böglihuus,BeWo
Vorbereitung...• aufdieRückkehrindie
Familie
• aufselbständigesWohnen
Dauer:individuell
| Stationäre Arbeit / KOSS | Ambulante Arbeit / KOFA |RAUM FÜR
NEUES
15 SKSO | Jahresbericht 2011
...wie ein Doppeleinfamilienhaus mit vielen Verbindungstüren...
ANGEBOT
• Elternbildung (geplant)• Fachberatung (geplant)
NOTFALL-PLATZIERUNG
fürmax.5Tage
• Anlaufstelle (24Std.)
3. ENDE EINES KOFA-MANDATS
geplanter Abschluss:
• dievereinbartenZielesinderreicht.
KeineweitereHilfenötig
• esbleibennochAufgabenoffen.
EmpfehlungfürAnschlusslösung
2. INTERVENTIONS-PHASE
BegleitunginderFamilie,verschiedene
MöglichkeitenderSPFA:
• KOFAintensiv,Dauer6Wochen
• KOFA,Dauer6Monate
• BesuchsbegleitungundBegleitung
vonJugendlichen
Dauer:nachBedarf
1. ABKLÄRUNGS-PHASE / DIAGNOSTIK
InderFamilie:• Diagnostik-Phase
Dauer:4Wochen
| Stationäre Arbeit / KOSS | Ambulante Arbeit / KOFA |
Herausforderungen
•DieBehördemusssichintensivmitihremKlientenundseiner
Familie auseinandersetzen.
•DieElternsindganzinvolviertindenProzessundhaben
immer Mitspracherecht.
Aber:
Die Kosten sind absehbar. Durch kürzere stationäre Aufenthalte
kann die Behörde Einsparungen machen. Ausserdem ist es in
verschiedenen Situationen sinnvoller, eine Familie zu Hause zu
begleiten, als ein Kind in einer Institution zu platzieren.
Stationäre Arbeit der SKSO
KOSS = Kompetenzorientierte Settings im stationären Bereich
Das ist eigentlich die Arbeit, die die SKSO
seit ihrer Gründung vor mehr als 50 Jahren
macht: Betreuung von Kindern und Jugend-
lichen in Heimen. Neu ist, dass beim Eintritt
in der ersten Phase eine gründliche Abklä-
rungmitEinbezugderElternstattfindet
(Diagnostik-Phase).
Danach wird gemeinsam mit den beteiligten
Instanzen entschieden, wie es weitergeht:
Zurück zu den Eltern (mit einem KOFA-Man-
dat), je nach Alter ins Böglihuus, ins Huus
am Schärme, ins BeWo oder in eine andere
Institution.
Der SKSO ist es seit langem wichtig, dass die
Stärken der Bewohner gefördert werden. Mit
KOSSverschreibenwirunsnunoffiziellder
Kompetenzorientierung: Welche Hilfe ist not-
wendig und geeignet?
Das Ziel ist immer, dass die Hilfe nachhaltig
wirksam ist, dass Bewohner und ihre Familien
sich ihrer Stärken bewusst sind und diese für
die Alltagsbewältigung einsetzen können.
Ambulante Arbeit der SKSO
KOFA = Kompetenzorientierte Familienarbeit in ambulanten Settings
Neu ist für die SKSO, dass die Mitarbeitenden* in die Familien gehen
(ambulant). Diese Einsätze sind mehr oder weniger zeitintensiv, je nach
Vertrag mit der zuweisenden Behörde.
In der ersten Phase wird - wie bei KOSS - eine Diagnostik erstellt, bei der
das ganze Umfeld, d.h. die Familie mit allen Kindern, die Schule, die Frei-
zeit usw. einbezogen werden. Aufgrund dieser Abklärungen werden - wie-
der gemeinsam mit der Familie und den Behörden - die weiteren Schritte
geplant.
Daraus kann sich eine längere oder kürzere, mehr oder weniger intensive
Phase der Begleitung durch Mitarbeitende der SKSO anschliessen.
* Die Mitarbeitenden besuchen für diese Arbeit spezielle
KOFA-Weiterbildungen.
