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Jahresbericht 2013

Jahresbericht 2013...Wibas, Darmstadt und an Doris Schüssler Consulting, Frankfurt. Mit dem Unternehmenspreis gewann das Thema Wiedereinstieg das Interesse in der Öffentlichkeit

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  • Jahresbericht 2013

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    Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    nach wie vor stark frequentiert und gebraucht: unsere Be-ratung für Arbeit, Bildung und Beruf verzeichnet 2013 wie-der fast 300 Kundinnen, die neu zu uns gekommen sind. Das Angebot haben wir mit einer weiteren Beratungs-leistung im Rahmen des Förderprogramms IQ ergänzen können: die telefonische Hotline steht Ratsuchenden und Multiplikator/innen wöchentlich an vier Vormittagen und donnerstags am Nachmittag zur Verfügung. Darüber hin-aus führen wir Berufswegeberatung mit Schwerpunkt An-erkennung im Rahmen des Frankfurter Arbeitsmarktpro-gramms durch und sind auch in den Räumlichkeiten des Beratungszentrums in der Mainzer Landstraße präsent.

    Der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt entsprechend, haben wir Vorbereitungskurse für die Ausbildungen in der Altenpflege und im Erzieher/innenberuf angeboten. 70% der Teilnehmerinnen in der Altenpflege haben eine Ausbildung begonnen bzw. haben eine sozialversiche-rungspflichtige Beschäftigung als Krankenpflegehelfe-rinnen aufgenommen. 90% der Teilnehmenden im Vor-bereitungskurs zum Erzieher/innenberuf sind jetzt in der Ausbildung. Ein großer Erfolg!

    Das Hessische NeW Netzwerk Wiedereinstieg, in dem beramí die Koordination innehat und mit einem Mento-ringprojekt für Wiedereinsteigerinnen vertreten ist, hat den Unternehmenspreis WieDa - Bestes Unternehmen für den Wiedereinstieg in Hessen 2013 vergeben. Klein- und mittelständische Unternehmen, die Frauen beim Wiedereinstieg unterstützen, konnten sich um den Un-ternehmenspreis bewerben. Im September überreichte die Staatssekretärin Petra Müller-Klepper im Hessi-schen Sozialministerium, aus dessen Mitteln das Netz-werk gefördert wird, im Kloster Eberbach den Preis an Wibas, Darmstadt und an Doris Schüssler Consulting, Frankfurt. Mit dem Unternehmenspreis gewann das

    Thema Wiedereinstieg das Interesse in der Öffentlichkeit und Erwähnung in einigen Artikeln in der Tagespresse und in einem Beitrag im Hessischen Rundfunk.

    Nach Inkrafttreten des Berufsqualifikationsfeststellungs-gesetzes im Dezember 2012 haben wir uns zur Aufgabe gemacht, einen neuen Leitfaden zur Anerkennung aus-ländischer Schul- und Berufsabschlüsse herauszugeben. Nach den 4 vorausgegangenen und fortlaufend aktua-lisierten Auflagen, haben wir die Neuauflage des Leitfa-dens auf Grundlage der neuen Gesetzgebung Ende 2013 veröffentlicht. Der Leitfaden steht auch als Download zur Verfügung.

    Zu einem guten Abschluss des Jahres führte dann Ende Oktober die Auszeichnung von Weiterbildung Hessen e. V. , das unser Projekt „Frauen machen Frauen stark“, ein Mentoringprojekt für Mütter mit Migrationshintergrund, die von Mentorinnen mit Migrationshintergrund beglei-tet wurden, mit dem 1. Preis „Weiterbildung Innovativ“ prämiert hat. Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

    Wir danken für die Förderung unserer Angebote durch die Stadt Frankfurt, das Land Hessen, den Bund und den Eu-ropäischen Sozialfond. Und bedanken uns bei unseren Kooperations- und Netzwerkpartner/innen sowie allen „Sympathisierenden“ für die anregende, inspirierende Arbeit, für Wertschätzung und Unterstützung!

    Ihre

    Geschäftsführung und Vorstand

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    Inhaltsverzeichnis

    1. BeratungBeratung für Arbeitsuchende• Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf• Berufswegeplanung mit Fokus Anerkennung ausländischer AbschlüsseAnerkennungsberatung - Hessisches Netzwerk IQ Integration duch Qualifizierung• Erstberatung zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse• Fortbildungen für Berater/innen, Informationsveranstaltungen, Workshops Beratung für Beschäftigte und Unternehmen• MiQua - Hessische Leistelle Migration und Qualifizierungsberatung für Beschäftigte2. Deutschförderung• Deutsch lernen in Frankfurt - Integrationskurse• Deutsch und Beruf - ESF-BAMF-Kurse• Integrierte Sprachförderung an der Berta-Jourdan-Schule3. Berufliche Orientierung• Brücke - Bausteine für Arbeit, Bildung und Beruf4. Berufliche Integration - Netzwerke• Netzwerk Wiedereinstieg• Netzwerk BLEIB in Hessen5. Mentoringprogramme• Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen - Mentoring für Migrantinnen in Frankfurt/Main• SABA - Mentoring• NeW - Mentoring• Frauen stärken Frauen6. Qualifizierung• PiA Frankfurt: Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt• Vorbereitung Altenpflege• Vorbereitung auf den Erzieher/innenberuf7. Gesellschaftliche Teilhabe• Das Lernhaus der Frauen Frankfurt – Kulturmittlerinnen in der Pflege und Seniorenarbeit8- Projekte mit europäischen Partnern• AMiCo - Assessment of Migrants‘ Competences in the Elderly Care - 9. Das Team beramí in Zahlen - 2013 auf einen Blick

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    1. Beratung

    Beratung für Arbeitsuchende

    ► Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf

    Das Herzstück und die Grundlage für die Einleitung von Qualifizierungsmaßnahmen ist die Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf. Das Angebot erfreut sich einer stetig steigenden Nachfrage durch Migrantin-nen unterschiedlicher Herkunft und Bildungsniveaus. Migrantinnen haben einen sehr hohen Bedarf an Information und an kompetenter und individueller Unterstützung zur Entwicklung ihrer beruflichen Per-spektiven. Dieses Beratungsangebot wird ergänzt durch die Anerkennungsberatung (Netzwerk IQ) und die Berufswegeberatung im Rahmen des Frankfurter Arbeitsmarktprogramms.

    Hauptthemen der Beratung sind Information zur be-ruflichen Qualifizierung und zum Anerkennungs-verfahren für ausländische Bildungsabschlüsse, Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsun-terlagen und bei der Arbeitsplatzsuche. Die Vermitt-lungschancen in den Arbeitsmarkt steigen aufgrund der entspannten Arbeitsmarktsituation und des vor-handenen Fachkräftebedarfs. Ein wesentlicher Bedarf lag in der Erstellung der Bewerbungsunterlagen. In-dividuell angepasste Bewerbungsunterlagen rücken somit stark in den Vordergrund und verlangen der Be-raterin im Sinne einer effizienten Vermittlung sehr viel Vor- und Nachbereitungszeit ab. In diesem Zusam-menhang hat sich die enge Verzahnung mit dem mo-dularen Angebot der „Brückenbausteine Beruf“ be-währt: 45 Beratene konnten in Kleinstgruppen in auf ihre Bedarfe zugeschnittene Trainings teilnehmen.Die Beratung an sich musste sich an die

    Verschlechterung der Fort- und Weiterbildungs-angebote anpassen. Angesichts des Mangels an Qualifizierungsangeboten erlebten die Beratenengroße Enttäuschungen. Der Umgang mit dieser Frustra-tion und der damit verbundenen Orientierungslosigkeit und Resignation wurden zu wesentlichen Beratungsinhal-ten. Darüber gibt es nach wie vor zu wenige Deutschkurs-angebote über B2-Niveau hinaus bzw. sind privat nicht finanzierbar.

    Datenerfassung und AnalysenDas Beratungsangebot wird seit 24 Jahren kontinuier-lich weiterentwickelt; nahezu 10.000 Migrantinnen wur-den bisher beruflich beraten. Seit 2009 verfügt beramí über eine professionelle Datenbank mit umfassendem Abfragepotenzial, woraus differenzierte und relevante Aussagen zur Zielgruppe generiert werden können. Die Datenbank erfährt eine kontinuierliche Anpassung an die Bedarfe der Beraterinnen und Geldgeber.

    Statistik 2013Das Angebot „Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf“ erweist sich weiterhin als unverzichtbar und wurde im Jahr 2013 von insgesamt 298 Migrantinnen aus Frank-furt als Neukundinnen wahrgenommen. 32 Frauen ka-men als Bestandskundinnen erneut in die Beratung, 22 Frauen wurden in Coachingprozessen begleitet, rund 87 Kundinnen nahmen in Einzelberatung individuelle Be-gleitung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen wahr. Im Durchschnitt kamen die Frauen 1,5 mal in die Beratung; bei 880 Beratungen summierten 2013 sich rund 2.200 Beratungsstunden. Die meisten Ratsuchen-den kamen aus der Türkei, darauf folgten Migrantinnen aus Polen, dem Iran, aus Marokko und Indien. 67% der Ratsuchenden waren im Alter von 26 -40 Jahren. 20% waren bereits seit 4-7 Jahren in Deutschland. 33% be-zogen ALG II, 14% waren erwerbstätig, 25% waren im ergänzenden Leistungsbezug, 11 % erhielten ALG I.

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    Schul- und Berufsbildung70% der Beratenen verfügen über einen Hochschulab-schluss, die meisten in Betriebswirtschaftslehre, Lehramt und in Sprachen. 15,4% verfügen über einen Berufsab-schluss, die meisten von ihnen im kaufmännischen Be-reich, gefolgt von Technik- und Sozialberufen sowie in Gesundheitsberufen.

    Verbleib beratener Frauen nach der BeratungGut ein Drittel der Frauen konnten in Angebote von beramí vermittelt werden: „Brückenbausteine Beruf“, Mentoring-programme, PiA - Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt, in die Integrationskurse sowie in Module des Beratungs-zentrums im Rahmen des Frankfurter Arbeitsmarktpro-gramms. 7% wurden direkt in Arbeit vermittelt.