Jahresbericht 2011 | SKSO 16
huus
Im Frühjahr war es soweit - der Startschuss zur Umstrukturierung
Richtung KOSS war gefallen. Für das Team im Böglihuus hiess es
zunächst Bücher aufschlagen, Notizhefte hervornehmen und los
ging’s mit einer umfassenden Weiterbildung. Anhand von theore-
tischen Inhalten, gepaart mit vielen praktischen Elementen, haben
wir die Methodik der Kompetenzorientierung kennen und anwenden
gelernt. Schon bald konnten wir das Gelernte in den Alltag umset-
zen und erste Erfahrungen sammeln.
Auswirkungen bis ins Detail...
Es wurde deutlich, dass sich die Umstrukturierung bis in viele
Details im Alltag auswirkt. KOSS ist in erster Linie eine Haltung. Die
Ressourcenorientierung und die individuelle Unterstützung rücken
in den Vordergrund.
Viele unserer bisherige Regeln und alltägliche Routinen wurden hin-
terfragt, verworfen und abgeändert. Es ist nicht so, dass vorher
alles ‚schlecht‘ war – aber wir können nun unsere Aufgabe noch
besser machen. Zu meinen Aufgaben als Teamleiterin gehört es,
das Team bei diesem Prozess der Neuorientierung zu begleiten und
zu unterstützen.
...für Mitarbeitende
Wenn ich zurückblicke, dann kann ich sagen, dass ich im letz-
ten Jahr ein Team erlebt habe, das mit einer hohen Motivation und
grosser Lernbereitschaft losgezogen ist. Gemeinsam haben wir
Phasen der Unsicherheit und Verwirrung erlebt. Gemeinsam muss-
tenwirunswiederfinden,umgemeinsamwiederloszuziehen.
Heute herrscht im Böglihuus ein gutes Klima.
und für Bewohner
Nicht zu vergessen sind die Bewohner vom Böglihuus. Auch sie
sind unmittelbar von der Umstrukturierung betroffen und erleben
die Veränderungen hautnah. Einer unserer Bewohner, der die Zeit
vor und jene während der Umstrukturierung erlebte, hat mir zu ein
paar Fragen Auskunft gegeben. Seine Antworten sind auf den näch-
stenSeitenzufinden.
Martina Voumard
Teamleiterin Böglihuus
Das Gelernte...
›› Es ist nicht so, dass vorher alles ‚schlecht‘ war – aber wir können nun unsere Aufgabe noch besser machen. ‹‹
...im Alltag umsetzen
Böglihuus
Bögli
17 SKSO | Jahresbericht 2011
Interview mit Ahmad A.
„Ahmad, was hat sich für dich im letz-ten Jahr im Böglihuus geändert?Vor einem Jahr gab es viel mehr
RegelnundPflichten,diefüralle
Bewohner gegolten haben. Viele
derRegelnundPflichtenkonnte
ich nicht nachvollziehen, ich fühlte
mich teilweise verloren. Es gibt
heute vier Grundregeln, an die sich
alle Jugendlichen im Böglihuus hal-
ten müssen, ansonsten entschei-
den die Mitarbeitenden von Fall zu
Fall individuell, wie z.B. die Konse-
quenzen nach einem Fehlverhalten
aussehen.
Jeder Jugendliche hat auch neu
seine eigenen Ziele, an denen er
arbeitet.Dasfindeichgut.Denn
jeder Jugendliche hat ja anderswo
seine Fehler und seine Stärken.
Die Mitarbeiter haben auch mehr
Zeit für mich und ich bespreche
jede Woche, wo ich mit meinen
Zielen stehe. Das gefällt mir und
ich fühle mich ernstgenommen.
Wie hast Du den Anfang der Umstrukturierung erlebt?Anfangs habe ich gedacht, das
Böglihuus hat ja gar keine Regeln
an eigenen Zielen arbeitenBöglihuus
Vieles ist neu im Böglihuus - geblieben sind die erlebnispädagogischen Wochenenden
huus
...im Alltag umsetzen
Bögli
Jahresbericht 2011 | SKSO 18
Bögl
ihuu
smehr. Das hat mich schon verunsi-
chert. Dann kann ja jeder machen was
er will, habe ich mir gedacht. Schnell
habe ich aber gemerkt, dass dies gar
nicht so ist.
Im Gegenteil, wenn ich etwas falsch
mache, suche ich zusammen mit einem
Mitarbeiter nach einem Weg, wie ich
das wieder gut machen kann und das
ist schwieriger als wenn einfach eine
Konsequenz folgt. Ich denke, dass ich
so besser aus meinen Fehlern lernen
kann.
Gibt es etwas, das gleich geblieben ist?Gleich geblieben sind die erlebnispäda-
gogischen Tage, an denen muss jeder
Bewohner teilnehmen. Dazu habe ich
oft zu Beginn keine grosse Motivation.
Ich bin es auch nicht so gewöhnt, in
der Natur zu sein und zu zelten, wenn
es regnet und so. Jedoch muss ich
sagen, dass wir heute in den Jugend-
gruppe zusammen entscheiden, was
genau wir an den Tagen machen; wir
dürfen nun viel mehr selber entschei-
den und das macht mir Freude, auch
wenn es dadurch viele lange Diskussi-
onen gibt, die manchmal mühsam sind.
Aber ich denke, wir wachsen dadurch
stärker zusammen. Generell können
wir Jugendlichen mehr mitdiskutieren
und mitentscheiden.
Was wünschst du dir für die Zukunft im Böglihuus?Nicht so Freude habe ich daran, dass
wir nun viermal pro Woche 45 Minu-
ten für die Schule arbeiten müssen. Ich
finde,daskönntemanauchändern.
Wenn ein Schüler, so wie ich, gut ist in
der Schule, dann könnte er ja weniger
für die Schule machen.
Ansonsten wünsche ich mir, dass es so
weiter geht im Böglihuus.“
Wagnis Böglihuus
Ein Tänzchen wagen
Skifahren wagen
BeWo
›› Ressourcenorientierung meint eine Grundhaltung, die sich nicht an Defiziten, sondern an den Stärken und Kompetenzen der Menschen orientiert. ‹‹
19 SKSO | Jahresbericht 2011
Neues BeWo in Grenchen
Im Herbst 2011 eröffnete die SKSO in Grenchen ein
zweites BeWo. Wir haben an wunderbarer Lage ein
grosses Haus mit schönem Garten bezogen. Nun, so
einfach war es dann doch nicht! Die Herausforderung
war, innerhalb von zwei Monaten die Liegenschaft in
einen bezugsbereiten Zustand zu bringen. In rekord-
verdächtiger Zeit schafften es die Mitarbeitenden –
mit tatkräftiger Unterstützung der Jugendlichen –
das Haus in ein wohnliches Refugium für bis zu sechs
Bewohnerinnen und Bewohner zu verwandeln.
Gleichzeitig wagte ich mich an die Aufgabe als „Team-
leiter BeWo“. Das beinhaltete – neben der Arbeit im
BeWo Wangen - das neue Team in Grenchen aufzu-
bauen und die nötigen Strukturen zu entwickeln. Die-
ser Prozess ist noch nicht abgeschlossen und stellt
mich und das neue Team in Grenchen immer wie-
der vor neue Herausforderungen. An dieser Stelle
bedanke ich mich herzlich für die Unterstützung durch
unsere neue Bereichsleiterin Sandra König, die mich
in diesem Lernprozess begleitet. Der Dank geht auch
an meine zwei Kolleginnen im BeWo Wangen, Vreni
PfisterundPetraFornasier.Ohneihrenüberdurch-
schnittlichen Einsatz könnte ich mich nicht so stark
auf meine neue Aufgabe fokussieren.
Sich auf Unbekanntes einlassen
Bei der täglichen Arbeit erstaunen und beeindrucken
mich unsere Bewohnerinnen und Bewohner immer
wieder mit ihrem Mut, Neues zu wagen. Sei das beim
Umzug in ein fremdes Umfeld, beim Zusammenleben
BeWoBegleitetes Wohnen
mit ihnen unbekannten Jugend-
lichen. Das erfordert von allen
Beteiligten die Bereitschaft, sich
auf Unbekanntes und Unge-
wohntes einzulassen. Das gilt
auch bei der Berufswahl, beim
Einstieg in die Ausbildung und
nicht zuletzt beim Schritt in die
Selbständigkeit – dem Auszug
in die eigene Wohnung.