    Die Annahme, dass der Altenpflegeberuf als nicht attrak-tiv wahrgenommen wird, hat sich nicht bestätigt. Viel-mehr war die gezielte Beratung und Sensibilisierung für diesen Beruf sehr erfolgreich. 14 der Beratenen nahmen unmittelbar an den Vorbereitungskursen für den Pflege-beruf teil, 8 absolvierten Schnupperpraktika in Altenpfle-geeinrichtungen und 40 nahmen an Informationsveran-staltungen und Dialogforen zum Pflegeberuf teil.

    Die Offene Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf wird durch das Frauen-referat der Stadt Frankfurt gefördert.

    ► Berufswegeplanung

    Das Angebot beinhaltet nebender zielführenden Beratung

    • die Begleitung eingeleiteter Anerkennungsprozesse• gezielte und passgenaue Qualifizierung in Modulen

    und Workshops• Sprachstandsanalysen zur Ermittlung der berufsbe-

    zogenen Sprachkenntnisse• Informationsservice für Mitarbeiter/innen des

    Jobcenters Frankfurt sowie anderer Beratungsstellen zum Thema Anerkennung ausländischer Abschlüsse.

    Die Beratungskund/innen erhielten eine ausführliche Erstberatung und hatten die Möglichkeit, flankierend zu den Beratungsprozesses an Modulen und kleinen Work-shops teilzunehmen (u.a. Assessments, Profling, Kom-petenzfeststellung, Bewerbungstrainigs, Trainings in Soft Skills, berufliche Orientierung).

    Insgesamt wurden 339 Personen mit Migrationshinter-grund beraten, davon waren 280 Frauen und 59 Männer. Der Altersschwerpunkt lag zwischen 30 und 45 Jahren.

    189 standen im SGB II-Bezug, 21 bezogen Leistungen aus ALG-I, 129 bezogen keine Leistungen. 106 Personen kamen über Zuweisung des Jobcenters, 83 kamen über Empfehlung von berufsberatenden Einrichtungen, 150 fanden auf Eigeninitiative den Weg in die Berufswegebe-ratung. Für ein Drittel der Beratungskund/-innen wurden Verfahren zur Anerkennung von ausländischen Schul-, Berufs- und Hochschulabschlüssen durch beramí e.V. initiiert und begleitet. Im Berichtszeitraum konnte keiner der eingeleiteten Anerkennungsprozesse mit einem Be-scheid abgeschlossen werden; zum Teil stehen diese von den zuständigen Stellen noch aus, zum Teil gab es keine Rückmeldungen durch die Ratsuchenden.

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    Verbleib der beratenen Personen26 Personen mündeten in eine sozialversicherungspflich-tige Beschäftigung. 5 fanden einen Minijob, 125 begannen eine berufliche Fördermaßnahme. Bei den verbliebenen 183 Personen sind 136 Personen erfasst, die sich in einem von beramí begleiteten Anerkennungsprozess befinden.

    SprachstandsanalysenFür 80 Beratungskund/innen wurden Sprachstandsana-lysen durchgeführt. Von den 79 Auswertungen kamen 43 über das Beratungszentrum des FRAP, 36 waren Bera-tungskundinnen von beramí. Der Schwerpunkt der Aus-wertungen lag bei Niveau B1 (31 Personen), A2 (17 Perso-nen) und B2 (16 Personen). Von den 36 Personen waren 17 im Leistungsbezug ALG II, von diesen waren 6 auf Niveau B1, jeweils 5 auf Niveau A2 und B2 und 1 Person war auf Niveau C2.

    Module zu Kompetenzfestellung, berufliche Orientie-rung, Bewerbungstraining und AssessmentEs wurden im Berichtszeitraum insgesamt 9 Module mit insgesamt 360 Unterrichtseinheiten für 71 Teilnehmer/innen durchgeführt. Für alleinerziehende Interessentin-nen mit Kindern unter 3 Jahren ist die Kinderbetreuung oft ein großes Problem, weshalb sie von regelmäßigen Angeboten wie den genannten Modulen (noch) nicht pro-fitieren können. Für diese Frauen wurden Einzelcoachings in Folgeberatungen durchgeführt. Die Workshops zum Be-werbungstraining wurden durch Kurztrainings am PC be-gleitet. Alle TeilnehmerInnen erhielten bei regelmäßiger Teilnahme an den Modulen ein qualifiziertes Teilnahme-zertifikat.

    Die Berufswegeplanung mit Fokus auf die Anerkennung ausländischer Abschlüsse wird durch das Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt im Rahmen des Frankfureter Arbeitsmarktprogrammes (FRAP) gefördert.

    Anerkennungsberatung ► Telefonische und

    persönliche Erstberatung

    Im Rahmen des IQ Landesnetzwerk Hessen bietet beramí eine telefonische Hotline und persönliche Beratung zur Anerkennung ausländischer Schul- und Berufsabschlüs-se an, führte Schulungen, Informationsveranstaltungen, und Workshops durch und referierte auf externen Veran-staltungen zum Thema.

    TelefonhotlineDie telefonische Erstberatung wurde von montags bis frei-tags an vier Vormittagen und einem Nachmittag in der Wo-che angeboten. beramí ist für das Rhein-Main-Gebiet und Südhessen zuständig. 2013 gingen über die beramí-Hot-line insgesamt 950 Anrufe ein, ca. 50% der Anrufer/innen stammen aus Frankfurt. Die meisten Anrufe wurden von in Deutschland lebenden Drittstaatler/innen getätigt, über-wiegend verfügten diese über akademische Abschlüsse. Zu beobachten ist auch eine Zunahme an Anfragen von Personen, die für ihre im Ausland lebenden Verwand-ten anfragen. Ein Teil der Anrufenden meldeten sich auf Empfehlung von Berater/innen der Agentur für Arbeit, von den Jobcentern und zum Teil auch von Jugendmigra-tionsdiensten (JMD) und Migrationserstberatungsstellen (MEB) sowie den Anerkennungsstellen selbst.

    Aufgrund des deutlichen Anstiegs des Bedarfs an per-sönlicher Beratung wurde Anfang 2013 ein Angebot eingerichtet, das Ratsuchenden - nach erfolgter Termin-vereinbarung - eine ausführliche persönliche Beratung in den Räumen von berami ermöglicht. Darüber hinaus gibt es seit März 2013 offene Sprechstunden in den Räu-men der Agentur für Arbeit in Frankfurt. 2013 wurden insgesamt 111 persönliche Beratungen durchgeführt. Ca. 70 % der Beratenden kamen aus Frankfurt.

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    ► Fortbildungen, Informationsveranstaltun-gen, Workshops

    Im Rahmen des Bundesprogramms IQ – Integration durch Qualifizierung bietet beramí als Teilprojekt im Netzwerk IQ Hessen eine Reihe von Fortbildungen, Workshops und Informationsveranstaltungen an. Mitarbeiter/innen von Jobcentern, Agenturen für Arbeit, Beratungsstellen sowie Multiplikatoren werden über das neue Anerkennungsge-setz informiert und durch Fortbildungen darin unterstützt, ihre Beratungsleistung zu professionalisieren. Die Work-shops bieten eine Plattform zur Vernetzung der regiona-len Akteure.

    Informationsveranstaltungen2013 wurde die letzte Informationsveranstaltung der Förderlaufzeit mit dem Titel „Chancen und Grenzen des neuen Anerkennungsgesetzes – Die Anerkennung aus-ländischer Schul-, Berufs- und Hochschulabschlüssen“ durchgeführt. An der Veranstaltung in Frankfurt nahmen 17 Personen teil.

    Fortbildungen2013 wurden drei Fortbildungen durchgeführt, die alle in Frankfurt stattfanden. Insgesamt nahmen 65 Perso-nen an den Fortbildungen mit dem Titel: „Den Dschun-gel lichten – Anerkennungsverfahren für ausländische Schul- und Berufsabschlüsse in der beruflichen Beratung von Migrant/innen in Hessen“ teil. Durch die Miteinbe-ziehung von Referenten/innen der Anerkennungsstellen bietet die Fortbildung einen engen Praxisbezug und viel Raum für die konkrete Arbeit an Fällen. Eine zweitägige Fortbildung wurde für die Mitarbeiter/innen des Welco-me-Centers Hessen durchgeführt, die den Auftrag hatten, ein Beratungsangebot für Ratsuchende in Madrid aufzu-bauen und die sich von den beramí-Expert/innen in Theo-rie und Praxis einweisen ließen.

    WorkshopsEin Workshop wurde in Darmstadt unter dem Titel „Um-setzung des neuen Anerkennungsgesetzes – was be-nötigt die Praxis? – Identifikation von Akteur/innen, Erhebung der Aufgaben- und Problemstellungen, Er-arbeitung von Lösungsstrategien, Vernetzung“ durch-geführt. Ziel des Workshops war es, Akteur/innen zu identifizieren und den Auf- bzw. Ausbau der Netzwerke zu unterstützen. Die 23 Teilnehmenden erarbeiteten für ihre Region die Basis für eine Struktur zur Sicherung und Weiterentwicklung der Fachlichkeit und identifizierten Themen für den zu etablierenden regionalen Beirat.

    ReferentinnentätigkeitNeben dem bereits vorgestellten Angebot referierten die Mitarbeiterinnen von beramí auf Einladung von ex-ternen Veranstaltern bei Fachtagungen zum Thema „Anerkennung ausländischer Schul- Berufs- und Hoch-schulabschlüsse“, u.a. beim Abschlussworkshop zur Interkulturellen Öffnung von Hochschulen an der Jus-tus-Liebig Universität Gießen und im Beratungszentrum des Frankfurter Arbeitsmarktprogramms. Bei der Arbeits-marktkonferenz der Metropolregion Rhein-Neckar betreu-te beramí einen Informationsstand zum Thema Anerken-nung im Ausland erworbener Berufsabschlüsse.

    Das Bundesnetzwerk IQ - Integration durch Qualifizierung wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesminis-terium für Bildung und Forschung sowie durch die Agentur für Arbeit.

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    Beratung für Beschäftigteund für Unternehmen

    ► MiQua – Qualifizierungsberatung für Beschäftigte mit Migrationshintergrund in KMU‘s, Beratung von Unternehmen - Hessische Leitstelle Migration -

    MiQua bietet ein gesamtwirtschaftlich wie einzelbetrieb-lich sinnvolles Beratungsangebot zur beruflichen Weiter-bildung von Beschäftigten mit Migrationshintergrund, das die vorhandenen Potenziale der nach Deutschland eingewanderten Arbeitskräfte besser und nachhaltiger als bisher ausschöpft.