Auch wir Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter wurden im vergan-
genen Jahr gefordert, Neues
zu wagen. Mit der Weiterbil-
dung zu KOSS-Fachpersonen
erhielten wir tolle Werkzeuge,
d.h. Techniken und Methodiken,
für die tägliche Arbeit. Es liegt
nun an uns Fachpersonen, das
Gelernte anzuwenden, zu expe-
rimentieren und es zu wagen,
Gewohntes und vermeintlich
Bewährtes über Bord zu werfen,
um dem Neuen Raum zu geben.
Peter Ruf
Teamleiter BeWo
Jahresbericht 2011 | SKSO 20
Kurz vor dem Feierabend: Blick in die Agenda, Termine für
den nächsten Tag checken, das entsprechende Material
richten, Tasche packen, für die terminfreien Zeiten Unterla-
gen und USB-Stick einpacken, Telefon umleiten, die vollbe-
packte Tasche – ich nenne es mein mobiles Büro - über die
Schulter werfen. Und dann geht es in den wohlverdienten
Feierabend. Eine für mich alltägliche Situation.
ein komplexes Arbeitsfeld...
Mein Zuständigkeitsbereich umfasst das Böglihuus in
Derendingen, die BeWo‘s in Wangen bei Olten und Gren-
chen. Die räumlichen Distanzen der verschiedenen Arbeits-
orte führen zu den genannten Aussenterminen.
Dieses spannende, vielseitige und komplexe Tätigkeits-
feld fordert ein hohes Mass an Koordination der Termine
und Aufgaben, Mobilität und Flexibilität, Wachsamkeit für
die Themen in den Teams und im Prozess. Es bietet aber
im Gegenzug tolle Lernfelder, Gestaltungsraum und viel
Autonomie.
...mit dem ruhenden Pol am Schärme
Mein Büro im Huus am Schärme ist für mich der ruhende
Pol, ermöglicht Distanz zum Geschehen und zum laufenden
Prozess,bietetRaumzumReflektieren,Planen,Organi-
Leitung stationärer Bereich
Mobiles Büro
sieren und zum Austausch.
Ich war auf der Suche nach einer neuen
Herausforderung auf Leitungsebene und
habe diese in der SKSO vollumfäng-
lich gefunden. Das mir im hohen Mass
entgegengebrachte Vertrauen von Sei-
ten des Stiftungsrats, der Geschäfts-
führung, der Leitung Administration, der
Leiterin des ambulanten Bereichs und
der Teamleitungen ermöglicht mir, im
laufenden Entwicklungs-Prozess Fuss zu
fassen.
Mein Dank richtet sich auch an alle Mit-
arbeitenden, welche täglich gemeinsam
mit mir die komplexe Arbeit vor Ort,
zum Wohle der Jugendlichen und jungen
Erwachsen, leisten.