    Qualifizierungsberatung für Beschäftigte238 gut bis sehr gut qualifizierte Beschäftigte aus 52 Nati-onen in klein- bis mittelständischen Unternehmen sowie An- Ungelernte in eher prekären Beschäftigungsverhält-nissen. Rund 353 Einzelberatungen wurden durchgeführt. Die Beratungshäufigkeit pro Person lag zwischen einer uis zwei persönlichen Beratungen; vornehmlich wurden Be-ratungen zu folgenden Themen in Anspruch genommen:

    • Festigung des Arbeitsverhältnisses (über 50 % der Ratsuchenden).

    • Stärkung und Entwicklung der Kompetenzen mit dem Ziel, eine qualifikationsadäquate Beschäftigung zu erlangen. In diesem Fall waren überwiegend Mütter in Teilzeit an diesem Thema interessiert, die eine dauerhafte Perspektive suchen.

    • Seit dem Bekanntwerden des neuen Anerkennungs-gesetzes (2012) ist der Beratungsbedarf vornehmlich zum Thema Anerkennung ausländischer Berufsab-schlüsse extrem gestiegen; viele ergreifen die Initia-tive, sich über Möglichkeiten zu informieren, welche Finanzierungs- und Anerkennungswege es in dem eigenen speziellen Fall gibt. Es besteht Informations-

    bedarf zum Anerkennungsverfahren, aber auch kon-krete Fragen zu Weiterbildung bzw. Möglichkeiten der Voll-bzw. Teilanerkennung.

    • Bei einem Drittel der Beratenen bestand ein explizi-ter Informationsbedarf zu Fort- und Weiterbildungs-möglichkeiten, zu Möglichkeiten der Finanzierung berufsbegleitender Weiterbildung bzw. zu Fragen nach arbeitsrechtlichen Bestimmungen für innerbe-triebliche Fort- und Weiterbildungen.

    • Besonders nachgefragt wurde auch die Unterstüt-zung bei der Erstellung von passgenauen Bewer-bungsunterlagen für eine Bewerbung bei einem neu-en Arbeitgeber.

    • Großer Bedarf bestand an der Vermittlung von fach-spezifischen Deutschkenntnissen und Deutschför-derung auf hohem Niveau. Die Unsicherheit über die eigene Sprachkompetenz steigt unmittelbar sowohl bei drohendem Arbeitsplatzverlust als auch bei dem eigenen Wunsch zur Veränderung; dies ist vor allem bei den Frauen aus den Drittstaaten zu beobachten.

    Fort- und WeiterbildungenInsgesamt wurden im Zeitraum 6 Qualifizierungschecks ausgestellt. Die geringe Anzahl lässt sich durch die for-malen Bedingungen erklären, um sich in dem aus dem Herkunftsland erlernten Beruf weiterbilden zu können. Nicht selten haben die Arbeitgeber selbst wenig Interesse daran, bereits gut qualifi-ierten Mitarbeitern, die aber auf-grund ihres Status als An- und Ungelernte im untersten Lohnsegment rangieren, eine Weiterbildung zu finanzie-ren. Beschäftigte Migrantinnen und Migranten nehmen im Vergleich sehr selten an Weiterbildungsangeboten teil, was auch an mangelnder Information der Zielgruppe liegt.

    GruppenveranstaltungenEs wurden 5 Gruppenveranstaltungen mit 81 Teilnehmen-den durchgeführt zu den Themen Anerkennung und Wei-terbildung für Beschäftigte u.a. im Gesundheitswesen,

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    die sich innerhalb der Beschäftigung spezialisieren und weiterentwickeln wollen. In den weiteren zwei Terminen wurden Interessierte über die Qualichecks und die Bil-dungsprämie informiert und beraten und in zwei spezifi-schen Trainings wurden den Beschäftigten Hinweise und Tipps zu internen Bewerbungen und Stellenausschrei-bungen gegeben.

    Darüber hinaus wurden 12 Kleinstbetriebe (Gastronomie, Facheinzelhandel, Dienstleistung, Erziehung und Unter-richt, Gesundheitswesen und Handwerksbetriebe) in ge-ringem Umfang beraten. Der Beratungsbedarf bezog sich auf Personalrecruitement speziell von Migrant/innen mit speziellem kulturellen und fachlichen Hintergrund sowie auf die Anerkennung ausländischer Abschlüsse im Hin-blick darauf, wann ein Prozess zielführend ist.

    Desweiteren fanden eine Abendveranstaltung mit 9 Per-sonalverantwortlichen aus KMU‘s sowie ein Workshop für 13 VertreterInnen von MigrantInnenorganisationen zum Thema Möglichkeiten und Grenzen des neues Anerken-nungsgesetzes statt.

    Leitstellenthema: Migration und IntegrationMiQua steht als hessenweite Leitstelle und Qualifizie-rungsberatungsstelle Institutionen und anderen Bera-tungsstellen, die sich mit Migration und Weiterbildung, sowie Beschäftigung und mit Fragen zur Integration von MigrantInnen in den Arbeitsmarkt befassen wollen, mit individuell zugeschnittenen Angeboten zur Seite. Dies war insbesondere in Fragen zur Anerkennung ausländi-scher Abschlüsse, zu berufsbezogenen Deutschkursen, zu Möglichkeiten von Finanzierung bzw. Etablierung von betriebsinternen Deutschkursen sowie zu Fragen nach Teilanerkennung und Teilqualifizierung der Fall. Die Frage nach Verbesserung der fachlichen Deutschkenntnisse wurde als deutlichster Weiterbildungsbedarf identifiziert, obwohl es aktuell neben der Möglichkeit der ESF-BAMF

    Förderung von Sprachkursen für Beschäftigte keinerlei subventionierte Angebote gibt. Im weiteren Fokus der Ak-tivitäten 2013 stand die verstärkte Gewinnung von MSOen und KMU‘s (migrantische Leitung) im ländlichen Raum für die Themen Anerkennung Abschlüsse und betriebliche Weiterbildung und adressatenorientierte Informationen hinsichtlich betriebliche Weiterbildung (Migrantenorgani-sationen, KMU‘s in migrantischer Leitung). Ein besonde-rer Höhepunkt bildete hierbei der Workshop Anfang 2013 im Dialogmuseum Frankfurt.

    Die Leitstelle will sich aber auch weiter mit umsetzbaren Konzepten zur Stärkung der interkulturellen Kompeten-zen von MitarbeiterInnen mit und ohne Migrationshinter-grund befassen sowie das Thema „Konfliktlösung in inter-kulturellen Teams“ in den Fokus nehmen.

    MiQua wird im Rahmen der Qualifizierungsoffensive Hessen aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehrs- und Landesent-wicklung und des Europäischen Sozialfonds gefördert und in Kooperati-on mit DiKoM e.V. Frankfurt umgesetzt.

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    2. Deutschförderung

    ► Deutsch lernen in Frankfurt - Integrationskurse -

    Für die berufliche Entwicklung und die gesellschaftliche Teilhabe sind Deutschkenntnisse unverzichtbar. beramí bietet Integrationskurse und Kurse Deutsch für den Be-ruf an.

    Die Integrationskurse richten sich an Männer und Frau-en, die nach dem 1. Januar 2005 zugewandert sind. be-ramí ist akkreditierter Sprachkursträger und beschäftigt ausschließlich gut qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer, die über das Bundesamt für Flüchtlinge zugelassen sind.

    Der Integrationskurs besteht aus einem Sprachkurs in 6 Niveaustufen und einem Orientierungskurs, in dem Lan-deskunde vermittelt wird. Der Sprachkurs ist aufgeteilt in einen Basiskurs und einen Aufbaukurs mit je 3 Modulen zu je 100 Unterrichtsstunden. An den Sprachkurs schließt sich ein 45-stündiger Orientierungskurs an. Im Orien-tierungskurs beschäftigen sich die Teilnehmenden mit deutscher Kultur, Geschichte und Rechtsordnung sowie regionalen Gepflogenheiten und lernen kulturelle und his-torische Hintergründe kennen. Der Integrationskurs wird mit dem Deutsch-Test für Zuwanderer (DTZ) abgeschlos-sen, damit wird das Sprachniveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) erreicht.

    Statistik2013 wurden 5 Integrationskurse mit insgesamt 78 Teil-nehmenden durchgeführt, davon waren ca. 2/3 Frauen. Insgesamt wurden 2470 Unterrichtsstunden gegeben. Rund 65% der Teilnehmer/innen haben den Kurs mit Be-stehen der Zertifikatsprüung auf B1-Niveau abgeschlos-sen. Nach wie vor gibt es zu wenige geförderte Deutsch-kurse, die auf die Prüfungen B 2 und C1 vorbereiten.

    ► Deutsch und Beruf - ESF-BAMF-Kurse -

    Die Kurse Deutsch für den Beruf verbinden Deutschunterricht, berufliche Qualifizierung und die Mög-lichkeit, durch ein Praktikum Beruf und Arbeitswelt näher kennenzulernen. In der Deutschförderung wird Sprach-schatz erweitert, Grammatik vertieft und es werden Rede-wendungen vermittelt, die im Umgang mit Kollegen, Kun-den und Vorgesetzten notwendig sind. Außerdem wird das Verständnis von komplexen Texten erarbeitet und das Verfassen von E-Mails und Briefen geübt. Der Deutschun-terricht vermittelt aber auch allgemeine Sprachkenntnis-se für das Berufsleben. Im Fachunterricht wird allgemeine und spezielle Berufskunde, Bewerbungstraining sowie Mathematik und EDV vermittelt.

    Statistik2013 begannen 4 Kurse mit insgesamt 72 Teilnehmen-den, Kursende ist jeweils Februar, April bzw. Juli 2014.

    Die ESF-BAMF-Kurse werden durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit Mitteln des Europäischen Sozialfond gefördert.

    Die Integrationskurse werden durch das BAMF - Bundesamt für Migrati-on und Flüchtlinge gefördert.

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    ► Integrierte Deutschförderung - Fachrichtung Erziehung -

    Der Kurs Deutsch als Zweitsprache begleitet die theoretische Ausbildung von Studierenden der Be-ruflichen Schulen Berta Jourdan im Fachbereich So-zialpädagogik aus dem ersten und zweiten Ausbil-dungsjahr. Die Teilnehmer/innen befinden sich in der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin/zum staatlich anerkannten Erzieher in den FSA-Klas-sen (Fachschule für Sozialpädagogik, ausländische Abschlüsse).