Sandra König
Leitung stationärer Bereich
21 SKSO | Jahresbericht 2011
Bewohnerinnen / Bewohner
In selbständiges Wohnen 3 5 7 5 2 10 3
Zu den Eltern 6 4 7 10 8 4 9
Ins Begleitete Wohnen SKSO 2 0 3 0 3 2 3
In andere Institutionen 2 3 2 2 1 4 5
Anschlusslösungen nach dem Austritt
Durchschnittliche Auslastung aller Institutionen 95.72 89.01 88.77 90.29 104.44 98.43 101.44
Huus am Schärme, Hägendorf 103.48 91.23 94.24 108.35 99.53 96.20 81.06
Böglihuus, Derendingen 93.94 93.99 95.21 66.67 112.60 127.62 126.78
Begleitetes Wohnen 79.56 80.21 74.04 93.88 104.01 73.53 92.8
Auslastung der Institutionen in % (bezogen auf das Budget)
0 – 3 Jahre 0 0 0 2 2 3 1
4 – 6 Jahre 4 1 3 1 1 0 5
7 – 12 Jahre 11 13 8 10 7 6 4
13 – 16 Jahre 12 11 13 10 18 15 12
über 16 Jahre 15 14 23 17 14 16 24
Alter der Kinder und Jugendlichen
Anzahl Mitarbeitende ganzes Jahr 39 35 34 34 35 37 44
Stellen Total am 31. Dezember 22.43 20.66 18.35 16.55 20.35 18.40 25.3
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Total verrechnete Aufenthaltstage 10’831 10’072 9’558 9’234 9’137 10’029 9’983
Anzahl Bewohnerinnen / Bewohner 42 39 47 40 42 40 46
Austritte Total 13 12 16 17 11 20 20
Eintritte Total 16 11 17 8 11 16 17
Statistik
Jahresbericht 2011 | SKSO 22
Mitarbeitende SKSO am 31. Dezember 2011
Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter
Meury Fredy 90 Geschäftsführer
König Sandra 100 Leitung stationärer Bereich
Giger Regina 100 Leitung ambulanter Bereich
Team Huus am SchärmeAjila Gonzàlez-Thoma Stéphanie 80 Teamleiterin
Aksu Umut 80 Psychologe
Nussbaumer Nadine 80 Sozialpädagogin
Dann Bernd 100 Sozialpädagoge
Lopez Tania 60 Sozialpädagogin
Mildner Myriam 60 Sozialpädagogin i.A.
Nussbaumer Carol 20 Leitung Schulcoaching
Sterki Melanie 30 Sozialpädagogin i.A.
Rettenmund Lisa 100 Praktikantin
Hochuli Isabella 100 Hausmanagerin Ökonomie
Nikollprenkaj Gjine 30 Mitarbeiterin Ökonomie
Wernli Heinrich 10 Mitarbeit Garten
Team BöglihuusVoumard Martina 100 Teamleiterin
Geissmann Marc 100 Sozialpädagoge
Jäggi Marco ZD Sozialpädagoge / Zivildienst
Kunz Tabea 80 Sozialpädagogin
Märki Ruth 85 Soziokulturelle Animation
Schärer Lindt Simone 30 Sozialpädagogin
Maeder Judith 80 Leitung Schulcoaching
Tschui Melanie 100 Fachfrau Betreuung
Wernli Jasmin 60 Sozialpädagogin i.A.
Freiburghaus Diana 100 Praktikantin
Widmer Roland 90 Hausmanager Ökonomie
Umiker Yvonne 50 Mitarbeiterin Ökonomie
Peter Judith 30 Mitarbeiterin Ökonomie
Salaz Jimena 25 Mitarbeiterin Ökonomie
Team BeWoRuf Peter 80 Teamleiter
Kandzia Wolfgang 80 Psychologe
Bättig Margot 70 Soz.päd. Mitarbeiterin
PfisterVreni 70 Soz.päd.Mitarbeiterin
Fornasier Petra 70 Praktikantin
Team AdministrationGanz Philipp 60 Leitung Administration
Kirschbaum Brigitte 45 Administration
Kopp Christian 50 Buchhaltung/Controlling
Kopp Edelgard 40 Verantwortung EDV
Total Stellenprozente 2530 am 31.12.2011
23 SKSO | Jahresbericht 2011
Neue Mitarbeitende
Ein unvergessliches Vorstellungsgespräch
Während meines Vorstellungsgesprächs gab es einige ‚Proben‘
zu bestehen: Ein Cheminée löste Feueralarm aus, die Feuer-
wehr traf ein, Rauchentwicklung im Sitzungszimmer… Aber
das war alles echt, und vielleicht ebnete mir meine Mithilfe in
dieser Krisensituation den Weg in die SKSO, den ich im Juni
startete.
Institutionen im Wandel, die innovativ und zielgerichtet Verän-
derungen angehen (in der SKSO zu meiner Freude mit der mir
bekannten Methodik KOSS und KOFA) faszinieren mich, spre-
chen mich an. Sie prägten bereits meinen bisherigen beruf-
lichen Werdegang.