    Der Kurs mit 15 Teilnehmenden begann am 12. August 2013 und endet am 23. Juli 2014, die Kurszeiten sind einmalig wochentags in der Zeit von 12:00 Uhr bis 15:15 Uhr.

    Im Kurs wurden grundlegende Grammatikstrukturen vermittelt, pädagogische Texte erarbeitet, der Allge-meinwortschatz sowie der Fachwortschatz ausge-baut sowie der schriftliche Ausdruck verbessert und mündliche Präsentationen geübt. Darüber hinaus wurden Lesestrategien sowie Lern- und Memorie-rungstechniken vermittelt. Soweit es möglich und erwünscht war, wurden die Fachlehrer/innen der Ber-ta-Jourdan-Schule in Planung, Konzept und Durchfüh-rung einbezogen.

    Die Teilnehmenden im Alter von 25 - 51 Jahren konn-ten mindestens einen Realschulabschluss vorwei-sen, teilweise auch einen Hochschulabschluss. Alle hatten eine Ausbildung abgeschlossen, größtenteils im pädagogischen Bereich. Alle Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer verfügen über Deutschkenntnisse auf C1-Niveau.

    Die Ausbildung ist verkürzt, d. h. die Auszubildenden besuchen den fachtheoretischen Unterricht an drei Wochentagen in der Fachhochschule und sind an zwei Tagen in der Woche im Praktikum in einer Kin-dertageseinrichtung.

    Resümee/VerbleibAlle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind ins zweite Ausbildungsjahr versetzt worden bzw. ins Anerken-nungsjahr weitergegangen. Eine Begleitung durch Sprachpaten ist in früheren Schuljahren erfolgreich erprobt worden. Aus organisatorischen Gründen konnte dies in diesem Schuljahr nicht stattfinden, wobei die Begleitung auch für das Anerkennungsjahr sinnvoll wäre.

    Die Integrierte Deutschförderung wird durch den Förderverein der Beruf-lichen Schulen Berta Jourdan unterstützt und mit Mitteln der Stadt Frank-furt, Amt für Multikulturelle Angelegenheiten sowie privaten Mitteln (Spenden, Eigenmittel) finanziert. Eine Übernahme der Finanzierung durch die Stadt Fankfurt als Regelangebot ist angestrebt.

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    3. Berufliche Orientierung

    ►Brücke – Bausteine für Arbeit, Bildung und Beruf

    Das Lernpaket bietet modulare, individuelle Förde-rung und Gruppentrainings zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt und ergänzt sinnvoll die Beratung für Ar-beit Bildung und Beruf.

    Die auf den aktuellen Bedarfen konzipierten Module ermöglichen es der Teilnehmerin, sich passgenau und kleinschrittig die für sie relevanten Informationen und Kompetenzen anzueignen, die für einen Einstieg bzw. Wiedereinstieg in den Beruf notwendig sind.

    In Einzelberatung und Coaching sowie in Kleinstgrup-pen wird dieser Prozess unter Berücksichtigung der jeweiligen Lebenssituation reflektiert und es werden realisierbare Schritte erarbeitet. Die flexible und zeit-lich sehr nahe Rückkoppelung mit der Beraterin er-möglicht einen individuellen Lernerfolg.

    Erreichte ZieleAufgrund des großen Bedarfs wurden 6 Bewerbungs-trainings mit insgesamt 44 Teilnehmerinnen angebo-ten, in denen die Inhalte des Methodentrainings inte-griert und eine Gruppenberatung zur Anerkennung im Ausland erworbener Berufsabschlüsse durchgeführt wurden.

    Die Neuausrichtung der „Brücke“ sah erstmalig vor, Migrantinnen für den Altenpflege- und Erzieherbe-ruf zu sensibilisieren. Hierzu informierten Fachleute aus der Praxis in 4 Dialogforen über das Berufsbild der Altenpflege. 55 Teilnehmerinnen konnten sich in Pflegeeinrichtungen und bei beramí umfassend durch

    Vorträge, Diskussion und Filmbeiträgen informieren.Über den Erzieherberuf wurde In zwei Infoeranstaltun-gen mit insgesamt 30 Teilnehmerinnen umfassend informiert. Aus diesen Veranstaltungen konnten Teil-nehmerinnen für den Vorbereitungskurs auf die Aus-bildung zur Erzieherin gewonnen werden.

    Die Brücke - Bausteine für Arbeit, Bildung und Beruf wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt gefördert.

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    4. Berufliche Integration

    Netzwerke

    ► NeW - Netzwerk Wiedereinstieg

    7 Hessische Träger bieten Frauen, die wieder in den Be-ruf einsteigen wollen, eine Vielzahl an Unterstützungs-angeboten an. Diese Angebote reichen von Beratung, über Qualifizierung bis hin zu Mentoring. Die „stille Re-serve“ ist eine wichtige Zielgruppe, um dem dohenden Fachkräftemangel zu begegnen, denn Wiedereinsteige-rinnen verfügen über großes Potential, das sie in einer erneuten Berufstätigkeit einbringen können. Der Weg aus der Familienphase oder Erwerbslosigkeit zurück in den Arbeitsmarkt ist für Frauen nicht leicht. Insbesond-re Frauen mit ausländischen Qualifikationen haben darüber hinaus häufig Schwierigkeiten hinsichtlich der Anerkennung ihrer Abschlüsse. Mit bewährten Struktu-ren vor Ort schlägt NeW Netzwerk Wiedereinstieg hier Brücken und gibt durch passgenaue Angebote Hilfestel-lung. Auch die Möglichkeiten zum beruflichen Querein-stieg in Bereiche mit besonders guten Beschäftigungs-perspektiven – wie etwa im Sozial- und Pflegebereich – werden mit den Teilnehmerinnen ausgelotet.

    Teilprojekt Koordination NeW Netzwerk WiedereinstiegDie Koordinationsstelle von NeW Netzwerk Wiederein-stieg liegt seitr 2009 bei beramí und hat neben der Ko-ordinierung der Netzwerkprojekte die Aufgabe, Networ-king zu betreiben sowie die Öffentlichkeitsarbeit für das Netzwerk zu gestalten. Neben regelmäßig stattfinden-den Netzwerktreffen wurden 2013 zwei Veranstaltun-gen mit BCAs der Agentur für Arbeit bzw. der Jobcenter

    durchgeführt. Diese dienten der Information, des Aus-tauschs und der Intensivierung der Zusammenarbeit. An den Treffen nahmen je ca. 15 Personen teil. Die Koordina-torin vernetzte sich im Rahmen von Veranstaltungen und Arbeitskreisen mit relevanten Akteuren (u.a. Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Ar-beit, Bündnis für Familien Frankfurt, Demografienetzwerk Frankfurt-Rhein-Main) und war bei Anlässen zum Thema Wiedereinstieg mit einem Informationsstand vertreten.

    Am 23. April 2013 führte das Netzwerk unter der Feder-führung der Koordinierung eine Veranstaltung „Fachkräf-temangel-Zeitenwende für den beruflichen Wiederein-stieg?“ durch, bei der der Evaluationsbericht präsentiert wurde und bei dem Teilnehmerinnen des Netzwerks über deren Situation und Problematik beim Wiedereinstieg diskutiert haben. Darüber hinaus wurde im November 2013 in Kooperation mit der Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft (jumpp - Ihr Sprungbrett in die berufliche Selbständigkeit - Frauenbetriebe e.V.) die Fachtagung „Wirtschaft+Familie=Wachstum - Moderne Arbeitsmodel-le im Fokus“ in Gießen durchgeführt.

    Schwerpunkt der Arbeit in der Koordination lag auf der Durchführung des Wettbewerbs „WieDA -bestes Un-ternehmen zum beruflichen Wiedereinstieg in Hessen. Der Preis sollte Unternehmen ho-norieren, die Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf fördern und unterstützen. Gemeinsam mit der Steuerungsgruppe be-stehend aus VertreterInnen des Hessischen Sozialministeriums, der Industrie- und Han-delskammer, der Handwerkskammer, der Techni-schen Universität Darmstadt, des Hessischen Rund-funks und von Unternehmen wurde der Preis beworben. Über den Hessischen Städtetag, den Pressorganen der Kammern sowie über kontinuierliche Pressearbeit wur-de der Preis bekannt gemacht.

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    Zum Auftakt fand im April im Wiesbadener Rathaus eine Pressekonferenz statt und am 12. September 2013 wurde der WieDa - Pokal in einer feierlichen Übergabe im Mönchsrefektorium des Klosters Eberbach durch die Schirmherrin Frau Petra Müller-Klepper, Staatsse-kretärin im Hessischen Sozialministerium, verliehen.

    Der WIEDA-Preis 2013 ging an wibas GmbH, Darmstadt und Doris Schüssler Consulting, Frankfurt.

    Aufgrund der kontinuierlichen Pressearbeit wurden die Themen Unternehmenspreis WieDa und „Beruflicher Wiedereinstieg“ vielfach in der südhessischen Presse behandelt. Insgesamt erschienen u.a. in der FR, FAZ, Darmstädter Echo, Gießener Anzeiger 7 Artikel sowie ein Feature im Hessischen Rundfunk.

    Die Koordinierungsstelle des NeW - Netzwerks Wiedereinstieg wird aus Mit-teln des Hessischen Sozialministeriums und dem Europäischen Sozialfond sowie dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt gefördert.

    ► BLEIB - Berufliche Eingliederung und Integration für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge

    Das Frankfurter Teilprojekt des Netzwerks BLEIB in Hessen zielt darauf ab, die in Frankfurt ansässigen Flüchtlinge, insbesondere Bleibeberechtigte, bei der Integration in tragfähige, langfristige Beschäftigungs-verhältnisse zu unterstützen und ihre Beschäftigungs- und Ausbildungschancen zu erweitern.

    Das Beratungsangebot für Bleibeberechtige und Flüchtlinge ist erfolgreich in Frankfurt und Umge-bung etabliert. Es besteht eine enge Kooperation mit den sozialen Beratungsstellen für Migranten und Flüchtlinge, regional ansässigen Psychotherapeu-ten, Bildungsträgern und Organisationen der Flücht-lingsarbeit. Darüber hinaus steht das Netzwerk in regelmäßigem Austausch mit den Beauftragten für Migration und Soziales des Jobcenters Frankfurt sowie der Agentur für Arbeit Frankfurt.

    Das Beratungsangebot richtete sich gleichermaßen an Frauen wie Männer. In der Beratung wird auf die geschlechtsspezifischen Bedarfe der Ratsuchenden adäquat eingegangen. Insgesamt wurden 106 Teil-nehmer/innen beraten, davon waren 33 Frauen und 73 Männer. Insgesamt wurden 238 Beratungen durch-geführt.

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    Verbleib der Teilnehmenden nach der Beratung5 Teilnehmende wurden in sozialversicherungspflichti-ge Beschäftigung vermittelt, 1 Teilnehmender in einen 400€-Job, 3 Personen nahmen eine Ausbildung- bzw. Umschulung auf. 2 Teilnehmende eröffneten ein Verfah-ren zur Anerkennung der im Ausland erworbenen Be-rufsabschlüsse. Eine Person erwarb den Führerschein, eine Person wurde in einen PC-Kurs vermittelt. Die Nachfrage von Flüchtlingen in Hinsicht auf die Deutsch-kurse (Deutsch für den Beruf) des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) blieb gleichbleibend groß. Insgesamt konnten 87 Personen in Deutschkurse vermittelt werden. Infolge wurde die Zusammenarbeit mit dem BAMF sowie mit Flüchtlingswohnheimen und Bildungsträgern im Umland von Frankfurt vertieft.

    Das Netzwerk BLEIB in Hessen stand in regelmäßigen Austausch mit dem Hessischen Netzwerk Integration durch Qualifizierung (IQ) bezüglich der Zielgruppe und der Anerkennung ausländischer Schul-, Berufs- und Hochschulabschlüsse.

    BLEIB in Hessen wird im Rahmen des Xenos-Programmes „Arbeitsrechtliche Unterstützung für Bleibeberechtigte und Flüchtllinge“ durch das Bundes-ministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfond gefördert.

    5. Mentoringprogramme

    ► Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen - Mentoring für Migrantinnen in Frankfurt am Main

    Das Interesse gut qualifizierter Migrantinnen an diesem Mentoringprojekt war 2013 unverändert hoch. Deut-schandweit ist Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen – Men-toring für Migrantinnen in Frankfurt am Main das einzige Mentoringprojekt für diese Zielgruppe.

    Informationen zu den Teilnehmerinnen• 18 Migrantinnen aus 12 Ländern nahmen als Men-

    tees teil, die meisten stammen aus der ehemaligen Sowjetunion und aus afrikanischen Ländern.

    • 2/3 sind im Alter von 26 bis 36 Jahren. • 15 Mentees waren zu Beginn arbeitssuchend, eine

    nicht qualifikationsadäquat beschäftigt und zwei wünschten sich einen Unterstützung beim Studium.

    Von den 18 Frauen waren 2 ALG-II-Empfängerinnen, eine war berufstätig, 13 lebten vom Familieneinkom-men Alle 18 Mentees verfügen über eine akademische Berufsausbildung.

    Die Mentorinnen und die Mentoren waren Frauen und Männer aus allen beruflichen Branchen, u.a. der Deut-schen Bank, Personalserviceleitungen der FRAPORT AG und der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW. Sie verfüg-ten über langjährige Berufserfahrung und waren bereit, ihr berufliches Know-how und Netzwerk in die Mento-ring-Beziehung einzubringen.

    Der Anteil der männlichen Mentoren lag bei ca. 25 %. Zwei der Mentor/innen haben einen Migrationshinter-grund.

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    BranchenMentor/

    innenZiele

    MenteesFreie Wirtschaft (Bank, Unternehmen)

    6 8

    Naturwissenschaft und Technik

    0 2

    Selbständige (Psycholo-gin, Fotografin)

    4 1

    Geisteswissenschaften (Journalistin, Dozentin)

    1 0

    Sozialer Bereich 1 4

    Amt, Behörde, Univer-sität, Schule, Entwick-lungsarbeit

    6 3

    18 18

    Kursangebote und TreffenFür Mentoren/innen und Mentees gemeinsam fand zu Beginn des Projektes eine anderthalbtägige Auftaktver-anstaltung, nach sechs Monaten eine Zwischenbilanz sowie nach 12 Monaten eine Abschlussveranstaltung statt. Die Gruppe der Mentoren/innen tauschten sich in 4 moderierten und jeweils dreistündigen Reflexions-terminen über ihre Tandembeziehung aus.

    Die Mentees trafen sich in regelmäßigen Abständen an insgesamt 7 Terminen zum Austausch in der Gruppe unter der Leitung der Projektleiterin. Für die Qualifizie-rungsmodule der Mentees konnten fast ausschließlich ehemalige Mentorinnen oder Mentees gewonnen wer-den, die aus ihrer eigenen Erfahrung als Projektteilneh-merinnen viel zur Weiterentwicklung der Module beitra-gen konnten. Themen der Workshopsberufliche Ziele und Orientierung, Kompetenzen, Be-werbung, Selbstmarketing und Selbstpräsentation,

    Persönlichkeitsstärkung, Konfliktmanagement, Um-gang mit Misserfolgen und Netzwerken. Daneben fan-den jeweils zwei Informationsveranstaltungen zum deutschen Familien- und Arbeitsrecht sowie ein In-formationsnachmittag zum Thema „Angestellt versus selbstständig“ statt.

    Ergebnisseeine Mentee brach das Programm ab, da sie nach 6 Mo-naten eine qualifizierte Arbeit gefunden hatte. Der Kon-takt zu ihrer Mentorin pflegte sie aber weiterhin.

    Am Ende des Tandemjahres waren nur noch 17% der Mentees arbeitsuchend im Vergleich zu 85% zu Beginn des Programms.

    Im Einzelnen waren• 8 Mentees in qualifizierter Arbeit • 5 Mentees in Studium und Ausbildung • 3 Mentees arbeitsuchend• 1 im qualifizierten Praktikum,• 1 in berufsfremder Beschäftigung,Das Zusammenwirken der einzelnen Elemente des Mentoringprogramms: Eins-zu Eins-Beziehung zwi-schen Mentor/in und Mentee, passgenaue Trainings, Stärkung in der Gruppe sowie die Einzelbetreuung durch die Projektleitung des Mentoring-Programms führten wieder zum Erfolg.

    Synergieeffekte z. B. bezüglich potenzieller Mentorin-nen wurden durch Kooperationen mit NeW Mentoring sowie SABA Mentoring (zwei weiteren Mentoringpro-jekten bei beramí) erzielt.

    Weitere AktivitätenVon November bis März 2013 wurde eine Theater-AG für Mentees von einer ehemaligen Mentorin angeboten. ne-ben dem Spaß am Spiel ging es auch darum, theatrale

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    Bausteine in den beruflichen Alltag zu transferieren, die Ausdrucksfähigkeit zu verbessern und das Selbst-bewusstsein zu stärken.

    Auf dem alljährlich stattfindenden Netzwerktreffen mit 100 Teilnehmenden, das wieder von der Fraport AG ausgerichtet wurde und auch in deren Räumlichkeiten stattfand, hatte die AG ihren ersten Auftritt. Darüber hinaus arbeitete die Projektleitung in der AG Mento-ring mit, in der u.a. ein Austausch und eine geplante enge Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen von „Mentorenstadt Frankfurt“ initiiert wurde.

    Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen - Mentoring für Migrantinnen in Frank-furt am Main wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt gefördert.

    ► SABA Mentoring - Kooperationsprojekt mit der Crespo Foundation -

    Das Ziel des SABA Mentoring ist es, ehemalige Stipen-diatinnen des SABA Projekts (Crespo Foundation) auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt, in die Ausbildung oder eine weitere schulische Qualifizierung zu unterstützen. Eine beruflich erfahrene, ehrenamtliche Mentorin unter-stützt dabei eine junge Frau oder Mutter mit Migrations-hinter-grund, die beruflich noch am Anfang steht, die Mentee. Da Programm begann Anfang Juni 2013 und hat eine Laufzeit von einem Jahr.

    Informationen zu den TeilnehmerinnenEs nahmen 11 Mentees am Projekt teil. Je die Hälfte der Mentees waren im Alter von 25-30 Jahren und im Alter von 31-35 Jahren. 9 der 11 Frauen haben Kinder, wovon 5 der Mütter alleinerziehend sind. Zu Beginn des Projek-tes verfügen 82 % der Mentees über einen Hauptschul-abschluss, 9% über einen Realschulabschluss und 9% haben Abitur.

    Veranstaltungen und Rahmenprogramm Wie bereits die ersten beiden Gruppen, wurden die Projektteilnehmerinnen durch ein Begleitprogramm unterstützt. Für alle Teilnehmerinnen fand zu Beginn des Projektes eine eintägige Auftaktveranstaltung, nach 6 Monaten eine halbtägige Zwischenbilanz und am Ende eine Abschlussveranstaltung. Außerdem kam die Gruppe an einem Samstagnachmittag zum in-formellen Austausch zusammen. Für die Mentorinnen wurden 3 Reflexionstreffen angeboten, die von einem professionellen Coach durchgeführt wurden. Für März 2014 ist erstmalig ein Netzwerktreffen für alle bisheri-gen Projektteilnehmerinnen geplant, bei dem mit 50 Teilnehmenden gerechnet wird.

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    Erstmalig nahm auch eine ehemalige Stipendiatin des SABA-Projektes selbst als Mentorin teil, um ihre Erfah-rung weiterzugeben und als Vorbild zu fungieren.

    ErgebnisseBeginn des

    TandemjahresEnde des Tan-

    demjahresin Ausbildung 36% 55%

    Realschulbe-such

    27% 27%

    Ausbildungs-platzsuche

    37% 18%

    ResümeeNach drei Mentoring-Gruppen lässt sich übereinstim-mend feststellen, dass eine geglückte Tandembeziehung vor allem davon abhängt, wie motiviert und engagiert die Mentee ihre beruflichen Ziele verfolgt und die entspre-chenden Unterstützungsangebote ihrer Mentorin in An-spruch nimmt. Dies gilt im Übrigen für alle Mentoring-Pro-jekte, unabhängig von der Zielgruppe der Mentees.

    Saba Mentoring schließt sich an das Stipendienprogramm SABA an und wird von der Crespo Foundation unterstützt und gefördert.