Meine langjährigen Erfahrungen in diversen Bereichen (Früh-
bereich, Kinder & Jugendliche, mit geistig Behinderten, bei der
Arbeit in Familien), Leitungsfunktionen und Weiterbildungen
sind zentrale Ressourcen, auf welche ich zurückgreifen kann.
All dies gibt mir einen guten Hintergrund, um mich den Aufga-
ben als Bereichsleiterin zu stellen.
Also, packen wir es an! - Auf eine spannende Zusammenarbeit.
Sandra König
Leitung stationärer Bereich
Neu im TeamNeue Stelle zur Entlastung
Die SKSO wächst und somit auch der
administrative Aufwand. Die Aufgaben der
Geschäftsführung werden vielschichtiger und
aufwändiger. Eine einzelne Person ist deshalb
kaum mehr in der Lage, den unterschiedlichen
Anforderungen gerecht zu werden.
Der Stiftungsrat der SKSO hat sich deshalb im
Jahr 2011 entschieden, die Geschäftsführung
zu entlasten und eine 60%-Stelle „Leitung Administration“ zu schaffen.
Abläufe planen...
Aufgabe dieser neuen Stelle ist es, die admini-
strativen Abläufe zu planen, zu optimieren und
mit den anderen Mitarbeitenden im Bereich
Administration (Buchhaltung, Sekretariat, EDV)
zu koordinieren. Im gleichen Zug wurde die
Geschäftsführungsstelle auf 80% reduziert.
... und koordinieren
Zu den Hauptaufgaben der neuen Stelle gehören
das Qualitätsmanagement, die Arbeitssicherheit
und die Organisation des SKSO-Schokoladen-
verkaufs. Als langjähriger Mitarbeiter freue ich
mich, dass ich diese Stelle neu besetzen kann.
Meine kaufmännische und meine sozialpädago-
gische Ausbildung sind eine gute Grundlage für
diese Aufgabe.
Philipp Ganz
Leitung Administration
Entlastung
Neue Mitarbeitende
Jahresbericht 2011 | SKSO 24
Praktikum contra Schulbank
Als ich nach dreieinhalb Jahren Schulbankdrücken
im März 2011 endlich meinen Fachmaturitätsaus-
weis in der Hand hielt, hatte ich eine grosse Hürde
überwunden. Obwohl ich meine Fachmaturität im
Berufsfeld Pädagogik abosolviert habe, war mir
schon während dem Studium bewusst, dass ich
keine Lehrerin werden möchte. Als Lehrerin wür-
den mir der zwischenmenschliche Kontakt zu den
Schülern sowie die Teamarbeit fehlen. So kam es,
dass ich den Beruf der Sozialpädagogin näher ken-
nenlernen wollte.
Mit dem Beginn des Vorpraktikums im Huus am
Schärme lernte ich auch die Arbeitswelt kennen –
ich kannte ja nur die Schulbank. Diese Welt offen-
barte mir viele aufregende Aspekte. Ich war auf
einmal Teil eines Teams, bekam meine eigenen
kleinen Aufgaben/Aufträge und gestaltete zusam-
men mit den Bewohnern den Alltag. Ich durfte mit
den Kindern/Jugendlichen viele positive, aber auch
negative Momente teilen.
Indem ich etwas Neues gewagt habe, habe ich
vieles über mich selber kennengelernt. Ich ent-
deckte neu meine Grenzen, lernte meine Stärken,
aber auch meine Schwächen kennen. Ich weiss
nun auch, dass mein Weg auf dem sozialpädago-
gischen Terrain noch nicht zu Ende ist.
Lisa Rettenmund
Praktikantin
Huus am Schärme
Bindeglied sein
Ich heisse Andrea Aerni, bin 35 Jahre alt
und wohne seit jeher in Hägendorf. Zuerst
war ich elf Jahre als Kindergärtnerin tätig
und vor zwei Jahren habe ich nach meiner
Ausbildung zur Schulischen Heilpädagogin die
Einführungsklasse übernommen.
Vor dreizehn Jahren habe ich ein Praktikum in
einem Kinderheim absolviert, da ich ursprüng-
lich die Absicht hatte, Sozialpädagogik zu
studieren.
Was mich an der Arbeit auf der damaligen
Wohngruppe besonders beeindruckt hat war die
Tatsache, dass sich ein Team gemeinsam für
dasWohlbefindenunddieFörderungvonjedem
einzelnen Kind einsetzt.
In meiner Tätigkeit als Lehrperson bin ich doch
eher Einzelkämpferin. Umso mehr schätze ich
den Kontakt zu Kindern und Mitarbeitenden am
Schärme und den gegenseitigen Austausch. Die
Begegnungen sind immer wieder spannend und
wertvoll.
Da ich in diesem Dorf verwurzelt bin, viele Ein-
wohner/innen und Behördenmitglieder persön-
lich kenne und in Vereinen aktiv mitwirke, sehe
ich mich auch ein bisschen als Bindeglied zwi-
schen Huus am Schärme und Dorfbevölkerung.
Ich kann mich, gemeinsam mit der Hauskom-
mission und den Mitarbeitenden, für die Institu-
tion und die Bedürfnisse der Kinder und Jugend-
lichen einsetzen.
Andrea Aerni
Hauskommission Huus am Schärme
Neu im Team
Neue Mitarbeitende
25 SKSO | Jahresbericht 2011
Neuland
„Neues wagen“- das passt sehr
gut zu meiner Situation: Im
Oktober 2012 werde ich meine
sozialpädagogische Ausbildung
an der HF in Luzern beginnen.
Dies ist eine besondere Heraus-
forderung für mich, da ich nach
über 20 Jahren in einem andern
Arbeitsfeld eine neue Ausbil-
dung beginne. Mein Praktikum
begann ich am 1. Oktober im
BeWo Wangen.
Der Einstieg im BeWo wurde
mir leicht gemacht, von Anfang
an wurde ich vom Team und
den Bewohnern als vollwer-
tige Mitarbeiterin akzeptiert.
Es ist spannend zu sehen, wie
auch die jungen Menschen, die
wir begleiten, Neues wagen.
Diese Fortschritte und Erfolgs-
erlebnisse zu sehen und mit
zu erleben motivieren mich für
meine Arbeit. Die Gespräche
und der gemeinsame Alltag mit
den Jugendlichen bestätigen
mich immer wieder in meiner
Berufswahl.
Petra Fornasier
Praktikantin
BeWo Wangen b. Olten
Neugierig auf KOSS
Nach meiner Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit wollte ich Neues
wagen und entschied mich für eine Ausbildung zur Sozialpädago-
gin, die ich 2009 startete. Zur Ausbildung gehören zwei Ausbil-
dungspraktika. Die neue Ausrichtung auf KOSS interessierte mich
und machte mich neugierig, so bewarb ich mich und begann im Mai
2011 mein Praktikum im BeWo Wangen. Dort konnte ich erfahren
was es heisst, Jugendliche so zu unterstützen, dass sie ihr Leben
selber in die Hand nehmen und ihre Persönlichkeit entfalten kön-
nen. Ich erlebte die Bewohner als sehr motiviert und jeden mit
einem individuellen Schatz an Möglichkeiten.
Bei Wochenend-Vertretungen lernte ich den Betrieb im Huus am
Schärme kennen. Ich erlebte die strukturelle Veränderung im Som-
mer, was ich sehr spannend und herausfordernd fand und konnte
beobachten, wie aus Theorie gelebte Praxis wird.
Nun drücke ich wieder für ein Jahr die Schulbank und vertiefe mein
Wissen. Ich bekam die Gelegenheit, 20% am Schärme zu arbeiten.
Das ist für mich eine gute Ergänzung zum Schulalltag. An Wochen-
endenzuarbeitenempfindeichalsPrivileg,daichdaganzvielZeit
mit den Kindern fernab vom Alltagsstress verbringen kann.