    ► NeW Mentoring

    NeW Mentoring ist ein Teilprojekt im Rahmen von NeW Netzwerk Wiedereinstieg und wird in enger Kooperati-on mit jumpp – Ihr Sprungbrett in die berufliche Selb-ständigkeit, Frauenbetriebe e. V. durchgeführt. beramí setzt dabei den Fokus auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, während jumpp Unterstützung auf dem Weg in die Selbständigkeit anbietet.

    Das bewährte Mentoring-Konzept, das beramí in ver-schiedenen Projekten umsetzt, hat sich 2013 bereits zum dritten Mal im Rahmen des Netzwerks als ein effek-tives Instrument zur Unterstützung von Frauen im beruf-lichen Wiedereinstieg erwiesen.

    NeW Mentoring richtet sich schwerpunktmäßig an Migrantinnen, um sie beim (Wieder-)Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt nach Familien- oder Pflegezeit zu unterstützen. Migrantinnen sind hinsichtlich ihres Eintritts in den deutschen Arbeitsmarkt einer Mehr-fachbenachteiligung ausgesetzt: Viele Arbeitgeber ha-ben weiterhin Vorbehalte gegenüber ausländischen Ar-beitskräften, aber auch generell gegenüber Frauen und deren beruflicher Leistungsfähigkeit nach einer - oft fa-miliär - bedingten Unterbrechung der Erwerbstätigkeit.

    Fehlende formale Anerkennung der Abschlüsse sowie mangelnde Berufserfahrung stellen schwerwiegende strukturelle Hürden für Migrantinnen dar. Über den Aufbau neuer persönlicher und fachlicher Netzwerke,

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    individuelle Unterstützung sowie professionelle Beglei-tung hinsichtlich des Anerkennungsverfahrens von Ab-schlüssen können solche Hürden überwunden werden.

    2013 nahmen am NeW Mentoring 10 Tandems teil, die alle einen Migrationshintergrund aufweisen. Alle teil-nehmenden Mentees verfügen über einen Berufs- bzw. Studienabschluss. Mit ihren hohen Qualifikationen stellen sie ein großes Potenzial für den deutschen Ar-beitsmarkt dar.

    Kursangebote und TreffenDie Qualifizierungsangebote variierten je nach indi-viduellem Bedarf und der Gruppenspezifika: Bewer-bungstraining, Kompetenztraining, Deutschtraining, Trainings zu Stressbewältigung und Umgang mit Miss-erfolgen. Zudem fanden eine Auftaktveranstaltung, eine Zwischenbilanz und eine Abschlussveranstaltung sowie 4 Menteetreffen und 4 Mentorenreflexionen à jeweils 3 Stunden statt. Die Teilnehmenden – Mentees und Mentor/innen – wurden individuell beraten, die Mentees nahmen zudem an regelmäßigen Gruppenbe-ratungen teil. Für jede Mentee wurden im Schnitt 115 Stunden passgenauer Trainings zuzüglich 13 Stunden Gruppenberatung angeboten.

    Ergebnisse• 5 der insgesamt 10 Teilnehmerinnen hatten bei

    Ende der aktiven Projektphase eine Festanstellung • 3 Teilnehmerinnen absolvierten eine ihren Qualifi-

    kationen entsprechende Weiterbildung • 2 Frauen sind aktiv in der Bewerbungsphase

    Angesichts der hohen Erfolgsquote ist das NeW Mento-ring als höchst effektive Förderung von Frauen beim beruf-lichen Wiedereinstieg in qualifikationsadäquate Beschäf-tigung zu bewerten.

    NeW Mentoring wird aus Mitteln des Hessischen Sozialministeriums und dem Europäischen Sozialfond sowie dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt gefördert.

    ► Frauen stärken Frauen - Mentoring für Mütter mit Migrationshintergrund

    Das Projekt startete am 1. Oktober 2012 mit 11 Tandems. Den jungen Müttern mit Migrationshintergrund wurden Mentorinnen, die selbst eine Zuwanderungsbiographie haben, zur Seite gestellt.

    Ziel ist die Entwicklung einer beruflichen Perspektive. Zentrale Aspekte in der Arbeit der Tandems sind Erfahr-tungsaustausch und die Orientierung. Neben der Arbeit in den Tandems wurden eine Reihe von Qualifizierungs-angeboten und Workshops durchgeführt. U. a. nahmen die Teilnehmerinnen an zwei einwöchigen Modulen Be-werbungstraining, Kompetenzen und berufliche Orien-tierung teil. Darüber hinaus besuchten sie Workshops zu Selbstdarstellung und Zeitmanagement.

  • - 20 -

    StatistikEntsprechend des individuellen Bedarfs besuchten 6 Teilnehmerinnen geeignete Deutschkurse, zwei absol-vierten ein Praktikum, 6 TN ließen sich hinsichtlich der Anerkennung ihrer ausländischen Berufsabschlüsse beraten, eine besuchte eine externe Qualifizierungs-maßnahme, drei haben eine Arbeitsgelegenheit bzw. eine geringfügige Beschäftigung aufgenommen. Alle Teilnehmerinnen haben ihre Deutschkenntnisse im mündlichen wie schriftlichen Bereich verbessert und eine Ausbildungsperspektive bzw. eine berufliche Per-spektive entwickelt. In vier Kleingruppenschulungen (3-5 Frauen) wurden Themen wie Präsentation im Vor-stellungsgespräch, Eigeninitiative Bewerbung sowie Ausbildung mit Kind behandelt.

    Die ursprüngliche Befristung wurde im Laufe des Pro-jektjahres 2013 aufgehoben und eine Verlängerung bis 31.03.2014 festgesetzt. Als besondere Auszeichnung erhält das Projekt den 1. Preis „Weiterbildung Innovativ 2013“, das von dem Hessischen Ministerium für Wirt-schaft Verkehr und Landesentwicklung und „Weiterbil-dung Hessen e.V.“ vergeben wird.

    Frauen stärken Frauen wird gefördert aus Mitteln des Bundesminis-teriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Pro-gramms Ressourcen stärken Zukunft sichern - Erwerbsperspektiven für Mütter mit Migrationshintergrund.

    6. Qualifizierung

    ► PiA Frankfurt - Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt

    Das Programm bietet arbeitsuchenden Frauen mit Migra-tionshintergrund im ALG-II-Bezug umfassende Unterstüt-zung zur Verbesserung ihrer Chancen auf dem Arbeits-markt. Den Schwerpunkt bildet dabei die Aktivierung ihrer Eigeninitiative. Innovativ ist das in Modulen flexibel angelegte Angebot, in dem sich Gruppen- und Qualifizie-rungsphasen, individuelles Coaching bzw. Beratungsge-spräche abwechseln.

    AssessmentwocheZiel der Assessmentwoche ist die Feststellung der Kom-petenzen und Fähigkeiten der Teilnehmenden, die Formu-lierung eines beruflichen Ziels und die Ermittlung der zum Erreichen dieses Ziels notwendigen Schritte. Begleitend finden Einzelgespräche mit der Projektleiterin statt. Nach der Assessmentwoche wird eine Eignungsfeststellung für die Teilnahme an weiteren Qualifizierungsmodulen durchgeführt. Diese dient auch als Grundlage des Coa-chings, bei dem u. a. herausgearbeitet wird, von welchen Modulen die Teilnehmerin profitieren würde. Über diesen Prozess wird der/die persönliche Ansprechpartner/in im Jobcenter Frankfurt informiert. Voraussetzung der Zusam-menarbeit ist die aktive Mitarbeit jeder Teilnehmerin.

    Es fanden 5 Assessmentwochen mit insgesamt 46 Teil-nehmerinnen statt. Die Teilnehmerinnen nahmen insge-samt 200 Coaching-Stunden in Anspruch. Ein zusätzliches Angebot – themenorientierte Beratung von spezifischen Fragen in Unterstützungsteams - umfasste 150 Stunden. Zur Bearbeitung der vielfältigen Belastungen wurden 30 Stunden psychosozialer Beratung aufgewendet.

  • - 21 -

    QualifizierungsmoduleInsgesamt 38 Teilnehmerinnen besuchten das Modul „Förderung der beruflichen PC-Kenntnisse“. Das Modul „Förderung der beruflichen Deutschkenntnisse“ wurde 2 Mal durchgeführt mit insgesamt 39 Teilnehmerinnen. Die Module umfassen jeweils 120 Stunden. Darüber hinaus wurden 3 Veranstaltungen mit je 30 Stunden zum Thema Profiling mit insgesamt 38 Teilnehmerinnen angeboten.

    UnternehmenskooperationenKontakte zu Wirtschaftsunternehmen wurden gepflegt bzw. weiter ausgebaut. Ziel ist es, Teilnehmerinnen in Praktika, Arbeit auf Probe bzw. den Direkteinstieg zu er-möglichen. Schwerpunktbranchen sind kleine und mit-telständische Unternehmen aus der Gastronomie und Dienstleistung, aber auch Großunternehmen wie Fraport AG, Frasec, Lufthansa, Deutsche Bank, Deutsche Luftsi-cherung, Commerzbank, Ikea, die sich für eine Koopera-tion interessieren.

    NachhaltigkeitAuch nach Abschluss der Module besteht weiterhin die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Beratung und/oder Coachings, wenn keine Jobaufnahme erfolgt ist. Dieses Angebot dient dem Erhalt der Motivation und zur Klärung von Themen wie Jobverlust oder Problemen am Arbeitsplatz. Dieses Angebot umfasste 2013 insgesamt 93 Stunden.

    Statistik• 160 Teilnehmerinnen waren im Programm• 125 Teilnehmerinnen haben einen erfolgreichen

    Abschluss erreicht• 22 Teilnehmende arbeiten auf dem ersten Arbeits-

    markt• 1 Teilnehmerin hat sich selbstständig gemacht• 5 Teilnehmerinnen haben ein Praktikum absolviert

    • 28 besuchten eine schulische oder berufliche Qualifizierungsmaßnahme (z.B. Qualifizierung in der Tagespflege, in der Altenpflege sowie zur Büro-kauffrau)

    • 17 haben eine schulische bzw. betriebliche Aus-bildung begonnen.

    ÖffentlichkeitsarbeitDie aktuelle PiA-Website dient dem Informationstrans-fer, soll potenzielle Teilnehmerinnen ansprechen sowie Presse und potenzielle Arbeitgeber aufmerksam machen. Frauen haben auf ihr die Möglichkeit, ihr Kompetenzprofil zu veröffentlichen, um sich auf diesem Weg interessierten Arbeitgebern vorzustellen.

    In der Rubrik „Erfahrungsberichte“ können Teilnehmerin-nen ihre eigene PiA-Geschichte als Best Practice allen In-teressierten zugänglich machen, was andere Frauen mo-tiviert und ermutigt. Der sehr beachtete PiA-Newsletter erschien mit zwei Ausgaben.

    Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt ist ein Kooperationsprojekt mit jumpp - Ihr Sprungbrett in Selbständigkeit - Frauenbetriebe e.V. und wird durch die Stadt Frankfurt am Main beantragt und mit Mitteln des Landes Hessen und dem Europäischen Sozialfond gefördert.

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    ► Vorbereitung für die Ausbildung in der Altenpflege

    Das Angebot richtet sich an arbeitsuchende Frauen ab 25 Jahren mit Migrationshintergrund aus allen Rechts-kreisen, die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbes-sern wollen.

    Ziel der Maßnahme ist es, die Teilnehmer/innen durch die Vermittlung von Basisqualifikationen für die Ausbildung zur examinierten Fachkraft in der Altenpflege vorzuberei-ten. Defizite in der Fachsprache (insbesondere schriftli-cher Ausdruck) sollen aufgearbeitet werden. Es besteht insbesondere für ältere TeilnehmerInnen die Möglichkeit, die Teilqualifikation zur Betreuungsassistentin nach §87b SGB XI durch ein Zertifikat zu erwerben.

    33 Teilnehmerinnen nahmen 2013 an den zwei Kurse à 4 Monaten teil. Die Maßnahme sieht neben dem Fa-chunterricht mit integrierter Deutschförderung auf Ni-veau B2, ein 5-wöchiges Praktikum in einer Altenpflege-einrichtung vor. Die zwei Gruppen waren heterogen im Hinblick auf Herkunftsland (Marokko, Eritrea, Kirgisien, Kenia, Sri-Lanka, Indien, Madagaskar, Türkei, Kamerun, Elfenbeinküste, Nigeria, Brasilien, Polen und Somalia), Sprachniveau, Alter (zwischen 25 und 47 Jahren), Schul-bildung sowie berufliche Vorkenntnisse.

    Vor dem Praktikum erhalten die Teilnehmendern aus-führliche Informationen und Fachwissen im Bereich Altenpflege. Einen besonderen Stellenwert hat die Teil-qualifizierung als Betreuungskraft in der Altenpflege so-wie die pflegespezifischen Inhalte, für die ausreichend praktisches Übungsmaterial zur Verfügung steht. Darüber hinaus absolvierten die Teilnehmerinnen einen 3-tägigen Erste-Hilfe-Kurs bei einer professionellen Fachkraft. Wäh-rend des 5-wöchigen Praktikums in stationären oder am-

    bulanten Pflegeeinrichtungen unterstützen Praxisreflexio-nen die Orientierung auf dem Arbeitsfeld im Hinblick auf konkrete Einsatzfelder sowie eine konkrete Vorbereitung für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt. Die Kursteilnehmerinnen wurden während des Kurses indivi-duell beraten und bei der Beantragung der Anerkennung ihrer ausländischen Schulabschlüsse unterstützt.

    Ergebnisse• 30 Teilnehmende (85%) haben die Maßnahmen er-

    folgreich absolviert und das Zertifikat als Betreuungs-kraft nach §87b erhalten.

    • 15 Teilnehmerinnen (50%) starten im September 2014 die Ausbildung zur Pflegekraft (KOMMIT),

    • 6 Teilnehmende (20%) haben unmittelbar nach dem Praktikum ein Jobangebot in der Einrichtung ange-nommen.

    • 5 Teilnehmerinnen (18%) überlegen wegen Verein-barkeit Familie und Beruf, ob sie den Beruf der Alten-pflegerin ansteuern.

    • 4 Teilnehmerinnen (12%) erhielten mit der Unterstüt-zung von beramí eine Anerkennung ihres ausländi-schen Abschlusses und prüfen ihre weiteren Wege in der Berufswegeberatung.

    Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Projekt als ein effektives und zielführendes Modell einzustufen ist.

    Das Projekt wurde durch das Hessische Sozialministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds mit Kofinanzierung des Fankfurter Arbeitsmarkt-programms der Stadt Frankfurt finanziert.

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    ► Vorbereitung für die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher

    Ziel dieser Vorbereitung ist es, Arbeitssuchende mit Migrationshintergrund und mit einem nicht anerkann-ten pädagogischen bzw. sozialwissenschaftlichen Be-rufsabschluss auf die Berufsaufsausbildung im Erzie-her/innenbereich vorzubereiten.

    Im fachspezifischen Unterricht bereiten sich die Teil-nehmenden auf die Aufnahemprüfung an einer Fach-schule für Sozialpädagogik vor. In den Unterricht inte-griert ist die Qualifizierung für die Kindertagespflege durch eine zertifizierte Dozentin sowie berufsbezoge-ner Deutschunterricht und Prüfungsvorbereitung für C1-Zertifikat am Goetheinstitut. Gezielt wird pädago-gische Fachliteratur (Bildungs- und Erziehungsplan, Remo Largo „Kinderjahre“) eingesetzt anhand derer die Teilnehmenden innerhalb der Gruppe ihre pädago-gische Grundhaltung reflektieren. In Einzel- bzw. Gup-penberatungen werden Bewerbungsunterlagen erstellt und die Teilnehmende bei der Suche nach einem Prak-tikumsplatz unterstützt.

    In der Projektlaufzeit sind zwei je 3-monatige Praktika in einer Kindertageseinrichtung in Vollzeit vorgesehen, womit bereits eine der Zugangsvoraussetzungen für die Aufnahme an einer Fachschule erfüllt werden. Die Erfahrungen aus der Praxis werden an zwei Reflexions-tagen im Monat bearbeitet. Ein weiterer zentraler As-pekt ist die Beratung und Begleitung bei der Anerken-nung ihrer Abschlüsse aus dem Herkunftsland.

    Informationen zu den Teilnehmenden18 Teilnehmerinnen und 1 Teilnehmer im Alter von 25 bis 51 Jahren haben am 01. August 2013 mit der Vor-bereitung begonnen, 7 TN hatten einen Hochschulab-

    schluss, 11 einen Realschulabschluss, alle TN hatten eine abgeschlossene Ausbildung, 13 sogar eine einschlä-gige. Die Gruppe ist heterogen nach Herkunftsländern: Pakistan, Russland, Thailand, Marokko Italien, Äthiopien, Bolivien, Indien, Ukraine, Kolumbien, Bulgarien, Ägypten, Spanien, China, Türkei, Afghanistan.

    Resüméezum Stand 31.12.2013 haben bereits 17 Teilnehmende (89,5%) einen Praktikumsplatz und sind für die Auf-nahmeprüfung an der Beruflichen Schule Berta Jourdan bzw. bei Fresenius, der privaten Schule für Sozialpädago-gik für die Aufnahmeprüfung zugelassen.

    Ein besonderer Aspekt sei hier noch hervorgehoben: Die Qualifizierung für die Kindertagespflege bietet die Möglichkeit, in die pädagogische Arbeit außerhalb ei-ner Kinderbetreuungseinrichtung einzusteigen. Da so-wohl in den Kindertageseinrichtungen als auch in der Kindertagespflege auch in Zukunft Fachkräfte benötigt werden, verspricht diese Maßnahme über einen kurz-fristigen Erfolg hinaus auch Nachhaltigkeit.

    Das Projekt wird im Rahmen des FRAP , Arbetitsmarktbudget, durch das Ju-gend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt mit Mitteln des Hessischen Sozialmi-nisteriums und des Europäischen Sozialfonds finanziert.

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    7. Gesellschaftliche Teilhabe ► Das Lernhaus der Frauen Frankfurt - Kultur-

    mittlerinnen in der Pflege und Seniorenarbeit

    Im Lernhaus der Frauen Frankfurt qualifizierten sich Frauen mit und ohne Migrationshintergrund für ein eh-renamtliches Engagement in der Seniorenarbeit. Das Lernhaus mit dieser speziellen Ausrichtung startete im September 2011 und endete im März 2013.1

    Die Lerngruppe bestand aus 12 Teilnehmerinnen mit und ohne Migrationshintergrund im Alter zwischen 33 und 72 Jahren aus 7 Herkunftsländern (Äthiopien, Chile, Deutschland, Kolumbien, Kroatien, Nigeria und Sudan). Eine Teilnehmerin schied aus beruflichen Gründen im Projektverlauf aus. 11 Teilnehmerinnen beendeten die Qualifizierung mit einem Zertifikat.

    Angebote, Inhalte, MethodenDie Qualifizierungsphase fand in regelmäßigen 3-stün-digen Lerngruppentreffen im Abstand von zwei Wochen statt sowie in 3 Wochenendveranstaltungen (insgesamt 28 Veranstaltungen).

    Themenschwerpunkte • Auseinandersetzung mit dem Begriff Heimat• kultursensible Pflege• Traumatisierung und Re-Traumatisierung im Alter• Familien im Migrationsprozess• Biografiearbeit

    • Musik als Aktivierungselement in der Seniorenarbeit

    • muslimische Pflegebedürftige• Demenz und ihre Auswirkungen auf

    Menschen mit Migrationshintergrund • ambulante Pflege. Zu einzelnen Themen wurden externe Referentinnen und Referenten eingeladen. Neben Vorträgen, Filmen und Gruppendiskussionen wurden diverse kreative Elemente zur Gruppenbildung und Stärkung der inter-kulturellen Kompetenzen genutzt.2

    ErgebnisseNeun Teilnehmerinnen sind nach Abschluss des Pro-jektes im Bereich interkulturelle Seniorenarbeit – zum Teil mehrfach – aktiv:• 2 in der Ambulanten Einzelbetreuung• 1 in der Seniorenbildungsarbeit• 2 in der Pflegebegleitung (Unterstützung pflegen-

    der Familienangehöriger)• 1 als ehrenamtliche Sozialbezirksvorsteherin• 3 in der Alltagsbegleitung in der stationären Pflege• 1 im ehrenamtlichen Hospizdienst

    Resumée und NachhaltigkeitEin Ergebnis der Projektarbeit ist, dass es an tragfä-higen Konzepten in den Einrichtungen mangelt, um Ehrenamtliche anzuwerben und in den Alltag einzu-beziehen. Oft gibt es keine Ansprechpartner/innen für Ehrenamtliche in den Einrichtungen. Stress und Über-lastung der Hauptamtlichen übertragen sich auf Ehren-

    1 Das Lernhaus Frankfurt war von 2005 bis 2008 Teil des bundesweiten Modells LERNHAUS DER FRAUEN und setzte seine Arbeit als einziges der Lernhäuser von 2009 bis 2011 mit Förderung des Landes Hessen und des Frauenreferates der Stadt Frankfurt in der ursprünglichen Ausrich-tung als Transkulturelles und Interreligiöses Lernhaus der Frauen fort.