Melanie Sterki
Sozialpädagogin i.A. / Wochenend-Vertretung
Huus am Schärme
Neue Mitarbeitende
Neu im Team
Jahresbericht 2011 | SKSO 26
Jahresrechnung
B I L A N Z Aktiven Passiven
Flüssige Mittel 97’065.51
Debitoren 101’366.70
Trans. Aktiven 16’207.65
Liegenschaften 1’846.900.95
Mobilien, Anlagevermögen 124’122.00
KK Bankschuld 77’710.25
Kreditoren 86’183.43
Trans. Passiven 56’671.85
Hypotheken 1’460’000.00
Zweckgebundene Fonds 46’629.68
Eigenkapital 531’623.76
Total 2’185’662.81 2’258’818.97
Verlust 73’156.16
2’258’818.97 2’258’818.97
Bilanz
Rechnung
Derendingen, 21. Februar 2012
Christian Kopp
Buchhaltung
Hägendorf, 21. Februar 2012
Oswald Löffel
Revisor
GenehmigungGenehmigt durch den Stiftungsrat
am 8. März 2012
Rudolf Köhli, Präsident
Alfred Meury, Geschäftsführer
Die vollständige, revidierte Jahresrechnung 2011
nach Swiss GAAP FER sowie der
Revisionsbericht können bezogen werden bei
B E T R I E B Aufwand Ertrag
Personal-Aufwand 1’958’573.39
Sachaufwand 482’759.37
Abschreibungen 31’194.55
Beiträge zuweisende Behörden 2’288’556.75
Zinsertrag 161.25
VerpflegungPersonal 15’086.60
Ausserordentlicher Ertrag 38’702.55
Total 2’472’527.31 2’342’507.15
Verlust 130’020.16
2’472’527.31 2’472’527.31
S T I F T U N G Aufwand Ertrag
Verwaltung 75’683.70
Hypothekarzinsen 21’533.20
Mieteinnahmen 127’500.00
Schoggiverkauf / Spenden 26’580.90
Total 97’216.90 154’080.90
Gewinn 56’864.00
154’080.90 154’080.90
S P E N D E N Aufwand Ertrag
Spenden + Kollekten 49’005.60 56’210.05
Einlage Spendenfonds 7’204.45
Total 56’210.05 56’210.05
27 SKSO | Jahresbericht 2011
Leitung ambulanter Bereich (KOFA)
Regina Giger
Allerheiligenstrasse 21
4614 Hägendorf
062 216 52 72 - 079 774 62 81
Fax 062 216 67 97
Leitung stationärer Bereich (KOSS)
Sandra König
Allerheiligenstrasse 21
4614 Hägendorf
062 216 52 71 - 079 681 67 30
Fax 062 216 67 97
DasaktuelleOrganigrammfindenSie
auf unserer Homepage www. skso.ch
Huus am Schärme
Diagnostik, stationäre Intervention
Notfallplätze
Allerheiligenstr. 21 - Hägendorf
062 216 17 47 - 076 546 97 02
Fax 062 216 67 97
Teamleiterin: Stéphanie Ajila
Böglihuus
Stationäre Intervention
Hauptstr. 96 - 4552 Derendingen
032 682 18 40 - 079 218 79 66
Fax 032 682 42 47
Teamleiterin: Martina Voumard
Begleitetes Wohnen
Diagnostik, stationäre Intervention
Dorfstr. 229 - 4612 Wangen b.O.
062 212 86 87
078 739 94 93
Teamleiter: Peter Ruf
Präsidium StiftungsratRudolf Köhli
Zwinglistr. 9 - 2540 Grenchen
032 654 10 20 - 079 738 65 15
Fax 032 654 10 30
Geschäftsführung SKSOAlfred Meury
Le Coinat 1 - 2950 Courgenay
032 471 30 50 - 079 435 79 74
Fax 032 471 30 52
Buchhaltung SKSOChristian Kopp
Schmärleiben 2 - 4577 Hessigkofen
032 682 16 83 - 079 505 86 71
Leitung AdministrationPhilipp Ganz
Allerheiligenstrasse 21
4614 Hägendorf
062 216 52 70 - 079 366 59 17
Fax 062 216 67 97
So erreicht man unsAdressen
Begleitetes Wohnen
Diagnostik, stationäre Intervention
Höhenweg 24 - 2540 Grenchen
032 653 07 20
078 739 94 93
Teamleiter: Peter Ruf