    2 Grundlage hierfür waren das „Trainings- und Methodenhandbuch“ des Arbeitskreises interkulturelles Lernen des Diakonischen Werks Württemberg, „Spielbar“ und „Ludus & Co“ von Axel Rachow (mana-ger-Seminar Verlags GmbH, Bonn).

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    amtliche. Berichtet wird auch von einem mangelnden Beschwerdemanagement und dass es keine Aufwands-entschädigungen oder Fahrtkostenerstattungen gibt. Dass trotzdem 9 von 11 Teilnehmerinnen in der Senioren-arbeit aktiv sind, liegt an der hohen Affinität der Frauen zum Thema: Durch die Kooperation mit dem Frankfurter Verband bei der Akquise der Teilnehmerinnen konnten 5 Frauen ins Projekt aufgenommen werden, die dort schon in Einrichtungen aktiv waren. Der Schwerpunkt der Projektarbeit, interkulturelle Seniorenarbeit und -pflege, wirkte sich zusätzlich motivierend aus.

    Das Lernhaus der Frauen - Kulturmittlerinnen in der Seniorenarbeit wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt, die Stiftung Citoyen und die Stiftung Polytechnische Gesellschaft gefördert.

    8. Europäische Projekte

    ► AMiCo- Assessment of Migrants‘ Compe-tences in the Elderly Care - Innovations-transferprojekt im Rahmen des EU-Pro-gramms Leonardo da Vinci (LLP)

    Das Projekt startete Anfang Oktober 2012 und endet am 30.09.2014. beramí koordiniert das transnationale Projekt mit Partnern aus Italien (ANS – Anziani e Non Solo), Polen (Plen TRANSFER), Rumänien (Asociatia Habilitas), Bulgarien (Balkanplan) und dem Deutschen Roten Kreuz aus Deutschland.

    Die wachsende Nachfrage nach qualifiziertem Pflege-personal in den westeuropäischen Ländern wird be-reits jetzt durch Pflegekräfte aus dem Ausland gedeckt. Die Heterogenität der Ausbildungssysteme erschwert aber die Bewertung von Kompetenzen und schränkt so die Mobilität von Arbeitskräften ein.

    AMiCo hat als Projekt das Ziel, ein internetgestütz-tes Selbsteinschätzungsverfahren in den Sprachen Deutsch, Italienisch, Polnisch, Rumänisch und Bulga-risch (AMiCo-Tool) und eine mehrsprachige Web-Site zu entwickeln.

    Mit dem „AMICo-Tool“ können formell, informell und non-formal erworbene Kompetenzen besser einge-schätzt und eingeordnet werden. Die Ergebnisse des Self-Assessments werden in zwei Dokumenten er-fasst: Das erste Dokument bestätigt, dass alle Fragen des Tests beantwortet worden sind und beinhaltet eine Liste der Kompetenzen, die der Nutzer/die Nut-zerin bereits mitbringt. Dieses Dokument kann z.B. der Bewerbungsmappe beigefügt werden; das zweite

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    Dokument gibt Auskunft über die potentiell erreichba-ren ECVET1-Punkte. Hier ist zu beachten, dass die AMi-Co-Dokumente mehr Transparenz schaffen, aber keine offizielle Zertifikate für eine berufliche Qualifikation sind.

    Die mehrsprachige AMiCo-Homepage (www.amico-on-line.org) gibt darüber hinaus einen Überblick über das Berufsfeld „Altenpflege“ in den Ländern Bulgarien, Ita-lien, Rumänien, Polen und Deutschland. Sie ist in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch, Rumänisch, Polnisch und Bulgarisch verfügbar. Hier kann man sich u. a. über die zuständigen Anerkennungsstellen, über den Arbeitsmarkt im Pflegesektor, über Qualifizie-rungsmaßnahmen und ihre Zugangsvoraussetzungen umfassend informieren.

    Das im Projekt von allen teilnehmenden Institutionen entwickelte Tool findet sich auf www.amico-tool.org

    AMiCo- Assessment of Migrants‘ Competences in the Elderly Care - wird als Innovationstransferprojekt im Auftrag des Bundminsteriums für Bildung und Forschung im Rahmen des EU-Programms Leonardo da Vinci (LLP) durch die Nationale Agentur (BiBB) von der Euopäischen Union gefördert.

    1 ECVET ist das Europäische System zur Akkumulierung und Übertragung von Leistungspunkten in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Es er-laubt die Dokumentation, Validierung und Anerkennung von im Ausland sowohl in formellen als auch in informellen Kontext erworbenen Lerner-gebnisse definiert als Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen, die für das Erlangen einer Qualifizierung notwendig sind. AmiCo begleitet und unterstützt die Einführung und Anwendung des ECVET-Systems für den Bereich der Altenpflege in den am Projekt beteiligten Ländern (Deutschland, Italien, Rumänien, Polen und Bulgarien).

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    Cornelia GoldsteinGermanistin MA, PR-ReferentinPR- und ÖffentlichkeitsarbeitNeW - Netzwerkkordinatorin bei beramí seit 2009

    Daphne VarelaGermanistin MAProjektleitung NeW MentoringBeratung Vorb. Erzieher/inbei beramí seit 2009

    Elisa RossiDiplomsoziologinProjektentwicklung, Akquise EU-Pro-jekte, Koordinatorin AmiCobei beramí seit 2009

    Doro CramerSonderpädagoginProjektleitung Frauen stärken Frauen Beraterin, Dozentinbei beramí seit 2000

    Dietlinde Kosub-JankowskiDipl. SozialpädagoginBeraterin in der beruflichen Bildung und in der Flüchtlingsberatungbei beramí seit 2006

    Hatice PişkinBürokauffrauSekretariat, OfficeQualitätsmanagementbei beramí seit 2002

    Andrea UlrichInternationale Beziehungen, MAAnerkennungsberatung IQ Hessenbei beramí seit 2012

    Berna TaşdelenBürokauffrauAnmeldung; Koordination Integra-tions- und ESF-BAMF-Kursebei beramí seit 2012

    Carmen HammerDiplomsoziologin, Politikwissen-schaftlerinNetzwerk- und Projektentwicklungbei beramí seit 2013

    Das Team

    Claudia FegerSlawistik , Philosophie und osteuro-päische Geschichte, MAProjektleitung Vorb. Erzieher/in Integrierte Deutschförderungbei beramí seit 2013

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    Paola AcevedoBürokauffrau, Fachwirtin IHK, Buchhaltung, Finanzcontrolling, Mittelverwaltung ESF-Projekte, Sicherheitsbeauftragtebei beramí seit 2002

    Susanne ZastrauGermanistin, Romanistin MAReferentin Öffentlichkeitsarbeitin Mutterschutzbei beramí seit 2009

    Şükriye Altun MangelDipl.SozialpädagoginBildungs- u. AnerkennungsberaterinSteuerung Externenprüfungbei beramí seit 1998

    Ute ChrysamKulturantropologinProjektleitung MentoringSteuerung SABA-Mentoringbei beramí seit 2000

    Yasemin Yüksel-SezginerDipl. SozialpädagoginPaar- und FamilientherapeutinBeraterin in der beruflichen Bildung Qualitätsbeauftragtebei beramí seit 1992

    Zorica ErcegDipl. ErziehungswissenschaftlerinBildungs- u. Anerkennungsberaterin Projektleitung PiA Frankfurtbei beramí seit 2006

    Naima AnsariBürokauffrau Anmeldung, SekretariatVeranstaltungsmanagementbei beramí seit 2006

    Lydia MesginaDipl. Erziehungswissenschaftlerin Beraterin in der beruflichen BildungProjekt- und Konzeptentwicklung bei beramí seit 2006

    Valeria Martinez de GanßHumanitäre Hilfe , MABildungs- und Anerkennungsbera-terin, Beratung ESF-BAMF-Kursebei beramí seit 2013

    Irina LagutovaWirtschaftspädagogin, Kauffrau im Groß- und AußenhandelAnerkennungsberaterin IQ Hessenbei beramí seit 2008

    Inga KrügerPsychologische BeraterinSteuerung und Beratung Vorberei-tung Altenpflegebei beramí seit 2013

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    Vorstand und Geschäftsführung

    Andrea NispelSozialwissenschaftlerinTrainerin, Beraterinehrenamtlicher Vorstand bei beramí seit 1995

    Halime ArslanerDiplompsychologinSchulpsychologin, Amtsrätinehrenamtlicher Vorstand bei beramí seit 2004

    Gerhild FraschDipl. SozialpädagoginSupervisorin, Beraterinehrenamtlicher Vorstand bei beramí seit 2000

    Rosina WalterÜbersetzerin, Therapeutin HPGGeschäftsführung und Vorstandbei beramí seit 1995

    Sigrid Becker-FeilsDipl. Sozialpädagoginstellvertretende GeschäftsführungProjektleitung Lernhaus der Frauenbei beramí seit 2000

    EhrenamtlicheAnneliese Feuser, seit 2003Sybilla Dericum, seit 2005Ute Knie, seit 2012

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    beramí in Zahlen - 2013 auf einen Blick

    23 festangestellte Mitarbeiterinnen12 freie Mitarbeiterinnen 6 Ehrenamtliche

    Teilnehmende in 3500 Qualifizierungseinheiten erhieltenbegleitend 630 Beratungen

    Ratsuchende in 1210 persönlichen Beratungen

    Ratsuchende in der telefonischen Erstberatung

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    Herausgeberberamí berufliche Integration e. V.Burgstraße 10660389 Frankfurt069 - 913010 - [email protected]

    VerantwortlichRosina Walter, Geschäftsführung und VorstandCornelia Goldstein, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

    StandDezember 2013

    DruckColour Connection, Frankfurt

    GesamtgestaltungRosina Walter

    Foto- /BildnachweisCarolina RamirezLeonie GeisselNina WerthCornelia GoldsteinFOTOLIA

    Impressum

  • www.berami.de